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syndicom magazin Nr. 10

Seit langer Zeit schon setzen wir uns für die Arbeitsrechte im Bereich Logistik, ICT und Medien ein. Gute Arbeitsbedingungen sind und waren dabei stets das Ergebnis von gemeinsamen Erfolgen. Sei Teil unserer Bewegung und gestalte mit uns deine Zukunft!

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18 Arbeitswelt<br />

«Nichts ist motivierender, als gemeinsam zu kämpfen,<br />

sich durch gemeinsame Ziele verbunden zu fühlen.»<br />

Teilnehmerin am neuen Kurs für Aktivisten im Tessin<br />

Lohnrunde 2019<br />

bei der Post<br />

Winterzeit ist Verhandlungszeit –<br />

1,2 %, 1,4 % und 1,6 %, das sind die<br />

Lohnerhöhungen in den drei Konzernbereichen<br />

der Post. Die Ergebnisse<br />

spiegeln die wirtschaftliche Situation<br />

der Konzernbereiche. So konnte<br />

bei PostFinance das beste Resultat erzielt<br />

werden. Die 1,2 Prozent bei Post­<br />

Auto sind gar einer der höchsten Abschlüsse<br />

im Transportwesen in der<br />

Schweiz in diesem Jahr.<br />

Gute Wirkung der Lohnmatrix<br />

Dank der Lohnmatrix verkleinern wir<br />

die grossen Unterschiede zwischen<br />

tiefen und hohen Löhnen. Der<br />

Pflichtanteil ist mit 0,91 % bei Post CH<br />

am höchsten (0,84 % bei PostAuto).<br />

Auch bei PostFinance, die keinen<br />

Lohnabschlüsse 2019 bei der Schweizerischen Post<br />

Konzernbereich Total Für individuelle<br />

Massnahmen<br />

Für generelle<br />

Massnahmen<br />

PostAuto AG 1,20 % 0,36 % 0,84 %<br />

Post CH AG 1,40 % 0,49 % 0,91 %<br />

PostFinance AG 1,60 % 0,80 % 0,80 % (Vorschlagswert)<br />

Quelle: <strong>syndicom</strong><br />

Pflichtanteil kennt, konnte ein Erfolg<br />

verbucht werden: Neu wird für jede<br />

Person ein Vorschlagswert errechnet.<br />

Dieser dient den Vorgesetzten als<br />

Richtwert für einen Teil der Lohnerhöhung,<br />

Abweichungen müssen begründet<br />

werden.<br />

Matteo Antonini, Leiter Sektor Logistik,<br />

ist zufrieden: «Mit der diesjährigen<br />

Lohnrunde konnten wir wieder<br />

einen Schritt in Richtung Transparenz<br />

machen. Das gilt gerade für Post­<br />

Finance mit den neuen Vorschlagswerten.<br />

Die Lohnerhöhungen können<br />

die steigenden Lebenshaltungskosten<br />

für die Mehrheit der Post­Angestellten<br />

kompensieren, das ist erfreulich.»<br />

Matthias Loosli<br />

Berechne deine Lohnerhöhung:<br />

<strong>syndicom</strong>.ch/lohn19<br />

Die Gewerkschaft sind wir<br />

Die neuen Schulungen für AktivistInnen der Sektion Tessin vermitteln<br />

Instrumente für die gewerkschaftliche Organisation in<br />

den Unternehmen. Und holen das Solidaritätsgefühl zurück.<br />

«Ich bin hier, weil ich an die Gemeinschaft<br />

glaube.» – «Ich möchte meine<br />

Streittechnik verfeinern und lernen,<br />

Gewerkschaftsarbeit gibt positive Energie, das sieht man den Teilnehmenden an. (© Sandro Mahler)<br />

wie ich mir Respekt verschaffen kann.»<br />

Oder auch: «Ich möchte wissen, wie<br />

man Konflikte besser bewältigt.» Das<br />

sagen Teilnehmende an der neuen<br />

Schulung für Aktivistinnen und Aktivisten,<br />

die im Februar bei <strong>syndicom</strong><br />

Tessin und Moesano stattfand.<br />

Rund fünfzehn Mitglieder sind da:<br />

Postboten, Chauffeure, Swisscom­<br />

Leute, Drucker, Logistik personal und<br />

eine Korrektorin. Es gibt einen Workshop<br />

zur Rolle der Personalkommission,<br />

Rekrutierungsübungen, eine<br />

(spannende) Lektion über die «Geschichte<br />

und Errungenschaften der<br />

Gewerkschaftsbewegung», ein Referat<br />

über Privatisierung. Abends wird ein<br />

Dokumentar film über die Arbeitsbedingungen<br />

in Schweden gezeigt, das<br />

bei Wohlstand und Gewerkschaft einen<br />

weltweiten Spitzenplatz belegt ...<br />

Instrumente und Ideen<br />

Es liegt positive Energie in der Luft.<br />

Am Tisch vergleichen die KollegInnen<br />

ihre Erfahrungen. Auch das ist gewerkschaftliche<br />

Organisation: sich als<br />

Teil von etwas Grösserem zu fühlen,<br />

die verloren geglaubte Zusammengehörigkeit<br />

wieder zu spüren, zu einer<br />

Denkfabrik zu werden.<br />

«Das ist unser dritter Kurs für Aktivistinnen<br />

und Aktivisten», erzählt Regionalsekretär<br />

Marco Forte. «Es war<br />

schon lange nötig, unseren Vertreter­<br />

Innen in den Betrieben rechtliche und<br />

technische Instrumente an die Hand<br />

zu geben. Wir vertiefen gesetzliche<br />

und vertragliche Aspekte, damit sie<br />

gewerkschaftliche Arbeit leisten können.<br />

Und wir geben ihnen die Mittel,<br />

um mit guten Argumenten neue Mitglieder<br />

zu gewinnen, wir vermitteln<br />

Techniken zum öffentlichen Sprechen.<br />

Wir haben immer sehr positive<br />

Feedbacks bekommen.»<br />

Pflege der Solidarität<br />

Bislang haben etwa 50 Aktivistinnen<br />

und Aktivisten an den Kursen teilgenommen.<br />

Eine Teilnehmerin kommentiert:<br />

«Es gibt nichts Motivierenderes,<br />

als gemeinsam zu kämpfen,<br />

sich durch gemeinsame Ziele verbunden<br />

zu fühlen – und auch das Solidaritäts­<br />

und Schutzgefühl.» Angestrebt<br />

wird eine partizipative und gemeinsam<br />

getragene Gewerkschaft. «Die<br />

Motivation bringt oft neue Mitglieder.<br />

Jedes neue Mitglied ist ein kleiner<br />

Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft»,<br />

sagt Forte zufrieden. Ein solcher<br />

Kurs könnte bald auch in der<br />

Westschweiz organisiert werden.<br />

Giovanni Valerio<br />

Mehr über die Kurse (in Italienisch):<br />

bit.ly/2StfBHu

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