Top100 Schwaz 2018
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April <strong>2018</strong> | Ausgabe <strong>Schwaz</strong>, Euro 2,–<br />
Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />
RM03A035101, 6020 Innsbruck<br />
Jahrbuch der<br />
Wirtschaft<br />
Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
<strong>2018</strong><br />
Das Original.<br />
SCHWAZ<br />
Industrie<br />
Vom Bergbau im Mittelalter<br />
bis zu den Weltmarktführern<br />
von heute<br />
Ranking<br />
Die 100 umsatzstärksten<br />
Unternehmen des Bezirks<br />
und deren Geschäftsführer<br />
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Jungunternehmen,<br />
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ihre Herausforderungen
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Die Bezirksstelle <strong>Schwaz</strong> der Tiroler Wirtschaftskammer ist der erste Ansprechpartner für alle<br />
Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong>, vom Arbeitgeberbetrieb bis zum Einpersonenunternehmen.<br />
Bezirksstelle <strong>Schwaz</strong> | Bahnhofstraße 11 | 6130 <strong>Schwaz</strong><br />
T 05 90 90 5-3716 | E schwaz@wktirol.at | W WKO.at/tirol/schwaz
top 100 <strong>Schwaz</strong> | editorial<br />
Vom Mittelalter in <strong>Schwaz</strong><br />
zur Leidenschaft von Start-ups<br />
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Österreich<br />
Telefon: 0512/34 21 70<br />
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ECHO Wirtschaft<br />
Ausgabe 01/<strong>2018</strong> | Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
ECHO Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />
Redaktion: Maria Witting MA, Mag. Karolina<br />
Putz MSc., Sissi König, Verena Kopp, Amata<br />
Steinlechner<br />
Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner<br />
Anzeigen: Manuela Gabl, Mag. Birgit Steinlechner<br />
E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />
Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />
Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />
ECHO Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />
A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />
Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />
Foto: fotolia.com<br />
Die Wirtschaft boomt, in Österreich,<br />
in Tirol und auch<br />
im Bezirk <strong>Schwaz</strong>. Das<br />
zeigen auch die Zahlen der TOP 100<br />
Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong>, die<br />
wir einmal mehr präsentieren dürfen.<br />
Was hinter den Zahlen steht, was zu<br />
den Zahlen führt und was viele Unternehmen<br />
eint, ist die Leidenschaft für<br />
das Produkt und das Unternehmen.<br />
Deshalb haben wir uns auch dieses<br />
Mal auf die Suche nach besonders<br />
spannenden Wirtschaftsgeschichten<br />
begeben und dürfen Ihnen eine<br />
breite Palette an Themen bieten. So<br />
finden Sie die Geschichte der Industrie<br />
im Bezirk, die bis ins Mittelalter<br />
zurückreicht, ebenso wie einen Einblick<br />
in das, was Start-ups antreibt.<br />
Lesen Sie auch über die Themen, die<br />
Touristiker beschäftigen, und wie sie<br />
es trotz Fachkräftemangel schaffen,<br />
höchste Qualität zu liefern.<br />
Wir liefern Ihnen heute ein spannendes<br />
und vielfältiges Jahrbuch der<br />
Wirtschaft. Eine interessante und<br />
kurzweilige Lektüre wünscht Ihnen<br />
die Redaktion.<br />
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zertifiziert nach ISO 9001:2000
Inhalt<br />
06 Lebenswertes <strong>Schwaz</strong> für Jung und Alt<br />
Der <strong>Schwaz</strong>er Bürgermeister Hans Lintner ist stolz auf die<br />
positive Entwicklung der Silberstadt.<br />
08 Pflege als Sorgenkind<br />
Der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner spricht über die<br />
zukünftigen Herausforderungen für die Gemeinde.<br />
12 Fachkräftemangel<br />
WK-Obfrau Martina Entner erörtert das aktuelle Problem, das<br />
nicht nur den Tourismus betrifft.<br />
16 Vielfältiger Arbeitsmarkt<br />
AK-Leiter Andreas Herzog berichtet über die aktuelle Situation<br />
am Stellenmarkt.<br />
20 SCHWAZ IN ZAHLEN<br />
22 DIE TOP 100 UNTERNEHMEN<br />
29 DIE TOP 100 Geschäftsführer<br />
33 Erster Boom im Mittelalter<br />
Der Beginn der Industrie im Bezirk <strong>Schwaz</strong> ist dem Bergbau zu<br />
verdanken.<br />
42 Die Konjunktur blüht<br />
Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer<br />
Tirol, im Gespräch zur aktuellen Lage der Tiroler<br />
Industrie.<br />
46 Vereinfachung der Gesetze<br />
Markus Schwaiger und Bernhard Pfister äußern sich zur überbordenden<br />
Bürokratie in Österreich.<br />
48 Start-up: Zahlen, Daten, Fakten<br />
Auch in <strong>Schwaz</strong> werden immer mehr Start-ups gegründet.<br />
50 Eventfahrzeuge mit Persönlichkeit<br />
Wolfgang Sief hat mit seinem Start-up APEMIO ein innovatives<br />
Konzept in die Tat umgesetzt.<br />
52 Effizienz und Qualität<br />
Branislav Stojakovic und sein Team haben ein einzigartiges<br />
Produkt entwickelt, das die Motoreffizienz verbessert.<br />
56 Positive Entwicklung<br />
Architekt Christoph Prem freut sich über die erfolgreiche<br />
Entwicklung seines Unternehmens und des gesamten<br />
Bezirks.<br />
58 Insolvenzrechtsnovelle<br />
Rechtsanwalt Philipp Moser erklärt die Gesetzesnovelle für<br />
Privatinsolvenzen und deren Folgen.<br />
60 Überregulierung als Problem<br />
Steuerberater Florian Höllwarth spricht über zunehmenden<br />
bürokratischen Aufwand für Unternehmen.<br />
62 Einfach weniger Steuern<br />
Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater und<br />
Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die Pläne der neuen<br />
Bundesregierung.<br />
66 Papier war gestern<br />
Die Steuerberater Markus Bartl und Markus Geisler erzählen<br />
von ihrem neuen System BILLUP.<br />
70 Tourismus – Mitarbeiter gesucht<br />
Der Mangel an Fachkräften stellt eine große Herausforderung für<br />
Touristiker in Tirol dar.<br />
76 Wie entwickelt sich der Automarkt?<br />
Der Automarkt verzeichnet derzeit ein Hoch. Die Zahl der<br />
Neuzulassungen steigt auch in Tirol.<br />
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Lebenswertes <strong>Schwaz</strong><br />
für Jung und Alt<br />
<strong>Schwaz</strong>. Bürgermeister Dr. Hans Lintner ist stolz auf den großen Erfolg bei<br />
der Entente Florale und die positive Entwicklung der Silberstadt. Mit ECHO<br />
spricht er über die Entwicklungspotenziale und aktuelle Projekte.<br />
Echo: 2017 stand ganz im Zeichen<br />
der Entente Florale, bei der <strong>Schwaz</strong> die<br />
Vertreterin der Städte Österreichs war.<br />
Wie fällt Ihre Bilanz dieses Wettbewerbs<br />
aus?<br />
Hans Lintner: Wir freuen uns über<br />
den großen Erfolg, den wir bei der<br />
Entente Florale erzielt haben. Wir<br />
haben die europaweite Punktewertung<br />
gewonnen und konnten diese<br />
Goldmedaille nach <strong>Schwaz</strong> holen.<br />
Die Entente Florale ist nur vordergründig<br />
ein Wettbewerb des schönen<br />
Blumenschmucks. In die Bewertung<br />
fließen auch die Lebensqualität und<br />
die Nachhaltigkeit der Projekte der<br />
teilnehmenden Städte ein. Daher sind<br />
wir wirklich sehr stolz auf unseren Sieg,<br />
weil er aufzeigt, dass <strong>Schwaz</strong> auch auf<br />
internationaler Ebene in diesen Bereichen<br />
top ist. Somit war die Teilnahme<br />
an diesem Wettbewerb auch eine<br />
Art der Evaluierung unserer Arbeit.<br />
Echo: Welche Projekte, die im<br />
Zuge der Entente Florale initiiert<br />
wurden, wirken in <strong>Schwaz</strong> auch <strong>2018</strong><br />
nach?<br />
Lintner: In diesem Zusammenhang<br />
möchte ich besonders unser Bienenprojekt<br />
hervorheben. Das Problem<br />
des Bienensterbens hat uns sehr beschäftigt<br />
und wir haben uns dazu entschlossen,<br />
an den Straßenrändern und<br />
„Wir möchten mit dem<br />
Sozialsprengel einen<br />
Nachtdienst mit fixen<br />
Besuchszeiten anbieten.“<br />
allen Straßeninseln eine Naturblumenmischung<br />
auszusäen. Diese Art<br />
der Begrünung hat neben einem sehr<br />
hübschen optischen Effekt auch den<br />
Vorteil, dass den Bienen wieder ein<br />
breites Nahrungsangebot zur Verfügung<br />
gestellt wird, das leider in der freien<br />
Natur sehr stark zurückgegangen ist.<br />
Wir sind auch auf unseren Silberwald<br />
sehr stolz. Dieses Gebiet wurde neu<br />
gestaltet und mit einem sortenreichen<br />
Mischwald aufgeforstet. An diesem besonderen<br />
Ort haben wir auch für unseren<br />
Waldkindergarten, den ersten in<br />
Tirol, zum 10-Jahr-Jubiläum ein neues<br />
und den modernen Bedürfnissen und<br />
Vorschriften entsprechendes Haus geschaffen.<br />
ECHO: <strong>Schwaz</strong> konnte auch mit der<br />
sozialen Wärme punkten. Was sind<br />
Ihre besonderen Anliegen in diesem<br />
Bereich.<br />
Lintner: Wir wollen in <strong>Schwaz</strong> eine<br />
hohe Lebensqualität für alle schaffen.<br />
Wir sind eine lebendige Stadt mit Jung<br />
und Alt, verschiedenen Nationalitäten<br />
und einer gesunden Wirtschaft. Jede<br />
dieser Gruppen hat ihre Bedürfnisse<br />
und wir versuchen vonseiten der Stadtführung<br />
ein gedeihliches Miteinander<br />
zu ermöglichen. Seit zehn Jahren bieten<br />
wir die Möglichkeit des betreuten<br />
Wohnens an und werden <strong>2018</strong> ein<br />
drittes Haus dafür eröffnen. Alle Einrichtungen<br />
verfügen aber neben den<br />
Wohneinheiten für unsere älteren<br />
Mitbürger auch über Räumlichkeiten<br />
für Geschäfte, in denen z. B. von der<br />
Lebenshilfe betreute Personen Arbeit<br />
finden. Wir haben ein Gasthaus und<br />
einen Kindergarten in diese Projekte<br />
integriert. Vonseiten der Stadt ist es uns<br />
ein großes Anliegen, das Miteinander<br />
von Jung und Alt zu fördern.<br />
Fotos: Kröll<br />
6 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
ECHO: Nach dem Fall des Pflegeregresses<br />
kämpfen viele Gemeinden<br />
mit den Kosten der Senioren- und<br />
Pflegeheime. Wie gehen Sie mit dieser<br />
Problematik um?<br />
Lintner: Ich war und bin davon überzeugt,<br />
dass das betreute Wohnen einen<br />
immer höheren Stellenwert erhalten<br />
wird. Die älteren Menschen können<br />
einen großen Teil an Selbstständigkeit<br />
behalten, sind aber durch die Betreuung<br />
bestens versorgt. In diesem Zusammenhang<br />
liegt es mir besonders<br />
am Herzen, die Betreuung durch den<br />
Sozialsprengel auch mit einem Nachtdienst<br />
zu gewährleisten. Ich kämpfe<br />
derzeit für eine Anpassung der Gebührensätze,<br />
damit wir diesen Nachtdienst<br />
anbieten können. Ich bin zutiefst davon<br />
überzeugt, dass wir mit dieser Art der<br />
Seniorenbetreuung die Heime entlasten<br />
und damit die Finanzierung der<br />
Pflege gewährleisten können.<br />
ECHO: Was sehen Sie als dringliche<br />
Aufgabe bezüglich der Lebensqualität<br />
in <strong>Schwaz</strong> an?<br />
Lintner: Besonders wichtig ist eine<br />
erfolgreiche Integration. <strong>Schwaz</strong> hat<br />
viele Flüchtlinge aufgenommen, die<br />
eigentlich nach erfolgreichem Asylansuchen<br />
auf die Gemeinden aufgeteilt<br />
werden sollten. Dies ist kaum geschehen<br />
und so stehen wir heute vor der<br />
Aufgabe, eine sprachliche, kulturelle<br />
und berufliche Integration erfolgreich<br />
durchzuführen. Wir haben Mitarbeiter<br />
angestellt, die in Schulen und Kindergärten<br />
Sprachassistenz leisten. Dabei<br />
stellen wir fest, dass die Integration für<br />
jene, die seit Jahrzehnten bei uns leben,<br />
schwieriger ist als jene, die durch die<br />
Flucht zu uns gekommen sind. Ohne<br />
das hervorragende ehrenamtliche Engagement<br />
zahlreicher <strong>Schwaz</strong>er Bürger<br />
könnten wir derzeit unseren Aufgaben<br />
nicht erfüllen. Die Politik ist nun gefordert,<br />
die finanziellen Mittel für ausreichend<br />
Personal zur Verfügung zu<br />
stellen, denn nur eine professionelle<br />
Betreuung führt zur positiven Integration.<br />
ECHO: In <strong>Schwaz</strong> wird nicht nur gelebt,<br />
sondern natürlich auch gearbeitet.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie<br />
im wirtschaftlichen Sektor?<br />
Lintner: Wir haben in <strong>Schwaz</strong> rund<br />
8.000 Beschäftigte, davon ca. 3.000<br />
in öffentlichen und sozialen Einrichtungen.<br />
Für uns ist natürlich die Absicherung<br />
dieser Arbeitsplätze und die<br />
Schaffung von neuen extrem wichtig.<br />
Viele Betriebe sind an der Peripherie<br />
angesiedelt und so stehen wir vor der<br />
Herausforderung, die Innen- und Altstadt<br />
belebt zu erhalten. Ein guter Mix<br />
aus Gastronomie, Kultureinrichtungen<br />
und Geschäften ist uns wichtig, damit<br />
die Innenstadt für die <strong>Schwaz</strong>er und<br />
unsere Gäste attraktiv bleibt. Wir haben<br />
ein Standort- und Potenzialmanagement<br />
etabliert, das diese Flächen<br />
vermarktet und dafür sorgen soll, dass<br />
Eigentümer und Mieter wirtschaftlich<br />
gesund bleiben.<br />
Mit Tyrolit, den Adlerwerken, Daka<br />
oder ECI haben wir auch potente Industrieunternehmen,<br />
die sich aktiv in<br />
<strong>Schwaz</strong> einbringen. Wir als Stadt sehen<br />
es auch als unsere Aufgabe, die Ausbildung<br />
von kompetenten Arbeitskräften<br />
für die Wirtschaft zu garantieren. Wir<br />
sorgen für einen guten Mix an Schulen<br />
und Ausbildungsstätten, die unseren<br />
jungen Bürgern eine Ausbildung in<br />
ihrer Heimatstadt ermöglichen.<br />
ECHO Was würden Sie als die Highlights<br />
für <strong>2018</strong> bezeichnen?<br />
Lintner: Wir werden unser Altersheim<br />
erweitern und einen neuen Kindergarten<br />
in diesem errichten, so wird<br />
daraus ein Mehrgenerationenhaus.<br />
Außerdem werden wir eine neue Einrichtung<br />
für unser betreutes Wohnen<br />
eröffnen. Als Highlight möchte ich<br />
auch den zweiten Abschnitt für unser<br />
Fünf-Euro-Wohnen bezeichnen. Wir<br />
möchten in <strong>Schwaz</strong> vom System der<br />
Förderung hin zum leistbaren Wohnen<br />
weiter betreiben. Unsere Politik des<br />
Wohnens für unterschiedliche Bedürfnisse<br />
mit verschiedenen Möglichkeiten<br />
werden wir auch <strong>2018</strong> fortführen.<br />
ECHO: Was ist Ihnen als Bürgermeister<br />
besonders wichtig?<br />
Lintner: Ganz klar eine offene Kommunikation<br />
und ein niederschwelliger<br />
Zugang zu allen Themen. Anliegen<br />
und Probleme unserer Bürger gehören<br />
offen angesprochen und diskutiert.<br />
„Beim Reden kommen die Leut ‘zam“<br />
kann ich nur vollinhaltlich unterschreiben.<br />
Interview: Sissi König<br />
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7
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Pflege als Sorgenkind<br />
Bürgermeister. Dietmar Wallner, Bürgermeister von Jenbach, spricht über die<br />
Situation in der Gemeinde und die Herausforderungen, die in den nächsten<br />
Jahren zu bewältigen sind. Ganz oben auf der Liste: Pflege und Wohnen.<br />
ECHO: Ein Drittel der Legislaturperiode<br />
ist vorbei. Wie sieht Ihre Bilanz<br />
der vergangenen zwei Jahre aus?<br />
Dietmar Wallner: Wir haben in<br />
den letzten zwei Jahren sehr viel Geld<br />
in Infrastruktur investiert, die man<br />
nicht sieht. Im Wasser- und Kanalbau<br />
mussten viele Leitungen erneuert bzw.<br />
getauscht werden. Das Veranstaltungszentrum<br />
wurde grunderneuert und<br />
barrierefrei gemacht. Außerdem wurde<br />
sehr viel Energie in Planungsarbeit<br />
gesteckt, z. B. für die Erneuerung der<br />
unteren Achenseestraße und einen<br />
neuen Kindergarten.<br />
ECHO: Eine durchwegs positive<br />
Bilanz also?<br />
Wallner: Es ist sicher viel weitergegangen.<br />
Was leider nicht so gut funktioniert<br />
hat, war die Kommunikation<br />
im Gemeinderat. Viele Konflikte<br />
wurden öffentlich ausgetragen und<br />
sowohl der Bauamtsleiter als auch ich<br />
wurden öffentlich angegriffen. Diese<br />
Probleme hätten sich auf dem Amtsweg<br />
schneller und unkomplizierter<br />
lösen lassen.<br />
ECHO: Gerüchten zufolge könnte<br />
sich GE Jenbacher bald von seinem<br />
Geschäftszweig der Gasmotorenherstellung<br />
trennen. Davon wäre<br />
auch das Werk in Jenbach mit seinen<br />
1.600 Mitarbeitern betroffen. Welche<br />
Bedeutung hat GE Jenbacher für die<br />
Gemeinde Jenbach, auch im Hinblick<br />
auf die Kommunalsteuer?<br />
Wallner: Natürlich spielt GE auch<br />
in Bezug auf die Kommunalsteuer eine<br />
wichtige Rolle für die Gemeinde.<br />
Auch für andere Gemeinden spielen<br />
so große Betriebe eine wichtige Rolle<br />
und das gesamte Unterinntal ist ein<br />
toller Industriestandort. Was an den<br />
Gerüchten dran ist, kann ich nicht<br />
bewerten. Diese werden jedoch von<br />
der Werksleitung als reine Spekulation<br />
bezeichnet. Die Fabrik wurde<br />
gerade erst als „Brilliant Factory“ ausgezeichnet<br />
und schreibt durchwegs<br />
schwarze Zahlen.<br />
ECHO: Welche Pläne haben Sie für<br />
Jenbach im heurigen Jahr?<br />
Wallner: Vor allem sind Maßnahmen<br />
zur Verkehrsberuhigung geplant.<br />
Zusätzlich stehen einige Investitionen<br />
in soziale Infrastruktur an. Es soll ein<br />
neues barrierefreies Seniorenzentrum<br />
gebaut werden. Wir sind auch gerade<br />
bei der Planung geeigneter Maßnahmen,<br />
um die Mobilität der Senioren<br />
zu erhöhen.<br />
ECHO: Welche Maßnahmen haben<br />
Sie da ins Auge gefasst?<br />
Fotos: Witting<br />
8 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Wallner: Viele Senioren leiden unter<br />
eingeschränkter Mobilität. Linienbusse<br />
fahren nicht direkt vor die<br />
Haustür und für viele Senioren ist ein<br />
Weg von 300 Metern bis zur nächsten<br />
Bushaltestelle weit. Wir versuchen,<br />
eine Lösung mit der lokalen Taxiwirtschaft<br />
zu finden. Es geht darum, für<br />
absolut notwendige Gänge wie Arztund<br />
Apothekenbesuche oder den<br />
wöchentlichen Einkauf ein besseres<br />
Mobilitätsangebot zu schaffen.<br />
„Es kann nicht die<br />
Intention sein, dass jeder Mensch, der Pflege<br />
braucht, sofort ins Altersheim geht.“<br />
ECHO: Letztes Jahr haben Sie darüber<br />
gesprochen, dass beim Hochwasserschutz<br />
überhaupt nichts weitergeht.<br />
Hat sich diesbezüglich im<br />
vergangenen Jahr etwas geändert?<br />
Wallner: Beim Hochwasserschutz<br />
geht es um zwei verschiedene Bereiche.<br />
Beim Kasbach ist zum Glück<br />
mittlerweile etwas weitergegangen.<br />
Beim Hochwasserschutz am Inn haben<br />
wir leider immer noch dasselbe<br />
Problem. Wir haben ein Projekt, das<br />
schon lange wasserrechtlich bewilligt<br />
ist. Trotzdem kann es nicht umgesetzt<br />
werden, weil ein begleitendes Projekt<br />
der TIWAG vom Ministerium bis<br />
jetzt nicht entsprechend abgearbeitet<br />
wurde. Zuerst mussten Hochwasserverbände<br />
gegründet werden, damit<br />
der Hochwasserschutz umgesetzt<br />
werden kann. Mittlerweile könnte das<br />
Jenbacher Hochwasserprojekt vorgezogen<br />
umgesetzt werden. Hoffentlich<br />
kann sich die neue Landesregierung<br />
entsprechend beim Ministerium für<br />
die Umsetzung einsetzen. Das Projekt<br />
ist für uns sehr wichtig, da jedes<br />
Jahr ein Hochwasser Anrainer und<br />
Industrie in den entsprechenden Gebieten<br />
enorm schädigen könnte.<br />
ECHO: Welche sind im Moment<br />
die größten gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
für die Gemeinde?<br />
Wallner: Ein wichtiges Thema ist<br />
sicherlich die Pflege im Alter. Grundsätzlich<br />
sind wir mit dem Jenbacher<br />
Sozialzentrum, das seit 2012 in Betrieb<br />
ist, gut aufgestellt. Wir haben eine<br />
Case-Managerin für pflegebedürftige<br />
Menschen bestellt und über den<br />
Sozialsprengel eine Tagesbetreuung<br />
eingerichtet. Was noch fehlt, ist ein<br />
betreutes Wohnen. ➝<br />
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
ECHO: Wie hat sich der Wegfall<br />
des Pflegeregresses auf die Pflegesituation<br />
in Jenbach ausgewirkt?<br />
Wallner: Nach dem Wegfall des<br />
Pflegeregresses ist es wichtig, dass<br />
taugliche Mittel für die Finanzierung<br />
der Pflege gefunden werden. Es ist eine<br />
Sache, Wahlzuckerln zu verteilen,<br />
und eine andere, diese dann auch<br />
zu finanzieren. Durch den Wegfall<br />
des Pflegeregresses entsteht ein sehr<br />
starker Druck auf die Heime und<br />
das gut aufgestelle Pflegenetz der<br />
Sozialsprengel leidet an einer sinkenden<br />
Nachfrage. Dadurch, dass<br />
auf das Vermögen der Menschen<br />
nicht mehr zurückgegriffen werden<br />
kann und vor einigen Jahren ja auch<br />
schon der Kinderregress weggefallen<br />
ist, entscheiden sich ältere Menschen<br />
jetzt viel öfter für das Altersheim. Wir<br />
haben auf der anderen Seite die Sozialsprengel,<br />
die sehr gute ambulante<br />
Pflege anbieten, die aber natürlich zu<br />
bezahlen ist. Im Altersheim ist alles<br />
geregelt: Ein Teil der Pension geht<br />
ans Heim, den Menschen bleibt ein<br />
kleiner Teil als Taschengeld und der<br />
Rest ist von der Mindestsicherung<br />
zu finanzieren. Der Sozialsprengel ist<br />
aber unabhängig von der Einkommenssituation<br />
komplett zu bezahlen.<br />
Man wird hier Möglichkeiten entwickeln<br />
müssen, damit die mobilen<br />
Pflegedienste nicht durch den Rost<br />
fallen. Es kann nicht die Intention<br />
sein, dass jeder Mensch, der Pflege<br />
braucht, sofort ins Altersheim geht.<br />
ECHO: Mit welchen Maßnahmen<br />
kann hier gegengesteuert werden?<br />
Wallner: Die Pflegenden zu Hause<br />
und die Sozialsprengel gehören<br />
viel mehr unterstützt. Es wird nötig<br />
sein, beim Pflegegeld etwas zu ändern,<br />
also z. B. eine Zweckbindung<br />
des Geldes oder eine Umwandlung<br />
in Sachleistungen. Durch den Wegfall<br />
des Pflegeregresses wird auf der<br />
einen Seite eine massive Entlastung<br />
geschaffen. Deshalb müssen auf der<br />
anderen Seite andere Pflegemodelle<br />
unterstützt werden.<br />
ECHO: Tirolweit ist das Thema<br />
leistbares Wohnen sehr aktuell. Wie<br />
sieht die Situation im sozialen Wohnbau<br />
und außerhalb in Jenbach aus?<br />
Wallner: Wichtig ist, dass wir eine<br />
gute Mischung aus leistbarem Eigentum<br />
und günstigen Mieten zur<br />
Verfügung stellen können. Ich bin<br />
kein Verfechter dieser Fünf-Euro-<br />
Projekte, bei denen dann niedrigere<br />
Standards gelten. In Jenbach haben<br />
wir es geschafft, Quadratmeterpreise<br />
in der Höhe von 7,50 Euro zusammenzubringen.<br />
Preise können ja über<br />
die Mietzinsbeihilfe abgefedert werden.<br />
Niedrige Preise dürfen nicht auf<br />
Kosten der Infrastruktur oder Bautechnik<br />
erzwungen werden. Durch<br />
Energieeffizienz können die Betriebskosten<br />
niedrig gehalten werden.<br />
ECHO: Sind im sozialen Wohnbau<br />
auch neue Projekte geplant?<br />
Wallner: Der Begriff des sozialen<br />
Wohnbaus hinkt aus meiner Sicht.<br />
Was wichtig ist, ist gemeinnütziger<br />
Wohnbau, der durch Beihilfen unterstützt<br />
ist. Junge Familien und<br />
ältere Menschen sollen sich diese<br />
Wohnungen leisten können. Sozialer<br />
Wohnbau impliziert, dass er nur<br />
für finanziell schlecht gestellte Menschen<br />
ist. Das ist aber nicht der Fall.<br />
Der weitaus überwiegende Teil in<br />
Jenbach und anderen Gemeinden<br />
wohnt im unterstützten, gemeinnützigen<br />
Wohnbau. Wohnen definiere<br />
ich als Grundrecht und über<br />
die Wohnbauförderung und diverse<br />
andere Maßnahmen, wie den Bodenfonds,<br />
hat das Land taugliche Mittel,<br />
um entsprechend leistbares Wohnen<br />
zur Verfügung zu stellen. Es ist einfach<br />
eine Tatsache, dass die Grundstückspreise<br />
in Westösterreich sehr<br />
hoch sind. Das bestimmt der Markt.<br />
Vertragsraumordnung, Wohnbauförderung<br />
und Bodenfonds sind geeignete<br />
Maßnahmen, um das Wohnen<br />
in Tirol leistbarer zu gestalten.<br />
ECHO: Auch Jenbach hat ein Problem<br />
mit dem Leerstand in der Innenstadt.<br />
Was wird Ihrerseits gegen<br />
dieses Phänomen unternommen?<br />
Wallner: Das Problem ist meiner<br />
Meinung nach einer falschen Raumordnungspolitik<br />
vor Jahrzehnten geschuldet.<br />
Ein Teil der früheren Einkaufstraße<br />
Achenseestraße gehört inzwischen<br />
der Gemeinde. Wir haben<br />
bereits 2013/14 unter Einbindung<br />
der Bevölkerung einen Ortskern-<br />
Entwicklungsprozess gestartet. Über<br />
einen Wettbewerb wurde jetzt ein<br />
Gestaltungskonzept entwickelt und<br />
im unteren Teil der Achenseestraße<br />
soll dann heuer und nächstes Jahr eine<br />
Begegnungszone mit wesentlich<br />
höherer Aufenthaltsqualität entstehen.<br />
Dieses Erfolgsmodell funktioniert<br />
auch schon in anderen Gemeinden.<br />
Wenn wir die öffentlichen<br />
Plätze entsprechend gestalten, haben<br />
die Eigentümer von Liegenschaften<br />
wieder bessere Möglichkeiten, diese<br />
an Gewerbetreibende zu vermieten.<br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
10 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Fachkräftemangel<br />
Wirtschaft. Martina Entner, Obfrau der Wirtschaftskammer <strong>Schwaz</strong>,<br />
spricht über die starke Konjunktur im Bezirk, die erfolgreiche<br />
Wintersaison und die aktuellen Herausforderungen für den Tourismus.<br />
ECHO: Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche<br />
Entwicklung im Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> im vergangenen Jahr?<br />
Martina Entner: Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung war sehr zufriedenstellend.<br />
Die Auftragsbücher sind<br />
voll, die Tourismuszahlen sind sehr<br />
erfreulich und in der Saison haben<br />
wir praktisch Vollbeschäftigung. Es<br />
sind Hochzeiten.<br />
ECHO: War die Wintersaison für<br />
den Tourismus erfolgreich? Wie waren<br />
die Nächtigungszahlen?<br />
Entner: Der Vorwinter war bereits<br />
schneereich, das tut auch dem Tourismus<br />
gut. Dank unserer Seilbahnbetriebe<br />
haben wir zwar beste Beschneiungsanlagen,<br />
trotzdem lockt der Naturschnee<br />
natürlich Gäste an und es<br />
gab sehr früh schon viele Buchungen.<br />
Die Zahl der Nächtigungen in allen<br />
Gebieten, nicht nur in den typischen<br />
Skigebieten, war bemerkenswert. Die<br />
niedrigeren Regionen haben stark<br />
von der guten Schneelage profitiert.<br />
Außerdem sind mit dem frühen<br />
Fasching und dem frühen Ostern<br />
auch die Ferienzeiten sehr kompakt<br />
gelegen, was sich zusätzlich positiv<br />
auf die Zahlen ausgewirkt hat. Die<br />
Wintersaison war rundum erfolgreich,<br />
von der Gästezufriedenheit<br />
über die Beschäftigungszahlen bis<br />
hin zu den Nächtigungen. Auch für<br />
die Sommersaison erwarten wir eine<br />
positive Entwicklung. Auf das gute<br />
Wirtschaftsjahr 2017 schaut ein mindestens<br />
so erfolgreiches <strong>2018</strong> herein.<br />
ECHO: Macht sich im Tourismus<br />
auch die niedrige Zinspolitik bemerkbar?<br />
Entner: Natürlich spielen im Tourismus,<br />
wie auch in der Wirtschaft<br />
ganz allgemein, gute Rahmenbedingungen<br />
eine wichtige Rolle. Niedrige<br />
Zinsen gehören da auch dazu<br />
und sind sie auch ein Grund für eine<br />
bessere Investitionsbereitschaft der<br />
Unternehmen. Aber auch die gute<br />
Wirtschaftslage insgesamt wirkt sich<br />
positiv aus.<br />
ECHO: Was sind im Moment die<br />
größten Herausforderungen im Tourismus?<br />
Entner: Die größte Herausforderung<br />
ist in jeder Branche der Wandel<br />
der Zeit. Der Tourismus ist in großem<br />
Maße von den Veränderungen<br />
durch die Digitalisierung betroffen.<br />
Doch gerade durch die Digitalisierung<br />
tun sich in der Branche jede<br />
Menge neue Chancen auf.<br />
ECHO: Hat sich das Buchungsverhalten<br />
der Gäste durch die neuen<br />
Buchungsmöglichkeiten verändert?<br />
Entner: Auf jeden Fall. Durch die<br />
zusätzlichen Buchungsmöglichkeiten<br />
im Internet buchen die Menschen<br />
immer spontaner. Es werden<br />
Fotos: Witting<br />
12 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
auch kürzere Urlaube gemacht, dafür<br />
mehr. Früher blieben die meisten<br />
Gäste genau eine Woche, von Samstag<br />
bis Samstag. Inzwischen werden<br />
auch kürzere Urlaube gebucht, über<br />
längere Wochenenden oder Weihnachten<br />
und Silvester. Dieser Trend<br />
ist speziell seit dem letzten Jahr zu<br />
bemerken. Natürlich muss man sich<br />
nun an diese Kurzfristigkeit anpassen,<br />
es entstehen aber natürlich auch viele<br />
neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung.<br />
Man kann sich international<br />
positionieren und potenzielle<br />
Gäste überall auf der Welt besser<br />
erreichen. Eine weitere Herausforderung<br />
ist die Steigerung der Dienstleistungsqualität.<br />
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im Tourismus und bieten in allen<br />
Bereichen eine sehr gute Qualität an.<br />
„Seit 2001 bis heute ist die Zahl der beschäftigten<br />
Mitarbeiter in Tirol im Tourismus um 55% gestiegen,<br />
in der restlichen Wirtschaft um ca. 25%.“<br />
ECHO: Wodurch zeichnet sich der<br />
Tourismus im Bezirk besonders aus?<br />
Entner: Einerseits durch die Hardware<br />
– wir haben Top-Betriebe. Andererseits<br />
natürlich auch durch die<br />
Software – die Servicequalität ist<br />
durch unsere Fachkräfte hervorragend.<br />
All das in Kombination mit unserer<br />
Gastfreundschaft und unserer<br />
tollen Natur ist ein Erfolgsrezept.<br />
Aber natürlich muss man ständig an<br />
jeder Schraube drehen, das ist die<br />
Herausforderung. Es muss investiert<br />
werden, der Service muss laufend<br />
optimiert werden. Hier kommen wir<br />
natürlich auch zum Thema Mitarbeiter,<br />
das aus meiner Sicht sicherlich die<br />
größte Herausforderung darstellt.<br />
ECHO: Was sind die Ursachen für<br />
die Probleme bei der Personalfindung<br />
im Tourismus?<br />
Entner: Das Problem ist nicht, dass<br />
wir keine guten Fachkräfte bekommen,<br />
sondern dass es einfach, vor<br />
allem auf dem heimischen Arbeitsmarkt,<br />
nicht genügend gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter gibt. Seit 2001 bis<br />
HISTORISCHES JUWEL im Herzen des Tiroler Unterlandes.
