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hinnerk Februar/März 2019

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FEBRUAR / MÄRZ <strong>2019</strong> | AUSGABE 303 | WWW.HINNERK.DE<br />

BREMEN | HANNOVER<br />

KINO<br />

VIGGO<br />

MORTENSEN<br />

SPECIAL<br />

Diversity und Gesundheit:<br />

Forschung,<br />

Fortschritt,<br />

Forderungen<br />

INTERVIEWS: DJ BERRY E., JOANNE SHAW TAYLOR, ALICE MERTON


INTRO<br />

3<br />

Inhalt<br />

epaper.blu.fm<br />

Alle Magazine online!<br />

PARTY<br />

Dj Berry E. ist jetzt Midnite<br />

Monkey und sprach mit uns<br />

über Body Positivity. Auch<br />

sonst liegt ganz schön viel<br />

Testosteron, aber auch<br />

Weiblichkeit in der Luft<br />

der Klubs zum nahenden<br />

Frühlingsanfang.<br />

VALENTINSTAG<br />

Die Liebe, ein ewiges<br />

Thema. Wir sprachen mit<br />

Designer Kilian Kerner<br />

über das große Thema<br />

und haben eine kunstvolle<br />

Fotostrecke mit viel<br />

wärmenden Sonnenstrahlen.<br />

DIVERSITY<br />

Die Entscheidung des<br />

Supreme Courts, den<br />

Trans*-Bann für das<br />

US-Militär zu bestätigen,<br />

schlug hohe Wellen. Frau<br />

Oberstleutnant Anastasia<br />

Biefang kämpft derweil in<br />

Afghanistan.<br />

Kostenlos<br />

Liebe Leser*innen,<br />

die Zeiten ändern sich. Insgesamt hin zum Guten für<br />

Lesben und Schwule, für Transgender und Transsexuelle<br />

ist der Weg zur rechtlichen und gesellschaftlichen<br />

Gleichstellung noch weiter. Die Bundeswehr ist<br />

in Sachen Diversity ein heute vorbildlicher Arbeitgeber:<br />

Wir sprachen mit Frau Oberstleutnant Anastasia<br />

Biefang, der ersten Kommandeurin mit transexuellem<br />

Hintergrund.<br />

Der benannte Fortschritt führt aber auch dazu,<br />

dass ganz alltägliche Homophobie, die uns früher<br />

vielleicht als Witz oder Überspitzung noch gerade so<br />

durchgegangen wäre, heute zurecht so aufregt, dass<br />

wir sie anprangern und dabei in Kauf nehmen, als<br />

Queeriban bezeichnet zu werden. Gleich auf Seite 4<br />

dieser Ausgabe schildern wir einen solchen Fall, den<br />

interessanterweise auf Facebook aber Heterosexuelle<br />

entdeckten und als erstes gegenüber dem<br />

Verursacher bemängelten. #Straightallys wie wir<br />

sie lieben. Danke! Neben diesen gesellschaftlichen<br />

Themen haben wir in dieser Ausgabe ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Kultur gerichtet und viele queere<br />

Perlen für euch entdeckt.<br />

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken,<br />

Deine <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />

www.<strong>hinnerk</strong>.de<br />

www.facebook.com/<strong>hinnerk</strong>.magazin<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) &<br />

Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Christian Knuth (ck)<br />

BESUCHERADRESSE:<br />

Berlin: Sophienstr. 8, 10178 Berlin,<br />

T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />

redaktion.berlin@blu.fm<br />

Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />

F: 040 28008178, redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069<br />

83040990, redaktion@gab-magazin.de<br />

Köln: T: 0221 29497538,<br />

termine@rik-magazin.de,<br />

c.lohrum@rik-magazin.de<br />

München: Lindwurmstr. 71-73, 4.OG,<br />

80337 München, T: 089 5529716-10,<br />

Vertrieb: redaktion@leo-magazin.de<br />

MITARBEITER:<br />

Thomas Wassermann, Matthias Rätz<br />

(mr), Steffen Rüth, Ricardo M.,<br />

Jonathan Fink, Christian K. L. Fischer (fis),<br />

Leander Milbrecht (lm), Dagmar Leischow,<br />

Christian Lütjens (cl), Sebastian Ahlefeld (sea)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />

Art-Direktion: Janis Cimbulis<br />

Cover: Zayn / Sony Music<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Sebastian Ahlefeld (SEA):<br />

Sebastian Ahlefeld@blu.fm<br />

Ulli Pridat: ulli@blu-event.de<br />

Köln: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

München: Jörg Garstka:<br />

joerg.garstka@leo-magazin.de<br />

Hamburg: Jimmy Blum (jb):<br />

jimmy.blum@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Bremen, Hannover, Oldenburg:<br />

Mathias Rätz (mr):<br />

mathias.raetz@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Frankfurt: Sabine Lux:<br />

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Online: Andreas Müller:<br />

andreas.mueller@blu.fm<br />

DIGITAL MARKETING:<br />

Dirk Baumgartl (dax): dirk.baumgartl@<br />

blu.fm<br />

VERLAG:<br />

blu media network GmbH,<br />

Rosenthaler Str. 36, 10178 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer:<br />

Hendrik Techel, Markus Pritzlaff (mp),<br />

Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: CartellX, PS Promotions,<br />

Eigenvertrieb<br />

Druck: PerCom, Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Am Busbahnhof 1,<br />

24784 Westerrönfeld<br />

Abonnentenservice:<br />

Möller Medien Versand GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde,<br />

Gläubiger-ID DE06 ZZZ 000 000 793 04<br />

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dass du monatlich dein <strong>hinnerk</strong> Magazin<br />

bekommst. Bitte unterstütze beim Ausgehen<br />

oder Einkaufen unsere Werbepartner.<br />

Es gilt die <strong>hinnerk</strong> Anzeigenpreisliste<br />

(gültig seit 1. Januar 2016). Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis auf deren<br />

sexuelle Identität. Wir freuen uns über<br />

eingesandte Beiträge, behalten uns aber<br />

eine Veröffentlichung oder Kürzung vor.<br />

Für eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

wird nicht gehaftet. Der Nachdruck von<br />

Text, Fotos, Grafik oder Anzeigen ist nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />

möglich. Für den Inhalt der Anzeigen sind die<br />

Inserenten verantwortlich. Bei Gewinnspielen<br />

ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der<br />

Gerichtsstand ist Berlin. Abonnement:<br />

Inlandspreis 30 Euro pro Jahr, Auslandspreis<br />

50 Euro pro Jahr. Bei Lastschriften wird<br />

die Abogebühr am 3. Bankarbeitstag des<br />

laufenden Monats abgebucht.<br />

Die Anzeigenbelegunsgeinheit<br />

blu media network GmbH<br />

rik / gab / <strong>hinnerk</strong><br />

unterliegt der IVW-Auflagenkontrolle


4 SZENE<br />

Community<br />

GAYSCHNACK<br />

Ein neues Format für ihren<br />

monatlichen Austausch<br />

haben sich die Jungs von<br />

Hein & Fiete gegeben. Aus<br />

Goldenboys wird Gayschnack,<br />

das Ziel bleibt<br />

gleich: ein lockerer Austausch<br />

zu Community-Themen, die<br />

auf der Seele brennen. Am<br />

15. <strong>Februar</strong> geht es ab 18<br />

Uhr bei Kaffee und Keksen<br />

um: „Szenesterben – Wohin<br />

kann ich noch gehen?“<br />

Immer mehr Kneipen, Cafés<br />

und Treffpunkte schließen<br />

ihre Tore, weil einfach zu<br />

wenig los ist. Woran liegt<br />

das, möchten wir das, ist das<br />

Internet die Lösung dieses<br />

Problems? *ck<br />

15.2., Gayschnack, Hein &<br />

Fiete, Pulverteich 21, Hamburg,<br />

18 Uhr, S+U Hauptbahnhof,<br />

www.heinfiete.de<br />

SPENDENREKORD<br />

Traditionell sammeln Corny<br />

Littmanns Theater auf der<br />

Reeperbahn während der<br />

Weihnachtszeit Geld für soziale<br />

Projekte. Bei der Winter-<br />

Show „POMPÖS“ kamen so<br />

54.734 Euro für das Hospiz<br />

von Hamburg Leuchtfeuer<br />

zusammen. Seit 25 Jahren<br />

wird die Spendentradition<br />

bereits gepflegt. Konkret<br />

übernimmt das Schmidts<br />

Tivoli in diesem Jahr mit der<br />

Summe eine Patenschaft für<br />

eine Pflegestelle im Hospiz<br />

in St. Pauli. Die Rekordsumme<br />

ersammelten Künstler<br />

wie Wolfgang Trepper, Elke<br />

Winter und Co. nach jeder<br />

Vorstellung im Theaterfoyer.<br />

Auch sonst engagiert sich<br />

die Schmidts Tivoli GmbH<br />

regelmäßig für Hamburg<br />

Leuchtfeuer. So verzichten<br />

etwa das Theater und die<br />

Mitwirkenden zugunsten des<br />

Hospizes auf Honorare und<br />

Tantiemen aus dem Verkauf<br />

verschiedener Musical-CDs.<br />

Insgesamt konnte bereits<br />

über eine halbe Million Euro<br />

an Hamburg Leuchtfeuer<br />

überwiesen werden. *ck<br />

HOMOPHOBIE<br />

#NOHOMO bei Dulf’s Burger<br />

Passend zum Fest der Liebe schenkten<br />

die Burger-Brater von Dulf’s<br />

im Karoviertel der queeren Szene ihre<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Ein fröhliches #nohomo posteten sie<br />

Weihnachten 2018 auf ihrer Facebook-Seite<br />

und wärmten sich dann am homophoben Zuspruch<br />

vieler Nutzer. Etwas Abbruch bekam<br />

die lockere homofeindliche Stimmung durch<br />

engagierte Menschen wie Matze Neumann<br />

und Robert Bebić, die es sich erlaubten, mal<br />

nachzufragen, was der Hashtag solle, und ob<br />

man es nicht etwas seltsam fände, sich in<br />

einem Szenebezirk wie St. Pauli mit schwulenfeindlichen<br />

und -abwertenden Ausdrücken<br />

und Kommentaren profilieren zu wollen.<br />

Anfänglich erklärte das Unternehmen, der<br />

Ausdruck „No homo“ hätte nichts mit Homophobie<br />

zu tun, es sei in gewissen Kreisen ein<br />

FOTO: NILS KRAUS<br />

SPORT<br />

Bärenkraulen<br />

Ein Menschenbild wie aus den 1950er-Jahren<br />

entsprungen. Für Queers heißt es in Zukunft in<br />

Sachen Dulf’s wohl eher #togo<br />

gebräuchlicher Slang. Wer sich angegriffen<br />

fühle, solle Google dazu fragen, bevor er mit<br />

Steinen schmeiße. So weit, so abstrus. Es<br />

kommt aber noch besser. Nach Weihnachten<br />

wurden Bewertungen und betreffende<br />

Kommentarverläufe gelöscht und eine<br />

Regenbogenfahne gepostet, in deren Begleittext<br />

die Schuld für die gegen die „DB-Werte“<br />

verstoßenden Postings und Kommentare so<br />

erklärt wird: „Über die Feiertage haben wir die<br />

Administration leider an einen unerfahrenen<br />

Mitarbeiter weitergegeben, der im Social-Media-Umgang<br />

nicht genug vertraut war.“ Man<br />

entschuldige sich. #Mausgerutscht also?<br />

Dem widerspricht gleich der erste Kommentar<br />

unter der Regenbogenfahne: „So weit ist<br />

es also gekommen, man darf nicht mal mehr<br />

#nohomo schreiben, was für eine kaputte<br />

Welt.“ Dulf’s Burger gefällt das wieder. Kein<br />

Scherz. *ck<br />

Awwww! Das klingt nicht nur sweet, das ist<br />

sweet. Die Startschuss-Schwimmer haben sich<br />

für ihren Kraul-Workshop in diesem Jahr eine ganz<br />

spezielle Zielgruppe ausgesucht.<br />

Unter dem Stichwort Body Positivity sind im <strong>Februar</strong> die<br />

angesprochen, die sich aus Gründen gesellschaftlich vorgegebener<br />

Körperideale bisher nicht ins Wasser getraut haben.<br />

Voraussetzung ist nur, dass ihr ein Seepferdchen habt, eine<br />

Badehose, eine Schwimmbrille und ein Handtuch. Und<br />

Zeit, am 10., 17. und 24. <strong>Februar</strong> um jeweils 20:30 Uhr in die<br />

Bundeswehrschwimmhalle in Hamburg-Jenfeld im Holstenhofweg<br />

85 zu kommen. Die Schwimmhalle ist exklusiv für<br />

euch reserviert, keine Zuschauer, keine Mitschwimmer. Die<br />

Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung unter<br />

www.startschuss-schwimmen.de/kraulen wird gebeten.<br />

Bären kraulen beim Bärenkraulen. Wer da nicht ins Schwimmen<br />

kommt ... *ck


NACHRUF<br />

Trauer um<br />

Karl-Heinz Wellerdiek<br />

DIE WAHRHEIT KANN NICHT<br />

BEKEHRT WERDEN<br />

Am 15. Januar ist überraschend<br />

Karl-Heinz Wellerdiek, der<br />

Leiter des Hamburger<br />

Engelsaals, nach kurzer<br />

schwerer Krankheit im<br />

Alter von 59 Jahren<br />

verstorben.<br />

Der charismatische<br />

Tausendsassa der „leichten“<br />

Unterhaltungskunst<br />

gründete unter anderem<br />

den „Hamburger Elbsommer“,<br />

war intensiv mit und für das Bühnenprogramm auf den<br />

Kreuzfahrtschiffen von Hapag Lloyd unterwegs und schrieb<br />

als Autor zahllose Bühnenlibretti, Komödien, Drehbücher<br />

und Erzählungen. Seit 2004 bildete der Engelsaal<br />

den Mittelpunkt seines Schaffens – in den Räumen des<br />

ältesten Privattheaters der Hansestadt liefen seitdem<br />

liebevoll inszenierte Perlen der Operette und des Musiktheaters.<br />

Mit der großen Engelsaal-Philharmonie und dem<br />

Engelsaal-Schlagerorchester erfüllte er sich seinen Traum,<br />

die unvergessenen Melodien aus Operette, UFA-Tonfilm<br />

und goldenen Schlagern auch außerhalb Hamburgs einem<br />

begeisterten Publikum zu präsentieren. 2010 wurde er mit<br />

dem Silbernen Portugaleser der Hamburger Bürgervereine<br />

für sein Kultur-Engagement ausgezeichnet. Für die Weiterführung<br />

des Engelsaals in seinem Sinne sorgte Wellerdiek<br />

laut Angaben des Theaters noch zu Lebzeiten vor.<br />

Karl-Heinz Wellerdiek hinterlässt seinen Ehemann Thomas<br />

Wellerdiek. *ck www.engelsaal.de<br />

Vicky Leandros ist Botschafterin der Hamburgischen Regenbogenstiftung und<br />

mit einem Charity-Konzert im Hotel Reichshof am Spendenergebnis beteiligt<br />

CHARITY<br />

38.000 Euro für die<br />

AIDS-Hilfe<br />

Fast verdoppeln konnte die Hamburgische Regenbogenstiftung<br />

ihr Ergebnis zugunsten der AIDS-Hilfe Hamburg,<br />

teilte deren Team auf Facebook mit: „Wir können das Jahr<br />

mit einer Unterstützung unserer Förderstiftung beginnen,<br />

die unfassbare 38.000 Euro beträgt. Wahnsinn! Diese Unterstützung<br />

hilft einer Bürgerbewegung wie der AIDS-Hilfe<br />

Hamburg massiv, die vielfältigen Projekte erfolgreich weiterführen<br />

zu können. Wir danken allen Unterstützer*innen<br />

von Herzen.“ Zu viel des Guten ist wunderbar! *ck<br />

www.hamburgische-regenbogenstiftung.de /<br />

www.aidshilfe-hamburg.de<br />

FOTO: LIQUID PHOTOGRAPHY<br />

OSCAR®-NOMINIERTER<br />

LUCAS HEDGES<br />

OSCAR®-PREISTRÄGERIN<br />

NICOLE KIDMAN<br />

DER VERLORENE SOHN erzählt die ergreifende<br />

und wahre Geschichte des 19-jährigen Jared (Lucas<br />

Hedges), der in einem Baptistenprediger-Haushalt in<br />

den amerikanischen Südstaaten aufwächst.<br />

Als sein strenggläubiger Vater (Russell Crowe) von der<br />

Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er ihn zur<br />

Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Vor<br />

die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine<br />

Familie zu riskieren, lässt er sich notgedrungen auf die<br />

absurde Behandlung ein. Seine Mutter (Nicole Kidman)<br />

begleitet Jared zu der abgeschotteten Einrichtung, deren<br />

selbst ernannter Therapeut Viktor Sykes (Joel Edgerton)<br />

ein entwürdigendes Umerziehungsprogramm leitet.<br />

Eine zutiefst bewegende und zugleich universelle<br />

Geschichte über den mutigen Kampf eines jungen<br />

Mannes für ein selbstbestimmtes Leben.<br />

UND OSCAR®-PREISTRÄGER<br />

RUSSELL CROWE<br />

DREHBUCH UND REGIE JOEL EDGERTON<br />

AB 21. FEBRUAR IM KINO<br />

/DerVerloreneSohn.DE


6 SZENE<br />

SZENE<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

SA 2.2.<br />

16:00 Hein & Fiete,<br />

Der Männertreff,<br />

Offene Gruppe für<br />

vielseitig Interessierte,<br />

Pulverteich<br />

21<br />

MI 6.2.<br />

15:30 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, PC & Internet<br />

– Fragen und Antworten<br />

mit René<br />

Rehse, Rostocker<br />

Str. 7<br />

DO 7.2.<br />

19:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Selbsthilfegruppe<br />

„HIV<br />

& Positiv.leben“,<br />

Lange Reihe 30<br />

SO 10.2.<br />

15:30 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-<br />

Centrum, Café<br />

Laubfrosch - Treff<br />

schwuler Senioren<br />

bei Kaffee und<br />

Kuchen, Bis 17:30<br />

Uhr, Borgweg 8<br />

20:30 Bundeswehrschwimmhalle,<br />

Big Boy Splash -<br />

#dasgroßekraulen<br />

#bodypositivity<br />

Kraulworkshop,<br />

Anmeldung: www.<br />

startschussschwimmen.de/<br />

kraulen, Holstenhofweg<br />

85<br />

MO 11.2.<br />

MI 20.2.<br />

19:30 M&V, SPDqueer-<br />

Stammtisch, Lange<br />

Reihe 22<br />

DO 21.2.<br />

17:00 JBZ, Mixtapes,<br />

Jugendgruppe,<br />

Barmbeker Str. 71<br />

FR 22.2.<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

Big Bigger Bear, für<br />

Bären und Bärenliebhaber,<br />

bis 24<br />

Uhr, Pulverteich 37<br />

SA 2.3.<br />

16:00 Hein & Fiete,<br />

Der Männertreff,<br />

Offene Gruppe für<br />

vielseitig Interessierte,<br />

Pulverteich<br />

21<br />

MO 4.3.<br />

19:00 Hein & Fiete,<br />

Selbsthilfegruppe:<br />

Schwul & Depressiv,<br />

Vorgespräch<br />

Thomas, Tel:<br />

28050984, Pulverteich<br />

21<br />

MI 6.3.<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Infoabend<br />

zum Thema<br />

Eherenamt, Lange<br />

Reihe 30<br />

SO 10.3.<br />

15:30 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-<br />

Centrum, Café<br />

Laubfrosch - Treff<br />

schwuler Senioren<br />

bei Kaffee und<br />

Kuchen, Bis 17:30<br />

Uhr, Borgweg 8<br />

MO 11.3.<br />

19:30 ZEIT-Café, pride<br />

salon – Vorurteile<br />

erklärt, offene,<br />

moderierte<br />

Gesprächsrunde,<br />

Speersort 1<br />

19:00 Hein & Fiete,<br />

Selbsthilfegruppe:<br />

Schwul & Depressiv,<br />

Vorgespräch<br />

Thomas, Tel:<br />

28050984, Pulverteich<br />

21<br />

MI 20.3.<br />

18:30 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Queer support<br />

for refugees,<br />

Borgweg 8<br />

19:30 M&V, SPDqueer-<br />

Stammtisch, Lange<br />

Reihe 22<br />

SO 24.3.<br />

15:30 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-<br />

Centrum, Café<br />

Laubfrosch - Treff<br />

schwuler Senioren<br />

bei Kaffee und<br />

Kuchen, Bis 17:30<br />

Uhr, Borgweg 8<br />

MO 25.3.<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

HHero for a Day, 3<br />

Euro vom Eintritt<br />

an Hein & Fiete,<br />

19-21 Uhr kostenlose<br />

Pasta, Pulverteich<br />

37<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

14:00 Startschuss,<br />

TransSport, (Kraft-/<br />

Ausdauerübungen,<br />

Spiele)<br />

17:00 Startschuss,<br />

Darts mit Startschuss,<br />

für Ungeübte<br />

und Geübte<br />

in der „Gaybar<br />

Extratour“<br />

MONTAG<br />

19:00 Dragon Sauna,<br />

Dragon goes Italy,<br />

Pasta für alle bis 21<br />

Uhr, Pulverteich 37<br />

DIENSTAG<br />

17:00 Aids-Hilfe<br />

Hamburg e.V., Präventionsberatung<br />

mit Schnelltestangebot,<br />

bis 19 Uhr,<br />

Lange Reihe 30<br />

MITTWOCH<br />

19:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Kostenlose<br />

Rechtsberatung,<br />

Mit RA Sven-Uwe<br />

Blum, Anmeldung<br />

unter 0402790069,<br />

19:30 ZEIT-Café, Pride<br />

Salon, (Un-)Sichtbarkeit<br />

von Bisexuellen,<br />

Speersort 1<br />

MI 13.2.<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Workshop:<br />

Der Selbsttest, neu<br />

und für alle, Wie er<br />

funktioniert. Was er<br />

kann. Was er für die<br />

Prävention bedeutet.<br />

Anmeldung:<br />

christian.giebel(at)<br />

aidshilfe-hamburg.<br />

de, Lange Reihe 30<br />

19:00 Brauhaus Joh.<br />

Albrecht, Stammtisch<br />

der LSU-<br />

Hamburg, Adolphsbrücke<br />

7<br />

DO 14.2.<br />

17:00 JBZ, Mixtapes,<br />

Jugendgruppe,<br />

Barmbeker Str. 71<br />

SO 17.2.<br />

20:30 Bundeswehrschwimmhalle,<br />

Big Boy Splash -<br />

#dasgroßekraulen<br />

#bodypositivity<br />

Kraulworkshop,<br />

Anmeldung: www.<br />

startschussschwimmen.de/<br />

kraulen, Holstenhofweg<br />

85<br />

SO 24.2.<br />

13:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Café Afrika,<br />

Lange Reihe 30<br />

20:30 Bundeswehrschwimmhalle,<br />

Big Boy Splash -<br />

#dasgroßekraulen<br />

#bodypositivity<br />

Kraulworkshop,<br />

Anmeldung: www.<br />

startschussschwimmen.de/<br />

kraulen, Holstenhofweg<br />

85<br />

MI 13.3.<br />

19:00 Brauhaus Joh.<br />

Albrecht, Stammtisch<br />

der LSU-<br />

Hamburg, Adolphsbrücke<br />

7<br />

SA 16.3.<br />

16:00 Hein & Fiete,<br />

Der Männertreff,<br />

Offene Gruppe für<br />

vielseitig Interessierte,<br />

Pulverteich<br />

21<br />

MO 18.3.<br />

18:30 Startschuss,<br />

Selbstverteidigung<br />

- Prävention,<br />

Abwehrtechniken,-<br />

und griffe,<br />

Selbstbehauptung,<br />

Infos / Trainer: Ghasem<br />

Spili Telefon:<br />

040-386 554 68,<br />

Pulverteich 21<br />

19:00 Hein & Fiete,<br />

Selbsthilfegruppe:<br />

Schwul & Depressiv,<br />

Vorgespräch<br />

Thomas, Tel:<br />

28050984, Pulverteich<br />

21<br />

MI 27.3.<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Verein<br />

Sociosus: Raum der<br />

Stille, Bis 19 Uhr,<br />

Lange Reihe 30<br />

19:00 Hein & Fiete,<br />

Gaybo, schwule<br />

Selbstbehauptung,<br />

Pulverteich 21<br />

DONNERSTAG<br />

16:00 Hein & Fiete, Test<br />

& Beratung, PrEP<br />

Beratungen, Bis 20<br />

Uhr, Pulverteich 21<br />

FREITAG<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

Partnertag, Alle<br />

Paare zahlen freitags<br />

zusammen<br />

nur 30 EURO für<br />

je einen Schrank.<br />

Es muss keine<br />

wahre Liebe sein,<br />

dieses Angebot gilt<br />

für Dich und eine<br />

Begleitung., Pulverteich<br />

37<br />

SAMSTAG<br />

19:00 Pink Channel,<br />

Magazin auf Tide<br />

96.0, http://www.<br />

pinkchannel.net


fl o a t Bett, 180 × 200 cm, Holzart<br />

Nussbaum, Naturleder tartufo<br />

WER FEIERN KANN,<br />

DARF AUCH HERRLICH<br />

SCHLAFEN!<br />

it´s a tree story.<br />

TEAM 7 Düsseldorf, Stilwerk, Grünstraße 15, 40212 Düsseldorf, www.team7-duesseldorf.de<br />

TEAM 7 München, Herzogspitalstraße 3, 80331 München, www.team7-muenchen.de<br />

TEAM 7 Stuttgart, Friedrichstraße 16, 70174 Stuttgart, www.team7-stuttgart.de<br />

TEAM 7 Hamburg, Stahltwiete 14a (Phoenixhof), 22761 Hamburg-Altona, www.team7-hamburg.de<br />

