hinnerk Februar/März 2019
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FEBRUAR / MÄRZ <strong>2019</strong> | AUSGABE 303 | WWW.HINNERK.DE<br />
BREMEN | HANNOVER<br />
KINO<br />
VIGGO<br />
MORTENSEN<br />
SPECIAL<br />
Diversity und Gesundheit:<br />
Forschung,<br />
Fortschritt,<br />
Forderungen<br />
INTERVIEWS: DJ BERRY E., JOANNE SHAW TAYLOR, ALICE MERTON
INTRO<br />
3<br />
Inhalt<br />
epaper.blu.fm<br />
Alle Magazine online!<br />
PARTY<br />
Dj Berry E. ist jetzt Midnite<br />
Monkey und sprach mit uns<br />
über Body Positivity. Auch<br />
sonst liegt ganz schön viel<br />
Testosteron, aber auch<br />
Weiblichkeit in der Luft<br />
der Klubs zum nahenden<br />
Frühlingsanfang.<br />
VALENTINSTAG<br />
Die Liebe, ein ewiges<br />
Thema. Wir sprachen mit<br />
Designer Kilian Kerner<br />
über das große Thema<br />
und haben eine kunstvolle<br />
Fotostrecke mit viel<br />
wärmenden Sonnenstrahlen.<br />
DIVERSITY<br />
Die Entscheidung des<br />
Supreme Courts, den<br />
Trans*-Bann für das<br />
US-Militär zu bestätigen,<br />
schlug hohe Wellen. Frau<br />
Oberstleutnant Anastasia<br />
Biefang kämpft derweil in<br />
Afghanistan.<br />
Kostenlos<br />
Liebe Leser*innen,<br />
die Zeiten ändern sich. Insgesamt hin zum Guten für<br />
Lesben und Schwule, für Transgender und Transsexuelle<br />
ist der Weg zur rechtlichen und gesellschaftlichen<br />
Gleichstellung noch weiter. Die Bundeswehr ist<br />
in Sachen Diversity ein heute vorbildlicher Arbeitgeber:<br />
Wir sprachen mit Frau Oberstleutnant Anastasia<br />
Biefang, der ersten Kommandeurin mit transexuellem<br />
Hintergrund.<br />
Der benannte Fortschritt führt aber auch dazu,<br />
dass ganz alltägliche Homophobie, die uns früher<br />
vielleicht als Witz oder Überspitzung noch gerade so<br />
durchgegangen wäre, heute zurecht so aufregt, dass<br />
wir sie anprangern und dabei in Kauf nehmen, als<br />
Queeriban bezeichnet zu werden. Gleich auf Seite 4<br />
dieser Ausgabe schildern wir einen solchen Fall, den<br />
interessanterweise auf Facebook aber Heterosexuelle<br />
entdeckten und als erstes gegenüber dem<br />
Verursacher bemängelten. #Straightallys wie wir<br />
sie lieben. Danke! Neben diesen gesellschaftlichen<br />
Themen haben wir in dieser Ausgabe ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Kultur gerichtet und viele queere<br />
Perlen für euch entdeckt.<br />
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken,<br />
Deine <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
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Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur:<br />
Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
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MITARBEITER:<br />
Thomas Wassermann, Matthias Rätz<br />
(mr), Steffen Rüth, Ricardo M.,<br />
Jonathan Fink, Christian K. L. Fischer (fis),<br />
Leander Milbrecht (lm), Dagmar Leischow,<br />
Christian Lütjens (cl), Sebastian Ahlefeld (sea)<br />
Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />
Art-Direktion: Janis Cimbulis<br />
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4 SZENE<br />
Community<br />
GAYSCHNACK<br />
Ein neues Format für ihren<br />
monatlichen Austausch<br />
haben sich die Jungs von<br />
Hein & Fiete gegeben. Aus<br />
Goldenboys wird Gayschnack,<br />
das Ziel bleibt<br />
gleich: ein lockerer Austausch<br />
zu Community-Themen, die<br />
auf der Seele brennen. Am<br />
15. <strong>Februar</strong> geht es ab 18<br />
Uhr bei Kaffee und Keksen<br />
um: „Szenesterben – Wohin<br />
kann ich noch gehen?“<br />
Immer mehr Kneipen, Cafés<br />
und Treffpunkte schließen<br />
ihre Tore, weil einfach zu<br />
wenig los ist. Woran liegt<br />
das, möchten wir das, ist das<br />
Internet die Lösung dieses<br />
Problems? *ck<br />
15.2., Gayschnack, Hein &<br />
Fiete, Pulverteich 21, Hamburg,<br />
18 Uhr, S+U Hauptbahnhof,<br />
www.heinfiete.de<br />
SPENDENREKORD<br />
Traditionell sammeln Corny<br />
Littmanns Theater auf der<br />
Reeperbahn während der<br />
Weihnachtszeit Geld für soziale<br />
Projekte. Bei der Winter-<br />
Show „POMPÖS“ kamen so<br />
54.734 Euro für das Hospiz<br />
von Hamburg Leuchtfeuer<br />
zusammen. Seit 25 Jahren<br />
wird die Spendentradition<br />
bereits gepflegt. Konkret<br />
übernimmt das Schmidts<br />
Tivoli in diesem Jahr mit der<br />
Summe eine Patenschaft für<br />
eine Pflegestelle im Hospiz<br />
in St. Pauli. Die Rekordsumme<br />
ersammelten Künstler<br />
wie Wolfgang Trepper, Elke<br />
Winter und Co. nach jeder<br />
Vorstellung im Theaterfoyer.<br />
Auch sonst engagiert sich<br />
die Schmidts Tivoli GmbH<br />
regelmäßig für Hamburg<br />
Leuchtfeuer. So verzichten<br />
etwa das Theater und die<br />
Mitwirkenden zugunsten des<br />
Hospizes auf Honorare und<br />
Tantiemen aus dem Verkauf<br />
verschiedener Musical-CDs.<br />
Insgesamt konnte bereits<br />
über eine halbe Million Euro<br />
an Hamburg Leuchtfeuer<br />
überwiesen werden. *ck<br />
HOMOPHOBIE<br />
#NOHOMO bei Dulf’s Burger<br />
Passend zum Fest der Liebe schenkten<br />
die Burger-Brater von Dulf’s<br />
im Karoviertel der queeren Szene ihre<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Ein fröhliches #nohomo posteten sie<br />
Weihnachten 2018 auf ihrer Facebook-Seite<br />
und wärmten sich dann am homophoben Zuspruch<br />
vieler Nutzer. Etwas Abbruch bekam<br />
die lockere homofeindliche Stimmung durch<br />
engagierte Menschen wie Matze Neumann<br />
und Robert Bebić, die es sich erlaubten, mal<br />
nachzufragen, was der Hashtag solle, und ob<br />
man es nicht etwas seltsam fände, sich in<br />
einem Szenebezirk wie St. Pauli mit schwulenfeindlichen<br />
und -abwertenden Ausdrücken<br />
und Kommentaren profilieren zu wollen.<br />
Anfänglich erklärte das Unternehmen, der<br />
Ausdruck „No homo“ hätte nichts mit Homophobie<br />
zu tun, es sei in gewissen Kreisen ein<br />
FOTO: NILS KRAUS<br />
SPORT<br />
Bärenkraulen<br />
Ein Menschenbild wie aus den 1950er-Jahren<br />
entsprungen. Für Queers heißt es in Zukunft in<br />
Sachen Dulf’s wohl eher #togo<br />
gebräuchlicher Slang. Wer sich angegriffen<br />
fühle, solle Google dazu fragen, bevor er mit<br />
Steinen schmeiße. So weit, so abstrus. Es<br />
kommt aber noch besser. Nach Weihnachten<br />
wurden Bewertungen und betreffende<br />
Kommentarverläufe gelöscht und eine<br />
Regenbogenfahne gepostet, in deren Begleittext<br />
die Schuld für die gegen die „DB-Werte“<br />
verstoßenden Postings und Kommentare so<br />
erklärt wird: „Über die Feiertage haben wir die<br />
Administration leider an einen unerfahrenen<br />
Mitarbeiter weitergegeben, der im Social-Media-Umgang<br />
nicht genug vertraut war.“ Man<br />
entschuldige sich. #Mausgerutscht also?<br />
Dem widerspricht gleich der erste Kommentar<br />
unter der Regenbogenfahne: „So weit ist<br />
es also gekommen, man darf nicht mal mehr<br />
#nohomo schreiben, was für eine kaputte<br />
Welt.“ Dulf’s Burger gefällt das wieder. Kein<br />
Scherz. *ck<br />
Awwww! Das klingt nicht nur sweet, das ist<br />
sweet. Die Startschuss-Schwimmer haben sich<br />
für ihren Kraul-Workshop in diesem Jahr eine ganz<br />
spezielle Zielgruppe ausgesucht.<br />
Unter dem Stichwort Body Positivity sind im <strong>Februar</strong> die<br />
angesprochen, die sich aus Gründen gesellschaftlich vorgegebener<br />
Körperideale bisher nicht ins Wasser getraut haben.<br />
Voraussetzung ist nur, dass ihr ein Seepferdchen habt, eine<br />
Badehose, eine Schwimmbrille und ein Handtuch. Und<br />
Zeit, am 10., 17. und 24. <strong>Februar</strong> um jeweils 20:30 Uhr in die<br />
Bundeswehrschwimmhalle in Hamburg-Jenfeld im Holstenhofweg<br />
85 zu kommen. Die Schwimmhalle ist exklusiv für<br />
euch reserviert, keine Zuschauer, keine Mitschwimmer. Die<br />
Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung unter<br />
www.startschuss-schwimmen.de/kraulen wird gebeten.<br />
Bären kraulen beim Bärenkraulen. Wer da nicht ins Schwimmen<br />
kommt ... *ck
NACHRUF<br />
Trauer um<br />
Karl-Heinz Wellerdiek<br />
DIE WAHRHEIT KANN NICHT<br />
BEKEHRT WERDEN<br />
Am 15. Januar ist überraschend<br />
Karl-Heinz Wellerdiek, der<br />
Leiter des Hamburger<br />
Engelsaals, nach kurzer<br />
schwerer Krankheit im<br />
Alter von 59 Jahren<br />
verstorben.<br />
Der charismatische<br />
Tausendsassa der „leichten“<br />
Unterhaltungskunst<br />
gründete unter anderem<br />
den „Hamburger Elbsommer“,<br />
war intensiv mit und für das Bühnenprogramm auf den<br />
Kreuzfahrtschiffen von Hapag Lloyd unterwegs und schrieb<br />
als Autor zahllose Bühnenlibretti, Komödien, Drehbücher<br />
und Erzählungen. Seit 2004 bildete der Engelsaal<br />
den Mittelpunkt seines Schaffens – in den Räumen des<br />
ältesten Privattheaters der Hansestadt liefen seitdem<br />
liebevoll inszenierte Perlen der Operette und des Musiktheaters.<br />
Mit der großen Engelsaal-Philharmonie und dem<br />
Engelsaal-Schlagerorchester erfüllte er sich seinen Traum,<br />
die unvergessenen Melodien aus Operette, UFA-Tonfilm<br />
und goldenen Schlagern auch außerhalb Hamburgs einem<br />
begeisterten Publikum zu präsentieren. 2010 wurde er mit<br />
dem Silbernen Portugaleser der Hamburger Bürgervereine<br />
für sein Kultur-Engagement ausgezeichnet. Für die Weiterführung<br />
des Engelsaals in seinem Sinne sorgte Wellerdiek<br />
laut Angaben des Theaters noch zu Lebzeiten vor.<br />
Karl-Heinz Wellerdiek hinterlässt seinen Ehemann Thomas<br />
Wellerdiek. *ck www.engelsaal.de<br />
Vicky Leandros ist Botschafterin der Hamburgischen Regenbogenstiftung und<br />
mit einem Charity-Konzert im Hotel Reichshof am Spendenergebnis beteiligt<br />
CHARITY<br />
38.000 Euro für die<br />
AIDS-Hilfe<br />
Fast verdoppeln konnte die Hamburgische Regenbogenstiftung<br />
ihr Ergebnis zugunsten der AIDS-Hilfe Hamburg,<br />
teilte deren Team auf Facebook mit: „Wir können das Jahr<br />
mit einer Unterstützung unserer Förderstiftung beginnen,<br />
die unfassbare 38.000 Euro beträgt. Wahnsinn! Diese Unterstützung<br />
hilft einer Bürgerbewegung wie der AIDS-Hilfe<br />
Hamburg massiv, die vielfältigen Projekte erfolgreich weiterführen<br />
zu können. Wir danken allen Unterstützer*innen<br />
von Herzen.“ Zu viel des Guten ist wunderbar! *ck<br />
www.hamburgische-regenbogenstiftung.de /<br />
www.aidshilfe-hamburg.de<br />
FOTO: LIQUID PHOTOGRAPHY<br />
OSCAR®-NOMINIERTER<br />
LUCAS HEDGES<br />
OSCAR®-PREISTRÄGERIN<br />
NICOLE KIDMAN<br />
DER VERLORENE SOHN erzählt die ergreifende<br />
und wahre Geschichte des 19-jährigen Jared (Lucas<br />
Hedges), der in einem Baptistenprediger-Haushalt in<br />
den amerikanischen Südstaaten aufwächst.<br />
Als sein strenggläubiger Vater (Russell Crowe) von der<br />
Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er ihn zur<br />
Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Vor<br />
die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine<br />
Familie zu riskieren, lässt er sich notgedrungen auf die<br />
absurde Behandlung ein. Seine Mutter (Nicole Kidman)<br />
begleitet Jared zu der abgeschotteten Einrichtung, deren<br />
selbst ernannter Therapeut Viktor Sykes (Joel Edgerton)<br />
ein entwürdigendes Umerziehungsprogramm leitet.<br />
Eine zutiefst bewegende und zugleich universelle<br />
Geschichte über den mutigen Kampf eines jungen<br />
Mannes für ein selbstbestimmtes Leben.<br />
UND OSCAR®-PREISTRÄGER<br />
RUSSELL CROWE<br />
DREHBUCH UND REGIE JOEL EDGERTON<br />
AB 21. FEBRUAR IM KINO<br />
/DerVerloreneSohn.DE
6 SZENE<br />
SZENE<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
SA 2.2.<br />
16:00 Hein & Fiete,<br />
Der Männertreff,<br />
Offene Gruppe für<br />
vielseitig Interessierte,<br />
Pulverteich<br />
21<br />
MI 6.2.<br />
15:30 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, PC & Internet<br />
– Fragen und Antworten<br />
mit René<br />
Rehse, Rostocker<br />
Str. 7<br />
DO 7.2.<br />
19:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Selbsthilfegruppe<br />
„HIV<br />
& Positiv.leben“,<br />
Lange Reihe 30<br />
SO 10.2.<br />
15:30 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-<br />
Centrum, Café<br />
Laubfrosch - Treff<br />
schwuler Senioren<br />
bei Kaffee und<br />
Kuchen, Bis 17:30<br />
Uhr, Borgweg 8<br />
20:30 Bundeswehrschwimmhalle,<br />
Big Boy Splash -<br />
#dasgroßekraulen<br />
#bodypositivity<br />
Kraulworkshop,<br />
Anmeldung: www.<br />
startschussschwimmen.de/<br />
kraulen, Holstenhofweg<br />
85<br />
MO 11.2.<br />
MI 20.2.<br />
19:30 M&V, SPDqueer-<br />
Stammtisch, Lange<br />
Reihe 22<br />
DO 21.2.<br />
17:00 JBZ, Mixtapes,<br />
Jugendgruppe,<br />
Barmbeker Str. 71<br />
FR 22.2.<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Big Bigger Bear, für<br />
Bären und Bärenliebhaber,<br />
bis 24<br />
Uhr, Pulverteich 37<br />
SA 2.3.<br />
16:00 Hein & Fiete,<br />
Der Männertreff,<br />
Offene Gruppe für<br />
vielseitig Interessierte,<br />
Pulverteich<br />
21<br />
MO 4.3.<br />
19:00 Hein & Fiete,<br />
Selbsthilfegruppe:<br />
Schwul & Depressiv,<br />
Vorgespräch<br />
Thomas, Tel:<br />
28050984, Pulverteich<br />
21<br />
MI 6.3.<br />
18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Infoabend<br />
zum Thema<br />
Eherenamt, Lange<br />
Reihe 30<br />
SO 10.3.<br />
15:30 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-<br />
Centrum, Café<br />
Laubfrosch - Treff<br />
schwuler Senioren<br />
bei Kaffee und<br />
Kuchen, Bis 17:30<br />
Uhr, Borgweg 8<br />
MO 11.3.<br />
19:30 ZEIT-Café, pride<br />
salon – Vorurteile<br />
erklärt, offene,<br />
moderierte<br />
Gesprächsrunde,<br />
Speersort 1<br />
19:00 Hein & Fiete,<br />
Selbsthilfegruppe:<br />
Schwul & Depressiv,<br />
Vorgespräch<br />
Thomas, Tel:<br />
28050984, Pulverteich<br />
21<br />
MI 20.3.<br />
18:30 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Queer support<br />
for refugees,<br />
Borgweg 8<br />
19:30 M&V, SPDqueer-<br />
Stammtisch, Lange<br />
Reihe 22<br />
SO 24.3.<br />
15:30 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-<br />
Centrum, Café<br />
Laubfrosch - Treff<br />
schwuler Senioren<br />
bei Kaffee und<br />
Kuchen, Bis 17:30<br />
Uhr, Borgweg 8<br />
MO 25.3.<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
HHero for a Day, 3<br />
Euro vom Eintritt<br />
an Hein & Fiete,<br />
19-21 Uhr kostenlose<br />
Pasta, Pulverteich<br />
37<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
14:00 Startschuss,<br />
TransSport, (Kraft-/<br />
Ausdauerübungen,<br />
Spiele)<br />
17:00 Startschuss,<br />
Darts mit Startschuss,<br />
für Ungeübte<br />
und Geübte<br />
in der „Gaybar<br />
Extratour“<br />
MONTAG<br />
19:00 Dragon Sauna,<br />
Dragon goes Italy,<br />
Pasta für alle bis 21<br />
Uhr, Pulverteich 37<br />
DIENSTAG<br />
17:00 Aids-Hilfe<br />
Hamburg e.V., Präventionsberatung<br />
mit Schnelltestangebot,<br />
bis 19 Uhr,<br />
Lange Reihe 30<br />
MITTWOCH<br />
19:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Kostenlose<br />
Rechtsberatung,<br />
Mit RA Sven-Uwe<br />
Blum, Anmeldung<br />
unter 0402790069,<br />
19:30 ZEIT-Café, Pride<br />
Salon, (Un-)Sichtbarkeit<br />
von Bisexuellen,<br />
Speersort 1<br />
MI 13.2.<br />
18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Workshop:<br />
Der Selbsttest, neu<br />
und für alle, Wie er<br />
funktioniert. Was er<br />
kann. Was er für die<br />
Prävention bedeutet.<br />
Anmeldung:<br />
christian.giebel(at)<br />
aidshilfe-hamburg.<br />
de, Lange Reihe 30<br />
19:00 Brauhaus Joh.<br />
Albrecht, Stammtisch<br />
der LSU-<br />
Hamburg, Adolphsbrücke<br />
7<br />
DO 14.2.<br />
17:00 JBZ, Mixtapes,<br />
Jugendgruppe,<br />
Barmbeker Str. 71<br />
SO 17.2.<br />
20:30 Bundeswehrschwimmhalle,<br />
Big Boy Splash -<br />
#dasgroßekraulen<br />
#bodypositivity<br />
Kraulworkshop,<br />
Anmeldung: www.<br />
startschussschwimmen.de/<br />
kraulen, Holstenhofweg<br />
85<br />
SO 24.2.<br />
13:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Café Afrika,<br />
Lange Reihe 30<br />
20:30 Bundeswehrschwimmhalle,<br />
Big Boy Splash -<br />
#dasgroßekraulen<br />
#bodypositivity<br />
Kraulworkshop,<br />
Anmeldung: www.<br />
startschussschwimmen.de/<br />
kraulen, Holstenhofweg<br />
85<br />
MI 13.3.<br />
19:00 Brauhaus Joh.<br />
Albrecht, Stammtisch<br />
der LSU-<br />
Hamburg, Adolphsbrücke<br />
7<br />
SA 16.3.<br />
16:00 Hein & Fiete,<br />
Der Männertreff,<br />
Offene Gruppe für<br />
vielseitig Interessierte,<br />
Pulverteich<br />
21<br />
MO 18.3.<br />
18:30 Startschuss,<br />
Selbstverteidigung<br />
- Prävention,<br />
Abwehrtechniken,-<br />
und griffe,<br />
Selbstbehauptung,<br />
Infos / Trainer: Ghasem<br />
Spili Telefon:<br />
040-386 554 68,<br />
Pulverteich 21<br />
19:00 Hein & Fiete,<br />
Selbsthilfegruppe:<br />
Schwul & Depressiv,<br />
Vorgespräch<br />
Thomas, Tel:<br />
28050984, Pulverteich<br />
21<br />
MI 27.3.<br />
18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Verein<br />
Sociosus: Raum der<br />
Stille, Bis 19 Uhr,<br />
Lange Reihe 30<br />
19:00 Hein & Fiete,<br />
Gaybo, schwule<br />
Selbstbehauptung,<br />
Pulverteich 21<br />
DONNERSTAG<br />
16:00 Hein & Fiete, Test<br />
& Beratung, PrEP<br />
Beratungen, Bis 20<br />
Uhr, Pulverteich 21<br />
FREITAG<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Partnertag, Alle<br />
Paare zahlen freitags<br />
zusammen<br />
nur 30 EURO für<br />
je einen Schrank.<br />
Es muss keine<br />
wahre Liebe sein,<br />
dieses Angebot gilt<br />
für Dich und eine<br />
Begleitung., Pulverteich<br />
37<br />
SAMSTAG<br />
19:00 Pink Channel,<br />
Magazin auf Tide<br />
96.0, http://www.<br />
pinkchannel.net
fl o a t Bett, 180 × 200 cm, Holzart<br />
Nussbaum, Naturleder tartufo<br />
WER FEIERN KANN,<br />
DARF AUCH HERRLICH<br />
SCHLAFEN!<br />
it´s a tree story.<br />
TEAM 7 Düsseldorf, Stilwerk, Grünstraße 15, 40212 Düsseldorf, www.team7-duesseldorf.de<br />
TEAM 7 München, Herzogspitalstraße 3, 80331 München, www.team7-muenchen.de<br />
TEAM 7 Stuttgart, Friedrichstraße 16, 70174 Stuttgart, www.team7-stuttgart.de<br />
TEAM 7 Hamburg, Stahltwiete 14a (Phoenixhof), 22761 Hamburg-Altona, www.team7-hamburg.de<br />
TEAM 7 Hamburg City, D 10, Domstraße 10, 20095 Hamburg, www.team7-hamburg.de
8 KULTUR<br />
KAMPNAGEL<br />
FOTO: OTTO ZINSOU<br />
BOYS,<br />
BOYS,<br />
BOYS<br />
und Gender-Mainstreaming<br />
Kampnagel entwickelt sich<br />
unter der Intendanz von<br />
Amelie Deuflhard immer weiter<br />
zu einer der politischsten Bühnen<br />
Deutschlands.<br />
Besonders die Vielfalt der angebotenen<br />
Formen künstlerischen Schaffens bietet<br />
die Möglichkeit, sich mit aktuellen gesellschaftlichen<br />
Themen differenziert und kreativ<br />
auseinanderzusetzen. Impulse dieser<br />
Arbeit, wie 2014 ein künstlerisches Camp<br />
für Geflüchtete, strahlen in die Zivilgesellschaft<br />
aus und tragen so zum Diskurs bei<br />
– bis hin zu Schließungsforderungen und<br />
Anzeigen aus der AfD. Deuflhard: „Meine<br />
Strategie ist, dass wir ein positives Bild von<br />
unserer diversen Gesellschaft entwickeln.<br />
Wir machen ein internationales Programm<br />
und versuchen zu verstehen, wie unterschiedliche<br />
Kulturen ticken.“ Ganz selbstverständlich<br />
gehören zu dieser Diversität<br />
auch immer wieder queere Aspekte und<br />
Programme wie „Kick Ass Queereoké“. Im<br />
<strong>Februar</strong> werden sich 72 Künstler*innen und<br />
30 Kulturaktivist*innen beim „Fokus Tanz<br />
#5 – Boys*Boys*Boys*“ mit Geschlechterrollen<br />
beschäftigen. Einige Performances<br />
werden sich um Männlichkeitsbilder aus<br />
aller Welt drehen, teilweise sogar im wahrsten<br />
Sinne des Wortes, wenn zum Beispiel<br />
Yousef Isakandar am 15. <strong>Februar</strong> als Derwisch<br />
und Bauchtänzer die Geschlechterbilder<br />
des Orients und die seiner klischeehaften<br />
Abbildungen in unseren Köpfen<br />
ordentlich durcheinanderwirbelt. Einen<br />
Tag davor beschäftigt sich Sorour Darabi in<br />
seinem Programm SAVUŠUN mit Trauerritualen<br />
der Schiiten. Darabi bezeichnet sich<br />
als non-binär und entzieht sich künstlerisch<br />
beim Tanz jeglicher kultureller oder<br />
sexueller Identifikation. Mit dieser Auflösung<br />
geschlechtlicher Zuordnung wird sich<br />
Kampnagel nur knapp drei Wochen später<br />
beim Themenfokus Gender-Mainstreaming<br />
(7. – 9. <strong>März</strong>) noch intensiver beschäftigen.<br />
Und das ganz Kampnagel-typisch mit<br />
Verve: „Der queer-feministische Diskurs<br />
wird von seinem Nischen-Image befreit<br />
und alltagstauglich gemacht. Dadurch wird<br />
– frei nach Jarvis Cocker – der Mainstream<br />
verbessert und geöffnet für die Stimmen,<br />
die bisher von ihm ausgeschlossen wurden.<br />
Populäre Journalist*innen, empowernde<br />
Aktivist*innen und aktuelle Kunstpositionen<br />
geben Einblick in jungen Feminismus<br />
und queere Praxis für Jederfrau*mann. Kein<br />
Vorwissen erforderlich!“ *ck<br />
www.kampnagel.de<br />
THEATER<br />
Beauty of the father<br />
Nach dem Tod seiner Mutter fährt ein amerikanisches<br />
Mädchen an einen Küstenort im Süden Spaniens, um<br />
ihr Verhältnis zu ihrem Vater zu stärken.<br />
Dieser hatte die Familie zehn Jahre zuvor verlassen. Sie trifft<br />
seine neue Lebensgefährtin, verliebt sich in seinen marokkanischen<br />
Hausangestellten und entdeckt, dass der junge Mann<br />
nicht nur mit einer Frau verheiratet ist, sondern auch ein Liebesverhältnis<br />
mit ihrem Vater hat. Im Zuge dieses emotionalen<br />
Feuerwerks hat Emiliano Kontakt zum Geist des verstorbenen<br />
Dichters Federico García Lorca, der ihn an die Tugenden eines<br />
guten Vaters und an die Tücken der sexuellen Leidenschaft<br />
erinnert. Untermalt von spanischer klassischer Gitarre und<br />
Flamenco gibt<br />
dieses übernatürliche Ereignis dem<br />
Stück eine magisch-poetische Stimmung, die stark an Lorcas<br />
Schreiben erinnert. Nilo Cruz, der südamerikanische Autor des<br />
Werkes, wurde mit einem Pulitzer Preis ausgezeichnet und ist<br />
einer der vielversprechensten neuen amerikanischen Autoren.<br />
14.2., Premiere: Beauty of the father,<br />
The English Theatre of Hamburg, Lerchenfeld 14,<br />
U Mundsburg, 19:30 Uhr,<br />
www.englishtheatre.de
DIE KÜCHENKÖNNER<br />
AUS HAMBURG<br />
Platz 1<br />
www.abendblatt.de/beste<br />
365 Unternehmen<br />
im Test 11/2018<br />
MARKENKÜCHEN<br />
AUF 2 ETAGEN<br />
HANSA-COMPLET-KÜCHEN GmbH, Lübecker Straße 126, 22087 Hamburg, www.hansa-kuechen.de, Mo.–Fr. 10 bis 19 Uhr, Sa. 10 bis 17 Uhr
10 KULTUR<br />
FOTO: GUNDERSVEEN<br />
SCHMIDTCHEN<br />
STRAIGHT.<br />
Oder halt doch nicht.<br />
Vor zwei Jahren begeisterten<br />
Scott Elmegreen und<br />
Drew Fornarola den Off-Broadway<br />
in New York mit einem<br />
queeren Drei-Personen-Stück,<br />
das zwar STRAIGHT heißt, aber<br />
eben so gar nicht straight ist.<br />
Ohne Zeigefinger, dafür mit<br />
unglaublich viel Einfühlungsvermögen,<br />
wird eine Geschichte<br />
erzählt, wie sie tagtäglich überall<br />
auf der Welt vorkommt, aber oft<br />
unter meterweise verstaubten<br />
Traditionen und Konventionen<br />
versteckt wird. Jetzt kommt das<br />
Stück nach Deutschland.<br />
Was passiert, wenn Mann<br />
eigentlich mit seiner Partnerin<br />
glücklich ist, aber dann, ganz<br />
Bier-Hete, plötzlich mit einem<br />
anderen Mann im Bett landet<br />
und danach die Welt nicht mehr<br />
die straighte, sortierte ist, die sie<br />
vorher vorgab zu sein? Bisexualität,<br />
Mehrfachbeziehungen,<br />
Schubladendenken – STRAIGHT<br />
behandelt ganz alltägliche Probleme<br />
queerer Menschen witzig<br />
und spannend und ist damit in<br />
jeder Hinsicht ein Gewinn für die<br />
deutsche Theaterlandschaft. Ab<br />
<strong>März</strong> in Hamburg im Schmidtchen<br />
und im April in Berlin. *ck<br />
27. – 29.3., STRAIGHT,<br />
Schmidtchen, Spielbudenplatz<br />
21/22, Hamburg, U St. Pauli,<br />
www.tivoli.de<br />
KONZERT<br />
Die Robyn kommt zu uns<br />
Elektro-Pop und auch mal House: Weil<br />
sie es kann.<br />
Melancholische Klopfer wie „Dancing<br />
On My Own“, „With Every Heartbeat“,<br />
„Hang With Me“ und auch „Missing<br />
U“ – alle gehen auf ihr Konto. Und jetzt<br />
kommt Robyn, die auch schon Britneys<br />
„Piece of Me“ schrieb (und den Refrain<br />
sang), nach Deutschland. Musikalisch<br />
Station machen wird die Schwedin, die<br />
bereits seit den 1990ern erfolgreich<br />
ist, in München, Hamburg, Köln und<br />
Berlin. Freuen kann man sich auf<br />
Lieder vom aktuellen Album „Honey“<br />
und auch auf jede Menge ihrer<br />
Hits. Und womöglich auch auf das<br />
ein oder andere Cover ... *rä<br />
8.4., Robyn, Mehr! Theater, Bankstraße<br />
28, Hamburg, S Hammerbrook,<br />
20 Uhr, www.robyn.com<br />
FOTO: MARK PECKMEZIAN<br />
BUCH/LESEREISE<br />
Fettes Buch!<br />
„WAS WOLLEN WISSEN – Radschläge<br />
aus der Wortspielhölle“ heißt ein neuer,<br />
garantiert keinesfalls ernst gemeinter<br />
