syltimpuls Ostern 2012 - SYLTIMPULS | Das Nachrichtenmagazin ...
syltimpuls Ostern 2012 - SYLTIMPULS | Das Nachrichtenmagazin ...
syltimpuls Ostern 2012 - SYLTIMPULS | Das Nachrichtenmagazin ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Halt! Gewerbegebiet<br />
Zufrieden sind nicht alle. Im Gewerbegebiet<br />
gibt es zu viele absolute Halteverbotszonen.<br />
Der Anlieferverkehr hat Schwierigkeiten, seine<br />
Ziel adresse anzusteuern, Besucher, Kunden<br />
und Mit ar beiter haben Schwierigkeiten,<br />
Parkplätze zu finden. Es gibt kaum Park und<br />
Ladehöfe und wenig Park plätze oder streifen.<br />
Besonders schlecht ist es um die bestellt,<br />
die ihren Firmen sitz angrenzend an einen<br />
Wendehammer haben.<br />
Platz ist knapp und dementsprechend<br />
wichtig auf der Insel. Allerdings ist auch<br />
ein reibungslo ser und optimaler Ablauf<br />
des Wirtschaftsver kehrs zumal in einem<br />
Gewerbegebiet unabding bar. <strong>Das</strong> hat nichts<br />
mit Profitgier zu tun, es ist einfach eine<br />
Voraussetzung für vernünftiges Wirtschaften,<br />
von dem alle Sylter abhängig sind.<br />
<strong>Das</strong> Kind liegt nun im Brunnen. Es wäre<br />
wün schenswert, wenn für den kleinen Rest<br />
an freien Plätzen eine optimalere Lösung<br />
gefunden würde und durch Gespräche mit den<br />
Anliegern Mög lichkeiten geschaffen würden,<br />
das Kind zumin dest mit dem Kopf aus dem<br />
Wasser herauszuzie hen.<br />
Halteverbote im Gewerbegebiet<br />
Strandraub<br />
Im MerretLassenWai in Rantum findet sich<br />
in einem der hübschesten Hotels der Insel<br />
ursylter Gemütlichkeit. Geführt von einer der<br />
ambitio niertesten jungen Hoteldirektorinnen<br />
findet der Gast im Hotel „Alte Strandvogtei“<br />
genau die At mosphäre, die er auf Sylt zu<br />
finden hofft. Sylt atmet eine ganz besondere<br />
Art von Geschichte: die Geschichte von<br />
Seefahrt, von Stürmen und von Strandvögten.<br />
Der Rantumer Vogt lebte über Jahrzehnte in<br />
diesem Haus und erlebte vie le Abenteuer.<br />
Auf dem Gebiet des damaligen Rantum<br />
existier te ein kleines Gotteshaus, das unter<br />
dem Namen Westerseekirche bekannt wurde.<br />
Sie dürfte 1436 in einer Flut untergegangen<br />
sein, so wie wahr scheinlich zwei weitere<br />
Kirchen nach ihr. Ran tum wurde im Verlauf<br />
der Zeit von der „West see“ auf im mer engeren<br />
Grund zusammenge drängt und wanderte<br />
immer weiter nach Osten. Somit musste auch<br />
die Kirche immer wieder er neut weiter im<br />
Osten erbaut werden.<br />
„Wie viele Todesschreie hat der Sturm verweht,<br />
wie viel wert volles Gut ist in die Tiefe gesunken?“<br />
Diese Frage bewegte die Men schen auf<br />
Sylt über Jahr hunderte. Stürme verschwemmten<br />
Land und waren stets Ursache von<br />
Schiffs unfäl len. Die alten Seg ler hiel ten sich<br />
in früherer Zeit auf dem Weg von den Ha fenstädten<br />
der Nordsee zu den Hafenstädten der<br />
Ostsee und in Skan di navien in der Nähe des<br />
Festlands auf. Ebenso verhielt es sich mit den<br />
Seewegen vom Ärmel kanal in Richtung Nord<br />
und Ostsee. Nicht nur, dass die Orientierung<br />
leichter war, auch im Falle von Stürmen<br />
waren die rettenden Häfen schnell erreichbar.<br />
Trotz dem ereilte allzu häufig die Schiffe ihr<br />
Schick sal. Vor allem Schiffe, die von Holland<br />
und Eng land kommend für Bremen oder<br />
Hamburg be stimmt waren, wurden durch<br />
starke Westwinde immer wieder quer über die<br />
Nordsee an die nordfriesische Küste und auf<br />
die Inseln gespült.<br />
Strandungen waren auf den Inseln ein großes<br />
Ereignis. Zum einen war es eine willkommene<br />
Abwechslung zum täglichen Allerlei, andererseits<br />
bedeuteten die Bergungsprämien einen<br />
ho hen Gewinn für die Insulaner. Allerdings<br />
stand auch die Strandräuberei in hoher Blüte.<br />
Artikel 61 des „Jütischen Gesetzes“ von 1241<br />
durch den dänischen König Waldemar II. bestimmte,<br />
dass alle Ufer dem König gehören und<br />
Strandgut, „das niemand zugehöret oder dem<br />
niemand nachkommt“ (dessen Eigentümer<br />
keine Rechte anmeldet), Eigentum des Königs<br />
seien.<br />
Artikel 63 gestand jedoch den Schiffbrüchigen<br />
und Schiffsleuten, die lebend an Land kamen,<br />
das volle Recht auf Schiff und Ladung<br />
zu. Nie mand, auch nicht der vom König<br />
eingesetzte Strandvogt in Rantum, durfte sich<br />
den Gütern nähern, wenn die Eigentümer<br />
(Schiffsbesatzung) diese selbst retten konnten.<br />
Zuwiderhandlungen wurden bestraft.<br />
Dieses humane Strandrecht, das die bisherige<br />
Willkür und den Strandraub unter Kontrolle<br />
bringen sollte, galt jedoch nur an den Küsten<br />
Dänemarks, auf Amrum, auf Föhr und auf der<br />
Insel Sylt ausschließlich für List, das dem<br />
däni schen König gehörte. An den übrigen<br />
Küsten von Schleswig und Holstein setzte<br />
sich dieses Gesetz lange Zeit nicht durch. Die<br />
weitgereisten Seeleute wussten: Strandraub<br />
war in der ganzen Welt üblich und normal.<br />
Daher waren die Sylter keine Ausnahme.<br />
Im Ge genteil. Schon früh entwickelten sie<br />
ein Gast freundschaft, die ihre Insel zu einer<br />
besonderen Feriendestination macht. Und das<br />
findet sich in ganz besonderem Maße in dem<br />
alten traditionel len Haus des Strandvogts von<br />
Rantum.<br />
Merret-Lassen-Wai 6<br />
25980 Rantum<br />
Telefon: 04651 – 9 22 50<br />
www.alte-strandvogtei.de<br />
7