TEAM 7 Hamburg City, D 10, Domstraße 10, 20095 Hamburg, www.team7-hamburg.de


8 KULTUR<br />

KAMPNAGEL<br />

FOTO: OTTO ZINSOU<br />

BOYS,<br />

BOYS,<br />

BOYS<br />

und Gender-Mainstreaming<br />

Kampnagel entwickelt sich<br />

unter der Intendanz von<br />

Amelie Deuflhard immer weiter<br />

zu einer der politischsten Bühnen<br />

Deutschlands.<br />

Besonders die Vielfalt der angebotenen<br />

Formen künstlerischen Schaffens bietet<br />

die Möglichkeit, sich mit aktuellen gesellschaftlichen<br />

Themen differenziert und kreativ<br />

auseinanderzusetzen. Impulse dieser<br />

Arbeit, wie 2014 ein künstlerisches Camp<br />

für Geflüchtete, strahlen in die Zivilgesellschaft<br />

aus und tragen so zum Diskurs bei<br />

– bis hin zu Schließungsforderungen und<br />

Anzeigen aus der AfD. Deuflhard: „Meine<br />

Strategie ist, dass wir ein positives Bild von<br />

unserer diversen Gesellschaft entwickeln.<br />

Wir machen ein internationales Programm<br />

und versuchen zu verstehen, wie unterschiedliche<br />

Kulturen ticken.“ Ganz selbstverständlich<br />

gehören zu dieser Diversität<br />

auch immer wieder queere Aspekte und<br />

Programme wie „Kick Ass Queereoké“. Im<br />

<strong>Februar</strong> werden sich 72 Künstler*innen und<br />

30 Kulturaktivist*innen beim „Fokus Tanz<br />

#5 – Boys*Boys*Boys*“ mit Geschlechterrollen<br />

beschäftigen. Einige Performances<br />

werden sich um Männlichkeitsbilder aus<br />

aller Welt drehen, teilweise sogar im wahrsten<br />

Sinne des Wortes, wenn zum Beispiel<br />

Yousef Isakandar am 15. <strong>Februar</strong> als Derwisch<br />

und Bauchtänzer die Geschlechterbilder<br />

des Orients und die seiner klischeehaften<br />

Abbildungen in unseren Köpfen<br />

ordentlich durcheinanderwirbelt. Einen<br />

Tag davor beschäftigt sich Sorour Darabi in<br />

seinem Programm SAVUŠUN mit Trauerritualen<br />

der Schiiten. Darabi bezeichnet sich<br />

als non-binär und entzieht sich künstlerisch<br />

beim Tanz jeglicher kultureller oder<br />

sexueller Identifikation. Mit dieser Auflösung<br />

geschlechtlicher Zuordnung wird sich<br />

Kampnagel nur knapp drei Wochen später<br />

beim Themenfokus Gender-Mainstreaming<br />

(7. – 9. <strong>März</strong>) noch intensiver beschäftigen.<br />

Und das ganz Kampnagel-typisch mit<br />

Verve: „Der queer-feministische Diskurs<br />

wird von seinem Nischen-Image befreit<br />

und alltagstauglich gemacht. Dadurch wird<br />

– frei nach Jarvis Cocker – der Mainstream<br />

verbessert und geöffnet für die Stimmen,<br />

die bisher von ihm ausgeschlossen wurden.<br />

Populäre Journalist*innen, empowernde<br />

Aktivist*innen und aktuelle Kunstpositionen<br />

geben Einblick in jungen Feminismus<br />

und queere Praxis für Jederfrau*mann. Kein<br />

Vorwissen erforderlich!“ *ck<br />

www.kampnagel.de<br />

THEATER<br />

Beauty of the father<br />

Nach dem Tod seiner Mutter fährt ein amerikanisches<br />

Mädchen an einen Küstenort im Süden Spaniens, um<br />

ihr Verhältnis zu ihrem Vater zu stärken.<br />

Dieser hatte die Familie zehn Jahre zuvor verlassen. Sie trifft<br />

seine neue Lebensgefährtin, verliebt sich in seinen marokkanischen<br />

Hausangestellten und entdeckt, dass der junge Mann<br />

nicht nur mit einer Frau verheiratet ist, sondern auch ein Liebesverhältnis<br />

mit ihrem Vater hat. Im Zuge dieses emotionalen<br />

Feuerwerks hat Emiliano Kontakt zum Geist des verstorbenen<br />

Dichters Federico García Lorca, der ihn an die Tugenden eines<br />

guten Vaters und an die Tücken der sexuellen Leidenschaft<br />

erinnert. Untermalt von spanischer klassischer Gitarre und<br />

Flamenco gibt<br />

dieses übernatürliche Ereignis dem<br />

Stück eine magisch-poetische Stimmung, die stark an Lorcas<br />

Schreiben erinnert. Nilo Cruz, der südamerikanische Autor des<br />

Werkes, wurde mit einem Pulitzer Preis ausgezeichnet und ist<br />

einer der vielversprechensten neuen amerikanischen Autoren.<br />

14.2., Premiere: Beauty of the father,<br />

The English Theatre of Hamburg, Lerchenfeld 14,<br />

U Mundsburg, 19:30 Uhr,<br />

www.englishtheatre.de


DIE KÜCHENKÖNNER<br />

AUS HAMBURG<br />

Platz 1<br />

www.abendblatt.de/beste<br />

365 Unternehmen<br />

im Test 11/2018<br />

MARKENKÜCHEN<br />

AUF 2 ETAGEN<br />

HANSA-COMPLET-KÜCHEN GmbH, Lübecker Straße 126, 22087 Hamburg, www.hansa-kuechen.de, Mo.–Fr. 10 bis 19 Uhr, Sa. 10 bis 17 Uhr


10 KULTUR<br />

FOTO: GUNDERSVEEN<br />

SCHMIDTCHEN<br />

STRAIGHT.<br />

Oder halt doch nicht.<br />

Vor zwei Jahren begeisterten<br />

Scott Elmegreen und<br />

Drew Fornarola den Off-Broadway<br />

in New York mit einem<br />

queeren Drei-Personen-Stück,<br />

das zwar STRAIGHT heißt, aber<br />

eben so gar nicht straight ist.<br />

Ohne Zeigefinger, dafür mit<br />

unglaublich viel Einfühlungsvermögen,<br />

wird eine Geschichte<br />

erzählt, wie sie tagtäglich überall<br />

auf der Welt vorkommt, aber oft<br />

unter meterweise verstaubten<br />

Traditionen und Konventionen<br />

versteckt wird. Jetzt kommt das<br />

Stück nach Deutschland.<br />

Was passiert, wenn Mann<br />

eigentlich mit seiner Partnerin<br />

glücklich ist, aber dann, ganz<br />

Bier-Hete, plötzlich mit einem<br />

anderen Mann im Bett landet<br />

und danach die Welt nicht mehr<br />

die straighte, sortierte ist, die sie<br />

vorher vorgab zu sein? Bisexualität,<br />

Mehrfachbeziehungen,<br />

Schubladendenken – STRAIGHT<br />

behandelt ganz alltägliche Probleme<br />

queerer Menschen witzig<br />

und spannend und ist damit in<br />

jeder Hinsicht ein Gewinn für die<br />

deutsche Theaterlandschaft. Ab<br />

<strong>März</strong> in Hamburg im Schmidtchen<br />

und im April in Berlin. *ck<br />

27. – 29.3., STRAIGHT,<br />

Schmidtchen, Spielbudenplatz<br />

21/22, Hamburg, U St. Pauli,<br />

www.tivoli.de<br />

KONZERT<br />

Die Robyn kommt zu uns<br />

Elektro-Pop und auch mal House: Weil<br />

sie es kann.<br />

Melancholische Klopfer wie „Dancing<br />

On My Own“, „With Every Heartbeat“,<br />

„Hang With Me“ und auch „Missing<br />

U“ – alle gehen auf ihr Konto. Und jetzt<br />

kommt Robyn, die auch schon Britneys<br />

„Piece of Me“ schrieb (und den Refrain<br />

sang), nach Deutschland. Musikalisch<br />

Station machen wird die Schwedin, die<br />

bereits seit den 1990ern erfolgreich<br />

ist, in München, Hamburg, Köln und<br />

Berlin. Freuen kann man sich auf<br />

Lieder vom aktuellen Album „Honey“<br />

und auch auf jede Menge ihrer<br />

Hits. Und womöglich auch auf das<br />

ein oder andere Cover ... *rä<br />

8.4., Robyn, Mehr! Theater, Bankstraße<br />

28, Hamburg, S Hammerbrook,<br />

20 Uhr, www.robyn.com<br />

FOTO: MARK PECKMEZIAN<br />

BUCH/LESEREISE<br />

Fettes Buch!<br />

„WAS WOLLEN WISSEN – Radschläge<br />

aus der Wortspielhölle“ heißt ein neuer,<br />

garantiert keinesfalls ernst gemeinter<br />

Ratgeber aus dem Hause rororo.<br />

Alltagsfragen wie „Was kann man gegen<br />

nervige Eltern machen? Wie kann ich<br />

das Nachbarskind davon abhalten,<br />

meine Hühner zu fressen? Und warum<br />

rasieren sich Frauen die Augenbrauen<br />

ab und malen sie dann nach?“ werden<br />

dabei von den norddeutschen Königen<br />

des gepflegten modernen Wortspiels,<br />

also des Hip-Hops, beantwortet.<br />

Dokter Renz, König Boris und Björn<br />

Beton, besser bekannt als Fettes Brot,<br />

wissen zwar nicht alles, haben aber auf<br />

alles eine Antwort. Und die haben sie<br />

aufgeschrieben. Ab dem 19. <strong>Februar</strong> im<br />

Handel und am 25. <strong>März</strong> im Hamburger<br />

Knust live! *ck<br />

„WAS WOLLEN WISSEN – Radschläge<br />

aus der Wortspielhölle“, Fettes Brot,<br />

224 Seiten, rororo,<br />

ISBN: 978-3-499-63432-1<br />

LESEREISE<br />

15.3. Wien – WUK<br />

19.3. Zürich – Kosmos<br />

20.3. Köln – Gloria<br />

21.3. München – Nachtwerk Club<br />

22.3. Leipzig – Täubchenthal<br />

24.3. Berlin – Festsaal Kreuzberg<br />

25.3. Hamburg – Knust


KONZERT/CD<br />

FOTO: KARLSSON MEDIA PRESS<br />

KERY FAY<br />

startet durch<br />

Sie war auf der G.A.Y. von DJ Berry E. schon umjubelter<br />

Partymittelpunkt, jetzt legt die quirlige<br />

Sängerin KERY FAY ihr erstes Album vor.<br />

„Lights & Shadows“ ist Elektropop vom Feinsten und<br />

bietet, wie der Name vermuten lässt, eine Achterbahnfahrt<br />

der Gefühle von tiefer Melancholie bis ausgelassener<br />

Freude. „Auch in meinem Leben gibt es natürlich<br />

Licht und Schatten, selbst wenn ich mir das als starker<br />

Mensch nicht immer anmerken lasse. In meinen Songs<br />

habe ich diese absoluten Höhepunkte und schmerzlichen<br />

Tiefpunkte verarbeitet. Ich zeige, was mich bewegt, und<br />

lasse meinen Gefühlen freien Lauf. Offen und ohne Angst.<br />

Jeder einzelne Song erzählt von meinem Leben, meinen<br />

Gefühlen, meinen Erfahrungen – persönlicher geht es<br />

nicht. Ich wünsche mir, dass dieses Album anderen Kraft<br />

und Hoffnung gibt, sie mit meiner Musik diesen einen<br />

besonderen Moment genießen oder auch einfach mal<br />

alles um sich herum vergessen“, so die Künstlerin. Kery<br />

Fay, die sich explizit für die Rechte queerer Menschen<br />

einsetzt, stellt ihr Erstlingswerk selbstverständlich auf der<br />

Reeperbahn der Weltöffentlichkeit vor. *ck<br />

7.2., Release-Konzert „Lights & Shadows“ mit Kery Fay,<br />

Docks, Spielbudenplatz 19, Hamburg, S Reeperbahn,<br />

20 Uhr, www.kery-fay.com


12 KULTUR<br />

INTERVIEW<br />

PRALLE<br />

BILDER<br />

EROTISCHE<br />

PROVOKANTE<br />

Der Künstler mit peruanischen<br />

Wurzeln, Andy Caballero,<br />

weiß, wie man den Betrachter<br />

fasziniert.<br />

„Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die<br />

Persönlichkeit eines Menschen mit all seinen<br />

Widersprüchen, Leidenschaften und<br />

Sehnsüchten. Mit meinen Bildern möchte<br />

ich ihre Geschichten erzählen und dazu<br />

beitragen, ihren Wesenskern mehr zum<br />

Vorschein zu bringen“, verrät der Künstler,<br />

der in Darmstadt studierte. „In meinen<br />

Fotosessions geht es mir nicht darum, die<br />

äußere Hülle eines Menschen zu dokumentieren.<br />

Vielmehr möchte ich in einer<br />

vertrauensvollen und kreativen Atmosphäre<br />

ausdrucksstarke Porträts schaffen.“ Gut<br />

zu wissen: Auch Spiegel Online nahm sich<br />

schon seiner queeren Kunst an.<br />

Wann ging es los mit der Fotografie?<br />

Von 6 bis 18 war ich Eiskunstläufer und<br />

habe täglich mehrere Stunden auf dem Eis<br />

verbracht. Als ich mit dem Leistungssport<br />

aufhörte, musste ich erst mal schauen,<br />

was ich mit meinem Leben abseits der<br />

Eishalle anfangen möchte. Mir war wichtig,<br />

dass ich etwas mache, was wirklich meiner<br />

Leidenschaft entspricht. Ich fing an, die<br />

Kamera für mich zu entdecken und meine<br />

Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Als<br />

ich dann zum Designstudium zugelassen<br />

wurde, wusste ich, dass ich die Fotografie<br />

zu meiner Berufung machen möchte.<br />

Worauf freust du dich in Sachen<br />

Fotokunst im Frühling?<br />

Auf wieder wärmeres Wetter und die Möglichkeit,<br />

draußen neue Bildideen umzusetzen,<br />

die ich im Winter entwickelt habe.<br />

Gab es schon einmal ein Shooting, das sich<br />

anders entwickelte als geplant?<br />

Meistens recherchiere und plane ich vor<br />

jedem Shooting, aber besonders wird<br />

es, wenn auf einmal etwas Ungeahntes<br />

hinzukommt. Einmal wollte ich Porträts von<br />

jemandem im Wasser machen. Auf einmal<br />

gab es einen spontanen Wetterumschwung.<br />

Blitze, Donner und prasselnde Regentropfen<br />

auf dem See ließen nicht nur dramatische<br />

Bilder entstehen, sondern machten das<br />

ganze Shooting auch zu einem Abenteuer.<br />

Wen würdest du gerne einmal<br />

fotografieren?<br />

Menschen, die offen und frei im Geist sein<br />

wollen und Spaß daran haben, ihre Tabus,<br />

Verbote und ihre Freude zu erforschen.<br />

Häufig sind das Menschen, die in nicht so<br />

festgefahrenen Strukturen stecken bleiben<br />

wollen. Ein Shooting mit der Performancekünstlerin<br />

Marina Abramović wäre<br />

zum Beispiel genial.<br />

Was inspiriert dich denn ganz<br />

allgemein?<br />

Andere Fotografen wie David LaChapelle<br />

oder Annie Leibovitz begleiten<br />

mich schon länger. Neulich habe ich<br />

den Dokumentarfilm „Female Pleasure“<br />

gesehen und hinterher direkt neue<br />

Bildideen entwickelt. Ich ziehe aber<br />

auch viel Inspiration aus der Erforschung<br />

meiner eigenen Innen- und Gefühlswelt,<br />

bei Meditationen, Ayahuasca-Zeremonien<br />

und anderen spirituellen Praktiken. Die<br />

eigenen Schatten sind häufig ein Spiegel<br />

der Schatten der Gesellschaft, und diese<br />

zu erforschen, bietet viel Futter für neue<br />

Erzählungen und Bildmaterial.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.andy-caballero.de


KULTUR 13<br />

KINO<br />

Der verlorene Sohn<br />

Dass falsch verstandene und ausgelebte<br />

Religion Schlimmes anrichtet, sieht man<br />

jeden Tag in den Nachrichten. Weniger<br />

im Fokus steht dabei das, was im Stillen<br />

(meist in den USA) passiert: Konversionstherapien.<br />

FOTOS: UNIVERSAL PICTURES<br />

Hierbei beruft sich das Umfeld junger (fast)<br />

Coming-outler auf wahllos rausgepickte (und<br />

übrigens im Neuen Testament entkräftete)<br />

Bibelstellen, um ihre wenig christliche, aber<br />

christlich gerechtfertigte, Umerziehungsmaßnahme<br />

durchzuführen. Dabei ist ja jeder so perfekt,<br />

wie er eben von Göttin/Gott/Mutter Natur<br />

geschaffen wurde. Der Film „Der verlorene<br />

Sohn (Boy Erased)“ nimmt sich dieses Themas<br />

an. Erzählt wird die wahre Geschichte eines<br />

Jungen (Lucas Hedges), der sich auf Wunsch<br />

seiner konservativen Eltern (Nicole Kidman und<br />

Russell Crowe) in eine Konversionstherapie begibt.<br />

Aus einem Baptistenprediger-Elternhaus<br />

kommend, fügt er sich einem entwürdigenden<br />

und unmenschlichem Umerziehungsprogramm<br />

... Der Film basiert auf dem Buch „Boy Erased“<br />

von Garrard Conley und läuft am 21. <strong>Februar</strong> in<br />

den Kinos an. *rä<br />

FOTOS: SALZGEBER<br />

QUEERFILMNACHT<br />

JUST FRIENDS<br />

Eine erfrischend rasant erzählte romantische<br />

Komödie startet im <strong>Februar</strong> in der Queerfilmnacht<br />

im Norden. In „Just Friends“ schmeißt<br />

Yad sein Studium in der Metropole Amsterdam<br />

hin und zieht sich über den Sommer zu seinen<br />

syrischstämmigen Eltern in eine holländische<br />

Kleinstadt zurück, um sich dort über sich selbst<br />

und seine Zukunftspläne klar zu werden. Geld<br />

verdient er sich als Haushaltshelfer bei einer<br />

resoluten alten Dame dazu. Die hat einen Enkel,<br />

der eines Abends mit am Tisch sitzt. Ab da wird<br />

der Sommer turbulent. *ck<br />

11.2., Apollo, Hannover, 20:15 Uhr – 13.2., Die<br />

Pumpe, Kiel, 20:30 Uhr – 15.2. City 46, Bremen<br />

20:30 Uhr – 25.2., Metropolis, Hamburg,<br />

21:15 Uhr. www.queerfilmnacht.de


14<br />

KULTUR<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

SA 2.2.<br />

20:00 Kampnagel, Dennis<br />

Seidel / Meine<br />

Damen und Herren:<br />

Zehn Meter in den<br />

wilden Westen,<br />

Queerer Ponyhof-<br />

Feminismus meets<br />

David Lynch [K1],<br />

Jarrestraße 20<br />

SO 3.2.<br />

18:00 Schauspielhaus,<br />

Lazarus, von David<br />

Bowie und Enda<br />

Walsh, Kirchenallee<br />

39<br />

19:00 Schmidts Tivoli,<br />

Gitte Haenning &<br />

Band, Spielbudenplatz<br />

27<br />

DI 5.2.<br />

19:30 Staatsoper, Nijinsky,<br />

Ballett von John<br />

Neumeier, Große<br />

Theaterstraße 34<br />

MI 6.2.<br />

19:00 Schmidt-Theater,<br />

Fortenbacher singt<br />

Streisand, Spielbudenplatz<br />

24<br />

DO 14.2.<br />

19:30 The English Theatre<br />

of Hamburg,<br />

Premiere: Beauty<br />

of the father, Lerchenfeld<br />

14<br />

FR 15.2.<br />

20:00 Koppheister,<br />

Houffouet: Songs<br />

von Hamburgs<br />

anderem Ufer,<br />

Königstraße 55<br />

SA 16.2.<br />

15:30 Theater an der<br />

Marschnerstraße,<br />

Death in High Heels<br />

- Matinée, The<br />

Hamburg Players<br />

e.V., in Englischer<br />

Sprache. Weitere<br />

Vorstellung um<br />

19:30 Uhr, Marschnerstr.<br />

46<br />

MO 18.2.<br />

21:30 Metropolis Kino,<br />

Queerfilmnacht:<br />

Der verlorene Sohn,<br />

Kl. Theaterstr. 10<br />

MI 20.2.<br />

20:00 Thalia Theater,<br />

Orpheus - Eine<br />

musische Bastardtragödie,<br />

Frei nach<br />

dem Mythos; Regie<br />

Antú Romero<br />

Nunes, Alstertor 1<br />

SO 24.2.<br />

19:00 Schauspielhaus,<br />

Benefiz-Konzert<br />

von Hamburg<br />

Leuchtfeuer. Letzte<br />

Liebeslieder, Kirchenallee<br />

39<br />

20:00 kukuun, Club-<br />

BINGO! mit RICAR-<br />

DO M., Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

MO 25.2.<br />

21:15 Metropolis Kino,<br />

Queerfilmnacht:<br />

Just Friends OmU,<br />

Kl. Theaterstr. 10<br />

DI 26.2.<br />

19:30 Schmidtchen, Das<br />

Podcastfestival<br />

Hamburg, Spielbudenplatz<br />

21/22<br />

MI 6.3.<br />

19:30 First Stage<br />

Theater, Grosse<br />

Jubiläums Gala - 3<br />

Jahre FIRST STAGE,<br />

Thedestr. 15<br />

MI 13.3.<br />

19:30 Das Schiff, Kosmalla,<br />

Sprenger &<br />

Loeffler: „Das Ei ist<br />

hart - Szenen einer<br />

Ehe“ Texte nach<br />

Loriot, Holzbrücke<br />

2<br />

SA 16.3.<br />

19:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Theatergruppe<br />

Kulturbeutel,<br />

(mhc.Cafe), Borgweg<br />

8<br />

FR 22.3.<br />

20:00 Theater Kehrwieder,<br />

WET – the<br />

show, Kehrwieder 6<br />

SA 23.3.<br />

19:00 Alma Hoppes<br />

Lustspielhaus, 25.<br />

Jahre Alma Hoppes<br />

Lustspielhaus!,<br />

Ludolfstr. 53<br />

SO 24.3.<br />

16:00 Kellertheater,<br />

Ihr werdet<br />

Deutschland nicht<br />

wiedererkennen,<br />

Johannes-Brahms-<br />

Platz 1<br />

MO 25.3.<br />

20:00 Imperial Theater,<br />

Scheibe: SEX reloaded,<br />

Reeperbahn 5<br />

DI 26.3.<br />

20:00 Schauspielhaus,<br />

Nina Hagen singt<br />

Brecht und Blues,<br />

Kirchenallee 39<br />

MI 27.3.<br />

20:00 Imperial Theater,<br />

TÖRN-<br />

Festival-Auftakt –<br />

Improslam, Improtheater<br />

Steife Brise,<br />

Reeperbahn 5<br />

FR 29.3.<br />

19:30 Laeiszhalle, Carl-<br />

Philipp-Emanuel-<br />

Bach Chor: Dvo ák,<br />

Hamburg-Mitte<br />

Johannes-Brahms-<br />

Platz<br />

20:00 kukuun, Club-<br />

BINGO! mit RICAR-<br />

DO M., Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

SO 31.3.<br />

11:00 Ernst Barlach<br />

Haus, Herzenssache<br />

- Wilhelm<br />

Busch malt, Tägl.<br />

außer Mo., Baron-<br />

Voght-Str. 50a<br />

19:30 Ohnsorg Theater,<br />

De verdüvelte<br />

Glückskeks, Heidi-<br />

Kabel-Platz 1<br />

Kunst &<br />

Literatur<br />

MALEREI<br />

10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />

Heinrich<br />

Reinhold:, Philippe<br />

Vandenberg, Lili<br />

Fischer, Tägl. außer<br />

Mo., Glockengießerwall<br />

5<br />

10:00 Museum für<br />

Kunst und Gewerbe,<br />

OTTO - Die<br />

Ausstellung, Bis zu<br />

14.02.3019; Tägl.<br />

außer Mo., Steintorplatz<br />

FOTOGRAFIE<br />

11:00 Deichtorhallen,<br />

Haus der Photografie,<br />

Michael Wolf<br />

− Life In Cities, tägl.<br />

außer Montags<br />

SONSTIGES<br />

10:00 Museum für<br />

Hamburgische<br />

Geschichte,<br />

Revolution! Revolution?<br />

Bis zum<br />

25.02.<strong>2019</strong>, Tägl.<br />

außer Di., Holstenwall<br />

24<br />

10:00 Altonaer Museum,<br />

Schöner Wohnen in<br />

Altona? Stadtentwicklung<br />

im 20. und<br />

21. Jahrhundert,<br />

tgl. außer Dienstag,<br />

Museumstr. 23<br />

16:00 Die schwule Bibliothek<br />

bei Hein &<br />

Fiete, wöchentäglich<br />

geöffnet bis 21<br />

Uhr, Pulverteich 21<br />

11:00 Deichtorhallen,<br />

Halle der Kunst,<br />

Hyper! A Journey<br />

into Art and Music,<br />

tägl. außer Montags<br />

MICHAEL<br />

§<br />

LEIPOLD<br />

RECHTSANWALT und<br />

FACHANWALT für Familienrecht<br />

• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />

• Strafrecht<br />

• Ausländer- und Asylrecht<br />

• Existenzgründungsberatung<br />

• Steuerberatung • Steuererklärungen<br />

• Jahresabschlüsse<br />

• Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />

• laufende betriebswirtschaftliche Beratung<br />

• Sanierungs- und Insolvenzberatung<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

S. Partheil-Böhnke<br />

Steuerberater<br />

Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 357 147 34<br />

Fax: (040) 357 147 37<br />

www.kanzlei-leipold.de<br />

Kleine Johannisstr. 10<br />

20457 Hamburg<br />

Tel. 040/ 334 69 14 - 22<br />

sven.partheil@nordstb.de<br />

www.nord-anker.de


16 ESSEN & TRINKEN<br />

Ricardo M. im Vu Speak Easy<br />

AFTER-SHOW-<br />

DINNER<br />

Ihr Schleckermäuler! Wenn ihr so richtig gierig seid, wollt<br />

ihr ja auch nicht ewig warten, sondern ganz schnell was<br />

runterschlabbern. Damit ihr auch beim Thema Nahrungsaufnahme<br />

ganz schnell was auf die Gabel – äh, eure<br />

Stäbchen – bekommt, rate ich euch eins: Macht es nicht wie ich und<br />

googelt „Restaurant Vu“, sondern steuert gleich die Karolinenstraße<br />

18 an. Andernfalls landet ihr beim Vu Nummer 1 auf dem Kiez, dem<br />

Großfamilien-Restaurant vom sweeten Bao Vu, und nicht seinem<br />

neuen, ganz eigenen Restaurant mit Bar: dem nigelnagelneuen Vu<br />

Speak Easy. Ein neues, stylishes Stübchen mit vietnamesisch-asiatischer<br />

Küche, von außen unsichtbarer Bar und einer für Hamburg<br />

fast schon außergewöhnlich internationalen und hippen Atmosphäre.<br />

Das Herz bei allem<br />

ist der lächelnde, sweet<br />

gekleidete und gastfreundliche<br />

Lebenskünstler Bao, der sich<br />

allerdings einen Trend bei mir abgeschaut haben muss: Er trägt<br />

Schnäuzer. Mal in Berlin gelebt, mal in Mode gemacht, mal Keyboarder<br />

bei den Blitzkids gewesen. Jetzt Mutti nach Geheimrezepten<br />

aus Saigon gefragt, fix kernsaniert und schick gemacht die Bude<br />

– und schon jetzt versammelt Bao alles um sich, was irgendwie cool<br />

und lässig ist. Ich bin hier also genau richtig!<br />

Vu Speak Easy, Karolinenstraße 18, U Messehallen, Hamburg,<br />

www.facebook.com/vuspeakeasy<br />

FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />

ESSEN<br />

Chefkoch Lior aus Jerusalem ist der<br />

Einzige, dem Baos Mama aus Saigon das<br />

Rezept ihrer Pho-Suppe verraten hat. Das<br />

schmeckt man und man möchte gerne<br />

Baos Mama kennenlernen und um des<br />

Sohnemanns Hand anhalten. Mein Highlight<br />

neben Bao: sein nach ihm benannter<br />

Burger!<br />

TRINKEN<br />

Die Speak Easy Bar nebenan ist jetzt<br />

schon eine der angesagtesten der Stadt.<br />

Da sie unsichtbar ist von außen, muss man<br />

die Klingel suchen. Werden die Senioren<br />

unter euch <strong>hinnerk</strong> Lesern noch kennen,<br />

so was. Innen feinste Cocktails für<br />

maximal 13 Gäste. Punktabzug: Es ist eine<br />

Raucher-Bar.<br />

FEIERN<br />

Ideal für alle, die die Zutaten Karolinenviertel,<br />

allerbeste Cocktails,<br />

Tapas und die Möglichkeit, mal wieder<br />

drinnen zu rauchen, plus eine Prise<br />

Berlin-Londoner Hipness lieben.<br />

BEDIENT WERDEN<br />

Die vietnamesische Großfamilie mit eigenem<br />

Restaurant und eine Mama, die seit<br />

sechzig Jahren kocht, kannste auch einem<br />

hippen Bao nicht aus den Genen kriegen.<br />

Bao ist alles in einem: Model, Bar-Star,<br />

Restaurant-Leiter, bester Talk-Partner und<br />

Szene- und Klub-Ratgeber.<br />

SITZEN<br />

Möge es endlich Sommer werden! Denn<br />

dann kommen zu den drei Tischen und<br />

ein paar Fensterplätzen vierzig Außenplätze<br />

hinzu. Optisch alles hübsch<br />

im Art-déco-Stil nach Baos Wunsch<br />

entworfen.<br />

FLIRTEN<br />

Kann man immer mit Bao. Genau<br />

wie alle anderen hippen Jungs,<br />

die da so reintrudeln, gucken die<br />

trendy Boys doch heutzutage gar<br />

nicht mehr so aufs Label. Falls du<br />

dir dennoch die Zähne ausbeißt,<br />

rate ich dir zum Bao Burger!<br />

www.ricardo-m.com<br />

RICARDO M. IM FEBRUAR<br />

24.2., Club-BINGO! mit RICARDO M., kukuun, Spielbudenplatz 22, Hamburg, S Reeperbahn, 20 Uhr


