asphalt 02/19
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Technik<br />
69<br />
tet, dass im Bereich des Ausbau<strong>asphalt</strong>es abgelagerte<br />
Probemischungen eines Offenporigen<br />
Asphaltes eine starke Rauchentwicklung im<br />
Sinne eines Schwelbrandes zeigten. Die<br />
PmB-Degradation führt zu einer Erniedrigung<br />
der Bindemittelviskosität, der durch die Verhärtung<br />
des Grundbitumens aufgrund der Asphaltenbildung<br />
aus dem exothermen Prozess entgegengewirkt<br />
wird. Nach den ZTV Asphalt-StB<br />
07 und 07/13 Tabelle 15 wird für die Offenporige<br />
Asphaltdeckschicht PA 8 im Sinne einer<br />
Richtlinie eine Schichtdicke einschließlich<br />
Abdichtung von 4,5 cm bis 5,0 cm genannt. In<br />
dem Beitrag werden jedoch Prüfschichtdicken<br />
für den Bohrkern von 3 cm bis 3,5 cm angeführt,<br />
sodass zwischen 1 cm bis 2 cm wegen der<br />
aufsteigenden Abdichtung für die Bestimmung<br />
der Raumdichte abzutrennen wären. Diese<br />
Größenordnung erscheint unwahrscheinlich,<br />
da die Wärmekapazität des PA 8 bei Anwendung<br />
der genannten Einbautemperaturen zu<br />
gering ist, um ein Aufsteigen der Abdichtung<br />
in dieser Größenordnung zu ermöglichen<br />
Zudem wird die Oberflächentextur der unterhalb<br />
der Abdichtung angeordneten Schicht – in<br />
der Regel eine Asphaltbinderschicht – durch<br />
die Abdichtung eingeebnet und oberhalb der<br />
Abdichtung liegt zur Befahrbarkeit eine<br />
Abstreuung aus 5 bis 10 kg/m² Lieferkörnung<br />
8/11 vor. Im Übrigen ist die Dichtungsschicht,<br />
vereinfacht gerechnet, bei einer Anspritzmenge<br />
von 3 kg/m² nominell rund 3 mm dick<br />
und würde bei einer Temperaturdifferenz von<br />
130 °C theoretisch etwa 1 mm aufsteigen.<br />
Noch eine weitere Anmerkung. In dem Beitrag<br />
wird von „einer SAMI-Schicht“ gesprochen.<br />
Bei dem Begriff SAMI handelt es sich um<br />
das Akronym aus Stress Absorbing Membrane<br />
Interlayer und ist mit spannungsabsorbierende<br />
Zwischenschicht zu übersetzen. Diese Schicht<br />
dient zur Sicherstellung horizontaler Verschieblichkeit<br />
durch Spannungsabbau und zur<br />
Vermeidung von Reflexionsrissen. Auch wenn<br />
für die spannungsabsorbierende Zwischenschicht<br />
in der Regel das gleiche Bindemittel<br />
und die gleiche Bindemittelmenge wie für die<br />
Abdichtung unterhalb der Offenporigen<br />
Asphaltdeckschicht angewendet wird, handelt<br />
es sich bei dieser Applikation um eine Abdichtung<br />
der darunter angeordneten Asphaltschichten.<br />
Nicht umsonst wird in den technischen<br />
Regelwerken für die Offenporige<br />
Asphaltdeckschicht der Begriff Abdichtung<br />
verwendet.<br />
Der Offenporige Asphalt hat im Straßenbau<br />
ein Alleinstellungsmerkmal für die Lärmminderung.<br />
Deshalb ist die Überprüfung der Konzepte<br />
und der Regelwerke zur Optimierung der<br />
Dauerhaftigkeit der Offenporigen Asphaltdeckschicht<br />
angebracht und zu begrüßen. •<br />
VSI<br />
Gegen schnelles Altern<br />
Asphaltdeckschichten sind der Witterung<br />
und vor allem dem immer<br />
stärker werdenden Verkehrsaufkommen<br />
ausgesetzt. Sie benötigen<br />
daher einen erhöhten Erhaltungsbedarf.<br />
Eine schnelle und kostengünstige<br />
Sanierungsmethode ist<br />
der VSI-Dünnschicht<strong>asphalt</strong>.<br />
Um die erhöhten Anforderungen an die<br />
Standfestigkeit und Griffigkeit zu erfüllen,<br />
wurden die Rezepturen der Asphaltdeckschichten<br />
reich an grober Gesteinskörnung<br />
und arm an Bindemittel optimiert. Die Folge ist<br />
eine zügige Alterung der Asphaltdeckschicht.<br />
Während sich in früheren Zeiten eher Spurrinnen<br />
gebildet hatten, ist das Schadensbild in<br />
heutigen Zeiten öfter Ausmagerungen und in<br />
der Folge Kornverlust und die Zerstörung der<br />
kompletten Struktur bis hin zu Frostaufbrüchen.<br />
Bevor es hierzu kommt, ist es möglich,<br />
mit relativ geringem zeitlichem und finanziellem<br />
Aufwand ohne Austausch der Asphaltdeckschicht<br />
diese wieder in einen ordnungsgemäßen<br />
Gebrauchszustand zu versetzen – mithilfe<br />
des VSI-Dünnschicht<strong>asphalt</strong>es.<br />
Dabei wird ein nur ca. 1 cm starker Asphalt<br />
in Kaltbauweise auf die bestehende gereinigte<br />
Fahrbahndecke aufgetragen. Nach Einbau ist<br />
die Strecke schon nach ca. 15 Minuten wieder<br />
befahrbar. Durch den Überzug mit VSI-Dünnschicht<strong>asphalt</strong><br />
werden die Oberflächeneigenschaften<br />
wie Dichtigkeit, Griffigkeit, Ebenheit<br />
im Querprofil schnell wiederhergestellt und die<br />
Nutzungsdauer um Jahre verlängert.<br />
Der Rohstoffbedarf reduziert sich durch die<br />
geringere Schichtdicke durchschnittlich um ca.<br />
50 %.<br />
Kontakt: wwwvsi-gmbh.de<br />
Der VSI-Dünnschicht<strong>asphalt</strong> ist<br />
kurzfristig und schnell einzubauen<br />
und beeinträchtigt den fließenden<br />
Verkehr kaum. (Quelle: VSI)<br />
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