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packaging journal 9_2018

Themenschwerpunkte der Ausgabe: Verpacken von Lebensmitteln und Süßwaren, Verpackungsmaschinen, Verpackungen aus Kunststoff, Marketing und Design, Verpackungsentwicklung, Messevorschau ProSweets 2019, Verpackungsnormen Teil 1, Unternehmensporträt Pilz

Themenschwerpunkte der Ausgabe:
Verpacken von Lebensmitteln und Süßwaren, Verpackungsmaschinen, Verpackungen aus Kunststoff, Marketing und Design, Verpackungsentwicklung, Messevorschau ProSweets 2019, Verpackungsnormen Teil 1, Unternehmensporträt Pilz

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„Verpackung bleibt der dominierende Sektor,<br />

auch bei den Biokunststoffen.“<br />

wie Folien eignen sich besonders für Obst und<br />

Gemüse. Sie helfen, die Haltbarkeit der Produkte<br />

zu verlängern und somit Lebensmittelverschwendung<br />

zu vermeiden. Außerdem bieten<br />

kompostierbare Verpackungen die Möglichkeit,<br />

verdorbene Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelreste<br />

gemeinsam mit der Verpackung oder<br />

gesammelt in kompostierbaren Bioabfallbeuteln<br />

dem organischen Recycling, also der industriellen<br />

Kompostierung, zuzuführen, wenn der<br />

jeweilige Gesetzgeber solche Verpackungen<br />

in der Biotonne erlaubt. Somit wird ein Beitrag<br />

zur Steigerung der Sammlung von Bioabfall geleistet,<br />

aus dem dann wertvoller Kompost oder<br />

Biogas gewonnen werden kann.<br />

Gesetzgebung ebnet Weg für Industrie<br />

Auch zu beobachten ist eine steigende Nachfrage<br />

für heimkompostierbare Produkte. Nicht<br />

zuletzt katalysiert durch die Umsetzung der<br />

EU-Richtlinie zur Reduktion von sehr leichten<br />

Plastiktüten in Frankreich, die dort auch<br />

Teil des „Gesetzes zur Energiewende und für<br />

grünes Wachstum“ ist. Seit dem 1. Januar 2017<br />

müssen Plastiktüten mit einer Dicke von unter<br />

50 Mikron heimkompostierbar sein und einen<br />

biobasierten Materialanteil von mindestens<br />

Constance Ißbrücker arbeitet seit<br />

2013 bei European Bioplastics e. V.,<br />

dem Verband der Biokunststoffindustrie<br />

in Europa, und ist dort unter<br />

anderem verantwortlich für Themen<br />

wie Standardisierung, Zertifizierung<br />

und Marktentwicklung.<br />

30 Prozent aufweisen. Der geforderte Anteil<br />

an nachwachsenden Rohstoffen in den Beuteln<br />

wird in den nächsten Jahren sogar noch stufenweise<br />

ansteigen. Heimkompostierbarkeit<br />

wird in einem eigens entwickelten französischen<br />

Standard geregelt, der die Bedingungen<br />

Abbau innerhalb höchstens eines Jahres bei<br />

niedrigen Temperaturen beschreibt. Neben<br />

den Tüten wird der Standard mittlerweile auch<br />

für Produkte wie Obstverpackungen und Einwegbesteck<br />

genutzt. Eine europäische Norm<br />

befindet sich derzeit in der Entwicklung.<br />

Im Bereich der nicht abbaubaren Verpackungen<br />

kann mit Spannung auf Anellotech und die<br />

erste 100 Prozent biobasierte PET-Flasche<br />

geblickt werden. Zusammen mit dem Getränkehersteller<br />

Suntory bringen sie derzeit<br />

eine innovative Technologie voran, bei dem<br />

Non-Food-Biomasse in erneuerbare biobasierte<br />

Bausteine umgewandelt wird. Die Kommerzialisierung<br />

des Verfahrens steht jetzt im<br />

Mittelpunkt, nachdem Pilotversuche in diesem<br />

Jahr erfolgreich verlaufen sind.<br />

Interessant wird für die Biokunststoffbranche<br />

das Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetzes<br />

in Deutschland am 1. Januar<br />

2019, welches darauf abzielt, das Recycling<br />

von Verpackungsabfällen zu stärken. In diesem<br />

wird unter anderem beschrieben, das die<br />

Institutionen, die Abfallgebühren erheben,<br />

Anreize schaffen sollen, damit Hersteller auf<br />

recycelte oder aber auch auf Materialien aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen setzen. Letzteres<br />

ist von großer Bedeutung für die Biokunststoffindustrie,<br />

da zum ersten Mal biobasierte<br />

und recycelte Materialien als gleichermaßen<br />

praktikable Lösungen anerkannt werden. Auf<br />

die Umsetzung darf man folglich gespannt<br />

sein.<br />

Bio-based Biobasierte plastics Kunststoffe are made werden from aus a wide einer range großen Auswahl<br />

von erneuerbaren, biobasierten Rohstoffen hergestellt.<br />

of renewable BIO-BASED feedstocks.<br />

Autorin<br />

Constance Ißbrücker, Head of Environmental<br />

Affairs, European Bioplastics e. V.<br />

Agro-based Agrarrohstoffe feedstocks – –<br />

plants Kohlenhydratreiche that are rich in Pflanzen, carbohydrate,<br />

wie zum such Beispiel as corn Mais or sugar und Zuckerrohr. cane.<br />

Lignocellulosische<br />

Ligno-cellulosic<br />

Biomasse feedstocks – Pflanzen, plants that<br />

die are nicht not eligible zur Lebensmittelherstellung<br />

or feed production. geeignet sind.<br />

for food<br />

Organic<br />

Bioabfälle<br />

waste<br />

als feedstocks Rohstoff<br />

Bioref nery<br />

Bioraffinerie<br />

Biobasierte Kunststoffe können aus unterschiedlichsten Rohstoffen hergestellt werden.<br />

The positive trend continues for the<br />

bioplastics industry – also in <strong>packaging</strong><br />

While the demand for bioplastics keeps growing,<br />

<strong>packaging</strong> is again the strongest market<br />

segment for bioplastics, with currently around<br />

60% of the production capacities being used<br />

in <strong>packaging</strong>. Not only new technical proposals<br />

are positioning bioplastics as market<br />

drivers for innovation, but also the legislative<br />

support from some European member states<br />

is paving the way for this positive growth.<br />

09 | <strong>2018</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

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