TE KW 12
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Tiroler Almbauern können tief durchatmen<br />
Ab April sind die Tiroler Landwirte haftpflichtversichert - Eigenverantwortung für Almwanderer wird gesetzlich verankert<br />
Tirols Landwirte können tief<br />
durchatmen! Nach dem so genannten<br />
„Kuh-Urteil“ vor vier<br />
Wochen am Landesgericht<br />
Innsbruck stellt sich das Land<br />
Tirol nun hinter die Bauern.<br />
Bereits ab April tritt ein Versicherungsschutz<br />
in Kraft, der<br />
für Rechtssicherheit sorgt.<br />
Zudem wird die Eigenverantwortung<br />
von Personen, die auf<br />
Almen unterwegs sind, im Tiroler<br />
Almschutzgesetz verankert.<br />
„Wir wollen von den Almgebieten<br />
niemanden aussperren,<br />
sondern ein gutes Miteinander“,<br />
betonte Landeshauptmann<br />
Günther Platter vergangenen<br />
Donnerstag bei einem<br />
Pressegespräch im Landhaus.<br />
Von Gebi G. Schnöll<br />
Mehr als 2.000 bewirtschaftete<br />
Almen gibt es in Tirol. 9.500<br />
bäuerliche Betriebe treiben jeden<br />
Sommer 110.000 Rinder auf die<br />
Almweiden. Tirol ist das Almenland<br />
Nummer eins in Österreich.<br />
LH Günther Platter und LH-Stv.<br />
Josef Geisler präsentierten am vergangenen<br />
Donnerstag im Landhaus<br />
gemeinsam mit dem Präsidenten<br />
der Landwirtschaftskammer Tirol,<br />
Josef Hechenberger, Maßnahmen<br />
für ein gutes Miteinander im Almgebiet:<br />
„Wir erweitern den Versicherungsschutz<br />
für die Landwirte<br />
mit Weidevieh und verankern die<br />
Eigenverantwortung von Personen,<br />
die in Almgebieten unterwegs sind,<br />
im Tiroler Almschutzgesetz. Damit<br />
schaffen wir Rechtssicherheit für die<br />
heimischen Bauern – und das ist die<br />
Grundvoraussetzung dafür, dass die<br />
Almsaison gesichert ist und die Tiroler<br />
Almen für Einheimische und<br />
Gäste offen bleiben“, betonten LH<br />
Günther Platter und LH-Stv. Josef<br />
Geisler unisono.<br />
TIROLER WEGEVERSICHE-<br />
RUNG FÜR LANDWIR<strong>TE</strong> MIT<br />
WEIDEVIEH. Die Erweiterung<br />
des Versicherungsschutzes basiert<br />
auf dem Tiroler „Mountainbike-<br />
Modell“ – eine Haftplicht- und<br />
Rechtsschutzversicherung des Landes,<br />
mit welcher Wegehalter, Grundeigentümer<br />
und Bewirtschafter<br />
im Schadensfall bei Unfällen mit<br />
Mountainbikern geschützt sind. Die<br />
Versicherung, die nach dem „Kuh-<br />
Urteil“ den Bauern Rechtssicherheit<br />
bietet und die ab April in Kraft<br />
20./21. März 2019<br />
Wenn sich Wanderer dem Weidevieh nähern, müssen sie künftig auch Eigenverantwortung übernehmen. Das wird nun im<br />
Tiroler Almschutzgesetz und offenbar auch im Bundesgesetzblatt so verankert.<br />
Symbolfoto: pixabay.com<br />
tritt, kostet rund 50.000 Euro. „Die<br />
Kosten trägt das Land Tirol. Mit der<br />
Versicherung erfolgt nun eine Erweiterung<br />
um das Haftungsrisiko von<br />
Landwirten bzw. Bewirtschaftern<br />
des Waldes oder der Alm im Zusammenhang<br />
mit der Tierhalterpflicht<br />
bzw. Weidetieren. Damit ist bereits<br />
für den heurigen Almsommer gewährleistet,<br />
dass die Tiroler Bauernschaft<br />
umfassend und bestmöglich<br />
bei Vorfällen mit Weidevieh abgesichert<br />
ist“, so LH Platter. „Keiner<br />
will Almwirtschaft betreiben und<br />
gleichzeitig dem Risiko ausgesetzt<br />
sein, sein Hab und Gut zu verlieren“,<br />
