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Top100 Schwaz 2018

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April <strong>2018</strong> | Ausgabe <strong>Schwaz</strong>, Euro 2,–<br />

Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />

RM03A035101, 6020 Innsbruck<br />

Jahrbuch der<br />

Wirtschaft<br />

Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

<strong>2018</strong><br />

Das Original.<br />

SCHWAZ<br />

Industrie<br />

Vom Bergbau im Mittelalter<br />

bis zu den Weltmarktführern<br />

von heute<br />

Ranking<br />

Die 100 umsatzstärksten<br />

Unternehmen des Bezirks<br />

und deren Geschäftsführer<br />

Start-ups<br />

Jungunternehmen,<br />

ihre Motive, ihre Ziele,<br />

ihre Herausforderungen


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im Bezirk hilfreiche<br />

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Die Bezirksstelle <strong>Schwaz</strong> der Tiroler Wirtschaftskammer ist der erste Ansprechpartner für alle<br />

Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong>, vom Arbeitgeberbetrieb bis zum Einpersonenunternehmen.<br />

Bezirksstelle <strong>Schwaz</strong> | Bahnhofstraße 11 | 6130 <strong>Schwaz</strong><br />

T 05 90 90 5-3716 | E schwaz@wktirol.at | W WKO.at/tirol/schwaz


top 100 <strong>Schwaz</strong> | editorial<br />

Vom Mittelalter in <strong>Schwaz</strong><br />

zur Leidenschaft von Start-ups<br />

IMPRESSUM<br />

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Österreich<br />

Telefon: 0512/34 21 70<br />

Fax: 0512/34 21 70-20<br />

ECHO Wirtschaft<br />

Ausgabe 01/<strong>2018</strong> | Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

Herausgeber und Medieninhaber:<br />

ECHO Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />

Redaktion: Maria Witting MA, Mag. Karolina<br />

Putz MSc., Sissi König, Verena Kopp, Amata<br />

Steinlechner<br />

Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner<br />

Anzeigen: Manuela Gabl, Mag. Birgit Steinlechner<br />

E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />

Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />

Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />

ECHO Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />

A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />

Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />

Foto: fotolia.com<br />

Die Wirtschaft boomt, in Österreich,<br />

in Tirol und auch<br />

im Bezirk <strong>Schwaz</strong>. Das<br />

zeigen auch die Zahlen der TOP 100<br />

Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong>, die<br />

wir einmal mehr präsentieren dürfen.<br />

Was hinter den Zahlen steht, was zu<br />

den Zahlen führt und was viele Unternehmen<br />

eint, ist die Leidenschaft für<br />

das Produkt und das Unternehmen.<br />

Deshalb haben wir uns auch dieses<br />

Mal auf die Suche nach besonders<br />

spannenden Wirtschaftsgeschichten<br />

begeben und dürfen Ihnen eine<br />

breite Palette an Themen bieten. So<br />

finden Sie die Geschichte der Industrie<br />

im Bezirk, die bis ins Mittelalter<br />

zurückreicht, ebenso wie einen Einblick<br />

in das, was Start-ups antreibt.<br />

Lesen Sie auch über die Themen, die<br />

Touristiker beschäftigen, und wie sie<br />

es trotz Fachkräftemangel schaffen,<br />

höchste Qualität zu liefern.<br />

Wir liefern Ihnen heute ein spannendes<br />

und vielfältiges Jahrbuch der<br />

Wirtschaft. Eine interessante und<br />

kurzweilige Lektüre wünscht Ihnen<br />

die Redaktion.<br />

Wirtschaftstreuhänder Unternehmensberater Mediation<br />

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www.pfister.co.at<br />

zertifiziert nach ISO 9001:2000


Inhalt<br />

06 Lebenswertes <strong>Schwaz</strong> für Jung und Alt<br />

Der <strong>Schwaz</strong>er Bürgermeister Hans Lintner ist stolz auf die<br />

positive Entwicklung der Silberstadt.<br />

08 Pflege als Sorgenkind<br />

Der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner spricht über die<br />

zukünftigen Herausforderungen für die Gemeinde.<br />

12 Fachkräftemangel<br />

WK-Obfrau Martina Entner erörtert das aktuelle Problem, das<br />

nicht nur den Tourismus betrifft.<br />

16 Vielfältiger Arbeitsmarkt<br />

AK-Leiter Andreas Herzog berichtet über die aktuelle Situation<br />

am Stellenmarkt.<br />

20 SCHWAZ IN ZAHLEN<br />

22 DIE TOP 100 UNTERNEHMEN<br />

29 DIE TOP 100 Geschäftsführer<br />

33 Erster Boom im Mittelalter<br />

Der Beginn der Industrie im Bezirk <strong>Schwaz</strong> ist dem Bergbau zu<br />

verdanken.<br />

42 Die Konjunktur blüht<br />

Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer<br />

Tirol, im Gespräch zur aktuellen Lage der Tiroler<br />

Industrie.<br />

46 Vereinfachung der Gesetze<br />

Markus Schwaiger und Bernhard Pfister äußern sich zur überbordenden<br />

Bürokratie in Österreich.<br />

48 Start-up: Zahlen, Daten, Fakten<br />

Auch in <strong>Schwaz</strong> werden immer mehr Start-ups gegründet.<br />

50 Eventfahrzeuge mit Persönlichkeit<br />

Wolfgang Sief hat mit seinem Start-up APEMIO ein innovatives<br />

Konzept in die Tat umgesetzt.<br />

52 Effizienz und Qualität<br />

Branislav Stojakovic und sein Team haben ein einzigartiges<br />

Produkt entwickelt, das die Motoreffizienz verbessert.<br />

56 Positive Entwicklung<br />

Architekt Christoph Prem freut sich über die erfolgreiche<br />

Entwicklung seines Unternehmens und des gesamten<br />

Bezirks.<br />

58 Insolvenzrechtsnovelle<br />

Rechtsanwalt Philipp Moser erklärt die Gesetzesnovelle für<br />

Privatinsolvenzen und deren Folgen.<br />

60 Überregulierung als Problem<br />

Steuerberater Florian Höllwarth spricht über zunehmenden<br />

bürokratischen Aufwand für Unternehmen.<br />

62 Einfach weniger Steuern<br />

Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater und<br />

Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die Pläne der neuen<br />

Bundesregierung.<br />

66 Papier war gestern<br />

Die Steuerberater Markus Bartl und Markus Geisler erzählen<br />

von ihrem neuen System BILLUP.<br />

70 Tourismus – Mitarbeiter gesucht<br />

Der Mangel an Fachkräften stellt eine große Herausforderung für<br />

Touristiker in Tirol dar.<br />

76 Wie entwickelt sich der Automarkt?<br />

Der Automarkt verzeichnet derzeit ein Hoch. Die Zahl der<br />

Neuzulassungen steigt auch in Tirol.<br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Lebenswertes <strong>Schwaz</strong><br />

für Jung und Alt<br />

<strong>Schwaz</strong>. Bürgermeister Dr. Hans Lintner ist stolz auf den großen Erfolg bei<br />

der Entente Florale und die positive Entwicklung der Silberstadt. Mit ECHO<br />

spricht er über die Entwicklungspotenziale und aktuelle Projekte.<br />

Echo: 2017 stand ganz im Zeichen<br />

der Entente Florale, bei der <strong>Schwaz</strong> die<br />

Vertreterin der Städte Österreichs war.<br />

Wie fällt Ihre Bilanz dieses Wettbewerbs<br />

aus?<br />

Hans Lintner: Wir freuen uns über<br />

den großen Erfolg, den wir bei der<br />

Entente Florale erzielt haben. Wir<br />

haben die europaweite Punktewertung<br />

gewonnen und konnten diese<br />

Goldmedaille nach <strong>Schwaz</strong> holen.<br />

Die Entente Florale ist nur vordergründig<br />

ein Wettbewerb des schönen<br />

Blumenschmucks. In die Bewertung<br />

fließen auch die Lebensqualität und<br />

die Nachhaltigkeit der Projekte der<br />

teilnehmenden Städte ein. Daher sind<br />

wir wirklich sehr stolz auf unseren Sieg,<br />

weil er aufzeigt, dass <strong>Schwaz</strong> auch auf<br />

internationaler Ebene in diesen Bereichen<br />

top ist. Somit war die Teilnahme<br />

an diesem Wettbewerb auch eine<br />

Art der Evaluierung unserer Arbeit.<br />

Echo: Welche Projekte, die im<br />

Zuge der Entente Florale initiiert<br />

wurden, wirken in <strong>Schwaz</strong> auch <strong>2018</strong><br />

nach?<br />

Lintner: In diesem Zusammenhang<br />

möchte ich besonders unser Bienenprojekt<br />

hervorheben. Das Problem<br />

des Bienensterbens hat uns sehr beschäftigt<br />

und wir haben uns dazu entschlossen,<br />

an den Straßenrändern und<br />

„Wir möchten mit dem<br />

Sozialsprengel einen<br />

Nachtdienst mit fixen<br />

Besuchszeiten anbieten.“<br />

allen Straßeninseln eine Naturblumenmischung<br />

auszusäen. Diese Art<br />

der Begrünung hat neben einem sehr<br />

hübschen optischen Effekt auch den<br />

Vorteil, dass den Bienen wieder ein<br />

breites Nahrungsangebot zur Verfügung<br />

gestellt wird, das leider in der freien<br />

Natur sehr stark zurückgegangen ist.<br />

Wir sind auch auf unseren Silberwald<br />

sehr stolz. Dieses Gebiet wurde neu<br />

gestaltet und mit einem sortenreichen<br />

Mischwald aufgeforstet. An diesem besonderen<br />

Ort haben wir auch für unseren<br />

Waldkindergarten, den ersten in<br />

Tirol, zum 10-Jahr-Jubiläum ein neues<br />

und den modernen Bedürfnissen und<br />

Vorschriften entsprechendes Haus geschaffen.<br />

ECHO: <strong>Schwaz</strong> konnte auch mit der<br />

sozialen Wärme punkten. Was sind<br />

Ihre besonderen Anliegen in diesem<br />

Bereich.<br />

Lintner: Wir wollen in <strong>Schwaz</strong> eine<br />

hohe Lebensqualität für alle schaffen.<br />

Wir sind eine lebendige Stadt mit Jung<br />

und Alt, verschiedenen Nationalitäten<br />

und einer gesunden Wirtschaft. Jede<br />

dieser Gruppen hat ihre Bedürfnisse<br />

und wir versuchen vonseiten der Stadtführung<br />

ein gedeihliches Miteinander<br />

zu ermöglichen. Seit zehn Jahren bieten<br />

wir die Möglichkeit des betreuten<br />

Wohnens an und werden <strong>2018</strong> ein<br />

drittes Haus dafür eröffnen. Alle Einrichtungen<br />

verfügen aber neben den<br />

Wohneinheiten für unsere älteren<br />

Mitbürger auch über Räumlichkeiten<br />

für Geschäfte, in denen z. B. von der<br />

Lebenshilfe betreute Personen Arbeit<br />

finden. Wir haben ein Gasthaus und<br />

einen Kindergarten in diese Projekte<br />

integriert. Vonseiten der Stadt ist es uns<br />

ein großes Anliegen, das Miteinander<br />

von Jung und Alt zu fördern.<br />

Fotos: Kröll<br />

6 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


ECHO: Nach dem Fall des Pflegeregresses<br />

kämpfen viele Gemeinden<br />

mit den Kosten der Senioren- und<br />

Pflegeheime. Wie gehen Sie mit dieser<br />

Problematik um?<br />

Lintner: Ich war und bin davon überzeugt,<br />

dass das betreute Wohnen einen<br />

immer höheren Stellenwert erhalten<br />

wird. Die älteren Menschen können<br />

einen großen Teil an Selbstständigkeit<br />

behalten, sind aber durch die Betreuung<br />

bestens versorgt. In diesem Zusammenhang<br />

liegt es mir besonders<br />

am Herzen, die Betreuung durch den<br />

Sozialsprengel auch mit einem Nachtdienst<br />

zu gewährleisten. Ich kämpfe<br />

derzeit für eine Anpassung der Gebührensätze,<br />

damit wir diesen Nachtdienst<br />

anbieten können. Ich bin zutiefst davon<br />

überzeugt, dass wir mit dieser Art der<br />

Seniorenbetreuung die Heime entlasten<br />

und damit die Finanzierung der<br />

Pflege gewährleisten können.<br />

ECHO: Was sehen Sie als dringliche<br />

Aufgabe bezüglich der Lebensqualität<br />

in <strong>Schwaz</strong> an?<br />

Lintner: Besonders wichtig ist eine<br />

erfolgreiche Integration. <strong>Schwaz</strong> hat<br />

viele Flüchtlinge aufgenommen, die<br />

eigentlich nach erfolgreichem Asylansuchen<br />

auf die Gemeinden aufgeteilt<br />

werden sollten. Dies ist kaum geschehen<br />

und so stehen wir heute vor der<br />

Aufgabe, eine sprachliche, kulturelle<br />

und berufliche Integration erfolgreich<br />

durchzuführen. Wir haben Mitarbeiter<br />

angestellt, die in Schulen und Kindergärten<br />

Sprachassistenz leisten. Dabei<br />

stellen wir fest, dass die Integration für<br />

jene, die seit Jahrzehnten bei uns leben,<br />

schwieriger ist als jene, die durch die<br />

Flucht zu uns gekommen sind. Ohne<br />

das hervorragende ehrenamtliche Engagement<br />

zahlreicher <strong>Schwaz</strong>er Bürger<br />

könnten wir derzeit unseren Aufgaben<br />

nicht erfüllen. Die Politik ist nun gefordert,<br />

die finanziellen Mittel für ausreichend<br />

Personal zur Verfügung zu<br />

stellen, denn nur eine professionelle<br />

Betreuung führt zur positiven Integration.<br />

ECHO: In <strong>Schwaz</strong> wird nicht nur gelebt,<br />

sondern natürlich auch gearbeitet.<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie<br />

im wirtschaftlichen Sektor?<br />

Lintner: Wir haben in <strong>Schwaz</strong> rund<br />

8.000 Beschäftigte, davon ca. 3.000<br />

in öffentlichen und sozialen Einrichtungen.<br />

Für uns ist natürlich die Absicherung<br />

dieser Arbeitsplätze und die<br />

Schaffung von neuen extrem wichtig.<br />

Viele Betriebe sind an der Peripherie<br />

angesiedelt und so stehen wir vor der<br />

Herausforderung, die Innen- und Altstadt<br />

belebt zu erhalten. Ein guter Mix<br />

aus Gastronomie, Kultureinrichtungen<br />

und Geschäften ist uns wichtig, damit<br />

die Innenstadt für die <strong>Schwaz</strong>er und<br />

unsere Gäste attraktiv bleibt. Wir haben<br />

ein Standort- und Potenzialmanagement<br />

etabliert, das diese Flächen<br />

vermarktet und dafür sorgen soll, dass<br />

Eigentümer und Mieter wirtschaftlich<br />

gesund bleiben.<br />

Mit Tyrolit, den Adlerwerken, Daka<br />

oder ECI haben wir auch potente Industrieunternehmen,<br />

die sich aktiv in<br />

<strong>Schwaz</strong> einbringen. Wir als Stadt sehen<br />

es auch als unsere Aufgabe, die Ausbildung<br />

von kompetenten Arbeitskräften<br />

für die Wirtschaft zu garantieren. Wir<br />

sorgen für einen guten Mix an Schulen<br />

und Ausbildungsstätten, die unseren<br />

jungen Bürgern eine Ausbildung in<br />

ihrer Heimatstadt ermöglichen.<br />

ECHO Was würden Sie als die Highlights<br />

für <strong>2018</strong> bezeichnen?<br />

Lintner: Wir werden unser Altersheim<br />

erweitern und einen neuen Kindergarten<br />

in diesem errichten, so wird<br />

daraus ein Mehrgenerationenhaus.<br />

Außerdem werden wir eine neue Einrichtung<br />

für unser betreutes Wohnen<br />

eröffnen. Als Highlight möchte ich<br />

auch den zweiten Abschnitt für unser<br />

Fünf-Euro-Wohnen bezeichnen. Wir<br />

möchten in <strong>Schwaz</strong> vom System der<br />

Förderung hin zum leistbaren Wohnen<br />

weiter betreiben. Unsere Politik des<br />

Wohnens für unterschiedliche Bedürfnisse<br />

mit verschiedenen Möglichkeiten<br />

werden wir auch <strong>2018</strong> fortführen.<br />

ECHO: Was ist Ihnen als Bürgermeister<br />

besonders wichtig?<br />

Lintner: Ganz klar eine offene Kommunikation<br />

und ein niederschwelliger<br />

Zugang zu allen Themen. Anliegen<br />

und Probleme unserer Bürger gehören<br />

offen angesprochen und diskutiert.<br />

„Beim Reden kommen die Leut ‘zam“<br />

kann ich nur vollinhaltlich unterschreiben.<br />

Interview: Sissi König<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Pflege als Sorgenkind<br />

Bürgermeister. Dietmar Wallner, Bürgermeister von Jenbach, spricht über die<br />

Situation in der Gemeinde und die Herausforderungen, die in den nächsten<br />

Jahren zu bewältigen sind. Ganz oben auf der Liste: Pflege und Wohnen.<br />

ECHO: Ein Drittel der Legislaturperiode<br />

ist vorbei. Wie sieht Ihre Bilanz<br />

der vergangenen zwei Jahre aus?<br />

Dietmar Wallner: Wir haben in<br />

den letzten zwei Jahren sehr viel Geld<br />

in Infrastruktur investiert, die man<br />

nicht sieht. Im Wasser- und Kanalbau<br />

mussten viele Leitungen erneuert bzw.<br />

getauscht werden. Das Veranstaltungszentrum<br />

wurde grunderneuert und<br />

barrierefrei gemacht. Außerdem wurde<br />

sehr viel Energie in Planungsarbeit<br />

gesteckt, z. B. für die Erneuerung der<br />

unteren Achenseestraße und einen<br />

neuen Kindergarten.<br />

ECHO: Eine durchwegs positive<br />

Bilanz also?<br />

Wallner: Es ist sicher viel weitergegangen.<br />

Was leider nicht so gut funktioniert<br />

hat, war die Kommunikation<br />

im Gemeinderat. Viele Konflikte<br />

wurden öffentlich ausgetragen und<br />

sowohl der Bauamtsleiter als auch ich<br />

wurden öffentlich angegriffen. Diese<br />

Probleme hätten sich auf dem Amtsweg<br />

schneller und unkomplizierter<br />

lösen lassen.<br />

ECHO: Gerüchten zufolge könnte<br />

sich GE Jenbacher bald von seinem<br />

Geschäftszweig der Gasmotorenherstellung<br />

trennen. Davon wäre<br />

auch das Werk in Jenbach mit seinen<br />

1.600 Mitarbeitern betroffen. Welche<br />

Bedeutung hat GE Jenbacher für die<br />

Gemeinde Jenbach, auch im Hinblick<br />

auf die Kommunalsteuer?<br />

Wallner: Natürlich spielt GE auch<br />

in Bezug auf die Kommunalsteuer eine<br />

wichtige Rolle für die Gemeinde.<br />

Auch für andere Gemeinden spielen<br />

so große Betriebe eine wichtige Rolle<br />

und das gesamte Unterinntal ist ein<br />

toller Industriestandort. Was an den<br />

Gerüchten dran ist, kann ich nicht<br />

bewerten. Diese werden jedoch von<br />

der Werksleitung als reine Spekulation<br />

bezeichnet. Die Fabrik wurde<br />

gerade erst als „Brilliant Factory“ ausgezeichnet<br />

und schreibt durchwegs<br />

schwarze Zahlen.<br />

ECHO: Welche Pläne haben Sie für<br />

Jenbach im heurigen Jahr?<br />

Wallner: Vor allem sind Maßnahmen<br />

zur Verkehrsberuhigung geplant.<br />

Zusätzlich stehen einige Investitionen<br />

in soziale Infrastruktur an. Es soll ein<br />

neues barrierefreies Seniorenzentrum<br />

gebaut werden. Wir sind auch gerade<br />

bei der Planung geeigneter Maßnahmen,<br />

um die Mobilität der Senioren<br />

zu erhöhen.<br />

ECHO: Welche Maßnahmen haben<br />

Sie da ins Auge gefasst?<br />

Fotos: Witting<br />

8 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Wallner: Viele Senioren leiden unter<br />

eingeschränkter Mobilität. Linienbusse<br />

fahren nicht direkt vor die<br />

Haustür und für viele Senioren ist ein<br />

Weg von 300 Metern bis zur nächsten<br />

Bushaltestelle weit. Wir versuchen,<br />

eine Lösung mit der lokalen Taxiwirtschaft<br />

zu finden. Es geht darum, für<br />

absolut notwendige Gänge wie Arztund<br />

Apothekenbesuche oder den<br />

wöchentlichen Einkauf ein besseres<br />

Mobilitätsangebot zu schaffen.<br />

„Es kann nicht die<br />

Intention sein, dass jeder Mensch, der Pflege<br />

braucht, sofort ins Altersheim geht.“<br />

ECHO: Letztes Jahr haben Sie darüber<br />

gesprochen, dass beim Hochwasserschutz<br />

überhaupt nichts weitergeht.<br />

Hat sich diesbezüglich im<br />

vergangenen Jahr etwas geändert?<br />

Wallner: Beim Hochwasserschutz<br />

geht es um zwei verschiedene Bereiche.<br />

Beim Kasbach ist zum Glück<br />

mittlerweile etwas weitergegangen.<br />

Beim Hochwasserschutz am Inn haben<br />

wir leider immer noch dasselbe<br />

Problem. Wir haben ein Projekt, das<br />

schon lange wasserrechtlich bewilligt<br />

ist. Trotzdem kann es nicht umgesetzt<br />

werden, weil ein begleitendes Projekt<br />

der TIWAG vom Ministerium bis<br />

jetzt nicht entsprechend abgearbeitet<br />

wurde. Zuerst mussten Hochwasserverbände<br />

gegründet werden, damit<br />

der Hochwasserschutz umgesetzt<br />

werden kann. Mittlerweile könnte das<br />

Jenbacher Hochwasserprojekt vorgezogen<br />

umgesetzt werden. Hoffentlich<br />

kann sich die neue Landesregierung<br />

entsprechend beim Ministerium für<br />

die Umsetzung einsetzen. Das Projekt<br />

ist für uns sehr wichtig, da jedes<br />

Jahr ein Hochwasser Anrainer und<br />

Industrie in den entsprechenden Gebieten<br />

enorm schädigen könnte.<br />

ECHO: Welche sind im Moment<br />

die größten gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

für die Gemeinde?<br />

Wallner: Ein wichtiges Thema ist<br />

sicherlich die Pflege im Alter. Grundsätzlich<br />

sind wir mit dem Jenbacher<br />

Sozialzentrum, das seit 2012 in Betrieb<br />

ist, gut aufgestellt. Wir haben eine<br />

Case-Managerin für pflegebedürftige<br />

Menschen bestellt und über den<br />

Sozialsprengel eine Tagesbetreuung<br />

eingerichtet. Was noch fehlt, ist ein<br />

betreutes Wohnen. ➝<br />

Wir<br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

ECHO: Wie hat sich der Wegfall<br />

des Pflegeregresses auf die Pflegesituation<br />

in Jenbach ausgewirkt?<br />

Wallner: Nach dem Wegfall des<br />

Pflegeregresses ist es wichtig, dass<br />

taugliche Mittel für die Finanzierung<br />

der Pflege gefunden werden. Es ist eine<br />

Sache, Wahlzuckerln zu verteilen,<br />

und eine andere, diese dann auch<br />

zu finanzieren. Durch den Wegfall<br />

des Pflegeregresses entsteht ein sehr<br />

starker Druck auf die Heime und<br />

das gut aufgestelle Pflegenetz der<br />

Sozialsprengel leidet an einer sinkenden<br />

Nachfrage. Dadurch, dass<br />

auf das Vermögen der Menschen<br />

nicht mehr zurückgegriffen werden<br />

kann und vor einigen Jahren ja auch<br />

schon der Kinderregress weggefallen<br />

ist, entscheiden sich ältere Menschen<br />

jetzt viel öfter für das Altersheim. Wir<br />

haben auf der anderen Seite die Sozialsprengel,<br />

die sehr gute ambulante<br />

Pflege anbieten, die aber natürlich zu<br />

bezahlen ist. Im Altersheim ist alles<br />

geregelt: Ein Teil der Pension geht<br />

ans Heim, den Menschen bleibt ein<br />

kleiner Teil als Taschengeld und der<br />

Rest ist von der Mindestsicherung<br />

zu finanzieren. Der Sozialsprengel ist<br />

aber unabhängig von der Einkommenssituation<br />

komplett zu bezahlen.<br />

Man wird hier Möglichkeiten entwickeln<br />

müssen, damit die mobilen<br />

Pflegedienste nicht durch den Rost<br />

fallen. Es kann nicht die Intention<br />

sein, dass jeder Mensch, der Pflege<br />

braucht, sofort ins Altersheim geht.<br />

ECHO: Mit welchen Maßnahmen<br />

kann hier gegengesteuert werden?<br />

Wallner: Die Pflegenden zu Hause<br />

und die Sozialsprengel gehören<br />

viel mehr unterstützt. Es wird nötig<br />

sein, beim Pflegegeld etwas zu ändern,<br />

also z. B. eine Zweckbindung<br />

des Geldes oder eine Umwandlung<br />

in Sachleistungen. Durch den Wegfall<br />

des Pflegeregresses wird auf der<br />

einen Seite eine massive Entlastung<br />

geschaffen. Deshalb müssen auf der<br />

anderen Seite andere Pflegemodelle<br />

unterstützt werden.<br />

ECHO: Tirolweit ist das Thema<br />

leistbares Wohnen sehr aktuell. Wie<br />

sieht die Situation im sozialen Wohnbau<br />

und außerhalb in Jenbach aus?<br />

Wallner: Wichtig ist, dass wir eine<br />

gute Mischung aus leistbarem Eigentum<br />

und günstigen Mieten zur<br />

Verfügung stellen können. Ich bin<br />

kein Verfechter dieser Fünf-Euro-<br />

Projekte, bei denen dann niedrigere<br />

Standards gelten. In Jenbach haben<br />

wir es geschafft, Quadratmeterpreise<br />

in der Höhe von 7,50 Euro zusammenzubringen.<br />

Preise können ja über<br />

die Mietzinsbeihilfe abgefedert werden.<br />

Niedrige Preise dürfen nicht auf<br />

Kosten der Infrastruktur oder Bautechnik<br />

erzwungen werden. Durch<br />

Energieeffizienz können die Betriebskosten<br />

niedrig gehalten werden.<br />

ECHO: Sind im sozialen Wohnbau<br />

auch neue Projekte geplant?<br />

Wallner: Der Begriff des sozialen<br />

Wohnbaus hinkt aus meiner Sicht.<br />

Was wichtig ist, ist gemeinnütziger<br />

Wohnbau, der durch Beihilfen unterstützt<br />

ist. Junge Familien und<br />

ältere Menschen sollen sich diese<br />

Wohnungen leisten können. Sozialer<br />

Wohnbau impliziert, dass er nur<br />

für finanziell schlecht gestellte Menschen<br />

ist. Das ist aber nicht der Fall.<br />

Der weitaus überwiegende Teil in<br />

Jenbach und anderen Gemeinden<br />

wohnt im unterstützten, gemeinnützigen<br />

Wohnbau. Wohnen definiere<br />

ich als Grundrecht und über<br />

die Wohnbauförderung und diverse<br />

andere Maßnahmen, wie den Bodenfonds,<br />

hat das Land taugliche Mittel,<br />

um entsprechend leistbares Wohnen<br />

zur Verfügung zu stellen. Es ist einfach<br />

eine Tatsache, dass die Grundstückspreise<br />

in Westösterreich sehr<br />

hoch sind. Das bestimmt der Markt.<br />

Vertragsraumordnung, Wohnbauförderung<br />

und Bodenfonds sind geeignete<br />

Maßnahmen, um das Wohnen<br />

in Tirol leistbarer zu gestalten.<br />

ECHO: Auch Jenbach hat ein Problem<br />

mit dem Leerstand in der Innenstadt.<br />

Was wird Ihrerseits gegen<br />

dieses Phänomen unternommen?<br />

Wallner: Das Problem ist meiner<br />

Meinung nach einer falschen Raumordnungspolitik<br />

vor Jahrzehnten geschuldet.<br />

Ein Teil der früheren Einkaufstraße<br />

Achenseestraße gehört inzwischen<br />

der Gemeinde. Wir haben<br />

bereits 2013/14 unter Einbindung<br />

der Bevölkerung einen Ortskern-<br />

Entwicklungsprozess gestartet. Über<br />

einen Wettbewerb wurde jetzt ein<br />

Gestaltungskonzept entwickelt und<br />

im unteren Teil der Achenseestraße<br />

soll dann heuer und nächstes Jahr eine<br />

Begegnungszone mit wesentlich<br />

höherer Aufenthaltsqualität entstehen.<br />

Dieses Erfolgsmodell funktioniert<br />

auch schon in anderen Gemeinden.<br />

Wenn wir die öffentlichen<br />

Plätze entsprechend gestalten, haben<br />

die Eigentümer von Liegenschaften<br />

wieder bessere Möglichkeiten, diese<br />

an Gewerbetreibende zu vermieten.<br />

<br />

Interview: Maria Witting<br />

10 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Fachkräftemangel<br />

Wirtschaft. Martina Entner, Obfrau der Wirtschaftskammer <strong>Schwaz</strong>,<br />

spricht über die starke Konjunktur im Bezirk, die erfolgreiche<br />

Wintersaison und die aktuellen Herausforderungen für den Tourismus.<br />

ECHO: Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche<br />

Entwicklung im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> im vergangenen Jahr?<br />

Martina Entner: Die wirtschaftliche<br />

Entwicklung war sehr zufriedenstellend.<br />

Die Auftragsbücher sind<br />

voll, die Tourismuszahlen sind sehr<br />

erfreulich und in der Saison haben<br />

wir praktisch Vollbeschäftigung. Es<br />

sind Hochzeiten.<br />

ECHO: War die Wintersaison für<br />

den Tourismus erfolgreich? Wie waren<br />

die Nächtigungszahlen?<br />

Entner: Der Vorwinter war bereits<br />

schneereich, das tut auch dem Tourismus<br />

gut. Dank unserer Seilbahnbetriebe<br />

haben wir zwar beste Beschneiungsanlagen,<br />

trotzdem lockt der Naturschnee<br />

natürlich Gäste an und es<br />

gab sehr früh schon viele Buchungen.<br />

Die Zahl der Nächtigungen in allen<br />

Gebieten, nicht nur in den typischen<br />

Skigebieten, war bemerkenswert. Die<br />

niedrigeren Regionen haben stark<br />

von der guten Schneelage profitiert.<br />

Außerdem sind mit dem frühen<br />

Fasching und dem frühen Ostern<br />

auch die Ferienzeiten sehr kompakt<br />

gelegen, was sich zusätzlich positiv<br />

auf die Zahlen ausgewirkt hat. Die<br />

Wintersaison war rundum erfolgreich,<br />

von der Gästezufriedenheit<br />

über die Beschäftigungszahlen bis<br />

hin zu den Nächtigungen. Auch für<br />

die Sommersaison erwarten wir eine<br />

positive Entwicklung. Auf das gute<br />

Wirtschaftsjahr 2017 schaut ein mindestens<br />

so erfolgreiches <strong>2018</strong> herein.<br />

ECHO: Macht sich im Tourismus<br />

auch die niedrige Zinspolitik bemerkbar?<br />

Entner: Natürlich spielen im Tourismus,<br />

wie auch in der Wirtschaft<br />

ganz allgemein, gute Rahmenbedingungen<br />

eine wichtige Rolle. Niedrige<br />

Zinsen gehören da auch dazu<br />

und sind sie auch ein Grund für eine<br />

bessere Investitionsbereitschaft der<br />

Unternehmen. Aber auch die gute<br />

Wirtschaftslage insgesamt wirkt sich<br />

positiv aus.<br />

ECHO: Was sind im Moment die<br />

größten Herausforderungen im Tourismus?<br />

Entner: Die größte Herausforderung<br />

ist in jeder Branche der Wandel<br />

der Zeit. Der Tourismus ist in großem<br />

Maße von den Veränderungen<br />

durch die Digitalisierung betroffen.<br />

Doch gerade durch die Digitalisierung<br />

tun sich in der Branche jede<br />

Menge neue Chancen auf.<br />

ECHO: Hat sich das Buchungsverhalten<br />

der Gäste durch die neuen<br />

Buchungsmöglichkeiten verändert?<br />

Entner: Auf jeden Fall. Durch die<br />

zusätzlichen Buchungsmöglichkeiten<br />

im Internet buchen die Menschen<br />

immer spontaner. Es werden<br />

Fotos: Witting<br />

12 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


auch kürzere Urlaube gemacht, dafür<br />

mehr. Früher blieben die meisten<br />

Gäste genau eine Woche, von Samstag<br />

bis Samstag. Inzwischen werden<br />

auch kürzere Urlaube gebucht, über<br />

längere Wochenenden oder Weihnachten<br />

und Silvester. Dieser Trend<br />

ist speziell seit dem letzten Jahr zu<br />

bemerken. Natürlich muss man sich<br />

nun an diese Kurzfristigkeit anpassen,<br />

es entstehen aber natürlich auch viele<br />

neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung.<br />

Man kann sich international<br />

positionieren und potenzielle<br />

Gäste überall auf der Welt besser<br />

erreichen. Eine weitere Herausforderung<br />

ist die Steigerung der Dienstleistungsqualität.<br />

Wir sind Spitzenreiter<br />

im Tourismus und bieten in allen<br />

Bereichen eine sehr gute Qualität an.<br />

„Seit 2001 bis heute ist die Zahl der beschäftigten<br />

Mitarbeiter in Tirol im Tourismus um 55% gestiegen,<br />

in der restlichen Wirtschaft um ca. 25%.“<br />

ECHO: Wodurch zeichnet sich der<br />

Tourismus im Bezirk besonders aus?<br />

Entner: Einerseits durch die Hardware<br />

– wir haben Top-Betriebe. Andererseits<br />

natürlich auch durch die<br />

Software – die Servicequalität ist<br />

durch unsere Fachkräfte hervorragend.<br />

All das in Kombination mit unserer<br />

Gastfreundschaft und unserer<br />

tollen Natur ist ein Erfolgsrezept.<br />

Aber natürlich muss man ständig an<br />

jeder Schraube drehen, das ist die<br />

Herausforderung. Es muss investiert<br />

werden, der Service muss laufend<br />

optimiert werden. Hier kommen wir<br />

natürlich auch zum Thema Mitarbeiter,<br />

das aus meiner Sicht sicherlich die<br />

größte Herausforderung darstellt.<br />

ECHO: Was sind die Ursachen für<br />

die Probleme bei der Personalfindung<br />

im Tourismus?<br />

Entner: Das Problem ist nicht, dass<br />

wir keine guten Fachkräfte bekommen,<br />

sondern dass es einfach, vor<br />

allem auf dem heimischen Arbeitsmarkt,<br />

nicht genügend gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter gibt. Seit 2001 bis<br />

HISTORISCHES JUWEL im Herzen des Tiroler Unterlandes.


