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WOHNEN<br />

DIE ESSENZ<br />

DES WOHNENS<br />

Schicht für Schicht schuf Architekt und Designer<br />

Vincent van Duysen einen Ort, an dem Eleganz und<br />

Familienalltag ganz selbstverständlich koexistieren<br />

01<br />

Fotos: Studio Matthieu Salvaing, ©OTTO<br />

01<br />

Den Poolbereich<br />

kultivieren<br />

„Surrogate<br />

Paintings“<br />

von Allan<br />

McCollum<br />

02<br />

Eine lichte<br />

Essecke im<br />

Erker erweitert<br />

den<br />

Küchengrundriss.<br />

Die Möbel<br />

entwarf<br />

van Duysen<br />

selbst<br />

03<br />

Smarter<br />

Coup zur<br />

strengen<br />

Architektur:<br />

das Bad im<br />

Holzgewand<br />

Am Ende geht es immer darum: Was<br />

ist genug und was ist zu viel? Wenn<br />

Vincent van Duysen einrichtet, dann ist<br />

das Ergebnis pur, aber nicht minimalistisch,<br />

klar strukturiert, aber niemals<br />

ohne Seele. „Sobald ich die geometrischen<br />

Prinzipien eines Projekts ermittelt<br />

habe, beginne ich, die Materialien im<br />

richtigen Verhältnis Schicht für Schicht<br />

zu einem Raumgefüge zusammenzustellen,<br />

das auf den Punkt gebracht<br />

wirkt.“ Keine leichte Übung im Falle<br />

der Art-déco-Landhaus-Villa aus den<br />

1920ern, unweit des Antwerpener<br />

Schlosses Den Brandt. Moderner sollte<br />

sie werden, weitläufiger, dabei weltmännisch,<br />

aber auch locker, mit viel<br />

Raum für Familienleben. Van Duysen<br />

begann damit, Licht in die so düstere<br />

wie formale Raumplan-Architektur<br />

zu bringen. Offene Flächen, zusammengehalten<br />

durch Materialien wie die<br />

03<br />

02<br />

breiten Eichendielen, die sich vom<br />

Wohnzimmer bis in die Küche ziehen.<br />

Knochenfarbene Nuancen in Stein, Lack<br />

und Naturhölzern liefern die Basis für<br />

maßgeschneiderte Möbel, lederne Sitzoberflächen<br />

und ausgewählte Kunst.<br />

Es bedarf schon einer besonderen<br />

Begabung, die vielen leisen Töne ohne<br />

Trägheit zu bespielen. Vor jedem<br />

Projekt freut sich van Duysen vor allem<br />

darauf, überraschende Ideen zu testen.<br />

Um eine eigene Aura der Integrität<br />

und Individualität zu schaffen, wie er<br />

sagt. Unerwartete Details statt<br />

der ewigen Wiederkehr des Gleichen.<br />

Natürlich nur in Synergie mit seinen<br />

Kunden: „Ein gegenseitiges Verständnis<br />

ist unglaublich wichtig – dass wir<br />

dieselben Werte teilen.“ Nur so kann er<br />

in ihre Seele blicken und verstehen,<br />

was Wohlfühlen für sie bedeutet. Dabei<br />

liegt die Essenz ganz wörtlich im<br />

Fühlen: taktile Oberflächen – anfassen,<br />

einsinken, runterkommen. Stoffe<br />

sind für ihn die letzte Schicht, die in<br />

Form von Polstern, Vorhängen,<br />

Teppichen und Wand bespannungen<br />

strengere Materialien erweichen.<br />

20<br />

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