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Helden der Seile<br />
„Soalrennen“ am Kaunertaler Gletscher<br />
Am Sonntag, dem 7. April, findet am Kaunertaler Gletscher bereits<br />
das dritte „Gletscher-Soalrennen“ statt. Gemeinsam mit dem<br />
Skiclub und der Skischule Kaunertal wird damit ein alter Brauch<br />
aus den 1930er-Jahren aufgegriffen: die Gletscherüberquerungen<br />
in einer Seilschaft.<br />
Kampf ums EU-Mandat<br />
Tiroler ÖVP-Spitzenkandidatin für<br />
EU-Wahl Thaler auf Wahlkampftour in Landeck<br />
(aktiefi) Barbara Thaler ist Spitzenkandidatin der Tiroler ÖVP<br />
für die Europawahl, steht auf Platz acht der Bundesliste und hofft,<br />
den Einzug ins Europaparlament zu schaffen.<br />
Wie es früher war: Überquerung des Kaunertaler Gletschers mit einer Seilschaft in<br />
den 30er-Jahren <br />
Fotos: Kaunertaler Gletscher<br />
Das abenteuerliche „Soalrennen“<br />
am Kaunertaler Gletscher geht am<br />
Sonntag, dem 7. April, bereits in die<br />
dritte Auflage – und auch diesmal<br />
gilt es wieder, einen Riesentorlauf<br />
mit leichten Hindernissen als Dreier-Seilschaft<br />
zu bewältigen. Mit dem<br />
außergewöhnlichen Rennen greifen<br />
die Bergbahnen einen alten Kaunertaler<br />
Brauch auf: das Überqueren<br />
von Gletschern in einer Seilschaft,<br />
aus dem das erste Seilrennen entstanden<br />
ist.<br />
In trachtigem Gewand geht es auch<br />
heute in einer Seilschaft über den Kaunertaler<br />
Gletscher.<br />
SPASS IM VORDERGRUND.<br />
Bei der „modernen“ Version des<br />
Rennens muss die Seilschaft aus drei<br />
Personen bestehen, darunter mindestens<br />
eine Frau sowie ein Mann. Während<br />
die Seillänge jedem Team selbst<br />
überlassen wird, ist die Befes tigung<br />
der Teilnehmer vorgeschrieben: Eine<br />
Person hängt fix am Seil, eine Person<br />
ist lose mit einem Karabiner verbunden<br />
und eine weitere Person hängt<br />
mit etwas Schlappseil ebenfalls fix<br />
im Seil. Die Zeit ist nur gültig, wenn<br />
alle Teammitglieder in einer Seilschaft<br />
im Ziel ankommen. „Schon in den<br />
letzten beiden Jahren war das Rennen<br />
ein voller Erfolg. Deshalb war<br />
uns klar, dass wir heuer in die dritte<br />
Auflage gehen werden“, konstatiert<br />
Eugen Larcher, Geschäftsführer der<br />
Kaunertaler Gletscherbahnen, „beim<br />
Soalrennen geht es nicht so sehr um<br />
Geschwindigkeit, sondern vor allem<br />
um den Spaßfaktor.“ Auch für musikalische<br />
Unterhaltung ist gesorgt: Ab<br />
13 Uhr heizt Alleinunterhalter Leo<br />
Payr die Stimmung an. Interessierte<br />
Teams können sich schriftlich bis Freitag,<br />
dem 5. April, um 19 Uhr bei den<br />
Kaunertaler Gletscherbahnen unter<br />
kaunertal@tirolgletscher.com anmelden.<br />
Das Nenngeld beträgt 45 Euro<br />
pro Seilschaft inklusive Essen. Das<br />
Mindestalter beträgt 12 Jahre. Weitere<br />
Informationen gibt es unter www.<br />
kaunertaler-gletscher.at ANZEIGE<br />
Programm<br />
Sonntag, 7. April:<br />
10.30 Uhr: Probedurchgang<br />
12 Uhr: Start Rennen am Karlesjoch<br />
13 Uhr: Auftritt Leo Payr<br />
15 Uhr: Preisverleihung<br />
Die Tiroler ÖVP-Spitzenkandidatin Barbara Thaler hofft, dass sie mit ihren Vorzugsstimmen<br />
den Sprung ins EU-Parlament schafft. <br />
RS-Foto: Tiefenbacher<br />