Ratgeber aus dem Hause rororo.<br />
Alltagsfragen wie „Was kann man gegen<br />
nervige Eltern machen? Wie kann ich<br />
das Nachbarskind davon abhalten,<br />
meine Hühner zu fressen? Und warum<br />
rasieren sich Frauen die Augenbrauen<br />
ab und malen sie dann nach?“ werden<br />
dabei von den norddeutschen Königen<br />
des gepflegten modernen Wortspiels,<br />
also des Hip-Hops, beantwortet.<br />
Dokter Renz, König Boris und Björn<br />
Beton, besser bekannt als Fettes Brot,<br />
wissen zwar nicht alles, haben aber auf<br />
alles eine Antwort. Und die haben sie<br />
aufgeschrieben. Ab dem 19. <strong>Februar</strong> im<br />
Handel und am 25. <strong>März</strong> im Hamburger<br />
Knust live! *ck<br />
„WAS WOLLEN WISSEN – Radschläge<br />
aus der Wortspielhölle“, Fettes Brot,<br />
224 Seiten, rororo,<br />
ISBN: 978-3-499-63432-1<br />
LESEREISE<br />
15.3. Wien – WUK<br />
19.3. Zürich – Kosmos<br />
20.3. Köln – Gloria<br />
21.3. München – Nachtwerk Club<br />
22.3. Leipzig – Täubchenthal<br />
24.3. Berlin – Festsaal Kreuzberg<br />
25.3. Hamburg – Knust
KONZERT/CD<br />
FOTO: KARLSSON MEDIA PRESS<br />
KERY FAY<br />
startet durch<br />
Sie war auf der G.A.Y. von DJ Berry E. schon umjubelter<br />
Partymittelpunkt, jetzt legt die quirlige<br />
Sängerin KERY FAY ihr erstes Album vor.<br />
„Lights & Shadows“ ist Elektropop vom Feinsten und<br />
bietet, wie der Name vermuten lässt, eine Achterbahnfahrt<br />
der Gefühle von tiefer Melancholie bis ausgelassener<br />
Freude. „Auch in meinem Leben gibt es natürlich<br />
Licht und Schatten, selbst wenn ich mir das als starker<br />
Mensch nicht immer anmerken lasse. In meinen Songs<br />
habe ich diese absoluten Höhepunkte und schmerzlichen<br />
Tiefpunkte verarbeitet. Ich zeige, was mich bewegt, und<br />
lasse meinen Gefühlen freien Lauf. Offen und ohne Angst.<br />
Jeder einzelne Song erzählt von meinem Leben, meinen<br />
Gefühlen, meinen Erfahrungen – persönlicher geht es<br />
nicht. Ich wünsche mir, dass dieses Album anderen Kraft<br />
und Hoffnung gibt, sie mit meiner Musik diesen einen<br />
besonderen Moment genießen oder auch einfach mal<br />
alles um sich herum vergessen“, so die Künstlerin. Kery<br />
Fay, die sich explizit für die Rechte queerer Menschen<br />
einsetzt, stellt ihr Erstlingswerk selbstverständlich auf der<br />
Reeperbahn der Weltöffentlichkeit vor. *ck<br />
7.2., Release-Konzert „Lights & Shadows“ mit Kery Fay,<br />
Docks, Spielbudenplatz 19, Hamburg, S Reeperbahn,<br />
20 Uhr, www.kery-fay.com
12 KULTUR<br />
INTERVIEW<br />
PRALLE<br />
BILDER<br />
EROTISCHE<br />
PROVOKANTE<br />
Der Künstler mit peruanischen<br />
Wurzeln, Andy Caballero,<br />
weiß, wie man den Betrachter<br />
fasziniert.<br />
„Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die<br />
Persönlichkeit eines Menschen mit all seinen<br />
Widersprüchen, Leidenschaften und<br />
Sehnsüchten. Mit meinen Bildern möchte<br />
ich ihre Geschichten erzählen und dazu<br />
beitragen, ihren Wesenskern mehr zum<br />
Vorschein zu bringen“, verrät der Künstler,<br />
der in Darmstadt studierte. „In meinen<br />
Fotosessions geht es mir nicht darum, die<br />
äußere Hülle eines Menschen zu dokumentieren.<br />
Vielmehr möchte ich in einer<br />
vertrauensvollen und kreativen Atmosphäre<br />
ausdrucksstarke Porträts schaffen.“ Gut<br />
zu wissen: Auch Spiegel Online nahm sich<br />
schon seiner queeren Kunst an.<br />
Wann ging es los mit der Fotografie?<br />
Von 6 bis 18 war ich Eiskunstläufer und<br />
habe täglich mehrere Stunden auf dem Eis<br />
verbracht. Als ich mit dem Leistungssport<br />
aufhörte, musste ich erst mal schauen,<br />
was ich mit meinem Leben abseits der<br />
Eishalle anfangen möchte. Mir war wichtig,<br />
dass ich etwas mache, was wirklich meiner<br />
Leidenschaft entspricht. Ich fing an, die<br />
Kamera für mich zu entdecken und meine<br />
Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Als<br />
ich dann zum Designstudium zugelassen<br />
wurde, wusste ich, dass ich die Fotografie<br />
zu meiner Berufung machen möchte.<br />
Worauf freust du dich in Sachen<br />
Fotokunst im Frühling?<br />
Auf wieder wärmeres Wetter und die Möglichkeit,<br />
draußen neue Bildideen umzusetzen,<br />
die ich im Winter entwickelt habe.<br />
Gab es schon einmal ein Shooting, das sich<br />
anders entwickelte als geplant?<br />
Meistens recherchiere und plane ich vor<br />
jedem Shooting, aber besonders wird<br />
es, wenn auf einmal etwas Ungeahntes<br />
hinzukommt. Einmal wollte ich Porträts von<br />
jemandem im Wasser machen. Auf einmal<br />
gab es einen spontanen Wetterumschwung.<br />
Blitze, Donner und prasselnde Regentropfen<br />
auf dem See ließen nicht nur dramatische<br />
Bilder entstehen, sondern machten das<br />
ganze Shooting auch zu einem Abenteuer.<br />
Wen würdest du gerne einmal<br />
fotografieren?<br />
Menschen, die offen und frei im Geist sein<br />
wollen und Spaß daran haben, ihre Tabus,<br />
Verbote und ihre Freude zu erforschen.<br />
Häufig sind das Menschen, die in nicht so<br />
festgefahrenen Strukturen stecken bleiben<br />
wollen. Ein Shooting mit der Performancekünstlerin<br />
Marina Abramović wäre<br />
zum Beispiel genial.<br />
Was inspiriert dich denn ganz<br />
allgemein?<br />
Andere Fotografen wie David LaChapelle<br />
oder Annie Leibovitz begleiten<br />
mich schon länger. Neulich habe ich<br />
den Dokumentarfilm „Female Pleasure“<br />
gesehen und hinterher direkt neue<br />
Bildideen entwickelt. Ich ziehe aber<br />
auch viel Inspiration aus der Erforschung<br />
meiner eigenen Innen- und Gefühlswelt,<br />
bei Meditationen, Ayahuasca-Zeremonien<br />
und anderen spirituellen Praktiken. Die<br />
eigenen Schatten sind häufig ein Spiegel<br />
der Schatten der Gesellschaft, und diese<br />
zu erforschen, bietet viel Futter für neue<br />
Erzählungen und Bildmaterial.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.andy-caballero.de
KULTUR 13<br />
KINO<br />
Der verlorene Sohn<br />
Dass falsch verstandene und ausgelebte<br />
Religion Schlimmes anrichtet, sieht man<br />
jeden Tag in den Nachrichten. Weniger<br />
im Fokus steht dabei das, was im Stillen<br />
(meist in den USA) passiert: Konversionstherapien.<br />
FOTOS: UNIVERSAL PICTURES<br />
Hierbei beruft sich das Umfeld junger (fast)<br />
Coming-outler auf wahllos rausgepickte (und<br />
übrigens im Neuen Testament entkräftete)<br />
Bibelstellen, um ihre wenig christliche, aber<br />
christlich gerechtfertigte, Umerziehungsmaßnahme<br />
durchzuführen. Dabei ist ja jeder so perfekt,<br />
wie er eben von Göttin/Gott/Mutter Natur<br />
geschaffen wurde. Der Film „Der verlorene<br />
Sohn (Boy Erased)“ nimmt sich dieses Themas<br />
an. Erzählt wird die wahre Geschichte eines<br />
Jungen (Lucas Hedges), der sich auf Wunsch<br />
seiner konservativen Eltern (Nicole Kidman und<br />
Russell Crowe) in eine Konversionstherapie begibt.<br />
Aus einem Baptistenprediger-Elternhaus<br />
kommend, fügt er sich einem entwürdigenden<br />
und unmenschlichem Umerziehungsprogramm<br />
... Der Film basiert auf dem Buch „Boy Erased“<br />
von Garrard Conley und läuft am 21. <strong>Februar</strong> in<br />
den Kinos an. *rä<br />
FOTOS: SALZGEBER<br />
QUEERFILMNACHT<br />
JUST FRIENDS<br />
Eine erfrischend rasant erzählte romantische<br />
Komödie startet im <strong>Februar</strong> in der Queerfilmnacht<br />
im Norden. In „Just Friends“ schmeißt<br />
Yad sein Studium in der Metropole Amsterdam<br />
hin und zieht sich über den Sommer zu seinen<br />
syrischstämmigen Eltern in eine holländische<br />
Kleinstadt zurück, um sich dort über sich selbst<br />
und seine Zukunftspläne klar zu werden. Geld<br />
verdient er sich als Haushaltshelfer bei einer<br />
resoluten alten Dame dazu. Die hat einen Enkel,<br />
der eines Abends mit am Tisch sitzt. Ab da wird<br />
der Sommer turbulent. *ck<br />
11.2., Apollo, Hannover, 20:15 Uhr – 13.2., Die<br />
Pumpe, Kiel, 20:30 Uhr – 15.2. City 46, Bremen<br />
20:30 Uhr – 25.2., Metropolis, Hamburg,<br />
21:15 Uhr. www.queerfilmnacht.de
14<br />
KULTUR<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
SA 2.2.<br />
20:00 Kampnagel, Dennis<br />
Seidel / Meine<br />
Damen und Herren:<br />
Zehn Meter in den<br />
wilden Westen,<br />
Queerer Ponyhof-<br />
Feminismus meets<br />
David Lynch [K1],<br />
Jarrestraße 20<br />
SO 3.2.<br />
18:00 Schauspielhaus,<br />
Lazarus, von David<br />
Bowie und Enda<br />
Walsh, Kirchenallee<br />
39<br />
19:00 Schmidts Tivoli,<br />
Gitte Haenning &<br />
Band, Spielbudenplatz<br />
27<br />
DI 5.2.<br />
19:30 Staatsoper, Nijinsky,<br />
Ballett von John<br />
Neumeier, Große<br />
Theaterstraße 34<br />
MI 6.2.<br />
19:00 Schmidt-Theater,<br />
Fortenbacher singt<br />
Streisand, Spielbudenplatz<br />
24<br />
DO 14.2.<br />
19:30 The English Theatre<br />
of Hamburg,<br />
Premiere: Beauty<br />
of the father, Lerchenfeld<br />
14<br />
FR 15.2.<br />
20:00 Koppheister,<br />
Houffouet: Songs<br />
von Hamburgs<br />
anderem Ufer,<br />
Königstraße 55<br />
SA 16.2.<br />
15:30 Theater an der<br />
Marschnerstraße,<br />
Death in High Heels<br />
- Matinée, The<br />
Hamburg Players<br />
e.V., in Englischer<br />
Sprache. Weitere<br />
Vorstellung um<br />
19:30 Uhr, Marschnerstr.<br />
46<br />
MO 18.2.<br />
21:30 Metropolis Kino,<br />
Queerfilmnacht:<br />
Der verlorene Sohn,<br />
Kl. Theaterstr. 10<br />
MI 20.2.<br />
20:00 Thalia Theater,<br />
Orpheus - Eine<br />
musische Bastardtragödie,<br />
Frei nach<br />
dem Mythos; Regie<br />
Antú Romero<br />
Nunes, Alstertor 1<br />
SO 24.2.<br />
19:00 Schauspielhaus,<br />
Benefiz-Konzert<br />
von Hamburg<br />
Leuchtfeuer. Letzte<br />
Liebeslieder, Kirchenallee<br />
39<br />
20:00 kukuun, Club-<br />
BINGO! mit RICAR-<br />
DO M., Spielbudenplatz<br />
21-22<br />
MO 25.2.<br />
21:15 Metropolis Kino,<br />
Queerfilmnacht:<br />
Just Friends OmU,<br />
Kl. Theaterstr. 10<br />
DI 26.2.<br />
19:30 Schmidtchen, Das<br />
Podcastfestival<br />
Hamburg, Spielbudenplatz<br />
21/22<br />
MI 6.3.<br />
19:30 First Stage<br />
Theater, Grosse<br />
Jubiläums Gala - 3<br />
Jahre FIRST STAGE,<br />
Thedestr. 15<br />
MI 13.3.<br />
19:30 Das Schiff, Kosmalla,<br />
Sprenger &<br />
Loeffler: „Das Ei ist<br />
hart - Szenen einer<br />
Ehe“ Texte nach<br />
Loriot, Holzbrücke<br />
2<br />
SA 16.3.<br />
19:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Theatergruppe<br />
Kulturbeutel,<br />
(mhc.Cafe), Borgweg<br />
8<br />
FR 22.3.<br />
20:00 Theater Kehrwieder,<br />
WET – the<br />
show, Kehrwieder 6<br />
SA 23.3.<br />
19:00 Alma Hoppes<br />
Lustspielhaus, 25.<br />
Jahre Alma Hoppes<br />
Lustspielhaus!,<br />
Ludolfstr. 53<br />
SO 24.3.<br />
16:00 Kellertheater,<br />
Ihr werdet<br />
Deutschland nicht<br />
wiedererkennen,<br />
Johannes-Brahms-<br />
Platz 1<br />
MO 25.3.<br />
20:00 Imperial Theater,<br />
Scheibe: SEX reloaded,<br />
Reeperbahn 5<br />
DI 26.3.<br />
20:00 Schauspielhaus,<br />
Nina Hagen singt<br />
Brecht und Blues,<br />
Kirchenallee 39<br />
MI 27.3.<br />
20:00 Imperial Theater,<br />
TÖRN-<br />
Festival-Auftakt –<br />
Improslam, Improtheater<br />
Steife Brise,<br />
Reeperbahn 5<br />
FR 29.3.<br />
19:30 Laeiszhalle, Carl-<br />
Philipp-Emanuel-<br />
Bach Chor: Dvo ák,<br />
Hamburg-Mitte<br />
Johannes-Brahms-<br />
Platz<br />
20:00 kukuun, Club-<br />
BINGO! mit RICAR-<br />
DO M., Spielbudenplatz<br />
21-22<br />
SO 31.3.<br />
11:00 Ernst Barlach<br />
Haus, Herzenssache<br />
- Wilhelm<br />
Busch malt, Tägl.<br />
außer Mo., Baron-<br />
Voght-Str. 50a<br />
19:30 Ohnsorg Theater,<br />
De verdüvelte<br />
Glückskeks, Heidi-<br />
Kabel-Platz 1<br />
Kunst &<br />
Literatur<br />
MALEREI<br />
10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />
Heinrich<br />
Reinhold:, Philippe<br />
Vandenberg, Lili<br />
Fischer, Tägl. außer<br />
Mo., Glockengießerwall<br />
5<br />
10:00 Museum für<br />
Kunst und Gewerbe,<br />
OTTO - Die<br />
Ausstellung, Bis zu<br />
14.02.3019; Tägl.<br />
außer Mo., Steintorplatz<br />
FOTOGRAFIE<br />
11:00 Deichtorhallen,<br />
Haus der Photografie,<br />
Michael Wolf<br />
− Life In Cities, tägl.<br />
außer Montags<br />
SONSTIGES<br />
10:00 Museum für<br />
Hamburgische<br />
Geschichte,<br />
Revolution! Revolution?<br />
Bis zum<br />
25.02.<strong>2019</strong>, Tägl.<br />
außer Di., Holstenwall<br />
24<br />
10:00 Altonaer Museum,<br />
Schöner Wohnen in<br />
Altona? Stadtentwicklung<br />
im 20. und<br />
21. Jahrhundert,<br />
tgl. außer Dienstag,<br />
Museumstr. 23<br />
16:00 Die schwule Bibliothek<br />
bei Hein &<br />
Fiete, wöchentäglich<br />
geöffnet bis 21<br />
Uhr, Pulverteich 21<br />
11:00 Deichtorhallen,<br />
Halle der Kunst,<br />
Hyper! A Journey<br />
into Art and Music,<br />
tägl. außer Montags<br />
MICHAEL<br />
§<br />
LEIPOLD<br />
RECHTSANWALT und<br />
FACHANWALT für Familienrecht<br />
• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />
• Strafrecht<br />
• Ausländer- und Asylrecht<br />
• Existenzgründungsberatung<br />
• Steuerberatung • Steuererklärungen<br />
• Jahresabschlüsse<br />
• Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />
• laufende betriebswirtschaftliche Beratung<br />
• Sanierungs- und Insolvenzberatung<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
S. Partheil-Böhnke<br />
Steuerberater<br />
Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />
Tel.: (040) 357 147 34<br />
Fax: (040) 357 147 37<br />
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Kleine Johannisstr. 10<br />
20457 Hamburg<br />
Tel. 040/ 334 69 14 - 22<br />
sven.partheil@nordstb.de<br />
www.nord-anker.de
16 ESSEN & TRINKEN<br />
Ricardo M. im Vu Speak Easy<br />
AFTER-SHOW-<br />
DINNER<br />
Ihr Schleckermäuler! Wenn ihr so richtig gierig seid, wollt<br />
ihr ja auch nicht ewig warten, sondern ganz schnell was<br />
runterschlabbern. Damit ihr auch beim Thema Nahrungsaufnahme<br />
ganz schnell was auf die Gabel – äh, eure<br />
Stäbchen – bekommt, rate ich euch eins: Macht es nicht wie ich und<br />
googelt „Restaurant Vu“, sondern steuert gleich die Karolinenstraße<br />
18 an. Andernfalls landet ihr beim Vu Nummer 1 auf dem Kiez, dem<br />
Großfamilien-Restaurant vom sweeten Bao Vu, und nicht seinem<br />
neuen, ganz eigenen Restaurant mit Bar: dem nigelnagelneuen Vu<br />
Speak Easy. Ein neues, stylishes Stübchen mit vietnamesisch-asiatischer<br />
Küche, von außen unsichtbarer Bar und einer für Hamburg<br />
fast schon außergewöhnlich internationalen und hippen Atmosphäre.<br />
Das Herz bei allem<br />
ist der lächelnde, sweet<br />
gekleidete und gastfreundliche<br />
Lebenskünstler Bao, der sich<br />
allerdings einen Trend bei mir abgeschaut haben muss: Er trägt<br />
Schnäuzer. Mal in Berlin gelebt, mal in Mode gemacht, mal Keyboarder<br />
bei den Blitzkids gewesen. Jetzt Mutti nach Geheimrezepten<br />
aus Saigon gefragt, fix kernsaniert und schick gemacht die Bude<br />
– und schon jetzt versammelt Bao alles um sich, was irgendwie cool<br />
und lässig ist. Ich bin hier also genau richtig!<br />
Vu Speak Easy, Karolinenstraße 18, U Messehallen, Hamburg,<br />
www.facebook.com/vuspeakeasy<br />
FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />
ESSEN<br />
Chefkoch Lior aus Jerusalem ist der<br />
Einzige, dem Baos Mama aus Saigon das<br />
Rezept ihrer Pho-Suppe verraten hat. Das<br />
schmeckt man und man möchte gerne<br />
Baos Mama kennenlernen und um des<br />
Sohnemanns Hand anhalten. Mein Highlight<br />
neben Bao: sein nach ihm benannter<br />
Burger!<br />
TRINKEN<br />
Die Speak Easy Bar nebenan ist jetzt<br />
schon eine der angesagtesten der Stadt.<br />
Da sie unsichtbar ist von außen, muss man<br />
die Klingel suchen. Werden die Senioren<br />
unter euch <strong>hinnerk</strong> Lesern noch kennen,<br />
so was. Innen feinste Cocktails für<br />
maximal 13 Gäste. Punktabzug: Es ist eine<br />
Raucher-Bar.<br />
FEIERN<br />
Ideal für alle, die die Zutaten Karolinenviertel,<br />
allerbeste Cocktails,<br />
Tapas und die Möglichkeit, mal wieder<br />
drinnen zu rauchen, plus eine Prise<br />
Berlin-Londoner Hipness lieben.<br />
BEDIENT WERDEN<br />
Die vietnamesische Großfamilie mit eigenem<br />
Restaurant und eine Mama, die seit<br />
sechzig Jahren kocht, kannste auch einem<br />
hippen Bao nicht aus den Genen kriegen.<br />
Bao ist alles in einem: Model, Bar-Star,<br />
Restaurant-Leiter, bester Talk-Partner und<br />
Szene- und Klub-Ratgeber.<br />
SITZEN<br />
Möge es endlich Sommer werden! Denn<br />
dann kommen zu den drei Tischen und<br />
ein paar Fensterplätzen vierzig Außenplätze<br />
hinzu. Optisch alles hübsch<br />
im Art-déco-Stil nach Baos Wunsch<br />
entworfen.<br />
FLIRTEN<br />
Kann man immer mit Bao. Genau<br />
wie alle anderen hippen Jungs,<br />
die da so reintrudeln, gucken die<br />
trendy Boys doch heutzutage gar<br />
nicht mehr so aufs Label. Falls du<br />
dir dennoch die Zähne ausbeißt,<br />
rate ich dir zum Bao Burger!<br />
www.ricardo-m.com<br />
RICARDO M. IM FEBRUAR<br />
24.2., Club-BINGO! mit RICARDO M., kukuun, Spielbudenplatz 22, Hamburg, S Reeperbahn, 20 Uhr
BULLFROG<br />
DESIGN-SHOP<br />
JETZT NEU IN DER WÄSCHEREI
18 HINNERK LIEBT<br />
FOTO: R. KATER<br />
INTERVIEW<br />
KILIAN KERNER<br />
Der 1979 geborene Kilian<br />
Kerner ist einer der umtriebigsten<br />
Modeschaffenden Deutschlands.<br />
Seit 2004 ist er als Designer<br />
öffentlich wahrnehmbar, zu seinen<br />
prominenten Fans gehören unter<br />
anderem Max Riemelt, Kylie Minogue<br />
und Bill Kaulitz. Wir sprachen<br />
mit ihm auch über Privates wie den<br />
Valentinstag.<br />
Guten Morgen, wobei stören wir dich<br />
gerade?<br />
Ich habe gerade meine Sachen fürs Tennis<br />
rausgesucht, ich will gleich spielen. Tennis<br />
ist neben Mode meine größte Leidenschaft.<br />
Wie oft spielst du denn?<br />
So drei- oder viermal die Woche. Meistens<br />
trainiere ich, Matches spiele ich im Winter<br />
weniger.<br />
Du wirst <strong>2019</strong> vierzig Jahre alt.<br />
Worauf freust du dich im neuen<br />
Lebensjahrzehnt?<br />
„Also ich hätte nichts dagegen,<br />
wenn es noch etwas dauert.“<br />
(lacht) Ich freue mich jetzt nicht so wahnsinnig<br />
darauf, ich muss mich noch an den<br />
Gedanken gewöhnen. Also ich hätte nichts<br />
dagegen, wenn es noch etwas dauert. Aber<br />
das ging mir auch so, als ich 30 wurde, dann<br />
fand ich es aber richtig gut – und habe mich<br />
eine Zeit lang, also bis 37, sogar etwas älter<br />
gemacht.<br />
Wie würdest du 2018 für dich<br />
einordnen?<br />
Beruflich lief es super, privat war es ruhig.<br />
Ich bin aber auf jeden Fall zufrieden, die Zusammenarbeit<br />
mit Samsonite macht Spaß,<br />
auch habe ich wieder eine Modekollektion<br />
entworfen, nicht nur Taschen oder Tenniskleidung.<br />
Verliebt habe ich mich leider nicht,<br />
das war mein großer Plan für 2018.<br />
Im <strong>Februar</strong> ist ja erst Valentinstag ...<br />
Ja, ein Tag vor meinem Vierzigsten.<br />
(grinst)<br />
Dann kannst du zweimal feiern.<br />
Na, wenn ich dann verliebt bin, schon!<br />
Welche Blumen hättest du denn<br />
gerne?<br />
Vom richtigen Mann sollten sie sein, eine<br />
bestimmte Sorte muss nicht sein. Mir reicht<br />
auch eine Blume ... Und weiße Blüten mag<br />
ich besonders.<br />
Zurück zum Design: Worauf achtest<br />
du, wenn du etwas entwirfst?<br />
Bei Samsonite war es zum Beispiel wichtig,<br />
dass es den Anforderungen an Business-<br />
Taschen standhält. Da muss man auch auf<br />
andere Dinge achten als nur auf Schönheit.<br />
Bei Mode ist man etwas freier, nicht<br />
jedes Teil einer Kollektion muss tragbar<br />
sein – aber natürlich habe ich immer Mode<br />
gemacht, die man tragen kann.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
WUNDERBAR<br />
Valentinstag mit der Familie<br />
Gerade erzählte uns Kilian Kerner etwas zum Tag der Liebenden, da platzten<br />
die Jungs von der WunderBar mit ihren Plänen für Febraur in die Redaktion. Der<br />
alljährliche Spendenmarathon „Die Familie tut was“, findet am 15. <strong>Februar</strong> als<br />
„Valentinstag-Special“ statt. Spendet bttte, was das Zeug hält. Für die Liebe! *ck<br />
15.2., Die Familie tut was – Valentinstag-Special, WunderBar, Talstraße 14,<br />
Hamburg, S Reeperbahn, 22 Uhr, www.wunderbar-hamburg.de
20 PARTY<br />
INTERVIEW<br />
„<br />
Frieden mit mir<br />
und meinem<br />
Körper “<br />
FOTOS: ENRICO DATU<br />
Seit mehr als zehn Jahren<br />
erfreut uns DJ Berry E. mit<br />
seinen Party- und Blogprojekten.<br />
Kurz nach Weihnachten überraschte<br />
er mit einem neuen Facebook- und<br />
SoundCloud-Profil. Was es mit „The<br />
Midnite Monkey“ auf sich hat und<br />
was das mit Erwachsenwerden,<br />
Mobbing und der Akzeptanz des<br />
eigenen Körpers zu tun hat, erzählte<br />
uns Berry gern.<br />
Zum Jahreswechsel hast du dich auf<br />
Facebook überraschend zum Affen<br />
gemacht. Warum der Monkey im neuen<br />
DJ Namen?<br />
Der Name DJ Berry E. ist so eng mit R ’n’ B<br />
und Pop verbunden, dass ich einfach einen<br />
neuen Namen als Abgrenzung brauchte. Ich<br />
habe mich in meinem Freundeskreis immer<br />
scherzhaft als behaarten Affen bezeichnet<br />
und so kam es dann nach und nach zum<br />
Monkey. Midnite repräsentiert mich als Kind<br />
der 1980er und somit ist der Name, wie<br />
auch das Artwork von „The Midnite Monkey“,<br />
die perfekte Symbiose.<br />
Beeren sind rund, süß, bunt. Der Affe<br />
mit der Banane kommt etwas expliziter,<br />
dunkler und rougher daher. Das<br />
hat vor allem musikalische Gründe,<br />
richtig?<br />
„The Midnite Monkey“ ist musikalisch der<br />
erwachsenere Berry, da hast du völlig recht.<br />
Aber auch privat bin ich keine zwanzig<br />
mehr und das spiegelt sich in „The Midnite<br />
Monkey“ wider. Das Kind in mir wird sich<br />
immer über DJ Berry E. austoben und ich<br />
glaube, dass ein großer Teil von mir auch für<br />
immer Kind bleiben wird. Aber musikalisch<br />
ist es einfach an der Zeit, dem erwachsenen<br />
Mann in Berry auch seinen Raum zu geben.<br />
Die aktuellen Fotos hat Enrico Datu<br />
gemacht. Wie habt ihr das Shooting<br />
geplant und den Look entwickelt?<br />
Enrico ist ein grandioser Künstler und<br />
Mensch. Wir haben uns beim Shooting<br />
das erste Mal getroffen und uns sofort<br />
gut verstanden. Er liest dich komplett als<br />
Menschen und versteht sofort, worum<br />
es geht. Mit ihm zu arbeiten, ist fast wie<br />
eine Therapie. Er erkannte meine Ängste,<br />
Schwächen und sah gleichzeitig die Stärken<br />
und das Potenzial in „Midnite Monkey“. Die<br />
Fotos zeigen mich im Grunde, wie ich bin.<br />
Es ist keine fiktive, verkleidete Person. Er<br />
ist ein Teil von mir, der nun einfach besser<br />
beleuchtet wurde.<br />
„Es ist keine<br />
fiktive Person.“<br />
„The Banana formely known as Berry“<br />
ist so eine Assoziation, die mir beim<br />
Lesen des Textes auf Facebook einfiel.<br />
Ist die Beere denn ganz weg oder ist<br />
„Midnite Monkey“ eine zusätzliche<br />
Persona?<br />
(lacht) Das ist super! Gefällt mir sehr. Nein,<br />
der Berry in mir bleibt und das muss auch<br />
so, denn das ist musikalisch meine Wurzel.<br />
Aber ich werde als DJ Berry E. nur noch<br />
ausgewählte Gigs spielen, damit ich den<br />
Spaß an R ’n’ B und Pop nicht verliere. Vor<br />
allem auf meinen eigenen Partys wie der<br />
G.A.Y. oder Pop The Floor wird das Fall sein,<br />
aber auch deutschlandweit gibt es so einige<br />
Highlights, wo Berry nicht fehlen darf.<br />
So ein Imagewechsel ist riskant.<br />
Allerdings hast du ja auch schon beim<br />
Bloggen erfolgreich die zweite Marke<br />
etabliert. Treibt dich eher die Lust am<br />
Neuen, am Risiko, oder die Angst vor<br />
Stillstand und Wiederholung?<br />
Ich mache Dinge eher intuitiv. Ich habe<br />
Anfang 2018 irgendwann gemerkt, dass<br />
das ganze Pop-Ding für mich irgendwie<br />
ausgelutscht ist. Ich habe früh erkannt,<br />
dass ich das Feuer verlieren werde, wenn<br />
ich so weitermache. Gleichzeitig merkte<br />
ich, dass meine Liebe zur House-Musik<br />
immer stärker raus will und das möglicherweise<br />
mein neuer Weg sein könnte oder<br />
sein muss. Da aber beide Musikrichtungen<br />
unter einem Label nicht funktionieren, weil<br />
der Gast dann nie weiß, was ihn erwartet,<br />
musste dieser neue Name her. Natürlich ist<br />
es ein Risiko, aber mir ist es wichtig, dass<br />
das, was ich mache, authentisch ist. Sowohl<br />
auf meinem Blog „Hollywood Tramp“ als<br />
auch als DJ. Das ist nun mal ein Teil meiner<br />
DJ-Identität, und House hat in meinem<br />
Leben schon als Kind eine große Rolle<br />
gespielt. Warum sollte ich diese Seite also<br />
verbergen? Ich habe mich viel zu lange von<br />
Ängsten und Befürchtungen leiten lassen<br />
und mit den Jahren gelernt, dass man sich<br />
einfach überwinden und machen muss,<br />
wenn es sich richtig anfühlt.<br />
Du schreibst auf Hollywood Tramp<br />
regelmäßig über die Alltäglichkeiten<br />
schwuler Dating- und Sexkultur.