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

der Trend wieder mehr in Richtung<br />

Handwerksberufe geht. Die Eltern<br />

und Großeltern sind hier Meinungsbildner<br />

und in den letzten Jahren<br />

wurden Jugendliche verstärkt motiviert,<br />

höhere Schulen zu besuchen.<br />

Inzwischen gibt es aber viele attraktive<br />

Modelle, die einen Lehrberuf<br />

mit einem höheren Schulabschluss<br />

kombinieren, wie die Lehre mit Matura<br />

oder Matura und Lehre – auch<br />

ein sehr interessantes Modell. Wir<br />

müssen einfach kontinuierlich daran<br />

arbeiten, unsere Jugend für die von<br />

der Wirtschaft gesuchten Berufe zu<br />

interessieren.<br />

heute ist die Zahl der beschäftigten<br />

Mitarbeiter in Tirol im Tourismus<br />

um 55% gestiegen, in der restlichen<br />

Wirtschaft um ca. 25%. Sie sehen<br />

also, im Tourismus ist der Bedarf an<br />

Fachkräften überproportional gewachsen.<br />

Im Bezirk <strong>Schwaz</strong> werden<br />

derzeit in den Betrieben so viele<br />

Menschen beschäftigt, wie noch nie<br />

zuvor. Es wäre natürlich wünschenswert,<br />

dass wir die Fachkräfte bekommen,<br />

die wir benötigen.<br />

ECHO: Wie sieht die Situation mit<br />

Fachkräften aus anderen europäischen<br />

Ländern aus?<br />

Entner: Natürlich haben wir viele<br />

Mitarbeiter aus anderen Ländern, aus<br />

Deutschland und Italien, aber auch<br />

aus der Slowakei, Kroatien, Tschechien,<br />

Polen und Ungarn. Wir sind<br />

allerdings nicht die Einzigen, die dort<br />

versuchen, Arbeitskräfte anzuwerben.<br />

Auch die anderen Bezirke und Bundesländer<br />

sowie auch unsere Nachbarn,<br />

die Bayern oder die Schweiz<br />

suchen Fachkräfte im Ausland. Es ist<br />

auch kein <strong>Schwaz</strong>er, kein Tiroler und<br />

auch kein Tourismus-Phänomen allein.<br />

ECHO: Auch die anderen Branchen<br />

sind von diesem Problem betroffen<br />

betroffen …<br />

Entner: Genau, das Problem des<br />

Fachkräftemangels trifft andere Branchen<br />

genauso. Auch die Baubranche<br />

kämpft laufend mit einem Mitarbeitermangel.<br />

Vonseiten der Wirtschaft<br />

werden aber laufend Maßnahmen ergriffen,<br />

um dieses Problem zu lösen.<br />

ECHO: Um welche Art von Maßnahmen<br />

handelt es sich dabei?<br />

Entner: Wir in der Bezirksstelle sind<br />

hier sehr aktiv. Wir evaluieren laufend<br />

die Lehrberufe und versuchen, diese<br />

zu attraktivieren. Hier geht es auch<br />

darum, das Image der Lehre wieder<br />

zu verbessern. Ich denke auch, dass<br />

„Inzwischen gibt es viele<br />

attracktive Modelle, die<br />

einen Lehrberuf mit<br />

einem höheren Schulabschluss<br />

kombinieren.“<br />

ECHO: Waren diese Maßnahmen<br />

bis jetzt erfolgreich?<br />

Entner: Auch jetzt schon macht die<br />

Hälfte der Kinder eine fundierte Lehre.<br />

<strong>Schwaz</strong> war auch der einzige Bezirk,<br />

der es geschafft hat, dass sowohl<br />

die Zahl der Lehrlinge als auch die<br />

Zahl der Lehrbetriebe im letzten Jahr<br />

gestiegen ist. Die von uns ergriffenen<br />

Maßnahmen können also durchaus<br />

als erfolgreich bezeichnet werden.<br />

Der Markt reagiert auf Information<br />

und Sensibilisierung. Wir werden<br />

diese erfolgreichen Maßnahmen<br />

natürlich weiter fortsetzen. Auch die<br />

demografische Entwicklung scheint<br />

sich in den nächsten Jahren wieder zu<br />

wandeln. Dass die Menschen wieder<br />

mehr Kinder bekommen, wird sicher<br />

auch dazu beitragen, das Problem des<br />

Fachkräftemangels zu lösen. <br />

Interview: Maria Witting<br />

14 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


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top 100 SCHWAZ | interview<br />

Vielfältiger Arbeitsmarkt<br />

Arbeitsmarkt. Andreas Herzog, Leiter der Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong>, berichtet<br />

über die aktuellen Themen am <strong>Schwaz</strong>er Arbeitsmarkt.<br />

ECHO: Die Unternehmer suchen<br />

Mitarbeiter. Dennoch gibt es immer<br />

noch Arbeitslose im Bezirk. Wie erleben<br />

Sie diesen Widerspruch?<br />

Andreas Herzog: Die Arbeitslosenquote<br />

im Bezirk <strong>Schwaz</strong> liegt mit<br />

4,5 Prozent im Jänner <strong>2018</strong> unter dem<br />

Tiroler Durchschnitt mit 5,5 Prozent.<br />

Das freut uns natürlich. Durch die<br />

ausgewogene Betriebsstruktur (v. a.<br />

Industriebetriebe, Gewerbebetriebe<br />

und Tourismusbetriebe) werden arbeitslos<br />

gewordene Menschen meistens<br />

schnell von anderen Unternehmen<br />

aufgefangen. Wirklich schwer<br />

vermittelbar sind Menschen mit<br />

gesundheitlichen Einschränkungen.<br />

Bei älteren Personen ab 50 Jahren<br />

und Langzeitarbeitslosen zeigen sich<br />

zwar positive Entwicklungen, allerdings<br />

stellen diese Personengruppen<br />

insgesamt immer noch eine große<br />

Herausforderung dar.<br />

ECHO: Welche Ausgleichsmaßnahmen<br />

gibt es dazu?<br />

Herzog: Das AMS kümmert sich<br />

laufend um Ausgleichsmaßnahmen,<br />

die die Menschen wieder in den Arbeitsmarkt<br />

eingliedern sollen. Dabei<br />

wird genau geprüft, welche Berufsbilder<br />

derzeit am Markt gefragt sind.<br />

Dementsprechend werden arbeitslose<br />

Menschen in passenden Umschulungen<br />

und Wiedereinstiegsprogrammen<br />

unterstützt. Wie sich diese<br />

Programme aufgrund der geplanten<br />

AMS-Förderungskürzungen weiter<br />

entwickeln werden, ist noch offen.<br />

ECHO: Im Tourismus scheint es<br />

sehr viele offene Stellen zu geben.<br />

Wie zeigt sich das im Bezirk? Warum<br />

ist das so?<br />

Herzog: Das stimmt. Die Tourismusbetriebe<br />

suchen intensiv nach<br />

Arbeitskräften. Das liegt einerseits<br />

an der Saisonalität, andererseits an<br />

den oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen.<br />

Darum zögern viele Arbeitssuchende,<br />

Stellen im Tourismus<br />

anzunehmen. Denn diese bringen<br />

leider immer wieder unregelmäßige<br />

Arbeitszeiten, niedrige Löhne oder eine<br />

schlechte Verträglichkeit mit dem<br />

Familienleben mit sich. Hier sind die<br />

Tourismusbetriebe derzeit sehr gefordert.<br />

Natürlich gibt es auch Betriebe,<br />

die sich sehr um ihre Mitarbeiter bemühen<br />

und ein gutes Gesamtpackage<br />

anbieten. Den Mitarbeitern geht es dabei<br />

nicht immer nur um die monetäre<br />

Entlohnung. Diese muss aber in jedem<br />

Fall den Gesetzen entsprechen, d. h. sie<br />

muss Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

sowie Feiertags- und Nachtzuschläge<br />

Starke Bezirkskammer: AK Jurist Andreas Herzog kümmert sich mit seinem Team um<br />

die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />

„Die Tourismusbetriebe<br />

suchen intensiv nach<br />

Arbeitskräften. Das liegt<br />

einerseits an der Saisonalität,<br />

andererseits an<br />

den oftmals schwierigen<br />

Arbeitsbedingungen.“<br />

<br />

Andreas Herzog,<br />

Leiter AK Bezirkskammer <strong>Schwaz</strong><br />

Fotos: Putz, AK Tirol<br />

16 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


enthalten und rechtzeitig ausbezahlt<br />

werden. Mitarbeiter schätzen Leistungen<br />

wie fixe, geregelte Arbeitszeiten,<br />

die eine sinnvolle Freizeitgestaltung<br />

oder einen Besuch in der Heimat ermöglichen.<br />

„Alibi-Zuckerln“ wie ein<br />

Dienstzimmer, wenn der Mitarbeiter<br />

zu Hause wohnen kann, oder „Teildienste“,<br />

mit langen Zimmerstunden<br />

in der Tagesmitte, dienen einer echten<br />

Mitarbeiterzufriedenheit nicht.<br />

Stimmt das Gesamtpackage, dann<br />

sind die Menschen meist sehr engagiert,<br />

dankbar und loyal. Viele Unternehmer<br />

haben das erkannt und es<br />

bewegt sich etwas. Doch immer wieder<br />

höre ich von erschütternden Vorkommnissen.<br />

Das finde ich sehr schade,<br />

weil der Bezirk <strong>Schwaz</strong>, mit neun<br />

Millionen Nächtigungen pro Jahr, im<br />

Tourismus sehr erfolgreich ist und die<br />

Gäste gern wiederkommen.<br />

ECHO: Wie sieht die Bilanz der<br />

Arbeiterkammer bei den Arbeitsbedingungen<br />

in den Industrie- und den<br />

Gewerbebetrieben aus?<br />

Herzog: In den großen Betrieben<br />

wird in der Regel sehr auf die Einhaltung<br />

aller Arbeitnehmerschutzrichtlinien<br />

geachtet. Die Betriebsräte<br />

sind hier auch sehr aktiv. In manchen<br />

kleineren Betrieben gibt es oftmals<br />

ärgerliche Ereignisse. Da kommt es<br />

immer wieder zu verspäteten oder<br />

ausgefallenen Lohnzahlungen. In<br />

der Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong> führen<br />

wir jährlich ca. 5.500 persönliche<br />

Beratungen und über 10.000 telefonische<br />

Beratungen durch. In den<br />

zwanzig Jahren meiner beruflichen<br />

Tätigkeit merke ich deutlich, dass die<br />

Arbeitnehmer heutzutage wesentlich<br />

besser informiert sind als noch vor<br />

zehn Jahren. Ob jeder Einzelne seine<br />

Forderung dann auch tatsächlich<br />

beim Arbeitgeber durchsetzen will,<br />

hängt individuell von der Höhe des<br />

Schadens, dem zeitlichen Aufwand<br />

und dem Gesamtpackage der Entlohnung<br />

ab. Traurig ist es, wenn sich<br />

Menschen aus Angst, ihren Job zu<br />

verlieren, zu viel gefallen lassen.<br />

ECHO: Wo liegen die aktuellen Herausforderungen<br />

für die AK <strong>Schwaz</strong>?<br />

Herzog: Die Herausforderungen für<br />

„Die Unternehmen sind aufgrund der aktuell guten<br />

Wirtschaftsleistung in punkto Investitionen und<br />

Unternehmensausbau großzügiger. “ <br />

<br />

Andreas Herzog<br />

„In der AK Bezirkskammer<br />

gibt es Beratung<br />

und Service vor Ort.<br />

Denn rasche Hilfe ist<br />

die beste Hilfe.“<br />

die Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong> liegen<br />

in ihrer Vielfalt der Beratungen. Die<br />

AK bietet Beratungen im Arbeits-,<br />

Pensions-, dem Konsumenten- und<br />

Steuerrecht an. Auch das Jugend- und<br />

Lehrlingswesen fällt in unseren Aufgabenbereich.<br />

Das Ziel ist stets, die hohe<br />

Qualität der Beratungen zu halten. Zudem<br />

pflegen wir eine gute Gesprächskultur<br />

mit unseren Sozialpartnern. Es<br />

geht uns nie darum, jemanden fertig<br />

zu machen, doch regelmäßiger Miss-<br />

Erwin Zangerl,<br />

AK Tirol<br />

brauch von Arbeitskraft kann nicht<br />

toleriert werden.<br />

ECHO: Welche Spezifika hat der Arbeitsmarkt<br />

in <strong>Schwaz</strong>?<br />

Herzog: Der <strong>Schwaz</strong>er Arbeitsmarkt<br />

verfügt über Unternehmen in vielen<br />

verschiedenen Branchen und mit unterschiedlichen<br />

Strukturen. <strong>Schwaz</strong><br />

beschäftigt Menschen beispielsweise in<br />

der Freizeit- und Tourismuswirtschaft,<br />

dem Handel oder der Energie- und<br />

Metallbranche. Sie arbeiten in Gewerbe-<br />

und Handwerks- oder in Industriebetrieben.<br />

Es gibt zehn Unternehmen<br />

mit mehr als 250 Mitarbeitern, 350<br />

Unternehmen mit sechs bis neun Personen,<br />

1.400 Betriebe mit einem bis<br />

fünf Mitarbeitern und 2.000 Ein-Personen-Unternehmen.<br />

Insgesamt sind<br />

1.500 Lehrlinge in über 500 Betrieben<br />

beschäftigt.<br />

ECHO: Wie bewerten Sie die aktuelle<br />

Konjunktur im Bezirk?<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

17


top 100 SCHWAZ | interview<br />

Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

im Bezirk ein: Die AK Kammerräte Petra Grössl-<br />

Wechselberger, Fritz Gurgiser, Leonhard Klocker, Christian<br />

Larch, Thomas Lintner, Thomas Orgler, AK Vizepräsidentin<br />

Verena Steinlechner-Graziadei, Christian Hauser, Franz Lanthaler,<br />

Daniela Brüstle-Supper (v. li.).<br />

Herzog: Die wirtschaftliche Lage in den Unternehmen<br />

ist zurzeit sehr gut. Die Auftragsbücher<br />

sind gut gefüllt. Überall werden Arbeitskräfte gesucht.<br />

Die Unternehmen sind aufgrund der guten<br />

Wirtschaftsleistung in puncto Investitionen<br />

und Unternehmensausbau großzügiger.<br />

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ECHO: Wie erleben Sie den Umgang der<br />

MitarbeiterInnen mit der Digitalisierung in den<br />

Unternehmen?<br />

Herzog: Die Mitarbeiter sind sehr gefordert.<br />

Dabei engagieren sich einige mehr als andere.<br />

Das hängt auch vom Bildungsstand und dem<br />

Alter ab. Die Betriebe investieren viel an Zeit und<br />

finanziellen Mitteln.<br />

ECHO: Wie sehen Sie die Gleichstellung von<br />

Mann und Frau am Arbeitsmarkt im Bezirk?<br />

Herzog: Die Gleichstellung von Mann und<br />

Frau ist nach wie vor nicht erreicht. Das betrifft<br />

vor allem das Entgelt und den Zugang zu verantwortungsvollen<br />

Positionen.<br />

ECHO: Worauf kommt es den Menschen in den<br />

Betrieben neben der monetären Entlohnung im<br />

Arbeitsalltag an?<br />

Herzog: Neben einer gesetzeskonformen,<br />

ihrer Leistung entsprechenden Entlohnung<br />

schätzen die Menschen vor allem geregelte Arbeitszeiten,<br />

eine gute Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf und eine ehrliche Wertschätzung für<br />

ihre Arbeit. Eine Gratulation zur guten Arbeit vor<br />

versammelter Mannschaft oder ein Gratulieren<br />

zur 20-jährigen Betriebszugehörigkeit bestätigt<br />

und wertschätzt den Einzelnen, der wieder motiviert<br />

und bestärkt an seine Aufgaben geht. Die<br />

Mitarbeiter zeigen sich dann auch sehr loyal zum<br />

Unternehmen und verzeihen, oftmals unbewusst<br />

passierte, Fehler. Ein aufrichtiges Geben und<br />

Nehmen funktioniert am allerbesten.<br />

<br />

Interview: Karolina Putz<br />

18 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN 05.04.18 IM 07:54 BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


GERECHTIGKEIT MUSS SEIN<br />

GERECHTIGKEIT MUSS SEIN<br />

Foto: TBWA


TOP 100 SCHWAZ | BEZIRK SCHWAZ IN ZAHLEN<br />

882 Lehrpersonen unterrichteten im Vor<br />

und Jugendliche an 68 Pfl ichtschulen i<br />

82.673 Einwohner<br />

54 neue Vereine<br />

2.835<br />

aktive Feuerwehrleute<br />

39 Gemeinden<br />

136 Freiwillige<br />

(gemeldet beim Freiwilligenzentrum <strong>Schwaz</strong> )<br />

9.369.616<br />

Nächtigungen im Tourismusjahr 2016<br />

Die drei Nächtigungsstärksten<br />

Gemeinden<br />

Mayrhofen: 1.496.330 Nächtigungen<br />

Eben a. A.: 1.047.339 Nächtigungen<br />

Tux: 1.006.764 Nächtigungen<br />

21,6 Mio. Euro<br />

Wohnbauförderung 2017


jahr 6595 Kinder<br />

im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

877 Erstklässler<br />

1.418 Lehrlinge<br />

498 Lehrbetriebe<br />

DATEN NACH WIRTSCHAFTSKAMMERSYSTEMATIK<br />

LEHRLINGSDATEN<br />

Lehrlinge und Lehrbetriebe im Bezirk <strong>Schwaz</strong> nach Sparten 2016<br />

Lehrbetriebe Lehrlinge Lehrlinge pro<br />

Sparte, Bereich<br />

absolut in % absolut in % Betrieb<br />

Gewerbe und Handwerk 295 59,2 744 52,5 2,5<br />

Industrie 9 1,8 181 12,8 20,1<br />

Handel 106 21,3 220 15,5 2,1<br />

Bank und Versicherung 3 0,6 4 0,3 1,3<br />

Transport und Verkehr 10 2,0 25 1,8 2,5<br />

Tourismus und Freizeitw. 69 13,9 176 12,4 2,6<br />

Information und Consulting 19 3,8 25 1,8 1,3<br />

Gewerbliche Wirtschaft 511 102,6 1.375 97,0 2,7<br />

Nichtkammerbetriebe¹ 21 4,2 43 3,0 2,0<br />

Insgesamt 2) 498 100,0 1.418 100,0 2,8<br />

1) inkl. selbständige Ausbildungseinrichtungen<br />

2) Die Gesamtzahl der Lehrbetriebe ist um Mehrfachzugehörigkeiten bereinigt.<br />

Lehrlinge nach Sparten 2016<br />

Quelle: WKT<br />

Lehrlinge nach Sparten 2016 Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

Gewerbe und<br />

Handwerk<br />

53%<br />

Handel<br />

16%<br />

Industrie<br />

13%<br />

Tourismus<br />

u. Freizeitw.<br />

12%<br />

Transport<br />

u.V. 1,8%<br />

Transport<br />

DATEN 264 NACH WIRTSCHAFTSKAMMERSYSTEMATIK<br />

Unternehmensneugründungen<br />

u.V. 2%<br />

€<br />

34<br />

BETRIEBSGRÖSSENSTRUKTUR 2016<br />

Größenstruktur der Betriebe in der gewerblichen Umsatz<br />

Wirtschaft 1)<br />

Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

Betriebe<br />

Größenstruktur<br />

EPU 0 Beschäftigte 2.229 48,3% 48,3%<br />

1) Stand: 1.8.2016<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der WKT<br />

unselbst.Beschäftigte<br />

<strong>Top100</strong> Unternehmen in <strong>Schwaz</strong> 2017<br />

Zahl in % % kum. Zahl in % kum.<br />

4.647.239.269<br />

KS 1 - 5 Beschäftigte 1.453 31,5% 79,8% 3.405 12,0% 12,0%<br />

KS 6 - 9 Beschäftigte 347 7,5% 87,3% 2.550 9,0% 21,0%<br />

KB 10 - 24 Beschäftigte 392 8,5% 95,8% 5.964 21,0% 42,1%<br />

KB 25 - 49 Beschäftigte 122 2,6% 98,5% 4.196 14,8% 56,9%<br />

Mitarbeiter<br />

MB 50 - 99 Beschäftigte 39 0,8% 99,3% 2.719 9,6% 66,5%<br />

MB 100 - 249 Beschäft. 19 0,4% 99,7% 2.929 10,3% 76,8%<br />

GB 250 u. mehr Besch. 12 0,3% 100,0% 6.571 23,2% 100%<br />

Gewerbl. Wirtschaft 4.613 100,0% 28.334 100,0%<br />

<strong>Top100</strong> Unternehmen in <strong>Schwaz</strong> 2017<br />

20.766<br />

Betriebsgrößenstruktur Größenstruktur Bezirk Bezirk <strong>Schwaz</strong> <strong>Schwaz</strong> 2016<br />

Inform.u.<br />

Cons.1,8%<br />

Bank u.<br />

Vers.0,3%<br />

MB = Mittelbetriebe (50-249 B.)<br />

1,3 %<br />

GB = Großbetriebe (ab 250 B)<br />

0,3 %<br />

KB = Kleinbetriebe (10 - 49 B.)<br />

11,1 %<br />

Landesstraßennetz<br />

rund 320 km<br />

KS = Kleinstbetriebe<br />

(1- 9 B.); 39,0 %<br />

28.334<br />

Beschäftigte<br />

4.613<br />

Betriebe<br />

EPU = Ein-Personen-<br />

Untern.; 48,3 %


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />

1 1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

2<br />

4<br />

3<br />

6<br />

5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

11<br />

14<br />

15<br />

16<br />

13<br />

17<br />

19<br />

18<br />

21<br />

GE Jenbacher (5)<br />

Herstellung von in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von 0,25-4<br />

MW betrieben mit Erdgas oder verschiedensten Bio- und Sondergasen, Firmenbuch<br />

Umsatz 2016<br />

TYROLIT Schleifmittelwerke Swarovski KG (1)<br />

Hersteller für gebundene Schleif-, Trenn-, Säge-, Bohr- und Abrichtwerkzeuge<br />

sowie Systemanbieter von Werkzeugen und Maschinen<br />

Binderholz Gruppe (4)<br />

Massivholz-Produktpalette (Schnittholz, Profilholz, ein- und mehrschichtig<br />

verleimten Massivholzplatten, Brettschichtholz, binderholz Brettsperrholz<br />

BBS). Die in der Produktion anfallenden Resthölzer werden zu Biobrennstoffen,<br />

Ökostrom-Vielzweckplatten, Pressspanklötzen und Pressspanpaletten verarbeitet.<br />

Binderholz GmbH, Binderholz Deutschland GmbH, Binderholz Bausysteme GmbH,<br />

Binderholz Nordic Oy, Klenk Holz AG<br />

EGLO Gruppe (1)<br />

Herstellung und Handel mit dekorativen Wohnraumleuchten, kons. Umsatz;<br />

Exportanteil: 95 %; 68 Gesellschaften konsolidierter Umsatz<br />

Adolf Darbo AG (4)<br />

Herstellung von Konfitüren, Sirup, Fruchtdesserts & Fruchtzubereitungen,<br />

Abfüllung von Honig; Exportanteil: 53,5 %<br />

EMPL FAHRZEUGWERK GMBH (1)<br />

Herstellung von LKW-Anhängern und (Sonder-)Aufbauten (Feuerwehr, Nutzfahrzeuge,<br />

logistische Produkte); Exportanteil: 70 bis 75 %; Werk A und D<br />

Travel Europe Reiseveranstaltungs-GmbH (4)<br />

Reiseveranstaler<br />

Adler-Werk LackfabrikJohann Berghofer GmbH & Co KG (1)<br />

Erzeugung von Farben, Lacken, Lasuren und Holzschutzmitteln, Handel mit<br />

Farben; Exportanteil: 62 %<br />

Ing. Hans Lang GmbH (1)<br />

Baustoffe, Hoch/Tiefbau, Fertigteilbau, Baumärkte, Baustoffproduktion, Baustoffhandel,<br />

Generalunternehmen, kons. Umsatz, WJ: 1. 3. 2016 bis 29. 2. 2017;<br />

Konzern: St. Hubertus Ing. Hans Lang Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

Hartl Connect Transport GmbH (2)<br />

Güterberörderung im Straßenverkehr<br />

Bezirkskrankenhaus <strong>Schwaz</strong> (1)<br />

Krankenhäuser, aktuelle Zahlen noch nicht verfügbar<br />

Rieder GmbH & CO KG (3)<br />

Hoch+ Tiefbau, Zimmerei, Tischlerei, Fensterwerk<br />

ZILLERTALER GLETSCHERBAHN GMBH & CO KG (5)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

TROGER HOLZ GMBH (1)<br />

Holzindustrie, kons. Umsatz<br />

CHRISTOPHORUS Firmengruppe (1)<br />

Reisebüros, Reiseveranstalter, Busbetrieb, Incoming<br />

AL-KO TECHNOLOGY AUSTRIA GMBH (1)<br />

Fertigung von Komponenten für Fahrzeugbau, Exportanteil: 80 %<br />

DAKA Entsorgungsunternehmen GmbH & Co KG (1)<br />

Abfallwirtschaft, Entsorgungssysteme, Event-Entsorgung u. VIP-Toilletten, Hausmüllabfuhr,<br />

Recycling, Tankservice; Brand- u. Wasserschadensanierung, Lüftungs-,<br />

Industrie- u. Sonderreinigung, Unternehmensfamilie DAKA: DAKA GmbH & Co KG,<br />

Inotec Umwelttechnik GmbH, TRG GmbH, SOS Schadensanierung GmbH<br />

MAYRHOFNER BERGBAHNEN AG (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Umsatz 2017: vorübergehende Zahlen<br />

Engleder GmbH (2)<br />

Tankstellen<br />

Opbacher Installationen GmbH (1)<br />

Gas-, Wasser-, Heizungs- & Lüftungs- und Klimaanlageinstallationen; Exportanteil:<br />

12 %<br />

Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />

Jenbach<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Fügen<br />

Pill<br />

Stans<br />

Kaltenbach<br />

Stans<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Terfens<br />

Vomp<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Ried Zillertal<br />

Hintertux<br />

Vomp<br />

Mayrhofen<br />

Raumsau<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Mayrhofen<br />

Weer<br />

Fügen<br />

691.922.535<br />

635.000.000<br />

570.000.000<br />

485.725.311<br />

133.000.000<br />

131.000.000<br />

128.700.000<br />

104.000.000<br />

71.000.000<br />

70.000.000<br />

57.600.000<br />

52.402.030<br />

47.059.605<br />

43.100.000<br />

39.167.300<br />

47.200.000<br />

36.172.424<br />

35.170.559<br />

35.000.000<br />

30.000.000<br />

818.581.659<br />

670.000.000<br />

570.000.000<br />

510.559.670<br />

133.000.000<br />

131.000.000<br />

128.700.000<br />

109.000.000<br />

83.300.000<br />

70.000.000<br />

57.600.000<br />

52.402.030<br />

47.059.605<br />

43.573.000<br />

41.608.634<br />

41.600.000<br />

40.495.584<br />

35.605.779<br />

35.000.000<br />

32.000.000<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />

1600<br />

4331<br />

2530<br />

2851<br />

339<br />

480<br />

190<br />

600<br />

480<br />

40<br />

674<br />

320<br />

298<br />

87<br />

129<br />

145<br />

255<br />

170<br />

30<br />

200<br />

RANG 1–20<br />

511.614<br />

154.699<br />

225.296<br />

179.081<br />

392.330<br />

272.917<br />

677.368<br />

181.667<br />

173.542<br />

1.750.000<br />

85.460<br />

163.756<br />

157.918<br />

500.839<br />

322.548<br />

286.897<br />

158.806<br />

209.446<br />

1.166.667<br />

160.000<br />

Seite 23<br />

Seite 84<br />

Seite 83


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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

RANG 21-47<br />

<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />

Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />

21 20 MWM Austria GmbH (4)<br />

Handel und Vertrieb von Verbrennungsmotoren zur dezentralen Energieerzeugung<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

31.925.000 31.925.000 36 886.806<br />

22 30 VIZRT Austria GmbH (1)<br />

Softwareentwicklung und Vertrieb; Exportanteil: 95 %, Vizrt AG, Schweiz<br />

Vomp<br />

24.966.000 31.202.155 76 410.555<br />

23 25 GA Actuation Systems GmbH (1)<br />

Automobilzulieferindustrie; Exportanteil: 100 %, General Aerospace<br />

Zellberg<br />

28.000.000 30.000.000 183 163.934<br />

24 22 Ernst Derfeser GmbH (2)<br />

Gewinnung von Kies und Sand<br />

Vomp<br />

30.000.000 30.000.000 220 136.364<br />

25 23 HANS PICKER GMBH (3)<br />

Sonstige Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

28.661.000 28.661.000 67 427.776<br />

26 24 BRAUNEGGER KG (4)<br />

Sonstiger Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />

Kaltenbach 28.300.000 28.300.000 110 257.273<br />

27 26 MOSER GMBH & Co KG (4)<br />

Großhandel mit Mineralölerzeugnissen<br />

Jenbach<br />

27.393.000 27.393.000 2 13.696.500<br />

28 27 PLANLICHT GmbH & CO KG (1)<br />

Produktion und Handel mit Leuchten; Exportanteil: 75 %<br />

Vomp<br />

26.000.000 26.400.000 160 165.000<br />

29 28 Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal GmbH & Co KG (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

Kaltenbach 25.350.000 25.350.000 95 266.842<br />

30 29 Wetscher GmbH Avanti Möbelmitnahmemarkt GmbH (4)<br />

Einzelhandel mit Wohnmöbeln, Großhandel und Tischlerei, Wetscher Beteiligungs-<br />

Fügen<br />

25.000.000 25.000.000 120 208.333<br />

GmbH, Wetscher Immoblien GmbH, Avanti Möbel Mitnahme; kons. Umsatz<br />

31 31 HERMANN HUBER AUTOHAUS GMBH (1)<br />

Einzelhandel mit Kraftwagen und Reparaturen<br />

Zell Ziller<br />

22.660.000 23.700.000 49 483.673<br />

32 32 Swareflex GmbH (2)<br />

Entwicklung, Vertrieb, Montage von technischen Produkten<br />

Vomp<br />

22.115.000 22.115.000 70 315.929<br />

33 38 Autohaus Haidacher (1)<br />

Autohandel, kons. Umsatz: Autohaus W. Haidacher KG, Autohaus Haidacher GmbH<br />

Zell Ziller<br />

16.050.000 21.500.000 56 383.929 Seite 79<br />

34 35 ErlebnisSennerei Zillertal KG (1)<br />

Verarbeitung, Vertrieb von Milchprodukten, Erlebnisgastronomie; Export: 16 %<br />

Mayrhofen 19.260.000 21.081.200 98 215.114<br />

35 33 STADTWERKE SCHWAZ GMBH (1)<br />

Stromerzeugung, Stromvertrieb und Stromverteilung, Wasserver- und -entsorgung,<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

20.872.325 20.908.790 80 261.360<br />

Abwasserreinigung, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Wärmeversor-<br />

gung, Parkgarage; kons. Umsatz<br />

36 34 ZELLER BERGBAHNEN ZILLERTAL GmbH & Co KG (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

Zell Ziller<br />

19.500.000 19.500.000 120 162.500<br />

37 37 Stock GmbH (4)<br />

Hotels<br />

Finkenberg 18.463.000 18.463.000 170 108.606<br />

38 36 Schwaninger Vieh Export GmbH (1)<br />

Großhandel mit lebenden Tieren<br />

Weer<br />

18.000.000 18.000.000 9 2.000.000<br />

39 39 Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

Gerlos<br />

15.704.000 16.410.650 115 142.701<br />

40 40 GEBRUEDER SCHWAIGER GMBH (4)<br />

Güterbeförderung<br />

Weer<br />

15.500.000 15.500.000 32 484.375<br />

41 41 ZILLERTALER VERKEHRSBETRIEBE AG (1)<br />

Eisenbahnen, Autobuslinien- und Gelegenheitsverkehr<br />

Jenbach<br />

15.210.000 15.400.000 160 96.250<br />

42 42 REITER KARL, Posthotel Achenkirch GmbH (4)<br />

Hotels (inkl. Motels)<br />

Achenkirch 13.800.000 13.800.000 170 81.176<br />

43 44 ABFALLWIRTSCHAFT TIROL Mitte GMBH (1)<br />

Erbringung von Dienstleistungen a.n.g.<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

13.267.000 13.485.500 38 354.882<br />

44 43 Sport- und Wellnessresidenz Alpenrose,<br />

W. Kostenzer GmbH (4)<br />

Maurach<br />

13.400.000 13.400.000 150 89.333<br />

Hotels (inkl. Motels)<br />

45 45 Gittis Naturprodukte GmbH (4)<br />

Erzeugung von Naturprodukten, Müslis, Vollkornriegeln und Babynahrung<br />

Vomp<br />

13.000.000 13.000.000 55 236.364<br />

46 46 HÖRHAGER (4)<br />

Erschließung von Grundstücken, Errichtung von Wohnbauprojekten<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

12.169.742 12.169.742 14 869.267 Seite 74<br />

47 47 Edi Light GmbH (2)<br />

Pill<br />

12.000.000 12.000.000 6 2.000.000<br />

Großhandel mit Leuchten<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch


Ludwig Penz Straße 2<br />

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P


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

RANG 48-73<br />

<strong>2018</strong> 2017 Firmenname<br />

48 48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

73<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

56<br />

55<br />

57<br />

65<br />

59<br />

68<br />

70<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

60<br />

66<br />

67<br />

69<br />

Neu<br />

71<br />

90<br />

Neu<br />

Brauhaus Simon Strasser Hotel Bräu Zillertal Bier GmbH (2)<br />

Herstellung von Bier<br />

MOTORRAEDER AUTOMOBILE GMBH (3)<br />

Handel mit Krafträdern, Teilen und Zubehör<br />

TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH (2)<br />

Prüfinstitution<br />

Koppensteiner GmbH (3)<br />

Bau, Beton, Sanierung<br />

Eberharter & Gruber GmbH (3)<br />

Bauträger<br />

Geschützte Werkstätte – integrative Betriebe Tirol GmbH (1)<br />

Lohnfertiger und Partner für Industriebetriebe (Metallverarbeitung, Massivholztischlerei,<br />

Palettenfertigung, Manufaktur, EDV und Textil); davon 84 % Menschen<br />

mit Handicap<br />

Raiffeisenbank Hippach und Umgebung registrierte Genossenschaft<br />

mit beschränkter Haftung (2)<br />

Raiffeisenbank und Lagerhaus<br />

TBA Transbozen Austria GmbH (1)<br />

Transportunternehmen<br />

Skiliftgesellschaft Hochfügen GmbH (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, SB-Restaurant<br />

SCHULTZ WOHNBAU GMBH & CO KG (3)<br />

Erschließung von Grundstücken<br />

Berliner Luft.Technik GmbH (1)<br />

Hersteller von Ventilatoren und Klimageräten, Umsatz inkl. der 100 % Tochter<br />

BerlinerLuft/Croatia, 72 MA Kroatien<br />

Reisebüro Hochzillertal GmbH (2)<br />

Reisebüros, Reiseveranstalter<br />

ENI Servicestation Espresso, Waschcenter Bracher Gmbh (1)<br />

Tankstellen; Exportanteil: 40 %<br />

Autohaus Innerbichler GmbH (2)<br />

BMW-Vertragshändler<br />

Autohaus Luxner GmbH (2)<br />

Autohaus<br />

SIKO SOLAR GmbH (2)<br />

Solaranlagen<br />

Fun & Spa Hotel Strass Roscher KG (2)<br />

Hotel<br />

Zillertaler Heumilch-Sennerei eGen (3)<br />

Sennerei<br />

Gubert GmbH (1)<br />

Gewinnung von mineralischen Rohstoffen (Gestein, Kies, Sand), Containerdienst<br />

und Erdbau<br />

Friedrich Heim e. u. Hotel Kohlerhof (4)<br />

Ganzjahresbetrieb Beherbergung, Hotel, Restaurant<br />

Z-Bau Luxner GmbH (3)<br />

Zimmerei, Bauunternehmen<br />

G. H. Betriebs-GmbH Das Kronthaler (1)<br />

Hotel, Das Kronthaler<br />

Unterberger Automobile GmbH & Co KG (1)<br />

KFZ Handel u. KFZ ET, Vermietung v. KFZ, KFZ-Werkstätte<br />

Thermarium SPA – Anlagenbau GmbH (2)<br />

Anlagenbau<br />

Autohaus Schick GmbH (4)<br />

Autohandel<br />

Auto Told – Told Gerhard (1)<br />

Neu- und Gebrauchtwagen, Oldtimer-Tuning<br />

Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />

Zell am Ziller 12.000.000 12.000.000 58 206.897<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Jenbach<br />

Weer<br />

Fügen<br />

Vomp<br />

Hippach<br />

Vomp<br />

Fügen<br />

Kapfing<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Kaltenbach<br />

Wiesing<br />

Ramsau Zillertal<br />

Straß Zillertal<br />

Jenbach<br />

Mayrhofen<br />

Fügen<br />

Jenbach<br />

Fügen<br />

Ramsau<br />

Achenkirch<br />

Strass<br />

Buch Tirol<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Jenbach<br />

11.991.018<br />

11.600.000<br />

11.500.000<br />

11.500.000<br />

11.000.000<br />

10.900.000<br />

10.000.000<br />

10.518.384<br />

9.846.188<br />

8.830.000<br />

9.500.000<br />

8.356.200<br />

8.200.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

8.900.000<br />

9.303.000<br />

8.800.000<br />

8.500.000<br />

8.200.000<br />

8.589.183<br />

7.900.000<br />

5.700.000<br />

5.000.000<br />

11.991.018<br />

11.600.000<br />

11.500.000<br />

11.500.000<br />

11.300.000<br />

10.900.000<br />

10.700.000<br />

10.518.384<br />

9.846.188<br />

9.650.000<br />

9.500.000<br />

9.436.300<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

8.900.000<br />

8.810.000<br />

8.800.000<br />

8.500.000<br />

8.400.000<br />

8.211.569<br />

7.900.000<br />

7.787.000<br />

7.700.000<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />

-<br />

76<br />

75<br />

-<br />

260<br />

40<br />

7<br />

40<br />

35<br />

9<br />

7<br />

11<br />

28<br />

42<br />

9<br />

100<br />

28<br />

18<br />

85<br />

60<br />

86<br />

24<br />

55<br />

17<br />

3<br />

-<br />

152.632<br />

153.333<br />

-<br />

43.462<br />

272.500<br />

1.528.571<br />

262.960<br />

281.320<br />

1.072.222<br />

1.357.143<br />

857.845<br />

321.429<br />

214.286<br />

1.000.000<br />

90.000<br />

317.857<br />

489.444<br />

103.529<br />

141.667<br />

97.674<br />

342.149<br />

143.636<br />

458.059<br />

2.566.667<br />

Seite 81<br />

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<strong>2018</strong> 2017<br />

