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[ke:onda] Ressourcen!

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Das Wort „<strong>Ressourcen</strong>“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen<br />

und bedeutet so viel wie „hervorquellen“. Die Vorstellung,<br />

dass die Schätze der Natur unendlich verfügbar sind, prägte über<br />

Jahrhunderte den Umgang mit Holz, Kohle, Erdgas, Mineralöl und<br />

mineralischen Rohstoffen. Dass Boden, Wasser und Luft wichtige<br />

Funktionen im Ökosystem Erde haben, war noch <strong>ke</strong>in Thema.<br />

Doch dieser Reichtum ist begrenzt und nur zum Teil erneuerbar.<br />

Laut des vom WWF herausgegebenen „Living Planet Report 2014“<br />

verbraucht die Menschheit pro Jahr ca. 50 % mehr Biokapazität,<br />

als die Erde innerhalb dieses Zeitraums regenerieren kann.<br />

Gesucht wird:<br />

Gutes Leben<br />

mit deutlich weniger <strong>Ressourcen</strong>verbrauch!<br />

von Nina Bartz<br />

So verdrängen z.B. Rinderzucht und Sojaanbau Tropenwälder für<br />

den weltweit steigenden Fleischkonsum, zusammen mit Plantagen<br />

für den zunehmenden Anteil von Agrartreibstoffen. Wasser<br />

ist vielerorts zu einem knappen Gut geworden, nicht zuletzt dort,<br />

wo Baumwollanbau in immer troc<strong>ke</strong>nere Regionen vorstößt. Noch<br />

nicht überschaubare Risi<strong>ke</strong>n für die Grundwasserressourcen sind<br />

mit dem sogenannten „Fracking“ verbunden.<br />

Unser Lebensstil beschleunigt den Klimawandel und den Verlust<br />

von Biodiversität: In der Zeit von 1970 bis 2010 hat sich laut<br />

WWF die Zahl der an Land und im Meer lebenden Arten um 39 %<br />

verringert, im Süßwasser sogar um 76 %.<br />

Die Erderwärmung führt dazu, dass Rohstoffe in der Arktis zugänglich<br />

werden. Dort soll unter anderem ein Fünftel der weltweiten<br />

Erdöl und -gasvorkommen lagern. Mit der Eisschmelze kommen<br />

neue Konflikte auf: Welche Staaten haben Anrecht auf diese<br />

Vorkommen? Ist es ökologisch vertretbar, in einem so sensiblen<br />

Ökosystem wie der Arktis Öl zu fördern?<br />

Wir führen ein Leben zu Lasten ärmerer Länder und künftiger<br />

Generationen. Unser Umgang mit <strong>Ressourcen</strong> ist somit eine Frage<br />

globaler Gerechtig<strong>ke</strong>it und eine nachhaltigen Zukunft.<br />

Michael Func<strong>ke</strong>-Bartz arbeitet in der internationalen Zusammenarbeit<br />

im Bereich <strong>Ressourcen</strong>effizienz und hat seine Eindrüc<strong>ke</strong><br />

in Fotos festgehalten. Einige davon hat er für diese Ausgabe zur<br />

Verfügung gestellt. Sein Kommentar zum Thema:<br />

„Der weltweite Rohstoffhunger führt dazu, dass der Bergbau<br />

immer weiter in sensible Ökosysteme vorstößt, wie zum<br />

Beispiel tropische Regenwälder, arktische Regionen und die<br />

Weltmeere. Auch wird es immer aufwändiger, wichtige Metalle<br />

wie Gold, Kupfer oder auch Seltene Erden zu gewinnen, da in<br />

vielen Minen nur noch Gestein mit einem deutlich geringeren<br />

Erzanteil abgebaut wird. Dies bedeutet mehr Transport,<br />

Energie aufwand, Chemikalieneinsatz, Umweltschäden und<br />

auch Landkonflikte mit der dort lebenden Bevöl<strong>ke</strong>rung.<br />

Bereits heute verbraucht die Menschheit mehr natürliche<br />

<strong>Ressourcen</strong>, als das Ökosystem Erde erneuern kann. Würden<br />

alle Menschen so viele <strong>Ressourcen</strong> verbrauchen wie in<br />

Deutschland, so würden mehr als zwei Erden benötigt. Wollen<br />

wir die Perspektiven kommender Generationen nicht massiv<br />

beeinträchtigen, so müssen Länder wie Deutschland ihren<br />

<strong>Ressourcen</strong>verbrauch auf ein global gerechtes und ökologisch<br />

verträgliches Maß reduzieren.“<br />

Was ist deine Meinung?<br />

Unter Biokapazität versteht<br />

man die Fähig<strong>ke</strong>it der Natur, nutzbare <strong>Ressourcen</strong> bereitzustellen<br />

und Reststoffe wie Abfälle und -gase aufzunehmen.<br />

Der Ökologische Fußabdruck entspricht der Fläche, die<br />

z.B. von einem Land benötigt wird, um seinen Bedarf an Energie<br />

und Rohstoffen zu dec<strong>ke</strong>n und seine abbaubaren Abfälle und<br />

CO 2<br />

-Emissionen aufzunehmen. Hochgerechnet auf alle Menschen<br />

wird dieser Flächenverbrauch mit der Fläche verglichen,<br />

die uns auf der Erde zur Verfügung steht.<br />

Quelle: http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/<br />

WWF_LPR2014_Kurzfassung.pdf<br />

Du willst wissen wie hoch dein persönlicher ökologischer<br />

Fußabdruck ist? Dann berechne ihn auf:<br />

http://www.footprint-deutschland.de/

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