30.09.2021 Aufrufe

reisen EXCLUSIV - Herbst 2021

"Lieblingshotels - Neueröffnungen - Wellness"
 * Lieblingshotels 2021 * Neueröffnungen 2021 * Wellness-Hotels 2021 * City Hotel Tipps * Kempinski Berchtesgaden * Six Senses Ibiza * Four Seasons St.Petersburg * Mountainbiken in Livigno, Italien * Schlemmen im Tessin, Schweiz * Planschen in der Karibik * Segeltörn in Indonesien * Dominica - die karibische Schönheit * Tobago - Sechs To-Dos * Traumstrände auf den Bahamas * und vieles mehr


"Lieblingshotels - Neueröffnungen - Wellness"

* Lieblingshotels 2021
* Neueröffnungen 2021
* Wellness-Hotels 2021
* City Hotel Tipps
* Kempinski Berchtesgaden
* Six Senses Ibiza
* Four Seasons St.Petersburg
* Mountainbiken in Livigno, Italien
* Schlemmen im Tessin, Schweiz
* Planschen in der Karibik
* Segeltörn in Indonesien
* Dominica - die karibische Schönheit
* Tobago - Sechs To-Dos
* Traumstrände auf den Bahamas
* und vieles mehr


MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

Deutschland € 7,90 · Schweiz SFR 13,50 · Österreich € 9,00<br />

Mountainbiken in<br />

LIVIGNO, ITALIEN<br />

Schlemmen im<br />

TESSIN, SCHWEIZ<br />

Segeln in<br />

INDONESIEN<br />

Planschen in der<br />

KARIBIK<br />

Lieblings<br />

HOTELS<br />

PLUS NEUERÖFFNUNGEN & WELLNESS


Trend<br />

wahr<br />

sager<br />

Zur<br />

Online Bestellung<br />

Inspiriert durchs Leben.<br />

Jetzt am Kiosk oder im Abo.


EDITORIAL<br />

DER FLAUSCHANGRIFF<br />

Richtig warm wird mir ums Herz, wenn ich an einen Wellnessurlaub denke.<br />

Bisschen planschen, ein wenig schwitzen, viel Salat essen und gaaaanz<br />

viel Ruhe. Und das alles am besten im Bademantel. Dem flauschigen<br />

Riesen aus dem Hotelkleiderschrank. Oder etwa nicht?<br />

Leider ist mir selten ein geeigneter Bademantel in meiner Hotelvergangenheit begegnet.<br />

Und wo trägt man ihn überhaupt in der Öffentlichkeit, wenn nicht im Krankenhaus<br />

oder eben im Hotel? Im Zeitalter der Wellnessbereiche, wo auch das hinterletzte<br />

Berghotel ein Vermögen in Poollandschaften und Ruheoasen investiert, ist<br />

der Bademantel das allerwichtigste Accessoire. Aber doch nur, wenn er auch passt.<br />

Ein Spa-Urlaub ist eine Reise ins Glück. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Hotelgäste<br />

im Fahrstuhl halbnackt präsentieren. Denn kaum ein Bademantel hält, was<br />

er halten sollte, im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Neulich stehe ich bepackt und bejackt – also gerade frisch eingecheckt – in einem<br />

Fahrstuhl, als ein Herr in Frotteeschlappen und – sagen wir es so – viel zu kurzem und<br />

zu knappem Bademantel die Aufzugskabine betritt. Ich war kurz davor, die Notbremse<br />

zu ziehen, um noch das Weite zu suchen, denn ehrlich gesagt war der<br />

Anblick für mich zu viel Information. Aber gleichzeitig hatte ich Mitleid mit dem Kerl.<br />

Denn ich kenne das Problem.<br />

Wenn ich in einem Hotel einchecke, begegnen mir die Frotteemäntel meist in Größe<br />

XS. Ich bekomme sie dann nicht einmal über den Arm geschoben, geschweige denn<br />

zugebunden. Mein Mann, fast stolze zwei Meter groß, sieht in den meisten Mänteln<br />

aus, als hätte man ihm den Kinderbademantel übergezogen. So fällt Entspannen<br />

schwer.<br />

Foto: Privat; Illustration: AnnAnastasia/Shutterstock.com<br />

Natürlich hat der Mantel für mich nicht die Bedeutung wie für Dittsche, der in seinem<br />

gestreiften Exemplar gerne mitten im Imbiss steht. Oder wie der Morgenmantel,<br />

in dem Hugh Hefner gewohnt hat (Ob dieser nach Kleidung suchte, die man im<br />

Fall der Fälle einfach superschnell ablegen kann?). Aber zum Wohlfühlfaktor gehört<br />

es schon. Diese Weichheit des Seins.<br />

Deshalb mein kleiner Appell. In Fünf-Sterne-Hotels wird der Gast ja häufig zum Zimmer<br />

begleitet. Eine gute Gelegenheit, um abzuschätzen, ob alles passt und im Notfall<br />

nachzujustieren. Oder wie wäre es, für ein Wellnessaufenthalt die gewünschte<br />

Größe vorweg abzufragen. Damit der Gast nicht halbnackt durchs Hotel auf der Suche<br />

nach einem neuen Mantel umherirren muss. Wäre das nicht eine total verrückte<br />

Idee, wenn der Bademantel im Hotelkleiderschrank einfach mal passen würde?<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

Instagram @fraumuksch<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

3


4<br />

RAJA AMPAT<br />

1<br />

BERGE<br />

INHALT


KARIBIK<br />

87<br />

<strong>2021</strong><br />

Lieblings<br />

HOTELS<br />

»Trudele durch die Welt.<br />

Sie ist so schön, gib dich ihr hin,<br />

und sie wird sich dir geben.«<br />

Kurt Tucholsky<br />

TRAUMREISE<br />

KARIBIK<br />

Fotos: Kapreski/Shutterstock.com, Andre John Edwin Musgrove, Marie Tysiak, Tassilo Pritzl<br />

24 Segeltörn<br />

Wo der Pazifik gegen samtgrüne Berge<br />

strandet, buhlen bunte Fischschwärme<br />

um die Aufmerksamkeit der Schnorchler.<br />

Redakteurin Marie Tysiak war im<br />

indonesischen Inselparadies<br />

Raja Ampat auf Segeltörn.<br />

BERGE<br />

32 Seven Summits<br />

Das ist ja der Gipfel: Bei der Recherche<br />

zu dem höchsten Gipfel pro Kontinent<br />

sind wir am Ende nicht nur auf die berüchtigten<br />

Seven Summits gestoßen.<br />

38 Livigno<br />

Und Action: Das italienische Alpenstädtchen<br />

ist unter Mountainbikern äußerst<br />

beliebt. Kein Wunder, denn unzählige<br />

Trails versprechen einen Heidenspaß.<br />

44 Tessin<br />

Im Kanton Tessin sind die Seen palmengesäumt,<br />

die Alpengipfel hoch, und man<br />

spricht Italienisch. Weswegen es sich<br />

noch lohnt, zu kommen, ist die Küche.<br />

Wir haben uns durchprobiert!<br />

50 Neu auf Ibiza<br />

Das hippe Luxushotel Six Senses liegt<br />

abgelegen an der Nordspitze der Insel und ist<br />

besonders für Wellnesssuchende ein Traum.<br />

56 Neue Hotels<br />

Achtung, in diesen tollen Neueröffnungen<br />

sollte man sich einen Aufenthalt gönnen.<br />

Können wir nur empfehlen!<br />

66 Pompös in St. Petersburg<br />

Herrlich abgehoben findet unsere Reporterin<br />

Simone Sever das Four Seasons St. Petersburg,<br />

und erklärt uns, warum ein bisschen Prunk guttut.<br />

70 City-Hotel-Tipps<br />

Drei sehenswerte Städte, drei schlafenswerte<br />

Hotels – ab nach Amsterdam, Budapest<br />

und London.<br />

76 Hoch oben in Berchtesgaden<br />

Pool und Alpenpanorama spielen im Kempinski<br />

Berchtesgaden eine Nebenrolle, wenn man zu<br />

den kulinarischen Genießern gehört.<br />

80 Wellness-Hotels<br />

Die Logenplätze zum Wohlergehen sind diese<br />

glorreichen sieben Wellness-Hotels<br />

in Deutschland.<br />

88 Dominica<br />

Eine karibische Schönheit, die noch<br />

nicht jeder kennt – zwischen Regenwald,<br />

Bergen und Thermalquellen.<br />

94 Tobago<br />

Kleine sandige Buchten, eine romantisch<br />

zerklüftete Küste und ein Naturschutzgebiet:<br />

Sechs To-Dos für einen gelungenen Urlaub.<br />

96 Sint Maarten<br />

Reichen 37 Traumstrände zum Urlaubsglück?<br />

Ganz nebenbei: Natürlich gibt es noch<br />

mehr zu entdecken.<br />

102 Bahamas<br />

700 Inseln, unzählige Traumstrände und<br />

mehr als vier Dutzend Schweine: Klingt nach<br />

Traumurlaub – ist es auch!<br />

STANDARDS<br />

3 Editorial<br />

6 Reisenews<br />

8 Esskalation<br />

10 Für kleine Weltenbummler<br />

12 Städtetipp Melbourne<br />

14 Kulturtipp<br />

16 Take away<br />

18 Nachgelesen<br />

19 Vorfreude<br />

105 Kolumne<br />

106 Impressum<br />

107 Abo


eisenews<br />

Grönland ist nicht nur die größte Insel der Welt, sondern auch einer der<br />

Orte, wo der Klimawandel sichtlich spürbar ist: 320 Milliarden Tonnen Eis hat<br />

Grönland allein im Sommer 2019 verloren. Über die Geschichte, die Kultur<br />

der Inuit und den Klimawandel informiert das neue Ilulissat Icefjord Centre in<br />

Westgrönland, das umgeben von gigantischen Eisbergen und mit Blick auf<br />

den Icefjord Kangia liegt. Spektakulär ist aber auch die Architektur. Aus der<br />

Vogelperspektive ähnelt das markant gedrehte Gebäude aus Stahl, Holz und<br />

Glas einem Bumerang. Oder einer Schneeeule, die auf einem Berg landet,<br />

wenn es nach der bekannten dänischen Architektin Dorte Mandrup geht,<br />

die das Icefjord Center konzipiert hat. So oder so ist der Blick auf und vom<br />

Center auf die arktische Landschaft atemberaubend schön. Und<br />

unbedingt schützenswert! www.isfjordscentret.gl/en<br />

WEISSE WUNDERWELT<br />

6<br />

frühling 2016


HOLLA DIE WALDFEE!<br />

ICH SEH' ROT<br />

Knallrot sind die Flieger der neuen isländischen Billigflug-Airline,<br />

die seit Juni <strong>2021</strong> ihre Gäste von Reykjavík aus<br />

in neun Destinationen in Europa bringt. In Deutschland<br />

fliegt die Airline von und nach Berlin. Ein guter Grund, mal<br />

wieder im ungestümen Island vorbeizuschauen und über<br />

die Wintermonate Nordlichter zu bestaunen! Um € 70 pro<br />

Strecke, www.flyplay.com<br />

Mikroabenteuer gefällig? Aber<br />

bitte mitten in der Ruhe der Natur,<br />

gemütlich sollte es sein mit einem<br />

gewissen Komfort! Da hätten wir<br />

was: Die Waldcamps des jungen<br />

europäischen Tourismusunternehmens<br />

Nutchel, die mit einem<br />

neuen Glamping-Konzept Ruhesuchenden<br />

einen Zufluchtsort<br />

bieten. Die Gäste logieren in Cosy<br />

Cabins, komfortablen Tiny Houses<br />

mit allem Komfort, die dank<br />

des großen Panoramafensters<br />

mit der Natur zu verschmelzen<br />

scheinen. Ultimatives Hygge-Feeling<br />

inklusive. Bisher gibt es zwei<br />

Waldcamps: Das Nutchel Forest<br />

Camp Les Ardennes direkt an der<br />

luxemburgischen Grenze und seit<br />

Oktober <strong>2021</strong> hat das Waldcamp<br />

L’Alsace im französischen Elsass<br />

eröffnet. www.nutchel.de<br />

Fotos: Adam Mørk (2), teledisco (2), KJ Greenland, Philip Ruggli, MIke Swigunski<br />

DAS IST<br />

DER HIT!<br />

Die Nacht befreit<br />

zum Tag machen und<br />

tanzen, bis die Sohlen<br />

qualmen. Lange nicht<br />

mehr gemacht, nun<br />

aber wieder unbesorgt<br />

möglich: mit der teledisko,<br />

der kleinsten Disco<br />

der Welt. Rein in die<br />

umfunktionierte Telefonzelle<br />

und abtanzen.<br />

Selbst der amtierende<br />

Bundespräsident hat<br />

schon eine flotte Sohle<br />

aufs Parkett gelegt. Und<br />

keine Sorge: Was in<br />

der teledisko passiert,<br />

bleibt in der teledisko!<br />

Drei der sechs telediskos<br />

stehen in Berlin, die<br />

anderen sind buchbar.<br />

www.teledisko.com<br />

HOCHGEFÜHLE<br />

»Senda dil Dragun« ist der längste Baumwipfelpfad<br />

der Welt und windet sich in<br />

Graubünden durch den Laaxer Wald. Rund<br />

1,6 Kilometer spazieren Wagemutige auf<br />

Höhe der Baumkronen entlang. Wer nicht<br />

schwindelfrei ist, bloß keinen Blick nach<br />

unten werfen, denn es geht zwischen zwei<br />

und 28 Metern hinunter. Der Ausblick auf<br />

das Bergpanorama ist eh viel schöner.<br />

Runterkommen ist dann leicht und rasant:<br />

Über eine 73 Meter lange Rutsche saust man<br />

wieder hinab. Nicht nur für kleine Besucher<br />

ein Heidenspaß. auf.reise/laax<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

7


esskalation<br />

Auch wenn das Cover es nicht vermuten lässt, der Inhalt ist absolut nachkochenswert.<br />

Denn die ARD-Buffet-Köche Vincent Klink und Sybille Schönberger präsentieren in<br />

diesem Buch tolle Gerichte aus heimischen Produkten und beweisen, dass Regionalität<br />

alles andere als eintönig ist. Beliebte Spezialitäten aus deutschen Regionen wie<br />

Schwarzwaldforelle, Badischer Meerrettich oder Nordseekrabben werden<br />

mit passenden Rezepten vorgestellt. Und ganz nebenbei lernen wir auch<br />

etwas über die Produkte. Beispielsweise, dass wir im<br />

Kohlrabianbau Europameister sind. Oder, dass wir<br />

rohes Hähnchenfleisch nicht waschen sollten.<br />

»ARD Buffet – Regionale Genüsse«,<br />

GU Verlag, 240 S., € 24<br />

UNBEDINGT nachkochen!<br />

8<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


AFTERNOON-Tea<br />

Afternoon Tea für daheim: Keine Zeit, um nach<br />

London zu <strong>reisen</strong>, aber unheimlich Appetit auf Scones<br />

und Clotted Cream? Kein Problem: Mit der »Cream<br />

Tea Box to go« des Reisebüro Britain & Ireland Tours<br />

(BITS) kommt der Afternoon Tea nach Hause. Die<br />

Box enthält köstliche Scones, Erdbeermarmelade,<br />

Clotted Cream und English Breakfast Tea. Box ab € 9,<br />

zu bestellen unter: www.britain-ireland-tours.de<br />

Wenn Desserts wie Kunstwerke ausschauen, ist man<br />

beim Kusama Afternoon Tea im Londoner Rosewood<br />

Hotel gelandet. Inspiriert von der neuen Ausstellung<br />

»Yayoi Kusama: Infinity Mirror Rooms«, die derzeit in<br />

der Tate Gallery of Modern Art in London zu sehen<br />

ist, bietet das Hotel seinen Gästen diesen spektakulären,<br />

neuen Art Afternoon Tea. Japanische Aromen<br />

treffen auf traditionelles französisches Gebäck und<br />

große Patisserie-Kunst. Kunst am Törtchen! Fasst<br />

zu schön zum Anbeißen, aber auch definitiv viel zu<br />

lecker, um sie nicht ratzeputz aufzuessen! Ab € 75<br />

pro Person, www.rosewoodhotels.com<br />

NICHT<br />

KLOTZEN,<br />

sondern<br />

kleckern!<br />

Nicht nur für<br />

Strandtage ein<br />

witziges Accessoire:<br />

Die Korbtasche »Ice<br />

Cream« macht mit<br />

ihrem fröhlich-leckeren<br />

Design auch<br />

an grauen <strong>Herbst</strong>tagen<br />

gute Laune.<br />

Lust auf ein Eis?<br />

Immer! Um € 37,<br />

von rice über<br />

tausendkind.de<br />

DAS GEHT RUNTER WIE Öl<br />

Komplimente bekommen wir doch alle gerne. Mit<br />

dem nachhaltigen Gesichtsserum von Circly, einem<br />

neuen Münchener Label, wird man definitiv welche<br />

einheimsen. Kaffeeöl sorgt dafür, dass der Teint<br />

strahlt wie nach einem erholsamen Urlaub. 30 ml,<br />

€ 19, www.circly.eu<br />

GESCHMACK VON Welt<br />

Fotos: PR (2), Gräfe und Unzer Verlag /Wolfgang Schardt , Manufactum, Florian Kottlewski, Patricia Niven<br />

MeisterKÜCHE<br />

Keiner kocht besser in Berlin als er: Michael Schulz ist<br />

»Berliner Meisterkoch <strong>2021</strong>«. In seinem Restaurant »Irma<br />

la Douce« vereint er französisches Handwerk mit großem<br />

Ideenreichtum und Kreativität. So serviert er zu Klassikern<br />

der französischen Küche wie Austern und Rindertartar<br />

saisonale Produkte wie Waldpilze, Trüffel oder Rübchen.<br />

Oder er lässt indische, türkische oder skandinavische<br />

Komponenten mit in seine Gerichte einfließen. Deswegen<br />

bezeichnet die Jury ihn auch als einen »immer neugierigen<br />

und experimentierfreudigen Grenzgänger«, der »eine aromenreiche,<br />

klare und ganz auf den Geschmack fokussierte<br />

Küche« auf den Tisch bringt. Damit hat er Anfang <strong>2021</strong><br />

schon den ersten Michelin-Stern eingeheimst.<br />

www.irmaladouce.de<br />

Damit das Chili auch wie das Original schmeckt: Die Gewürzmischung<br />

von Schusters Würzerei hilft den Tex-Mex-Klassiker<br />

in der eigenen Küche gekonnt nachzukochen. Doch nur die<br />

wenigsten wissen, dass der scharfe Klassiker nicht aus Lateinamerika,<br />

sondern ursprünglich aus Texas kommt. Und dass<br />

Mais nicht dazu gehört. »Texanisches Chili«, um € 6, über<br />

www.manufactum.de<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

9


kleine weltenbummler<br />

SPIELLAUNE<br />

Die Autofahrt ist lang, die Laune langsam im Keller? Wie<br />

wäre es mit einem kleinen Spielchen? Hier unsere Top 5!<br />

1. Ich packe meinen Koffer! Der Klassiker braucht keine<br />

Erklärung, oder? Aber Achtung, je älter man wird, desto<br />

schwieriger wird es dann doch. Richtig gutes Gedächtnistraining!<br />

2. Wer bin ich? Einmal fühlen wie Jennifer Lopez, doch<br />

Moment, kennt mein Kind die Sängerin? Also vielleicht<br />

doch besser jemanden aus dem Kinderkanal oder aus<br />

der näheren Verwandtschaft wählen.<br />

3. Ich sehe, was, was du nicht siehst!<br />

Zugegeben, wenn sich das Auto bewegt,<br />

ist es immer schwierig, etwas außerhalb des<br />

Pkws zu nehmen.<br />

4. Lieder summen: Ob Papi den neuesten Song<br />

von Apache errät? Spätestens ab dem Einschulungsalter<br />

könnte es Konflikte geben.<br />

Während Mama noch »Fuchs, du hast die<br />

Gans gestohlen« summt, wird auf der Hinterbank<br />

ein Rap angestimmt.<br />

Kinderleicht<br />

Auf zum Zeltwochenende! Nicht ohne den Rucksack von<br />

Lässig. Wasserabweisend ist er ideal für kleine Weltentdecker<br />

und ihre kleinen und großen Abenteuer des Alltags. tenrucksack »Mini Backpack, Adventure Tipi«, um € 40,<br />

Kindergar-<br />

www.laessig-fashion.de<br />

10 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Hoch die Hände,<br />

Wochenende!<br />

Bei Regen oder Sonnenschein. Ob drinnen oder<br />

draußen. Mitten in Hamburg oder im Umland: Der<br />

»Wochenender – Lieblingsorte für Familien in und<br />

um Hamburg« gibt jede Menge Tipps, was man unternehmen<br />

kann. Von den besten Spielplätzen über<br />

Boots- und Kanuverleihe bis hin zu Kulturorten für<br />

Kinder, Parks oder Feldern zum Obstpflücken.<br />

€ 18, www.wochenender-buch.de<br />

Schu(h)biduuu<br />

Mit den schicken Sneakern von Lotta & Emil, einem<br />

nachhaltigen Label aus Osnabrück, spazieren kleine<br />

Füße stylish durch den <strong>Herbst</strong>. Ob im Kita-Alltag oder<br />

beim Kurztrip in Rom. Und Mama bekommt direkt<br />

auch noch ein Paar verpasst. Partnerlook ist eben<br />

cool. Sneaker fürs Kind ab € 55, für Mütter ab € 65,<br />

www.lottaundemil.de<br />

Fotos: PR (3), Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa (2), Sunny Studio/Shutterstock.com<br />

Im Spa mischt sich die ganze Familie ihre eigene Gesichtsmaske<br />

aus essbaren Zutaten zusammen und hat einen Heidenspaß beim<br />

Auftragen. Im Kochkurs bereiten alle gemeinsam thailändische,<br />

maledivische oder indische Spezialitäten für das Abendessen vor<br />

und beim Pflanzen von Korallen lernt Groß und Klein viel darüber,<br />

wie sich Riffe wiederherstellen lassen – so sieht ein erlebnisreicher<br />

Familien-Urlaubstag im Sheraton Maldives Full Moon Resort &<br />

Spa aus. Das Resort beweist, dass die Malediven nicht nur eine<br />

perfekte Honeymoon-Destination<br />

sind, sondern auch eine<br />

traumhafte Kulisse für Urlaub<br />

mit der ganzen Familie.<br />

www.sheratonmaldives.com<br />

herbst <strong>2021</strong>


städtetipp<br />

MELBOURNE<br />

AUF EINEN<br />

SPAZIERGANG!<br />

Für Besucher, die zum ersten Mal nach<br />

Melbourne kommen oder etwas tiefer<br />

einsteigen wollen: Nehmt euch einen<br />

Guide! Der erklärt dann die Hintergründe<br />

der AC/DC Lane, weiß viel über<br />

Architektur und kennt die coolsten<br />

Adressen. www.localing.com.au<br />

WER DAS URBANE LEBENSGEFÜHL MAG,<br />

WIRD IN MELBOURNE GLÜCKLICH: STREET-<br />

ART UND EXZELLENTEN KAFFEE GIBT ES<br />

AN JEDER ECKE. DIE STADT IST VOLLGE-<br />

STOPFT MIT KULINARISCHEN FINESSEN.<br />

UND INMITTEN DER STADT LASSEN SICH<br />

URALTE ABORIGINES-TRADITIONEN<br />

ENTDECKEN. VIER TAGE SOLLTE MAN<br />

MINDESTENS BLEIBEN, ABER AUCH SCHON<br />

24 STUNDEN REICHEN ZUM GLÜCK.<br />

12 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


Fotos: Jennifer Latuperisa-Andresen (3), Archie Sartracom, ShotPrime Studio<br />

REISE IN DIE VERGANGENHEIT<br />

Der Koorie Heritage Trust wurde 1985 zum Schutz und zur Erhaltung<br />

der Koorie-Kultur gegründet. Die Koories sind Aborigines<br />

im Südosten Australiens. Wer hier vorbeischaut, lernt etwas über<br />

die Kunst, das Handwerk, über die Artefakte und die mündlichen<br />

Überlieferungen. Neben den Galerieräumen gibt es an der<br />

Flusspromenade einige Stationen mit Kunst und Wissensspots.<br />

Authentisch spannend. www.koorieheritagetrust.com<br />

WO DIE COOLNESS SCHLÄFT<br />

Das Ovolo Laneways Hotel ist, wenn<br />

man die Lobby betritt, schmal und<br />

klein und sehr persönlich. Die Zimmer<br />

hingegen sind groß und luftig und für<br />

einen langen Aufenthalt wie geschaffen.<br />

Wirklich niedliches Hotel in der<br />

Little Bourke Street, nur wenige Schritte<br />

vom Parlamentsgebäude entfernt. Es<br />

müssen ja nicht immer die protzigen<br />

Paläste sein. www.ovolohotels.com<br />

Auf ein Gläschen Wein<br />

Im Embla trifft Rustikal auf Schick. Dieses<br />

Restaurant. mit seiner offenen Küche, übrigens<br />

einer der besten Plätze im Haus ist an<br />

der Küchenbar, kombiniert Köstlichkeiten mit<br />

exzellenten Tropfen. Die Weinkarte ist eklektisch,<br />

mit kleinen handgemachten Weinen,<br />

die neben internationalen Spitzenweinen<br />

serviert werden. www.embla.com.au<br />

Wow vietnamesisch!<br />

Nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit<br />

mit den besten Köchen aus Sydney<br />

ist Chefkoch Khanh Nguyen in Melbourne<br />

gelandet. Sein Ziel: die vietnamesische<br />

Küche aus der Billig-Ecke zu holen. Im<br />

Hipster-Restaurant Sunda, im Industriallook,<br />

kredenzt der Meister keine spießige<br />

Tradition, sondern mutige Neuerfindungen<br />

von südostasiatischen Favoriten mit<br />

lokalen Einflüssen. Eines der besten<br />

Restaurants der Stadt. Unser Favorit<br />

war die chipsartige Känguru-Sehne.<br />

Klingt komisch? Ist aber sensationell.<br />

www.sunda.com.au<br />

RAUCHZEICHEN IM PARK<br />

Der Royal Botanic Garden ist eine erholsame Oase im Trubel<br />

der Großstadt. Und eine wahre Schönheit. Interessanter wird<br />

es bei einem Spaziergang mit einem Aborigine-Führer. Plötzlich<br />

eröffnet der Garten mit seiner reichhaltigen Flora eine Tür zu<br />

einer neuen Ebene. Die der lokalen Speisen und Heilmittel. Die<br />

der Traditionen und Weisheiten. Berührend ist die traditionelle<br />

Räucherzeremonie, die neben der Begrüßung und Reinigung<br />

des Geistes auch ein Verständnis und Respekt für die Sitten und<br />

das Erbe der einheimischen Boon Wurrung und Woiwurrung<br />

vermittelt. auf.reise/botanic-gardens-victoria<br />

Kaffee und Croissant<br />

Für ein Croissant nach Australien?<br />

Auf jeden Fall. Im Lune werden 20.000<br />

Gebäckhörnchen pro Woche gebacken.<br />

Und wer eine buttrige Leckerei<br />

haben möchte, der muss eventuell<br />

Schlange stehen. Aber auch der Kaffee<br />

ist nicht zu missachten. Beides lecker<br />

und für ein schnelles Frühstück vor<br />

dem Sightseeing perfekt..<br />

www.lunecroissanterie.com<br />

13


events<br />

Museen sind gähnend langweilig? Unsere drei Tipps gewiss nicht!<br />

Hier lohnt es sich sogar, allein der Museen wegen hinzu<strong>reisen</strong>.<br />

Andenes auf der norwegischen Insel Andøya gilt als einer der weltbesten Walbeobachtungsorte. Ab dem Jahr 2022 können<br />