BULLFROG<br />

DESIGN-SHOP<br />

JETZT NEU IN DER WÄSCHEREI


18 HINNERK LIEBT<br />

FOTO: R. KATER<br />

INTERVIEW<br />

KILIAN KERNER<br />

Der 1979 geborene Kilian<br />

Kerner ist einer der umtriebigsten<br />

Modeschaffenden Deutschlands.<br />

Seit 2004 ist er als Designer<br />

öffentlich wahrnehmbar, zu seinen<br />

prominenten Fans gehören unter<br />

anderem Max Riemelt, Kylie Minogue<br />

und Bill Kaulitz. Wir sprachen<br />

mit ihm auch über Privates wie den<br />

Valentinstag.<br />

Guten Morgen, wobei stören wir dich<br />

gerade?<br />

Ich habe gerade meine Sachen fürs Tennis<br />

rausgesucht, ich will gleich spielen. Tennis<br />

ist neben Mode meine größte Leidenschaft.<br />

Wie oft spielst du denn?<br />

So drei- oder viermal die Woche. Meistens<br />

trainiere ich, Matches spiele ich im Winter<br />

weniger.<br />

Du wirst <strong>2019</strong> vierzig Jahre alt.<br />

Worauf freust du dich im neuen<br />

Lebensjahrzehnt?<br />

„Also ich hätte nichts dagegen,<br />

wenn es noch etwas dauert.“<br />

(lacht) Ich freue mich jetzt nicht so wahnsinnig<br />

darauf, ich muss mich noch an den<br />

Gedanken gewöhnen. Also ich hätte nichts<br />

dagegen, wenn es noch etwas dauert. Aber<br />

das ging mir auch so, als ich 30 wurde, dann<br />

fand ich es aber richtig gut – und habe mich<br />

eine Zeit lang, also bis 37, sogar etwas älter<br />

gemacht.<br />

Wie würdest du 2018 für dich<br />

einordnen?<br />

Beruflich lief es super, privat war es ruhig.<br />

Ich bin aber auf jeden Fall zufrieden, die Zusammenarbeit<br />

mit Samsonite macht Spaß,<br />

auch habe ich wieder eine Modekollektion<br />

entworfen, nicht nur Taschen oder Tenniskleidung.<br />

Verliebt habe ich mich leider nicht,<br />

das war mein großer Plan für 2018.<br />

Im <strong>Februar</strong> ist ja erst Valentinstag ...<br />

Ja, ein Tag vor meinem Vierzigsten.<br />

(grinst)<br />

Dann kannst du zweimal feiern.<br />

Na, wenn ich dann verliebt bin, schon!<br />

Welche Blumen hättest du denn<br />

gerne?<br />

Vom richtigen Mann sollten sie sein, eine<br />

bestimmte Sorte muss nicht sein. Mir reicht<br />

auch eine Blume ... Und weiße Blüten mag<br />

ich besonders.<br />

Zurück zum Design: Worauf achtest<br />

du, wenn du etwas entwirfst?<br />

Bei Samsonite war es zum Beispiel wichtig,<br />

dass es den Anforderungen an Business-<br />

Taschen standhält. Da muss man auch auf<br />

andere Dinge achten als nur auf Schönheit.<br />

Bei Mode ist man etwas freier, nicht<br />

jedes Teil einer Kollektion muss tragbar<br />

sein – aber natürlich habe ich immer Mode<br />

gemacht, die man tragen kann.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

WUNDERBAR<br />

Valentinstag mit der Familie<br />

Gerade erzählte uns Kilian Kerner etwas zum Tag der Liebenden, da platzten<br />

die Jungs von der WunderBar mit ihren Plänen für Febraur in die Redaktion. Der<br />

alljährliche Spendenmarathon „Die Familie tut was“, findet am 15. <strong>Februar</strong> als<br />

„Valentinstag-Special“ statt. Spendet bttte, was das Zeug hält. Für die Liebe! *ck<br />

15.2., Die Familie tut was – Valentinstag-Special, WunderBar, Talstraße 14,<br />

Hamburg, S Reeperbahn, 22 Uhr, www.wunderbar-hamburg.de


20 PARTY<br />

INTERVIEW<br />

„<br />

Frieden mit mir<br />

und meinem<br />

Körper “<br />

FOTOS: ENRICO DATU<br />

Seit mehr als zehn Jahren<br />

erfreut uns DJ Berry E. mit<br />

seinen Party- und Blogprojekten.<br />

Kurz nach Weihnachten überraschte<br />

er mit einem neuen Facebook- und<br />

SoundCloud-Profil. Was es mit „The<br />

Midnite Monkey“ auf sich hat und<br />

was das mit Erwachsenwerden,<br />

Mobbing und der Akzeptanz des<br />

eigenen Körpers zu tun hat, erzählte<br />

uns Berry gern.<br />

Zum Jahreswechsel hast du dich auf<br />

Facebook überraschend zum Affen<br />

gemacht. Warum der Monkey im neuen<br />

DJ Namen?<br />

Der Name DJ Berry E. ist so eng mit R ’n’ B<br />

und Pop verbunden, dass ich einfach einen<br />

neuen Namen als Abgrenzung brauchte. Ich<br />

habe mich in meinem Freundeskreis immer<br />

scherzhaft als behaarten Affen bezeichnet<br />

und so kam es dann nach und nach zum<br />

Monkey. Midnite repräsentiert mich als Kind<br />

der 1980er und somit ist der Name, wie<br />

auch das Artwork von „The Midnite Monkey“,<br />

die perfekte Symbiose.<br />

Beeren sind rund, süß, bunt. Der Affe<br />

mit der Banane kommt etwas expliziter,<br />

dunkler und rougher daher. Das<br />

hat vor allem musikalische Gründe,<br />

richtig?<br />

„The Midnite Monkey“ ist musikalisch der<br />

erwachsenere Berry, da hast du völlig recht.<br />

Aber auch privat bin ich keine zwanzig<br />

mehr und das spiegelt sich in „The Midnite<br />

Monkey“ wider. Das Kind in mir wird sich<br />

immer über DJ Berry E. austoben und ich<br />

glaube, dass ein großer Teil von mir auch für<br />

immer Kind bleiben wird. Aber musikalisch<br />

ist es einfach an der Zeit, dem erwachsenen<br />

Mann in Berry auch seinen Raum zu geben.<br />

Die aktuellen Fotos hat Enrico Datu<br />

gemacht. Wie habt ihr das Shooting<br />

geplant und den Look entwickelt?<br />

Enrico ist ein grandioser Künstler und<br />

Mensch. Wir haben uns beim Shooting<br />

das erste Mal getroffen und uns sofort<br />

gut verstanden. Er liest dich komplett als<br />

Menschen und versteht sofort, worum<br />

es geht. Mit ihm zu arbeiten, ist fast wie<br />

eine Therapie. Er erkannte meine Ängste,<br />

Schwächen und sah gleichzeitig die Stärken<br />

und das Potenzial in „Midnite Monkey“. Die<br />

Fotos zeigen mich im Grunde, wie ich bin.<br />

Es ist keine fiktive, verkleidete Person. Er<br />

ist ein Teil von mir, der nun einfach besser<br />

beleuchtet wurde.<br />

„Es ist keine<br />

fiktive Person.“<br />

„The Banana formely known as Berry“<br />

ist so eine Assoziation, die mir beim<br />

Lesen des Textes auf Facebook einfiel.<br />

Ist die Beere denn ganz weg oder ist<br />

„Midnite Monkey“ eine zusätzliche<br />

Persona?<br />

(lacht) Das ist super! Gefällt mir sehr. Nein,<br />

der Berry in mir bleibt und das muss auch<br />

so, denn das ist musikalisch meine Wurzel.<br />

Aber ich werde als DJ Berry E. nur noch<br />

ausgewählte Gigs spielen, damit ich den<br />

Spaß an R ’n’ B und Pop nicht verliere. Vor<br />

allem auf meinen eigenen Partys wie der<br />

G.A.Y. oder Pop The Floor wird das Fall sein,<br />

aber auch deutschlandweit gibt es so einige<br />

Highlights, wo Berry nicht fehlen darf.<br />

So ein Imagewechsel ist riskant.<br />

Allerdings hast du ja auch schon beim<br />

Bloggen erfolgreich die zweite Marke<br />

etabliert. Treibt dich eher die Lust am<br />

Neuen, am Risiko, oder die Angst vor<br />

Stillstand und Wiederholung?<br />

Ich mache Dinge eher intuitiv. Ich habe<br />

Anfang 2018 irgendwann gemerkt, dass<br />

das ganze Pop-Ding für mich irgendwie<br />

ausgelutscht ist. Ich habe früh erkannt,<br />

dass ich das Feuer verlieren werde, wenn<br />

ich so weitermache. Gleichzeitig merkte<br />

ich, dass meine Liebe zur House-Musik<br />

immer stärker raus will und das möglicherweise<br />

mein neuer Weg sein könnte oder<br />

sein muss. Da aber beide Musikrichtungen<br />

unter einem Label nicht funktionieren, weil<br />

der Gast dann nie weiß, was ihn erwartet,<br />

musste dieser neue Name her. Natürlich ist<br />

es ein Risiko, aber mir ist es wichtig, dass<br />

das, was ich mache, authentisch ist. Sowohl<br />

auf meinem Blog „Hollywood Tramp“ als<br />

auch als DJ. Das ist nun mal ein Teil meiner<br />

DJ-Identität, und House hat in meinem<br />

Leben schon als Kind eine große Rolle<br />

gespielt. Warum sollte ich diese Seite also<br />

verbergen? Ich habe mich viel zu lange von<br />

Ängsten und Befürchtungen leiten lassen<br />

und mit den Jahren gelernt, dass man sich<br />

einfach überwinden und machen muss,<br />

wenn es sich richtig anfühlt.<br />

Du schreibst auf Hollywood Tramp<br />

regelmäßig über die Alltäglichkeiten<br />

schwuler Dating- und Sexkultur.


PARTY 21<br />

Gerne auch etwas, sagen wir mal, konservativ. Bei<br />

den Partys oder eben der Schaffung der DJ-Personas<br />

spielst du aber offensiv mit Trigger-Elementen<br />

schwuler Sexualität. Nur „sex sells“ oder drückst du<br />

in den Personas auch eigene Fantasien aus?<br />

Da ist Hollywood Tramp sicherlich ein gutes Ebenbild meiner<br />

selbst. Auf der einen Seite bin ich konservativ, wenn es<br />

um Beziehung, Dating usw. geht. Aber ich bin sexuell kein<br />

konservativer Mensch und sehr offen. Auf Hollywood Tramp<br />

dreht sich eben parallel auch vieles um Sex und Sexyness.<br />

Die Tatsache, dass ich zum Beispiel auf Instagram mit<br />

diesen Elementen spiele, hat eher etwas damit zu tun, dass<br />

ich als Teenager für mein Aussehen lange und sehr extrem<br />

gemobbt wurde. Ich habe dann lange gebraucht, um in<br />

meinen 20ern zu mir zu finden und zu stehen. Erst jetzt in<br />

meinen 30ern habe ich Frieden mit mir und meinem Körper<br />

gefunden und fühle mich wohl in meiner Haut. Wenn ich<br />

also zum Beispiel Oben-ohne-Bilder poste, hole ich mir<br />

einfach auf virtuelle und oberflächliche Weise ein kleines<br />

bisschen Bestätigung und habe dadurch gelernt, dass es<br />

okay ist, dass ich so aussehe, wie ich aussehe, und dass ich<br />

mich zeigen kann. Es ist eine kleine Therapie, um zu seinen<br />

Körper zu stehen. Fast schon eine kleine Feier für den Frieden<br />

in dir selbst.<br />

Wer wird denn bei der G.A.Y. im <strong>Februar</strong> dabei sein:<br />

Berry oder Monkey?<br />

Ich habe mir ein grandioses Line-up für die Party zusammengebucht<br />

und freue mich sehr auf die vielen DJs, Acts<br />

und Künstler. Bei der G.A.Y. bin ich in erster Linie Berry der<br />

Veranstalter, Berry der DJ und Berry der Performer. Ich werde<br />

den kleinen „Midnite Monkey“ an diesem Abend etwas<br />

an die Hand nehmen und in dieses große Event einführen<br />

müssen. Er wird zur späten Stunde auf dem Electro Floor<br />

ein kleines Set spielen und die Mädels aus Amsterdam unterstützen,<br />

die an diesem Abend ihre TraffaMafia-Party auf<br />

den Electro Floor bringen. Wenn der „Midnite Monkey“ brav<br />

ist, darf er dann vielleicht im Mai noch mal ran. (lacht)<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

23.2. G.A.Y. (Glory And Youth), Docks, Spielbudenplatz,<br />

Hamburg, S Reeperbahn, 23 Uhr


22 PARTY<br />

GOLDEN CUT<br />

FLEISCHES-<br />

LUST<br />

„The Beefy House of Camp Carnival“<br />

ist die wohl fleischlastigste der Mottopartys<br />

von Hamburgs erfolgreichster<br />

schwuler Feierreihe.<br />

FOTOS: THORSTEN ZURBRÜGGEN<br />

Hier wird denjenigen, die sich sonst<br />

vielleicht doch eher in zurückhaltender<br />

Beobachterrolle gefallen, durch Masken und<br />

Verkleidungen die Möglichkeit des „Sichfallen-Lassens“<br />

geboten. Und genutzt.<br />

Einmal drin im bunt geschmückten Golden<br />

Cut am Hauptbahnhof, empfängt euch ein<br />

Traumland mit Anleihen vom Mardi Gras<br />

aus Sydney und New Orleans. Mit einer<br />

zauberhaften Vanity Trash als Host, Gogos<br />

und wie immer den maskulinsten DJs, die<br />

Alex und sein Team auf der ganzen Welt<br />

auftreiben konnten. Was braucht man mehr,<br />

um durchzudrehen? LED-Spielzeug und<br />

Stickstoffnebel? Wird erledigt! *ck<br />

2.3., Camp77_Gluecksmodul, Golden Cut,<br />

Holzdamm 61, Hamburg, U + S Hauptbahnhof,<br />

23 Uhr


FOTO: JANA SABETH SCHULTZ<br />

GOLDMARIE<br />

Doris Gay*<br />

Soll noch mal ein schwuler<br />

weißer Cis-Mann sagen,<br />

Lesben seien doch klischeehaft<br />

und auf keinen Fall<br />

lustig. So aus Prinzip und<br />

so ... Ihr kennt den misogynen<br />

Mist. Jedenfalls gibt<br />

es ein neues Partyprojekt<br />

der Mädels vom „The Social<br />

Club“ (nächster Termin am<br />

15. <strong>Februar</strong> in der Austerbar,<br />

Henriettenweg 1). Und die<br />

bedienten sich bei der Kreation<br />

der Party bei einem DER<br />

schwulen Literaturhelden,<br />

Oscar Wilde. So ist also Dorian<br />

Gray jetzt Doris Gay* und<br />

veranstaltet am 23. <strong>März</strong><br />

in der Goldmarie mit DJ<br />

Gina G. und DJ NiNo einen<br />

legendären Mädelsabend<br />

mit Ehefrauen, Freundinnen,<br />

dem Lieblings-Queer oder<br />

der Dragqueen und der<br />

WunderBar ein paar Häuser<br />

weiter. Du bist Doris! *ck<br />

23.3., Doris Gay*, Goldmarie,<br />

Talstr. 20, Hamburg, S<br />

Reeperbahn, 21 Uhr<br />

NACHTASYL<br />

Diamantstandard<br />

Darunter geht es bei DARE! nicht mehr. Keine 1980er-<br />

Party der Stadt bemüht sich mehr, nicht in Kitsch und<br />

Stereotypen des Jahrzehnts von Neonleggings<br />

und Schweißbändern zu verfallen,<br />

sondern jeden Monat eine<br />

feine musikalische Auswahl<br />

der wirklich bleibenden<br />

Erinnerungen wachzuküssen.<br />

Am 2. <strong>Februar</strong><br />

erledigt das „Precious<br />

Little Diamond“ DJ<br />

Little L. und am<br />

2. <strong>März</strong> niemand<br />

anders als DJ Chris<br />

Flyke, der schon<br />

selbst erfolgreiche<br />

Partyprojekte in<br />

der Hansestadt<br />

gestemmt hat.<br />

„Sounds Like a<br />

Melody“ im schönsten<br />

Theaterdachgeschoss<br />

Hamburgs. *ck<br />

2.2. + 2.3., DARE!,<br />

Nachtasyl im Thalia Theater,<br />

Alstertor 1, Hamburg,<br />

S+U Jungfernstieg, 22:30 Uhr<br />

PARTY 23


24 HINNERK LIEBT<br />

PARTY<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

FR 1.2.<br />

23:55 Prinzenbar, Pop<br />

The Floor - FriGay,<br />

Pop, RnB, Club<br />

Sounds, Hits &<br />

Shits mit DJ Berry<br />

E, Kastanienallee<br />

20<br />

SA 2.2.<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE! - Precious<br />

Little Diamond, the<br />

80s club for gays +<br />

friends at Nachtasyl,<br />

Alstertor 1<br />

23:55 Docks, G.A.Y. -<br />

Glory And Youth<br />

-Timetravel <strong>2019</strong>,<br />

mit Bambi Mercury,<br />

Berry E., Ployceebell,<br />

Nicki Dynamite,<br />

Barbara Fox,<br />

Valery Pearl u.a.,<br />

Spielbudenplatz 19<br />

SO 24.2.<br />

16:00 Die Burg – Theater<br />

am Biedermannplatz,<br />

Tanz[t]<br />

akt- das queere<br />

Tanzvergnügen,<br />

Standard & Lateinmusik,<br />

Salsa,<br />

Discofox, Tango,<br />

Volkmannstr 6<br />

DI 26.2.<br />

20:00 Contact Bar, Penny-Pincher,<br />

Men<br />

only. Der Abend für<br />

alle Pfennigfuchser.<br />

Bis 22 Uhr, Danziger<br />

Str. 51<br />

DO 28.2.<br />

20:00 Contact Bar, Open<br />

House! Barabend,<br />

Men only., Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Longdrink Night,<br />

Pulverteich 17<br />

23:00 Große Freiheit 36,<br />

Kaiserkeller: Sheroes,<br />

feministische<br />

Frauenparty für alle<br />

Heldinnen, egal ob<br />

lesbisch, bi oder<br />

hetero, ob cis oder<br />

trans, Große Freiheit<br />

36<br />

23:00 Knust, PINK INC<br />

Kopfhörer Party,<br />

Kopfhörer Dancefloor<br />

mit 3 DJs<br />

parallel. Hostet by<br />

Valery Pearl, Neuer<br />

Kamp 30<br />

23:00 Golden Cut,<br />

Camp_77 Gluecksmodul,<br />

Beefy Carnival,<br />

Holzdamm 61<br />

SA 16.3.<br />

23:59 Bahnhof Pauli,<br />

BABYLON, Electro<br />

Clubbing, Men<br />

Only!, Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

23:59 PAL / MOIRÉ,<br />

Kann denn Liebe<br />

Synthie sein?, Karolinenstr.<br />

45<br />

SO 17.3.<br />

16:00 Die Burg – Theater<br />

am Biedermannplatz,<br />

Tanz[t]<br />

akt- das queere<br />

Tanzvergnügen,<br />

Volkmannstr 6<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

22:00 Wunderbar, Blow<br />

Me Up, Eine Nacht<br />

mit René, Talstraße<br />

14<br />

MONTAG<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Extratour, Georgs<br />

Stammtisch,<br />

Offener Stammtisch<br />

für schwule<br />

Männer, Zimmerpforte<br />

1<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Montags- schwule<br />

Gossipbörse, Talstraße<br />

14<br />

23:00 Große Freiheit<br />

36, Kaiserkeller:<br />

Shakesqueer - lesbischwul.<br />

queer.<br />

we are here.,<br />

Indiepop/-rock,<br />

Alternative, Queerpop<br />

& Electro,<br />

Große Freiheit 36<br />

DO 7.2.<br />

19:00 BASEMENT XXV,<br />

DragQueen Bingo<br />

by Magnifick, Pulverteich<br />

23<br />

SA 9.2.<br />

23:00 Bahnhof Pauli,<br />

BABYLON, Electro<br />

Clubbing, Men<br />

Only!, Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

23:00 Fundbureau,<br />

MANHATTAN<br />

- Underground<br />

Sounds, DJs: Rony<br />

Golding, Berkenkamp,<br />

Tee Jay, Fabi<br />

B, DJNK, Stresemannstraße<br />

114<br />

MI 13.2.<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Bergfest, Pulverteich<br />

17<br />

FR 15.2.<br />

19:00 LiZ, FLITtchenkneipe,<br />

für Frauen,<br />

Lesben, Trans und<br />

Inter (FLTI), Karolinenstr.<br />

21(HH)<br />

SA 23.2.<br />

22:00 Wunderbar,<br />

offizielle After-<br />

Geburtstagsparty<br />

der WunderBar,<br />

Talstraße 14<br />

FR 1.3.<br />

20:00 Contact Bar,<br />

NACKT! Naked-<br />

Sexparty, Men only.<br />

ab 23:55 Uhr Bar-<br />

Night., Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Contact Bar,<br />

NACKT! Naked-<br />

Sexparty, Men only.<br />

ab 23:55 Uhr Bar-<br />

Night., Danziger<br />

Str. 51<br />

23:55 Prinzenbar, Pop<br />

The Floor - FriGay,<br />

Pop, RnB, Club<br />

Sounds, Hits &<br />

Shits mit DJ Berry<br />

E, Kastanienallee<br />

20<br />

SA 2.3.<br />

17:30 SLUTCLUB,<br />

Horse Fair Market<br />

- regulärer Fickstutenmarkt,<br />

Einlass<br />

Stuten: 17:30 -<br />

18:30 Uhr, Einlass<br />

Hengste: 19:00<br />

- 20:00 Uhr, Rostocker<br />

Straße 20<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE! - Sounds<br />

Like A Melody, the<br />

80s club for gays +<br />

friends at Nachtasyl,<br />

Alstertor 1<br />

DI 5.3.<br />

20:00 Contact Bar, Penny-Pincher,<br />

Men<br />

only. Der Abend für<br />

alle Pfennigfuchser.<br />

Bis 22 Uhr, Danziger<br />

Str. 51<br />

MI 6.3.<br />

20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />

& Sexy Wednesday,<br />

2-4-1 bis 23 Uhr,<br />

danach regulärer<br />

Barbetrieb, Rostocker<br />

Straße 20<br />

DO 7.3.<br />

20:00 Contact Bar, Open<br />

House! Barabend,<br />

Men only., Danziger<br />

Str. 51<br />

DI 12.3.<br />

20:00 Contact Bar, Penny-Pincher,<br />

Men<br />

only. Der Abend für<br />

alle Pfennigfuchser.<br />

Bis 22 Uhr, Danziger<br />

Str. 51<br />

MI 20.3.<br />

20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />

& Sexy Wednesday,<br />

2-4-1 bis 23 Uhr,<br />

danach regulärer<br />

Barbetrieb, Rostocker<br />

Straße 20<br />

DO 21.3.<br />

20:00 Contact Bar, Open<br />

House! Barabend,<br />

Men only., Danziger<br />

Str. 51<br />

FR 22.3.<br />

20:00 Contact Bar,<br />

NACKT! Naked-<br />

Sexparty, Men only.<br />

ab 23:55 Uhr Bar-<br />

Night., Danziger<br />

Str. 51<br />

MI 27.3.<br />

20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />

& Sexy Wednesday,<br />

Rostocker Straße<br />

20<br />

DO 28.3.<br />

20:00 Contact Bar, Open<br />

House! Barabend,<br />

Men only., Danziger<br />

Str. 51<br />

FR 29.3.<br />

20:00 Contact Bar,<br />

NACKT! Naked-<br />

Sexparty, Men only.<br />

ab 23:55 Uhr Bar-<br />

Night., Danziger<br />

Str. 51<br />

SO 31.3.<br />

18:00 SLUTCLUB, All<br />

You Can Fuck, Ab<br />

23 Uhr: Fuck the<br />

Rest, Rostocker<br />

Straße 20<br />

DIENSTAG<br />

09:00 Erotixx, Bi-Day,<br />

Hamburger Berg 36<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

MITTWOCH<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Contact Bar, Die<br />

Schnapsidee: Shot!,<br />

Men only, Danziger<br />

Str. 51<br />

DONNERSTAG<br />

20:00 Generation Bar,<br />

Blond am Donnerstag,<br />

Stammtisch,<br />

Lange Reihe 81<br />

22:00 Wunderbar, Ein<br />

Kessel Buntes, Talstraße<br />

14<br />

FREITAG<br />

21:00 Generation Bar,<br />

Sounds on the floor,<br />

mit den G-Bar-DJs,<br />

Lange Reihe 81<br />

SAMSTAG<br />

05:00 SLUTCLUB,<br />

Insomnia Frühclub,<br />

kein Dresscode,<br />

Rostocker Straße<br />

20


26 NORDDEUTSCHLAND<br />

Community<br />

#QUEERJOBS<br />

Das Queere Netzwerk<br />

Niedersachsen (QNN) sucht<br />

einen eigenständig arbeitenden,<br />

kommunikativen<br />

Menschen, der das „TiN –<br />

Trans* in Niedersachsen“ als<br />

selbst organisiertes Netzwerk<br />

weiterführt. Zum Aufgabengebiet<br />

gehören die Organisation<br />

von TiN-Veranstaltungen<br />

wie Netzwerktreffen,<br />

Arbeits- oder Fachtagen, die<br />

Netzwerkentwicklung nach<br />

innen und außen sowie die<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Sozialministerium. Auf der<br />