PARTY 21<br />
Gerne auch etwas, sagen wir mal, konservativ. Bei<br />
den Partys oder eben der Schaffung der DJ-Personas<br />
spielst du aber offensiv mit Trigger-Elementen<br />
schwuler Sexualität. Nur „sex sells“ oder drückst du<br />
in den Personas auch eigene Fantasien aus?<br />
Da ist Hollywood Tramp sicherlich ein gutes Ebenbild meiner<br />
selbst. Auf der einen Seite bin ich konservativ, wenn es<br />
um Beziehung, Dating usw. geht. Aber ich bin sexuell kein<br />
konservativer Mensch und sehr offen. Auf Hollywood Tramp<br />
dreht sich eben parallel auch vieles um Sex und Sexyness.<br />
Die Tatsache, dass ich zum Beispiel auf Instagram mit<br />
diesen Elementen spiele, hat eher etwas damit zu tun, dass<br />
ich als Teenager für mein Aussehen lange und sehr extrem<br />
gemobbt wurde. Ich habe dann lange gebraucht, um in<br />
meinen 20ern zu mir zu finden und zu stehen. Erst jetzt in<br />
meinen 30ern habe ich Frieden mit mir und meinem Körper<br />
gefunden und fühle mich wohl in meiner Haut. Wenn ich<br />
also zum Beispiel Oben-ohne-Bilder poste, hole ich mir<br />
einfach auf virtuelle und oberflächliche Weise ein kleines<br />
bisschen Bestätigung und habe dadurch gelernt, dass es<br />
okay ist, dass ich so aussehe, wie ich aussehe, und dass ich<br />
mich zeigen kann. Es ist eine kleine Therapie, um zu seinen<br />
Körper zu stehen. Fast schon eine kleine Feier für den Frieden<br />
in dir selbst.<br />
Wer wird denn bei der G.A.Y. im <strong>Februar</strong> dabei sein:<br />
Berry oder Monkey?<br />
Ich habe mir ein grandioses Line-up für die Party zusammengebucht<br />
und freue mich sehr auf die vielen DJs, Acts<br />
und Künstler. Bei der G.A.Y. bin ich in erster Linie Berry der<br />
Veranstalter, Berry der DJ und Berry der Performer. Ich werde<br />
den kleinen „Midnite Monkey“ an diesem Abend etwas<br />
an die Hand nehmen und in dieses große Event einführen<br />
müssen. Er wird zur späten Stunde auf dem Electro Floor<br />
ein kleines Set spielen und die Mädels aus Amsterdam unterstützen,<br />
die an diesem Abend ihre TraffaMafia-Party auf<br />
den Electro Floor bringen. Wenn der „Midnite Monkey“ brav<br />
ist, darf er dann vielleicht im Mai noch mal ran. (lacht)<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
23.2. G.A.Y. (Glory And Youth), Docks, Spielbudenplatz,<br />
Hamburg, S Reeperbahn, 23 Uhr
22 PARTY<br />
GOLDEN CUT<br />
FLEISCHES-<br />
LUST<br />
„The Beefy House of Camp Carnival“<br />
ist die wohl fleischlastigste der Mottopartys<br />
von Hamburgs erfolgreichster<br />
schwuler Feierreihe.<br />
FOTOS: THORSTEN ZURBRÜGGEN<br />
Hier wird denjenigen, die sich sonst<br />
vielleicht doch eher in zurückhaltender<br />
Beobachterrolle gefallen, durch Masken und<br />
Verkleidungen die Möglichkeit des „Sichfallen-Lassens“<br />
geboten. Und genutzt.<br />
Einmal drin im bunt geschmückten Golden<br />
Cut am Hauptbahnhof, empfängt euch ein<br />
Traumland mit Anleihen vom Mardi Gras<br />
aus Sydney und New Orleans. Mit einer<br />
zauberhaften Vanity Trash als Host, Gogos<br />
und wie immer den maskulinsten DJs, die<br />
Alex und sein Team auf der ganzen Welt<br />
auftreiben konnten. Was braucht man mehr,<br />
um durchzudrehen? LED-Spielzeug und<br />
Stickstoffnebel? Wird erledigt! *ck<br />
2.3., Camp77_Gluecksmodul, Golden Cut,<br />
Holzdamm 61, Hamburg, U + S Hauptbahnhof,<br />
23 Uhr
FOTO: JANA SABETH SCHULTZ<br />
GOLDMARIE<br />
Doris Gay*<br />
Soll noch mal ein schwuler<br />
weißer Cis-Mann sagen,<br />
Lesben seien doch klischeehaft<br />
und auf keinen Fall<br />
lustig. So aus Prinzip und<br />
so ... Ihr kennt den misogynen<br />
Mist. Jedenfalls gibt<br />
es ein neues Partyprojekt<br />
der Mädels vom „The Social<br />
Club“ (nächster Termin am<br />
15. <strong>Februar</strong> in der Austerbar,<br />
Henriettenweg 1). Und die<br />
bedienten sich bei der Kreation<br />
der Party bei einem DER<br />
schwulen Literaturhelden,<br />
Oscar Wilde. So ist also Dorian<br />
Gray jetzt Doris Gay* und<br />
veranstaltet am 23. <strong>März</strong><br />
in der Goldmarie mit DJ<br />
Gina G. und DJ NiNo einen<br />
legendären Mädelsabend<br />
mit Ehefrauen, Freundinnen,<br />
dem Lieblings-Queer oder<br />
der Dragqueen und der<br />
WunderBar ein paar Häuser<br />
weiter. Du bist Doris! *ck<br />
23.3., Doris Gay*, Goldmarie,<br />
Talstr. 20, Hamburg, S<br />
Reeperbahn, 21 Uhr<br />
NACHTASYL<br />
Diamantstandard<br />
Darunter geht es bei DARE! nicht mehr. Keine 1980er-<br />
Party der Stadt bemüht sich mehr, nicht in Kitsch und<br />
Stereotypen des Jahrzehnts von Neonleggings<br />
und Schweißbändern zu verfallen,<br />
sondern jeden Monat eine<br />
feine musikalische Auswahl<br />
der wirklich bleibenden<br />
Erinnerungen wachzuküssen.<br />
Am 2. <strong>Februar</strong><br />
erledigt das „Precious<br />
Little Diamond“ DJ<br />
Little L. und am<br />
2. <strong>März</strong> niemand<br />
anders als DJ Chris<br />
Flyke, der schon<br />
selbst erfolgreiche<br />
Partyprojekte in<br />
der Hansestadt<br />
gestemmt hat.<br />
„Sounds Like a<br />
Melody“ im schönsten<br />
Theaterdachgeschoss<br />
Hamburgs. *ck<br />
2.2. + 2.3., DARE!,<br />
Nachtasyl im Thalia Theater,<br />
Alstertor 1, Hamburg,<br />
S+U Jungfernstieg, 22:30 Uhr<br />
PARTY 23
24 HINNERK LIEBT<br />
PARTY<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
FR 1.2.<br />
23:55 Prinzenbar, Pop<br />
The Floor - FriGay,<br />
Pop, RnB, Club<br />
Sounds, Hits &<br />
Shits mit DJ Berry<br />
E, Kastanienallee<br />
20<br />
SA 2.2.<br />
22:30 Thalia Theater,<br />
DARE! - Precious<br />
Little Diamond, the<br />
80s club for gays +<br />
friends at Nachtasyl,<br />
Alstertor 1<br />
23:55 Docks, G.A.Y. -<br />
Glory And Youth<br />
-Timetravel <strong>2019</strong>,<br />
mit Bambi Mercury,<br />
Berry E., Ployceebell,<br />
Nicki Dynamite,<br />
Barbara Fox,<br />
Valery Pearl u.a.,<br />
Spielbudenplatz 19<br />
SO 24.2.<br />
16:00 Die Burg – Theater<br />
am Biedermannplatz,<br />
Tanz[t]<br />
akt- das queere<br />
Tanzvergnügen,<br />
Standard & Lateinmusik,<br />
Salsa,<br />
Discofox, Tango,<br />
Volkmannstr 6<br />
DI 26.2.<br />
20:00 Contact Bar, Penny-Pincher,<br />
Men<br />
only. Der Abend für<br />
alle Pfennigfuchser.<br />
Bis 22 Uhr, Danziger<br />
Str. 51<br />
DO 28.2.<br />
20:00 Contact Bar, Open<br />
House! Barabend,<br />
Men only., Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Longdrink Night,<br />
Pulverteich 17<br />
23:00 Große Freiheit 36,<br />
Kaiserkeller: Sheroes,<br />
feministische<br />
Frauenparty für alle<br />
Heldinnen, egal ob<br />
lesbisch, bi oder<br />
hetero, ob cis oder<br />
trans, Große Freiheit<br />
36<br />
23:00 Knust, PINK INC<br />
Kopfhörer Party,<br />
Kopfhörer Dancefloor<br />
mit 3 DJs<br />
parallel. Hostet by<br />
Valery Pearl, Neuer<br />
Kamp 30<br />
23:00 Golden Cut,<br />
Camp_77 Gluecksmodul,<br />
Beefy Carnival,<br />
Holzdamm 61<br />
SA 16.3.<br />
23:59 Bahnhof Pauli,<br />
BABYLON, Electro<br />
Clubbing, Men<br />
Only!, Spielbudenplatz<br />
21-22<br />
23:59 PAL / MOIRÉ,<br />
Kann denn Liebe<br />
Synthie sein?, Karolinenstr.<br />
45<br />
SO 17.3.<br />
16:00 Die Burg – Theater<br />
am Biedermannplatz,<br />
Tanz[t]<br />
akt- das queere<br />
Tanzvergnügen,<br />
Volkmannstr 6<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
22:00 Wunderbar, Blow<br />
Me Up, Eine Nacht<br />
mit René, Talstraße<br />
14<br />
MONTAG<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Extratour, Georgs<br />
Stammtisch,<br />
Offener Stammtisch<br />
für schwule<br />
Männer, Zimmerpforte<br />
1<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Montags- schwule<br />
Gossipbörse, Talstraße<br />
14<br />
23:00 Große Freiheit<br />
36, Kaiserkeller:<br />
Shakesqueer - lesbischwul.<br />
queer.<br />
we are here.,<br />
Indiepop/-rock,<br />
Alternative, Queerpop<br />
& Electro,<br />
Große Freiheit 36<br />
DO 7.2.<br />
19:00 BASEMENT XXV,<br />
DragQueen Bingo<br />
by Magnifick, Pulverteich<br />
23<br />
SA 9.2.<br />
23:00 Bahnhof Pauli,<br />
BABYLON, Electro<br />
Clubbing, Men<br />
Only!, Spielbudenplatz<br />
21-22<br />
23:00 Fundbureau,<br />
MANHATTAN<br />
- Underground<br />
Sounds, DJs: Rony<br />
Golding, Berkenkamp,<br />
Tee Jay, Fabi<br />
B, DJNK, Stresemannstraße<br />
114<br />
MI 13.2.<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Bergfest, Pulverteich<br />
17<br />
FR 15.2.<br />
19:00 LiZ, FLITtchenkneipe,<br />
für Frauen,<br />
Lesben, Trans und<br />
Inter (FLTI), Karolinenstr.<br />
21(HH)<br />
SA 23.2.<br />
22:00 Wunderbar,<br />
offizielle After-<br />
Geburtstagsparty<br />
der WunderBar,<br />
Talstraße 14<br />
FR 1.3.<br />
20:00 Contact Bar,<br />
NACKT! Naked-<br />
Sexparty, Men only.<br />
ab 23:55 Uhr Bar-<br />
Night., Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Contact Bar,<br />
NACKT! Naked-<br />
Sexparty, Men only.<br />
ab 23:55 Uhr Bar-<br />
Night., Danziger<br />
Str. 51<br />
23:55 Prinzenbar, Pop<br />
The Floor - FriGay,<br />
Pop, RnB, Club<br />
Sounds, Hits &<br />
Shits mit DJ Berry<br />
E, Kastanienallee<br />
20<br />
SA 2.3.<br />
17:30 SLUTCLUB,<br />
Horse Fair Market<br />
- regulärer Fickstutenmarkt,<br />
Einlass<br />
Stuten: 17:30 -<br />
18:30 Uhr, Einlass<br />
Hengste: 19:00<br />
- 20:00 Uhr, Rostocker<br />
Straße 20<br />
22:30 Thalia Theater,<br />
DARE! - Sounds<br />
Like A Melody, the<br />
80s club for gays +<br />
friends at Nachtasyl,<br />
Alstertor 1<br />
DI 5.3.<br />
20:00 Contact Bar, Penny-Pincher,<br />
Men<br />
only. Der Abend für<br />
alle Pfennigfuchser.<br />
Bis 22 Uhr, Danziger<br />
Str. 51<br />
MI 6.3.<br />
20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />
& Sexy Wednesday,<br />
2-4-1 bis 23 Uhr,<br />
danach regulärer<br />
Barbetrieb, Rostocker<br />
Straße 20<br />
DO 7.3.<br />
20:00 Contact Bar, Open<br />
House! Barabend,<br />
Men only., Danziger<br />
Str. 51<br />
DI 12.3.<br />
20:00 Contact Bar, Penny-Pincher,<br />
Men<br />
only. Der Abend für<br />
alle Pfennigfuchser.<br />
Bis 22 Uhr, Danziger<br />
Str. 51<br />
MI 20.3.<br />
20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />
& Sexy Wednesday,<br />
2-4-1 bis 23 Uhr,<br />
danach regulärer<br />
Barbetrieb, Rostocker<br />
Straße 20<br />
DO 21.3.<br />
20:00 Contact Bar, Open<br />
House! Barabend,<br />
Men only., Danziger<br />
Str. 51<br />
FR 22.3.<br />
20:00 Contact Bar,<br />
NACKT! Naked-<br />
Sexparty, Men only.<br />
ab 23:55 Uhr Bar-<br />
Night., Danziger<br />
Str. 51<br />
MI 27.3.<br />
20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />
& Sexy Wednesday,<br />
Rostocker Straße<br />
20<br />
DO 28.3.<br />
20:00 Contact Bar, Open<br />
House! Barabend,<br />
Men only., Danziger<br />
Str. 51<br />
FR 29.3.<br />
20:00 Contact Bar,<br />
NACKT! Naked-<br />
Sexparty, Men only.<br />
ab 23:55 Uhr Bar-<br />
Night., Danziger<br />
Str. 51<br />
SO 31.3.<br />
18:00 SLUTCLUB, All<br />
You Can Fuck, Ab<br />
23 Uhr: Fuck the<br />
Rest, Rostocker<br />
Straße 20<br />
DIENSTAG<br />
09:00 Erotixx, Bi-Day,<br />
Hamburger Berg 36<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
MITTWOCH<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Contact Bar, Die<br />
Schnapsidee: Shot!,<br />
Men only, Danziger<br />
Str. 51<br />
DONNERSTAG<br />
20:00 Generation Bar,<br />
Blond am Donnerstag,<br />
Stammtisch,<br />
Lange Reihe 81<br />
22:00 Wunderbar, Ein<br />
Kessel Buntes, Talstraße<br />
14<br />
FREITAG<br />
21:00 Generation Bar,<br />
Sounds on the floor,<br />
mit den G-Bar-DJs,<br />
Lange Reihe 81<br />
SAMSTAG<br />
05:00 SLUTCLUB,<br />
Insomnia Frühclub,<br />
kein Dresscode,<br />
Rostocker Straße<br />
20
26 NORDDEUTSCHLAND<br />
Community<br />
#QUEERJOBS<br />
Das Queere Netzwerk<br />
Niedersachsen (QNN) sucht<br />
einen eigenständig arbeitenden,<br />
kommunikativen<br />
Menschen, der das „TiN –<br />
Trans* in Niedersachsen“ als<br />
selbst organisiertes Netzwerk<br />
weiterführt. Zum Aufgabengebiet<br />
gehören die Organisation<br />
von TiN-Veranstaltungen<br />
wie Netzwerktreffen,<br />
Arbeits- oder Fachtagen, die<br />
Netzwerkentwicklung nach<br />
innen und außen sowie die<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Sozialministerium. Auf der<br />
Internetseite www.q-nn.de<br />
sind die genauen Anforderungen<br />
und Informationen in<br />
einem PDF abrufbar.<br />
#EHRUNG<br />
Nino Dammann wurde für<br />
sein Engagement Stipendiat<br />
der Studienstiftung. Damit<br />
will die Stiftung Aufmerksamkeit<br />
für soziale Projekte<br />
fördern und gleichzeitig jedem<br />
eine Möglichkeit bieten,<br />
sich finanziell zu engagieren.<br />
Dammann werbe „seit fünf<br />
Jahren mit Veranstaltungen<br />
im Landkreis Cloppenburg<br />
und der Region für eine größere<br />
gesellschaftliche Akzeptanz<br />
im ländlichen Raum von<br />
Menschen mit unterschiedlichen<br />
sexuellen Orientierungen<br />
und geschlechtlichen<br />
Identitäten“, so die Stiftung<br />
in der Begründung. *ck<br />
www.studienstiftung.de<br />
PARTY<br />
Frühlingserwachen im Partykalender<br />
Obwohl der Winter doch gerade erst<br />
so richtig losgelegt hat, ist er bald<br />
schon wieder vorbei. Im queeren Partyleben<br />
Norddeutschlands gab es zwar keinen Winterschlaf,<br />
trotzdem heizen die Kreativen der<br />
Feierszene jetzt noch mal mehr ein.<br />
Nach dem 8. Geburtstag im Januar lädt die<br />
GayCandy dich am 16. <strong>Februar</strong> zur größten<br />
monatlichen Party in den Bremer 2raumclub<br />
ein. Mit voller Fahrt in Richtung Frühling<br />
geht’s um eine Stunde vor Mitternacht<br />
zum queeren Planet in die Mensa Academia<br />
Bremen. DJ Andrew Dunke und DJ David<br />
Marquez vertreiben mit dir zusammen<br />
schwungvoll zu heißen Beats den grauen<br />
und kalten Winter – natürlich wird standesgemäß<br />
regenbogenfarbig dekoriert.<br />
Am 2. <strong>März</strong> nimmt das Gleis 9 nach zehn<br />
Jahren Abschied von der Bremer Szene. Auf<br />
der von <strong>hinnerk</strong> präsentierten Abschlussparty<br />
wird ab 23 Uhr zum letzten Mal in dem<br />
Partytempel geschuppt. Zur Begrüßung<br />
bekommen die ersten 333 Gäste einen<br />
Orgasmus. Das wird sogar vom Veranstalter<br />
garantiert und hier nicht näher ausgeführt.<br />
Es lesen ja vielleicht auch Kinder mit. DJ<br />
Marcello Six, DJ Leberwurst, DJ Markus und<br />
DJ Denny D sorgen auf zwei Tanzflächen für<br />
erste frühlingshafte Hitzewallungen.<br />
Zwei Tage schlafen, und dann heißt es am<br />
4. <strong>März</strong> wieder „Kölle alaaf“. Das Friends und<br />
die König Lounge in Bremen laden ab 19 Uhr<br />
zur großen Rosenmontagsause ein.<br />
Zur größten schwul-lesbischen Party Norddeutschlands,<br />
der Volume XXL, wird am 9.<br />
<strong>März</strong> ab 23 Uhr in den Funpark Hannover<br />
eingeladen. Auf dich wartet ein Sektempfang,<br />
eine Lasershow mit Special Effects<br />
und eine bunte Musikmischung der angesagtesten<br />
DJs der queeren Szene.<br />
Wer den Abend lieber elektronisch mag, sollte<br />
ab 23 Uhr zur Stroh•feu•er in den Bremer<br />
Magazinkeller: DJ Markus, DJ Hannes und DJ<br />
Jasha Mason bieten das Beste aus Elektro,<br />
Techno und Tech House. *mr/ck<br />
FOTOS: M. RÄTZ<br />
Man(n) sieht gut aus.<br />
Dr. med. Andreas Britz<br />
Haut- und Lasertherapie<br />
Heimhder Straße 38<br />
20148 Hamburg<br />
Telefon 040 - 44 80 98 12<br />
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Tattoo-Entfernung<br />
Liposuktion (Fettabsaugung)<br />
Peeling<br />
Faltenunterspritzung<br />
Lidstraffung<br />
www.dr-britz.de
STARTIPPS<br />
DJ Francis:<br />
Lieblingslieder<br />
Er gehört zur festen Riege der „Gö/crazy“-DJs,<br />
begeisterte aber auch schon in Magdeburg und<br />
regelmäßig in seiner Heimat Berlin. Hier verrät<br />
DJ Francis uns seine zehn Lieblingslieder – und<br />
diese Liste ist gar nicht so klubbig, wie man erwartet.<br />
Ja, sogar Whitney Houston (Bild rechts) ist mit dabei,<br />
und Ariana Grande gleich zweimal! *rä<br />
1. Ciara – Level Up<br />
2. Ariana Grande – No Tears Left to Cry<br />
3. Fisher – Losing It<br />
4. Cardi B – Bodak Yellow<br />
5. Calvin Harris & Sam Smith (Bild unten rechts) –<br />
Promises<br />
6. Willy William – La La La<br />
7. Whitney Houston – I Will Always Love You<br />
8. Ariana Grande feat. Troye Sivan – Dance to This<br />
9. Eleni Foureira – Fuego<br />
10. Netta – Toy<br />
www.instagram.com/dj__francis<br />
FOTO: M. RÄDEL
28 TERMINE NORD<br />
NORD<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
FR 1.2.<br />
20:00 RAT & TAT, Liquid<br />
Dreams - The<br />
Cocktail Session,<br />
KWEER, Theodor-<br />
Körner-Str. 1,<br />
Bremen<br />
SA 2.2.<br />
22:00 MAchsDOch,<br />
After-Homophilias,<br />
Donnerschweer Str.<br />
50, Oldenburg<br />
23:00 Shagall, GayKiss<br />
- Neon Party III,<br />
Rembertiring 4,<br />
Bremen<br />
DI 5.2.<br />
14:00 Vulkan-Sauna,<br />
Gayromeo Day, Mitglieder<br />
zahlen 10<br />
Eur Eintritt. Bis 23<br />
Uhr, Otto-Brenner-<br />
Str. 15, Hannover<br />
FR 8.2.<br />
20:00 Marlene, Die<br />
Bösen Schwestern:<br />
VERFLIXT und<br />
nachGELACHT,<br />
Prinzenstr. 10, Hannover<br />
SA 9.2.<br />
22:00 Gewandhaus,<br />
MenDance /<br />
WomenDance Altstadtmarkt,<br />
Braunschweig<br />
MO 11.2.<br />
20:15 Apollo Kino,<br />
Queerfilmnacht:<br />
Just Friends, Limmerstr.<br />
50, Hannover<br />
MI 13.2.<br />
20:30 Pumpe, Queerfilmnacht:<br />
Just<br />
Friends, Haßstr.<br />
22, Kiel<br />
DO 14.2.<br />
19:30 Andersraum,<br />
Queere Filmnächte,<br />
Asternstr. 2, Hannover<br />
FR 15.2.<br />
15:00 EGO Erotikfachmarkt<br />
Bockel, Bi<br />
Tag, An der Autobahn<br />
1, Gyhum<br />
(Bockel)<br />
15:00 EGO Markt<br />
Schwarmstedt, Bi-<br />
Time, An der Autobahn<br />
6, Schwarmstedt<br />
20:30 City46, Queerfilmnacht:<br />
Just<br />
Friends, Birkenstraße<br />
1, Bremen<br />
SA 16.2.<br />
22:00 Alhambra, MÄN-<br />
NERfabrik, men<br />
only., Hermannstraße<br />
83, Oldenburg<br />
SO 17.2.<br />
16:00 Vulkan-Sauna,<br />
Wellness Weekend,<br />
Otto-Brenner-Str.<br />
15, Hannover<br />
MI 20.2.<br />
20:00 Forum St. Peter,<br />
Die Bibel über<br />
Homosexualität,<br />
Georgstr. 5, Oldenburg<br />
SA 23.2.<br />
122:00 DORMERO Hotel,<br />
QueerClub, Hildesheimer<br />
Str. 34-38,<br />
Hannover<br />
23:00 Mensa Academia,<br />
Planet Queer! -<br />
Rainbow Special,<br />
Dechanatstr. 13-15,<br />
Bremen<br />
MI 27.2.<br />
19:00 Zone 283, Feierabend<br />
Cruising,<br />
Kornstraße 283,<br />
Bremen<br />
DO 28.2.<br />
18:00 Andersraum,<br />
Queer Migrants,<br />
Asternstr. 2, Hannover<br />
14:00 Vulkan-Sauna,<br />
Partnertag. Bis 23<br />
Uhr, Otto-Brenner-<br />
Str. 15, Hannover<br />
SA 2.3.<br />
23:00 Gleis 9, Queer<br />
Affair Abschlussparty,<br />
Bürgermeister-Smidt-Str.<br />
15,<br />
Bremen<br />
SO 3.3.<br />
19:30 Fritz, Kay Ray:<br />
Wonach sieht‘s<br />
denn aus?!?, Herdentorsteinweg<br />
39,<br />
Bremen<br />
MO 4.3.<br />
19:00 König Lounge,<br />
Rosenmontagsause,<br />
Ostertorswallstraße<br />
68, Bremen<br />
FR 8.3.<br />
20:00 Swiss Life Hall,<br />
Flashdance - Das<br />
Musical, Ferdinand-<br />
Wilhelm-Fricke-<br />
Weg 8, Hannover<br />
SA 9.3.<br />
14:00 K13 Sauna,<br />
Schaumparty +<br />
Youngster-Tag,<br />
Schaum ab 22 Uhr<br />
in der Fun-Area,<br />
Klävemannstr 13,<br />
Oldenburg<br />
23:00 Funpark, VOLUME<br />
XXL, mit DJck & DJ<br />
Territo, Expo Plaza<br />
9, Hannover<br />
SO 10.3.<br />
14:00 Swiss Life Hall,<br />
Flashdance - Das<br />
Musical, Ferdinand-<br />
Wilhelm-Fricke-<br />
Weg 8, Hannover<br />
MI 13.3.<br />
14:00 Vulkan-Sauna,<br />
Youngster Day,<br />
U30 zahlen 10 Eur<br />
Eintritt. Bis 23 Uhr,<br />
Otto-Brenner-Str.<br />
15, Hannover<br />
16:00 PERSEUS Club<br />
Sauna, Youngster<br />
Tag, Eintritt bis<br />
25 Jahre 5 Euro,<br />
Waller Heerstr. 126,<br />
Bremen<br />
19:00 Zone 283, Feierabend<br />
Cruising,<br />
kein Dresscode,<br />
Kornstraße 283,<br />
Bremen<br />
DO 14.3.<br />
19:30 Andersraum,<br />
Queere Filmnächte,<br />
Asternstr. 2, Hannover<br />
SA 16.3.<br />
22:00 Alhambra,<br />
MännerFabrik –<br />
BärenErwachen,<br />
men only., Hermannstraße<br />
83,<br />
Oldenburg<br />
23:00 2RaumClub,<br />
GayCANDY #114,<br />
Rembertiring 7/9,<br />
Bremen<br />
SO 17.3.<br />
15:00 Kantine 5, Rosa<br />
Tanzcafé für Lesben,<br />
Schwule &<br />
Tanzbegeisterte,<br />
Standard-, Latein<br />
u. Tango Argentino<br />
sowie Kaffee &<br />
Kuchen, An der<br />
Weide 50, Bremen<br />
16:00 HuK, Sonntags<br />
– Cafe, bis 18 Uhr,<br />
Schuhstr. 4, Hannover<br />
18:00 Joe‘s Hannover,<br />
S.O.S. – Sex on<br />
Sunday, 1 Freigetränk,<br />
Odeonstr. 5,<br />
Hannover<br />
DI 19.3.<br />
14:00 K13 Sauna,<br />
Single-Tag, Klävemannstr<br />
13,<br />
Oldenburg<br />
20:30 Andersraum,<br />
BDSM Stammtisch,<br />
Asternstr. 2, Hannover<br />
SA 23.3.<br />
21:00 Burgklause,<br />
Schlagerparty, die<br />
Hits der 70er, 80er,<br />
90er, Burgstr. 11,<br />
Hannover<br />
DI 26.3.<br />