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
der Trend wieder mehr in Richtung<br />
Handwerksberufe geht. Die Eltern<br />
und Großeltern sind hier Meinungsbildner<br />
und in den letzten Jahren<br />
wurden Jugendliche verstärkt motiviert,<br />
höhere Schulen zu besuchen.<br />
Inzwischen gibt es aber viele attraktive<br />
Modelle, die einen Lehrberuf<br />
mit einem höheren Schulabschluss<br />
kombinieren, wie die Lehre mit Matura<br />
oder Matura und Lehre – auch<br />
ein sehr interessantes Modell. Wir<br />
müssen einfach kontinuierlich daran<br />
arbeiten, unsere Jugend für die von<br />
der Wirtschaft gesuchten Berufe zu<br />
interessieren.<br />
heute ist die Zahl der beschäftigten<br />
Mitarbeiter in Tirol im Tourismus<br />
um 55% gestiegen, in der restlichen<br />
Wirtschaft um ca. 25%. Sie sehen<br />
also, im Tourismus ist der Bedarf an<br />
Fachkräften überproportional gewachsen.<br />
Im Bezirk <strong>Schwaz</strong> werden<br />
derzeit in den Betrieben so viele<br />
Menschen beschäftigt, wie noch nie<br />
zuvor. Es wäre natürlich wünschenswert,<br />
dass wir die Fachkräfte bekommen,<br />
die wir benötigen.<br />
ECHO: Wie sieht die Situation mit<br />
Fachkräften aus anderen europäischen<br />
Ländern aus?<br />
Entner: Natürlich haben wir viele<br />
Mitarbeiter aus anderen Ländern, aus<br />
Deutschland und Italien, aber auch<br />
aus der Slowakei, Kroatien, Tschechien,<br />
Polen und Ungarn. Wir sind<br />
allerdings nicht die Einzigen, die dort<br />
versuchen, Arbeitskräfte anzuwerben.<br />
Auch die anderen Bezirke und Bundesländer<br />
sowie auch unsere Nachbarn,<br />
die Bayern oder die Schweiz<br />
suchen Fachkräfte im Ausland. Es ist<br />
auch kein <strong>Schwaz</strong>er, kein Tiroler und<br />
auch kein Tourismus-Phänomen allein.<br />
ECHO: Auch die anderen Branchen<br />
sind von diesem Problem betroffen<br />
betroffen …<br />
Entner: Genau, das Problem des<br />
Fachkräftemangels trifft andere Branchen<br />
genauso. Auch die Baubranche<br />
kämpft laufend mit einem Mitarbeitermangel.<br />
Vonseiten der Wirtschaft<br />
werden aber laufend Maßnahmen ergriffen,<br />
um dieses Problem zu lösen.<br />
ECHO: Um welche Art von Maßnahmen<br />
handelt es sich dabei?<br />
Entner: Wir in der Bezirksstelle sind<br />
hier sehr aktiv. Wir evaluieren laufend<br />
die Lehrberufe und versuchen, diese<br />
zu attraktivieren. Hier geht es auch<br />
darum, das Image der Lehre wieder<br />
zu verbessern. Ich denke auch, dass<br />
„Inzwischen gibt es viele<br />
attracktive Modelle, die<br />
einen Lehrberuf mit<br />
einem höheren Schulabschluss<br />
kombinieren.“<br />
ECHO: Waren diese Maßnahmen<br />
bis jetzt erfolgreich?<br />
Entner: Auch jetzt schon macht die<br />
Hälfte der Kinder eine fundierte Lehre.<br />
<strong>Schwaz</strong> war auch der einzige Bezirk,<br />
der es geschafft hat, dass sowohl<br />
die Zahl der Lehrlinge als auch die<br />
Zahl der Lehrbetriebe im letzten Jahr<br />
gestiegen ist. Die von uns ergriffenen<br />
Maßnahmen können also durchaus<br />
als erfolgreich bezeichnet werden.<br />
Der Markt reagiert auf Information<br />
und Sensibilisierung. Wir werden<br />
diese erfolgreichen Maßnahmen<br />
natürlich weiter fortsetzen. Auch die<br />
demografische Entwicklung scheint<br />
sich in den nächsten Jahren wieder zu<br />
wandeln. Dass die Menschen wieder<br />
mehr Kinder bekommen, wird sicher<br />
auch dazu beitragen, das Problem des<br />
Fachkräftemangels zu lösen. <br />
Interview: Maria Witting<br />
14 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
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top 100 SCHWAZ | interview<br />
Vielfältiger Arbeitsmarkt<br />
Arbeitsmarkt. Andreas Herzog, Leiter der Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong>, berichtet<br />
über die aktuellen Themen am <strong>Schwaz</strong>er Arbeitsmarkt.<br />
ECHO: Die Unternehmer suchen<br />
Mitarbeiter. Dennoch gibt es immer<br />
noch Arbeitslose im Bezirk. Wie erleben<br />
Sie diesen Widerspruch?<br />
Andreas Herzog: Die Arbeitslosenquote<br />
im Bezirk <strong>Schwaz</strong> liegt mit<br />
4,5 Prozent im Jänner <strong>2018</strong> unter dem<br />
Tiroler Durchschnitt mit 5,5 Prozent.<br />
Das freut uns natürlich. Durch die<br />
ausgewogene Betriebsstruktur (v. a.<br />
Industriebetriebe, Gewerbebetriebe<br />
und Tourismusbetriebe) werden arbeitslos<br />
gewordene Menschen meistens<br />
schnell von anderen Unternehmen<br />
aufgefangen. Wirklich schwer<br />
vermittelbar sind Menschen mit<br />
gesundheitlichen Einschränkungen.<br />
Bei älteren Personen ab 50 Jahren<br />
und Langzeitarbeitslosen zeigen sich<br />
zwar positive Entwicklungen, allerdings<br />
stellen diese Personengruppen<br />
insgesamt immer noch eine große<br />
Herausforderung dar.<br />
ECHO: Welche Ausgleichsmaßnahmen<br />
gibt es dazu?<br />
Herzog: Das AMS kümmert sich<br />
laufend um Ausgleichsmaßnahmen,<br />
die die Menschen wieder in den Arbeitsmarkt<br />
eingliedern sollen. Dabei<br />
wird genau geprüft, welche Berufsbilder<br />
derzeit am Markt gefragt sind.<br />
Dementsprechend werden arbeitslose<br />
Menschen in passenden Umschulungen<br />
und Wiedereinstiegsprogrammen<br />
unterstützt. Wie sich diese<br />
Programme aufgrund der geplanten<br />
AMS-Förderungskürzungen weiter<br />
entwickeln werden, ist noch offen.<br />
ECHO: Im Tourismus scheint es<br />
sehr viele offene Stellen zu geben.<br />
Wie zeigt sich das im Bezirk? Warum<br />
ist das so?<br />
Herzog: Das stimmt. Die Tourismusbetriebe<br />
suchen intensiv nach<br />
Arbeitskräften. Das liegt einerseits<br />
an der Saisonalität, andererseits an<br />
den oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen.<br />
Darum zögern viele Arbeitssuchende,<br />
Stellen im Tourismus<br />
anzunehmen. Denn diese bringen<br />
leider immer wieder unregelmäßige<br />
Arbeitszeiten, niedrige Löhne oder eine<br />
schlechte Verträglichkeit mit dem<br />
Familienleben mit sich. Hier sind die<br />
Tourismusbetriebe derzeit sehr gefordert.<br />
Natürlich gibt es auch Betriebe,<br />
die sich sehr um ihre Mitarbeiter bemühen<br />
und ein gutes Gesamtpackage<br />
anbieten. Den Mitarbeitern geht es dabei<br />
nicht immer nur um die monetäre<br />
Entlohnung. Diese muss aber in jedem<br />
Fall den Gesetzen entsprechen, d. h. sie<br />
muss Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />
sowie Feiertags- und Nachtzuschläge<br />
Starke Bezirkskammer: AK Jurist Andreas Herzog kümmert sich mit seinem Team um<br />
die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />
„Die Tourismusbetriebe<br />
suchen intensiv nach<br />
Arbeitskräften. Das liegt<br />
einerseits an der Saisonalität,<br />
andererseits an<br />
den oftmals schwierigen<br />
Arbeitsbedingungen.“<br />
<br />
Andreas Herzog,<br />
Leiter AK Bezirkskammer <strong>Schwaz</strong><br />
Fotos: Putz, AK Tirol<br />
16 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
enthalten und rechtzeitig ausbezahlt<br />
werden. Mitarbeiter schätzen Leistungen<br />
wie fixe, geregelte Arbeitszeiten,<br />
die eine sinnvolle Freizeitgestaltung<br />
oder einen Besuch in der Heimat ermöglichen.<br />
„Alibi-Zuckerln“ wie ein<br />
Dienstzimmer, wenn der Mitarbeiter<br />
zu Hause wohnen kann, oder „Teildienste“,<br />
mit langen Zimmerstunden<br />
in der Tagesmitte, dienen einer echten<br />
Mitarbeiterzufriedenheit nicht.<br />
Stimmt das Gesamtpackage, dann<br />
sind die Menschen meist sehr engagiert,<br />
dankbar und loyal. Viele Unternehmer<br />
haben das erkannt und es<br />
bewegt sich etwas. Doch immer wieder<br />
höre ich von erschütternden Vorkommnissen.<br />
Das finde ich sehr schade,<br />
weil der Bezirk <strong>Schwaz</strong>, mit neun<br />
Millionen Nächtigungen pro Jahr, im<br />
Tourismus sehr erfolgreich ist und die<br />
Gäste gern wiederkommen.<br />
ECHO: Wie sieht die Bilanz der<br />
Arbeiterkammer bei den Arbeitsbedingungen<br />
in den Industrie- und den<br />
Gewerbebetrieben aus?<br />
Herzog: In den großen Betrieben<br />
wird in der Regel sehr auf die Einhaltung<br />
aller Arbeitnehmerschutzrichtlinien<br />
geachtet. Die Betriebsräte<br />
sind hier auch sehr aktiv. In manchen<br />
kleineren Betrieben gibt es oftmals<br />
ärgerliche Ereignisse. Da kommt es<br />
immer wieder zu verspäteten oder<br />
ausgefallenen Lohnzahlungen. In<br />
der Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong> führen<br />
wir jährlich ca. 5.500 persönliche<br />
Beratungen und über 10.000 telefonische<br />
Beratungen durch. In den<br />
zwanzig Jahren meiner beruflichen<br />
Tätigkeit merke ich deutlich, dass die<br />
Arbeitnehmer heutzutage wesentlich<br />
besser informiert sind als noch vor<br />
zehn Jahren. Ob jeder Einzelne seine<br />
Forderung dann auch tatsächlich<br />
beim Arbeitgeber durchsetzen will,<br />
hängt individuell von der Höhe des<br />
Schadens, dem zeitlichen Aufwand<br />
und dem Gesamtpackage der Entlohnung<br />
ab. Traurig ist es, wenn sich<br />
Menschen aus Angst, ihren Job zu<br />
verlieren, zu viel gefallen lassen.<br />
ECHO: Wo liegen die aktuellen Herausforderungen<br />
für die AK <strong>Schwaz</strong>?<br />
Herzog: Die Herausforderungen für<br />
„Die Unternehmen sind aufgrund der aktuell guten<br />
Wirtschaftsleistung in punkto Investitionen und<br />
Unternehmensausbau großzügiger. “ <br />
<br />
Andreas Herzog<br />
„In der AK Bezirkskammer<br />
gibt es Beratung<br />
und Service vor Ort.<br />
Denn rasche Hilfe ist<br />
die beste Hilfe.“<br />
die Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong> liegen<br />
in ihrer Vielfalt der Beratungen. Die<br />
AK bietet Beratungen im Arbeits-,<br />
Pensions-, dem Konsumenten- und<br />
Steuerrecht an. Auch das Jugend- und<br />
Lehrlingswesen fällt in unseren Aufgabenbereich.<br />
Das Ziel ist stets, die hohe<br />
Qualität der Beratungen zu halten. Zudem<br />
pflegen wir eine gute Gesprächskultur<br />
mit unseren Sozialpartnern. Es<br />
geht uns nie darum, jemanden fertig<br />
zu machen, doch regelmäßiger Miss-<br />
Erwin Zangerl,<br />
AK Tirol<br />
brauch von Arbeitskraft kann nicht<br />
toleriert werden.<br />
ECHO: Welche Spezifika hat der Arbeitsmarkt<br />
in <strong>Schwaz</strong>?<br />
Herzog: Der <strong>Schwaz</strong>er Arbeitsmarkt<br />
verfügt über Unternehmen in vielen<br />
verschiedenen Branchen und mit unterschiedlichen<br />
Strukturen. <strong>Schwaz</strong><br />
beschäftigt Menschen beispielsweise in<br />
der Freizeit- und Tourismuswirtschaft,<br />
dem Handel oder der Energie- und<br />
Metallbranche. Sie arbeiten in Gewerbe-<br />
und Handwerks- oder in Industriebetrieben.<br />
Es gibt zehn Unternehmen<br />
mit mehr als 250 Mitarbeitern, 350<br />
Unternehmen mit sechs bis neun Personen,<br />
1.400 Betriebe mit einem bis<br />
fünf Mitarbeitern und 2.000 Ein-Personen-Unternehmen.<br />
Insgesamt sind<br />
1.500 Lehrlinge in über 500 Betrieben<br />
beschäftigt.<br />
ECHO: Wie bewerten Sie die aktuelle<br />
Konjunktur im Bezirk?<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
17
top 100 SCHWAZ | interview<br />
Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
im Bezirk ein: Die AK Kammerräte Petra Grössl-<br />
Wechselberger, Fritz Gurgiser, Leonhard Klocker, Christian<br />
Larch, Thomas Lintner, Thomas Orgler, AK Vizepräsidentin<br />
Verena Steinlechner-Graziadei, Christian Hauser, Franz Lanthaler,<br />
Daniela Brüstle-Supper (v. li.).<br />
Herzog: Die wirtschaftliche Lage in den Unternehmen<br />
ist zurzeit sehr gut. Die Auftragsbücher<br />
sind gut gefüllt. Überall werden Arbeitskräfte gesucht.<br />
Die Unternehmen sind aufgrund der guten<br />
Wirtschaftsleistung in puncto Investitionen<br />
und Unternehmensausbau großzügiger.<br />
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ECHO: Wie erleben Sie den Umgang der<br />
MitarbeiterInnen mit der Digitalisierung in den<br />
Unternehmen?<br />
Herzog: Die Mitarbeiter sind sehr gefordert.<br />
Dabei engagieren sich einige mehr als andere.<br />
Das hängt auch vom Bildungsstand und dem<br />
Alter ab. Die Betriebe investieren viel an Zeit und<br />
finanziellen Mitteln.<br />
ECHO: Wie sehen Sie die Gleichstellung von<br />
Mann und Frau am Arbeitsmarkt im Bezirk?<br />
Herzog: Die Gleichstellung von Mann und<br />
Frau ist nach wie vor nicht erreicht. Das betrifft<br />
vor allem das Entgelt und den Zugang zu verantwortungsvollen<br />
Positionen.<br />
ECHO: Worauf kommt es den Menschen in den<br />
Betrieben neben der monetären Entlohnung im<br />
Arbeitsalltag an?<br />
Herzog: Neben einer gesetzeskonformen,<br />
ihrer Leistung entsprechenden Entlohnung<br />
schätzen die Menschen vor allem geregelte Arbeitszeiten,<br />
eine gute Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf und eine ehrliche Wertschätzung für<br />
ihre Arbeit. Eine Gratulation zur guten Arbeit vor<br />
versammelter Mannschaft oder ein Gratulieren<br />
zur 20-jährigen Betriebszugehörigkeit bestätigt<br />
und wertschätzt den Einzelnen, der wieder motiviert<br />
und bestärkt an seine Aufgaben geht. Die<br />
Mitarbeiter zeigen sich dann auch sehr loyal zum<br />
Unternehmen und verzeihen, oftmals unbewusst<br />
passierte, Fehler. Ein aufrichtiges Geben und<br />
Nehmen funktioniert am allerbesten.<br />
<br />
Interview: Karolina Putz<br />
18 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN 05.04.18 IM 07:54 BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
GERECHTIGKEIT MUSS SEIN<br />
GERECHTIGKEIT MUSS SEIN<br />
Foto: TBWA
TOP 100 SCHWAZ | BEZIRK SCHWAZ IN ZAHLEN<br />
882 Lehrpersonen unterrichteten im Vor<br />
und Jugendliche an 68 Pfl ichtschulen i<br />
82.673 Einwohner<br />
54 neue Vereine<br />
2.835<br />
aktive Feuerwehrleute<br />
39 Gemeinden<br />
136 Freiwillige<br />
(gemeldet beim Freiwilligenzentrum <strong>Schwaz</strong> )<br />
9.369.616<br />
Nächtigungen im Tourismusjahr 2016<br />
Die drei Nächtigungsstärksten<br />
Gemeinden<br />
Mayrhofen: 1.496.330 Nächtigungen<br />
Eben a. A.: 1.047.339 Nächtigungen<br />
Tux: 1.006.764 Nächtigungen<br />
21,6 Mio. Euro<br />
Wohnbauförderung 2017
jahr 6595 Kinder<br />
im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
877 Erstklässler<br />
1.418 Lehrlinge<br />
498 Lehrbetriebe<br />
DATEN NACH WIRTSCHAFTSKAMMERSYSTEMATIK<br />
LEHRLINGSDATEN<br />
Lehrlinge und Lehrbetriebe im Bezirk <strong>Schwaz</strong> nach Sparten 2016<br />
Lehrbetriebe Lehrlinge Lehrlinge pro<br />
Sparte, Bereich<br />
absolut in % absolut in % Betrieb<br />
Gewerbe und Handwerk 295 59,2 744 52,5 2,5<br />
Industrie 9 1,8 181 12,8 20,1<br />
Handel 106 21,3 220 15,5 2,1<br />
Bank und Versicherung 3 0,6 4 0,3 1,3<br />
Transport und Verkehr 10 2,0 25 1,8 2,5<br />
Tourismus und Freizeitw. 69 13,9 176 12,4 2,6<br />
Information und Consulting 19 3,8 25 1,8 1,3<br />
Gewerbliche Wirtschaft 511 102,6 1.375 97,0 2,7<br />
Nichtkammerbetriebe¹ 21 4,2 43 3,0 2,0<br />
Insgesamt 2) 498 100,0 1.418 100,0 2,8<br />
1) inkl. selbständige Ausbildungseinrichtungen<br />
2) Die Gesamtzahl der Lehrbetriebe ist um Mehrfachzugehörigkeiten bereinigt.<br />
Lehrlinge nach Sparten 2016<br />
Quelle: WKT<br />
Lehrlinge nach Sparten 2016 Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
Gewerbe und<br />
Handwerk<br />
53%<br />
Handel<br />
16%<br />
Industrie<br />
13%<br />
Tourismus<br />
u. Freizeitw.<br />
12%<br />
Transport<br />
u.V. 1,8%<br />
Transport<br />
DATEN 264 NACH WIRTSCHAFTSKAMMERSYSTEMATIK<br />
Unternehmensneugründungen<br />
u.V. 2%<br />
€<br />
34<br />
BETRIEBSGRÖSSENSTRUKTUR 2016<br />
Größenstruktur der Betriebe in der gewerblichen Umsatz<br />
Wirtschaft 1)<br />
Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
Betriebe<br />
Größenstruktur<br />
EPU 0 Beschäftigte 2.229 48,3% 48,3%<br />
1) Stand: 1.8.2016<br />
Quelle: Beschäftigtenstatistik der WKT<br />
unselbst.Beschäftigte<br />
<strong>Top100</strong> Unternehmen in <strong>Schwaz</strong> 2017<br />
Zahl in % % kum. Zahl in % kum.<br />
4.647.239.269<br />
KS 1 - 5 Beschäftigte 1.453 31,5% 79,8% 3.405 12,0% 12,0%<br />
KS 6 - 9 Beschäftigte 347 7,5% 87,3% 2.550 9,0% 21,0%<br />
KB 10 - 24 Beschäftigte 392 8,5% 95,8% 5.964 21,0% 42,1%<br />
KB 25 - 49 Beschäftigte 122 2,6% 98,5% 4.196 14,8% 56,9%<br />
Mitarbeiter<br />
MB 50 - 99 Beschäftigte 39 0,8% 99,3% 2.719 9,6% 66,5%<br />
MB 100 - 249 Beschäft. 19 0,4% 99,7% 2.929 10,3% 76,8%<br />
GB 250 u. mehr Besch. 12 0,3% 100,0% 6.571 23,2% 100%<br />
Gewerbl. Wirtschaft 4.613 100,0% 28.334 100,0%<br />
<strong>Top100</strong> Unternehmen in <strong>Schwaz</strong> 2017<br />
20.766<br />
Betriebsgrößenstruktur Größenstruktur Bezirk Bezirk <strong>Schwaz</strong> <strong>Schwaz</strong> 2016<br />
Inform.u.<br />
Cons.1,8%<br />
Bank u.<br />
Vers.0,3%<br />
MB = Mittelbetriebe (50-249 B.)<br />
1,3 %<br />
GB = Großbetriebe (ab 250 B)<br />
0,3 %<br />
KB = Kleinbetriebe (10 - 49 B.)<br />
11,1 %<br />
Landesstraßennetz<br />
rund 320 km<br />
KS = Kleinstbetriebe<br />
(1- 9 B.); 39,0 %<br />
28.334<br />
Beschäftigte<br />
4.613<br />
Betriebe<br />
EPU = Ein-Personen-<br />
Untern.; 48,3 %
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
1 1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
2<br />
4<br />
3<br />
6<br />
5<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
12<br />
11<br />
14<br />
15<br />
16<br />
13<br />
17<br />
19<br />
18<br />
21<br />
GE Jenbacher (5)<br />
Herstellung von in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von 0,25-4<br />
MW betrieben mit Erdgas oder verschiedensten Bio- und Sondergasen, Firmenbuch<br />
Umsatz 2016<br />
TYROLIT Schleifmittelwerke Swarovski KG (1)<br />
Hersteller für gebundene Schleif-, Trenn-, Säge-, Bohr- und Abrichtwerkzeuge<br />
sowie Systemanbieter von Werkzeugen und Maschinen<br />
Binderholz Gruppe (4)<br />
Massivholz-Produktpalette (Schnittholz, Profilholz, ein- und mehrschichtig<br />
verleimten Massivholzplatten, Brettschichtholz, binderholz Brettsperrholz<br />
BBS). Die in der Produktion anfallenden Resthölzer werden zu Biobrennstoffen,<br />
Ökostrom-Vielzweckplatten, Pressspanklötzen und Pressspanpaletten verarbeitet.<br />
Binderholz GmbH, Binderholz Deutschland GmbH, Binderholz Bausysteme GmbH,<br />
Binderholz Nordic Oy, Klenk Holz AG<br />
EGLO Gruppe (1)<br />
Herstellung und Handel mit dekorativen Wohnraumleuchten, kons. Umsatz;<br />
Exportanteil: 95 %; 68 Gesellschaften konsolidierter Umsatz<br />
Adolf Darbo AG (4)<br />
Herstellung von Konfitüren, Sirup, Fruchtdesserts & Fruchtzubereitungen,<br />
Abfüllung von Honig; Exportanteil: 53,5 %<br />
EMPL FAHRZEUGWERK GMBH (1)<br />
Herstellung von LKW-Anhängern und (Sonder-)Aufbauten (Feuerwehr, Nutzfahrzeuge,<br />
logistische Produkte); Exportanteil: 70 bis 75 %; Werk A und D<br />
Travel Europe Reiseveranstaltungs-GmbH (4)<br />
Reiseveranstaler<br />
Adler-Werk LackfabrikJohann Berghofer GmbH & Co KG (1)<br />
Erzeugung von Farben, Lacken, Lasuren und Holzschutzmitteln, Handel mit<br />
Farben; Exportanteil: 62 %<br />
Ing. Hans Lang GmbH (1)<br />
Baustoffe, Hoch/Tiefbau, Fertigteilbau, Baumärkte, Baustoffproduktion, Baustoffhandel,<br />
Generalunternehmen, kons. Umsatz, WJ: 1. 3. 2016 bis 29. 2. 2017;<br />
Konzern: St. Hubertus Ing. Hans Lang Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
Hartl Connect Transport GmbH (2)<br />
Güterberörderung im Straßenverkehr<br />
Bezirkskrankenhaus <strong>Schwaz</strong> (1)<br />
Krankenhäuser, aktuelle Zahlen noch nicht verfügbar<br />
Rieder GmbH & CO KG (3)<br />
Hoch+ Tiefbau, Zimmerei, Tischlerei, Fensterwerk<br />
ZILLERTALER GLETSCHERBAHN GMBH & CO KG (5)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
TROGER HOLZ GMBH (1)<br />
Holzindustrie, kons. Umsatz<br />
CHRISTOPHORUS Firmengruppe (1)<br />
Reisebüros, Reiseveranstalter, Busbetrieb, Incoming<br />
AL-KO TECHNOLOGY AUSTRIA GMBH (1)<br />
Fertigung von Komponenten für Fahrzeugbau, Exportanteil: 80 %<br />
DAKA Entsorgungsunternehmen GmbH & Co KG (1)<br />
Abfallwirtschaft, Entsorgungssysteme, Event-Entsorgung u. VIP-Toilletten, Hausmüllabfuhr,<br />
Recycling, Tankservice; Brand- u. Wasserschadensanierung, Lüftungs-,<br />
Industrie- u. Sonderreinigung, Unternehmensfamilie DAKA: DAKA GmbH & Co KG,<br />
Inotec Umwelttechnik GmbH, TRG GmbH, SOS Schadensanierung GmbH<br />
MAYRHOFNER BERGBAHNEN AG (1)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Umsatz 2017: vorübergehende Zahlen<br />
Engleder GmbH (2)<br />
Tankstellen<br />
Opbacher Installationen GmbH (1)<br />
Gas-, Wasser-, Heizungs- & Lüftungs- und Klimaanlageinstallationen; Exportanteil:<br />
12 %<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
Jenbach<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Fügen<br />
Pill<br />
Stans<br />
Kaltenbach<br />
Stans<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Terfens<br />
Vomp<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Ried Zillertal<br />
Hintertux<br />
Vomp<br />
Mayrhofen<br />
Raumsau<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Mayrhofen<br />
Weer<br />
Fügen<br />
691.922.535<br />
635.000.000<br />
570.000.000<br />
485.725.311<br />
133.000.000<br />
131.000.000<br />
128.700.000<br />
104.000.000<br />
71.000.000<br />
70.000.000<br />
57.600.000<br />
52.402.030<br />
47.059.605<br />
43.100.000<br />
39.167.300<br />
47.200.000<br />
36.172.424<br />
35.170.559<br />
35.000.000<br />
30.000.000<br />
818.581.659<br />
670.000.000<br />
570.000.000<br />
510.559.670<br />
133.000.000<br />
131.000.000<br />
128.700.000<br />
109.000.000<br />
83.300.000<br />
70.000.000<br />
57.600.000<br />
52.402.030<br />
47.059.605<br />
43.573.000<br />
41.608.634<br />
41.600.000<br />
40.495.584<br />
35.605.779<br />
35.000.000<br />
32.000.000<br />
gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />
1600<br />
4331<br />
2530<br />
2851<br />
339<br />
480<br />
190<br />
600<br />
480<br />
40<br />
674<br />
320<br />
298<br />
87<br />
129<br />
145<br />
255<br />
170<br />
30<br />
200<br />
RANG 1–20<br />
511.614<br />
154.699<br />
225.296<br />
179.081<br />
392.330<br />
272.917<br />
677.368<br />
181.667<br />
173.542<br />
1.750.000<br />
85.460<br />
163.756<br />
157.918<br />
500.839<br />
322.548<br />
286.897<br />
158.806<br />
209.446<br />
1.166.667<br />
160.000<br />
Seite 23<br />
Seite 84<br />
Seite 83
Mehr als präzise.<br />
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Seit rund einhundert Jahren entwickeln wir bereits<br />
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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
RANG 21-47<br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
21 20 MWM Austria GmbH (4)<br />
Handel und Vertrieb von Verbrennungsmotoren zur dezentralen Energieerzeugung<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
31.925.000 31.925.000 36 886.806<br />
22 30 VIZRT Austria GmbH (1)<br />
Softwareentwicklung und Vertrieb; Exportanteil: 95 %, Vizrt AG, Schweiz<br />
Vomp<br />
24.966.000 31.202.155 76 410.555<br />
23 25 GA Actuation Systems GmbH (1)<br />
Automobilzulieferindustrie; Exportanteil: 100 %, General Aerospace<br />
Zellberg<br />
28.000.000 30.000.000 183 163.934<br />
24 22 Ernst Derfeser GmbH (2)<br />
Gewinnung von Kies und Sand<br />
Vomp<br />
30.000.000 30.000.000 220 136.364<br />
25 23 HANS PICKER GMBH (3)<br />
Sonstige Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
28.661.000 28.661.000 67 427.776<br />
26 24 BRAUNEGGER KG (4)<br />
Sonstiger Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />
Kaltenbach 28.300.000 28.300.000 110 257.273<br />
27 26 MOSER GMBH & Co KG (4)<br />
Großhandel mit Mineralölerzeugnissen<br />
Jenbach<br />
27.393.000 27.393.000 2 13.696.500<br />
28 27 PLANLICHT GmbH & CO KG (1)<br />
Produktion und Handel mit Leuchten; Exportanteil: 75 %<br />
Vomp<br />
26.000.000 26.400.000 160 165.000<br />
29 28 Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal GmbH & Co KG (2)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
Kaltenbach 25.350.000 25.350.000 95 266.842<br />
30 29 Wetscher GmbH Avanti Möbelmitnahmemarkt GmbH (4)<br />
Einzelhandel mit Wohnmöbeln, Großhandel und Tischlerei, Wetscher Beteiligungs-<br />
Fügen<br />
25.000.000 25.000.000 120 208.333<br />
GmbH, Wetscher Immoblien GmbH, Avanti Möbel Mitnahme; kons. Umsatz<br />
31 31 HERMANN HUBER AUTOHAUS GMBH (1)<br />
Einzelhandel mit Kraftwagen und Reparaturen<br />
Zell Ziller<br />
22.660.000 23.700.000 49 483.673<br />
32 32 Swareflex GmbH (2)<br />
Entwicklung, Vertrieb, Montage von technischen Produkten<br />
Vomp<br />
22.115.000 22.115.000 70 315.929<br />
33 38 Autohaus Haidacher (1)<br />
Autohandel, kons. Umsatz: Autohaus W. Haidacher KG, Autohaus Haidacher GmbH<br />
Zell Ziller<br />
16.050.000 21.500.000 56 383.929 Seite 79<br />
34 35 ErlebnisSennerei Zillertal KG (1)<br />
Verarbeitung, Vertrieb von Milchprodukten, Erlebnisgastronomie; Export: 16 %<br />
Mayrhofen 19.260.000 21.081.200 98 215.114<br />
35 33 STADTWERKE SCHWAZ GMBH (1)<br />
Stromerzeugung, Stromvertrieb und Stromverteilung, Wasserver- und -entsorgung,<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
20.872.325 20.908.790 80 261.360<br />
Abwasserreinigung, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Wärmeversor-<br />
gung, Parkgarage; kons. Umsatz<br />
36 34 ZELLER BERGBAHNEN ZILLERTAL GmbH & Co KG (2)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
Zell Ziller<br />
19.500.000 19.500.000 120 162.500<br />
37 37 Stock GmbH (4)<br />
Hotels<br />
Finkenberg 18.463.000 18.463.000 170 108.606<br />
38 36 Schwaninger Vieh Export GmbH (1)<br />
Großhandel mit lebenden Tieren<br />
Weer<br />
18.000.000 18.000.000 9 2.000.000<br />
39 39 Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH (1)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
Gerlos<br />
15.704.000 16.410.650 115 142.701<br />
40 40 GEBRUEDER SCHWAIGER GMBH (4)<br />
Güterbeförderung<br />
Weer<br />
15.500.000 15.500.000 32 484.375<br />
41 41 ZILLERTALER VERKEHRSBETRIEBE AG (1)<br />
Eisenbahnen, Autobuslinien- und Gelegenheitsverkehr<br />
Jenbach<br />
15.210.000 15.400.000 160 96.250<br />
42 42 REITER KARL, Posthotel Achenkirch GmbH (4)<br />
Hotels (inkl. Motels)<br />
Achenkirch 13.800.000 13.800.000 170 81.176<br />
43 44 ABFALLWIRTSCHAFT TIROL Mitte GMBH (1)<br />
Erbringung von Dienstleistungen a.n.g.<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
13.267.000 13.485.500 38 354.882<br />
44 43 Sport- und Wellnessresidenz Alpenrose,<br />
W. Kostenzer GmbH (4)<br />
Maurach<br />
13.400.000 13.400.000 150 89.333<br />
Hotels (inkl. Motels)<br />
45 45 Gittis Naturprodukte GmbH (4)<br />
Erzeugung von Naturprodukten, Müslis, Vollkornriegeln und Babynahrung<br />
Vomp<br />
13.000.000 13.000.000 55 236.364<br />
46 46 HÖRHAGER (4)<br />
Erschließung von Grundstücken, Errichtung von Wohnbauprojekten<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
12.169.742 12.169.742 14 869.267 Seite 74<br />
47 47 Edi Light GmbH (2)<br />
Pill<br />
12.000.000 12.000.000 6 2.000.000<br />
Großhandel mit Leuchten<br />
gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch
Ludwig Penz Straße 2<br />
A-6130 <strong>Schwaz</strong><br />
+43 (0)5242 62 331<br />
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P
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
RANG 48-73<br />
<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />
48 48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
65<br />
66<br />
67<br />
68<br />
69<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
56<br />
55<br />
57<br />
65<br />
59<br />
68<br />
70<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
60<br />
66<br />
67<br />
69<br />
Neu<br />
71<br />
90<br />
Neu<br />
Brauhaus Simon Strasser Hotel Bräu Zillertal Bier GmbH (2)<br />
Herstellung von Bier<br />
MOTORRAEDER AUTOMOBILE GMBH (3)<br />
Handel mit Krafträdern, Teilen und Zubehör<br />
TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH (2)<br />
Prüfinstitution<br />
Koppensteiner GmbH (3)<br />
Bau, Beton, Sanierung<br />
Eberharter & Gruber GmbH (3)<br />
Bauträger<br />
Geschützte Werkstätte – integrative Betriebe Tirol GmbH (1)<br />
Lohnfertiger und Partner für Industriebetriebe (Metallverarbeitung, Massivholztischlerei,<br />
Palettenfertigung, Manufaktur, EDV und Textil); davon 84 % Menschen<br />
mit Handicap<br />
Raiffeisenbank Hippach und Umgebung registrierte Genossenschaft<br />
mit beschränkter Haftung (2)<br />
Raiffeisenbank und Lagerhaus<br />
TBA Transbozen Austria GmbH (1)<br />
Transportunternehmen<br />
Skiliftgesellschaft Hochfügen GmbH (2)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, SB-Restaurant<br />
SCHULTZ WOHNBAU GMBH & CO KG (3)<br />
Erschließung von Grundstücken<br />
Berliner Luft.Technik GmbH (1)<br />
Hersteller von Ventilatoren und Klimageräten, Umsatz inkl. der 100 % Tochter<br />
BerlinerLuft/Croatia, 72 MA Kroatien<br />
Reisebüro Hochzillertal GmbH (2)<br />
Reisebüros, Reiseveranstalter<br />
ENI Servicestation Espresso, Waschcenter Bracher Gmbh (1)<br />
Tankstellen; Exportanteil: 40 %<br />
Autohaus Innerbichler GmbH (2)<br />
BMW-Vertragshändler<br />
Autohaus Luxner GmbH (2)<br />
Autohaus<br />
SIKO SOLAR GmbH (2)<br />
Solaranlagen<br />
Fun & Spa Hotel Strass Roscher KG (2)<br />
Hotel<br />
Zillertaler Heumilch-Sennerei eGen (3)<br />
Sennerei<br />
Gubert GmbH (1)<br />
Gewinnung von mineralischen Rohstoffen (Gestein, Kies, Sand), Containerdienst<br />
und Erdbau<br />
Friedrich Heim e. u. Hotel Kohlerhof (4)<br />
Ganzjahresbetrieb Beherbergung, Hotel, Restaurant<br />
Z-Bau Luxner GmbH (3)<br />
Zimmerei, Bauunternehmen<br />
G. H. Betriebs-GmbH Das Kronthaler (1)<br />
Hotel, Das Kronthaler<br />
Unterberger Automobile GmbH & Co KG (1)<br />
KFZ Handel u. KFZ ET, Vermietung v. KFZ, KFZ-Werkstätte<br />
Thermarium SPA – Anlagenbau GmbH (2)<br />
Anlagenbau<br />
Autohaus Schick GmbH (4)<br />
Autohandel<br />
Auto Told – Told Gerhard (1)<br />
Neu- und Gebrauchtwagen, Oldtimer-Tuning<br />
Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
Zell am Ziller 12.000.000 12.000.000 58 206.897<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Jenbach<br />
Weer<br />
Fügen<br />
Vomp<br />
Hippach<br />
Vomp<br />
Fügen<br />
Kapfing<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Kaltenbach<br />
Wiesing<br />
Ramsau Zillertal<br />
Straß Zillertal<br />
Jenbach<br />
Mayrhofen<br />
Fügen<br />
Jenbach<br />
Fügen<br />
Ramsau<br />
Achenkirch<br />
Strass<br />
Buch Tirol<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Jenbach<br />
11.991.018<br />
11.600.000<br />
11.500.000<br />
11.500.000<br />
11.000.000<br />
10.900.000<br />
10.000.000<br />
10.518.384<br />
9.846.188<br />
8.830.000<br />
9.500.000<br />
8.356.200<br />
8.200.000<br />
9.000.000<br />
9.000.000<br />
9.000.000<br />
8.900.000<br />
9.303.000<br />
8.800.000<br />
8.500.000<br />
8.200.000<br />