Internetseite www.q-nn.de<br />

sind die genauen Anforderungen<br />

und Informationen in<br />

einem PDF abrufbar.<br />

#EHRUNG<br />

Nino Dammann wurde für<br />

sein Engagement Stipendiat<br />

der Studienstiftung. Damit<br />

will die Stiftung Aufmerksamkeit<br />

für soziale Projekte<br />

fördern und gleichzeitig jedem<br />

eine Möglichkeit bieten,<br />

sich finanziell zu engagieren.<br />

Dammann werbe „seit fünf<br />

Jahren mit Veranstaltungen<br />

im Landkreis Cloppenburg<br />

und der Region für eine größere<br />

gesellschaftliche Akzeptanz<br />

im ländlichen Raum von<br />

Menschen mit unterschiedlichen<br />

sexuellen Orientierungen<br />

und geschlechtlichen<br />

Identitäten“, so die Stiftung<br />

in der Begründung. *ck<br />

www.studienstiftung.de<br />

PARTY<br />

Frühlingserwachen im Partykalender<br />

Obwohl der Winter doch gerade erst<br />

so richtig losgelegt hat, ist er bald<br />

schon wieder vorbei. Im queeren Partyleben<br />

Norddeutschlands gab es zwar keinen Winterschlaf,<br />

trotzdem heizen die Kreativen der<br />

Feierszene jetzt noch mal mehr ein.<br />

Nach dem 8. Geburtstag im Januar lädt die<br />

GayCandy dich am 16. <strong>Februar</strong> zur größten<br />

monatlichen Party in den Bremer 2raumclub<br />

ein. Mit voller Fahrt in Richtung Frühling<br />

geht’s um eine Stunde vor Mitternacht<br />

zum queeren Planet in die Mensa Academia<br />

Bremen. DJ Andrew Dunke und DJ David<br />

Marquez vertreiben mit dir zusammen<br />

schwungvoll zu heißen Beats den grauen<br />

und kalten Winter – natürlich wird standesgemäß<br />

regenbogenfarbig dekoriert.<br />

Am 2. <strong>März</strong> nimmt das Gleis 9 nach zehn<br />

Jahren Abschied von der Bremer Szene. Auf<br />

der von <strong>hinnerk</strong> präsentierten Abschlussparty<br />

wird ab 23 Uhr zum letzten Mal in dem<br />

Partytempel geschuppt. Zur Begrüßung<br />

bekommen die ersten 333 Gäste einen<br />

Orgasmus. Das wird sogar vom Veranstalter<br />

garantiert und hier nicht näher ausgeführt.<br />

Es lesen ja vielleicht auch Kinder mit. DJ<br />

Marcello Six, DJ Leberwurst, DJ Markus und<br />

DJ Denny D sorgen auf zwei Tanzflächen für<br />

erste frühlingshafte Hitzewallungen.<br />

Zwei Tage schlafen, und dann heißt es am<br />

4. <strong>März</strong> wieder „Kölle alaaf“. Das Friends und<br />

die König Lounge in Bremen laden ab 19 Uhr<br />

zur großen Rosenmontagsause ein.<br />

Zur größten schwul-lesbischen Party Norddeutschlands,<br />

der Volume XXL, wird am 9.<br />

<strong>März</strong> ab 23 Uhr in den Funpark Hannover<br />

eingeladen. Auf dich wartet ein Sektempfang,<br />

eine Lasershow mit Special Effects<br />

und eine bunte Musikmischung der angesagtesten<br />

DJs der queeren Szene.<br />

Wer den Abend lieber elektronisch mag, sollte<br />

ab 23 Uhr zur Stroh•feu•er in den Bremer<br />

Magazinkeller: DJ Markus, DJ Hannes und DJ<br />

Jasha Mason bieten das Beste aus Elektro,<br />

Techno und Tech House. *mr/ck<br />

FOTOS: M. RÄTZ<br />

Man(n) sieht gut aus.<br />

Dr. med. Andreas Britz<br />

Haut- und Lasertherapie<br />

Heimhder Straße 38<br />

20148 Hamburg<br />

Telefon 040 - 44 80 98 12<br />

Fadenlifting<br />

Tattoo-Entfernung<br />

Liposuktion (Fettabsaugung)<br />

Peeling<br />

Faltenunterspritzung<br />

Lidstraffung<br />

www.dr-britz.de


STARTIPPS<br />

DJ Francis:<br />

Lieblingslieder<br />

Er gehört zur festen Riege der „Gö/crazy“-DJs,<br />

begeisterte aber auch schon in Magdeburg und<br />

regelmäßig in seiner Heimat Berlin. Hier verrät<br />

DJ Francis uns seine zehn Lieblingslieder – und<br />

diese Liste ist gar nicht so klubbig, wie man erwartet.<br />

Ja, sogar Whitney Houston (Bild rechts) ist mit dabei,<br />

und Ariana Grande gleich zweimal! *rä<br />

1. Ciara – Level Up<br />

2. Ariana Grande – No Tears Left to Cry<br />

3. Fisher – Losing It<br />

4. Cardi B – Bodak Yellow<br />

5. Calvin Harris & Sam Smith (Bild unten rechts) –<br />

Promises<br />

6. Willy William – La La La<br />

7. Whitney Houston – I Will Always Love You<br />

8. Ariana Grande feat. Troye Sivan – Dance to This<br />

9. Eleni Foureira – Fuego<br />

10. Netta – Toy<br />

www.instagram.com/dj__francis<br />

FOTO: M. RÄDEL


28 TERMINE NORD<br />

NORD<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

FR 1.2.<br />

20:00 RAT & TAT, Liquid<br />

Dreams - The<br />

Cocktail Session,<br />

KWEER, Theodor-<br />

Körner-Str. 1,<br />

Bremen<br />

SA 2.2.<br />

22:00 MAchsDOch,<br />

After-Homophilias,<br />

Donnerschweer Str.<br />

50, Oldenburg<br />

23:00 Shagall, GayKiss<br />

- Neon Party III,<br />

Rembertiring 4,<br />

Bremen<br />

DI 5.2.<br />

14:00 Vulkan-Sauna,<br />

Gayromeo Day, Mitglieder<br />

zahlen 10<br />

Eur Eintritt. Bis 23<br />

Uhr, Otto-Brenner-<br />

Str. 15, Hannover<br />

FR 8.2.<br />

20:00 Marlene, Die<br />

Bösen Schwestern:<br />

VERFLIXT und<br />

nachGELACHT,<br />

Prinzenstr. 10, Hannover<br />

SA 9.2.<br />

22:00 Gewandhaus,<br />

MenDance /<br />

WomenDance Altstadtmarkt,<br />

Braunschweig<br />

MO 11.2.<br />

20:15 Apollo Kino,<br />

Queerfilmnacht:<br />

Just Friends, Limmerstr.<br />

50, Hannover<br />

MI 13.2.<br />

20:30 Pumpe, Queerfilmnacht:<br />

Just<br />

Friends, Haßstr.<br />

22, Kiel<br />

DO 14.2.<br />

19:30 Andersraum,<br />

Queere Filmnächte,<br />

Asternstr. 2, Hannover<br />

FR 15.2.<br />

15:00 EGO Erotikfachmarkt<br />

Bockel, Bi<br />

Tag, An der Autobahn<br />

1, Gyhum<br />

(Bockel)<br />

15:00 EGO Markt<br />

Schwarmstedt, Bi-<br />

Time, An der Autobahn<br />

6, Schwarmstedt<br />

20:30 City46, Queerfilmnacht:<br />

Just<br />

Friends, Birkenstraße<br />

1, Bremen<br />

SA 16.2.<br />

22:00 Alhambra, MÄN-<br />

NERfabrik, men<br />

only., Hermannstraße<br />

83, Oldenburg<br />

SO 17.2.<br />

16:00 Vulkan-Sauna,<br />

Wellness Weekend,<br />

Otto-Brenner-Str.<br />

15, Hannover<br />

MI 20.2.<br />

20:00 Forum St. Peter,<br />

Die Bibel über<br />

Homosexualität,<br />

Georgstr. 5, Oldenburg<br />

SA 23.2.<br />

122:00 DORMERO Hotel,<br />

QueerClub, Hildesheimer<br />

Str. 34-38,<br />

Hannover<br />

23:00 Mensa Academia,<br />

Planet Queer! -<br />

Rainbow Special,<br />

Dechanatstr. 13-15,<br />

Bremen<br />

MI 27.2.<br />

19:00 Zone 283, Feierabend<br />

Cruising,<br />

Kornstraße 283,<br />

Bremen<br />

DO 28.2.<br />

18:00 Andersraum,<br />

Queer Migrants,<br />

Asternstr. 2, Hannover<br />

14:00 Vulkan-Sauna,<br />

Partnertag. Bis 23<br />

Uhr, Otto-Brenner-<br />

Str. 15, Hannover<br />

SA 2.3.<br />

23:00 Gleis 9, Queer<br />

Affair Abschlussparty,<br />

Bürgermeister-Smidt-Str.<br />

15,<br />

Bremen<br />

SO 3.3.<br />

19:30 Fritz, Kay Ray:<br />

Wonach sieht‘s<br />

denn aus?!?, Herdentorsteinweg<br />

39,<br />

Bremen<br />

MO 4.3.<br />

19:00 König Lounge,<br />

Rosenmontagsause,<br />

Ostertorswallstraße<br />

68, Bremen<br />

FR 8.3.<br />

20:00 Swiss Life Hall,<br />

Flashdance - Das<br />

Musical, Ferdinand-<br />

Wilhelm-Fricke-<br />

Weg 8, Hannover<br />

SA 9.3.<br />

14:00 K13 Sauna,<br />

Schaumparty +<br />

Youngster-Tag,<br />

Schaum ab 22 Uhr<br />

in der Fun-Area,<br />

Klävemannstr 13,<br />

Oldenburg<br />

23:00 Funpark, VOLUME<br />

XXL, mit DJck & DJ<br />

Territo, Expo Plaza<br />

9, Hannover<br />

SO 10.3.<br />

14:00 Swiss Life Hall,<br />

Flashdance - Das<br />

Musical, Ferdinand-<br />

Wilhelm-Fricke-<br />

Weg 8, Hannover<br />

MI 13.3.<br />

14:00 Vulkan-Sauna,<br />

Youngster Day,<br />

U30 zahlen 10 Eur<br />

Eintritt. Bis 23 Uhr,<br />

Otto-Brenner-Str.<br />

15, Hannover<br />

16:00 PERSEUS Club<br />

Sauna, Youngster<br />

Tag, Eintritt bis<br />

25 Jahre 5 Euro,<br />

Waller Heerstr. 126,<br />

Bremen<br />

19:00 Zone 283, Feierabend<br />

Cruising,<br />

kein Dresscode,<br />

Kornstraße 283,<br />

Bremen<br />

DO 14.3.<br />

19:30 Andersraum,<br />

Queere Filmnächte,<br />

Asternstr. 2, Hannover<br />

SA 16.3.<br />

22:00 Alhambra,<br />

MännerFabrik –<br />

BärenErwachen,<br />

men only., Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

23:00 2RaumClub,<br />

GayCANDY #114,<br />

Rembertiring 7/9,<br />

Bremen<br />

SO 17.3.<br />

15:00 Kantine 5, Rosa<br />

Tanzcafé für Lesben,<br />

Schwule &<br />

Tanzbegeisterte,<br />

Standard-, Latein<br />

u. Tango Argentino<br />

sowie Kaffee &<br />

Kuchen, An der<br />

Weide 50, Bremen<br />

16:00 HuK, Sonntags<br />

– Cafe, bis 18 Uhr,<br />

Schuhstr. 4, Hannover<br />

18:00 Joe‘s Hannover,<br />

S.O.S. – Sex on<br />

Sunday, 1 Freigetränk,<br />

Odeonstr. 5,<br />

Hannover<br />

DI 19.3.<br />

14:00 K13 Sauna,<br />

Single-Tag, Klävemannstr<br />

13,<br />

Oldenburg<br />

20:30 Andersraum,<br />

BDSM Stammtisch,<br />

Asternstr. 2, Hannover<br />

SA 23.3.<br />

21:00 Burgklause,<br />

Schlagerparty, die<br />

Hits der 70er, 80er,<br />

90er, Burgstr. 11,<br />

Hannover<br />

DI 26.3.<br />

14:00 K13 Sauna,<br />

Single-Tag, Klävemannstr<br />

13,<br />

Oldenburg<br />

20:30 Andersraum,<br />

BDSM Stammtisch,<br />

Asternstr. 2, Hannover<br />

MI 27.3.<br />

19:00 Zone 283, Feierabend<br />

Cruising,<br />

kein Dresscode,<br />

Kornstraße 283,<br />

Bremen<br />

18:00 Joe‘s Hannover,<br />

YoungStars, unter<br />

28 Jahren bekommen<br />

jeden Tag<br />

einen GetränkeCoin<br />

und zahlen nur 6<br />

Euro, Odeonstr. 5,<br />

Hannover<br />

DO 28.3.<br />

18:00 Hannöversche<br />

Aids-Hilfe e.V., Fit<br />

& Gesund? - HIV<br />

& STI Check für<br />

schwule & bisexuelle<br />

Männer, Lange<br />

Laube 14, Hannover<br />

FR 29.3.<br />

21:00 Zone 283, Men´s<br />

Night, Kein Dresscode,<br />

Kornstraße<br />

283, Bremen<br />

20:00 Bronx, Barbetrieb,<br />

Bohnenstraße 1B,<br />

Bremen<br />

22:00 Bar Romantis,<br />

Friday Quiz Time,<br />

Lavesstr. 64, Hannover<br />

SA 30.3.<br />

23:00 Alhambra, Rosa<br />

Disco, Dance, Charts,<br />

House und Klassiker,<br />

Hermannstraße<br />

83, Oldenburg<br />

Rainbow Special<br />

23.02.<strong>2019</strong><br />

DJ Marquez<br />

PLANET<br />

QUEER<br />

Andrew Druke<br />

Mensa Academia Bremen I Dechanatstr.13-15 28195 Bremen


30<br />

GESUNDHEIT<br />

WELLNESS<br />

Neues in und aus der DRAGON!<br />

Für jemanden, der wie ich<br />

durch beruflichen Hamburg-<br />

Entzug Jahre nicht in DER schwulen<br />

Sauna der Stadt war, ist es fast so,<br />

als wäre hier wirklich alles umgebaut,<br />

erneuert und erweitert worden. Aber<br />

selbst für regelmäßige Dragon-<br />

Gänger gibt es ständig mehr zu<br />

entdecken. Wir sprachen mit den<br />

neuen Geschäftsführern, Habib und<br />

Daniel, die seit rund einem Jahr das<br />

Heft bzw. das Saunatuch in der Hand<br />

haben. *ck<br />

Seit einem Jahr seid ihr „die Neuen“ in der<br />

Dragon. Warum eigentlich? Was macht euch<br />

so einen Spaß an der Arbeit, dass ihr das<br />

ganze Projekt übernommen habt?<br />

Wir sind seit einem Jahr die Neuen, aber wir<br />

sind quasi gar nicht so neu, wir haben als<br />

Geschäftsführer bei dem Inhaber gearbeitet,<br />

der die Sauna 1995 geplant und gebaut hat.<br />

1996, im Juli, wurde die Sauna dann als „Badehaus<br />

Dragon“ eröffnet. Später wurde der<br />

Betrieb in „Dragon Sauna“ umbenannt. Die<br />

Sauna wurde mit 580 qm Fläche eröffnet<br />

und innerhalb der letzten Jahre auf jetzt<br />

1.800 qm vergrößert.<br />

Während unserer gemeinsamen Zeit als<br />

Geschäftsführer haben wir gemerkt, dass die<br />

Sauna für uns mehr als nur ein Arbeitsplatz<br />

ist, wir sind eine Familie, die Sauna ist ein<br />

Familienbetrieb und die Gäste sind eher Familiengäste<br />

– und da war es klar, dass wir es<br />

so weiterführen wollten, als der Inhaber uns<br />

diese einmalige Gelegenheit angeboten hat.<br />

Welche Neuerungen habt ihr denn<br />

schon realisiert?<br />

Wir haben vieles erneuert. Vieles, das die<br />

Gäste sofort sehen, und auch einiges, was<br />

sie gar nicht sehen. Die Lüftungsanlagen,<br />

der Fußboden, komplette Renovierung der<br />

Sauna, Farben, neue Möbel, wöchentlich<br />

wechselnde frische Blumen und neue Produkte<br />

in der Gastronomie.<br />

Und was ist für die Zukunft geplant?<br />

In Planung sind viele Änderungen, die aber<br />

Zeit brauchen, denn im laufenden Betrieb<br />

kann man nicht mehrere Baustellen gleichzeitig<br />

anfangen. Deswegen verraten wir nur<br />

die kommende Baustelle: Das wird ein neuer<br />

Pool sein!<br />

Welches sind eure Highlights, warum<br />

ein schwuler Mann dringend die Dragon<br />

besuchen sollte?<br />

Jeder schwule Mann ist einzigartig und<br />

entsprechend sind auch die Highlights für<br />

jeden andere. Es gibt Gäste, die es lieben,<br />

sich mit uns zu unterhalten und am Tresen<br />

zu scherzen – und da sind wir wirklich ein<br />

gemischtes Team, das versucht, jedem Gast<br />

den Aufenthalt bei uns so angenehm wie<br />

möglich zu gestalten. Wir achten sehr darauf,<br />

dass jeder Gast sich bei uns wohlfühlt. Es<br />

gibt zum Beispiel unsere Motto-Tage: An<br />

jedem Tag versuchen wir, eine Zielgruppe<br />

mit einem speziellen Angebot zu erreichen.<br />

Dazu kommen der Youngsters-Tarif und die<br />

Bärensauna, die monatlich bei uns stattfinden.<br />

Und wir spenden an jedem letzten<br />

Montag im Monat von jedem Eintritt 3 Euro<br />

an Hein & Fiete.<br />

Eure Aufgüsse sind ein wenig anders<br />

als in anderen Saunen. Wollt ihr den<br />

Lesern verraten, inwiefern?


GESUNDHEIT<br />

IN HAMBURG<br />

Die Aufgüsse sind einmalig, und das haben wir unseren Aufgussmeistern<br />

zu verdanken. Deswegen beantworten sie am<br />

besten diese Frage.<br />

Torsten: In den meisten Saunen werden nur klassische Aufgüsse<br />

mit Aufgusskonzentrat, gemischt mit Wasser, gemacht.<br />

Wir wollen unseren Gästen etwas Besonderes und Vielfalt<br />

bieten. Daher machen wir meist ein bis zwei klassische<br />

Aufgüsse und danach dann Aufgüsse mit rein ätherischen<br />

Ölen (auf Eis oder Eiskugeln). Der Duft der ätherischen Öle<br />

ist reiner und intensiver. Zudem spielen wir viel mit Beleuchtung<br />

passend zu den Düften. Da werden kleine LED-Lampen<br />

unter das Eis gesetzt. Und seit kurzem haben wir auch eine<br />

Beleuchtung unter den Sitzbänken. Wir suchen zum Duft<br />

passende Musik und spielen diese über die Dolby-Surround-<br />

Anlage in der Kabine ab. Oder auch einfach nur Naturgeräusche<br />

wie Meeresrauschen, Kaminfeuer oder Waldgeräusche.<br />

Damit das Wedeln mit dem Handtuch nicht nur Standard ist,<br />

haben wir uns für ein Training den ehemaligen Weltmeister<br />

im Aufguss für einen Tag engagiert. Den kennen wir von den<br />

Weltmeisterschaften im erlebten Aufguss und er hat uns so<br />

einiges beigebracht. Alles in allem versuchen wir eben, den<br />

Gästen ein in sich stimmiges Gesamtpaket vorzuführen und<br />

die Seele zu streicheln. (lacht) Und der Resonanz nach gelingt<br />

uns das auch sehr oft. Wir geben uns Mühe, das Leben bunter<br />

und vielfältiger zu machen, und wenn die Gäste mit einem<br />

Lächeln aus der Sauna kommen, dann haben wir unser Ziel<br />

erreicht.<br />

Dragon Sauna, Pulverteich 37, Hamburg,<br />

S+U Hauptbahnhof, www.dragon-sauna-hamburg.com<br />

ÄRZTE<br />

■ Christian Aust,<br />

Urologie,<br />

Eppendorfer Landstr. 44,<br />

& 4603463,<br />

www.uro-eppendorf.de<br />

■ Andreas Britz,<br />

Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />

Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />

Lasertherapie,<br />

Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />

Allergologie,<br />

Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />

www.dr-britz.de<br />

■ Elbpneumologie<br />

Dres. med. Aries & Partner,<br />

Lungenheilkunde, Allergologie,<br />

Struenseehaus, Mörkenstr. 47,<br />

& 3903534,<br />

altona@elbpneumologie.de<br />

■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />

Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />

www.dammtorpraxis.de<br />

■ ICH Grindel,<br />

Dr. med. Thomas Buhk,<br />

Dr. med. Stefan Fenske,<br />

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen<br />

Stellbrink,<br />

All gemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Grindelallee 35, & 4132 420,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ ICH Stadtmitte,<br />

Dr. med. Axel Adam,<br />

Stefan Hansen,<br />

PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />

Dr. med. Michael Sabranski,<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />

Allgemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Glockengießerwall 1,<br />

& 28004200,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />

Hamburg,<br />

Prof. Andreas Plettenberg,<br />

Dr. Albrecht Stoehr,<br />

Prof. Jörg Petersen,<br />

Dr. Peter Buggisch,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />

Haus L, & 28407600,<br />

www.ifi-medizin.de<br />

■ Oliver Neubauer,<br />

Facharzt für Urologie,<br />

Herthastr. 12, & 64224500,<br />

www.urologe-hamburg.com<br />

■ Schwerpunktpraxis<br />

Nerven-Psyche,<br />

Dr. med. Hans Ramm,<br />

Dr. med. Andrea Oster,<br />

Neurologie, Psychiatrie,<br />

Psychotherapie,<br />

Kreuzweg 7, & 245464,<br />

www.nervenarzt-hh.de<br />

■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie,<br />

Elbgaustr. 112., & 841084,<br />

www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />

■ Dr. med. Ulrich Reuters,<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

Plastische Operationen,<br />

Rothenbaumchaussee 5, & 4800848<br />

■ Ralf Siemen,<br />

Praktischer Arzt,<br />

Königstr. 1, & 314144<br />

■ Josef Stuch,Dr.<br />

All gemeinmedizin,<br />

Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />

■ Ambulanzzentrum des UKE,<br />

Bereich Infektiologie:<br />

Dr. med. Olaf Degen,<br />

Dr. med. Sabine Jordan,<br />

Dr. med. Sandra Hertling,<br />

Dr. med. Stefan Schmiedel,<br />

Dr. med. Anja Hüfner,<br />

Fachärzte für Innere Medizin<br />

/Allgemeinmedizin/Tropenmedizin,<br />

HIV, STD,Infektion- & Tropenkrankheiten,<br />

Hepatitis<br />

Universitätsklinikum Eppendorf,<br />

Martinistr. 52, &741052831,<br />

infektionen@uke.de<br />

■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />

Dermatologie,<br />

ästhetische Dermatologie,<br />

operative Dermatologie,<br />

Allergologie, Phlebologie,<br />

Lasermedizin,<br />

Hemmingstedter Weg 168,<br />

& 040 81 991 991<br />

www.derma-hamburg.de<br />

COACHING<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie.de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Kathrin Eßmann,<br />

Berufliches und psychologisches<br />

Coaching, Supervision,<br />

Teamberatung,<br />

Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />

www.kathrin-essmann.de<br />

■ Ruthemann Coaching,<br />

Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />

Professor-Brix-Weg 4, & 31171492<br />

www.ruthemann-coaching.de<br />

■ easylife Therapiezentrum,<br />

einfach abnehmen Winterhuder,<br />

Marktplatz 6-7, & 309875130,<br />

www.easylife-hh.de<br />

APOTHEKEN<br />

■ Alexander Apotheke St. Georg,<br />

Steindamm 81, & 28009922,<br />

www.alexapo.de<br />

■ Alexander Apotheke City-Süd,<br />

Beim Strohhause 2, & 97078827,<br />

www.alexapo.de<br />

■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />

Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />

& 241241<br />

■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />

Lange Reihe 39, & 245044<br />

■ Epes Apotheke,<br />

Lange Reihe 58, & 245664<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie .de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Kathrin Eßmann,<br />

Systemische Therapie,<br />

lösungsfokussierte Kurzintervention,<br />

Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />

www.kathrin-essmann.de<br />

■ Christian Perro, Dr. med.,<br />

Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />

& 464554<br />

■ Kurt Strobeck,<br />

Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />

& 32527214


32 GESUNDHEIT<br />

Moralistische<br />

Komfortzone verlassen!<br />

SEXUALITÄT<br />

Ich gebe zu, das ist<br />

mir eine Nummer zu<br />

heftig. Immer noch. Mit einem<br />

Kursleiter, der so ziemlich alle<br />

Attribute sexuellen Begehrens<br />

meinerseits dabei hat, und anderen<br />

Menschen, nackt in einem<br />

Workshop die Spiritualität von<br />

Sexualität (neu) zu entdecken.<br />

Wer da weniger gehemmt ist als<br />

ich, dem sei Yousef Iskandars<br />

SEXPERIENCE am 8. <strong>Februar</strong> auf<br />

Kampnagel ans Herz und an den<br />

Penis gelegt.<br />

„Dort geht es erst mal in die Sphären<br />

der Lust und der spirituellen Kraft<br />

der Sexualität. Während draußen das<br />

Yoga-Business boomt und weitere<br />

fernöstliche Praktiken zum neusten<br />

Shit der Selbstfindung erklärt werden,<br />

lädt Yousef erst mal zum Griff in den<br />

eigenen Schambereich ein. In jeglicher<br />

Hinsicht. Sexualität und Spiritualität<br />

sind laut Yousef Iskandar miteinander<br />

verbunden, aber oft geht uns vor lauter<br />

moralischen Altlasten diese Verbindung<br />

verloren. Er zeigt in SEXPERIENCE,<br />

wie wir sie mit ganz naheliegenden<br />

Methoden wiedererlangen können. Wer<br />

bereit ist, die eigene Komfortzone zu<br />

hinterfragen, herauszufordern und zu<br />

verlassen, ist hier richtig: In kollektiver<br />

Nacktheit führen die Teilnehmer*innen<br />

gemeinsam intime Übungen aus.“<br />

(Queer B-Cademy)<br />

Dass ein gewisses Maß an Hygiene<br />

von den Teilnehmenden erwünscht<br />

ist, sollte klar sein. Auch sollte auf<br />

zu viel Parfüm verzichtet werden,<br />

bequeme Kleidung und ein Bettlaken<br />

dabei sein. *ck<br />

8.2., SEXPERIENCE, Kampnagel, Halle<br />

P1, Jarrestr. 20, Hamburg, U Borgweg,<br />

14 Uhr, Dauer: knapp 4 Stunden,<br />

Sprache: Englisch (Arabisch und<br />

Spanisch nach Bedarf), Spende:<br />

2 – 9 Euro (wird erwürfelt),<br />

Anmeldungen über<br />

ticketing@kampnagel.de<br />

13.02.19<br />

18 Uhr<br />

20.02.19<br />

18 Uhr<br />

Der Selbsttest – Ein neuer<br />

Baustein im persönlichen<br />

Präventionsbaukasten?<br />

Christian Giebel und Mara Wiebe<br />

Cops4Colours – Warum gibt<br />

es sie und was hat das mit<br />

der Community zu tun?<br />

Marco Burmester-Krüger (Polizei Hamburg)<br />

ZahnarztMartinSchuh_83x62_11-2013.indd 1 14.10.13 12:48<br />

14.03.19<br />

18 Uhr<br />

28.03.19<br />

19:30 Uhr<br />

Gamechanger?<br />

Ein Jahr unter PrEP<br />

Christian Giebel (AIDS-Hilfe Hamburg)<br />

Safer Sex 3.0<br />

für Trans*männer<br />

Florian Gastell (AIDS-Hilfe Hamburg)<br />

AIDS-Hilfe Hamburg e.V. | Lange Reihe 30 – 32 | 20099 Hamburg<br />

www.aidshilfe-hamburg.de<br />

Ihre Apotheke im<br />

der Langen Reihe<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 8:30 bis 19:00 Uhr<br />

Sa 8:30 bis 15:00 Uhr<br />

Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />

info@epes-apotheke24.de<br />

Inh.: Uta Capellen-Antz e.Kfr.<br />

Tel.: (040) 24 56 64<br />

Fax: (040) 24 44 26


BEAUTY<br />

Schönheit ist machbar<br />

GESUNDHEIT 33<br />

Die Klinik Dr. Katrin Müller zählt zu<br />

den modernsten Privatkliniken für<br />

Plastische und Ästhetische Chirurgie in<br />

Niedersachsen.<br />

Zwei hochmoderne Operationssäle<br />

lassen keine Wünsche in Hinblick auf<br />

Patientensicherheit und Hygiene offen.<br />

Im Herzen Hannovers erwarten den<br />

Kunden hochwertig ausgestattete Räume<br />

und eine entspannte Atmosphäre.<br />

Mit innovativen Behandlungsmethoden<br />

und höchsten Sicherheitsstandards.<br />

„Wir begegnen unseren Patienten sehr<br />

persönlich. Wir nehmen uns Zeit für sie<br />

und richten unsere Beratung stets an<br />

den aktuellen medizinisch machbaren<br />

und individuell sinnvollen Lösungen aus.<br />

Wir sind uns der hohen Verantwortung<br />

bewusst, die operative, minimal-invasive<br />

oder nicht-invasive Behandlungen mit<br />

sich bringen,“ so das Team gegenüber<br />

<strong>hinnerk</strong>. Und weiter: „Geleitet wird unsere<br />

Klinik von einer international ausgebildeten<br />

Fachärztin für Plastische und<br />

Ästhetische Chirurgie, die Sie nicht nur<br />

auf dem Papier kennenlernen. Ganz im<br />

Gegenteil. Frau Dr. Müller ist eine Ärztin<br />

‚zum Anfassen‘. Mit großer Erfahrung.<br />

Und dem Anspruch, das bestmögliche<br />

natürlich aussehende Ergebnis für Sie<br />

zu erreichen. Schließlich möchten wir<br />

Sie bei uns in den besten Händen<br />

wissen.“ Zu den angewandten Behandlungsmethoden<br />

und Techniken<br />

gehören auch: COOLS-<br />

CULPTING® – Fett reduzieren<br />

mit Kälte, ULTHERAPY® – Der<br />

sanfte Weg zur Entfaltung,<br />

THERMI® – Die schonende<br />

Art der Hautstraffung, MIRA-<br />

DRY® – Achselschweiß und<br />

Schweißgeruch reduzieren,<br />

TIXEL® – Effektive Hautverjüngung<br />

durch Wärme, EXO-<br />

KINE® – 100% natürliche<br />

Hauterneuerung.<br />

Klinik Dr. Katrin Müller,<br />

Schiffgraben 35, Hannover,<br />

0511 5156550,<br />

www.dr-katrin-mueller.de<br />

Dr. Katrin Müller<br />

PHARMACY<br />

INTERNATIONAL<br />

Dr. Frank Stepke<br />

Steindamm 2<br />

Ecke Adenauerallee<br />

20099 Hamburg<br />

Telefon 040 /24 12 41<br />

24 12 42<br />

24 12 43<br />

Telefax 040 / 280 25 18<br />

www.apothekeamhauptbahnhof.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 8.00 - 20.00 Uhr<br />