14:00 K13 Sauna,<br />
Single-Tag, Klävemannstr<br />
13,<br />
Oldenburg<br />
20:30 Andersraum,<br />
BDSM Stammtisch,<br />
Asternstr. 2, Hannover<br />
MI 27.3.<br />
19:00 Zone 283, Feierabend<br />
Cruising,<br />
kein Dresscode,<br />
Kornstraße 283,<br />
Bremen<br />
18:00 Joe‘s Hannover,<br />
YoungStars, unter<br />
28 Jahren bekommen<br />
jeden Tag<br />
einen GetränkeCoin<br />
und zahlen nur 6<br />
Euro, Odeonstr. 5,<br />
Hannover<br />
DO 28.3.<br />
18:00 Hannöversche<br />
Aids-Hilfe e.V., Fit<br />
& Gesund? - HIV<br />
& STI Check für<br />
schwule & bisexuelle<br />
Männer, Lange<br />
Laube 14, Hannover<br />
FR 29.3.<br />
21:00 Zone 283, Men´s<br />
Night, Kein Dresscode,<br />
Kornstraße<br />
283, Bremen<br />
20:00 Bronx, Barbetrieb,<br />
Bohnenstraße 1B,<br />
Bremen<br />
22:00 Bar Romantis,<br />
Friday Quiz Time,<br />
Lavesstr. 64, Hannover<br />
SA 30.3.<br />
23:00 Alhambra, Rosa<br />
Disco, Dance, Charts,<br />
House und Klassiker,<br />
Hermannstraße<br />
83, Oldenburg<br />
Rainbow Special<br />
23.02.<strong>2019</strong><br />
DJ Marquez<br />
PLANET<br />
QUEER<br />
Andrew Druke<br />
Mensa Academia Bremen I Dechanatstr.13-15 28195 Bremen
30<br />
GESUNDHEIT<br />
WELLNESS<br />
Neues in und aus der DRAGON!<br />
Für jemanden, der wie ich<br />
durch beruflichen Hamburg-<br />
Entzug Jahre nicht in DER schwulen<br />
Sauna der Stadt war, ist es fast so,<br />
als wäre hier wirklich alles umgebaut,<br />
erneuert und erweitert worden. Aber<br />
selbst für regelmäßige Dragon-<br />
Gänger gibt es ständig mehr zu<br />
entdecken. Wir sprachen mit den<br />
neuen Geschäftsführern, Habib und<br />
Daniel, die seit rund einem Jahr das<br />
Heft bzw. das Saunatuch in der Hand<br />
haben. *ck<br />
Seit einem Jahr seid ihr „die Neuen“ in der<br />
Dragon. Warum eigentlich? Was macht euch<br />
so einen Spaß an der Arbeit, dass ihr das<br />
ganze Projekt übernommen habt?<br />
Wir sind seit einem Jahr die Neuen, aber wir<br />
sind quasi gar nicht so neu, wir haben als<br />
Geschäftsführer bei dem Inhaber gearbeitet,<br />
der die Sauna 1995 geplant und gebaut hat.<br />
1996, im Juli, wurde die Sauna dann als „Badehaus<br />
Dragon“ eröffnet. Später wurde der<br />
Betrieb in „Dragon Sauna“ umbenannt. Die<br />
Sauna wurde mit 580 qm Fläche eröffnet<br />
und innerhalb der letzten Jahre auf jetzt<br />
1.800 qm vergrößert.<br />
Während unserer gemeinsamen Zeit als<br />
Geschäftsführer haben wir gemerkt, dass die<br />
Sauna für uns mehr als nur ein Arbeitsplatz<br />
ist, wir sind eine Familie, die Sauna ist ein<br />
Familienbetrieb und die Gäste sind eher Familiengäste<br />
– und da war es klar, dass wir es<br />
so weiterführen wollten, als der Inhaber uns<br />
diese einmalige Gelegenheit angeboten hat.<br />
Welche Neuerungen habt ihr denn<br />
schon realisiert?<br />
Wir haben vieles erneuert. Vieles, das die<br />
Gäste sofort sehen, und auch einiges, was<br />
sie gar nicht sehen. Die Lüftungsanlagen,<br />
der Fußboden, komplette Renovierung der<br />
Sauna, Farben, neue Möbel, wöchentlich<br />
wechselnde frische Blumen und neue Produkte<br />
in der Gastronomie.<br />
Und was ist für die Zukunft geplant?<br />
In Planung sind viele Änderungen, die aber<br />
Zeit brauchen, denn im laufenden Betrieb<br />
kann man nicht mehrere Baustellen gleichzeitig<br />
anfangen. Deswegen verraten wir nur<br />
die kommende Baustelle: Das wird ein neuer<br />
Pool sein!<br />
Welches sind eure Highlights, warum<br />
ein schwuler Mann dringend die Dragon<br />
besuchen sollte?<br />
Jeder schwule Mann ist einzigartig und<br />
entsprechend sind auch die Highlights für<br />
jeden andere. Es gibt Gäste, die es lieben,<br />
sich mit uns zu unterhalten und am Tresen<br />
zu scherzen – und da sind wir wirklich ein<br />
gemischtes Team, das versucht, jedem Gast<br />
den Aufenthalt bei uns so angenehm wie<br />
möglich zu gestalten. Wir achten sehr darauf,<br />
dass jeder Gast sich bei uns wohlfühlt. Es<br />
gibt zum Beispiel unsere Motto-Tage: An<br />
jedem Tag versuchen wir, eine Zielgruppe<br />
mit einem speziellen Angebot zu erreichen.<br />
Dazu kommen der Youngsters-Tarif und die<br />
Bärensauna, die monatlich bei uns stattfinden.<br />
Und wir spenden an jedem letzten<br />
Montag im Monat von jedem Eintritt 3 Euro<br />
an Hein & Fiete.<br />
Eure Aufgüsse sind ein wenig anders<br />
als in anderen Saunen. Wollt ihr den<br />
Lesern verraten, inwiefern?
GESUNDHEIT<br />
IN HAMBURG<br />
Die Aufgüsse sind einmalig, und das haben wir unseren Aufgussmeistern<br />
zu verdanken. Deswegen beantworten sie am<br />
besten diese Frage.<br />
Torsten: In den meisten Saunen werden nur klassische Aufgüsse<br />
mit Aufgusskonzentrat, gemischt mit Wasser, gemacht.<br />
Wir wollen unseren Gästen etwas Besonderes und Vielfalt<br />
bieten. Daher machen wir meist ein bis zwei klassische<br />
Aufgüsse und danach dann Aufgüsse mit rein ätherischen<br />
Ölen (auf Eis oder Eiskugeln). Der Duft der ätherischen Öle<br />
ist reiner und intensiver. Zudem spielen wir viel mit Beleuchtung<br />
passend zu den Düften. Da werden kleine LED-Lampen<br />
unter das Eis gesetzt. Und seit kurzem haben wir auch eine<br />
Beleuchtung unter den Sitzbänken. Wir suchen zum Duft<br />
passende Musik und spielen diese über die Dolby-Surround-<br />
Anlage in der Kabine ab. Oder auch einfach nur Naturgeräusche<br />
wie Meeresrauschen, Kaminfeuer oder Waldgeräusche.<br />
Damit das Wedeln mit dem Handtuch nicht nur Standard ist,<br />
haben wir uns für ein Training den ehemaligen Weltmeister<br />
im Aufguss für einen Tag engagiert. Den kennen wir von den<br />
Weltmeisterschaften im erlebten Aufguss und er hat uns so<br />
einiges beigebracht. Alles in allem versuchen wir eben, den<br />
Gästen ein in sich stimmiges Gesamtpaket vorzuführen und<br />
die Seele zu streicheln. (lacht) Und der Resonanz nach gelingt<br />
uns das auch sehr oft. Wir geben uns Mühe, das Leben bunter<br />
und vielfältiger zu machen, und wenn die Gäste mit einem<br />
Lächeln aus der Sauna kommen, dann haben wir unser Ziel<br />
erreicht.<br />
Dragon Sauna, Pulverteich 37, Hamburg,<br />
S+U Hauptbahnhof, www.dragon-sauna-hamburg.com<br />
ÄRZTE<br />
■ Christian Aust,<br />
Urologie,<br />
Eppendorfer Landstr. 44,<br />
& 4603463,<br />
www.uro-eppendorf.de<br />
■ Andreas Britz,<br />
Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />
Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />
Lasertherapie,<br />
Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />
Allergologie,<br />
Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />
www.dr-britz.de<br />
■ Elbpneumologie<br />
Dres. med. Aries & Partner,<br />
Lungenheilkunde, Allergologie,<br />
Struenseehaus, Mörkenstr. 47,<br />
& 3903534,<br />
altona@elbpneumologie.de<br />
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Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />
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Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />
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Dr. med. Thomas Buhk,<br />
Dr. med. Stefan Fenske,<br />
Prof. Dr. med. Hans-Jürgen<br />
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All gemeine und Innere Medizin,<br />
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Dr. med. Axel Adam,<br />
Stefan Hansen,<br />
PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />
Dr. med. Michael Sabranski,<br />
Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />
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Prof. Andreas Plettenberg,<br />
Dr. Albrecht Stoehr,<br />
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Neurologie, Psychiatrie,<br />
Psychotherapie,<br />
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www.nervenarzt-hh.de<br />
■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />
Facharzt für Neurologie,<br />
Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />
Psychotherapie,<br />
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■ Dr. med. Ulrich Reuters,<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />
Plastische Operationen,<br />
Rothenbaumchaussee 5, & 4800848<br />
■ Ralf Siemen,<br />
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Königstr. 1, & 314144<br />
■ Josef Stuch,Dr.<br />
All gemeinmedizin,<br />
Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />
■ Ambulanzzentrum des UKE,<br />
Bereich Infektiologie:<br />
Dr. med. Olaf Degen,<br />
Dr. med. Sabine Jordan,<br />
Dr. med. Sandra Hertling,<br />
Dr. med. Stefan Schmiedel,<br />
Dr. med. Anja Hüfner,<br />
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/Allgemeinmedizin/Tropenmedizin,<br />
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Hepatitis<br />
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ästhetische Dermatologie,<br />
operative Dermatologie,<br />
Allergologie, Phlebologie,<br />
Lasermedizin,<br />
Hemmingstedter Weg 168,<br />
& 040 81 991 991<br />
www.derma-hamburg.de<br />
COACHING<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />
(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />
& (0179) 5270700,<br />
www.therapie.de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Kathrin Eßmann,<br />
Berufliches und psychologisches<br />
Coaching, Supervision,<br />
Teamberatung,<br />
Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />
www.kathrin-essmann.de<br />
■ Ruthemann Coaching,<br />
Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />
Professor-Brix-Weg 4, & 31171492<br />
www.ruthemann-coaching.de<br />
■ easylife Therapiezentrum,<br />
einfach abnehmen Winterhuder,<br />
Marktplatz 6-7, & 309875130,<br />
www.easylife-hh.de<br />
APOTHEKEN<br />
■ Alexander Apotheke St. Georg,<br />
Steindamm 81, & 28009922,<br />
www.alexapo.de<br />
■ Alexander Apotheke City-Süd,<br />
Beim Strohhause 2, & 97078827,<br />
www.alexapo.de<br />
■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />
Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />
& 241241<br />
■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />
Lange Reihe 39, & 245044<br />
■ Epes Apotheke,<br />
Lange Reihe 58, & 245664<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />
(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />
& (0179) 5270700,<br />
www.therapie .de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Kathrin Eßmann,<br />
Systemische Therapie,<br />
lösungsfokussierte Kurzintervention,<br />
Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />
www.kathrin-essmann.de<br />
■ Christian Perro, Dr. med.,<br />
Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />
& 464554<br />
■ Kurt Strobeck,<br />
Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />
& 32527214
32 GESUNDHEIT<br />
Moralistische<br />
Komfortzone verlassen!<br />
SEXUALITÄT<br />
Ich gebe zu, das ist<br />
mir eine Nummer zu<br />
heftig. Immer noch. Mit einem<br />
Kursleiter, der so ziemlich alle<br />
Attribute sexuellen Begehrens<br />
meinerseits dabei hat, und anderen<br />
Menschen, nackt in einem<br />
Workshop die Spiritualität von<br />
Sexualität (neu) zu entdecken.<br />
Wer da weniger gehemmt ist als<br />
ich, dem sei Yousef Iskandars<br />
SEXPERIENCE am 8. <strong>Februar</strong> auf<br />
Kampnagel ans Herz und an den<br />
Penis gelegt.<br />
„Dort geht es erst mal in die Sphären<br />
der Lust und der spirituellen Kraft<br />
der Sexualität. Während draußen das<br />
Yoga-Business boomt und weitere<br />
fernöstliche Praktiken zum neusten<br />
Shit der Selbstfindung erklärt werden,<br />
lädt Yousef erst mal zum Griff in den<br />
eigenen Schambereich ein. In jeglicher<br />
Hinsicht. Sexualität und Spiritualität<br />
sind laut Yousef Iskandar miteinander<br />
verbunden, aber oft geht uns vor lauter<br />
moralischen Altlasten diese Verbindung<br />
verloren. Er zeigt in SEXPERIENCE,<br />
wie wir sie mit ganz naheliegenden<br />
Methoden wiedererlangen können. Wer<br />
bereit ist, die eigene Komfortzone zu<br />
hinterfragen, herauszufordern und zu<br />
verlassen, ist hier richtig: In kollektiver<br />
Nacktheit führen die Teilnehmer*innen<br />
gemeinsam intime Übungen aus.“<br />
(Queer B-Cademy)<br />
Dass ein gewisses Maß an Hygiene<br />
von den Teilnehmenden erwünscht<br />
ist, sollte klar sein. Auch sollte auf<br />
zu viel Parfüm verzichtet werden,<br />
bequeme Kleidung und ein Bettlaken<br />
dabei sein. *ck<br />
8.2., SEXPERIENCE, Kampnagel, Halle<br />
P1, Jarrestr. 20, Hamburg, U Borgweg,<br />
14 Uhr, Dauer: knapp 4 Stunden,<br />
Sprache: Englisch (Arabisch und<br />
Spanisch nach Bedarf), Spende:<br />
2 – 9 Euro (wird erwürfelt),<br />
Anmeldungen über<br />
ticketing@kampnagel.de<br />
13.02.19<br />
18 Uhr<br />
20.02.19<br />
18 Uhr<br />
Der Selbsttest – Ein neuer<br />
Baustein im persönlichen<br />
Präventionsbaukasten?<br />
Christian Giebel und Mara Wiebe<br />
Cops4Colours – Warum gibt<br />
es sie und was hat das mit<br />
der Community zu tun?<br />
Marco Burmester-Krüger (Polizei Hamburg)<br />
ZahnarztMartinSchuh_83x62_11-2013.indd 1 14.10.13 12:48<br />
14.03.19<br />
18 Uhr<br />
28.03.19<br />
19:30 Uhr<br />
Gamechanger?<br />
Ein Jahr unter PrEP<br />
Christian Giebel (AIDS-Hilfe Hamburg)<br />
Safer Sex 3.0<br />
für Trans*männer<br />
Florian Gastell (AIDS-Hilfe Hamburg)<br />
AIDS-Hilfe Hamburg e.V. | Lange Reihe 30 – 32 | 20099 Hamburg<br />
www.aidshilfe-hamburg.de<br />
Ihre Apotheke im<br />
der Langen Reihe<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 8:30 bis 19:00 Uhr<br />
Sa 8:30 bis 15:00 Uhr<br />
Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />
info@epes-apotheke24.de<br />
Inh.: Uta Capellen-Antz e.Kfr.<br />
Tel.: (040) 24 56 64<br />
Fax: (040) 24 44 26
BEAUTY<br />
Schönheit ist machbar<br />
GESUNDHEIT 33<br />
Die Klinik Dr. Katrin Müller zählt zu<br />
den modernsten Privatkliniken für<br />
Plastische und Ästhetische Chirurgie in<br />
Niedersachsen.<br />
Zwei hochmoderne Operationssäle<br />
lassen keine Wünsche in Hinblick auf<br />
Patientensicherheit und Hygiene offen.<br />
Im Herzen Hannovers erwarten den<br />
Kunden hochwertig ausgestattete Räume<br />
und eine entspannte Atmosphäre.<br />
Mit innovativen Behandlungsmethoden<br />
und höchsten Sicherheitsstandards.<br />
„Wir begegnen unseren Patienten sehr<br />
persönlich. Wir nehmen uns Zeit für sie<br />
und richten unsere Beratung stets an<br />
den aktuellen medizinisch machbaren<br />
und individuell sinnvollen Lösungen aus.<br />
Wir sind uns der hohen Verantwortung<br />
bewusst, die operative, minimal-invasive<br />
oder nicht-invasive Behandlungen mit<br />
sich bringen,“ so das Team gegenüber<br />
<strong>hinnerk</strong>. Und weiter: „Geleitet wird unsere<br />
Klinik von einer international ausgebildeten<br />
Fachärztin für Plastische und<br />
Ästhetische Chirurgie, die Sie nicht nur<br />
auf dem Papier kennenlernen. Ganz im<br />
Gegenteil. Frau Dr. Müller ist eine Ärztin<br />
‚zum Anfassen‘. Mit großer Erfahrung.<br />
Und dem Anspruch, das bestmögliche<br />
natürlich aussehende Ergebnis für Sie<br />
zu erreichen. Schließlich möchten wir<br />
Sie bei uns in den besten Händen<br />
wissen.“ Zu den angewandten Behandlungsmethoden<br />
und Techniken<br />
gehören auch: COOLS-<br />
CULPTING® – Fett reduzieren<br />
mit Kälte, ULTHERAPY® – Der<br />
sanfte Weg zur Entfaltung,<br />
THERMI® – Die schonende<br />
Art der Hautstraffung, MIRA-<br />
DRY® – Achselschweiß und<br />
Schweißgeruch reduzieren,<br />
TIXEL® – Effektive Hautverjüngung<br />
durch Wärme, EXO-<br />
KINE® – 100% natürliche<br />
Hauterneuerung.<br />
Klinik Dr. Katrin Müller,<br />
Schiffgraben 35, Hannover,<br />
0511 5156550,<br />
www.dr-katrin-mueller.de<br />
Dr. Katrin Müller<br />
PHARMACY<br />
INTERNATIONAL<br />
Dr. Frank Stepke<br />
Steindamm 2<br />
Ecke Adenauerallee<br />
20099 Hamburg<br />
Telefon 040 /24 12 41<br />
24 12 42<br />
24 12 43<br />
Telefax 040 / 280 25 18<br />
www.apothekeamhauptbahnhof.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr. 8.00 - 20.00 Uhr<br />
Sa. 9.00 - 18.00 Uhr
34 GESUNDHEIT<br />
FOTOS: M. RÄDEL<br />
Shinrin Yoku, so bezeichnet man in Japan das „Baden“ im Wald. Hier weiß man schon lange<br />
um die beruhigende und das Immunsystem stärkende Kraft von Waldspaziergängen.<br />
PSYCHE<br />
HALLO Winterblues!<br />
Die besinnliche Advents- und<br />
die fröhliche Weihnachtszeit<br />
sind rum, auch Silvester ist – wenn<br />
dieses Heft erscheint – schon vorbei.<br />
Und dann?<br />
Dann ist es bis April einfach nur noch<br />
dunkel, kalt und feucht in der Welt. Die U-<br />
Bahnen sind voll von Miesepetern, die Klubs<br />
leer, die Absturzkneipen voller Frusttrinker.<br />
Und Dating macht mit klammen Händen<br />
auch weniger Spaß. So richtig zu feiern gibt<br />
es nichts und die meisten igeln sich zu Hause<br />
ein und futtern das, was von der „Festsaison“<br />
übrig und jetzt zum reduzierten Preis in<br />
den Läden zu bekommen ist. Jetzt wird man<br />
also auch noch dick! Als ob man sich nicht<br />
schon sonst genug trübe Gedanken macht,<br />
Body Positivity hin oder her.<br />
Den dunklen Winterblues-Tagen kann man<br />
aber auch ganz anders begegnen. Erfolgs-<br />
und Motivationstrainer Jürgen Höller zum<br />
Beispiel rät, „drei Tage die Woche fest<br />
eine Aktivität einzuplanen“, das schaffe<br />
Verbindlichkeiten. „Es geht hauptsächlich<br />
darum, etwas zu unternehmen, was,<br />
ist dabei zweitrangig und kann drinnen<br />
oder draußen stattfinden. Hier ein paar<br />
Tipps: Spieleabend, in ein Museum gehen,<br />
ein Kabarett besuchen.“ Auch gut seien<br />
Sport und kaltes Duschen – das bringt in<br />
Schwung. Und Sonne! „Zwischen Oktober<br />
und <strong>Februar</strong> scheint die Sonne selten und<br />
es ist bekannt, dass Vitamin-D-Mangel<br />
zu Müdigkeit, Heißhunger und Nervosität<br />
führt. Hier gilt es folglich jeden Sonnenmoment<br />
einzufangen. Sei es in der Mittagspause<br />
bei einem kleinen Spaziergang, beim<br />
Joggen oder einem heißen Getränk auf der<br />
Winterterrasse“, verrät er.<br />
Und schon schließt sich der Kreis: Warum<br />
sich nicht einfach jeden zweiten Tag<br />
mit einem Kollegen in der Mittagspause<br />
verabreden? Oder mit der besten Freundin<br />
im Park joggen, statt am Telefon über all<br />
das Trübe zu sprechen, was einem in dieser<br />
Jahreszeit widerfährt?<br />
Falsch sei es, sich mit negativen Vergleichen<br />
zu belasten. „Es ist so dunkel<br />
draußen, das deprimiert“ oder „Ich würde<br />
jetzt lieber am Strand liegen“, schaffe ein<br />
negatives Mentalbild, meint Jürgen Höller.<br />
Statt immer wieder Vergleiche zu Dingen<br />
zu ziehen, die diese Jahreszeiten nicht bieten,<br />
würden imaginäre Bilder mit schönen<br />
möglichen Dingen helfen, die Stimmung<br />
und auch die Motivation zu verbessern.<br />
„Wenn ich aus der Kälte komme, gönne<br />
ich mir eine heiße Dusche.“ Oder: „In der<br />
Dunkelheit mache ich mit Freunden einen<br />
Laternenlauf mit anschließendem Kürbisessen.“<br />
Also, lebe achtsam, freu dich über das, was<br />
möglich ist, gib dem Winter eine Chance –<br />
mit oder ohne Schnee und festen Partner.<br />
Das Leben ist schön, keep it hygge! *rä<br />
www.juergenhoeller.com<br />
www.blu.fm/kultur<br />
HIV<br />
PrEP<br />
vom Spezialisten<br />
für Männergesundheit<br />
Den meisten Männern ist die Hormosan Pharma GmbH wegen ihrer günstigen<br />
Präparate zur Behandlung erektiler Dysfunktionen bekannt. Seit einiger Zeit<br />
mischt das Unternehmen aber auch auf dem Markt der HIV-Prä-Expositionsprophylaxe<br />
(PrEP) mit und senkte Mitte Januar die Kosten für seine Version der<br />
Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdiproxil. Damit will Hormosan „ihren<br />
Beitrag dazu leisten, die Präventionsarbeit im HIV-Bereich zu stärken und die<br />
HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) für mehr Personen verfügbar machen.“ Der<br />
deutliche Preisunterschied zum Original-Präparat und eine anwenderfreundliche<br />
Packungsgröße, sowie eine besonders originalnahe Konzeption der Tabletten mit<br />
hoher Qualität und Verträglichkeit unterstreichen diesen Anspruch. *ck<br />
www.hormonsan.de<br />
ILLUSTRATION: HORMOSAN
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Kennst du deinen Status?<br />
HIV-Selbsttest: JETZT in deiner Apotheke!<br />
Informationen zum HIV-Selbsttest findest<br />
du unter www.ichbinnichtnaiv.de
GESUNDHEIT<br />
FOTO: ALEX BOYD / UNSPLASH<br />
SCHWERPUNKT<br />
DIVERSITY<br />
UND GESUNDHEIT<br />
Die kommenden 15 Seiten bringen euch auf den<br />
neusten Stand in Sachen PrEP und Substanzgebrauch<br />
und machen einen Ausflug in die Arbeitswelt. Wie ist es als<br />
Transsexuelle in der Bundeswehr? Was tut ein Weltkonzern<br />
wie die METRO AG, um queeren Mitarbeitern auch in Russland<br />
eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen?<br />
INTERVIEW<br />
Dr. Darius Chahmoradi Tabatabai hilft gegen die Sucht<br />
Die Nutzung von suchtauslösenden<br />
Substanzen –<br />
besonders bei Männern, die Sex mit<br />