8.589.183<br />
7.900.000<br />
5.700.000<br />
5.000.000<br />
11.991.018<br />
11.600.000<br />
11.500.000<br />
11.500.000<br />
11.300.000<br />
10.900.000<br />
10.700.000<br />
10.518.384<br />
9.846.188<br />
9.650.000<br />
9.500.000<br />
9.436.300<br />
9.000.000<br />
9.000.000<br />
9.000.000<br />
9.000.000<br />
8.900.000<br />
8.810.000<br />
8.800.000<br />
8.500.000<br />
8.400.000<br />
8.211.569<br />
7.900.000<br />
7.787.000<br />
7.700.000<br />
gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />
-<br />
76<br />
75<br />
-<br />
260<br />
40<br />
7<br />
40<br />
35<br />
9<br />
7<br />
11<br />
28<br />
42<br />
9<br />
100<br />
28<br />
18<br />
85<br />
60<br />
86<br />
24<br />
55<br />
17<br />
3<br />
-<br />
152.632<br />
153.333<br />
-<br />
43.462<br />
272.500<br />
1.528.571<br />
262.960<br />
281.320<br />
1.072.222<br />
1.357.143<br />
857.845<br />
321.429<br />
214.286<br />
1.000.000<br />
90.000<br />
317.857<br />
489.444<br />
103.529<br />
141.667<br />
97.674<br />
342.149<br />
143.636<br />
458.059<br />
2.566.667<br />
Seite 81<br />
Seite 9
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Fügen<br />
Ried Zillertal<br />
Mayrhofen<br />
Terfens<br />
Stans<br />
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<strong>Schwaz</strong><br />
Mayrhofen<br />
Hintertux<br />
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Mayrhofen<br />
Vomp<br />
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<strong>Schwaz</strong><br />
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<strong>Schwaz</strong><br />
6.800.000<br />
6.330.000<br />
7.100.000<br />
7.417.000<br />
7.000.000<br />
7.000.000<br />
7.000.000<br />
6.847.405<br />
5.509.692<br />
6.628.000<br />
6.600.000<br />
9.500.000<br />
6.500.000<br />
6.000.000<br />
6.000.000<br />
6.000.000<br />
6.000.000<br />
6.000.000<br />
5.950.000<br />
5.900.000<br />
5.900.000<br />
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5.500.000<br />
5.500.000<br />
5.200.000<br />
5.030.000<br />
7.340.000<br />
7.300.000<br />
7.100.000<br />
7.048.000<br />
7.000.000<br />
7.000.000<br />
7.000.000<br />
6.847.405<br />
6.784.408<br />
6.628.000<br />
6.600.000<br />
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6.000.000<br />
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5.950.000<br />
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5.900.000<br />
5.500.000<br />
5.500.000<br />
5.500.000<br />
5.500.000<br />
5.200.000<br />
5.140.000<br />
25<br />
43<br />
54<br />
45<br />
45<br />
120<br />
35<br />
60<br />
55<br />
35<br />
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50<br />
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42<br />
60<br />
20<br />
130<br />
42<br />
8<br />
293.600<br />
169.767<br />
131.481<br />
156.622<br />
155.556<br />
58.333<br />
200.000<br />
114.123<br />
123.353<br />
189.371<br />
97.059<br />
125.000<br />
104.839<br />
128.571<br />
120.000<br />
85.714<br />
120.000<br />
187.500<br />
79.333<br />
120.408<br />
268.182<br />
130.952<br />
91.667<br />
275.000<br />
42.308<br />
123.810<br />
642.500<br />
Seite 4<br />
gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch
Die Geschäftsführer<br />
der <strong>Top100</strong> Unternehmen<br />
im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
1. GE Jenbacher carlos Lange<br />
2. TYROLIT Schleifmittelwerke Swarovski KG Christoph Swarovski, Andreas<br />
B<br />
buchbauer, Arno Pichler<br />
3. Binderholz Gruppe reinhard Binder, Franz Binder,<br />
M<br />
matteo Binder<br />
4. EGLO Gruppe rene Tiefenbacher, Axel Böchzelt,<br />
Peter Gabl, Christian Huber<br />
5. Adolf Darbo AG martin Darbo, Adolf Darbo<br />
6. EMPL FAHRZEUGWERK GMBH Joe Empl, Heinz Empl<br />
7. Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH Helmut Gschwentner,<br />
A<br />
anton Gschwentner<br />
03 04<br />
Von links: Reinhard Binder, Matteo Binder, Natalie Binder, René Tiefenbacher<br />
Hans Binder, Franz Binder<br />
EGLO GRUPPE<br />
Binderholz Gruppe<br />
8. Adler-Werk Lackfabrik<br />
Johann Berghofer GmbH & Co KG Andrea Berghofer<br />
9. Hans Lang GmbH hannes Kronthaler<br />
10. Hartl Connect Transport GmbH Ernst Hartl<br />
11. Bezirkskrankenhaus <strong>Schwaz</strong> Margit Holzhammer<br />
12. Rieder GmbH & CO KG alois Rieder<br />
13. ZILLERTALER GLETSCHERBAHN GMBH & CO KG Franz Dengg<br />
14. TROGER HOLZ GMBH helmut Troger<br />
15. CHRISTOPHORUS Firmengruppe Andreas Kröll<br />
16. AL-KO TECHNOLOGY AUSTRIA GMBH Günther Schöllenberger<br />
17. DAKA Entsorgungsunternehmen<br />
GmbH & Co KG<br />
Barbara Zitterbart<br />
18. MAYRHOFNER BERGBAHNEN AG Josef Reiter<br />
06<br />
li. n. re.: Thomas Lanner, Joe Empl, Heinz Empl<br />
Empl Fahrzeugwerk GmbH<br />
07<br />
Anton und Helmut Gschwentner<br />
Travel Europe<br />
19. Engleder GmbH franz Engleder<br />
20. Opbacher Installationen GmbH Franz Opbacher, Viktoria Neuner-<br />
Opbacher, Veronika Opbacher<br />
21. MWM Austria GmbH andreas Obwaller<br />
22. VIZRT Austria GmbH christian Huber, Karl-Heinz Klotz<br />
23. GA Actuation Systems GmbH Richard Herbert Felix<br />
24. Ernst Derfeser GmbH Ernst Derfeser, Andrea Derfeser<br />
25. HANS PICKER GMBH Günther Picker, Albert Nuding,<br />
Johann Köchl<br />
26. BRAUNEGGER KG hermann Braunegger, Gerda<br />
M<br />
müller, Georg Müller<br />
27. MOSER GMBH & Co KG Otmar Rainer, Rudolf Redhammer<br />
28. PLANLICHT GmbH & CO KG felicitas Kohler<br />
29. Bergbahnen Skizentrum<br />
Hochzillertal GmbH & Co KG<br />
Heinrich Schultz<br />
30. Wetscher GmbH Avanti<br />
Möbelmitnahmemarkt GmbH<br />
Martin Wetscher<br />
31. HERMANN HUBER AUTOHAUS GMBH Hermann Huber Jun.<br />
32. Swareflex GmbH Johannes Oberdanner,<br />
W<br />
wolf-Dietrich Plattner<br />
08 9<br />
15<br />
Andrea Berghofer<br />
Hannes Kronthaler<br />
Andreas Kröll<br />
Adler-Werk Lackfabrik Ing. Hans Lang GmbH<br />
Christophorus Firmengruppe<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
29
top 100 SCHWAZ | interview<br />
33. Autohaus Haidacher franz Haidacher<br />
34. ErlebnisSennerei Zillertal KG Christian Kröll, Heinrich Krölll<br />
35. STADTWERKE SCHWAZ GMBH Helmut Mainusch<br />
36. ZELLER BERGBAHNEN ZILLERTAL GmbH & CO KG Franz Kranebitter<br />
37. Stock GmbH Josef Stock<br />
38. Schwaninger Vieh Export GmbH Erwin Schwaninger<br />
39. Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH David Kammerlander, Franz Hörl<br />
40. GEBRUEDER SCHWAIGER GESMBH Roland Schwaiger<br />
28<br />
Felicitas Kohler<br />
Planlicht GmbH & Co KG<br />
34<br />
Von links: Heinz Kröll (Seniorchef), Christian Kröll (Geschäftsführer und<br />
Vertriebsleiter), Heinrich Kröll (Geschäftsführer und Betriebsleiter)<br />
ErlebnisSennerei Zillertal kG<br />
16<br />
Günther Schöllenberger<br />
AL-KO Technology Austria GmbH<br />
20<br />
Viktoria Neuer-Opbacher und<br />
Veronika Opbacher<br />
Opbacher Installationen GmbH<br />
17<br />
Von links: Martin Klingler, Barbara Zitterbart, Rüdiger<br />
Zitterbart, Matthias Zitterbart<br />
DAKA Entsorgungsunternehmen<br />
41. ZILLERTALER VERKEHRSBETRIEBE AG Wolfgang Stöhr, Helmut Schreiner<br />
42. REITER KARL, POSTHOTEL ACHENKIRCH GMBH Karl Reiter<br />
43. ABFALLWIRTSCHAFT TIROL MITTE GMBH Alfred Egger<br />
44. Sport- und Wellnessresidenz<br />
Alpenrose, W. Kostenzer GmbH<br />
Wolfgang Kostenzer, Barbara Neuhauser<br />
45. Gittis Naturprodukte GmbH Hans Pöll<br />
46. HÖRHAGER marion Hörhager, Jürgen Hörhager<br />
47. Edi Light GmbH Peter Gabl, Axel Böchzelt<br />
48. Brauhaus Simon Strasser<br />
Hotel Bräu Zillertal Bier GmbH<br />
Simon Strasser<br />
49. MOTORRAEDER AUTOMOBILE GMBH Thomas Holzmann<br />
50. TÜV SÜD Landesges. Österreich GmbH Michael Hahn<br />
51. Koppensteiner GesmbH walter Koppensteiner, Hannes Tusch<br />
52. Eberharter & Gruber GmbH Peter Gruber, Minerva Eberharter<br />
53. Geschützte Werkstätte –<br />
integrative Betriebe Tirol GmbH Klaus Mair<br />
54. Raiffeisenbank Hippach<br />
und Umgebung reg. GenmbH<br />
Peter Gomig<br />
55. TBA Transbozen Austria GmbH Christoph Böhnert, Rudolf Hofer<br />
56. Skiliftgesellschaft Hochfügen GmbH Grünbacher Helmuth<br />
22 23<br />
Christian Huber<br />
VIZRT Austria GmbH<br />
Richard Hubert Felix<br />
GA Actuation System GmbH<br />
57. SCHULTZ WOHNBAU GMBH & CO KG Heinrich Schultz<br />
58. Berliner Luft.Technik GmbH Franz Baumgartner<br />
59. Reisebüro Hochzillertal GmbH Martha Schultz-Klenkhart,<br />
H<br />
heinrich Schultz<br />
60. ENI Servicestation Espresso,<br />
Waschcenter Bracher Gmbh<br />
Martin Bracher<br />
61. Autohaus Innerbichler GmbH Peter Innerbichler,<br />
N<br />
nikolaus Innerbichler<br />
62. Autohaus Luxner GmbH Peter Luxner<br />
63. SIKO SOLAR GmbH wolfgang Sief<br />
64. Fun & Spa Hotel Strass Roscher KG Annemarie Roscher<br />
65. Zillertaler Heumilch-Sennerei eGen Hannes Esterhammer<br />
66. Gubert GmbH Thomas Mayr<br />
67. Friedrich Heim e. u. Hotel Kohlerhof Friedrich Heim<br />
68. Z-Bau Luxner GmbH martin Luxner<br />
33<br />
Franz Haidacher<br />
Autohaus Haidacher<br />
Zillertal<br />
35 33<br />
Helmut Mainusch<br />
Stadtwerke <strong>Schwaz</strong> GmbH<br />
39<br />
Franz Hörl<br />
Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH<br />
69. G. H. Betriebs GmbHDas Kronthaler Günther Hlebaina<br />
70. Unterberger Automobile GmbH & Co KG Hannes Brandacher<br />
71. Thermarium SPA – Anlagenbau GmbH Jürgen Klingenschmid<br />
72. Autohaus Schick GmbH david Harrasser<br />
73. Auto Told – Told GerharD Gerhard Told<br />
74. Gerhard Trenkwalder GmbH Gerhard Trenkwalder<br />
75. Hans Gasser GmbH Johann Gasser<br />
76. GERTL JOSEF GESELLSCHAFT MBH Gertl Josef<br />
77. GALLZEINER Luft-,<br />
Staub- u. Abgastechnik GmbH<br />
Hannes Hauser, Georg Windisch<br />
78. Hollaus-Bau-gmbh friedrich Hollaus<br />
79. EZEB-Brot Vertriebs-gmbH Richard Mitterberger<br />
80. Rieder AsphaltgmbH & Co KG Josef Schmidl<br />
81. ABS-OTC-VERTRIEB RMT GMBH Petra Rauch Troppmair, Christian Kröll<br />
30 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
82. Gebrüder Wehle GmbH rudolf Wehle, Daniel Wehle,<br />
F<br />
florian Wehle<br />
83. Tschann LKW-Service GmbH Werner Graber, Eugen Simma<br />
84. Hlebaina GmbH & Co KG brigitte Hlebaina<br />
85. Molinari Rail Austria GmbH Michele Molinari, Joachim Wagner<br />
86. Elektrotechnik Sporer GmbH Andreas Sporer<br />
75<br />
Hans, Hansi und Elena<br />
Hans Gasser GmbH<br />
82<br />
Rudolf, Daniel und Florian Wehle<br />
Gebrüder Wehle GmbH<br />
43 53 55<br />
Alfred Egger<br />
Abfallwirtschaft<br />
Tirol Mitte GmbH<br />
Klaus Mair<br />
Geschützte Werkstätte – Integrative<br />
Betriebe Tirol GmbH<br />
Christoph Böhnert<br />
TBA Transbozen Austria GmbH<br />
87. Neuhintertux Tipotsch GmbH Markus Tipotsch<br />
88. Almhof-Kammerlander GmbH & Co KG Martin Kammerlander<br />
89. Gager GmbH & Co KG Gager Anja<br />
90. Klumaier x Tanner GmbH Patrick Tanner, Mario Klumaier<br />
91. SP Technology<br />
Diamantwerkzeuge GmbH<br />
Joachim Steidl, Siegmund Thaler<br />
92. Travel Charme Pertisau GmbH Thomas Haas, Tobias Strauß<br />
93. Eberharter Installations-GmbH Franz Eberharter<br />
94. Lichtstudio-Eisenkeil GmbH Andreas Eisenkeil<br />
95. HS-Bau Josef Hauser GmbH Josef Hauser<br />
96. Ledermair Verkehrsbetriebs-GmbH Martin Ledermair, Alexander Ledermair<br />
97. MASTA Produktions- u. Vertriebs-GmbH Tamara Stadler-Bär<br />
98. Hotel Schwarzbrunn GmbH Anton Gschwentner<br />
99. Sportclinic Zillertal GmbH Horst Grassegger<br />
100. Jäger Direkt GmbH Austria Herbert Floiss<br />
69 72<br />
73<br />
Günther Hlebaina<br />
David Harrasser<br />
Gerhard Told<br />
Das Kronthaler<br />
Autohaus Schick GmbH<br />
Auto Told<br />
92<br />
Thomas Haas<br />
Travel Charme Pertisau GmbH<br />
Herbert Floiss<br />
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Der Erfolg der staatlichen Tabakmanufaktur brachte 1843 eine Erweiterung der<br />
Anlagen mit sich. Die symmetrisch aufgeführte Flügelanlage sollte einem staatlichen<br />
Gebäude angemessen gestaltet sein. Quelle: Helmut Alexander<br />
Der erste Boom begann<br />
im Mittelalter<br />
Industrie. Fast unbemerkt liefert die Industrie den größten Beitrag zur<br />
Wertschöpfung in Tirol. In <strong>Schwaz</strong> lag der Beginn der Industrie im<br />
Bergbau. Über die Jahrhunderte entwickelte sich ein breites Feld.<br />
Tirol wurde schon früh als<br />
„Land im Gebirge“ bezeichnet.<br />
Als Passland zwischen<br />
dem Europa nördlich und südlich des<br />
Alpenbogens lebt es seit dem Mittelalter<br />
in einem befruchtenden Spannungsverhältnis<br />
zwischen der bäuerlichen<br />
Welt der alpinen Landwirtschaft<br />
und der Weltoffenheit eines schon sehr<br />
früh von internationalen Verbindungen<br />
geprägten Handels. Bereits im Spätmittelalter<br />
begannen findige Zeitgeister in<br />
<strong>Schwaz</strong>, die Reichtümer der Berge, wie<br />
Salz und Erz, zu nutzen. Der Silberabbau<br />
begann, einer unbestätigten Sage<br />
nach, im Jahr 1409, als die Magd Gertraud<br />
Kandlerin beim Weiden eines<br />
Stiers auf dem Kogelmoos (Bereich<br />
oberhalb der Stadt) einen silbererzhaltigen<br />
Stein entdeckt haben soll. Der<br />
rasante wirtschaftliche Aufschwung<br />
der damaligen Marktgemeinde <strong>Schwaz</strong><br />
nahm seinen Lauf, als 1410 die erste<br />
Silberader freigelegt wurde. Um 1420<br />
wurden erstmals reichhaltige Erzgruben<br />
am Falkenstein aufgetan und bergmännisches<br />
Fachpersonal aus Böhmen<br />
und Sachsen wanderte zu. Seine Blütezeit<br />
erlebte der Bergbau im 15. und 16.<br />
Jahrhundert. <strong>Schwaz</strong> war zu einem<br />
europäischen Wirtschaftsfaktor, zur<br />
Bergbaumetropole Europas mit 20.000<br />
Einwohnern (Einwohnerzahl heute:<br />
etwa 13.000) und zu einer der größten<br />
Ortschaften im Habsburgerreich<br />
geworden. Der Falkenstein wurde zur<br />
Silber- und Geldquelle der Habsburger.<br />
Auch für Tirol war der <strong>Schwaz</strong>er Bergbau<br />
der erste industrielle Großbetrieb<br />
von weltweiter Bedeutung. Selbst das<br />
europäische Münzgeld basierte auf<br />
dem Silber, das in <strong>Schwaz</strong> zutage befördert<br />
wurde. Das Geschäft mit dem<br />
Silber lockte große Handelsfirmen an<br />
und die Fugger aus Augsburg stiegen<br />
als Gewerken (= Bergwerksbetreiber)<br />
in den Bergbau ein. Noch heute ist das<br />
Fugger-Haus von 1525 in der Stadt<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
33
top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />
<strong>Schwaz</strong> zu besichtigen. In imposanter<br />
Größe und mit charakteristischem<br />
Grabendach erzählt es noch immer<br />
vom Lebensstil der einst reichsten<br />
Familie Europas. Gut 100 Jahre lange<br />
bescherte das Silber den <strong>Schwaz</strong>ern<br />
und ihren Handelstreibenden hohe<br />
Einnahmen. Die schwere, bodenständige<br />
Arbeit wurde erst sehr viel später<br />
als „industriell“ begriffen.<br />
Selbst der angesehene Arzt Paracelsus<br />
besuchte die Stadt <strong>Schwaz</strong> auf seinen Forschungsreisen<br />
(1516 und 1533/1534),<br />
um sich mit bergmännischen Krankheiten<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Niedergang des<br />
Bergbaus<br />
Mit dem Import von billigem Silber aus<br />
amerikanischen Tagebauen und dem<br />
Einzug des Großteils der Knappen in<br />
die Landesverteidigung begann der<br />
Niedergang der Silberzeit in <strong>Schwaz</strong>. Es<br />
verlor die führende Rolle, die es im 15.<br />
und 16. Jahrhundert unter den Städten<br />
Tirols eingenommen hatte. Der Bergbau<br />
wurde allerdings noch bis 1957 fortgeführt<br />
und ging dann in den Besitz der<br />
Brixlegger Montanwerke über.<br />
Neben dem Niedergang des Bergbaus<br />
hatte die Stadt <strong>Schwaz</strong> auch verschiedene<br />
andere Katastrophen zu überstehen.<br />
Im Jahre 1611 breitete sich das<br />
Fleckfieber, auch Herzbräune genannt,<br />
rasant aus und dezimierte die Einwohnerzahl<br />
enorm. Am 15. Mai 1809 legten<br />
die Bayerischen Truppen die Stadt in<br />
Schutt und Asche. Nur einige wenige<br />
Häuer überstanden die Katastrophe<br />
Als der 24-jährige Oberösterreicher<br />
Johann Berghofer 1933 hörte,<br />
dass in der Silberstadt <strong>Schwaz</strong> ein Geschäftslokal<br />
zu übernehmen sei, wagte<br />
er den Sprung in die Selbstständigkeit.<br />
Neben dem Handel mit Farben begann<br />
er, Teile seiner Verkaufspalette,<br />
wie Ölfarben und Polituren, selbst<br />
herzustellen. Seine Ehefrau Hermine,<br />
geb. Bär, die er 1937 heiratete, unterstütze<br />
ihn dabei tatkräftig. Als Johann<br />
Berghofer zum Kriegsdienst einberufen<br />
wurde, führte die inzwischen zwei-,<br />
später dreifache Mutter das Geschäft<br />
mit zwei Angestellten äußerst gewinnbringend<br />
weiter. Nach dem 2. Weltkrieg<br />
errichtete Johann Berghofer in<br />
den Jahren 1947/48 ein neues Fabrikations-<br />
und Lagergebäude am <strong>Schwaz</strong>er<br />
Ostrand. Die Lack- und Farbenfabrik<br />
Johann Berghofer wuchs erfolgreich<br />
weiter und vertrieb ihre Produkte seit<br />
1955 unter der Marke Adler. Nach<br />
dem frühen Tod Johann Berghofers<br />
im Jahr 1964 führte sein Sohn Günther<br />
mit Unterstützung seiner Mutter<br />
Hermine das Unternehmen weiter fort.<br />
Auch die beiden Töchter arbeiteten im<br />
Betrieb.<br />
Adler-Lacke glänzen seit 1933<br />
Adler-Lacke: Pionier mit Lack und Glanzschen Ausbildung<br />
In den Jahren 1974 bis 1984 wurde eine<br />
neue, moderne Lackfabrik auf der<br />
grünen Wiese östlich von <strong>Schwaz</strong> erbaut.<br />
Das Unternehmen expandierte<br />
zudem über die nationalen Grenzen<br />
hinaus. Der Adler-Werk Lackfabrik<br />
wurde 1980 durch den damaligen<br />
Handelsminister Dr. Josef Staribacher<br />
das Staatswappen der Republik<br />
Österreich verliehen. 1991/92 entstanden<br />
Servicestützpunkte in Wien,<br />
St. Pölten, Kalsdorf bei Graz und<br />
Linz-Leonding, 1997 ein weiterer<br />
Servicestützpunkt in Klagenfurt.<br />
2001 übergab Ing. Günther<br />
Berghofer die Geschäftsführung an<br />
seine Tochter Andrea Berghofer. Seine<br />
zweite Tochter Claudia Berghofer<br />
ist für die Unternehmenskommunikation<br />
zuständig. Somit wird das<br />
Unternehmen in dritter Generation<br />
von der Familie geleitet. Ab 2002<br />
gründete Adler Tochtergesellschaften<br />
in Polen, Tschechien, der Slowakei,<br />
Deutschland, Italien und der Schweiz.<br />
Mit der Errichtung der modernsten<br />
Wasserlackfabrik Europas mit einer<br />
Produktionskapazität von 30.000<br />
Tonnen setzt Adler 2016/17 einen<br />
weiteren Meilenstein auf dem Weg in<br />
eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Umsatz 2017(konsolidiert):<br />
109 Mio. Euro<br />
Mitarbeiter: 600<br />
Vertriebsgesellschaften:<br />
ADLER Deutschland GmbH<br />
ADLER Italia s.r.l.<br />
ADLER Polska Sp.z.o.o.<br />
ADLER Lack AG Schweiz<br />
ADLER Slovensko s.r.o.<br />
ADLER Cesko s.r.o.<br />
Produktionsstandort :<br />
ADLER-Werk Lackfabrik, <strong>Schwaz</strong><br />
Exportanteil: 62 Prozent, nach<br />
Deutschland, Italien, Schweiz, Polen,<br />
Tschechien, China, Slowakei, Rumänien,<br />
Frankreich, Russland, Ukraine,<br />
Griechenland, Slowenien, Kroatien,<br />
Ungarn, Niederlande u. a.<br />
Adler setzt Maßstäbe: Nach der<br />
Inbetriebnahme der neuen modularen<br />
Wasserlackfabrik 2016/17 wird <strong>2018</strong><br />
am Standort in <strong>Schwaz</strong> ein vollautomatisches<br />
Hochregallager sowie eine neue<br />
Rohstofflogistik errichtet.<br />
Anteil der Produkte auf Wasserbasis:<br />
65 Prozent<br />
34<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
unbeschadet. Rund 400 Häuser waren<br />
zerstört. Davon erholte sich <strong>Schwaz</strong> nur<br />
langsam.<br />
Standbeine der sich<br />
entwickelnden Industrie<br />
Im 15. Jahrhundert entstand in Tirol<br />
noch ein zweites Standbein der industrielleren<br />
Entwicklung: die Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie, die in der Heimindustrie,<br />
beim Spinnen, Klöppeln und<br />
Weben in den Tiroler Bauernstuben<br />
ihren Ursprung fand. Im Jahr 1756 wurde<br />
die Anton Strelische Leinwand- und<br />
Cottonfabrik gegründet. Sie beschäftigte<br />
im Oberinntal neben hunderten Webern,<br />
Färbern und Druckern zusätzlich<br />
5.000 Spinner in Heimarbeit.<br />
Zudem wurde der Wohlstand der<br />
Tiroler Bevölkerung durch die Ansiedlung<br />
verschiedener erster Industriebetriebe<br />
erhalten: einer Salpetersiederei,<br />
Das „Verlagswesen“ hatte industriellen Charakter, wenngleich die Herstellung der<br />
Produkte auf handwerklicher Basis in den Bauernstuben, wie hier im Tuxer Tal,<br />
erfolgte.<br />
Quelle: Alexander, Helmut: Geschichte der Tiroler Industrie.<br />
Aspekte einer wechselvollen Entwicklung, Innsbruck, Haymon, 1992, S. 71)<br />
einer Baumwollmanufaktur und einer<br />
Werft. In <strong>Schwaz</strong> entstanden zahlreiche<br />
Schmieden, Mühlen und Strumpfwirkereien,<br />
und zwar am Lahnbach, der die<br />
Stadt seit jeher in zwei Teile zerteilte. Im<br />
Jahr 1830 wurde eine Produktionsstätte<br />
für Tabakwaren, die k.k. Tabakfabrik zu<br />
<strong>Schwaz</strong> errichtet. Im Volksmund wurde<br />
sie liebevoll die „Tschiggin“ genannt.<br />
Über 175 Jahre wurden dort bis zu 2,6<br />
Milliarden Zigaretten pro Jahr produziert.<br />
Heute steht an ihrem Standort das<br />
moderne Einkaufszentrum Die Stadtgalerien.<br />
<br />
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />
Im Jahr 1814 gründete Martin Hussl<br />
seine Fabrik, die Gebrauchsgeschirr erzeugte.<br />
1882 stellte man die Produktion<br />
auf das kunstvolle Majolika-Geschirr<br />
um, das in alle Teile der Monarchie vertrieben<br />
wurde.<br />
Mit Argusaugen<br />
beobachtet<br />
Auch in den anderen Bezirken Nordtirols<br />
regte sich industrielle Tätigkeit.<br />
Doch nicht jeder war ihr wohlgesonnen.<br />
Die Bauernschaft beobachtete die<br />
Entwicklung noch bis nach dem zweiten<br />
Weltkrieg mit Argusaugen, da die aufstrebenden<br />
Wirtschaftsbetriebe neben<br />
Arbeitskräften auch wertvollen Grund<br />
und Boden für sich beanspruchten.<br />
Auch die Bozner Handelsfamilien, die<br />
ihre Produkte nach und über die Transportwege<br />
in Tirol exportierten, sahen<br />
sich durch die Tiroler Güterproduktion<br />
bedroht und zeigten sich „besorgt“ um<br />
Tirol: „Die Vorhersehung wolle auch<br />
für immer verhüten, dass die tirolerische<br />
Industrie soweit gebraucht werden, dass<br />
sie mehrere Fabriken hervorbringe,<br />
denn dann wird Tirol das ärmste Land<br />
im ächten Sinne …“, so das Bozner Merkantilmagistrat,<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts.<br />
(Quelle: Helmut Alexander, „Geschichte<br />
der Tiroler Industrie. Aspekte<br />
einer wechselvollen Entwicklung“, Haymon,<br />
Innsbruck 1992)<br />
Diese hemmenden und fördernden<br />
Faktoren kennzeichnen die Geschichte<br />
der Tiroler Industrie. Daraus hervor ging<br />
eine bodenständige Industrie, die mit<br />
Wirtschaftszweigen wie der Landwirtschaft,<br />
dem Handel und dem Fremdenverkehr<br />
das Land stärkte. 1908 wurde<br />
der Tiroler Industriellenverband mit Unternehmern<br />
wie Rauch, Köllensberger<br />
und Innerebner gegründet. Sie setzten<br />
sich von Beginn an für das Wachstum<br />
der Industrie in Tirol ein.<br />
Ein weiteres Thema dieser Zeit war<br />
der Mangel an Brennstoff. Der Wald<br />
des Zillertals war gerodet. Und schließlich<br />
wurde der Bau des Achenseekraftwerks<br />
initiiert. Heute gilt es als Wiege<br />
der TIWAG und ausschlaggebend für<br />
die Gründung der späteren Landesgesellschaft.<br />
Als das Kraftwerk schließlich<br />
1927 in Betrieb genommen wurde, war<br />
es das größte Speicherkraftwerk Österreichs.<br />
INDUSTRIEPRODUKTION 1947 und 2016<br />
1947 2016<br />
Industrieproduktion (nicht bereinigt) 315 Mio. ÖS ca. 10 Mrd. €<br />
Industrieexporte 80 Mio. ÖS ca. 6 Mrd. €<br />
Stundenlohn 3,10 ÖS ca. 10,30 €<br />
Die Industrie hat in den letzten 70 Jahren eine beachtliche Entwicklung an den Tag<br />
gelegt. <br />
Quellen: Industriellenvereinigung Tirol, AK Innsbruck<br />
„Die Kriegsgesetze schnitten<br />
im ersten Weltkrieg<br />
auch tief in die Unternehmensprozesse<br />
der Tiroler<br />
Industriebetriebe.“<br />
Dr. Gerhard Siegl, www.diehistoriker.at<br />
Die Weltkriege verändern<br />
das Land<br />
Als der erste Weltkrieg über Tirol hereinbrach,<br />
änderten sich die Verhältnisse im<br />
Land rasch. <strong>Schwaz</strong> war bis zum ersten<br />
Weltkrieg Garnisonsstadt der k.u.k.<br />
Armee. Kurz nach Beginn des Kriegs<br />
wurden die weitreichenden und einschneidenden<br />
Kriegsgesetze angewandt.<br />
Für die arbeitende Bevölkerung in Tirol<br />
bedeutete das, dass jede männliche Zivilperson,<br />
die das 50. Lebensjahr noch<br />
nicht erreicht hatte, zur Kriegsdienstleistung,<br />
auch außerhalb der Feuerlinie,<br />
verpflichtet wurde. Ganze Betriebe<br />
wurden in kriegswirtschaftlichem Interesse<br />
dem Kriegsleistungsgesetz unterstellt.<br />
Der Historiker Gerhard Siegl<br />
berichtet, dass die Beschäftigten somit<br />
ihrer Freizügigkeit beraubt waren. Ein<br />
Arbeitsplatzwechsel wurde beispielsweise<br />
unmöglich. Die Arbeiterschutzvorschriften<br />
wurden häufig unzulässig<br />
umgangen und die ausbezahlten Löhne<br />
waren sehr gering. Streiks wurden unter<br />
Strafe gestellt und mit Freiheits- oder<br />
Geldstrafen geahndet bzw. wurde mit<br />
einer Zwangsreinrückung an die Front<br />
gedroht.<br />
Der Krieg war ein gewaltiger Konsument,<br />
der die Unternehmen auf<br />
Kriegsbedarf umstellen ließ. Der Bedarf<br />
hatte im Großen und Ganzen nicht abgenommen,<br />
nur die Richtung hatte sich<br />
geändert. Das Ziel war die Verwendbarkeit<br />
der Erzeugnisse für kriegerische<br />
Zwecke. Zwei große Erwerbsgruppen<br />
kamen infolge des ersten Weltkriegs in<br />
besondere Not, das auf die Anfänge des<br />
Fremdenverkehrs angewiesene Gastund<br />
Hotelgewerbe sowie das Baugewerbe.<br />
Als die Transportwege ins Ausland<br />
unterbrochen bzw. nur mehr für Militärtransporte<br />
verwendet wurden,<br />
machte sich die Rohstoffabhängigkeit<br />
von ausländischen Versorgungsmärkten<br />
in fataler Weise bemerkbar und die<br />
anfänglich positiven Auswirkungen auf<br />
die Tiroler Industrie wurden zunichte<br />
gemacht. Der erste Weltkrieg und die<br />
36<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Berufstätige nach<br />
Wirtschaftssektoren<br />
Wirtschaft<br />
Anteil der Berufstätigen in Prozent<br />
b<br />
100<br />
> 100%<br />
90<br />
Folgen der Weltwirtschaftskrise in den<br />
1930er Jahren sorgten zudem für Betriebsschließungen<br />
und Massenarbeitslosigkeit.<br />
Nun verstärkte nicht nur die<br />
schlechte wirtschaftliche Lage, sondern<br />
auch das großdeutsche Gedankengut<br />
den Ruf nach einem wirtschaftlichen<br />
und politischen Anschluss an Deutschland.<br />
Als der „Anschluss“ 1938, wenn<br />
auch mit zweifelhafter Ambivalenz,<br />
Realität wurde, setzte der erwünschte<br />
wirtschaftliche Aufschwung ein. Um<br />
die breite Zustimmung in der österreichischen<br />
Bevölkerung weiter zu festigen,<br />
wurden in den ersten Märzwochen<br />
1938 Sofortprogramme zur Beseitigung<br />
von Arbeitslosigkeit angekurbelt und<br />
Notstandsmaßnahmen umgesetzt, die<br />
die wirtschaftliche Situation verbessern<br />
sollten. In Tirol reduzierte sich die Arbeitslosigkeit<br />
durch Strukturverbesserungen<br />
in der Landwirtschaft, durch<br />
Güterwegebau im gewerblich-industriellen<br />
Sektor und verstärkten Wohnungsbau.<br />
Ein hohes Maß an Vertrauen<br />
in die nationalsozialistische Beschäftigungspolitik<br />
wurde erreicht. „Die Kalk-,<br />
Zement- und Ziegelindustrie konnte<br />
trotz Produktionssteigerungen den Bedarf<br />
nicht decken. Innerhalb eines Jahres<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
56,0 55,0<br />
23,0 23,5<br />
21,0 21,5<br />
25,0<br />
26,4 26,5<br />
1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001<br />
Quelle: Nussbaumer eigene Zusammenstellung<br />
49,0<br />
47,0<br />
26,0 26,6<br />
37,0<br />
36,5<br />
Das Land Tirol ist ein „Dienstleisterland“, 23bei dem der Tourismus eine tragende<br />
Rolle spielt. Das industrielle Gewerbe folgt dahinter. Immer weniger Menschen<br />
beschäftigt die Land- und Forstwirtschaft.<br />
Quelle: Josef Nussbaumer, Stefan Neuner, „Die Graphen von Tirol.<br />
Ein Bilderbuch für Neugierige“, Studia Universitätsverlag, Innsbruck 2012<br />
42,9<br />
32,2<br />
24,9<br />
48,9<br />
41,0<br />
10,1<br />
Dienstleistungssektor<br />
57,7<br />
36,0<br />
6,3<br />
63,1<br />
32,8<br />
4,1<br />
70,0<br />
Industrie/Gewerbe<br />
27,2<br />
2,8<br />
> 66%<br />
> absolute<br />
Mehrheit (50%)<br />
> 33%<br />
> 10%<br />
Jahr<br />
vermochte die Naturstein- und Kalkindustrie<br />
ihre Belegschaft zu verdreifachen<br />
und eine Einfuhr aus Deutschland wurde<br />
notwendig. (Quelle: Helmut Alexander,<br />
„Geschichte der Tiroler Industrie.<br />
Aspekte einer wechselvollen Entwicklung“,<br />
Haymon, Innsbruck 1992, S. 174)<br />
Die „Aufbruchstimmung der neuen<br />
Zeit“ machte sich vielerorts bemerkbar<br />
und zahlreiche Fabriken wurden in die<br />
Wirtschaftsplanung der Nationalsozialisten<br />
einbezogen. In <strong>Schwaz</strong> verlegte<br />
das Rüstungsunternehmen Messerschmitt-Kematen<br />
im Frühjahr 1944 einen<br />
Teil seiner Luftwaffen-Produktion<br />
in das Erzbergwerk <strong>Schwaz</strong>. 300 bis 400<br />
Zwangsarbeiter kamen bei dem Umbau<br />
einer der größten Zechenräume des<br />
Bergwerks zum Einsatz. Das Ausmaß<br />
und der Umfang von Wehrmachtsaufträgen<br />
schuf in den Tiroler Industriebetrieben<br />
Arbeitsmöglichkeiten in<br />
einem vorher nie gekannten Ausmaß.<br />
Vielfach herrschte sogar ein Mangel an<br />
Facharbeitskräften. Ein Verzeichnis von<br />
1944 zeigt 35 Tiroler Unternehmen, die<br />
Jenbacher Terrassenbad Sommer <strong>2018</strong><br />
Beheizte Anlagen mit:<br />
• Schwimmerbecken<br />
• Sportbecken mit 1-m und 3-m-Sprungturm<br />
• Nichtschwimmerbecken mit zwei Wasserrutschen<br />
• Kinderbecken (insgesamt ca. 1.280 m2 Wasserfläche)<br />
• große Liegewiese<br />
• Buffet mit Sonnenterrasse<br />
• Beachvolleyballplatz<br />
Das Jenbacher Terrassenbad ist geöffnet witterungsabhängig<br />
täglich von Anfang Mai bis Ende<br />
Juni von 9.00 bis 19.00 Uhr,<br />
Juli bis Ende August von 9.00 bis 20.00 Uhr und<br />
bis Mitte September von 9.00 bis 18.00 Uhr.<br />
Außerdem verfügt das Jenbacher Terrassenbad über einen<br />
Kinderspielplatz für die kleinen Badegäste.<br />
Genügend Parkmöglichkeiten unmittelbar vor dem Eingang des<br />
Jenbacher Terrassenbades vorhanden.