Sa. 9.00 - 18.00 Uhr


34 GESUNDHEIT<br />

FOTOS: M. RÄDEL<br />

Shinrin Yoku, so bezeichnet man in Japan das „Baden“ im Wald. Hier weiß man schon lange<br />

um die beruhigende und das Immunsystem stärkende Kraft von Waldspaziergängen.<br />

PSYCHE<br />

HALLO Winterblues!<br />

Die besinnliche Advents- und<br />

die fröhliche Weihnachtszeit<br />

sind rum, auch Silvester ist – wenn<br />

dieses Heft erscheint – schon vorbei.<br />

Und dann?<br />

Dann ist es bis April einfach nur noch<br />

dunkel, kalt und feucht in der Welt. Die U-<br />

Bahnen sind voll von Miesepetern, die Klubs<br />

leer, die Absturzkneipen voller Frusttrinker.<br />

Und Dating macht mit klammen Händen<br />

auch weniger Spaß. So richtig zu feiern gibt<br />

es nichts und die meisten igeln sich zu Hause<br />

ein und futtern das, was von der „Festsaison“<br />

übrig und jetzt zum reduzierten Preis in<br />

den Läden zu bekommen ist. Jetzt wird man<br />

also auch noch dick! Als ob man sich nicht<br />

schon sonst genug trübe Gedanken macht,<br />

Body Positivity hin oder her.<br />

Den dunklen Winterblues-Tagen kann man<br />

aber auch ganz anders begegnen. Erfolgs-<br />

und Motivationstrainer Jürgen Höller zum<br />

Beispiel rät, „drei Tage die Woche fest<br />

eine Aktivität einzuplanen“, das schaffe<br />

Verbindlichkeiten. „Es geht hauptsächlich<br />

darum, etwas zu unternehmen, was,<br />

ist dabei zweitrangig und kann drinnen<br />

oder draußen stattfinden. Hier ein paar<br />

Tipps: Spieleabend, in ein Museum gehen,<br />

ein Kabarett besuchen.“ Auch gut seien<br />

Sport und kaltes Duschen – das bringt in<br />

Schwung. Und Sonne! „Zwischen Oktober<br />

und <strong>Februar</strong> scheint die Sonne selten und<br />

es ist bekannt, dass Vitamin-D-Mangel<br />

zu Müdigkeit, Heißhunger und Nervosität<br />

führt. Hier gilt es folglich jeden Sonnenmoment<br />

einzufangen. Sei es in der Mittagspause<br />

bei einem kleinen Spaziergang, beim<br />

Joggen oder einem heißen Getränk auf der<br />

Winterterrasse“, verrät er.<br />

Und schon schließt sich der Kreis: Warum<br />

sich nicht einfach jeden zweiten Tag<br />

mit einem Kollegen in der Mittagspause<br />

verabreden? Oder mit der besten Freundin<br />

im Park joggen, statt am Telefon über all<br />

das Trübe zu sprechen, was einem in dieser<br />

Jahreszeit widerfährt?<br />

Falsch sei es, sich mit negativen Vergleichen<br />

zu belasten. „Es ist so dunkel<br />

draußen, das deprimiert“ oder „Ich würde<br />

jetzt lieber am Strand liegen“, schaffe ein<br />

negatives Mentalbild, meint Jürgen Höller.<br />

Statt immer wieder Vergleiche zu Dingen<br />

zu ziehen, die diese Jahreszeiten nicht bieten,<br />

würden imaginäre Bilder mit schönen<br />

möglichen Dingen helfen, die Stimmung<br />

und auch die Motivation zu verbessern.<br />

„Wenn ich aus der Kälte komme, gönne<br />

ich mir eine heiße Dusche.“ Oder: „In der<br />

Dunkelheit mache ich mit Freunden einen<br />

Laternenlauf mit anschließendem Kürbisessen.“<br />

Also, lebe achtsam, freu dich über das, was<br />

möglich ist, gib dem Winter eine Chance –<br />

mit oder ohne Schnee und festen Partner.<br />

Das Leben ist schön, keep it hygge! *rä<br />

www.juergenhoeller.com<br />

www.blu.fm/kultur<br />

HIV<br />

PrEP<br />

vom Spezialisten<br />

für Männergesundheit<br />

Den meisten Männern ist die Hormosan Pharma GmbH wegen ihrer günstigen<br />

Präparate zur Behandlung erektiler Dysfunktionen bekannt. Seit einiger Zeit<br />

mischt das Unternehmen aber auch auf dem Markt der HIV-Prä-Expositionsprophylaxe<br />

(PrEP) mit und senkte Mitte Januar die Kosten für seine Version der<br />

Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdiproxil. Damit will Hormosan „ihren<br />

Beitrag dazu leisten, die Präventionsarbeit im HIV-Bereich zu stärken und die<br />

HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) für mehr Personen verfügbar machen.“ Der<br />

deutliche Preisunterschied zum Original-Präparat und eine anwenderfreundliche<br />

Packungsgröße, sowie eine besonders originalnahe Konzeption der Tabletten mit<br />

hoher Qualität und Verträglichkeit unterstreichen diesen Anspruch. *ck<br />

www.hormonsan.de<br />

ILLUSTRATION: HORMOSAN


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Kennst du deinen Status?<br />

HIV-Selbsttest: JETZT in deiner Apotheke!<br />

Informationen zum HIV-Selbsttest findest<br />

du unter www.ichbinnichtnaiv.de


GESUNDHEIT<br />

FOTO: ALEX BOYD / UNSPLASH<br />

SCHWERPUNKT<br />

DIVERSITY<br />

UND GESUNDHEIT<br />

Die kommenden 15 Seiten bringen euch auf den<br />

neusten Stand in Sachen PrEP und Substanzgebrauch<br />

und machen einen Ausflug in die Arbeitswelt. Wie ist es als<br />

Transsexuelle in der Bundeswehr? Was tut ein Weltkonzern<br />

wie die METRO AG, um queeren Mitarbeitern auch in Russland<br />

eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen?<br />

INTERVIEW<br />

Dr. Darius Chahmoradi Tabatabai hilft gegen die Sucht<br />

Die Nutzung von suchtauslösenden<br />

Substanzen –<br />

besonders bei Männern, die Sex mit<br />

Männern haben – ist ein Thema, das<br />

aufgrund von gleich zwei gesellschaftliche<br />

Tabus oft nur verschämt<br />

und versteckt sozusagen „unter der<br />

Ladentheke“ behandelt wird. Sexualität<br />

und Drogengebrauch sind aber<br />

Alltag – und Hilfsangebote, wenn<br />

besonders Letzterer zum Problem<br />

wird, sind rar. Wir trafen uns mit Dr.<br />

Darius Chahmoradi Tabatabai, Chefarzt<br />

der Entwöhnungstherapie in<br />

der Hartmut-Spittler-Fachklinik im<br />

Vivantes Berlin (www.vivantes.de).<br />

Herr Dr. Chahmoradi Tabatabai, was<br />

machen Sie hier genau?<br />

Die stationäre Behandlung von Suchterkrankungen<br />

ist in Deutschland in zwei<br />

Bereiche aufgeteilt: einmal die Akutbehandlung<br />

von Suchterscheinungen<br />

im Krankenhaus, finanziert durch die<br />

Krankenkassen, und die sogenannte Langzeittherapie,<br />

finanziert durch die Rentenversicherung,<br />

in Rehabilitationskliniken wie<br />

dieser hier. Wir behandeln Alkohol- oder<br />

Medikamentenabhängigkeit über 12 bis 15<br />

Wochen je nach Krankheitsschwere und<br />

die Abhängigkeit von illegalen Substanzen<br />

über bis zu 26 Wochen.<br />

So lange dauert eine Entwöhnung?<br />

Ja. Die Kerntherapie dauert so lange in<br />

stationärer Behandlung. Natürlich gibt es<br />

noch Phasen des Übergangs nach Hause<br />

oder in Nachsorgeeinrichtungen, die<br />

unheimlich wichtige Kooperationspartner<br />

sind.<br />

Wie hoch ist der Anteil an Männern,<br />

die Sex mit Männern haben, und dem<br />

Chemsex-Umfeld?<br />

Ich habe keine konkreten Zahlen. Wir haben<br />

diese Fälle aber. Vor der Zusammenlegung<br />

der beiden Kliniken war ich in Spandau<br />

tätig, dort gab es sehr wenige Männer, die<br />

darüber offen gesprochen haben. Da waren<br />

viele Ängste und Scham im Spiel. Das hat<br />

sich hier am Standort in Berlin-Schöneberg<br />

geändert, was sicherlich auch der Bevölkerungsstruktur<br />

zu verdanken ist. Es löst<br />

allerdings interessanterweise immer noch<br />

Befangenheit aus, über Enhancement, also<br />

die Steigerung der sexuellen Aktivität durch<br />

Substanzen, zu sprechen. Das macht die<br />

Erhebung von Zahlen schwierig.<br />

Wie sind Sie in der Szene vernetzt?<br />

Wir haben eine Kooperation mit der<br />

Schwulenberatung und auch die Möglichkeit,<br />

eine Gruppe „Queer und süchtig“<br />

anzubieten. Wir merken allerdings, dass die<br />

betroffenen Männer doch eher direkt zur<br />

Schwulenberatung gehen, und bekommen<br />

von dort die Rückmeldung, dass es immer<br />

häufiger Fälle aus dem Chemsex-Umfeld<br />

gibt und auch immer häufiger ein Reha-<br />

Potenzial erkannt wird. Dieser Schritt ist<br />

allerdings nach wie vor schwierig, weil sich<br />

die Männer mit dem Thema ein Stück<br />

weit isoliert fühlen. Wir haben 2017 mit<br />

Gesprächen begonnen und planen hier ein<br />

verbessertes Angebot.<br />

Gibt es einen Unterschied zwischen<br />

der Partydrogen- und der Chemsex-<br />

Szene?<br />

Die Berliner Partydrogenszene ist – nicht<br />

zuletzt durch die große Charité-Befragung<br />

– sehr gut beleuchtet. Dieser Substanzgebrauch<br />

findet auch in einem öffentlichen<br />

Umfeld statt, während die Chemsex-Szene<br />

ja häufig privat und etwas versteckt abläuft.<br />

Das macht es schwieriger, Zugang zu finden.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Das ganze Interview findet ihr auf<br />

www.blu.fm!<br />

FOTO: VIVANTES


SCHÖNER OHNE HIV<br />

UND HEPATITIS C.<br />

Informieren Sie sich, wie Sie sich vor<br />

einer Infektion schützen können.<br />

INFC-1200980-0009<br />

Mehr zu HIV und Hepatitis C unter www.msd-gesundheit.de


GESUNDHEIT<br />

DROGEN<br />

FOTO: GRETA SCHÖLDERLE MØLLER / UNSPLASH<br />

KRISTALL<br />

„Der Rausch läuft nicht weg“<br />

Für Eilige die Empfehlung<br />

vorweg: „Kristall“ von Alexander<br />

Wendt ist das womöglich beste<br />

Buch über Drogen, das je veröffentlicht<br />

wurde. Es ist unterhaltsam,<br />

spannend, umfassend und dabei<br />

vollkommen nüchtern und unideologisch.<br />

In zahlreichen interviewartigen Erzählungen<br />

und chronologischen Betrachtungen<br />

berichtet Alexander Wendt über den<br />

aktuellen Drogenkonsum, aus Suchtkliniken,<br />

aus der Sicht von Drogenfahndern,<br />

von Dealern. Er erklärt, was Menschen an<br />

leistungssteigernden Mitteln wie Chrystal<br />

Meth so spannend finden und warum<br />

das mit der heutigen, auf Optimierung<br />

bedachten Gesellschaft zu tun hat. Er<br />

geht sogar so weit, einen Blick in die gar<br />

nicht so unreale Zukunft zu werfen, wo<br />

Biohacking und die Mensch-Maschine auf<br />

uns warten und wir auf die chemischen<br />

Hilfssubstanzen der Jetztzeit wahrscheinlich<br />

nur mit müdem Achselzucken zurückblicken<br />

werden. Genauso müde, wie die<br />

Nutzer der chemischen Beschleuniger der<br />

Sex- und Arbeitswelt von heute wohl auf<br />

die psychoaktiven Substanzen LSD oder<br />

Pilze in den 1960ern zurückblicken. Was<br />

nutzt mir ein erweitertes Bewusstsein,<br />

wenn ich doch eh keine Zeit habe, es zu<br />

gebrauchen? Weil ich mit der Befriedigung<br />

der Anforderungen an mich – beruflich,<br />

privat und/oder auch sexueller Natur –<br />

vollkommen ausgelastet, wenn nicht hoffnungslos<br />

überlastet bin? Nein, Wendt hypt<br />

hier gar nichts, glorifiziert nicht – er beschreibt.<br />

Und das so eingängig und kurzweilig,<br />

dass der Horror, der da gelegentlich<br />

beschrieben wird, gar keiner mehr zu sein<br />

scheint. Genau das macht die Qualität<br />

dieses Buches aus: Wir sollten nicht<br />

darüber reden, wie und warum Drogen nun<br />

bitte aus der Gesellschaft zu verschwinden<br />

haben. Das wird nicht funktionieren,<br />

wie Wendt auch aus der Geschichte der<br />

Substanz-Prohibition ableitet. Wir sollten<br />

uns lieber darüber Gedanken machen, in<br />

welcher Art von Gesellschaft wir leben<br />

wollen. Denn gefährlicher Substanzgebrauch<br />

entsteht offenbar fast immer<br />

aus gesellschaftlichen Zwängen heraus.<br />

Fallen diese Zwänge, würde wohl auch ein<br />

entspannterer Umgang mit Substanzen<br />

jedweder Art folgen. Der Umbau einer<br />

Gesellschaft von Dystopia zu Utopia ist<br />

keine Sache für knapp 250 Seiten und<br />

auch gar nicht des Autors Zielsetzung.<br />

Deshalb schließt das Buch wohl auch mit<br />

dem Nachgefragt eines fiktiven „teilbefriedigten<br />

Lesers“ (TBL), dem Alexander<br />

Wendt ganz persönlich antwortet. TBL:<br />

„Wie lautet dein praktischer Rat an einen<br />

17-Jährigen?“ A: „Erst einmal die diversen<br />

Beipackzettel lesen. Am besten abwarten.<br />

Der Rausch läuft nicht weg.“ *ck<br />

Kristall – Eine Reise in die Drogenwelt<br />

des 21. Jahrhunderts, 243 Seiten, ISBN:<br />

978-3-608-50353-1, www.tropen.de


Ich substituiere<br />

jetzt mit Tablette.<br />

Die Tablette in der Substitutionstherapie – ein Schritt zu mehr Normalität<br />

Wieder zurück in ein fast normales Leben zu finden, ist das Ziel vieler Substitutionspatienten. Dies erfordert<br />

hohe Willens kraft und extreme Disziplin. Einfach eine Tablette zu nehmen, wie viele Menschen gegen andere<br />

Krank heiten auch, kann einen großen Fortschritt bedeuten.<br />

Hexal bietet als engagierter Partner im Bereich Suchtmedizin neben Flüssigpräparaten ein breites Produktportfolio<br />

in Tablettenform an, das Patienten auf ihrem Weg begleitet und unterstützt.<br />

Weitere Informationen zu Hexal und Aktuelles aus der Suchtmedizin finden Sie hier:<br />

www.hexal.de/patienten/ratgeber/suchtmedizin<br />

www.hexal.de


GESUNDHEIT<br />

PrEP:<br />

„Sex wird wieder frei“<br />

Von ursprünglich 800 Euro<br />

monatlichen Kosten sank der<br />

Preis für die PrEP auf aktuell bis zu<br />

rund 40 Euro und die erste gesetzliche<br />

Krankenkasse erklärte Anfang<br />

Dezember 2018 die freiwillige Kostenübernahme.<br />

In <strong>2019</strong> soll PrEP<br />

reguläre Kassenleistung werden.<br />

Großen Anteil an dieser schnellen<br />

Entwicklung haben engagierte<br />

Ärzte und Apotheker, die PrEP über<br />

spezielle Angebote schon vor den<br />

Preissenkungen für die auf Privatrezept<br />

flächendeckend erhältlichen<br />

Generika erschwinglich machten.<br />

Wir sprachen mit Dr. Inka Krude von der<br />

Alten Apotheke in Bochum, die zusammen<br />

mit TAD Pharna und Prof. Dr. Norbert<br />

Brockmeyer vom WIR-Zentrum für sexuelle<br />

Gesundheit in Bochum ein Verblisterungskonzept<br />

zur PrEP anbieten.<br />

Immer noch kaufen viele PrEP-<br />

Nutzer ihre Medikamente über den<br />

Schwarzmarkt bzw. über das Ausland.<br />

Warum?<br />

Prof. Brockmeyer: Das sind zwei wesentliche<br />

Punkte. Zum einen ist es immer noch<br />

nicht bekannt genug, dass man sich die PrEP<br />

auch in Deutschland zu günstigen Preisen<br />

verschreiben lassen kann. Der andere Punkt<br />

ist der, dass es mit Sexualität zu tun hat. Sexualität<br />

ist nach wie vor ein großes Tabuthema.<br />

Viele haben Angst, sich als promiskuitiv zu<br />

outen und stigmatisiert zu werden.<br />

Welche Risiken birgt das?<br />

Prof. Brockmeyer: Ein ganze Vielfalt. Für<br />

das Individuum die Gefahr, dass über das<br />

Internet gekaufte Medikamente nicht<br />

zu 100 Prozent sicher sind. Das Problem<br />

von gefälschten Medikamenten ist höher.<br />

Das zweite große Problem ist, dass die<br />

regelmäßigen Untersuchungen eventuell<br />

ausbleiben. Sind die Nutzer wirklich nicht<br />

mit dem HI-Virus infiziert? Werden die<br />

Nebenwirkungen, insbesondere der Nieren<br />

beobachtet? Was ist mit anderen sexuell<br />

übertragbaren Krankheiten? Auch deshalb<br />

bieten wir im WIR ein Selbsttestset für HIV<br />

und die gängigen STI an.<br />

Was ist das Besondere an „ihrer“<br />

PrEP?<br />

Dr. Krude: Ursprünglich war das vor allem<br />

der Preis. Im Oktober 2017 kostete die<br />

PrEP regulär rund 800 Euro, wir konnten<br />

sie über unser Konzept für 52 Euro<br />

schnell verfügbar und sicher anbieten. Bei<br />

uns kann man die PrEP innerhalb einer<br />

Stunde fertig verblistert bekommen, was<br />

besonders auch für Menschen mit längerer<br />

Anreise praktisch ist.<br />

Was waren Ihre ganz persönlichen<br />

Gründe, sich so zu engagieren? Reich<br />

werden Sie damit ja nicht …<br />

Dr. Krude: Ich hätte nicht Apothekerin<br />

werden sollen, wenn ich nicht auch den<br />

Menschen sehe: Der Bedarf ist einfach<br />

enorm groß. Der Bedarf, sich zu schützen.<br />

Der Bedarf, sich beim Sex freier zu fühlen.<br />

Zum Beispiel in Beziehungen mit einem<br />

HIV-positiven Partner, wo ich nicht erst<br />

fragen muss, ob nun die Virenlast schon<br />

unter der Nachweisgrenze ist. Oder bei<br />

ganz vielen anderen Situationen – die Erfahrungen<br />

aus dem Jahr sind sehr vielfältig<br />

und mit einer großen Dankbarkeit verbunden.<br />

Ein bisschen stelle ich mir das vor, wie<br />

die sexuelle Revolution in den 1960er-<br />

Jahren gerade. Sex wird wieder frei.<br />

Ihr Verblisterungskonzept gibt es<br />

nur regional und verglichen mit dem<br />

Privatrezept nicht anonym. Was<br />

erhoffen Sie sich in Zukunft?<br />

Dr. Krude: Meine Hoffnung ist, dass die<br />

gesetzlichen Krankenkassen die PrEP<br />

übernehmen und wir sind ja wohl so nah<br />

dran, wie nie zuvor. Damit wäre dann die<br />

Verblisterung nicht mehr nötig. (Siehe<br />

Infokasten „How to PrEP“ A.d.R.)


GESUNDHEIT<br />

Wie bewerten Sie die geplante Kassenübernahme<br />

der PrEP?<br />

Prof. Brockmeyer: Wir sehen die großen Erfolge der PrEP<br />

in London, in Australien und einigen Städten der USA, wie<br />

New York. Wir sind sicher mit der PrEP in der Lage die Neuinfektionen<br />

noch weiter nach unten zu drücken. Für mich<br />

ist auch sehr wichtig, dass Menschen, die PrEP wollen, oft<br />

nicht alleine zum Beispiel zu uns ins Zentrum kommen. Sie<br />

bringen Leute mit, erzählen anderen davon. Und zwar nicht<br />

nur von der PrEP, sondern auch über andere STI. Wir stoßen<br />

damit in völlig neue Netzwerke und Communitys vor<br />

und schaffen es so, in diesen wegen der Stigmatisierung<br />

von Sexualität bisher fast unzugänglichen „Black Markets“<br />

vorzudringen. Wichtig ist bei dem Gesetz, dass hoffentlich<br />

die Beratung anständig bezahlt wird. Wir brauchen<br />

mindestens eine halbe Stunde beim ersten Gespräch und<br />

auch beim zweiten Gespräch tauchen immer noch Fragen<br />

auf. Wenn wir das nicht anständig machen, geht die PrEP<br />

nach Hinten los.<br />

Dr. Krude: Ich habe erst kürzlich wieder einen Beitrag<br />

gesehen: Laut Weltgesundheitsorganisation ist Sex ein<br />

Grundbedürfnis. Das muss einfach in die Köpfe und die<br />

Gremien. Alles was medizinisch zu diesem Grundbedürfnis<br />

gehört, sollte ein Gesundheitssystem abdecken. Von der<br />

Verhütung bis zur PrEP.<br />

HIV-Test<br />

Ergebnis<br />

in 10 Minuten<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Ein HIV-Test schafft Klarheit<br />