74 NEU<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

80<br />

81<br />

82<br />

83<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

88<br />

89<br />

90<br />

91<br />

92<br />

93<br />

94<br />

95<br />

96<br />

97<br />

98<br />

99<br />

100<br />

81<br />

73<br />

72<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

91<br />

78<br />

79<br />

58<br />

80<br />

86<br />

82<br />

83<br />

85<br />

84<br />

87<br />

88<br />

89<br />

92<br />

93<br />

94<br />

95<br />

97<br />

98<br />

Firmenname<br />

Ing. Gerhard Trenkwalder GmbH (1)<br />

Lüftungsanlagen- und -technik<br />

Hans Gasser GmbH (1)<br />

Zillertaler Speckspezialitäten, feine Fleisch- und Wurstwaren<br />

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Exportanteil: 16 %<br />

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Erdbau, Tiefbau, Pistenbau, Abbruch, Recycling, Gesteinsabbau, Spezialtiefbau;<br />

Exportanteil: 5 %<br />

EZEB-Brot Vertriebsgesellschaft mbH (2)<br />

Bäckerei<br />

Rieder Asphaltgesellschaft mbH & Co KG (2)<br />

Bau<br />

ABS-OTC-Vertrieb RMT GmbH (2)<br />

Vertrieb<br />

Gebrüder Wehle GmbH (1)<br />

Tischlerei; Exportanteil: 10 %<br />

Tschann LKW-Service GmbH (2)<br />

Komplettanbieter für Nutzfahrzeuge<br />

Hlebaina GmbH & Co KG (4)<br />

Hotel<br />

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Engineering, Schienenfahrzeuge; Exportanteil: 80 %, Molinari Rail Gruppe, Schweiz<br />

Elektrotechnik Sporer GmbH (3)<br />

Elektrotechnik<br />

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Hotel, Sport- und Einzelhandel, MA im Jahresdurchschnitt<br />

Almhof-Kammerlander Hotel GmbH & Co KG (2)<br />

Hotel<br />

Gager GmbH & Co KG (2)<br />

Hotel<br />

Klumaier x Tanner GmbH (2)<br />

Planung, Verkauf und Wartung von Gastronomieanlagen<br />

SP Technology Diamantwerkzeuge GmbH (2)<br />

Herstellung von Diamantwerkzeugen<br />

Travel Charme Pertisau GmbH (1)<br />

Hotel<br />

Eberharter Installations-GmbH (2)<br />

Installationen<br />

Lichtstudio-Eisenkeil GmbH (3)<br />

Lichtplanung, Verkauf Beleuchtung, Produktion Beleuchtung<br />

HS-Bau Josef Hauser GmbH (2)<br />

Bauunternehmen<br />

Ledermair Verkehrsbetriebs-GmbH (2)<br />

Verkehrsbetrieb<br />

MASTA Produktions- u. Vertriebs-GmbH (2)<br />

Bürstenproduktion und -vertrieb<br />

Hotel Schwarzbrunn GmbH (2)<br />

Hotel<br />

Sportclinic Zillertal GmbH (2)<br />

Klinik<br />

Jäger Direkt GmbH Austria (1)<br />

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aus der Installations-, Gebäude- und Lichttechnik sowie der mobilen<br />

Stromversorgung; Umsatz: 30. 6. 2017<br />

Ort Umsatz 16 Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />

Jenbach<br />

Mayrhofen<br />

Straß Zillertal<br />

Gallzein<br />

Uderns<br />

Fügen<br />

Ried Zillertal<br />

Mayrhofen<br />

Terfens<br />

Stans<br />

Achenkirch<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Mayrhofen<br />

Hintertux<br />

Gerlos<br />

Mayrhofen<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Terfens<br />

Pertisau<br />

Mayrhofen<br />

Vomp<br />

Terfens<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Vomp<br />

Stans<br />

Mayrhofen<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

6.800.000<br />

6.330.000<br />

7.100.000<br />

7.417.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

6.847.405<br />

5.509.692<br />

6.628.000<br />

6.600.000<br />

9.500.000<br />

6.500.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

5.950.000<br />

5.900.000<br />

5.900.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.200.000<br />

5.030.000<br />

7.340.000<br />

7.300.000<br />

7.100.000<br />

7.048.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

6.847.405<br />

6.784.408<br />

6.628.000<br />

6.600.000<br />

6.500.000<br />

6.500.000<br />

6.300.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

5.950.000<br />

5.900.000<br />

5.900.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.200.000<br />

5.140.000<br />

25<br />

43<br />

54<br />

45<br />

45<br />

120<br />

35<br />

60<br />

55<br />

35<br />

68<br />

52<br />

62<br />

49<br />

50<br />

70<br />

50<br />

32<br />

75<br />

49<br />

22<br />

42<br />

60<br />

20<br />

130<br />

42<br />

8<br />

293.600<br />

169.767<br />

131.481<br />

156.622<br />

155.556<br />

58.333<br />

200.000<br />

114.123<br />

123.353<br />

189.371<br />

97.059<br />

125.000<br />

104.839<br />

128.571<br />

120.000<br />

85.714<br />

120.000<br />

187.500<br />

79.333<br />

120.408<br />

268.182<br />

130.952<br />

91.667<br />

275.000<br />

42.308<br />

123.810<br />

642.500<br />

Seite 4<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch


Die Geschäftsführer<br />

der <strong>Top100</strong> Unternehmen<br />

im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

1. GE Jenbacher carlos Lange<br />

2. TYROLIT Schleifmittelwerke Swarovski KG Christoph Swarovski, Andreas<br />

B<br />

buchbauer, Arno Pichler<br />

3. Binderholz Gruppe reinhard Binder, Franz Binder,<br />

M<br />

matteo Binder<br />

4. EGLO Gruppe rene Tiefenbacher, Axel Böchzelt,<br />

Peter Gabl, Christian Huber<br />

5. Adolf Darbo AG martin Darbo, Adolf Darbo<br />

6. EMPL FAHRZEUGWERK GMBH Joe Empl, Heinz Empl<br />

7. Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH Helmut Gschwentner,<br />

A<br />

anton Gschwentner<br />

03 04<br />

Von links: Reinhard Binder, Matteo Binder, Natalie Binder, René Tiefenbacher<br />

Hans Binder, Franz Binder<br />

EGLO GRUPPE<br />

Binderholz Gruppe<br />

8. Adler-Werk Lackfabrik<br />

Johann Berghofer GmbH & Co KG Andrea Berghofer<br />

9. Hans Lang GmbH hannes Kronthaler<br />

10. Hartl Connect Transport GmbH Ernst Hartl<br />

11. Bezirkskrankenhaus <strong>Schwaz</strong> Margit Holzhammer<br />

12. Rieder GmbH & CO KG alois Rieder<br />

13. ZILLERTALER GLETSCHERBAHN GMBH & CO KG Franz Dengg<br />

14. TROGER HOLZ GMBH helmut Troger<br />

15. CHRISTOPHORUS Firmengruppe Andreas Kröll<br />

16. AL-KO TECHNOLOGY AUSTRIA GMBH Günther Schöllenberger<br />

17. DAKA Entsorgungsunternehmen<br />

GmbH & Co KG<br />

Barbara Zitterbart<br />

18. MAYRHOFNER BERGBAHNEN AG Josef Reiter<br />

06<br />

li. n. re.: Thomas Lanner, Joe Empl, Heinz Empl<br />

Empl Fahrzeugwerk GmbH<br />

07<br />

Anton und Helmut Gschwentner<br />

Travel Europe<br />

19. Engleder GmbH franz Engleder<br />

20. Opbacher Installationen GmbH Franz Opbacher, Viktoria Neuner-<br />

Opbacher, Veronika Opbacher<br />

21. MWM Austria GmbH andreas Obwaller<br />

22. VIZRT Austria GmbH christian Huber, Karl-Heinz Klotz<br />

23. GA Actuation Systems GmbH Richard Herbert Felix<br />

24. Ernst Derfeser GmbH Ernst Derfeser, Andrea Derfeser<br />

25. HANS PICKER GMBH Günther Picker, Albert Nuding,<br />

Johann Köchl<br />

26. BRAUNEGGER KG hermann Braunegger, Gerda<br />

M<br />

müller, Georg Müller<br />

27. MOSER GMBH & Co KG Otmar Rainer, Rudolf Redhammer<br />

28. PLANLICHT GmbH & CO KG felicitas Kohler<br />

29. Bergbahnen Skizentrum<br />

Hochzillertal GmbH & Co KG<br />

Heinrich Schultz<br />

30. Wetscher GmbH Avanti<br />

Möbelmitnahmemarkt GmbH<br />

Martin Wetscher<br />

31. HERMANN HUBER AUTOHAUS GMBH Hermann Huber Jun.<br />

32. Swareflex GmbH Johannes Oberdanner,<br />

W<br />

wolf-Dietrich Plattner<br />

08 9<br />

15<br />

Andrea Berghofer<br />

Hannes Kronthaler<br />

Andreas Kröll<br />

Adler-Werk Lackfabrik Ing. Hans Lang GmbH<br />

Christophorus Firmengruppe<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

29


top 100 SCHWAZ | interview<br />

33. Autohaus Haidacher franz Haidacher<br />

34. ErlebnisSennerei Zillertal KG Christian Kröll, Heinrich Krölll<br />

35. STADTWERKE SCHWAZ GMBH Helmut Mainusch<br />

36. ZELLER BERGBAHNEN ZILLERTAL GmbH & CO KG Franz Kranebitter<br />

37. Stock GmbH Josef Stock<br />

38. Schwaninger Vieh Export GmbH Erwin Schwaninger<br />

39. Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH David Kammerlander, Franz Hörl<br />

40. GEBRUEDER SCHWAIGER GESMBH Roland Schwaiger<br />

28<br />

Felicitas Kohler<br />

Planlicht GmbH & Co KG<br />

34<br />

Von links: Heinz Kröll (Seniorchef), Christian Kröll (Geschäftsführer und<br />

Vertriebsleiter), Heinrich Kröll (Geschäftsführer und Betriebsleiter)<br />

ErlebnisSennerei Zillertal kG<br />

16<br />

Günther Schöllenberger<br />

AL-KO Technology Austria GmbH<br />

20<br />

Viktoria Neuer-Opbacher und<br />

Veronika Opbacher<br />

Opbacher Installationen GmbH<br />

17<br />

Von links: Martin Klingler, Barbara Zitterbart, Rüdiger<br />

Zitterbart, Matthias Zitterbart<br />

DAKA Entsorgungsunternehmen<br />

41. ZILLERTALER VERKEHRSBETRIEBE AG Wolfgang Stöhr, Helmut Schreiner<br />

42. REITER KARL, POSTHOTEL ACHENKIRCH GMBH Karl Reiter<br />

43. ABFALLWIRTSCHAFT TIROL MITTE GMBH Alfred Egger<br />

44. Sport- und Wellnessresidenz<br />

Alpenrose, W. Kostenzer GmbH<br />

Wolfgang Kostenzer, Barbara Neuhauser<br />

45. Gittis Naturprodukte GmbH Hans Pöll<br />

46. HÖRHAGER marion Hörhager, Jürgen Hörhager<br />

47. Edi Light GmbH Peter Gabl, Axel Böchzelt<br />

48. Brauhaus Simon Strasser<br />

Hotel Bräu Zillertal Bier GmbH<br />

Simon Strasser<br />

49. MOTORRAEDER AUTOMOBILE GMBH Thomas Holzmann<br />

50. TÜV SÜD Landesges. Österreich GmbH Michael Hahn<br />

51. Koppensteiner GesmbH walter Koppensteiner, Hannes Tusch<br />

52. Eberharter & Gruber GmbH Peter Gruber, Minerva Eberharter<br />

53. Geschützte Werkstätte –<br />

integrative Betriebe Tirol GmbH Klaus Mair<br />

54. Raiffeisenbank Hippach<br />

und Umgebung reg. GenmbH<br />

Peter Gomig<br />

55. TBA Transbozen Austria GmbH Christoph Böhnert, Rudolf Hofer<br />

56. Skiliftgesellschaft Hochfügen GmbH Grünbacher Helmuth<br />

22 23<br />

Christian Huber<br />

VIZRT Austria GmbH<br />

Richard Hubert Felix<br />

GA Actuation System GmbH<br />

57. SCHULTZ WOHNBAU GMBH & CO KG Heinrich Schultz<br />

58. Berliner Luft.Technik GmbH Franz Baumgartner<br />

59. Reisebüro Hochzillertal GmbH Martha Schultz-Klenkhart,<br />

H<br />

heinrich Schultz<br />

60. ENI Servicestation Espresso,<br />

Waschcenter Bracher Gmbh<br />

Martin Bracher<br />

61. Autohaus Innerbichler GmbH Peter Innerbichler,<br />

N<br />

nikolaus Innerbichler<br />

62. Autohaus Luxner GmbH Peter Luxner<br />

63. SIKO SOLAR GmbH wolfgang Sief<br />

64. Fun & Spa Hotel Strass Roscher KG Annemarie Roscher<br />

65. Zillertaler Heumilch-Sennerei eGen Hannes Esterhammer<br />

66. Gubert GmbH Thomas Mayr<br />

67. Friedrich Heim e. u. Hotel Kohlerhof Friedrich Heim<br />

68. Z-Bau Luxner GmbH martin Luxner<br />

33<br />

Franz Haidacher<br />

Autohaus Haidacher<br />

Zillertal<br />

35 33<br />

Helmut Mainusch<br />

Stadtwerke <strong>Schwaz</strong> GmbH<br />

39<br />

Franz Hörl<br />

Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH<br />

69. G. H. Betriebs GmbHDas Kronthaler Günther Hlebaina<br />

70. Unterberger Automobile GmbH & Co KG Hannes Brandacher<br />

71. Thermarium SPA – Anlagenbau GmbH Jürgen Klingenschmid<br />

72. Autohaus Schick GmbH david Harrasser<br />

73. Auto Told – Told GerharD Gerhard Told<br />

74. Gerhard Trenkwalder GmbH Gerhard Trenkwalder<br />

75. Hans Gasser GmbH Johann Gasser<br />

76. GERTL JOSEF GESELLSCHAFT MBH Gertl Josef<br />

77. GALLZEINER Luft-,<br />

Staub- u. Abgastechnik GmbH<br />

Hannes Hauser, Georg Windisch<br />

78. Hollaus-Bau-gmbh friedrich Hollaus<br />

79. EZEB-Brot Vertriebs-gmbH Richard Mitterberger<br />

80. Rieder AsphaltgmbH & Co KG Josef Schmidl<br />

81. ABS-OTC-VERTRIEB RMT GMBH Petra Rauch Troppmair, Christian Kröll<br />

30 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


82. Gebrüder Wehle GmbH rudolf Wehle, Daniel Wehle,<br />

F<br />

florian Wehle<br />

83. Tschann LKW-Service GmbH Werner Graber, Eugen Simma<br />

84. Hlebaina GmbH & Co KG brigitte Hlebaina<br />

85. Molinari Rail Austria GmbH Michele Molinari, Joachim Wagner<br />

86. Elektrotechnik Sporer GmbH Andreas Sporer<br />

75<br />

Hans, Hansi und Elena<br />

Hans Gasser GmbH<br />

82<br />

Rudolf, Daniel und Florian Wehle<br />

Gebrüder Wehle GmbH<br />

43 53 55<br />

Alfred Egger<br />

Abfallwirtschaft<br />

Tirol Mitte GmbH<br />

Klaus Mair<br />

Geschützte Werkstätte – Integrative<br />

Betriebe Tirol GmbH<br />

Christoph Böhnert<br />

TBA Transbozen Austria GmbH<br />

87. Neuhintertux Tipotsch GmbH Markus Tipotsch<br />

88. Almhof-Kammerlander GmbH & Co KG Martin Kammerlander<br />

89. Gager GmbH & Co KG Gager Anja<br />

90. Klumaier x Tanner GmbH Patrick Tanner, Mario Klumaier<br />

91. SP Technology<br />

Diamantwerkzeuge GmbH<br />

Joachim Steidl, Siegmund Thaler<br />

92. Travel Charme Pertisau GmbH Thomas Haas, Tobias Strauß<br />

93. Eberharter Installations-GmbH Franz Eberharter<br />

94. Lichtstudio-Eisenkeil GmbH Andreas Eisenkeil<br />

95. HS-Bau Josef Hauser GmbH Josef Hauser<br />

96. Ledermair Verkehrsbetriebs-GmbH Martin Ledermair, Alexander Ledermair<br />

97. MASTA Produktions- u. Vertriebs-GmbH Tamara Stadler-Bär<br />

98. Hotel Schwarzbrunn GmbH Anton Gschwentner<br />

99. Sportclinic Zillertal GmbH Horst Grassegger<br />

100. Jäger Direkt GmbH Austria Herbert Floiss<br />

69 72<br />

73<br />

Günther Hlebaina<br />

David Harrasser<br />

Gerhard Told<br />

Das Kronthaler<br />

Autohaus Schick GmbH<br />

Auto Told<br />

92<br />

Thomas Haas<br />

Travel Charme Pertisau GmbH<br />

Herbert Floiss<br />

Jäger Direkt GmbH<br />

100<br />

KÖSt, KESt, ESt, USt ...<br />

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GERECHTIGKEIT MUSS SEIN<br />

GERECHTIGKEIT MUSS SEIN<br />

Foto: TBWA


Der Erfolg der staatlichen Tabakmanufaktur brachte 1843 eine Erweiterung der<br />

Anlagen mit sich. Die symmetrisch aufgeführte Flügelanlage sollte einem staatlichen<br />

Gebäude angemessen gestaltet sein. Quelle: Helmut Alexander<br />

Der erste Boom begann<br />

im Mittelalter<br />

Industrie. Fast unbemerkt liefert die Industrie den größten Beitrag zur<br />

Wertschöpfung in Tirol. In <strong>Schwaz</strong> lag der Beginn der Industrie im<br />

Bergbau. Über die Jahrhunderte entwickelte sich ein breites Feld.<br />

Tirol wurde schon früh als<br />

„Land im Gebirge“ bezeichnet.<br />

Als Passland zwischen<br />

dem Europa nördlich und südlich des<br />

Alpenbogens lebt es seit dem Mittelalter<br />

in einem befruchtenden Spannungsverhältnis<br />

zwischen der bäuerlichen<br />

Welt der alpinen Landwirtschaft<br />

und der Weltoffenheit eines schon sehr<br />

früh von internationalen Verbindungen<br />

geprägten Handels. Bereits im Spätmittelalter<br />

begannen findige Zeitgeister in<br />

<strong>Schwaz</strong>, die Reichtümer der Berge, wie<br />

Salz und Erz, zu nutzen. Der Silberabbau<br />

begann, einer unbestätigten Sage<br />

nach, im Jahr 1409, als die Magd Gertraud<br />

Kandlerin beim Weiden eines<br />

Stiers auf dem Kogelmoos (Bereich<br />

oberhalb der Stadt) einen silbererzhaltigen<br />

Stein entdeckt haben soll. Der<br />

rasante wirtschaftliche Aufschwung<br />

der damaligen Marktgemeinde <strong>Schwaz</strong><br />

nahm seinen Lauf, als 1410 die erste<br />

Silberader freigelegt wurde. Um 1420<br />

wurden erstmals reichhaltige Erzgruben<br />

am Falkenstein aufgetan und bergmännisches<br />

Fachpersonal aus Böhmen<br />

und Sachsen wanderte zu. Seine Blütezeit<br />

erlebte der Bergbau im 15. und 16.<br />

Jahrhundert. <strong>Schwaz</strong> war zu einem<br />

europäischen Wirtschaftsfaktor, zur<br />

Bergbaumetropole Europas mit 20.000<br />

Einwohnern (Einwohnerzahl heute:<br />

etwa 13.000) und zu einer der größten<br />

Ortschaften im Habsburgerreich<br />

geworden. Der Falkenstein wurde zur<br />

Silber- und Geldquelle der Habsburger.<br />

Auch für Tirol war der <strong>Schwaz</strong>er Bergbau<br />

der erste industrielle Großbetrieb<br />

von weltweiter Bedeutung. Selbst das<br />

europäische Münzgeld basierte auf<br />

dem Silber, das in <strong>Schwaz</strong> zutage befördert<br />

wurde. Das Geschäft mit dem<br />

Silber lockte große Handelsfirmen an<br />

und die Fugger aus Augsburg stiegen<br />

als Gewerken (= Bergwerksbetreiber)<br />

in den Bergbau ein. Noch heute ist das<br />

Fugger-Haus von 1525 in der Stadt<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

33


top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />

<strong>Schwaz</strong> zu besichtigen. In imposanter<br />

Größe und mit charakteristischem<br />

Grabendach erzählt es noch immer<br />

vom Lebensstil der einst reichsten<br />

Familie Europas. Gut 100 Jahre lange<br />

bescherte das Silber den <strong>Schwaz</strong>ern<br />

und ihren Handelstreibenden hohe<br />

Einnahmen. Die schwere, bodenständige<br />

Arbeit wurde erst sehr viel später<br />

als „industriell“ begriffen.<br />

Selbst der angesehene Arzt Paracelsus<br />

besuchte die Stadt <strong>Schwaz</strong> auf seinen Forschungsreisen<br />

(1516 und 1533/1534),<br />

um sich mit bergmännischen Krankheiten<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Niedergang des<br />

Bergbaus<br />

Mit dem Import von billigem Silber aus<br />

amerikanischen Tagebauen und dem<br />

Einzug des Großteils der Knappen in<br />

die Landesverteidigung begann der<br />

Niedergang der Silberzeit in <strong>Schwaz</strong>. Es<br />

verlor die führende Rolle, die es im 15.<br />

und 16. Jahrhundert unter den Städten<br />

Tirols eingenommen hatte. Der Bergbau<br />

wurde allerdings noch bis 1957 fortgeführt<br />

und ging dann in den Besitz der<br />

Brixlegger Montanwerke über.<br />

Neben dem Niedergang des Bergbaus<br />

hatte die Stadt <strong>Schwaz</strong> auch verschiedene<br />

andere Katastrophen zu überstehen.<br />

Im Jahre 1611 breitete sich das<br />

Fleckfieber, auch Herzbräune genannt,<br />

rasant aus und dezimierte die Einwohnerzahl<br />

enorm. Am 15. Mai 1809 legten<br />

die Bayerischen Truppen die Stadt in<br />

Schutt und Asche. Nur einige wenige<br />

Häuer überstanden die Katastrophe<br />

Als der 24-jährige Oberösterreicher<br />

Johann Berghofer 1933 hörte,<br />

dass in der Silberstadt <strong>Schwaz</strong> ein Geschäftslokal<br />

zu übernehmen sei, wagte<br />

er den Sprung in die Selbstständigkeit.<br />

Neben dem Handel mit Farben begann<br />

er, Teile seiner Verkaufspalette,<br />

wie Ölfarben und Polituren, selbst<br />

herzustellen. Seine Ehefrau Hermine,<br />

geb. Bär, die er 1937 heiratete, unterstütze<br />

ihn dabei tatkräftig. Als Johann<br />

Berghofer zum Kriegsdienst einberufen<br />

wurde, führte die inzwischen zwei-,<br />

später dreifache Mutter das Geschäft<br />

mit zwei Angestellten äußerst gewinnbringend<br />

weiter. Nach dem 2. Weltkrieg<br />

errichtete Johann Berghofer in<br />

den Jahren 1947/48 ein neues Fabrikations-<br />

und Lagergebäude am <strong>Schwaz</strong>er<br />

Ostrand. Die Lack- und Farbenfabrik<br />

Johann Berghofer wuchs erfolgreich<br />

weiter und vertrieb ihre Produkte seit<br />

1955 unter der Marke Adler. Nach<br />

dem frühen Tod Johann Berghofers<br />

im Jahr 1964 führte sein Sohn Günther<br />

mit Unterstützung seiner Mutter<br />

Hermine das Unternehmen weiter fort.<br />

Auch die beiden Töchter arbeiteten im<br />

Betrieb.<br />

Adler-Lacke glänzen seit 1933<br />

Adler-Lacke: Pionier mit Lack und Glanzschen Ausbildung<br />

In den Jahren 1974 bis 1984 wurde eine<br />

neue, moderne Lackfabrik auf der<br />

grünen Wiese östlich von <strong>Schwaz</strong> erbaut.<br />

Das Unternehmen expandierte<br />

zudem über die nationalen Grenzen<br />

hinaus. Der Adler-Werk Lackfabrik<br />

wurde 1980 durch den damaligen<br />

Handelsminister Dr. Josef Staribacher<br />

das Staatswappen der Republik<br />

Österreich verliehen. 1991/92 entstanden<br />

Servicestützpunkte in Wien,<br />

St. Pölten, Kalsdorf bei Graz und<br />

Linz-Leonding, 1997 ein weiterer<br />

Servicestützpunkt in Klagenfurt.<br />

2001 übergab Ing. Günther<br />

Berghofer die Geschäftsführung an<br />

seine Tochter Andrea Berghofer. Seine<br />

zweite Tochter Claudia Berghofer<br />

ist für die Unternehmenskommunikation<br />

zuständig. Somit wird das<br />

Unternehmen in dritter Generation<br />

von der Familie geleitet. Ab 2002<br />

gründete Adler Tochtergesellschaften<br />

in Polen, Tschechien, der Slowakei,<br />

Deutschland, Italien und der Schweiz.<br />

Mit der Errichtung der modernsten<br />

Wasserlackfabrik Europas mit einer<br />

Produktionskapazität von 30.000<br />

Tonnen setzt Adler 2016/17 einen<br />

weiteren Meilenstein auf dem Weg in<br />

eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Umsatz 2017(konsolidiert):<br />

109 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter: 600<br />

Vertriebsgesellschaften:<br />

ADLER Deutschland GmbH<br />

ADLER Italia s.r.l.<br />

ADLER Polska Sp.z.o.o.<br />

ADLER Lack AG Schweiz<br />

ADLER Slovensko s.r.o.<br />

ADLER Cesko s.r.o.<br />

Produktionsstandort :<br />

ADLER-Werk Lackfabrik, <strong>Schwaz</strong><br />

Exportanteil: 62 Prozent, nach<br />

Deutschland, Italien, Schweiz, Polen,<br />

Tschechien, China, Slowakei, Rumänien,<br />

Frankreich, Russland, Ukraine,<br />

Griechenland, Slowenien, Kroatien,<br />

Ungarn, Niederlande u. a.<br />

Adler setzt Maßstäbe: Nach der<br />

Inbetriebnahme der neuen modularen<br />

Wasserlackfabrik 2016/17 wird <strong>2018</strong><br />

am Standort in <strong>Schwaz</strong> ein vollautomatisches<br />

Hochregallager sowie eine neue<br />

Rohstofflogistik errichtet.<br />

Anteil der Produkte auf Wasserbasis:<br />

65 Prozent<br />

34<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


unbeschadet. Rund 400 Häuser waren<br />

zerstört. Davon erholte sich <strong>Schwaz</strong> nur<br />

langsam.<br />

Standbeine der sich<br />

entwickelnden Industrie<br />

Im 15. Jahrhundert entstand in Tirol<br />

noch ein zweites Standbein der industrielleren<br />

Entwicklung: die Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie, die in der Heimindustrie,<br />

beim Spinnen, Klöppeln und<br />

Weben in den Tiroler Bauernstuben<br />

ihren Ursprung fand. Im Jahr 1756 wurde<br />

die Anton Strelische Leinwand- und<br />

Cottonfabrik gegründet. Sie beschäftigte<br />

im Oberinntal neben hunderten Webern,<br />

Färbern und Druckern zusätzlich<br />

5.000 Spinner in Heimarbeit.<br />

Zudem wurde der Wohlstand der<br />

Tiroler Bevölkerung durch die Ansiedlung<br />

verschiedener erster Industriebetriebe<br />

erhalten: einer Salpetersiederei,<br />

Das „Verlagswesen“ hatte industriellen Charakter, wenngleich die Herstellung der<br />

Produkte auf handwerklicher Basis in den Bauernstuben, wie hier im Tuxer Tal,<br />

erfolgte.<br />

Quelle: Alexander, Helmut: Geschichte der Tiroler Industrie.<br />

Aspekte einer wechselvollen Entwicklung, Innsbruck, Haymon, 1992, S. 71)<br />

einer Baumwollmanufaktur und einer<br />

Werft. In <strong>Schwaz</strong> entstanden zahlreiche<br />

Schmieden, Mühlen und Strumpfwirkereien,<br />

und zwar am Lahnbach, der die<br />

Stadt seit jeher in zwei Teile zerteilte. Im<br />

Jahr 1830 wurde eine Produktionsstätte<br />

für Tabakwaren, die k.k. Tabakfabrik zu<br />

<strong>Schwaz</strong> errichtet. Im Volksmund wurde<br />

sie liebevoll die „Tschiggin“ genannt.<br />

Über 175 Jahre wurden dort bis zu 2,6<br />

Milliarden Zigaretten pro Jahr produziert.<br />

Heute steht an ihrem Standort das<br />

moderne Einkaufszentrum Die Stadtgalerien.<br />

<br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />

Im Jahr 1814 gründete Martin Hussl<br />

seine Fabrik, die Gebrauchsgeschirr erzeugte.<br />

1882 stellte man die Produktion<br />

auf das kunstvolle Majolika-Geschirr<br />

um, das in alle Teile der Monarchie vertrieben<br />

wurde.<br />

Mit Argusaugen<br />

beobachtet<br />

Auch in den anderen Bezirken Nordtirols<br />

regte sich industrielle Tätigkeit.<br />

Doch nicht jeder war ihr wohlgesonnen.<br />

Die Bauernschaft beobachtete die<br />

Entwicklung noch bis nach dem zweiten<br />

Weltkrieg mit Argusaugen, da die aufstrebenden<br />

Wirtschaftsbetriebe neben<br />

Arbeitskräften auch wertvollen Grund<br />

und Boden für sich beanspruchten.<br />

Auch die Bozner Handelsfamilien, die<br />

ihre Produkte nach und über die Transportwege<br />

in Tirol exportierten, sahen<br />

sich durch die Tiroler Güterproduktion<br />

bedroht und zeigten sich „besorgt“ um<br />

Tirol: „Die Vorhersehung wolle auch<br />

für immer verhüten, dass die tirolerische<br />

Industrie soweit gebraucht werden, dass<br />

sie mehrere Fabriken hervorbringe,<br />

denn dann wird Tirol das ärmste Land<br />

im ächten Sinne …“, so das Bozner Merkantilmagistrat,<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts.<br />

(Quelle: Helmut Alexander, „Geschichte<br />

der Tiroler Industrie. Aspekte<br />

einer wechselvollen Entwicklung“, Haymon,<br />

Innsbruck 1992)<br />

Diese hemmenden und fördernden<br />

Faktoren kennzeichnen die Geschichte<br />

der Tiroler Industrie. Daraus hervor ging<br />

eine bodenständige Industrie, die mit<br />

Wirtschaftszweigen wie der Landwirtschaft,<br />

dem Handel und dem Fremdenverkehr<br />

das Land stärkte. 1908 wurde<br />

der Tiroler Industriellenverband mit Unternehmern<br />

wie Rauch, Köllensberger<br />

und Innerebner gegründet. Sie setzten<br />

sich von Beginn an für das Wachstum<br />

der Industrie in Tirol ein.<br />

Ein weiteres Thema dieser Zeit war<br />

der Mangel an Brennstoff. Der Wald<br />

des Zillertals war gerodet. Und schließlich<br />

wurde der Bau des Achenseekraftwerks<br />

initiiert. Heute gilt es als Wiege<br />

der TIWAG und ausschlaggebend für<br />

die Gründung der späteren Landesgesellschaft.<br />

Als das Kraftwerk schließlich<br />

1927 in Betrieb genommen wurde, war<br />

es das größte Speicherkraftwerk Österreichs.<br />

INDUSTRIEPRODUKTION 1947 und 2016<br />

1947 2016<br />

Industrieproduktion (nicht bereinigt) 315 Mio. ÖS ca. 10 Mrd. €<br />

Industrieexporte 80 Mio. ÖS ca. 6 Mrd. €<br />

Stundenlohn 3,10 ÖS ca. 10,30 €<br />

Die Industrie hat in den letzten 70 Jahren eine beachtliche Entwicklung an den Tag<br />

gelegt. <br />

Quellen: Industriellenvereinigung Tirol, AK Innsbruck<br />

„Die Kriegsgesetze schnitten<br />

im ersten Weltkrieg<br />

auch tief in die Unternehmensprozesse<br />

der Tiroler<br />

Industriebetriebe.“<br />

Dr. Gerhard Siegl, www.diehistoriker.at<br />

Die Weltkriege verändern<br />

das Land<br />

Als der erste Weltkrieg über Tirol hereinbrach,<br />

änderten sich die Verhältnisse im<br />

Land rasch. <strong>Schwaz</strong> war bis zum ersten<br />

Weltkrieg Garnisonsstadt der k.u.k.<br />

Armee. Kurz nach Beginn des Kriegs<br />

wurden die weitreichenden und einschneidenden<br />

Kriegsgesetze angewandt.<br />

Für die arbeitende Bevölkerung in Tirol<br />

bedeutete das, dass jede männliche Zivilperson,<br />

die das 50. Lebensjahr noch<br />

nicht erreicht hatte, zur Kriegsdienstleistung,<br />

auch außerhalb der Feuerlinie,<br />

verpflichtet wurde. Ganze Betriebe<br />

wurden in kriegswirtschaftlichem Interesse<br />

dem Kriegsleistungsgesetz unterstellt.<br />

Der Historiker Gerhard Siegl<br />

berichtet, dass die Beschäftigten somit<br />

ihrer Freizügigkeit beraubt waren. Ein<br />

Arbeitsplatzwechsel wurde beispielsweise<br />

unmöglich. Die Arbeiterschutzvorschriften<br />

wurden häufig unzulässig<br />

umgangen und die ausbezahlten Löhne<br />

waren sehr gering. Streiks wurden unter<br />

Strafe gestellt und mit Freiheits- oder<br />

Geldstrafen geahndet bzw. wurde mit<br />

einer Zwangsreinrückung an die Front<br />

gedroht.<br />

Der Krieg war ein gewaltiger Konsument,<br />

der die Unternehmen auf<br />

Kriegsbedarf umstellen ließ. Der Bedarf<br />

hatte im Großen und Ganzen nicht abgenommen,<br />

nur die Richtung hatte sich<br />

geändert. Das Ziel war die Verwendbarkeit<br />

der Erzeugnisse für kriegerische<br />

Zwecke. Zwei große Erwerbsgruppen<br />

kamen infolge des ersten Weltkriegs in<br />

besondere Not, das auf die Anfänge des<br />

Fremdenverkehrs angewiesene Gastund<br />

Hotelgewerbe sowie das Baugewerbe.<br />

Als die Transportwege ins Ausland<br />

unterbrochen bzw. nur mehr für Militärtransporte<br />

verwendet wurden,<br />

machte sich die Rohstoffabhängigkeit<br />

von ausländischen Versorgungsmärkten<br />

in fataler Weise bemerkbar und die<br />

anfänglich positiven Auswirkungen auf<br />

die Tiroler Industrie wurden zunichte<br />

gemacht. Der erste Weltkrieg und die<br />

36<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Berufstätige nach<br />

Wirtschaftssektoren<br />

Wirtschaft<br />

Anteil der Berufstätigen in Prozent<br />

b<br />

100<br />

> 100%<br />

90<br />

Folgen der Weltwirtschaftskrise in den<br />

1930er Jahren sorgten zudem für Betriebsschließungen<br />

und Massenarbeitslosigkeit.<br />

Nun verstärkte nicht nur die<br />

schlechte wirtschaftliche Lage, sondern<br />

auch das großdeutsche Gedankengut<br />

den Ruf nach einem wirtschaftlichen<br />

und politischen Anschluss an Deutschland.<br />

Als der „Anschluss“ 1938, wenn<br />

auch mit zweifelhafter Ambivalenz,<br />

Realität wurde, setzte der erwünschte<br />

wirtschaftliche Aufschwung ein. Um<br />

die breite Zustimmung in der österreichischen<br />

Bevölkerung weiter zu festigen,<br />

wurden in den ersten Märzwochen<br />

1938 Sofortprogramme zur Beseitigung<br />

von Arbeitslosigkeit angekurbelt und<br />

Notstandsmaßnahmen umgesetzt, die<br />

die wirtschaftliche Situation verbessern<br />

sollten. In Tirol reduzierte sich die Arbeitslosigkeit<br />

durch Strukturverbesserungen<br />

in der Landwirtschaft, durch<br />

Güterwegebau im gewerblich-industriellen<br />

Sektor und verstärkten Wohnungsbau.<br />

Ein hohes Maß an Vertrauen<br />

in die nationalsozialistische Beschäftigungspolitik<br />

wurde erreicht. „Die Kalk-,<br />

Zement- und Ziegelindustrie konnte<br />

trotz Produktionssteigerungen den Bedarf<br />

nicht decken. Innerhalb eines Jahres<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