top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />
im zweiten Weltkrieg über volle Auftragsbücher<br />
verfügten und Produkte<br />
wie Geschütze, Luftfahrtausrüstung,<br />
Mäntel, Uniformen und andere Textilwaren,<br />
feinmechanisches Kriegsgerät,<br />
Tirolerloden, Möbel und Innenausstattung,<br />
Glasschmucksteine und optisches<br />
Kriegsgerät, Scheinwerfergeräte und<br />
Teile für Wehrmachtsfahrzeuge lieferten.<br />
Nach Kriegsende wurden einige Industriebetriebe<br />
wieder an ihre vormaligen<br />
„nicht-arischen“ Besitzer zurückgegeben.<br />
Andere Inhaber wurden aus amerikanischer<br />
Gefangenschaft entlassen und<br />
übernahmen wieder die Leitung ihrer<br />
Unternehmen. Zusammenfassend lässt<br />
sich feststellen, dass die gesicherte Auftragslage,<br />
die Produktionssteigerungen<br />
und nicht zuletzt auch die Exporterlöse<br />
bedingten, dass viele Tiroler Betriebe<br />
aus dem Krieg und der NS-Zeit gestärkt<br />
hervorgingen. Die Produktion war diversifizierter<br />
und wettbewerbsfähiger<br />
geworden. Zudem machte sich ein wirtschaftlicher<br />
Aufholprozess gegenüber<br />
Ostösterreich bemerkbar.<br />
Wenn auch im Vergleich zu Ostösterreich<br />
weniger demontiert, glich das<br />
Land Tirol bei Kriegsende, am 13. April<br />
1945, an vielen Orten einem Trümmerhaufen.<br />
Das vordringlichste Problem<br />
war die katastrophale Ernährungslage<br />
der Tiroler Bevölkerung. Der damalige<br />
Landeshauptmann Karl Gruper richtete<br />
einen dramatischen Hilfsappel an die<br />
französische Militärregierung: „Ganz<br />
Tirol wird – wenn nicht sofort Mehl<br />
eingeführt wird – innerhalb von drei<br />
Tagen ohne Brot sein.“ (Quelle: Helmut<br />
Alexander, „Geschichte der Tiroler<br />
Industrie. Aspekte einer wechselvollen<br />
Entwicklung“, Haymon, Innsbruck<br />
1992, S. 188)<br />
Die Wirtschaft lag darnieder. Neben<br />
den verheerenden Bombenschäden wurden<br />
der Tiroler Industrie durch den Abbau<br />
von Industrieanlagen mehr als 2.000<br />
Werksmaschinen entzogen. Es herrschte<br />
akuter Personalmangel, obwohl 1947<br />
schon 18.000 Mitarbeiter in der Tiroler<br />
Industrie beschäftigt waren. Doch die verfügbaren<br />
Arbeitskräfte waren stark überaltert<br />
und meist mangelhaft geschult. Die<br />
„Die Tiroler Industrie ist heute mit einem Anteil von<br />
über 20 Prozent an der Wertschöpfung der stärkste<br />
Wirtschaftszweig des Landes.“<br />
<br />
<br />
Bruttowertschöpfung in Tirol<br />
Dr. Christoph Swarovski,<br />
Präsident der Industrieellenvereinigung Tirol<br />
Quelle: IV Tirol<br />
wirklichen Fachleute fanden sich noch zu<br />
tausenden in Kriegsgefangenschaft.<br />
Vereinigung<br />
Österreichischer<br />
Industrieller<br />
Am 18. November 1946 wurde in Wien<br />
die Vereinigung Österreichischer Industrieller<br />
gegründet. Die Tiroler Dr. Karl<br />
Vogt, Direktor der Perlmoser Zementwerke,<br />
und Josef Anton Mayr, Inhaber<br />
einer Ziegelfabrik, waren von Beginn an<br />
im Vorstand vertreten. Im März 1947<br />
wurde schließlich die Vereinigung Österreichischer<br />
Industrieller, Landesgruppe<br />
Tirol, konstituiert.<br />
Die Gäste kommen<br />
Der Bezirk <strong>Schwaz</strong> hat neben seinen<br />
industriellen Betrieben auch touristisch<br />
einiges zu bieten. Wie in anderen Tiroler<br />
Tourismusgebieten kamen die ersten<br />
Gäste am Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
mit dem Aufkommen des Bergsteigens<br />
in der heimischen Bevölkerung. In der<br />
„Sommerfrische“ erlebte sie atemberaubende<br />
Wanderungen und Panoramen.<br />
Auch der Skisport hat seine Wurzeln in<br />
der Zeit. In St. Anton wurde auf Initiati-<br />
38<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Führerscheine<br />
für den Job<br />
Neben den Ausbildungen für alle Führerscheinklassen<br />
bietet die Fahrschule Wallner Kurse für<br />
den Umgang mit Stapler, Kran oder Tankwagen<br />
Josef Nussbaumer, ehem. Professor an<br />
der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik,<br />
der Leopold-Franzens-Universität<br />
Innsbruck. Heute: www.teamglobo.net<br />
ve des Postwirts Karl Schuler 1903 der<br />
erste Schiclub Arlberg gegründet. Im<br />
Jahre 1907 wurden bereits erste Skikurse<br />
gegeben. Im ersten Weltkrieg wurde der<br />
Skisport technisch weiterentwickelt<br />
und nach Kriegsende zum Massensport.<br />
Vor allem Kriegsveteranen, die in<br />
ihrem Kriegsdienst Skifahren erlernten,<br />
schufen sich danach als Skiführer eine<br />
Existenz. Die positive Entwicklung des<br />
Tourismus in den Tälern Tirols wurde<br />
durch das wachsende Eisenbahnnetz,<br />
den Ausbau des Arlbergs und nicht zuletzt<br />
die Gelder des Marshallplans nach<br />
dem zweiten Weltkrieg unterstützt. Der<br />
Marshallplan, offiziell European Recovery<br />
Program (kurz ERP) genannt, war<br />
ein großes Wirtschaftswiederaufbauprogramm<br />
der USA, das nach dem zweiten<br />
Weltkrieg dem an den Folgen des Kriegs<br />
leidenden Westeuropa zugute kam. Es<br />
bestand aus Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln<br />
und Waren. Ein großer Teil<br />
der österreichischen Gelder flossen in<br />
den Aufbau der Tiroler Tourismuswirtschaft,<br />
denn mit ihr ließen sich kurzfristig<br />
viele Devisen ins Land holen. Die<br />
Stapler<br />
Die Ausbildung besteht aus einem<br />
dreitägigen Kurs. TeilnehmerInnen<br />
müssen dafür mindestens 18 Jahre alt<br />
sein und eine schriftliche Abschlussprüfung<br />
auf Deutsch absolvieren.<br />
Kran<br />
Die Ausbildung besteht aus einem<br />
zweitätigen Basiskurs und den Spezialkursen<br />
für Fahrzeug-, Turmdreh- oder<br />
Portalkran. TeilnehmerInnen müssen<br />
dafür mindestens 18 Jahre alt sein und<br />
eine schriftliche Abschlussprüfung auf<br />
Deutsch absolvieren. Die Kurse finden<br />
mehrmals im Jahr statt und haben<br />
100 Prozent Anwesenheitspflicht.<br />
Außerdem werden auch Fachkundeseminare<br />
für die Berechtigung zur Prüfung<br />
nach Aufstellung von Baukränen<br />
angeboten.<br />
GefahrGut<br />
Fahrzeuglenker, die in ihrem Joballtag<br />
gefährliche Güter befördern, müssen<br />
im Besitz der ADR-Bescheinigung<br />
sein: Diese bestätigt die Erfüllung besonderer<br />
Anforderungen im Umgang<br />
mit den Gütern. Zudem sind auch<br />
spezielle Aufbaukurse für den Transport<br />
mit Tanks, von explosiven oder<br />
radioaktiven Stoffen sowie Fortbildungskurse<br />
im Angebot.<br />
BerufSKraftfahrer<br />
Um einen Qualifizierungsnachweis zu<br />
erhalten, sind Bus- und LKW-Fahrer<br />
gesetzlich verpflichtet, alle fünf Jahre<br />
eine 35-stündige Weiterbildung zu<br />
absolvieren. Die Fahrschule Wallner<br />
ist ein erfahrener Partner und berechtigte<br />
Ausbildungsstätte für C- und D-<br />
Klassen und bietet auch individuelle<br />
Firmenkurse an.<br />
fahrlehrerInnen<br />
FahrlehrerInnen sind zur Abhaltung von<br />
Fahrstunden in Fahrschulen berechtigt.<br />
Interessenten müssen seit mindestens<br />
drei Jahren im Besitz des Füherscheins<br />
der angestrebten Klasse und im Sinne<br />
des KFG vertrauenswürdig sein.<br />
FahrschullehrerInnen können Theorie<br />
und Fahrpraxis unterrichten. In den<br />
Seminaren werden unter anderem<br />
Themen wie Berufsrecht und Fahrpädagogik<br />
behandelt.<br />
Die Ausbildungen können sowohl<br />
als Teil- als auch als Komplettausbildung<br />
absolviert werden. Zusätzliche Schulungen<br />
für Perfektionsfahrten runden<br />
das Angebot ab.<br />
Jenbach: Austraße 21 • Fügen: Hauptstraße 50<br />
Zell am Ziller: Bahnhofstraße 10<br />
Tel.: 05244 / 66266 • office@fahrschule-wallner.at<br />
www.fahrschule-wallner.at
top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />
Gäste kamen aus England, Frankreich<br />
und den USA. In der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung von Imst zeigt sich, dass<br />
der primäre Sektor, die Landwirtschaft,<br />
gleich zum tertiären Sektor, dem Tourismus,<br />
übergeht. Vielerorts fehlte der<br />
sekundäre Sektor, die Industrie- und<br />
Gewerbebetriebe, komplett.<br />
In <strong>Schwaz</strong> profitierte vor allem das<br />
Zillertal von dieser Entwicklung. Das<br />
Wachstum des Tourismus wirkte sich<br />
auch förderlich für die Steinindustrie<br />
aus, zumal nun zahlreiche Hotelbauprojekte<br />
verwirklicht wurden. Auch<br />
die Bevölkerungsentwicklung in den<br />
Städten und den Industrieorten führte<br />
zu einem verstärkten Wohnbau und<br />
zur Errichtung zahlreicher öffentlicher<br />
Gebäude für die staatliche Verwaltung.<br />
Auch Zweckbauten für den anwachsenden<br />
Dienstleistungsbereich und Fabriksbauten<br />
sorgten für verstärkte Nachfrage<br />
im Bauwesen.<br />
Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Schwaz</strong> heute<br />
In den letzten 50 Jahren hat sich die<br />
Struktur der Tiroler Industrie stark geändert.<br />
Der Anteil der im Bergbau und<br />
in der Textilindustrie Beschäftigten hat<br />
abgenommen. Heute bestimmt eine<br />
breite und gesunde Mischung von Betrieben<br />
aus der Bauindustrie, der Nahrungsmittel-<br />
und Genussindustrie, der<br />
Energiebranche und der Metall- und Bekleidungsindustrie<br />
sowie der Glas- und<br />
der chemischen Industrie und der Tourismuswirtschaft<br />
das Erscheinungsbild<br />
der Tiroler produzierenden Wirtschaft.<br />
Das Inntal bildet den Zentralraum<br />
des Bezirks <strong>Schwaz</strong>. Zahlreiche Gewerbe-,<br />
Industrie- und Handelsbetriebe<br />
finden sich an wichtigen Industrie- und<br />
Gewerbestandorten in <strong>Schwaz</strong>, Jenbach,<br />
Kaltenbach, Zell am Ziller und Fügen.<br />
Die bedeutendsten Branchen sind die<br />
Bauwirtschaft, der Maschinenbau und<br />
die Holzindustrie. Im Gegensatz dazu<br />
ist das ca. 1.000 Meter hoch gelegene<br />
Achental von Tourismus und Freizeitverkehr<br />
geprägt. Der Achensee sowie<br />
Schleifspezialist seit 99 Jahren<br />
TYROLIT ist einer der führenden Hersteller für gebundene Schleif-, Trenn-,<br />
Bohr- und Abrichtwerkzeuge sowie von Maschinen für die Bauindustrie.<br />
Seit 1919 steht Tyrolit für<br />
Produkte höchster Qualität,<br />
Innovationskraft und Servicestärke.<br />
Das Tiroler Familienunternehmen<br />
der Swarovski Gruppe<br />
mit Sitz in <strong>Schwaz</strong> beschäftigt rund<br />
4.300 Mitarbeiter an 26 Produktionsstandorten<br />
in elf Ländern und<br />
stellt in vier Geschäftsbereichen<br />
rund 80.000 verschiedene Produkte<br />
her. Firmengründer Daniel Swarovski<br />
baute Tyrolit auf, um qualitativ<br />
hochwertige Schleifwerkzeuge für<br />
die Kristallproduktion in Wattens<br />
zu produzieren.<br />
Im Jahr 1950 übersiedelte Tyrolit<br />
und bekam in <strong>Schwaz</strong> einen eigenen<br />
Hauptsitz. Mit der Verbundenheit<br />
zum Standort überzeugt<br />
Tyrolit auch heute durch die hohe<br />
Qualifikation der Mitarbeiter und<br />
die gute Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Wirtschaftspartnern. Mit<br />
diesen starken Partnern entwickelt<br />
das <strong>Schwaz</strong>er Traditionsunternehmen<br />
laufend neue Schleiflösungen<br />
für vielseitige Anwendungen in<br />
den Geschäftsbereichen Metall<br />
und Präzision, Industriefachhandel,<br />
Bau und Stein, Keramik und Glas.<br />
Außerhalb Tirols und abseits der<br />
Industrie ist der Name Tyrolit der<br />
breiten Öffentlichkeit noch weniger<br />
bekannt. Mit Tyrolit-Life wird daher<br />
ein Kundensegment angesprochen,<br />
das bisher noch nicht Tyrolit-<br />
Fokus war – der Endverbraucher.<br />
Tyrolit-Life vereint die hauseigene<br />
Schleifkompetenz mit alltäglichem<br />
Nutzen und bietet neben Messerschärfern,<br />
einem Messersortiment<br />
und einem Schneidbrett mit integriertem<br />
Schärfstein auch Schleifreiniger<br />
und Polierpasten an.<br />
Umsatz 2017: 670 Mio. Euro<br />
Mitarbeiter: 4.331, davon 1.208<br />
am Hauptstandort in <strong>Schwaz</strong><br />
Vertriebsgesellschaften: 35 und<br />
Distributoren in 65 Ländern weltweit<br />
Produktionsstandorte: 26 in 11<br />
Ländern und auf 5 Kontinenten<br />
Innovative Produkte setzen neue<br />
Maßstäbe<br />
• Die superdünnen Trennscheiben<br />
von Tyrolit revolutionierten den<br />
Markt.<br />
• Werkzeuge mit gesetzten<br />
Diamanten (TGD ® -Technologie)<br />
ermöglichen höchste Schnittigkeit<br />
in der Bauindustrie.<br />
• Seilsägesysteme bieten maximale<br />
Flexibilität für zahlreiche Anwendungen<br />
(z. B. im Offshore-Bereich<br />
und beim kontrollierten Rückbau<br />
von Kraftwerken).
Verteilung der Industriebeschäftigten 2017<br />
nach den Bezirken<br />
die umliegenden Gebirge des Karwendel<br />
und Rofan bieten viele Attraktionen.<br />
Im Bezirk herrscht eine große Dichte<br />
an kleinen landwirtschaftlichen Betrieben.<br />
Es gibt zahlreiche Bergbauern, die<br />
sich vor allem mit der Viehzucht, der<br />
Milchwirtschaft und der Almwirtschaft<br />
beschäftigen. Zudem leistet die Landwirtschaft<br />
einen wichtigen Beitrag zur<br />
Landschaftspflege. Allgemein ging die<br />
Anzahl landwirtschaftlichen Betriebe<br />
wie in ganz Tirol zurück.<br />
Das Zillertal mit seinen zahlreichen<br />
Gemeinden weist eine gemischte<br />
Wirtschaftsstruktur auf, die von der<br />
Landwirtschaft sowie vom Tourismus<br />
geprägt ist. Der zweisonale Tourismus<br />
findet sich vor allem im mittleren und<br />
hinteren Teil des Zillertals sowie in den<br />
Seitentälern, wie dem Gerlos- und dem<br />
Tuxertal. Auch das Ganzjahresskigebiet<br />
am Hintertuxer Gletscher trägt nachhaltig<br />
zur Wertschöpfung bei. Darüber<br />
hinaus bergen die Talschlüsse große<br />
Speicherkraftwerke. Sie liegen zum Teil<br />
im Hochgebirgsnaturpark der Zillertaler<br />
Alpen. Trotz der vielfältigen Wirtschaftsbranchen<br />
des Bezirks pendeln<br />
viele Menschen in die benachbarten<br />
Bezirke Innsbruck Land und Stadt und<br />
Kufstein aus.<br />
Die Stadt <strong>Schwaz</strong> bemüht sich heute<br />
um den Brückenschlag zwischen Industriestandort<br />
und Kulturzentrum. 2017<br />
wurde <strong>Schwaz</strong> der Ehrentitel „Reformationsstadt<br />
Europas“ durch die Gemeinschaft<br />
Evangelischer Kirchen in Europa<br />
verliehen.<br />
Tirols Industrie<br />
heute<br />
• Ganzjähriger Arbeitgeber für mehr als<br />
41.000 Frauen und Männer in über<br />
400 Betrieben. Das sichert Einkommen,<br />
Existenz und Wohlstand für<br />
mindestens 100.000 Menschen.<br />
• Zukunftsorientiert: 1.200 Lehrlinge,<br />
96 Industrie-Lehrbetriebe, mehr als<br />
60 verschiedene Lehrberufe<br />
•Umsatz: zehn Milliarden Euro<br />
• 70 Prozent der Industrieproduktion<br />
gehen in den Export.<br />
• Steuerleistung für den Staatshaushalt:<br />
950 Millionen Euro – ein Plus von 8,9<br />
Prozent – aus Körperschaftssteuer und<br />
Einkommenssteuer<br />
• Überwiegend klein- und mittelbetriebliche<br />
Unternehmensstruktur:<br />
- 373 Betriebe beschäftigen bis zu 100<br />
Mitarbeiter<br />
- 38 bis zu 250 Mitarbeiter<br />
- 21 bis zu 500 Mitarbeiter<br />
- 9 bis zu 1.000 Mitarbeiter<br />
- 8 über 1.000 Mitarbeiter<br />
• Viele Unternehmen sind zudem Vorreiter<br />
in Sachen praktizierter Umweltschutz.<br />
<br />
Karolina Putz<br />
... für ihre kaptialanlagen<br />
... für ihre versicherungen<br />
... für ihre finanzierung<br />
... für ihre vorsorge<br />
+43 664 4109504 • ww.drposselt.com<br />
Büro: St. Margarethen 152 B • 6220 Buch in Tirol • office@drposselt.com<br />
GISA-Nr. 22440204 (Gewerbliche Vermögensberatung), 22440211 (Versicherungsagentur); firmenbuchnummer 253973S
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Die Konjunktur blüht<br />
Industrie. Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer<br />
Tirol, im Gespräch zur aktuellen Lage der Tiroler Industrie.<br />
ECHO: Herr Lindner, wie sieht es<br />
mit der Konjunktur im Land aus?<br />
Hermann Lindner: Sehr gut. Aktuelle<br />
Umfragen der Wirtschaftskammer<br />
in den Mitgliedsbetrieben zeigen, dass<br />
84 Prozent aller Betriebe über eine<br />
aktuell gute Geschäftslage berichten.<br />
Die Auftragsbücher sind gut gefüllt<br />
und der Geschäftsklimawert steht bei<br />
77 Punkten. Nur zwei Prozent sind mit<br />
ihrer Wirtschaftslage unzufrieden.<br />
ECHO: Handelt es sich dabei um<br />
ein kurzzeitiges Hoch?<br />
Lindner: Ich rechne damit, dass die<br />
Konjunktur im laufenden Jahr <strong>2018</strong><br />
stabil hoch bleibt. Das bestätigen<br />
auch 74 Prozent der Befragten, die<br />
einen anhaltend guten Geschäftsverlauf<br />
in diesem Jahr erwarten.<br />
ECHO: Worauf greifen die Unternehmen<br />
in dieser Phase der Hochproduktion<br />
zurück?<br />
Lindner: Es ist immer wieder erfreulich<br />
zu sehen, dass sich die Unternehmen<br />
auf das Engagement ihrer<br />
gut ausgebildeten Mitarbeiter und die<br />
Qualität ihrer Produkte verlassen können.<br />
Gleichzeitig halten die Entscheidungsträger<br />
Augen und Ohren offen<br />
und sind sich der aktuellen Herausforderungen<br />
bewusst. Gemeinsam<br />
mit ihren Mitarbeitern tun sie das<br />
Nötige, um stets am Ball und somit<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
ECHO: Worin liegen die aktuellen<br />
Herausforderungen?<br />
Lindner: Sie liegen beispielsweise in<br />
drohenden Handelshemmnissen wie<br />
zusätzliche Zollvergaben oder Logistik-<br />
und Transporterschwernisse, die<br />
durch Grenzkontrollen oder Fahrverbote<br />
entstehen. Speziell für Just-in-Time-Lieferungen<br />
ist das problematisch.<br />
Ein zweiter Punkt ist die mangelnde<br />
Verfügbarkeit von Fachkräften. Es ist<br />
zwar erfreulich, dass viele Unternehmen<br />
aufgrund der guten Auftragslage<br />
weiter expandieren, doch aufgrund<br />
der mangelnden Verfügbarkeit von<br />
Fachkräften stoßen sie dabei immer<br />
wieder an ihre Grenzen. Der Arbeitsmarkt<br />
wurde in den letzten Jahren<br />
stark in Anspruch genommen. Darum<br />
ist es ein großes Anliegen der<br />
Wirtschaftskammer-Sparte Industrie,<br />
dem Fachkräftemangel in Tirol mit<br />
verstärkten Maßnahmen gewinnbringend<br />
entgegenzuwirken.<br />
ECHO: Welche Berufsbilder sind<br />
zurzeit besonders gefragt?<br />
Lindner: Jeder Betrieb ist heute mit<br />
der Digitalisierung konfrontiert. Es<br />
werden vor allem Mitarbeiter im IT-<br />
Bereich, Programmierer, Netzwerktechniker<br />
oder Telematiker gesucht.<br />
Es geht darum, die Vernetzung zu<br />
steigern und die Digitalisierung voranzutreiben.<br />
Um die Fachkräfte von<br />
morgen richtig auszubilden, braucht<br />
es neue Ausbildungsformen. Darum<br />
wurden in den letzten Jahren sehr<br />
viele Ressourcen in die Ausbildung<br />
junger Menschen gesteckt. Es gibt<br />
nun beispielsweise eine durchgehende<br />
Mechatronik-Ausbildung, die<br />
von der Lehre bis zum Universitätsstudium<br />
reicht. Zudem wurden die<br />
Ausbildungen in der Programmierung<br />
sowie der Bereich der Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
angepasst.<br />
ECHO: Dadurch bleiben Tiroler<br />
Unternehmen national und international<br />
wettbewerbsfähig. Was ist dafür<br />
noch wichtig?<br />
Lindner: Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
in Tirol halten zu können, ist<br />
es wichtig, neue Produkte zu erzeugen<br />
sowie die Produktivität durch<br />
Rationalisierungsmaßnahmen zu<br />
steigern und entsprechend anzupassen.<br />
Es geht darum, vernetzt,<br />
automatisiert und arbeitsteilig zu<br />
arbeiten sowie die Digitalisierung<br />
ernst zu nehmen. Es ist wichtig, in<br />
den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />
am letzten Stand zu sein.<br />
Foto: Dietrich<br />
42 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
„84 Prozent aller Mitgliedsbetriebe<br />
der Wirtschaftskammer<br />
berichten<br />
über eine gute Geschäftslage.“<br />
ECHO: Tiroler Wirtschaftsleistungen<br />
sind weltweit gefragt. Worin<br />
liegen die Chancen der heimischen<br />
Wirtschaft?<br />
Lindner: Eine große Chance ist sicher<br />
die Internationalisierung. Zurzeit<br />
werden zwei Drittel aller Waren-<br />
und Dienstleistungen exportiert.<br />
Unsere zentrale geografische<br />
Lage im Herzen Europas und der<br />
gute Branchenmix innerhalb der<br />
Industrie unterstützen uns dabei.<br />
Tirol verfügt über große, mittlere<br />
und kleine Unternehmen in der<br />
Pharmaindustrie, der Lebensmittelindustrie,<br />
der Fahrzeugindustrie,<br />
im Maschinenbau oder der Gasindustrie.<br />
Gerade diese Vielseitigkeit<br />
punktet. Vielen Unternehmen<br />
kommt es dabei weniger auf<br />
Massenproduktion, sondern umso<br />
mehr auf hochwertige Spezialprodukte<br />
an. Diese Entwicklung ist<br />
wiederum der geo grafischen Lage<br />
Tirols geschuldet, da weite Ausdehnungsmöglichkeiten<br />
für Unternehmen<br />
mit Massenproduktion, wie<br />
im Flachland, widmungsmäßig gar<br />
nicht möglich sind. Die 445 Mitgliedsbetriebe<br />
der Sparte Industrie<br />
beschäftigen derzeit über 41.000<br />
Mitarbeiter. Die Menschen genießen<br />
den Standortvorteil, sie schätzen<br />
die schöne Umgebung und das<br />
bemerkenswerte Freizeitangebot.<br />
Auch Gäste und Kunden besuchen<br />
uns immer wieder gern. Weitere<br />
Chancen der Tiroler Wirtschaft liegen<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung.<br />
Hier gilt es jedoch, einen<br />
noch stärkeren Schwerpunkt zu legen.<br />
Nur so kann Tirol mit internationalen<br />
Industriezentren mithalten.<br />
Dazu benötigen wir Spezialisten,<br />
Techniker und Naturwissenschaftler<br />
und noch mehr Unterstützung<br />
aus der Politik. Nur mithilfe von<br />
F&E-Förderungen kann ein fruchtbares<br />
Umfeld für die Zusammenarbeit<br />
von Unternehmen, Universitäten<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
geschaffen werden. Darum freut es<br />
mich sehr, dass sich die Fraunhofer<br />
Austria Research GmbH in Wattens<br />
neu angesiedelt hat und mit ihr die<br />
Entwicklung neuer Technologie<br />
nach Tirol gebracht werden konnte.<br />
ECHO: Sie sagten, eine der größten<br />
Herausforderungen ist die Suche<br />
nach Fachkräften. Welche Maßnahmen<br />
gilt es hier zu setzen?<br />
Lindner: Viele Familien brauchen<br />
die Unterstützung vom Land und<br />
den Gemeinden. Nur mit einer<br />
guten und an den Arbeitsmarkt angepassten<br />
Kinderbetreuung ist es<br />
beiden Elternteilen möglich, wieder<br />
ins Berufsleben zurückzukehren. Es<br />
müssen genügend Kinderbetreuungsplätze<br />
und die Möglichkeit einer<br />
Ganztagesbetreuung geschaffen<br />
werden. Die Großbetriebe sorgen<br />
hier vor und bieten oftmals eigene<br />
Kinderbetreuungsstätten an, die auch<br />
Ferienzeiten abdecken. Doch kleine<br />
und mittlere Betriebe sind meist auf<br />
die örtlichen Kindergärten angewiesen.<br />
Weiters geht es darum, die jungen<br />
Menschen gut und richtig auszubilden.<br />
Und das beginnt schon in der<br />
Grundschule. Es gilt allgemein, die<br />
Lehrpläne effizient anzupassen. Auf<br />
diesem Gebiet ist erfreulicherweise<br />
schon sehr viel geschehen. Auch die<br />
Lehrberufe dürfen nicht übersehen<br />
werden. Sie sind eine wichtige Basis<br />
für die berufliche Entwicklung eines<br />
jungen Menschen. Es ist schön, dass<br />
es in der Tiroler Industrie derzeit<br />
genügend Lehrlinge gibt. Das liegt<br />
unter anderem daran, dass diese Ausbildungsform<br />
sehr gut aufgenommen<br />
wird, die Möglichkeit der Lehre mit<br />
Matura zusätzliche Türen öffnet und<br />
viele die guten Aufstiegsmöglichkeiten<br />
erkannt haben.<br />
„Unsere hohe Exportquote von 70 Prozent wird<br />
durch unsere zentrale geografische Lage im Herzen<br />
Europas und den guten Branchenmix innerhalb der<br />
Industrie unterstützt.“<br />
ECHO: Noch eine letzte Frage<br />
zum europäischen Energiemarkt. Da<br />
tut sich ja einiges. Inwiefern betreffen<br />
diese Entwicklungen die heimische<br />
Industrie?<br />
Lindner: Für Tirol geht es dabei vor<br />
allem darum, für eine wettbewerbsfähige<br />
Strom- und Gasversorgung zu<br />
sorgen. Die Netzgebühren und die<br />
Stromkosten steigen zunehmend, immer<br />
wieder gibt es neue Auflagen. In<br />
Tirol haben wir die Möglichkeit, unsere<br />
Wasserkraft zu nützen und somit<br />
unabhängiger zu werden und wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Der Sparte<br />
Industrie ist die rasche Umsetzung<br />
der Verwendung der Wasserkraft<br />
darum ein großes Anliegen. Es gibt<br />
auch schon viele passende Projekte<br />
von Unternehmen wie der TIWAG,<br />
doch Umweltauflagen und notwendige<br />
Bürokratie bremsen noch deren<br />
Umsetzung. <br />
<br />
Interview: Karolina Putz<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
43
„Ertragreiche Geldanlage ist<br />
eigentlich ganz einfach“<br />
Dr. Michael Posselt, Gewerblicher Vermögensberater und<br />
Sachverständiger: Dr. Posselt & Partner KG<br />
ECHO: Die meisten Leute wissen<br />
nicht ganz genau, wann sie sich an einen<br />
Vermögens- oder Anlageberater<br />
wenden sollen. Was macht eigentlich<br />
ein Gewerblicher Vermögensberater?<br />
Posselt: Als Gewerblicher Vermögensberater<br />
bieten wir Beratung und<br />
Vermittlung bei Aufbau, Sicherung<br />
und Erhalt von Vermögen, Finanzierungen<br />
und Vorsorge. Dabei bieten<br />
wir ein breites Spektrum von Anlage-<br />
und Versicherungsprodukten,<br />
Finanzierungsmodellen inkl. Leasing<br />
bis hin zu Crowdinvesting, Immobilienanlagen<br />
und Gold.<br />
ECHO: Ist die Geldanlage angesichts<br />
der niedrigen Zinsen zur Zeit<br />
besonders schwierig?<br />
Posselt: Geld ertragreich anzulegen<br />
und zu vermehren, erscheint angesichts<br />
der niedrigen Zinsen extrem<br />
schwierig. Dabei ist eine ertragreiche<br />
Geldanlage eigentlich ganz einfach.<br />
Damit Geld (Kapital) eine Rendite<br />
erzielen kann, muss es in den Wirtschaftskreislauf<br />
eingebracht werden.<br />
Das funktioniert einerseits über Banken<br />
in Form von Finanzierungen (Investitionskrediten),<br />
andererseits über<br />
Unternehmensbeteiligungen, etwa<br />
über die Börse, Investmentfonds<br />
oder andere Anlagevehikel (Crowd -<br />
Investing).<br />
ECHO: Ist das nicht ziemlich riskant?<br />
Posselt: Das größte Risiko ist es,<br />
nicht investiert zu sein. Die Bank<br />
Austria hat letztes Jahr ausgerechnet,<br />
dass Österreichs Sparer mit Blick auf<br />
die Niedrigzinsen unter Berücksichtigung<br />
der Inflation im Zeitraum von<br />
2010 bis 2019 bis zu 28 Milliarden<br />
Euro an realer Kaufkraft verlieren.<br />
ECHO: Wäre es dann nicht besser<br />
gewesen, erst später in den Aktienmarkt<br />
zu investieren?<br />
Posselt: Natürlich wäre es besser<br />
gewesen, erst nach der Krise
DR. POSSELT & PARTNER KG | PROMOTION<br />
„Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu<br />
pfl anzen, wäre vor 20 Jahren gewesen;<br />
der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt!“<br />
Diese alte Weisheit gefällt mir sehr gut und sie passt auch<br />
sehr gut zum Thema Vermögensanlage. Auch beim Vermögensaufbau<br />
ist die Zeit entscheidend, nicht der Zeitpunkt,<br />
und es braucht viele Jahre, dass aus einem kleinen Anlagebetrag<br />
ein großes Vermögen werden kann. Wie der Baum<br />
überlebt auch ein solides Portfolio dabei zahlreiche Stürme<br />
oder Trockenperioden und trägt am Ende reiche Ernte.<br />
in den Markt einzusteigen. Weil<br />
man den optimalen Ein- und Ausstiegszeitpunkt<br />
aber ohnehin nie<br />
erwischt, sind regelmäßige Zahlungen<br />
ideal. Laut Zahlen des deutschen<br />
Fondsverbands BVI lagen<br />
die durchschnittlichen Renditen<br />
von Sparplänen zwischen 2007<br />
und 2017 in aller Regel noch über<br />
den Erträgen von Einmalinvestments.<br />
So hat ein Anleger, der im<br />
Frühjahr 2007 begann, regelmäßig<br />
Anteile von globalen Aktienfonds<br />
zu kaufen, nach zehn Jahren eine<br />
durchschnittliche Rendite von 7,7<br />
Prozent pro Jahr erzielt. Sparpläne<br />
mit europäischen Aktien warfen im<br />
Schnitt 6,4 Prozent pro Jahr ab. Ein<br />
Grund für diese höhere Rendite ist,<br />
dass Sparplan-Anleger auch in der<br />
Börsenkrise regelmäßig investierten<br />
und im Rückblick genau diese Raten<br />
die höchsten Erträge erzielten. Weil<br />
Sparpläne gerade in der Anfangsphase<br />
ziemlich widerstandsfähig<br />
gegen Kurseinbrüche sind, eignen<br />
sie sich besonders gut für Anleger,<br />
die sich bisher nur auf konservative<br />
Veranlagungen beschränkt haben<br />
und die Minizinsen leid sind. Für<br />
alle, die mit einem Sparplan den<br />
ersten Schritt an die Börse setzen<br />
wollen, gilt ganz besonders: Der<br />
richtige Zeitpunkt für eine ertragreiche<br />
Geldanlage ist jetzt.<br />
ECHO: Sollten Anleger ihr Vermögen<br />
nicht möglichst breit streuen?<br />
Posselt: Natürlich ist eine breite<br />
Streuung in der Vermögensanlage<br />
sinnvoll und notwendig. Allerdings<br />
ist es derzeit so, dass die klassischen<br />
Portfoliobausteine, die zur Risikodiversifikation<br />