Besucher für eine spektakuläre Walsichtung sogar an Land bleiben: »The Whale«, das sich imposant in Form einer Walflosse aus<br />

den zerklüfteten Felsen erhebt, ist ein architektonisches Wunderwerk. Allein der Gang auf das geschwungene, steinerne Dach des<br />

rund 4.500 Quadratmeter großen Museums mit Blick weit hinaus auf den Atlantik ist eine Attraktion. Von hier aus lassen sich auch<br />

bestens Nordlichter beobachten. Im Inneren von »The Whale« wird der Wal und seine Begegnungen mit den Menschen stehen.<br />

www.thewhale.no/en<br />

1<br />

DER KURS STEHT AUF KUNST..<br />

Wenn sich der Stararchitekt Tadao Andō und der Kunstsammler<br />

und Milliardär François Pinault zusammentun, kommt ein<br />

zeitgenössisches Museum der Superlative heraus. Wo? Im<br />

Herzen von Paris, in der denkmalgeschützten ehemaligen Handelsbörse.<br />

Mit minimalen Eingriffen hat der Stararchitekt aus<br />

der Börse einen beeindruckenden Kunsttempel geschaffen. Die<br />

Werke sind nicht minder beachtlich: Pinaults außergewöhnliche<br />

Sammlung, immerhin gehört der Franzose zu den einhundert<br />

einflussreichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst,<br />

umfasst über 10.000 Gemälde, Skulpturen, Videos, Fotografien,<br />

Klangarbeiten, Installationen und Performances von fast 350<br />

Künstlern aus aller Welt. Rund 150 Werke von 32 Künstlern<br />

werden zunächst gezeigt und von Zeit zu Zeit ausgetauscht.<br />

www.pinaultcollection.com/fr/boursedecommerce<br />

WALBEKANNTSCHAFT.<br />

3IM DUNKLEN IST GUT TANZEN.<br />

Dunkelheit hat stets etwas<br />

Mystisches und Geheimnisvolles.<br />

Das fand auch der<br />

Berliner Künstler Christopher<br />

Bauder, der nun der »dunklen<br />

Materie« ein eigenes<br />

Museum widmet. Doch bei<br />

»Dark Matter« geht es nicht<br />

allein um die Dunkelheit, sondern<br />

um ihr Zusammenspiel<br />

mit den Lichtinstallationen<br />

des Künstlers. Und diese sind<br />

spektakulär. Die Besucher<br />

tauchen ab in eine Parallelwelt<br />

aus Licht, Bewegung<br />

und elektronischer Musik.<br />

Ein berauschendes Erlebnis.<br />

www.darkmatter.berlin<br />

Fotos: The Whale. Dorte Mandrup. Renderings by Mir- Bergen, Foto by WHITEvoid, Bourse de Commerce — Pinault Collection © Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier Photo Patrick Tourneboeuf<br />

14<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


ANZEIGE<br />

Besondere Orte, die bei dieser Reise entdeckt werden können, sind zum Beispiel das Café Sacher in Wien, der einzigartige Ausblick<br />

vom Burgpalast auf Budapest oder das Erlebnis-Restaurant UFO watch.taste.groove in Bratislava.<br />

Die Schönheit der Donau entdecken<br />

Besondere Momente an Bord & entspanntes Cityhopping mit VIVA Cruises<br />

Als zweitlängster Fluss Europas durchfließt die Donau ganze zehn Länder auf ihrem Weg vom<br />

Schwarzwald über das Donaudelta bis ins Schwarze Meer – so viele Länder wie kein anderer Fluss auf<br />

der Welt. Mit VIVA Cruises entdecken Gäste bei einer achttägigen Flusskreuzfahrt die beeindruckenden<br />

Landschaften und Städte, die das Ufer der Donau zu bieten hat.<br />

Die Reise startet in Passau, danach folgt ein Highlight auf das<br />

nächste. Melk, Wien, Budapest, Bratislava und Linz – bei dieser<br />

Flusskreuzfahrt erleben Urlauber gleich sechs Weltstädte in vier<br />

verschiedenen Ländern. Gemächlich geht es von Stadt zu Stadt, denn<br />

entspannter als bei einer Flusskreuzfahrt könnte Cityhopping nicht sein.<br />

Wer von der Donau nicht genug kriegen kann, entdeckt bei der 16-tägigen<br />

Reise »Naturerlebnis Donau Delta«, die bis zum Mündungsgebiet in<br />

das Schwarze Meer führt, weitere spannende Städte, die abwechslungsreichsten<br />

Landschaften und beeindruckende Sightseeing-Erlebnisse.<br />

An Bord der VIVA TIARA genießen Gäste Entschleunigung pur. Dazu tragen<br />

nicht nur die lichtdurchfluteten Kabinen und Suiten und die lockere<br />

Atmosphäre an Bord bei, sondern vor allem das VIVA All-Inclusive.<br />

Hier sind bei allen Reisen ganztags neben Vollpension auch die gesamte<br />

Barkarte mit hochwertigen Getränken, erstklassiger Service, ein Begrüßungssekt<br />

und die Trinkgelder bereits enthalten.<br />

Wir verlosen die Sieben-Nächte-Flusskreuzfahrt »Donau Weltstädte«<br />

für zwei Personen in einer Junior Suite auf dem Rubin Deck<br />

inklusive VIVA All-Inclusive im Gesamtwert von bis zu 3.590 Euro.<br />

Der Gewinner kann aus insgesamt neun Terminen von März bis Juni<br />

2022 nach Verfügbarkeit wählen. An- und Abreise, Ausflüge sowie<br />

weitere Ausgaben an Bord sind in dem Gewinn nicht enthalten. Der<br />

Gewinn ist weder übertragbar noch auszahlbar. Die Umwandlung in<br />

einen Wertgutschein ist nicht möglich.<br />

Für die Teilnahme am Gewinnspiel beantworten Sie bitte eine<br />

Frage unter: www.<strong>reisen</strong>-exclusiv.com/viva-cruises<br />

INFO<br />

Informationen zu VIVA Cruises, allen Reisen und Buchungen finden<br />

Interessierte in jedem Reisebüro, unter www.viva-cruises.com oder<br />

telefonisch unter 0211 27403250<br />

Heerdter Sandberg 30, 40549 Düsseldorf, Tel. +49 211 274 032 50,<br />

info@viva-cruises.com<br />

15


takeawayaway<br />

TRÄUM DICH WEG!.<br />

Ob Fern- oder Heimweh: Die Illustrationen von<br />

Eco Travel Poster machen bei Anblick glücklich<br />

und versetzen in die alte Heimat Hamburg oder<br />

in den letzten Neuseeland-Urlaub. Gründerin<br />

Katinka Reinke fertigt wahre Reisekunst<br />

auf Papier – und das mit grünem<br />

Bewusstsein. Die Poster kosten € 27,<br />

www.ecotravelposter.de<br />

ELEFANTÖS.<br />

Die Schwimmshorts von Nikben<br />

verbreitet schon vor dem Urlaub<br />

gute Laune. Wo es hingeht? Na,<br />

nach Tansania. Erst auf Safari<br />

Elefant, Leopard und Giraffe<br />

Hallo sagen und dann ab rüber<br />

nach Sansibar und an den<br />

Traumstränden relaxen. Aus<br />

recycelten Plastikflaschen<br />

hergestellt, € 79,<br />

https://nikben.com<br />

Wenn selbst Alltagsfahrten zum Abenteuer werden,<br />

ist man auf dem E-Fatbike von Leoncycle unterwegs.<br />

Das Design erinnert an den Spirit amerikanischer<br />

Motorräder, und so düst man gefühlt wie<br />

auf der Route 66 durch die Stadt, übers Land, auf<br />

weichen Sandpisten oder sogar über Schnee. Dank<br />

robustem Rahmen, guter Federung, noch besserem<br />

Antrieb und ultrafetten Reifen. Das ET.Cycle-Fatbike<br />

gibt es in zwei Ausführungen mit unterschiedlicher<br />

Akkuleistung (bis zu 200 Kilometer Reichweite).<br />

Ab € 1.379, www.leoncycle.de<br />

BORN TO BE WILD.<br />

HAPPY HAUT!.<br />

Majoran, Basilikum und Hopfen<br />

regenerieren die Haut sozusagen<br />

im Flug. Denn wer oft über<br />

mehrere Zeitzonen hinweg reist<br />

und unregelmäßig schläft, beansprucht<br />

auch seine Gesichtshaut.<br />

Der sanfte Balsam gehört in<br />

jedes Travelkit: »Heavy Jet Lag<br />

Balm« von Bynacht, 15 ml, € 75,<br />

über www.niche-beauty.com<br />

Den To-go-Becher des<br />

dänischen Designlabels Hay<br />

liebt man gleich doppelt:<br />

Wegen seiner hübschen<br />

Farben und weil er Kaffee,<br />

Tee oder Chai Latte unterwegs<br />

zuverlässig warm<br />

hält. In zwei verschiedenen<br />

Größen (350 ml und<br />

500 ml) erhältlich, ab € 39,<br />

www.hay.dk/de<br />

SEELENWÄRMER.<br />

LUFTIKUS.<br />

Das Paddleboard von Capital<br />

Sports sieht nicht nur richtig<br />

stylisch aus, sondern lässt sich<br />

auch in jedem Urlaubsgepäck<br />

verstauen. Ankommen, aufpumpen<br />

und raus aufs kühle Nass zum SUP.<br />

Ob auf dem See oder im Meer. Für<br />

Anfänger wie für Fortgeschrittene.<br />

»Downwind Cruiser 9.8 aufblasbares<br />

Paddelboard-Komplettset«,<br />

in zwei verschiedenen Größen<br />

erhältlich, ab € 300,<br />

www.capitalsports.de<br />

Fotos: PR (5), Sterling Lorence Photography<br />

16<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


ANZEIGE<br />

Zu Tisch in Italien<br />

Hochgenüsse auf den Schlemmerrouten und Weinstraßen<br />

Italiens Küche ist weltweit einmalig, eine Geschmacksexplosion von Aromen und Gewürzen, die<br />

gepaart mit köstlichen Düften unverwechselbar ist. Diese Einzigartigkeit hat auch die UNESCO erkannt,<br />

denn sowohl die mediterrane Küche als auch die Pizza gehören zum immateriellen Erbe des<br />

südeuropäischen Landes. Zudem weist Italien eine unglaubliche Vielfalt unterschiedlicher<br />

Gerichte auf, denn jede Gemeinde, Provinz oder Region hat ihre eigene Spezialität.<br />

Fotos:Archivio fotografi co Ente Turismo Langhe Monferrato Roero, Paolo Barone, Alessandro Castiglioni<br />

Ricotta oder Schinken auf den Schlemmerouten<br />

Verschiedene Regionalküchen erleben und schmecken Besucher auf den<br />

zahlreichen Schlemmerrouten Italiens. Hier kommt immer Frisches aus der<br />

jeweiligen Gegend auf den Tisch. Denn lokale Produkte stehen in Italien<br />

hoch im Kurs. Insgesamt gibt es im Land 299 DOP-, IGP- und STG-Produkte,<br />

also Lebensmittel mit geschützter Ursprungsbezeichnung oder geschützter<br />

geografi scher Angabe. Dazu gehören beispielsweise der Radicchio aus<br />

Treviso, der Ricotta Romana oder der San-Daniele-Schinken. In ganz Italien<br />

feiert man zudem je nach Jahreszeit die lokalen Erzeugnisse mit speziellen<br />

Märkten, den sogenannten »sagre«, und speziellen Menüs. So huldigt man<br />

im <strong>Herbst</strong> der Trüffel, den Kastanien oder den Pilzen. Für Besucher sind<br />

diese Feste eine gute Gelegenheit, um die traditionellen Lebensmittel und<br />

Gerichte kennenzulernen. Viele der Orte liegen an den sogenannten »Sentieri<br />

del Gusto«, also den Schlemmerrouten, wie beispielsweise die Straße<br />

des San-Daniele-Schinkens im Friaul. Es gibt monothematische Wege und<br />

auch solche, die sich mehreren Spezialitäten der Gegend widmen.<br />

Italien steht für ausgezeichnete Wurstwaren wie zum Beispiel Prosciutto<br />

di Parma, Culatello Zibello oder Spalla cotta von San Secondo.<br />

Genusswandern auf 150 Weinstraßen<br />

Zum Essen reicht man in Italien einen guten Wein, und der<br />

Rebensaft spielt eine große Rolle in der Kulinarik des Landes:<br />

Rund 150 Weinstraßen, die Strade del Vino, an denen insgesamt<br />

1.450 Gemeinden und 3.300 Weinkeller liegen, laden zum<br />

Genusswandern und zum Besuch beim Winzer ein. Ziel ist die<br />

Förderung des Weintourismus und des turismo slow, also eines<br />

langsamen, nachhaltigen Tourismus. Ein besonderes Highlight für<br />

Einheimische und Gäste sind die vielen Weinfeste, die von Nordbis<br />

Süditalien gefeiert werden. Eines der bekanntesten ist die<br />

»Festa dell‘Uva e del Vino« in Bardolino am Gardasee, das seit<br />

über 90 Jahren stattfi ndet und wo besonders der gleichnamige<br />

Wein ausgeschenkt wird.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.enit.de und www.italia.it/de<br />

Zur Zeit der alten Griechen war der Name Italiens »Oenotria«, da die<br />

Halbinsel schon damals für ihre außergewöhnlich guten Weine bekannt war.


nachgelesen<br />

Von Erlebnissen auf Schienen erzählt die britische Journalistin<br />

Monisha Rajesh wunderbar lebhaft in ihrem jüngst veröffentlichten<br />

Buch »In 80 Zügen um die Welt«. <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin<br />

Simone Sever hat sie – Seite für Seite – begleitet.<br />

IN 80 ZÜGEN<br />

UM DIE WELT<br />

Irgendwie sitze ich mit im Abteil, als Monisha Rajesh und ihr Verlobter<br />

Jem im Eurostar um 14:31 Uhr den Bahnhof St. Pancras in London<br />

Richtung Paris verlassen. Es ist der Beginn einer Reise eines 70.000 Kilometer<br />

langen Abenteuers auf Schienen. Um so richtig in Reiselaune zu<br />

kommen und meine europäische Komfortzone zu verlassen, brauche ich<br />

allerdings 23 Züge und ähnlich viele Seiten, um in Moskau einzufahren.<br />

Ich muss gestehen, ich fahre eher selten mit dem Zug – und das trotz<br />

meiner Flugangst. Aber unter uns, ich träume davon, irgendwann einmal<br />

an der Bar im Orient-Express, dem Belmond Royal Scotsman oder der<br />

Transsibirischen, die übrigens, so lerne ich im Buch, eine Route und kein<br />

Zug ist, Platz zu nehmen und je nach Zielort einen White Russian oder<br />

Gin Tonic zu bestellen.<br />

Die real erlebten Zugmomente der Autorin finden allerdings nicht<br />

unbedingt an der schicken Zugbar statt, sondern mittendrin im Trubel<br />

der Abteile. Gern auch mal bei nicht funktionierender Klimaanlage, etwa<br />

in der Hitze Sibiriens. Zwischen Moskau und Irkutsk hält der Zug »an<br />

etwa 80 Stationen« lässt Monisha ihre Leser teilhaben. Ich kann mir<br />

ein Bild machen von den russischen Bahnstationen: »äußerst hübsch:<br />

pfefferminzfarben gestrichen mit weißen Umrandungen und alten<br />

Uhrentürmen«, beinahe zeitgleich habe ich den Geruch von »in Papier<br />

gewickeltem geräuchertem Omulfisch, einer regionalen Spezialität« in<br />

der Nase. Die szenischen Reiseerzählungen sind informativ, immer erfahre<br />

ich nebenbei auch etwas zur Geschichte, zu lokalen Besonderheiten,<br />

zu Landschaft und Leuten. Zugfahrten, die nicht langweilig werden.<br />

Mit jedem Kapitel, mit jeder Zugnummer, jeder neuen Geschichte,<br />

wird das Paar aus London mehr und mehr zu sympathischen Reisekumpanen,<br />

die man tatsächlich auf irgendeiner der Zugfahrten irgendwo<br />

auf unserem schönen Planeten hätte kennenlernen können. Es lohnt,<br />

Monisha Rajesh und ihren Verlobten kennenzulernen und ihre<br />

»Hommage an das Reisen mit dem Zug« in einem Zug zu verschlingen.<br />

Fotos: Marc Sethi<br />

»In 80 Zügen um die Welt«<br />

von Monisha Rajesh, Edel Books,<br />

S. 400, € 17,95<br />

18 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


VORFREUDE<br />

Stadt, Land, Fluss: Durch die hübsche Altstadt Luxemburgs<br />

tänzeln, in Sri Lanka Löwenmut beweisen und auf den<br />

Faröerinseln ein blaues Wunder erleben. Bei diesen drei<br />

Reisezielen ist man in seinem Element.<br />

FREUDENTÄNZCHEN<br />

Verliebt in Luxemburg? Und wie! Denn wo sonst kann man ein ganzes Land an nur einem Wochenende<br />

erkunden. Und genau das macht den ganz eigenen Charme des letzten Großherzogtums der Welt aus:<br />

Es wirkt weltmännisch, ist dabei aber auch herrlich provinziell. Alte Festungen treffen auf futuristische<br />

Glasbauten. Wer zunächst den schönsten Blick auf die ehemalige Festung erhaschen möchte, sollte die<br />

Corniche entlangspazieren, ein Weg direkt am Rand des Felsens, auf dem die Altstadt Luxemburgs thront.<br />

Hungrig geworden? Dann auf in die hübsch verwinkelte Altstadt, in der sich so einige kulinarische<br />

Höhepunkte verstecken – von feiner Sterneküche bis rustikale Spezialitäten. Da kann man auch<br />

schon einmal ein Freudentänzchen aufführen vor Glück!<br />

Foto: Damir Babacic; Text: Ulrike Herder<br />

19


VORFREUDE | Sri Lanka<br />

Wie man dort hinauf kommt, saust es einem wohl<br />

unweigerlich durch den Kopf, wenn man dieses atemberaubende<br />

Bild anschaut. Mitten im Dschungel von<br />

Sri Lanka erhebt sich ein massiger Monolith. »Sigiriya«<br />

nennen die Einheimischen den Koloss, was so viel wie<br />

Löwenfels bedeutet, denn er erinnert in seiner Form<br />

an einen liegenden Löwen. Der 200 Meter hohe Fels<br />

ist Unesco-Weltkulturerbe und gehört zu den kulturell<br />

bedeutendsten Stätten Sri Lankas. Im 5. Jahrhundert soll<br />

der damalige Thronfolger aus Angst vor seinem rachsüchtigen<br />

Halbbruder auf den Felsen geflohen sein und<br />

sich die Festung gebaut haben lassen, deren Ruine auf<br />

dem Sigiriya thront. Der Aufstieg birgt ein paar Überraschungen<br />

in luftiger Höhe, wie die Wandmalereien der<br />

Wolkenmädchen. Apropos Höhe, auch heutzutage ist<br />

der Aufstieg noch eine kleine Herausforderung – und es<br />

bedarf wohl einigen Mutes, die teils steilen Treppen zu<br />

erklimmen und dann wieder hinabzusteigen. Doch wer<br />

das sagenhafte 360-Grad-Panorama und die Festung<br />

nach rund zwei Stunden erreicht, ist froh, den Löwenmut<br />

bewiesen zu haben. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert,<br />

auch wenn manche sich mit Flip-Flops auf den Weg<br />

machen!<br />

20


LÖWENMUT<br />

Foto: Dylan Shaw<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

21


Die Faröerinseln sind ein Land für besondere<br />

Fälle: Der Múlafossur-Wasserfall stürzt<br />

sich todesmutig von den Klippen in den<br />

bewegten Atlantik. Im Hintergrund ducken<br />

sich die hübschen Häuschen des Örtchens<br />

Gásadalur vor kargen Felsen. Bis zum Jahr<br />

2004 war der Ort einer der isoliertesten<br />

Flecken Europas, wo der Postbote einen<br />

vier Kilometer langen beschwerlichen Weg<br />

meistern musste, bevor er den Bewohnern<br />

ihre Briefe zustellen konnte. Wer hier<br />

hingelangen wollte, musste dies zu Fuß<br />

oder per Helikopter tun. Mittlerweile gibt<br />

es eine Zufahrtsstraße. Gásadalur liegt im<br />

Westen der Insel Vágar, eine von insgesamt<br />

18 Inseln, die sich in einem gleichen: einer<br />

kargen und rauen Landschaft, an der man<br />

sich nicht sattsehen kann, die stets wie<br />

vom Winde verweht scheint. Mit herzlichen<br />

Einwohnern, die sich ebenso furchtlos wie<br />

der Múlafossur-Wasserfall den unwirtlichen<br />

Lebensbedingungen entgegenwerfen.<br />

22<br />

herbst <strong>2021</strong>


VORFREUDE | Faröerinseln<br />

BUNGEESPRUNG DER NATUR<br />

Foto: Rogerio Toledo<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

23


text & fotos<br />

BMarie Tysiak<br />

Paradies<br />

Das letzte<br />

REDAKTEURIN MARIE HAT IN DER INSELWELT VON<br />

RAJA AMPAT IN WESTPAPUA DAS LETZTE PARADIES<br />

GEFUNDEN. UNTERWEGS AUF EINEM SEGELTÖRN<br />

AUF DER LUXUSYACHT PRANA BY ATZARÓ.<br />

Foto: Prana By Atzaró<br />

24<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


WELTGESCHICHTEN | Westpapua<br />

Foto: Prana By Atzaró<br />

Ein Erlebnis, das Herzklopfenmomente<br />

hervorruft – und eine Landschaft, die<br />

in ihrer vollkommenen Schönheit keine<br />

Worte findet.<br />

25


26


WELTGESCHICHTEN KARIBIK | | Westpapua Dominica<br />

Den schönsten Platz auf dem Boot habe ich zweifelsohne<br />

bereits gefunden. An der Bugspitze fläze ich, müde von<br />

zwei Tagen Flughafentreiben und Jetlag, rücklinks in den<br />

samtweichen Kissen. Die Sonne wärmt mein Gesicht, der<br />

leichte Wind spielt mit meinen Haaren. Es riecht nach<br />

Meer, die warme und klebrige Luft schmeckt salzig. Meine Augen sind<br />

geschlossen. Nur unbewusst nehme ich wahr, wie im Hintergrund unsere<br />

Crew die Prana By Atzaró abfahrbereit macht; da ist das Rattern<br />

der Ankerkette, das Quietschen beim Einholen der Tenderboote.<br />

Angekommen im Paradies<br />

Ich muss eingeschlafen sein. Ein lautes Platschen holt mich jäh zurück.<br />

Als ich die Augen öffne, weiß ich nicht, wo ich bin oder wie lange<br />

ich geschlafen habe. Über mir der hohe Mast des Zweimasters, das<br />

polierte Teakholz reflektiert das gleißende Sonnenlicht. Sehr aufmerksam<br />

hat jemand mir ein Sonnensegel aufgespannt, als ich geschlafen<br />

haben muss.<br />

Um ehrlich zu sein, wirkt meine Umgebung noch wie im Traum.<br />

So schön. Wir haben just inmitten einer tiefblauen Bucht geankert;<br />

Kreise ziehen vom leicht wankenden Boot über die sonst spiegelglatte<br />

Wasseroberfläche. Ich folge ihnen, bis sie kaum hörbar an den Kalksteinsäulen<br />

zurückprallen, die uns wie ein mächtiges, natürliches Amphitheater<br />

umgeben.<br />

Ein Meer aus Kalksteinfelsen<br />

Die haushohen Felsen, die unsere 55 Meter messende Yacht wie eine<br />

Nussschale erscheinen lassen, öffnen sich an einer Stelle zu einer kleinen<br />

Sandbucht, die gerade Platz für ein Dutzend dicht gewachsener<br />

Kokospalmen bietet. Als wäre die gesamte Szenerie inszeniert, liegt<br />

eine perfekt gereifte grüne Frucht wie drapiert auf dem weiß erstrahlenden<br />

Strand.<br />

Die Kreise enden hier und rollen zu zarten Wellen aus, der Strand<br />

ist völlig leer. Unser Boot ist der einzige Gast dieser berührenden<br />

Oper, die die Natur hier gerade spielt. Auch die kommenden Akte bleiben<br />

so unglaublich wunderbar. Die folgenden Tage verschwimmen zu<br />

einem herrlichen, in gleißendes Sonnenlicht und türkisblau getauchten<br />

Gefühl, das seither einen Platz tief in meinem Herzen einnimmt.<br />

Jeden Tag ein neues Abenteuer an Bord<br />

Jeden Morgen wachen wir an einem neuen wundersamen Ort auf,<br />

denn wir cruisen die langen Strecken nachts. Jeder Tag an einem dieser<br />

aufregenden Ankerplätze beginnt mit einem ausgedehnten und herzhaften<br />

Frühstück, frische Tropenfrüchte und reichlich Kaffee, an dem<br />

eleganten Mahagoni-Holztisch auf Deck zwei. Chefkoch Fazi scheint<br />

seine stets heitere Laune in jedes seiner Gerichte einzukochen.<br />

Dann folgen die vormittäglichen Schnorcheltrips. Was sich oberhalb<br />

der Wasseroberfläche als eine Bandbreite aus Türkistönen um einen gigantischen<br />