Erhältlich in Ihrer Apotheke oder unter www.hivtest-exacto.de<br />

FOTO: ANGELINA STRÖBEL / PIXELIO.DE<br />

HOW TO PREP<br />

In Deutschland gibt es zurzeit zwei Wege, die<br />

PrEP zu bekommen. Zunächst den im Interview<br />

beschriebenen Weg über ausgewählte Apotheken<br />

und in Zusammenarbeit mit bestimmten Ärzten,<br />

der eine engmaschigen Betreuung und einen mit<br />

rund 40 Euro sehr günstigen Preis bietet. Der<br />

Nachteil dieser Konstrukte ist die nicht flächendeckende<br />

Verfügbarkeit und für einige vielleicht<br />

auch die enge, nichtanonyme Bindung an Ärzte<br />

und Apotheken – die Verblisterung erfolgt personalisiert,<br />

so dass sogar die achtlos weggeworfene<br />

Verpackung den Nutzer verrät. Wer gut informiert<br />

ist und seine regelmäßigen Untersuchungen auf<br />

HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten,<br />

sowie die Überwachung von Nieren- und<br />

Knochenwerten selbst planen will, für den ist es<br />

möglich, sich einfach ein Privatrezept ausstellen<br />

zu lassen und es in jeder Apotheke einzulösen.<br />

Diese Wahlfreiheit und Anonymität kostet aktuell<br />

monatlich nur rund fünf Euro mehr, als der zeitaufwendigere<br />

Weg über die Verblisterung wenn<br />

man den günstigsten Anbieter wählt (TAD Pharma<br />

58,99 Euro pro 35 Stück). Euer Apotheker des<br />

Vertrauens berät euch diesbezüglich gern.<br />

ENTDECKE DIE WELT<br />

NEUE<br />

VERSION<br />

JETZT<br />

TESTEN!<br />

BRANDNEU UND<br />

IMMER AKTUELL


GESUNDHEIT<br />

PRÄVENTION<br />

PrEP- Der Stand der Dinge<br />

Häufig wird auf unseren<br />

Social-Media-Kanälen der<br />

Vorwurf gemacht, wir würden die<br />

PrEP zu sehr beachten und ihr einen<br />

zu hohen redaktionellen Stellenwert<br />

einräumen. Dem widersprechen<br />

wir deutlich: Die aktuellen HIV-<br />

Neuinfektionszahlen zeigen, dass<br />

das Kondom alleine nicht ausreicht,<br />

um die HIV-Epidemie zu beenden.<br />

Dass Kondome gegen HIV schützen,<br />

ist Lesern bekannt, wie die gleichen<br />

Kommentare in PrEP-Diskussionen<br />

beweisen, und außerdem ist es Bestandteil<br />

fast jeder Berichterstattung<br />

über PrEP. Aktuelle Umfragen<br />

unter Schwulen zeigen zudem, dass<br />

mehr Informationen gewünscht<br />

sind und der Kenntnisstand eben<br />

lange noch nicht das gewünschte<br />

Niveau erreicht hat, damit die Präexpositionsprophylaxe<br />

ihre Wirkung<br />

voll entfalten kann.<br />

Also: Mehr Infos für alle – los geht’s!<br />

ANLASSBEZOGEN SICHER<br />

Wir waren im Sommer 2018 für euch bei<br />

der „AIDS 2018“ – der größten HIV-Konferenz<br />

der Welt. Zwei sehr beeindruckende<br />

Ergebnisse bezüglich medikamentöser<br />

HIV-Prävention wurden vorgestellt: Beim<br />

Schutz durch Therapie kam es in einer<br />

Studie bei über 77.000 Sexkontakten zwischen<br />

einem HIV-Positiven unter Therapie<br />

und einem HIV-Negativen zur keiner einzigen<br />

HIV-Übertragung. Die Wissenschaft<br />

tat in der Folge etwas, das sie nur sehr<br />

selten tut: Sie verzichtet auf ein Sternchen,<br />

eine Fußnote, eine Relativierung. Sie<br />

sagt: Kondomloser Sex mit einem HIV-<br />

Positiven unter der Nachweisgrenze hat<br />

ein Übertragungsrisiko von null Prozent.<br />

Zero. Nicht vorhanden.<br />

Nicht ganz so beeindruckend, aber nicht<br />

minder wichtig, war die Vorstellung erster<br />

Ergebnisse aus der französischen Studie<br />

Prevenir. Sie untersucht zurzeit die Alltagstauglichkeit<br />

der PrEP, weil es theoretisch<br />

ja doch einen Unterschied machen<br />

kann, ob eine Präventionsmethode nur<br />

unter streng wissenschaftlichen Vorgaben<br />

funktioniert oder auch im täglichen Gebrauch<br />

durch Otto-Normal-Sexler. Prevnir<br />

will bis 2020 insgesamt 3.000 Personen<br />

beobachten, die PrEP so nutzen, wie sie es<br />

persönlich für richtig halten. Über die Hälfte<br />

dieser Zahl ist bereits dabei und davon<br />

nehmen 45,4 Prozent die PrEP täglich ein,<br />

54,6 Prozent bei Bedarf (zwei Pillen am<br />

Tag vor dem Sex, je eine 24 Stunden und<br />

48 Stunden danach). Die Ergebnisse nach<br />

über einem halben Jahr Laufzeit lassen<br />

sich sehen: Keiner brach die PrEP wegen<br />

Nebenwirkungen ab, rund ein Fünftel<br />

nutzte zusätzlich zur PrEP noch Kondome.<br />

Die beste Nachricht: Wenn man die<br />

zugrunde liegenden Fallzahlen ohne die<br />

PrEP sieht, hätte man statistisch 85 Neuinfektionen<br />

mit HIV erwartet. Und wie viele<br />

gab es nun bei Prevenir? Null! Das geht gar<br />

nicht besser.<br />

ROMEO UND BERLIN<br />

Sodom und Gomorrha? Nun, zwei<br />

Erhebungen – beide nicht repräsentativ,<br />

aber durchaus aussagekräftig – räumen<br />

ein bisschen mit Vorurteilen auf. ROMEO<br />

fragte seine User nach ihren Erfahrungen<br />

und Meinungen zu Safer Sex und PrEP, der<br />

Dermatologe Ricardo Niklas Werner und<br />

der Gesundheitswissenschaftler Matthew<br />

Gaskins von der Charité Berlin taten<br />

Ähnliches mit den Kunden und Patienten<br />

Berliner Schwerpunktpraxen und Beratungsstellen.<br />

In Berlin, der Welthauptstadt<br />

des gelebten Homosexes, nehmen der<br />

letzteren der beiden Erhebungen nach 17,2<br />

Prozent der Befragten die PrEP. Das liegt<br />

nur wenig über dem Ergebnis der weltweiten<br />

ROMEO-Befragung, wo 16 Prozent<br />

angaben, die PrEP zu nutzen. Diese Zahlen<br />

könnten massiv steigen, denn der Grund,<br />

die PrEP nicht zu nehmen, ist mangelnde<br />

Information. Bei den Berlinern fühlte sich<br />

nur knapp die Hälfte der Befragten gut<br />

informiert, auch bei ROMEO gaben knapp<br />

vierzig Prozent an, nicht genug über die<br />

Prävention mit Emtricitabin/Tenofovir zu<br />

wissen, aber durchaus an dieser Präventionsart<br />

interessiert zu sein. Wir bleiben<br />

dran! *ck<br />

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GESELLSCHAFT<br />

DIVERSITY<br />

FRAU OBERSTLEUTNANT<br />

ANASTASIA BIEFANG<br />

Kommandeurin, Offizier und Trans*


GESELLSCHAFT<br />

Lange Zeit galt die Bundeswehr als reiner<br />

heterosexueller Männerbund, bis 2001<br />

waren Homo- und Transsexualität sogar<br />

ein Hindernis, Zeit- oder Berufssoldat<br />

zu werden. Inzwischen hat sich dies fundamental<br />

geändert: Heute ist die Bundeswehr in<br />

Diversity-Hinsicht einer der fortschrittlichsten<br />

Arbeitgeber Deutschlands. Wir sprachen mit<br />

Frau Oberstleutnant Anastasia Biefang, der<br />

ersten transsexuellen Bataillonskommandeurin<br />

der Bundeswehr, die wir im Auslandseinsatz in<br />

Afghanistan erreichten. *ck/sea<br />

Sie sind zurzeit in Afghanistan im Einsatz.<br />

Wie ist die Stimmung bei Ihnen und in der<br />

Truppe dort?<br />

Ich persönlich empfinde die Stimmung als gut.<br />

Es ist nach sechs Jahren der zweite Einsatz für<br />

mich in Afghanistan. Ich freue mich darüber,<br />

dass sich in den Jahren dazwischen viel Positives<br />

entwickelt hat. Zum Beispiel haben in diesem<br />

Jahr erstmalig eigenständig von Afghanen<br />

organisierte Parlamentswahlen stattgefunden.<br />

Warum sind Sie im Alter von 20 Jahren zur<br />

Bundeswehr gegangen?<br />

Die einfache Antwort: Ich wurde damals als<br />

Wehrpflichtiger eingezogen. Ich kam gerade<br />

mit meinen Eltern aus den USA zurück, wo<br />

wir die letzten fünf Jahre gelebt hatten – mit<br />

Abitur in der Tasche und einem Einberufungsbescheid.<br />

Und daraus wurden dann mal eben<br />

24 Jahre erfülltes Berufsleben. Ich habe mich<br />

bewusst für die Bundeswehr entschieden, weil<br />

mich das Berufsbild des Soldaten und Offiziers<br />

angesprochen hat. Die Herausforderungen, die<br />

dieser Beruf mit sich bringt, die Möglichkeit, früh<br />

Verantwortung übernehmen zu können, und die<br />

vielen Facetten, die der Dienst in den Streitkräften<br />

bietet. Die Bundeswehr war mir auch nicht<br />

unbekannt. Mein Vater war selber Offizier in der<br />

Luftwaffe.<br />

Empfanden Sie damals schon, dass Ihr<br />

Äußeres nicht zu Ihrem Geschlecht passt?<br />

Meine Transsexualität trieb mich schon seit den<br />

späten Teenagerjahren um, auch wenn ich es<br />

damals nicht mit diesem Begriff bezeichnete.<br />

Ich fühlte mich anders, konnte es aber nicht<br />

beschreiben, deuten und auch nicht damit<br />

umgehen. Meine sexuelle Orientierung als bisexueller<br />

Mensch, also die Bestimmung meiner<br />

geschlechtlich-sexuellen Orientierung, war mein<br />

erstes geschlechtliches Thema. Bis ich kapierte,<br />

dass ich Frauen und Männer gleichermaßen<br />

sexuell attraktiv und begehrenswert empfinde,<br />

dauerte es schon einige Zeit. Die Frau in mir<br />

rauszulassen war schwierig. Ich empfand es zunächst<br />

als falsch und schämte mich. Ich konnte<br />

meine Gefühle nicht richtig einordnen und<br />

kannte niemanden, mit dem ich darüber reden<br />

konnte oder auch wollte. In mir sagte alles nur:<br />

verbergen, verstecken, nicht darüber reden.<br />

Wann haben Sie dies endgültig für sich<br />

akzeptiert?<br />

Das ist nicht so einfach zu beantworten. In letzter<br />

Konsequenz erst mit meinem Coming-out in<br />

2015. Der Prozess bis dahin verlief nicht linear.<br />

Aber in den zwei Jahren davor hat mich die<br />

Frage meiner Geschlechtsidentität sehr stark<br />

und hochemotional beschäftigt. Die Akzeptanz<br />

reifte dadurch heran und irgendwann platzte<br />

dann für mich sprichwörtlich die Seifenblase,<br />

in der ich lebte. Dieses „Platzen“ war ein tief<br />

befreiender Moment. Mir wurde schlagartig<br />

vieles klar. Ich glaube, dass ich damit tatsächlich<br />

erstmalig meine seelische Balance gefunden<br />

hatte und mit mir im Reinen war. Ich fühlte mich<br />

frei und richtig glücklich. Es ist einfach schwer<br />

zu beschreiben. Ich fühlte mich erstmalig ganz<br />

als Frau, ohne Scham, Angst, Selbstzweifel und<br />

Hass auf mich. Meine davor gefühlte innere<br />

Zerrissenheit war wie vom Winde verweht, auf<br />

einmal weg.<br />

„Die Frau in mir<br />

rauslassen“<br />

Bis zu diesem Punkt hatte ich aber über<br />

zwanzig Jahre gebraucht. Zuvor führte ich ein<br />

geschlechtliches Doppelleben. Ich versuchte,<br />

mich mit mir zu arrangieren, meine Beziehung<br />

zu meiner ersten Frau nicht zu gefährden,<br />

Freiräume für mich – die Frau in mir – zu finden,<br />

zu halten und zu erweitern. Ständig stieß ich an<br />

Grenzen, erstickte innerlich. Meine Ehe zerbrach<br />

unter anderem, weil ich unfähig war, mit diesem<br />

Thema umzugehen und meiner Frau „mich“ zu<br />

erklären. Über die Jahre hinweg entwickelte ich<br />

aber auch Mut, in Teilen bewusster zu mir – als<br />

Frau – zu stehen oder mich in einer „sicheren<br />

Öffentlichkeit“ zu zeigen. Je mehr ich als Frau<br />

sichtbarer wurde, desto schwerer wurde es<br />

zugleich, in meinem Doppelleben zu verweilen.<br />

Das Ganze kulminierte dann in den Jahren 2013<br />

und 2014, bis ich am Ende nicht mehr konnte.<br />

Ohne Rücksicht auf irgendwelche Konsequenzen<br />

– privat und beruflich – traf ich dann den<br />

Entschluss für mein Coming-out. Ich hatte<br />

und habe eine wunderbare Freundin, die mich<br />

unterstützte und mir half, meine geschlechtliche<br />

Identität zu akzeptieren. Den Weg zu mir zu<br />

finden. Ich war endlich „ich“ – eine Frau.<br />

Wie sind Sie bei ihrem Coming-out im Job<br />

2015 vorgegangen?<br />

Das Coming-out im Berufsleben ging dann total<br />

einfach. Da ich mir persönlich sicher war, konnte<br />

ich mich auch selbstbewusst outen. Gespräche<br />

mit meinen Vorgesetzten verliefen positiv. Sie<br />

zeigten Verständnis für mich und meine Situation<br />

und unterstützten mich. Ich wurde nicht zur<br />

Seite geschoben, verdrängt oder versteckt. Meine<br />

Kameraden haben mich in Teilen auf meinem<br />

Weg begleitet. Aufgeschlossenheit, Offenheit<br />

und unzählig viele positive Reaktionen haben<br />

mich auch stark gemacht. Sofern nötig, wurde<br />

nach Lösungen gesucht und nicht über mögliche<br />

Probleme nachgedacht. Der Rückhalt war wirk-


GESELLSCHAFT<br />

und mich und meine Frau in diese Gemeinschaft<br />

aufgenommen haben. Für mich ist<br />

das Bataillon eine zweite Familie.<br />

Welchen Tipp geben Sie Bundeswehrangehörigen,<br />

die in einer ähnlichen<br />

Situation stecken?<br />

Zu sich zu stehen. Auf ihre Vorgesetzten<br />

und Kameraden zu vertrauen und sich nicht<br />

zu verstecken. Den Mut zu finden, das<br />

persönliche Leiden hinter sich zu lassen und<br />

sich dieser Belastung zu entledigen. Es gehört<br />

unheimlich viel Mut und wahnsinnig viel<br />

Kraft dazu. Transsexualität ist kein einfaches<br />

Thema, und wir werden nicht alle mit Jubel<br />

begrüßt. Diskriminierung, Angst, Unkenntnis<br />

gibt es in allen Bereichen der Gesellschaft.<br />

Nicht jeder versteht uns und unsere Situation.<br />

Das kann sich nur verbessern, wenn<br />

wir sichtbar für unsere Identität und unsere<br />

Rechte eintreten. Gemeinsam sind wir stark.<br />

lich überwältigend. Das Coming-out an sich<br />

erfolgte in einer morgendlichen Besprechung.<br />

Hier habe ich kurz meine persönliche<br />

Situation geschildert. Mein Abteilungsleiter<br />

hat das von mir entgegengebrachte<br />

Vertrauen, sich in dieser Runde zu outen,<br />

sogar positiv herausgestellt. Anschließend<br />

hat er seine persönliche Erwartungshaltung<br />

zur weiteren Unterstützung aus unserer<br />

Abteilung heraus klar kommuniziert. Die<br />

ganze Zeit danach wurde diese Unterstützung<br />

sichtbar vorgelebt. Dafür bin ich heute<br />

noch ehrlich dankbar.<br />

Wie waren die Reaktionen? Was<br />

ist Ihnen besonders im Gedächtnis<br />

geblieben?<br />

Die Reaktionen reichten von Erstaunen bis<br />

Sprachlosigkeit. Einige mussten das Thema<br />

erst googeln, von anderen erfuhr ich, dass<br />

sie mit diesem Thema schon Berührung<br />

im privaten Umfeld hatten. Ein schöner<br />

Moment war der, dass nach meinem<br />

Coming-out mich ein sehr lieber Kamerad<br />

fragte, wie ich denn nun heißen würde? Das<br />

hatte ich total vergessen zu erwähnen. Das<br />

Aussprechen meines Namens und die Frage<br />

von ihm machten die Frau in mir wirklich<br />

real. Machten „Anastasia“ konkret, greifbar,<br />

menschlich. Endlich hatte ich meine innere<br />

Identität, meine Seele.<br />

„Das Bataillon<br />

ist eine zweite<br />

Familie“<br />

Wie läuft es heute?<br />

Im Ganzen einfach nur schön und großartig.<br />

Alle medizinischen Maßnahmen liegen<br />

hinter mir. Ich habe eine wunderbare Frau<br />

gefunden, die mich seit unserem Kennenlernen<br />

in 2016 voll akzeptiert, immer<br />

unterstützt hat und mir jede Minute zur<br />

Seite steht. Kurz vor dem Einsatz haben wir<br />

noch geheiratet. Wir hatten eine wirklich<br />

schöne Feier mit Familie, Freunden und<br />

Kameraden. Für mich ein tief bewegendes<br />

Erlebnis. Die Kameradinnen und Kameraden<br />

aus meinem Bataillon haben uns mit<br />

einer pinken Limousine überrascht. Damit<br />

wurden wir von Berlin zur Trauung auf die<br />

Burg Storkow gefahren. Einige Offiziere und<br />

Unteroffiziere standen Spalier. Insgesamt<br />

bin ich den Menschen, den Soldatinnen und<br />

Soldaten in meinem Bataillon sehr dankbar.<br />

Dafür, dass sie mich akzeptieren, mir offen<br />

begegnet sind, als ich im Oktober 2017<br />

meinen Dienst als Kommandeurin antrat,<br />

Was sollte sich Ihrer Meinung nach<br />

noch verbessern?<br />

Da gibt es einiges. Zu allererst sollte das<br />

Transsexuellengesetz auf moderne, menschenwürdige<br />

und menschenrechtskonforme<br />

Füße gestellt werden. Auch wenn es<br />

in den 1980er-Jahren ein modernes und<br />

wegweisendes Gesetz war, ist es meiner<br />

Meinung nach in dieser Zeit stehen geblieben.<br />

Es verhaftet uns in einem Prozess, der<br />

unwürdig und komplett fremdbestimmt<br />

ist. Gutachterzwang und pathologische<br />

Stigmatisierung durch die Verortung der<br />

Transsexualität als psychisches Krankheitsbild<br />

machen es uns immer noch schwer,<br />

Akzeptanz und Anerkennung zu finden.<br />

Geschlechtliche Identität sollte nicht durch<br />

den Staat oder medizinische Gremien<br />

bestimmt werden. An erster Stelle muss das<br />

Selbstbestimmungsrecht des Individuums<br />

stehen. Auch die zeitaufwendige Prozedur<br />

– rechtlich wie medizinisch – Kosten für<br />

Gutachten sowie Abhängigkeit von Medizinern<br />

und Psychologen sind alles Belastungen,<br />

die ich als diskriminierend empfinde.<br />

Nichtsdestotrotz bin ich dankbar, dass<br />

Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen<br />

Ländern schon sehr weit ist. Es<br />

gibt aber auch Beispiele, die zeigen, dass es<br />

noch einfacher und gerechter gehen kann.<br />

Nehmen wir beispielsweise Argentinien oder<br />

Dänemark – hier ist eine unbürokratische<br />

Änderung des Geschlechtereintrags möglich.<br />

Das Individuum und dessen Mündigkeit<br />

sollten im Mittelpunkt stehen und Transgeschlechtliche<br />

positiv begleiten und stützen.<br />

Ich persönlich hatte oft das Gefühl, dass ich<br />

mich dafür erklären und rechtfertigen muss,<br />

wie ich bin und fühle. Unsere politischen<br />

Entscheidungsträger sollten mutig sein und<br />

endlich das Selbstbestimmungsgesetz auf<br />

den Weg bringen. Vielleicht würde ich dann<br />

in Zukunft weniger unreflektierte und diskriminierende<br />

Kommentare wie „Nichts gegen<br />

Transsexuelle, aber ...!“ lesen.


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GESELLSCHAFT<br />

DIVERSITY<br />

FOTO: STRICHPUNKT-DESIGN.DE<br />

WIE QUEER IST METRO?<br />

Die METRO AG ist mit<br />

150.000 Mitarbeitern und<br />

einem Jahresumsatz von rund 36<br />

Milliarden Euro einer der weltweit<br />

größten Player im Großhandel. Welchen<br />

Stellenwert hat Diversity im<br />

Unternehmen und wie wird das in<br />

Ländern wie Russland praktiziert?<br />

Danach fragten wir Personalvorstand<br />

Heiko Hutmacher sowie<br />

Maebh O‘Flaherty und Nikita<br />

Baranov vom queeren Mitarbeiternetzwerk<br />

MPride. *ck/sea<br />

Seit wann ist Diversity bei der Metro<br />

AG allgemein ein Thema, seit wann<br />

speziell LGBTIQ*?<br />

Heiko Hutmacher: Ein offener und<br />

einschließender Führungsstil, idealerweise<br />

mit einem sehr vielfältigen Team, ist nicht<br />

nur die Grundvoraussetzung für gutes<br />

Diversity Management, sondern natürlich<br />

auch für allgemein gutes Management von<br />

allen Mitarbeitern. Daher steht Diversity<br />

bei uns ganz oben auf der Agenda. Ob es<br />

um die vielfältige Belegschaft auf allen<br />

Ebenen des Konzerns geht, um Frauen in<br />

Führungspositionen, das Thema Inklusion<br />

in allen anderen Facetten oder Mitarbeiternetzwerke:<br />

Wir fördern und unterstützen<br />

unsere Mitarbeiter, wo wir können. Denn<br />

wir müssen eine Kultur fördern, in der<br />

jeder Mitarbeiter die besten Bedingungen<br />

vorfindet, um so gut und so engagiert wie<br />

möglich arbeiten zu können.<br />

Das Thema LGBT+ ist in unserem Businesskontext<br />

– und damit meine ich den<br />

deutschen generell – noch etwas unterrepräsentiert,<br />

bekommt aber mehr und mehr<br />

Aufmerksamkeit. Es liegt uns sehr am<br />

Herzen, weil es die LGBT+ Community oft<br />

besonders schwer hat. Die Gründung unseres<br />

METRO-eigenen LGBT+ Netzwerkes<br />

„MPride“ haben wir zusammen mit einem<br />

kleinen Team aus dieser Community angestoßen.<br />

In einem Mitarbeiterseminar 2014<br />

wurde das Thema sexuelle Orientierung<br />

angesprochen und offen gefragt, an wen<br />

sich Mitarbeiter wenden könnten, wenn<br />

sie Fragen zum Thema LGBT+ hätten.<br />

Teilnehmer des Seminars fühlten sich zum<br />

Glück ermutigt und angesprochen und<br />

setzten den Impuls in konkrete Handlung<br />

um. Das Netzwerk MPride entstand. Um<br />

auf das Thema mehr Aufmerksamkeit<br />

zu lenken, entwickelten die Kollegen das<br />

Botschafter-System für MPride. Mit dem<br />

Vorstand als Sponsor, Pate und auch Botschafter<br />

der Community konnte das Team<br />

von MPride das Thema ins Unternehmen<br />

weitertragen. Unser Global Director<br />

Veronika Pountcheva hat mit<br />

ihrem Team hier tolle<br />

Arbeit geleistet und<br />

durch Vernetzungen<br />

mit weiteren externen<br />

Partnern<br />

wie LEAD und<br />

durch die interne<br />

Vernetzung<br />

mit unseren<br />

Führungskräften<br />

für sehr viel Aufmerksamkeit für MPride<br />

gesorgt. Unsere Führungskräfte engagieren<br />

sich stark, denn man muss nicht<br />

zu LGBT+ gehören, um das Netzwerk zu<br />

unterstützen.<br />

Was erhoffen Sie sich aus Sicht der<br />

Unternehmensleitung und welche<br />

speziellen Maßnahmen haben Sie auf<br />

den Weg gebracht?<br />

Heiko Hutmacher: Diversity ist für unseren<br />

wirtschaftlichen Erfolg und unsere<br />

Leistung essenziell. Unser Ziel ist, dass<br />

unsere Mitarbeiter sich einbringen und<br />

ihre unterschiedlichen Erfahrungen und<br />

Blickwinkel in ihre Arbeit und Projekte<br />

einfließen. Denn je vielfältiger ein Team ist,<br />

desto vielfältiger sind auch die Lösungen,<br />

die es hervorbringt. Das wiederum ist entscheidend<br />

für einen nachhaltigen Erfolg.<br />

Neben unserem LGBT+ Netzwerk „MPride“<br />

unterstützen wir auch das Netzwerk<br />

„Women in Trade“ (WiT), das ebenfalls von<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ins Leben gerufen wurde. Unsere Kollegen<br />

sind auch bei PROUT AT WORK aktiv und<br />

im LEAD-Netzwerk, um<br />

Wissen zu teilen, von und<br />

mit anderen zu lernen<br />

und für das Thema<br />

Diversity eine Sichtbarkeit<br />

auch außerhalb<br />

der METRO zu<br />

schaffen. Außerdem<br />

haben wir in<br />

2018 ein „Women<br />

in Leadership“-Pro-<br />

FOTO: JAN VOTH


gramm entwickelt und pilotiert, um unsere<br />

weiblichen Talente noch besser zu fördern.<br />

Einen gewissen internen Druck haben wir<br />

als Vorstand selbst erzeugt, indem wir<br />

uns freiwillig Quoten bis 2022 gegeben<br />

haben. Um diese zu erfüllen, und auch, um<br />

unsere eigene Talentpipeline noch besser<br />

aufzubauen, wird das Programm „Women<br />

in Leadership“ <strong>2019</strong> mehrfach angeboten.<br />

Wir sind immer in Bewegung, entwickeln<br />

neue Programme, wenn wir merken, dass<br />

es keine passenden für unsere Bedürfnisse<br />

gibt, und sind mit unseren Mitarbeitern im<br />

Gespräch. Impulse entstehen immer aus<br />

beiden Richtungen. Und aus den Impulsen<br />

entstehen die besten Ideen.<br />

Gelten die genannten Grundsätze<br />

konzernweit oder sind sie auf „westlich“<br />

orientierte Länder beschränkt?<br />

Heiko Hutmacher: Die Grundsätze gelten<br />

konzernweit, ohne Beschränkung, und<br />

werden von unserem Team im lokalen<br />

Umfeld umgesetzt – insofern kennt unser<br />

Diversity-Ansatz keine Ländergrenzen.<br />

Wie sieht es speziell in Russland aus,<br />

wo öffentliche Sichtbarkeit von<br />

Homosexualität sanktioniert wird?<br />

Maebh O‘Flaherty und Nikita Baranov:<br />

In unserem Netzwerk stellen wir natürlich<br />

fest, dass die Kollegen mit unterschiedlichen<br />

Gegebenheiten zu tun haben. In einigen<br />

Ländern hat es die LGBT+ Community<br />

noch sehr viel schwerer. Wir sind hier als<br />

Netzwerk MPride Sparringspartner für<br />

unsere Kollegen, unterstützen, wo wir können.<br />

Nicht jede Idee ist übertragbar. Aber<br />

ein Austausch hilft ganz oft. So entstehen<br />

gemeinsam im Netzwerk gute Ideen, die<br />

uns als Gemeinschaft weiterbringen.<br />

„Diversity<br />

kennt keine<br />

Ländergrenzen“<br />

Welche konkreten Projekte planen Sie<br />

in Russland in diesem Bereich?<br />

Maebh O‘Flaherty und Nikita Baranov:<br />

Im Oktober 2018 haben verschiedene Unternehmen<br />

zu einem Executive Roundtable<br />

in Russland eingeladen. Teilnehmer sind<br />

neben großen Konzernen wie IBM, Sodexo<br />

oder SAP auch internationale NGOs wie<br />

Workplace Pride, die sich schon seit über<br />

zehn Jahren für die LGBT+ Community<br />

einsetzt, und lokale LGBT+ Organisationen.<br />

GESELLSCHAFT<br />

Unser MPride-Netzwerk steht in Kontakt<br />

zu den Veranstaltern – also war klar, dass<br />

wir bzw. METRO unterstützen. Wir haben<br />

uns mit den Kollegen von METRO Russland<br />

in Verbindung gesetzt und vorgeschlagen,<br />

dass METRO Russland an dieser Initiative<br />

teilnimmt.<br />

Erhoffen Sie sich eine Signalwirkung<br />

auf andere Unternehmen und eventuell<br />

sogar die Gesellschaft?<br />

Maebh O‘Flaherty und Nikita Baranov:<br />

Natürlich! Genau deswegen sind wir so<br />

engagiert dabei! Allein schon eine Aufmerksamkeit<br />

auf das Thema LGBT+ zu<br />

lenken, unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

in den Dialog zu bringen, das hat Auswirkung.<br />

Und was im eigenen Unternehmen<br />

anfängt und sich dann über Netzwerke in<br />

weitere Unternehmen trägt, das hat auf<br />

jeden Fall gesellschaftlichen Einfluss. Wir<br />

sind überzeugt, dass ein Zusammenschluss<br />

sehr viel bewirken kann. Partner wie NGOs<br />

stärken uns – und wir stärken sie durch unser<br />

Engagement. Steter Tropfen höhlt den<br />

Stein – wir sind der Meinung, dass wir noch<br />

viel mehr Engagement bündeln sollten, um<br />

noch mehr zu erreichen.<br />

Das ganze Interview lest ihr auf<br />

www.blu.fm!<br />

Sind Sie schon PrEPariert?<br />

Haben Sie schon von den<br />

neuen Möglichkeiten zur<br />

PrEP gehört?<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt<br />

oder Apotheker!<br />

Eine freundliche Empfehlung von TAD Pharma


GESELLSCHAFT<br />

FOTOS: JAN PATRICK MARGRAF<br />

DIVERSITY<br />

STOLZ UND OUT<br />

AUF ARBEIT<br />

Neben den Mitarbeiternetzwerken<br />

und engagierten<br />

Arbeitgebern sind es auch die<br />

Verbände wie der Völklinger Kreis,<br />

die Wirtschaftsweiber oder PROUT<br />

AT WORK, die dazu beitragen, dass<br />

Queeres im Berufsleben seinen<br />

Stellenwert erhält. Wir fragten<br />

beim PROUT AT WORK-Vorstandsvorsitzendem<br />

Albert Kehrer und<br />

seinem Stellvertreter Dr. Jean-Luc<br />

Vey nach, was es mit der Stiftung<br />

auf sich hat. *ck<br />

Welche Ziele hat PROUT AT WORK?<br />

Albert Kehrer: PROUT AT WORK ist die<br />

gemeinnützige Stiftung in Deutschland,<br />

welche sich für die Chancengleichheit von<br />

LGBT*IQ am Arbeitsplatz einsetzt. Wir<br />

haben es uns zum Ziel gesetzt, uns für ein<br />

offenes Arbeitsumfeld stark zu machen,<br />

in dem Menschen unabhängig von ihrer<br />

sexuellen Orientierung, geschlechtlichen<br />

Identität, ihrem geschlechtlichen<br />

Ausdruck oder geschlechtlicher Eigenschaften<br />

und Merkmale ihr Potenzial voll<br />

entfalten können. Ein weiteres Ziel ist,<br />

durch unser Engagement die Zufriedenheit<br />

am Arbeitsplatz, die Unternehmensattraktivität<br />

sowie Wettbewerbsfähigkeit<br />

nachhaltig zu steigern. Denn von gelebter<br />

Offenheit profitieren alle: Menschen und<br />

Unternehmen, Gesellschaft und Wirtschaft.<br />

Richtet sich der Fokus eher auf den<br />

einzelnen Arbeitenden oder an<br />

Unternehmen im Ganzen?<br />

Jean-Luc Vey: Als erfahrener und zentraler<br />

Ansprechpartner unterstützen wir<br />

sowohl einzelne Arbeitnehmer als auch<br />

Unternehmen und verstehen uns als „Brückenbauer“<br />

zwischen Unternehmen und<br />

Mitarbeitenden. Um das Thema LGBT*IQ<br />

am Arbeitsplatz voranzubringen, benötigt<br />

es die Unterstützung auf allen Unternehmensebenen.<br />

Dabei sind die einzelnen<br />

Arbeitnehmer_innen genauso wichtig wie<br />

das Unternehmen im Ganzen.<br />

Welche Aktivitäten und Maßnahmen<br />

werden zur Erreichung dieser Ziele<br />

vorgenommen?<br />

Jean-Luc Vey: Für LGBT*IQ-Mitarbeiter_<br />

innennetzwerke bieten wir beispielsweise<br />

verschiedene Plattformen, um sich über<br />

Erfahrungen und LGBT*IQ-Themen auszutauschen.<br />

In sechs Städten in Deutschland<br />

organisieren wir dafür quartalsweise<br />

regionale Netzwerktreffen. Darüber hinaus<br />

bieten wir den Netzwerken und deren<br />

Verantwortlichen Coaching & Mentoring-<br />

Programme, um sie bei der Gründung und/<br />

oder Entwicklung zu unterstützen. In Kooperation<br />

mit unseren PROUTEMPLOYER<br />

organisieren wir Workshops (Deep Dives),<br />

in denen sich die Teilnehmer_innen gemeinsam<br />

mit konkreten Themen (Straight<br />

Allies, UN LGBTI Standards, Dritte Option)<br />

beschäftigen und Lösungsvorschläge<br />

erarbeiten.<br />

Wie bewerten Sie aktuell den Stellenwert<br />

von Diversity in deutschen<br />

Unternehmen? Was muss noch<br />

getan werden?<br />

Albert Kehrer: In den letzten Jahren gab<br />

es sehr viele positive Entwicklungen,<br />

wie es die stark steigende Anzahl von<br />

LGBT*IQ-Mitarbeiter_innennetzwerken<br />

in Deutschland zeigt. Eine Vielzahl von<br />

Unternehmen hat die Wichtigkeit von<br />

Diversity als integralen Bestandteil ihrer<br />

Unternehmenskultur verstanden und<br />

engagieren sich dafür.<br />

Trotz dieser positiven Entwicklung ist<br />

jedoch weiterhin noch viel zu tun, um<br />

das Thema Diversity auch tatsächlich in<br />

dem (Arbeits-)Alltag von Menschen zu<br />

etablieren.<br />

www.proutatwork.de<br />

Das ganze Interview findet ihr auf<br />

www.blu.fm!