und -reduzierung herangezogen<br />
werden, nämlich Anleihen,<br />
keine Zinsen abwerfen und daher<br />
auch noch mit einem hohen Verlustrisiko<br />
behaftet sind. Viele Experten<br />
sprechen dabei schon von zinslosem<br />
Risiko anstelle eines risikolosen Zinssatzes,<br />
den man früher damit erzielen<br />
konnte. Ähnliches gilt für viele Immobilien,<br />
die mittlerweile auch sehr<br />
teuer sind und kaum mehr eine ein-<br />
trägliche Rendite erwirtschaften. Und<br />
auch hier ist nicht in Stein gemeißelt,<br />
dass die Preise, wenn die Zinsen wieder<br />
einmal steigen, nicht auch einmal<br />
fallen können. Die einzige Alternative,<br />
die mir derzeit einfällt, ist Gold<br />
oder Silber, das trotz boomender<br />
Konjunktur weit unter dem letzten<br />
Höchststand notiert.<br />
ECHO: Vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
KONTAKT<br />
Dr. Posselt & Partner KG<br />
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Telefon: +43 664 4109504<br />
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Vereinfachung der Gesetze<br />
Steuerberater. Markus Schwaiger und Bernhard Pfister äußern sich zur überbordenden<br />
Bürokratie in Österreich, den Mangel an Mitarbeitern in den<br />
Unternehmen und ziehen nach einem Jahr Registrierkassenpflicht Bilanz.<br />
Bernhard Pfister (li.) und Markus Schwaiger stellen eine sehr gut laufende Konjunktur<br />
fest, fordern hinsichtlich der Geschäftsabläufe aber Vereinfachungen.<br />
ECHO: Die Konjunktur brummt.<br />
Sind die Unternehmer zufrieden und<br />
in welchen Branchen entwickelt sich<br />
die Konjunktur wie?<br />
Mag. Markus Schwaiger: Die<br />
Konjunktur läuft mittlerweile sehr<br />
gut, seit dem letzten Jahr geht es<br />
bergauf. Das merkt man in allen<br />
Branchen, wobei der Tourismus natürlich<br />
einer der großen Motoren<br />
ist. Jedoch reduziert sich der Nebenkonsum<br />
deutlich. Bars rentieren<br />
sich kaum noch, wenn sie nicht eine<br />
vielfrequentierte Lage haben. Zudem<br />
werden auch die örtlichen Gasthäuser<br />
immer weniger.<br />
Bernhard Pfister, BSc: Ich<br />
habe den Eindruck, dass das<br />
Handwerk“immer größer geschrieben<br />
wird. Der Tourismus boomt und<br />
die Leute bauen um, sie investieren –<br />
das merkt man. Die Abendgastronomie<br />
ist in den letzten Jahren jedoch<br />
schwächer geworden.<br />
ECHO: Allerorts hört man, dass die<br />
Bürokratie unverändert überbordend<br />
ist. Was wären Ihrer Meinung nach<br />
die wichtigsten Dinge, um Bürokratie<br />
abzubauen?<br />
Schwaiger: Vereinfachung der Gesetze<br />
– und zwar in allen Bereichen.<br />
Österreich ist ein sehr überbordendes<br />
Gesetzesland, sodass es schwierig ist,<br />
sich in dem „Dschungel“ zurechtzufinden.<br />
Der Staat hat sich gewisse<br />
Dinge eingespart, aber nicht indem<br />
er sie abgeschafft hat, sondern indem<br />
er sie jetzt den Steuerpflichtigen<br />
selbst (oder dessen Steuerberater)<br />
erledigen lässt. Das ist keine Vereinfachung,<br />
sondern eine Verlagerung.<br />
Man muss bei den richtigen Positionen<br />
einsparen. Der Staat sollte sich<br />
einmal mit einem Unternehmer oder<br />
einem Haushalt vergleichen. Da kann<br />
man auch nicht immer mehr Geld<br />
ausgeben, als man einnimmt. Und<br />
Einnahmenproblem hat Österreich<br />
definitiv keines.<br />
Pfister: Bürokratieabbau oder Verwaltungsvereinfachung<br />
sind Schlagwörter,<br />
die wir seit Jahrzehnten hören.<br />
Das Problem besteht darin, dass<br />
die Umsetzung relativ schwierig ist.<br />
Denn es gibt kein Pauschalrezept,<br />
das sich überall anwenden lässt. In<br />
der Gastronomie gibt es andere Anforderungen<br />
als im Baugewerbe. Es<br />
bedarf einfach kluger Köpfe, die mit<br />
Augenmaß an dieses Problem herangehen.<br />
ECHO: Das erste Jahr Registrierkassenpflicht<br />
liegt hinter uns. Wie<br />
sind die Erfahrungen?<br />
Schwaiger: Außer viel Arbeit, Kosten<br />
und vor allem Nerven hat es<br />
wenig gebracht. Man hat es nicht<br />
wirklich einfach aufgebaut. Die Regelung<br />
war, dass man zuerst eine elektronische<br />
Registrierkasse benötigt.<br />
Hinterher hat man sie bis April 2017<br />
mit einer Sicherheitseinrichtung hinterlegen<br />
müssen und das war für viele<br />
Unternehmer doppelte Arbeit. Das<br />
wäre viel einfacher in einem Schritt<br />
gegangen. Die Einführung der Registrierkassenpflicht<br />
ist in Ordnung,<br />
aber dass so kurz hintereinander eine<br />
neue Regelung verschärft wird und<br />
wieder Kosten und Zeit aufgewendet<br />
werden müssen, darüber ärgern sich<br />
die Leute.<br />
Fotos: Kopp<br />
46 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Pfister: Unter dem Strich kann man<br />
zusammenfassen, dass sich mittlerweile<br />
keiner mehr wirklich darüber<br />
aufregt. Es funktioniert und es ist als<br />
typische, österreichische „Leut-Pflanzerei“<br />
abgehakt worden.<br />
ECHO: Die Unternehmer beklagen,<br />
dass sie kaum geeignete Mitarbeiter<br />
finden. Was ist Ihre Meinung?<br />
Schwaiger: Es trifft alle Branchen,<br />
das ist Fakt. Ein großes Thema ist,<br />
dass die Lehre viel zu schlecht in der<br />
öffentlichen Meinung steht. Wenn jemand<br />
einen Beruf erlernt, dann soll<br />
er es auch wertgeschätzt bekommen.<br />
Es ist immer noch in den Köpfen<br />
der Leute verankert, dass ihr Kind<br />
nur mit Matura oder einem Studienabschluss<br />
berufliche Perspektiven<br />
hat. Ein Meister in einem Lehrberuf<br />
muss meiner Meinung nach mit<br />
einem Master im Studium gleichgestellt<br />
werden. Immer weniger Kinder<br />
werden sich für eine Lehre entscheiden<br />
und immer mehr Kinder werden<br />
höhere Schulen besuchen. In weiterer<br />
Folge gibt es deshalb auch den Mangel<br />
an Fachkräften.<br />
Pfister: Der Mangel an Mitarbeitern<br />
hat sicher viele Gründe. Einerseits ist<br />
die Alternative zum Arbeiten recht<br />
attraktiv und in Österreich leider<br />
sehr gut möglich. Des Weiteren sinkt<br />
das Niveau in den Schulen und die<br />
Schüler werden immer weniger belastbar.<br />
Sie sind beim Einstieg in die<br />
Arbeitswelt, in der sie 40 Stunden in<br />
der Woche Leistung erbringen müssen,<br />
überfordert. Diese Tatsachen sehe<br />
ich als Gründe für den Mangel an<br />
geeigneten Mitarbeitern.<br />
ECHO: Welche Tipps haben Sie für<br />
Unternehmensgründer?<br />
Schwaiger: Man sollte als Unternehmen<br />
so lange wie möglich<br />
versuchen, so klein wie möglich zu<br />
bleiben. Denn der erste Mitarbeiter<br />
ist oft das größte Problem für den<br />
„Bürokratieabbau oder<br />
Verwaltungsvereinfachung<br />
sind Schlagwörter,<br />
die wir seit Jahrzehnten<br />
hören.“<br />
Unternehmer. Neben dem finanziellen<br />
Aspekt ist es mit großem Aufwand<br />
verbunden, den Mitarbeiter<br />
anzustellen und die Administration<br />
zu bewältigen. Die häufig gehörte<br />
Aussage: „Die bösen Unternehmer<br />
beuten die Mitarbeiter aus“, ist heute<br />
wirklich nicht mehr aktuell. Es gibt<br />
genug Unternehmer, die deutlich<br />
weniger verdienen als ihre Mitarbeiter.<br />
Vom Stundenaufwand haben wir<br />
da noch gar nicht gesprochen.<br />
Pfister: Unternehmensgründer<br />
sollten sich zuallererst bei einem<br />
Steuerberater oder der Wirtschaftskammer<br />
informieren und sich beraten<br />
lassen. Es ist schwierig, sich in<br />
Österreich selbstständig zu machen,<br />
aber durchaus machbar. Man muss<br />
sich vorher aber genau informieren<br />
und für sich selbst abwägen, ob es<br />
sich wirklich rentiert.<br />
Schwaiger: Man muss sich außerdem<br />
bewusst sein, dass ein Unternehmer<br />
kein Mitarbeiter ist. Man wird<br />
mit einer 38-Stunden-Woche kein<br />
erfolgreiches Unternehmen führen<br />
können. Diesen Aspekt unterschätzen<br />
viele Unternehmensgründer. Es<br />
sind sehr viele Verwaltungsarbeiten<br />
zu erledigen und die Arbeitsbelastung<br />
ist höher.<br />
ECHO: Von Jahr zu Jahr gibt es Änderungen<br />
im deutschen und europäischen<br />
Steuersystem. Wie schaffen<br />
Sie es, immer auf dem Laufenden zu<br />
bleiben?<br />
Schwaiger und Pfister: (lachen)<br />
Schulungen, Schulungen, Schulungen<br />
…<br />
ECHO: Lässt sich das Themengebiet<br />
Steuern überhaupt in Gänze<br />
beherrschen?<br />
Pfister: Gegenfrage: Kann man Medizin<br />
zur Gänze beherrschen? Zum<br />
Vergleich: Es gibt einen Hausarzt, der<br />
eine Grippe diagnostiziert. Er schickt<br />
den Patienten in die Apotheke und<br />
alles ist gut. Stellt er aber beispielsweise<br />
ein Herzflattern fest, schickt er den<br />
Patienten zum Kardiologen.<br />
Schwaiger: Man muss den Überblick<br />
haben. Für Spezialthemen muss<br />
man gegebenenfalls Spezialisten zu<br />
Rate ziehen.<br />
<br />
Interview: Verena Kopp<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
47
TOP 100 SCHWAZ | START UP<br />
START-UP:<br />
Zahlen<br />
Daten<br />
Fakten<br />
Das Start-up ist modern, populär,<br />
ein Hype. Tatsächlich ist<br />
die eindeutige Unterscheidung<br />
zwischen Jungunternehmen und<br />
Start-up aber oft schwer. Der Begriff bedeutet<br />
übersetzt nur „neu gegründetes<br />
Unternehmen“, das Verb „to start up“<br />
steht für „gründen“. Nicht jedes Start-up<br />
erfüllt alle Merkmale, die tendenziell Eigenschaften<br />
von Start-ups beschreiben.<br />
Statistische Erhebungen differenzieren<br />
oft nicht zwischen Unternehmen und<br />
Start-up. Hier eine Zusammenfassung<br />
des Wissens über die österreichische<br />
Start-up-Landschaft.<br />
WIE VIELE START-UPS GIBT ES?<br />
2017 wurden in<br />
Österreich 39.965<br />
Unternehmen<br />
gegründet.<br />
(2016: 40.828,<br />
2015: 38.636)<br />
Ca. 500–1.000<br />
der jährlichen<br />
Neugründungen<br />
sind Start-ups. Das<br />
entspricht 1,5–3 %.<br />
In Tirol<br />
werden jährlich<br />
ca. 50–100<br />
Start-ups gegründet.<br />
In Österreich<br />
gibt es aktuell<br />
ca. 2.000 bis<br />
4.000<br />
Start-ups.<br />
50 % der<br />
österreichischen<br />
Start-ups entstehen<br />
in Wien.<br />
48 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
UNTERNEHMENSNEU-<br />
GRÜNDUNGEN IN TIROL<br />
249<br />
159<br />
131<br />
403<br />
WKO Statistik Österreich, Unternehmensneugründungen 1993-2017, Jänner <strong>2018</strong><br />
WER SIND DIE GRÜNDERINNEN VON START-UPS?<br />
Start-ups haben bei<br />
der Gründung im<br />
Durchschnitt<br />
2,3 Mitarbeiter.<br />
(später 8 inkl. Gründer)<br />
297<br />
201<br />
631<br />
201<br />
293<br />
Innsbruck Stadt Imst Innsbruck Land<br />
Kitzbühel Kufstein Landeck<br />
Lienz Reutte <strong>Schwaz</strong><br />
GründerInnen<br />
sind im<br />
Durchschnitt<br />
30,8 Jahre<br />
alt.<br />
Start-ups haben positive Effekte auf die<br />
Gesamtwirtschaft (bezüglich Umsatz- und<br />
Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse<br />
für Industrie 4.0, Know-how-<br />
Transfer, Erneuerung der Wirtschaft).<br />
Übernahmen kleiner Start-ups durch<br />
Großkonzerne erregen Aufmerksamkeit<br />
und fachen die fi nanziellen Fantasien von<br />
Investoren und Gründern an.<br />
60 % würden erneut<br />
ein Unternehmen gründen,<br />
wenn sie mit ihrem<br />
Projekt scheitern würden.<br />
Gründerservice Tirol, Start-up-Factsheet 2017,<br />
11 % wünschen<br />
sich bessere<br />
Kommunikation &<br />
Zusammenarbeit<br />
mit Politik und<br />
Investoren.<br />
45 % der<br />
Start-ups wünschen<br />
sich mehr fi nanzielle<br />
Unterstützung durch<br />
die Politik.<br />
92 % Männer und<br />
8 % Frauen<br />
gründen Start-ups.<br />
(Durchschnitt EU: 14,8 %<br />
Gründerinnen)<br />
Über 1/3 der<br />
GründerInnen<br />
gründet mehr<br />
als ein Unternehmen.<br />
Start-ups sind<br />
im Durchschnitt<br />
2,3 Jahre alt.<br />
European Startup Monitor, Country Report Austria 2016<br />
t-ups ist ein echter Hype ausgebrochen. Spektakuläre Übernahmen von<br />
efeuern auch finanzielle Phantasien von Investoren und Gründern. Start-<br />
FINANZIERUNG<br />
Gründung ist gleich ein Start-up.<br />
um anstrebt bzw. aufweist und<br />
nem innovativen Geschäftsmodell operiert<br />
85 % der österreichischen<br />
Start-ups investieren<br />
eigene Geldmittel.<br />
WAS BRinGen START-UPS FüR Die GeSAMTWiRTSchAFT?<br />
WAS TREIBT START-UPS AN?<br />
Von Start-ups als spezifischen Unternehmensgründungen ausgehend, werden potenziell positive Effekte auf die Gesamtwirtschaft wie<br />
Umsatz- und Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse für Industrie 4.0, Know-how-Transfer und generell eine Erneuerung der<br />
Im Wirtschaft Vergleich erwartet. zur Gesamtheit der<br />
Jungunternehmer machen sich<br />
WAS TReiBT START-UPS An?<br />
Start-up-GründerInnen häufiger<br />
selbstständig, weil sie eine Idee umsetzen<br />
wollen oder eine Marktchance<br />
sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
im bisherigen<br />
Job oder die bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf sind hingegen<br />
weniger bedeutsame Motive.<br />
Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 2016<br />
Im Vergleich zur Gesamtheit der Jungunternehmer machen sich Gründer von Start-ups deutlich häufiger selbstständig, weil sie eine<br />
Idee umsetzen wollen oder eine Marktchance sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten im bisherigen Job oder die<br />
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind hingegen weniger bedeutsame Motive.<br />
55 % der Start-up-Geldmittel<br />
Beschäftigungswachstum stammen Skalierbarkeit aus<br />
staatlichen Förderungen.<br />
rt-ups jünger als 10 Jahre<br />
ntensität<br />
innovation 30 / innovatives % der Geldmitel Geschäftsmodell der<br />
österreischischen Start-Ups<br />
machen Förderprogramme wie<br />
eich? Incubatoren, Coaching, Wettbewerbe<br />
1.000 Start-ups aus. Österreich jährlich zwischen 500 und gegründet.<br />
rblichen Wirtschaft pro Jahr Start-ups. Die Experten der KMU<br />
schen 2.000 und 4.000 Start-ups laut obiger Definition gibt.<br />
20 % suchen sich einen<br />
Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 2016<br />
Business Angel.<br />
Selbstverwirklichung<br />
78 %<br />
Umsetzung einer Idee<br />
75 %<br />
55 %<br />
Erreichung flexiblerer Zeiteinteilung, Unabhängigkeit<br />
63 %<br />
71 %<br />
Erkennen einer Marktchance<br />
61 %<br />
43 %<br />
Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz<br />
39 %<br />
32 %<br />
Keine weiteren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten im vorherigen Job<br />
34 %<br />
24 %<br />
89 %<br />
Start-ups<br />
(nach Selbstzuordnung)<br />
alle Unternehmer<br />
Quelle: KMU Forschung Austria<br />
FinAnZieRUnG<br />
Laut European Startup Monitor 2016 / Coun-<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
try Report Austria 2016 werden rund 24 % der<br />
europäischen Start-ups durch Business Angels<br />
unterstützt. Rund 18 % der Start-ups nützen<br />
inTeRnATiOnAliSieRUnG<br />
49<br />
Gerade die österreichischen Start-ups konzentrieren<br />
sich laut European Startup Monitor<br />
2016 aufgrund des begrenzten nationalen Marktes<br />
auf europäische (41 %) und internationale (11
top 100 <strong>Schwaz</strong> | START UP<br />
Eventfahrzeuge mit<br />
Persönlichkeit<br />
Start-up. Arbeit aus Leidenschaft. Wolfgang Sief entwickelte nicht nur ein<br />
innovatives Konzept, sondern eine Familie.<br />
Die Idee zum Kurswechsel<br />
entstand im Sommer 2017.<br />
Zusätzlich zum seit 1980 bestehenden<br />
Familienbetrieb Siko, Experte<br />
für Wärmepumpen und Solarenergie, hieß<br />
es nun: „start up“. Aus dem Willen, etwas<br />
zu bewegen und sich weiterzuentwickeln,<br />
wurde APEMIO, das Start-up für mietbare<br />
Eventfahrzeuge. Ende 2017 erfolgte<br />
die offizielle Gründung. „Ich bin kein klassischer<br />
Controller, der alles hundert Mal<br />
durchrechnet, bevor er den ersten Schritt<br />
wagt. Wir treffen Entscheidungen aus dem<br />
Bauch, wenn sie sich richtig anfühlen. Herzblut<br />
und Leidenschaft ist unser Weg. Wenn<br />
die Mitarbeiter über das Projekt sprachen,<br />
blühten sie auf, leuchteten ihre Augen. Das<br />
war für uns das Zeichen, dass wir das Richtige<br />
tun“, erklärt der Gründer Wolfgang Sief.<br />
INDIVIDUALITÄT UND<br />
PERSÖNLICHKEIT<br />
APEMIO bedeutet übersetzt etwa „meine<br />
Biene“ und steht zusammen mit dem Motto<br />
„Style up your Event“ für die Originalität<br />
und Individualität des Unternehmens.<br />
Im Oktober 2017 wurde Rocco, ältestes<br />
Familienmitglied des APEMIO-Clans,<br />
geboren. Sein Design zeichnet sich durch<br />
dunkle Farben, kräftiges Altholz und „klassisch<br />
männliche Macken“ aus. Der Italiener<br />
springt zudem nur an, wenn es warm ist.<br />
Roccos Freundin Stella ist in hellen Farben<br />
komponiert, begleitet von lieblich-zarten<br />
Materialien und Accessoires. Kalte Temperaturen<br />
können ihr nichts anhaben. In<br />
der spezifischen Ausführung des Designs,<br />
den verwendeten Materialien, Farben und<br />
Zubehörartikeln spiegelt sich der jeweilige<br />
Fahrzeugcharakter und seine Geschichte<br />
wider. Das macht die Eventfahrzeuge von<br />
APEMIO einzigartig: individuelle Details<br />
und Persönlichkeit. Zudem warten alle<br />
umgebauten Piaggio-Fahrzeuge mit einer<br />
qualitätvollen Musikanlage, einer Fotobox,<br />
einer Bier-Zapf-Anlage und einer Bar auf.<br />
Durch die Leidenschaft der Mitarbeiter<br />
wächst eine Familie heran, die sich laufend<br />
vergrößert. Zu jedem Event passt ein<br />
bestimmtes Familienmitglied. „APEMIO<br />
richtet sich an jeden, der auf der Suche<br />
nach einer Aufwertung eines besonderen<br />
Anlasses ist, sei es Firmenfeier, Hochzeit,<br />
Geburtstag, Fußballrunde oder Ski-Event“,<br />
meint Sief.<br />
KREATIVES SCHAFFEN<br />
Der Umbau beginnt mit dem Grundcharakter<br />
des Fahrzeugs, wenn es in der Werkstatt<br />
eintrifft. Die Unternehmer interessiert,<br />
wer es besessen hat, wie es gefahren wurde,<br />
welche Aufgabe es hatte. Auch optische<br />
Details sind von Relevanz. Diese Eigenschaften<br />
werden zu Eckpunkten in der Biografie<br />
des Piaggios. Die Geschichten beginnen<br />
mit der Suche nach einem Namen,<br />
der oft etwas mit dem ehemaligen Besitzer<br />
zu tun hat. Gearbeitet wird ausschließlich<br />
mit Oldtimern, nicht zuletzt mit Sammlerstücken,<br />
weil nur diese „Charakter und<br />
Geschichte“ mitbringen. Die Suche nach<br />
den dreirädrigen Kraftfahrzeugen führt die<br />
Gründer quer durch Italien. Am Ende des<br />
Tages sind die Fahrzeuge aber trotz all der<br />
Liebe und des Engagements, das in ihren<br />
Foto: Steinlechner, Ampemio<br />
50 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Umbau gesteckt wurde, Gebrauchsgegenstände.<br />
Es darf und soll gefeiert werden. Für<br />
den Kunden soll die Handhabung dabei so<br />
simpel wie möglich sein. „Im Vergleich zu<br />
uns sieht der Kunde das Fahrzeug zum<br />
ersten Mal. Alles läuft per Plug and Play.<br />
Lediglich die Musik muss noch per Handy<br />
aktiviert werden“, erläutern Sief und<br />
Tinzl. Die Piaggios können drinnen wie<br />
draußen aufgebaut werden, nur Strom<br />
ist erforderlich. Wenn doch einmal etwas<br />
nicht funktioniert, sind die Unternehmer<br />
für Kundenrückfragen erreichbar. Auch<br />
werden z. B. Videohilfen angeboten. Mit<br />
PKW und Anhängerkupplung kann das<br />
Eventmobil vom Kunden selbst abgeholt<br />
werden. „Ziel ist es, preislich so attraktiv<br />
wie möglich zu sein. Wir wollen auf keinen<br />
Fall die Teuersten sein, sondern wir wollen,<br />
dass die Leute Freude haben und sich unsere<br />
Fahrzeuge leisten können. Wir wollen<br />
begeistern. Preislich liegen wir ca. auf<br />
einer Höhe mit einer Standard-Fotobox.<br />
Nur haben wir einen Oldtimer, der schön<br />
aussieht, Bier und Bar sowie tolle Musik<br />
mitbringt. Rocco ist in der Tagesmiete ab<br />
680 Euro, Stella ab 880 Euro zu haben“,<br />
erklärt Sief.<br />
FAMILIENBANDE<br />
Schon oft sind die Unternehmer danach<br />
gefragt worden, ob die Fahrzeuge verkäuflich<br />
seien. Doch schon von Beginn an war<br />
klar, dass es dazu nicht kommen würde,<br />
denn „Familienmitglieder werden nicht<br />
verkauft“, stellt Sief klar. Eine Patenschaft<br />
für ein bestimmtes Eventmobil macht eine<br />
engere Beziehung dennoch möglich. Z. B.<br />
besitzt die Stadt <strong>Schwaz</strong> eine solche Patenschaft.<br />
Auch die Live-Radio-Sommertour<br />
wird auf Basis einer Patenschaft von einem<br />
Fahrzeug begleitet werden. Durch eine solche<br />
Patenschaft ist Mitsprache bei Name<br />
und Gestaltung des Fahrzeugs möglich.<br />
BESONDERE MOMENTE<br />
Die Resonanz ist enorm. Bereits am Tag<br />
Wolfgang Sief (links) und Andreas Tinzl mit Stella.<br />
der Veröffentlichung des Unternehmens<br />
erhielt Rocco seinen ersten Auftrag. Wenn<br />
es wirklich passt, sind in Zukunft auch<br />
Franchise-Partner eine Option. Echte<br />
Leidenschaft des potenziellen Partners ist<br />
dabei aber unbedingte Voraussetzung.<br />
MOTIVATION UND<br />
SELBSTVERSTÄNDNIS<br />
Liebe und Leidenschaft für das Projekt<br />
führten zur Unternehmensgründung. „Das<br />
Leben geht von selbst vorbei. Man kann<br />
etwas tun, etwas bewegen, oder nicht. Ein<br />
Kind hört nicht auf zu spielen, weil es fünf<br />
Uhr ist, sondern weil es keine Lust mehr<br />
hat. Wenn man seinen Beruf leidenschaftlich<br />
ausübt, dann ist es genauso“, erklärt Sief<br />
seine Haltung. Die negative Einstellung<br />
zum Arbeiten, die er gerade in der Generation<br />
Y oft beobachtet, findet er bedenklich.<br />
Für ihn ist die vielbeschworene Work-Life-<br />
Balance ein Fremdwort: „Das Leben von<br />
der Arbeit zu trennen, ist für mich Irrsinn.<br />
Ich könnte mir nie vorstellen, nur daheim<br />
zu sitzen. Jeder Tag ist ein Geschenk. Niemand<br />
weiß, wie lange wir hier zu Gast sein<br />
dürfen.“ APEMIO ist Ausdruck eben jener<br />
Einstellung der Jungunternehmer: „Wenn<br />
man wirklich will, ist es möglich, etwas zu<br />
bewegen. Wenn man etwas aus Leidenschaft<br />
tut, kann man in jedem Bereich gut<br />
werden. Man muss nur dranbleiben und<br />
kreativ bleiben. Das ist die Message.“ Auch<br />
Abende und Wochenenden werden in<br />
der Werkstatt oder mit der Suche nach<br />
passenden Zubehörteilen und Modellen<br />
verbracht. Unterstützt wird man dabei von<br />
Fachkräften und Mitarbeitern mit großem<br />
technischem Verständnis, die helfen, die<br />
Ideen umzusetzen. Anfangs „war der Bereich<br />
für alle neu und wir mussten alle viel<br />
dazulernen“, meint Sief. Die Arbeit mit den<br />
Eventmobilen steht in krassem Gegensatz<br />
zum Heizungsbusiness, einem eher trockenen<br />
Thema, das sich nur schwer mit<br />
Emotionen und Kreativität gestalten und<br />
beleben lässt. „Wir stehen auf der Heizungsmesse<br />
und auf der Hochzeitsmesse – das<br />
ist irre“, fasst es Sief zusammen. Auch im<br />
Heizungsbereich steckte das Herzblut der<br />
Unternehmer, doch die Branche musste<br />
herbe Rückschläge erleiden. „Nichts tun,<br />
das ist immer die schlechteste Lösung.<br />
Im Solarbereich sind wir angestanden,<br />
nichts ging mehr voran. Man kann schon<br />
jeden Tag gegen eine Wand laufen, aber<br />
irgendwann verliert man die Motivation.<br />
Die Bilder im Kopf, über die guten alten<br />
Zeiten, kann man anmalen, wenn man sie<br />
braucht, aber leben tun wir im Jetzt und das<br />
Morgen können wir verändern. Die Firma<br />
Siko wird es auch in Zukunft geben. Aber<br />
wir wollen etwas bewegen. Wir wollen den<br />
Menschen unsere Energie, Begeisterung<br />
und Lebensfreude mitgeben“, erklären Sief<br />
und Tinzl die Motivation für den Neubeginn.<br />
Vorrangiges Ziel bleibt die Konsolidierung<br />
des neuen Unternehmens und die<br />
Vergrößerung der APEMIO-Familie. „Das<br />
große Ziel wären etwa hundert Fahrzeuge<br />
in den ersten drei Jahren“, erklärt Sief.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
51
top 100 <strong>Schwaz</strong> | STart Up<br />
Das Motto ist Programm:<br />
Effizienz & Qualität<br />
Start-up. Branislav Stojakovic und sein Team entwickelten ein einzigartiges<br />
Produkt, das die Motor-Effizienz verbessert.<br />
Das Start-up COOBER war<br />
Ergebnis einer mehrjährigen<br />
Phase des Experimentierens<br />
und Forschens. 2006 begann der Geschäftsführer<br />
Branislav Stojakovic mit<br />
der Entwicklung der Motorsteuerung,<br />
2014 war der erste funktionsfähige Prototyp<br />
fertig. Im Dezember 2016 wurde<br />
das Start-up gegründet. 2017 stand ganz<br />
im Zeichen des Unternehmensaufbaus<br />
und der Weiterentwicklung des Produkts.<br />
Seither läuft auch der Verkauf,<br />
bisher mit Erfolg.<br />
INNOVATION UND<br />
EFFIZIENZ<br />
COOBER entwickelte eine in dieser<br />
Form weltweit einzigartige Zusatzsteuerung<br />
für den Benzinmotor. Diese erhöht<br />
die Effizienz des Motors und macht den<br />
Verbrennungsprozess sauberer. „Das hat<br />
einen gewaltigen Vorteil: Je sauberer etwas<br />
ist, desto höher ist die Leistungsausbeute,<br />
ohne den Materialverschleiß zu<br />
erhöhen. Das bedeutet mehr Leistung,<br />
mehr PS, aber nicht mehr Verschleiß“,<br />
fasst Stojakovic zusammen. Die Zusatzsteuerung<br />
ist insbesondere für den<br />
Bereich des Powersports interessant, z.<br />
B. für Motorroller, Motorräder, Schlitten,<br />
Jetskis, Boote oder Quads. „Diese<br />
Fahrzeuge werden nicht oder nicht<br />
ausreichend reguliert, der Ausstoß von<br />
NOX und Giftstoffen ist enorm“, führt<br />
Stojakovic aus. Die benötigten Prüfstände<br />
entwickelte das Unternehmen selbst.<br />
Das COOBER-Team: Brani Stojakovic<br />
(Geschäftsführer), Monika Moik (Organisation),<br />
Michael Kurz (Konstruktion).<br />
Am Beginn der Unternehmensgeschichte<br />
verschenkten die Gründer weltweit<br />
Produkte im Wert von 40.000 Euro zum<br />
Testen an verschiedene Fahrzeughändler.<br />
Das Feedback war sehr positiv.<br />
SINGULARITÄT<br />
COOBER konkurriert international mit<br />
etwa zehn Unternehmen, die ähnliche<br />
Produkte anbieten. Diese sind oftmals<br />
Millionenkonzerne, aber: „Wir haben<br />
etwas, das sonst keiner hat. Wir sind der<br />
einzige Konzern, der mit Fahrzeugherstellern<br />
zusammenarbeitet“, erläutert<br />
Stojakovic. Das Modell des Unternehmens<br />
wird direkt über das Händlernetzwerk<br />
vertrieben. Das Besondere<br />
am COOBER-System: Die Produkte<br />
anderer Firmen dürfen vom Kunden<br />
verändert und umgebaut werden, das<br />
COOBER-Element hingegen weist eine<br />
Verschlüsselung auf, die das System vor<br />
Eingriffen schützt. „Die Hersteller waren<br />
so begeistert von unseren Datenauswertungen,<br />
dass die Idee einer Kooperation<br />
naheliegend war. Bedingung dafür seitens<br />
der Hersteller war die Garantie, dass die<br />
Endkunden nicht am Gerät herumschrauben<br />
können. Schließlich geht das<br />
mit dem Motor des Originalfahrzeugs<br />
auch nicht. Ziel ist es, das jeweils Bestmögliche<br />
aus einem Motor herauszuholen,<br />
ohne ihn dabei zu beschädigen. Dazu<br />
berechnen wir genau, was das Fahrzeug<br />
kann und was es können soll. Basis der<br />
Berechnungen sind die Werte des Herstellers.<br />
Meistens ist eine Effizienzsteigerung<br />
möglich“, erklärt Stojakovic.<br />
INTERNATIONALISIE<br />
RUNG<br />
Das Jungunternehmen steht auf erstaunlich<br />
internationalen Beinen. „Bis zu<br />
98 Prozent des Umsatzes machen wir<br />
derzeit durch internationalen Verkauf.“<br />
Interessanterweise bilden die USA den<br />
Hauptabsatzmarkt des Start-ups. „Dort<br />
sind die größten Händler. Von Europa<br />
aus ist es schwierig, weil die Konkurrenz<br />
in den USA sitzt. Aber wir waren erfolgreich.“<br />
Doch nicht nur in den USA, auch<br />
in Südamerika (z. B. Kolumbien), Finnland,<br />
Russland und Südkorea wird die<br />
Foto: Kopp, Hörl, Haas, Fotolia<br />
52 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
COOBER-Steuerung bereits verkauft.<br />
Dabei gilt es auch, die spezifischen Rahmenbedingungen<br />
des jeweiligen Landes<br />
zu beachten. „Die Welt ist nicht gleich.<br />
Klima, Boden, Luft etc. haben mehr<br />
Einfluss auf das Fahrvermögen, als man<br />
gemeinhin denken mag. Dasselbe Fahrzeug<br />
kann an zwei verschiedenen Orten<br />
sehr unterschiedliche Effizienzen aufweisen.<br />
Das können wir abbilden. Mit diesen<br />
Werten arbeiten wir und versuchen, die<br />
Effizienz spezifisch zu verbessern“, erläutert<br />
Stojakovic.<br />
ZIELGRUPPE<br />
Ziel ist es, Hersteller und Händler von<br />
der Motorsteuerung zu überzeugen, die<br />
dann dem interessierten Endkunden<br />
eine solche bei Bedarf nahelegen können.<br />
Stojakovic erklärt: „Unser Produkt<br />
ist teuer, es kostet 700 US-Dollar. Wir<br />
benutzen die teuersten Chips, aber wir<br />
haben sehr viel selbst entwickelt. Außerdem<br />
ist unser Produkt von sehr hoher<br />
Qualität. Natürlich wird es günstiger,<br />
wenn die bestellte Stückzahl höher ist.<br />
Es gibt auch günstigere Produkte am<br />
