syltimpuls Ostern 2012 - SYLTIMPULS | Das Nachrichtenmagazin ...
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Auf hohem Niveau Richtiges richtig entwickeln<br />
Sylt gehörte zu den ersten Regionen in Deutschland,<br />
in denen nicht mehr klassisch rustikal gekocht<br />
wurde, sondern mediterran und damit<br />
leicht. Es lag nicht zuletzt daran, dass bereits<br />
früh süddeutsche und Schweizer Gastronomen<br />
und Köche den Weg nach Norden auf die Insel<br />
fanden. Zu ihnen gesellte sich auch Jürgen Lichtenauer,<br />
der als Passauer nur noch einen kurzen<br />
Weg bis zur mediterranen Kochkultur hatte. Er<br />
entdeckte das „Alte Zollhaus“ in Westerland,<br />
dass lange Zeit in einer gastronomischen Stille<br />
lebte und hauchte ihm mit bayerischem Temperament<br />
neues Leben ein<br />
Dabei konnte es nicht ausbleiben, dass er,<br />
nach dem er das Restaurant hinter historischen<br />
rot braunen Ziegeln zu neuem Leben erweckt<br />
hatte, besonde res Augenmerk auf den Außenbereich<br />
legte. Wer kennt nicht die Vorliebe<br />
der Bayern für ihre Biergärten? Dabei ist der<br />
Begriff irre führend, denn Bier gärten sind in<br />
aller Regel kei ne „Bierschwemmen“, sondern<br />
die Fortsetzung gepflegter Speise gas tro nomie<br />
im Freien. Wer sehnt sich nicht nach Monaten<br />
Bürotätigkeit mit Klimaanlage oder Arbeit in<br />
Produktions stätten im Urlaub nach frischer<br />
Luft unter freiem Him mel? So entstand auch<br />
sehr bald im Garten des „Alten Zollhaus“ eine<br />
Terrasse, die den Gast als stillen Beobachter am<br />
quirligen Leben der SyltMetropole Westerland<br />
teilnehmen lässt.<br />
<strong>Das</strong> „Alte Zollhaus“ ist nur etwa hundert<br />
Meter von der Friedrichstraße entfernt in der<br />
„Boysen straße und ist umgeben von Bauten<br />
aus histori scher Zeit. Der kurze Weg lohnt sich.<br />
Er lohnt sich vor allem deswegen, weil die<br />
Speise kar te sich recht span nend liest, vor allem<br />
wegen klingender Begriffe wie “Gallo way<br />
Rind” oder “Salzwie sen”. Auch die Vor speise<br />
mit „Zweier lei vom Gelb flos senthun fisch“<br />
oder „Tartar asia tisch, halb gebraten mit Sesam<br />
ummantelt“ lässt auf horchen.<br />
Jetzt beginnt die Zeit des Lammfleischs. Viele<br />
Läm mer weiden in den Marschebenen der<br />
Nord seeküste. Aber es gibt auch andere mit<br />
be sonde ren Auszeichnungen. So hat sich das<br />
„Alte Zoll haus“ für Walliser Lammfleisch aus<br />
der Schweiz entschieden.<br />
Die Walliser „Schwarzna senschafe“ sind<br />
nämlich<br />
hervorragend an die Lebens be dingungen<br />
im kargen Hochgebirge an gepasst. Sie sind<br />
standorttreu und genügsam. Sie sind gute<br />
Kletterer und beweiden selbst steile, steinige<br />
Hänge. Aufgrund seines Körperbaues, der<br />
Lang gliedrigkeit, der Behörnung sowie sei ner<br />
robusten Natur und der rauen Wolle gilt diese<br />
Schafsrasse als eng verwandt mit der Wildform<br />
der Urschafe. Schon für Carl Zuckmeyer,<br />
der von 1958 bis zu seinem Abschied 1977 in<br />
Saas Fe im Wallis lebte, waren Lammkeule<br />
und Lammrücken vom „Wal lisLamm“ die<br />
Lieb lingsspeise. <strong>Das</strong>s hier von Pfar rer Johann<br />
Josef Imseng im Jahr 1849 nach einem Notruf<br />
das Skilaufen erfunden wurde, sei nur nebenbei<br />
bemerkt.<br />
Altes Zollhaus<br />
Boysenstraße 18<br />
25980 Sylt-Westerland<br />
Tel.: 04651 449 443<br />
www.altes-zollhaus-sylt.de<br />
<strong>Das</strong> Restaurant „Fitschen“ in Wenningstedt<br />
zeigt, wie man klassische Kochmethoden zeitgenössisch<br />
so erweitern kann, dass altes wie<br />
neues Publikum dabei glücklich ist.<br />
Ein hübsch möbliertes Lokal mit Blick auf den<br />
Dorfteich. Ganz in der Nähe das größte und älteste<br />
Hünengrab SchleswigHolsteins mit dem<br />
Namen Denghoog. Alles Essen wird selbst gemacht.<br />
Und das mit hohem handwerklichem<br />
Anspruch und mit viel ökologisch korrekt erzeugter<br />
Ware das ist so etwas wie die RestaurantVersion<br />
der Zukunft.<br />
Gehoben mediterran auf der Basis von regionalen<br />
und von BioProdukten. So beschreibt<br />
ein Restaurantkritiker die Küche. Wie sich<br />
das materialisiert, zeigt zuerst eine Vorspeise<br />
mit zweierlei von der Wachtel mit gebratener<br />
Gän sestopfleber oder ein halber kanadischer<br />
Hum mer an Kräutervinigrette mit kleinem<br />
Salat bouquet an Reibeküchle. Und als<br />
Hauptgericht entweder Spezialitäten der<br />
See, wie zum Bei spiel Nordseedorsch oder<br />
Heilbutt oder für Fleischliebhaber Holsteiner<br />
Rinderfiletschei ben an roter Pfeffersauce,<br />
Speckböhnchen und Kartoffeln vom Sylter<br />
Biohof.<br />
Restaurant „Fitschen“ ist seit Jahren Teilnehmer<br />
am „SchleswigHolstein“ Festival. Wiederholt<br />
steht anlässlich dieses Events Dieter<br />
Müller, Deutschlands bester Koch und Bruder<br />
von Verena Fitschen in der Küche des Wenningstedter<br />
Restaurants. <strong>Das</strong> Festival ist<br />
immer im Winter. Es ist daher für Manfred<br />
und Verena Fitschen selbstverständlich, das<br />
Restau rant auch im Winter zu öffnen. In dieser<br />
Jah res zeit hat die Insel zwar weniger Gäste,<br />
aber die freuen sich jedes Jahr erneut sowohl<br />
am Mittag als auch am Abend das Restaurant<br />
„Fitschen am Dorfteich“ geöffnet vorzufinden.<br />
Und da die Taxen auf der Insel sehr schnell vor<br />
Ort sind und die Entfernungen meist nur kurz,<br />
ist auch die Möglichkeit gegeben, einen netten<br />
Abend ohne Reue mit Alkohol zu verleben.<br />
„Fitschen Am Dorfteich“<br />
Am Dorfteich 2<br />
25996 Wenningstedt-Braderup/Sylt<br />
Tel.: 04651 32 120<br />
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