Kvadrat Guide-Gesamt

WOHNEN
INTERVIEW
01
Ende 2018 wurde der belgische Architekt,
Interior- und Produktdesigner
zusammen mit Anna Ebbesen in die
kreative Leitung von Sahco berufen.
„Ich glaube, dass all diese Disziplinen
auf die eine oder andere Art miteinander
verbunden sind. Hier in Flandern
haben Stoffe eine lange Tradition, mir
wurde eine Affinität dazu in die Wiege
gelegt.“ Das werde ihn aber nicht
daran hindern, nach neuen Ansätzen
und Innovationen zu forschen. Es geht
um nicht weniger, als die Wahrnehmung
von Interieurs herauszufordern.
Aber gleichzeitig eine Vision zu haben
und den roten Faden weiterzuspinnen,
der sich durch seine Arbeit zieht: überraschen,
aber nicht zu viel.
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WWW.VINCENTVANDUYSEN.COM
01
Als die
Zwillinge den
Art-déco-Bau
übernahmen,
wich die formale
Strenge
familiärer
Lockerheit
02
Im Salon
ergänzen
Sitzmöbel
von Christian
Liaigre
und Axel
Vervoordt
van Duysens
Entwürfe
02
Von oben:
„Opal“,
„Gem“ in
Rosa und
Jacquard
„Mica“ aus
der Sahco-
Kollektion
4 Tipps
von Sahco-Designer Vincent van
Duysen zum Einrichten mit Stoffen
1Wie gelingt auch mit neutralen
oder natürlichen Tönen
ein spannendes Interieur?
In der Natur finden sich die unterschiedlichsten
Texturen, das macht sie so interessant.
Dieses Prinzip lässt sich auf die Einrichtung
übertragen: Durch die Kombination
von feinen und groben Strukturen, hellen
und dunklen Tönen oder Modernem mit
Klassischem schafft man ähnliche Gegensätze
und somit Spannung.
2Wie lang sollten Vorhänge sein,
damit sie lässig wirken?
Das ist schwer zu verallgemeinern.
Es kommt immer auf den Raum und
den gewählten Stoff an. Leinen oder leichte
Textilien wirken einfach lässiger als
schwere. Ich lasse Vorhänge gerne auf dem
Boden ruhen, das wirkt so, als wären
sie schon immer da gewesen. Wichtig ist,
dass sie natürlich und nicht arrangiert
aussehen. Wer unsicher ist, sollte sich vom
Raumausstatter beraten lassen.
Fotos: © VG Bild-Kunst Bonn 2019, Ettore Spalletti (1)
3Welches ist der häufigste
Fehler, der bei der Auswahl von
Textilien gemacht wird?
Es gar nicht erst zu versuchen. Oder nicht
zu erkennen, wann die Mischung genau
richtig ist und wann es zu viel wird. Man
muss ein Gespür dafür entwickeln, welche
Muster oder Töne gut zusammenpassen.
Ich persönlich würde immer in einer
Farb familie bleiben und nicht mehr als
ein, zwei Kontraste im Raum setzen.
Auch oder gerade was die Muster betrifft.
Moodboard der
neuen Designwelt
4Warum brauchen wir zu Hause Stoffe?
Sie bringen Wärme, Gemütlichkeit und
Individualität wie kein anderes Stilmittel.
Außerdem kann man mit ihnen einfach, aber
effektvoll Veränderungen vornehmen. Für mich
sind sie in jedem Raum unverzichtbar.
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