Kalksteinfelsen äußert, entpuppt sich beim Blick durch die<br />

Taucherbrille als wahres Labyrinth. Bei meinem liebsten Schnorchelspot<br />

vor der Insel Wayag öffnet sich der Fels unter Wasser zu Höhlen<br />

und Bögen, Lichtstrahlen schießen von allen Seiten durchs Wasser. In<br />

einer dieser kleinen Höhlen lungert hier, abseits der großen Meeresströme,<br />

ein Schwarm Riffhaie. Drumherum bevölkern die exotischsten und<br />

buntesten Korallen bizarre Formationen unter Wasser – über 75 Prozent<br />

aller weltweit vorkommenden Korallen leben in Raja Ampat.<br />

Dramatische Sonnenuntergänge vom obersten Deck<br />

Die Sommerabende bringen eine erfrischende Brise mit sich. Barfuß<br />

und in Sommerkleid wanke ich mit einem Drink zum Überlaufen voll<br />

mit frischem Mangosaft die Treppe hinauf zum obersten Sonnendeck<br />

der Prana by Atzaró. Der Name ist Programm, denn der blutrote Feuerball<br />

versinkt gerade dramatisch hinter einem kleinen, unbewohnten<br />

Eiland der Kategorie Trauminsel.<br />

Als wäre diese Kulisse nicht genug, fliegt ein riesiger Schwarm<br />

Fledermäuse aus dem tropischen Dickicht auf und quert lautstark<br />

schnatternd den farbenprächtigen Himmel. Für sie ist der Beginn der<br />

Dämmerung die Einladung dazu, raus in die Welt dieses letzten Paradieses<br />

zu schwärmen. Fehlt nur noch ein Delfin, der vor der sinkenden<br />

Sonne in einer Silhouette Sprünge vollführt. Es ist so kitschig – und<br />

wunderbar.<br />

Eine Segelyacht der Extraklasse<br />

Mein Blick schweift über das wundervolle Boot, das unter mir im<br />

letzten Sonnenlicht erstrahlt. Die Prana By Atzaró, die seit 2018 das<br />

indonesische Archipel Raja Ampat besegelt, ist einer Phinisi nachempfunden,<br />

dem traditionellen zweimastigen indonesischen Handelsboot<br />

– nur verkörpert es absoluten Luxus. Morgen werden wir tatsächlich<br />

die vollen Segel hissen, aktuell gleiten wir mit geräuschloser Motorenkraft<br />

daher.<br />

Auf drei Decks verteilen sich die Gästekabinen, wobei das Wort<br />

irreführend ist. Egal ob die Masters Suite auf dem oberen Deck mit<br />

eigener Terrasse und Badewanne mit Meerblick oder die kuschelige<br />

Banda Suite auf dem unteren Deck: Gemütliche Queensize-Betten,<br />

Regendusche und eine stilvolle, von Holz und Muscheln geprägte Einrichtung<br />

finden sich in jeder der neun Kabinen. Jedes Eckchen auf dem<br />

Boot versprüht Eleganz.<br />

Eine Crew mit Herz<br />

Das Boot, die unsagbare Landschaft dieses Paradieses – aber vor allem<br />

ist es die knapp 20-köpfige Crew der Prana By Atzaró, die diesen Trip<br />

zu einer dieser Reisen macht, die es so nur einmal im Leben gibt.<br />

»Once in a lifetime«, wie man so treffend im Englischen sagt. Eines<br />

Spätnachmittags zum Beispiel, als wir einen Bootsausflug vorbei an<br />

den besonders magischen Felskegeln, dicht mit Farnen überwuchert<br />

vor der Insel Waigeo, unternehmen, winkt uns plötzlich jemand von<br />

einem kleinen Strand her zu.<br />

Beim Näherkommen erkenne ich: Es ist Bootskapitän Michael, der<br />

uns freudig begrüßt. Hinter ihm ein gedeckter weißer Tisch auf dem<br />

weichen Sand einer kleinen Bucht, Lampions schmücken die Szene.<br />

Musik schwappt herüber, als wir schließlich vor dieser wunderschönen<br />

Überraschung haltmachen. Dahinter, zwischen zwei Kokospalmen gerahmt,<br />

brutzelt Chefkoch Fazi auf einem Grill köstlich duftende Hummer.<br />

Eine Beachbar mit kalten Getränken steht vor einem Kreis aus<br />

Sitzsäcken bereit, die sich um einen Stapel Holz reihen, der uns später<br />

herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 27


WELTGESCHICHTEN | Westpapua<br />

»Die Sonne wärmt<br />

mein Gesicht, der<br />

leichte Wind spielt<br />

mit meinen Haaren.<br />

Es riecht nach Meer,<br />

die warme und klebrige<br />

Luft schmeckt salzig.<br />

Meine Augen sind<br />

geschlossen.«<br />

28 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


herbst 2020 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 29


WELTGESCHICHTEN | Westpapua<br />

Neugierig und mit ansteckend<br />

guter Laune begrüßen die Kinder der<br />

Dörfer seltene Neuankömmlinge.<br />

Blindtext des Amanpulo<br />

wurden nach dem<br />

Vorbild der traditionellen<br />

Wohnhäuser, der<br />

sogenannten Bahay<br />

Kubo, entworfen.<br />

Die Menschen in Raja Ampat , wie hier<br />

in Yenbuba, leben vom Fischfang – auch<br />

wenn vor allem Tauch-Touristen immer<br />

häufiger das bislang unberührte Paradies<br />

für sich entdecken.<br />

für ein Lagerfeuer am Strand dienen wird. Es gibt ein Beach-BBQ, das<br />

ich so schnell nicht mehr vergessen werde.<br />

Die Tage an Bord vergehen wie im Flug<br />

Mit einem Kanu erkunde ich am letzten Nachmittag eine sanft grüne<br />

Mangrovenlandschaft, die sich hinter einer hohen Wand aus Sandstein<br />

auftut. Ein Steg gewährt mir Zutritt zu der felsigen Insel, die dramatisch<br />

aus der seichten Landschaft ausbricht. Ein hölzerner Schriftzug<br />

heißt mich willkommen: »PIYANEMO – Save our nature«. Ich binde<br />

das schmale Boot an, eine Frau eilt herbei und hilft mir an Land. Drei<br />

Jungs, um die zehn Jahre alt, lugen neugierig aus dem Holzhaus, das<br />

sich als kleiner Shop für Zigaretten, Cola, Handyguthaben und ein<br />

paar wenige, handgemachte Souvenirs entpuppt. Ihre gekräuselten<br />

Haare sind vom vielen Salzwasser hellblond geblichen, ihre dunkelbraunen<br />

Beinchen stecken in abgetragenen Basketball-Shorts und<br />

Flip-Flops. Ich blicke nicht weniger neugierig zurück.<br />

Mit der Politik bleibt es kompliziert<br />

Ein Dutzend verschiedener Papua-Stämme ist in Raja Ampat beheimatet.<br />

Die meisten der knapp 60.000 Einwohner verteilen sich auf kleine<br />

Dörfer wie zum Beispiel Yenbuba, entlang der Küste: bunte Häuser,<br />

fein säuberlich gezogene Pfade, kleine Gärten, ein Tante-Emma-Laden,<br />

eine Schule und eine prunkvolle Kirche.<br />

Die Menschen in Westpapua leben vom Fischfang, auch wenn<br />

langsam, aber stetig mehr Touristen kommen. Raja Ampat hat sich<br />

längst einen Namen auch außerhalb Indonesiens gemacht, besonders<br />

bei Tauchern. Doch mit der Politik bleibt es schwierig, auch wenn man<br />

als Tourist nichts davon mitbekommt. Westpapua, der westliche Teil<br />

der Insel Neuguinea, zu dem das Inselparadies Raja Ampat gehört, ist<br />

durch einen umstrittenen Deal zwischen den USA und den Niederländern<br />

seit 1969 Teil von Indonesien.<br />

Eine Historie der Ausbeutung, die beendet werden muss<br />

Die christlichen Papuas wurden daraufhin systematisch durch Umsiedelung<br />

muslimischer Indonesier verdrängt, ihre ungeahnten Bodenschätze<br />

werden durch dubiose Verträge von ausländischen Firmen<br />

ausgebeutet, die Umwelt dabei mutwillig zerstört. So befindet sich<br />

beispielsweise die größte Goldmine der Welt auf Westpapua. Die<br />

Papuas, deren Heimat es schließlich ist, die der größte Langzeitumweltzerstörung<br />

Indonesiens zum Opfer fällt, bleiben ungehört. Ihr<br />

langwieriger Wunsch nach Unabhängigkeit wird seither vom indonesischen<br />

Militär gewaltsam unterdrückt.<br />

Die Artenvielfalt überall in Westpapua ist eine der höchsten der<br />

Welt, die Kultur der Menschen einzigartig. Dieses Paradies muss geschützt<br />

werden, auch wenn die Regierung leider wenig dafür tut. Doch<br />

in jüngster Zeit hat sie zumindest Raja Ampat – aber eben nur einen<br />

kleinen Teil dieser Inselwelt – zu einem Naturschutzgebiet erklärt.<br />

Das letzte Paradies auf Erden<br />

Ich habe die Aussichtsplattform am höchsten Punkt der Insel erreicht.<br />

Kapitän Michael wartet bereits grinsend und drückt mir einen kalten<br />

Drink in die Hand. Noch schwer atmend trete ich an die hölzerne Brüstung.<br />

Vor mir erstreckt sich die Inselwelt in all ihren Facetten. Zweifelsohne:<br />

Raja Ampat ist das letzte Paradies auf Erden. Weit unter mir<br />

höre ich entfernt das Knattern eines Boots, ich erkenne die blonden<br />

Schöpfe der drei Jungs, die sich immer weiter entfernen, ehe sie hinter<br />

einem Kalksteinkegel verschwinden. Wir müssen Raja Ampat beschützen,<br />

nachhaltiger Tourismus kann dabei eine Schlüsselrolle spielen.<br />

Das wunderschöne Segelboot Prana By Atzaró, das dort draußen<br />

imposant in der tiefstehenden Sonne auf mich wartet, bedeutet diese<br />

Zukunft – und wird hoffentlich noch vielen Menschen einen Einblick<br />

in dieses letzte Paradies auf Erden gewähren.<br />

INFO<br />

Die Luxus-Segelyacht Prana By Atzaró segelt halbjährig um<br />

die Komodo-Inseln und dem Archipel Raja Ampat in Westpapua,<br />

beide in Indonesien. Das Boot mit seinen neun komfortablen<br />

Kabinen wird im Gesamtpaket vermietet, die Segeltörns dauern<br />

meist mindestens vier Tage. In dem Tagespreis ab ca. 12.500<br />

Euro sind bis zu 18 Passagiere (also ab ca. 700 Euro pro Person/<br />

pro Nacht) inklusive luxuriöser und umfangreicher Verpflegung,<br />

Crewservice, Massage-Anwendungen an Bord, das gesamte<br />

Programm (bis zu zwei Tauchgänge täglich, Kanus, weiterer<br />

Wassersport, Schnorcheln, Angeln, Landausflüge etc.) enthalten.<br />

Die knapp 20-köpfige Crew ist mit Leib und Seele bemüht, jedem<br />

Wunsch auf diesem Trip nachzukommen. Es wird unvergesslich –<br />

versprochen! www.pranabyatzaro.com<br />

30 herbst 2020<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


BERGE<br />

Ein Gipfel der<br />

ERLEBNISSE<br />

Gleich an der Bergstation Gaislachkogl bei<br />

Sölden prangt auf über 3.000 Metern dieses<br />

futuristische Gebäude zwischen den schneebedeckten<br />

Gipfeln, spektakulärer Drehort<br />

des James-Bond-Films Spectre. Fans des<br />

Superagenten besuchen die multimediale Erlebniswelt<br />

»007 Elements«. Nebenan wartet<br />

der nächste Hochgenuss: Im Restaurant Q<br />

werden mit atemberaubender Aussicht<br />

Gourmetküche auf Zwei-Hauben-Niveau und<br />

feinste Weine serviert. www.iceq.at<br />

DRAHTSEIL<br />

AKT<br />

Kletterfans, aufgepasst! Die<br />

neue App »FerrataGuide«<br />

verrät nicht nur die schönsten<br />

Via Ferratas in eurer Gegend<br />

und ganz Europa, sondern<br />

hat neben vielen Fotos und<br />

Beschreibungen teilweise<br />

die genaue Topografi e der<br />

einzelnen Klettersteige parat.<br />

So fi ndet man nicht nur den<br />

perfekten Weg – sondern kann<br />

sich auch ideal vorbereiten.<br />

www.ferrataguide.com<br />

Draußen sein!<br />

Fotos: Rudi Wyhlidal, Julian Rohn, Klaus Huber<br />

In persönlichen Storys und Erlebnisberichten, eindrucksvollen<br />

Fotoreportagen und spannenden Interviews erzählen<br />

bergbegeisterte Frauen von ihrer gemeinsamen Leidenschaft.<br />

Die »Munich Mountain Girls« stürmen gemeinsam die<br />

schönsten Gipfel, tauschen sich aus und inspirieren sich zu<br />

immer neuen Abenteuern – und lassen in diesem Bildband<br />

die Leser daran teilhaben. Von ihren Lieblingstouren über<br />

wertvolle Tipps für Ausrüstung, Verpflegung und Motivation<br />

bis hin zu den besten Kaiserschmarrn-Rezepten. So<br />

berührend und inspirierend, dass man sofort zum nächsten<br />

Bergabenteuer aufbrechen möchte. »Mountain Girls – Gemeinsam<br />

in der Bergwelt unterwegs« von Marta Sobczyszyn<br />

und Stefanie Ramb, Prestel Verlag, 208 S., € 32<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

31


32 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

Die Idee, alle Seven Summits zu erreichen, wird dem amerikanischen Unternehmer<br />

Richard »Dick« Bass zugeschrieben. Erst mit rund 50 Jahren entdeckte er seine Liebe<br />

für die Berge und schaffte es bis 1985 – im Alter von 55 Jahren – als Erster, die jeweils<br />

höchsten Berge der Kontinente zu besteigen. Da für ihn der auf dem Festland Australiens<br />

liegende Mount Kosciuszko als höchster Berg Australiens gilt, bezeichnet man diese<br />

Zusammenstellung der Seven Summits auch als Bass-Liste.<br />

Bergsteiger-Legende Reinold Messner sieht den Puncak Jaya in Neuguinea als den<br />

höchsten Berg Australiens an – und vollendete nur ein Jahr später, 1986, als Zweiter<br />

diese Variante aller Seven Summits. Als Messner-Liste bezeichnet man daher diese<br />

schwierigere Zusammenstellung. Reinold Messner bestieg zudem bis 1986 als erster<br />

Mensch alle 14 Achttausender – ohne jegliche Unterstützung von Sauerstoffflaschen!<br />

Bis 2016 haben über 400 Bergsteiger nach einer der beiden Listen die Seven Summits<br />

bestiegen, etwa 17 Prozent von ihnen waren Frauen. Der jüngste Bergsteiger war bei der<br />

Vollendung gerade mal 15 Jahre alt (Jordan Romero aus den USA), der älteste vermutlich<br />

76 Jahre (Werner Berger aus Südafrika/Kanada).


BERGE | Seven Summits<br />

B text<br />

Marie Tysiak<br />

Sie sind berüchtigt und sagenumwoben:<br />

die höchsten Berge der Kontinente. Bekannt als die<br />

»Seven Summits« faszinieren sie seit jeher Bergsteiger und Gipfelstürmer.<br />

Ihr Antlitz ist ehrwürdig, der Aufstieg eine sportliche Hochleistung.<br />

Wir stellen die sieben höchsten Gipfel der Welt vor<br />

– und kommen dabei sogar auf neun »Summits«!<br />

Europa: Elbrus<br />

Europas höchster Gipfel – das ist doch der Mont<br />

Blanc (4.810 Meter). Oder etwa nicht? Hier gehen<br />

die Meinungen tatsächlich auseinander, je<br />

nachdem, wo man die innereurasische Grenze<br />

genau zieht. Diese ist bis heute nämlich nicht<br />

definitiv geklärt. Neben der in Europa vorherrschenden<br />

Ansicht, nördlich des Kaukasus die<br />

Kontinente zu trennen, sieht eine ebenso weit<br />

verbreitete Grenzziehung das Kaukasus-Gebirge<br />

selbst als Grenze zwischen Asien und<br />

Europa. Nach dieser Definition ist der weitaus<br />

höhere Mount Elbrus auf russischem Gebiet<br />

im Kaukasus die höchste Erhebung des europäischen<br />

Kontinents.<br />

Der Mount Elbrus ist ein erloschener Vulkan,<br />

der von 22 Gletschern überzogen ist. 145<br />

Quadratkilometer Eis bedecken den Berg samt<br />

seines Doppelgipfels – und stellen Gipfelstürmer<br />

vor eine rutschige Herausforderung. Denn<br />

auch wenn die Infrastruktur mit ausgebauten<br />

Skigebieten, Seilbahnen und Hütten vergleichsweise<br />

gut ist, verlangt der Mount Elbrus Bergsteigern<br />

nach wie vor eine enorme Fitness ab.<br />

Doch wer den Aufstieg meistert, wird mit einem<br />

atemberaubenden Panoramablick über<br />

den Kaukasus belohnt.<br />

Südamerika: Cerro Aconcagua<br />

Die Anden durchziehen den gesamten südamerikanischen Kontinent, unzählige weiße<br />

Gipfel reihen sich wie an einer Perlenkette von Peru bis an die Südspitze Chiles entlang<br />

– es ist die längste Gebirgskette der Erde. In Argentinien befindet sich der höchste Gipfel<br />

der Kette: Der unaussprechliche Cerro Aconcagua misst fast 7.000 Meter und ist damit<br />

der höchste Berg außerhalb Asiens.<br />

Fünf Gletscher befinden sich an den Hängen des schroffen Berges, der lange fälschlicherweise<br />

für einen Vulkan gehalten wurde – vermutlich aufgrund seiner markanten<br />

Form. Für die Inka war der Cerro Aconcagua heilig, 1985 entdeckten Bergsteiger eine<br />

Opferstätte samt Mumie und Opfergaben auf einer Höhe von fast 5.200 Metern.<br />

Verschiedene Routen führen auf den Gipfel – die Nordseite ist technisch vergleichsweise<br />

leicht zu besteigen –, doch aufgrund der extremen Höhen müssen etliche Tage zur<br />

Akklimatisierung unterwegs eingeplant werden. Ein erfahrener Bergsteiger sollte man<br />

deshalb in jedem Fall sein.<br />

HÖHE 6.961 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG Nach anderen, bereits erfolglosen Versuchen war 1897 schließlich der<br />

Schweizer Bergsteiger Matthias Zurbriggen mit seiner Expedition erfolgreich.<br />

SCHWIERIGKEIT technisch: mittelschwer, aber die Höhenkrankheit stellt trotz<br />

ausreichender Vorbereitung eine Gefahr dar.<br />

DAUER ca. 3 Wochen inklusive Akklimatisierung<br />

ANBIETER Bei Hauser Exkursionen lässt sich zu regelmäßigen Terminen mit<br />

Gruppenexpeditionen der Aconcagua-Gipfel besteigen. 21 Tage kosten € 5.590<br />

www.hauser-exkursionen.de<br />

Fotos: Dmitri Vaccinium, Tom Clearly<br />

HÖHE 5.642 Meter (Westgipfel)<br />

und 5.621 Meter (Ostgipfel)<br />

ERSTBESTEIGUNG Der 21 Meter niedrigere<br />

Ostgipfel wurde vermutlich früher bestiegen.<br />

Für den höheren Westgipfel gelten heute die vier<br />

Mitglieder eines britisch-schweizerischen<br />

Expeditionsteams als Erstbesteiger (1874).<br />

SCHWIERIGKEIT technisches Können: medium;<br />

körperliche Herausforderung: mittelschwer<br />

DAUER mit nötiger Akklimatisierung<br />

mindestens eine Woche notwendig<br />

ANBIETER zum Beispiel über Hauser<br />

Exkursionen, 5 Tage, ab € 785<br />

www.hauser-exkursionen.de<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

33


Für Australien und Ozeanien kämpfen gleich<br />

drei Berge um den Titel als höchster Berg des<br />

Kontinents – das liegt daran, ob man den<br />

Kontinent politisch, geografisch oder kulturell<br />

betrachtet. Da die drei Gipfel den Titel jeweils<br />

auf ihre Weise verdienen, stellen wir sie alle vor.<br />

Australischer Kontinent:<br />

Puncak Jaya<br />

Australien: Mount Kosciuszko<br />

Schnee in Australien? Ja, den gibt es. Ganz im Südosten des Landes, im letzten Zipfel<br />

von New South Wales, hebt sich der Mount Kosciuszko als höchster Gipfel der<br />

Snowy Mountains empor, immerhin 2.228 Meter. An 140 Tagen liegt hier tatsächlich<br />

Schnee – an seinen Berghängen befindet sich das Zentrum von Australiens Wintertourismus.<br />

Den langen, aber machbarem Weg hinauf nahm 1840 erstmals der<br />

polnische Entdecker Pawel Strzelecki auf sich<br />

und benannte den Gipfel nach seinem Nationalhelden<br />

Tadeus Kościuszko. Ob der Mount<br />

Kosciuszko nun der höchste Gipfel Ozeaniens<br />

ist, darüber lässt sich streiten. Fakt ist: Der<br />

Gipfel ist der höchste Punkt auf Australiens<br />

Festland – und wird kulturell oft als der Gipfel<br />

des australischen Kontinents angesehen.<br />

HÖHE 2.228 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG 1840 durch den polnischen Entdecker Pawel Strzelecki.<br />

SCHWIERIGKEIT leicht | DAUER Tagestour<br />

ANBIETER ohne Begleitung möglich, geführte Touren kosten vor Ort ab ca. € 30<br />

Ozeanien: Aoraki/Mount Cook<br />

Nimmt man nun allerdings Australien gemeinsam mit Neuseeland und den pazifischen<br />

Inseln – so wie Ozeanien inklusive Australien oft politisch gesehen wird –,<br />

so befindet sich in Neuseeland ein höherer Gipfel. Der Aoraki bzw. Mount Cook<br />

(beide Namen sind offiziell), die höchste Erhebung der neuseeländischen Alpen auf<br />

der Südinsel, misst 3.724 Meter. Benannt ist er zu Ehren des britischen Entdeckers<br />

James Cook, der als erster Europäer Neuseeland umrundete und für die Briten politisch<br />

einnahm. Der markante und felsige Gipfel, der im gleichnamigen Nationalpark<br />

samt seiner umliegenden Gletscher<br />

geschützt ist, bildet eine spektakuläre<br />

Kulisse vieler Orte der Südinsel. Eine<br />

Besteigung ist auf verschiedenen Routen<br />

möglich – doch trotz der vergleichsweise<br />

geringen Höhe muss man einige<br />

Tage für den Aufstieg einplanen.<br />

HÖHE 3.724 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG1894 gelang den drei neuseeländischen Bergsteigern Jack Clarke,<br />

Tom Fyfe und George Graham der Aufstieg.<br />

SCHWIERIGKEIT medium | DAUER ca. 6 Tage<br />

ANBIETER über alpine Guides New Zealand, 6 Tage ab ca. € 3.500<br />

www.alpineguides.co.nz<br />

Unter Bergsteigern allgemein anerkannt gilt allerdings<br />

der 4.883 Meter hohe Puncak Jaya (oft auch<br />

Carstensz-Pyramide genannt) in Indonesien als<br />

der höchste Gipfel des australischen Kontinents.<br />

Was zunächst vielleicht etwas verwirrend klingt,<br />

ist eigentlich ganz einfach: Geologisch reicht der<br />

australische Kontinent, also die kontinentale Platte,<br />

auf der Festlandaustralien liegt, bis nach Neuguinea.<br />

Dort liegt auf der indonesischen Hälfte<br />

der Insel in West-Papua der vulkanische Gipfel.<br />

Geografisch gehört der Puncak Jaya (zu Deutsch<br />

etwa Siegesgipfel) zu Australien, politisch gesehen<br />

allerdings zu Indonesien. Die Besteigung des<br />

Berges ist, trotz seiner vergleichsweise geringen<br />

Höhe, klettertechnisch dem Mount Everest gewachsen.<br />

Selbst professionelle Gipfelstürmer sind<br />

vielen Schwierigkeiten ausgesetzt. Wer nicht mit<br />

dem Helikopter anreist, muss tagelang durch den<br />

Dschungel waten, um schließlich zum Fuß des<br />

Berges zu gelangen. Heftige Kletterpassagen über<br />

blanken Fels, eine schlechte Infrastruktur und<br />

politische Unruhen erschweren das Bergglück.<br />

Denn: An den Hängen des Puncak Jaya liegt die<br />

größte Goldmine der Welt. Die Ausbeutung Westpapuas<br />

durch die indonesische Regierung in Zusammenarbeit<br />

mit amerikanischen Unternehmen<br />

ist seit Jahrzehnten Ursache für den gewaltsamen<br />

Konflikt zwischen Regierung und den Ureinwohnern.<br />

Nachdem das Gebiet lange abgeriegelt war,<br />

kann der Gipfel seit 2005 mit behördlicher Genehmigung<br />

wieder bestiegen werden – die Lage kann<br />

sich allerdings schlagartig ändern.<br />

HÖHE 4.884 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG Nach mehreren Versuchen<br />

gelang erst 1962 die Besteigung des höchsten Gipfels.<br />

Die Expedition wurde geleitet von dem österreichischen<br />

Bergsteiger Heinrich Harrer, seine drei Begleiter<br />

waren der Neuseeländer Philipp Tempel, der<br />

Australier Russell Kippax und der Niederländer<br />

Albertus Huizenga.<br />

SCHWIERIGKEIT schwer<br />

DAUER 10 bis 21 Tage, je nachdem, ob man mit dem<br />

Helikopter anreist<br />

ANBIETER ab ca. € 2.550 pro Person bei einer<br />

Besteigung zu viert über<br />

www.adventurealternative.com<br />

Fotos: Almazoff/Shutterstock.com, Siripong Jitchum/Shutterstock.com, Jade Stephens, Steve Halama<br />

34<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


BERGE | Seven Summits<br />

Nordamerika: Mount Denali<br />

Sie haben den Namen Mount Denali noch nie gehört? Das mag vielleicht<br />

daran liegen, dass der höchste Berg Nordamerikas bis 2015 offiziell<br />

als Mount McKinley bekannt war. Doch unter der Präsidentschaft<br />

Obamas erhielt der Berg in Alaska nun final wieder seinen ursprünglichen,<br />

einst von der indigenen Bevölkerung Alaskas zugewiesenen<br />

Namen: Denali. Der Mount Denali ragt stolze 6.190 Meter im Süden<br />

Alaskas im gleichnamigen Nationalpark empor – kein anderer Gipfel<br />

überblickt sein Umfeld wie dieser. Durch diese frei stehende Lage sind<br />

die Wetterbedingungen am Mount Denali extrem, oft verhüllt eine dicke<br />

Wolkenschicht den Gipfel. Hinzu kommt die Kälte, einst wurden<br />

auf dem Mount Denali sogar minus 73 Grad Celsius gemessen! Der<br />

heftige Wind, nicht selten bis zu 160 Stundenkilometer, erschwert die<br />

Besteigung.<br />

HÖHE 6.190 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG Als erster Mensch auf dem Gipfel gilt Walter Harper<br />

aus Alaska, der 1913 mit einer Expeditionsgruppe in einer Seilschaft der<br />

Aufstieg gelang.<br />

SCHWIERIGKEIT technisch mittelschwer, aber die extremen<br />

Wetterbedingungen, das schroffe Terrain und die Höhe erfordern enorme<br />

Erfahrung und Anpassungsfähigkeit; nur für erfahrene Bergsteiger geeignet<br />

DAUER ca. drei Wochen samt Akklimatisierung<br />

ANBIETER ab ca. € 9.500 über Amical Alpin, immer im Mai und Juni<br />

www.amical-alpin.com<br />

35


Afrika: Kibo<br />

Der Kibo im Kilimandscharo-Massiv ist der höchste Berg Afrikas. Er liegt nur wenige<br />

Hundert Kilometer vom Äquator entfernt in Tansania und ist einer der drei erloschenen<br />

Vulkane des Bergmassivs. Die vergletscherte Eiskappe des Gipfels wirkt wie eine<br />

kitschig-gemalte Kulisse der von Akazien gesäumten umliegenden Savanne. Er ist der<br />

höchste frei stehende Berg der Welt, denn er hebt sich fast 5.000 Meter aus der Ebene<br />

empor. Jedes Jahr versuchen Zehntausende Bergsteiger, den Kraterrand am Gipfel zu<br />

erreichen. Doch: Der Kibo hat es mit seinen knapp 5.900 Metern in sich! Trotz guter Infrastruktur<br />

machen extreme Temperaturunterschiede und viele Höhenmeter den Gipfel<br />

zu einer sportlichen Herausforderung, die man nicht »mal eben« an seinen Safari-Urlaub<br />

anschließen kann – auch wenn viele Touranbieter genau das vermitteln wollen.<br />

Ausreichend Zeit für Erholung und Akklimatisierung sind unabdingbar. Oft wird der<br />

Kibo fälschlicherweise synonym mit dem dazugehörigen Gebirge, dem Kilimandscharo,<br />

gleichgesetzt. Neben dem Gipfel des Vulkans Kibo ragt südlich der Vulkan Mawenzi<br />

felsig empor, seine Besteigung ist weitaus schwieriger (5.148 Meter). Der dritte Gipfel,<br />

der Shira, ist mit einer Höhe von fast 4.000 Metern vergleichsweise leicht zu besteigen.<br />

HÖHE zwischen 5.895 und 5.902 Metern<br />

ERSTBESTEIGUNG Nach mehreren Versuchen gelang es dem deutschen Hans Meyer und<br />

dem Österreicher Ludwig Purtscheller in Begleitung von Einheimischen (deren Namen nicht<br />

sicher belegt sind) bei einer Expedition 1889, den Krater und Gipfel des Kibo zu erreichen.<br />

SCHWIERIGKEIT mittelschwer, aber es muss ausreichend Zeit eingeplant werden<br />

DAUER mindestens 5 Tage<br />

ANBIETER zum Beispiel über Hauser Exkursionen, verschiedene Routen und Termine,<br />

ab ca. € 1.875. www.hauser-exkursionen.de<br />

36 herbst <strong>2021</strong>


BERGE | Seven Summits<br />

Asien: Everest<br />

Antarktika: Mount Vinson<br />

Fotos: Ben Spoelhof, Sergey Pesterev, Lua Carlos Martins/Shutterstock.com, Sebastian Pena Lambarri<br />