56,0 55,0<br />

23,0 23,5<br />

21,0 21,5<br />

25,0<br />

26,4 26,5<br />

1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001<br />

Quelle: Nussbaumer eigene Zusammenstellung<br />

49,0<br />

47,0<br />

26,0 26,6<br />

37,0<br />

36,5<br />

Das Land Tirol ist ein „Dienstleisterland“, 23bei dem der Tourismus eine tragende<br />

Rolle spielt. Das industrielle Gewerbe folgt dahinter. Immer weniger Menschen<br />

beschäftigt die Land- und Forstwirtschaft.<br />

Quelle: Josef Nussbaumer, Stefan Neuner, „Die Graphen von Tirol.<br />

Ein Bilderbuch für Neugierige“, Studia Universitätsverlag, Innsbruck 2012<br />

42,9<br />

32,2<br />

24,9<br />

48,9<br />

41,0<br />

10,1<br />

Dienstleistungssektor<br />

57,7<br />

36,0<br />

6,3<br />

63,1<br />

32,8<br />

4,1<br />

70,0<br />

Industrie/Gewerbe<br />

27,2<br />

2,8<br />

> 66%<br />

> absolute<br />

Mehrheit (50%)<br />

> 33%<br />

> 10%<br />

Jahr<br />

vermochte die Naturstein- und Kalkindustrie<br />

ihre Belegschaft zu verdreifachen<br />

und eine Einfuhr aus Deutschland wurde<br />

notwendig. (Quelle: Helmut Alexander,<br />

„Geschichte der Tiroler Industrie.<br />

Aspekte einer wechselvollen Entwicklung“,<br />

Haymon, Innsbruck 1992, S. 174)<br />

Die „Aufbruchstimmung der neuen<br />

Zeit“ machte sich vielerorts bemerkbar<br />

und zahlreiche Fabriken wurden in die<br />

Wirtschaftsplanung der Nationalsozialisten<br />

einbezogen. In <strong>Schwaz</strong> verlegte<br />

das Rüstungsunternehmen Messerschmitt-Kematen<br />

im Frühjahr 1944 einen<br />

Teil seiner Luftwaffen-Produktion<br />

in das Erzbergwerk <strong>Schwaz</strong>. 300 bis 400<br />

Zwangsarbeiter kamen bei dem Umbau<br />

einer der größten Zechenräume des<br />

Bergwerks zum Einsatz. Das Ausmaß<br />

und der Umfang von Wehrmachtsaufträgen<br />

schuf in den Tiroler Industriebetrieben<br />

Arbeitsmöglichkeiten in<br />

einem vorher nie gekannten Ausmaß.<br />

Vielfach herrschte sogar ein Mangel an<br />

Facharbeitskräften. Ein Verzeichnis von<br />

1944 zeigt 35 Tiroler Unternehmen, die<br />

Jenbacher Terrassenbad Sommer <strong>2018</strong><br />

Beheizte Anlagen mit:<br />

• Schwimmerbecken<br />

• Sportbecken mit 1-m und 3-m-Sprungturm<br />

• Nichtschwimmerbecken mit zwei Wasserrutschen<br />

• Kinderbecken (insgesamt ca. 1.280 m2 Wasserfläche)<br />

• große Liegewiese<br />

• Buffet mit Sonnenterrasse<br />

• Beachvolleyballplatz<br />

Das Jenbacher Terrassenbad ist geöffnet witterungsabhängig<br />

täglich von Anfang Mai bis Ende<br />

Juni von 9.00 bis 19.00 Uhr,<br />

Juli bis Ende August von 9.00 bis 20.00 Uhr und<br />

bis Mitte September von 9.00 bis 18.00 Uhr.<br />

Außerdem verfügt das Jenbacher Terrassenbad über einen<br />

Kinderspielplatz für die kleinen Badegäste.<br />

Genügend Parkmöglichkeiten unmittelbar vor dem Eingang des<br />

Jenbacher Terrassenbades vorhanden.


top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />

im zweiten Weltkrieg über volle Auftragsbücher<br />

verfügten und Produkte<br />

wie Geschütze, Luftfahrtausrüstung,<br />

Mäntel, Uniformen und andere Textilwaren,<br />

feinmechanisches Kriegsgerät,<br />

Tirolerloden, Möbel und Innenausstattung,<br />

Glasschmucksteine und optisches<br />

Kriegsgerät, Scheinwerfergeräte und<br />

Teile für Wehrmachtsfahrzeuge lieferten.<br />

Nach Kriegsende wurden einige Industriebetriebe<br />

wieder an ihre vormaligen<br />

„nicht-arischen“ Besitzer zurückgegeben.<br />

Andere Inhaber wurden aus amerikanischer<br />

Gefangenschaft entlassen und<br />

übernahmen wieder die Leitung ihrer<br />

Unternehmen. Zusammenfassend lässt<br />

sich feststellen, dass die gesicherte Auftragslage,<br />

die Produktionssteigerungen<br />

und nicht zuletzt auch die Exporterlöse<br />

bedingten, dass viele Tiroler Betriebe<br />

aus dem Krieg und der NS-Zeit gestärkt<br />

hervorgingen. Die Produktion war diversifizierter<br />

und wettbewerbsfähiger<br />

geworden. Zudem machte sich ein wirtschaftlicher<br />

Aufholprozess gegenüber<br />

Ostösterreich bemerkbar.<br />

Wenn auch im Vergleich zu Ostösterreich<br />

weniger demontiert, glich das<br />

Land Tirol bei Kriegsende, am 13. April<br />

1945, an vielen Orten einem Trümmerhaufen.<br />

Das vordringlichste Problem<br />

war die katastrophale Ernährungslage<br />

der Tiroler Bevölkerung. Der damalige<br />

Landeshauptmann Karl Gruper richtete<br />

einen dramatischen Hilfsappel an die<br />

französische Militärregierung: „Ganz<br />

Tirol wird – wenn nicht sofort Mehl<br />

eingeführt wird – innerhalb von drei<br />

Tagen ohne Brot sein.“ (Quelle: Helmut<br />

Alexander, „Geschichte der Tiroler<br />

Industrie. Aspekte einer wechselvollen<br />

Entwicklung“, Haymon, Innsbruck<br />

1992, S. 188)<br />

Die Wirtschaft lag darnieder. Neben<br />

den verheerenden Bombenschäden wurden<br />

der Tiroler Industrie durch den Abbau<br />

von Industrieanlagen mehr als 2.000<br />

Werksmaschinen entzogen. Es herrschte<br />

akuter Personalmangel, obwohl 1947<br />

schon 18.000 Mitarbeiter in der Tiroler<br />

Industrie beschäftigt waren. Doch die verfügbaren<br />

Arbeitskräfte waren stark überaltert<br />

und meist mangelhaft geschult. Die<br />

„Die Tiroler Industrie ist heute mit einem Anteil von<br />

über 20 Prozent an der Wertschöpfung der stärkste<br />

Wirtschaftszweig des Landes.“<br />

<br />

<br />

Bruttowertschöpfung in Tirol<br />

Dr. Christoph Swarovski,<br />

Präsident der Industrieellenvereinigung Tirol<br />

Quelle: IV Tirol<br />

wirklichen Fachleute fanden sich noch zu<br />

tausenden in Kriegsgefangenschaft.<br />

Vereinigung<br />

Österreichischer<br />

Industrieller<br />

Am 18. November 1946 wurde in Wien<br />

die Vereinigung Österreichischer Industrieller<br />

gegründet. Die Tiroler Dr. Karl<br />

Vogt, Direktor der Perlmoser Zementwerke,<br />

und Josef Anton Mayr, Inhaber<br />

einer Ziegelfabrik, waren von Beginn an<br />

im Vorstand vertreten. Im März 1947<br />

wurde schließlich die Vereinigung Österreichischer<br />

Industrieller, Landesgruppe<br />

Tirol, konstituiert.<br />

Die Gäste kommen<br />

Der Bezirk <strong>Schwaz</strong> hat neben seinen<br />

industriellen Betrieben auch touristisch<br />

einiges zu bieten. Wie in anderen Tiroler<br />

Tourismusgebieten kamen die ersten<br />

Gäste am Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

mit dem Aufkommen des Bergsteigens<br />

in der heimischen Bevölkerung. In der<br />

„Sommerfrische“ erlebte sie atemberaubende<br />

Wanderungen und Panoramen.<br />

Auch der Skisport hat seine Wurzeln in<br />

der Zeit. In St. Anton wurde auf Initiati-<br />

38<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Führerscheine<br />

für den Job<br />

Neben den Ausbildungen für alle Führerscheinklassen<br />

bietet die Fahrschule Wallner Kurse für<br />

den Umgang mit Stapler, Kran oder Tankwagen<br />

Josef Nussbaumer, ehem. Professor an<br />

der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik,<br />

der Leopold-Franzens-Universität<br />

Innsbruck. Heute: www.teamglobo.net<br />

ve des Postwirts Karl Schuler 1903 der<br />

erste Schiclub Arlberg gegründet. Im<br />

Jahre 1907 wurden bereits erste Skikurse<br />

gegeben. Im ersten Weltkrieg wurde der<br />

Skisport technisch weiterentwickelt<br />

und nach Kriegsende zum Massensport.<br />

Vor allem Kriegsveteranen, die in<br />

ihrem Kriegsdienst Skifahren erlernten,<br />

schufen sich danach als Skiführer eine<br />

Existenz. Die positive Entwicklung des<br />

Tourismus in den Tälern Tirols wurde<br />

durch das wachsende Eisenbahnnetz,<br />

den Ausbau des Arlbergs und nicht zuletzt<br />

die Gelder des Marshallplans nach<br />

dem zweiten Weltkrieg unterstützt. Der<br />

Marshallplan, offiziell European Recovery<br />

Program (kurz ERP) genannt, war<br />

ein großes Wirtschaftswiederaufbauprogramm<br />

der USA, das nach dem zweiten<br />

Weltkrieg dem an den Folgen des Kriegs<br />

leidenden Westeuropa zugute kam. Es<br />

bestand aus Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln<br />

und Waren. Ein großer Teil<br />

der österreichischen Gelder flossen in<br />

den Aufbau der Tiroler Tourismuswirtschaft,<br />

denn mit ihr ließen sich kurzfristig<br />

viele Devisen ins Land holen. Die<br />

Stapler<br />

Die Ausbildung besteht aus einem<br />

dreitägigen Kurs. TeilnehmerInnen<br />

müssen dafür mindestens 18 Jahre alt<br />

sein und eine schriftliche Abschlussprüfung<br />

auf Deutsch absolvieren.<br />

Kran<br />

Die Ausbildung besteht aus einem<br />

zweitätigen Basiskurs und den Spezialkursen<br />

für Fahrzeug-, Turmdreh- oder<br />

Portalkran. TeilnehmerInnen müssen<br />

dafür mindestens 18 Jahre alt sein und<br />

eine schriftliche Abschlussprüfung auf<br />

Deutsch absolvieren. Die Kurse finden<br />

mehrmals im Jahr statt und haben<br />

100 Prozent Anwesenheitspflicht.<br />

Außerdem werden auch Fachkundeseminare<br />

für die Berechtigung zur Prüfung<br />

nach Aufstellung von Baukränen<br />

angeboten.<br />

GefahrGut<br />

Fahrzeuglenker, die in ihrem Joballtag<br />

gefährliche Güter befördern, müssen<br />

im Besitz der ADR-Bescheinigung<br />

sein: Diese bestätigt die Erfüllung besonderer<br />

Anforderungen im Umgang<br />

mit den Gütern. Zudem sind auch<br />

spezielle Aufbaukurse für den Transport<br />

mit Tanks, von explosiven oder<br />

radioaktiven Stoffen sowie Fortbildungskurse<br />

im Angebot.<br />

BerufSKraftfahrer<br />

Um einen Qualifizierungsnachweis zu<br />

erhalten, sind Bus- und LKW-Fahrer<br />

gesetzlich verpflichtet, alle fünf Jahre<br />

eine 35-stündige Weiterbildung zu<br />

absolvieren. Die Fahrschule Wallner<br />

ist ein erfahrener Partner und berechtigte<br />

Ausbildungsstätte für C- und D-<br />

Klassen und bietet auch individuelle<br />

Firmenkurse an.<br />

fahrlehrerInnen<br />

FahrlehrerInnen sind zur Abhaltung von<br />

Fahrstunden in Fahrschulen berechtigt.<br />

Interessenten müssen seit mindestens<br />

drei Jahren im Besitz des Füherscheins<br />

der angestrebten Klasse und im Sinne<br />

des KFG vertrauenswürdig sein.<br />

FahrschullehrerInnen können Theorie<br />

und Fahrpraxis unterrichten. In den<br />

Seminaren werden unter anderem<br />

Themen wie Berufsrecht und Fahrpädagogik<br />

behandelt.<br />

Die Ausbildungen können sowohl<br />

als Teil- als auch als Komplettausbildung<br />

absolviert werden. Zusätzliche Schulungen<br />

für Perfektionsfahrten runden<br />

das Angebot ab.<br />

Jenbach: Austraße 21 • Fügen: Hauptstraße 50<br />

Zell am Ziller: Bahnhofstraße 10<br />

Tel.: 05244 / 66266 • office@fahrschule-wallner.at<br />

www.fahrschule-wallner.at


top 100 <strong>Schwaz</strong> | INDUSTRIE<br />

Gäste kamen aus England, Frankreich<br />

und den USA. In der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung von Imst zeigt sich, dass<br />

der primäre Sektor, die Landwirtschaft,<br />

gleich zum tertiären Sektor, dem Tourismus,<br />

übergeht. Vielerorts fehlte der<br />

sekundäre Sektor, die Industrie- und<br />

Gewerbebetriebe, komplett.<br />

In <strong>Schwaz</strong> profitierte vor allem das<br />

Zillertal von dieser Entwicklung. Das<br />

Wachstum des Tourismus wirkte sich<br />

auch förderlich für die Steinindustrie<br />

aus, zumal nun zahlreiche Hotelbauprojekte<br />

verwirklicht wurden. Auch<br />

die Bevölkerungsentwicklung in den<br />

Städten und den Industrieorten führte<br />

zu einem verstärkten Wohnbau und<br />

zur Errichtung zahlreicher öffentlicher<br />

Gebäude für die staatliche Verwaltung.<br />

Auch Zweckbauten für den anwachsenden<br />

Dienstleistungsbereich und Fabriksbauten<br />

sorgten für verstärkte Nachfrage<br />

im Bauwesen.<br />

Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Schwaz</strong> heute<br />

In den letzten 50 Jahren hat sich die<br />

Struktur der Tiroler Industrie stark geändert.<br />

Der Anteil der im Bergbau und<br />

in der Textilindustrie Beschäftigten hat<br />

abgenommen. Heute bestimmt eine<br />

breite und gesunde Mischung von Betrieben<br />

aus der Bauindustrie, der Nahrungsmittel-<br />

und Genussindustrie, der<br />

Energiebranche und der Metall- und Bekleidungsindustrie<br />

sowie der Glas- und<br />

der chemischen Industrie und der Tourismuswirtschaft<br />

das Erscheinungsbild<br />

der Tiroler produzierenden Wirtschaft.<br />

Das Inntal bildet den Zentralraum<br />

des Bezirks <strong>Schwaz</strong>. Zahlreiche Gewerbe-,<br />

Industrie- und Handelsbetriebe<br />

finden sich an wichtigen Industrie- und<br />

Gewerbestandorten in <strong>Schwaz</strong>, Jenbach,<br />

Kaltenbach, Zell am Ziller und Fügen.<br />

Die bedeutendsten Branchen sind die<br />

Bauwirtschaft, der Maschinenbau und<br />

die Holzindustrie. Im Gegensatz dazu<br />

ist das ca. 1.000 Meter hoch gelegene<br />

Achental von Tourismus und Freizeitverkehr<br />

geprägt. Der Achensee sowie<br />

Schleifspezialist seit 99 Jahren<br />

TYROLIT ist einer der führenden Hersteller für gebundene Schleif-, Trenn-,<br />

Bohr- und Abrichtwerkzeuge sowie von Maschinen für die Bauindustrie.<br />

Seit 1919 steht Tyrolit für<br />

Produkte höchster Qualität,<br />

Innovationskraft und Servicestärke.<br />

Das Tiroler Familienunternehmen<br />

der Swarovski Gruppe<br />

mit Sitz in <strong>Schwaz</strong> beschäftigt rund<br />

4.300 Mitarbeiter an 26 Produktionsstandorten<br />

in elf Ländern und<br />

stellt in vier Geschäftsbereichen<br />

rund 80.000 verschiedene Produkte<br />

her. Firmengründer Daniel Swarovski<br />

baute Tyrolit auf, um qualitativ<br />

hochwertige Schleifwerkzeuge für<br />

die Kristallproduktion in Wattens<br />

zu produzieren.<br />

Im Jahr 1950 übersiedelte Tyrolit<br />

und bekam in <strong>Schwaz</strong> einen eigenen<br />

Hauptsitz. Mit der Verbundenheit<br />

zum Standort überzeugt<br />

Tyrolit auch heute durch die hohe<br />

Qualifikation der Mitarbeiter und<br />

die gute Zusammenarbeit mit regionalen<br />

Wirtschaftspartnern. Mit<br />

diesen starken Partnern entwickelt<br />

das <strong>Schwaz</strong>er Traditionsunternehmen<br />

laufend neue Schleiflösungen<br />

für vielseitige Anwendungen in<br />

den Geschäftsbereichen Metall<br />

und Präzision, Industriefachhandel,<br />

Bau und Stein, Keramik und Glas.<br />

Außerhalb Tirols und abseits der<br />

Industrie ist der Name Tyrolit der<br />

breiten Öffentlichkeit noch weniger<br />

bekannt. Mit Tyrolit-Life wird daher<br />

ein Kundensegment angesprochen,<br />

das bisher noch nicht Tyrolit-<br />

Fokus war – der Endverbraucher.<br />

Tyrolit-Life vereint die hauseigene<br />

Schleifkompetenz mit alltäglichem<br />

Nutzen und bietet neben Messerschärfern,<br />

einem Messersortiment<br />

und einem Schneidbrett mit integriertem<br />

Schärfstein auch Schleifreiniger<br />

und Polierpasten an.<br />

Umsatz 2017: 670 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter: 4.331, davon 1.208<br />

am Hauptstandort in <strong>Schwaz</strong><br />

Vertriebsgesellschaften: 35 und<br />

Distributoren in 65 Ländern weltweit<br />

Produktionsstandorte: 26 in 11<br />

Ländern und auf 5 Kontinenten<br />

Innovative Produkte setzen neue<br />

Maßstäbe<br />

• Die superdünnen Trennscheiben<br />

von Tyrolit revolutionierten den<br />

Markt.<br />

• Werkzeuge mit gesetzten<br />

Diamanten (TGD ® -Technologie)<br />

ermöglichen höchste Schnittigkeit<br />

in der Bauindustrie.<br />

• Seilsägesysteme bieten maximale<br />

Flexibilität für zahlreiche Anwendungen<br />

(z. B. im Offshore-Bereich<br />

und beim kontrollierten Rückbau<br />

von Kraftwerken).


Verteilung der Industriebeschäftigten 2017<br />

nach den Bezirken<br />

die umliegenden Gebirge des Karwendel<br />

und Rofan bieten viele Attraktionen.<br />

Im Bezirk herrscht eine große Dichte<br />

an kleinen landwirtschaftlichen Betrieben.<br />

Es gibt zahlreiche Bergbauern, die<br />

sich vor allem mit der Viehzucht, der<br />

Milchwirtschaft und der Almwirtschaft<br />

beschäftigen. Zudem leistet die Landwirtschaft<br />

einen wichtigen Beitrag zur<br />

Landschaftspflege. Allgemein ging die<br />

Anzahl landwirtschaftlichen Betriebe<br />

wie in ganz Tirol zurück.<br />

Das Zillertal mit seinen zahlreichen<br />

Gemeinden weist eine gemischte<br />

Wirtschaftsstruktur auf, die von der<br />

Landwirtschaft sowie vom Tourismus<br />

geprägt ist. Der zweisonale Tourismus<br />

findet sich vor allem im mittleren und<br />

hinteren Teil des Zillertals sowie in den<br />

Seitentälern, wie dem Gerlos- und dem<br />

Tuxertal. Auch das Ganzjahresskigebiet<br />

am Hintertuxer Gletscher trägt nachhaltig<br />

zur Wertschöpfung bei. Darüber<br />

hinaus bergen die Talschlüsse große<br />

Speicherkraftwerke. Sie liegen zum Teil<br />

im Hochgebirgsnaturpark der Zillertaler<br />

Alpen. Trotz der vielfältigen Wirtschaftsbranchen<br />

des Bezirks pendeln<br />

viele Menschen in die benachbarten<br />

Bezirke Innsbruck Land und Stadt und<br />

Kufstein aus.<br />

Die Stadt <strong>Schwaz</strong> bemüht sich heute<br />

um den Brückenschlag zwischen Industriestandort<br />

und Kulturzentrum. 2017<br />

wurde <strong>Schwaz</strong> der Ehrentitel „Reformationsstadt<br />

Europas“ durch die Gemeinschaft<br />

Evangelischer Kirchen in Europa<br />

verliehen.<br />

Tirols Industrie<br />

heute<br />

• Ganzjähriger Arbeitgeber für mehr als<br />

41.000 Frauen und Männer in über<br />

400 Betrieben. Das sichert Einkommen,<br />

Existenz und Wohlstand für<br />

mindestens 100.000 Menschen.<br />

• Zukunftsorientiert: 1.200 Lehrlinge,<br />

96 Industrie-Lehrbetriebe, mehr als<br />

60 verschiedene Lehrberufe<br />

•Umsatz: zehn Milliarden Euro<br />

• 70 Prozent der Industrieproduktion<br />

gehen in den Export.<br />

• Steuerleistung für den Staatshaushalt:<br />

950 Millionen Euro – ein Plus von 8,9<br />

Prozent – aus Körperschaftssteuer und<br />

Einkommenssteuer<br />

• Überwiegend klein- und mittelbetriebliche<br />

Unternehmensstruktur:<br />

- 373 Betriebe beschäftigen bis zu 100<br />

Mitarbeiter<br />

- 38 bis zu 250 Mitarbeiter<br />

- 21 bis zu 500 Mitarbeiter<br />

- 9 bis zu 1.000 Mitarbeiter<br />

- 8 über 1.000 Mitarbeiter<br />

• Viele Unternehmen sind zudem Vorreiter<br />

in Sachen praktizierter Umweltschutz.<br />

<br />

Karolina Putz<br />

... für ihre kaptialanlagen<br />

... für ihre versicherungen<br />

... für ihre finanzierung<br />

... für ihre vorsorge<br />

+43 664 4109504 • ww.drposselt.com<br />

Büro: St. Margarethen 152 B • 6220 Buch in Tirol • office@drposselt.com<br />

GISA-Nr. 22440204 (Gewerbliche Vermögensberatung), 22440211 (Versicherungsagentur); firmenbuchnummer 253973S


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Die Konjunktur blüht<br />

Industrie. Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer<br />

Tirol, im Gespräch zur aktuellen Lage der Tiroler Industrie.<br />

ECHO: Herr Lindner, wie sieht es<br />

mit der Konjunktur im Land aus?<br />

Hermann Lindner: Sehr gut. Aktuelle<br />

Umfragen der Wirtschaftskammer<br />

in den Mitgliedsbetrieben zeigen, dass<br />

84 Prozent aller Betriebe über eine<br />

aktuell gute Geschäftslage berichten.<br />

Die Auftragsbücher sind gut gefüllt<br />

und der Geschäftsklimawert steht bei<br />

77 Punkten. Nur zwei Prozent sind mit<br />

ihrer Wirtschaftslage unzufrieden.<br />

ECHO: Handelt es sich dabei um<br />

ein kurzzeitiges Hoch?<br />

Lindner: Ich rechne damit, dass die<br />

Konjunktur im laufenden Jahr <strong>2018</strong><br />

stabil hoch bleibt. Das bestätigen<br />

auch 74 Prozent der Befragten, die<br />

einen anhaltend guten Geschäftsverlauf<br />

in diesem Jahr erwarten.<br />

ECHO: Worauf greifen die Unternehmen<br />

in dieser Phase der Hochproduktion<br />

zurück?<br />

Lindner: Es ist immer wieder erfreulich<br />

zu sehen, dass sich die Unternehmen<br />

auf das Engagement ihrer<br />

gut ausgebildeten Mitarbeiter und die<br />

Qualität ihrer Produkte verlassen können.<br />

Gleichzeitig halten die Entscheidungsträger<br />

Augen und Ohren offen<br />

und sind sich der aktuellen Herausforderungen<br />

bewusst. Gemeinsam<br />

mit ihren Mitarbeitern tun sie das<br />

Nötige, um stets am Ball und somit<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

ECHO: Worin liegen die aktuellen<br />

Herausforderungen?<br />

Lindner: Sie liegen beispielsweise in<br />

drohenden Handelshemmnissen wie<br />

zusätzliche Zollvergaben oder Logistik-<br />

und Transporterschwernisse, die<br />

durch Grenzkontrollen oder Fahrverbote<br />

entstehen. Speziell für Just-in-Time-Lieferungen<br />

ist das problematisch.<br />

Ein zweiter Punkt ist die mangelnde<br />

Verfügbarkeit von Fachkräften. Es ist<br />

zwar erfreulich, dass viele Unternehmen<br />

aufgrund der guten Auftragslage<br />

weiter expandieren, doch aufgrund<br />

der mangelnden Verfügbarkeit von<br />

Fachkräften stoßen sie dabei immer<br />

wieder an ihre Grenzen. Der Arbeitsmarkt<br />

wurde in den letzten Jahren<br />

stark in Anspruch genommen. Darum<br />

ist es ein großes Anliegen der<br />

Wirtschaftskammer-Sparte Industrie,<br />

dem Fachkräftemangel in Tirol mit<br />

verstärkten Maßnahmen gewinnbringend<br />

entgegenzuwirken.<br />

ECHO: Welche Berufsbilder sind<br />

zurzeit besonders gefragt?<br />

Lindner: Jeder Betrieb ist heute mit<br />

der Digitalisierung konfrontiert. Es<br />

werden vor allem Mitarbeiter im IT-<br />

Bereich, Programmierer, Netzwerktechniker<br />

oder Telematiker gesucht.<br />

Es geht darum, die Vernetzung zu<br />

steigern und die Digitalisierung voranzutreiben.<br />

Um die Fachkräfte von<br />

morgen richtig auszubilden, braucht<br />

es neue Ausbildungsformen. Darum<br />

wurden in den letzten Jahren sehr<br />

viele Ressourcen in die Ausbildung<br />

junger Menschen gesteckt. Es gibt<br />

nun beispielsweise eine durchgehende<br />

Mechatronik-Ausbildung, die<br />

von der Lehre bis zum Universitätsstudium<br />

reicht. Zudem wurden die<br />

Ausbildungen in der Programmierung<br />

sowie der Bereich der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

angepasst.<br />

ECHO: Dadurch bleiben Tiroler<br />

Unternehmen national und international<br />

wettbewerbsfähig. Was ist dafür<br />

noch wichtig?<br />

Lindner: Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

in Tirol halten zu können, ist<br />

es wichtig, neue Produkte zu erzeugen<br />

sowie die Produktivität durch<br />

Rationalisierungsmaßnahmen zu<br />

steigern und entsprechend anzupassen.<br />

Es geht darum, vernetzt,<br />

automatisiert und arbeitsteilig zu<br />

arbeiten sowie die Digitalisierung<br />

ernst zu nehmen. Es ist wichtig, in<br />

den verschiedenen Unternehmensbereichen<br />

am letzten Stand zu sein.<br />

Foto: Dietrich<br />

42 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


„84 Prozent aller Mitgliedsbetriebe<br />

der Wirtschaftskammer<br />

berichten<br />

über eine gute Geschäftslage.“<br />

ECHO: Tiroler Wirtschaftsleistungen<br />

sind weltweit gefragt. Worin<br />

liegen die Chancen der heimischen<br />

Wirtschaft?<br />

Lindner: Eine große Chance ist sicher<br />

die Internationalisierung. Zurzeit<br />

werden zwei Drittel aller Waren-<br />

und Dienstleistungen exportiert.<br />

Unsere zentrale geografische<br />

Lage im Herzen Europas und der<br />

gute Branchenmix innerhalb der<br />

Industrie unterstützen uns dabei.<br />

Tirol verfügt über große, mittlere<br />

und kleine Unternehmen in der<br />

Pharmaindustrie, der Lebensmittelindustrie,<br />

der Fahrzeugindustrie,<br />

im Maschinenbau oder der Gasindustrie.<br />

Gerade diese Vielseitigkeit<br />

punktet. Vielen Unternehmen<br />

kommt es dabei weniger auf<br />

Massenproduktion, sondern umso<br />

mehr auf hochwertige Spezialprodukte<br />

an. Diese Entwicklung ist<br />

wiederum der geo grafischen Lage<br />

Tirols geschuldet, da weite Ausdehnungsmöglichkeiten<br />

für Unternehmen<br />

mit Massenproduktion, wie<br />

im Flachland, widmungsmäßig gar<br />

nicht möglich sind. Die 445 Mitgliedsbetriebe<br />

der Sparte Industrie<br />

beschäftigen derzeit über 41.000<br />

Mitarbeiter. Die Menschen genießen<br />

den Standortvorteil, sie schätzen<br />

die schöne Umgebung und das<br />

bemerkenswerte Freizeitangebot.<br />

Auch Gäste und Kunden besuchen<br />

uns immer wieder gern. Weitere<br />

Chancen der Tiroler Wirtschaft liegen<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung.<br />

Hier gilt es jedoch, einen<br />

noch stärkeren Schwerpunkt zu legen.<br />

Nur so kann Tirol mit internationalen<br />

Industriezentren mithalten.<br />

Dazu benötigen wir Spezialisten,<br />

Techniker und Naturwissenschaftler<br />

und noch mehr Unterstützung<br />

aus der Politik. Nur mithilfe von<br />

F&E-Förderungen kann ein fruchtbares<br />

Umfeld für die Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen, Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

geschaffen werden. Darum freut es<br />

mich sehr, dass sich die Fraunhofer<br />

Austria Research GmbH in Wattens<br />

neu angesiedelt hat und mit ihr die<br />

Entwicklung neuer Technologie<br />

nach Tirol gebracht werden konnte.<br />

ECHO: Sie sagten, eine der größten<br />

Herausforderungen ist die Suche<br />

nach Fachkräften. Welche Maßnahmen<br />

gilt es hier zu setzen?<br />

Lindner: Viele Familien brauchen<br />

die Unterstützung vom Land und<br />

den Gemeinden. Nur mit einer<br />

guten und an den Arbeitsmarkt angepassten<br />

Kinderbetreuung ist es<br />

beiden Elternteilen möglich, wieder<br />

ins Berufsleben zurückzukehren. Es<br />

müssen genügend Kinderbetreuungsplätze<br />

und die Möglichkeit einer<br />

Ganztagesbetreuung geschaffen<br />

werden. Die Großbetriebe sorgen<br />

hier vor und bieten oftmals eigene<br />

Kinderbetreuungsstätten an, die auch<br />

Ferienzeiten abdecken. Doch kleine<br />

und mittlere Betriebe sind meist auf<br />

die örtlichen Kindergärten angewiesen.<br />

Weiters geht es darum, die jungen<br />

Menschen gut und richtig auszubilden.<br />

Und das beginnt schon in der<br />

Grundschule. Es gilt allgemein, die<br />

Lehrpläne effizient anzupassen. Auf<br />

diesem Gebiet ist erfreulicherweise<br />

schon sehr viel geschehen. Auch die<br />

Lehrberufe dürfen nicht übersehen<br />

werden. Sie sind eine wichtige Basis<br />

für die berufliche Entwicklung eines<br />

jungen Menschen. Es ist schön, dass<br />

es in der Tiroler Industrie derzeit<br />

genügend Lehrlinge gibt. Das liegt<br />

unter anderem daran, dass diese Ausbildungsform<br />

sehr gut aufgenommen<br />

wird, die Möglichkeit der Lehre mit<br />

Matura zusätzliche Türen öffnet und<br />

viele die guten Aufstiegsmöglichkeiten<br />

erkannt haben.<br />

„Unsere hohe Exportquote von 70 Prozent wird<br />

durch unsere zentrale geografische Lage im Herzen<br />

Europas und den guten Branchenmix innerhalb der<br />

Industrie unterstützt.“<br />

ECHO: Noch eine letzte Frage<br />

zum europäischen Energiemarkt. Da<br />

tut sich ja einiges. Inwiefern betreffen<br />

diese Entwicklungen die heimische<br />

Industrie?<br />

Lindner: Für Tirol geht es dabei vor<br />

allem darum, für eine wettbewerbsfähige<br />

Strom- und Gasversorgung zu<br />

sorgen. Die Netzgebühren und die<br />

Stromkosten steigen zunehmend, immer<br />

wieder gibt es neue Auflagen. In<br />

Tirol haben wir die Möglichkeit, unsere<br />

Wasserkraft zu nützen und somit<br />

unabhängiger zu werden und wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Der Sparte<br />

Industrie ist die rasche Umsetzung<br />

der Verwendung der Wasserkraft<br />

darum ein großes Anliegen. Es gibt<br />

auch schon viele passende Projekte<br />

von Unternehmen wie der TIWAG,<br />

doch Umweltauflagen und notwendige<br />

Bürokratie bremsen noch deren<br />

Umsetzung. <br />

<br />

Interview: Karolina Putz<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

43


„Ertragreiche Geldanlage ist<br />

eigentlich ganz einfach“<br />

Dr. Michael Posselt, Gewerblicher Vermögensberater und<br />

Sachverständiger: Dr. Posselt & Partner KG<br />

ECHO: Die meisten Leute wissen<br />

nicht ganz genau, wann sie sich an einen<br />

Vermögens- oder Anlageberater<br />

wenden sollen. Was macht eigentlich<br />

ein Gewerblicher Vermögensberater?<br />

Posselt: Als Gewerblicher Vermögensberater<br />

bieten wir Beratung und<br />

Vermittlung bei Aufbau, Sicherung<br />

und Erhalt von Vermögen, Finanzierungen<br />

und Vorsorge. Dabei bieten<br />

wir ein breites Spektrum von Anlage-<br />

und Versicherungsprodukten,<br />

Finanzierungsmodellen inkl. Leasing<br />

bis hin zu Crowdinvesting, Immobilienanlagen<br />

und Gold.<br />

ECHO: Ist die Geldanlage angesichts<br />

der niedrigen Zinsen zur Zeit<br />

besonders schwierig?<br />

Posselt: Geld ertragreich anzulegen<br />

und zu vermehren, erscheint angesichts<br />

der niedrigen Zinsen extrem<br />

schwierig. Dabei ist eine ertragreiche<br />

Geldanlage eigentlich ganz einfach.<br />

Damit Geld (Kapital) eine Rendite<br />

erzielen kann, muss es in den Wirtschaftskreislauf<br />

eingebracht werden.<br />

Das funktioniert einerseits über Banken<br />

in Form von Finanzierungen (Investitionskrediten),<br />

andererseits über<br />

Unternehmensbeteiligungen, etwa<br />

über die Börse, Investmentfonds<br />

oder andere Anlagevehikel (Crowd -<br />

Investing).<br />

ECHO: Ist das nicht ziemlich riskant?<br />

Posselt: Das größte Risiko ist es,<br />

nicht investiert zu sein. Die Bank<br />

Austria hat letztes Jahr ausgerechnet,<br />

dass Österreichs Sparer mit Blick auf<br />

die Niedrigzinsen unter Berücksichtigung<br />

der Inflation im Zeitraum von<br />

2010 bis 2019 bis zu 28 Milliarden<br />

Euro an realer Kaufkraft verlieren.<br />

ECHO: Wäre es dann nicht besser<br />

gewesen, erst später in den Aktienmarkt<br />

zu investieren?<br />

Posselt: Natürlich wäre es besser<br />

gewesen, erst nach der Krise


DR. POSSELT & PARTNER KG | PROMOTION<br />

„Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu<br />

pfl anzen, wäre vor 20 Jahren gewesen;<br />

der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt!“<br />

Diese alte Weisheit gefällt mir sehr gut und sie passt auch<br />

sehr gut zum Thema Vermögensanlage. Auch beim Vermögensaufbau<br />

ist die Zeit entscheidend, nicht der Zeitpunkt,<br />

und es braucht viele Jahre, dass aus einem kleinen Anlagebetrag<br />

ein großes Vermögen werden kann. Wie der Baum<br />

überlebt auch ein solides Portfolio dabei zahlreiche Stürme<br />

oder Trockenperioden und trägt am Ende reiche Ernte.<br />

in den Markt einzusteigen. Weil<br />

man den optimalen Ein- und Ausstiegszeitpunkt<br />

aber ohnehin nie<br />

erwischt, sind regelmäßige Zahlungen<br />

ideal. Laut Zahlen des deutschen<br />

Fondsverbands BVI lagen<br />

die durchschnittlichen Renditen<br />

von Sparplänen zwischen 2007<br />

und 2017 in aller Regel noch über<br />

den Erträgen von Einmalinvestments.<br />

So hat ein Anleger, der im<br />

Frühjahr 2007 begann, regelmäßig<br />

Anteile von globalen Aktienfonds<br />

zu kaufen, nach zehn Jahren eine<br />

durchschnittliche Rendite von 7,7<br />

Prozent pro Jahr erzielt. Sparpläne<br />

mit europäischen Aktien warfen im<br />

Schnitt 6,4 Prozent pro Jahr ab. Ein<br />

Grund für diese höhere Rendite ist,<br />

dass Sparplan-Anleger auch in der<br />

Börsenkrise regelmäßig investierten<br />

und im Rückblick genau diese Raten<br />

die höchsten Erträge erzielten. Weil<br />

Sparpläne gerade in der Anfangsphase<br />

ziemlich widerstandsfähig<br />

gegen Kurseinbrüche sind, eignen<br />

sie sich besonders gut für Anleger,<br />

die sich bisher nur auf konservative<br />

Veranlagungen beschränkt haben<br />

und die Minizinsen leid sind. Für<br />

alle, die mit einem Sparplan den<br />

ersten Schritt an die Börse setzen<br />

wollen, gilt ganz besonders: Der<br />

richtige Zeitpunkt für eine ertragreiche<br />

Geldanlage ist jetzt.<br />

ECHO: Sollten Anleger ihr Vermögen<br />

nicht möglichst breit streuen?<br />

Posselt: Natürlich ist eine breite<br />

Streuung in der Vermögensanlage<br />

sinnvoll und notwendig. Allerdings<br />

ist es derzeit so, dass die klassischen<br />

Portfoliobausteine, die zur Risikodiversifikation<br />

und -reduzierung herangezogen<br />

werden, nämlich Anleihen,<br />

keine Zinsen abwerfen und daher<br />

auch noch mit einem hohen Verlustrisiko<br />

behaftet sind. Viele Experten<br />

sprechen dabei schon von zinslosem<br />

Risiko anstelle eines risikolosen Zinssatzes,<br />

den man früher damit erzielen<br />

konnte. Ähnliches gilt für viele Immobilien,<br />

die mittlerweile auch sehr<br />

teuer sind und kaum mehr eine ein-<br />

trägliche Rendite erwirtschaften. Und<br />

auch hier ist nicht in Stein gemeißelt,<br />

dass die Preise, wenn die Zinsen wieder<br />

einmal steigen, nicht auch einmal<br />

fallen können. Die einzige Alternative,<br />

die mir derzeit einfällt, ist Gold<br />

oder Silber, das trotz boomender<br />

Konjunktur weit unter dem letzten<br />

Höchststand notiert.<br />

ECHO: Vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

KONTAKT<br />

Dr. Posselt & Partner KG<br />

St. Margarethen 152b<br />

6220 Buch in Tirol<br />

Telefon: +43 664 4109504<br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Vereinfachung der Gesetze<br />