Am 26. Mai findet die Europawahl<br />
statt. Es sind noch gut 50<br />
Tage bis zum Urnengang und die<br />
37-Jährige Innsbruckerin, die Vizepräsidentin<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Tirol und Stellvertreterin von LH<br />
Günther Platter ist, möchte diese<br />
Zeit nutzen, um ihr Ziel zu erreichen:<br />
über das Vorzugsstimmensystem<br />
(wer die meisten Stimmen<br />
hat, ist gewählt) den Sprung ins<br />
EU-Parlament schaffen. „Ich mag<br />
den Wahlkampf“, meinte Thaler<br />
vergangene Woche in Landeck. Die<br />
Innsbrucker IT-Unternehmerin hat<br />
sich vorgenommen, alle Tiroler<br />
Gemeinden zu besuchen und mit<br />
möglichst vielen Leuten zu sprechen.<br />
Dabei wird natürlich auch um<br />
Vorzugsstimmen geworben. Das ist<br />
Thalers Chance, ein EU-Mandat zu<br />
bekommen und die will sie nutzen.<br />
Ihr muss es gelingen auf der Bundesliste<br />
vorzurücken. Derzeit stellt<br />
die ÖVP fünf Abgeordnete. Ziel<br />
der Volkspartei ist ein Zugewinn<br />
und ein sechstes Mandat. Das heißt<br />
nach dieser Rechnung, dass Thaler<br />
mindestens um zwei Plätze vorrücken<br />
müsste, um sich realistischerweise<br />
Hoffnungen auf einen Einzug<br />
in das EU-Parlament machen zu<br />
können. „Mir ist bewusst, dass es<br />
nicht einfach wird, die notwendige<br />
Zahl an Vorzugsstimmen zu erhalten.<br />
Nichtsdestotrotz werde ich in<br />
den verbleibenden Wochen um ein<br />
Abgeordnetenmandat weiterkämpfen,<br />
denn kein anderes Bundesland<br />
ist so unmittelbar und direkt von<br />
europäischen Themen betroffen<br />
wie Tirol. Und deshalb ist für Tirol<br />
eine direkte Vertretung in Brüssel<br />
wichtig“, betonte Barbara Thaler.<br />
THEMEN. Zwei Punkte machte<br />
Thaler zu ihren Hauptthemen: Den<br />
Transit und die Chancengleichheit.<br />
Durch die unerträgliche Belastung<br />
für Lebensqualität und Gesundheit<br />
der Tiroler sei ihr die Lösung des<br />
Problemfeldes internationaler Alpentransit<br />
ein besonderes Anliegen.<br />
„Das Transitproblem kann Tirol alleine<br />
nicht lösen. Es braucht eine gesamteuropäische<br />
Lösung“, betonte<br />
Thaler. Sie werde deshalb auf europäischer<br />
Ebene den Druck erhöhen<br />
und alle Möglichkeiten nutzen, damit<br />
die Verlagerung auf die Schiene<br />
weiter vorangetrieben und die<br />
Transitbelastung in Tirol reduziert<br />
werde. Ein weiterer prioritärer Punkt<br />
ihres Wahlkampfes ist die Chancengleichheit.<br />
„Ich will, dass jeder<br />
am Land die gleichen Chancen hat<br />
wie jene in den urbanen Zentren.<br />
„Deshalb forciere ich die Beschleunigung<br />
des 5G- und des Breitbandausbaus<br />
in unseren Gemeinden“,<br />
erklärte Thaler. Weiters fordert die<br />
ÖVP-Kandidatin die Einführung einer<br />
europäischen Digitalsteuer (um<br />
Steuer- und Standortgerechtigkeit sicherzustellen),<br />
Investitionen in Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
(zur Wohlstandssicherung), Bürokratieabbau<br />
und offene Grenzen<br />
nach innen durch Schutz der EU-<br />
Außengrenzen. „Ich werde auch dafür<br />
eintreten, dass die Fördergelder<br />
für die bäuerlichen Betriebe nicht<br />
zu den großen Agrarkonzernen wandern“,<br />
versicherte Barbara Thaler.<br />
RUNDSCHAU Seite 18 3./4. April 2019