Er ist der größte Gipfel der Erde, berühmt und berüchtigt:<br />

der Mount Everest in Nepal. Über dem Dach<br />

der Welt im Himalaja ragt er fast 8.900 Meter in den<br />

Himmel und ist damit mit Abstand der höchste der<br />

14 Berge der Welt, die über 8.000 Metern reichen –<br />

die übrigens alle in Asien beheimatet sind. Reinhold<br />

Messner bezwang den Giganten ganz ohne Sauerstoff<br />

– der Berg hat längst Kultstatus bei Bergsteigern erlangt.<br />

Leider bringt der Ansturm besonders in den<br />

letzten Jahren immer wieder negative Schlagzeilen:<br />

Schlangestehen am Gipfel, Müll im Basislager, hunderte<br />

Verunglückte entlang des Weges. Es müssen<br />

Lösungen gefunden werden. Denn neben einem der<br />

extremsten Orte der Welt stellt der Mount Everest<br />

für viele Menschen einen heiligen Ort dar, der Himmel<br />

und Erde verbindet. Im hinduistischen und buddhistischen<br />

Glauben, dem auch das Volk der Sherpa<br />

angehört, die in der Everest-Region leben, ist der<br />

Gipfel Sitz der Götter. Viele Sagen ranken sich um<br />

den höchsten Berg der Welt. Den Sherpas ist es sehr<br />

wichtig, dass vor der Besteigung eine sogenannte Puja-Zeremonie<br />

durchgeführt wird, um dem Zorn der<br />

Berggötter zu entgehen. Erst dann dürfen Bergsteiger<br />

auf den Gipfel.<br />

HÖHE 8.848 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG 1953 erreichten der<br />

neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary gemeinsam<br />

mit dem nepalesischen Bergsteiger und Sherpa Tenzing<br />

Norgay den Gipfel. Die beiden Gipfelstürmer verband eine<br />

jahrelange Freundschaft.<br />

SCHWIERIGKEIT brutal<br />

DAUER etwa 60 Tage mit Akklimatisierung<br />

ANBIETER zum Beispiel über Adventure Consultants für<br />

ca. € 60.000. www.adventureconsultants.com<br />

Der letzte der Seven Summits wurde erst 1958 bei einem Expeditionsflug entdeckt –<br />

der Mount Vinson in Antarktika. Denn ja, Antarktika, wie der Name offiziell lautet,<br />

ist ein Kontinent. Er umfasst die Klimazone Antarktis samt ihrer Eisfläche und dem<br />

Südpolarmeer.<br />

Während fast die gesamte Landmasse des Kontinents von dem größten Eisschild<br />

der Erde bedeckt ist, durchziehen auch einige massige Gebirgsketten und Vulkane<br />

Antarktika und ragen aus dem dicken Eis heraus. Der höchste von ihnen ist mit<br />

4.897 Meter der Mount Vinson, benannt nach dem amerikanischen Politiker und<br />

Unterstützer der Antarktis-Forschung Carl Vinson. Er erhebt sich in der sogenannten<br />

Sentinel Range auf dem von Chile beanspruchten Gebiet.<br />

Auch wenn der Mount Vinson als vergleichsweise einfach zu besteigen gilt,<br />

sind besonders die Wetterbedingungen mit extremer Kälte und Stürme oft unberechenbar<br />

und erfordern eine Menge Flexibilität, Erfahrung und Durchhaltevermögen.<br />

Alleine die Anreise dorthin ist ein Abenteuer. Belohnt werden die Bergsteiger<br />

allerdings mit zahlreichen Gletscherüberschreitungen, steilen Abhängen, offenen<br />

Höhenplateaus und spektakulären Gipfelketten.<br />

HÖHE ca. 4.897 Meter<br />

ERSTBESTEIGUNG 1966 gelang insgesamt zehn Bergsteigern und Polarforschern<br />

einer medial groß angelegten und internationalen Expedition die Erstbesteigung.<br />

SCHWIERIGKEIT mittelschwer | DAUER etwa 20 Tage<br />

ANBIETER zum Beispiel über Alpin Welten als Gruppe inklusive Flug für ca. € 40.000.<br />

www.alpinewelten.com<br />

Oder über Polar Adventures buchbar, 12 Tage kosten hier ca. € 38.000<br />

www.polaradventures.de<br />

sommer 2016 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 37


BERGE | Livigno<br />

Im Rausch<br />

der Berge von<br />

LI<br />

GN VI<br />

O<br />

38 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Foto: Tassilo Pritzl<br />

text & fotos<br />

BMarie Tysiak<br />

GANZ IM NORDEN ITALIENS WARTET IN EINEM ABGELEGENEN TAL<br />

DAS GANZ GROSSE ABENTEUER AUF MOUNTAINBIKE-FANS:<br />

LIVIGNO. HIER FÜHREN UNZÄHLIGE TRAILS DIE 3.000ER HINAB.<br />

UNSERE REDAKTEURIN MARIE HAT SICH DAS E-BIKE<br />

GESCHNAPPT UND ES AUSPROBIERT.<br />

39


Zack. Da war wieder eines dieser ungeschossenen Fotos.<br />

Schottersteinchen springen lauthals unter meinen breiten<br />

Reifen weg, als ich scharf in die Rechtskurve biege.<br />

Nach dem Scheitelpunkt löse ich die Bremse und das<br />

E-Mountainbike bekommt einen merklichen Schub. Im<br />

Augenwinkel sehe ich, wie das Bike vor mir in die kommende<br />

Linkskurve geht, dahinter breitet sich der Stelvio-Nationalpark<br />

in all seiner Pracht aus: Die waldreichen Hänge laufen im Tal zusammen,<br />

wo sich der Lago di San Gaicomo in einem stechenden Helltürkis<br />

staut. Dahinter übermannt die schroffe Gipfelkette des Cima de<br />

la Casina mit 3.180 Metern die Szenerie. Die Silhouette der Mountainbikerin<br />

davor, wie sie ihr Bike scharf gen Hang neigt, ihr Körper<br />

sich allerdings genau entgegengesetzt gegen die Fliehkraft der Kurve<br />

stemmt – es wäre das perfekte Foto gewesen, das ich nie geschossen<br />

habe. Davon gibt es so viele auf diesem Trip.<br />

Aber vielleicht hat es auch etwas Gutes, dass man beim E-Mountainbiken<br />

keine Hand frei hat. Man muss sich durchgehend konzentrieren<br />

und der Kopf ist dadurch erstaunlich frei von anderen Gedanken. Seit<br />

wir von der Seilbahn Carosello 3000 auf fast 3.000 Metern gestartet<br />

sind, sind wir durchgehend auf Achse, wörtlich gemeint. Jetzt geht<br />

es steil bergab entlang der Bergflanke: Ich stehe in den Pedalen, die<br />

Knie und Ellenbogen angewinkelt, um die Unebenheiten abzufedern.<br />

Meine Armmuskeln und Oberschenkel zittern bei jeder kurzen Pause.<br />

Seit langer Zeit habe ich nicht mehr so etwas Aufregendes gemacht.<br />

Ich bin blutige Anfängerin, aber mutig, wie ich finde. Und dieser Adrenalinrausch<br />

fühlt sich unglaublich gut an.<br />

In der Mountainbike-Community ist das italienische Alpenstädtchen<br />

Livigno längst kein Geheimtipp mehr. Es könnte auch kaum<br />

perfekter liegen: Lang gezogen und schmal schmiegt es sich auf<br />

1.800 Metern in das abgeschiedene Tal, das Jahrhunderte nur von Sü-<br />

Daaa geht's lang: In den<br />

Bergen von Livigno sind<br />

die Trails nicht immer<br />

auf den ersten Blick erkennbar,<br />

so schmal ist<br />

der Mountainbike-Pfad<br />

manchmal.<br />

40<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


BERGE | Livigno<br />

DAS MAGISCHE MORGENLICHT<br />

KLETTERT WIE IN ZEITLUPE ÜBER<br />

DIE BERGKÄMME UND BESTRAHLT<br />

IN EINER WUNDERSAMEN<br />

ZEREMONIE GIPFEL FÜR GIPFEL.<br />

den aus erreichbar war und nun durch einen Tunnel auch im Norden<br />

an die Schweiz angebunden ist. Zu drei Seiten erheben sich also die<br />

Berge, gigantisch hoch. Seilbahnen führen hinauf in die unwirkliche<br />

alpine Landschaft, Trails aller Schwierigkeitsgrade wieder hinunter<br />

ins Tal. Hier reihen sich die schmucken Holzchalets an der schmalen<br />

Hauptstraße entlang, die sich zu Stoßzeiten die E-Mountainbiker<br />

mit Fußgängern und Autofahrern teilen. Outlet-Shops verkaufen Outdoor-Mode<br />

zu sagenhaften P<strong>reisen</strong>, Eisdielen, Vinotheken und Pizzerien<br />

zeugen davon, dass das italienische Dolce Vita auch seinen Weg<br />

hierher in den letzten Winkel von »Bella Italia« gefunden hat.<br />

Die Gruppe hält an. Unser Guide Nicola winkt uns Mountainbiker<br />

zu sich. Er erklärt, was nun ansteht: eine Passüberquerung, der Trela-Pass.<br />

Doch wir müssen uns beeilen, denn es ziehen dunkle Wolken<br />

auf, die Regen mit sich bringen. Und dann werden die Trails besonders<br />

rutschig. Wir treten also in die Pedale. Das kleine Stück bergauf meistern<br />

unsere E-Mountainbikes lässig, ich verstehe, warum sich die elektrifizierten<br />

Räder hier durchgesetzt haben. Die Federung gleicht grobe<br />

Wurzeln und selbst große Steine auf dem schmalen Trail mühelos aus.<br />

Dann wird der Pfad schmaler, der Hang nach links steiler. Nicola vor<br />

uns schlängelt sich durch das Gebirge, als wäre es ein Kinderspiel.<br />

Ich versuche, konzentriert zu bleiben und bloß nicht zu langsam zu<br />

fahren, denn dann wird es tendenziell schwieriger, die Balance zu halten.<br />

Schwindelfreiheit ist hier absolutes Muss. Ich schlage mich gut,<br />

erhalte ein Lob von Nicola und bin tatsächlich etwas stolz. Nur wenige<br />

Male muss ich mir eingestehen, dass die ein oder andere Passage eine<br />

Nummer zu groß für mich ist und ich schiebe. Doch sobald der Pass<br />

geschafft und die Baumgrenze wieder erreicht ist, flitzen wir durch<br />

dichten Nadelwald, der Trail schlängelt sich im Slalom hindurch. Es<br />

41


BERGE | Livigno<br />

Höhenflug: Dank des E-Motors kommt das<br />

Mountainbike mühelos die 3.000er hoch. Beim<br />

Runterdüsen hebt man dann gern mal ein<br />

bisschen ab, wenn's über kleinere Hügel geht.<br />

Foto: Tassilo Pritzl<br />

42


macht einen Heidenspaß, zu merken, wie sehr sich das Fahrrad schon<br />

nach kurzer Zeit fast wie eine Verlängerung meines Körpers anfühlt,<br />

ganz natürlich eben.<br />

Als der Letzte unserer Gruppe aus den Bäumen am Trailende gesaust<br />

kommt, beginnt es, zu regnen. Perfektes Timing – wir erreichen<br />

noch trocken das Ristoro Val Alpisella am Ufer des großen Stausees,<br />

der Livigno nach Norden begrenzt. Serviert wird Polenta, das hier in<br />

den unwirtlichen Alpen jahrelang die Bevölkerung im Winter ernährte.<br />

Denn früher, wie ich später im MUS!, dem Museum für Livigno<br />

samt seinem hoch gelegenen Stadtteil Trepalle, lerne, war das Leben<br />

hier einst ein Knochenjob. In den harten Wintern war das Dorf von<br />

der Außenwelt abgeschnitten und das örtliche Bauernvolk völlig auf<br />

sich allein gestellt. Deswegen erklärte Napoleon Livigno zur zollfreien<br />

Zone, wovon die Stadt noch heute profitiert. Das lockte besonders<br />

Schmuggler an – einer von ihnen sollte später in den Geschichten von<br />

Don Camillo und Peppone Weltruhm erlangen.<br />

Denn 1948 besuchte der Schriftsteller Giovannino Guareschi den<br />

Stadtteil Trepalle in den Bergen, der manchen Quellen nach als Europas<br />

höchstgelegener, dauerhaft besiedelter Ort gilt. Dort lernte er<br />

den örtlichen Pfarrer, einen gewissen Don Alessandro Parenti, kennen,<br />

ebenso den Schmuggler Giàn. Die Begegnung mit den tüchtigen<br />

Menschen aus Livigno, die mehrere Monate bei bis zu minus 30 Grad<br />

Celsius in ihrem Bergdorf verharrten und geschmolzenen Schnee tranken,<br />

beeindruckte Guareschi sehr, besonders der engagierte Priester.<br />

Don Parenti inspirierte den Schriftsteller so sehr, dass er ihn später zu<br />

mehreren Geschichten und Erzählungen verewigte: Don Camillo, der<br />

gemeinsam mit dem Schmuggler Peppone in Geschichten und Filmen<br />

ein Sinnbild für das ländliche Italien wurde, ist in Wahrheit der Priester<br />

aus Trepalle in Livigno.<br />

Seit 1951 ist Livigno auch im Winter erreichbar. Das lockte wiederum<br />

Skifahrer an, die die Livigno-Alpen für sich entdeckten und dem Ort<br />

seinen reichen Tourismus bescherten. Auch wenn das Alpenstädtchen<br />

für seinen Wintersport bekannt wurde (und hier auch einige Wettkämpfe<br />

der Olympischen Winterspiele 2026 ausgetragen werden) – Livigno<br />

ist auch im Sommer ein ebenbürtiger und spannender Outdoor-Spielplatz.<br />

Allen voran eben für Mountainbiker. Und so kommt es, dass ich<br />

am kommenden Tag noch ein paar weitere Trails ausprobieren mag.<br />

Es ist Sonnenaufgang. Ich stehe mutterseelenallein am Monte delle<br />

Rezze, einer kargen Schönheit auf fast 3.000 Metern. Wo früher<br />

Schäfer in einer Hütte unterkamen, steht heute ein steinernes Häuschen<br />

zwischen Felsen, Wildblumen wackeln wacker im Wind. Hier<br />

gibt es einen warmen Unterschlupf samt Ofen, wo wir die Nacht verbracht<br />

haben. Hergekommen sind wir über Trails, die ich mich früher<br />

kaum zu wandern gewagt hätte – doch plötzlich sehe ich die Berge mit<br />

ganz neuen Augen.<br />

Das magische Morgenlicht klettert wie in Zeitlupe über die Bergkämme<br />

und bestrahlt in einer wundersamen Zeremonie Gipfel für<br />

Gipfel. Diesmal habe ich meine Kamera zur Hand. Auch wenn es viele<br />

Fotos gibt, die ich in Livigno nicht geschossen habe, die Erlebnisse<br />

bleiben allesamt fest in meinem Gedächtnis verankert, wo die vorbeirauschenden<br />

Alpen noch lange nachwirken. Diesen Rausch der Berge<br />

von Livigno werde ich irgendwann wieder erleben, ganz bestimmt.<br />

INFO<br />

ESSEN Im Rifugio Costaccia wird in einer Berghütte Gourmetküche<br />

vom Feinsten serviert, zum Beispiel Hummer mit Kartoffelschaum.<br />

www.sitas.ski<br />

SCHLAFEN Die Montivas Lodge ist eine schlichte, aber<br />

schöne Unterkunft auf 4-Sterne-Niveau. DZ ab € 120 pro Nacht.<br />

www.montivas.com<br />

E-BIKE-TOUREN Bike Livigno bietet geführte E-Bike-Touren in<br />

die umliegende Bergwelt an. www.bikelivigno.com<br />

MUSEUM Museum Im »MUS! Museo di Livigno e Trepalle« im<br />

Herzen von Livigno erfahren Interessierte alles über die Entwicklung<br />

der einst abgeschiedenen Bergdörfer zum Outdoor-Paradies<br />

für Bergefans. www.museolivigno.it<br />

Mehr Infos über Livigno und die Region gibt es bei livingo.eu<br />

Unser Reise-Tipps findet ihr unter: auf.reise/livigno<br />

Alles, was das Wanderherz begehrt:<br />

Im Rifugio Costaccia wird auf einer<br />

Berghütte Gourmetküche serviert.<br />

herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 43


BERGE | Tessin<br />

Schlemmen im<br />

TESSIN<br />

Höhlenschmaus: Die Grotto Dei<br />

Pescatori liegt gleich am Ufer des<br />

Luganer Sees, bei der Anreise mit<br />

dem Boot passiert man auch die<br />

schöne Altstadt von Gandria (rechts).<br />

44<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


La Dolce Vita<br />

in der Schweiz<br />

text & fotos<br />

BMarie Tysiak<br />

VON ITALIEN EINGERAHMT, LIEGT RUND UM LUGANO IM<br />

KANTON TESSIN DER SÜDLICHSTE ZIPFEL DER SCHWEIZ.<br />

NICHT NUR DER SONNENGEKÜSSTE WEIN VON HIER IST<br />

ETWAS GANZ BESONDERES. DIE FRISCHEN ZUTATEN DER<br />

REGION LADEN FEINSCHMECKER AUS ALLER WELT ZUM<br />

SCHLEMMEN EIN. VÖLLIG VERDIENT WURDEN DIESES<br />

JAHR DESWEGEN DREI KÖCHE IM TESSIN NEU MIT DEM<br />

MICHELIN-STERN AUSGEZEICHNET. REDAKTEURIN<br />

MARIE TYSIAK DURFTE SICH DURCHPROBIEREN.<br />

45


So ein Käse: Marialuce ist ein großer<br />

Fan des lokalen Gin Bisbino. Deshalb<br />

reibt sie ihren traditionellen Käse<br />

damit ein – mit großem Erfolg. Heute<br />

benutzen Sterneköche ihre Produkte.<br />

.<br />

.<br />

Einen schoneren Empfang<br />

im Tessin hatte ich mir nicht<br />

vorstellen konnen. .<br />

EIN WEINGUT WIE VON EINER ANDEREN WELT<br />

Ganz leise raschelt der Wind durch die grünen Reben. Noch hängen<br />

hier junge Merlot-Trauben, die im kommenden <strong>Herbst</strong> in fein säuberlicher<br />

Handarbeit geerntet werden. In hochmodernen Tanks reifen diese<br />

dann in der frisch renovierten Kellerei des Weinguts Tenuta Castello<br />

di Morcote zu einzigartigen Tropfen heran, die sich weit über den Tessin<br />

einen Namen gemacht haben. Die Weine des zweigeteilten, insgesamt<br />

zwölf Hektar messenden Weinguts sind nicht nur biozertifiziert,<br />

sondern werden zudem biodynamisch angebaut. Das bedeutet: Neben<br />

den reinen, schadstofffreien Zutaten wird auch der Boden nach der<br />

Lehre Rudolph Steiners als lebender Organismus behandelt und nach<br />

dem Mondkalender komplett natürlich bewirtschaftet. Alles bleibt in<br />

Balance, natürlicher Dünger kommt zum Beispiel von Eseln, die in<br />

den Wintermonaten in den Weinbergen weiden. Es ist eine der vielen<br />

Innovationen, mit denen Gaby Gianini das Weingut, das sie von ihrem<br />

Großvater übernahm, heute prägt. Vielleicht ist ihr diese natürliche<br />

und tiefe Schönheit zu verdanken, die dieser Ort ausstrahlt.<br />

Ob man nun an die Kraft der biodynamischen Bewirtschaftung<br />

glaubt oder nicht; das Ambiente des Weinguts Tenuta Castello di<br />

Morcote könnte nicht schöner sein: Die steilen Hänge am Ufer des<br />

Luganer Sees bieten einen Rundumblick auf die umliegenden Berge<br />

und das tiefblaue Wasser, das sich im Tal ausbreitet. Am Ufer unter<br />

uns das historische Künstlerdorf Morcote, über uns die tief stehende<br />

Sonne, die die gegenüberliegende Seeseite – die bereits zu Italien gehört<br />

– in ein zauberhaftes Licht taucht. Schon die Römer kultivierten<br />

hier Wein. Das hingegen mittelalterliche Fort oberhalb der Weinberge<br />

dient heute als spektakuläre Kulisse: Im Innenhof ist der weiße Tisch<br />

bereits gedeckt zum phänomenalen Dinner bei Sonnenuntergang.<br />

Gaby geleitet uns erzählend durch die geschwungenen Reben hinauf,<br />

sammelt hier und da ein paar Blumen am Wegesrand, um sie dann,<br />

oben angekommen, in die Vase zu stellen, die auf der Tafel bereitsteht.<br />

Eine beeindruckende Frau, die das Weingut nun gemeinsam mit ihrem<br />

Mann in vierter Generation führt. Einen schöneren Empfang im Tessin<br />

hätte ich mir nicht vorstellen können.<br />

MARIALUCE UND IHRE KÄSEGROTTE<br />

Am nächsten Morgen treffe ich Marialuce Valutini in dem beschaulichen<br />

Dorf Sagno im wunderschönen Valle di Muggio in den Tessiner Bergen<br />

südlich des Luganer Sees. Die kleine, kurzhaarige Frau sprüht nur so vor<br />

Energie. Sie winkt mir freudig zu, als ihr grauhaariger Schopf um die<br />

schmale Gasse gebogen kommt. Während sie nach dem großen Schlüssel<br />

für die schwere Pforte zur Grotte kramt, plaudert sie los. Gestikulierend<br />

erzählt sie, dass es hier in ihrem Heimatdorf viele dieser historischen<br />

Kammern gibt, die, tief in den kalkhaltigen Berg geschlagen, seit<br />

Jahrhunderten den Familien als natürliche Kühlschränke dienen. Denn:<br />

Die Temperatur in den Grotten bleibt das ganze Jahr konstant kühl. Als<br />

sie die große Tür öffnet, kommt mir ein Geruch entgegen, der augenblicklich<br />

verrät, wozu Marialuce die Familiengrotte heute nutzt: Sie reift<br />

hier Käse. Und zwar nicht nur irgendeinen Käse, sondern einige der<br />

besten und besonderen Sorten des Tessins, die aus frischer Rohmilch<br />

der umliegenden Höfe des Valle di Muggios produziert werden.<br />

Ihrer neuesten Käsekreation liegt eine schöne Geschichte zugrunde,<br />

wie sie auch nur in einem solch malerischen Ort geschrieben wird:<br />

Zur alljährlichen Kastanienernte im <strong>Herbst</strong> kommt das Dorf zu einem<br />

Fest zusammen, lokale Produzenten bieten hierzu auf einem kleinen<br />

Markt ihre regionalen Köstlichkeiten an. So auch Marialuce, die ihren<br />

Käse gleich neben dem Gin-Stand der vier jungen Herren Martino,<br />

John, Rupen und Giona verkaufte, die erst vor wenigen Monaten mit<br />

dem Destillieren ihres Lieblingsdrinks unter dem Start-up Bisbino begonnen<br />

hatten. Ein paar Gin Tonics später hatte Marialuce den Entschluss<br />

gefasst, ihren Käse während der Reifung von nun an mit dieser<br />

köstlichen Spirituose einzureiben – anstelle von Wein. Gesagt getan,<br />

die neu kreierte Sorte fand schnell viele Liebhaber: Gincarlin – in Anlehnung<br />

an den traditionellen Zincarlin, wie man diese würzigen, gereiften<br />

Käsehüttchen hier nennt. Das ungleiche Duo von Marialuce<br />

und den Jungs von Bisbino, deren Gins mit den Botanicals aus dem<br />

eigenen Kräutergarten am Hang des Dorfes verfeinert werden, erregte<br />

schnell Aufmerksamkeit. Heute ist Marialuces Käse innerhalb kürzester<br />

Zeit ausverkauft, die Jungs erzeugen mittlerweile hauptberuflich<br />

fast ein Dutzend verschiedene Spirituosen und Biere.<br />

Er schmeckt aber auch einfach einzigartig, der würzige Gincarlin<br />

von Marialuce. So gut, dass Chefkoch Domenico Ruberto des Splendide<br />

Royal Hotels aus dem nahen Lugano ihn für viele seiner Kreationen<br />

nutzt – für die der 35 Jahre junge Italiener aus Kalabrien dieses Jahr mit<br />

dem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Wer den berüchtigten Käse<br />

probieren mag, der ist herzlich zum Mittag eingeladen, wo der Gincarlin<br />

die Pizza aus dem mobilen Pizzaofen verfeinert – und zum Abend<br />

natürlich die Gourmet-Menüs des I Due Sud. Selbstverständlich wird<br />

zu allem gern ein frischer Gin Tonic mit dem Bisbino aus Sagno serviert<br />

– bei schönster Aussicht über Lugano, seine pittoreske Seepromenade<br />

und die wankenden Ausflugsboote gleich vor der Terrasse.<br />

46<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


BERGE | Tessin<br />

Morcote im südlichsten Zipfels des Tessin, gleich am Ufer des Luganer Sees gelegen, war im Mittelalter für seine vielen Künstler bekannt,<br />

die ihre Spuren in den schmalen Gassen hinterließen. An den Südhängen oberhalb wachsen sonnengeküsste Trauben, die Basis für einige<br />

der besonderen Weine der Region.<br />

Reifeprüfung: Das Weingut<br />

Tenuta Castello di Morcote<br />

wird von Gaby Gianini in vierter<br />

Generation geführt.<br />

47


BERGE | Livigno Tessin<br />

Leinen los: Eine Fahrt mit der historischen »Gandria« über den<br />

Luganer See weckt augenblicklich Urlaubsgefühle.<br />

Auf den Punkt: Das Mosaik vom rohen Zackenbarsch sieht nicht<br />

nur spektakulär aus. Es schmeckt auch so! Jetzt wissen wir, warum<br />

Chefkoch Cristian Moreschi aus der Villa Principe Leopoldo<br />

dieses Jahr einen Michelin-Stern ergattert hat!<br />

IN ACHT GÄNGEN DURCH DAS TESSIN GEREIST<br />

Domenico Ruberto ist aber nur einer von drei Köchen, die sich seit diesem<br />

Jahr über die Auszeichnung von Michelin freuen dürfen. Ich besuche<br />

Cristian Moreschi in der Villa Principe Leopoldo oberhalb von Lugano.<br />

Wer durch die Eingangshalle auf die Terrasse schreitet, versteht,<br />

warum das Taxi auf dem Weg hierher manchmal in den ersten Ganz zurückschalten<br />