Steuerberater. Markus Schwaiger und Bernhard Pfister äußern sich zur überbordenden<br />

Bürokratie in Österreich, den Mangel an Mitarbeitern in den<br />

Unternehmen und ziehen nach einem Jahr Registrierkassenpflicht Bilanz.<br />

Bernhard Pfister (li.) und Markus Schwaiger stellen eine sehr gut laufende Konjunktur<br />

fest, fordern hinsichtlich der Geschäftsabläufe aber Vereinfachungen.<br />

ECHO: Die Konjunktur brummt.<br />

Sind die Unternehmer zufrieden und<br />

in welchen Branchen entwickelt sich<br />

die Konjunktur wie?<br />

Mag. Markus Schwaiger: Die<br />

Konjunktur läuft mittlerweile sehr<br />

gut, seit dem letzten Jahr geht es<br />

bergauf. Das merkt man in allen<br />

Branchen, wobei der Tourismus natürlich<br />

einer der großen Motoren<br />

ist. Jedoch reduziert sich der Nebenkonsum<br />

deutlich. Bars rentieren<br />

sich kaum noch, wenn sie nicht eine<br />

vielfrequentierte Lage haben. Zudem<br />

werden auch die örtlichen Gasthäuser<br />

immer weniger.<br />

Bernhard Pfister, BSc: Ich<br />

habe den Eindruck, dass das<br />

Handwerk“immer größer geschrieben<br />

wird. Der Tourismus boomt und<br />

die Leute bauen um, sie investieren –<br />

das merkt man. Die Abendgastronomie<br />

ist in den letzten Jahren jedoch<br />

schwächer geworden.<br />

ECHO: Allerorts hört man, dass die<br />

Bürokratie unverändert überbordend<br />

ist. Was wären Ihrer Meinung nach<br />

die wichtigsten Dinge, um Bürokratie<br />

abzubauen?<br />

Schwaiger: Vereinfachung der Gesetze<br />

– und zwar in allen Bereichen.<br />

Österreich ist ein sehr überbordendes<br />

Gesetzesland, sodass es schwierig ist,<br />

sich in dem „Dschungel“ zurechtzufinden.<br />

Der Staat hat sich gewisse<br />

Dinge eingespart, aber nicht indem<br />

er sie abgeschafft hat, sondern indem<br />

er sie jetzt den Steuerpflichtigen<br />

selbst (oder dessen Steuerberater)<br />

erledigen lässt. Das ist keine Vereinfachung,<br />

sondern eine Verlagerung.<br />

Man muss bei den richtigen Positionen<br />

einsparen. Der Staat sollte sich<br />

einmal mit einem Unternehmer oder<br />

einem Haushalt vergleichen. Da kann<br />

man auch nicht immer mehr Geld<br />

ausgeben, als man einnimmt. Und<br />

Einnahmenproblem hat Österreich<br />

definitiv keines.<br />

Pfister: Bürokratieabbau oder Verwaltungsvereinfachung<br />

sind Schlagwörter,<br />

die wir seit Jahrzehnten hören.<br />

Das Problem besteht darin, dass<br />

die Umsetzung relativ schwierig ist.<br />

Denn es gibt kein Pauschalrezept,<br />

das sich überall anwenden lässt. In<br />

der Gastronomie gibt es andere Anforderungen<br />

als im Baugewerbe. Es<br />

bedarf einfach kluger Köpfe, die mit<br />

Augenmaß an dieses Problem herangehen.<br />

ECHO: Das erste Jahr Registrierkassenpflicht<br />

liegt hinter uns. Wie<br />

sind die Erfahrungen?<br />

Schwaiger: Außer viel Arbeit, Kosten<br />

und vor allem Nerven hat es<br />

wenig gebracht. Man hat es nicht<br />

wirklich einfach aufgebaut. Die Regelung<br />

war, dass man zuerst eine elektronische<br />

Registrierkasse benötigt.<br />

Hinterher hat man sie bis April 2017<br />

mit einer Sicherheitseinrichtung hinterlegen<br />

müssen und das war für viele<br />

Unternehmer doppelte Arbeit. Das<br />

wäre viel einfacher in einem Schritt<br />

gegangen. Die Einführung der Registrierkassenpflicht<br />

ist in Ordnung,<br />

aber dass so kurz hintereinander eine<br />

neue Regelung verschärft wird und<br />

wieder Kosten und Zeit aufgewendet<br />

werden müssen, darüber ärgern sich<br />

die Leute.<br />

Fotos: Kopp<br />

46 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Pfister: Unter dem Strich kann man<br />

zusammenfassen, dass sich mittlerweile<br />

keiner mehr wirklich darüber<br />

aufregt. Es funktioniert und es ist als<br />

typische, österreichische „Leut-Pflanzerei“<br />

abgehakt worden.<br />

ECHO: Die Unternehmer beklagen,<br />

dass sie kaum geeignete Mitarbeiter<br />

finden. Was ist Ihre Meinung?<br />

Schwaiger: Es trifft alle Branchen,<br />

das ist Fakt. Ein großes Thema ist,<br />

dass die Lehre viel zu schlecht in der<br />

öffentlichen Meinung steht. Wenn jemand<br />

einen Beruf erlernt, dann soll<br />

er es auch wertgeschätzt bekommen.<br />

Es ist immer noch in den Köpfen<br />

der Leute verankert, dass ihr Kind<br />

nur mit Matura oder einem Studienabschluss<br />

berufliche Perspektiven<br />

hat. Ein Meister in einem Lehrberuf<br />

muss meiner Meinung nach mit<br />

einem Master im Studium gleichgestellt<br />

werden. Immer weniger Kinder<br />

werden sich für eine Lehre entscheiden<br />

und immer mehr Kinder werden<br />

höhere Schulen besuchen. In weiterer<br />

Folge gibt es deshalb auch den Mangel<br />

an Fachkräften.<br />

Pfister: Der Mangel an Mitarbeitern<br />

hat sicher viele Gründe. Einerseits ist<br />

die Alternative zum Arbeiten recht<br />

attraktiv und in Österreich leider<br />

sehr gut möglich. Des Weiteren sinkt<br />

das Niveau in den Schulen und die<br />

Schüler werden immer weniger belastbar.<br />

Sie sind beim Einstieg in die<br />

Arbeitswelt, in der sie 40 Stunden in<br />

der Woche Leistung erbringen müssen,<br />

überfordert. Diese Tatsachen sehe<br />

ich als Gründe für den Mangel an<br />

geeigneten Mitarbeitern.<br />

ECHO: Welche Tipps haben Sie für<br />

Unternehmensgründer?<br />

Schwaiger: Man sollte als Unternehmen<br />

so lange wie möglich<br />

versuchen, so klein wie möglich zu<br />

bleiben. Denn der erste Mitarbeiter<br />

ist oft das größte Problem für den<br />

„Bürokratieabbau oder<br />

Verwaltungsvereinfachung<br />

sind Schlagwörter,<br />

die wir seit Jahrzehnten<br />

hören.“<br />

Unternehmer. Neben dem finanziellen<br />

Aspekt ist es mit großem Aufwand<br />

verbunden, den Mitarbeiter<br />

anzustellen und die Administration<br />

zu bewältigen. Die häufig gehörte<br />

Aussage: „Die bösen Unternehmer<br />

beuten die Mitarbeiter aus“, ist heute<br />

wirklich nicht mehr aktuell. Es gibt<br />

genug Unternehmer, die deutlich<br />

weniger verdienen als ihre Mitarbeiter.<br />

Vom Stundenaufwand haben wir<br />

da noch gar nicht gesprochen.<br />

Pfister: Unternehmensgründer<br />

sollten sich zuallererst bei einem<br />

Steuerberater oder der Wirtschaftskammer<br />

informieren und sich beraten<br />

lassen. Es ist schwierig, sich in<br />

Österreich selbstständig zu machen,<br />

aber durchaus machbar. Man muss<br />

sich vorher aber genau informieren<br />

und für sich selbst abwägen, ob es<br />

sich wirklich rentiert.<br />

Schwaiger: Man muss sich außerdem<br />

bewusst sein, dass ein Unternehmer<br />

kein Mitarbeiter ist. Man wird<br />

mit einer 38-Stunden-Woche kein<br />

erfolgreiches Unternehmen führen<br />

können. Diesen Aspekt unterschätzen<br />

viele Unternehmensgründer. Es<br />

sind sehr viele Verwaltungsarbeiten<br />

zu erledigen und die Arbeitsbelastung<br />

ist höher.<br />

ECHO: Von Jahr zu Jahr gibt es Änderungen<br />

im deutschen und europäischen<br />

Steuersystem. Wie schaffen<br />

Sie es, immer auf dem Laufenden zu<br />

bleiben?<br />

Schwaiger und Pfister: (lachen)<br />

Schulungen, Schulungen, Schulungen<br />

…<br />

ECHO: Lässt sich das Themengebiet<br />

Steuern überhaupt in Gänze<br />

beherrschen?<br />

Pfister: Gegenfrage: Kann man Medizin<br />

zur Gänze beherrschen? Zum<br />

Vergleich: Es gibt einen Hausarzt, der<br />

eine Grippe diagnostiziert. Er schickt<br />

den Patienten in die Apotheke und<br />

alles ist gut. Stellt er aber beispielsweise<br />

ein Herzflattern fest, schickt er den<br />

Patienten zum Kardiologen.<br />

Schwaiger: Man muss den Überblick<br />

haben. Für Spezialthemen muss<br />

man gegebenenfalls Spezialisten zu<br />

Rate ziehen.<br />

<br />

Interview: Verena Kopp<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

47


TOP 100 SCHWAZ | START UP<br />

START-UP:<br />

Zahlen<br />

Daten<br />

Fakten<br />

Das Start-up ist modern, populär,<br />

ein Hype. Tatsächlich ist<br />

die eindeutige Unterscheidung<br />

zwischen Jungunternehmen und<br />

Start-up aber oft schwer. Der Begriff bedeutet<br />

übersetzt nur „neu gegründetes<br />

Unternehmen“, das Verb „to start up“<br />

steht für „gründen“. Nicht jedes Start-up<br />

erfüllt alle Merkmale, die tendenziell Eigenschaften<br />

von Start-ups beschreiben.<br />

Statistische Erhebungen differenzieren<br />

oft nicht zwischen Unternehmen und<br />

Start-up. Hier eine Zusammenfassung<br />

des Wissens über die österreichische<br />

Start-up-Landschaft.<br />

WIE VIELE START-UPS GIBT ES?<br />

2017 wurden in<br />

Österreich 39.965<br />

Unternehmen<br />

gegründet.<br />

(2016: 40.828,<br />

2015: 38.636)<br />

Ca. 500–1.000<br />

der jährlichen<br />

Neugründungen<br />

sind Start-ups. Das<br />

entspricht 1,5–3 %.<br />

In Tirol<br />

werden jährlich<br />

ca. 50–100<br />

Start-ups gegründet.<br />

In Österreich<br />

gibt es aktuell<br />

ca. 2.000 bis<br />

4.000<br />

Start-ups.<br />

50 % der<br />

österreichischen<br />

Start-ups entstehen<br />

in Wien.<br />

48 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


UNTERNEHMENSNEU-<br />

GRÜNDUNGEN IN TIROL<br />

249<br />

159<br />

131<br />

403<br />

WKO Statistik Österreich, Unternehmensneugründungen 1993-2017, Jänner <strong>2018</strong><br />

WER SIND DIE GRÜNDERINNEN VON START-UPS?<br />

Start-ups haben bei<br />

der Gründung im<br />

Durchschnitt<br />

2,3 Mitarbeiter.<br />

(später 8 inkl. Gründer)<br />

297<br />

201<br />

631<br />

201<br />

293<br />

Innsbruck Stadt Imst Innsbruck Land<br />

Kitzbühel Kufstein Landeck<br />

Lienz Reutte <strong>Schwaz</strong><br />

GründerInnen<br />

sind im<br />

Durchschnitt<br />

30,8 Jahre<br />

alt.<br />

Start-ups haben positive Effekte auf die<br />

Gesamtwirtschaft (bezüglich Umsatz- und<br />

Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse<br />

für Industrie 4.0, Know-how-<br />

Transfer, Erneuerung der Wirtschaft).<br />

Übernahmen kleiner Start-ups durch<br />

Großkonzerne erregen Aufmerksamkeit<br />

und fachen die fi nanziellen Fantasien von<br />

Investoren und Gründern an.<br />

60 % würden erneut<br />

ein Unternehmen gründen,<br />

wenn sie mit ihrem<br />

Projekt scheitern würden.<br />

Gründerservice Tirol, Start-up-Factsheet 2017,<br />

11 % wünschen<br />

sich bessere<br />

Kommunikation &<br />

Zusammenarbeit<br />

mit Politik und<br />

Investoren.<br />

45 % der<br />

Start-ups wünschen<br />

sich mehr fi nanzielle<br />

Unterstützung durch<br />

die Politik.<br />

92 % Männer und<br />

8 % Frauen<br />

gründen Start-ups.<br />

(Durchschnitt EU: 14,8 %<br />

Gründerinnen)<br />

Über 1/3 der<br />

GründerInnen<br />

gründet mehr<br />

als ein Unternehmen.<br />

Start-ups sind<br />

im Durchschnitt<br />

2,3 Jahre alt.<br />

European Startup Monitor, Country Report Austria 2016<br />

t-ups ist ein echter Hype ausgebrochen. Spektakuläre Übernahmen von<br />

efeuern auch finanzielle Phantasien von Investoren und Gründern. Start-<br />

FINANZIERUNG<br />

Gründung ist gleich ein Start-up.<br />

um anstrebt bzw. aufweist und<br />

nem innovativen Geschäftsmodell operiert<br />

85 % der österreichischen<br />

Start-ups investieren<br />

eigene Geldmittel.<br />

WAS BRinGen START-UPS FüR Die GeSAMTWiRTSchAFT?<br />

WAS TREIBT START-UPS AN?<br />

Von Start-ups als spezifischen Unternehmensgründungen ausgehend, werden potenziell positive Effekte auf die Gesamtwirtschaft wie<br />

Umsatz- und Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse für Industrie 4.0, Know-how-Transfer und generell eine Erneuerung der<br />

Im Wirtschaft Vergleich erwartet. zur Gesamtheit der<br />

Jungunternehmer machen sich<br />

WAS TReiBT START-UPS An?<br />

Start-up-GründerInnen häufiger<br />

selbstständig, weil sie eine Idee umsetzen<br />

wollen oder eine Marktchance<br />

sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />

im bisherigen<br />

Job oder die bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf sind hingegen<br />

weniger bedeutsame Motive.<br />

Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 2016<br />

Im Vergleich zur Gesamtheit der Jungunternehmer machen sich Gründer von Start-ups deutlich häufiger selbstständig, weil sie eine<br />

Idee umsetzen wollen oder eine Marktchance sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten im bisherigen Job oder die<br />

bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind hingegen weniger bedeutsame Motive.<br />

55 % der Start-up-Geldmittel<br />

Beschäftigungswachstum stammen Skalierbarkeit aus<br />

staatlichen Förderungen.<br />

rt-ups jünger als 10 Jahre<br />

ntensität<br />

innovation 30 / innovatives % der Geldmitel Geschäftsmodell der<br />

österreischischen Start-Ups<br />

machen Förderprogramme wie<br />

eich? Incubatoren, Coaching, Wettbewerbe<br />

1.000 Start-ups aus. Österreich jährlich zwischen 500 und gegründet.<br />

rblichen Wirtschaft pro Jahr Start-ups. Die Experten der KMU<br />

schen 2.000 und 4.000 Start-ups laut obiger Definition gibt.<br />

20 % suchen sich einen<br />

Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 2016<br />

Business Angel.<br />

Selbstverwirklichung<br />

78 %<br />

Umsetzung einer Idee<br />

75 %<br />

55 %<br />

Erreichung flexiblerer Zeiteinteilung, Unabhängigkeit<br />

63 %<br />

71 %<br />

Erkennen einer Marktchance<br />

61 %<br />

43 %<br />

Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz<br />

39 %<br />

32 %<br />

Keine weiteren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten im vorherigen Job<br />

34 %<br />

24 %<br />

89 %<br />

Start-ups<br />

(nach Selbstzuordnung)<br />

alle Unternehmer<br />

Quelle: KMU Forschung Austria<br />

FinAnZieRUnG<br />

Laut European Startup Monitor 2016 / Coun-<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

try Report Austria 2016 werden rund 24 % der<br />

europäischen Start-ups durch Business Angels<br />

unterstützt. Rund 18 % der Start-ups nützen<br />

inTeRnATiOnAliSieRUnG<br />

49<br />

Gerade die österreichischen Start-ups konzentrieren<br />

sich laut European Startup Monitor<br />

2016 aufgrund des begrenzten nationalen Marktes<br />

auf europäische (41 %) und internationale (11


top 100 <strong>Schwaz</strong> | START UP<br />

Eventfahrzeuge mit<br />

Persönlichkeit<br />

Start-up. Arbeit aus Leidenschaft. Wolfgang Sief entwickelte nicht nur ein<br />

innovatives Konzept, sondern eine Familie.<br />

Die Idee zum Kurswechsel<br />

entstand im Sommer 2017.<br />

Zusätzlich zum seit 1980 bestehenden<br />

Familienbetrieb Siko, Experte<br />

für Wärmepumpen und Solarenergie, hieß<br />

es nun: „start up“. Aus dem Willen, etwas<br />

zu bewegen und sich weiterzuentwickeln,<br />

wurde APEMIO, das Start-up für mietbare<br />

Eventfahrzeuge. Ende 2017 erfolgte<br />

die offizielle Gründung. „Ich bin kein klassischer<br />

Controller, der alles hundert Mal<br />

durchrechnet, bevor er den ersten Schritt<br />

wagt. Wir treffen Entscheidungen aus dem<br />

Bauch, wenn sie sich richtig anfühlen. Herzblut<br />

und Leidenschaft ist unser Weg. Wenn<br />

die Mitarbeiter über das Projekt sprachen,<br />

blühten sie auf, leuchteten ihre Augen. Das<br />

war für uns das Zeichen, dass wir das Richtige<br />

tun“, erklärt der Gründer Wolfgang Sief.<br />

INDIVIDUALITÄT UND<br />

PERSÖNLICHKEIT<br />

APEMIO bedeutet übersetzt etwa „meine<br />

Biene“ und steht zusammen mit dem Motto<br />

„Style up your Event“ für die Originalität<br />

und Individualität des Unternehmens.<br />

Im Oktober 2017 wurde Rocco, ältestes<br />

Familienmitglied des APEMIO-Clans,<br />

geboren. Sein Design zeichnet sich durch<br />

dunkle Farben, kräftiges Altholz und „klassisch<br />

männliche Macken“ aus. Der Italiener<br />

springt zudem nur an, wenn es warm ist.<br />

Roccos Freundin Stella ist in hellen Farben<br />

komponiert, begleitet von lieblich-zarten<br />

Materialien und Accessoires. Kalte Temperaturen<br />

können ihr nichts anhaben. In<br />

der spezifischen Ausführung des Designs,<br />

den verwendeten Materialien, Farben und<br />

Zubehörartikeln spiegelt sich der jeweilige<br />

Fahrzeugcharakter und seine Geschichte<br />

wider. Das macht die Eventfahrzeuge von<br />

APEMIO einzigartig: individuelle Details<br />

und Persönlichkeit. Zudem warten alle<br />

umgebauten Piaggio-Fahrzeuge mit einer<br />

qualitätvollen Musikanlage, einer Fotobox,<br />

einer Bier-Zapf-Anlage und einer Bar auf.<br />

Durch die Leidenschaft der Mitarbeiter<br />

wächst eine Familie heran, die sich laufend<br />

vergrößert. Zu jedem Event passt ein<br />

bestimmtes Familienmitglied. „APEMIO<br />

richtet sich an jeden, der auf der Suche<br />

nach einer Aufwertung eines besonderen<br />

Anlasses ist, sei es Firmenfeier, Hochzeit,<br />

Geburtstag, Fußballrunde oder Ski-Event“,<br />

meint Sief.<br />

KREATIVES SCHAFFEN<br />

Der Umbau beginnt mit dem Grundcharakter<br />

des Fahrzeugs, wenn es in der Werkstatt<br />

eintrifft. Die Unternehmer interessiert,<br />

wer es besessen hat, wie es gefahren wurde,<br />

welche Aufgabe es hatte. Auch optische<br />

Details sind von Relevanz. Diese Eigenschaften<br />

werden zu Eckpunkten in der Biografie<br />

des Piaggios. Die Geschichten beginnen<br />

mit der Suche nach einem Namen,<br />

der oft etwas mit dem ehemaligen Besitzer<br />

zu tun hat. Gearbeitet wird ausschließlich<br />

mit Oldtimern, nicht zuletzt mit Sammlerstücken,<br />

weil nur diese „Charakter und<br />

Geschichte“ mitbringen. Die Suche nach<br />

den dreirädrigen Kraftfahrzeugen führt die<br />

Gründer quer durch Italien. Am Ende des<br />

Tages sind die Fahrzeuge aber trotz all der<br />

Liebe und des Engagements, das in ihren<br />

Foto: Steinlechner, Ampemio<br />

50 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Umbau gesteckt wurde, Gebrauchsgegenstände.<br />

Es darf und soll gefeiert werden. Für<br />

den Kunden soll die Handhabung dabei so<br />

simpel wie möglich sein. „Im Vergleich zu<br />

uns sieht der Kunde das Fahrzeug zum<br />

ersten Mal. Alles läuft per Plug and Play.<br />

Lediglich die Musik muss noch per Handy<br />

aktiviert werden“, erläutern Sief und<br />

Tinzl. Die Piaggios können drinnen wie<br />

draußen aufgebaut werden, nur Strom<br />

ist erforderlich. Wenn doch einmal etwas<br />

nicht funktioniert, sind die Unternehmer<br />

für Kundenrückfragen erreichbar. Auch<br />

werden z. B. Videohilfen angeboten. Mit<br />

PKW und Anhängerkupplung kann das<br />

Eventmobil vom Kunden selbst abgeholt<br />

werden. „Ziel ist es, preislich so attraktiv<br />

wie möglich zu sein. Wir wollen auf keinen<br />

Fall die Teuersten sein, sondern wir wollen,<br />

dass die Leute Freude haben und sich unsere<br />

Fahrzeuge leisten können. Wir wollen<br />

begeistern. Preislich liegen wir ca. auf<br />

einer Höhe mit einer Standard-Fotobox.<br />

Nur haben wir einen Oldtimer, der schön<br />

aussieht, Bier und Bar sowie tolle Musik<br />

mitbringt. Rocco ist in der Tagesmiete ab<br />

680 Euro, Stella ab 880 Euro zu haben“,<br />

erklärt Sief.<br />

FAMILIENBANDE<br />

Schon oft sind die Unternehmer danach<br />

gefragt worden, ob die Fahrzeuge verkäuflich<br />

seien. Doch schon von Beginn an war<br />

klar, dass es dazu nicht kommen würde,<br />

denn „Familienmitglieder werden nicht<br />

verkauft“, stellt Sief klar. Eine Patenschaft<br />

für ein bestimmtes Eventmobil macht eine<br />

engere Beziehung dennoch möglich. Z. B.<br />

besitzt die Stadt <strong>Schwaz</strong> eine solche Patenschaft.<br />

Auch die Live-Radio-Sommertour<br />

wird auf Basis einer Patenschaft von einem<br />

Fahrzeug begleitet werden. Durch eine solche<br />

Patenschaft ist Mitsprache bei Name<br />

und Gestaltung des Fahrzeugs möglich.<br />

BESONDERE MOMENTE<br />

Die Resonanz ist enorm. Bereits am Tag<br />

Wolfgang Sief (links) und Andreas Tinzl mit Stella.<br />

der Veröffentlichung des Unternehmens<br />

erhielt Rocco seinen ersten Auftrag. Wenn<br />

es wirklich passt, sind in Zukunft auch<br />

Franchise-Partner eine Option. Echte<br />

Leidenschaft des potenziellen Partners ist<br />

dabei aber unbedingte Voraussetzung.<br />

MOTIVATION UND<br />

SELBSTVERSTÄNDNIS<br />

Liebe und Leidenschaft für das Projekt<br />

führten zur Unternehmensgründung. „Das<br />

Leben geht von selbst vorbei. Man kann<br />

etwas tun, etwas bewegen, oder nicht. Ein<br />

Kind hört nicht auf zu spielen, weil es fünf<br />

Uhr ist, sondern weil es keine Lust mehr<br />

hat. Wenn man seinen Beruf leidenschaftlich<br />

ausübt, dann ist es genauso“, erklärt Sief<br />

seine Haltung. Die negative Einstellung<br />

zum Arbeiten, die er gerade in der Generation<br />

Y oft beobachtet, findet er bedenklich.<br />

Für ihn ist die vielbeschworene Work-Life-<br />

Balance ein Fremdwort: „Das Leben von<br />

der Arbeit zu trennen, ist für mich Irrsinn.<br />

Ich könnte mir nie vorstellen, nur daheim<br />

zu sitzen. Jeder Tag ist ein Geschenk. Niemand<br />

weiß, wie lange wir hier zu Gast sein<br />

dürfen.“ APEMIO ist Ausdruck eben jener<br />

Einstellung der Jungunternehmer: „Wenn<br />

man wirklich will, ist es möglich, etwas zu<br />

bewegen. Wenn man etwas aus Leidenschaft<br />

tut, kann man in jedem Bereich gut<br />

werden. Man muss nur dranbleiben und<br />

kreativ bleiben. Das ist die Message.“ Auch<br />

Abende und Wochenenden werden in<br />

der Werkstatt oder mit der Suche nach<br />

passenden Zubehörteilen und Modellen<br />

verbracht. Unterstützt wird man dabei von<br />

Fachkräften und Mitarbeitern mit großem<br />

technischem Verständnis, die helfen, die<br />

Ideen umzusetzen. Anfangs „war der Bereich<br />

für alle neu und wir mussten alle viel<br />

dazulernen“, meint Sief. Die Arbeit mit den<br />

Eventmobilen steht in krassem Gegensatz<br />

zum Heizungsbusiness, einem eher trockenen<br />

Thema, das sich nur schwer mit<br />

Emotionen und Kreativität gestalten und<br />

beleben lässt. „Wir stehen auf der Heizungsmesse<br />

und auf der Hochzeitsmesse – das<br />

ist irre“, fasst es Sief zusammen. Auch im<br />

Heizungsbereich steckte das Herzblut der<br />

Unternehmer, doch die Branche musste<br />

herbe Rückschläge erleiden. „Nichts tun,<br />

das ist immer die schlechteste Lösung.<br />

Im Solarbereich sind wir angestanden,<br />

nichts ging mehr voran. Man kann schon<br />

jeden Tag gegen eine Wand laufen, aber<br />

irgendwann verliert man die Motivation.<br />

Die Bilder im Kopf, über die guten alten<br />

Zeiten, kann man anmalen, wenn man sie<br />

braucht, aber leben tun wir im Jetzt und das<br />

Morgen können wir verändern. Die Firma<br />

Siko wird es auch in Zukunft geben. Aber<br />

wir wollen etwas bewegen. Wir wollen den<br />

Menschen unsere Energie, Begeisterung<br />

und Lebensfreude mitgeben“, erklären Sief<br />

und Tinzl die Motivation für den Neubeginn.<br />

Vorrangiges Ziel bleibt die Konsolidierung<br />

des neuen Unternehmens und die<br />

Vergrößerung der APEMIO-Familie. „Das<br />

große Ziel wären etwa hundert Fahrzeuge<br />

in den ersten drei Jahren“, erklärt Sief.<br />

<br />

Amata Steinlechner<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

51


top 100 <strong>Schwaz</strong> | STart Up<br />

Das Motto ist Programm:<br />

Effizienz & Qualität<br />

Start-up. Branislav Stojakovic und sein Team entwickelten ein einzigartiges<br />

