01.04.2019 Simbacher Anzeiger
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1. April 2019<br />
Aus der Stadtratsitzung vom<br />
21. März 2019<br />
Von Marianne Madl<br />
Simbach. Die Stadt stellt für das<br />
laufende Jahr ein Investitionsprogramm<br />
in Höhe von 6,3 Mio. Euro<br />
auf. Das erklärte Bürgermeister<br />
Klaus Schmid bei seiner Haushaltsrede<br />
in der letzten Stadtratsitzung.<br />
Investiert wird dabei in die <strong>Simbacher</strong><br />
Feuerwehren, Straßensanierung<br />
und -beleuchtung, Abwasserbeseitigung<br />
und Wasserversorgung.<br />
Für die Breitbandversorgung<br />
kalkuliert man mit einem Investitionszuschuss<br />
von 500.000 Euro<br />
und für Grunderwerb in Zusammenhang<br />
mit Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
muss eine weitere<br />
Million Euro eingeplant werden.<br />
entfallen demnach auf die Kreisumlage.<br />
Erhebliche Beträge sind weiterhin<br />
für die Beseitigung der<br />
Hochwasserschäden notwendig.<br />
3.968.000 Euro sind hier veranschlagt,<br />
wobei diese Summe<br />
durch das Infrastrukturprogramm<br />
des Freistaats wieder ausgeglichen<br />
wird. Bisher wurden für die<br />
Schadensbeseitigung des Hochwassers<br />
bereits 15 Mio. Euro aufgewendet.<br />
Einwohnerzahl steigt<br />
Als erfreulich bezeichnete Bürgermeister<br />
Klaus Schmid die steigende<br />
Einwohnerzahl. Knapp 9.900<br />
Bürgerinnen und Bürger leben in<br />
Simbach – die positive Folge: je hö-<br />
<strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />
Max Winkler, UnS: Es ist uns gelungen<br />
einen soliden Haushalt zu<br />
erzielen. Die Investitionen nach<br />
dem Hochwasser waren und sind<br />
ein großes Problem, wir haben dafür<br />
aber eine gute Unterstützung<br />
vom Freistaat und der EU – leider<br />
nicht vom Bund. Es wäre noch interessant,<br />
extra herauszurechnen<br />
welche Investitionen auf Grund<br />
des Hochwassers entstanden sind,<br />
die normalerweise nicht auf uns<br />
zugekommen wären. Wir können<br />
dem Haushalt so zustimmen.<br />
Alfred Feldmeier, SPD: Mit dem<br />
vorliegenden Haushaltsentwurf<br />
liegt eine solide Planung vor, wenn<br />
auch das Bild nicht mehr so rosig<br />
ist wie letztes Jahr. Die dramatisch<br />
gestiegene Kreisumlageausgabe<br />
Nr. 7/2019<br />
6,3 Mio. Euro Investitionen trotz knappem Haushalt<br />
den Ortsteilen Kirchberg, Eggstetten,<br />
Erlach sowie in Simbach<br />
auf dem Kirchenplatz. Nicht betroffen<br />
sind Flächen privater<br />
Grundstückseigentümer sowie<br />
Wirtschaftswerbung die auf Grund<br />
des Bayerischen Baurechts auch<br />
auf gemeindeeigener Flächen angebracht<br />
werden darf.<br />
Neubau genehmigt<br />
Das Gebäude Münchner Str. 67<br />
an der Heraklithstraße soll abgebrochen<br />
werden. Geplant ist an<br />
gleicher Stelle als Ersatz ein zeitgemäßes<br />
Mehrfamilienhaus mit sieben<br />
Wohnungen zu errichten.<br />
Grundsätzlich gibt es dagegen keine<br />