Markt. Jedoch darf man sich nicht erwarten,<br />
dass dahinter dieselbe Leistung<br />
steckt. Der Kunde sieht oft das System<br />
hinter dem Produkt nicht, weil er nicht<br />
über so großes technisches Verständnis<br />
verfügt, oder sich vorrangig am Preis orientiert.<br />
Oft wünschen sich Kunden auch<br />
noch mehr Effizienz. Aber unser Produkt<br />
erreicht das Maximum, das möglich ist,<br />
ohne den Motor zu beschädigen. Wir<br />
kennen die Grenzen der Effizienz. Die<br />
meisten Bauteile haben Sollbruchstellen<br />
und werden bei Überlastung kaputt. Wir<br />
gewinnen nicht durch den Preis, sondern<br />
durch hochwertige Qualität und Funktionalität.<br />
Zudem wollen und dürfen wir<br />
die Abgaswerte nicht verschlechtern.<br />
Im Gegenteil, wir sind keine Tuner und<br />
dürfen auch keine sein, wir stellen ein im<br />
Verkehr zugelassenes Produkt her. Das<br />
ist die Nische, in die unser Produkt passt.<br />
Unser Kunde ist nicht der, der auf der<br />
Rennstrecke fahren will, der rasen möchte.<br />
Dafür gibt es bessere Anbieter als uns.<br />
Unser Kunde ist der, der zum Händler<br />
kommt, weil er das bestmögliche Fahrgefühl<br />
erreichen möchte, der Freude an<br />
mehr Leistung, bei weniger Verbrauch<br />
und Verschleiß, hat.“<br />
MEILENSTEINE<br />
Der erste große Meilenstein für das Startup<br />
war der Moment, als die Steuerung in<br />
Produktion ging und klar war, dass das<br />
Produkt gut ist. Auch die erfolgreiche<br />
Kooperation mit großen Händlern (z. B.<br />
IKB | PROMOTION<br />
Das All-inclusive-Licht-Paket der IKB<br />
LED-Indoor- und LED-Outdoor-Beleuchtung<br />
Foto: Buchhandlung Tyrolia, © Spectrum<br />
Die IKB bietet Unternehmen,<br />
öffentlichen<br />
Einrichtungen und<br />
Gemeinden attraktive Allinclusive-Pakete<br />
zur Optimierung<br />
der Beleuchtung. Dabei<br />
setzt die IKB auf energieeffiziente<br />
LED-Lampen. Mit einem<br />
All-in-Angebot der IKB sparen<br />
die Kunden nicht nur Energie<br />
und Kosten, sondern bekommen<br />
von den IKB-Experten auch<br />
ein Beratungspaket inklusive möglicher<br />
Förderungen.<br />
MIT LED ENORM ENERGIE-<br />
KOSTEN SPAREN<br />
LED-Beleuchtungen bringen viele<br />
Vorteile, allen voran die beachtliche<br />
Strom- und Kosteneinsparung. LED-<br />
Lampen haben eine lange Lebensdauer<br />
bei geringem Wartungsbedarf.<br />
Das Licht ist gerichtet, blendet nicht<br />
und sorgt für bessere Gleichmäßigkeit<br />
und Farbwiedergabe.<br />
DAS IKB-ANGEBOT<br />
Auch die Umsetzung ist einfach:<br />
Überzeugt die fundierte<br />
unverbindliche<br />
Beratung der IKB, erhalten<br />
die Unternehmen<br />
bzw. Gemeinden<br />
gegen eine monatliche<br />
Rate die Planung und<br />
Inbetriebnahme der<br />
neuen Anlage sowie auf<br />
Wunsch die laufenden<br />
Kontrollen, Wartung<br />
und Betriebsführung (24-Stunden-Service<br />
inklusive). Eine große<br />
Investition zu Beginn ist damit<br />
nicht nötig.<br />
Weitere innovative Produkte und<br />
Services finden Sie auch unter<br />
www.ikb.at, energie@ikb.at,<br />
0800 500 502
top 100 <strong>Schwaz</strong> | STart Up<br />
Die Motorsteuerung von COOBER.<br />
KINI) war bedeutsam. „Das Wort eines<br />
Händlers, den es seit Jahrzehnten gibt,<br />
gilt einfach mehr als das eines kleinen<br />
Start-ups.“ Ein weiterer wichtiger Moment<br />
war der gewährte Kredit. Das war<br />
der endgültige Startschuss. „Als Jungunternehmer<br />
wird man finanziell erstmal<br />
erschlagen. Die Lohnnebenkosten sind<br />
sehr hoch, die Mitarbeiter brauchen ein<br />
Gehalt, die Bank Sicherheiten.“ Nicht<br />
zuletzt ist jede einzelne Bestellung ein<br />
Höhepunkt und Meilenstein. „Wir sind<br />
immer völlig begeistert, wenn wir ein<br />
gutes Feedback bekommen oder im<br />
Internet von uns lesen. Einmal unterzog<br />
ein Kunde unser Produkt intensiven<br />
Labortests. Das Ergebnis: Wir sind das<br />
einzige Produkt, das sein Geld wert ist,<br />
es funktioniert wirklich gut. Das war ein<br />
unbeschreiblich tolles Feedback.“<br />
MOTIVATION UND<br />
PHILOSOPHIE<br />
Die Hauptmotivation zur Unternehmensgründung?<br />
„Sein eigener Chef zu<br />
sein. Der Wunsch nach Selbstbestimmung,<br />
Freiheit und Unabhängigkeit. Mit<br />
allen Risiken und Vorteilen. Ich arbeite<br />
sehr gerne und verstehe viel von meinem<br />
Produkt. Es geht auch darum, selbst den<br />
Druck zu regulieren. Wenn man scheitert,<br />
ist man selbst verantwortlich, wenn<br />
es klappt, ist man auf dem richtigen Weg.<br />
Außerdem ist das Team unglaublich<br />
wichtig. Man muss sich hundertprozentig<br />
aufeinander verlassen können“, führt<br />
Stojakovic aus. Das Start-up beruht auf<br />
dem Arbeitseifer von vier kreativen Köpfen,<br />
deren Aufgaben klar verteilt sind.<br />
„Wir haben ein Ziel: das Produkt. Jeder<br />
von uns verfolgt seinen eigenen Weg, um<br />
es zu erreichen. Das Schlimmste für uns<br />
wäre, tagtäglich von sieben bis fünf Uhr<br />
zu arbeiten, das funktioniert nicht. Jeder<br />
arbeitet dann, wenn er am besten ist. Die<br />
Effizienz steckt also nicht nur im Produkt,<br />
sondern auch in unserer Arbeitsweise.“<br />
Innerhalb des Teams wird auf Hierarchie<br />
und Titel bewusst verzichtet. „Die brauchen<br />
wir nur für offizielle Termine.“ Die<br />
Marketingstrategie des Start-ups soll vor<br />
allem eines sein: authentisch. „Die Überzeugung<br />
über Qualität ist leichter als über<br />
das Marketing.“<br />
VORHABEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Vorrangig wird es zunächst um die Konsolidierung<br />
des Unternehmens und den<br />
Vertrieb der Motorsteuerung gehen.<br />
„Technisch sind wir sehr erfahren, wir<br />
wissen, in welche Richtung es gehen<br />
könnte. Produktideen haben wir kiloweise,<br />
deren Umsetzung ist aber vor allem eine<br />
Frage der Zeit und der Ressourcen. Irgendwann<br />
werden wir weitere Produkte<br />
entwickeln. Der Elektroantrieb wird<br />
kommen, da wissen wir, was zu tun ist.<br />
Es gibt immer eine Möglichkeit die Effizienz<br />
zu verbessern“, erklärt Stojakovic.<br />
WÜNSCHE UND KRITIK<br />
„Technisch gesehen läuft alles rund. Unser<br />
Produkt ist gut und kann 95 Prozent<br />
der für uns interessanten Palette abdecken.<br />
Was uns fehlt, was Jungunternehmen<br />
fehlt, ist eine bessere Zusammenarbeit<br />
mit Banken und Förderstellen des<br />
Landes. Die Standortagentur ist großartig,<br />
das sind tolle und sehr bemühte<br />
Menschen. Viele Start-ups scheitern<br />
daran, dass das Geld falsch kalkuliert<br />
wird oder das Produkt in eine falsche<br />
Richtung geht. Was es da bräuchte, wäre<br />
kontinuierliche Unterstützung. Zudem<br />
sind Förderungen sehr wichtig, Banken<br />
und Länder könnten z. B. dabei helfen,<br />
die Lohnnebenkosten zu tragen, damit<br />
Start-ups sich konsolidieren können. Eine<br />
Teilförderung wäre wirklich toll. Dann<br />
könnten junge Unternehmen schneller<br />
auf eigenen Beinen stehen und die Kosten<br />
selbst finanzieren. Das Schreiben<br />
von Förderanträgen ist mit sehr viel Zeit<br />
verbunden. Wenn ich drei Wochen benötige,<br />
um einen Förderantrag zu schreiben,<br />
habe ich drei Wochen keine Zeit, um<br />
am Produkt, am Vertrieb, am Marketing<br />
zu arbeiten. Der finanzielle Aufwand für<br />
Jungunternehmen ist gigantisch. Oft<br />
werden Produkte gefördert, deren Konzept<br />
leicht verständlich ist, auch wenn<br />
das Produkt selbst schlecht ist. Andere<br />
Firmen werden gefördert und das Geld<br />
versickert. Gleichzeitig ist Unterstützung<br />
schwierig, wenn das Produkt nicht verstanden<br />
wird. Es bräuchte ein besseres<br />
Bindeglied mit je spezifischem technischwissenschaftlichem<br />
Fach-Know-how,<br />
dem es gelingt, alle Beteiligten an einen<br />
Tisch zu holen und die Kommunikation<br />
wirklich zu verbessern. Das würde ich mir<br />
wünschen. Natürlich gibt es auch Enttäuschungen,<br />
mit denen man konfrontiert<br />
ist. Besonders wichtig für Jungunternehmer<br />
ist sicher auch ein gutes Netzwerk.<br />
Wir gehen unseren Weg, solange er<br />
funktioniert. Funktioniert er nicht mehr,<br />
werden wir den Weg verändern“, erklärt<br />
Stojakovic. „Bisher bereuen wir die Entscheidung<br />
nicht, jedenfalls nicht immer“,<br />
meint er lachend. Amata Steinlechner<br />
54 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
HÖLLWARTH+HÖLLWARTH | PROMOTION<br />
Erfahrung, Kompetenz<br />
& Verlässlichkeit<br />
Das Beraterteam von Höllwarth+Höllwarth aus Mayrhofen im Zillertal ist<br />
seit 39 Jahren der Ansprechpartner in allen Wirtschaftsfragen.<br />
Schnelles Handeln, Zuverlässigkeit<br />
und umfassende Kompetenz<br />
sind in der Wirtschaft<br />
oberstes Gebot und ein entscheidender<br />
Wettbewerbsvorteil. Diese<br />
Prinzipien haben die Wirtschaftstreuhänder<br />
Höllwarth+Höllwarth<br />
in Mayrhofen seit ihrer Gründung<br />
1979 geprägt haben. „Uns liegt sehr<br />
viel an der persönlichen und umfassenden<br />
Betreuung unserer Klienten“,<br />
betonen Geschäftsführer Wolfgang<br />
und Florian Höllwarth. Die Angebotspalette<br />
der Kanzlei umfasst<br />
alles von Steuerberatung über Buchhaltung<br />
und Lohnverrechnung bis<br />
hin zu umfassender betriebswirtschaftlicher<br />
Beratung. Die Kanzlei<br />
Höllwarth+Höllwarth kann auf ein<br />
umfassendes Netzwerk zurückgreifen,<br />
das weit über den Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />
hinausreicht. Durch den laufenden<br />
Kontakt mit befreundeten Wirt-<br />
„Die kompetente Betreuung<br />
der Klienten hat für die bestens<br />
ausgebildeten Mitarbeiter<br />
höchste Priorität.“<br />
schaftstreuhändern, allen wichtigen<br />
Universitäten, die Mitwirkung und<br />
Teilnahme an Fachkonferenzen und<br />
Fortbildungsveranstaltungen sowie<br />
die Abklärung von Spezialfragen mit<br />
dem Bundesministerium für Finanzen<br />
und den Finanzgerichten sichert<br />
die Kanzlei Höllwarth+Höllwarth<br />
ihren Kunden eine fundierte Beratung,<br />
die immer up to date ist. „Zusätzlich<br />
bedienen wir uns auch der<br />
Zusammenarbeit mit verlässlichen<br />
Partnern und der Mithilfe bewährter<br />
Kontakte im In- und Ausland“, so<br />
Wolfgang Höllwarth. „Das Ziel unserer<br />
Kanzlei ist der Aufbau einer<br />
langfristigen Klientenbeziehung.<br />
Das ist der Grundstein für eine solide<br />
und erfolgreiche Betreuung.“<br />
Neben kleinen und mittleren Unternehmen,<br />
vorwiegend aus der Tourismuswirtschaft,<br />
vertrauen auch viele<br />
Gewerbetreibende, Körperschaften<br />
öffentlichen Rechts und Vertreter<br />
der freien Berufe, z. B. Ärzte, Rechtsanwälte<br />
und Künstler, auf die Expertise<br />
der Wirtschaftstreuhänder<br />
Höllwarth+Höllwarth. Darüber hinaus<br />
ist die Kanzlei auch ein kompetenter<br />
und erfahrener Partner in allen<br />
Abgabenverfahren und im Bereich<br />
des Finanzstrafrechts.<br />
„Permanentes Mitarbeitertraining<br />
ist bei uns selbstverständlich“,<br />
betont Höllwarth.<br />
Denn die kompetente Betreuung<br />
der Klienten hat für die bestens<br />
ausgebildeten Mitarbeiter höchste<br />
Priorität. „Wir sind ein Expertenteam<br />
und geben unseren Wissensvorsprung<br />
sofort an unsere Klienten<br />
weiter. Denn aktuelle und kompetente<br />
Empfehlungen sind die beste<br />
Grundlage für den nötigen Vorsprung“,<br />
ergänzt Florian Höllwarth.<br />
INFOS & KONTAKT<br />
Mitarbeiter Österreich: 23<br />
Standort Österreich: Mayrhofen<br />
Telefon: +43 5285 63131<br />
E-Mail: office@wt-hoellwarth.at<br />
www.wt-hoellwarth.at<br />
Foto: Stanger<br />
Experten in Steuerfragen. Das Beraterteam von Höllwarth+Höllwarth (v. li.):<br />
Florian Höllwarth, Anna Flörl, Franz Kainzner, Astrid Holzer und Wolfgang Höllwarth<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Positive Entwicklung<br />
Architektur. DI Christoph Prem spricht über die Entstehungsgeschichte von<br />
prem architektur, die großen Projekte der letzten Jahre und die Herausforderungen,<br />
die auf die Region in den nächsten Jahren zukommen.<br />
ECHO: Was können Sie mir über die<br />
Gründungsgeschichte von prem architektur<br />
erzählen? Welche Philosophie<br />
steht hinter dem Unternehmen?<br />
Christoph Prem: Das Büro Prem<br />
Architektur ZT GmbH ist nicht neu,<br />
nur die Namensänderung hat sich erst<br />
vor einem Jahr ergeben. Ich habe das<br />
Büro in einem fünfjährigen Übergabemodell<br />
von meinem Seniorpartner,<br />
Architekt Hollaus, übernommen. Mein<br />
Onkel, Architekt Perisutti, war bereits<br />
vor 30 Jahren in der Gründungsphase<br />
des Büros, damals in Wattens, dabei.<br />
Der Standort <strong>Schwaz</strong> wurde im Juli<br />
2017 eröffnet, davor war hier bereits eine<br />
Zweigstelle und eine weitere Zweigstelle<br />
gibt es seit 2016 in Wien. Unser<br />
Kernbereich ist die Architektur in all<br />
ihren Facetten, von Wohnbau über<br />
Büro- und Verwaltungsgebäude sowie<br />
Betriebsanlagen und Infrastruktureinrichtungen.<br />
Außerdem beschäftigen<br />
wir uns auch gerne mit Innenarchitektur.<br />
Für unser Verständnis ist es uns<br />
besonders wichtig, dass die Projekte<br />
im Dialog mit dem Auftraggeber entwickelt<br />
werden.<br />
ECHO: Wie hat sich Ihr Mitarbeiterstand<br />
in den letzten Jahren entwickelt?<br />
Prem:Im Moment sind wir 20 Personen<br />
in <strong>Schwaz</strong> und vier in Wien,<br />
die fix angestellt sind. Mit weiteren<br />
externen Planungspartnern für Detailplanung,<br />
ÖBA und Ausschreibungen<br />
beschäftigen wir derzeit in Summe<br />
knapp 40 Mitarbeiter. Die Personalressourcen<br />
im Tiroler Unterland sind<br />
leider eingeschränkt und mit Wien<br />
nicht vergleichbar. Dennoch bin ich<br />
optimistisch, dass wir uns in Zukunft<br />
an beiden Standorten positiv entwickeln<br />
können. Im Moment profitieren<br />
wir branchenübergreifend sehr von<br />
der starken Konjunktur in Tirol.<br />
ECHO: Welche Projekte wurden in<br />
den letzten Jahren von prem architektur<br />
umgesetzt?<br />
Prem: Zu unseren Kunden zählen<br />
namhafte lokale Unternehmen, aber<br />
auch gemeinnützige Wohnbaugesellschaften<br />
und öffentliche Auftraggeber.<br />
Außerdem waren wir im privaten<br />
Wohnbau tätig und haben Einfamilienhäuser<br />
in verschiedensten Stilrichtungen<br />
gestaltet. Besonders stolz sind<br />
wir auf die gelungenen, sehr geradlinigen<br />
Einfamilienhäuser mit sehr<br />
viel Sichtbeton. Wir haben aber auch<br />
schon einige größere Wohnanlagen<br />
und ein Seniorenheim geplant und<br />
waren an Wohnungsumbauten im<br />
Denkmalschutz beteiligt. Eigentlich<br />
fast alles, nur ein modernes Hochhaus<br />
für die Tiroler oder Wiener Skyline<br />
oder ein Sportstadion fehlen noch.<br />
ECHO: Was sind die nennenswertesten<br />
Großprojekte?<br />
Prem: Flächenmäßig und vom Investitionsvolumen<br />
waren unsere Industrie-<br />
und Gewerbebauprojekte sicherlich<br />
am größten. Wir haben bereits in<br />
den 90er Jahren viele Industrie-, Gewerbe-<br />
und Produktionsstätten gebaut.<br />
Große Wohnanlagen mit bis zu 100<br />
Wohnungen in der Region Tiroler Unterland<br />
sowie der Zu- und Umbau des<br />
Bezirkskrankenhauses Kufstein sind<br />
sicherlich auch nennenswert. Außerdem<br />
haben wir die Firmenzentrale für<br />
die Stadtwerke <strong>Schwaz</strong> geplant. Gerade<br />
letztes Jahr wurde die Aufstockung und<br />
thermische Generalsanierung des Bürogebäudes<br />
von Tyrolit fertig, das über<br />
einen geladenen Wettbewerb sehr gelungen<br />
komplett neu gestaltet wurde.<br />
In Wattens haben wir vor bereits zehn<br />
Jahren tirolweit die erste viergescho-<br />
Fotos: Prem Architektur ZT GmbH<br />
56 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
ßige Passivhauswohnanlage in Holzbauweise<br />
für die Gemeinde entwickelt.<br />
Und schließlich möchte ich noch das<br />
Molinarigebäude erwähnen, in dem<br />
wir hier sitzen, das mit mehr als 5.000<br />
Quadratmetnern Nutzfläche beachtlich<br />
ist. Wir arbeiten gerne in einem<br />
von uns selbst geplanten Gebäude mit<br />
Panoramablick – und stellen täglich<br />
fest, dass einfach alles passt.<br />
ECHO: Welche Projekte stehen im<br />
aktuellen Jahr an?<br />
Prem: Wir sind zum Glück sehr gut<br />
ausgelastet, im Besonderen auch, weil<br />
die Zusammenarbeit mit EGLO Immobilien<br />
sehr fruchtbar ist. Im Zentrum<br />
von Münster planen wir beim<br />
Kirchenwirt ein gemischt genutztes<br />
Wohnbau- und Gastronomieprojekt<br />
und in <strong>Schwaz</strong> sind wir dabei, am Silberwald<br />
einen neuen Ortsteil mit frei<br />
stehenden Einfamilienhäusern und<br />
zeitgemäßer, ansprechender Architektur<br />
zu entwickeln. In Niederösterreich<br />
planen wir außerdem eine große Berg-<br />
Erlebniswelt mit Indoor- und Outdoor-<br />
Kletterzentrum. In Stans entsteht neben<br />
dem Tennisplatz ein Musterbeispiel<br />
eines multifunktionalen Gebäudes mit<br />
Büro, Gewerbe und Wohnen verteilt<br />
auf ca. 3.000 Quadratmeter Nutzfläche.<br />
ECHO: Jetzt noch zum Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> im Allgemeinen. Was ist aus architektonischer<br />
Sicht in den vergangenen<br />
Jahren im Bezirk weitergegangen?<br />
Prem:Die Region rund um <strong>Schwaz</strong><br />
hat sich mit sehr viel Engagement bestens<br />
entwickelt. Das Umfeld für Wohnen,<br />
Arbeiten, Handel und Gewerbe ist<br />
sehr gut und die Herausforderung für<br />
die Zukunft ist, das Erreichte zu stärken<br />
und neue Impulse zu setzen. Es wurden<br />
in den letzten Jahren tolle Projekte<br />
umgesetzt, dazu zählen die Stadtgalerien,<br />
das regionale Sportzentrum, das<br />
Paulinum und viel attraktiver neuer<br />
Wohnraum. Wie wir wissen, sind die<br />
Regionen des Bezirks von sehr unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen geprägt.<br />
Die Seitentäler haben andere Schwerpunkte<br />
als das Inntal. Es müssen die<br />
Ortszentren gestärkt werden.<br />
ECHO: Wo liegen aus bautechnischer<br />
Sicht im Moment die größten<br />
Herausforderungen in <strong>Schwaz</strong>?<br />
Prem: Eine wesentliche Aufgabe für<br />
die gesamte Region wird es sicherlich<br />
sein, mit den bebaubaren Flächen sorgsam<br />
umzugehen, qualitätsvolle Architektur<br />
umzusetzen und den Verkehr<br />
in den Griff zu bekommen. Es müssen<br />
Konzepte für den Privatverkehr<br />
gefunden werden, wie der Ausbau<br />
öffentlicher Verkehrsmittel oder von<br />
Car-Sharing-Konzepten. Ein weiteres<br />
zentrales Thema ist auf jeden Fall der<br />
Wohnbau, hier vor allem leistbares<br />
Wohnen. Es besteht ein sehr hoher<br />
Bedarf an qualitätsvollem Wohnraum.<br />
Sozialer und privater Wohnbau müssen<br />
günstiger werden. Ich bin aber<br />
nicht der Meinung, dass die Wohnbauförderung<br />
allein die Lösung ist. Die<br />
Dienstleistung der Planung hat leider<br />
mit dem Wandel der Verordnungen zu<br />
kämpfen, da die Rahmenbedingungen<br />
für die Planung und den Bau mitunter<br />
streng reglementiert sind. Hier wären<br />
sicherlich Erleichterungen möglich.<br />
ECHO: Was bedeutet das in Bezug<br />
auf die Raumordnung?<br />
Prem: Es muss gelingen, bereits gewidmete<br />
Flächen zu nutzen, bevor<br />
neue Freilandflächen verbraucht werden.<br />
Auch wäre es aus meiner Sicht<br />
wichtig, dass sich die Gemeinden bei<br />
Raumordnungskonzepten zusammenschließen<br />
und versuchen, gemeinsam<br />
Ansätze zu entwickeln. Es gibt hier<br />
auch schon positive Beispiele, leider<br />
jedoch noch nicht genug.<br />
„Im Moment profitieren wir branchenübergreifend<br />
sehr von der starken Konjunktur in Tirol.“<br />
ECHO: Welche Großprojekte werden<br />
aktuell im Bezirk umgesetzt?<br />
Prem: Was unser Büro betrifft, sind<br />
die Schwerpunkte ganz klar im Wohnbau<br />
zu sehen. Daneben stehen die<br />
großen Infrastrukturprojekte für Hochwasserschutz<br />
und Verkehr an.<br />
ECHO: Was sind Ihre persönlichen<br />
Ideen und Visionen für den Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong>?<br />
Prem: Wir leben und arbeiten an<br />
einem der schönsten Plätze der Welt.<br />
Diesen Lebensraum mitgestalten zu<br />
dürfen, ist ein riesengroßes Privileg,<br />
das ich sehr schätze. Wir möchten<br />
Architektur schaffen, die sich ständig<br />
weiterentwickelt. Nach dem Motto:<br />
Höre nie auf anzufangen, fange nie<br />
an, aufzuhören.<br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
57
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Insolvenzrechtsnovelle<br />
Rechtsanwalt. Der <strong>Schwaz</strong>er Rechtsanwalt Philipp Moser spricht über<br />
die Novelle des Privatinsolvenzrechts, die seit Jahresbeginn in Kraft ist,<br />
und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Konsumenten.<br />
ECHO: Gibt es aufgrund der guten<br />
Konjuktur im Moment weniger betriebliche<br />
Insolvenzen?<br />
Philipp Moser: Durch die momentane<br />
Zinspolitik ist ein gewisser<br />
Druck von den Unternehmen<br />
genommen, Zinsen bedienen zu<br />
müssen. Somit können sie die vorhandenen<br />
Geldmittel in andere<br />
Richtungen investieren und sind<br />
nicht in permanenter Bedrängnis aus<br />
Finanzierungen. Dadurch kommt es<br />
derzeit zu weniger Insolvenzen. Der<br />
Presse entnimmt man jedoch regelmäßig,<br />
dass es in absehbarer Zeit<br />
zu einer Wende in der Zinspolitik<br />
kommen soll. Ich denke, dass sich<br />
steigende Zinsen zu Beginn wenig<br />
auf die Konkurszahlen auswirken<br />
werden. Dieser Effekt wird eher mit<br />
Verzögerung eintreten. Er wird aber<br />
sicherlich irgendwann kommen, weil<br />
die Unternehmen einfach wieder<br />
zunehmend durch die Kredite unter<br />
Druck geraten werden.<br />
ECHO: Was sind die Hauptgründe<br />
für Insolvenzen von Unternehmen?<br />
Moser: Es gibt natürlich diverse<br />
Gründe für Insolvenzen. Zum Teil<br />
sind diese sicherlich durch eine gewisse<br />
Misswirtschaft bedingt, wenn<br />
die Unternehmer nicht von Beginn<br />
an genau planen und entsprechend<br />
Mittel zur Seite legen. Oft existieren<br />
auch Pläne zur Schaffung von<br />
Rücklagen, werden dann aber nicht<br />
eingehalten. Deshalb sind einige<br />
Insolvenzen, die vermieden weren<br />
könnten, durch die Unternehmen<br />
selbst produziert. Absehbare Forderungen<br />
müssen eingeplant werden<br />
und es ist wichtig, Rücklagen<br />
zu schaffen. Dieses Problem gibt es<br />
oft bei neuen Unternehmen, die zu<br />
Beginn geringe Forderungen begleichen<br />
müssen, aber in dieser Zeit keine<br />
Rücklagen für die späteren Nachforderungen<br />
schaffen. So geraten sie<br />
ins Hintertreffen und werden dann<br />
von Forderungen überrollt. In Summe<br />
spielt fehlendes Eigenkapital,<br />
aber auch fehlende kaufmännische<br />
Ausbildung eine große Rolle.<br />
ECHO: Diese Insolvenzen wären<br />
also eigentlich oft vermeidbar?<br />
Moser: Genau. Die rechtzeitige<br />
Schaffung von Rücklagen ist einfach<br />
extrem wichtig, auch für umsatzschwächere<br />
Zeiten.<br />
ECHO: Mit Jahresbeginn trat die<br />
Novelle des Privatinsolvenzrechts in<br />
Kraft. Was hat sich dadurch konkret<br />
verändert?<br />
Moser: Der größte Punkt ist, dass die<br />
Mindestquote gefallen ist. Es ist jetzt<br />
möglich, sich mit null Prozent zu entschulden.<br />
Eigentlich ist natürlich nicht<br />
immer die Null-Prozent-Quote anzuwenden,<br />
sondern nur in Ausnahmefällen,<br />
so die Politik. Jedoch werden für<br />
die Berechnung der Quote die nächsten<br />
fünf einkommensschwachen Jahre<br />
herangezogen und es ist relativ einfach,<br />
die Null-Prozent-Quote zu bekommen.<br />
Praktisch wird das selten so sein.<br />
ECHO: Im Vorfeld gab es einige Kritik<br />
an der Novelle, vor allem aus der<br />
Fotos: Witting<br />
58 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Wirtschaft und dem Gläubigerschutz.<br />
Wie schätzen Sie die Novelle ein?<br />
Moser: Durch die Novelle haben<br />
die Gläubiger zum Teil ein Instrument<br />
verloren, mit dem Schuldner<br />
auf Augenhöhe über einen Finanzierungsplan<br />
zu verhandeln. Dem<br />
Schuldner wird die Motivation<br />
genommen, sich anzustrengen, um<br />
eine gewisse Quote anbieten zu<br />
können. Natürlich gibt es einige unverschuldete<br />
Konkurse, doch viele<br />
Konkurse sind mit Sicherheit selbstverschuldet,<br />
zum Beispiel durch zu<br />
hohen Konsum. Vor der Novelle<br />
war klar, dass man sich anstrengen<br />
muss, um in die Entschuldung zu<br />
kommen. Die neue Null-Prozent-<br />
Quote vermittelt dem Schuldner jedoch<br />
eher den Eindruck, dass er sich<br />
nicht anzustrengen braucht. Schuldner,<br />
die kein Einkommen und keine<br />
Arbeit haben, fallen jetzt natürlich<br />
immer in die Null-Prozent-Quote<br />
und wagen leichter den Schritt in<br />
die Privatinsolvenz. Auch das Stigma<br />
des Konkurses fällt dadurch weg,<br />
wobei es das meiner Meinung nach<br />
auch davor nicht so wirklich gab.<br />
Ein Konkurs ist doch auch immer<br />
ein Neustart. Durch die Einführung<br />
des Sanierungsverfahrens ist auch<br />
bei uns die negative Behaftung,<br />
vor allem bei Unternehmensinsolvenzen,<br />
bei Weitem nicht mehr so<br />
stark.<br />
ECHO: Die Wahrnehmung von<br />
Konkursen hat sich also in den letzten<br />
Jahren gewandelt?<br />
Moser: Mit Sicherheit. Durch die<br />
Novelle wurde jetzt endgültig auch<br />
dem Privatkonkurs der Schrecken genommen.<br />
Ob das jedoch nur positive<br />
Auswirkungen hat, bezweifle ich.<br />
„Die Wirtschaft wird<br />
sich die entstehenden<br />
Ausfälle an anderer<br />
Stelle wieder holen.“<br />
ECHO: Die Entschuldung wird<br />
durch die Novelle ja relativ leicht. Befürchten<br />
Sie, dass dadurch dauerhaft<br />
die Zahl der Privatinsolvenzen steigt<br />
und diese Erleichterung auch eine<br />
Auswirkung auf das Konsumverhalten<br />
haben wird?<br />
Moser: Der Konsument kann mehr<br />
Geld ausgeben, mehr konsumieren,<br />
und muss eigentlich nie Angst haben,<br />
nicht mehr in die Entschuldung<br />
zu kommen. Ich finde es nicht ganz<br />
nachvollziehbar, dass hier einfach eine<br />
Null-Prozent-Quote festgelegt wird<br />
und danach kann der Schuldner von<br />
vorne starten. Das wird mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit einen Rattenschwanz<br />
hinter sich herziehen. Es<br />
entstehen Kosten, die von den Unternehmen<br />
ausgebucht werden. Das sind<br />
Forderungen der Gläubiger, egal ob<br />
Kredite von Banken oder gewöhnliche<br />
Konsumgüter. Die Unternehmen<br />
werden auf jeden Fall versuchen, diese<br />
Ausgaben abzufedern. Früher haben<br />
sie zumindest eine gewisse Quote<br />
bekommen und konnten verhandeln.<br />
Schuldner konnten in die Abschöpfung<br />
geschickt werden und wer eine<br />
Restschuldbefreiung erhalten wollte,<br />
musste zumindest einige Prozente anbieten.<br />
Durch die Null-Prozent-Quote<br />
ist diese Möglichkeit weggefallen und<br />
die Kreditbeschaffungskosten des einzelnen<br />
Konsumenten, der bemüht ist,<br />
seine Schulden zu bezahlen, werden<br />
steigen. Das wird sich auf Zinsen und<br />
Preise auswirken. Die Wirtschaft wird<br />
sich den Ausfall an anderer Stelle wieder<br />
holen. Das Ziel der Novelle war,<br />
Langzeitarbeitslose und insolvente<br />
Unternehmer zu entlasten. Jedoch<br />
befürchte ich, dass die Entschuldung<br />
generell zu einfach geworden ist. Die<br />
Zahlen sprechen hier für sich.<br />
ECHO: Welche Auswirkungen hatte<br />
die Novelle auf die Zahl der Privatinsolvenzen<br />
im vergangenen Jahr bzw.<br />
im ersten Quartal <strong>2018</strong>?<br />
Moser: Seit bekannt wurde, dass die<br />
Novelle mit Jahresbeginn in Kraft tritt,<br />
wurden die Insolvenzen zurückgehalten.<br />
Mit Jahresbeginn schoss die Zahl<br />
dann in die Höhe. Es gab in Tirol über<br />
100 Prozent mehr Insolvenzen als im<br />
Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />
ECHO: Wie wird sich die Zahl der<br />
Privatinsolvenzen aus Ihrer Sicht in<br />
Zukunft weiterentwickeln?<br />
Moser: Die Zahl wird sich noch<br />
<strong>2018</strong> einpendeln. Trotzdem denke<br />
ich, dass die Konkurszahlen im Vergleich<br />
zu den Jahren vor der Novelle<br />
laufend höher sein werden, weil die<br />
Schranke nach unten gelegt wurde<br />
und jetzt auch Menschen die Möglichkeit<br />
auf Entschuldung haben, die<br />
davor keine Chance hatten. Wenn es<br />
keine absehbare Vermögensgrundlage<br />
gibt, wird der Konsument vielleicht<br />
auch leichtfertiger agieren.<br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
59
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Überregulierung<br />
als Problem<br />
Neue Pflichten. Steuerberater Mag. Florian Höllwarth spricht über die Herausforderungen<br />
durch neue Regelungen, zunehmenden bürokratischen Aufwand<br />
für Unternehmen und das Strafrecht als Regelungsinstrument des Gesetzgebers.<br />
ECHO: Wie war die Wirtschaftssituation<br />
im Zillertal im vergangenen Jahr?<br />
War die Wintersaison für die Tourismusbetriebe<br />