Produkt, das die Motor-Effizienz verbessert.<br />

Das Start-up COOBER war<br />

Ergebnis einer mehrjährigen<br />

Phase des Experimentierens<br />

und Forschens. 2006 begann der Geschäftsführer<br />

Branislav Stojakovic mit<br />

der Entwicklung der Motorsteuerung,<br />

2014 war der erste funktionsfähige Prototyp<br />

fertig. Im Dezember 2016 wurde<br />

das Start-up gegründet. 2017 stand ganz<br />

im Zeichen des Unternehmensaufbaus<br />

und der Weiterentwicklung des Produkts.<br />

Seither läuft auch der Verkauf,<br />

bisher mit Erfolg.<br />

INNOVATION UND<br />

EFFIZIENZ<br />

COOBER entwickelte eine in dieser<br />

Form weltweit einzigartige Zusatzsteuerung<br />

für den Benzinmotor. Diese erhöht<br />

die Effizienz des Motors und macht den<br />

Verbrennungsprozess sauberer. „Das hat<br />

einen gewaltigen Vorteil: Je sauberer etwas<br />

ist, desto höher ist die Leistungsausbeute,<br />

ohne den Materialverschleiß zu<br />

erhöhen. Das bedeutet mehr Leistung,<br />

mehr PS, aber nicht mehr Verschleiß“,<br />

fasst Stojakovic zusammen. Die Zusatzsteuerung<br />

ist insbesondere für den<br />

Bereich des Powersports interessant, z.<br />

B. für Motorroller, Motorräder, Schlitten,<br />

Jetskis, Boote oder Quads. „Diese<br />

Fahrzeuge werden nicht oder nicht<br />

ausreichend reguliert, der Ausstoß von<br />

NOX und Giftstoffen ist enorm“, führt<br />

Stojakovic aus. Die benötigten Prüfstände<br />

entwickelte das Unternehmen selbst.<br />

Das COOBER-Team: Brani Stojakovic<br />

(Geschäftsführer), Monika Moik (Organisation),<br />

Michael Kurz (Konstruktion).<br />

Am Beginn der Unternehmensgeschichte<br />

verschenkten die Gründer weltweit<br />

Produkte im Wert von 40.000 Euro zum<br />

Testen an verschiedene Fahrzeughändler.<br />

Das Feedback war sehr positiv.<br />

SINGULARITÄT<br />

COOBER konkurriert international mit<br />

etwa zehn Unternehmen, die ähnliche<br />

Produkte anbieten. Diese sind oftmals<br />

Millionenkonzerne, aber: „Wir haben<br />

etwas, das sonst keiner hat. Wir sind der<br />

einzige Konzern, der mit Fahrzeugherstellern<br />

zusammenarbeitet“, erläutert<br />

Stojakovic. Das Modell des Unternehmens<br />

wird direkt über das Händlernetzwerk<br />

vertrieben. Das Besondere<br />

am COOBER-System: Die Produkte<br />

anderer Firmen dürfen vom Kunden<br />

verändert und umgebaut werden, das<br />

COOBER-Element hingegen weist eine<br />

Verschlüsselung auf, die das System vor<br />

Eingriffen schützt. „Die Hersteller waren<br />

so begeistert von unseren Datenauswertungen,<br />

dass die Idee einer Kooperation<br />

naheliegend war. Bedingung dafür seitens<br />

der Hersteller war die Garantie, dass die<br />

Endkunden nicht am Gerät herumschrauben<br />

können. Schließlich geht das<br />

mit dem Motor des Originalfahrzeugs<br />

auch nicht. Ziel ist es, das jeweils Bestmögliche<br />

aus einem Motor herauszuholen,<br />

ohne ihn dabei zu beschädigen. Dazu<br />

berechnen wir genau, was das Fahrzeug<br />

kann und was es können soll. Basis der<br />

Berechnungen sind die Werte des Herstellers.<br />

Meistens ist eine Effizienzsteigerung<br />

möglich“, erklärt Stojakovic.<br />

INTERNATIONALISIE­<br />

RUNG<br />

Das Jungunternehmen steht auf erstaunlich<br />

internationalen Beinen. „Bis zu<br />

98 Prozent des Umsatzes machen wir<br />

derzeit durch internationalen Verkauf.“<br />

Interessanterweise bilden die USA den<br />

Hauptabsatzmarkt des Start-ups. „Dort<br />

sind die größten Händler. Von Europa<br />

aus ist es schwierig, weil die Konkurrenz<br />

in den USA sitzt. Aber wir waren erfolgreich.“<br />

Doch nicht nur in den USA, auch<br />

in Südamerika (z. B. Kolumbien), Finnland,<br />

Russland und Südkorea wird die<br />

Foto: Kopp, Hörl, Haas, Fotolia<br />

52 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


COOBER-Steuerung bereits verkauft.<br />

Dabei gilt es auch, die spezifischen Rahmenbedingungen<br />

des jeweiligen Landes<br />

zu beachten. „Die Welt ist nicht gleich.<br />

Klima, Boden, Luft etc. haben mehr<br />

Einfluss auf das Fahrvermögen, als man<br />

gemeinhin denken mag. Dasselbe Fahrzeug<br />

kann an zwei verschiedenen Orten<br />

sehr unterschiedliche Effizienzen aufweisen.<br />

Das können wir abbilden. Mit diesen<br />

Werten arbeiten wir und versuchen, die<br />

Effizienz spezifisch zu verbessern“, erläutert<br />

Stojakovic.<br />

ZIELGRUPPE<br />

Ziel ist es, Hersteller und Händler von<br />

der Motorsteuerung zu überzeugen, die<br />

dann dem interessierten Endkunden<br />

eine solche bei Bedarf nahelegen können.<br />

Stojakovic erklärt: „Unser Produkt<br />

ist teuer, es kostet 700 US-Dollar. Wir<br />

benutzen die teuersten Chips, aber wir<br />

haben sehr viel selbst entwickelt. Außerdem<br />

ist unser Produkt von sehr hoher<br />

Qualität. Natürlich wird es günstiger,<br />

wenn die bestellte Stückzahl höher ist.<br />

Es gibt auch günstigere Produkte am<br />

Markt. Jedoch darf man sich nicht erwarten,<br />

dass dahinter dieselbe Leistung<br />

steckt. Der Kunde sieht oft das System<br />

hinter dem Produkt nicht, weil er nicht<br />

über so großes technisches Verständnis<br />

verfügt, oder sich vorrangig am Preis orientiert.<br />

Oft wünschen sich Kunden auch<br />

noch mehr Effizienz. Aber unser Produkt<br />

erreicht das Maximum, das möglich ist,<br />

ohne den Motor zu beschädigen. Wir<br />

kennen die Grenzen der Effizienz. Die<br />

meisten Bauteile haben Sollbruchstellen<br />

und werden bei Überlastung kaputt. Wir<br />

gewinnen nicht durch den Preis, sondern<br />

durch hochwertige Qualität und Funktionalität.<br />

Zudem wollen und dürfen wir<br />

die Abgaswerte nicht verschlechtern.<br />

Im Gegenteil, wir sind keine Tuner und<br />

dürfen auch keine sein, wir stellen ein im<br />

Verkehr zugelassenes Produkt her. Das<br />

ist die Nische, in die unser Produkt passt.<br />

Unser Kunde ist nicht der, der auf der<br />

Rennstrecke fahren will, der rasen möchte.<br />

Dafür gibt es bessere Anbieter als uns.<br />

Unser Kunde ist der, der zum Händler<br />

kommt, weil er das bestmögliche Fahrgefühl<br />

erreichen möchte, der Freude an<br />

mehr Leistung, bei weniger Verbrauch<br />

und Verschleiß, hat.“<br />

MEILENSTEINE<br />

Der erste große Meilenstein für das Startup<br />

war der Moment, als die Steuerung in<br />

Produktion ging und klar war, dass das<br />

Produkt gut ist. Auch die erfolgreiche<br />

Kooperation mit großen Händlern (z. B.<br />

IKB | PROMOTION<br />

Das All-inclusive-Licht-Paket der IKB<br />

LED-Indoor- und LED-Outdoor-Beleuchtung<br />

Foto: Buchhandlung Tyrolia, © Spectrum<br />

Die IKB bietet Unternehmen,<br />

öffentlichen<br />

Einrichtungen und<br />

Gemeinden attraktive Allinclusive-Pakete<br />

zur Optimierung<br />

der Beleuchtung. Dabei<br />

setzt die IKB auf energieeffiziente<br />

LED-Lampen. Mit einem<br />

All-in-Angebot der IKB sparen<br />

die Kunden nicht nur Energie<br />

und Kosten, sondern bekommen<br />

von den IKB-Experten auch<br />

ein Beratungspaket inklusive möglicher<br />

Förderungen.<br />

MIT LED ENORM ENERGIE-<br />

KOSTEN SPAREN<br />

LED-Beleuchtungen bringen viele<br />

Vorteile, allen voran die beachtliche<br />

Strom- und Kosteneinsparung. LED-<br />

Lampen haben eine lange Lebensdauer<br />

bei geringem Wartungsbedarf.<br />

Das Licht ist gerichtet, blendet nicht<br />

und sorgt für bessere Gleichmäßigkeit<br />

und Farbwiedergabe.<br />

DAS IKB-ANGEBOT<br />

Auch die Umsetzung ist einfach:<br />

Überzeugt die fundierte<br />

unverbindliche<br />

Beratung der IKB, erhalten<br />

die Unternehmen<br />

bzw. Gemeinden<br />

gegen eine monatliche<br />

Rate die Planung und<br />

Inbetriebnahme der<br />

neuen Anlage sowie auf<br />

Wunsch die laufenden<br />

Kontrollen, Wartung<br />

und Betriebsführung (24-Stunden-Service<br />

inklusive). Eine große<br />

Investition zu Beginn ist damit<br />

nicht nötig.<br />

Weitere innovative Produkte und<br />

Services finden Sie auch unter<br />

www.ikb.at, energie@ikb.at,<br />

0800 500 502


top 100 <strong>Schwaz</strong> | STart Up<br />

Die Motorsteuerung von COOBER.<br />

KINI) war bedeutsam. „Das Wort eines<br />

Händlers, den es seit Jahrzehnten gibt,<br />

gilt einfach mehr als das eines kleinen<br />

Start-ups.“ Ein weiterer wichtiger Moment<br />

war der gewährte Kredit. Das war<br />

der endgültige Startschuss. „Als Jungunternehmer<br />

wird man finanziell erstmal<br />

erschlagen. Die Lohnnebenkosten sind<br />

sehr hoch, die Mitarbeiter brauchen ein<br />

Gehalt, die Bank Sicherheiten.“ Nicht<br />

zuletzt ist jede einzelne Bestellung ein<br />

Höhepunkt und Meilenstein. „Wir sind<br />

immer völlig begeistert, wenn wir ein<br />

gutes Feedback bekommen oder im<br />

Internet von uns lesen. Einmal unterzog<br />

ein Kunde unser Produkt intensiven<br />

Labortests. Das Ergebnis: Wir sind das<br />

einzige Produkt, das sein Geld wert ist,<br />

es funktioniert wirklich gut. Das war ein<br />

unbeschreiblich tolles Feedback.“<br />

MOTIVATION UND<br />

PHILOSOPHIE<br />

Die Hauptmotivation zur Unternehmensgründung?<br />

„Sein eigener Chef zu<br />

sein. Der Wunsch nach Selbstbestimmung,<br />

Freiheit und Unabhängigkeit. Mit<br />

allen Risiken und Vorteilen. Ich arbeite<br />

sehr gerne und verstehe viel von meinem<br />

Produkt. Es geht auch darum, selbst den<br />

Druck zu regulieren. Wenn man scheitert,<br />

ist man selbst verantwortlich, wenn<br />

es klappt, ist man auf dem richtigen Weg.<br />

Außerdem ist das Team unglaublich<br />

wichtig. Man muss sich hundertprozentig<br />

aufeinander verlassen können“, führt<br />

Stojakovic aus. Das Start-up beruht auf<br />

dem Arbeitseifer von vier kreativen Köpfen,<br />

deren Aufgaben klar verteilt sind.<br />

„Wir haben ein Ziel: das Produkt. Jeder<br />

von uns verfolgt seinen eigenen Weg, um<br />

es zu erreichen. Das Schlimmste für uns<br />

wäre, tagtäglich von sieben bis fünf Uhr<br />

zu arbeiten, das funktioniert nicht. Jeder<br />

arbeitet dann, wenn er am besten ist. Die<br />

Effizienz steckt also nicht nur im Produkt,<br />

sondern auch in unserer Arbeitsweise.“<br />

Innerhalb des Teams wird auf Hierarchie<br />

und Titel bewusst verzichtet. „Die brauchen<br />

wir nur für offizielle Termine.“ Die<br />

Marketingstrategie des Start-ups soll vor<br />

allem eines sein: authentisch. „Die Überzeugung<br />

über Qualität ist leichter als über<br />

das Marketing.“<br />

VORHABEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Vorrangig wird es zunächst um die Konsolidierung<br />

des Unternehmens und den<br />

Vertrieb der Motorsteuerung gehen.<br />

„Technisch sind wir sehr erfahren, wir<br />

wissen, in welche Richtung es gehen<br />

könnte. Produktideen haben wir kiloweise,<br />

deren Umsetzung ist aber vor allem eine<br />

Frage der Zeit und der Ressourcen. Irgendwann<br />

werden wir weitere Produkte<br />

entwickeln. Der Elektroantrieb wird<br />

kommen, da wissen wir, was zu tun ist.<br />

Es gibt immer eine Möglichkeit die Effizienz<br />

zu verbessern“, erklärt Stojakovic.<br />

WÜNSCHE UND KRITIK<br />

„Technisch gesehen läuft alles rund. Unser<br />

Produkt ist gut und kann 95 Prozent<br />

der für uns interessanten Palette abdecken.<br />

Was uns fehlt, was Jungunternehmen<br />

fehlt, ist eine bessere Zusammenarbeit<br />

mit Banken und Förderstellen des<br />

Landes. Die Standortagentur ist großartig,<br />

das sind tolle und sehr bemühte<br />

Menschen. Viele Start-ups scheitern<br />

daran, dass das Geld falsch kalkuliert<br />

wird oder das Produkt in eine falsche<br />

Richtung geht. Was es da bräuchte, wäre<br />

kontinuierliche Unterstützung. Zudem<br />

sind Förderungen sehr wichtig, Banken<br />

und Länder könnten z. B. dabei helfen,<br />

die Lohnnebenkosten zu tragen, damit<br />

Start-ups sich konsolidieren können. Eine<br />

Teilförderung wäre wirklich toll. Dann<br />

könnten junge Unternehmen schneller<br />

auf eigenen Beinen stehen und die Kosten<br />

selbst finanzieren. Das Schreiben<br />

von Förderanträgen ist mit sehr viel Zeit<br />

verbunden. Wenn ich drei Wochen benötige,<br />

um einen Förderantrag zu schreiben,<br />

habe ich drei Wochen keine Zeit, um<br />

am Produkt, am Vertrieb, am Marketing<br />

zu arbeiten. Der finanzielle Aufwand für<br />

Jungunternehmen ist gigantisch. Oft<br />

werden Produkte gefördert, deren Konzept<br />

leicht verständlich ist, auch wenn<br />

das Produkt selbst schlecht ist. Andere<br />

Firmen werden gefördert und das Geld<br />

versickert. Gleichzeitig ist Unterstützung<br />

schwierig, wenn das Produkt nicht verstanden<br />

wird. Es bräuchte ein besseres<br />

Bindeglied mit je spezifischem technischwissenschaftlichem<br />

Fach-Know-how,<br />

dem es gelingt, alle Beteiligten an einen<br />

Tisch zu holen und die Kommunikation<br />

wirklich zu verbessern. Das würde ich mir<br />

wünschen. Natürlich gibt es auch Enttäuschungen,<br />

mit denen man konfrontiert<br />

ist. Besonders wichtig für Jungunternehmer<br />

ist sicher auch ein gutes Netzwerk.<br />

Wir gehen unseren Weg, solange er<br />

funktioniert. Funktioniert er nicht mehr,<br />

werden wir den Weg verändern“, erklärt<br />

Stojakovic. „Bisher bereuen wir die Entscheidung<br />

nicht, jedenfalls nicht immer“,<br />

meint er lachend. Amata Steinlechner<br />

54 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


HÖLLWARTH+HÖLLWARTH | PROMOTION<br />

Erfahrung, Kompetenz<br />

& Verlässlichkeit<br />

Das Beraterteam von Höllwarth+Höllwarth aus Mayrhofen im Zillertal ist<br />

seit 39 Jahren der Ansprechpartner in allen Wirtschaftsfragen.<br />

Schnelles Handeln, Zuverlässigkeit<br />

und umfassende Kompetenz<br />

sind in der Wirtschaft<br />

oberstes Gebot und ein entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil. Diese<br />

Prinzipien haben die Wirtschaftstreuhänder<br />

Höllwarth+Höllwarth<br />

in Mayrhofen seit ihrer Gründung<br />

1979 geprägt haben. „Uns liegt sehr<br />

viel an der persönlichen und umfassenden<br />

Betreuung unserer Klienten“,<br />

betonen Geschäftsführer Wolfgang<br />

und Florian Höllwarth. Die Angebotspalette<br />

der Kanzlei umfasst<br />

alles von Steuerberatung über Buchhaltung<br />

und Lohnverrechnung bis<br />

hin zu umfassender betriebswirtschaftlicher<br />

Beratung. Die Kanzlei<br />

Höllwarth+Höllwarth kann auf ein<br />

umfassendes Netzwerk zurückgreifen,<br />

das weit über den Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

hinausreicht. Durch den laufenden<br />

Kontakt mit befreundeten Wirt-<br />

„Die kompetente Betreuung<br />

der Klienten hat für die bestens<br />

ausgebildeten Mitarbeiter<br />

höchste Priorität.“<br />

schaftstreuhändern, allen wichtigen<br />

Universitäten, die Mitwirkung und<br />

Teilnahme an Fachkonferenzen und<br />

Fortbildungsveranstaltungen sowie<br />

die Abklärung von Spezialfragen mit<br />

dem Bundesministerium für Finanzen<br />

und den Finanzgerichten sichert<br />

die Kanzlei Höllwarth+Höllwarth<br />

ihren Kunden eine fundierte Beratung,<br />

die immer up to date ist. „Zusätzlich<br />

bedienen wir uns auch der<br />

Zusammenarbeit mit verlässlichen<br />

Partnern und der Mithilfe bewährter<br />

Kontakte im In- und Ausland“, so<br />

Wolfgang Höllwarth. „Das Ziel unserer<br />

Kanzlei ist der Aufbau einer<br />

langfristigen Klientenbeziehung.<br />

Das ist der Grundstein für eine solide<br />

und erfolgreiche Betreuung.“<br />

Neben kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

vorwiegend aus der Tourismuswirtschaft,<br />

vertrauen auch viele<br />

Gewerbetreibende, Körperschaften<br />

öffentlichen Rechts und Vertreter<br />

der freien Berufe, z. B. Ärzte, Rechtsanwälte<br />

und Künstler, auf die Expertise<br />

der Wirtschaftstreuhänder<br />

Höllwarth+Höllwarth. Darüber hinaus<br />

ist die Kanzlei auch ein kompetenter<br />

und erfahrener Partner in allen<br />

Abgabenverfahren und im Bereich<br />

des Finanzstrafrechts.<br />

„Permanentes Mitarbeitertraining<br />

ist bei uns selbstverständlich“,<br />

betont Höllwarth.<br />

Denn die kompetente Betreuung<br />

der Klienten hat für die bestens<br />

ausgebildeten Mitarbeiter höchste<br />

Priorität. „Wir sind ein Expertenteam<br />

und geben unseren Wissensvorsprung<br />

sofort an unsere Klienten<br />

weiter. Denn aktuelle und kompetente<br />

Empfehlungen sind die beste<br />

Grundlage für den nötigen Vorsprung“,<br />

ergänzt Florian Höllwarth.<br />

INFOS & KONTAKT<br />

Mitarbeiter Österreich: 23<br />

Standort Österreich: Mayrhofen<br />

Telefon: +43 5285 63131<br />

E-Mail: office@wt-hoellwarth.at<br />

www.wt-hoellwarth.at<br />

Foto: Stanger<br />

Experten in Steuerfragen. Das Beraterteam von Höllwarth+Höllwarth (v. li.):<br />

Florian Höllwarth, Anna Flörl, Franz Kainzner, Astrid Holzer und Wolfgang Höllwarth<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Positive Entwicklung<br />

Architektur. DI Christoph Prem spricht über die Entstehungsgeschichte von<br />

prem architektur, die großen Projekte der letzten Jahre und die Herausforderungen,<br />

die auf die Region in den nächsten Jahren zukommen.<br />

ECHO: Was können Sie mir über die<br />

Gründungsgeschichte von prem architektur<br />

erzählen? Welche Philosophie<br />

steht hinter dem Unternehmen?<br />

Christoph Prem: Das Büro Prem<br />

Architektur ZT GmbH ist nicht neu,<br />

nur die Namensänderung hat sich erst<br />

vor einem Jahr ergeben. Ich habe das<br />

Büro in einem fünfjährigen Übergabemodell<br />

von meinem Seniorpartner,<br />

Architekt Hollaus, übernommen. Mein<br />

Onkel, Architekt Perisutti, war bereits<br />

vor 30 Jahren in der Gründungsphase<br />

des Büros, damals in Wattens, dabei.<br />

Der Standort <strong>Schwaz</strong> wurde im Juli<br />

2017 eröffnet, davor war hier bereits eine<br />

Zweigstelle und eine weitere Zweigstelle<br />

gibt es seit 2016 in Wien. Unser<br />

Kernbereich ist die Architektur in all<br />

ihren Facetten, von Wohnbau über<br />

Büro- und Verwaltungsgebäude sowie<br />

Betriebsanlagen und Infrastruktureinrichtungen.<br />

Außerdem beschäftigen<br />

wir uns auch gerne mit Innenarchitektur.<br />

Für unser Verständnis ist es uns<br />

besonders wichtig, dass die Projekte<br />

im Dialog mit dem Auftraggeber entwickelt<br />

werden.<br />

ECHO: Wie hat sich Ihr Mitarbeiterstand<br />

in den letzten Jahren entwickelt?<br />

Prem:Im Moment sind wir 20 Personen<br />

in <strong>Schwaz</strong> und vier in Wien,<br />

die fix angestellt sind. Mit weiteren<br />

externen Planungspartnern für Detailplanung,<br />

ÖBA und Ausschreibungen<br />

beschäftigen wir derzeit in Summe<br />

knapp 40 Mitarbeiter. Die Personalressourcen<br />

im Tiroler Unterland sind<br />

leider eingeschränkt und mit Wien<br />

nicht vergleichbar. Dennoch bin ich<br />

optimistisch, dass wir uns in Zukunft<br />

an beiden Standorten positiv entwickeln<br />

können. Im Moment profitieren<br />

wir branchenübergreifend sehr von<br />

der starken Konjunktur in Tirol.<br />

ECHO: Welche Projekte wurden in<br />

den letzten Jahren von prem architektur<br />

umgesetzt?<br />

Prem: Zu unseren Kunden zählen<br />

namhafte lokale Unternehmen, aber<br />

auch gemeinnützige Wohnbaugesellschaften<br />

und öffentliche Auftraggeber.<br />

Außerdem waren wir im privaten<br />

Wohnbau tätig und haben Einfamilienhäuser<br />

in verschiedensten Stilrichtungen<br />

gestaltet. Besonders stolz sind<br />

wir auf die gelungenen, sehr geradlinigen<br />

Einfamilienhäuser mit sehr<br />

viel Sichtbeton. Wir haben aber auch<br />

schon einige größere Wohnanlagen<br />

und ein Seniorenheim geplant und<br />

waren an Wohnungsumbauten im<br />

Denkmalschutz beteiligt. Eigentlich<br />

fast alles, nur ein modernes Hochhaus<br />

für die Tiroler oder Wiener Skyline<br />

oder ein Sportstadion fehlen noch.<br />

ECHO: Was sind die nennenswertesten<br />

Großprojekte?<br />

Prem: Flächenmäßig und vom Investitionsvolumen<br />

waren unsere Industrie-<br />

und Gewerbebauprojekte sicherlich<br />

am größten. Wir haben bereits in<br />

den 90er Jahren viele Industrie-, Gewerbe-<br />

und Produktionsstätten gebaut.<br />

Große Wohnanlagen mit bis zu 100<br />

Wohnungen in der Region Tiroler Unterland<br />

sowie der Zu- und Umbau des<br />

Bezirkskrankenhauses Kufstein sind<br />

sicherlich auch nennenswert. Außerdem<br />

haben wir die Firmenzentrale für<br />

die Stadtwerke <strong>Schwaz</strong> geplant. Gerade<br />

letztes Jahr wurde die Aufstockung und<br />

thermische Generalsanierung des Bürogebäudes<br />

von Tyrolit fertig, das über<br />

einen geladenen Wettbewerb sehr gelungen<br />

komplett neu gestaltet wurde.<br />

In Wattens haben wir vor bereits zehn<br />

Jahren tirolweit die erste viergescho-<br />

Fotos: Prem Architektur ZT GmbH<br />

56 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


ßige Passivhauswohnanlage in Holzbauweise<br />

für die Gemeinde entwickelt.<br />

Und schließlich möchte ich noch das<br />

Molinarigebäude erwähnen, in dem<br />

wir hier sitzen, das mit mehr als 5.000<br />

Quadratmetnern Nutzfläche beachtlich<br />

ist. Wir arbeiten gerne in einem<br />

von uns selbst geplanten Gebäude mit<br />

Panoramablick – und stellen täglich<br />

fest, dass einfach alles passt.<br />

ECHO: Welche Projekte stehen im<br />

aktuellen Jahr an?<br />

Prem: Wir sind zum Glück sehr gut<br />

ausgelastet, im Besonderen auch, weil<br />

die Zusammenarbeit mit EGLO Immobilien<br />

sehr fruchtbar ist. Im Zentrum<br />

von Münster planen wir beim<br />

Kirchenwirt ein gemischt genutztes<br />

Wohnbau- und Gastronomieprojekt<br />

und in <strong>Schwaz</strong> sind wir dabei, am Silberwald<br />

einen neuen Ortsteil mit frei<br />

stehenden Einfamilienhäusern und<br />

zeitgemäßer, ansprechender Architektur<br />

zu entwickeln. In Niederösterreich<br />

planen wir außerdem eine große Berg-<br />

Erlebniswelt mit Indoor- und Outdoor-<br />

Kletterzentrum. In Stans entsteht neben<br />

dem Tennisplatz ein Musterbeispiel<br />

eines multifunktionalen Gebäudes mit<br />

Büro, Gewerbe und Wohnen verteilt<br />

auf ca. 3.000 Quadratmeter Nutzfläche.<br />

ECHO: Jetzt noch zum Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> im Allgemeinen. Was ist aus architektonischer<br />

Sicht in den vergangenen<br />

Jahren im Bezirk weitergegangen?<br />

Prem:Die Region rund um <strong>Schwaz</strong><br />

hat sich mit sehr viel Engagement bestens<br />

entwickelt. Das Umfeld für Wohnen,<br />

Arbeiten, Handel und Gewerbe ist<br />

sehr gut und die Herausforderung für<br />

die Zukunft ist, das Erreichte zu stärken<br />

und neue Impulse zu setzen. Es wurden<br />

in den letzten Jahren tolle Projekte<br />

umgesetzt, dazu zählen die Stadtgalerien,<br />

das regionale Sportzentrum, das<br />

Paulinum und viel attraktiver neuer<br />

Wohnraum. Wie wir wissen, sind die<br />

Regionen des Bezirks von sehr unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen geprägt.<br />

Die Seitentäler haben andere Schwerpunkte<br />

als das Inntal. Es müssen die<br />

Ortszentren gestärkt werden.<br />

ECHO: Wo liegen aus bautechnischer<br />

Sicht im Moment die größten<br />

Herausforderungen in <strong>Schwaz</strong>?<br />

Prem: Eine wesentliche Aufgabe für<br />

die gesamte Region wird es sicherlich<br />

sein, mit den bebaubaren Flächen sorgsam<br />

umzugehen, qualitätsvolle Architektur<br />

umzusetzen und den Verkehr<br />

in den Griff zu bekommen. Es müssen<br />

Konzepte für den Privatverkehr<br />

gefunden werden, wie der Ausbau<br />

öffentlicher Verkehrsmittel oder von<br />

Car-Sharing-Konzepten. Ein weiteres<br />

zentrales Thema ist auf jeden Fall der<br />

Wohnbau, hier vor allem leistbares<br />

Wohnen. Es besteht ein sehr hoher<br />

Bedarf an qualitätsvollem Wohnraum.<br />

Sozialer und privater Wohnbau müssen<br />

günstiger werden. Ich bin aber<br />

nicht der Meinung, dass die Wohnbauförderung<br />

allein die Lösung ist. Die<br />

Dienstleistung der Planung hat leider<br />

mit dem Wandel der Verordnungen zu<br />

kämpfen, da die Rahmenbedingungen<br />

für die Planung und den Bau mitunter<br />

streng reglementiert sind. Hier wären<br />

sicherlich Erleichterungen möglich.<br />

ECHO: Was bedeutet das in Bezug<br />

auf die Raumordnung?<br />

Prem: Es muss gelingen, bereits gewidmete<br />

Flächen zu nutzen, bevor<br />

neue Freilandflächen verbraucht werden.<br />

Auch wäre es aus meiner Sicht<br />

wichtig, dass sich die Gemeinden bei<br />

Raumordnungskonzepten zusammenschließen<br />

und versuchen, gemeinsam<br />

Ansätze zu entwickeln. Es gibt hier<br />

auch schon positive Beispiele, leider<br />

jedoch noch nicht genug.<br />

„Im Moment profitieren wir branchenübergreifend<br />

sehr von der starken Konjunktur in Tirol.“<br />

ECHO: Welche Großprojekte werden<br />

aktuell im Bezirk umgesetzt?<br />

Prem: Was unser Büro betrifft, sind<br />

die Schwerpunkte ganz klar im Wohnbau<br />

zu sehen. Daneben stehen die<br />

großen Infrastrukturprojekte für Hochwasserschutz<br />

und Verkehr an.<br />

ECHO: Was sind Ihre persönlichen<br />

Ideen und Visionen für den Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong>?<br />

Prem: Wir leben und arbeiten an<br />

einem der schönsten Plätze der Welt.<br />

Diesen Lebensraum mitgestalten zu<br />

dürfen, ist ein riesengroßes Privileg,<br />

das ich sehr schätze. Wir möchten<br />

Architektur schaffen, die sich ständig<br />

weiterentwickelt. Nach dem Motto:<br />

Höre nie auf anzufangen, fange nie<br />

an, aufzuhören.<br />

<br />

Interview: Maria Witting<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

57


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Insolvenzrechtsnovelle<br />

Rechtsanwalt. Der <strong>Schwaz</strong>er Rechtsanwalt Philipp Moser spricht über<br />

die Novelle des Privatinsolvenzrechts, die seit Jahresbeginn in Kraft ist,<br />

und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Konsumenten.<br />

ECHO: Gibt es aufgrund der guten<br />

Konjuktur im Moment weniger betriebliche<br />

Insolvenzen?<br />

Philipp Moser: Durch die momentane<br />

Zinspolitik ist ein gewisser<br />

Druck von den Unternehmen<br />

genommen, Zinsen bedienen zu<br />

müssen. Somit können sie die vorhandenen<br />

Geldmittel in andere<br />

Richtungen investieren und sind<br />

nicht in permanenter Bedrängnis aus<br />

Finanzierungen. Dadurch kommt es<br />

derzeit zu weniger Insolvenzen. Der<br />

Presse entnimmt man jedoch regelmäßig,<br />

dass es in absehbarer Zeit<br />

zu einer Wende in der Zinspolitik<br />

kommen soll. Ich denke, dass sich<br />

steigende Zinsen zu Beginn wenig<br />

auf die Konkurszahlen auswirken<br />

werden. Dieser Effekt wird eher mit<br />

Verzögerung eintreten. Er wird aber<br />

sicherlich irgendwann kommen, weil<br />

die Unternehmen einfach wieder<br />

zunehmend durch die Kredite unter<br />

Druck geraten werden.<br />

ECHO: Was sind die Hauptgründe<br />

für Insolvenzen von Unternehmen?<br />

Moser: Es gibt natürlich diverse<br />

Gründe für Insolvenzen. Zum Teil<br />

sind diese sicherlich durch eine gewisse<br />

Misswirtschaft bedingt, wenn<br />

die Unternehmer nicht von Beginn<br />

an genau planen und entsprechend<br />

Mittel zur Seite legen. Oft existieren<br />

auch Pläne zur Schaffung von<br />

Rücklagen, werden dann aber nicht<br />

eingehalten. Deshalb sind einige<br />

Insolvenzen, die vermieden weren<br />

könnten, durch die Unternehmen<br />

selbst produziert. Absehbare Forderungen<br />

müssen eingeplant werden<br />

und es ist wichtig, Rücklagen<br />

zu schaffen. Dieses Problem gibt es<br />

oft bei neuen Unternehmen, die zu<br />

Beginn geringe Forderungen begleichen<br />

müssen, aber in dieser Zeit keine<br />

Rücklagen für die späteren Nachforderungen<br />

schaffen. So geraten sie<br />

ins Hintertreffen und werden dann<br />

von Forderungen überrollt. In Summe<br />

spielt fehlendes Eigenkapital,<br />

aber auch fehlende kaufmännische<br />

Ausbildung eine große Rolle.<br />

ECHO: Diese Insolvenzen wären<br />

also eigentlich oft vermeidbar?<br />

Moser: Genau. Die rechtzeitige<br />

Schaffung von Rücklagen ist einfach<br />

extrem wichtig, auch für umsatzschwächere<br />

Zeiten.<br />

ECHO: Mit Jahresbeginn trat die<br />

Novelle des Privatinsolvenzrechts in<br />

Kraft. Was hat sich dadurch konkret<br />

verändert?<br />

Moser: Der größte Punkt ist, dass die<br />

Mindestquote gefallen ist. Es ist jetzt<br />

möglich, sich mit null Prozent zu entschulden.<br />

Eigentlich ist natürlich nicht<br />

immer die Null-Prozent-Quote anzuwenden,<br />

sondern nur in Ausnahmefällen,<br />

so die Politik. Jedoch werden für<br />

die Berechnung der Quote die nächsten<br />

fünf einkommensschwachen Jahre<br />

herangezogen und es ist relativ einfach,<br />

die Null-Prozent-Quote zu bekommen.<br />

Praktisch wird das selten so sein.<br />

ECHO: Im Vorfeld gab es einige Kritik<br />

an der Novelle, vor allem aus der<br />

Fotos: Witting<br />

58 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Wirtschaft und dem Gläubigerschutz.<br />

Wie schätzen Sie die Novelle ein?<br />

Moser: Durch die Novelle haben<br />

die Gläubiger zum Teil ein Instrument<br />

verloren, mit dem Schuldner<br />

auf Augenhöhe über einen Finanzierungsplan<br />

zu verhandeln. Dem<br />

Schuldner wird die Motivation<br />

genommen, sich anzustrengen, um<br />

eine gewisse Quote anbieten zu<br />

können. Natürlich gibt es einige unverschuldete<br />

Konkurse, doch viele<br />

Konkurse sind mit Sicherheit selbstverschuldet,<br />

zum Beispiel durch zu<br />

hohen Konsum. Vor der Novelle<br />

war klar, dass man sich anstrengen<br />

muss, um in die Entschuldung zu<br />

kommen. Die neue Null-Prozent-<br />

Quote vermittelt dem Schuldner jedoch<br />

eher den Eindruck, dass er sich<br />

nicht anzustrengen braucht. Schuldner,<br />

die kein Einkommen und keine<br />

Arbeit haben, fallen jetzt natürlich<br />

immer in die Null-Prozent-Quote<br />

und wagen leichter den Schritt in<br />

die Privatinsolvenz. Auch das Stigma<br />

des Konkurses fällt dadurch weg,<br />

wobei es das meiner Meinung nach<br />

auch davor nicht so wirklich gab.<br />

Ein Konkurs ist doch auch immer<br />

ein Neustart. Durch die Einführung<br />

des Sanierungsverfahrens ist auch<br />

bei uns die negative Behaftung,<br />

vor allem bei Unternehmensinsolvenzen,<br />

bei Weitem nicht mehr so<br />

stark.<br />

ECHO: Die Wahrnehmung von<br />

Konkursen hat sich also in den letzten<br />

Jahren gewandelt?<br />

Moser: Mit Sicherheit. Durch die<br />

Novelle wurde jetzt endgültig auch<br />

dem Privatkonkurs der Schrecken genommen.<br />

Ob das jedoch nur positive<br />

Auswirkungen hat, bezweifle ich.<br />

„Die Wirtschaft wird<br />

sich die entstehenden<br />

Ausfälle an anderer<br />

Stelle wieder holen.“<br />

ECHO: Die Entschuldung wird<br />

durch die Novelle ja relativ leicht. Befürchten<br />

Sie, dass dadurch dauerhaft<br />

die Zahl der Privatinsolvenzen steigt<br />

und diese Erleichterung auch eine<br />

Auswirkung auf das Konsumverhalten<br />

haben wird?<br />

Moser: Der Konsument kann mehr<br />

Geld ausgeben, mehr konsumieren,<br />

und muss eigentlich nie Angst haben,<br />

nicht mehr in die Entschuldung<br />

zu kommen. Ich finde es nicht ganz<br />

nachvollziehbar, dass hier einfach eine<br />

Null-Prozent-Quote festgelegt wird<br />

und danach kann der Schuldner von<br />

vorne starten. Das wird mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit einen Rattenschwanz<br />

hinter sich herziehen. Es<br />

entstehen Kosten, die von den Unternehmen<br />

ausgebucht werden. Das sind<br />

Forderungen der Gläubiger, egal ob<br />

Kredite von Banken oder gewöhnliche<br />

Konsumgüter. Die Unternehmen<br />

werden auf jeden Fall versuchen, diese<br />

Ausgaben abzufedern. Früher haben<br />

sie zumindest eine gewisse Quote<br />

bekommen und konnten verhandeln.<br />

Schuldner konnten in die Abschöpfung<br />

geschickt werden und wer eine<br />

Restschuldbefreiung erhalten wollte,<br />

musste zumindest einige Prozente anbieten.<br />

Durch die Null-Prozent-Quote<br />

ist diese Möglichkeit weggefallen und<br />

die Kreditbeschaffungskosten des einzelnen<br />

Konsumenten, der bemüht ist,<br />

seine Schulden zu bezahlen, werden<br />

steigen. Das wird sich auf Zinsen und<br />

Preise auswirken. Die Wirtschaft wird<br />

sich den Ausfall an anderer Stelle wieder<br />

holen. Das Ziel der Novelle war,<br />

Langzeitarbeitslose und insolvente<br />

Unternehmer zu entlasten. Jedoch<br />

befürchte ich, dass die Entschuldung<br />

generell zu einfach geworden ist. Die<br />

Zahlen sprechen hier für sich.<br />

ECHO: Welche Auswirkungen hatte<br />

die Novelle auf die Zahl der Privatinsolvenzen<br />

im vergangenen Jahr bzw.<br />

im ersten Quartal <strong>2018</strong>?<br />

Moser: Seit bekannt wurde, dass die<br />

Novelle mit Jahresbeginn in Kraft tritt,<br />

wurden die Insolvenzen zurückgehalten.<br />

Mit Jahresbeginn schoss die Zahl<br />

dann in die Höhe. Es gab in Tirol über<br />

100 Prozent mehr Insolvenzen als im<br />

Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />

ECHO: Wie wird sich die Zahl der<br />

Privatinsolvenzen aus Ihrer Sicht in<br />

Zukunft weiterentwickeln?<br />

Moser: Die Zahl wird sich noch<br />

<strong>2018</strong> einpendeln. Trotzdem denke<br />

ich, dass die Konkurszahlen im Vergleich<br />

zu den Jahren vor der Novelle<br />

laufend höher sein werden, weil die<br />

Schranke nach unten gelegt wurde<br />

und jetzt auch Menschen die Möglichkeit<br />

auf Entschuldung haben, die<br />

davor keine Chance hatten. Wenn es<br />

keine absehbare Vermögensgrundlage<br />

gibt, wird der Konsument vielleicht<br />

auch leichtfertiger agieren.<br />

<br />

Interview: Maria Witting<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

59


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Überregulierung<br />

als Problem<br />

Neue Pflichten. Steuerberater Mag. Florian Höllwarth spricht über die Herausforderungen<br />

durch neue Regelungen, zunehmenden bürokratischen Aufwand<br />

für Unternehmen und das Strafrecht als Regelungsinstrument des Gesetzgebers.<br />

ECHO: Wie war die Wirtschaftssituation<br />

im Zillertal im vergangenen Jahr?<br />

War die Wintersaison für die Tourismusbetriebe<br />

erfolgreich?<br />

Florian Höllwarth: Schneebedingt<br />

war die Wintersaison sicherlich erfreulich.<br />

Die Tourismusbetriebe, die auf<br />

Fremdkapital bauen, profitieren dabei<br />

natürlich auch von den momentan<br />

noch niedrigen Zinsen. Luft nach oben<br />

gibt es natürlich immer, aber die Saison<br />

war durchaus erfolgreich.<br />

ECHO: Was haben Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer im Jahr <strong>2018</strong> an<br />

Änderungen zu erwarten?<br />

Höllwarth: Als merkliche Änderung<br />

für die Touristiker wird ab Herbst die<br />

Mehrwertsteuer auf Nächtigungen<br />

wieder von dreizehn auf zehn Prozent<br />

gesenkt. Daneben gibt es vor allem Änderungen<br />

im Bereich des Wirtschaftsrechts.<br />

Hier kommen einige neue<br />

Pflichten auf die Unternehmer zu, so<br />

etwa im Bereich der europarechtlichen<br />

Datenschutz-Grundverordnung (DS-<br />

GVO) und beim neuen Register der<br />

wirtschaftlichen Eigentümer (WiERe).<br />

ECHO: Am 25. Mai <strong>2018</strong> tritt die<br />

Datenschutzgrundverordnung (DS-<br />

GVO) in Kraft. Vor welche Herausforderungen<br />

werden die Unternehmen<br />

dadurch gestellt?<br />

Höllwarth: Die Unternehmer haben<br />

im Moment große Sorge, dass sie die<br />

Verordnung noch rechtzeitig umsetzen<br />

können. Man sieht ganz deutlich, dass<br />

die Zielgruppe für diese Norm nicht<br />

Klein- und Mittelbetriebe sind, sondern<br />

große, international agierende<br />

Internetfirmen. Die Regeln gelten jetzt<br />

aber für alle, und auch der Kleine muss<br />

hier sensibel sein.<br />

Jurist und Steuerberater Florian Höllwarth sieht eine Unverhältnismäßigkeit bei neuen<br />