muss: Das Fünf-Sterne-Anwesen befindet sich weit oberhalb<br />

des Sees. Die Palmen und Zitrusbäume auf der Terrasse vor der Kulisse<br />

des Sees, dahinter die grünen Fensterläden der mit Jasminblüten<br />

übersäten Villa, einem Adelshaus aus den frühen 1900er-Jahren, zeigen<br />

ganz klar: Das Tessin ist mediterran – so sehr, dass man manchmal glatt<br />

vergisst, sich in der Schweiz zu befinden. Aber zugegeben – einst wurde<br />

die Region tatsächlich von Mailand aus regiert. Doch Napoleon überließ<br />

den Menschen nach seiner Eroberung die Wahl – und so gehört das<br />

Tessin seit ca. 1800 zur Schweiz. Nicht zuletzt die Kulinarik zeugt von<br />

dieser Vergangenheit und der Nähe zu Italien.<br />

Und so sitze ich mit einem weißen Merlot des Tessiner Weinguts<br />

Gialdi vor dem ersten Gang des Abends. Cristian Moreschi hat Gänseleber<br />

mit Rhabarber, Erdbeeren und Portwein so verfeinert, dass<br />

ich einfach nur baff bin, da ich – zugegeben – bei Leber anfangs oft<br />

skeptisch bin, obwohl ich längst eines Besseren belehrt wurde. Es<br />

ist ein Gedicht – und obwohl man es nicht glauben mag: Von Gang<br />

zu Gang übertrifft er sich selbst. Und das ist eine wahre Kunst, denn<br />

es werden insgesamt acht Gänge aufgetischt. Die Weinbegleitung ist<br />

auf den Punkt, die Weine oft lokal und perfekt abgestimmt. Zwischen<br />

dem kunstvoll angerichteten Zackenbarsch und dem Tessiner Kaninchenrücken<br />

bin ich mir sicher: Dieser Stern ist mehr als verdient. Und<br />

für die Kulisse kann man glatt noch einen weiteren drauflegen. Als<br />

zum Abschluss ein »Or Noir« jeden Schokoladentraum in den Schatten<br />

stellt, schaut Chefkoch Cristian Moreschi höchstpersönlich vorbei –<br />

ich strahle ihn einfach nur glückstrunken an. Okay, etwas Wein war<br />

auch im Spiel. Waren ja immerhin acht Gänge.<br />

EINE BOOTSFAHRT ZU HISTORISCHEN UFERN<br />

Zum Abschluss dieser kulinarischen Tour durch das Tessin möchte<br />

ich am letzten Abend ein Essen der traditionellen Art genießen. Dazu<br />

muss ich auf ein Boot, das mich von Lugano vorbei an der fotogenen<br />

Altstadt von Gandria auf die andere Uferseite bringt. Denn hier – nur<br />

vom Wasser aus erreichbar – liegt bei Caprino die Grotto de Pescatori.<br />

Die Höhle, die (genau wie Marialuces Käsegrotte) einst genutzt<br />

wurde, um Wein, Käse und Salami kühl zu lagern, etablierte sich im<br />

Laufe der Jahrhunderte zum Treffpunkt, genau wie die anderen Grottos<br />

an dieser Uferseite. Man speiste auf den kleinen Tischen vor der<br />

Grotte, es wurde getanzt und gefeiert. Heute sind die Holzbänke voll<br />

besetzt, als das Boot an dem kleinen Anleger stoppt. Lautes Lachen<br />

ist zu hören, Weingläser klirren, der Duft von gebratenem Fisch liegt<br />

in der Luft. Ich denke kurz an Gaby Gianini zurück und wie sie, völlig<br />

in sich ruhend, ihren Weinberg hochspaziert ist, dabei hier und da<br />

die Blätter gestreichelt hat – und mit ihrer Hingabe perfekte Zutaten<br />

hervorbringt. Die Menschen im Tessin wissen es zu schätzen, was die<br />

Natur ihnen gibt. Und diese Tradition wird durch die Innovation der<br />

Tessiner bereichert, wenn ich zum Beispiel so an den Gincarlin von<br />

Marialuce denke. »Slow Food« ist hier seit Jahrtausenden Lebensrealität<br />

in einer modern interpretierten Küche. Und das macht das Tessin<br />

zu einem echten Geschmackserlebnis.<br />

INFO<br />

Mehr Infos zum Tessin gibt es unter www.ticino.ch<br />

SCHLAFEN Das Weingut Tenuta Castello di Morcote bietet<br />

neben Weinverkostungen und Abendessen zwölf Zimmer in seinem<br />

zugehörigen Boutique-Hotel. www.relaiscastellodimorcote.ch<br />

In der Villa Principe Leopoldo (www.leopoldohotel.com) speisen<br />

und schlafen Gäste auf höchstem Niveau oberhalb des Sees.<br />

An der Promenade in Lugano lädt das Hotel Splendide Royal ein<br />

(www.splendide.ch).<br />

48<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


HOTEL<br />

Hoch lebe<br />

das PALACE!<br />

Ein Märchenschloss, fünf Generationen und 125 Jahre<br />

Tradition: Am 29. Juli 1896 öffnete das Badrutt’s Palace<br />

Hotel in St. Moritz. Und mauserte sich schon bald zu<br />

einem der besten Hotels der Welt. Hollywoodlegenden<br />

wie Alfred Hitchcock, Audrey Hepburn, Marlene Dietrich<br />

oder Charlie Chaplin checkten hier ein und schätzten vor<br />

allem den erstklassigen Service. Der ist bis heute auf allerhöchstem<br />

Niveau. So wie auch die Hans Badrutt Suite.<br />

Eine der exklusivsten Hotelsuiten der Schweiz mit einem<br />

Zimmerpreis von bis zu rund 23.000 Euro die Nacht in<br />

der Hochsaison. www.badruttspalace.com<br />

RAUMDUFT<br />

Warum nicht selbst duften wie<br />

eine edle Suite? Eben nach<br />

einer betörenden Mischung<br />

aus Mandarine, Brombeere,<br />

Orchidee, Veilchen und<br />

Moschus. Das Parfum von<br />

Vilhelm Parfumerie namens<br />

»Room Service« ist inspiriert<br />

von Hollywoodlegende<br />

Greta Garbo, die sich gerne<br />

im Carlyle Hotel in New York<br />

vor der Welt zurückzog und<br />

genau diesen blumigen Duft<br />

ihrer Suite liebte. 100 ml, EdP,<br />

€ 210, über<br />

www.ausliebezumduft.de<br />

Fotos: PR/Soneva Fushi (2), Badrutt‘s Palace Hotel (2), PR<br />

Pinseln auf Inseln<br />

Soneva Fushi, das Barfuß-Luxusresort auf den Malediven,<br />

hat nun ein Inselatelier. Der Makers‘ Place ist ein vollständig<br />

kohlenstoffneutrales Atelier, in dem Kunststoff- und<br />

Aluminiumabfälle zu Kunstwerken, praktischen Gegenständen<br />

und Baumaterialien recycelt werden. Aufgebaut und<br />

initiiert hat Soneva das Atelier mit dem britischen Künstler<br />

Alexander James Hamilton. Allein in den ersten drei Tagen<br />

haben Künstler und Gäste 15.000 Aluminiumdosen, die aus<br />

dem Meer gefischt worden sind, zu Kunst verarbeitet. Ein<br />

tolles Projekt! www.soneva.com<br />

herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 49


HOTEL<br />

text<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

EIN<br />

BESSERES ICH<br />

Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre es schon immer hier:<br />

Dabei begrüßt das Six Senses Ibiza an der Nordspitze Ibizas<br />

seine Gäste erst seit dem Sommer <strong>2021</strong>. Das Fünf-Sterne-<br />

Refugium, das in typischer Six-Senses-Manier nachhaltig erbaut<br />

wurde, fügt sich harmonisch in die Balearenlandschaft ein.<br />

Chefredakteurin Jennifer Latuperisa-Andresen durfte<br />

das Resort in der Bucht von Xarraca besuchen und<br />

sich selbst dabei behutsam optimieren.<br />

50<br />

herbst 2020


SIX SENSES Ibiza<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

51


HOTEL<br />

Bei Ankunft Aussicht: Wobei sich das Wörtchen Aussicht auch prima mit Entspannung oder Genuss ersetzen ließe. Typisch Six Senses eben.<br />

Platzhaltertext: Die Themen-Suiten des Hotels treiben den Zeitsprung auf die<br />

Spitze. Bis ins Detail ausgeklügelt, widmen sie sich je einem Künstler oder einer<br />

Alexander Archipenko.<br />

52


WELLNESS IST IN DAS<br />

GESAMTE SIX-SENSES-<br />

ERLEBNIS INTEGRIERT UND<br />

WIRD ZU EINER FREUDIGEN<br />

LEBENSWEISE.<br />

Es ist dieser typische hitzige Sound des Sommers, der die Luft<br />

am Nachmittag mit Zikadengesängen erfüllt. Ein leichter,<br />

warmer Wind weht, während ich auf der ultrabequemen Terrassencouch<br />

meiner Junior-Suite eine landestypische Siesta<br />

halte, weniger landestypisch ist das Handy in meiner Hand.<br />

Noch bin ich anscheinend nicht angekommen. Im Urlaub. Eine E-Mail<br />

hier, einen Text redigieren da. Es wird Zeit, mal auf sich zu achten, sage<br />

ich mir. Ich angel mir das Buch vom Tisch, und währenddessen bemerke<br />

ich das meditative Plätschern des Infinitypools. Der nur drei Schritte<br />

entfernt ist. Ich entscheide mich für das Abtauchen in der Unendlichkeit<br />

zum Rhythmus der Chill-out-Beats. Hach, gute Entscheidung!<br />

Das Six Senses Ibiza im hohen Norden der ehemaligen Hippieenklave<br />

der 60er-Jahre fügt sich mit seinen 116 Gästezimmern und Suiten<br />

nicht nur farblich in die ibizenkische Landschaft ein. Es ist zugleich<br />

ein Spiegelbild der inseltypischen Vitalität, die immer schon mit Naturverbundenheit<br />

und Mystik und ihrem eigenen Inselstil verzaubert<br />

hat. Und so finden sich die Farben der Insel überall auf dem Gelände<br />

des acht Hektar großen Resortareals: die rote Erde, die im Schein der<br />

Sonne Wärme und Gastfreundschaft gleichermaßen ausstrahlt, wird<br />

immer wieder geschmückt mit dem grauen Grün der Olivenblätter<br />

teils hundertjähriger knorriger Bäume und schmeichelnden lokalen<br />

Holztönen. Eben diese farblichen Kombinationen finden sich auch in<br />

meiner Junior-Suite. Im blassen Olivenblattgrün hat sich das formschöne<br />

Sofa mit elegant gepaspelten Kissen seidig glänzend an der<br />

Wand positioniert. Über die weichen hölzernen Linien des Schreibtisches<br />

und des Schranks mag man immer wieder mit der Hand hinüberfahren,<br />

fühlen sie sich doch so natürlich schön an, wie sie eben<br />

auch aussehen. Auch im offenen Bad mit frei stehender Badewanne<br />

geben natürliche und lokale Materialien den Ton an. Im Kleiderschrank<br />

wartet eine inseltypische Basttasche, die mir sehr gut gefällt.<br />

Perfektion fängt eben im Kleinen an.<br />

Alles, was ich für den Tag brauche, findet schnell Platz in meiner<br />

neuen Lieblingstasche, die für die nächsten Tage an mir hängen bleibt.<br />

Inseltypisch mit leichtem Strohhut und flatterndem Sommerkleid<br />

finde ich schnell den Weg zum Küstenjetty. Hier haben die Wellen<br />

die Klippen teilweise rundgelutscht. Heute ist es zu rau zum Schwimmen.<br />

Hätte ich in einer der spektakulären Cave-Suiten, die direkt in<br />

die Klippen gebaut sind, eincheckt, hätte ich gleich gesehen, dass der<br />

Wellengang für einen Meeresplansch zu stark gewesen wäre. Und das<br />

wäre längst nicht der einzige Pluspunkt. Denn dann könnte ich auch<br />

Abend für Abend auf der 26 Quadratmeter großen Terrasse den uneingeschränkten<br />

Blick auf den Sonnenuntergang und die ganz besondere<br />

Energie der goldenen Stunde genießen. Oder wie wäre es, gleich die<br />

Nacht auf der wolkenweichen und formschönen Außenliege zu verbringen<br />

und bequem die Sterne zu zählen? Das Zimmer kommt auf<br />

die Wunschliste, für meinen nächsten Aufenthalt!<br />

Ähnlich bequem wie die Liegen in den Cave Suiten sind auch die<br />

stylischen 1970er-Jahre-Togo-Sessel, die Michel Ducaroy einst für Ligne<br />

Roset entwarf und in die ich mich erst mal fallen lasse. Das Sitzgefühl<br />

kenne ich, denn ich durfte mit der Designikone im Wohnzimmer<br />

aufwachsen und weiß deshalb auch aus erster Hand, dass Aufstehen<br />

eine kniffelige Angelegenheit ist. Denn einerseits ist es so bequem,<br />

dass ewiges Verweilen eine echte Option ist. Insbesondere wenn der<br />

freundliche Service noch einen gesunden,grünen Smoothie serviert.<br />

Und weil andererseits das Erheben fast die Geschicklichkeit eines Bodenturners<br />

voraussetzt, der aus der tiefsten Hocke direkt in den Stand<br />

springen kann. Grund genug also, um Ruhe zu bewahren und die Hektik<br />

des Alltags einfach ausschleichen zu lassen. Ich lümmle mich in<br />

einen Sessel und beobachte die anderen Gäste. Die Atmosphäre ähnelt<br />

hier – dank der superhohen Decken und des hippen Interieurs – eher<br />

einem noblen DJ-Eigenheim als einem Hotel. Sehr cool.<br />

Auch Nachhaltigkeit wird im gesamten Six Senses seit jeher großgeschrieben.<br />

Das ist auch dem Gründervater der neuen israelischen<br />

Küche wichtig, Starkoch Eyal Shani, der hier in seiner ersten europäischen<br />

Dependance aufkochen lässt. Unter dem Motto »Eat with Six<br />

Senses« wird nicht nur im Farmer‘s Market orientalisch lecker aufgetischt,<br />

was im Landesinneren in Santa Gertrudis auf dem 400 Jahre<br />

alten Anwesen The Farm angebaut wird. Auch im Wohnzimmer der<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

53


HOTEL<br />

Wo das Ich sich wandelt: Im Six Senses Spa<br />

wird der Mensch im Ganzen betrachtet. Auch<br />

hier in der dazugehörigen Rose Bar gibt es<br />

on top noch einen prächtigen Ausblick.<br />

mediterranen Plaza, dem Flaggschiff des Six Senses Ibizas, im HaSalon,<br />

kommen die Köstlichkeiten des prominenten Kochs aus Tel Aviv<br />

beim Farm-to-Table-Konzept auf die Teller.<br />

Ich nehme am Abend unter uralten Olivenbäumen an einer langen,<br />

einladenden Tafel Platz. In den Baumkronen scheinen Tausende von<br />

Glühwürmchen zu leuchten, Fremde werden schnell zu Freunden, der<br />

Spirit der Insel ist greifbar, die Mezze-Platten ibizenkisch beeinflusst,<br />

der biodynamische Wein mundet, und die Nacht – ganz inseltypisch –<br />

scheint nie enden zu wollen.<br />

Das Angebot des hauseigenen Spas erstreckt sich über 1.200 Quadratmeter<br />

und bietet nach einer langen Nacht diverse Möglichkeiten,<br />

mich wieder in Topform zu bringen: Ich könnte, wenn ich wollte, im<br />

hochmodernen Fitnessbereich überflüssige Pfunde der letzten Nacht<br />

abstrampeln. Giftiges im Hamam ausschwitzen. Ein ganzheitliches<br />

Anti-Aging-Programm mit Ernährungsberatung und modernen Heilmethoden<br />

klingt verlockend. Ich könnte auch auf dem Yoga-Deck versuchen,<br />

meine innere Mitte zu finden oder im Boxring in Deckung<br />

gehen. Doch ich entscheide mich unter anderem für Biohacking, eine<br />

Anleitung zur Selbstoptimierung, bei der ich nicht nur energetisch<br />

neu aufgeladen werde, sondern mir auch schnelle Wege zu besserem<br />

Wohlbefinden gezeigt werden. Gestartet wird die Prozedur mit Elektroden<br />

am Kopf bei einem Wellness-Screening. Ein paar Fragen musste<br />

ich zuvor beantworten. Meine nackten Füße stehen auf Metallplatten,<br />

meine Hände liegen ebenfalls auf solchen und nebenbei werden<br />

noch Blutdruck und Puls gemessen. Und ja, ich bin aufgeregt. Richtig<br />

nervös. Und das Ergebnis ist überraschend genau und gleichzeitig<br />

auch gut zu wissen. Ich bekomme eine ausführliche Beratung, wie ich<br />

meine Gesundheit optimieren kann. Das fängt bei Ingwer und Kurkuma<br />

am Morgen an und endet mit Detox und Arztempfehlung. Ich<br />

bekomme einen genauen Plan, welche Anwendungen des traumhaft<br />

schönen Spas ich am besten buchen sollte. Kein Muss, nur ein Kann.<br />

Und nachdem mein Puls sich beim Screening fast überschlug und ich<br />

mich anscheinend im Alltag zuviel bewege, freue ich mich auf eine<br />

beruhigende Massage und eine anschließende Sauerstofftherapie. Ja,<br />

richtig gehört.<br />

Mit Aussicht aufs Meer nehme ich in einem bequemen Sessel in<br />

der Rose Bar Platz und bekomme die Maske über die Nase gestülpt.<br />

Fühlt sich eigenartig an, ich lerne aber, dass die Sauerstofftherapie als<br />

eine der »effizientesten Methoden zur Beruhigung, Entgiftung und<br />

Entschlackung des Körpers« gilt. Also lehne ich mich zurück. Auf dem<br />

Spa-Menü des Hotels lese ich derweil: »Von der Nahrung, die du isst,<br />

bis hin zur Art und Weise, wie du schläfst, den Menschen, die du triffst,<br />

und der Erde unter deinen Füßen. Wellness ist in das gesamte Six-Senses-Erlebnis<br />

integriert und wird zu einer freudigen Lebensweise.« Genau<br />

darauf lass ich mich jetzt ein, um mein bestes, gut gelauntes Selbst<br />

hier zu treffen.<br />

INFO<br />

Six Senses Ibiza Carrer Camí de sa Torre, 71, 07810 San Joan<br />

Bautista, Illes Balears, Spanien, www.sixsensesibiza.com<br />

WELLBEING Um die Gäste zu mehr Bewusstsein, Leidenschaft,<br />

Wiederverbindung und einem wiedererwachten Selbstbewusstsein<br />

zu führen, bietet Six Senses Ibiza während der kühlen<br />

Jahreszeit mehrtägige Retreats, sozusagen Wellbeing-Seminare,<br />

an. Beispielsweise zum Thema Meditation oder Yoga.<br />

PREIS DZ ab € 390 inkl. Frühstück<br />

Illustration: Kapreski/Shutterstock.com ; Fotos: Assaf Pinchuk (2), Jennifer Latuperisa-Andresen (3), Six Senses Hotels (3)<br />

54 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


ANZEIGE<br />

Lass es dir gut gehen im<br />

AYURVEDA RESORT MANDIRA<br />

Dass das Gute so nah liegt, ist im Ayurveda Resort Mandira in Bad Waltersdorf in Österreich<br />

keine Floskel, sondern eine Tatsache und der beste Beweis, dass man für eine gute Ayurveda-Kur<br />

nicht den beschwerlichen Weg nach Indien auf sich nehmen muss.<br />

Das Hotel ist ein Kraftort zum Auftanken mitten in<br />

der grünen Steiermark! Ob für Ruhesuchende oder<br />

auch für Gäste mit akuten gesundheitlichen Beschwerden.<br />

Man könnte getrost seinen ganzen Aufenthalt<br />

im Wellnessbereich verbringen. Morgens bei Yoga an der<br />

frischen Luft im weitläufigen Garten mit anschließender<br />

Meditation starten, danach eine wohltuende Ayurveda-Massage,<br />

und nachmittags bekommt nichts und niemand einen<br />

von der Liege am Outdoor-Pool weg. Höchstens vielleicht die<br />

Aussicht auf das Abendessen.<br />

Wer ins Ayurveda Hotel & Resort Mandira für eine Ayurveda-Kur eincheckt,<br />

bekommt ein eigens auf ihn abgestimmtes Programm aus Behandlung,<br />

Ernährung und Bewegung. Das Konzept: Holistic Ayurveda.<br />

Basierend auf den ältesten holistischen Heilmethoden der Welt, aber<br />

zugeschnitten auf die Bedürfnisse unserer modernen westlichen Gesellschaft.<br />

So kann der Gast Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht bringen.<br />

Und auch die Achtsamkeit für sich mit zurück in den Alltag nehmen.<br />

Schnuppern Sie in die Welt des Holistic Ayurveda, genießen<br />

Sie unsere köstliche Mandira-Ayurveda-Vollpension<br />

und erfahren Sie die wohltuende und ausgleichende<br />

Wirkung von ayurvedischen Behandlungen, Yoga und<br />

Meditation.<br />

Das Ayurveda Hotel & Resort Mandira verlost zusammen<br />

mit <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> ein Ayurveda Tasting für 2<br />

Übernachtungen für 2 Personen im DZ im Wert von € 918.<br />

Das Ayurveda Tasting beinhaltet Mandira-Vollpension, 1 Vishesh –<br />

Energie-Ausgleichsmassage pro Person, 1 Upana – Salz-Öl-Peeling<br />

aus der Kraft der Natur pro Person, Teilnahme an Yoga, Meditation<br />

& Aktivitäten laut Wochenprogramm, Benützung des Ayurveda-Spas<br />

und der hoteleigenen Thermal-Heilquelle.<br />

Für die Teilnahme am Gewinnspiel beantworten Sie bitte eine<br />

Frage unter: www.<strong>reisen</strong>-exclusiv.com/ayurveda-tasting<br />

INFO<br />

Ayurveda Hotel & Resort Mandira<br />

Wagerberg 120, 8271 Bad Waltersdorf, www.mandira-ayurveda.at<br />

55


NEUE HOTELS<br />

56<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


DA<br />

MÜSST<br />

IHR HIN!<br />

text Ulrike Herder<br />

Sie sind neu und spektakulär anders. Sie sind durchgestylt,<br />

aber dennoch gemütliche Rückzugsoasen. Sie inspirieren,<br />

daheim seine vier Wände zu verschönern. Und sie begeistern<br />

mit ihrer Lage. Acht neu eröffnete Luxusherbergen,<br />

die ihr besuchen solltet.<br />

Illustration: Kapreski/Shutterstock.com,<br />

Fotos: Rocco Forte Hotels (2)<br />

VILLA IGIEA, A ROCCO FORTE HOTEL<br />

Sizilien, Italien<br />

Willkommen in der Villa Igiea, einem prächtigen Jugendstilpalast, wunderschön eingebettet in eine blühende<br />

Gartenlandschaft Siziliens. Hebt man seinen Blick über diesen duftenden Garten Eden hinaus, liegt einem der<br />

Golf von Palermo zu Füßen. Schöner geht es nicht? Dann hat man noch nicht eines der 55 Zimmer oder eine<br />

der 17 Junior-Suiten und 28 Suiten bezogen. Die Zimmer sind elegante, liebevoll eingerichtete Rückzugsorte,<br />

in denen man sich sofort heimisch fühlt. Kein Wunder, schließlich gehört die Villa zur noblen<br />

Rocco-Fortes-Gruppe, deren Handschrift im edlen Design klar zu erkennen ist. In Kombination mit<br />

den historischen Überbleibseln eine wirklich gelungene Liaison! Ab € 300 in der Nebensaison,<br />

www.roccofortehotels.com<br />

herbst <strong>2021</strong> 57


NEUE HOTELS<br />

THE GOODTIME HOTEL<br />

Miami, USA<br />

Kaum schallt der Megahit »Happy« von Superstar Pharrell<br />

Williams aus dem Radio, muss man mitwippen und<br />

bekommt gute Laune. Die gleiche Wirkung hat sein<br />

erstes Hotel, das er zusammen mit seinem Geschäftspartner<br />

David Grutman in Miami eröffnet hat. Das<br />

Goodtime Hotel macht auch »happy«. Warum? Wegen<br />

seiner durchgestylten Coolness, der beruhigenden Farben,<br />

des durchdachten Designs und des Retrogefühls.<br />

Der optimistische Art-déco-Einfluss des Viertels South<br />

Beach zieht sich durch das ganze Haus. So bewundert<br />

man die gestreiften pastellfarbenen Fliesen im Pool, die<br />

tropische Wandmalerei in der Lobby und die hübschen,<br />

sehr außergewöhnlichen, geschwungenen Barstühle,<br />

die man am liebsten für daheim einpacken würde. Die<br />

266 Gästezimmer des »Goodtime Hotels« sind in pastelligen<br />

Pink- und Grüntönen gehalten. Ganz klar, wer da<br />

kitschig denkt, weiß nicht was cool ist. Gute Energie,<br />

gute Vibes, guter Ort ergeben: eine gute Zeit! Ab € 154<br />

die Nacht im DZ, www.thegoodtimehotel.com<br />

58 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


LE MÉRIDIEN<br />

Malediven<br />

Hallo Inseltraum – wir kommen!<br />

Bildschön liegt das Le Méridien<br />

Maledives auf der natürlichen<br />

Insel Thilamaafushi im Lhaviyani-Atoll.<br />

Und hier möchte man<br />

nur eins: abtauchen. Dabei ist<br />

das Luxusresort ein Paradies<br />

der Gelassenheit. Ein Refugium<br />

in all diesen Farben, die man<br />

unzählige Male auf Bildschirmschonern<br />

bewundert hat: ein<br />

Weiß, das einen unweigerlich<br />

die Sonnenbrille aus der Tasche<br />

ziehen lässt, und ein kristallines<br />

Türkis, das man nie zu fotografieren<br />

müde wird. Es ist das erste<br />

Resort der Hotelkette auf den<br />

Malediven, die sich ihrer touristischen<br />

Verantwortung bewusst<br />

ist und auf Nachhaltigkeit setzt<br />

– mit eigener Entsalzungsanlage,<br />

Solarpanelsystem und ausgeklügeltem<br />

Recyclingsystem. Und so<br />

verbringen die Gäste mit gutem<br />

Gewissen sorglose Tage in den<br />

154 Beach- und Watervillen.<br />

auf.reise/lemeridien<br />

Fotos: Alice Gao (2), PR (2)<br />

herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 59


NEUE HOTELS<br />

L’ESQUISSE HOTEL & SPA<br />

Elsass, Frankreich<br />

Schlafen wie Gott in Frankreich? Dann empfehlen wir<br />

das L’Esquisse Hotel & Spa in der Weinstadt Colmar im<br />

schönen Elsass. Wer jetzt an ein angestaubtes Hotel mit<br />

Weinbewuchs und Fassholzinterieur denkt, hat zu tief<br />

ins Glas geschaut, denn hier nächtigt man eher supermodern<br />

und luxuriös in einer Art Künstleratelier. Mit viel<br />

Liebe fürs Detail wurde hier ein urbaner Zufluchtsort<br />

für Design- und Kunstliebhaber geschaffen. Kunstvoller<br />

Höhepunkt ist ohne Zweifel die überdimensionale bronzefarbene<br />

Maske, die über der »K«-Bar hängt und vom<br />

Gesicht der Freiheitsstatue inspiriert ist. Auch die 57<br />

Zimmer, drei Suiten und zwei Penthouse-Apartments<br />

sind mit modernen Werken geschmückt. Kunst auf dem<br />

Teller serviert das hoteleigene Restaurant JY’S, das zwei<br />

Sterne innehat. Ab € 248 pro Nacht,<br />

www.lesquisse-colmar.com<br />

60 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


ONE&ONLY PORTONOVI<br />

Montenegro<br />

Fotos: Timothé Coutellier (2), Rupert Peace (2)<br />

Man könnte Tage damit verbringen, vom Pool, vom unheimlich bequemen<br />

Bett oder vom eigenen Balkon auf die wildromantische Boka<br />

Bay zu blicken. Der Anblick entschleunigt mit seiner vollkommenen<br />

Perfektion. Die Boka Bay liegt an der montenegrinischen Adriaküste<br />

unweit von Kotor mit seiner malerischen Altstadt umgeben von Kalksteinfelsen.<br />

Genau an diesem von Schönheit gesegneten Fleckchen<br />

Erde hat das neue One&Only Portonovi eröffnet, eine der edelsten<br />

Adressen an der Küste. Architektonisch spiegelt das Küstenresort den<br />

Stil alter venezianischer Paläste wider und richtet sich an stilbewusste<br />

Reisende, die auch gerne ihre eigene Yacht dabeihaben können. Die<br />

Luxusherberge verfügt über einen Yachthafen mit 238 Liegeplätzen<br />

sowie einen Hubschrauberlandeplatz. Und bietet auch in den 113<br />

Zimmern großzügig Raum und viel Geborgenheit. Ab € 435 pro Nacht.<br />

www.oneandonlyresorts.com/de/portonovi<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

61


NEUE HOTELS<br />

WILDERNESS SAFARIS DUMATAU<br />

Botswana<br />

Einatmen, ausatmen! Wenn große Elefantenherden plötzlich vor der eigenen Terrasse entlangmarschieren, stockt der Atem.<br />

Ein Aufenthalt im Dumatau Camp von Wilderness Safaris beschert euphorische Glücksmomente. Das nachhaltige Luxuscamp<br />

liegt im Linyanti Wildlife Reserve im Norden von Botswana, einem der am wenigsten besuchten Wildnisgebiete des Landes. So<br />

tummeln sich in und um den Fluss Linyanti nicht nur riesige Elefantenherden, sondern alles, was im afrikanischen Tierreich<br />