Einwände, vor allem da sich der<br />
vorgesehene Bau in die umge-<br />
Einkommensteuerbeteiligung<br />
23 %<br />
pausch. Finanzzuweisung vom<br />
Land<br />
inkl. Bet. an Grunderwerbssteuer<br />
1 %<br />
Gewerbesteuer<br />
16 %<br />
Umsatzsteuerbeteiligung<br />
3 %<br />
Grundsteuern und<br />
Hundesteuer<br />
4 %<br />
Personalausgaben<br />
18 %<br />
Verwaltungs- u. Betriebsaufwand<br />
36 %<br />
Kalkulatorische Kosten<br />
4 %<br />
Sonstiges (hauptsächl.<br />
Kalkulat. Kosten)<br />
5 %<br />
Schlüsselzuweisungen<br />
8 %<br />
Zuweisungen u.<br />
Zuschüsse f. lfd. Zwecke<br />
11 %<br />
Konzessiosabgaben<br />
1 %<br />
Erstattungen von Land u.<br />
Gemeinden<br />
inkl. Innere Verrechnungen<br />
4 %<br />
Verkauf, Mieten, Pachten<br />
2 %<br />
Gebühren<br />
10 %<br />
Zuweisungen für lfd. Zwecke<br />
(Lernmittelfreiheit, Schülerbeförderung,<br />
Straßenunterhaltszuschuss, Kindergärten)<br />
23 %<br />
Sonstiges<br />
1 %<br />
Zuführung zum<br />
Vermögenshaushalt<br />
5 %<br />
Kreisumlage<br />
21 %<br />
Zinsausgaben<br />
1 %<br />
Gewerbesteuerumlage<br />
3 %<br />
Zum Teil sind bei den verschiedenen<br />
Projekten Investitionszuweisungen<br />
des Freistaats Bayern<br />
zu erwarten.<br />
Knapp kalkuliert<br />
Beim Haushaltsplan musste dieses<br />
Jahr knapp gerechnet werden,<br />
dennoch hat man es geschafft zu<br />
den Pflichtaufgaben und notwendigen<br />
Investitionen auch noch die<br />
Schulden weiter abzubauen. Die<br />
Gesamtverschuldung sinkt um<br />
200.000 Euro auf 10,7 Mio. Euro.<br />
Mit einen Rückgang der Einnahmen<br />
rechnet man bei der Gewerbesteuer.<br />
Hier scheint sich bereits<br />
die abkühlende Konjunktur bemerkbar<br />
zu machen, erklärte<br />
Schmid. Lediglich vier Millionen<br />
Euro sind bei der Gewerbesteuer<br />
zu erwarten. Im Vorjahr waren es<br />
noch 5,2 Mio. Euro. Nachdem laut<br />
Gemeindefinanzreformgesetzt in<br />
Zukunft auch die Solidarpaktumlage<br />
wegfällt, muss von den vier<br />
Mio. Euro Gewerbesteuern eine<br />
Umlage von 732.000 Euro abgeführt<br />
werden.<br />
Sinkend sind auch die Schlüsselzuweisungen<br />
des Freistaats, wogegen<br />
sich die Kreisumlage um 1,4<br />
Mio. Euro auf 5,1 Mio. Euro deutlich<br />
erhöht. 21 Prozent der Gesamtausgaben<br />
im Verwaltungshaushalt<br />
her die Einwohnerzahl, desto<br />
höher die Schlüsselzuweisungen<br />
des Freistaats. Somit macht sich<br />
die Ausweisung neuer Baugebiete<br />
und die Genehmigung größerer<br />
Wohnanlagen positiv bemerkbar.<br />
„Mit diesem Haushaltsplan haben<br />
wir die Grundlage, dass die<br />
Stadt 2019 handlungsfähig ist“, leitete<br />
Bürgermeister Klaus Schmid<br />
zu den Statements der Fraktionssprecher<br />
über.<br />
Dr. Bernhard Großwieser, CSU:<br />
Mein erster Gedanke war: das wird<br />
knapp. Doch die Details sind<br />
schnell klar. Nicht die Investitionen,<br />
sondern die Kreisumlage<br />
und die Schlüsselzuweisungen<br />