Verordnungen.<br />

ECHO: Welche Folgen wird die DS-<br />

GVO für den Tourismus haben, v. a. in<br />

Bezug auf E-Marketing und Newsletter?<br />

Höllwarth: Das wird im Tourismus<br />

sicher eines der Hauptthemen sein. Das<br />

Marketing war ja auch davor schon kein<br />

rechtsfreier Raum. Doch jetzt wurden<br />

die Regeln verschärft, und zusätzlich ist<br />

die Höhe der angedrohten Strafen beachtlich:<br />

bis zu 20 Millionen Euro oder<br />

vier Prozent des Weltumsatzes (es gilt<br />

der höhere Wert). Das ist existenzvernichtend.<br />

Wobei zu hoffen ist, dass ein<br />

Kleinunternehmer nicht gleich in die-<br />

Fotos: Witting<br />

60 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


ser Höhe bestraft wird – man wird hier<br />

die Rechtsprechung abwarten müssen.<br />

Dabei zeigt sich aber gut der bedauerliche<br />

Trend in der Gesetzgebung zum<br />

zunehmenden Einsatz des Strafrechts<br />

als Regelungsinstrument.<br />

ECHO: Die Gesetzestechnik hat sich<br />

also in letzter Zeit grundlegend verändert?<br />

Höllwarth: Durchaus, das sieht man<br />

auch im Steuerrecht. Zum Beispiel gab<br />

es auch schon vor der Registrierkassenpflicht<br />

die Verpflichtung, dass Einnahmen<br />

einzeln aufgezeichnet werden<br />

müssen. Und wer diese Pflicht verletzt<br />

hat, musste eine Schätzung fürchten<br />

und Steuern nachzahlen. Wer heute<br />

keine Registrierkasse hat, ist automatisch<br />

auch nach dem Finanzstrafgesetz<br />

zu verfolgen und zu bestrafen, selbst<br />

wenn keine Steuern hinterzogen wurden.<br />

Ähnliches beim Datenschutz. Es<br />

soll sehr schnell gestraft werden. Das<br />

ist für mich eine durchaus bedenkliche<br />

Tendenz, v. a. im Sinne eines Rechtsstaats,<br />

der sehr wohl kontrollieren soll,<br />

aber Zwangsmaßnahmen nur verhältnismäßig<br />

ausüben sollte.<br />

ECHO: Die Strafen stehen aus Ihrer<br />

Sicht also teilweise nicht mehr im Verhältnis<br />

zum Vergehen?<br />

Höllwarth: Bis jetzt hat es im Verwaltungsstrafverfahren<br />

regelmäßig auch<br />

die Möglichkeit der „Ermahnung“ gegeben.<br />

Man wird sehen, inwieweit die<br />

Behörden auch in Zukunft davon Gebrauch<br />

machen werden.<br />

ECHO: Was muss bei der DSGVO<br />

vor allem beachtet werden?<br />

Höllwarth: Es ist empfehlenswert,<br />

sich die Verwendung der Kundendaten<br />

explizit genehmigen zu lassen,<br />

auch im Marketingbereich. Der erste<br />

Schritt sollte aber sicherlich die genaue<br />

Dokumentation der Datenverwendung<br />

im eigenen Unternehmen sein.<br />

Viele Unternehmen werden auch speziell<br />

geschulte Datenschutzbeauftragte<br />

„Die Gesetzgebung setzt<br />

zunehmend das Strafrecht<br />

als Regelungsinstrument<br />

ein.“<br />

brauchen. Alle Unternehmer, die sich<br />

noch nicht mit der Thematik befaßt<br />

haben, sollten sich mit ihren Interessenvertretungen<br />

absprechen, welche<br />

Maßnahmen für ihre Branche erforderlich<br />

sind. Unter Umständen kann<br />

auch eine Beratung durch Spezialisten<br />

sinnvoll sein.<br />

ECHO: Zusätzlich wird heuer auch<br />

das Register der wirtschaftlichen Eigentümer<br />

eingeführt. Was kommt da<br />

auf die Unternehmen zu?<br />

Höllwarth:Das ist eine Maßnahme<br />

aus der Geldwäscheprävention. Dieses<br />

Register wird in Österreich beim<br />

Finanzministerium eingerichtet und<br />

ist bis Juni zu befüllen. Hier müssen<br />

alle juristischen Personen bekannt<br />

geben, wer der wirtschaftlich Letztbegünstigte<br />

ist. Die verständliche Idee<br />

dahinter war es, intransparente und<br />

verschleiernde Konstruktionen für<br />

die Behörden durchschaubarer zu machen.<br />

Es ist allerdings wieder eine neue<br />

Meldepflicht, die Geschäftsführer der<br />

Kapitalgesellschaften trifft. Es wird<br />

sich zeigen, wie aufwendig das Register<br />

dann zu befüllen ist. Doch auch<br />

hier gibt es wieder die Sorge, was mit<br />

diesen Informationen letzten Endes<br />

alles passiert. Betrugs- und Geldwäschebekämpfung<br />

sind legitime Ziele,<br />

aber wir als Parteienvertreter stellen<br />

uns manchmal die Frage, ob alle Maßnahmen<br />

wirklich verhältnismäßig sind.<br />

Das alles kostet Geld und stellt gerade<br />

für kleine Unternehmen unverhältnismäßig<br />

viel Aufwand dar.<br />

ECHO: Stichwort Datenverarbeitung<br />

durch Behörden: Im letzten Jahr hat die<br />

Finanz vermehrt die Methode der „Predictive<br />

Analytics“ eingesetzt. Was muss<br />

man sich darunter vorstellen?<br />

Höllwarth: Das ist im Prinzip sogenanntes<br />

„Data Mining“. Dafür werden<br />

Massendaten aus Steuererklärungen<br />

im Rechenzentrum der Finanz ausgewertet<br />

und ausgeklügelte Kennzahlen<br />

daraus abgeleitet. Es ist der Versuch, „risikoorientiert“<br />

Betriebsprüfungen bei<br />

den Unternehmen durchzuführen, wo<br />

sie laut statistischen Kennzahlen am<br />

erfolgreichsten für den Fiskus sein werden.<br />

Das steckt momentan noch eher<br />

in den Kinderschuhen, aber mit der<br />

Leistungssteigerung der EDV-Systeme<br />

(Stichwort „künstliche Intelligenz“)<br />

wird die Auswahl der zu prüfenden<br />

Betriebe in Zukunft unter Umständen<br />

wesentlich zielgenauer werden. Das<br />

kann man positiv und negativ sehen:<br />

positiv, weil die „Braven“ mehr Ruhe<br />

haben als früher; negativ, weil es eben<br />

auch wieder ein Schritt mehr in Richtung<br />

Überwachungsstaat ist. Die Digitalisierung<br />

wird das Rechnungswesen<br />

in den nächsten Jahren jedenfalls kräftig<br />

verändern, nicht nur durch die angesprochenen<br />

computerunterstützten<br />

Prüfungsmethoden der Finanz. Durch<br />

den technologischen Fortschritt lassen<br />

sich heute von kleinen Unternehmen<br />

auch im Rechnungswesen digitale<br />

Technologien nutzen, die vor ein paar<br />

Jahren nur den ganz Großen zur Verfügung<br />

standen. Hier können Steuerberater<br />

gemeinsam mit den Klienten<br />

die geeigneten Werkzeuge auswählen,<br />

um den Unternehmen zeitnah die entscheidungsrelevanten<br />

Informationen<br />

liefern zu können.<br />

<br />

Interview: Maria Witting<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

61


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Einfach weniger Steuern<br />

Wirtschaft & Steuern. Klaus Hilber, Präsident der Kammer der Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer, wirft einen Blick auf die Pläne der neuen Bundesregierung<br />

und plädiert für Vereinfachung.<br />

ECHO: Im Nationalratswahlkampf<br />

wurden uns von allen Parteien Steuergeschenke<br />

versprochen. Was wird<br />

nun Wirklichkeit?<br />

Klaus Hilber: Die Regierung kündigt<br />

eine Tarifreform und eine Senkung<br />

der Steuersätze in zwei Etappen<br />

an. Der kleinere Teil, wie z. B. der<br />

Familienbonus, wird mit 1. 1. 2019<br />

wirksam, die große Steuerrefom soll<br />

mit 1. 1. 2020 kommen.<br />

ECHO: Welche Änderungen erwarten<br />

Sie?<br />

Hilber: Angekündigt ist zum Beispiel<br />

eine Senkung der Steuersätze<br />

im unteren Bereich. Die erste Stufe,<br />

bis 11.000 Euro, soll weiterhin<br />

steuerfrei sein, die zweite Stufe, bis<br />

derzeit 18.000 Euro, soll angeblich<br />

gesenkt werden. Das ist jedenfalls<br />

eine gute Sache, weil das jener Bevölkerungsgruppe<br />

zugute kommt, die<br />

jeden Euro gut brauchen kann. Diese<br />

Ersparnis wird zu großen Teilen wieder<br />

in den Konsum gehen und damit<br />

bekommt der Finanzminister sie weitestgehend<br />

über die Mehrwertssteuer<br />

zurück.<br />

ECHO: Wie ist die Einkommensteuer<br />

in Österreich im internationalen<br />

Bereich zu bewerten?<br />

Hilber: Wir liegen mit der Einkommensteuer<br />

im internationalen<br />

Vergleich zu hoch, auch wenn es aufgrund<br />

der Vielfalt und der Komplexität<br />

der Steuersysteme schwierig ist,<br />

das genau zu vergleichen.<br />

ECHO: Es soll auch Veränderungen<br />

bei der Körperschaftsteuer für Unternehmen<br />

geben?<br />

Hilber: Ja, auch da liegen wir mittlerweile<br />

zu hoch. Wir haben diese<br />

Steuer ja schon vor rund zehn Jahren<br />

gesenkt, aber mittlerweile haben unsere<br />

Nachbarn nachgezogen und wir<br />

sind mit unserern 25 Prozent wieder<br />

zu teuer. Deutschland hat derzeit<br />

nur 20 Prozent. Die Ideen gehen da<br />

in Richtung Halbierung des Steuersatzes,<br />

wenn die Gewinne nicht entnommen<br />

werden.<br />

ECHO: Welche weiteren Änderungen<br />

erwarten Sie?<br />

Hilber: Das Thema „kalte Progression“<br />

hält sich beharrlich und soll nun<br />

ab 2020 geregelt werden. Ich hoffe<br />

Foto: Kröll<br />

62<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


„Ich wünsche mir eine deutliche<br />

Senkung der Steuerlast und eine<br />

Vereinfachung der Gesetze und<br />

Abläufe.“<br />

<br />

Klaus Hilber,<br />

Präsident der Kammer der Steuerberater<br />

undWirtschaftsprüfer<br />

allerdings, dass eine Änderung nicht<br />

zu einem noch komplizierteren System<br />

führt.<br />

ECHO: Was kommt heuer noch?<br />

Hilber: Vorgezogen wurde die<br />

Rücknahme der Mehrwertsteuer von<br />

dreizehn auf zehn Prozent bei Beherbergungsbetrieben<br />

und Campingplätzen.<br />

Diese Rücknahme gilt allerdings<br />

nur für diese beiden Branchen.<br />

Bei allen anderen bleibt die Erhöhung<br />

in Kraft, das sind z. B. Freizeitbetriebe<br />

wie Theater, Kino, Sportveranstaltungen<br />

oder auch Künstler, Tierärzte<br />

und einige mehr.<br />

ECHO: Mit Jänner kommt ja auch<br />

der Familienbonus. Wie genau wird<br />

der funktionieren?<br />

Hilber: Es liegt ein Gesetzesentwurf<br />

vor, das 1.500 Euro Bonus bis zum<br />

18. Lebensjahr vorsieht, danach 500<br />

Euro z. B. für Studenten. Gleichzeitig<br />

fallen die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten<br />

(2.300 Euro pro<br />

Jahr bis zum zehnten Lebensjahr)<br />

und der Kinderfreibetrag weg. Während<br />

die Absetzbeträge bisher die<br />

Bemessungsgrundlage reduzierten,<br />

ist der Bonus jetzt direkt steuermindernd.<br />

ECHO: Stellen Sie sich vor, Sie hätten<br />

die Möglichkeit, ein Jahr lang als<br />

Finanzminister tätig zu sein. Welche<br />

Änderungen würden Sie angehen?


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Hilber: Ich muss natürlich zu bedenken<br />

geben, dass viele Vorschläge<br />

am Finanzrahmen scheitern würden.<br />

Aber dennoch bin ich davon<br />

überzeugt, dass vieles möglich wäre.<br />

Zuerst würde ich die Gesamtsteuerlast<br />

deutlich und signifikant senken,<br />

am besten unter den EU-Schnitt auf<br />

38 Prozent. Das würde eine enorme<br />

Dynamik auslösen. Zum einen bei<br />

Unternehmern, die wieder spüren<br />

würden, wenn sie sich einsetzen, viel<br />

leisten und viel arbeiten. Aber auch<br />

bei den Arbeitnehmern. Wer soll<br />

momentan Lust auf Überstunden<br />

haben, wenn jede Überstunde mit<br />

50 Prozent besteuert ist. Eine solche<br />

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Steuerrecht, Rechnungslegung und<br />

Rechnungswesen<br />

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Innsbruck<br />

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<strong>2018</strong>/2019<br />

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Kontakt: Mag. Thomas Krieglsteiner,<br />

Tel. 0512-507-96128<br />

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Technik des Rechnungswesens<br />

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Umfang: 12 ECTS-AP<br />

Kosten: EUR 1.375<br />

Veranstaltungsort: Universität<br />

Innsbruck<br />

Nächster Beginn: 3. September<br />

<strong>2018</strong><br />

Steuersenkung würde tatsächlich Leistung<br />

belohnen.<br />

ECHO: Wie würde eine Gegenfinanzierung<br />

aussehen können?<br />

Hilber: Um dies finanziell möglich<br />

zu machen, würde ich eine tatsächliche<br />

Vereinfachung des gesamten Systems<br />

veranlassen.<br />

ECHO: Können Sie hier ein Beispiel<br />

nennen?<br />

Hilber: Nehmen wir die Registrierkassenpflicht.<br />

Die bringt dem Finanzminister<br />

viel weniger als erwartet, ist<br />

aber – gerade für kleine Unternehmen<br />

– mit riesigem Aufwand ver-<br />

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DER KAMMER DER<br />

STEUERBERATER UND WIRTSCHAFTSPRÜFER<br />

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Termin: 2. bis 12. Juli <strong>2018</strong><br />

Basiscamp: neun Tage praxisbezogenes<br />

Grundlagenwissen<br />

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am Dienstag, 15. Mai <strong>2018</strong>,<br />

um 17.00 Uhr, in der Aula der<br />

Rechtswissenschaftlichen Fakultät<br />

Kontakt: Kammer der Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer, Frau Martina<br />

Braunegger, Tel. 0512-589012<br />

E-Mail: tirol@ksw.or.at<br />

bunden. Ein anderes Beispiel ist die<br />

Lohnverrechnung, die aufgrund der<br />

Ausnahmen und Ausnahmen von<br />

den Ausnahmen und Sonderbestimmungen<br />

so kompliziert geworden ist,<br />

dass sie auf allen Seiten nur Kosten<br />

verursacht. Und was ich auch noch<br />

sehr wichtig fände, ist eine Änderung<br />

in der Haltung. Derzeit wird Unternehmern<br />

mit einem Generalverdacht<br />

begegnet. Auch die Strafen wurden in<br />

den letzten Jahren drastisch erhöht.<br />

Da vergeht so manchem Selbstständigen<br />

die Lust am Unternehmertum.<br />

Was ich sofort einstellen würde,<br />

wenn ich Finanzminister wäre, sind<br />

die ganzseitigen Inserate in Tageszeitungen<br />

zu diversen Themen wie zum<br />

Beispiel dem Jahresausgleich. Die<br />

Finanzbehörden haben von jedem<br />

Steuerpflichtigen die E-Mailadresse<br />

und können diesem portofrei die<br />

Information zuschicken. Das würde<br />

auch Geld sparen.<br />

ECHO: Reformminister Moser hat<br />

angekündigt, die Gesetze drastisch<br />

zu entrümpeln, indem Gesetze, die<br />

älter als ein bestimmter Stichtag sind,<br />

einfach für ungültig erklärt werden.<br />

Was halten Sie davon? Ist das so eine<br />

Vereinfachung?<br />

Hilber: Das klingt gut, aber würde<br />

man das ernst nehmen, würde es<br />

bedeuten, dass z. B. das Einkommensteuergesetz<br />

aus dem Jahr 1988 oder<br />

das Körperschaftsgesetz aus dem Jahr<br />

1988 ungültig wären. Das wird wohl<br />

nicht so sein. Stattdessen wird es wiederum<br />

Ausnahmen und noch mehr<br />

Ausnahmen geben. Und am Ende<br />

wird das nichts ändern. Vielleicht fallen<br />

ein paar Gesetze weg, die sowieso<br />

nicht mehr angewendet werden und<br />

von daher auch niemanden stören.<br />

Ich denke, diese Aktion klingt gut, ist<br />

aber mehr Marketing als ein echter<br />

Beitrag zur Vereinfachung.<br />

64<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


AMS | PROMOTION<br />

Sie sind auf Personalsuche?<br />

AMS-Beratung für Unternehmen zahlt sich aus<br />

Fotocredit: Wodicka<br />

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Qualifi zierungs- und Fördermöglichkeiten.<br />

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suchen wir anhand Ihres Stellenprofi ls<br />

nach Bewerberinnen und Bewerbern.<br />

Wir geben Ihnen umgehend Rückmeldung<br />

zu Ihrem Auftrag. Wir treffen mit<br />

Ihnen eine Servicevereinbarung und<br />

legen gemeinsam die Eckpunkte für<br />

die Personalsuche fest, zum Beispiel<br />

die Bewerbungsmodalitäten, die Anzahl<br />

der Bewerbungsvorschläge oder<br />

eine Personalvorauswahl,“ fasst Dr.<br />

Bernhard Pichler vom AMS Tirol die<br />

Eckpunkte zusammen. Das AMS fördert<br />

aber auch die berufl iche Aus- und<br />

Weiterbildung von Arbeitskräften und<br />

unterstützt so Unternehmen mit passend<br />

qualifi ziertem Personal. „Darum<br />

legen wir einen Schwerpunkt auf die<br />

Förderung der Qualifi zierung und leisten<br />

damit einen Beitrag, die Arbeitskräftenachfrage<br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Papier war gestern<br />

Steuerberater. Wer kennt das nicht? Belege abheften, Kontoauszüge einordnen,<br />

Ordner zum Steuerberater schleppen und wieder abholen – mit dem<br />

BILLUP-Steuerberater Geisler & Hirschberger gehört dies der Vergangenheit<br />

an. Markus Bartl und Markus Geisler haben BILLUP entwickelt und<br />

erzählen davon.<br />

ECHO: Warum haben Sie BILLUP<br />

entwickelt?<br />

Markus Bartl: Wir sind insgesamt<br />

sieben junge Steuerberater,<br />

die sich die Frage gestellt haben, ob<br />

Buchhaltung nicht moderner und<br />

unter Einsatz der heute zur Verfügung<br />

stehenden technischen Mittel<br />

gestaltet werden kann. Unser<br />

Zugang zu unserem Beruf ist geprägt<br />

vom Gedanken der Kundenfreundlichkeit<br />

und wir haben die<br />

Vorteile moderner EDV und ihrer<br />

Möglichkeiten schon in unserer<br />

Ausbildung als selbstverständlich<br />

angesehen.<br />

Markus Geisler: Also haben<br />

wir in einem intensiven Prozess<br />

BILLUP entwickelt und im wahrsten<br />

Sinne des Wortes mehrere Jahre<br />

daran gearbeitet.<br />

ECHO: BILLUP ermöglicht eine<br />

papierlose Buchhaltung. Was heißt<br />

das für Ihre Klienten konkret?<br />

Geisler: Das bedeutet für unsere<br />

Klienten, dass sie nie mehr Rechnungen,<br />

Belege und Kontoauszüge<br />

lochen, ablegen, ordnen und zum<br />

Steuerberater bringen bzw. wieder<br />

abholen müssen. Sie müssen auch<br />

nie mehr zeitaufwendig nach einem<br />

bestimmten Beleg suchen.<br />

Von links: Markus Bartl, Geschäftsführer der BILLUP Österreich, Michael Hirschberger<br />

und Markus Geisler von der BILLUP Tirol.<br />

ECHO: Das klingt verführerisch,<br />

aber wie kommen Sie zu den relevanten<br />

Unterlagen Ihrer Klienten?<br />

Geisler: BILLUP-Klienten scannen<br />

oder fotografieren ihre Belege<br />

mit dem Handy und diese werden<br />

automatisiert an den BILLUP-Steuerberater<br />

übermittelt. Eine enorme<br />

Arbeitszeitersparnis. Von den Nerven<br />

ganz abgesehen!<br />

ECHO: Was passiert mit den eingescannten<br />

Daten?<br />

Geisler: Die Daten werden in die<br />

BILLUP-Cloud hochgeladen, die<br />

Software analysiert die Belege und<br />

es werden vom System automatisch<br />

Buchungsvorschläge erzeugt. Das<br />

Abtippen von Rechnungen durch<br />

den Buchhalter gehört endgültig der<br />

Vergangenheit an.<br />

Foto: Kux<br />

66 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Bartl: BILLUP setzt modernste<br />

Texterkennungs- und Schnittstellentechnologien<br />

ein. Damit<br />

garantieren wir, dass die Klientendaten<br />

präzise, revisionssicher und<br />

nach den geltenden Datenschutzvorschriften<br />

verarbeitet werden.<br />

Schneller und sicherer im Zeitalter<br />

der Digitalisierung ist Buchhaltung<br />

nicht möglich.<br />

ECHO: Wie garantieren Sie die<br />

Sicherheit der Klientendaten?<br />

Hirschberger: Die Daten werden<br />

an ein zertifiziertes Hochsicherheitsrechenzentrum<br />

übermittelt<br />

und gespeichert. BILLUP-Klienten<br />

können die allerhöchsten Sicherheitsstandards<br />

ihrer Daten betreffend<br />

erwarten.<br />

ECHO: Welche Vorteile haben<br />

BILLUP-Klienten noch?<br />

Geisler: Ein enormer Vorteil ist,<br />

dass die Online-Buchhaltung tagesaktuell<br />

geführt werden kann.<br />

Wir führen regelmäßige Buchhaltungs-Checks<br />

vor Ort bei unseren<br />

BILLUP-Klienten durch und erstellen<br />

zeitnahe mit dem BILLUP-<br />

Klienten definierte Reports. Böse<br />

Überraschungen gehören mit<br />

BILLUP der Vergangenheit an.<br />

Voraussetzung dafür ist natürlich,<br />

dass der Kunde seine Belege auch<br />

zeitnah scannt oder fotografiert<br />

und damit eine Automatisierung<br />

ermöglicht.<br />

Bartl: Da die Buchhaltung so<br />

tagesaktuell ist, sind auch die Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten<br />

jederzeit aktuell. Die BILLUP-<br />

Steuerberater übernehmen auch<br />

gerne das Mahnwesen und den<br />

Zahlungsverkehr. So ist der Unternehmer<br />

zeitlich entlastet, er kann<br />

seine Außenstände schneller minimieren<br />

und die eigenen Zahlungsverpflichtungen<br />

termingerecht bedienen,<br />

ohne weitere Arbeitsschritte<br />

setzen zu müssen.<br />

ECHO: Wer und wie kann man<br />

BILLUP-Klient werden?<br />

Geisler: BILLUP ist für jeden geeignet,<br />

der eine Finanzbuchhaltung<br />

führt. Der Kleinbetrieb profitiert<br />

genauso wie ein Großunternehmen.<br />

Zunächst besprechen wir<br />

mit dem interessierten Klienten<br />

die Erwartungen, analysieren gemeinsam<br />

und erstellen mit dem<br />

Klienten eine Verfahrensdokumentation,<br />

wie BILLUP im konkreten<br />

Fall eingesetzt werden kann. Wir<br />

begleiten mit unserem Team die<br />

Implementierung von BILLUP<br />

intensiv direkt beim Klienten und<br />

stehen natürlich laufend für Fragen<br />

zur Verfügung.<br />

Hirschberger: Natürlich bleibt<br />

der Steuerberater der erste Ansprechpartner.<br />

BILLUP bietet<br />

Unterstützung beim Umstieg in<br />

die papierlose und automatisierte<br />

Buchhaltung. Bei Fragen steht<br />

Ihnen unsere BILLUP-Hotline<br />

für schnelle und unbürokratische<br />

Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />

ECHO: Kann man sich online<br />

über BILLUP informieren?<br />

Bartl: Unsere Homepage<br />

www.BILLUP.at ist vor Kurzem<br />

online gegangen. Neben dem<br />

BILLUP-Video, welches alles in<br />

Kürze erklärt, stehen weitere zahlreiche<br />

Informationen zur Verfügung.<br />

Es lohnt sich für jeden Unternehmer,<br />

einen Blick darauf zu<br />

werfen. Interview: Sissi König<br />

BEIM KAFFEE VOM SCAN BIS<br />

ZUR AUSWERTUNG ALLES LIVE<br />

VERFOLGEN:<br />

1. Belege einscannen<br />

und hochladen<br />

Sie legen Ihre Rechnungen<br />

in den Scanner und drücken<br />

auf „Scannen“. Die Belege werden<br />

gescannt und als digitales Dokument<br />

in die BILLUP-Cloud hochgeladen.<br />

Was Sie sonst noch tun müssen?<br />

Gar nichts. Wie möchten Sie Ihren<br />

Kaffee?<br />

2. Auslesen der Daten<br />

Unsere Software liest<br />

die Daten Ihrer Rechnungen<br />

aus und erstellt automatisch<br />

Buchungsvorschläge.<br />

3. Kontrollieren der<br />

Daten<br />

Die ausgelesenen<br />

Daten werden kontrolliert. Aufgrund<br />

der hohen Texterkennungsrate reduziert<br />

sich das manuelle Eingreifen auf<br />

ein Minimum. Schneller geht’s nicht.<br />

4. Automatisches<br />

Buchen<br />

Die Buchungsvorschläge<br />

werden mittels Mausklick<br />

freigegeben. Das teure Abschreiben<br />

von Rechnungen gehört endgültig<br />

der Vergangenheit an!<br />

5. Automatisches<br />

Erstellen Ihrer<br />

individuellen Auswertung<br />

Wir führen routinemäßige Buchhaltungs-Checks<br />

durch und erstellen<br />

abschließend Ihre Auswertung.<br />

Möchten Sie noch einen Kaffee?<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

67


Der springende Punkt?<br />

Ein starkes<br />

Linienspiel.<br />

premarchitektur.com


Jede Planung beginnt bei uns mit gründlichem Zuhören. Denn erst wenn wir die<br />

Vorstellungen, Anforderungen und Sichtweisen unserer Kunden genau kennen, können<br />

wir uns Großartiges für Sie ausdenken und maximale Vorteile für Sie planen.<br />

Mit viel Know-how in der Beratung, Effi zienz in der Umsetzung und Kreativität<br />

bei Herausforderungen erfüllen wir Ihre Aufträge.<br />

<strong>Schwaz</strong> und Wien


top 100 <strong>Schwaz</strong> | Tourismus<br />

Tourismus –<br />

Mitarbeiter gesucht<br />

Tourismus. Der Mangel an Fachkräften stellt eine große Herausforderung für<br />

Touristiker in Tirol dar. Es werden Maßnahmen benötigt, um die Probleme<br />

am touristischen Arbeitsmarkt zu lösen.<br />

nomie gesucht, im Bezirk <strong>Schwaz</strong> 158.<br />

Absolventen von Tourismusschulen<br />

streben nach der Ausbildung immer<br />

häufiger Berufe in anderen Branchen<br />

an und entscheiden sich gegen die<br />

Tourismuswirtschaft. Dabei werden<br />

fehlende Rahmenbedingungen sowie<br />

unregelmäßige Arbeitszeiten kritisiert.<br />

Touristiker stehen vor der großen Herausforderung,<br />

das Image des Tourismus<br />

wieder aufzubessern.<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

Nächtigungen<br />

Tirol: 11.346.792<br />

(+ 5,9 % zum Vorjahr)<br />

Stand: Winter <strong>2018</strong> (Landesstatistik Tirol)<br />

Die Arbeitsmarktdaten entwickelten<br />

sich bisher im Jahr<br />

<strong>2018</strong> sehr positiv. Im Februar<br />

<strong>2018</strong> kam es mit minus 2.782 oder<br />

13,2 Prozent zu einem Rückgang an arbeitslosen<br />

Personen in Tirol. Im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> konnte man einen Rückgang<br />

von 14,4 Prozent vermerken. Auch die<br />

Zahl der Nächtigungen in Tirol steigt<br />

um 5,9 Prozent zum Vorjahr. Um die<br />

große Nachfrage auf Urlaub in Tirol<br />

bewerkstelligen zu können, bedarf<br />

es geeigneter Mitarbeiter. Doch der<br />

Mangel an Fachkräften im Tourismus<br />

steigt. In Tirol werden 1360 Fachkräfte<br />

im Bereich Beherbergung und Gastro-<br />

Offene Stellen im Abschnitt<br />

Beherbergung und Gastronomie<br />

Tirol: 1.360<br />

Tiroler Unterland: 556<br />

Bezirk <strong>Schwaz</strong>: 158<br />

Zillertal: 118<br />

Achensee: 25<br />

Stand: Februar <strong>2018</strong> (AMS)<br />

Arbeitslose Personen<br />

Österreich: 364.650<br />

Tirol: 18.299<br />

Stand: Februar <strong>2018</strong> (AMS)<br />

Foto: Kopp, Hörl, Haas, Fotolia<br />

70 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Neue Wege in der touristischen Ausbildung<br />

Interview. Franz Hörl, Hotelier Gaspingerhof, Landesobmann des Tiroler<br />

Wirtschaftsbunds, Abgeordneter zum Nationalrat<br />

ECHO: Wie schätzen Verena Sie die Kopp aktuelle<br />

Lage der Mitarbeiter im Tourismus<br />

ein?<br />

Franz Hörl: Fakt ist, dass wir auf<br />

eine unverändert angespannte Situation<br />

blicken, die sich sichtlich nicht<br />

mit arbeitssuchenden Menschen am<br />

eigenen Markt abdecken lässt. Die<br />

Situation hängt mit dem rasanten<br />

Anstieg der unselbstständig Erwerbstätigen<br />

im Tourismus zusammen.<br />

Während dieser in der gesamten<br />

Tiroler Wirtschaft im Schnitt bei 17<br />

Prozent liegt, hat die Zahl im Tourismus<br />

während der vergangenen zehn<br />

Jahre um 41 Prozent zugenommen.<br />

Da zeigt sich allein schon quantitativ,<br />

dass die Suche noch schwieriger ist.<br />

Neben dem Wachstum der Branche<br />

spielt hier auch noch die angespannte<br />

Gesamtsituation aufgrund der geburtenschwachen<br />

Jahrgänge eine Rolle.<br />

Es geht damit um weit mehr als um<br />

die Arbeitsbedingungen.<br />

ECHO: Warum muss man auf Arbeitskräfte<br />

aus dem Ausland zurückgreifen,<br />

wenn in heimischen Tourismusschulen<br />

jährlich mehr als 800<br />

junge Fachkräfte ausgebildet werden?<br />

Hörl: Weil die Vorstellungen oft<br />

leider nicht der Realität entsprechen.<br />

Wir haben ein sehr hohes Ausbildungsniveau,<br />

dennoch kann man<br />

nicht gleich als Hoteldirektor einsteigen.<br />

Daher gibt es für manche<br />

Berufe nur wenig Interesse seitens<br />

der Absolventen von Tourismusschulen.<br />

Das betrifft zwar nur eine<br />

Handvoll Berufsbilder innerhalb<br />

der weiten Bandbreite im Tourismus,<br />

aber gerade diese bereitet uns<br />

Kopfzerbrechen. Daher bleibt nichts<br />

anderes übrig, als den Blick über<br />

„Ich setze jetzt große<br />

Hoffnung auf das Arbeitsprogramm<br />

der Bundesregierung,<br />

was die<br />

Suche nach geeigneten<br />

Fachkräften betrifft.“<br />

die Grenzen zu werfen, wie es auch<br />

in anderen Branchen geschieht. Es<br />

braucht zudem neue Wege in der<br />

touristischen Ausbildung, die auch<br />

junge Menschen für die Jobs ab dem<br />

mittleren Management ansprechen.<br />

Auch was spezielle „Problemfelder“,<br />

wie etwa Köche, betrifft, braucht es<br />

Impulse. Das könnte etwa die neue<br />

Ausbildungsform der „Kulinarischen<br />

Meisterklasse“ in Zusammenarbeit<br />

mit hochkarätigen Partnerbetrieben<br />

sein, wo es um vermittelte Qualität<br />

geht, die dem gesamten Berufsbild zu<br />

einem besseren Image verhelfen soll.<br />

ECHO:Sind die unregelmäßigen<br />

Arbeitszeiten Ihrer Meinung nach<br />

ein Grund für den Mangel an Fachkräften<br />

in den Hotels?<br />

Hörl: Ja, unter anderem. Ich glaube<br />

schon, dass die „Schmerzgrenze“,<br />

wieviel man persönlich für den Job<br />

einsetzen will, etwas gesunken ist.<br />

Man darf aber die Schuld nicht nur<br />

bei den Betroffenen suchen, sondern<br />

sich auch selbst hinterfragen. Daher<br />

haben zahlreiche Unternehmer ein<br />

Arbeitsumfeld geschaffen, das wirklich<br />

gute Voraussetzungen bietet.<br />

So gibt es Unternehmen, die zu 100<br />

Prozent Ganzjahresarbeitsplätze und<br />

zu 95 Prozent eine Fünf-Tage-Woche<br />

mit regelmäßigen Arbeitszeiten und<br />

Dienstplänen bieten. Dazu gibt es<br />

durchaus Betriebe mit besonders<br />

familienfreundlichen Bedingungen,<br />

wie zum Beispiel möglichst freie<br />

Wochenenden für einheimische<br />

Mitarbeiter. Ich glaube, dass dies<br />

dabei helfen kann, die Attraktivität<br />

für Arbeitssuchende wieder sichtbar<br />

zu machen. Grundsätzlich bleibt es<br />

aber so, dass es im Tourismus immer<br />

wieder Phasen geben wird, an denen<br />

die zeitliche Beanspruchung höhere<br />

Spitzen erreicht als in einem Bürojob.<br />

ECHO: Welche Trends sehen Sie in<br />

der Hotellerie?<br />

Hörl: Als großen Trend – der noch<br />

viel stärker von der Hotellerie aufgegriffen<br />

werden wird – sehe ich die<br />

klare Vision Tirols, sich noch intensiver<br />

als Sportland Nummer eins zu<br />

positionieren. Die dahingehenden<br />

Investitionen in Attraktionen und<br />

Einrichtungen müssen noch viel<br />

mehr an Angebote und Infrastruktur<br />

der Hotels herangeführt werden. Bestes<br />

Beispiel sind die Entwicklungen<br />

im Radsport von Großevents wie der<br />

Rad-WM bis zum Bau von Downhillstrecken.<br />

Die Verbindung zwischen<br />

Radfahren als Urlaubsbeschäftigung<br />

und der gewählten Unterkunft<br />

muss noch enger werden.


