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STARK!STROM Nr7 WEB

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LAND AM DOME –BAND AM <strong>STROM</strong>E<br />

<strong>STROM</strong>-SCHLAG<br />

GRATIS (-) KULTUR<br />

© Band<br />

Mit ihrem neuen Album (siehe Review) untermauert die 2001 in Wien gegründete Band ihren Status im heimischen Extreme Metal.<br />

Doch von welchem „Feindt“ – so der Titel des Meisterwerks – sprechen wir überhaupt?<br />

„Feindt“ ist der Mensch, er tötet im Namen<br />

diverser Götter, er erobert und ist geboren, um<br />

Kriege zu führen. Man kann die Texte auf verschiedene<br />

Art interpretieren. Alle wollen immer<br />

nur das Gute sehen, wir zeigen eher eine pessimistische<br />

Seite - oder vielleicht gar die Wahrheit?!<br />

Am Ende des Tages geht es aber vermutlich um<br />

die üblichen Klischees wie Tod, Hass, Krieg und<br />

natürlich den Teufel. Und „1679“ behandelt den<br />

großen Pest-Ausbruch in Wien.<br />

Wie gestaltete sich der Entstehungsprozess?<br />

Die Songs entstanden auf recht unterschiedliche<br />

Art. Manchmal schreiben wir zwei Songs in zwei<br />

Wochen und dann kommen in einem ganzen<br />

Monat nur ein paar brauchbare Riffs zusammen.<br />

Aufgenommen haben wir wieder bei Norbert<br />

Leitner, der schon unser Album „Menschen hasser“<br />

zu unserer vollsten Zufriedenheit produzierte.<br />

Stilistisch seid ihr meines Erachtens eindeutig dem<br />

Black Metal zuzuordnen, zwischen den Zeilen vernehme<br />

ich aber auch einen zarten Hauch weiterer<br />

Genres…<br />

MISANTHROPIC MIGHT<br />

Ost und Pest<br />

gewisse aggressive Form des Black Metal zu<br />

spielen, da wir keine Verfechter eines durchgehend<br />

depressiven oder des zurzeit so modernen<br />

okkulten Black Metal sind. Als Vorbilder könnte<br />

man MARDUK, ENTHRONED oder DEICIDE nennen.<br />

Wie schauen eure Pläne für die nahe Zukunft aus?<br />

Wir haben im November unsere Album Release-<br />

Show bei der „Black Metal Invasion 8“ im Wiener<br />

Escape gespielt und das „Satan Klaus Fest“ im<br />

tschechischen Volyne heimgesucht. Im Frühjahr<br />

steht ein Auftritt in Pilsen an und natürlich sind<br />

wir auch mit diversen Festivals in Kontakt.<br />

Komischerweise bekommen wir aus dem Osten<br />

Europas wesentlich mehr Anfragen als aus<br />

Deutschland oder Österreich…<br />

Da hoffen wir natürlich, dass sich dies bald ändert<br />

und bitten um eure berühmten letzten Worte:<br />

Hört in unser neues Album rein und wenn es<br />

euch gefällt, dann kauft es. Unterstützt den<br />

Underground, denn nur so wird er überleben!<br />

Und vielen Dank für das Interview!<br />

Ich werde immer wieder mit der Aussage konfrontiert: „Heast,<br />

du hackelst für zwei Magazine, du musst ja sicher voll das<br />

Göd verdienen!“ Hach, Kinder… Es ist halt nicht immer alles<br />

Gold, was glänzt. Ich habe, wie übrigens alle bei Stark!Strom<br />

(außer unserem Andi, der sich mit der Stark!Strom-Kohle, Rene<br />

Benko-like, ein Zinshaus nach dem anderen unter den Nagel<br />

reißt!), einen völlig unspektakulären Brotberuf, der meine<br />

Unkosten deckt und meine Reisen finanziert.<br />

Wir machen das alle (inklusive unserem Andi!) freiwillig,<br />

als Hobby, in unserer Freizeit, investieren natürlich Zeit,<br />

manchmal sogar Geld (außer…ach, egal!), Geduld und Nerven.<br />

Warum? Weil wir die Rockmusik und den damit verbundenen<br />

Lifestyle lieben und uns so vielleicht irgendwo „verwirklichen“<br />

können, jeder auf seine eigene Art und Weise.<br />

Ich höre aber auch immer wieder Sätze wie „Heast, du bist<br />

ja bei Stark!Strom, kannst mich und meine 23 Haberer nicht<br />

beim Konzert XY auf die Gästeliste tun?“. Hach. Kinder. Es ist<br />

so einfach nicht. Wir hocken hier nämlich nicht am goldenen<br />

Wasserhahn, wo auf Kommando Akkreditierungen, Backstage-<br />

Pässe, Meet & Greets oder Gratis-Tickets rauskommen. Wir<br />

müssen da selber auch immer was dafür „arbeiten“, und sei<br />

es nur ein Interview, einen Vor- oder Nachbericht oder ein<br />

Live-Review. Geschenkt bekommt man in diesem Business<br />

nämlich normalerweise nichts, denn alle (mit wenigen<br />

Ausnahmen) kalkulieren am Limit und manche kommen<br />

sprichwörtlich am Zahnfleisch daher.<br />

Darum bezahle ich auch meistens selber Eintritt, das ist<br />

auch irgendwo Ehrensache, wenn man weiß, dass etwa die<br />

befreundete Band aus Hintertupfing mit den spärlichen<br />

Eintrittsgeldern grad mal den Sprit für den Band-Van und<br />

eventuell ein paar Dosen Billig-Bier bezahlen kann.<br />

Ich zahle auch, ganz legal, für Downloads und kaufe, ganz<br />

oldschool, CDs, weil das Uhrwerk Musikbusiness eben nur so<br />

funktioniert. Weil, wenn jeder etwas für lau will, dann können<br />

wir irgendwann die Anarchie ausrufen und alle kriegen alles<br />

gratis und niemand verdient mehr an irgendwas. Damit dem<br />

aber nicht so ist, werden wir bei Stark!Strom auch weiterhin<br />

quasi für einen (Andi) Appel und ein Ei hackeln. Unser Heft<br />

ist übrigens immer noch gratis. Nur falls wer fragen sollte…<br />

Wir wissen, was wir wollen und ziehen gemeinsam<br />

an einem Strang. Obwohl wir alle im Black<br />

und Death zuhause sind, hat doch jeder seine www.facebook.com/misanthropicmight<br />

eigenen Vorlieben, die dann in unsere Stücke<br />

einfließen. Es war uns immer wichtig, eine Anita<br />

Mike, Stark!Strom-Chefredakteur<br />

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