STARK!STROM Nr7 WEB

STROM-LEGENDEN
STROM-LEGENDEN
© Tim Tronckoe
Liebe, Pizza, Heavy Metal
Im November gastierte die unbestrittene Metal Queen mit ihrem neuen
Doppelalbum(!) „Forever Warriors - Forever United“ (Nuclear Blast) live
in der Wiener SiMM City. Aus Rücksicht auf ihre Stimme gab DORO am
Konzerttag keine Interviews, weshalb wir folgendes Gespräch kurz zuvor
telefonisch führten. Gleich vorweg erkundigte sie sich, ob ich auch zum
Konzert komme, was ich natürlich freudig bejahte.
© Jochen Rolfes
Liebe Doro, „Forever Warriors -
Forever United“ ist dein erstes
Doppel-Album, wie kam es dazu?
Angefangen hat alles mit einem
sehr traurigen Ereignis,
nämlich Lemmys Begräbnis.
Er war ja ein sehr guter Freund
von mir, ich habe ihn sehr geliebt
und irgendwie stand plötzlich
die Welt für mich still. Ich
saß auf dem Weg zum Begräbnis
im Flieger und auf einmal kam
mir diese Melodie, der Chorus,
die Lyrics, ich brauchte gar nicht
groß nachzudenken. Daraus
wurde schließlich „Living Life
To The Fullest“, im Gedenken an
Lemmy, einen wundervollen Menschen.
Aufgenommen habe ich den Song dann mit
Andreas Bruhn, dem ex-Gitarristen der SISTERS
OF MERCY, mit dem ich schon sehr lange zusammenarbeite.
Er hat auch schon mein letztes
Duett mit Lemmy, „It Still Hurts“, gemacht. Aus
dieser Situation heraus und vor allem mit dieser
Energie entstanden mehr und mehr Songideen.
„Soldiers Of Metal“ etwa, was auch als ursprünglicher
Arbeitstitel des Albums diente. Ein Song für
all meine Fans. Dass ich stets an ihrer Seite stehe
und sie sich immer auf mich verlassen können.
Ja und irgendwann waren wir dann bei vierzig
Tracks. Ich rief die Plattenfirma an und teilte
„In den Herzen meiner Fans zu sein, ist für mich
das Größte, Schönste und Wertvollste“
FOREVER UNITED
ihnen mit, dass ich gerne ein
Doppel-Album machen würde.
Nach einiger Zeit des Überlegens,
schließlich ist das Format
heutzutage doch eher unüblich,
kam der Rückruf: Doro, mach es!
So konnten wir loslegen und
alles auf dieses Album packen,
was mir am Herzen liegt. Auch
Lieder, mit denen ich aufgewachsen
bin und die mir viel
bedeuten. Nach zweieinhalb
Jahren Produktionszeit war
dann endlich alles fertig!
Inwieweit ist der Albumtitel auch
Lebensmotto für dich?
Nun, ich lebe das ja seit ganz vielen Jahren und
muss schon sagen, besonders in der heutigen
Welt, die sich so schnell und ständig ändert, dass
man in der Rock- und Metal-Szene immer noch
das Gefühl hat, gut aufgehoben zu sein. Es gibt
starke Freundschaften und eine tiefe Verbundenheit.
Einer hilft dem anderen und es ist ganz
egal, woher jemand kommt oder welche Sprache
er spricht. Das finde ich großartig. Die Musik
schafft diese enge, einzigartige Verbindung. Ich
weiß das heute auch mehr zu schätzen denn je.
Stichwort Freunde: du hast dir für den „Doppler“
etliche Musiker als Gäste eingeladen, die dieser Einladung
auch freudig gefolgt sind. Wie wichtig ist dir
diese Anerkennung?
4 5