erfolgreich?<br />
Florian Höllwarth: Schneebedingt<br />
war die Wintersaison sicherlich erfreulich.<br />
Die Tourismusbetriebe, die auf<br />
Fremdkapital bauen, profitieren dabei<br />
natürlich auch von den momentan<br />
noch niedrigen Zinsen. Luft nach oben<br />
gibt es natürlich immer, aber die Saison<br />
war durchaus erfolgreich.<br />
ECHO: Was haben Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer im Jahr <strong>2018</strong> an<br />
Änderungen zu erwarten?<br />
Höllwarth: Als merkliche Änderung<br />
für die Touristiker wird ab Herbst die<br />
Mehrwertsteuer auf Nächtigungen<br />
wieder von dreizehn auf zehn Prozent<br />
gesenkt. Daneben gibt es vor allem Änderungen<br />
im Bereich des Wirtschaftsrechts.<br />
Hier kommen einige neue<br />
Pflichten auf die Unternehmer zu, so<br />
etwa im Bereich der europarechtlichen<br />
Datenschutz-Grundverordnung (DS-<br />
GVO) und beim neuen Register der<br />
wirtschaftlichen Eigentümer (WiERe).<br />
ECHO: Am 25. Mai <strong>2018</strong> tritt die<br />
Datenschutzgrundverordnung (DS-<br />
GVO) in Kraft. Vor welche Herausforderungen<br />
werden die Unternehmen<br />
dadurch gestellt?<br />
Höllwarth: Die Unternehmer haben<br />
im Moment große Sorge, dass sie die<br />
Verordnung noch rechtzeitig umsetzen<br />
können. Man sieht ganz deutlich, dass<br />
die Zielgruppe für diese Norm nicht<br />
Klein- und Mittelbetriebe sind, sondern<br />
große, international agierende<br />
Internetfirmen. Die Regeln gelten jetzt<br />
aber für alle, und auch der Kleine muss<br />
hier sensibel sein.<br />
Jurist und Steuerberater Florian Höllwarth sieht eine Unverhältnismäßigkeit bei neuen<br />
Verordnungen.<br />
ECHO: Welche Folgen wird die DS-<br />
GVO für den Tourismus haben, v. a. in<br />
Bezug auf E-Marketing und Newsletter?<br />
Höllwarth: Das wird im Tourismus<br />
sicher eines der Hauptthemen sein. Das<br />
Marketing war ja auch davor schon kein<br />
rechtsfreier Raum. Doch jetzt wurden<br />
die Regeln verschärft, und zusätzlich ist<br />
die Höhe der angedrohten Strafen beachtlich:<br />
bis zu 20 Millionen Euro oder<br />
vier Prozent des Weltumsatzes (es gilt<br />
der höhere Wert). Das ist existenzvernichtend.<br />
Wobei zu hoffen ist, dass ein<br />
Kleinunternehmer nicht gleich in die-<br />
Fotos: Witting<br />
60 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
ser Höhe bestraft wird – man wird hier<br />
die Rechtsprechung abwarten müssen.<br />
Dabei zeigt sich aber gut der bedauerliche<br />
Trend in der Gesetzgebung zum<br />
zunehmenden Einsatz des Strafrechts<br />
als Regelungsinstrument.<br />
ECHO: Die Gesetzestechnik hat sich<br />
also in letzter Zeit grundlegend verändert?<br />
Höllwarth: Durchaus, das sieht man<br />
auch im Steuerrecht. Zum Beispiel gab<br />
es auch schon vor der Registrierkassenpflicht<br />
die Verpflichtung, dass Einnahmen<br />
einzeln aufgezeichnet werden<br />
müssen. Und wer diese Pflicht verletzt<br />
hat, musste eine Schätzung fürchten<br />
und Steuern nachzahlen. Wer heute<br />
keine Registrierkasse hat, ist automatisch<br />
auch nach dem Finanzstrafgesetz<br />
zu verfolgen und zu bestrafen, selbst<br />
wenn keine Steuern hinterzogen wurden.<br />
Ähnliches beim Datenschutz. Es<br />
soll sehr schnell gestraft werden. Das<br />
ist für mich eine durchaus bedenkliche<br />
Tendenz, v. a. im Sinne eines Rechtsstaats,<br />
der sehr wohl kontrollieren soll,<br />
aber Zwangsmaßnahmen nur verhältnismäßig<br />
ausüben sollte.<br />
ECHO: Die Strafen stehen aus Ihrer<br />
Sicht also teilweise nicht mehr im Verhältnis<br />
zum Vergehen?<br />
Höllwarth: Bis jetzt hat es im Verwaltungsstrafverfahren<br />
regelmäßig auch<br />
die Möglichkeit der „Ermahnung“ gegeben.<br />
Man wird sehen, inwieweit die<br />
Behörden auch in Zukunft davon Gebrauch<br />
machen werden.<br />
ECHO: Was muss bei der DSGVO<br />
vor allem beachtet werden?<br />
Höllwarth: Es ist empfehlenswert,<br />
sich die Verwendung der Kundendaten<br />
explizit genehmigen zu lassen,<br />
auch im Marketingbereich. Der erste<br />
Schritt sollte aber sicherlich die genaue<br />
Dokumentation der Datenverwendung<br />
im eigenen Unternehmen sein.<br />
Viele Unternehmen werden auch speziell<br />
geschulte Datenschutzbeauftragte<br />
„Die Gesetzgebung setzt<br />
zunehmend das Strafrecht<br />
als Regelungsinstrument<br />
ein.“<br />
brauchen. Alle Unternehmer, die sich<br />
noch nicht mit der Thematik befaßt<br />
haben, sollten sich mit ihren Interessenvertretungen<br />
absprechen, welche<br />
Maßnahmen für ihre Branche erforderlich<br />
sind. Unter Umständen kann<br />
auch eine Beratung durch Spezialisten<br />
sinnvoll sein.<br />
ECHO: Zusätzlich wird heuer auch<br />
das Register der wirtschaftlichen Eigentümer<br />
eingeführt. Was kommt da<br />
auf die Unternehmen zu?<br />
Höllwarth:Das ist eine Maßnahme<br />
aus der Geldwäscheprävention. Dieses<br />
Register wird in Österreich beim<br />
Finanzministerium eingerichtet und<br />
ist bis Juni zu befüllen. Hier müssen<br />
alle juristischen Personen bekannt<br />
geben, wer der wirtschaftlich Letztbegünstigte<br />
ist. Die verständliche Idee<br />
dahinter war es, intransparente und<br />
verschleiernde Konstruktionen für<br />
die Behörden durchschaubarer zu machen.<br />
Es ist allerdings wieder eine neue<br />
Meldepflicht, die Geschäftsführer der<br />
Kapitalgesellschaften trifft. Es wird<br />
sich zeigen, wie aufwendig das Register<br />
dann zu befüllen ist. Doch auch<br />
hier gibt es wieder die Sorge, was mit<br />
diesen Informationen letzten Endes<br />
alles passiert. Betrugs- und Geldwäschebekämpfung<br />
sind legitime Ziele,<br />
aber wir als Parteienvertreter stellen<br />
uns manchmal die Frage, ob alle Maßnahmen<br />
wirklich verhältnismäßig sind.<br />
Das alles kostet Geld und stellt gerade<br />
für kleine Unternehmen unverhältnismäßig<br />
viel Aufwand dar.<br />
ECHO: Stichwort Datenverarbeitung<br />
durch Behörden: Im letzten Jahr hat die<br />
Finanz vermehrt die Methode der „Predictive<br />
Analytics“ eingesetzt. Was muss<br />
man sich darunter vorstellen?<br />
Höllwarth: Das ist im Prinzip sogenanntes<br />
„Data Mining“. Dafür werden<br />
Massendaten aus Steuererklärungen<br />
im Rechenzentrum der Finanz ausgewertet<br />
und ausgeklügelte Kennzahlen<br />
daraus abgeleitet. Es ist der Versuch, „risikoorientiert“<br />
Betriebsprüfungen bei<br />
den Unternehmen durchzuführen, wo<br />
sie laut statistischen Kennzahlen am<br />
erfolgreichsten für den Fiskus sein werden.<br />
Das steckt momentan noch eher<br />
in den Kinderschuhen, aber mit der<br />
Leistungssteigerung der EDV-Systeme<br />
(Stichwort „künstliche Intelligenz“)<br />
wird die Auswahl der zu prüfenden<br />
Betriebe in Zukunft unter Umständen<br />
wesentlich zielgenauer werden. Das<br />
kann man positiv und negativ sehen:<br />
positiv, weil die „Braven“ mehr Ruhe<br />
haben als früher; negativ, weil es eben<br />
auch wieder ein Schritt mehr in Richtung<br />
Überwachungsstaat ist. Die Digitalisierung<br />
wird das Rechnungswesen<br />
in den nächsten Jahren jedenfalls kräftig<br />
verändern, nicht nur durch die angesprochenen<br />
computerunterstützten<br />
Prüfungsmethoden der Finanz. Durch<br />
den technologischen Fortschritt lassen<br />
sich heute von kleinen Unternehmen<br />
auch im Rechnungswesen digitale<br />
Technologien nutzen, die vor ein paar<br />
Jahren nur den ganz Großen zur Verfügung<br />
standen. Hier können Steuerberater<br />
gemeinsam mit den Klienten<br />
die geeigneten Werkzeuge auswählen,<br />
um den Unternehmen zeitnah die entscheidungsrelevanten<br />
Informationen<br />
liefern zu können.<br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
61
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Einfach weniger Steuern<br />
Wirtschaft & Steuern. Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater<br />
und Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die Pläne der neuen Bundesregierung<br />
und plädiert für Vereinfachung.<br />
ECHO: Im Nationalratswahlkampf<br />
wurden uns von allen Parteien Steuergeschenke<br />
versprochen. Was wird<br />
nun Wirklichkeit?<br />
Klaus Hilber: Die Regierung kündigt<br />
eine Tarifreform und eine Senkung<br />
der Steuersätze in zwei Etappen<br />
an. Der kleinere Teil, wie z. B. der<br />
Familienbonus, wird mit 1. 1. 2019<br />
wirksam, die große Steuerrefom soll<br />
mit 1. 1. 2020 kommen.<br />
ECHO: Welche Änderungen erwarten<br />
Sie?<br />
Hilber: Angekündigt ist zum Beispiel<br />
eine Senkung der Steuersätze<br />
im unteren Bereich. Die erste Stufe,<br />
bis 11.000 Euro, soll weiterhin<br />
steuerfrei sein, die zweite Stufe, bis<br />
derzeit 18.000 Euro, soll angeblich<br />
gesenkt werden. Das ist jedenfalls<br />
eine gute Sache, weil das jener Bevölkerungsgruppe<br />
zugute kommt, die<br />
jeden Euro gut brauchen kann. Diese<br />
Ersparnis wird zu großen Teilen wieder<br />
in den Konsum gehen und damit<br />
bekommt der Finanzminister sie weitestgehend<br />
über die Mehrwertssteuer<br />
zurück.<br />
ECHO: Wie ist die Einkommensteuer<br />
in Österreich im internationalen<br />
Bereich zu bewerten?<br />
Hilber: Wir liegen mit der Einkommensteuer<br />
im internationalen<br />
Vergleich zu hoch, auch wenn es aufgrund<br />
der Vielfalt und der Komplexität<br />
der Steuersysteme schwierig ist,<br />
das genau zu vergleichen.<br />
ECHO: Es soll auch Veränderungen<br />
bei der Körperschaftsteuer für Unternehmen<br />
geben?<br />
Hilber: Ja, auch da liegen wir mittlerweile<br />
zu hoch. Wir haben diese<br />
Steuer ja schon vor rund zehn Jahren<br />
gesenkt, aber mittlerweile haben unsere<br />
Nachbarn nachgezogen und wir<br />
sind mit unserern 25 Prozent wieder<br />
zu teuer. Deutschland hat derzeit<br />
nur 20 Prozent. Die Ideen gehen da<br />
in Richtung Halbierung des Steuersatzes,<br />
wenn die Gewinne nicht entnommen<br />
werden.<br />
ECHO: Welche weiteren Änderungen<br />
erwarten Sie?<br />
Hilber: Das Thema „kalte Progression“<br />
hält sich beharrlich und soll nun<br />
ab 2020 geregelt werden. Ich hoffe<br />
Foto: Kröll<br />
62<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
„Ich wünsche mir eine deutliche<br />
Senkung der Steuerlast und eine<br />
Vereinfachung der Gesetze und<br />
Abläufe.“<br />
<br />
Klaus Hilber,<br />
Präsident der Kammer der Steuerberater<br />
undWirtschaftsprüfer<br />
allerdings, dass eine Änderung nicht<br />
zu einem noch komplizierteren System<br />
führt.<br />
ECHO: Was kommt heuer noch?<br />
Hilber: Vorgezogen wurde die<br />
Rücknahme der Mehrwertsteuer von<br />
dreizehn auf zehn Prozent bei Beherbergungsbetrieben<br />
und Campingplätzen.<br />
Diese Rücknahme gilt allerdings<br />
nur für diese beiden Branchen.<br />
Bei allen anderen bleibt die Erhöhung<br />
in Kraft, das sind z. B. Freizeitbetriebe<br />
wie Theater, Kino, Sportveranstaltungen<br />
oder auch Künstler, Tierärzte<br />
und einige mehr.<br />
ECHO: Mit Jänner kommt ja auch<br />
der Familienbonus. Wie genau wird<br />
der funktionieren?<br />
Hilber: Es liegt ein Gesetzesentwurf<br />
vor, das 1.500 Euro Bonus bis zum<br />
18. Lebensjahr vorsieht, danach 500<br />
Euro z. B. für Studenten. Gleichzeitig<br />
fallen die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten<br />
(2.300 Euro pro<br />
Jahr bis zum zehnten Lebensjahr)<br />
und der Kinderfreibetrag weg. Während<br />
die Absetzbeträge bisher die<br />
Bemessungsgrundlage reduzierten,<br />
ist der Bonus jetzt direkt steuermindernd.<br />
ECHO: Stellen Sie sich vor, Sie hätten<br />
die Möglichkeit, ein Jahr lang als<br />
Finanzminister tätig zu sein. Welche<br />
Änderungen würden Sie angehen?
top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Hilber: Ich muss natürlich zu bedenken<br />
geben, dass viele Vorschläge<br />
am Finanzrahmen scheitern würden.<br />
Aber dennoch bin ich davon<br />
überzeugt, dass vieles möglich wäre.<br />
Zuerst würde ich die Gesamtsteuerlast<br />
deutlich und signifikant senken,<br />
am besten unter den EU-Schnitt auf<br />
38 Prozent. Das würde eine enorme<br />
Dynamik auslösen. Zum einen bei<br />
Unternehmern, die wieder spüren<br />
würden, wenn sie sich einsetzen, viel<br />
leisten und viel arbeiten. Aber auch<br />
bei den Arbeitnehmern. Wer soll<br />
momentan Lust auf Überstunden<br />
haben, wenn jede Überstunde mit<br />
50 Prozent besteuert ist. Eine solche<br />
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<strong>2018</strong><br />
Steuersenkung würde tatsächlich Leistung<br />
belohnen.<br />
ECHO: Wie würde eine Gegenfinanzierung<br />
aussehen können?<br />
Hilber: Um dies finanziell möglich<br />
zu machen, würde ich eine tatsächliche<br />
Vereinfachung des gesamten Systems<br />
veranlassen.<br />
ECHO: Können Sie hier ein Beispiel<br />
nennen?<br />
Hilber: Nehmen wir die Registrierkassenpflicht.<br />
Die bringt dem Finanzminister<br />
viel weniger als erwartet, ist<br />
aber – gerade für kleine Unternehmen<br />
– mit riesigem Aufwand ver-<br />
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bunden. Ein anderes Beispiel ist die<br />
Lohnverrechnung, die aufgrund der<br />
Ausnahmen und Ausnahmen von<br />
den Ausnahmen und Sonderbestimmungen<br />
so kompliziert geworden ist,<br />
dass sie auf allen Seiten nur Kosten<br />
verursacht. Und was ich auch noch<br />
sehr wichtig fände, ist eine Änderung<br />
in der Haltung. Derzeit wird Unternehmern<br />
mit einem Generalverdacht<br />
begegnet. Auch die Strafen wurden in<br />
den letzten Jahren drastisch erhöht.<br />
Da vergeht so manchem Selbstständigen<br />
die Lust am Unternehmertum.<br />
Was ich sofort einstellen würde,<br />
wenn ich Finanzminister wäre, sind<br />
die ganzseitigen Inserate in Tageszeitungen<br />
zu diversen Themen wie zum<br />
Beispiel dem Jahresausgleich. Die<br />
Finanzbehörden haben von jedem<br />
Steuerpflichtigen die E-Mailadresse<br />
und können diesem portofrei die<br />
Information zuschicken. Das würde<br />
auch Geld sparen.<br />
ECHO: Reformminister Moser hat<br />
angekündigt, die Gesetze drastisch<br />
zu entrümpeln, indem Gesetze, die<br />
älter als ein bestimmter Stichtag sind,<br />
einfach für ungültig erklärt werden.<br />
Was halten Sie davon? Ist das so eine<br />
Vereinfachung?<br />
Hilber: Das klingt gut, aber würde<br />
man das ernst nehmen, würde es<br />
bedeuten, dass z. B. das Einkommensteuergesetz<br />
aus dem Jahr 1988 oder<br />
das Körperschaftsgesetz aus dem Jahr<br />
1988 ungültig wären. Das wird wohl<br />
nicht so sein. Stattdessen wird es wiederum<br />
Ausnahmen und noch mehr<br />
Ausnahmen geben. Und am Ende<br />
wird das nichts ändern. Vielleicht fallen<br />
ein paar Gesetze weg, die sowieso<br />
nicht mehr angewendet werden und<br />
von daher auch niemanden stören.<br />
Ich denke, diese Aktion klingt gut, ist<br />
aber mehr Marketing als ein echter<br />
Beitrag zur Vereinfachung.<br />
64<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />
Papier war gestern<br />
Steuerberater. Wer kennt das nicht? Belege abheften, Kontoauszüge einordnen,<br />
Ordner zum Steuerberater schleppen und wieder abholen – mit dem<br />
BILLUP-Steuerberater Geisler & Hirschberger gehört dies der Vergangenheit<br />
an. Markus Bartl und Markus Geisler haben BILLUP entwickelt und<br />
erzählen davon.<br />
ECHO: Warum haben Sie BILLUP<br />
entwickelt?<br />
Markus Bartl: Wir sind insgesamt<br />
sieben junge Steuerberater,<br />
die sich die Frage gestellt haben, ob<br />
Buchhaltung nicht moderner und<br />
unter Einsatz der heute zur Verfügung<br />
stehenden technischen Mittel<br />
gestaltet werden kann. Unser<br />
Zugang zu unserem Beruf ist geprägt<br />
vom Gedanken der Kundenfreundlichkeit<br />
und wir haben die<br />
Vorteile moderner EDV und ihrer<br />
Möglichkeiten schon in unserer<br />
Ausbildung als selbstverständlich<br />
angesehen.<br />
Markus Geisler: Also haben<br />
wir in einem intensiven Prozess<br />
BILLUP entwickelt und im wahrsten<br />
Sinne des Wortes mehrere Jahre<br />
daran gearbeitet.<br />
ECHO: BILLUP ermöglicht eine<br />
papierlose Buchhaltung. Was heißt<br />
das für Ihre Klienten konkret?<br />
Geisler: Das bedeutet für unsere<br />
Klienten, dass sie nie mehr Rechnungen,<br />
Belege und Kontoauszüge<br />
lochen, ablegen, ordnen und zum<br />
Steuerberater bringen bzw. wieder<br />
abholen müssen. Sie müssen auch<br />
nie mehr zeitaufwendig nach einem<br />
bestimmten Beleg suchen.<br />
Von links: Markus Bartl, Geschäftsführer der BILLUP Österreich, Michael Hirschberger<br />
und Markus Geisler von der BILLUP Tirol.<br />
ECHO: Das klingt verführerisch,<br />
aber wie kommen Sie zu den relevanten<br />
Unterlagen Ihrer Klienten?<br />
Geisler: BILLUP-Klienten scannen<br />
oder fotografieren ihre Belege<br />
mit dem Handy und diese werden<br />
automatisiert an den BILLUP-Steuerberater<br />
übermittelt. Eine enorme<br />
Arbeitszeitersparnis. Von den Nerven<br />
ganz abgesehen!<br />
ECHO: Was passiert mit den eingescannten<br />
Daten?<br />
Geisler: Die Daten werden in die<br />
BILLUP-Cloud hochgeladen, die<br />
Software analysiert die Belege und<br />
es werden vom System automatisch<br />
Buchungsvorschläge erzeugt. Das<br />
Abtippen von Rechnungen durch<br />
den Buchhalter gehört endgültig der<br />
Vergangenheit an.<br />
Foto: Kux<br />
66 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Bartl: BILLUP setzt modernste<br />
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garantieren wir, dass die Klientendaten<br />
präzise, revisionssicher und<br />
nach den geltenden Datenschutzvorschriften<br />
verarbeitet werden.<br />
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der Digitalisierung ist Buchhaltung<br />
nicht möglich.<br />
ECHO: Wie garantieren Sie die<br />
Sicherheit der Klientendaten?<br />
Hirschberger: Die Daten werden<br />
an ein zertifiziertes Hochsicherheitsrechenzentrum<br />
übermittelt<br />
und gespeichert. BILLUP-Klienten<br />
können die allerhöchsten Sicherheitsstandards<br />
ihrer Daten betreffend<br />
erwarten.<br />
ECHO: Welche Vorteile haben<br />
BILLUP-Klienten noch?<br />
Geisler: Ein enormer Vorteil ist,<br />
dass die Online-Buchhaltung tagesaktuell<br />
geführt werden kann.<br />
Wir führen regelmäßige Buchhaltungs-Checks<br />
vor Ort bei unseren<br />
BILLUP-Klienten durch und erstellen<br />
zeitnahe mit dem BILLUP-<br />
Klienten definierte Reports. Böse<br />
Überraschungen gehören mit<br />
BILLUP der Vergangenheit an.<br />
Voraussetzung dafür ist natürlich,<br />
dass der Kunde seine Belege auch<br />
zeitnah scannt oder fotografiert<br />
und damit eine Automatisierung<br />
ermöglicht.<br />
Bartl: Da die Buchhaltung so<br />
tagesaktuell ist, sind auch die Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten<br />
jederzeit aktuell. Die BILLUP-<br />
Steuerberater übernehmen auch<br />
gerne das Mahnwesen und den<br />
Zahlungsverkehr. So ist der Unternehmer<br />
zeitlich entlastet, er kann<br />
seine Außenstände schneller minimieren<br />
und die eigenen Zahlungsverpflichtungen<br />
termingerecht bedienen,<br />
ohne weitere Arbeitsschritte<br />
setzen zu müssen.<br />
ECHO: Wer und wie kann man<br />
BILLUP-Klient werden?<br />
Geisler: BILLUP ist für jeden geeignet,<br />
der eine Finanzbuchhaltung<br />
führt. Der Kleinbetrieb profitiert<br />
genauso wie ein Großunternehmen.<br />
Zunächst besprechen wir<br />
mit dem interessierten Klienten<br />
die Erwartungen, analysieren gemeinsam<br />
und erstellen mit dem<br />
Klienten eine Verfahrensdokumentation,<br />
wie BILLUP im konkreten<br />
Fall eingesetzt werden kann. Wir<br />
begleiten mit unserem Team die<br />
Implementierung von BILLUP<br />
intensiv direkt beim Klienten und<br />
stehen natürlich laufend für Fragen<br />
zur Verfügung.<br />
Hirschberger: Natürlich bleibt<br />
der Steuerberater der erste Ansprechpartner.<br />
BILLUP bietet<br />
Unterstützung beim Umstieg in<br />
die papierlose und automatisierte<br />
Buchhaltung. Bei Fragen steht<br />
Ihnen unsere BILLUP-Hotline<br />
für schnelle und unbürokratische<br />
Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />
ECHO: Kann man sich online<br />
über BILLUP informieren?<br />
Bartl: Unsere Homepage<br />
www.BILLUP.at ist vor Kurzem<br />
online gegangen. Neben dem<br />
BILLUP-Video, welches alles in<br />
Kürze erklärt, stehen weitere zahlreiche<br />
Informationen zur Verfügung.<br />
Es lohnt sich für jeden Unternehmer,<br />
einen Blick darauf zu<br />
werfen. Interview: Sissi König<br />
BEIM KAFFEE VOM SCAN BIS<br />
ZUR AUSWERTUNG ALLES LIVE<br />
VERFOLGEN:<br />
1. Belege einscannen<br />
und hochladen<br />
Sie legen Ihre Rechnungen<br />
in den Scanner und drücken<br />
auf „Scannen“. Die Belege werden<br />
gescannt und als digitales Dokument<br />
in die BILLUP-Cloud hochgeladen.<br />
Was Sie sonst noch tun müssen?<br />
Gar nichts. Wie möchten Sie Ihren<br />
Kaffee?<br />
2. Auslesen der Daten<br />
Unsere Software liest<br />
die Daten Ihrer Rechnungen<br />
aus und erstellt automatisch<br />
Buchungsvorschläge.<br />
3. Kontrollieren der<br />
Daten<br />
Die ausgelesenen<br />
Daten werden kontrolliert. Aufgrund<br />
der hohen Texterkennungsrate reduziert<br />
sich das manuelle Eingreifen auf<br />
ein Minimum. Schneller geht’s nicht.<br />
4. Automatisches<br />
Buchen<br />
Die Buchungsvorschläge<br />
werden mittels Mausklick<br />
freigegeben. Das teure Abschreiben<br />
von Rechnungen gehört endgültig<br />
der Vergangenheit an!<br />
5. Automatisches<br />
Erstellen Ihrer<br />
individuellen Auswertung<br />
Wir führen routinemäßige Buchhaltungs-Checks<br />
durch und erstellen<br />
abschließend Ihre Auswertung.<br />
Möchten Sie noch einen Kaffee?<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
67
Der springende Punkt?<br />
Ein starkes<br />
Linienspiel.<br />
premarchitektur.com
Jede Planung beginnt bei uns mit gründlichem Zuhören. Denn erst wenn wir die<br />
Vorstellungen, Anforderungen und Sichtweisen unserer Kunden genau kennen, können<br />
wir uns Großartiges für Sie ausdenken und maximale Vorteile für Sie planen.<br />
Mit viel Know-how in der Beratung, Effi zienz in der Umsetzung und Kreativität<br />
bei Herausforderungen erfüllen wir Ihre Aufträge.<br />
<strong>Schwaz</strong> und Wien
top 100 <strong>Schwaz</strong> | Tourismus<br />
Tourismus –<br />
Mitarbeiter gesucht<br />
Tourismus. Der Mangel an Fachkräften stellt eine große Herausforderung für<br />
Touristiker in Tirol dar. Es werden Maßnahmen benötigt, um die Probleme<br />
am touristischen Arbeitsmarkt zu lösen.<br />
nomie gesucht, im Bezirk <strong>Schwaz</strong> 158.<br />
Absolventen von Tourismusschulen<br />
streben nach der Ausbildung immer<br />
häufiger Berufe in anderen Branchen<br />
an und entscheiden sich gegen die<br />
Tourismuswirtschaft. Dabei werden<br />
fehlende Rahmenbedingungen sowie<br />
unregelmäßige Arbeitszeiten kritisiert.<br />
Touristiker stehen vor der großen Herausforderung,<br />
das Image des Tourismus<br />
wieder aufzubessern.<br />
DATEN UND FAKTEN<br />
Nächtigungen<br />
Tirol: 11.346.792<br />
(+ 5,9 % zum Vorjahr)<br />
Stand: Winter <strong>2018</strong> (Landesstatistik Tirol)<br />
Die Arbeitsmarktdaten entwickelten<br />
sich bisher im Jahr<br />
<strong>2018</strong> sehr positiv. Im Februar<br />
<strong>2018</strong> kam es mit minus 2.782 oder<br />
13,2 Prozent zu einem Rückgang an arbeitslosen<br />
Personen in Tirol. Im Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> konnte man einen Rückgang<br />
von 14,4 Prozent vermerken. Auch die<br />
Zahl der Nächtigungen in Tirol steigt<br />
um 5,9 Prozent zum Vorjahr. Um die<br />
große Nachfrage auf Urlaub in Tirol<br />
bewerkstelligen zu können, bedarf<br />
es geeigneter Mitarbeiter. Doch der<br />
Mangel an Fachkräften im Tourismus<br />
steigt. In Tirol werden 1360 Fachkräfte<br />
im Bereich Beherbergung und Gastro-<br />
Offene Stellen im Abschnitt<br />
Beherbergung und Gastronomie<br />
Tirol: 1.360<br />
Tiroler Unterland: 556<br />
Bezirk <strong>Schwaz</strong>: 158<br />
Zillertal: 118<br />
Achensee: 25<br />
Stand: Februar <strong>2018</strong> (AMS)<br />
Arbeitslose Personen<br />
Österreich: 364.650<br />
Tirol: 18.299<br />
Stand: Februar <strong>2018</strong> (AMS)<br />
Foto: Kopp, Hörl, Haas, Fotolia<br />
70 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Neue Wege in der touristischen Ausbildung<br />
Interview. Franz Hörl, Hotelier Gaspingerhof, Landesobmann des Tiroler<br />
Wirtschaftsbunds, Abgeordneter zum Nationalrat<br />
ECHO: Wie schätzen Verena Sie die Kopp aktuelle<br />
Lage der Mitarbeiter im Tourismus<br />
ein?<br />
Franz Hörl: Fakt ist, dass wir auf<br />
eine unverändert angespannte Situation<br />
blicken, die sich sichtlich nicht<br />
mit arbeitssuchenden Menschen am<br />
eigenen Markt abdecken lässt. Die<br />
Situation hängt mit dem rasanten<br />
Anstieg der unselbstständig Erwerbstätigen<br />
im Tourismus zusammen.<br />
Während dieser in der gesamten<br />
Tiroler Wirtschaft im Schnitt bei 17<br />
Prozent liegt, hat die Zahl im Tourismus<br />
während der vergangenen zehn<br />
Jahre um 41 Prozent zugenommen.<br />
Da zeigt sich allein schon quantitativ,<br />
dass die Suche noch schwieriger ist.<br />
Neben dem Wachstum der Branche<br />
spielt hier auch noch die angespannte<br />
Gesamtsituation aufgrund der geburtenschwachen<br />
Jahrgänge eine Rolle.<br />
Es geht damit um weit mehr als um<br />
die Arbeitsbedingungen.<br />
ECHO: Warum muss man auf Arbeitskräfte<br />
aus dem Ausland zurückgreifen,<br />
wenn in heimischen Tourismusschulen<br />
jährlich mehr als 800<br />
junge Fachkräfte ausgebildet werden?<br />
Hörl: Weil die Vorstellungen oft<br />
leider nicht der Realität entsprechen.<br />
Wir haben ein sehr hohes Ausbildungsniveau,<br />
dennoch kann man<br />
nicht gleich als Hoteldirektor einsteigen.<br />
Daher gibt es für manche<br />
Berufe nur wenig Interesse seitens<br />
der Absolventen von Tourismusschulen.<br />
Das betrifft zwar nur eine<br />
Handvoll Berufsbilder innerhalb<br />
der weiten Bandbreite im Tourismus,<br />
aber gerade diese bereitet uns<br />
Kopfzerbrechen. Daher bleibt nichts<br />
anderes übrig, als den Blick über<br />
„Ich setze jetzt große<br />
Hoffnung auf das Arbeitsprogramm<br />
der Bundesregierung,<br />
was die<br />
Suche nach geeigneten<br />
Fachkräften betrifft.“<br />
die Grenzen zu werfen, wie es auch<br />
in anderen Branchen geschieht. Es<br />
braucht zudem neue Wege in der<br />
touristischen Ausbildung, die auch<br />
junge Menschen für die Jobs ab dem<br />
mittleren Management ansprechen.<br />
Auch was spezielle „Problemfelder“,<br />
wie etwa Köche, betrifft, braucht es<br />
Impulse. Das könnte etwa die neue<br />
Ausbildungsform der „Kulinarischen<br />
Meisterklasse“ in Zusammenarbeit<br />
mit hochkarätigen Partnerbetrieben<br />
sein, wo es um vermittelte Qualität<br />
geht, die dem gesamten Berufsbild zu<br />
einem besseren Image verhelfen soll.<br />
ECHO:Sind die unregelmäßigen<br />
Arbeitszeiten Ihrer Meinung nach<br />
ein Grund für den Mangel an Fachkräften<br />
in den Hotels?<br />
Hörl: Ja, unter anderem. Ich glaube<br />
schon, dass die „Schmerzgrenze“,<br />
wieviel man persönlich für den Job<br />
einsetzen will, etwas gesunken ist.<br />
Man darf aber die Schuld nicht nur<br />
bei den Betroffenen suchen, sondern<br />
sich auch selbst hinterfragen. Daher<br />
haben zahlreiche Unternehmer ein<br />
Arbeitsumfeld geschaffen, das wirklich<br />
gute Voraussetzungen bietet.<br />
So gibt es Unternehmen, die zu 100<br />
Prozent Ganzjahresarbeitsplätze und<br />
zu 95 Prozent eine Fünf-Tage-Woche<br />
mit regelmäßigen Arbeitszeiten und<br />
Dienstplänen bieten. Dazu gibt es<br />
durchaus Betriebe mit besonders<br />
familienfreundlichen Bedingungen,<br />
wie zum Beispiel möglichst freie<br />
Wochenenden für einheimische<br />
Mitarbeiter. Ich glaube, dass dies<br />
dabei helfen kann, die Attraktivität<br />
für Arbeitssuchende wieder sichtbar<br />
zu machen. Grundsätzlich bleibt es<br />
aber so, dass es im Tourismus immer<br />
wieder Phasen geben wird, an denen<br />
die zeitliche Beanspruchung höhere<br />
Spitzen erreicht als in einem Bürojob.<br />
ECHO: Welche Trends sehen Sie in<br />
der Hotellerie?<br />
Hörl: Als großen Trend – der noch<br />
viel stärker von der Hotellerie aufgegriffen<br />
werden wird – sehe ich die<br />
klare Vision Tirols, sich noch intensiver<br />
als Sportland Nummer eins zu<br />
positionieren. Die dahingehenden<br />
Investitionen in Attraktionen und<br />
Einrichtungen müssen noch viel<br />
mehr an Angebote und Infrastruktur<br />
der Hotels herangeführt werden. Bestes<br />
Beispiel sind die Entwicklungen<br />
im Radsport von Großevents wie der<br />
Rad-WM bis zum Bau von Downhillstrecken.<br />
Die Verbindung zwischen<br />
Radfahren als Urlaubsbeschäftigung<br />
und der gewählten Unterkunft<br />
muss noch enger werden.
