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Top100 Schwaz 2018

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />

<strong>Schwaz</strong> zu besichtigen. In imposanter<br />

Größe und mit charakteristischem<br />

Grabendach erzählt es noch immer<br />

vom Lebensstil der einst reichsten<br />

Familie Europas. Gut 100 Jahre lange<br />

bescherte das Silber den <strong>Schwaz</strong>ern<br />

und ihren Handelstreibenden hohe<br />

Einnahmen. Die schwere, bodenständige<br />

Arbeit wurde erst sehr viel später<br />

als „industriell“ begriffen.<br />

Selbst der angesehene Arzt Paracelsus<br />

besuchte die Stadt <strong>Schwaz</strong> auf seinen Forschungsreisen<br />

(1516 und 1533/1534),<br />

um sich mit bergmännischen Krankheiten<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Niedergang des<br />

Bergbaus<br />

Mit dem Import von billigem Silber aus<br />

amerikanischen Tagebauen und dem<br />

Einzug des Großteils der Knappen in<br />

die Landesverteidigung begann der<br />

Niedergang der Silberzeit in <strong>Schwaz</strong>. Es<br />

verlor die führende Rolle, die es im 15.<br />

und 16. Jahrhundert unter den Städten<br />

Tirols eingenommen hatte. Der Bergbau<br />

wurde allerdings noch bis 1957 fortgeführt<br />

und ging dann in den Besitz der<br />

Brixlegger Montanwerke über.<br />

Neben dem Niedergang des Bergbaus<br />

hatte die Stadt <strong>Schwaz</strong> auch verschiedene<br />

andere Katastrophen zu überstehen.<br />

Im Jahre 1611 breitete sich das<br />

Fleckfieber, auch Herzbräune genannt,<br />

rasant aus und dezimierte die Einwohnerzahl<br />

enorm. Am 15. Mai 1809 legten<br />

die Bayerischen Truppen die Stadt in<br />

Schutt und Asche. Nur einige wenige<br />

Häuer überstanden die Katastrophe<br />

Als der 24-jährige Oberösterreicher<br />

Johann Berghofer 1933 hörte,<br />

dass in der Silberstadt <strong>Schwaz</strong> ein Geschäftslokal<br />

zu übernehmen sei, wagte<br />

er den Sprung in die Selbstständigkeit.<br />

Neben dem Handel mit Farben begann<br />

er, Teile seiner Verkaufspalette,<br />

wie Ölfarben und Polituren, selbst<br />

herzustellen. Seine Ehefrau Hermine,<br />

geb. Bär, die er 1937 heiratete, unterstütze<br />

ihn dabei tatkräftig. Als Johann<br />

Berghofer zum Kriegsdienst einberufen<br />

wurde, führte die inzwischen zwei-,<br />

später dreifache Mutter das Geschäft<br />

mit zwei Angestellten äußerst gewinnbringend<br />

weiter. Nach dem 2. Weltkrieg<br />

errichtete Johann Berghofer in<br />

den Jahren 1947/48 ein neues Fabrikations-<br />

und Lagergebäude am <strong>Schwaz</strong>er<br />

Ostrand. Die Lack- und Farbenfabrik<br />

Johann Berghofer wuchs erfolgreich<br />

weiter und vertrieb ihre Produkte seit<br />

1955 unter der Marke Adler. Nach<br />

dem frühen Tod Johann Berghofers<br />

im Jahr 1964 führte sein Sohn Günther<br />

mit Unterstützung seiner Mutter<br />

Hermine das Unternehmen weiter fort.<br />

Auch die beiden Töchter arbeiteten im<br />

Betrieb.<br />

Adler-Lacke glänzen seit 1933<br />

Adler-Lacke: Pionier mit Lack und Glanzschen Ausbildung<br />

In den Jahren 1974 bis 1984 wurde eine<br />

neue, moderne Lackfabrik auf der<br />

grünen Wiese östlich von <strong>Schwaz</strong> erbaut.<br />

Das Unternehmen expandierte<br />

zudem über die nationalen Grenzen<br />

hinaus. Der Adler-Werk Lackfabrik<br />

wurde 1980 durch den damaligen<br />

Handelsminister Dr. Josef Staribacher<br />

das Staatswappen der Republik<br />

Österreich verliehen. 1991/92 entstanden<br />

Servicestützpunkte in Wien,<br />

St. Pölten, Kalsdorf bei Graz und<br />

Linz-Leonding, 1997 ein weiterer<br />

Servicestützpunkt in Klagenfurt.<br />

2001 übergab Ing. Günther<br />

Berghofer die Geschäftsführung an<br />

seine Tochter Andrea Berghofer. Seine<br />

zweite Tochter Claudia Berghofer<br />

ist für die Unternehmenskommunikation<br />

zuständig. Somit wird das<br />

Unternehmen in dritter Generation<br />

von der Familie geleitet. Ab 2002<br />

gründete Adler Tochtergesellschaften<br />

in Polen, Tschechien, der Slowakei,<br />

Deutschland, Italien und der Schweiz.<br />

Mit der Errichtung der modernsten<br />

Wasserlackfabrik Europas mit einer<br />

Produktionskapazität von 30.000<br />

Tonnen setzt Adler 2016/17 einen<br />

weiteren Meilenstein auf dem Weg in<br />

eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Umsatz 2017(konsolidiert):<br />

109 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter: 600<br />

Vertriebsgesellschaften:<br />

ADLER Deutschland GmbH<br />

ADLER Italia s.r.l.<br />

ADLER Polska Sp.z.o.o.<br />

ADLER Lack AG Schweiz<br />

ADLER Slovensko s.r.o.<br />

ADLER Cesko s.r.o.<br />

Produktionsstandort :<br />

ADLER-Werk Lackfabrik, <strong>Schwaz</strong><br />

Exportanteil: 62 Prozent, nach<br />

Deutschland, Italien, Schweiz, Polen,<br />

Tschechien, China, Slowakei, Rumänien,<br />

Frankreich, Russland, Ukraine,<br />

Griechenland, Slowenien, Kroatien,<br />

Ungarn, Niederlande u. a.<br />

Adler setzt Maßstäbe: Nach der<br />

Inbetriebnahme der neuen modularen<br />

Wasserlackfabrik 2016/17 wird <strong>2018</strong><br />

am Standort in <strong>Schwaz</strong> ein vollautomatisches<br />

Hochregallager sowie eine neue<br />

Rohstofflogistik errichtet.<br />

Anteil der Produkte auf Wasserbasis:<br />

65 Prozent<br />

34<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>

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