Rang und Namen hat. Die Gäste müssen es sich bloss in den acht superluxuriösen Suiten mit eigenem Pool bequem machen,<br />

den grandiosen Blick über die weite Osprey Lagoon genießen und der vorbeiziehenden Tierwelt zuschauen. Auch bei den Hubschrauber-Rundflügen,<br />

Bootstouren und klassischen Safarifahrten wird einem wohl ein ums andere Mal schwindelig vor Glück,<br />

dieses Naturparadies und seine wilden Bewohner erleben zu dürfen. Rund € 1.500 pro Nacht. auf.reise/dumatau<br />

Fotos: PR (2), Wilderness Safaris, Wilderness Safaris/Teagan Crniffe<br />

62 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


AMAN<br />

New York, USA<br />

In New York gewesen, aber das Hotel nicht einmal<br />

verlassen? Dann hat man im neuen Aman New York<br />

eingecheckt. Wäre einerseits schade, denn das Hotel<br />

liegt schön zentral – im legendären Crown Building in<br />

Manhattan – und ist perfekter Ausgangspunkt für jede<br />

Big-Apple-Erkundung. Andererseits hat man die Stadt<br />

hier wunderbar im Blick. Und ruht dabei vollkommen<br />

in sich. Denn auch das Haus in New York ist wie die<br />

anderen Herbergen der Aman-Kette ein minimalistisches<br />

Refugium. Ein Luxushotel der leisen Töne, das<br />

dadurch ganz groß wirkt. Nichts in den unaufgeregten<br />

83 Zimmern und Suiten lenkt den Gast von der Aussicht<br />

hinter den raumhohen Fenstern ab. So schwelgt<br />

man in den Köstlichkeiten des italienischen Signature-Restaurants<br />

Arva mit Blick auf den Central Park<br />

oder taucht im Spa ab, das sich über drei Etagen erstreckt,<br />

inklusive eines 20 Meter langen Pools.<br />

www.aman.com/hotels/aman-new-york<br />

herbst 2020<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

63


NEUE HOTELS<br />

GRÄFLICHER ANSITZ MAURN<br />

Südtirol, Italien<br />

Bei »Copernicus« wird im lichtdurchfluteten und exklusiven<br />

Loft mit frei stehender Badewanne entspannt, wobei<br />

der Blick auf die umliegenden Berge fällt. »Shakespeare« ist<br />

weniger modern, dafür aber sehr gemütlich. In die kleine<br />

Erkersuite mit Holzboden in Fischgrätverlegung und originaler<br />

Holzdecke möchte man am liebsten gleich einziehen.<br />

Die Suiten des Gräflichen Ansitz Maurn tragen berühmte<br />

Namen und entsprechend ein individuelles Design. Auch die<br />

Lage ist namhaft, denn der Ort St. Lorenzen liegt mitten im<br />

Unesco-Weltnaturerbe Dolomiten. Die Suiten sind zwischen<br />

35 und 220 Quadratmeter groß. Die 35 Quadratmeter große<br />

William-Shakespeare-Suite ist ab € 143 pro Nacht zu haben.<br />

www.maurn.it<br />

Fotos: maurn.it (3)<br />

64 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


ANZEIGE<br />

Hotel Botánico & The Oriental Spa Garden<br />

Den Inbegriff von Exzellenz im Urlaub erleben<br />

Meterhohe Palmen, ewiger Frühling und ein Gefühl wie im Dschungel – in der weitläufigen subtropischen<br />

Gartenanlage des Hotels Botánico & The Oriental Spa Garden auf Teneriffa ist der Alltag ganz weit weg:<br />

Gäste entspannen und genießen den Urlaub hier in luxuriösem Ambiente, erleben erholsame<br />

Behandlungen im mehrfach ausgezeichneten Spa, be<strong>reisen</strong> kulinarisch die ganze Welt auf einer<br />

unvergleichlichen Exkursion des Geschmacks und lernen bei Ausflügen die größte Insel der Kanaren<br />

mit ihrem ganzjährig milden Klima und der unvergleichlichen Landschaft kennen.<br />

Inmitten des Villenviertels La Paz auf Teneriffa befindet sich das Hotel<br />

Botánico & The Oriental Spa Garden, umgeben von einem 25.000 Quadratmeter<br />

großen botanischen Garten. Am Fuße des Teide, des höchsten Gipfels<br />

Spaniens, gelegen, wird das Traditionshotel wahrhaftig eins mit der Natur. Es ist<br />

das erste 5-Sterne-Deluxe-Hotel der Kanarischen Inseln und gehört seit 1998<br />

zur Gruppe The Leading Hotels of the World. Das Hotel Botánico hat sich während<br />

des Corona-Lockdowns nicht auf den wohlverdienten Lorbeeren der vergangenen<br />

Jahrzehnte ausgeruht. Stattdessen hat das vierfach in Folge als bestes<br />

Spa-Reiseziel in Europa ausgezeichnete Luxushotel im klassischen Stil die Zeit<br />

der Schließung genutzt, um zu renovieren und zahlreiche Upgrades zu realisieren.<br />

Nun überzeugt das Hotel Botánico mit moderner Technik und frischem Design.<br />

So ist es nicht nur der perfekte Ort für anspruchsvolle Paare, Familien und<br />

Allein<strong>reisen</strong>de, sondern auch für Hochzeiten, Geburtstage und Veranstaltungen<br />

aller Art. Ergänzt wird das Angebot durch das luxuriöse, 3.500 Quadratmeter<br />

große Spa, The Oriental Spa Garden, das europaweit seinesgleichen sucht. Hier<br />

werden Gäste mit verschiedenen Ritualen, Massagen sowie Fitness- und Schönheitsangeboten<br />

verwöhnt, können entspannen und Körper und Geist wieder<br />

miteinander vereinen. Auch für kulinarische Verwöhnerlebnisse auf höchstem<br />

Niveau ist gesorgt: In sieben Restaurants und Bars schlemmen sich Gäste um<br />

die Welt. Das Luxushotel hat noch ein weiteres, ganz besonderes kulinarisches<br />

Angebot: das »Slim & Wellness«-Programm. Dank hypokalorischer Gourmetkost,<br />

die individuell für jeden Gast zusammengestellt ist, werden nachhaltige Abnehmerfolge<br />

erzielt. Nebenbei wird die körperliche Fitness beinahe unbemerkt bei<br />

Thai-Chi, Yoga, Qi Gong, Pilates oder Meditation gefördert.<br />

INFO<br />

Hotel Botánico & The Oriental Spa Garden<br />

www.hotelbotanico.com/de/<br />

RESTAURANTS<br />

z The Oriental (Asiatisch)<br />

z The Slim (Hyperkalorisches<br />

Gourmetrestaurant)<br />

z Il Pappagallo (Mediterran)<br />

z Food Market (Buffet)<br />

z Palmera Real (Salat, Fisch,<br />

Paella)<br />

z Bar Hall (Piano-Bar)<br />

z Brunelli’s (Steaks; außerhalb<br />

des Hotels mit kostenlosem<br />

Shuttle Service erreichbar)<br />

SPA<br />

z 3.500 Quadratmeter<br />

z Im 25.000 Quadratmeter<br />

großen botanischen Garten<br />

z Rituale, Massagen, Schönheit<br />

und Fitness<br />

ZIMMER<br />

z Deluxe-Doppelzimmer<br />

z Ambassador-Junior-Suiten<br />

z Senator-Suiten<br />

z Penthouse-Suiten mit oder<br />

ohne Jacuzzi<br />

z Präsidentensuite<br />

DESTINATION<br />

z Shuttle Service<br />

z 10 Minuten zum Strand<br />

z 100 Kilometer (Süden)/<br />

25 Kilometer (Norden)<br />

zum Flughafen<br />

z Verschiedene Golfplätze<br />

z 8 Veranstaltungsräume<br />

65


HOTEL<br />

FOUR SEASONS HOTEL LION PALACE<br />

St. Petersburg<br />

66<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


text<br />

Simone Sever<br />

IM PALAST<br />

DER LÖWEN<br />

Ein majestätischer Palast, zwei prachtvolle weiße<br />

Löwen und Aussichten auf Tage, die scheinbar nie enden.<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin Simone Sever hat während der Weißen<br />

Nächte im Four Seasons Lion Palace im russischen<br />

St. Petersburg eingecheckt.<br />

Während ich die fünf Stufen an den Löwen aus weißem<br />

Marmor vorbeischreite, würde es mich in keiner<br />

Weise wundern, stiege Zar Alexander I. aus einer<br />

Kutsche. Es kommt anders. Beim Eintritt in das<br />

Four Seasons Lion Palace, mein Zuhause für die<br />

nächsten Tage und Nächte, wird fix und digital im Vorbeigehen meine<br />

Temperatur am Handgelenk gemessen. Wir schreiben das Jahr <strong>2021</strong>.<br />

Marmor, Stuck und Gold<br />

Die zeitlose Eleganz des Löwenpalasts spiegelt sich bereits im marmornen<br />

Boden der Empfangshalle, der mit seinen Ornamenten versucht,<br />

alle Blicke auf sich ziehen, doch es gibt noch mehr Schönes<br />

zu bestaunen. An der Rezeption verzaubert sogleich ein Gemälde des<br />

schneeumstöberten Prachtgebäudes. Ein gigantisches Blumenarrangement<br />

mit Pfingstrosen, Hortensien und Lotosblumen verströmt einen<br />

floralen Duft und setzt satte Farbakzente. Die Grand Staircase, Gewölbedecken,<br />

Granitsäulen, Marmor, Stuck, Gold … welch eine Pracht!<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

67


HOTEL<br />

ZU MEINER FREUDIGEN ÜBERRASCHUNG FINDE ICH<br />

EINEN STRAUSS BLUMEN UND EINE SCHOKOLADENE<br />

BALLERINA MIT TUTU AUS ROSA ESSPAPIER<br />

IN MEINEM ZIMMER. BOLSCHOJE SPASIBO!<br />

Terrassenzimmer mit Aussicht<br />

Schon öffnet sich die schwere Zimmertür aus warmem Walnussholz<br />

zu meinem Terrassenzimmer 521 im fünften Stock. Ein Baldachingekröntes<br />

Kingsize-Bett dominiert den Raum, der in seiner eleganten<br />

Mischung aus europäischem Stil und russischem Flair überzeugt und<br />

mit seinen technischen Details durchaus im 21. Jahrhundert angekommen<br />

ist. Auf einem der hochbeinigen Nachtschränke steht eine<br />

B&O Bluetoothbox bereit, mir den Sound meiner Reise zu spielen:<br />

Vivaldis »Sommer« der »Vier Jahreszeiten«. Was auch sonst! Von meiner<br />

großzügigen Terrasse, die mich ab dem Nachmittag mit Sonne<br />

verwöhnt und mir zudem einen Blick auf die goldene Kuppel der St.<br />

Isaaks-Kathedrale erlaubt, beobachte ich das rege Treiben der Parkgänger<br />

im Alexandrovsky-Garten. Der Sommer in St. Petersburg spielt<br />

sich unter freiem Himmel ab. Die Newa, der breite Strom, der täglich<br />

von unzähligen Ausflugsbooten befahren wird, durchfließt das<br />

Venedig des Nordens und ist nur einen kleinen Spaziergang entfernt.<br />

Überhaupt ist die Lage des Löwenpalasts optimal zentral. Der Newsky<br />

Prospekt, die achtspurige Einkaufsstraße, ist in nur wenigen Minuten<br />

zu Fuß erreichbar. Zur Ermitage, einem der größten und bedeutendsten<br />

Kunstmuseen der Welt, sind es nur wenige Schritte. Bliebe man,<br />

so erzählt man sich, nur eine Minute vor jedem Kunstwerk stehen,<br />

bräuchte es drei Jahre.<br />

Kultur mit zweierlei Kaviar<br />

Wer auf Reisen in Russland unterwegs ist, der wird um Kunst, Kultur<br />

und auch Kaviar kaum herumkommen. Ein leichter Lunch in der »Tea<br />

Lounge« des Four Seasons Hotels mit Kaviarverköstigung, dazu ein<br />

Glas Champagner … und zur kompletten Entspannung wartet dann<br />

das Black Caviar Facial Treatment im hauseigenen Spa. Eine kleine<br />

Runde im Pool, bevor es langsam Zeit wird, vor die Tür zu gehen. Die<br />

Concierge des Four Seasons Lion Palace hat Karten für das Mariinsky,<br />

das älteste Theater der Stadt, besorgt. Maria Khoreva, eine 21-jährige<br />

Ballerina, glänzt als Raymonda im gleichnamigen Ballett, das übrigens<br />

am 7. Januar 1898 in ebenjenem Theater seine Uraufführung feierte.<br />

Danke für den Fisch!<br />

Zurück im Hotel. Ein Drink an der »Xander Bar«. Dort treffe ich Head<br />

Mixologist Taras Zavalnyuk. Wer direkt an der Bar Platz nimmt, kann,<br />

während die Nase tief in die außergewöhnliche Cocktailkarte eintaucht,<br />

den Geschichten von Taras lauschen. Als Taras noch ein kleiner<br />

Junge war, so erzählt er, besuchte er eines Tages zum Frühlingsanfang<br />

mit seinem Vater den Markt, und der Duft frischer Gurken kitzelte<br />

ihre Nasen, obgleich es gar keine Gurkenzeit war. Vater und Sohn<br />

nahmen die Spur auf und fanden heraus, dass ein kleiner Fisch, der<br />

Koryushka, den Geruch der Gurken verströmte. Der Frühlingsdrink –<br />

natürlich stehen die vier Jahreszeiten im Fokus – in der »Xander Bar«<br />

leuchtet gurkengrün und heißt wie der kleine Fisch.<br />

Eine Ballerina zum Anbeißen<br />

Beschwingt vom wohlschmeckenden Koryushka und weil die Sonnenuntergänge<br />

in St. Petersburg besonders an der Newa so eindrucksvoll<br />

sein können, spaziere ich am Flussufer entlang, überquere die<br />

Schlossbrücke, um an den Rostrasäulen auf der Wassilijewsky-Insel<br />

eine ganz andere Tanzdarbietung als während der Ballettvorstellung<br />

erleben zu dürfen. Es haben sich Swing-, Salsa- und Bachata-Fans zusammengefunden.<br />

DJs legen auf, und während die Sonne den Himmel<br />

mit dramatischen Rot- und Orangetönen befeuert, tanzt man in St.<br />

Petersburg in die Weißen Nächte hinein.<br />

Es ist weit nach Mitternacht und immer noch hell. Zu meiner freudigen<br />

Überraschung finde ich einen rosafarbenen Strauß Blumen und<br />

eine schokoladene Ballerina mit Tutu aus rosa Esspapier in meinem<br />

Zimmer. Bolschoje spasibo! Vielen Dank. Meine Musikbox spielt inzwischen<br />

Salsa. An Schlaf ist noch lange nicht zu denken, die Zimmerterrasse<br />

genau der richtige Ort, um die Sommernacht nicht enden zu<br />

lassen. Irgendwann ganz spät – oder früh – fallen mir dann doch in<br />

meinem thronähnlichen Bett die Augen zu.<br />

Der perfekte Ort<br />

Es hat geklingelt. Ein gedeckter Frühstückstisch wird auf meine Terrasse<br />

gerollt: Eggs Benedict, frisch geschnittenes Obst, das so fruchtig<br />

schmeckt, als wäre es das erste Obst meines Lebens. Tee, Kaffee,<br />

Champagner … der Start in einen weiteren Tag muss noch etwas warten.<br />

Es ist einfach zu schön auf meiner Terrasse, die ich am liebsten<br />

gar nie wieder verlassen mag.<br />

INFO<br />

Four Seasons Hotel Lion Palace<br />

Zwei Personen im Premium Terrace Room um € 393,<br />

www.fourseasons.com/stpetersburg<br />

Unsere Reise-Tipps zu St. Petersburg findet ihr unter:<br />

auf.reise/reiseguide-st-petersburg<br />

Illustration: Kapreski/Shutterstock.com ; Fotos: Simone Sever (4), Peter Vitale (3)<br />

68 herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Gebettet unter einem güldenem Baldachin fällt das Aufstehen dennoch leicht. Der üppig gedeckte<br />

Frühstückstisch wartet auf der eigenen Terrasse – mit Blick über St. Petersburg.<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

69


CITY HOTELS<br />

HOTEL<br />

IM<br />

HIPHOP<br />

LOOK<br />

DREI HOTELS, DREI STÄDTE,<br />

DREI TIPPS FÜR EIN LANGES<br />

WOCHENENDE.<br />

text Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

70<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


W AMSTERDAM<br />

Es gibt Hotels, in denen ist eine kurze Orientierungsphase<br />

nötig. Das kann viele Gründe haben, manchmal<br />

sind die Wege durch die Häuser auch wirklich<br />

verwirrend. Aber am wichtigsten ist doch, dass man<br />

das schönste Fleckchen findet. Und da kommt im W<br />

Amsterdam eine kleine Schwierigkeit hinzu. Es sind<br />

nämlich zwei Häuser, die, von einer Straße getrennt,<br />

gegenüber liegen. Also, in welchen Sessel wollen wir<br />

zuerst versinken? Zur engeren Auswahl zählt, besonders<br />

in kühlen Monaten, die Bar. Gerne ein lauschiges<br />

Plätzchen am schwebenden Kamin mit Blick über<br />

die Stadt. Im Sommer ist es schon deutlicher. Da<br />

sucht man die Nähe des Rooftop-Pools mit der Rooftop-Bar.<br />

Eine chillige Atmosphäre inklusive. Doch<br />

das absolute Highlight ist das Spa. Das ist wirklich<br />

etwas ganz Besonderes. Es liegt in dem Haus, das<br />

früher einmal eine Bank war, und wurde in den dortigen<br />

Keller platziert. Also just da, wo einst das Gold<br />

gelagert wurde. Dementsprechend badet der Gast<br />

hinter dicken Tresortüren. Es ist zwar muckelig dunkel<br />

dort, aber wohltuend schön. Wer dorthin möchte,<br />

muss vorher einen Slot reservieren und kann sich<br />

dann zwei Stunden sorglos entspannen. Auch ohne<br />

eine Anwendung zu buchen. Ach ja, und dann sind<br />

da noch die tollen, super durchgestylten Zimmer. Mit<br />

den vielen kleinen Extras und dem Gefühl, an der<br />

Trendspitze zu urlauben. Supercool.<br />

auf.reise/whotel<br />

Illustration: Kapreski/Shutterstock.com ; Foto: Eric Laignel<br />

LIEBLINGSZIMMER Marvelous Suite. Plattenspieler<br />

mit passender Sammlung, Maisonette,<br />

Beamer für TV, Doppeldusche für zwei<br />

Personen. Ein wahrer Spaß! Und Hunde sind<br />

auch willkommen.<br />

LAGE Top. Mittendrin. Von hier aus lässt es<br />

sich prima zum Shoppingbummel aufbrechen,<br />

oder aber zur Grachtenfahrt.<br />

KAFFEE Der einzige Minuspunkt im Hotel ist<br />

das Frühstück. Das enttäuscht leider. Aber nur<br />

ein paar Schritte entfernt findet ihr eine wunderbare<br />

Understatement-Kaffeebar. Im Hummingbird<br />

wird der Kaffee handgeröstet, und die<br />

Besitzer Kees und Agavni servieren jede Spezialität<br />

auf den Punkt und backen ganz nebenbei<br />

köstliche Zimtschnecken. Spuistraat 217,<br />

www.hummingbird.amsterdam<br />

herbst <strong>2021</strong>


CITY HOTELS<br />

MATILD PALACE, BUDAPEST<br />

Oh wow! So könnte die erste Reaktion lauten, wenn der Matild Palace<br />

betreten wird. Der zum Unesco-Weltkulturerbe zählende Palast wurde<br />

in den vergangenen fünf Jahren aufwendig zu einem Luxushotel mit 130<br />

Zimmern umgebaut. Das Innendesign ist wirklich spektakulär und unterstreicht<br />

die berühmte Vergangenheit des Palasts, schafft aber gleichzeitig<br />

ein modernes, elegantes Ambiente. Die Zimmer sind wohl inspiriert vom<br />

üppigen Lebensstil des Budapests des frühen 20. Jahrhunderts. Jedes Zimmer<br />

ist über vier Meter hoch und greift die ungarische Herkunft und Kultur<br />

mit filigranen, handgefertigten Kopfteilen an den Betten, traditionellen<br />

Fischgrätenparkettböden und extravaganten Bädern im Spa-Stil auf, die an<br />

die ikonischen Thermalbäder Ungarns erinnern. Eine durchdachte Farbpalette<br />

aus Aquamarin, Grün, Gold und Kupfer schmückt die Zimmer und<br />

spiegelt die Farbtöne der außergewöhnlichen Budapester Dachlandschaft<br />

wider. Das Hotel bietet viele miteinander verbundene Familienzimmer<br />

für Städte<strong>reisen</strong> mit mehreren Generationen. Und wer es in Los Angeles<br />

bisher nicht geschafft hat, kann es nun in Budapest probieren: Wolfgang<br />

Pucks Küche. Der aus Österreich stammende Starkoch, der jährlich die<br />

Oscar-Verleihung mit seinen Köstlichkeiten bestückt, ist hier für das<br />

gastronomische Konzept verantwortlich. Deshalb gibt es nun ein Spago by<br />

Wolfgang Puck in Ungarn. Die Speisekarte bietet traditionelle ungarische<br />

Gerichte mit modernem Twist, die von regionalen Produkten inspiriert<br />

sind. Unser Lieblingsplatz: eindeutig die Rooftop-Bar The Duchess. Hier<br />

stimmen einfach Ausblick auf die Donau und das lukullische Bauchgefühl.<br />

auf.reise/matild<br />

LIEBLINGSZIMMER Für einen wirklich einzigartigen<br />

Aufenthalt bieten die Loft-Gästezimmer<br />

auf der obersten Etage durch große, schräge<br />

Fenster endlose Ausblicke entweder auf die<br />

Stadt oder die Donau. Die eklektische Mischung<br />

aus zeitgenössischem Design mit farbenfrohen<br />

Vintage-Möbeln und Kunstwerken zieht die Blicke<br />

der Kreativen auf sich und ist eine Anspielung auf<br />

die Künstlerfreunde der Herzogin, die früher im<br />

Palast verkehrten.<br />

LAGE Der geschichtsträchtige Palast, unweit der<br />

Donau, wurde vor 120 Jahren in der Belle Époque<br />

erbaut und entwickelte sich zum gesellschaftlichen<br />

Mittelpunkt der Stadt. Dementsprechend<br />

nächtigt der Gast hier in einer Sehenswürdigkeit<br />

und hat gleichzeitig die Pole-Position für alle<br />

anderen.<br />

BAR Es muss ja nicht immer super schick sein.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, auch mal ins echte<br />

Nachtleben Budapests einzutauchen. Um die Ecke<br />

vom Hotel gibt es die beliebte GoodSpirit Whisky<br />

& Cocktail Bar. Hier ist die Aussicht zwar nicht<br />

atemberaubend, aber die Cocktails sind super,<br />

das Personal nett und die Gespräche geerdet.<br />

Veres Pálné u. 7, www.goodspiritbar.hu<br />

72 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


NOBEL<br />

HERBERGE<br />

Fotos: The Luxury Collection<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

73


NEUE HOTELS<br />

SUPER<br />

BOUTIQUE<br />

HOTEL<br />

74<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


THE LONDONER<br />

Nagelneu ist das The Londoner. Und zwar gleich auf<br />

mehreren Ebenen. Zum einen, weil es just eröffnet<br />

hat, zum anderen weil es den Leicester Square mit<br />

neuem Leben erfüllt. Und dann ist es noch das erste<br />

»urbane Resort« Europas. 350 super schicke Zimmer<br />

und Suiten treffen auf sechs Gastronomiekonzepte auf<br />

insgesamt 16 Stockwerken. Hinzu kommt ein Kino<br />

und natürlich eine Wellnessetage.<br />

Auch der Name ist Programm, The Londoner,<br />

repräsentiert den Charakter der Stadt. Britischer<br />

Humor hier und da. Geradlinigkeit und doch ein paar<br />

Schnörkel. Und trotz der Größe ist das Hotel persönlich,<br />

detailverliebt und vor allem gastfreundlich. Und<br />

dann wäre da noch die Kunst. Das Hotel beherbergt<br />

eine von Experten zusammengestellte Auswahl an<br />

Kunstwerken, die dem Hotel Leben und Charakter<br />

verleihen. Die Kunstsammlung ist eine Mischung aus<br />

verschiedenen Preisklassen, Medien und Genres und<br />

umfasst sowohl klassische als auch zeitgenössische<br />

Werke und solche von aufstrebenden Designern.<br />

Und für die gestressten Gemüter gibt es The Retreat.<br />

Hier sollen Körper und Geist in Einklang gebracht<br />

werden. Deshalb werden erstklassige Fitness- und Ernährungstherapien<br />

mit verschiedenen Wellness-Praktiken<br />

kombiniert und lassen dieses Stockwerk zu<br />

einem ganzheitlichen Rückzugsort werden. Natürlich<br />

gibt es auch einen 25-Meter-Pool, einen Friseur, ein<br />

Nagelstudio und andere Angebote, die ein ganzheitliches<br />

Konzept für das Wohlbefinden bieten.<br />

www.thelondoner.com<br />

LIEBLINGSZIMMER Die Entscheidung fällt<br />

da schwer. Von der opulenten 200 Quadratmeter<br />

großen Duplex-Suite im Tower Penthouse<br />

bis hin zu den großzügigen Trafalgar Suiten –<br />

mit 119 Quadratmetern und beeindruckenden<br />

Wohnbereichen, Küchenzeile und Foyer.<br />

LAGE Der Leicester Square ist einer der<br />

bekanntesten Plätze in London. Er befindet sich<br />

östlich vom Piccadilly Circus sowie nördlich<br />

vom Trafalgar Square. Die Stadt plant hier noch<br />

einige Kunst- und Kultur-Projekte. Beste<br />

Ausgangsposition, um London zu erkunden.<br />

Fotos: Andrew Beasly<br />

SHOPPING Mega hip und ultracool ist das<br />

»Kaufhaus« Dover Street Market. Marken, die<br />

nicht jeder trägt, kombiniert mit Kunst befinden<br />

sich auf insgesamt vier Etagen. Nur ein paar<br />

Schritte entfernt. Absolut lohnenswert! 18-22<br />

Haymarket, london.doverstreetmarket.com<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 75


HOTEL<br />

text<br />

Simone Sever<br />

DEM HIMMEL<br />

SEHR NAH<br />

Am norddeutschen Elbufer träumt <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin<br />

Simone Sever in Coronazeiten plötzlich von Bergen, Almwiesen<br />

und schneebedeckten Gipfeln. Bald schon sitzt sie maskiert und<br />

mit Abstand im Zug Richtung bayerische Alpenwelt. Auf 1.000<br />

Meter Höhe lässt sich unsere Reporterin vor Ort vom Service<br />

des Fünf-Sterne-Hotels Kempinski Berchtesgaden und von<br />

der einzigartigen Landschaft in den Bann ziehen.<br />

76<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst 2020 <strong>2021</strong>


KEMPINSKI Berchtesgaden<br />

herbst 2020<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

77


HOTEL<br />

Die Hufeisenform des Hotels verspricht Glück – und das bewahrheitet sich im Inneren. Allein der<br />

Ausblick aus den 138 Zimmern und dem Restaurant auf Wiesen, Tal oder Berge macht die Gäste froh.<br />