SERIE<br />

In dieser komischen Drama-Serie<br />

entdecken drei Freunde die<br />

aufregenden und manchmal<br />

überwältigenden Möglichkeiten der<br />

neuen Generation ‚Gay‘ in San<br />

Francisco. Drei Männer an drei<br />

verschiedenen Stationen im Leben,<br />

die ‚Struggles of Life' sind also<br />

vorprogrammiert.


MUSIK<br />

INTERVIEW<br />

JOANNE<br />

SHAW TAYLOR<br />

Vom Leben und Glück in der Nische<br />

Wenn man eine erfolgreiche<br />

Musikerin ist und an jeden Ort<br />

der Welt ziehen könnte, wenn man<br />

sich ein zweites Zuhause herauspicken<br />

dürfte, in dem man neben seiner<br />

Heimatbasis in England wohnt<br />

– warum würde man sich dann<br />

ausgerechnet Detroit aussuchen?<br />

„Es war reiner Zufall“, lacht Joanne Shaw<br />

Taylor. „Ich habe damals auf meiner USA-<br />

Tour eine Band aus der Stadt gebucht,<br />

und wenn wir nicht unterwegs waren,<br />

kehrten wir immer wieder hierher zurück.<br />

Ich war 21, liebte den Blues und ich war<br />

immer von amerikanischen Musikern<br />

beeinflusst. Detroit passte da einfach …“<br />

Ergibt Sinn, denn wenn es eine Region<br />

gibt, die den Blues zu Recht hat, dann<br />

diese ehemaligen Industriezentren der<br />

USA. „Detroit ist schon lange nicht mehr<br />

das, was es gewesen ist, nämlich eine der<br />

mächtigsten Industriestädte der Welt. Als<br />

die Autoindustrie den Bach runterging,<br />

folgte ihr die Stadt.“ Was aber ironischerweise<br />

genau der Grund ist, warum es jetzt<br />

der richtige Ort ist, um sich als Kreativer<br />

anzusiedeln. „Die Stadt kommt langsam<br />

wieder zurück. Es herrscht heute eine<br />

wundervolle Atmosphäre und das hat etwas<br />

damit zu tun, dass so viele Menschen<br />

kommen. Es wurde nämlich wahnsinnig<br />

günstig, hier zu leben. Musiker und<br />

Künstler machen sich von überall her auf,<br />

denn woanders steigen die Mieten nur,<br />

wie in Nashville. Hier aber kann man ganze<br />

leere Lagerhäuser für wenig Geld kaufen!<br />

Überall tauchen Galerien auf, überall neue<br />

Klubs …“ Detroit <strong>2019</strong> ist ein Ort, an denen<br />

neue Szenen gedeihen können und alte<br />

ein Obdach finden. Genau wie Joannes Art<br />

von Blues-Rock.<br />

Die Gitarristin, die mit 16 von Dave Steward<br />

entdeckt und mit auf Tour genommen<br />

wurde, hat sich schon mit ihrem ersten<br />

Album vor zehn Jahren in der Blueswelt<br />

etabliert, was neben ihrem Talent auch an<br />

den speziellen Eigenschaften dieser Szene<br />

liegt. Denn eigentlich ist diese ein in sich<br />

geschlossener Kosmos für die echten Fans.<br />

„In den USA gibt es immer wieder Crossover-Künstler,<br />

John Mayer ist ja zum Beispiel<br />

ein großartiger Botschafter des Blues<br />

im Mainstream. Aber es ist eine Nische<br />

– was ich auch immer geliebt habe. Dadurch<br />

ist es wie in einer großen Familie. Und auch<br />

das Publikum ist treu, sie gehen alle Wege<br />

mit dir für die Musik.“ Denn Blues verbindet<br />

auf eine ganz eigene Art, und Blues ist kein<br />

Wettbewerb. „Ich habe einfach wunderbare<br />

Freunde in der Szene. Wir halten zusammen.“<br />

Was daran liegt, dass der Blues von<br />

seiner Ehrlichkeit und Echtheit lebt. Es<br />

werden keine Spiele gespielt, keine Charaktere<br />

erschaffen. Die Musik und die direkten<br />

Texte sind ein ungefilterter Ausdruck. „Das<br />

kann man genau so sagen! Wir haben uns<br />

wirklich in diese Musik verliebt und wir sind<br />

alle glücklich, dass wir den Blues gefunden<br />

haben. Er erlaubt, dass wir uns ausdrücken<br />

können. Es ist so schön, dass es wirklich<br />

nur um die Musik geht – und wir dürfen sie<br />

spielen!“<br />

Deswegen ist echte, neue Bluesmusik auch<br />

an sich etwas, das eher selten auf Major<br />

Labels stattfindet, da man außerhalb der<br />

Szene selten neue Märkte eröffnen kann.<br />

Doch zu Joannes eigener Überraschung hat<br />

Sony sich ihres neuen Albums angenommen.<br />

„Ich habe schon fünf Alben veröffentlicht,<br />

aber jemand von ihnen tauchte auf<br />

einem meiner Gigs auf – und zwar einer, der<br />

eine enge Verbindung zum Blues hat. Und<br />

er sprach mich an. Ich suche immer nach<br />

Veränderung, da erschien es plötzlich wie<br />

der logische nächste Schritt.“ Sony hat gut<br />

daran getan, Joanne die Tür in die Popwelt<br />

zu öffnen, und man hört, dass sie Vertrauen<br />

in ihre Musik haben, denn nach „major“<br />

im Sinne von „für die Massen zurechtgeformt“<br />

klingt nichts auf „Reckless Heart“.<br />

Hier herrscht ein rauer Sound, die Lieder<br />

klingen fast wie aus einer Jamsession oder<br />

als wären es Liveaufnahmen. „Ja, wir haben<br />

es auch praktisch so aufgenommen, was<br />

mit den großartigen Musikern, die ich habe,<br />

sehr einfach ist. Mit diesen Menschen ist<br />

eine Jamsession eigentlich gar keine! Sie<br />

brauchen nur einmal eine Idee zu hören<br />

und spucken sie wieder aus, als wäre es ein<br />

alter Klassiker, den sie schon seit Jahren im<br />

Repertoire haben.“ Deswegen ist es kein<br />

Album ausschließlich für Puristen, sondern<br />

für alle, die jenseits des Hochglanzpop<br />

wandeln wollen. Oder die dabei sind, nach<br />

Detroit umzuziehen. *fis


CHILL-OUT<br />

Tina Turner: Yoga und Buddhismus<br />

„Chanten ist ein wichtiger Teil meines<br />

Lebens, und die Arbeit mit Regula Curti<br />

gab mir Gelegenheit, meiner Spiritualität<br />

mit meiner Stimme Ausdruck zu<br />

verleihen“, verrät Tina Turner. „Insgesamt<br />

entstanden auf diese Weise vier BEYOND-<br />

CDs. Ich freute mich, eine spirituelle<br />

Botschaft übermitteln zu können.“<br />

„Ich habe durch Yoga Zugang zu meinem<br />

kreativen Potenzial gefunden, zu meiner<br />

inneren Kraft und Ruhe und zu meiner<br />

Lebensaufgabe. Die BEYOND-Musikprojekte<br />

sind das Resultat meiner täglichen<br />

Meditations- und Yogapraxis. Ohne diese<br />

Disziplin würde ich den Anforderungen<br />

meines vielseitigen Lebens nicht genügen.<br />

Das Geschenk des Yogas sind ein ruhiger,<br />

klarer Geist, ein spannkräftiger, beweglicher<br />

Körper und Zugang zu meiner Seele<br />

und ihrem Auftrag“, so ihre Freundin und<br />

Yoga-Lehrerin Regula Curti, die wir im Soho<br />

House Berlin trafen.<br />

BEYOND ist ein Friedensprojekt – 2008<br />

von Tina Turner, Regula Curti und Dechen<br />

Shak-Dagsay gegründet –, um Menschen<br />

verschiedener Kulturen und Glaubensrichtungen<br />

näher zusammenzubringen. Gerade<br />

erst erschien die „BEYOND Collector’s<br />

Box“ und ist auf allen Streaming- und<br />

Downloadportalen zu bekommen. *rä<br />

www.beyond-foundation.org<br />

MUSIK<br />

Seit den 1980ern steht der Musiker<br />

für beste Beats und wilde<br />

Klangspielereien. Egal ob als Produzent,<br />

DJ oder Musikus, Sven Väth liebt das<br />

Ungewöhnliche.<br />

KLUBMUSIK<br />

Sven Väth mischt<br />

meisterhaft<br />

Und daher ist auch sein aktueller Wurf<br />

kein gewöhnliches Mixset. Nein, der Legendäre<br />

mischt bei „The Sound of the<br />

19th Season“ unter anderem Nightmares<br />

on Wax, Adam Port, Patrice<br />

Bäumel, Red Axes, Nicolas Masseyeff,<br />

Fabrice Lig, Robag Wruhme und Radio<br />

Slave mehr als gekonnt und schafft mit<br />

den Tracks etwas vollkommen Neues.<br />

Stichwort NEU: Einen Neuanfang hat er<br />

auch auf seiner Partyinsel Ibiza hingelegt.<br />

Nach 18 Jahren zog er aus dem Amnesia<br />

um ins Pacha. Die Veränderung tat ihm<br />

gut! Fun Fact: Sven Väth war einst auch<br />

Sänger eines von SNAP! („The Power“,<br />

„Rhythm Is a Dancer“, „The First, The<br />

Last, Eternity“, „Exterminate!“ ...) produzierten<br />

Projekts namens OFF – beides<br />

Frankfurter Legenden. *rä<br />

SOUL<br />

Jacob Banks<br />

beeindruckt<br />

Diese Stimme! Einfach wow! Gerade<br />

veröffentlichte Jacob Banks sein<br />

Debütalbum „Village“. Hochwertiger<br />

Soul mit starken Gospeleinflüssen,<br />

etwas Pop, Blues und daher Musik<br />

mit viel Seele, so kann man sein<br />

Debüt beschreiben.<br />

„In Village geht es darum, die Dinge<br />

zu feiern, die uns zu dem Menschen<br />

machen, der wir sind: das Gute, das<br />

Schlechte und das Fragwürdige“,<br />

verrät der 27 Jahre junge Sänger mit<br />

nigerianischen Wurzeln über das<br />

Album. Entstanden ist es zusammen<br />

mit Paul Epworth (produziert<br />

u. a. Adele) und Malay (produziert u.<br />

a. Frank Ocean, Sam Smith, Lorde).<br />

Unsere Anspieltipps sind „Love Ain’t<br />

Enough“, „Prosecco“ und „Be Good<br />

To Me (feat. Seinabo Sey)“. *rä<br />

KLUBMUSIK<br />

Goldie <strong>2019</strong><br />

Der DJ, Produzent, bildende Künstler<br />

und Schauspieler Goldie veröffentlicht<br />

jetzt sein erstes Album bei Sony<br />

Masterworks, „Act One – Music For<br />

Inanimate Objects“. Das Werk, das mit<br />

dem Produzenten James Davidson<br />

entstanden ist, verbindet atmosphärische<br />

Ambient-Klänge mit Weltmusikeinflüssen,<br />

Drum-and-Bass-Beats<br />

und Soul-Melodien. „Es war wirklich<br />

aufregend, dem, was wir geschrieben<br />

haben, keine Grenzen zu setzen;<br />

keinen Gedanken einzuschränken.<br />

Wir gingen einfach überall hin, wo ein<br />

Lächeln war“, so Goldie.<br />

FOTO: UNIVERSAL MUSIC


MUSIK<br />

INTERVIEW<br />

FOTOS: T. BRUENING<br />

ALICE MERTON:<br />

gesundes Selbstbewusstsein<br />

Einst machte die Plattenfirma<br />

Decca einen folgenschweren<br />

Fehler: Sie lehnte die<br />

Beatles mangels Erfolgsaussichten<br />

ab. Ein ähnliches Schicksal ereilte<br />

die Sängerin Alice Merton, nachdem<br />

sie ihr Studium an der Mannheimer<br />

Popakademie beendet hatte. „Keiner<br />

wollte meine Musik“, erinnert<br />

sie sich. Zumindest nicht in der<br />

Originalfassung. Einige Vertreter<br />

der Plattenbranche versuchten ihr<br />

einzureden, ihre Lieder würden nur<br />

als Remixe funktionieren. Andere<br />

rieten ihr, bei ihrem Lied „No Roots“<br />

die Gitarre und die Bridge stärker<br />

in den Vordergrund zu rücken. „Das<br />

war für mich vollkommen indiskutabel“,<br />

sagt die 25-Jährige. „Ich<br />

hatte keine Lust, einen Vertrag<br />

mit jemandem abzuschließen, der<br />

meine Visionen nicht teilt.“<br />

Statt sich von Marketingprofis ein musikalisches<br />

und optisches Image maßschneidern<br />

zu lassen, gründete Alice Merton<br />

in Berlin ihr eigenes Label Paper Plane<br />

Records. In ihrem Büro am Prenzlauer<br />

Berg empfängt sie nun Journalisten zum<br />

Interview. Sie hat es sich mit angezogenen<br />

Knien auf einer Couch gemütlich gemacht.<br />

In einem Raum, der in warmes Licht<br />

getaucht wird. Heimeligkeit weiß sie offensichtlich<br />

zu schätzen. Dabei tut sie sich<br />

mit dem Begriff „Zuhause“ schwer, wie<br />

ihr Hit „No Roots“ unter Beweis stellt. Er<br />

katapultierte sie nicht bloß auf Platz zwei<br />

der deutschen Charts, sondern wurde ein<br />

internationaler Hit, der es an die Spitze der<br />

US-Adult-Alternative-Songs- sowie der<br />

US-Rock-Airplay-Charts schaffte. Mehr als<br />

eine Million Mal verkaufte er sich weltweit.<br />

Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?<br />

Musik, die ebenso eingängig wie eigenwillig<br />

ist. Eine hinreißende Stimme. Ein persönlicher<br />

Text mit Bezug zu Alice<br />

Mertons unsteter Kindheit:<br />

Die Tochter einer Deutschen<br />

und eines Iren wurde<br />

in Frankfurt geboren, sie<br />

wuchs in Kanada, in den<br />

USA, in Deutschland und<br />

England auf. „Auf dieser<br />

Welt gibt es keinen Ort, an<br />

dem ich mich richtig daheim<br />

fühle“, resümiert sie. „Für mich<br />

ist eher meine Musik mein Zuhause.<br />

Oder Menschen, die mir wirklich etwas<br />

bedeuten.“ Zum Beispiel ihr Manager und<br />

bester Freund Paul Grauwinkel<br />

. Wie sich die beiden an einer Bushaltestelle<br />

in Mannheim kennengelernt haben,<br />

beschreibt Alice Merton in dem Stück<br />

„2 Kids“. Diese aufgekratzte Ode an die<br />

Freundschaft lässt keinen Zweifel daran,<br />

dass die Killers zu den musikalischen Vorbildern<br />

der Wahl-Berlinerin zählen.<br />

Auf ihrem Debütalbum „Mint“ gelingt ihr<br />

die Gratwanderung zwischen schlichter<br />

Instrumentierung und Elektro-Beats. Ihre<br />

Songs setzen auf energetischen Pop.<br />

Erfreulicherweise kommen sie völlig ungekünstelt<br />

daher. Genau wie Alice Merton<br />

selbst. Sie macht keinen Hehl daraus, wie<br />

anstrengend es manchmal ist, monatelang<br />

mit neun Männern im Tourbus unterwegs<br />

zu sein. Allerdings sieht sie kaum eine<br />

Chance, daran etwas mit weiblicher Verstärkung<br />

zu ändern: „Frauen in meinem Alter<br />

haben oft einen festen Freund<br />

und denken vielleicht schon<br />

über die Familienplanung<br />

nach. Für sie wäre es<br />

keine Option, ständig<br />

zu reisen.“<br />

Alice Merton selbst<br />

ist da flexibler. Mit<br />

ihrem Vagabundenleben<br />

kommt sie eigentlich<br />

ganz gut zurecht. In dem<br />

Titel „Homesick“ verkündet<br />

sie, sie habe niemals Heimweh, doch<br />

gelegentlich vermisse sie bestimmte<br />

Menschen. Diese Verse singt sie mit der<br />

Stimme einer Frau, die sich einen Panzer<br />

aus Empfindsamkeit zugelegt hat. „Mich<br />

plagen viele Ängste“, gesteht sie. „Wenn<br />

ich die jetzt alle aufzählen würde, würden<br />

wir stundenlang hier sitzen.“ Das bedeutet<br />

aber nicht, dass Alice Merton total verunsichert<br />

ist: „Bei meinen Auftritten habe ich<br />

durchaus ein gesundes Selbstbewusstsein.“<br />

*Interview: Dagmar Leischow


ROCK<br />

Skunk Anansie<br />

„25LIVE@25“<br />

Das Ende Januar erscheinende Livealbum von Skunk<br />

Anansie ist nicht nur die Werkschau einer unvergleichlichen<br />

Karriere, sondern zeigt auch die Wichtigkeit<br />

Skunk Anansies als musikalische und kulturelle Kraft in<br />

der Rockwelt. Ihre Shows sind ein Hurricane aus Energie,<br />

Lautstärke und Persönlichkeit. Sie fordern auf, Teil<br />

von etwas Großem zu werden, dem man unmöglich<br />

widerstehen kann. „All das Gute von Skunk Anansie<br />

entstand nur, weil wir eine Liveband sind.“, sagt Schlagzeuger<br />

Mark<br />

Richardson. „Wir<br />

waren immer<br />

davon überzeugt,<br />

dass uns niemand<br />

besiegen<br />

kann. Ihr könnt<br />

es versuchen,<br />

aber Ihr werdet es<br />

nicht schaffen!“<br />

TIPP<br />

Maggie Rogers<br />

„Heard It in a Past Life“<br />

Ende Januar erscheint das Debütalbum der US-<br />

Sängerin. Ein bisschen nervös ist sie: „Es gab so<br />

viel Veränderung, die so schnell passiert ist, ich<br />

war mir nicht immer sicher, wie ich all das Zeug<br />

wie ich fühlen sollte. Ich war eine Zeit lang wirklich überwältigt<br />

und hatte auch Angst – mein Leben wurde so schnell öffentlich<br />

und es gab Zeiten, in denen ich nicht sicher war, dass dies<br />

alles für mich war.“ Sie ist aber guter Dinge! „Aber ich hatte nie<br />

Zweifel an der Musik. Ich liebe Musik mehr als alles andere auf<br />

der ganzen Welt und das habe ich immer.“ Unser Anspieltipp<br />

ist der Hit „Light On“. *rä<br />

JUNE <strong>2019</strong><br />

NYCPRIDE.ORG/<strong>2019</strong><br />

FOTO: UNIVERSAL MUSIC<br />

PRODUCED BY<br />

WORLDPRIDE LICENSOR<br />

HOST PARTNER<br />

HOST PARTNER


MUSIK<br />

FOTO: SONY MUSIC<br />

POP<br />

Die DNA der Backstreet Boys<br />

„Kinder“ der 1990er-Jahre freuen<br />

sich besonders, denn „DNA“ und<br />

Backstreet Boys wecken Erinnerungen<br />

an die Jugend, das Coming-out, das erste<br />

Mal verliebt sein – und wenn es nur in<br />

einen der Jungs aus den immer aufwendig<br />

und sexy produzierten Videos war.<br />

Die Jungs sind jetzt Männer, musikalisch<br />

tut das dem leicht bekömmlichen Pop<br />

aber keinen Abbruch – im Gegenteil: Die<br />

Stimmen von Brian, Howie, Alexander,<br />

Nick und Kevin klingen heute kerliger und<br />

souliger. „DNA“ erscheint am 25. Januar<br />

und ihr könnt schon in die Singles „Don’t<br />

Go Breaking My Heart“ und „Chances“<br />

reinhören.<br />

„I Want It That Way“, „We’ve Got It Goin’<br />

On“ und „Incomplete“, aber auch Perlchen<br />

wie „Get Down (Youre the One for Me)“,<br />

„Straight Through My Heart“ und „Drowning“,<br />

die Liste der Hits der Backstreet<br />

Boys ist lang. In den 1990ern sangen sie<br />

sogar zusammen mit Eurodance-Acts<br />

wie Culture Beat und Mr. President auf<br />

Charity-Singles! Und wer hat nicht schon<br />

zu „Quit Playing Games (with My Heart)“<br />

geschwoft, Pardon, geschmust und geschmachtet?<br />

Eben. Die sind gar nicht so<br />

schlecht. Fun Fact: Die Boys sangen auch<br />

schon ziemlich erfolgreich zusammen mit<br />

NKOTB – Platz 7 in den USA war 2011 drin.<br />

*ck/rä<br />

www.backstreetboys.com<br />

POP<br />

ZAYN<br />

„Icarus Falls“<br />

Er war erfolgreich bei einer Boyband, er landete<br />

einen Hit mit Sia, er sieht super aus: Zayn.<br />

Und jetzt kommt sein neues Album, ein Doppelalbum,<br />

und darauf befinden sich sage und schreibe<br />

27 Lieder! Neben der ersten offiziellen Single-<br />

Veröffentlichung „Let Me“ und dem aktuellen Hit<br />

„No Candle No Light“ (feat. Nicki Minaj) auch das<br />

brandneue Lied „Rainberry“ sowie die vorab veröffentlichten<br />

Songs „Too Much“, „Fingers“, „Entertainer“<br />

und „Sour Diesel“. Der Bedarf an seiner Musik<br />

ist aber auch so groß wie sein Output, immerhin<br />

gelang es ihm, gleichzeitig Platz eins der US- und<br />

UK-Charts einzunehmen – und der Hit „Pillowtalk“<br />

erreichte in 68 Ländern der Erde Platz eins der<br />

Charts. Chapeau, Zayn! *rä


MUSIK<br />

TIPP<br />

Christian Steiffen<br />

„Gott of Schlager“<br />

Schon der erste Titel ist ein tanzbares Juwel, das deutlich<br />

macht, dass die Ferien vom Rock ’n’ Roll endgültig vorbei<br />

sind: „Hier ist Party“ verbindet Elemente der klassischen<br />

Discomusik mit modernem Sprechgesang, den Christian<br />

absolut authentisch exekutiert. Sogar fremdsprachlich<br />

anglistisch. Und im ganzen Lied kein schlimmes Wort.<br />

„Gott of Schlager“ – so der Titel des dritten Ergusses – ist<br />

ein weiterer Höhepunkt im Steiffen-Œuvre.<br />

JOANNE SHAW TAYLOR<br />

RECKLESS HEART<br />

Das neue Album<br />

ab 15.03.<strong>2019</strong><br />

„Ein umwerfendes Talent“<br />

Jools Holland<br />

„Ein kommender Superstar“<br />

The Express<br />

„Killer Licks und mitreißende Soli“<br />

Sunday Times<br />

„Sie macht Bluesrock wieder cool“<br />

Sunday Mirror<br />

Tour:<br />

26.02.19 Köln, Yard Club<br />

27.02.19 Aschaffenburg,<br />

Colos-Saal<br />

28.02.19 München, Ampere<br />

02.03.19 Reichenbach, Die Halle<br />

03.03.19 Dortmund, Piano<br />

04.03.19 Berlin, Frannz Club<br />

06.03.19 Bremen Lagerhaus<br />

07.03.19 Osnabrück, Rosenhof<br />

08.03.19 Hamburg, Markthalle<br />

POP<br />

Meghan Trainor <strong>2019</strong><br />

Ihre Hits „All About That Bass“, „No“ oder auch „Lips Are<br />

Moving“ kennt man. Jetzt legt sie nach.<br />

181123 Joanne Shaw Taylor_Anz._Blu_83x128mm_RZ02.indd 1 10.12.18 12:22<br />

A L I C E M E R T O N<br />

Das dritte Album der Sängerin, Songwriterin, Musikerin und<br />

Produzentin trägt den Titel „Treat Myself“ und wird ab Ende<br />

Januar erhältlich sein. Im Tracklisting finden sich unter<br />

anderem die schon vorab veröffentlichten Lieder „Let You<br />

Be Right“, „Can’t Dance“ und „No Excuses“. „Das Album ist<br />

meine beste Arbeit bisher und ich bin so stolz auf das, was<br />

wir da geschaffen haben“, erklärt sie dazu.<br />

DAS ALBUM MIT DEN HITS<br />

NO ROOTS & WHY SO SERIOUS<br />

- AB 18.01. ÜBERALL ERHÄLTLICH -<br />

I T ʻ S G O N N A B E M I N T .<br />

W W W . A L I C E M E R T O N . C O M


FILM<br />

INTERVIEW<br />

FOTOS: UNIVERSAL PICTURES<br />

VIGGO MORTENSEN<br />

Rassismus und Homophobie<br />

Kaum zu glauben, aber der<br />

US-Däne, der durch seine<br />

Rolle des Aragorn in „Herr der Ringe“<br />

einst Weltruhm erlangte, wurde<br />

2018 schon sechzig Jahre alt – und<br />

ist immer noch verdammt sexy. Auch<br />

wenn er für seine neue Rolle ordentlich<br />

zunehmen musste. Ab Ende<br />

Januar ist er in einem der wichtigsten<br />

LGBTIQ*-Filme <strong>2019</strong> zu sehen.<br />

Wir sprachen mit dem Weltstar.<br />

Mr. Mortensen, Sie müssen kurz<br />

erklären, worauf sich der Titel Ihres<br />

neuen Films „Green Book – Eine<br />

besondere Freundschaft“ bezieht.<br />

Die wenigsten deutschen Zuschauer<br />

werden je vom Green Book gehört<br />

haben ...<br />

Viele Amerikaner haben das sicherlich<br />

auch nicht. Selbst manche Afroamerikaner<br />

wissen das nicht mehr, gerade wenn<br />

sie eher jung sind. Von den Dreißigern bis<br />

in die Sechziger hinein war das Büchlein<br />

ein absolut notwendiges Hilfsmittel für<br />

Schwarze in den Südstaaten, denn es listete<br />

Hotels, Restaurants, Tankstellen und<br />

Raststätten auf, die sie betreten durften.<br />

Unerlässlich gerade für jeden Afroamerikaner,<br />

der zum Beispiel zum Familienbesuch<br />

aus dem Norden anreiste. Denn anderswo<br />

wurde man ja rausgeschmissen, beleidigt<br />

und Schlimmeres. Das Green Book ist also<br />

auch ein Symbol dafür, wie institutionalisiert<br />

der Rassismus in den USA war.<br />

So schlimm ist es zum Glück heute<br />

nicht mehr!<br />

Stimmt, aber die Geschichte, die wir im<br />

Film erzählen, ist trotzdem heute noch relevant,<br />

denn wir zeigen – hoffe ich zumindest<br />

– zu welcher Grausamkeit und Ungerechtigkeit<br />

Ignoranz führt. Wenn wir nicht<br />

offen und ehrlich mit unserem Gegenüber<br />

kommunizieren, neigen wir dazu, ihn nicht<br />

als ebenbürtig zu betrachten – und dann<br />

führt das mitunter zu solch schlimmen<br />

Zuständen. Die Gefahr, dass das passiert,<br />

besteht immer, denke ich, das ist so ein<br />

Stammesding. Dadurch, dass es sich hier<br />

um eine Geschichte aus der Vergangenheit<br />

handelt, taugt sie als Warnung, dass solche<br />

Ignoranz immer wieder erwachen kann. Wir<br />

sehen ja aktuell in den USA genauso wie in<br />

Europa, wie das Misstrauen gegen Einwanderer<br />

wächst und bestimmte Politiker die<br />

Angst und das Unwissen der Bürger dann<br />

schamlos ausnutzen.<br />

Aber reicht es schon, wie „Green<br />