sind der Knackpunkt. Wir können<br />
für die Daseinsvorsorge und die<br />
Zukunft erfreulich investieren und<br />
z. B. eine Million Kosten für unsere<br />
Kindergärten tragen. Gemeinsam<br />
haben wir außerdem erreicht, dass<br />
die Verschuldung in den letzten<br />
Jahren rund fünf Mio. Euro zurück<br />
gegangen ist. Positiv ist auch, dass<br />
wir erneut vier Mio. Euro von der<br />
Landesregierung für das Infrastrukturprogramm<br />
erhalten. Alle<br />
im Gremium ziehen an einen<br />
Strang, deswegen können wir für<br />
kommende Herausforderungen<br />
weiter viel erreichen.<br />
mit 5,1 Mio. Euro sollte auf jeden<br />
Fall zur Folge haben, dass der Umlageschlüssel<br />
nächstes Jahr sinkt<br />
damit die Gemeinden und Städte<br />
von der momentan noch positiven<br />
Wirtschaftslage profitieren können.<br />
Ein wichtiges Anliegen ist das<br />
Bereitstellen von bezahlbarem<br />
Wohnbau. Simbach ist zweit größter<br />
Anteilseigner der Wohnbaugesellschaft,<br />
die im ganzen Landkreis<br />
Gebäude errichten, nicht aber in<br />
Simbach. Hier sollten wir aktiv auf<br />
den Erwerb passender Grundstücke<br />
und den Bau von leistbaren<br />
Wohnungen hinwirken.<br />
Neue Plakatierverordnung tritt<br />
in Kraft<br />
Nachdem im letzten Jahr bei der<br />
Landtagswahl eine Flut an Plakaten<br />
ungeregelt im Stadtgebiet angebracht<br />
wurden, hatte sich die<br />
CSU im Oktober für eine Überarbeitung<br />
der Plakatierverordnung<br />
eingesetzt. Diese neue Verordnung<br />
liegt jetzt vor. Demnach werden<br />
in Zukunft bei Wahlen, Volksoder<br />
Bürgerbegehren eigens vorgesehene<br />
Tafeln an ausgewählten<br />
Flächen aufgestellt. 40 Aufsteller<br />
wurden bereits erworben, die<br />
Platz für jeweils drei DIN A1 Plakate,<br />
nach Bedarf beidseitig, bieten.<br />
Geplant ist die Platzierung in<br />
benden Gebäude einfügt, lediglich<br />
der Abstand zu den benachbarten<br />
Gebäuden erfordert eine Änderung<br />
der Abstandsflächensatzung.<br />
Dem gab der Stadtrat seine Zustimmung.<br />
Auch die Errichtung eines Poolund<br />
Gartengebäudes in der Dr.-<br />
Josef-Weigl-Straße wurde genehmigt.<br />
Förderung für Wasserversorgung<br />
zugesagt<br />
Bürgermeister Klaus Schmid<br />
teilte zu Beginn der Sitzung mit,<br />
dass die Regierung von Niederbayern<br />
den Ausbau der Wasserversorgung<br />
nördlich von Kirchberg<br />
in das Programm zur Wiederherstellung<br />
der Infrastruktur<br />
(PWI 2016) aufgenommen hat.<br />
Die Stadt hatte dies beantragt,<br />
da es sich nachweislich um Folgen<br />
des Starkregens 2016 gehandelt<br />
hat. Die Kosten von netto<br />
rund 2,7 Mio. Euro werden soweit<br />
sie die städtischen Einrichtungen<br />
wie Hauptleitungen, Hochbehälter<br />
und technische Anlagen betreffen,<br />
mit dem Regelfördersatz<br />
von 100 Prozent abzüglich der erwarteten<br />
Herstellungsbeträge<br />
gefördert. Die privaten Hausanschlüsse<br />
werden mit 80 Prozent<br />
gefördert.