top 100 <strong>Schwaz</strong> | Tourismus<br />

Imageverbesserung der Branche<br />

Interview. Arthur Fankhauser, MA, Personalmanager im Hotel Alpenrose<br />

„Wenn wir als Branche immer<br />

den Schwarzen Peter<br />

zugesteckt bekommen,<br />

müssen wir uns wehren.“<br />

ECHO: Wie viele offene Stellen gibt<br />

es in ihrem Betrieb?<br />

Arthur Fankhauser: Es gibt aktuell<br />

vier offene Stellen, die besetzt werden<br />

müssen.<br />

ECHO: Wenn Sie einem Bewerber<br />

einen Tipp geben müssten, dann wäre<br />

das …<br />

Fankhauser: … ehrlich zu sein. Ich<br />

verlange Ehrlichkeit von den Mitarbeitern.<br />

Im Gegenzug können sie auch<br />

Ehrlichkeit von mir erwarten.<br />

ECHO:Was tun Sie für Ihre Mitarbeiter,<br />

damit Sie langfristig im Unternehmen<br />

bleiben?<br />

Fankhauser: Wir sind ein leistungsbezogenes<br />

Unternehmen. Wer eine<br />

gute Leistung erbringt und einen tollen<br />

Einsatz zeigt, hat eine gute Zukunft bei<br />

uns. Wir versuchen, für die Mitarbeiter<br />

einen Rahmen zu schaffen, damit sie<br />

sich langfristig gut entwickeln können.<br />

Wir bieten eine Fünf-Tage-Woche,<br />

geregelte Arbeitszeiten, Unterkünfte,<br />

Mitarbeiterrestaurants, eine gute<br />

Dienstplanorganisation und eine faire<br />

Entlohnung.<br />

ECHO: Welche Rolle spielt die Weiterbildung<br />

für Sie?<br />

Fankhauser: Die Weiterbildung<br />

spielt für mich eine sehr, sehr große<br />

Rolle. Die Ermöglichung zur Weiterbildung<br />

und auch zur Weiterentwicklung<br />

der Mitarbeiter sollte auf jeden<br />

Fall unterstützt werden. In unserer<br />

„Genusswerkstatt“ bieten wir den Mitarbeitern<br />

ein kostenloses und abwechslungsreiches<br />

Schulungsangebot in<br />

Zusammenarbeit mit externen Fachleuten<br />

und Betrieben aus der Region.<br />

ECHO: Wie ist es dazu gekommen,<br />

dass früher Hoteliers vor allem um<br />

neue Gäste geworben haben und jetzt<br />

um Fachkräfte?<br />

Fankhauser: Der ganze Markt hat<br />

sich einfach verändert. Früher gab es<br />

wenig gute Hotels, die einen großen<br />

Zuzug von guten Mitarbeitern hatten.<br />

Dann gab es einen sozialpolitischen<br />

Wandel, beispielsweise durch geburtenschwache<br />

Jahrgänge. Man hat es<br />

dann verabsäumt, das Image des Tourismus<br />

zu verbessern. Die Branche<br />

ist weitaus nicht so schlimm, wie sie<br />

immer dargestellt wird. Natürlich gibt<br />

es schwarze Schafe, aber die gibt es in<br />

jeder Branche. Unsere Interessensvertretung<br />

ist meiner Meinung nach nicht<br />

immer mit dem letzten Nachdruck bei<br />

der Sache. Es ist einfach verabsäumt<br />

worden, die Branche des Tourismus<br />

besser ins Licht zu rücken. Denn es<br />

stört sich auch niemand daran, dass<br />

Mitarbeiter im Handel auch am Wochenende<br />

arbeiten oder beispielsweise<br />

im Medizinbereich Nachtschichten<br />

eingelegt werden müssen. Es geht um<br />

die Herausforderung, die Branche des<br />

Tourismus gegenüber anderen Branchen<br />

wettbewerbsfähig zu machen.<br />

ECHO: Sind die Lohnkosten aufgrund<br />

der hohen Lohnnebenkosten<br />

ein Grund für den Mangel an Fachkräften?<br />

Fankhauser: Die Lohnstruktur, die<br />

wir im Land haben, ist nicht förderlich.<br />

Wenn es noch schlimmer wird, ist die<br />

Flucht in andere Branchen noch größer.<br />

Irgendwann wird der Gast dann<br />

so zur Kasse gebeten werden müssen,<br />

dass es sich viele nicht mehr leisten<br />

können. Der Tourismus ist eine dienstleistungsintensive<br />

Branche. Wenn also<br />

ein Unternehmen gesund betriebswirtschaftlich<br />

geführt wird, ist es nicht<br />

vergleichbar mit anderen Gewerben.<br />

Die Relation der Lohnnebenkosten<br />

stimmt einfach nicht. Der Kollektivvertrag<br />

gehört meiner Meinung nach<br />

erneuert.<br />

ECHO: Sehen Sie die unregelmäßigen<br />

Arbeitszeiten als einen Grund<br />

für den Mangel an Mitarbeitern?<br />

Fankhauser: Nein, es trifft aber auch<br />

nicht nur die Branche des Tourismus.<br />

Es gibt genug Branchen, die Nachtdienste<br />

oder Wochenendschichten<br />

haben. In unserem Hotel haben wir<br />

beispielsweise eine große Planbarkeit,<br />

weil wir einen klaren Tagesrythmus<br />

haben. Ein genereller Nachteil besteht<br />

darin, dass die Dienstleistung immer<br />

direkt mit dem Kunden vor Ort erbracht<br />

wird. Eine Massage kann man<br />

nicht verlagern und das Öffnen einer<br />

Flasche Wein lässt sich auch nicht verlagern.<br />

Wir können nicht vorproduzieren.<br />

Deshalb muss man natürlich eine<br />

gewisse Flexibilität mitbringen. Grundsätzlich<br />

ist das Arbeiten im Tourismus<br />

aber eine der spannendsten und abwechslungsreichsten<br />

Tätigkeiten, die<br />

ich mir vorstellen kann.<br />

72 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


Fokus auf Ganzjahresbetriebe<br />

Interview. Stephan Haas, Hotelier Das Kaltenbach<br />

ECHO:Warum muss man auf<br />

Arbeitskräfte aus dem Ausland zurückgreifen,<br />

wenn in heimischen<br />

Tourismusschulen jährlich mehr<br />

als 800 junge Fachkräfte ausgebildet<br />

werden?<br />

Stephan Haas: Weil sich viele der<br />

jungen, ausgebildeten Fachkräfte<br />

nicht für die Tourismuswirtschaft<br />

entscheiden. Und genau das ist ein<br />

großes Problem. Es gelingt leider<br />

nicht, die tollen Berufe im Tourismus<br />

attraktiv an die Menschen zu<br />

bringen. Ausländische Mitarbeiter<br />

sollten jedoch auch als Chance<br />

gesehen werden. Wir haben einige<br />

ausländische Fachkräfte in unserem<br />

Hotel, die sich sehr gut engagieren<br />

und die auch sehr gut integriert<br />

sind.<br />

ECHO: Was tun Sie für Ihre Mitarbeiter,<br />

damit Sie langfristig im<br />

Unternehmen bleiben?<br />

Haas: Es ist wichtig, die Mitarbeiter<br />

wertzuschätzen, ihnen Feedback<br />

zu geben und sie zu loben, wenn sie<br />

gute Arbeit leisten. Die Führungswerkzeuge<br />

aktiv einzusetzen und<br />

eine attraktive Entlohnung zu bieten,<br />

sind wichtige Rahmenbedingungen.<br />

Darüber hinaus ist ganz<br />

entscheidend, dass wir unseren<br />

Hotelbetrieb als Ganzjahresbetrieb<br />

führen und unseren Mitarbeitern<br />

dadurch einen sicheren Arbeitsplatz<br />

mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

bieten können.<br />

ECHO: Welche Rolle spielen Luxushotels<br />

heute?<br />

Haas: Sie sind ein wesentlicher<br />

Teil und Motor unserer Wirtschaft.<br />

Ja, es ist das Fundament der Tiroler<br />

„Es gelingt leider nicht, die interessanten<br />

Berufsbilder im Tourismus positiver an die<br />

Menschen zu bringen.“<br />

Wirtschaft. Entscheidend sind aber<br />

nicht noch mehr Hotels und noch<br />

mehr Betten, sondern mehr Differenzierung,<br />

der Fokus auf Ganzjahresbetriebe<br />

und eine bessere Wertschöpfung<br />

zu haben und darauf zu<br />

achten, dass vor allem unsere tief<br />

verwurzelten Familienbetriebe gestärkt<br />

werden und sich auch weiterentwickeln<br />

können.<br />

ECHO: Welche Trends sehen Sie<br />

in der Hotellerie?<br />

Haas: Ich glaube, dass es im Bereich<br />

der Personalentwicklung<br />

noch schwieriger wird, Mitarbeiter<br />

zu finden.<br />

ECHO: Sehen Sie die Lohnkosten<br />

aufgrund der hohen Lohnnebenkosten<br />

als einen Grund für den Mangel<br />

an Mitarbeitern?<br />

Haas: Nein. Es liegt nicht an der<br />

Bezahlung und nicht an den Lohnkosten.<br />

Es liegt am Image. Dabei<br />

kann jeder einen positiven Beitrag<br />

leisten, denn wir leben fast alle – ob<br />

direkt oder indirekt – von der Tourismuswirtschaft.<br />

ECHO: Es wird vor allem die<br />

fehlende Dienstplansicherheit kritisiert.<br />

Was ist Ihre Meinung dazu?<br />

Haas: Eine gute Organisation ist<br />

in dieser Branche wesentlich. Natürlich<br />

muss man eine gewisse Flexibilität<br />

mitbringen, wie auch in jedem<br />

anderen Betrieb. Es ist aber vor<br />

allem wichtig, stabile Arbeitszeiten<br />

und zeitgemäße Arbeitszeitmodelle<br />

zu bieten, die den Mitarbeitern einerseits<br />

Sicherheit und andererseits<br />

Freiheit geben.<br />

<br />

Verena Kopp<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong><br />

73


top 100 <strong>Schwaz</strong> | Auto<br />

Wie entwickelt sich der<br />

Autohandel?<br />

Auto. Der Automarkt verzeichnet derzeit ein Hoch. 2017 wurden in Österreich<br />

353.320 PKW neu zugelassen. In Tirol nahmen die Zulassungen von Elektroautos<br />

um ein Drittel zu. Besonders interessant ist derzeit auch die Diskussion<br />

um das mögliche Dieselmotorenverbot. ECHO lud zu einem Round Table<br />

von <strong>Schwaz</strong>er Autohändlern und ergründete die Trends im Bezirk.<br />

Hannes Brandacher<br />

Unterberger Automobile<br />

GmbH & Co KG<br />

David Harrasser<br />

Autohaus Schick<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Lukas Moigg<br />

Autohaus<br />

Mayerhofen<br />

Franz Haidacher<br />

Autohaus<br />

Haidacher KG<br />

Willi Bacher<br />

Toyota Haun GmbH &<br />

Bacher Hall<br />

ECHO: Der Bezirk <strong>Schwaz</strong> verfügt<br />

über eine äußerst mannig faltige Topografie,<br />

von der relativ flachen Inntalfurche<br />

bis ins Hochgebirge. Wie wirkt<br />

sich das auf die Typologie der gekauften<br />

Autos aus?<br />

Moigg: Trotz der Schreckensmeldungen<br />

aus unserem Nachbarland<br />

Deutschland in Bezug auf den Abgasskandal<br />

wird bei uns weiterhin,<br />

besonders im SUV-Bereich, bevorzugt<br />

Diesel gekauft. Bei Klein- und<br />

Mittelklassewagen tendiert man<br />

aber aufgrund des Downsizing der<br />

Motoren häufiger zum Benziner.<br />

Haidacher: Bei uns waren 37 Prozent<br />

der verkauften Fahrzeuge in den<br />

Monaten Jänner und Februar <strong>2018</strong><br />

SUVs.<br />

Bacher: Rund ein Drittel der im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> 2017 neu zugelassenen<br />

Fahrzeuge sind aus der Kategorie Geländewagen<br />

und SUV. Das ist etwas<br />

mehr als im Schnitt, entspricht aber<br />

natürlich auch den Erfordernissen der<br />

Benutzer dieser Fahrzeuge.<br />

Harrasser: Prinzipiell gibt es einen<br />

sehr starken Trend in die Richtung<br />

CUV Crossover Utility Vehicle. Es<br />

geht vor allem um Fahrzeuge, die etwas<br />

höhergelegt sind und damit verbunden<br />

ein eher aggressiveres bzw. wuchtiges<br />

Design. Vor allem geht der Trend eher<br />

in die Richtung City SUV, also eher<br />

ohne Allrad.<br />

Brandacher: Sehr beliebt sind zur<br />

Zeit die Kompaktwagen- und Mittelklasse<br />

sowie nach wie vor SUV, aber<br />

auch die Premium-Kategorie erfreut<br />

sich guter Absatzzahlen.<br />

ECHO: Die Diskussion um die Dieselmotoren<br />

verunsichert derzeit den gesamten<br />

Markt. Rechnen Sie mit einem Dieselverbot<br />

Foto: K Unterberger, Bacher, Autohaus Mayerhofen, Schick, Haidacher<br />

76 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


„Es ist gegen jede Logik,<br />

den Dieselmotor auf<br />

kurzen Strecken einzusetzen.“<br />

Willi Bacher<br />

und wirkt sich die Diskussion bereits auf<br />

das Kaufverhalten aus?<br />

Bacher: Natürlich ist die Diskussion<br />

immer noch am Tisch, aber ich<br />

sehe jetzt keine große Gefahr, dass in<br />

Zukunft keine Dieselmotoren mehr<br />

fahren dürfen. Fahrzeuge mit der neuen<br />

Norm Euro 6 entsprechen ja den<br />

Bestimmungen und scheiden kaum<br />

mehr Stickoxid aus als die neue Generation<br />

von Benzinmotoren. Was sich<br />

aber sicherlich verändern wird, ist der<br />

Einsatzbereich von Dieselmotoren. Es<br />

ist gegen jede Logik, den Dieselmotor<br />

auf kurzen Strecken einzusetzen, aber<br />

das hat sich schon in den letzten Jahren<br />

abgezeichnet. Eine gute Alternative zu<br />

diesem Thema sind die Hybridfahrzeuge,<br />

weil sie die großen Drehmomente<br />

der Dieselmotoren mit den<br />

günstigen Abgaswerten der Benziner<br />

vereinen und bei diesen Varianten der<br />

Benzinmotor auch nur mehr in Betrieb<br />

ist, wenn er benötigt wird.<br />

Haidacher: Österreichweit ist ein<br />

Rückgang von Dieselfahrzeugen im<br />

Bereich von 15 Prozent zu erkennen,<br />

im Bezirk <strong>Schwaz</strong> verhält es sich relativ<br />

unaufgeregt und ist mit einem Rückgang<br />

von fünf Prozent relativ stabil.<br />

Moigg: Der Anteil dieselbetriebener<br />

Fahrzeuge ist nach wie vor sehr hoch.<br />

Dies mag darauf zurückzuführen sein,<br />

dass die SUVs mit Benzinmotor zu<br />

hohe Verbrauchswerte aufweisen.<br />

Viele Käufer sind unsicher, wie sich die<br />

Situation rund um den Dieselmotor<br />

in Zukunft entwickelt. Es ist damit zu<br />

rechnen, dass die Zahl zwar stagniert,<br />

aber es ist nicht abzusehen, ob diese<br />

rückläufig ist.<br />

Harrasser: Die Verunsicherung war<br />

vor allem nach den ersten Schlagzeilen<br />

in den Medien sehr groß. Aber mittlerweile<br />

ist es kein großes Thema. Es steht<br />

fest, dass hier seitens der Politik sicher<br />

noch was auf uns zukommen wird,<br />

aber so einfach wird das natürlich nicht<br />

sein. Alle unsere Dieselmotoren haben<br />

bereits ab BJ 2015 schon die Euro-<br />

6-Norm. Also können unsere Kunden<br />

natürlich beruhigt schlafen. Der Anteil<br />

hat sich meiner Ansicht nach in den<br />

letzten Jahren schon etwas verschoben.<br />

Aber nicht aufgrund dieser negativen<br />

Schlagzeilen, sondern eher aus dem<br />

Grund, dass die Benzinmotoren um<br />

einiges weiterentwickelt worden sind<br />

und somit im Bereich Drehmoment<br />

und Verbrauch relativ nahe an die Dieselmotoren<br />

rankommen.<br />

Brandacher: Der Anteil an Diesel ist<br />

mittlerweile im heurigen Jahr im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> bei 48,33 Prozent, österreichweit<br />

liegen wir bei 43,25 Prozent. Die<br />

Werte lassen sich höchstwahrscheinlich<br />

auf die Verunsicherung der Konsumenten<br />

zurückführen. Hier sollten<br />

bessere Informationen weitergegeben<br />

werden, da der Diesel immer noch eine<br />

der interessantesten Antriebstechniken<br />

für viele Nutzungsbedienungen<br />

darstellt. Die modernen Diesel produzieren<br />

kaum noch Abgaswerte und<br />

auch die neue Euro-6C-Technologie<br />

sorgt für eine weitere Verbesserung.<br />

Ab Herbst werden neue Messtechniken<br />

maßgeblich dazu beitragen, die<br />

Umweltgedanken weiter zu verbessern.<br />

Mit Fahrverboten in Österreich,<br />

speziell in Tirol, rechne ich nicht. Auch<br />

in Deutschland ist es nicht so, wie es<br />

die meisten wahrnehmen, denn die<br />

Reparatur • Verkauf<br />

Service • Karosseriefachbetrieb<br />

Reparatur • Verkauf • Service • Karosseriefachbetrieb<br />

AUTOHAUS<br />

MAYRHOFEN<br />

6290 Mayrhofen • Stumpfau 683 • Tel. +43 (0)5285/8153<br />

www.autohaus-mayrhofen.com • office@autohaus-mayrhofen.com


top 100 <strong>Schwaz</strong> | Auto<br />

Abgaspickerln sind nichts anderes als<br />

ein Fahrverbot für ältere Diesel in gewissen<br />

Stadtbereichen Deutschlands,<br />

was es ja bereits seit Jahren gibt. In diesen<br />

Zeiten kommt es mehr denn je auf<br />

eine kompetente Verkaufsberatung an,<br />

um die Kunden aufzuklären und ihnen<br />

das richtige Fahrzeug mit der richtigen<br />

Motorisierung anzubieten. Schließlich<br />

sollen sie auch in Zeiten des Umbruchs<br />

sicher und zufrieden mit ihrem Fahrzeug<br />

unterwegs sein.<br />

ECHO: Tirol ist besonders von der Luftverschmutzung<br />

durch Autoabgase belastet.<br />

Sind Elektroautos im Bezirk ein Thema<br />

und wie sehen Sie die Entwicklung?<br />

Harrasser: Natürlich haben wir<br />

auch Elektrofahrzeuge im Portfolio<br />

und verkaufen diese natürlich immer<br />

wieder. Jedoch kann dieses Thema nur<br />

funktionieren, indem man von monatlichen<br />

Kosten wegkommt. Sonst kann<br />

ich ja gleich zur Tankstelle fahren. Im<br />

Grunde geht es darum, dass man die<br />

Batterie nicht mietet, so wie bei vielen<br />

Fahrzeugen, sondern diese beim Kauf<br />

gleich mitkauft. Und somit können sich<br />

unsere Modelle Ion und Partner Electric<br />

schon wieder etwas abheben. Wir<br />

haben in Tirol im Vergleich zu anderen<br />

Bundesländern eine sehr annehmbare<br />

Infrastruktur. Jedoch muss diese noch<br />

um einiges erweitert werden.<br />

„Ohne Elektromobiltät<br />

wird es in Zukunft nicht<br />

funktionieren.“<br />

Hannes Brandacher<br />

Moigg: Es muss ein funktionierendes<br />

und flächendeckendes Tankstellennetz<br />

aufgebaut werden. Dies allein wird aber<br />

das Elektroauto im Bezirk nicht voranbringen.<br />

Da wir im Tal starke Temperaturschwankungen<br />

haben und Elektrofahrzeuge<br />

auch mit Strom geheizt<br />

werden (somit sinkt auch die Reichweite),<br />

wird es das Elektrofahrzeug in<br />

der jetzigen Form bei uns schwer haben.<br />

Dazu kommen lange Ladezeiten,<br />

geringe Reichweiten und derzeit noch<br />

nicht gelöste Altbatterie-Entsorgungs-<br />

Verfahren.<br />

Haidacher: Solange Reichweite,<br />

Preis und Infrastruktur nicht dem<br />

Markt angepasst sind, wird sich der<br />

Elektromarktanteil zwischen einem<br />

und zwei Prozent einpendeln.<br />

Bacher: Die breite Akzeptanz der<br />

Elektrofahrzeuge hängt in erster Linie<br />

von den Energiespeichern ab, die man<br />

im Auto benutzt. Sollte da in den nächsten<br />

Jahren kein großer Durchbruch<br />

in Bezug auf Kapazität und Gewicht<br />

erfolgen, wird der Einsatzbereich auf<br />

städtischem Gebiet und im Flachen begrenzt<br />

bleiben. Auch sehe ich den Einsatz<br />

von Elektrofahrzeugen mehr im<br />

Kleinwagenbereich und da im urbanen<br />

Gebiet. Derzeitige steuerliche Anreize<br />

verschieben ja schon den Markt bei<br />

Nutzern mit Sachbezug hin zu Elektrofahrzeugen.<br />

Im privaten Bereich ist die<br />

Anschaffung derzeit noch zu teuer und<br />

das Einsatzgebiet doch eingeschränkt.<br />

Brandacher: Auf jeden Fall spielt die<br />

Elektromobilität in Zukunft eine wichtige<br />

Rolle. Genau aus diesem Grund<br />

setze ich mich persönlich auch massiv<br />

für die neuen Antriebstechniken und<br />

die dafür verantwortliche Infrastruktur<br />

ein und habe auch ein E-Mobilitäts-<br />

Kompetenzzentrum bei uns eingerichtet.<br />

Ohne diese Elektromobilität<br />

wird es in Zukunft nicht funktionieren.<br />

Wobei ich persönlich in Zukunft einen<br />

Mix zwischen herkömmlichen und alternativen<br />

Antrieben sehe. Es könnte<br />

im Jahr 2030 soweit sein, dass wir den<br />

Scheitelpunkt erreichen und gleich<br />

viele alternative wie herkömmliche Antriebstechniken<br />

verkaufen. Ab diesem<br />

Zeitpunkt wird der alternative Anteil<br />

weiter steigen. Was die Industrie jetzt<br />

entwickelt, kommt schneller, als viele<br />

glauben. Deshalb müssen wir weiter an<br />

unserer Infrastruktur arbeiten, um die<br />

vorgegebenen Ziele auch zu erreichen.<br />

ECHO: Wohin entwickelt sich Ihrer<br />

Meinung nach der Automarkt und was<br />

wird die Zukunft sein?<br />

Haidacher: Die Stimmung ist sehr<br />

positiv. Die Zahlen belegen ein schönes<br />

Wachstum. Wie lange diese Periode<br />

anhält, ist schwer zu sagen. Aufgrund<br />

der neuen Prüfverfahren WLTP, bei<br />

welchen Kraftstoffverbrauch und CO 2<br />

-<br />

Emissionen neu ermittelt werden, wird<br />

es heuer noch vermehrt zu Vorziehkäufen<br />

kommen werden (NoVA-Erhöhung).<br />

Foto: fotolia.at<br />

78 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


HAIDACHER ZILLERTAL | PROMOTION<br />

Top-Angebote & Spitzen-Service<br />

Das Autohaus Haidacher präsentiert auf seinen 2 Standorten in Zell am<br />

Ziller 7 Top-Marken mit 62 Modellen. Der einzige Full-Range-Anbieter im<br />

Zillertal lässt in Sachen PKW & LKW keine Wünsche offen.<br />

Foto: Autohaus Haidacher<br />

Das Autohaus Haidacher<br />

Zillertal blickt auf 65 Jahre<br />

Mobilitätserfahrung zurück<br />

und präsentiert in den großen<br />

Schauräumen des Mehrmarken-<br />

Autohauses sowie des neu erbauten<br />

Premium-Mercedes-Benz-Hauses<br />

die komplette Produktpalette der<br />

Marken Mercedes-Benz, Honda,<br />

Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Jeep<br />

und MAN. Fünf-Sterne-Service in<br />

Verkaufsberatung und Werkstättendienstleistung,<br />

sowie hundertprozentige<br />

Kundenorientierung<br />

und absolute Fairness in der Preisgestaltung<br />

machen das Zillertaler<br />

Familienunternehmen zu einem<br />

der führenden Autohäuser in Tirol.<br />

„Als einziger Full-Range-Anbieter<br />

weit über die Grenzen des Zillertals<br />

hinaus, decken wir vom Supersportler<br />

Mercedes AMG GT über<br />

den stylischen Fiat 500 bis hin zum<br />

VIP-Hotel-Shuttle, Transporter<br />

und LKW alle Arten der Mobilitätsbedürfnisse<br />

ab“, so Ing. Franz<br />

Haidacher, BBA. Bestens geschulte<br />

Mobilitätsberater, Produktspezialisten<br />

und markenspezifische Diagnose-<br />

und Servicetechniker, in<br />

einer erstklassigen, nach den neuesten<br />

Standards autorisierten Werkstätte<br />

mit fachmännischer Spenglerei<br />

und Lackiererei sowie eine<br />

der modernsten LKW-Werkstätten<br />

Tirols mit Prüfhalle, Pickerlservice<br />

und Tachoüberprüfung mit einem<br />

LKW-Spitzenteam sind der Garant<br />

für perfektes Service und schaffen<br />

Sicherheit und Vertrauen. Mit viel<br />

Zukunft unter der Haube präsentiert<br />

sich die neue Homepage ab<br />

Juli <strong>2018</strong>. Mit modernsten virtuellen<br />

Möglichkeiten wird auf die Kundenwünsche<br />

der digitalen Generation<br />

eingegangen! Das Traumauto<br />

selbst zusammenstellen, konfigurieren,<br />

Preis berechnen usw., das alles<br />

unterstützt Haidachers virtuellen &<br />

physischen Vertrieb! Auch die haidacher-geprüften<br />

Gebrauchtwagen<br />

finden sich auf der Haidacher Onlinebörse<br />

– hundert Prozent digital<br />

zum Schmökern daheim – hundert<br />

Prozent menschlich beim persönlichen<br />

Beratungsgespräch vor Ort.<br />

KONTAKT<br />

Autohaus Haidacher Zillertal<br />

Honda-Fiat-Alfa-Lancia-Jeep-MAN-Haus:<br />

Umfahrungsstraße 1,<br />

6280 Zell am Ziller<br />

Telefon: +43 5282 3112<br />

Mercedes-Benz-Haus:<br />

Umfahrungsstraße 3<br />

Telefon: +43 5282 2315<br />

E-Mail: info@haidacher.at<br />

www.haidacher.at<br />

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Bacher: Natürlich ist die momentane<br />

wirtschaftliche Situation eine konsumfreundliche<br />

und daher auch dem<br />

„Der Trend geht Richtung<br />

City SUV ohne<br />

Allrad.“<br />

David Harrasser<br />

Autohandel förderlich. Auch braucht<br />

es das Auto im Bezirk <strong>Schwaz</strong>, um entsprechend<br />

mobil zu sein. Es wird zwar<br />

viel und auch mit Erfolg am öffentlichen<br />

Netz gearbeitet, aber ein Auto<br />

braucht es trotzdem, um die Freiheit<br />

und Unabhängigkeit zu gewähren. Der<br />

Autohandel ist nur ein kleiner Teil der<br />

Wirtschaft im Bezirk, der seine sicheren<br />

Arbeitsplätze hält. Aber die Erfolgsfaktoren<br />

des Bezirks sind doch die großen<br />

Industriebetriebe und vor allen Dingen<br />

die florierende Gastronomie sowie die<br />

vielen fleißigen Hände der einzelnen<br />

Gewerbe- und Handelsbetriebe.<br />

Harrasser: Natürlich spüren auch<br />

wir die positive Konjunktur und haben<br />

unsere beiden Marken Citroen<br />

und Peugeot neu positioniert bzw. sehr<br />

viele neue und erfolgreiche Modelle<br />

auf den Markt gebracht haben. Vor<br />

allem weil wir uns auch auf Jungwagen<br />

unserer Hausmarken spezialisiert<br />

haben ( Jungwagen ca. sechs bis zwölf<br />

Monate alt und ca. 20.000 Kilometer)<br />

bekommen wir hier eine ganz neue<br />

Käuferschicht dazu. Fazit ist natürlich,<br />

dass wir mit diesem Geschäftsgang fünf<br />

neue Arbeitsplätze schaffen konnten.<br />

„Wasserstoff als Energiespeicher<br />

ist als Alternative<br />

denkbar.“<br />

Lukas Moigg<br />

Moigg: Ja, der Neuwagenverkauf<br />

boomt. Hier setzen die Hersteller immer<br />

mehr auf Bonussysteme und Rabattaktionen.<br />

Somit steigt der Anteil<br />

an Neuwagen stetig. Gute Gebrauchtwagen<br />

sind auch immer schwerer zu<br />

finden. Der Autohandel als Arbeitgeber<br />

und Wirtschaftsfaktor im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> wird in den nächsten Jahren<br />

vermutlich konstant bleiben. Für die<br />

Autobranche wird es immer schwieriger,<br />

gut ausgebildete Fachkräfte zu<br />

finden. Aus diesem Grund wird es<br />

immer wichtiger, die Jugend selbst auszubilden,<br />

weiterzubilden und für das<br />

Handwerk zu begeistern.<br />

Brandacher: Die wirtschaftliche Lage<br />

im Bezirk ist momentan eigentlich<br />

sehr gut. Die Aussichten in die Zu-<br />

Foto: fotolia.at<br />

VW und Audi Service-Betrieb<br />

➤ Abschlepp- u. Leihwagendienst ➤ Reparatur aller Marken<br />

Service<br />

GesmbH<br />

A-6212 Maurach • Tel. 05243/5900 • Fax 6264 • Mobil 0664/342 67 73<br />

hermann.woerndle@autohaus.at


UNTERBERGER STRASS | PROMOTION<br />

Autohaus mit Zukunftsvisionen<br />

Die Autowelt Unterberger in Strass im Zillertal ist Heimat von drei Automarken<br />

und punktet mit seiner ausgezeichneten, zentralen Lage und einem hochprofessionallen<br />

Gebrauchtwagenhandel und ist Vorreiter in Sachen E-Mobilität.<br />

Unterberger Strass: drei Marken, ausgezeichnete zentrale Lage und hochprofessioneller Gebrauchtwagenhandel.<br />

Foto: Unterberger Strass<br />

Anfang 2012 startete Unterberger<br />

Strass mit zwölf<br />

Mitarbeitern. Während des<br />

ersten Geschäftsjahrs wurde der<br />

Betrieb grundmodernisiert. Das<br />

alte Gebäude entsprach nicht dem<br />

modernen Unternehmen, das sich<br />

technologischen Fortschritt auf die<br />

„ Durch die drei Marken können<br />

wir von 7.990 bis 240.000 Euro<br />

jede Preiskategorie abdecken.<br />

Auch dank der leichten Nutzfahrzeuge<br />

ist für jeden Kunden<br />

das Passende dabei.“<br />

Fahne geheftet hatte. So wurde das<br />

Gebäude rund um die Werkstatt<br />

abgerissen und ein hochmodernes<br />

Firmengebäude errichtet. Im Laufe<br />

der Jahre wuchs der Mitarbeiterstand<br />

auf stolze 24 und dank<br />

der guten Geschäftsentwicklung<br />

konnte ein weiterer Ausbau vorgenommen<br />

werden. Mittlerweile<br />

beheimatet Unterberger Strass die<br />

drei Marken Hyundai, Mitsubishi<br />

und Land Rover. „Durch diese<br />

drei Marken können wir von 7.990<br />

bis 240.000 Euro jede Preiskategorie<br />

abdecken. Auch dank<br />

der leichten Nutzfahrzeuge<br />

ist für jeden Kunden<br />

das Passende dabei“,<br />

freut sich Geschäftsführer<br />

Hannes Brandacher. Und<br />

es gibt noch etwas, auf<br />

das er stolz ist: „Seit über<br />

einem Jahr zeichnet die<br />

Autowelt Unterberger die<br />

Zukunftsvision für den Umbruch<br />

der Mobilität in ein neues Zeitalter<br />

aus. Von uns wird die Richtung<br />

einer neuen Mobilität im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> vorgelebt.“ Unterberger<br />

Strass ist das einzige Autohaus in<br />

der Region, das neben herkömmlichen<br />

Antrieben auch Fahrzeuge<br />

mit Hybrid- und Plug-In-Technologie<br />

sowie rein elektrisch und mit<br />

Wasserstoff betriebene Fahrzeuge<br />

anbietet. Bereits beim Bau des<br />

Gebäudes wurde außerdem eine<br />

Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

in Verbindung mit einer öffentlich<br />

zugänglichen Ladesäule für E-<br />

Fahrzeuge mitgebaut.<br />

KONTAKT<br />

Autowelt Unterberger Strass<br />

Hyundai – Mitsubishi – Land Rover<br />

An der Bundesstraße 109,<br />

6261 Strass im Zillertal<br />

Telefon: +43 5224 61000<br />

E-Mail: info.strass@unterberger.cc<br />

www.unterberger.cc/standorte/strass-autowelt.html<br />

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top 100 <strong>Schwaz</strong> | Auto<br />

kunft sehe ich eigentlich auch positiv.<br />

Der Autohandel erlebt sicher in den<br />

nächsten fünf Jahren einen großen<br />

Umbruch, wie erwähnt über die Art<br />

der Antriebstechniken und die Menge<br />

an Innovationen, die rasend schnell<br />

auf uns zukommen, so wie auch das<br />

autonome Fahren. Wir müssen uns<br />

hier bereits jetzt vorbereiten, denn die<br />

neuen Antriebstechniken werden mit<br />

höchster Wahrscheinlichkeit weniger<br />

anfällig und servicefreundlicher werden.<br />

Der Gebrauchtwagen wird sich<br />

meiner Meinung nach weiter stabil halten,<br />

jedoch noch mehr Professionalität<br />

als bereits jetzt schon erfordern.<br />

ECHO: Die politischen Diskussionen<br />

und der technische Fortschritt lassen eine<br />

breite Palette an Zukunftsaussichten entstehen.<br />

Wie sieht Ihre Vision aus?<br />

Brandacher: Der Autohandel wird<br />

in Zukunft sicher noch mehr Professionalität<br />

erfordern und neue Geschäftsmodelle<br />

entwickeln. Hier wird auch<br />

das Carsharing einen immer größeren<br />

Stellenwert erlangen. Das moderne<br />

Fortbewegungsmittel Auto wird kein<br />

reines Internetprodukt werden, denn<br />

fachlich professionelle Beratung wird<br />

in den nächsten Jahren immer wichtiger<br />

werden. Die Mobilität der Zukunft<br />

wird mit rein batterieelektrischen<br />

Fahrzeugen allein nicht möglich sein.<br />

Deshalb ist das Wasserstoffprojekt so<br />

unheimlich wichtig! Wir können hier<br />

unsere eigenen Ressourcen umweltschonend<br />

nutzen, ohne dass wir CO 2<br />

produzieren, und sind von Lieferanten<br />

unabhängig. Der Wasserstoff hat überwiegende<br />

Vorteile für unsere Region.<br />

Die Produktion kann der Verbund in<br />

der Zeit machen, wo er Energieüberschuss<br />

hat, was im Sommer durchaus<br />

der Fall ist. Würden alle Autos nur<br />

elektrisch fahren, könnten wir die Ladespitzen<br />

mit dem Energienetz niemals<br />

abdecken.<br />

Moigg: Die Zukunft wird noch viele<br />

alternative Antriebskonzepte hervorbringen.<br />

Das Speichermedium<br />

Batterie wird sich vermutlich nicht<br />

durchsetzen. Wasserstoff als Energiespeicher<br />

ist als Alternative eher<br />

denkbar. Es werden sich sicherlich<br />

auch komplett neue Antriebsmöglichkeiten<br />

finden. Für die nähere Zukunft<br />

wird Downsizing (kleine Motoren mit<br />

Turboaufladung) die beste Lösung<br />

darstellen. Fahrzeuge werden auch teilautonom<br />

fahren. Hier ist vor allem auf<br />

Autobahnen vorstellbar, Fahrzeuge<br />

autonom fahren zu lassen, da hier das<br />

Gefahrenpotenzial am geringsten ist.<br />

Für alle anderen Verkehrswege wird<br />

der Fahrer immer seinen Teil zum<br />

Lenken des Fahrzeugs beitragen müssen.<br />

Harrasser: Fakt ist, bei unseren Marken<br />

tut sich sehr viel in den nächsten<br />

Jahren. Es wird bei uns jedes Modell<br />

alternativ mit einem Diesel-, Benzin-,<br />

Hybrid- oder Elektroantrieb geben.<br />

Ich glaube, mit dieser im Moment einzigarten<br />

Gestaltung unserer Produkte<br />

können wir uns sehr stark abheben und<br />

entspannt in die Zukunft schauen.<br />

Haidacher: Die Zukunft wird eine<br />

Koexistenz von konventionellen Antrieben<br />

(Benzin und Diesel), Hybrid-<br />

Antrieben (Benzin und Diesel) und<br />

Elektrogetrieben sein. Im urbanen Bereich<br />

wird der Elektroanteil geringfügig<br />

höher als am Land sein. Man sollte den<br />

Kunden nicht permanent mit Fahrverboten<br />

verunsichern, sondern es sollten<br />

klare Regelungen seitens der Politik<br />

beschlossen werden.<br />

„Die Politik muss klare<br />

Regelungen beschließen<br />

und den Kunden nicht<br />

mit Verboten drohen.“<br />

Franz Haidacher<br />

Bacher: Meiner Meinung und Einschätzung<br />

nach müssen wir einmal<br />

zuerst unterscheiden, wo wir uns<br />

bewegen. Die Menschen ziehen immer<br />

mehr in Ballungsräume und dort<br />

wird es vermutlich zu einer Abnahme<br />

des privaten Verkehrs kommen. Das<br />

ergibt sich schon einmal aus der dortigen<br />

Infrastruktur und des Platzes<br />

für Individualverkehr. In ländlichen<br />

Regionen wird der Individualverkehr<br />

in absehbarer Zeit weiter bestehen.<br />

Auch wird sich ein bestimmter Trend<br />

weg vom Eigentum, hin zur zeitlichen<br />

Nutzung von Autos ergeben. Das wird<br />

zwar das Autofahren nicht günstiger<br />

machen, aber der Spaß wird trotzdem<br />

erhalten bleiben. Wir im Autohandel<br />

leben ja sehr stark von der Emotion.<br />

Ein weiterer Trend ist, dass es aufgrund<br />

des Verkehrsflusses und auch der vielen<br />

neuen technischen Hilfsmittel<br />

beim Autofahren immer weniger und<br />

geringere Schäden geben wird. Auch<br />

die teilweise Elektrifizierung, sei es hybrid<br />

oder vollelektrisch, verringert die<br />

Wartungskosten. Das sind Herausforderungen,<br />

die unsere Betriebe schon<br />

fordern werden. Alles in allem sehe ich<br />

aber nicht schwarz für den Autohandel.<br />

Man wird aber seine Hausaufgaben<br />

machen müssen, um weiterhin sichere<br />

Arbeitsplätze gewährleisten zu können.<br />

<br />

Interview: Sissi König<br />

82<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>


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