Männern haben – ist ein Thema, das<br />
aufgrund von gleich zwei gesellschaftliche<br />
Tabus oft nur verschämt<br />
und versteckt sozusagen „unter der<br />
Ladentheke“ behandelt wird. Sexualität<br />
und Drogengebrauch sind aber<br />
Alltag – und Hilfsangebote, wenn<br />
besonders Letzterer zum Problem<br />
wird, sind rar. Wir trafen uns mit Dr.<br />
Darius Chahmoradi Tabatabai, Chefarzt<br />
der Entwöhnungstherapie in<br />
der Hartmut-Spittler-Fachklinik im<br />
Vivantes Berlin (www.vivantes.de).<br />
Herr Dr. Chahmoradi Tabatabai, was<br />
machen Sie hier genau?<br />
Die stationäre Behandlung von Suchterkrankungen<br />
ist in Deutschland in zwei<br />
Bereiche aufgeteilt: einmal die Akutbehandlung<br />
von Suchterscheinungen<br />
im Krankenhaus, finanziert durch die<br />
Krankenkassen, und die sogenannte Langzeittherapie,<br />
finanziert durch die Rentenversicherung,<br />
in Rehabilitationskliniken wie<br />
dieser hier. Wir behandeln Alkohol- oder<br />
Medikamentenabhängigkeit über 12 bis 15<br />
Wochen je nach Krankheitsschwere und<br />
die Abhängigkeit von illegalen Substanzen<br />
über bis zu 26 Wochen.<br />
So lange dauert eine Entwöhnung?<br />
Ja. Die Kerntherapie dauert so lange in<br />
stationärer Behandlung. Natürlich gibt es<br />
noch Phasen des Übergangs nach Hause<br />
oder in Nachsorgeeinrichtungen, die<br />
unheimlich wichtige Kooperationspartner<br />
sind.<br />
Wie hoch ist der Anteil an Männern,<br />
die Sex mit Männern haben, und dem<br />
Chemsex-Umfeld?<br />
Ich habe keine konkreten Zahlen. Wir haben<br />
diese Fälle aber. Vor der Zusammenlegung<br />
der beiden Kliniken war ich in Spandau<br />
tätig, dort gab es sehr wenige Männer, die<br />
darüber offen gesprochen haben. Da waren<br />
viele Ängste und Scham im Spiel. Das hat<br />
sich hier am Standort in Berlin-Schöneberg<br />
geändert, was sicherlich auch der Bevölkerungsstruktur<br />
zu verdanken ist. Es löst<br />
allerdings interessanterweise immer noch<br />
Befangenheit aus, über Enhancement, also<br />
die Steigerung der sexuellen Aktivität durch<br />
Substanzen, zu sprechen. Das macht die<br />
Erhebung von Zahlen schwierig.<br />
Wie sind Sie in der Szene vernetzt?<br />
Wir haben eine Kooperation mit der<br />
Schwulenberatung und auch die Möglichkeit,<br />
eine Gruppe „Queer und süchtig“<br />
anzubieten. Wir merken allerdings, dass die<br />
betroffenen Männer doch eher direkt zur<br />
Schwulenberatung gehen, und bekommen<br />
von dort die Rückmeldung, dass es immer<br />
häufiger Fälle aus dem Chemsex-Umfeld<br />
gibt und auch immer häufiger ein Reha-<br />
Potenzial erkannt wird. Dieser Schritt ist<br />
allerdings nach wie vor schwierig, weil sich<br />
die Männer mit dem Thema ein Stück<br />
weit isoliert fühlen. Wir haben 2017 mit<br />
Gesprächen begonnen und planen hier ein<br />
verbessertes Angebot.<br />
Gibt es einen Unterschied zwischen<br />
der Partydrogen- und der Chemsex-<br />
Szene?<br />
Die Berliner Partydrogenszene ist – nicht<br />
zuletzt durch die große Charité-Befragung<br />
– sehr gut beleuchtet. Dieser Substanzgebrauch<br />
findet auch in einem öffentlichen<br />
Umfeld statt, während die Chemsex-Szene<br />
ja häufig privat und etwas versteckt abläuft.<br />
Das macht es schwieriger, Zugang zu finden.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
Das ganze Interview findet ihr auf<br />
www.blu.fm!<br />
FOTO: VIVANTES
SCHÖNER OHNE HIV<br />
UND HEPATITIS C.<br />
Informieren Sie sich, wie Sie sich vor<br />
einer Infektion schützen können.<br />
INFC-1200980-0009<br />
Mehr zu HIV und Hepatitis C unter www.msd-gesundheit.de
GESUNDHEIT<br />
DROGEN<br />
FOTO: GRETA SCHÖLDERLE MØLLER / UNSPLASH<br />
KRISTALL<br />
„Der Rausch läuft nicht weg“<br />
Für Eilige die Empfehlung<br />
vorweg: „Kristall“ von Alexander<br />
Wendt ist das womöglich beste<br />
Buch über Drogen, das je veröffentlicht<br />
wurde. Es ist unterhaltsam,<br />
spannend, umfassend und dabei<br />
vollkommen nüchtern und unideologisch.<br />
In zahlreichen interviewartigen Erzählungen<br />
und chronologischen Betrachtungen<br />
berichtet Alexander Wendt über den<br />
aktuellen Drogenkonsum, aus Suchtkliniken,<br />
aus der Sicht von Drogenfahndern,<br />
von Dealern. Er erklärt, was Menschen an<br />
leistungssteigernden Mitteln wie Chrystal<br />
Meth so spannend finden und warum<br />
das mit der heutigen, auf Optimierung<br />
bedachten Gesellschaft zu tun hat. Er<br />
geht sogar so weit, einen Blick in die gar<br />
nicht so unreale Zukunft zu werfen, wo<br />
Biohacking und die Mensch-Maschine auf<br />
uns warten und wir auf die chemischen<br />
Hilfssubstanzen der Jetztzeit wahrscheinlich<br />
nur mit müdem Achselzucken zurückblicken<br />
werden. Genauso müde, wie die<br />
Nutzer der chemischen Beschleuniger der<br />
Sex- und Arbeitswelt von heute wohl auf<br />
die psychoaktiven Substanzen LSD oder<br />
Pilze in den 1960ern zurückblicken. Was<br />
nutzt mir ein erweitertes Bewusstsein,<br />
wenn ich doch eh keine Zeit habe, es zu<br />
gebrauchen? Weil ich mit der Befriedigung<br />
der Anforderungen an mich – beruflich,<br />
privat und/oder auch sexueller Natur –<br />
vollkommen ausgelastet, wenn nicht hoffnungslos<br />
überlastet bin? Nein, Wendt hypt<br />
hier gar nichts, glorifiziert nicht – er beschreibt.<br />
Und das so eingängig und kurzweilig,<br />
dass der Horror, der da gelegentlich<br />
beschrieben wird, gar keiner mehr zu sein<br />
scheint. Genau das macht die Qualität<br />
dieses Buches aus: Wir sollten nicht<br />
darüber reden, wie und warum Drogen nun<br />
bitte aus der Gesellschaft zu verschwinden<br />
haben. Das wird nicht funktionieren,<br />
wie Wendt auch aus der Geschichte der<br />
Substanz-Prohibition ableitet. Wir sollten<br />
uns lieber darüber Gedanken machen, in<br />
welcher Art von Gesellschaft wir leben<br />
wollen. Denn gefährlicher Substanzgebrauch<br />
entsteht offenbar fast immer<br />
aus gesellschaftlichen Zwängen heraus.<br />
Fallen diese Zwänge, würde wohl auch ein<br />
entspannterer Umgang mit Substanzen<br />
jedweder Art folgen. Der Umbau einer<br />
Gesellschaft von Dystopia zu Utopia ist<br />
keine Sache für knapp 250 Seiten und<br />
auch gar nicht des Autors Zielsetzung.<br />
Deshalb schließt das Buch wohl auch mit<br />
dem Nachgefragt eines fiktiven „teilbefriedigten<br />
Lesers“ (TBL), dem Alexander<br />
Wendt ganz persönlich antwortet. TBL:<br />
„Wie lautet dein praktischer Rat an einen<br />
17-Jährigen?“ A: „Erst einmal die diversen<br />
Beipackzettel lesen. Am besten abwarten.<br />
Der Rausch läuft nicht weg.“ *ck<br />
Kristall – Eine Reise in die Drogenwelt<br />
des 21. Jahrhunderts, 243 Seiten, ISBN:<br />
978-3-608-50353-1, www.tropen.de
Ich substituiere<br />
jetzt mit Tablette.<br />
Die Tablette in der Substitutionstherapie – ein Schritt zu mehr Normalität<br />
Wieder zurück in ein fast normales Leben zu finden, ist das Ziel vieler Substitutionspatienten. Dies erfordert<br />
hohe Willens kraft und extreme Disziplin. Einfach eine Tablette zu nehmen, wie viele Menschen gegen andere<br />
Krank heiten auch, kann einen großen Fortschritt bedeuten.<br />
Hexal bietet als engagierter Partner im Bereich Suchtmedizin neben Flüssigpräparaten ein breites Produktportfolio<br />
in Tablettenform an, das Patienten auf ihrem Weg begleitet und unterstützt.<br />
Weitere Informationen zu Hexal und Aktuelles aus der Suchtmedizin finden Sie hier:<br />
www.hexal.de/patienten/ratgeber/suchtmedizin<br />
www.hexal.de
GESUNDHEIT<br />
PrEP:<br />
„Sex wird wieder frei“<br />
Von ursprünglich 800 Euro<br />
monatlichen Kosten sank der<br />
Preis für die PrEP auf aktuell bis zu<br />
rund 40 Euro und die erste gesetzliche<br />
Krankenkasse erklärte Anfang<br />
Dezember 2018 die freiwillige Kostenübernahme.<br />
In <strong>2019</strong> soll PrEP<br />
reguläre Kassenleistung werden.<br />
Großen Anteil an dieser schnellen<br />
Entwicklung haben engagierte<br />
Ärzte und Apotheker, die PrEP über<br />
spezielle Angebote schon vor den<br />
Preissenkungen für die auf Privatrezept<br />
flächendeckend erhältlichen<br />
Generika erschwinglich machten.<br />
Wir sprachen mit Dr. Inka Krude von der<br />
Alten Apotheke in Bochum, die zusammen<br />
mit TAD Pharna und Prof. Dr. Norbert<br />
Brockmeyer vom WIR-Zentrum für sexuelle<br />
Gesundheit in Bochum ein Verblisterungskonzept<br />
zur PrEP anbieten.<br />
Immer noch kaufen viele PrEP-<br />
Nutzer ihre Medikamente über den<br />
Schwarzmarkt bzw. über das Ausland.<br />
Warum?<br />
Prof. Brockmeyer: Das sind zwei wesentliche<br />
Punkte. Zum einen ist es immer noch<br />
nicht bekannt genug, dass man sich die PrEP<br />
auch in Deutschland zu günstigen Preisen<br />
verschreiben lassen kann. Der andere Punkt<br />
ist der, dass es mit Sexualität zu tun hat. Sexualität<br />
ist nach wie vor ein großes Tabuthema.<br />
Viele haben Angst, sich als promiskuitiv zu<br />
outen und stigmatisiert zu werden.<br />
Welche Risiken birgt das?<br />
Prof. Brockmeyer: Ein ganze Vielfalt. Für<br />
das Individuum die Gefahr, dass über das<br />
Internet gekaufte Medikamente nicht<br />
zu 100 Prozent sicher sind. Das Problem<br />
von gefälschten Medikamenten ist höher.<br />
Das zweite große Problem ist, dass die<br />
regelmäßigen Untersuchungen eventuell<br />
ausbleiben. Sind die Nutzer wirklich nicht<br />
mit dem HI-Virus infiziert? Werden die<br />
Nebenwirkungen, insbesondere der Nieren<br />
beobachtet? Was ist mit anderen sexuell<br />
übertragbaren Krankheiten? Auch deshalb<br />
bieten wir im WIR ein Selbsttestset für HIV<br />
und die gängigen STI an.<br />
Was ist das Besondere an „ihrer“<br />
PrEP?<br />
Dr. Krude: Ursprünglich war das vor allem<br />
der Preis. Im Oktober 2017 kostete die<br />
PrEP regulär rund 800 Euro, wir konnten<br />
sie über unser Konzept für 52 Euro<br />
schnell verfügbar und sicher anbieten. Bei<br />
uns kann man die PrEP innerhalb einer<br />
Stunde fertig verblistert bekommen, was<br />
besonders auch für Menschen mit längerer<br />
Anreise praktisch ist.<br />
Was waren Ihre ganz persönlichen<br />
Gründe, sich so zu engagieren? Reich<br />
werden Sie damit ja nicht …<br />
Dr. Krude: Ich hätte nicht Apothekerin<br />
werden sollen, wenn ich nicht auch den<br />
Menschen sehe: Der Bedarf ist einfach<br />
enorm groß. Der Bedarf, sich zu schützen.<br />
Der Bedarf, sich beim Sex freier zu fühlen.<br />
Zum Beispiel in Beziehungen mit einem<br />
HIV-positiven Partner, wo ich nicht erst<br />
fragen muss, ob nun die Virenlast schon<br />
unter der Nachweisgrenze ist. Oder bei<br />
ganz vielen anderen Situationen – die Erfahrungen<br />
aus dem Jahr sind sehr vielfältig<br />
und mit einer großen Dankbarkeit verbunden.<br />
Ein bisschen stelle ich mir das vor, wie<br />
die sexuelle Revolution in den 1960er-<br />
Jahren gerade. Sex wird wieder frei.<br />
Ihr Verblisterungskonzept gibt es<br />
nur regional und verglichen mit dem<br />
Privatrezept nicht anonym. Was<br />
erhoffen Sie sich in Zukunft?<br />
Dr. Krude: Meine Hoffnung ist, dass die<br />
gesetzlichen Krankenkassen die PrEP<br />
übernehmen und wir sind ja wohl so nah<br />
dran, wie nie zuvor. Damit wäre dann die<br />
Verblisterung nicht mehr nötig. (Siehe<br />
Infokasten „How to PrEP“ A.d.R.)
GESUNDHEIT<br />
Wie bewerten Sie die geplante Kassenübernahme<br />
der PrEP?<br />
Prof. Brockmeyer: Wir sehen die großen Erfolge der PrEP<br />
in London, in Australien und einigen Städten der USA, wie<br />
New York. Wir sind sicher mit der PrEP in der Lage die Neuinfektionen<br />
noch weiter nach unten zu drücken. Für mich<br />
ist auch sehr wichtig, dass Menschen, die PrEP wollen, oft<br />
nicht alleine zum Beispiel zu uns ins Zentrum kommen. Sie<br />
bringen Leute mit, erzählen anderen davon. Und zwar nicht<br />
nur von der PrEP, sondern auch über andere STI. Wir stoßen<br />
damit in völlig neue Netzwerke und Communitys vor<br />
und schaffen es so, in diesen wegen der Stigmatisierung<br />
von Sexualität bisher fast unzugänglichen „Black Markets“<br />
vorzudringen. Wichtig ist bei dem Gesetz, dass hoffentlich<br />
die Beratung anständig bezahlt wird. Wir brauchen<br />
mindestens eine halbe Stunde beim ersten Gespräch und<br />
auch beim zweiten Gespräch tauchen immer noch Fragen<br />
auf. Wenn wir das nicht anständig machen, geht die PrEP<br />
nach Hinten los.<br />
Dr. Krude: Ich habe erst kürzlich wieder einen Beitrag<br />
gesehen: Laut Weltgesundheitsorganisation ist Sex ein<br />
Grundbedürfnis. Das muss einfach in die Köpfe und die<br />
Gremien. Alles was medizinisch zu diesem Grundbedürfnis<br />
gehört, sollte ein Gesundheitssystem abdecken. Von der<br />
Verhütung bis zur PrEP.<br />
HIV-Test<br />
Ergebnis<br />
in 10 Minuten<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
Ein HIV-Test schafft Klarheit<br />
Erhältlich in Ihrer Apotheke oder unter www.hivtest-exacto.de<br />
FOTO: ANGELINA STRÖBEL / PIXELIO.DE<br />
HOW TO PREP<br />
In Deutschland gibt es zurzeit zwei Wege, die<br />
PrEP zu bekommen. Zunächst den im Interview<br />
beschriebenen Weg über ausgewählte Apotheken<br />
und in Zusammenarbeit mit bestimmten Ärzten,<br />
der eine engmaschigen Betreuung und einen mit<br />
rund 40 Euro sehr günstigen Preis bietet. Der<br />
Nachteil dieser Konstrukte ist die nicht flächendeckende<br />
Verfügbarkeit und für einige vielleicht<br />
auch die enge, nichtanonyme Bindung an Ärzte<br />
und Apotheken – die Verblisterung erfolgt personalisiert,<br />
so dass sogar die achtlos weggeworfene<br />
Verpackung den Nutzer verrät. Wer gut informiert<br />
ist und seine regelmäßigen Untersuchungen auf<br />
HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten,<br />
sowie die Überwachung von Nieren- und<br />
Knochenwerten selbst planen will, für den ist es<br />
möglich, sich einfach ein Privatrezept ausstellen<br />
zu lassen und es in jeder Apotheke einzulösen.<br />
Diese Wahlfreiheit und Anonymität kostet aktuell<br />
monatlich nur rund fünf Euro mehr, als der zeitaufwendigere<br />
Weg über die Verblisterung wenn<br />
man den günstigsten Anbieter wählt (TAD Pharma<br />
58,99 Euro pro 35 Stück). Euer Apotheker des<br />
Vertrauens berät euch diesbezüglich gern.<br />
ENTDECKE DIE WELT<br />
NEUE<br />
VERSION<br />
JETZT<br />
TESTEN!<br />
BRANDNEU UND<br />
IMMER AKTUELL
GESUNDHEIT<br />
PRÄVENTION<br />
PrEP- Der Stand der Dinge<br />
Häufig wird auf unseren<br />
Social-Media-Kanälen der<br />
Vorwurf gemacht, wir würden die<br />
PrEP zu sehr beachten und ihr einen<br />
zu hohen redaktionellen Stellenwert<br />
einräumen. Dem widersprechen<br />
wir deutlich: Die aktuellen HIV-<br />
Neuinfektionszahlen zeigen, dass<br />
das Kondom alleine nicht ausreicht,<br />
um die HIV-Epidemie zu beenden.<br />
Dass Kondome gegen HIV schützen,<br />
ist Lesern bekannt, wie die gleichen<br />
Kommentare in PrEP-Diskussionen<br />
beweisen, und außerdem ist es Bestandteil<br />
fast jeder Berichterstattung<br />
über PrEP. Aktuelle Umfragen<br />
unter Schwulen zeigen zudem, dass<br />
mehr Informationen gewünscht<br />
sind und der Kenntnisstand eben<br />
lange noch nicht das gewünschte<br />
Niveau erreicht hat, damit die Präexpositionsprophylaxe<br />
ihre Wirkung<br />
voll entfalten kann.<br />
Also: Mehr Infos für alle – los geht’s!<br />
ANLASSBEZOGEN SICHER<br />
Wir waren im Sommer 2018 für euch bei<br />
der „AIDS 2018“ – der größten HIV-Konferenz<br />
der Welt. Zwei sehr beeindruckende<br />
Ergebnisse bezüglich medikamentöser<br />
HIV-Prävention wurden vorgestellt: Beim<br />
Schutz durch Therapie kam es in einer<br />
Studie bei über 77.000 Sexkontakten zwischen<br />
einem HIV-Positiven unter Therapie<br />
und einem HIV-Negativen zur keiner einzigen<br />
HIV-Übertragung. Die Wissenschaft<br />
tat in der Folge etwas, das sie nur sehr<br />
selten tut: Sie verzichtet auf ein Sternchen,<br />
eine Fußnote, eine Relativierung. Sie<br />
sagt: Kondomloser Sex mit einem HIV-<br />
Positiven unter der Nachweisgrenze hat<br />
ein Übertragungsrisiko von null Prozent.<br />
Zero. Nicht vorhanden.<br />
Nicht ganz so beeindruckend, aber nicht<br />
minder wichtig, war die Vorstellung erster<br />
Ergebnisse aus der französischen Studie<br />
Prevenir. Sie untersucht zurzeit die Alltagstauglichkeit<br />
der PrEP, weil es theoretisch<br />
ja doch einen Unterschied machen<br />
kann, ob eine Präventionsmethode nur<br />
unter streng wissenschaftlichen Vorgaben<br />
funktioniert oder auch im täglichen Gebrauch<br />
durch Otto-Normal-Sexler. Prevnir<br />
will bis 2020 insgesamt 3.000 Personen<br />
beobachten, die PrEP so nutzen, wie sie es<br />
persönlich für richtig halten. Über die Hälfte<br />
dieser Zahl ist bereits dabei und davon<br />
nehmen 45,4 Prozent die PrEP täglich ein,<br />
54,6 Prozent bei Bedarf (zwei Pillen am<br />
Tag vor dem Sex, je eine 24 Stunden und<br />
48 Stunden danach). Die Ergebnisse nach<br />
über einem halben Jahr Laufzeit lassen<br />
sich sehen: Keiner brach die PrEP wegen<br />
Nebenwirkungen ab, rund ein Fünftel<br />
nutzte zusätzlich zur PrEP noch Kondome.<br />
Die beste Nachricht: Wenn man die<br />
zugrunde liegenden Fallzahlen ohne die<br />
PrEP sieht, hätte man statistisch 85 Neuinfektionen<br />
mit HIV erwartet. Und wie viele<br />
gab es nun bei Prevenir? Null! Das geht gar<br />
nicht besser.<br />
ROMEO UND BERLIN<br />
Sodom und Gomorrha? Nun, zwei<br />
Erhebungen – beide nicht repräsentativ,<br />
aber durchaus aussagekräftig – räumen<br />
ein bisschen mit Vorurteilen auf. ROMEO<br />
fragte seine User nach ihren Erfahrungen<br />
und Meinungen zu Safer Sex und PrEP, der<br />
Dermatologe Ricardo Niklas Werner und<br />
der Gesundheitswissenschaftler Matthew<br />
Gaskins von der Charité Berlin taten<br />
Ähnliches mit den Kunden und Patienten<br />
Berliner Schwerpunktpraxen und Beratungsstellen.<br />
In Berlin, der Welthauptstadt<br />
des gelebten Homosexes, nehmen der<br />
letzteren der beiden Erhebungen nach 17,2<br />
Prozent der Befragten die PrEP. Das liegt<br />
nur wenig über dem Ergebnis der weltweiten<br />
ROMEO-Befragung, wo 16 Prozent<br />
angaben, die PrEP zu nutzen. Diese Zahlen<br />
könnten massiv steigen, denn der Grund,<br />
die PrEP nicht zu nehmen, ist mangelnde<br />
Information. Bei den Berlinern fühlte sich<br />
nur knapp die Hälfte der Befragten gut<br />
informiert, auch bei ROMEO gaben knapp<br />
vierzig Prozent an, nicht genug über die<br />
Prävention mit Emtricitabin/Tenofovir zu<br />
wissen, aber durchaus an dieser Präventionsart<br />
interessiert zu sein. Wir bleiben<br />
dran! *ck<br />
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GESELLSCHAFT<br />
DIVERSITY<br />
FRAU OBERSTLEUTNANT<br />
ANASTASIA BIEFANG<br />
Kommandeurin, Offizier und Trans*
GESELLSCHAFT<br />
Lange Zeit galt die Bundeswehr als reiner<br />
heterosexueller Männerbund, bis 2001<br />
waren Homo- und Transsexualität sogar<br />
ein Hindernis, Zeit- oder Berufssoldat<br />
zu werden. Inzwischen hat sich dies fundamental<br />
geändert: Heute ist die Bundeswehr in<br />
Diversity-Hinsicht einer der fortschrittlichsten<br />
Arbeitgeber Deutschlands. Wir sprachen mit<br />
Frau Oberstleutnant Anastasia Biefang, der<br />
ersten transsexuellen Bataillonskommandeurin<br />
der Bundeswehr, die wir im Auslandseinsatz in<br />
Afghanistan erreichten. *ck/sea<br />
Sie sind zurzeit in Afghanistan im Einsatz.<br />
Wie ist die Stimmung bei Ihnen und in der<br />
Truppe dort?<br />
Ich persönlich empfinde die Stimmung als gut.<br />
Es ist nach sechs Jahren der zweite Einsatz für<br />
mich in Afghanistan. Ich freue mich darüber,<br />
dass sich in den Jahren dazwischen viel Positives<br />
entwickelt hat. Zum Beispiel haben in diesem<br />
Jahr erstmalig eigenständig von Afghanen<br />
organisierte Parlamentswahlen stattgefunden.<br />
Warum sind Sie im Alter von 20 Jahren zur<br />
Bundeswehr gegangen?<br />
Die einfache Antwort: Ich wurde damals als<br />
Wehrpflichtiger eingezogen. Ich kam gerade<br />
mit meinen Eltern aus den USA zurück, wo<br />
wir die letzten fünf Jahre gelebt hatten – mit<br />
Abitur in der Tasche und einem Einberufungsbescheid.<br />
Und daraus wurden dann mal eben<br />
24 Jahre erfülltes Berufsleben. Ich habe mich<br />
bewusst für die Bundeswehr entschieden, weil<br />
mich das Berufsbild des Soldaten und Offiziers<br />
angesprochen hat. Die Herausforderungen, die<br />
dieser Beruf mit sich bringt, die Möglichkeit, früh<br />
Verantwortung übernehmen zu können, und die<br />
vielen Facetten, die der Dienst in den Streitkräften<br />
bietet. Die Bundeswehr war mir auch nicht<br />
unbekannt. Mein Vater war selber Offizier in der<br />
Luftwaffe.<br />
Empfanden Sie damals schon, dass Ihr<br />
Äußeres nicht zu Ihrem Geschlecht passt?<br />
Meine Transsexualität trieb mich schon seit den<br />
späten Teenagerjahren um, auch wenn ich es<br />
damals nicht mit diesem Begriff bezeichnete.<br />
Ich fühlte mich anders, konnte es aber nicht<br />
beschreiben, deuten und auch nicht damit<br />