Book“ suggeriert, das Andere kennenzulernen,<br />

um es nicht mehr abzulehnen?<br />

Muss ein Rassist nur einen<br />

Schwarzen kennenlernen, um eines<br />

Besseren belehrt zu werden?<br />

Auf jeden Fall hilft es, diesem „Anderen“<br />

zumindest ausgesetzt zu sein. So offen<br />

und ehrlich wie möglich mit Menschen<br />

zu kommunizieren, die anders sind, selbst<br />

wenn die sich sträuben, kann nichts Verkehrtes<br />

sein. Denn: Die meisten Politiker<br />

und wenig wohlmeinende Menschen<br />

wollen den Dialog verhindern und uns<br />

voneinander getrennt halten, schließlich<br />

garantiert die Angst ihre Wiederwahl. Von<br />

daher hoffe ich einfach, dass unser Film zu<br />

einem Austausch untereinander ermutigt.<br />

Selbst wenn damit nicht gleich das ganze,<br />

große Problem Rassismus gelöst wird.<br />

Dass der von Ihnen gespielte Türsteher<br />

und Fahrer Tony anfangs rassistisch<br />

ist, steht außer Frage. Aber<br />

als herauskommt, dass der von ihn<br />

chauffierte Musiker Dr. Don Shirley<br />

obendrein auch schwul ist, hat er<br />

ausgerechnet damit scheinbar kaum<br />

ein Problem. Wie erklären Sie sich<br />

das bei diesem italienischstämmigen<br />

Macho?<br />

Die Szene stellt einen echten Wendepunkt<br />

im Verhältnis dieser beiden Männer dar.<br />

Der Schlüssel dafür liegt übrigens meiner<br />

Meinung nach in Tonys Arbeit in New


FILM<br />

Yorker Klubs wie dem Copacabana. Dort<br />

hat er es immer wieder mit den unterschiedlichsten<br />

Künstlern zu tun, und von<br />

denen sind natürlich viele schwul. Womit<br />

wir wieder dabei sind, wie wichtig es ist,<br />

alle, die anders sind, nicht unbedingt auch<br />

als fremd wahrzunehmen, sondern sie als<br />

Teil der eigenen Welt zu erleben.<br />

Tony und Don haben höchst unterschiedliche<br />

Arten, mit Ungerechtigkeit<br />

und Konflikten<br />

umzugehen: der eine<br />

ziemlich konfrontativ,<br />

der andere duldsam<br />

und zurückhaltend.<br />

Wie ist Ihr eigener<br />

Ansatz?<br />

Man könnte vermutlich<br />

sagen: irgendwo dazwischen.<br />

Wenn es um mich<br />

selbst geht, dann bin ich<br />

meistens einigermaßen besonnen.<br />

Doch wenn jemand, der<br />

mir nahesteht, ungerecht behandelt<br />

wird, womöglich sogar ein Kind, dann<br />

bin ich doch sehr viel aufbrausender. Ich<br />

kann nicht still dabeistehen, wenn ich mit<br />

ansehen muss, dass jemand anderes – aus<br />

welchen Gründen auch immer – nicht für<br />

sich selbst einstehen kann oder darf.<br />

Tony Vallelonga ist nicht die erste<br />

reale Person, die Sie für einen Film<br />

verkörpern. Im Fall von „Green Book“<br />

hat nun aber auch noch sein Sohn am<br />

Drehbuch mitgeschrieben. Übernimmt<br />

man da als Schauspieler eine<br />

ganz besondere Verantwortung?<br />

Anfangs hat das natürlich schon irgendwie<br />

den Druck erhöht, dass ich nicht nur Tonys<br />

Sohn Nick, sondern auch die gesamte<br />

Großfamilie kennengelernt habe, die mit<br />

mir ihre Erinnerungen und Fotoalben<br />

geteilt haben. Nick gab mir sogar eine Kruzifix-Kette<br />

seines Vaters, die ich während<br />

der Dreharbeiten trug. Aber letztlich fand<br />

ich es unglaublich hilfreich, Nick jeden Tag<br />

am Set zu haben, denn wann immer ich<br />

Fragen hatte – und sei es auch nur, was<br />

eine einzelne Geste oder die Aussprache<br />

eines Wortes angeht – konnte ich mich<br />

an ihn wenden. Insgesamt ist es ohnehin<br />

für einen Schauspieler gar keine so große<br />

Sache, eine reale Person zu spielen. Man<br />

muss sich nur bewusst machen, dass man<br />

ihn ohnehin nie ganz exakt darstellen<br />

kann. Den Zahn hat mir David Cronenberg<br />

damals gezogen, als er mir die Rolle<br />

von Sigmund Freud gab, obwohl ich dem<br />

kein bisschen ähnlich sah. Es geht<br />

am Ende immer nur darum,<br />

das Wesen einer Person<br />

einzufangen, also<br />

sozusagen ihren<br />

Geist.<br />

Aber es muss<br />

Ihnen, der bekanntlich<br />

sehr<br />

intellektuell<br />

und belesen ist,<br />

doch schwergefallen<br />

sein, einen<br />

Mann zu verkörpern,<br />

der kulturell so wenig<br />

bewandert und naiv ist, oder?<br />

Tony ist wirklich ganz anders als eigentlich<br />

alle Figuren, die ich je gespielt habe, und<br />

ich war sehr auf der Hut, ihn nicht zur<br />

Karikatur eines tumben Italo-Amerikaners<br />

zu machen. Auf den ersten Blick ist er<br />

nicht der Hellste und ziemlich unbeholfen,<br />

schließlich hat er nicht einmal die<br />

Highschool abgeschlossen. Aber er ist<br />

trotzdem sehr aufmerksam, hört zu und<br />

bekommt ganz vieles mit. Und in Sachen<br />

stolz und Sturheit unterscheidet er sich<br />

kaum von Doc Shirley. Deswegen war es<br />

nicht so, dass ich mich nicht einfühlen<br />

konnte in diese ganz andere Mentalität.<br />

Sie haben sich für die Rolle ordentlich<br />

Gewicht angefuttert ...<br />

Stimmt, und ich habe sogar während der<br />

Dreharbeiten immer noch mehr zugenommen,<br />

denn ich esse ja quasi in jeder Szene<br />

– und Mahersala Ali entpuppte sich als<br />

Kollege, der es mit seinen Dialogen sehr<br />

genau nimmt. Es kam ständig vor, dass er<br />

eine Szene noch mal von vorne anfangen<br />

wollte, was ich aus Schauspieler-Sicht<br />

natürlich unbedingt begrüßt habe. Aber es<br />

bedeutete eben auch, dass ich immer und<br />

immer wieder irgendetwas essen musste.<br />

Heißt es nicht, dass Filmessen selten<br />

wirklich schmeckt?<br />

Da hatte ich zum Glück keinen Grund<br />

zur Beschwerde. Das Fried Chicken zum<br />

Beispiel war richtig gut. Und die Sandwiches<br />

auch. Normalerweise esse ich<br />

deutlich gesünder, aber in den Wochen<br />

vor Drehbeginn hatte ich mich an das<br />

ganze fette Zeug schon gewöhnt und<br />

meinen Magen ganz gut gedehnt. Vielleicht<br />

hätte ich mir auch ein Kissen unters<br />

Hemd stecken können und nach jeder<br />

Szene alles wieder ausspucken können,<br />

aber mir war es wichtig, Tonys Statur<br />

tatsächlich ein bisschen näherzukommen,<br />

denn das Gewicht hat ja auch Einfluss auf<br />

die ganze Körpersprache, die Gesten und<br />

allgemein die Energie. Und wie gesagt: Es<br />

hat durchaus geschmeckt!<br />

Eine letzte Frage noch zu Ihrem 60.<br />

Geburtstag, den Sie gerade gefeiert<br />

haben. War das für Sie eine große<br />

Sache?<br />

Ach, nicht wirklich. Sind runde Geburtstage<br />

für mich eigentlich nie. Meinen 50.<br />

damals hätte ich sogar fast vergessen,<br />

auch weil ich gerade auf Familienbesuch in<br />

Dänemark war. Aber dann hat meine Tante<br />

eine Überraschungsparty in meinem Hotel<br />

organisiert. Ich lasse es normalerweise lieber<br />

etwas ruhiger angehen. Wobei solche<br />

Tage natürlich immer ein netter Anlass<br />

sind, mal ein bisschen zurückzublicken<br />

und über das Leben zu sinnieren. So wie<br />

ich es auch am 1. Januar immer mache.<br />

Und ich kann nicht leugnen, dass 60 sich<br />

doch irgendwie alt anfühlt. Das dachte ich<br />

auch schon, als ich 40 und dann 50 wurde.<br />

So richtig daran gewöhnt, dass ich kein<br />

Jungspund mehr bin, habe ich mich also<br />

wohl noch nicht.<br />

*Interview: Jonathan Fink<br />

„Green Book“ läuft ab dem 31.1.19<br />

im Kino


KUNST<br />

NACHGEFRAGT<br />

ELEN-ART<br />

„An dem Punkt, an dem das Bild<br />

zum Leben erwacht ...“<br />

Als Arthur 1985 in G‘azalkent,<br />

Usbekistan geboren, lebt sie<br />

nun als transsexuelle Künstlerin<br />

Elen-Art am Bodensee. Elen-Art ist<br />

eine Meisterin der Kunst. Mithilfe<br />

von Acrylmalereien, Kollagen,<br />

Ölgemälden und digitalen Bildern<br />

drückt sie aus, was sie beschäftigt.<br />

Wir fragten genauer nach.<br />

Was inspiriert dich?<br />

Zuerst sind da die weiße Leinwand und der<br />

Gedanke, dass alles daraus werden kann,<br />

was ich mir vorstelle – und sogar darüber<br />

hinaus. Eine Fläche nur für mich und meine<br />

Ideen, ohne Zwang und ohne Vorgaben.<br />

Das ist es, was mich zunächst dazu bringt,<br />

den Pinsel in die Hand zu nehmen. Was<br />

aber dann genau auf die Leinwand kommt,<br />

davon habe ich vorher keine exakte<br />

Vorstellung. Wichtiger ist, wie ich mich<br />

dabei fühle, wenn der Pinsel die Leinwand<br />

berührt und wenn die ersten Striche sich<br />

kreuzen. Es ist wie ein Kreislauf, der erst<br />

einmal in Gang gesetzt werden muss.<br />

Zuerst baue ich auf, und dann zerstöre ich<br />

wieder. Ich male eine Fläche und zerteile<br />

sie dann mit Linien. Ich verbinde und<br />

zertrenne, und wenn das Ganze einen<br />

gewissen Flow bekommt, dann merkt man<br />

das dem Bild an. Es fühlt sich lebendig an.<br />

Ähnlich der Rubin’schen Vase lassen sich<br />

viele Elemente mehrfach deuten, wodurch<br />

alles in mehreren Zuständen gleichzeitig<br />

zu sein scheint. An dem Punkt, an dem das<br />

Bild zum Leben erwacht, muss ich nicht<br />

weitermalen, denn alles, was das Bild dann<br />

macht, passiert im Kopf des Betrachters<br />

ganz von alleine. Ich male also meistens<br />

nicht, weil mich irgendwas schon inspiriert<br />

hat, sondern damit ich Inspiration finde. So<br />

wie man Sport macht, nicht weil man sich<br />

gerade fit fühlt, sondern damit man fit wird<br />

und/oder bleibt.<br />

Inwiefern hilft dabei dein Leben in<br />

Konstanz am Bodensee, Kunst zu<br />

verwirklichen?<br />

Wenn es um die Auswahl der passenden<br />

Galerie geht, würde ich sagen: herzlich<br />

wenig. Als ich nach Konstanz kam, sah<br />

ich mein künstlerisches Werk noch als


Hobby und wollte hauptsächlich weg vom Elternhaus, um<br />

eigenständig zu leben. Ich fand Arbeit und hab mich hier<br />

eingelebt. Ich schließe nicht aus, dass ich eines Tages den<br />

Sprung in eine größere Stadt wage, wo meine Chancen,<br />

bekannter zu werden, größer sind. Aber schmerzlos wird<br />

die Trennung von Konstanz nicht sein. Ich hab hier Freunde,<br />

die ich sehr schätze. Ich mag den Geruch der Seeluft, und<br />

nicht zuletzt ist die Stadt an sich auch sehr schön. Ich<br />

wohne da, wo andere Urlaub machen.<br />

Wie nimmst du die Gesellschaft am Bodensee wahr,<br />

ist sie tolerant dir gegenüber?<br />

Im engsten Kreis der Freunde waren die Reaktionen sehr<br />

positiv. Man gab mir das Gefühl von Sicherheit. Ich hab<br />

mich nie ausgeschlossen gefühlt. Was die breitere Öffentlichkeit<br />

angeht, ist das wirklich schwer zu beantworten,<br />

weil ich keinen Vergleich zu anderen Städten ziehen kann.<br />

Ich bin seit acht Monaten geoutet und bin hier in Konstanz<br />

auch zum ersten Mal in die Öffentlichkeit gegangen. Ich<br />

finde es immer noch extrem schwer, rauszugehen und<br />

mich zu zeigen. Das größte Problem dabei ist die eigene<br />

Angst, durch die ich manchmal falsche Eindrücke auf die<br />

Blicke und Reaktionen anderer projiziere. Je selbstbewusster<br />

ich mich gebe, desto geringer ist die Chance, abfällige<br />

Blicke zu kassieren oder den Ausdruck in den Gesichtern<br />

falsch zu deuten, weil ich erhobenen Hauptes alles anders<br />

wahrnehme. Das ist leichter gesagt als getan, aber meiner<br />

Meinung nach die einzig richtige Einstellung. Ich hatte<br />

natürlich auch negative Erlebnisse. Es gab diese Momente,<br />

da wurden auf einmal die Köpfe zusammengesteckt, es<br />

wurde noch mal ein flüchtiger Blick zu mir geworfen oder<br />

das Gesicht wurde verzogen. Auch solche Kleinigkeiten<br />

sind verletzendselbst wenn ich weiß, dass die Menschen es<br />

einfach nicht gewohnt sind und deshalb so reagieren.<br />

Ich hab auch positive Erinnerungen, beispielsweise das<br />

Coming-out bei meinem Hausarzt, der empathisch und<br />

verständnisvoll reagiert hat. Es wird wohl noch eine Weile<br />

dauern, bis ich völlig entspannt rausgehen kann. Ob das<br />

auch an der Region liegt, kann ich nicht genau sagen, dazu<br />

stören meine eigenen Unsicherheiten noch zu sehr meine<br />

Objektivität.<br />

Der Anblick deines Gesichts würde dich unglücklich<br />

machen, hast du gesagt. Warum denn das?<br />

Apropos Unsicherheiten. Ich weiß, wie das klingt, aber ich<br />

kenne meinen Körper besser als jeder andere und somit<br />

auch jedes Detail, das mehr an einen Mann erinnert als an<br />

eine Frau. Diese Details fühlen sich falsch an, seit meiner<br />

Kindheit. Das ist kein gutes Gefühl. Es kann mich in die<br />

Verzweiflung treiben, weil ich es selbst unzählige Male<br />

hinterfrage, und je mehr ich es hinterfrage, desto komplizierter<br />

wird es. Es lässt sich einfach nicht wegargumentieren.<br />

Beim Anblick meines Gesichts ist diese Emotion aus<br />

verschiedenen Gründen besonders stark. Zum einen, weil<br />

es das wichtigste Kommunikationswerkzeug des Menschen<br />

ist. Wir schauen uns ins Gesicht, um einander zu<br />

erkennen. Zum andern bin ich, da ich auch Porträts male,<br />

gut darin geübt, Gesichtsmerkmale zwischen Mann und<br />

Frau zu unterscheiden. Da stechen diese Details für mich<br />

besonders heraus. Egal wie kontrovers dieses Thema auch<br />

sein mag, ich weiß eines ganz genau: Zu denken, dass das<br />

nur Oberflächlichkeiten und die inneren Werte viel wichtiger<br />

sind, hat mir nie geholfen.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

elen-art.de


KUNST<br />

FOTOSTRECKE<br />

#WerLiebtHandeltRichtig<br />

Fotograf Tom Thiele aus Leipzig hat passend<br />

zum nahenden Frühling Philipp Schneider,<br />

Mister Sachsen 2017, und Model Christian Kress<br />

romantisch inszeniert.<br />

„Als freier Fotograf aus Leipzig fotografiere ich sehr oft<br />

Hochzeiten und unterschiedliche Pärchen, die über<br />

beide Ohren ineinander verliebt sind. Ich wollte gerne<br />

aber mal eine kleine ‚Lovestory‘ ins rechte Licht setzen,<br />

die alle typischen Effekte und Emotionen in sich trägt,<br />

die aber eben auf den ersten Blick nicht so typisch ist“,<br />

verrät der Fotograf. „Christian kam mir daher in den<br />

Sinn, weil ich mit ihm schon öfters zusammengearbeitet<br />

habe, und er hatte mir dann Phil vorgestellt. Wir<br />

trafen uns etwas außerhalb von Leipzig bei einem alten<br />

Steinbruch, welcher von einer Landschaft umfasst war,<br />

die einer Steppe sehr ähnlich war. Dieser Ort hat uns<br />

genug Freiraum gegeben, um verschiedene ungezwungene<br />

Momente zu erschaffen, die man eigentlich<br />

bereits so schon kennt und am Ende doch eine neue<br />

Stimmung mit sich bringen.“ *rä<br />

FOTOS: TOM THIELE<br />

www.instagram.com/tomthiele.fotografie_leipzig<br />

www.instagram.com/cncpt_ck<br />

www.instagram.com/philipp_snr<br />

www.tomthiele.com


KUNST


‘RESIDUUM’ COPYRIGHT © 2016 BLASBERG STUDIO<br />

ALL RIGHTS RESERVED. NO PART OF THIS PUBLICATION MAY BE<br />

REPRODUCED, DISTRIBUTED, OR TRANSMITTED IN ANY FORM OR BY<br />

ANY MEANS, INCLUDING PHOTOCOPYING, RECORDING,<br />

OR OTHER ELECTRONIC OR MECHANICAL METHODS, WITHOUT THE PRIOR<br />

WRITTEN PERMISSION. PRINTED IN THE UK.<br />

KUNST<br />

NACHGEFRAGT<br />

RELATIONSHOP + RESIDUUM<br />

L U K A S B L A S B E R G<br />

RESIDUUM<br />

#LUKASBLASBERG #RESIDUUM<br />

BLASBERGSTUDIO.COM<br />

RESIDUUM AN ART SERIES BY LUKAS BLASBERG PRODUCED BY BLASBERG STUDIO<br />

IN ASSOCIATION WITH CABAL COLLECTIVE PHOTOGRAPHY BY THERESA VITINIUS<br />

VIDEO EDITING ALEXANDER DARBY DEPICTED IMAGE STILL 'FEAR' TAKEN IN OCTOBER 2016<br />

MORE INFORMATION AVAILABLE AT BLASBERGSTUDIO.COM IMAGE LICENSING BY CABALCOLLECTIVE.COM<br />

SPECIAL THANKS TO DIGITAL ANTHROPOLOGY LAB, BLACK MAGIC DESIGN AND MICROSOFT KINECT<br />

ADDITIONAL THANKS TO MOUHANNAD AL-SAYEGH, ANNA-LINA BERG, UTE BERG AND MAURICE KARNER<br />

WARNING! THIS INSTALATION HAS BEEN IDENTIFIED TO POTENTIALLY TRIGGER SEIZURES FOR PEOPLE WITH PHOTOSENSITIVE EPILEPSY. VIEWER DISCRETION IS ADVISED.<br />

Richtig gelesen, hier steht<br />

„Relationshop“, nicht<br />

„Relationship“, denn wie der<br />

Künstler Lukas Blasberg ganz<br />

richtig anmerkt, scheint es bei<br />

Grindr und anderen Dating-Apps<br />

ja eher darum zu gehen, sich gut<br />

zu präsentieren und Begegnungen<br />

abzugreifen, und eben nicht<br />

darum, eine Beziehung zu finden.<br />

Wenn der Sex besonders gut ist, versucht<br />

man es halbherzig, bleibt aber natürlich<br />

immer „on“ und schaut (heimlich),<br />

ob es nicht doch einen Bessern gibt.<br />

Lukas aus London hat diese Gedanken<br />

zu Kunst verarbeitet – und die ist sogar<br />

mit echten Chats verknüpft. Hält man<br />

sein Smartphone ans Bild, kann man sie<br />

lesen ...<br />

Schadet (Online-)Cruising immer<br />

einer Beziehung?<br />

Dating war immer schon ein Minenfeld.<br />

Die Leute vergessen oft, dass hinter<br />

dem Rechner ein anderer Mensch ist,<br />

und sagen, verraten Dinge, die sie sonst<br />

nicht so schnell preisgeben würden. Oft<br />

ist all das Online-Kontakten auch mit<br />

Einsamkeit und Depression verbunden ...<br />

Menschen behandeln andere Menschen<br />

online oft wie Objekte.<br />

Stichwörter Body Positivity und<br />

Bodyshaming.<br />

Im Sportstudio entwickelst du nicht<br />

deinen Geist! Nach dem Ende einer<br />

langen Partnerschaft fand ich mich auf<br />

dem Beziehungsmarkt wieder und fand<br />

mich reduziert auf meinen Körper – auf<br />

einzelne Segmente meines Körpers:<br />

Gesicht, Oberkörper, Hintern ... Die Leute<br />

sollten sich wieder bewusst machen,<br />

dass sie anderes brauchen, als einen<br />

Partner mit Sixpack.<br />

Was steht für <strong>2019</strong> an?<br />

Meine neue Serie „Residuum“: Sie nimmt<br />

sich der Generation Y an und deren<br />

Ängsten und psychischen Krankheiten.<br />

Angst, Stress und Panik sind bei diesen<br />

interaktiven und sich bewegenden<br />

Bildern besonders herausgearbeitet. Der<br />

Betrachter wird mithilfe der Xbox Kinect<br />

Sensors mit der Kunst verbunden. Je<br />

näher man dem Objekt kommt, desto<br />

mehr verändert es sich. Wer sich dem<br />

Bild nicht nährt, wird nicht sehen, an was<br />

der Mensch auf dem Bild leidet.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

blasbergstudio.com


Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk für Schwule,<br />

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BUCH<br />

PSYCHE<br />

Sei mutig<br />

Ben Brooks hat mit „Stories for Boys Who Dare to<br />

Be Different – Vom Mut, anders zu sein“ ein wirklich<br />

klasse Werk am Start.<br />

FOTO: CARLOTA BIRD<br />

„Dieses Buch kann Leben retten. Dieses Buch kann Leben<br />

verändern. Dieses Buch kann dazu beitragen eine neue<br />

Generation von Jungs hervorzubringen, die es wagen ihren<br />

eigenen Weg zu gehen“, verrät der Autor gleich vorweg.<br />

Und ja, denn wenn man hier sieht, was andere Männer so<br />

alles bewegen konnten, was zu schaffen ist, wenn man<br />

zu sich selbst steht, bekommt man ein gutes Gefühl.<br />

Wenn man diese knackigen Porträts samt ansprechender<br />

Comic-Illustration genießt, weiß man, dass man alles<br />

richtig macht, wenn man zum Beispiel den Kollegen in die<br />

Schranken weißt, den Mobber bloßstellt oder auch einfach<br />

kündigt, um nach dem wohlverdienten Sabbatjahr neu<br />

durchzustarten. Aber keine Bange, „Stories for Boys Who<br />

Dare to Be Different – Vom Mut, anders zu sein“ ist kein<br />

weiteres Buch zum Thema Selbstfindung. Es ist eine fürwahr<br />

inspirierende Geschichtensammlung für Menschen,<br />

die bewusst oder unbewusst Vorbilder brauchen – jenseits<br />

aller heteronormativen Stereotypen. Zum Reinlesen empfehlen<br />

wir die Kapitel Harvey Milk, Oscar Wilde, Roald Dahl<br />

und Konfuzius. *rä<br />

Ben Brooks: „Stories for Boys Who Dare to Be Different –<br />

Vom Mut, anders zu sein“, www.loewe-verlag.de<br />

COMIC<br />

Kult: Flash Gordon<br />

Wenn Comics so richtig alt sind und der Held dann auch noch<br />

ein weißer Blonder, hat man schnell Angst, einem alten Ideal zu<br />

huldigen, gar einem rassistischen Dreck zu folgen.<br />

Und ja, Flash Gordon ist ein muskulöser Weißer mit blonder Tolle,<br />

der die Damen beschützt und Welten rettet. Die Comics von<br />

Zeichner und Autor Alex Raymond (2.10.1909 – 6.9.1956) erschienen<br />

erstmals 1934, sie sind also ein Kind ihrer Zeit. Und trotzdem<br />

kann man sie genießen, denn alles ist dermaßen überzeichnet<br />

und irgendwie auch oll, dass es eine pure Freude für den<br />

aufgeklärten Geist ist. Die Geschichten um den geradezu<br />

omnipotenten Flash Gordon, seine aufgekratzte Geliebte<br />

Dale Arden und den allwissenden Wissenschaftler Dr. Hans<br />

Zarkov wurden ab 1936 mit Schwimmweltmeister Buster<br />

Crabbe als Flash mehrmals verfilmt (jeder Raketenstart ein<br />

Lacher, jede Szene Travestie der Extraklasse). 1980 kam die<br />

recht erfolgreiche Neuverfilmung in die Kinos, auch die Glam-<br />

Rockband Queen war mit von der Partie und sang das Titellied ...<br />

Nach und nach erscheinen die Comics nun beim Hannibal Verlag<br />

gesammelt neu. *rä<br />

Alex Raymond: FLASH GORDON – AUF DEM PLANETEN<br />

MONGO – DIE SONNTAGSSEITEN 1934 – 1937, Übersetzung:<br />

Alan Tepper, Hardcover, 25 x 28 cm, 208 Seiten, durchgehend<br />

farbig bebildert, ISBN 978-3-85445-659-9<br />

FLASH STEUERT MIT EINER VON MING ERBEUTETEN RAKETE<br />

SIE SCHLIESSEN AUF ! UND SIE<br />

AUF DIE WÄLDER SEINES FREUNDES<br />

FORDERN UNS ÜBER FUNK<br />

STRATEGIE<br />

BARIN ZU .<br />

ZUM HALTEN AUF !<br />

IST GEFRAGT !<br />

HALLO, PATROUILLE .<br />

DA WIR NUN AUS DEN MEERESNEBELN RAUS SIND,<br />

WAS WOLLT IHR? WIR SIND AUF<br />

BESTEHT DAS RISIKO, DASS EINE LUFTPATROUILLE MINGS<br />

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MEINER ATOMKANONE !<br />

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NEHMEN WIR ALLE<br />

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SPRÜCHE AUF. WEGEN<br />

DIESEM LIESS ICH<br />

EUCH RUFEN .<br />

BEI TAO, DAS IST FLASH<br />

WIR<br />

„FÜR MING .<br />

GORDONS STIMME !<br />

MÜSSEN<br />

HIER<br />

BEFEHLIGT ALLE<br />

KÄMPFEN,<br />

SPRICHT<br />

PATROUILLEN<br />

FLASH !<br />

HAUPTMANN<br />

ZUM<br />

CHIUNG.“<br />

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DER<br />

RAKETE !<br />

NÄCHSTE<br />

WOCHE:<br />

FLAMMENDES<br />

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18. Oktober 1936 177


abo<br />

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