top 100 <strong>Schwaz</strong> | Tourismus<br />
Imageverbesserung der Branche<br />
Interview. Arthur Fankhauser, MA, Personalmanager im Hotel Alpenrose<br />
„Wenn wir als Branche immer<br />
den Schwarzen Peter<br />
zugesteckt bekommen,<br />
müssen wir uns wehren.“<br />
ECHO: Wie viele offene Stellen gibt<br />
es in ihrem Betrieb?<br />
Arthur Fankhauser: Es gibt aktuell<br />
vier offene Stellen, die besetzt werden<br />
müssen.<br />
ECHO: Wenn Sie einem Bewerber<br />
einen Tipp geben müssten, dann wäre<br />
das …<br />
Fankhauser: … ehrlich zu sein. Ich<br />
verlange Ehrlichkeit von den Mitarbeitern.<br />
Im Gegenzug können sie auch<br />
Ehrlichkeit von mir erwarten.<br />
ECHO:Was tun Sie für Ihre Mitarbeiter,<br />
damit Sie langfristig im Unternehmen<br />
bleiben?<br />
Fankhauser: Wir sind ein leistungsbezogenes<br />
Unternehmen. Wer eine<br />
gute Leistung erbringt und einen tollen<br />
Einsatz zeigt, hat eine gute Zukunft bei<br />
uns. Wir versuchen, für die Mitarbeiter<br />
einen Rahmen zu schaffen, damit sie<br />
sich langfristig gut entwickeln können.<br />
Wir bieten eine Fünf-Tage-Woche,<br />
geregelte Arbeitszeiten, Unterkünfte,<br />
Mitarbeiterrestaurants, eine gute<br />
Dienstplanorganisation und eine faire<br />
Entlohnung.<br />
ECHO: Welche Rolle spielt die Weiterbildung<br />
für Sie?<br />
Fankhauser: Die Weiterbildung<br />
spielt für mich eine sehr, sehr große<br />
Rolle. Die Ermöglichung zur Weiterbildung<br />
und auch zur Weiterentwicklung<br />
der Mitarbeiter sollte auf jeden<br />
Fall unterstützt werden. In unserer<br />
„Genusswerkstatt“ bieten wir den Mitarbeitern<br />
ein kostenloses und abwechslungsreiches<br />
Schulungsangebot in<br />
Zusammenarbeit mit externen Fachleuten<br />
und Betrieben aus der Region.<br />
ECHO: Wie ist es dazu gekommen,<br />
dass früher Hoteliers vor allem um<br />
neue Gäste geworben haben und jetzt<br />
um Fachkräfte?<br />
Fankhauser: Der ganze Markt hat<br />
sich einfach verändert. Früher gab es<br />
wenig gute Hotels, die einen großen<br />
Zuzug von guten Mitarbeitern hatten.<br />
Dann gab es einen sozialpolitischen<br />
Wandel, beispielsweise durch geburtenschwache<br />
Jahrgänge. Man hat es<br />
dann verabsäumt, das Image des Tourismus<br />
zu verbessern. Die Branche<br />
ist weitaus nicht so schlimm, wie sie<br />
immer dargestellt wird. Natürlich gibt<br />
es schwarze Schafe, aber die gibt es in<br />
jeder Branche. Unsere Interessensvertretung<br />
ist meiner Meinung nach nicht<br />
immer mit dem letzten Nachdruck bei<br />
der Sache. Es ist einfach verabsäumt<br />
worden, die Branche des Tourismus<br />
besser ins Licht zu rücken. Denn es<br />
stört sich auch niemand daran, dass<br />
Mitarbeiter im Handel auch am Wochenende<br />
arbeiten oder beispielsweise<br />
im Medizinbereich Nachtschichten<br />
eingelegt werden müssen. Es geht um<br />
die Herausforderung, die Branche des<br />
Tourismus gegenüber anderen Branchen<br />
wettbewerbsfähig zu machen.<br />
ECHO: Sind die Lohnkosten aufgrund<br />
der hohen Lohnnebenkosten<br />
ein Grund für den Mangel an Fachkräften?<br />
Fankhauser: Die Lohnstruktur, die<br />
wir im Land haben, ist nicht förderlich.<br />
Wenn es noch schlimmer wird, ist die<br />
Flucht in andere Branchen noch größer.<br />
Irgendwann wird der Gast dann<br />
so zur Kasse gebeten werden müssen,<br />
dass es sich viele nicht mehr leisten<br />
können. Der Tourismus ist eine dienstleistungsintensive<br />
Branche. Wenn also<br />
ein Unternehmen gesund betriebswirtschaftlich<br />
geführt wird, ist es nicht<br />
vergleichbar mit anderen Gewerben.<br />
Die Relation der Lohnnebenkosten<br />
stimmt einfach nicht. Der Kollektivvertrag<br />
gehört meiner Meinung nach<br />
erneuert.<br />
ECHO: Sehen Sie die unregelmäßigen<br />
Arbeitszeiten als einen Grund<br />
für den Mangel an Mitarbeitern?<br />
Fankhauser: Nein, es trifft aber auch<br />
nicht nur die Branche des Tourismus.<br />
Es gibt genug Branchen, die Nachtdienste<br />
oder Wochenendschichten<br />
haben. In unserem Hotel haben wir<br />
beispielsweise eine große Planbarkeit,<br />
weil wir einen klaren Tagesrythmus<br />
haben. Ein genereller Nachteil besteht<br />
darin, dass die Dienstleistung immer<br />
direkt mit dem Kunden vor Ort erbracht<br />
wird. Eine Massage kann man<br />
nicht verlagern und das Öffnen einer<br />
Flasche Wein lässt sich auch nicht verlagern.<br />
Wir können nicht vorproduzieren.<br />
Deshalb muss man natürlich eine<br />
gewisse Flexibilität mitbringen. Grundsätzlich<br />
ist das Arbeiten im Tourismus<br />
aber eine der spannendsten und abwechslungsreichsten<br />
Tätigkeiten, die<br />
ich mir vorstellen kann.<br />
72 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
Fokus auf Ganzjahresbetriebe<br />
Interview. Stephan Haas, Hotelier Das Kaltenbach<br />
ECHO:Warum muss man auf<br />
Arbeitskräfte aus dem Ausland zurückgreifen,<br />
wenn in heimischen<br />
Tourismusschulen jährlich mehr<br />
als 800 junge Fachkräfte ausgebildet<br />
werden?<br />
Stephan Haas: Weil sich viele der<br />
jungen, ausgebildeten Fachkräfte<br />
nicht für die Tourismuswirtschaft<br />
entscheiden. Und genau das ist ein<br />
großes Problem. Es gelingt leider<br />
nicht, die tollen Berufe im Tourismus<br />
attraktiv an die Menschen zu<br />
bringen. Ausländische Mitarbeiter<br />
sollten jedoch auch als Chance<br />
gesehen werden. Wir haben einige<br />
ausländische Fachkräfte in unserem<br />
Hotel, die sich sehr gut engagieren<br />
und die auch sehr gut integriert<br />
sind.<br />
ECHO: Was tun Sie für Ihre Mitarbeiter,<br />
damit Sie langfristig im<br />
Unternehmen bleiben?<br />
Haas: Es ist wichtig, die Mitarbeiter<br />
wertzuschätzen, ihnen Feedback<br />
zu geben und sie zu loben, wenn sie<br />
gute Arbeit leisten. Die Führungswerkzeuge<br />
aktiv einzusetzen und<br />
eine attraktive Entlohnung zu bieten,<br />
sind wichtige Rahmenbedingungen.<br />
Darüber hinaus ist ganz<br />
entscheidend, dass wir unseren<br />
Hotelbetrieb als Ganzjahresbetrieb<br />
führen und unseren Mitarbeitern<br />
dadurch einen sicheren Arbeitsplatz<br />
mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
bieten können.<br />
ECHO: Welche Rolle spielen Luxushotels<br />
heute?<br />
Haas: Sie sind ein wesentlicher<br />
Teil und Motor unserer Wirtschaft.<br />
Ja, es ist das Fundament der Tiroler<br />
„Es gelingt leider nicht, die interessanten<br />
Berufsbilder im Tourismus positiver an die<br />
Menschen zu bringen.“<br />
Wirtschaft. Entscheidend sind aber<br />
nicht noch mehr Hotels und noch<br />
mehr Betten, sondern mehr Differenzierung,<br />
der Fokus auf Ganzjahresbetriebe<br />
und eine bessere Wertschöpfung<br />
zu haben und darauf zu<br />
achten, dass vor allem unsere tief<br />
verwurzelten Familienbetriebe gestärkt<br />
werden und sich auch weiterentwickeln<br />
können.<br />
ECHO: Welche Trends sehen Sie<br />
in der Hotellerie?<br />
Haas: Ich glaube, dass es im Bereich<br />
der Personalentwicklung<br />
noch schwieriger wird, Mitarbeiter<br />
zu finden.<br />
ECHO: Sehen Sie die Lohnkosten<br />
aufgrund der hohen Lohnnebenkosten<br />
als einen Grund für den Mangel<br />
an Mitarbeitern?<br />
Haas: Nein. Es liegt nicht an der<br />
Bezahlung und nicht an den Lohnkosten.<br />
Es liegt am Image. Dabei<br />
kann jeder einen positiven Beitrag<br />
leisten, denn wir leben fast alle – ob<br />
direkt oder indirekt – von der Tourismuswirtschaft.<br />
ECHO: Es wird vor allem die<br />
fehlende Dienstplansicherheit kritisiert.<br />
Was ist Ihre Meinung dazu?<br />
Haas: Eine gute Organisation ist<br />
in dieser Branche wesentlich. Natürlich<br />
muss man eine gewisse Flexibilität<br />
mitbringen, wie auch in jedem<br />
anderen Betrieb. Es ist aber vor<br />
allem wichtig, stabile Arbeitszeiten<br />
und zeitgemäße Arbeitszeitmodelle<br />
zu bieten, die den Mitarbeitern einerseits<br />
Sicherheit und andererseits<br />
Freiheit geben.<br />
<br />
Verena Kopp<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />
73
top 100 <strong>Schwaz</strong> | Auto<br />
Wie entwickelt sich der<br />
Autohandel?<br />
Auto. Der Automarkt verzeichnet derzeit ein Hoch. 2017 wurden in Österreich<br />
353.320 PKW neu zugelassen. In Tirol nahmen die Zulassungen von Elektroautos<br />
um ein Drittel zu. Besonders interessant ist derzeit auch die Diskussion<br />
um das mögliche Dieselmotorenverbot. ECHO lud zu einem Round Table<br />
von <strong>Schwaz</strong>er Autohändlern und ergründete die Trends im Bezirk.<br />
Hannes Brandacher<br />
Unterberger Automobile<br />
GmbH & Co KG<br />
David Harrasser<br />
Autohaus Schick<br />
<strong>Schwaz</strong><br />
Lukas Moigg<br />
Autohaus<br />
Mayerhofen<br />
Franz Haidacher<br />
Autohaus<br />
Haidacher KG<br />
Willi Bacher<br />
Toyota Haun GmbH &<br />
Bacher Hall<br />
ECHO: Der Bezirk <strong>Schwaz</strong> verfügt<br />
über eine äußerst mannig faltige Topografie,<br />
von der relativ flachen Inntalfurche<br />
bis ins Hochgebirge. Wie wirkt<br />
sich das auf die Typologie der gekauften<br />
Autos aus?<br />
Moigg: Trotz der Schreckensmeldungen<br />
aus unserem Nachbarland<br />
Deutschland in Bezug auf den Abgasskandal<br />
wird bei uns weiterhin,<br />
besonders im SUV-Bereich, bevorzugt<br />
Diesel gekauft. Bei Klein- und<br />
Mittelklassewagen tendiert man<br />
aber aufgrund des Downsizing der<br />
Motoren häufiger zum Benziner.<br />
Haidacher: Bei uns waren 37 Prozent<br />
der verkauften Fahrzeuge in den<br />
Monaten Jänner und Februar <strong>2018</strong><br />
SUVs.<br />
Bacher: Rund ein Drittel der im Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> 2017 neu zugelassenen<br />
Fahrzeuge sind aus der Kategorie Geländewagen<br />
und SUV. Das ist etwas<br />
mehr als im Schnitt, entspricht aber<br />
natürlich auch den Erfordernissen der<br />
Benutzer dieser Fahrzeuge.<br />
Harrasser: Prinzipiell gibt es einen<br />
sehr starken Trend in die Richtung<br />
CUV Crossover Utility Vehicle. Es<br />
geht vor allem um Fahrzeuge, die etwas<br />
höhergelegt sind und damit verbunden<br />
ein eher aggressiveres bzw. wuchtiges<br />
Design. Vor allem geht der Trend eher<br />
in die Richtung City SUV, also eher<br />
ohne Allrad.<br />
Brandacher: Sehr beliebt sind zur<br />
Zeit die Kompaktwagen- und Mittelklasse<br />
sowie nach wie vor SUV, aber<br />
auch die Premium-Kategorie erfreut<br />
sich guter Absatzzahlen.<br />
ECHO: Die Diskussion um die Dieselmotoren<br />
verunsichert derzeit den gesamten<br />
Markt. Rechnen Sie mit einem Dieselverbot<br />
Foto: K Unterberger, Bacher, Autohaus Mayerhofen, Schick, Haidacher<br />
76 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
„Es ist gegen jede Logik,<br />
den Dieselmotor auf<br />
kurzen Strecken einzusetzen.“<br />
Willi Bacher<br />
und wirkt sich die Diskussion bereits auf<br />
das Kaufverhalten aus?<br />
Bacher: Natürlich ist die Diskussion<br />
immer noch am Tisch, aber ich<br />
sehe jetzt keine große Gefahr, dass in<br />
Zukunft keine Dieselmotoren mehr<br />
fahren dürfen. Fahrzeuge mit der neuen<br />
Norm Euro 6 entsprechen ja den<br />
Bestimmungen und scheiden kaum<br />
mehr Stickoxid aus als die neue Generation<br />
von Benzinmotoren. Was sich<br />
aber sicherlich verändern wird, ist der<br />
Einsatzbereich von Dieselmotoren. Es<br />
ist gegen jede Logik, den Dieselmotor<br />
auf kurzen Strecken einzusetzen, aber<br />
das hat sich schon in den letzten Jahren<br />
abgezeichnet. Eine gute Alternative zu<br />
diesem Thema sind die Hybridfahrzeuge,<br />
weil sie die großen Drehmomente<br />
der Dieselmotoren mit den<br />
günstigen Abgaswerten der Benziner<br />
vereinen und bei diesen Varianten der<br />
Benzinmotor auch nur mehr in Betrieb<br />
ist, wenn er benötigt wird.<br />
Haidacher: Österreichweit ist ein<br />
Rückgang von Dieselfahrzeugen im<br />
Bereich von 15 Prozent zu erkennen,<br />
im Bezirk <strong>Schwaz</strong> verhält es sich relativ<br />
unaufgeregt und ist mit einem Rückgang<br />
von fünf Prozent relativ stabil.<br />
Moigg: Der Anteil dieselbetriebener<br />
Fahrzeuge ist nach wie vor sehr hoch.<br />
Dies mag darauf zurückzuführen sein,<br />
dass die SUVs mit Benzinmotor zu<br />
hohe Verbrauchswerte aufweisen.<br />
Viele Käufer sind unsicher, wie sich die<br />
Situation rund um den Dieselmotor<br />
in Zukunft entwickelt. Es ist damit zu<br />
rechnen, dass die Zahl zwar stagniert,<br />
aber es ist nicht abzusehen, ob diese<br />
rückläufig ist.<br />
Harrasser: Die Verunsicherung war<br />
vor allem nach den ersten Schlagzeilen<br />
in den Medien sehr groß. Aber mittlerweile<br />
ist es kein großes Thema. Es steht<br />
fest, dass hier seitens der Politik sicher<br />
noch was auf uns zukommen wird,<br />
aber so einfach wird das natürlich nicht<br />
sein. Alle unsere Dieselmotoren haben<br />
bereits ab BJ 2015 schon die Euro-<br />
6-Norm. Also können unsere Kunden<br />
natürlich beruhigt schlafen. Der Anteil<br />
hat sich meiner Ansicht nach in den<br />
letzten Jahren schon etwas verschoben.<br />
Aber nicht aufgrund dieser negativen<br />
Schlagzeilen, sondern eher aus dem<br />
Grund, dass die Benzinmotoren um<br />
einiges weiterentwickelt worden sind<br />
und somit im Bereich Drehmoment<br />
und Verbrauch relativ nahe an die Dieselmotoren<br />
rankommen.<br />
Brandacher: Der Anteil an Diesel ist<br />
mittlerweile im heurigen Jahr im Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> bei 48,33 Prozent, österreichweit<br />
liegen wir bei 43,25 Prozent. Die<br />
Werte lassen sich höchstwahrscheinlich<br />
auf die Verunsicherung der Konsumenten<br />
zurückführen. Hier sollten<br />
bessere Informationen weitergegeben<br />
werden, da der Diesel immer noch eine<br />
der interessantesten Antriebstechniken<br />
für viele Nutzungsbedienungen<br />
darstellt. Die modernen Diesel produzieren<br />
kaum noch Abgaswerte und<br />
auch die neue Euro-6C-Technologie<br />
sorgt für eine weitere Verbesserung.<br />
Ab Herbst werden neue Messtechniken<br />
maßgeblich dazu beitragen, die<br />
Umweltgedanken weiter zu verbessern.<br />
Mit Fahrverboten in Österreich,<br />
speziell in Tirol, rechne ich nicht. Auch<br />
in Deutschland ist es nicht so, wie es<br />
die meisten wahrnehmen, denn die<br />
Reparatur • Verkauf<br />
Service • Karosseriefachbetrieb<br />
Reparatur • Verkauf • Service • Karosseriefachbetrieb<br />
AUTOHAUS<br />
MAYRHOFEN<br />
6290 Mayrhofen • Stumpfau 683 • Tel. +43 (0)5285/8153<br />
www.autohaus-mayrhofen.com • office@autohaus-mayrhofen.com
top 100 <strong>Schwaz</strong> | Auto<br />
Abgaspickerln sind nichts anderes als<br />
ein Fahrverbot für ältere Diesel in gewissen<br />
Stadtbereichen Deutschlands,<br />
was es ja bereits seit Jahren gibt. In diesen<br />
Zeiten kommt es mehr denn je auf<br />
eine kompetente Verkaufsberatung an,<br />
um die Kunden aufzuklären und ihnen<br />
das richtige Fahrzeug mit der richtigen<br />
Motorisierung anzubieten. Schließlich<br />
sollen sie auch in Zeiten des Umbruchs<br />
sicher und zufrieden mit ihrem Fahrzeug<br />
unterwegs sein.<br />
ECHO: Tirol ist besonders von der Luftverschmutzung<br />
durch Autoabgase belastet.<br />
Sind Elektroautos im Bezirk ein Thema<br />
und wie sehen Sie die Entwicklung?<br />
Harrasser: Natürlich haben wir<br />
auch Elektrofahrzeuge im Portfolio<br />
und verkaufen diese natürlich immer<br />
wieder. Jedoch kann dieses Thema nur<br />
funktionieren, indem man von monatlichen<br />
Kosten wegkommt. Sonst kann<br />
ich ja gleich zur Tankstelle fahren. Im<br />
Grunde geht es darum, dass man die<br />
Batterie nicht mietet, so wie bei vielen<br />
Fahrzeugen, sondern diese beim Kauf<br />
gleich mitkauft. Und somit können sich<br />
unsere Modelle Ion und Partner Electric<br />
schon wieder etwas abheben. Wir<br />
haben in Tirol im Vergleich zu anderen<br />
Bundesländern eine sehr annehmbare<br />
Infrastruktur. Jedoch muss diese noch<br />
um einiges erweitert werden.<br />
„Ohne Elektromobiltät<br />
wird es in Zukunft nicht<br />
funktionieren.“<br />
Hannes Brandacher<br />
Moigg: Es muss ein funktionierendes<br />
und flächendeckendes Tankstellennetz<br />
aufgebaut werden. Dies allein wird aber<br />
das Elektroauto im Bezirk nicht voranbringen.<br />
Da wir im Tal starke Temperaturschwankungen<br />
haben und Elektrofahrzeuge<br />
auch mit Strom geheizt<br />
werden (somit sinkt auch die Reichweite),<br />
wird es das Elektrofahrzeug in<br />
der jetzigen Form bei uns schwer haben.<br />
Dazu kommen lange Ladezeiten,<br />
geringe Reichweiten und derzeit noch<br />
nicht gelöste Altbatterie-Entsorgungs-<br />
Verfahren.<br />
Haidacher: Solange Reichweite,<br />
Preis und Infrastruktur nicht dem<br />
Markt angepasst sind, wird sich der<br />
Elektromarktanteil zwischen einem<br />
und zwei Prozent einpendeln.<br />
Bacher: Die breite Akzeptanz der<br />
Elektrofahrzeuge hängt in erster Linie<br />
von den Energiespeichern ab, die man<br />
im Auto benutzt. Sollte da in den nächsten<br />
Jahren kein großer Durchbruch<br />
in Bezug auf Kapazität und Gewicht<br />
erfolgen, wird der Einsatzbereich auf<br />
städtischem Gebiet und im Flachen begrenzt<br />
bleiben. Auch sehe ich den Einsatz<br />
von Elektrofahrzeugen mehr im<br />
Kleinwagenbereich und da im urbanen<br />
Gebiet. Derzeitige steuerliche Anreize<br />
verschieben ja schon den Markt bei<br />
Nutzern mit Sachbezug hin zu Elektrofahrzeugen.<br />
Im privaten Bereich ist die<br />
Anschaffung derzeit noch zu teuer und<br />
das Einsatzgebiet doch eingeschränkt.<br />
Brandacher: Auf jeden Fall spielt die<br />
Elektromobilität in Zukunft eine wichtige<br />
Rolle. Genau aus diesem Grund<br />
setze ich mich persönlich auch massiv<br />
für die neuen Antriebstechniken und<br />
die dafür verantwortliche Infrastruktur<br />
ein und habe auch ein E-Mobilitäts-<br />
Kompetenzzentrum bei uns eingerichtet.<br />
Ohne diese Elektromobilität<br />
wird es in Zukunft nicht funktionieren.<br />
Wobei ich persönlich in Zukunft einen<br />
Mix zwischen herkömmlichen und alternativen<br />
Antrieben sehe. Es könnte<br />
im Jahr 2030 soweit sein, dass wir den<br />
Scheitelpunkt erreichen und gleich<br />
viele alternative wie herkömmliche Antriebstechniken<br />
verkaufen. Ab diesem<br />
Zeitpunkt wird der alternative Anteil<br />
weiter steigen. Was die Industrie jetzt<br />
entwickelt, kommt schneller, als viele<br />
glauben. Deshalb müssen wir weiter an<br />
unserer Infrastruktur arbeiten, um die<br />
vorgegebenen Ziele auch zu erreichen.<br />
ECHO: Wohin entwickelt sich Ihrer<br />
Meinung nach der Automarkt und was<br />
wird die Zukunft sein?<br />
Haidacher: Die Stimmung ist sehr<br />
positiv. Die Zahlen belegen ein schönes<br />
Wachstum. Wie lange diese Periode<br />
anhält, ist schwer zu sagen. Aufgrund<br />
der neuen Prüfverfahren WLTP, bei<br />
welchen Kraftstoffverbrauch und CO 2<br />
-<br />
Emissionen neu ermittelt werden, wird<br />
es heuer noch vermehrt zu Vorziehkäufen<br />
kommen werden (NoVA-Erhöhung).<br />
Foto: fotolia.at<br />
78 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>
HAIDACHER ZILLERTAL | PROMOTION<br />
Top-Angebote & Spitzen-Service<br />
Das Autohaus Haidacher präsentiert auf seinen 2 Standorten in Zell am<br />
Ziller 7 Top-Marken mit 62 Modellen. Der einzige Full-Range-Anbieter im<br />
Zillertal lässt in Sachen PKW & LKW keine Wünsche offen.<br />
Foto: Autohaus Haidacher<br />
Das Autohaus Haidacher<br />
Zillertal blickt auf 65 Jahre<br />
Mobilitätserfahrung zurück<br />
und präsentiert in den großen<br />
Schauräumen des Mehrmarken-<br />
Autohauses sowie des neu erbauten<br />
Premium-Mercedes-Benz-Hauses<br />
die komplette Produktpalette der<br />
Marken Mercedes-Benz, Honda,<br />
Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Jeep<br />
und MAN. Fünf-Sterne-Service in<br />
Verkaufsberatung und Werkstättendienstleistung,<br />
sowie hundertprozentige<br />
Kundenorientierung<br />
und absolute Fairness in der Preisgestaltung<br />
machen das Zillertaler<br />
Familienunternehmen zu einem<br />
der führenden Autohäuser in Tirol.<br />
„Als einziger Full-Range-Anbieter<br />
weit über die Grenzen des Zillertals<br />
hinaus, decken wir vom Supersportler<br />
Mercedes AMG GT über<br />
den stylischen Fiat 500 bis hin zum<br />
VIP-Hotel-Shuttle, Transporter<br />
und LKW alle Arten der Mobilitätsbedürfnisse<br />
ab“, so Ing. Franz<br />
Haidacher, BBA. Bestens geschulte<br />
Mobilitätsberater, Produktspezialisten<br />
und markenspezifische Diagnose-<br />
und Servicetechniker, in<br />
einer erstklassigen, nach den neuesten<br />
Standards autorisierten Werkstätte<br />
mit fachmännischer Spenglerei<br />
und Lackiererei sowie eine<br />
der modernsten LKW-Werkstätten<br />
Tirols mit Prüfhalle, Pickerlservice<br />
und Tachoüberprüfung mit einem<br />
LKW-Spitzenteam sind der Garant<br />
für perfektes Service und schaffen<br />
Sicherheit und Vertrauen. Mit viel<br />
Zukunft unter der Haube präsentiert<br />
sich die neue Homepage ab<br />
Juli <strong>2018</strong>. Mit modernsten virtuellen<br />
Möglichkeiten wird auf die Kundenwünsche<br />
der digitalen Generation<br />
eingegangen! Das Traumauto<br />
selbst zusammenstellen, konfigurieren,<br />
Preis berechnen usw., das alles<br />
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Autohaus Haidacher Zillertal<br />
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Umfahrungsstraße 1,<br />
6280 Zell am Ziller<br />
Telefon: +43 5282 3112<br />
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Telefon: +43 5282 2315<br />
E-Mail: info@haidacher.at<br />
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Bacher: Natürlich ist die momentane<br />
wirtschaftliche Situation eine konsumfreundliche<br />
und daher auch dem<br />
„Der Trend geht Richtung<br />
City SUV ohne<br />
Allrad.“<br />
David Harrasser<br />
Autohandel förderlich. Auch braucht<br />
es das Auto im Bezirk <strong>Schwaz</strong>, um entsprechend<br />
mobil zu sein. Es wird zwar<br />
viel und auch mit Erfolg am öffentlichen<br />
Netz gearbeitet, aber ein Auto<br />
braucht es trotzdem, um die Freiheit<br />
und Unabhängigkeit zu gewähren. Der<br />
Autohandel ist nur ein kleiner Teil der<br />
Wirtschaft im Bezirk, der seine sicheren<br />
Arbeitsplätze hält. Aber die Erfolgsfaktoren<br />
des Bezirks sind doch die großen<br />
Industriebetriebe und vor allen Dingen<br />
die florierende Gastronomie sowie die<br />
vielen fleißigen Hände der einzelnen<br />
Gewerbe- und Handelsbetriebe.<br />
Harrasser: Natürlich spüren auch<br />
wir die positive Konjunktur und haben<br />
unsere beiden Marken Citroen<br />
und Peugeot neu positioniert bzw. sehr<br />
viele neue und erfolgreiche Modelle<br />
auf den Markt gebracht haben. Vor<br />
allem weil wir uns auch auf Jungwagen<br />
unserer Hausmarken spezialisiert<br />
haben ( Jungwagen ca. sechs bis zwölf<br />
Monate alt und ca. 20.000 Kilometer)<br />
bekommen wir hier eine ganz neue<br />
Käuferschicht dazu. Fazit ist natürlich,<br />
dass wir mit diesem Geschäftsgang fünf<br />
neue Arbeitsplätze schaffen konnten.<br />
„Wasserstoff als Energiespeicher<br />
ist als Alternative<br />
denkbar.“<br />
Lukas Moigg<br />
Moigg: Ja, der Neuwagenverkauf<br />
boomt. Hier setzen die Hersteller immer<br />
mehr auf Bonussysteme und Rabattaktionen.<br />
Somit steigt der Anteil<br />
an Neuwagen stetig. Gute Gebrauchtwagen<br />
sind auch immer schwerer zu<br />
finden. Der Autohandel als Arbeitgeber<br />
und Wirtschaftsfaktor im Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> wird in den nächsten Jahren<br />
vermutlich konstant bleiben. Für die<br />
Autobranche wird es immer schwieriger,<br />
gut ausgebildete Fachkräfte zu<br />
finden. Aus diesem Grund wird es<br />
immer wichtiger, die Jugend selbst auszubilden,<br />
weiterzubilden und für das<br />
Handwerk zu begeistern.<br />
Brandacher: Die wirtschaftliche Lage<br />
im Bezirk ist momentan eigentlich<br />
sehr gut. Die Aussichten in die Zu-<br />
Foto: fotolia.at<br />
VW und Audi Service-Betrieb<br />
➤ Abschlepp- u. Leihwagendienst ➤ Reparatur aller Marken<br />
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A-6212 Maurach • Tel. 05243/5900 • Fax 6264 • Mobil 0664/342 67 73<br />
hermann.woerndle@autohaus.at
UNTERBERGER STRASS | PROMOTION<br />
Autohaus mit Zukunftsvisionen<br />
Die Autowelt Unterberger in Strass im Zillertal ist Heimat von drei Automarken<br />
und punktet mit seiner ausgezeichneten, zentralen Lage und einem hochprofessionallen<br />
Gebrauchtwagenhandel und ist Vorreiter in Sachen E-Mobilität.<br />
Unterberger Strass: drei Marken, ausgezeichnete zentrale Lage und hochprofessioneller Gebrauchtwagenhandel.<br />
Foto: Unterberger Strass<br />
Anfang 2012 startete Unterberger<br />
Strass mit zwölf<br />
Mitarbeitern. Während des<br />
ersten Geschäftsjahrs wurde der<br />
Betrieb grundmodernisiert. Das<br />
alte Gebäude entsprach nicht dem<br />
modernen Unternehmen, das sich<br />
technologischen Fortschritt auf die<br />
„ Durch die drei Marken können<br />
wir von 7.990 bis 240.000 Euro<br />
jede Preiskategorie abdecken.<br />
Auch dank der leichten Nutzfahrzeuge<br />
ist für jeden Kunden<br />
das Passende dabei.“<br />
Fahne geheftet hatte. So wurde das<br />
Gebäude rund um die Werkstatt<br />
abgerissen und ein hochmodernes<br />
Firmengebäude errichtet. Im Laufe<br />
der Jahre wuchs der Mitarbeiterstand<br />
auf stolze 24 und dank<br />
der guten Geschäftsentwicklung<br />
konnte ein weiterer Ausbau vorgenommen<br />
werden. Mittlerweile<br />
beheimatet Unterberger Strass die<br />
drei Marken Hyundai, Mitsubishi<br />
und Land Rover. „Durch diese<br />
drei Marken können wir von 7.990<br />
bis 240.000 Euro jede Preiskategorie<br />
abdecken. Auch dank<br />
der leichten Nutzfahrzeuge<br />
ist für jeden Kunden<br />
das Passende dabei“,<br />
freut sich Geschäftsführer<br />
Hannes Brandacher. Und<br />
es gibt noch etwas, auf<br />
das er stolz ist: „Seit über<br />
einem Jahr zeichnet die<br />
Autowelt Unterberger die<br />
Zukunftsvision für den Umbruch<br />
der Mobilität in ein neues Zeitalter<br />
aus. Von uns wird die Richtung<br />
einer neuen Mobilität im Bezirk<br />
<strong>Schwaz</strong> vorgelebt.“ Unterberger<br />
Strass ist das einzige Autohaus in<br />
der Region, das neben herkömmlichen<br />
Antrieben auch Fahrzeuge<br />
mit Hybrid- und Plug-In-Technologie<br />
sowie rein elektrisch und mit<br />
Wasserstoff betriebene Fahrzeuge<br />
anbietet. Bereits beim Bau des<br />
Gebäudes wurde außerdem eine<br />
Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />
in Verbindung mit einer öffentlich<br />
zugänglichen Ladesäule für E-<br />
Fahrzeuge mitgebaut.<br />
KONTAKT<br />
Autowelt Unterberger Strass<br />
Hyundai – Mitsubishi – Land Rover<br />
An der Bundesstraße 109,<br />
6261 Strass im Zillertal<br />
Telefon: +43 5224 61000<br />
E-Mail: info.strass@unterberger.cc<br />
www.unterberger.cc/standorte/strass-autowelt.html<br />
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top 100 <strong>Schwaz</strong> | Auto<br />
kunft sehe ich eigentlich auch positiv.<br />
Der Autohandel erlebt sicher in den<br />
nächsten fünf Jahren einen großen<br />
Umbruch, wie erwähnt über die Art<br />
der Antriebstechniken und die Menge<br />
an Innovationen, die rasend schnell<br />
auf uns zukommen, so wie auch das<br />
autonome Fahren. Wir müssen uns<br />
hier bereits jetzt vorbereiten, denn die<br />
neuen Antriebstechniken werden mit<br />
höchster Wahrscheinlichkeit weniger<br />
anfällig und servicefreundlicher werden.<br />
Der Gebrauchtwagen wird sich<br />
meiner Meinung nach weiter stabil halten,<br />
jedoch noch mehr Professionalität<br />
als bereits jetzt schon erfordern.<br />
ECHO: Die politischen Diskussionen<br />
und der technische Fortschritt lassen eine<br />
breite Palette an Zukunftsaussichten entstehen.<br />
Wie sieht Ihre Vision aus?<br />
Brandacher: Der Autohandel wird<br />
in Zukunft sicher noch mehr Professionalität<br />
erfordern und neue Geschäftsmodelle<br />
entwickeln. Hier wird auch<br />
das Carsharing einen immer größeren<br />
Stellenwert erlangen. Das moderne<br />
Fortbewegungsmittel Auto wird kein<br />
reines Internetprodukt werden, denn<br />
fachlich professionelle Beratung wird<br />
in den nächsten Jahren immer wichtiger<br />
werden. Die Mobilität der Zukunft<br />
wird mit rein batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen allein nicht möglich sein.<br />
Deshalb ist das Wasserstoffprojekt so<br />
unheimlich wichtig! Wir können hier<br />
unsere eigenen Ressourcen umweltschonend<br />
nutzen, ohne dass wir CO 2<br />
produzieren, und sind von Lieferanten<br />
unabhängig. Der Wasserstoff hat überwiegende<br />
Vorteile für unsere Region.<br />
Die Produktion kann der Verbund in<br />
der Zeit machen, wo er Energieüberschuss<br />
hat, was im Sommer durchaus<br />
der Fall ist. Würden alle Autos nur<br />
elektrisch fahren, könnten wir die Ladespitzen<br />
mit dem Energienetz niemals<br />
abdecken.<br />
Moigg: Die Zukunft wird noch viele<br />
alternative Antriebskonzepte hervorbringen.<br />
Das Speichermedium<br />
Batterie wird sich vermutlich nicht<br />
durchsetzen. Wasserstoff als Energiespeicher<br />
ist als Alternative eher<br />
denkbar. Es werden sich sicherlich<br />
auch komplett neue Antriebsmöglichkeiten<br />
finden. Für die nähere Zukunft<br />
wird Downsizing (kleine Motoren mit<br />
Turboaufladung) die beste Lösung<br />
darstellen. Fahrzeuge werden auch teilautonom<br />
fahren. Hier ist vor allem auf<br />
Autobahnen vorstellbar, Fahrzeuge<br />
autonom fahren zu lassen, da hier das<br />
Gefahrenpotenzial am geringsten ist.<br />
Für alle anderen Verkehrswege wird<br />
der Fahrer immer seinen Teil zum<br />
Lenken des Fahrzeugs beitragen müssen.<br />
Harrasser: Fakt ist, bei unseren Marken<br />
tut sich sehr viel in den nächsten<br />
Jahren. Es wird bei uns jedes Modell<br />
alternativ mit einem Diesel-, Benzin-,<br />
Hybrid- oder Elektroantrieb geben.<br />
Ich glaube, mit dieser im Moment einzigarten<br />
Gestaltung unserer Produkte<br />
können wir uns sehr stark abheben und<br />
entspannt in die Zukunft schauen.<br />
Haidacher: Die Zukunft wird eine<br />
Koexistenz von konventionellen Antrieben<br />
(Benzin und Diesel), Hybrid-<br />
Antrieben (Benzin und Diesel) und<br />
Elektrogetrieben sein. Im urbanen Bereich<br />
wird der Elektroanteil geringfügig<br />
höher als am Land sein. Man sollte den<br />
Kunden nicht permanent mit Fahrverboten<br />
verunsichern, sondern es sollten<br />
klare Regelungen seitens der Politik<br />
beschlossen werden.<br />
„Die Politik muss klare<br />
Regelungen beschließen<br />
und den Kunden nicht<br />
mit Verboten drohen.“<br />
Franz Haidacher<br />
Bacher: Meiner Meinung und Einschätzung<br />
nach müssen wir einmal<br />
zuerst unterscheiden, wo wir uns<br />
bewegen. Die Menschen ziehen immer<br />
mehr in Ballungsräume und dort<br />
wird es vermutlich zu einer Abnahme<br />
des privaten Verkehrs kommen. Das<br />
ergibt sich schon einmal aus der dortigen<br />
Infrastruktur und des Platzes<br />
für Individualverkehr. In ländlichen<br />
Regionen wird der Individualverkehr<br />
in absehbarer Zeit weiter bestehen.<br />
Auch wird sich ein bestimmter Trend<br />
weg vom Eigentum, hin zur zeitlichen<br />
Nutzung von Autos ergeben. Das wird<br />
zwar das Autofahren nicht günstiger<br />
machen, aber der Spaß wird trotzdem<br />
erhalten bleiben. Wir im Autohandel<br />
leben ja sehr stark von der Emotion.<br />
Ein weiterer Trend ist, dass es aufgrund<br />
des Verkehrsflusses und auch der vielen<br />
neuen technischen Hilfsmittel<br />
beim Autofahren immer weniger und<br />
geringere Schäden geben wird. Auch<br />
die teilweise Elektrifizierung, sei es hybrid<br />
oder vollelektrisch, verringert die<br />
Wartungskosten. Das sind Herausforderungen,<br />
die unsere Betriebe schon<br />
fordern werden. Alles in allem sehe ich<br />
aber nicht schwarz für den Autohandel.<br />
Man wird aber seine Hausaufgaben<br />
machen müssen, um weiterhin sichere<br />
Arbeitsplätze gewährleisten zu können.<br />
<br />
Interview: Sissi König<br />
82<br />
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