78


DER HIMMEL IST VERHANGEN.<br />

STERNENKLAR HINGEGEN DER<br />

BESUCH IM MICHELIN-STERNE-<br />

RESTAURANT PUR.<br />

Fotos: Kempinski Hotel Berchtesgaden (6), Kapreski/Shutterstock.com<br />

Mitten in den vorbeiziehenden Wolken stehe ich auf<br />

dem Balkon meines temporären Heims und bin beeindruckt,<br />

wie sich am Berghang die weißen Schwaden<br />

nebelartig um die Nadelbäume hüllen. Das<br />

einmalige Bergpanorama ist zum Greifen nah. Mal<br />

blasser, mal tiefgründiger vermischen sich die Farben, Nuance um<br />

Nuance. Ich bin die Wanderin mitten im Wolkenmeer … dabei schien<br />

gestern noch die Spätsommersonne. Von der bildschönen, handgearbeiteten<br />

Hutschn-Schaukel, die mit jedem Schwungholen das Kribbeln<br />

im Bauch verstärkte, konnte ich mich gar nicht sattsehen vom<br />

Blick ins Tal zum Untersberg und zum Hohen Göll. Doch auf 1.000<br />

Metern kommt der Wechsel der Jahreszeiten manchmal ganz plötzlich.<br />

Jetzt ist vom Tal nichts mehr zu sehen. Ein weiches Wolkenbad<br />

hat sich über die Senke gelegt und scheint Richtung Schaukel zu rufen:<br />

»Spring ab, du wirst aufgefangen, wolkenweich!« Besser nicht.<br />

Lieber am lodernden Feuer in der Lobby-Bar das Knistern und<br />

Knacken am offenen Kamin genießen. Ein heißer Tee der pure-alpine-Bio-Kräutertee-Hausmischung,<br />

ein Stück Eckerbichltorte, die<br />

sozusagen die Spitze des Berges darstellen soll, der einst für die Erbauung<br />

des luxuriösen Hauses abgetragen wurde. Am frühen Abend<br />

schmeicheln die Klänge des Haus-Pianisten melodiös im Ohr. Genau<br />

so hatte ich mir das vorgestellt. Meinen krönenden Entspannungsabend<br />

verbringe ich in meinem Zimmer, eines von insgesamt 138<br />

Zimmern und Suiten, die in dem modernen und architektonisch klaren<br />

Bau alpinen Lifestyle vermitteln. Der Roomservice rollt mir einen<br />

Caesar‘s Salad vor das Fenster. Die kalte, klare Luft erlaubt den Blick<br />

in die Sterne; nur schwach sind die Umrisse der Bergwelt erkennbar.<br />

Über Nacht ist der erste Schnee gefallen, und das Panorama vor<br />

meiner bodentiefen Fensterfront hat sich verändert. Hinter dem Nadelbaumberg<br />

ist plötzlich aus dem Nebel ein weiterer Berg aufgetaucht.<br />

Hoch ragt dieser nun schneebedeckt in den Himmel.<br />

Im Spa wartet meine Therapeutin Chudawan auf mich. Nach leichten<br />

Wanderungen der letzten Tage sind meine Füße dankbar über jeden<br />

Druck, der bei der Fuß-Reflexology ausgeübt wird. Eine knappe<br />

halbe Stunde Fußmassage braucht es nur, um mich energetisch kom-<br />

plett neu aufzuladen. Der dampfende Außenpool lockt. Mitten im<br />

spektakulären Panorama lasse ich mich treiben in 36 Grad warmem<br />

Wasser und bei erneut einsetzendem, leichtem Schneefall.<br />

Der Himmel ist verhangen. Sternenklar hingegen mein Besuch im<br />

hoteleigenen Michelin-Sterne-Restaurant Pur, wo Executive Chef Ulrich<br />

Heimann Fine Dining auf höchstem Niveau verspricht. Schon der<br />

Gruß aus der Küche: eine Waffel mit Räucheraal, Crème fraîche, Beef<br />

Tartar und Hechtkaviar, dazu ein Mousse von Steinpilz mit Hagebutte<br />

und Preiselbeere bringen mich auf den Geschmack. Zur überraschend<br />

zünftigen bayerischen Brotzeit mit Schwarzwälder-Schinken – einer<br />

Hommage an die Herkunftsregion des Chefkochs – werden Kräuterdips<br />

mit Frischkäse Kürbis-Zitrone und Pinie-Feige angeboten. Dazu<br />

ein Glas Ruinart Rosé Champagner. Lujah saog I!<br />

Zu jedem Mahl des Vier-Gang-Menüs wird ein anderer Wein gereicht.<br />

Eine Sommeliere erklärt die Wahl, und ich gebe mich ganz und<br />

gar ihrem geschmackvollen Wissen hin. Zur Languste mit Artischocke<br />

und grüner Tomate wird ein Scharzhofberger 2008er-Riesling Van<br />

Volxem von der Saar eingeschenkt. Ein Grüner Veltliner von Schloss<br />

Gobelsburg aus Niederösterreich harmoniert perfekt zum Huchen,<br />

einem Süßwasserfisch mit Spitzkohl und Estragon. Ein Pinot Noir<br />

Kirschgarten GG von Philipp Kuhn aus der Pfalz unterstreicht das Gedicht<br />

meines Hirschkalbsrückens. Zum Apfel-Kiwi-Sauerrahm-Dessert,<br />

das mich mit grüner Dillsoße irritiert, mundet der Dessertwein<br />

aus dem Friaul so gut, dass ich noch Tage später meine, die Geschmacksnuancen<br />

auf der Zunge zu spüren.<br />

In der letzten Nacht ist es kalt geworden, der Himmel sternenklar. Die<br />

Berge glänzen im Mondlicht. Schlafen mag ich bei diesem bildschönen<br />

Ausblick eigentlich gar nicht, doch im super gemütlichen Kingsize-Bett<br />

in feinster Bettwäsche fallen mir irgendwann dann doch die Augen zu.<br />

INFO<br />

Kempinski Berchtesgaden www.kempinski.com, Zimmer mit<br />

Aussicht für zwei Personen, inklusive Frühstück ab € 280.<br />

Unsere Reise-Tipps finden Sie unter: auf.reise/bdg<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

79


WELLNESS-HOTELS<br />

SPA DICH<br />

GLÜCKLICH!<br />

In der Sauna alles Belastende ausschwitzen,<br />

danach im Ruheraum wohlig eindösen und erst aufwachen,<br />

wenn die Hot-Stone-Massage ansteht. Das klingt doch nach<br />

einem perfekten Spa-Tag! Das Schöne: Um ein entspanntes<br />

Wellness-Wochenende zu verbringen, muss man nicht in ferne<br />

Länder schweifen. Unsere Wellness-Hotel-Lieblinge liegen<br />

allesamt in Deutschland.<br />

80


»Hier wird man zum Stubenhocker, denn sobald man den<br />

großartigen Wellnessbereich betreten hat, möchte man ihn für<br />

kaum einen Grund mehr verlassen müssen.«<br />

Ulrike Herder, Redakteurin<br />

SEEZEITLODGE AM BOSTALSEE Saarland<br />

Die Kelten hatten es gut. Jedenfalls, wenn sie sich so entspannt haben, wie die Seezeitlodge es prophezeit: Das Feuer in der Mitte des<br />

Ritualplatzes knistert und wärmt die Füße. Nun heißt es, in den Bademantel einmummeln und diesen Kraftort tief aufsaugen. Hoch über dem<br />

Bostalsee thront die Lodge, verkleidet mit Holzlamellen, lang gezogen wie ein gefällter Baumstamm. Neben dem gemütlichen und sehr stylischen<br />

Innendesign zieht sich der Naturbezug wie ein roter Faden durch das Hotel und greift das keltische Erbe der Region auf. So stehen in den<br />

Fluren und auch im sehr weitläufigen Spa Birkenstämme Spalier, denen laut keltischem Baumkreis eine große Heilwirkung nachgesagt wird. Der<br />

Sauna-Außenbereich ist einem keltischen Dorf nachempfunden – mit ebenjenem Ritualplatz als Mittelpunkt. Eine wohlige Entspannung stellt<br />

sich in der Seezeitlodge schnell ein. Kein Wunder, denn jeder noch so angespannte Muskel ist nach der Kräuterstempel-Massage butterweich.<br />

Zeit, ins Bett zu gehen? Dann ab in die »Wohlfühlkoje« oder ins »Familiennest«, wie die Zimmerkategorien genannt werden. Und während man<br />

eindöst, träumt man schon davon, morgen ganz früh im Infinity-Pool seine Runden zu ziehen, der die Illusion weckt, weit bis auf den Bostalsee<br />

hinaus schwimmen zu können. www.seezeitlodge-bostalsee.de<br />

Illustration: Kapreski/Shutterstock.com : Fotos: Günter Standl (2)<br />

herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

81


WELLNESS-HOTELS<br />

DAS GRASECK Garmisch<br />

Hoch oben in den Bergen Garmischs<br />

findet man ein exklusives Versteck: Das<br />

Graseck, ein Boutiquehotel mit gerade<br />

einmal 33 Zimmern. Nur über die hoteleigene<br />

Seilbahn gelangen die Gäste<br />

in diesen alpinen Entspannungstempel,<br />

der einst eine Forsthaus-Pension<br />

war. Die schneebedeckten Gipfel, der<br />

strahlende Sonnenschein über den<br />

Bergwiesen und die frische Gebirgsluft<br />

empfangen die Gäste. Der Urlaub<br />

beginnt mit einem Körper-Check des<br />

hoteleigenen Präventionszentrums.<br />

Blutzucker, Nierenwerte und Ultraschall<br />

des Bauchs – alles wird gecheckt, und<br />

anhand des Befunds werden die Treatments<br />

individuell bestimmt. Aber nicht<br />

nur die Entspannung bei den Massagen<br />

oder in den gemütlichen Schaukelliegen<br />

im Ruheraum, das Schwitzen in der Panorama-Sauna<br />

und Pilates bei Sonnenaufgang<br />

tragen dazu bei, dass die Gäste<br />

sich erholter denn je fühlen. Es ist der<br />

andauernde Blick auf die imposanten<br />

Gipfel des Wettersteingebirges, der ungemein<br />

beruhigt. Das I-Tüpfelchen des<br />

Aufenthalts: das ausgezeichnete Essen.<br />

Ein Genuss in jeglicher Hinsicht!<br />

www.das-graseck.de<br />

»Ein (herzer-)wärmender Saunagang in der<br />

Panorama-Sauna, anschließend mit einem guten Buch<br />

auf eine Schaukelliege im Ruheraum des Grasecks<br />

kuscheln – und mich dabei stets am Anblick des<br />

prächtigen Wettersteingebirges beglücken.<br />

Das ist meine perfekte Auszeit.«<br />

Linda Ruckes, Online-Redakteurin<br />

WEISSENHAUS GRAND VILLAGE RESORT & SPA HOTEL<br />

Ostsee<br />

Fast fühlt man sich wie ein Promi, wenn man das Weissenhaus Grand Village<br />

Resort an der Ostsee betritt. Jedenfalls wird hier jeder Gast so behandelt. Das<br />

Resort zählt ohne Zweifel zu den besten Adressen in Deutschland, was Entspannung<br />

angeht. Doch keine Spur von Fünf-Sterne-Haus-Steifheit, die man in manch<br />

einem Haus solcher Kategorie vorfindet. Stattdessen: natürliche Lässigkeit. Auch<br />

im 1.500 Quadratmeter großen Spa mit eigener Schlosstherme und unterirdischem<br />

Verbindungsgang zwischen Schloss und Wellness-Bereich fühlt man<br />

sich pudelwohl. Wer es noch exklusiver mag, der bucht entweder den privaten<br />

Bereich im Spa oder das Badehäuschen inmitten eines eigenen Gartens mit<br />

Meerblick. Das Reetdach-Cottage ist Unterkunft und privates Spa in einem, denn<br />

es bietet auch einen kleinen Wellness-Bereich mit eigener Sauna. Zwischendurch<br />

lässt man sich am Strand, in der Hohwachter Bucht, die frische Meeresbrise um<br />

die Nase wehen und im bescheiden klingenden Restaurant »Bootshaus« Gault-<br />

Millau-Punkte schmecken. www.weissenhaus.de<br />

82 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


Fotos: Das Graseck (2), Ortner‘s Resort, Michael Poliza, Julia Breuer<br />

»Hier war ich in meinem Element!<br />

Das Ortner’s Resort hat mich<br />

verzaubert – mit einer nagelneuen<br />

Thermen-Spa-Welt und dem<br />

Element Wasser in seiner berauschendsten<br />

Form. Abtauchen und<br />

Abschalten leicht gemacht!«<br />

Claudia Scholz, Redaktionsassistentin<br />

ORTNER’S RESORT Bad Füssing<br />

Ab in den Süden: Wer im Ortner’s Resort im bayerischen Bad Füssing einen Aufenthalt bucht, muss nicht viel mehr als Badesachen einpacken.<br />

Schließlich wird man höchstwahrscheinlich eh die meiste Zeit in der wohltuenden Therme plantschen. Stolze sechs Pools sind mit Thermalwasser aus<br />

der eigenen Quelle gespeist. Wer Wasser liebt, ist hier in seinem Element. Eben Pool-Hopping auf höchstem Niveau. Ist die Haut dann schrumpelig,<br />

geht es zur Massage. Von klassischer Ganzkörpermassage über medizinische Bäder und Cranio-Sacrale-Behandlungen bis zu Naturfango – alles, was<br />

den Körper und Geist auf Vordermann bringt, steht auf dem Spa-Menü. Apropos, Menü. Wenn der Magen knurrt, gibt es auch genügend Auswahl:<br />

ob Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn im À-la-carte-Restaurant bis zu Flammkuchen nebst edlen Tropfen oder Fünf-Gang-Menü mit ausschließlich<br />

regionalen Produkten. Verwöhnprogramm auf ganzer Linie! www.ortners-resort.com<br />

»Hach, hier ist es einfach wunderschön.<br />

Und zwar zu jeder Jahreszeit. Denn<br />

das Weissenhaus liegt traumhaft an der<br />

Ostsee und in der Holsteinischen Schweiz<br />

– das macht die Natur drum herum<br />

perfekt. Und das Spa ist ein richtiger<br />

Lichtblick für die deutsche Wellness-Landschaft.<br />

Nicht nur weil es einen beheizten<br />

Außenpool gibt oder einen Sole-Whirlpool<br />

unter freiem Himmel. Es wartet ja sogar<br />

eine Schneegrotte zum Abkühlen. Und<br />

zwar auch im Hochsommer. Dieses Spa ist<br />

wie das dazugehörige Hotel: purer Luxus.«<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen, Chefredakteurin<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 83


WELLNESS-HOTELS<br />

»Das BollAnts ist für mich ein Ort,<br />

an dem man zur Ruhe kommt, sich<br />

geborgen fühlt und neue Kraft tankt –<br />

eben ein bildschönes Wellness-Juwel<br />

im Herzen von Rheinland-Pfalz.«<br />

Claudia Scholz, Redaktionsassistentin<br />

BOLLANTS SPA IM PARK Bad Sobernheim<br />

Einmal durchkneten bitte! Paradiesischen Spa-Urlaub verspricht<br />

das BollAnts Spa im Park, denn hier findet man nicht nur die<br />

besten Massagen, sondern es ist ein Leichtes, direkt nach Anreise<br />

abzuschalten. Eigentlich braucht man nur durch die 120.000 Quadratmeter<br />

große, idyllische Parklandschaft des Resorts zu streifen,<br />

um den Gedanken Ruhe zu gönnen. Gesundheit wird im BollAnts<br />

großgeschrieben, schließlich schaut das Haus auf eine über<br />

100-jährige Geschichte als Gesundheitsresort zurück: Von Physiotherapie<br />

über klassische Massagen und Heilerde-Behandlung bis<br />

hin zum autogenen Training, Yoga und Pilates wird alles dafür getan,<br />

Körper, Geist und Seele Gutes zu tun. Neben dem bollants.Spa<br />

gibt es noch das Prana Spa, einen exklusiven Rückzugsort für eine<br />

limitierte Anzahl an Gästen, wo der Fokus noch intensiver auf neue<br />

Lebenskraft und Lebensenergie gelegt wird. Der perfekte Ort, um<br />

sich eine ganz persönliche Auszeit zu gönnen. www.bollants.de<br />

LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />

Niederrhein<br />

Wenn ein Spa »Livingroom« heißt,<br />

klingt es schon verheißungsvoll.<br />

Ist es auch! Denn das Spa des<br />

Landhotels Voshövel strahlt pure<br />

Gemütlichkeit aus. Eben wie daheim.<br />

Ein Schlupfloch, in das man sich<br />

verkriecht, wenn der Alltag zu viel<br />

ist. Familie Klump hat am idyllischen<br />

Niederrhein in Schermbeck einen<br />

besonderen Rückzugsort geschaffen.<br />

Aus der ehemaligen Ausflugsgaststätte<br />

ihrer Urgroßeltern ist ein<br />

wahres Kleinod der Entspannung<br />

zwischen Wiesen und Wäldern<br />

entstanden. Persönlich, kreativ und<br />

ausgefallen, zeigen sich die 75 Zimmer<br />

und Suiten. Von der Tiffanysuite,<br />

die in türkisfarbenen Tönen und<br />

mit Art-déco-Möbeln begeistert, bis<br />

zum Penthouse Fuchsteufelswild mit<br />

rustikalen Naturmaterialien, Wänden<br />

aus Treibholz gepaart mit Designermöbeln.<br />

Auch das Spa geizt nicht mit<br />

Stil, Design und Gemütlichkeit. Eben<br />

Wohnzimmer-Wohlfühl-Atmosphäre,<br />

wo jeder dem nachgehen kann, was<br />

ihm gerade guttut: in der Sauna<br />

schwitzen, im weichen Wasserbett<br />

oder lauschigem Love Chair im<br />

Buch schmökern, im Innen- oder<br />

beheiztem Außenpool tiefschürfende<br />

Gespräche führen oder im Spa-Kino<br />

abschalten. Wer den Fokus auf das<br />

Wesentliche sucht, ist hier genau<br />

richtig. www.landhotel.de<br />

»Wer eine Auszeit vom Alltag<br />

nehmen möchte, wird das hippe<br />

Hotel Voshövel lieben! Das großzügige<br />

Spa ist allein architektonisch eines der<br />

schönsten und modernsten in ganz<br />

Deutschland. Ein Wochenende hier ist<br />

Urlaub pur, eine richtige Auszeit für<br />

alle Sinne! Und vor allem extrem<br />

gesund und entspannend.«<br />

Barbara Ackermann,<br />

Geschäftsführerin The Destination Office<br />

84<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


»Es sich mal richtig gut gehen lassen,<br />

das kann man im Das Tegernsee besonders<br />

gut. Mein absoluter Lieblingsplatz: der<br />

beheizte Außenpool. Hier wähnt man sich<br />

förmlich zwischen Himmel und Erde.«<br />

Marie Tysiak, Redakteurin<br />

Fotos: BollAnts Spa im Park, Andrea Kiesendahl, Landhotel Voshövel, DAS TEGERNSEE<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

DAS TEGERNSEE Bayern<br />

Ab auf die Liege: Wenn die Tage mit Massierenlassen, Lesen, Kopf-frei-Machen,<br />

Planschen, Saunieren und Gut-Essen gefüllt sind, dann befindet man<br />

sich definitiv im »Das Tegernsee«. In Sachen Luxus, Design und Wellness<br />

eine der ersten Adressen in Bayern. Oberhalb des gleichnamigen Sees<br />

gilt »Das Tegernsee« als perfekter Rückzugsort mit besten Aussichten.<br />

Förmlich zwischen Himmel und Erde gelegen, eröffnet sich vom beheizten<br />

Außenpool und nahezu allen Hotelbereichen ein herrliches Panorama auf<br />

den See und die Voralpenkulisse. Auch von der Panorama-Sauna hat man<br />

einen sensationellen Ausblick auf das Tegernseer Tal; auf den Sonnendecks<br />

lässt man sich eingemummelt im Bademantel auch im Winter die<br />

Sonne auf den Bauch scheinen, und anschließend stärkt man sich an der<br />

Spa Bar mit einem Veggie-Wrap oder Obstsalat, bevor man sich eine Gesichts-<br />

oder Körpermassage mit hauseigenen Produkten gönnt. Hier wähnt<br />

man sich im Wellness-Olymp. www.dastegernsee.de<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

85


ANZEIGE<br />

VILA VITA Marburg<br />

Ein Verwöhn-Aufenthalt für Genießer<br />

Wenn die kalte Jahreszeit beginnt, ist es umso wichtiger, dem Genießer-Herz etwas Gutes zu tun und Seele<br />

und Geist bei Laune zu halten. Jetzt heißt es also: Koffer packen für ein genussreiches Wochenende!<br />

Dabei liegt das Gute in diesem Fall sehr nah, nämlich in der Stadt Marburg in Mittelhessen.<br />

Hier steht das Hotel Vila Vita Rosenpark für außergewöhnliche Verwöhn-Momente.<br />

Die weitläufigen, geschmackvoll eingerichteten Zimmer mit hochwertigen<br />

Materialien und modernem Design strahlen exklusive<br />

Gemütlichkeit aus und laden zu entspannten Stunden ein. Und<br />

auch der Urlaubstag beginnt vielversprechend: Beim reichhaltigen Frühstück<br />

steht hoteleigener Honig bereit, produziert von fleißigen Bienen<br />

aus dem direkten Umland. Auch Milch und Eier kommen aus der Region. In<br />

der »Vital«-Ecke gibt es Müsli in allen Variationen mit verschiedenen Toppings<br />

wie Chia-Samen, Walnüsse oder Sonnenblumenkerne.<br />

Gestärkt geht es auf Erkundungstour in die wunderschöne Marburger Altstadt<br />

und 400 Treppenstufen hinauf zum Landgrafenschloss, dem Wahrzeichen<br />

Marburgs. Von hier aus zeigt sich die Stadt von ihrer schönsten<br />

Seite. Direkt am Schloss befindet sich das Restaurant Bückingsgarten,<br />

das zum Speisen »with a view« einlädt. Bei Sonnenschein lockt die Terrasse<br />

mit erfrischenden Getränken und Köstlichkeiten. An kühleren Tagen<br />

oder bei Schmuddelwetter können es sich die Besucher im urigen<br />

Innenraum inklusive Burgmauer gemütlich machen.<br />

Nach der Stadttour bringt der Rosenpark Spa auf 1.000 Quadratmetern Entspannung.<br />

Auf der körperwarmen Wasserliege werden die Energiereserven<br />

aufgeladen, die Gelenke durch sanfte Hände gelockert und im Dampfbad die<br />

Muskeln entspannt. Ein Highlight: der Besuch in der Schneekabine – 365<br />

Tage im Jahr weißer Niederschlag und Abkühlung bei minus zehn Grad.<br />

Am Abend heißt es mediterran genießen im hoteleigenen Restaurant OLIVA.<br />

Wie wäre es als Vorspeise beispielsweise mit Maispoularden-Kroketten mit<br />

Béchamel-Sauce und Kräuter-Dip und »Trancio di Salmone«-Lachs-Steak<br />

aus dem Mibrasa-Ofen als Hauptspeise? Ob da noch Platz für Nachtisch<br />

ist? Aber sicher! In der benachbarten Eismanufaktur AROMA gibt es außergewöhnliche<br />

Kreationen, wie etwa gesalzene Erdnuss, Buttermilch-Karotte-Banane<br />

oder Krokant. Der Abschluss dieses perfekten Verwöhntages<br />

ist ein Besuch in der stylischen 360° Bar und Lounge, begleitet von einem<br />

Signature-Drink, kredenzt vom Barchef höchstpersönlich.<br />

INFO<br />

VILA VITA Marburg www.vilavitamarburg.de<br />

86


KARIBIK<br />

Fotos: Causeway/Shutterstock.com, Food-Photographer Jennifer Pallian, Roger@rogerpaperno.com<br />

BELIZE überrascht<br />

Das kleine zentralamerikanische Land Belize haben bis jetzt noch nicht viele auf dem<br />

Radar. Zum Glück. So hat man Maya-Stätten wie Caracol, eine der imposantesten<br />

Dschungelmetropolen der Mayas, fast ganz für sich alleine. Taucht am zweitgrößten<br />

Barriereriff der Welt ab und erkundet den Dschungel, der mit seinem Artenreichtum<br />

fasziniert. An der Küste treffen Besucher auf das indigene Volk der Garifunas,<br />

deren kreolische Küche, Tänze, Musik und religiöse Rituale von der Unesco als<br />

Weltkulturerbe ausgezeichnet worden sind. Eine Entdeckungsreise wartet.<br />

Den Kaffee auf?<br />

Wie wäre es denn dann mit einem »Blue Mountain<br />

Coffee-Peeling« in karibischer Kulisse, um wieder<br />

Energie zu tanken? Die Luxushotelkette Sandals<br />

bietet ihren Gästen ein ganz besonderes Spa-Erlebnis:<br />

Für die Behandlungen werden natürliche lokale Zutaten<br />

wie Kokosnuss, Ingwer, Rohrzucker, tropische<br />

Wurzeln und Früchte oder eben auch Blue Mountain<br />

Coffee benutzt, einer der wohl teuersten Bohnen<br />

der Welt aus Jamaika. Insgesamt gibt es 16 Sandals<br />

Resorts, die sich über die gesamte Karibik verteilen.<br />

www.sandals.de<br />

COCKTAIL<br />

O‘CLOCK<br />

Das Rezept basiert auf einem<br />

Versehen: In der Bar des<br />

Royal Bermuda Yacht Clubs in<br />

Hamilton auf Bermuda wurde<br />

traditionell der hiesige Goslings<br />

Rum mit einem Schuss<br />

Sprudelwasser getrunken.<br />

Doch eines Tages soll ein<br />

Barkeeper statt Wasser Ginger<br />

Beer genommen haben. Weil<br />

er den Rum zudem vergessen<br />

hatte, gab er ihn einfach<br />

obendrauf. Ein Segler an der<br />

Theke soll der dunkle Drink an<br />

eine dunkle, stürmische Wolke<br />

erinnert haben, unter der kein<br />

Segler bei Trost aufs Wasser<br />

gehe: Der Dark‘n Stormy ward<br />

geboren. Schon beim ersten<br />

Schluck wird einem ganz<br />

warm ums Herz.<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

87


KARIBIK | Dominica<br />

DOMI<br />

88


text<br />

Simone Sever<br />

NATÜRLICH SCHÖN!<br />

WER NATUR, ABENTEUER UND WARME TEMPERATUREN DAS<br />

GANZE JAHR ÜBER SUCHT, WER KEINE LUST AUF BETTENBURGEN<br />

UND RESTAURANTKETTEN HAT UND LIEBER ABSEITS AUSGETRE-<br />

TENER WANDERPFADE SEINEN WEG FINDET, DESSEN NÄCHSTES<br />

REISETRAUMZIEL SOLLTE DOMINICA LAUTEN.<br />

NICA<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

89


REPORTERIN SIMONE SEVER WAR SCHON<br />

VOR 30 JAHREN EIN KARIBIK-FAN. OB SIE IHRE DAMALIGE<br />

LIEBLINGSINSEL WIEDERERKANNT HAT?<br />

Dreimal muss ich umsteigen, um von Hamburg auf die karibische<br />

Insel Dominica zu kommen. Einen Direktflug gibt<br />

es nicht, denn der kleine Inselstaat der Kleinen Antillen in<br />

der östlichen Karibik verfügt zwar über zwei Flughäfen,<br />

allerdings nicht für große Maschinen, und so lande ich im<br />

Dunkel der Nacht gegen 19.30 Uhr in einer kleinen Propellermaschine<br />

auf Doh-mi-Nieh-ka (Betonung auf der dritten Silbe) und bin schon<br />

mittendrin in meinem Abenteuer durch Raum und Zeit.<br />

Es ist lange her, dass ich hier war. Vor fast 30 Jahren entdeckte<br />

ich mit meinem damaligen Freund zum ersten Mal das knapp 50 Kilometer<br />

lange und 22 Kilometer breite Inselchen. Ich weiß noch, der<br />

Flug war ein bumpy ride. Der hohe Strickhut eines Rastafarians, unter<br />

dem seine Locken in Schach gehalten wurden, drückte sich bei jedem<br />

Hüpfer der Maschine an die Decke, wo er sich zu meinem Vergnügen<br />

wie ein Ziehharmonika zusammen- und wieder auseinanderfaltete.<br />

Nach der sicheren Landung inspizierte der lokale Zoll akribisch Hut<br />

und Gepäck des dunkelhäutigen Mannes. Uns Hellhäutige winkte man<br />

einfach durch. »Das ist ja wieder typisch«, erlaubte ich mir im Vorbeigehen<br />

auf Deutsch zu bemerken, woraufhin der Rastafarian – am<br />

gefühlten Ende meiner damalig bekannten Welt – zu unserer Überraschung<br />

in breitestem Norddeutsch: »Joa, das is überall so!«, erwiderte.<br />

Der coole Typ, an dessen Namen ich mich nach so vielen Jahren leider<br />

nicht erinnere, kam aus Bremen, wo er einen Reggae-Club betrieb.<br />

Am Flughafenausgang trafen wir uns wieder und kamen ins Gespräch,<br />

der Bremer Rastamann half uns, die Mietautostation zu finden,<br />

wir boten ihm an, sein Gepäck in unseren Jeep zu werfen, und fuhren<br />

ihn zum Haus seiner Eltern, irgendeinen Berg hoch in der Nähe der Inselhauptstadt<br />