umgehen. Meine sexuelle Orientierung als bisexueller<br />
Mensch, also die Bestimmung meiner<br />
geschlechtlich-sexuellen Orientierung, war mein<br />
erstes geschlechtliches Thema. Bis ich kapierte,<br />
dass ich Frauen und Männer gleichermaßen<br />
sexuell attraktiv und begehrenswert empfinde,<br />
dauerte es schon einige Zeit. Die Frau in mir<br />
rauszulassen war schwierig. Ich empfand es zunächst<br />
als falsch und schämte mich. Ich konnte<br />
meine Gefühle nicht richtig einordnen und<br />
kannte niemanden, mit dem ich darüber reden<br />
konnte oder auch wollte. In mir sagte alles nur:<br />
verbergen, verstecken, nicht darüber reden.<br />
Wann haben Sie dies endgültig für sich<br />
akzeptiert?<br />
Das ist nicht so einfach zu beantworten. In letzter<br />
Konsequenz erst mit meinem Coming-out in<br />
2015. Der Prozess bis dahin verlief nicht linear.<br />
Aber in den zwei Jahren davor hat mich die<br />
Frage meiner Geschlechtsidentität sehr stark<br />
und hochemotional beschäftigt. Die Akzeptanz<br />
reifte dadurch heran und irgendwann platzte<br />
dann für mich sprichwörtlich die Seifenblase,<br />
in der ich lebte. Dieses „Platzen“ war ein tief<br />
befreiender Moment. Mir wurde schlagartig<br />
vieles klar. Ich glaube, dass ich damit tatsächlich<br />
erstmalig meine seelische Balance gefunden<br />
hatte und mit mir im Reinen war. Ich fühlte mich<br />
frei und richtig glücklich. Es ist einfach schwer<br />
zu beschreiben. Ich fühlte mich erstmalig ganz<br />
als Frau, ohne Scham, Angst, Selbstzweifel und<br />
Hass auf mich. Meine davor gefühlte innere<br />
Zerrissenheit war wie vom Winde verweht, auf<br />
einmal weg.<br />
„Die Frau in mir<br />
rauslassen“<br />
Bis zu diesem Punkt hatte ich aber über<br />
zwanzig Jahre gebraucht. Zuvor führte ich ein<br />
geschlechtliches Doppelleben. Ich versuchte,<br />
mich mit mir zu arrangieren, meine Beziehung<br />
zu meiner ersten Frau nicht zu gefährden,<br />
Freiräume für mich – die Frau in mir – zu finden,<br />
zu halten und zu erweitern. Ständig stieß ich an<br />
Grenzen, erstickte innerlich. Meine Ehe zerbrach<br />
unter anderem, weil ich unfähig war, mit diesem<br />
Thema umzugehen und meiner Frau „mich“ zu<br />
erklären. Über die Jahre hinweg entwickelte ich<br />
aber auch Mut, in Teilen bewusster zu mir – als<br />
Frau – zu stehen oder mich in einer „sicheren<br />
Öffentlichkeit“ zu zeigen. Je mehr ich als Frau<br />
sichtbarer wurde, desto schwerer wurde es<br />
zugleich, in meinem Doppelleben zu verweilen.<br />
Das Ganze kulminierte dann in den Jahren 2013<br />
und 2014, bis ich am Ende nicht mehr konnte.<br />
Ohne Rücksicht auf irgendwelche Konsequenzen<br />
– privat und beruflich – traf ich dann den<br />
Entschluss für mein Coming-out. Ich hatte<br />
und habe eine wunderbare Freundin, die mich<br />
unterstützte und mir half, meine geschlechtliche<br />
Identität zu akzeptieren. Den Weg zu mir zu<br />
finden. Ich war endlich „ich“ – eine Frau.<br />
Wie sind Sie bei ihrem Coming-out im Job<br />
2015 vorgegangen?<br />
Das Coming-out im Berufsleben ging dann total<br />
einfach. Da ich mir persönlich sicher war, konnte<br />
ich mich auch selbstbewusst outen. Gespräche<br />
mit meinen Vorgesetzten verliefen positiv. Sie<br />
zeigten Verständnis für mich und meine Situation<br />
und unterstützten mich. Ich wurde nicht zur<br />
Seite geschoben, verdrängt oder versteckt. Meine<br />
Kameraden haben mich in Teilen auf meinem<br />
Weg begleitet. Aufgeschlossenheit, Offenheit<br />
und unzählig viele positive Reaktionen haben<br />
mich auch stark gemacht. Sofern nötig, wurde<br />
nach Lösungen gesucht und nicht über mögliche<br />
Probleme nachgedacht. Der Rückhalt war wirk-
GESELLSCHAFT<br />
und mich und meine Frau in diese Gemeinschaft<br />
aufgenommen haben. Für mich ist<br />
das Bataillon eine zweite Familie.<br />
Welchen Tipp geben Sie Bundeswehrangehörigen,<br />
die in einer ähnlichen<br />
Situation stecken?<br />
Zu sich zu stehen. Auf ihre Vorgesetzten<br />
und Kameraden zu vertrauen und sich nicht<br />
zu verstecken. Den Mut zu finden, das<br />
persönliche Leiden hinter sich zu lassen und<br />
sich dieser Belastung zu entledigen. Es gehört<br />
unheimlich viel Mut und wahnsinnig viel<br />
Kraft dazu. Transsexualität ist kein einfaches<br />
Thema, und wir werden nicht alle mit Jubel<br />
begrüßt. Diskriminierung, Angst, Unkenntnis<br />
gibt es in allen Bereichen der Gesellschaft.<br />
Nicht jeder versteht uns und unsere Situation.<br />
Das kann sich nur verbessern, wenn<br />
wir sichtbar für unsere Identität und unsere<br />
Rechte eintreten. Gemeinsam sind wir stark.<br />
lich überwältigend. Das Coming-out an sich<br />
erfolgte in einer morgendlichen Besprechung.<br />
Hier habe ich kurz meine persönliche<br />
Situation geschildert. Mein Abteilungsleiter<br />
hat das von mir entgegengebrachte<br />
Vertrauen, sich in dieser Runde zu outen,<br />
sogar positiv herausgestellt. Anschließend<br />
hat er seine persönliche Erwartungshaltung<br />
zur weiteren Unterstützung aus unserer<br />
Abteilung heraus klar kommuniziert. Die<br />
ganze Zeit danach wurde diese Unterstützung<br />
sichtbar vorgelebt. Dafür bin ich heute<br />
noch ehrlich dankbar.<br />
Wie waren die Reaktionen? Was<br />
ist Ihnen besonders im Gedächtnis<br />
geblieben?<br />
Die Reaktionen reichten von Erstaunen bis<br />
Sprachlosigkeit. Einige mussten das Thema<br />
erst googeln, von anderen erfuhr ich, dass<br />
sie mit diesem Thema schon Berührung<br />
im privaten Umfeld hatten. Ein schöner<br />
Moment war der, dass nach meinem<br />
Coming-out mich ein sehr lieber Kamerad<br />
fragte, wie ich denn nun heißen würde? Das<br />
hatte ich total vergessen zu erwähnen. Das<br />
Aussprechen meines Namens und die Frage<br />
von ihm machten die Frau in mir wirklich<br />
real. Machten „Anastasia“ konkret, greifbar,<br />
menschlich. Endlich hatte ich meine innere<br />
Identität, meine Seele.<br />
„Das Bataillon<br />
ist eine zweite<br />
Familie“<br />
Wie läuft es heute?<br />
Im Ganzen einfach nur schön und großartig.<br />
Alle medizinischen Maßnahmen liegen<br />
hinter mir. Ich habe eine wunderbare Frau<br />
gefunden, die mich seit unserem Kennenlernen<br />
in 2016 voll akzeptiert, immer<br />
unterstützt hat und mir jede Minute zur<br />
Seite steht. Kurz vor dem Einsatz haben wir<br />
noch geheiratet. Wir hatten eine wirklich<br />
schöne Feier mit Familie, Freunden und<br />
Kameraden. Für mich ein tief bewegendes<br />
Erlebnis. Die Kameradinnen und Kameraden<br />
aus meinem Bataillon haben uns mit<br />
einer pinken Limousine überrascht. Damit<br />
wurden wir von Berlin zur Trauung auf die<br />
Burg Storkow gefahren. Einige Offiziere und<br />
Unteroffiziere standen Spalier. Insgesamt<br />
bin ich den Menschen, den Soldatinnen und<br />
Soldaten in meinem Bataillon sehr dankbar.<br />
Dafür, dass sie mich akzeptieren, mir offen<br />
begegnet sind, als ich im Oktober 2017<br />
meinen Dienst als Kommandeurin antrat,<br />
Was sollte sich Ihrer Meinung nach<br />
noch verbessern?<br />
Da gibt es einiges. Zu allererst sollte das<br />
Transsexuellengesetz auf moderne, menschenwürdige<br />
und menschenrechtskonforme<br />
Füße gestellt werden. Auch wenn es<br />
in den 1980er-Jahren ein modernes und<br />
wegweisendes Gesetz war, ist es meiner<br />
Meinung nach in dieser Zeit stehen geblieben.<br />
Es verhaftet uns in einem Prozess, der<br />
unwürdig und komplett fremdbestimmt<br />
ist. Gutachterzwang und pathologische<br />
Stigmatisierung durch die Verortung der<br />
Transsexualität als psychisches Krankheitsbild<br />
machen es uns immer noch schwer,<br />
Akzeptanz und Anerkennung zu finden.<br />
Geschlechtliche Identität sollte nicht durch<br />
den Staat oder medizinische Gremien<br />
bestimmt werden. An erster Stelle muss das<br />
Selbstbestimmungsrecht des Individuums<br />
stehen. Auch die zeitaufwendige Prozedur<br />
– rechtlich wie medizinisch – Kosten für<br />
Gutachten sowie Abhängigkeit von Medizinern<br />
und Psychologen sind alles Belastungen,<br />
die ich als diskriminierend empfinde.<br />
Nichtsdestotrotz bin ich dankbar, dass<br />
Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen<br />
Ländern schon sehr weit ist. Es<br />
gibt aber auch Beispiele, die zeigen, dass es<br />
noch einfacher und gerechter gehen kann.<br />
Nehmen wir beispielsweise Argentinien oder<br />
Dänemark – hier ist eine unbürokratische<br />
Änderung des Geschlechtereintrags möglich.<br />
Das Individuum und dessen Mündigkeit<br />
sollten im Mittelpunkt stehen und Transgeschlechtliche<br />
positiv begleiten und stützen.<br />
Ich persönlich hatte oft das Gefühl, dass ich<br />
mich dafür erklären und rechtfertigen muss,<br />
wie ich bin und fühle. Unsere politischen<br />
Entscheidungsträger sollten mutig sein und<br />
endlich das Selbstbestimmungsgesetz auf<br />
den Weg bringen. Vielleicht würde ich dann<br />
in Zukunft weniger unreflektierte und diskriminierende<br />
Kommentare wie „Nichts gegen<br />
Transsexuelle, aber ...!“ lesen.
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WIE QUEER IST METRO?<br />
Die METRO AG ist mit<br />
150.000 Mitarbeitern und<br />
einem Jahresumsatz von rund 36<br />
Milliarden Euro einer der weltweit<br />
größten Player im Großhandel. Welchen<br />
Stellenwert hat Diversity im<br />
Unternehmen und wie wird das in<br />
Ländern wie Russland praktiziert?<br />
Danach fragten wir Personalvorstand<br />
Heiko Hutmacher sowie<br />
Maebh O‘Flaherty und Nikita<br />
Baranov vom queeren Mitarbeiternetzwerk<br />
MPride. *ck/sea<br />
Seit wann ist Diversity bei der Metro<br />
AG allgemein ein Thema, seit wann<br />
speziell LGBTIQ*?<br />
Heiko Hutmacher: Ein offener und<br />
einschließender Führungsstil, idealerweise<br />
mit einem sehr vielfältigen Team, ist nicht<br />
nur die Grundvoraussetzung für gutes<br />
Diversity Management, sondern natürlich<br />
auch für allgemein gutes Management von<br />
allen Mitarbeitern. Daher steht Diversity<br />
bei uns ganz oben auf der Agenda. Ob es<br />
um die vielfältige Belegschaft auf allen<br />
Ebenen des Konzerns geht, um Frauen in<br />
Führungspositionen, das Thema Inklusion<br />
in allen anderen Facetten oder Mitarbeiternetzwerke:<br />
Wir fördern und unterstützen<br />
unsere Mitarbeiter, wo wir können. Denn<br />
wir müssen eine Kultur fördern, in der<br />
jeder Mitarbeiter die besten Bedingungen<br />
vorfindet, um so gut und so engagiert wie<br />
möglich arbeiten zu können.<br />
Das Thema LGBT+ ist in unserem Businesskontext<br />
– und damit meine ich den<br />
deutschen generell – noch etwas unterrepräsentiert,<br />
bekommt aber mehr und mehr<br />
Aufmerksamkeit. Es liegt uns sehr am<br />
Herzen, weil es die LGBT+ Community oft<br />
besonders schwer hat. Die Gründung unseres<br />
METRO-eigenen LGBT+ Netzwerkes<br />
„MPride“ haben wir zusammen mit einem<br />
kleinen Team aus dieser Community angestoßen.<br />
In einem Mitarbeiterseminar 2014<br />
wurde das Thema sexuelle Orientierung<br />
angesprochen und offen gefragt, an wen<br />
sich Mitarbeiter wenden könnten, wenn<br />
sie Fragen zum Thema LGBT+ hätten.<br />
Teilnehmer des Seminars fühlten sich zum<br />
Glück ermutigt und angesprochen und<br />
setzten den Impuls in konkrete Handlung<br />
um. Das Netzwerk MPride entstand. Um<br />
auf das Thema mehr Aufmerksamkeit<br />
zu lenken, entwickelten die Kollegen das<br />
Botschafter-System für MPride. Mit dem<br />
Vorstand als Sponsor, Pate und auch Botschafter<br />
der Community konnte das Team<br />
von MPride das Thema ins Unternehmen<br />
weitertragen. Unser Global Director<br />
Veronika Pountcheva hat mit<br />
ihrem Team hier tolle<br />
Arbeit geleistet und<br />
durch Vernetzungen<br />
mit weiteren externen<br />
Partnern<br />
wie LEAD und<br />
durch die interne<br />
Vernetzung<br />
mit unseren<br />
Führungskräften<br />
für sehr viel Aufmerksamkeit für MPride<br />
gesorgt. Unsere Führungskräfte engagieren<br />
sich stark, denn man muss nicht<br />
zu LGBT+ gehören, um das Netzwerk zu<br />
unterstützen.<br />
Was erhoffen Sie sich aus Sicht der<br />
Unternehmensleitung und welche<br />
speziellen Maßnahmen haben Sie auf<br />
den Weg gebracht?<br />
Heiko Hutmacher: Diversity ist für unseren<br />
wirtschaftlichen Erfolg und unsere<br />
Leistung essenziell. Unser Ziel ist, dass<br />
unsere Mitarbeiter sich einbringen und<br />
ihre unterschiedlichen Erfahrungen und<br />
Blickwinkel in ihre Arbeit und Projekte<br />
einfließen. Denn je vielfältiger ein Team ist,<br />
desto vielfältiger sind auch die Lösungen,<br />
die es hervorbringt. Das wiederum ist entscheidend<br />
für einen nachhaltigen Erfolg.<br />
Neben unserem LGBT+ Netzwerk „MPride“<br />
unterstützen wir auch das Netzwerk<br />
„Women in Trade“ (WiT), das ebenfalls von<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
ins Leben gerufen wurde. Unsere Kollegen<br />
sind auch bei PROUT AT WORK aktiv und<br />
im LEAD-Netzwerk, um<br />
Wissen zu teilen, von und<br />
mit anderen zu lernen<br />
und für das Thema<br />
Diversity eine Sichtbarkeit<br />
auch außerhalb<br />
der METRO zu<br />
schaffen. Außerdem<br />
haben wir in<br />
2018 ein „Women<br />
in Leadership“-Pro-<br />
FOTO: JAN VOTH
gramm entwickelt und pilotiert, um unsere<br />
weiblichen Talente noch besser zu fördern.<br />
Einen gewissen internen Druck haben wir<br />
als Vorstand selbst erzeugt, indem wir<br />
uns freiwillig Quoten bis 2022 gegeben<br />
haben. Um diese zu erfüllen, und auch, um<br />
unsere eigene Talentpipeline noch besser<br />
aufzubauen, wird das Programm „Women<br />
in Leadership“ <strong>2019</strong> mehrfach angeboten.<br />
Wir sind immer in Bewegung, entwickeln<br />
neue Programme, wenn wir merken, dass<br />
es keine passenden für unsere Bedürfnisse<br />
gibt, und sind mit unseren Mitarbeitern im<br />
Gespräch. Impulse entstehen immer aus<br />
beiden Richtungen. Und aus den Impulsen<br />
entstehen die besten Ideen.<br />
Gelten die genannten Grundsätze<br />
konzernweit oder sind sie auf „westlich“<br />
orientierte Länder beschränkt?<br />
Heiko Hutmacher: Die Grundsätze gelten<br />
konzernweit, ohne Beschränkung, und<br />
werden von unserem Team im lokalen<br />
Umfeld umgesetzt – insofern kennt unser<br />
Diversity-Ansatz keine Ländergrenzen.<br />
Wie sieht es speziell in Russland aus,<br />
wo öffentliche Sichtbarkeit von<br />
Homosexualität sanktioniert wird?<br />
Maebh O‘Flaherty und Nikita Baranov:<br />
In unserem Netzwerk stellen wir natürlich<br />
fest, dass die Kollegen mit unterschiedlichen<br />
Gegebenheiten zu tun haben. In einigen<br />
Ländern hat es die LGBT+ Community<br />
noch sehr viel schwerer. Wir sind hier als<br />
Netzwerk MPride Sparringspartner für<br />
unsere Kollegen, unterstützen, wo wir können.<br />
Nicht jede Idee ist übertragbar. Aber<br />
ein Austausch hilft ganz oft. So entstehen<br />
gemeinsam im Netzwerk gute Ideen, die<br />
uns als Gemeinschaft weiterbringen.<br />
„Diversity<br />
kennt keine<br />
Ländergrenzen“<br />
Welche konkreten Projekte planen Sie<br />
in Russland in diesem Bereich?<br />
Maebh O‘Flaherty und Nikita Baranov:<br />
Im Oktober 2018 haben verschiedene Unternehmen<br />
zu einem Executive Roundtable<br />
in Russland eingeladen. Teilnehmer sind<br />
neben großen Konzernen wie IBM, Sodexo<br />
oder SAP auch internationale NGOs wie<br />
Workplace Pride, die sich schon seit über<br />
zehn Jahren für die LGBT+ Community<br />
einsetzt, und lokale LGBT+ Organisationen.<br />
GESELLSCHAFT<br />
Unser MPride-Netzwerk steht in Kontakt<br />
zu den Veranstaltern – also war klar, dass<br />
wir bzw. METRO unterstützen. Wir haben<br />
uns mit den Kollegen von METRO Russland<br />
in Verbindung gesetzt und vorgeschlagen,<br />
dass METRO Russland an dieser Initiative<br />
teilnimmt.<br />
Erhoffen Sie sich eine Signalwirkung<br />
auf andere Unternehmen und eventuell<br />
sogar die Gesellschaft?<br />
Maebh O‘Flaherty und Nikita Baranov:<br />
Natürlich! Genau deswegen sind wir so<br />
engagiert dabei! Allein schon eine Aufmerksamkeit<br />
auf das Thema LGBT+ zu<br />
lenken, unsere Kolleginnen und Kollegen<br />
in den Dialog zu bringen, das hat Auswirkung.<br />
Und was im eigenen Unternehmen<br />
anfängt und sich dann über Netzwerke in<br />
weitere Unternehmen trägt, das hat auf<br />
jeden Fall gesellschaftlichen Einfluss. Wir<br />
sind überzeugt, dass ein Zusammenschluss<br />
sehr viel bewirken kann. Partner wie NGOs<br />
stärken uns – und wir stärken sie durch unser<br />
Engagement. Steter Tropfen höhlt den<br />
Stein – wir sind der Meinung, dass wir noch<br />
viel mehr Engagement bündeln sollten, um<br />
noch mehr zu erreichen.<br />
Das ganze Interview lest ihr auf<br />
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Sind Sie schon PrEPariert?<br />
Haben Sie schon von den<br />
neuen Möglichkeiten zur<br />
PrEP gehört?<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt<br />
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FOTOS: JAN PATRICK MARGRAF<br />
DIVERSITY<br />
STOLZ UND OUT<br />
AUF ARBEIT<br />
Neben den Mitarbeiternetzwerken<br />
und engagierten<br />
Arbeitgebern sind es auch die<br />
Verbände wie der Völklinger Kreis,<br />
die Wirtschaftsweiber oder PROUT<br />
AT WORK, die dazu beitragen, dass<br />
Queeres im Berufsleben seinen<br />
Stellenwert erhält. Wir fragten<br />
beim PROUT AT WORK-Vorstandsvorsitzendem<br />
Albert Kehrer und<br />
seinem Stellvertreter Dr. Jean-Luc<br />
Vey nach, was es mit der Stiftung<br />
auf sich hat. *ck<br />
Welche Ziele hat PROUT AT WORK?<br />
Albert Kehrer: PROUT AT WORK ist die<br />
gemeinnützige Stiftung in Deutschland,<br />
welche sich für die Chancengleichheit von<br />
LGBT*IQ am Arbeitsplatz einsetzt. Wir<br />
haben es uns zum Ziel gesetzt, uns für ein<br />
offenes Arbeitsumfeld stark zu machen,<br />
in dem Menschen unabhängig von ihrer<br />
sexuellen Orientierung, geschlechtlichen<br />
Identität, ihrem geschlechtlichen<br />
Ausdruck oder geschlechtlicher Eigenschaften<br />
und Merkmale ihr Potenzial voll<br />
entfalten können. Ein weiteres Ziel ist,<br />
durch unser Engagement die Zufriedenheit<br />
am Arbeitsplatz, die Unternehmensattraktivität<br />
sowie Wettbewerbsfähigkeit<br />
nachhaltig zu steigern. Denn von gelebter<br />
Offenheit profitieren alle: Menschen und<br />
Unternehmen, Gesellschaft und Wirtschaft.<br />
Richtet sich der Fokus eher auf den<br />
einzelnen Arbeitenden oder an<br />
Unternehmen im Ganzen?<br />
Jean-Luc Vey: Als erfahrener und zentraler<br />
Ansprechpartner unterstützen wir<br />
sowohl einzelne Arbeitnehmer als auch<br />
Unternehmen und verstehen uns als „Brückenbauer“<br />
zwischen Unternehmen und<br />
Mitarbeitenden. Um das Thema LGBT*IQ<br />
am Arbeitsplatz voranzubringen, benötigt<br />
es die Unterstützung auf allen Unternehmensebenen.<br />
Dabei sind die einzelnen<br />
Arbeitnehmer_innen genauso wichtig wie<br />
das Unternehmen im Ganzen.<br />
Welche Aktivitäten und Maßnahmen<br />
werden zur Erreichung dieser Ziele<br />
vorgenommen?<br />
Jean-Luc Vey: Für LGBT*IQ-Mitarbeiter_<br />
innennetzwerke bieten wir beispielsweise<br />
verschiedene Plattformen, um sich über<br />
Erfahrungen und LGBT*IQ-Themen auszutauschen.<br />
In sechs Städten in Deutschland<br />
organisieren wir dafür quartalsweise<br />
regionale Netzwerktreffen. Darüber hinaus<br />
bieten wir den Netzwerken und deren<br />
Verantwortlichen Coaching & Mentoring-<br />
Programme, um sie bei der Gründung und/<br />
oder Entwicklung zu unterstützen. In Kooperation<br />
mit unseren PROUTEMPLOYER<br />
organisieren wir Workshops (Deep Dives),<br />
in denen sich die Teilnehmer_innen gemeinsam<br />
mit konkreten Themen (Straight<br />
Allies, UN LGBTI Standards, Dritte Option)<br />
beschäftigen und Lösungsvorschläge<br />
erarbeiten.<br />
Wie bewerten Sie aktuell den Stellenwert<br />
von Diversity in deutschen<br />
Unternehmen? Was muss noch<br />
getan werden?<br />
Albert Kehrer: In den letzten Jahren gab<br />
es sehr viele positive Entwicklungen,<br />
wie es die stark steigende Anzahl von<br />
LGBT*IQ-Mitarbeiter_innennetzwerken<br />
in Deutschland zeigt. Eine Vielzahl von<br />
Unternehmen hat die Wichtigkeit von<br />
Diversity als integralen Bestandteil ihrer<br />
Unternehmenskultur verstanden und<br />
engagieren sich dafür.<br />
Trotz dieser positiven Entwicklung ist<br />
jedoch weiterhin noch viel zu tun, um<br />
das Thema Diversity auch tatsächlich in<br />
dem (Arbeits-)Alltag von Menschen zu<br />
etablieren.<br />
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Das ganze Interview findet ihr auf<br />
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SERIE<br />
In dieser komischen Drama-Serie<br />
entdecken drei Freunde die<br />
aufregenden und manchmal<br />
überwältigenden Möglichkeiten der<br />
neuen Generation ‚Gay‘ in San<br />
Francisco. Drei Männer an drei<br />
verschiedenen Stationen im Leben,<br />
die ‚Struggles of Life' sind also<br />
vorprogrammiert.
MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
JOANNE<br />
SHAW TAYLOR<br />
Vom Leben und Glück in der Nische<br />
Wenn man eine erfolgreiche<br />
Musikerin ist und an jeden Ort<br />
der Welt ziehen könnte, wenn man<br />
sich ein zweites Zuhause herauspicken<br />
dürfte, in dem man neben seiner<br />
Heimatbasis in England wohnt<br />
– warum würde man sich dann<br />
ausgerechnet Detroit aussuchen?<br />
„Es war reiner Zufall“, lacht Joanne Shaw<br />
Taylor. „Ich habe damals auf meiner USA-<br />
Tour eine Band aus der Stadt gebucht,<br />
und wenn wir nicht unterwegs waren,<br />
kehrten wir immer wieder hierher zurück.<br />
Ich war 21, liebte den Blues und ich war<br />
immer von amerikanischen Musikern<br />
beeinflusst. Detroit passte da einfach …“<br />
Ergibt Sinn, denn wenn es eine Region<br />
gibt, die den Blues zu Recht hat, dann<br />
diese ehemaligen Industriezentren der<br />
USA. „Detroit ist schon lange nicht mehr<br />
das, was es gewesen ist, nämlich eine der<br />
mächtigsten Industriestädte der Welt. Als<br />
die Autoindustrie den Bach runterging,<br />
folgte ihr die Stadt.“ Was aber ironischerweise<br />
genau der Grund ist, warum es jetzt<br />
der richtige Ort ist, um sich als Kreativer<br />
anzusiedeln. „Die Stadt kommt langsam<br />
wieder zurück. Es herrscht heute eine<br />
wundervolle Atmosphäre und das hat etwas<br />
damit zu tun, dass so viele Menschen<br />
kommen. Es wurde nämlich wahnsinnig<br />
günstig, hier zu leben. Musiker und<br />
Künstler machen sich von überall her auf,<br />
denn woanders steigen die Mieten nur,<br />
wie in Nashville. Hier aber kann man ganze<br />
leere Lagerhäuser für wenig Geld kaufen!<br />
Überall tauchen Galerien auf, überall neue<br />
Klubs …“ Detroit <strong>2019</strong> ist ein Ort, an denen<br />
neue Szenen gedeihen können und alte<br />
ein Obdach finden. Genau wie Joannes Art<br />
von Blues-Rock.<br />
Die Gitarristin, die mit 16 von Dave Steward<br />
entdeckt und mit auf Tour genommen<br />
wurde, hat sich schon mit ihrem ersten<br />
Album vor zehn Jahren in der Blueswelt<br />
etabliert, was neben ihrem Talent auch an<br />
den speziellen Eigenschaften dieser Szene<br />
liegt. Denn eigentlich ist diese ein in sich<br />
geschlossener Kosmos für die echten Fans.<br />
„In den USA gibt es immer wieder Crossover-Künstler,<br />
John Mayer ist ja zum Beispiel<br />
ein großartiger Botschafter des Blues<br />
im Mainstream. Aber es ist eine Nische<br />
– was ich auch immer geliebt habe. Dadurch<br />
ist es wie in einer großen Familie. Und auch<br />
das Publikum ist treu, sie gehen alle Wege<br />
mit dir für die Musik.“ Denn Blues verbindet<br />
auf eine ganz eigene Art, und Blues ist kein<br />
Wettbewerb. „Ich habe einfach wunderbare<br />
Freunde in der Szene. Wir halten zusammen.“<br />
Was daran liegt, dass der Blues von<br />
seiner Ehrlichkeit und Echtheit lebt. Es<br />
werden keine Spiele gespielt, keine Charaktere<br />
erschaffen. Die Musik und die direkten<br />
Texte sind ein ungefilterter Ausdruck. „Das<br />
kann man genau so sagen! Wir haben uns<br />
wirklich in diese Musik verliebt und wir sind<br />
alle glücklich, dass wir den Blues gefunden<br />
haben. Er erlaubt, dass wir uns ausdrücken<br />
können. Es ist so schön, dass es wirklich<br />
nur um die Musik geht – und wir dürfen sie<br />
spielen!“<br />
Deswegen ist echte, neue Bluesmusik auch<br />
an sich etwas, das eher selten auf Major<br />
Labels stattfindet, da man außerhalb der<br />
Szene selten neue Märkte eröffnen kann.<br />
Doch zu Joannes eigener Überraschung hat<br />
Sony sich ihres neuen Albums angenommen.<br />
„Ich habe schon fünf Alben veröffentlicht,<br />
aber jemand von ihnen tauchte auf<br />
einem meiner Gigs auf – und zwar einer, der<br />
eine enge Verbindung zum Blues hat. Und<br />
er sprach mich an. Ich suche immer nach<br />
Veränderung, da erschien es plötzlich wie<br />
der logische nächste Schritt.“ Sony hat gut<br />
daran getan, Joanne die Tür in die Popwelt<br />
zu öffnen, und man hört, dass sie Vertrauen<br />
in ihre Musik haben, denn nach „major“<br />
im Sinne von „für die Massen zurechtgeformt“<br />
klingt nichts auf „Reckless Heart“.<br />
Hier herrscht ein rauer Sound, die Lieder<br />
klingen fast wie aus einer Jamsession oder<br />
als wären es Liveaufnahmen. „Ja, wir haben<br />
es auch praktisch so aufgenommen, was<br />
mit den großartigen Musikern, die ich habe,<br />
sehr einfach ist. Mit diesen Menschen ist<br />
eine Jamsession eigentlich gar keine! Sie<br />
brauchen nur einmal eine Idee zu hören<br />
und spucken sie wieder aus, als wäre es ein<br />
alter Klassiker, den sie schon seit Jahren im<br />
Repertoire haben.“ Deswegen ist es kein<br />
Album ausschließlich für Puristen, sondern<br />
für alle, die jenseits des Hochglanzpop<br />
wandeln wollen. Oder die dabei sind, nach<br />
Detroit umzuziehen. *fis
CHILL-OUT<br />
Tina Turner: Yoga und Buddhismus<br />
„Chanten ist ein wichtiger Teil meines<br />
Lebens, und die Arbeit mit Regula Curti<br />
gab mir Gelegenheit, meiner Spiritualität<br />
mit meiner Stimme Ausdruck zu<br />
verleihen“, verrät Tina Turner. „Insgesamt<br />
entstanden auf diese Weise vier BEYOND-<br />
CDs. Ich freute mich, eine spirituelle<br />
Botschaft übermitteln zu können.“<br />
„Ich habe durch Yoga Zugang zu meinem<br />
kreativen Potenzial gefunden, zu meiner<br />
inneren Kraft und Ruhe und zu meiner<br />
Lebensaufgabe. Die BEYOND-Musikprojekte<br />
sind das Resultat meiner täglichen<br />
Meditations- und Yogapraxis. Ohne diese<br />
Disziplin würde ich den Anforderungen<br />
meines vielseitigen Lebens nicht genügen.<br />
Das Geschenk des Yogas sind ein ruhiger,<br />
klarer Geist, ein spannkräftiger, beweglicher<br />
Körper und Zugang zu meiner Seele<br />
und ihrem Auftrag“, so ihre Freundin und<br />
Yoga-Lehrerin Regula Curti, die wir im Soho<br />
House Berlin trafen.<br />
BEYOND ist ein Friedensprojekt – 2008<br />
von Tina Turner, Regula Curti und Dechen<br />
Shak-Dagsay gegründet –, um Menschen<br />
verschiedener Kulturen und Glaubensrichtungen<br />
näher zusammenzubringen. Gerade<br />
erst erschien die „BEYOND Collector’s<br />
Box“ und ist auf allen Streaming- und<br />
Downloadportalen zu bekommen. *rä<br />
www.beyond-foundation.org<br />
MUSIK<br />
Seit den 1980ern steht der Musiker<br />
für beste Beats und wilde<br />
Klangspielereien. Egal ob als Produzent,<br />
DJ oder Musikus, Sven Väth liebt das<br />
Ungewöhnliche.<br />
KLUBMUSIK<br />
Sven Väth mischt<br />
meisterhaft<br />
Und daher ist auch sein aktueller Wurf<br />
kein gewöhnliches Mixset. Nein, der Legendäre<br />
mischt bei „The Sound of the<br />
19th Season“ unter anderem Nightmares<br />
on Wax, Adam Port, Patrice<br />
Bäumel, Red Axes, Nicolas Masseyeff,<br />
Fabrice Lig, Robag Wruhme und Radio<br />
Slave mehr als gekonnt und schafft mit<br />
den Tracks etwas vollkommen Neues.<br />
Stichwort NEU: Einen Neuanfang hat er<br />
auch auf seiner Partyinsel Ibiza hingelegt.<br />
Nach 18 Jahren zog er aus dem Amnesia<br />
um ins Pacha. Die Veränderung tat ihm<br />
gut! Fun Fact: Sven Väth war einst auch<br />
Sänger eines von SNAP! („The Power“,<br />
„Rhythm Is a Dancer“, „The First, The<br />
Last, Eternity“, „Exterminate!“ ...) produzierten<br />
Projekts namens OFF – beides<br />
Frankfurter Legenden. *rä<br />
SOUL<br />
Jacob Banks<br />
beeindruckt<br />
Diese Stimme! Einfach wow! Gerade<br />
veröffentlichte Jacob Banks sein<br />
Debütalbum „Village“. Hochwertiger<br />
Soul mit starken Gospeleinflüssen,<br />
etwas Pop, Blues und daher Musik<br />
mit viel Seele, so kann man sein<br />
Debüt beschreiben.<br />
„In Village geht es darum, die Dinge<br />
zu feiern, die uns zu dem Menschen<br />
machen, der wir sind: das Gute, das<br />
Schlechte und das Fragwürdige“,<br />
verrät der 27 Jahre junge Sänger mit<br />
nigerianischen Wurzeln über das<br />
Album. Entstanden ist es zusammen<br />
mit Paul Epworth (produziert<br />
u. a. Adele) und Malay (produziert u.<br />
a. Frank Ocean, Sam Smith, Lorde).<br />
Unsere Anspieltipps sind „Love Ain’t<br />
Enough“, „Prosecco“ und „Be Good<br />
To Me (feat. Seinabo Sey)“. *rä<br />
KLUBMUSIK<br />
Goldie <strong>2019</strong><br />
Der DJ, Produzent, bildende Künstler<br />
und Schauspieler Goldie veröffentlicht<br />
jetzt sein erstes Album bei Sony<br />
Masterworks, „Act One – Music For<br />
Inanimate Objects“. Das Werk, das mit<br />
dem Produzenten James Davidson<br />
entstanden ist, verbindet atmosphärische<br />
Ambient-Klänge mit Weltmusikeinflüssen,<br />
Drum-and-Bass-Beats<br />
und Soul-Melodien. „Es war wirklich<br />
aufregend, dem, was wir geschrieben<br />
haben, keine Grenzen zu setzen;<br />
keinen Gedanken einzuschränken.<br />
Wir gingen einfach überall hin, wo ein<br />
Lächeln war“, so Goldie.<br />
FOTO: UNIVERSAL MUSIC
MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
FOTOS: T. BRUENING<br />
ALICE MERTON:<br />
gesundes Selbstbewusstsein<br />
Einst machte die Plattenfirma<br />
Decca einen folgenschweren<br />
Fehler: Sie lehnte die<br />
Beatles mangels Erfolgsaussichten<br />
ab. Ein ähnliches Schicksal ereilte<br />
die Sängerin Alice Merton, nachdem<br />
sie ihr Studium an der Mannheimer<br />
Popakademie beendet hatte. „Keiner<br />
wollte meine Musik“, erinnert<br />
sie sich. Zumindest nicht in der<br />
Originalfassung. Einige Vertreter<br />
der Plattenbranche versuchten ihr<br />
einzureden, ihre Lieder würden nur<br />
als Remixe funktionieren. Andere<br />
rieten ihr, bei ihrem Lied „No Roots“<br />
die Gitarre und die Bridge stärker<br />
in den Vordergrund zu rücken. „Das<br />
war für mich vollkommen indiskutabel“,<br />
sagt die 25-Jährige. „Ich<br />
hatte keine Lust, einen Vertrag<br />
mit jemandem abzuschließen, der<br />
meine Visionen nicht teilt.“<br />
Statt sich von Marketingprofis ein musikalisches<br />
und optisches Image maßschneidern<br />
zu lassen, gründete Alice Merton<br />
in Berlin ihr eigenes Label Paper Plane<br />
Records. In ihrem Büro am Prenzlauer<br />
Berg empfängt sie nun Journalisten zum<br />
Interview. Sie hat es sich mit angezogenen<br />
Knien auf einer Couch gemütlich gemacht.<br />
In einem Raum, der in warmes Licht<br />
getaucht wird. Heimeligkeit weiß sie offensichtlich<br />
zu schätzen. Dabei tut sie sich<br />
mit dem Begriff „Zuhause“ schwer, wie<br />
ihr Hit „No Roots“ unter Beweis stellt. Er<br />
katapultierte sie nicht bloß auf Platz zwei<br />
der deutschen Charts, sondern wurde ein<br />
internationaler Hit, der es an die Spitze der<br />
US-Adult-Alternative-Songs- sowie der<br />
US-Rock-Airplay-Charts schaffte. Mehr als<br />
eine Million Mal verkaufte er sich weltweit.<br />
Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?<br />
Musik, die ebenso eingängig wie eigenwillig<br />
ist. Eine hinreißende Stimme. Ein persönlicher<br />
Text mit Bezug zu Alice<br />
Mertons unsteter Kindheit:<br />
Die Tochter einer Deutschen<br />
und eines Iren wurde<br />
in Frankfurt geboren, sie<br />
wuchs in Kanada, in den<br />
USA, in Deutschland und<br />
England auf. „Auf dieser<br />
Welt gibt es keinen Ort, an<br />
dem ich mich richtig daheim<br />
fühle“, resümiert sie. „Für mich<br />
ist eher meine Musik mein Zuhause.<br />
Oder Menschen, die mir wirklich etwas<br />
bedeuten.“ Zum Beispiel ihr Manager und<br />
bester Freund Paul Grauwinkel<br />
. Wie sich die beiden an einer Bushaltestelle<br />
in Mannheim kennengelernt haben,<br />
beschreibt Alice Merton in dem Stück<br />
„2 Kids“. Diese aufgekratzte Ode an die<br />
Freundschaft lässt keinen Zweifel daran,<br />
dass die Killers zu den musikalischen Vorbildern<br />
der Wahl-Berlinerin zählen.<br />
Auf ihrem Debütalbum „Mint“ gelingt ihr<br />
die Gratwanderung zwischen schlichter<br />
Instrumentierung und Elektro-Beats. Ihre<br />
Songs setzen auf energetischen Pop.<br />
Erfreulicherweise kommen sie völlig ungekünstelt<br />
daher. Genau wie Alice Merton<br />
selbst. Sie macht keinen Hehl daraus, wie<br />
anstrengend es manchmal ist, monatelang<br />
mit neun Männern im Tourbus unterwegs<br />
zu sein. Allerdings sieht sie kaum eine<br />
Chance, daran etwas mit weiblicher Verstärkung<br />
zu ändern: „Frauen in meinem Alter<br />
haben oft einen festen Freund<br />
und denken vielleicht schon<br />
über die Familienplanung<br />
nach. Für sie wäre es<br />
keine Option, ständig<br />
zu reisen.“<br />
Alice Merton selbst<br />
ist da flexibler. Mit<br />
ihrem Vagabundenleben<br />
kommt sie eigentlich<br />
ganz gut zurecht. In dem<br />
Titel „Homesick“ verkündet<br />
sie, sie habe niemals Heimweh, doch<br />
gelegentlich vermisse sie bestimmte<br />
Menschen. Diese Verse singt sie mit der<br />
Stimme einer Frau, die sich einen Panzer<br />
aus Empfindsamkeit zugelegt hat. „Mich<br />
plagen viele Ängste“, gesteht sie. „Wenn<br />
ich die jetzt alle aufzählen würde, würden<br />
wir stundenlang hier sitzen.“ Das bedeutet<br />
aber nicht, dass Alice Merton total verunsichert<br />
ist: „Bei meinen Auftritten habe ich<br />
durchaus ein gesundes Selbstbewusstsein.“<br />
*Interview: Dagmar Leischow
ROCK<br />
Skunk Anansie<br />
„25LIVE@25“<br />
Das Ende Januar erscheinende Livealbum von Skunk<br />
Anansie ist nicht nur die Werkschau einer unvergleichlichen<br />
Karriere, sondern zeigt auch die Wichtigkeit<br />
Skunk Anansies als musikalische und kulturelle Kraft in<br />
der Rockwelt. Ihre Shows sind ein Hurricane aus Energie,<br />
Lautstärke und Persönlichkeit. Sie fordern auf, Teil<br />
von etwas Großem zu werden, dem man unmöglich<br />
widerstehen kann. „All das Gute von Skunk Anansie<br />
entstand nur, weil wir eine Liveband sind.“, sagt Schlagzeuger<br />
Mark<br />
Richardson. „Wir<br />
waren immer<br />
davon überzeugt,<br />
dass uns niemand<br />
besiegen<br />
kann. Ihr könnt<br />
es versuchen,<br />
aber Ihr werdet es<br />
nicht schaffen!“<br />
TIPP<br />
Maggie Rogers<br />
„Heard It in a Past Life“<br />
Ende Januar erscheint das Debütalbum der US-<br />
Sängerin. Ein bisschen nervös ist sie: „Es gab so<br />
viel Veränderung, die so schnell passiert ist, ich<br />
war mir nicht immer sicher, wie ich all das Zeug<br />
wie ich fühlen sollte. Ich war eine Zeit lang wirklich überwältigt<br />
und hatte auch Angst – mein Leben wurde so schnell öffentlich<br />
und es gab Zeiten, in denen ich nicht sicher war, dass dies<br />
alles für mich war.“ Sie ist aber guter Dinge! „Aber ich hatte nie<br />
Zweifel an der Musik. Ich liebe Musik mehr als alles andere auf<br />
der ganzen Welt und das habe ich immer.“ Unser Anspieltipp<br />
ist der Hit „Light On“. *rä<br />
JUNE <strong>2019</strong><br />
NYCPRIDE.ORG/<strong>2019</strong><br />
FOTO: UNIVERSAL MUSIC<br />
PRODUCED BY<br />
WORLDPRIDE LICENSOR<br />
HOST PARTNER<br />
HOST PARTNER
MUSIK<br />
FOTO: SONY MUSIC<br />
POP<br />
Die DNA der Backstreet Boys<br />
„Kinder“ der 1990er-Jahre freuen<br />
sich besonders, denn „DNA“ und<br />
Backstreet Boys wecken Erinnerungen<br />
an die Jugend, das Coming-out, das erste<br />
Mal verliebt sein – und wenn es nur in<br />
einen der Jungs aus den immer aufwendig<br />
und sexy produzierten Videos war.<br />
Die Jungs sind jetzt Männer, musikalisch<br />
tut das dem leicht bekömmlichen Pop<br />
aber keinen Abbruch – im Gegenteil: Die<br />
Stimmen von Brian, Howie, Alexander,<br />
Nick und Kevin klingen heute kerliger und<br />
souliger. „DNA“ erscheint am 25. Januar<br />
und ihr könnt schon in die Singles „Don’t<br />
Go Breaking My Heart“ und „Chances“<br />
reinhören.<br />
„I Want It That Way“, „We’ve Got It Goin’<br />
On“ und „Incomplete“, aber auch Perlchen<br />
wie „Get Down (Youre the One for Me)“,<br />
„Straight Through My Heart“ und „Drowning“,<br />
die Liste der Hits der Backstreet<br />
Boys ist lang. In den 1990ern sangen sie<br />
sogar zusammen mit Eurodance-Acts<br />
wie Culture Beat und Mr. President auf<br />
Charity-Singles! Und wer hat nicht schon<br />
zu „Quit Playing Games (with My Heart)“<br />
geschwoft, Pardon, geschmust und geschmachtet?<br />
Eben. Die sind gar nicht so<br />
schlecht. Fun Fact: Die Boys sangen auch<br />
schon ziemlich erfolgreich zusammen mit<br />
NKOTB – Platz 7 in den USA war 2011 drin.<br />
*ck/rä<br />
www.backstreetboys.com<br />
POP<br />
ZAYN<br />
„Icarus Falls“<br />
Er war erfolgreich bei einer Boyband, er landete<br />
einen Hit mit Sia, er sieht super aus: Zayn.<br />
Und jetzt kommt sein neues Album, ein Doppelalbum,<br />
und darauf befinden sich sage und schreibe<br />
27 Lieder! Neben der ersten offiziellen Single-<br />
Veröffentlichung „Let Me“ und dem aktuellen Hit<br />
„No Candle No Light“ (feat. Nicki Minaj) auch das<br />
brandneue Lied „Rainberry“ sowie die vorab veröffentlichten<br />
Songs „Too Much“, „Fingers“, „Entertainer“<br />
und „Sour Diesel“. Der Bedarf an seiner Musik<br />
ist aber auch so groß wie sein Output, immerhin<br />
gelang es ihm, gleichzeitig Platz eins der US- und<br />
UK-Charts einzunehmen – und der Hit „Pillowtalk“<br />
erreichte in 68 Ländern der Erde Platz eins der<br />
Charts. Chapeau, Zayn! *rä
MUSIK<br />
TIPP<br />
Christian Steiffen<br />
„Gott of Schlager“<br />
Schon der erste Titel ist ein tanzbares Juwel, das deutlich<br />
macht, dass die Ferien vom Rock ’n’ Roll endgültig vorbei<br />
sind: „Hier ist Party“ verbindet Elemente der klassischen<br />
Discomusik mit modernem Sprechgesang, den Christian<br />
absolut authentisch exekutiert. Sogar fremdsprachlich<br />
anglistisch. Und im ganzen Lied kein schlimmes Wort.<br />
„Gott of Schlager“ – so der Titel des dritten Ergusses – ist<br />
ein weiterer Höhepunkt im Steiffen-Œuvre.<br />
JOANNE SHAW TAYLOR<br />
RECKLESS HEART<br />
Das neue Album<br />
ab 15.03.<strong>2019</strong><br />
„Ein umwerfendes Talent“<br />
Jools Holland<br />
„Ein kommender Superstar“<br />
The Express<br />
„Killer Licks und mitreißende Soli“<br />
Sunday Times<br />
„Sie macht Bluesrock wieder cool“<br />
Sunday Mirror<br />
Tour:<br />
26.02.19 Köln, Yard Club<br />
27.02.19 Aschaffenburg,<br />
Colos-Saal<br />
28.02.19 München, Ampere<br />
02.03.19 Reichenbach, Die Halle<br />
03.03.19 Dortmund, Piano<br />
04.03.19 Berlin, Frannz Club<br />
06.03.19 Bremen Lagerhaus<br />
07.03.19 Osnabrück, Rosenhof<br />
08.03.19 Hamburg, Markthalle<br />
POP<br />
Meghan Trainor <strong>2019</strong><br />
Ihre Hits „All About That Bass“, „No“ oder auch „Lips Are<br />
Moving“ kennt man. Jetzt legt sie nach.<br />
181123 Joanne Shaw Taylor_Anz._Blu_83x128mm_RZ02.indd 1 10.12.18 12:22<br />
A L I C E M E R T O N<br />
Das dritte Album der Sängerin, Songwriterin, Musikerin und<br />
Produzentin trägt den Titel „Treat Myself“ und wird ab Ende<br />
Januar erhältlich sein. Im Tracklisting finden sich unter<br />
anderem die schon vorab veröffentlichten Lieder „Let You<br />
Be Right“, „Can’t Dance“ und „No Excuses“. „Das Album ist<br />
meine beste Arbeit bisher und ich bin so stolz auf das, was<br />
wir da geschaffen haben“, erklärt sie dazu.<br />
DAS ALBUM MIT DEN HITS<br />
NO ROOTS & WHY SO SERIOUS<br />
- AB 18.01. ÜBERALL ERHÄLTLICH -<br />
I T ʻ S G O N N A B E M I N T .<br />
W W W . A L I C E M E R T O N . C O M
FILM<br />
INTERVIEW<br />
FOTOS: UNIVERSAL PICTURES<br />
VIGGO MORTENSEN<br />
Rassismus und Homophobie<br />
Kaum zu glauben, aber der<br />
US-Däne, der durch seine<br />
Rolle des Aragorn in „Herr der Ringe“<br />
einst Weltruhm erlangte, wurde<br />
2018 schon sechzig Jahre alt – und<br />
ist immer noch verdammt sexy. Auch<br />
wenn er für seine neue Rolle ordentlich<br />
zunehmen musste. Ab Ende<br />
Januar ist er in einem der wichtigsten<br />
LGBTIQ*-Filme <strong>2019</strong> zu sehen.<br />
Wir sprachen mit dem Weltstar.<br />
Mr. Mortensen, Sie müssen kurz<br />
erklären, worauf sich der Titel Ihres<br />
neuen Films „Green Book – Eine<br />
besondere Freundschaft“ bezieht.<br />
Die wenigsten deutschen Zuschauer<br />
werden je vom Green Book gehört<br />
haben ...<br />
Viele Amerikaner haben das sicherlich<br />
auch nicht. Selbst manche Afroamerikaner<br />
wissen das nicht mehr, gerade wenn<br />
sie eher jung sind. Von den Dreißigern bis<br />
in die Sechziger hinein war das Büchlein<br />
ein absolut notwendiges Hilfsmittel für<br />
Schwarze in den Südstaaten, denn es listete<br />
Hotels, Restaurants, Tankstellen und<br />
Raststätten auf, die sie betreten durften.<br />
Unerlässlich gerade für jeden Afroamerikaner,<br />
der zum Beispiel zum Familienbesuch<br />
aus dem Norden anreiste. Denn anderswo<br />
wurde man ja rausgeschmissen, beleidigt<br />
und Schlimmeres. Das Green Book ist also<br />
auch ein Symbol dafür, wie institutionalisiert<br />
der Rassismus in den USA war.<br />
So schlimm ist es zum Glück heute<br />
nicht mehr!<br />
Stimmt, aber die Geschichte, die wir im<br />
Film erzählen, ist trotzdem heute noch relevant,<br />
denn wir zeigen – hoffe ich zumindest<br />
– zu welcher Grausamkeit und Ungerechtigkeit<br />
Ignoranz führt. Wenn wir nicht<br />
offen und ehrlich mit unserem Gegenüber<br />
kommunizieren, neigen wir dazu, ihn nicht<br />
als ebenbürtig zu betrachten – und dann<br />
führt das mitunter zu solch schlimmen<br />
Zuständen. Die Gefahr, dass das passiert,<br />
besteht immer, denke ich, das ist so ein<br />
Stammesding. Dadurch, dass es sich hier<br />
um eine Geschichte aus der Vergangenheit<br />
handelt, taugt sie als Warnung, dass solche<br />
Ignoranz immer wieder erwachen kann. Wir<br />
sehen ja aktuell in den USA genauso wie in<br />
Europa, wie das Misstrauen gegen Einwanderer<br />
wächst und bestimmte Politiker die<br />
Angst und das Unwissen der Bürger dann<br />
schamlos ausnutzen.<br />
Aber reicht es schon, wie „Green<br />
Book“ suggeriert, das Andere kennenzulernen,<br />
um es nicht mehr abzulehnen?<br />
Muss ein Rassist nur einen<br />
Schwarzen kennenlernen, um eines<br />
Besseren belehrt zu werden?<br />
Auf jeden Fall hilft es, diesem „Anderen“<br />
zumindest ausgesetzt zu sein. So offen<br />
und ehrlich wie möglich mit Menschen<br />
zu kommunizieren, die anders sind, selbst<br />
wenn die sich sträuben, kann nichts Verkehrtes<br />