begrüßte LK-Präsident Josef<br />
Hechenberger die nun gesetzten<br />
Maßnahmen.<br />
VERHAL<strong>TE</strong>NSPFLICH<strong>TE</strong>N<br />
WERDEN IM ALMSCHUTZ-<br />
GESETZ VERANKERT. Auch<br />
das Tiroler Almschutzgesetz wird<br />
um einen Paragraphen zu Verhaltenspflichten<br />
auf Almen ergänzt.<br />
„Im Wege einer Verordnung können<br />
wir dann die Verhaltenspflichten in<br />
Übereinstimmung mit dem Bund<br />
verbindlich regeln“, führt LH-Stv.<br />
Geisler an. Künftig wird damit klar<br />
geregelt, dass der Almbetrieb nicht<br />
beeinträchtigt und das Weidevieh<br />
nicht gestört werden soll. Dies<br />
bezieht die eigenverantwortliche<br />
Abstandseinhaltung und verantwortungsbewusste<br />
Haltung von<br />
mitgeführten Tieren mit ein. Zudem<br />
müssen Weideflächen entsprechend<br />
gekennzeichnet werden – insbesondere,<br />
wenn dort Mutterkühe mit<br />
Kälbern weiden. Die Beschlussfassung<br />
des novellierten Tiroler Almschutzgesetzes<br />
ist für den Mai-Landtag<br />
vorgesehen.<br />
BEWUSSTSEINSKAMPA-<br />
GNE. „Die Almen haben mit<br />
163.000 Hektar einen Anteil von 13<br />
Prozent an der Tiroler Landesfläche.<br />
Auch daran lässt sich ihre Bedeutung<br />
für eine leistungsfähige Almbewirtschaftung<br />
einerseits und für die<br />
Alm als Natur- und Erholungsraum<br />
andererseits ermessen“, will LH Platter<br />
ein gutes Miteinander auf den<br />
Almen auch durch Bewusstseinsbildung<br />
gefördert wissen. Dazu soll es<br />
im Frühsommer eine breit ausgelegte,<br />
mehrsprachige Informationskampagne<br />
geben, mit welcher auf<br />
verschiedenen Kommunikationskanälen<br />
auf das richtige Verhalten auf<br />
Almen – vor allem im Hinblick auf<br />
Mutterkuhherden – aufmerksam gemacht<br />
wird. Josef Hechenberger ist<br />
überzeugt davon, dass Prävention<br />
und Aufklärung entscheidend sind:<br />
„Das Verständnis, wie man sich<br />
in der Natur bewegt, wie man Tieren<br />
begegnet, ist schwindend. Hier<br />
müssen wir aufklären.“ LH Platter<br />
appeliert für Bewusstseinsbildung:<br />
„Gemeinsam mit der Lebensraum<br />
Tirol 4.0. Holding, der Landwirtschaftskammer<br />
Tirol, dem Alpenverein,<br />
dem Tiroler Bauernbund<br />
und der Tirol Werbung wollen wir<br />
ein Bewusstsein dafür schaffen, dass<br />
ein Miteinander auf Almen weiter<br />
gewährleistet werden kann und soll.<br />
Eine Alm ist kein Streichelzoo!“<br />
Stellenausschreibung<br />
Im Vinzenz-Gasser-Heim der Gemeinde Inzing gelangt<br />
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MitarbeiterIn im Pflegebereich<br />
(50% - 100%)<br />
mit abgeschlossener Ausbildung zur Pfl egeassisten/in bzw. Diplomierten<br />
Gesundheits- und Krankenpfl eger/in zur Neubesetzung.<br />
Wir sind ein engagiertes Team, bieten gutes Betriebsklima, gezielte Fortund<br />
Weiterbildung, selbständiges Arbeiten sowie einen sicheren Arbeitsplatz.<br />
Die Anstellung und Entlohnung erfolgt nach dem Gemeindevertragsbedienstetengesetz,<br />
Entlohnungsgruppe c oder d (je nach Qualifikation) mit<br />
einem Mindestgehalt von € 2.317,78 bzw. € 2.495,18 brutto bei einer<br />
Vollbeschäftigung.<br />
Die schriftlichen Bewerbungsunterlagen sind bis Freitag, 29. März 2019,<br />
beim Vinzenz-Gasser-Heim der Gemeinde Inzing, Salzstraße 18, 6401<br />
Inzing, bzw. per E-Mail an: heimleitung@inzing.tirol.gv.at zu senden.<br />
RUNDSCHAU Seite 3