Kvadrat Guide-Gesamt

INTERVIEW
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recyceltem Polyester. Rohmaterial sind
gebrauchte PET-Flaschen.
Und was hat das Design
inspiriert?
Die Idee kam Rikako durch die Andruckbögen,
die in ihrem Büro anfallen,
während sie die Grundfarben für die
Offsetproduktion – Cyan, Magenta,
Yellow – und deren Schwarzanteil Key
feinjustiert. Dabei entstehen zufällige
Muster mit einer ganz eigenen Schönheit,
mal unregelmäßige Verläufe,
mal klare Flächen und Streifen. Diese
Fehldrucke haben wir in spannenden
Rhythmen per Digitaldruck auf das
Grundgewebe aus recycelter Polyesterfaser
übertragen.
Also Nachhaltigkeit im
doppelten Sinn?
Ja, Rikako Nagashima verfolgt das
Thema Upcycling schon sehr lange und
sucht dafür immer wieder neue
Bereiche. Da passte unsere Anfrage
perfekt. Jetzt wurde die Vorhangstoffkollektion
sogar für einen internationalen
Designpreis nominiert.
Gratulation! Verraten Sie uns,
welcher Preis das ist?
Wir sind natürlich sehr stolz, aber
leider darf ich noch nichts verraten.
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Entwurfsprozess:
Aus digitalen
Skizzen
entstehen
die Dessins
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„Scrap_
CMYK“ als
Paneel und
quer verarbeitet
als
Vorhang
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Rikako
Nagashima
realisiert
eigene
Kunstprojekte
mit
ihrem Studio
Human
Nature
„Das Farbkonzept für ,Scrap_CMYK‘ basiert auf
Cyan, Magenta, Yellow und deren Schwarzanteil
Key – den Grundlagen des Offsetdrucks“
Die Bezugsstoffkollektion „Rewool“,
die Kvadrat letztes Jahr
gelauncht hat, besteht zu 45 Prozent
aus recycelten Wollfasern.
„Scrap“ ist der erste Kinnasand-
Stoff aus komplett wiederverwertetem
Material. Wird es
weitere geben?
Ja, es ist ein konstanter Prozess. Und
recyceltes Polyester rückt dabei weiter
in den Fokus. Die Faser ist extrem strapazierfähig,
reißfest und pflegeleicht.
Sie knittert kaum und die kreppartige
Oberfläche fühlt sich natürlich an.
Wie geht Kinnasand generell mit
dem Thema Nachhaltigkeit um?
Wir arbeiten hauptsächlich mit europäischen
Produzenten nach strengen ökologischen
Standards und EU-Richtlinien.
Neu in der nächsten Kollektion sind
Lyocellfasern, die aus gut nachwachsendem
Eukalyptusholz gewonnen werden.
Auch Hanf ist als Rohmaterial interessant.
Leinen ist zudem seit Langem
fester Bestandteil unserer DNA. Die
Faser wächst ohne zusätzliche Bewässerung
in gemäßigten Breiten. Wasser
spart auch der Digitaldruck, weil er 03
die Farbe direkt auf das Gewebe bringt.
Was ist für die Zukunft geplant?
Die Webtechniken werden gleich bleiben.
Unser Wunsch ist es, mit unseren Lieferanten
und Produzenten den Energieaufwand
für unsere Ausrüstungsverfahren
immer weiter zu optimieren.
Für Mode gibt es Plattformen,
über die ausrangierte Stücke
einer zweiten Verwendung zugeführt
werden. Wäre das auch
für Wohntextilien vorstellbar?
Warum nicht? Die Offenheit dafür ist
da. Wir entwickeln allerdings keine
modischen Produkte, die man schnell
über hat, sondern Designs, die einen
bleibenden Bezug haben. Langlebigkeit
ist auch Ressourcenschonung.
Was tun Sie persönlich in Sachen
Nachhaltigkeit?
Das Auto weglassen, wo es geht. Und
ich versuche, achtsam zu sein und
die Dinge, die ich mir vorgenommen
habe, nicht aus den Augen zu verlieren,
bloß weil es vielleicht gerade nicht
passt. Aber ich denke, da ist noch sehr
viel Luft nach oben – für uns alle!
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