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Ron erklärt die welt...<br />

Ihr könnt mir<br />

erzählen, was ihr wollt. Ich gründe<br />

jetzt die Bewegung der „Antitarier“. Mir reicht es! Ab<br />

heute wird einfach NICHTS mehr gegessen. Ich weiß, dass diese<br />

Bewegung auf Dauer zum Scheitern verurteilt sein wird. Denn<br />

<strong>ke</strong>ine Nahrung mehr zu sich zu nehmen, führt relativ bald zum<br />

Tod. Zumindest sterbe ich dann mit weißer Weste gegenüber<br />

meinen Mitmenschen und dem Planeten. Frei nach dem Motto:<br />

„Du kannst nicht alles haben!“<br />

Niemand wird eine überzeugte Vegetarier*in, wenn er oder sie<br />

zuvor für die eigene Ernährungsweise Beschimpfungen und Mobbing<br />

ertragen muss. Aussprüche wie „ernähre dich endlich vegan,<br />

du Schwein!“ ist einfach nutzlos, aber leider etwas, das ich im<br />

Internet viel zu häufig lese. Das sollte sich ändern. Lieber die<br />

Menschen zum Nachden<strong>ke</strong>n anregen, anstatt sie aufzuregen. Wer<br />

anderen das Essen zerredet, ist selber die ungenießbarste Beilage<br />

am Tisch. Wie wäre es damit: Kocht Ihnen doch mal etwas Lec<strong>ke</strong>res.<br />

Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen – vielleicht könnt<br />

ihr auf diesem Wege die Köpfe und Herzen eurer Mitmenschen<br />

für die fleischlose Sache gewinnen.<br />

Und das ist vielleicht das Wichtigste: Das wir zusammen einfach<br />

mal wieder lernen, wie man eigentlich gutes, lec<strong>ke</strong>res und gesundes<br />

Essen kocht. Das gilt für alle Ernährungsstile! Es nützt nichts<br />

vom XXL-Burger auf den XXL-Veggieburger zu wechseln. Müll<br />

bleibt Müll, auch in deinem Magen. Viele Kinder können heute<br />

schon nicht mehr Äpfel von Birnen unterscheiden, weil sie gar<br />

nicht mehr wissen, wie so etwas aussieht, geschweige denn, wo<br />

Alles- oder Nichtfresser<br />

Es scheint zumindest der einzige Weg zu sein, nicht darüber diskutieren<br />

zu müssen, was man der Welt doch mit seinem eigenen<br />

Ernährungsstil an Leid zufügt. Damit wir uns nicht falsch<br />

verstehen: Ich ernähre mich zu 95 % vegetarisch, bin aber <strong>ke</strong>in<br />

Mitglied der vegetarischen Glaubensgemeinschaft. Ich will ja<br />

wegen der 5 % Fleisch in meiner Ernährung nicht in die Gemüsehölle<br />

kommen. Oder gar zur Strafe als Pflanzenfresser wiedergeboren<br />

werden, um auf meinem eigenen Teller zu landen. Das<br />

ist wirklich <strong>ke</strong>ine schöne Vorstellung. Zum Glück gibt es diese<br />

Religion auch nicht wirklich. Trotzdem erscheinen mir manche<br />

ihrer Anhänger*innen als recht dogmatisch.<br />

Immer wieder gerät man an diese verbohrten Gestalten, die ihre<br />

Ernährungsweise zum Glauben ausgerufen haben. Leider fragt<br />

<strong>ke</strong>ine der missionarischen Vegetarier*innen oder Veganer*innen<br />

mal nach, was sie mit ihrer Verbohrtheit eigentlich<br />

ihren Mitmenschen<br />

antun.<br />

es wächst. In den Fast-Food-Restaurants und Schnellimbissen<br />

dieses Landes verlernen wir das Kochen und jegliches Wissen<br />

über das, was wir eigentlich essen. Weil es so schön bequem ist.<br />

Mein Vorschlag, bevor ich nun das Essen endgültig einstelle und<br />

mich nie wieder für meinen Ernährungsstil schlecht fühlen muss:<br />

Lasst uns doch lieber erst einmal dafür sorgen, dass wir genug<br />

über unser Essen und seine Zubereitung wissen. Fleisch ist nicht<br />

gleich Fleisch und Weizen nicht gleich Weizen. Tauscht euch<br />

aus bei einem selbst gekochten Gericht. Besetzt die Küchen und<br />

probiert euch aus. Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung, dass<br />

unterschiedlicher Ernährungsformen in Harmonie nebeneinander<br />

existieren können.<br />

Cornelius Dahm

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