sein. Denn: Die meisten Politiker<br />
und wenig wohlmeinende Menschen<br />
wollen den Dialog verhindern und uns<br />
voneinander getrennt halten, schließlich<br />
garantiert die Angst ihre Wiederwahl. Von<br />
daher hoffe ich einfach, dass unser Film zu<br />
einem Austausch untereinander ermutigt.<br />
Selbst wenn damit nicht gleich das ganze,<br />
große Problem Rassismus gelöst wird.<br />
Dass der von Ihnen gespielte Türsteher<br />
und Fahrer Tony anfangs rassistisch<br />
ist, steht außer Frage. Aber<br />
als herauskommt, dass der von ihn<br />
chauffierte Musiker Dr. Don Shirley<br />
obendrein auch schwul ist, hat er<br />
ausgerechnet damit scheinbar kaum<br />
ein Problem. Wie erklären Sie sich<br />
das bei diesem italienischstämmigen<br />
Macho?<br />
Die Szene stellt einen echten Wendepunkt<br />
im Verhältnis dieser beiden Männer dar.<br />
Der Schlüssel dafür liegt übrigens meiner<br />
Meinung nach in Tonys Arbeit in New
FILM<br />
Yorker Klubs wie dem Copacabana. Dort<br />
hat er es immer wieder mit den unterschiedlichsten<br />
Künstlern zu tun, und von<br />
denen sind natürlich viele schwul. Womit<br />
wir wieder dabei sind, wie wichtig es ist,<br />
alle, die anders sind, nicht unbedingt auch<br />
als fremd wahrzunehmen, sondern sie als<br />
Teil der eigenen Welt zu erleben.<br />
Tony und Don haben höchst unterschiedliche<br />
Arten, mit Ungerechtigkeit<br />
und Konflikten<br />
umzugehen: der eine<br />
ziemlich konfrontativ,<br />
der andere duldsam<br />
und zurückhaltend.<br />
Wie ist Ihr eigener<br />
Ansatz?<br />
Man könnte vermutlich<br />
sagen: irgendwo dazwischen.<br />
Wenn es um mich<br />
selbst geht, dann bin ich<br />
meistens einigermaßen besonnen.<br />
Doch wenn jemand, der<br />
mir nahesteht, ungerecht behandelt<br />
wird, womöglich sogar ein Kind, dann<br />
bin ich doch sehr viel aufbrausender. Ich<br />
kann nicht still dabeistehen, wenn ich mit<br />
ansehen muss, dass jemand anderes – aus<br />
welchen Gründen auch immer – nicht für<br />
sich selbst einstehen kann oder darf.<br />
Tony Vallelonga ist nicht die erste<br />
reale Person, die Sie für einen Film<br />
verkörpern. Im Fall von „Green Book“<br />
hat nun aber auch noch sein Sohn am<br />
Drehbuch mitgeschrieben. Übernimmt<br />
man da als Schauspieler eine<br />
ganz besondere Verantwortung?<br />
Anfangs hat das natürlich schon irgendwie<br />
den Druck erhöht, dass ich nicht nur Tonys<br />
Sohn Nick, sondern auch die gesamte<br />
Großfamilie kennengelernt habe, die mit<br />
mir ihre Erinnerungen und Fotoalben<br />
geteilt haben. Nick gab mir sogar eine Kruzifix-Kette<br />
seines Vaters, die ich während<br />
der Dreharbeiten trug. Aber letztlich fand<br />
ich es unglaublich hilfreich, Nick jeden Tag<br />
am Set zu haben, denn wann immer ich<br />
Fragen hatte – und sei es auch nur, was<br />
eine einzelne Geste oder die Aussprache<br />
eines Wortes angeht – konnte ich mich<br />
an ihn wenden. Insgesamt ist es ohnehin<br />
für einen Schauspieler gar keine so große<br />
Sache, eine reale Person zu spielen. Man<br />
muss sich nur bewusst machen, dass man<br />
ihn ohnehin nie ganz exakt darstellen<br />
kann. Den Zahn hat mir David Cronenberg<br />
damals gezogen, als er mir die Rolle<br />
von Sigmund Freud gab, obwohl ich dem<br />
kein bisschen ähnlich sah. Es geht<br />
am Ende immer nur darum,<br />
das Wesen einer Person<br />
einzufangen, also<br />
sozusagen ihren<br />
Geist.<br />
Aber es muss<br />
Ihnen, der bekanntlich<br />
sehr<br />
intellektuell<br />
und belesen ist,<br />
doch schwergefallen<br />
sein, einen<br />
Mann zu verkörpern,<br />
der kulturell so wenig<br />
bewandert und naiv ist, oder?<br />
Tony ist wirklich ganz anders als eigentlich<br />
alle Figuren, die ich je gespielt habe, und<br />
ich war sehr auf der Hut, ihn nicht zur<br />
Karikatur eines tumben Italo-Amerikaners<br />
zu machen. Auf den ersten Blick ist er<br />
nicht der Hellste und ziemlich unbeholfen,<br />
schließlich hat er nicht einmal die<br />
Highschool abgeschlossen. Aber er ist<br />
trotzdem sehr aufmerksam, hört zu und<br />
bekommt ganz vieles mit. Und in Sachen<br />
stolz und Sturheit unterscheidet er sich<br />
kaum von Doc Shirley. Deswegen war es<br />
nicht so, dass ich mich nicht einfühlen<br />
konnte in diese ganz andere Mentalität.<br />
Sie haben sich für die Rolle ordentlich<br />
Gewicht angefuttert ...<br />
Stimmt, und ich habe sogar während der<br />
Dreharbeiten immer noch mehr zugenommen,<br />
denn ich esse ja quasi in jeder Szene<br />
– und Mahersala Ali entpuppte sich als<br />
Kollege, der es mit seinen Dialogen sehr<br />
genau nimmt. Es kam ständig vor, dass er<br />
eine Szene noch mal von vorne anfangen<br />
wollte, was ich aus Schauspieler-Sicht<br />
natürlich unbedingt begrüßt habe. Aber es<br />
bedeutete eben auch, dass ich immer und<br />
immer wieder irgendetwas essen musste.<br />
Heißt es nicht, dass Filmessen selten<br />
wirklich schmeckt?<br />
Da hatte ich zum Glück keinen Grund<br />
zur Beschwerde. Das Fried Chicken zum<br />
Beispiel war richtig gut. Und die Sandwiches<br />
auch. Normalerweise esse ich<br />
deutlich gesünder, aber in den Wochen<br />
vor Drehbeginn hatte ich mich an das<br />
ganze fette Zeug schon gewöhnt und<br />
meinen Magen ganz gut gedehnt. Vielleicht<br />
hätte ich mir auch ein Kissen unters<br />
Hemd stecken können und nach jeder<br />
Szene alles wieder ausspucken können,<br />
aber mir war es wichtig, Tonys Statur<br />
tatsächlich ein bisschen näherzukommen,<br />
denn das Gewicht hat ja auch Einfluss auf<br />
die ganze Körpersprache, die Gesten und<br />
allgemein die Energie. Und wie gesagt: Es<br />
hat durchaus geschmeckt!<br />
Eine letzte Frage noch zu Ihrem 60.<br />
Geburtstag, den Sie gerade gefeiert<br />
haben. War das für Sie eine große<br />
Sache?<br />
Ach, nicht wirklich. Sind runde Geburtstage<br />
für mich eigentlich nie. Meinen 50.<br />
damals hätte ich sogar fast vergessen,<br />
auch weil ich gerade auf Familienbesuch in<br />
Dänemark war. Aber dann hat meine Tante<br />
eine Überraschungsparty in meinem Hotel<br />
organisiert. Ich lasse es normalerweise lieber<br />
etwas ruhiger angehen. Wobei solche<br />
Tage natürlich immer ein netter Anlass<br />
sind, mal ein bisschen zurückzublicken<br />
und über das Leben zu sinnieren. So wie<br />
ich es auch am 1. Januar immer mache.<br />
Und ich kann nicht leugnen, dass 60 sich<br />
doch irgendwie alt anfühlt. Das dachte ich<br />
auch schon, als ich 40 und dann 50 wurde.<br />
So richtig daran gewöhnt, dass ich kein<br />
Jungspund mehr bin, habe ich mich also<br />
wohl noch nicht.<br />
*Interview: Jonathan Fink<br />
„Green Book“ läuft ab dem 31.1.19<br />
im Kino
KUNST<br />
NACHGEFRAGT<br />
ELEN-ART<br />
„An dem Punkt, an dem das Bild<br />
zum Leben erwacht ...“<br />
Als Arthur 1985 in G‘azalkent,<br />
Usbekistan geboren, lebt sie<br />
nun als transsexuelle Künstlerin<br />
Elen-Art am Bodensee. Elen-Art ist<br />
eine Meisterin der Kunst. Mithilfe<br />
von Acrylmalereien, Kollagen,<br />
Ölgemälden und digitalen Bildern<br />
drückt sie aus, was sie beschäftigt.<br />
Wir fragten genauer nach.<br />
Was inspiriert dich?<br />
Zuerst sind da die weiße Leinwand und der<br />
Gedanke, dass alles daraus werden kann,<br />
was ich mir vorstelle – und sogar darüber<br />
hinaus. Eine Fläche nur für mich und meine<br />
Ideen, ohne Zwang und ohne Vorgaben.<br />
Das ist es, was mich zunächst dazu bringt,<br />
den Pinsel in die Hand zu nehmen. Was<br />
aber dann genau auf die Leinwand kommt,<br />
davon habe ich vorher keine exakte<br />
Vorstellung. Wichtiger ist, wie ich mich<br />
dabei fühle, wenn der Pinsel die Leinwand<br />
berührt und wenn die ersten Striche sich<br />
kreuzen. Es ist wie ein Kreislauf, der erst<br />
einmal in Gang gesetzt werden muss.<br />
Zuerst baue ich auf, und dann zerstöre ich<br />
wieder. Ich male eine Fläche und zerteile<br />
sie dann mit Linien. Ich verbinde und<br />
zertrenne, und wenn das Ganze einen<br />
gewissen Flow bekommt, dann merkt man<br />
das dem Bild an. Es fühlt sich lebendig an.<br />
Ähnlich der Rubin’schen Vase lassen sich<br />
viele Elemente mehrfach deuten, wodurch<br />
alles in mehreren Zuständen gleichzeitig<br />
zu sein scheint. An dem Punkt, an dem das<br />
Bild zum Leben erwacht, muss ich nicht<br />
weitermalen, denn alles, was das Bild dann<br />
macht, passiert im Kopf des Betrachters<br />
ganz von alleine. Ich male also meistens<br />
nicht, weil mich irgendwas schon inspiriert<br />
hat, sondern damit ich Inspiration finde. So<br />
wie man Sport macht, nicht weil man sich<br />
gerade fit fühlt, sondern damit man fit wird<br />
und/oder bleibt.<br />
Inwiefern hilft dabei dein Leben in<br />
Konstanz am Bodensee, Kunst zu<br />
verwirklichen?<br />
Wenn es um die Auswahl der passenden<br />
Galerie geht, würde ich sagen: herzlich<br />
wenig. Als ich nach Konstanz kam, sah<br />
ich mein künstlerisches Werk noch als
Hobby und wollte hauptsächlich weg vom Elternhaus, um<br />
eigenständig zu leben. Ich fand Arbeit und hab mich hier<br />
eingelebt. Ich schließe nicht aus, dass ich eines Tages den<br />
Sprung in eine größere Stadt wage, wo meine Chancen,<br />
bekannter zu werden, größer sind. Aber schmerzlos wird<br />
die Trennung von Konstanz nicht sein. Ich hab hier Freunde,<br />
die ich sehr schätze. Ich mag den Geruch der Seeluft, und<br />
nicht zuletzt ist die Stadt an sich auch sehr schön. Ich<br />
wohne da, wo andere Urlaub machen.<br />
Wie nimmst du die Gesellschaft am Bodensee wahr,<br />
ist sie tolerant dir gegenüber?<br />
Im engsten Kreis der Freunde waren die Reaktionen sehr<br />
positiv. Man gab mir das Gefühl von Sicherheit. Ich hab<br />
mich nie ausgeschlossen gefühlt. Was die breitere Öffentlichkeit<br />
angeht, ist das wirklich schwer zu beantworten,<br />
weil ich keinen Vergleich zu anderen Städten ziehen kann.<br />
Ich bin seit acht Monaten geoutet und bin hier in Konstanz<br />
auch zum ersten Mal in die Öffentlichkeit gegangen. Ich<br />
finde es immer noch extrem schwer, rauszugehen und<br />
mich zu zeigen. Das größte Problem dabei ist die eigene<br />
Angst, durch die ich manchmal falsche Eindrücke auf die<br />
Blicke und Reaktionen anderer projiziere. Je selbstbewusster<br />
ich mich gebe, desto geringer ist die Chance, abfällige<br />
Blicke zu kassieren oder den Ausdruck in den Gesichtern<br />
falsch zu deuten, weil ich erhobenen Hauptes alles anders<br />
wahrnehme. Das ist leichter gesagt als getan, aber meiner<br />
Meinung nach die einzig richtige Einstellung. Ich hatte<br />
natürlich auch negative Erlebnisse. Es gab diese Momente,<br />
da wurden auf einmal die Köpfe zusammengesteckt, es<br />
wurde noch mal ein flüchtiger Blick zu mir geworfen oder<br />
das Gesicht wurde verzogen. Auch solche Kleinigkeiten<br />
sind verletzendselbst wenn ich weiß, dass die Menschen es<br />
einfach nicht gewohnt sind und deshalb so reagieren.<br />
Ich hab auch positive Erinnerungen, beispielsweise das<br />
Coming-out bei meinem Hausarzt, der empathisch und<br />
verständnisvoll reagiert hat. Es wird wohl noch eine Weile<br />
dauern, bis ich völlig entspannt rausgehen kann. Ob das<br />
auch an der Region liegt, kann ich nicht genau sagen, dazu<br />
stören meine eigenen Unsicherheiten noch zu sehr meine<br />
Objektivität.<br />
Der Anblick deines Gesichts würde dich unglücklich<br />
machen, hast du gesagt. Warum denn das?<br />
Apropos Unsicherheiten. Ich weiß, wie das klingt, aber ich<br />
kenne meinen Körper besser als jeder andere und somit<br />
auch jedes Detail, das mehr an einen Mann erinnert als an<br />
eine Frau. Diese Details fühlen sich falsch an, seit meiner<br />
Kindheit. Das ist kein gutes Gefühl. Es kann mich in die<br />
Verzweiflung treiben, weil ich es selbst unzählige Male<br />
hinterfrage, und je mehr ich es hinterfrage, desto komplizierter<br />
wird es. Es lässt sich einfach nicht wegargumentieren.<br />
Beim Anblick meines Gesichts ist diese Emotion aus<br />
verschiedenen Gründen besonders stark. Zum einen, weil<br />
es das wichtigste Kommunikationswerkzeug des Menschen<br />
ist. Wir schauen uns ins Gesicht, um einander zu<br />
erkennen. Zum andern bin ich, da ich auch Porträts male,<br />
gut darin geübt, Gesichtsmerkmale zwischen Mann und<br />
Frau zu unterscheiden. Da stechen diese Details für mich<br />
besonders heraus. Egal wie kontrovers dieses Thema auch<br />
sein mag, ich weiß eines ganz genau: Zu denken, dass das<br />
nur Oberflächlichkeiten und die inneren Werte viel wichtiger<br />
sind, hat mir nie geholfen.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
elen-art.de
KUNST<br />
FOTOSTRECKE<br />
#WerLiebtHandeltRichtig<br />
Fotograf Tom Thiele aus Leipzig hat passend<br />
zum nahenden Frühling Philipp Schneider,<br />
Mister Sachsen 2017, und Model Christian Kress<br />
romantisch inszeniert.<br />
„Als freier Fotograf aus Leipzig fotografiere ich sehr oft<br />
Hochzeiten und unterschiedliche Pärchen, die über<br />
beide Ohren ineinander verliebt sind. Ich wollte gerne<br />
aber mal eine kleine ‚Lovestory‘ ins rechte Licht setzen,<br />
die alle typischen Effekte und Emotionen in sich trägt,<br />
die aber eben auf den ersten Blick nicht so typisch ist“,<br />
verrät der Fotograf. „Christian kam mir daher in den<br />
Sinn, weil ich mit ihm schon öfters zusammengearbeitet<br />
habe, und er hatte mir dann Phil vorgestellt. Wir<br />
trafen uns etwas außerhalb von Leipzig bei einem alten<br />
Steinbruch, welcher von einer Landschaft umfasst war,<br />
die einer Steppe sehr ähnlich war. Dieser Ort hat uns<br />
genug Freiraum gegeben, um verschiedene ungezwungene<br />
Momente zu erschaffen, die man eigentlich<br />
bereits so schon kennt und am Ende doch eine neue<br />
Stimmung mit sich bringen.“ *rä<br />
FOTOS: TOM THIELE<br />
www.instagram.com/tomthiele.fotografie_leipzig<br />
www.instagram.com/cncpt_ck<br />
www.instagram.com/philipp_snr<br />
www.tomthiele.com
KUNST
‘RESIDUUM’ COPYRIGHT © 2016 BLASBERG STUDIO<br />
ALL RIGHTS RESERVED. NO PART OF THIS PUBLICATION MAY BE<br />
REPRODUCED, DISTRIBUTED, OR TRANSMITTED IN ANY FORM OR BY<br />
ANY MEANS, INCLUDING PHOTOCOPYING, RECORDING,<br />
OR OTHER ELECTRONIC OR MECHANICAL METHODS, WITHOUT THE PRIOR<br />
WRITTEN PERMISSION. PRINTED IN THE UK.<br />
KUNST<br />
NACHGEFRAGT<br />
RELATIONSHOP + RESIDUUM<br />
L U K A S B L A S B E R G<br />
RESIDUUM<br />
#LUKASBLASBERG #RESIDUUM<br />
BLASBERGSTUDIO.COM<br />
RESIDUUM AN ART SERIES BY LUKAS BLASBERG PRODUCED BY BLASBERG STUDIO<br />
IN ASSOCIATION WITH CABAL COLLECTIVE PHOTOGRAPHY BY THERESA VITINIUS<br />
VIDEO EDITING ALEXANDER DARBY DEPICTED IMAGE STILL 'FEAR' TAKEN IN OCTOBER 2016<br />
MORE INFORMATION AVAILABLE AT BLASBERGSTUDIO.COM IMAGE LICENSING BY CABALCOLLECTIVE.COM<br />
SPECIAL THANKS TO DIGITAL ANTHROPOLOGY LAB, BLACK MAGIC DESIGN AND MICROSOFT KINECT<br />
ADDITIONAL THANKS TO MOUHANNAD AL-SAYEGH, ANNA-LINA BERG, UTE BERG AND MAURICE KARNER<br />
WARNING! THIS INSTALATION HAS BEEN IDENTIFIED TO POTENTIALLY TRIGGER SEIZURES FOR PEOPLE WITH PHOTOSENSITIVE EPILEPSY. VIEWER DISCRETION IS ADVISED.<br />
Richtig gelesen, hier steht<br />
„Relationshop“, nicht<br />
„Relationship“, denn wie der<br />
Künstler Lukas Blasberg ganz<br />
richtig anmerkt, scheint es bei<br />
Grindr und anderen Dating-Apps<br />
ja eher darum zu gehen, sich gut<br />
zu präsentieren und Begegnungen<br />
abzugreifen, und eben nicht<br />
darum, eine Beziehung zu finden.<br />
Wenn der Sex besonders gut ist, versucht<br />
man es halbherzig, bleibt aber natürlich<br />
immer „on“ und schaut (heimlich),<br />
ob es nicht doch einen Bessern gibt.<br />
Lukas aus London hat diese Gedanken<br />
zu Kunst verarbeitet – und die ist sogar<br />
mit echten Chats verknüpft. Hält man<br />
sein Smartphone ans Bild, kann man sie<br />
lesen ...<br />
Schadet (Online-)Cruising immer<br />
einer Beziehung?<br />
Dating war immer schon ein Minenfeld.<br />
Die Leute vergessen oft, dass hinter<br />
dem Rechner ein anderer Mensch ist,<br />
und sagen, verraten Dinge, die sie sonst<br />
nicht so schnell preisgeben würden. Oft<br />
ist all das Online-Kontakten auch mit<br />
Einsamkeit und Depression verbunden ...<br />
Menschen behandeln andere Menschen<br />
online oft wie Objekte.<br />
Stichwörter Body Positivity und<br />
Bodyshaming.<br />
Im Sportstudio entwickelst du nicht<br />
deinen Geist! Nach dem Ende einer<br />
langen Partnerschaft fand ich mich auf<br />
dem Beziehungsmarkt wieder und fand<br />
mich reduziert auf meinen Körper – auf<br />
einzelne Segmente meines Körpers:<br />
Gesicht, Oberkörper, Hintern ... Die Leute<br />
sollten sich wieder bewusst machen,<br />
dass sie anderes brauchen, als einen<br />
Partner mit Sixpack.<br />
Was steht für <strong>2019</strong> an?<br />
Meine neue Serie „Residuum“: Sie nimmt<br />
sich der Generation Y an und deren<br />
Ängsten und psychischen Krankheiten.<br />
Angst, Stress und Panik sind bei diesen<br />
interaktiven und sich bewegenden<br />
Bildern besonders herausgearbeitet. Der<br />
Betrachter wird mithilfe der Xbox Kinect<br />
Sensors mit der Kunst verbunden. Je<br />
näher man dem Objekt kommt, desto<br />
mehr verändert es sich. Wer sich dem<br />
Bild nicht nährt, wird nicht sehen, an was<br />
der Mensch auf dem Bild leidet.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
blasbergstudio.com
Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk für Schwule,<br />
Bi-Männer und Transgender. Downloade die ROMEO-App in deinem App-Store,<br />
oder melde dich auf unserer Webseite an.<br />
planetromeo.com/app
BUCH<br />
PSYCHE<br />
Sei mutig<br />
Ben Brooks hat mit „Stories for Boys Who Dare to<br />
Be Different – Vom Mut, anders zu sein“ ein wirklich<br />
klasse Werk am Start.<br />
FOTO: CARLOTA BIRD<br />
„Dieses Buch kann Leben retten. Dieses Buch kann Leben<br />
verändern. Dieses Buch kann dazu beitragen eine neue<br />
Generation von Jungs hervorzubringen, die es wagen ihren<br />
eigenen Weg zu gehen“, verrät der Autor gleich vorweg.<br />
Und ja, denn wenn man hier sieht, was andere Männer so<br />
alles bewegen konnten, was zu schaffen ist, wenn man<br />
zu sich selbst steht, bekommt man ein gutes Gefühl.<br />
Wenn man diese knackigen Porträts samt ansprechender<br />
Comic-Illustration genießt, weiß man, dass man alles<br />
richtig macht, wenn man zum Beispiel den Kollegen in die<br />
Schranken weißt, den Mobber bloßstellt oder auch einfach<br />
kündigt, um nach dem wohlverdienten Sabbatjahr neu<br />
durchzustarten. Aber keine Bange, „Stories for Boys Who<br />
Dare to Be Different – Vom Mut, anders zu sein“ ist kein<br />
weiteres Buch zum Thema Selbstfindung. Es ist eine fürwahr<br />
inspirierende Geschichtensammlung für Menschen,<br />
die bewusst oder unbewusst Vorbilder brauchen – jenseits<br />
aller heteronormativen Stereotypen. Zum Reinlesen empfehlen<br />
wir die Kapitel Harvey Milk, Oscar Wilde, Roald Dahl<br />
und Konfuzius. *rä<br />
Ben Brooks: „Stories for Boys Who Dare to Be Different –<br />
Vom Mut, anders zu sein“, www.loewe-verlag.de<br />
COMIC<br />
Kult: Flash Gordon<br />
Wenn Comics so richtig alt sind und der Held dann auch noch<br />
ein weißer Blonder, hat man schnell Angst, einem alten Ideal zu<br />
huldigen, gar einem rassistischen Dreck zu folgen.<br />
Und ja, Flash Gordon ist ein muskulöser Weißer mit blonder Tolle,<br />
der die Damen beschützt und Welten rettet. Die Comics von<br />
Zeichner und Autor Alex Raymond (2.10.1909 – 6.9.1956) erschienen<br />
erstmals 1934, sie sind also ein Kind ihrer Zeit. Und trotzdem<br />
kann man sie genießen, denn alles ist dermaßen überzeichnet<br />
und irgendwie auch oll, dass es eine pure Freude für den<br />
aufgeklärten Geist ist. Die Geschichten um den geradezu<br />
omnipotenten Flash Gordon, seine aufgekratzte Geliebte<br />
Dale Arden und den allwissenden Wissenschaftler Dr. Hans<br />
Zarkov wurden ab 1936 mit Schwimmweltmeister Buster<br />
Crabbe als Flash mehrmals verfilmt (jeder Raketenstart ein<br />
Lacher, jede Szene Travestie der Extraklasse). 1980 kam die<br />
recht erfolgreiche Neuverfilmung in die Kinos, auch die Glam-<br />
Rockband Queen war mit von der Partie und sang das Titellied ...<br />
Nach und nach erscheinen die Comics nun beim Hannibal Verlag<br />
gesammelt neu. *rä<br />
Alex Raymond: FLASH GORDON – AUF DEM PLANETEN<br />
MONGO – DIE SONNTAGSSEITEN 1934 – 1937, Übersetzung:<br />
Alan Tepper, Hardcover, 25 x 28 cm, 208 Seiten, durchgehend<br />
farbig bebildert, ISBN 978-3-85445-659-9<br />
FLASH STEUERT MIT EINER VON MING ERBEUTETEN RAKETE<br />
SIE SCHLIESSEN AUF ! UND SIE<br />
AUF DIE WÄLDER SEINES FREUNDES<br />
FORDERN UNS ÜBER FUNK<br />
STRATEGIE<br />
BARIN ZU .<br />
ZUM HALTEN AUF !<br />
IST GEFRAGT !<br />
HALLO, PATROUILLE .<br />
DA WIR NUN AUS DEN MEERESNEBELN RAUS SIND,<br />
WAS WOLLT IHR? WIR SIND AUF<br />
BESTEHT DAS RISIKO, DASS EINE LUFTPATROUILLE MINGS<br />
GEHEIMMISSION FÜR MING .<br />
UNS ENTDECKT .<br />
HIER SPRICHT HAUPTMANN<br />
BEI TAO .<br />
CHIUNG .<br />
DU BIST EIN WAHRER PROPHET !<br />
DA IST<br />
JA<br />
EINE !<br />
FLASH<br />
VERSUCHT<br />
SEINEM FEIND MIT<br />
VOLLEM ENERGIESCHUB ZU<br />
ENTKOMMEN .<br />
LÜGNER! CHIUNG IST TOT ! HALTE DEN<br />
WÄHREND FLASH DER SICHERHEIT ENTGEGEN FLIEGT,<br />
LANDET, ODER WIR<br />
KURS !<br />
WERDEN IN MINGS PATROUILLENHAUPTQUARTIER DÜSTERE<br />
FEUERN ! ICH HABE SIE FAST<br />
PLÄNE GESCHMIEDET !<br />
IM FADENKREUZ<br />
MEINER ATOMKANONE !<br />
WIE IHR WISST,<br />
NEHMEN WIR ALLE<br />
RAKETEN-FUNK-<br />
SPRÜCHE AUF. WEGEN<br />
DIESEM LIESS ICH<br />
EUCH RUFEN .<br />
BEI TAO, DAS IST FLASH<br />
WIR<br />
„FÜR MING .<br />
GORDONS STIMME !<br />
MÜSSEN<br />
HIER<br />
BEFEHLIGT ALLE<br />
KÄMPFEN,<br />
SPRICHT<br />
PATROUILLEN<br />
FLASH !<br />
HAUPTMANN<br />
ZUM<br />
CHIUNG.“<br />
ABFANGEN<br />
DER<br />
RAKETE !<br />
NÄCHSTE<br />
WOCHE:<br />
FLAMMENDES<br />
EIN VOLLTREFFER ZERSTÖRT DIE RAKETE DES FEINDES ! SCHICKSAL!<br />
18. Oktober 1936 177
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