Roseau. Mit seiner Empfehlung für ein günstiges Hotel,<br />

dem Namen seines Rastafarian-Bruders, der uns dann am nächsten<br />

Tag mitnahm zur Indian River-Tour, und einer Einladung zum Essen<br />

für den nächsten Abend verabschiedeten wir uns vorerst.<br />

Jetzt, fast drei Jahrzehnte später kann ich gerade noch das Schild<br />

Indian River-Tour erkennen, als mein Taxi Richtung Hotel fährt. Auf<br />

den ersten Blick erscheint mir Dominica wenig verändert. Die Natur<br />

hab ich genauso üppig abgespeichert, die Straßen damals wie heute<br />

nicht überall in bestem Zustand, hier und da dröhnte scheppernde<br />

Musik aus den Hütten und Häusern am Straßenrand. Ich habe alte<br />

Fotos dabei. Vielleicht helfen die mir, den einen oder anderen Ort<br />

wiederzufinden. Wobei das schwierig ist, denn seit meinem letzten<br />

Besuch trafen vier verheerende Hurrikanes den Inselstaat. Maria im<br />

September 2017 fegte mit einer tödlichen Kategorie 5 über die Insel,<br />

die Zerstörungen sind auch heute noch sichtbar. Die Holzhütten auf<br />

meinen Fotos also eventuell gar nicht mehr existent.<br />

Ich erinnere mich an ein großes, schmiedeeisernes Tor, vor dem wir<br />

am Abend unserer Einladung klingelten: Der Mond stand schon am<br />

Nachthimmel, die Sterne leuchteten strahlender als die vereinzelten Straßenlaternen.<br />

Wir waren die Einzigen mit nordeuropäisch hellem Hautton<br />

weit und breit. Für die Einheimischen, die im Dorf noch unterwegs waren,<br />

sind wir zu dem Zeitpunkt definitive Hingucker. Heute ist das anders,<br />

der internationale Tourismus ist längst auch auf Dominica gelandet.<br />

Allerdings nicht in alles verzehrenden Schwärmen, sondern sanft wie eh<br />

und je mit Propellermaschinen und Kleinflugzeugen – abgesehen von den<br />

Kreuzfahrtschiffen, die dem Inselstaat dringend notwendige Einnahmen<br />

verschaffen – aber meist nur für ein paar Stunden in Rouseau anlegen.<br />

JOHNNY DEPP WAR AUCH SCHON HIER<br />

Auf dem Indian River, der an der Westküste ins Karibische Meer mündet,<br />

ist heute im Vergleich zu damals deutlich mehr los, etwa wenn<br />

gerade eines dieser großen Kreuzfahrtschiffe angelegt hat. Am frühen<br />

Abend, die Sonne zieht sich langsam zurück und die Kreuzfahrtschiffe<br />

sind unterwegs zu neuen Häfen, herrscht wieder Ruhe. Die Vögel<br />

singen, hier und da ist eine Krabbe zu sehen und sogar ein Leguan<br />

scheint sich im Dickicht der teils einhundert Jahre alten Mangroven zu<br />

sonnen. Der zweite Teil von »Fluch der Karibik« mit Johnny Depp, Keira<br />

Knightley und Orlando Bloom wurde in dieser einzigartigen Natur<br />

gedreht. Darauf einen Dynamite Punch an der Bush Bar!<br />

90 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


KARIBIK | Dominica<br />

Auf dem Indian River erlebten einst Johnny Depp, Keira Knightley und Orlando Bloom in dem Kino-Blockbuster »Fluch der Karibik« Abenteuer.<br />

Gute Wahl, denn Dominica ist nach wie vor so ursprünglich, dass man noch heute Piraten in den Mangroven vermuten könnte.<br />

herbst 2020<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

91


KARIBIK | Dominica<br />

» ... ALS PLÖTZLICH EINE<br />

WASSERFONTÄNE IN DIE LUFT<br />

SCHIESST UND MIR VOR GLÜCK<br />

DIE TRÄNEN KOMMEN:<br />

DIREKT VOR UNS TREIBT<br />

EIN POTTWAL.«<br />

Walerfolg: Pottwale sind<br />

die Rekordhalter beim<br />

Tieftauchen. Bis zu zwei<br />

Stunden durchgehend und<br />

3.000 Meter tief tauchen<br />

sie hinab.<br />

92


Ein Mosaik aus steilen<br />

Klippen, roten Felsen<br />

und Flüssen, die von den<br />

Bergen herabströmen:<br />

Der Ort Calibishie im<br />

Norden Dominicas ist<br />

ein Geheimtipp.<br />

Fotos: Simone Sever (2), Mackenzie Weber, Althriveo, Don Cristian Ramsey/Shutterstock.com, David Svestka/Shutterstock.com, Janos Rautonen/Shutterstock.com<br />

VON RUM UND QUAKENDEN HÜHNERN<br />

Rum war es auch, den man uns damals zur Begrüßung anbot, als wir<br />

bei unserem Freund vor der elterlichen Tür standen. Wobei … erst mal<br />

war Skepsis. Wir klingelten, der dicke Dackel knurrte. Die Frau des<br />

Hauses warf einen Blick auf uns: Helle Haut! Fremde? Was wollen die<br />

so spät? Ganz im Ernst, meine Oma Emma hätte doch in umgekehrter<br />

Weise ganz genauso reagiert. Die alles umschlingende Herzlichkeit<br />

kam erst, als der Sohn sie erklärte. Da wurde der Rum rausgeholt, wir<br />

in die Arme genommen und gar nicht mehr losgelassen. Und es wurde<br />

für uns gekocht: Fisch im Bananenblatt. Ich hatte damals noch nicht<br />

mal einen Schimmer, dass Bananen Blätter haben und von Kochbananen<br />

im Leben noch nichts gehört. Draußen quakte es laut. »Berghühner«,<br />

erklärt der Vater. Verstanden hab ich das nicht, denn Hühner<br />

gackern doch. Sie sprachen hier auf den Inseln wohl eine andere Sprache.<br />

Erst jetzt weiß ich, dass die Mountainchicken gar keine Hühner,<br />

sondern Frösche, genauer Antillen-Ochsenfrösche waren, die in den<br />

1990er-Jahren gefangen und dann verspeist wurden. Heute sind die<br />

Berghühner fast ausgestorben.<br />

Meine alten Fotos helfen mir nicht dabei, weder das Dorf oder<br />

das Haus der damaligen Reisebekanntschaft wiederzufinden. Es sind<br />

immer wieder nur Fragmente, an die ich mich erinnere: Gefühle, Geräusche,<br />

Geschmack. In der Hauptstadt Roseau, die besonders hart<br />

vom Hurrikan Maria getroffen wurde, finde ich zur Mittagszeit »The<br />

Great Old House«, ein landestypisches Restaurant. Hier serviert man<br />

mir, was auch schon in meiner Erinnerung so famos geschmeckt hat:<br />

Fisch mit Kochbanane und eine große Portion Herzlichkeit des Besitzers<br />

Leonard.<br />

NATUR IM ÜBERFLUSS<br />

Ohne Auto und den Mut, auf der linken Straßenseite zu fahren, ist man<br />

ziemlich aufgeschmissen in Dominica, will man sich die Naturschönheiten<br />

der Insel nicht entgehen lassen, etwa die vulkanisch-schwarzsandigen<br />

Strände der Westküste. White sandy Beaches hat der Osten im<br />

Angebot mit wuchtigen atlantischen Wellen und weißer Gischt. Weichgewaschene,<br />

rötliche Felsen erinnern an den Ayers Rock der Aborigines<br />

und sind in Calibishie, einem Ort im Norden direkt am Atlantik, zu<br />

entdecken und über einen leichten Wanderweg gut erreichbar. Der eine<br />

oder andere Strand ist hingegen nur mit gutem Schuhwerk und Kletterlust<br />

zu erobern. Dann kann es aber sein, dass kein Mensch weit und<br />

breit zu sehen ist. Heiße Quellen, hochgelegene Seen im Nebel, zahlreiche<br />

Wasserfälle: Natur im Überfluss, das ist Dominica.<br />

Nur drei Tage und zwei Nächte hatte ich bei meinem ersten Besuch<br />

der Insel eingeplant und schaffte es am Ende natürlich nicht, alle Naturschönheiten<br />

zu besuchen. Ich reiste ab, ohne die Trafalga-Falls zu<br />

besuchen. »Es muss immer einen Grund für eine Wiederkehr geben!«,<br />

sagte ich mir damals und dachte dabei ganz sicher nicht, dass es 27<br />

Jahre brauchen würde, bevor ich endlich vor den wolkenkratzerhohen<br />

Zwillingswasserfällen stehen würden, die rauschend vom Berg fallen.<br />

WHALE WATCHING<br />

Einer der für mich beeindruckendsten Schätze der Insel ist aber nicht<br />

auf den 750 Quadratkilometern zu finden, es ist keiner der 365 Flüsse<br />

und auch nicht der Morne Diablotins, der mit 1.447 Metern höchste<br />

Berg des Eilandes. Für meinen Inselschatz fahre ich mit August, der sich<br />

gern mit dem Nachsatz »born in December!« vorstellt, und Pam vom<br />

Team PH Whale Watch Dominica raus ins Deep Blue. Ich würde so gern<br />

Wale sehen, und die Chancen in den tiefen Gewässern rund um Dominica<br />

sind das ganze Jahr über hoch. Mit einem kleinen, wendigen<br />

offenen Hartschalenboot und einem aus Küchenutensilien gebauten<br />

Sonargerät springen wir über die seichten Wellen auf der Suche nach<br />

den Giganten des Meeres. August hat jahrelange Erfahrungen und einen<br />

guten Riecher für die Meeresriesen. Plötzlich gibt er Gas. Wir schlagen<br />

hart auf den direkt von vorn kommenden Wellen auf, bis August das<br />

Gas wegnimmt. Sanft schaukeln wir jetzt auf dem tiefblauen Wasser.<br />

Meine leider ziemlich blinden Augen scannen die Wasseroberfläche.<br />

Nichts. Als plötzlich eine Wasserfontäne in die Luft schießt und mir vor<br />

Glück die Tränen kommen: Direkt vor uns treibt ein Pottwal.<br />

In angemessenem Abstand folgen wir dem Tier eine Weile, denn<br />

August weiß, bevor der Pottwal abtaucht, muss der Sauerstoff speichern.<br />

»Haltet eure Kameras bereit«, ruft er uns zu und direkt vor uns<br />

taucht der Meeresriese ab und zeigt höchst fotogen zum Abschied<br />

seine wunderschöne Fluke. Zum Schnorcheln im Champagner-Reef<br />

schaffe ich es nicht mehr, aber, es muss schließlich immer einen Grund<br />

geben, wiederzukommen! Es gibt so viele!<br />

INFO<br />

The Great Old House,19 Castle Street, Tel. +1 767-440-7549,<br />

www.facebook.com/thegreatoldhouse<br />

PH Whale Watch Dominica, Champagne Beach, Pointe Michel,<br />

www.ph-whale-watch-dominica.business.site<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

93


KARIBIK | Tobago<br />

TOBAGO<br />

TO-DO<br />

KENNEN WIR ALLE: URLAUB DORT, WO WIR NOCH NIE<br />

WAREN, INITIIERT AUCH DAS BEDÜRFNIS, ALLES ZU ERLEBEN.<br />

DAMIT WEDER EINE AUFWENDIGE RECHERCHE NOCH DAS<br />

GEFÜHL VON »VERPASSEN« AUFKEIMT, HABEN WIR EINE<br />

PRAKTISCHE TO-DO-LISTE FÜR DIE BEZAUBERNDE<br />

KARIBIKINSEL TOBAGO ERSTELLT.<br />

94<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


ÜBER DIESEM WASSER MÜSST IHR STEH’N<br />

Tobagos Postkartenstrand Pigeon Point ist nicht nur bei<br />

Sonnenanbetern beliebt, sondern auch bei Wassersportlern.<br />

Stand-up-Paddler, Kite- und Windsurfer finden hier perfekte<br />

Winde und Wellen. Pigeon Point liegt im touristisch erschlossenen<br />

Südwesten der Insel auf einer Landzunge.<br />

WENN DIE TIEFE DICH ERLEUCHTET<br />

Doch Tobago hat noch mehr »blaue« Abenteuer parat.<br />

Ein erhellendes Erlebnis ist eine Biolumineszenz-Tour.<br />

Mit dem Kajak oder dem Stand-up-Paddle<br />

geht es ab Pigeon Point am Abend bei Dunkelheit<br />

aufs Wasser. Dann wird bis zur Bon-Accord-Lagune<br />

gepaddelt, wo das Wasser, nachdem man es etwas<br />

aufgewühlt hat, zu leuchten beginnt wie eine Million<br />

schwimmender Glühwürmchen. Grund dafür ist das<br />

hiesige selbstleuchtende Plankton. Wow!<br />

Fotos: Tobago Tourism Agency (4), Healing with Horses (2), Jono Hirst<br />

SEEPFERDCHEN MAL ANDERS<br />

Ein Ausritt mit den Pferden der deutschen Auswanderin Veronika<br />

Danzer und ihrem Mann Lennon ist ein richtiges Abenteuer für Menschen<br />

mit oder ohne Reiterfahrung. Nachdem sich die Pferde ihre Reiter<br />

selbst ausgesucht haben, geht es über den Hafen von Buccoo in<br />

den Mangrovenwald bis zum Strand. Am Ende des Traumstrands geht<br />

es dann auf dem Rücken der Pferde ins Meer. Aber keine Sorge: Die<br />

Pferde gehen nur so weit ins Wasser, wie es für den Reiter in Ordnung<br />

ist. Die Gelassenheit, die Aura, das Gefühl – eine Erfahrung, die einen<br />

prägt und die man sich als Glücksmoment ewig verwahrt.<br />

THIS MUST BE UNDERWATER LOVE<br />

Wir bleiben am Pigeon Point, doch dieses Mal zieht es uns unter Wasser,<br />

denn mit dem Buccoo Reef, dem vorgelagerten Korallengarten,<br />

zeigt sich die Unterwasserwelt von ihrer schönsten Seite.<br />

EINE KARIBISCHE WANDERUNG<br />

Wer Tobago wirklich kennenlernen möchte, muss in das Main Ridge<br />

Forest Reserve, das älteste Naturschutzgebiet der westlichen Hemisphäre.<br />

Hier warten Wanderrouten für jedes Fitnesslevel. Wer nach<br />

seiner Tour verschnaufen möchte, findet in den Dschungelpools eine<br />

willkommene Abkühlung. Der Argyle Fall hat gleich drei Pools zu bieten.<br />

Unbedingt also auch Schwimmoutfit zur Wanderung einpacken!<br />

ABWÄRTS MIT SCHMACKES<br />

Selbstverständlich eignet sich die vulkanische Landschaft Tobagos auch<br />

perfekt, um sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Auch hier kann man sich<br />

entscheiden: Dosiertes Abenteuer auf einer gemütlichen, abwechslungsreichen<br />

Radtour durch die sanften Hügel von Arnos Vale und Golden<br />

Lane oder pures Adrenalin bei einer Downhill-Mountainbiketour?<br />

Erinnerungswürdig werden die authentischen Abenteuer alle sein.<br />

Mehr Infos über: auf.reise/tobago<br />

herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 95


text & fotos<br />

BMarie Tysiak<br />

EINE<br />

KLEINE<br />

WELT<br />

FÜR SICH<br />

EINE TRAUMHAFTE KARIBIKINSEL, ZWEI NAMEN, ZWEI MEERE, ZWEI HAUPT-<br />

STÄDTE UND ZWEI SPRACHEN, DREI WÄHRUNGEN, 37 TRAUMSTRÄNDE UND EIN<br />

GRÜNES INLAND HABEN UNKOMPLIZIERTE ENTSPANNUNG UND REICHLICH<br />

ABWECHSLUNG AUF LAGER! ZU BESUCH AUF SINT MAARTEN/ST. MARTIN,<br />

WO DIE WELT AUF 87 QUADRATKILOMETERN ZUSAMMENKOMMT.<br />

96<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

97


KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin<br />

»FÜR DIE EINHEIMISCHEN SIND WIR ZU DEM ZEITPUNKT<br />

DEFINITIVE HINGUCKER. HEUTE IST DAS ANDERS,<br />

DER INTERNATIONALE TOURISMUS IST LÄNGST<br />

AUCH AUF DOMINICA GELANDET.«<br />

»ERHOBENE ARME BEGRÜSSEN MICH AUF DER<br />

KARIBIKINSEL. TOUCHDOWN INSELLEBEN.«<br />

98 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


KARIBIK | Dominica<br />

Die Aufteilung der Insel zwischen<br />

den Niederlanden und<br />

Frankreich soll eine wahre<br />

Schnapsidee gewesen sein:<br />

zwei Männer, ein Wettrennen<br />

um die Insel und jede Menge<br />

Wein und Gin spielten der<br />

Sage nach eine Rolle.<br />

BEACH-LIFE UNTER DER KARIBISCHEN SONNE<br />

Anflug Strand. Der linke Flügel des Airbus gleich unter meinem Fenster<br />

zittert im Wind, die Landeklappen stellen sich senkrecht. Unmittelbar<br />

dahinter: die Küste, zum Greifen nah. Erst felsige Klippen, darauf<br />

ein Pool. Ich kann die Leute im Wasser erkennen, die winken.<br />

Dann, als das türkise Wasser schon so flach ist, dass man die einzelnen<br />

Steine am Grund erkennen kann, rollen die Wellen plötzlich schaumig<br />

an den hellen Strand. Erhobene Arme, keine 15 Meter unter unserer<br />

KLM-Maschine, begrüßen mich auf der Karibikinsel, bevor wir im Rücken<br />

des berühmten Plane Spotter Beach Maho den Boden berühren.<br />

Touchdown Inselleben.<br />

Die zweigeteilte Insel, die zur einen Hälfte zu den Niederlanden<br />

und zur anderen zu Frankreich gehört, misst je keine 15 Kilometer in<br />

Breite und Länge. Doch schnell überschaubar ist sie dennoch nicht:<br />

Schon von oben erkenne ich, wie zerklüftet Sint Maarten/St. Martin<br />

zwischen den vielen Siedlungsgebieten ist. Riesige Lagunen, Landzungen<br />

und dichtbewachsene, grüne Hügel verschaffen nicht sofort<br />

intuitive Orientierung. Gute Anhaltspunkte sind daher immer die 37<br />

Strände der Insel, die sich zwischen den Klippen auftun!<br />

Unweit des Flughafens liegt die seichte Bilderbuchbucht Mullet<br />

Bay Beach dem Karibischen Meer zugewandt. Der Sand hier ist besonders<br />

fein, das glitzernde Türkis des Wassers wirkt tatsächlich wie<br />

gemalt. Strandliegen verteilen sich unter bunten Sonnenschirmen<br />

entlang des Strands, Abkühlung bieten Cocktails von der Strandbar<br />

und ein Bad in der perfekten Kulisse – meine absolute Lieblingsbucht.<br />

Wer es lieber rauer mag, der besucht den Orient Bay an der französischen<br />

Ostküste. Hier brausen die Wellen des Atlantiks an den langen<br />

Strand, Kitesurfer hüpfen in den Wellen auf und ab. Für Trubel und<br />

reichlich tolle Strandbars lockt die Grand Case an der Nordküste mit<br />

französischen Köstlichkeiten. Auf Pinel Island hingegen finde ich die<br />

absolute Ruheoase. Französische oder niederländische Inselhälfte, karibische<br />

oder atlantische Küste – jeder Strand für sich ist einzigartig<br />

und wunderschön.<br />

EINE INSEL, ZWEI LÄNDER – VIELE GESICHTER<br />

Hoch oben am Fort Louis, dessen Ruine über der wunderschönen<br />

Bucht der schnuckeligen Hauptstadt Marigot ragt, weht heute<br />

eine imposante französische Flagge. Doch tatsächlich war dieser Ort<br />

einst Schauplatz blutiger Schlachten mit anderen Seefahrernationen.<br />

Denn: Wie auf vielen anderen Karibikinseln hat der Kolonialismus<br />

auf Sint Maarten/St. Martin große Spuren, europäische Dominanz<br />

und eine multikulturelle Gesellschaft hinterlassen. Der Sage<br />

nach wurde die Insel, für die im Laufe der Jahrhunderte auch Großbritannien<br />

und Spanien vor allem aufgrund ihrer Lage und reichen<br />

Salzvorkommen Ansprüche stellten, zwischen den Niederlanden<br />

und Frankreich nach einer wahren Schnapsidee aufgeteilt: Um einen<br />

blutigen Konflikt der beiden Mächte zu verhindern, ließ man im<br />

17. Jahrhundert je einen Mann beider Nationen von einem gemeinsamen<br />

Startpunkt um die Küste laufen, der Franzose nach Norden, der<br />

Niederländer nach Süden. Wo sie sich schließlich wiedertrafen, wurde<br />

eine Linie zum Startpunkt gezogen, die bis heute eine friedliche und<br />

kontrollfreie Grenze bilden sollte. Der Franzose trank unterwegs Wein,<br />

der Niederländer allerdings puren Gin – und sicherte im Trunk daher<br />

seinem Heimatland einen flächenmäßig weitaus kleineren Teil der Insel.<br />

Die Grenze besteht bis heute und wird von vielen Inselbewohnern<br />

täglich und auch von Urlaubern ganz unbewusst passiert. Kontrollen<br />

gibt es keine.<br />

Doch den Unterschied zwischen den Inselhälften spürt man, auch<br />

wenn sich die Bevölkerung als Einheit sieht. Die französische Seite ist<br />

wesentlich europäischer geprägt – man bestellt gediegen in den bohemischen<br />

Beachbars auf Französisch und zahlt in Euro. Auf der niederländischen<br />

Seite hingegen schlemmt es sich in Plastikstühlen authentischer<br />

Street-Food-Spots für wenige US-Dollar, gefeiert wird dann in<br />

den angrenzenden Discos zu karibischen Tunes. Doch egal auf welcher<br />

Die hat man auf dem Schirm!<br />

Strände gibt es auf St. Martin/<br />

Sint Maarten für jeden<br />

Anspruch – ob brausende<br />

Wellen am Atlantik oder<br />

seichte Traumkulissen auf der<br />

karibischen Seite, wie hier der<br />

Long Beach vorm Belmond La<br />

Samanna.<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

99


KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin<br />

Geschmackvoll: Die<br />

kreolische Küche zaubert<br />

wahre Kunstwerke<br />

aus Meerestieren. Das<br />

karibische Lebensgefühl<br />

bekommt man allerorts<br />

gratis dazu. Cheers!<br />

ACTION PUR IM ABENTEUERLAND<br />

Inselseite man sich befindet – die karibische Lebensfreude der Einheimischen<br />

ist überall gegenwärtig und höchst ansteckend.<br />

IN DEN KOCHTOPF UND HINTER DIE KULISSEN GESCHAUT<br />

Auf beiden Seiten der Insel kann man hervorragend essen. Ein Muss:<br />

die kreolische Küche probieren. Zum Beispiel auf der niederländischen<br />

Seite im The Captain’s Rib Shack – hier werden neben Ribs gefüllte<br />

Crab Backs klassisch mit Rice & Beans serviert. Bei Rosemary’s auf der<br />

französischen Seite gibt es Conch Ceviche von der karibischen Meeresschnecke,<br />

frittierten Mahi Mahi und geräucherten Hering. Frischen<br />

Lobster bekommt man überall auf der Insel – wie wäre es zum Beispiel<br />

im schicken La Perle Bleu gleich am Wasser? Wer sich durchprobieren<br />

mag, der genießt an der Grand Case französisch-karibische Küche in<br />

den verschiedenen Restaurants, im Ocean 82 schmeckt es besonders<br />

gut. Eine der schönsten Locations bietet sich am Indigo Beach im<br />

gleichnamigen Restaurant. Und wer es sich so richtig gut gehen lassen<br />

mag, der besteigt zum Sonnenuntergang eine »Wine & Cheese Cruise«<br />

und genießt französische Leckereien in atemberaubender Kulisse.<br />

Natürlich darf auch Rum auf der Insel nicht fehlen – er ist wichtigste<br />

Zutat des berüchtigten Black Cakes. In einem kleinen Familienbetrieb<br />

wird er auf der niederländischen Seite in der »Soualiga Rum Distillery«<br />

eigens produziert, »Soualiga«, »Insel des Salzes« war der vorkoloniale<br />

Name Sint Maartens/St. Martins. Delroy führt leidenschaftlich durch<br />

den kleinen Betrieb, an der Bar lässt es sich in Schummerlicht-Atmosphäre<br />

durch die verschiedenen Geschmackssorten probieren.<br />

Sowieso: Kleine Betriebe, die Besucher herzlich einladen, hinter die<br />

Kulissen zu blicken und das Leben auf der schönen Karibikinsel besser<br />

kennenzulernen, gibt es viele. Denn man ist stolz auf die lokalen Produkte<br />

der kleinen Insel. Bei Sint Maarten Nectar kann man bei der Produktion<br />

von naturbasierten Cremes und Beauty-Produkten mitmachen,<br />

beim Simpson Bay Fish Market zeigen einem die Barbesitzer gerne, wie<br />

sie den berüchtigten Bush Tea anmixen. Man kommt schnell ins Gespräch<br />

mit den Einheimischen – egal ob auf Englisch, Französisch oder<br />

Niederländisch. Und dann wird erzählt – vom bunten Karneval, vom<br />

tragischen Wirbelsturm Irma oder einfach nur vom Alltag auf der Insel.<br />

Kolumbus segelte einst am Martinstag an der zerklüfteten, wilden<br />

Insel vorbei und benannte sie nach dem Heiligen, der für das Teilen<br />

seines Mantels weltberühmt wurde. Wesentlich schneller und adrenalinreicher<br />

flitze ich nun gut 500 Jahre später über den tiefblauen<br />

Ozean – von Weitem wirkt Sint Maarten/St. Martin auch heute noch<br />

sehr verwunschen und abenteuerlich. Und das ist die Insel tatsächlich<br />

– nicht nur mit einem 340-PS-Jetski unterm Popo. Das hügelige<br />

Inselinnere ist überzogen mit dichter Vegetation, wie sich zum Beispiel<br />

bei einer Jeepsafari auf den Pic Paradis, mit 424 Metern der höchste<br />

Gipfel der Insel, zeigt. Die perfekten Voraussetzungen für Action der<br />

Superlative. Im Süden der Insel können sich Mutige von der steilsten<br />

und höchsten Zipline der Welt stürzen und im wahrsten Sinne über das<br />

grüne Blätterdach hinabfliegen. The Flying Dutchman bringt einen mit<br />

flotten 90 Stundenkilometern 800 Meter steil ins Tal. Wem das zu viel<br />

Adrenalinkick ist, der nimmt entspannt die Seilbahn wieder nach unten<br />

und genießt den Panoramablick.<br />

Der letzte Tag ist angebrochen. Noch liege ich auf einer der gemütlichen<br />

Strandliegen der Coco Beach Bar am Orient Bay, vor mir rollt<br />

der Atlantik rhythmisch an den Strand, Palmen rascheln im Wind. Ein<br />

letztes Mal werde ich gleich in die Wellen hüpfen, bevor es wieder zurück<br />

zum Flughafen geht. Ich möchte ein paar Stunden früher da sein<br />

– damit ich am Maho Beach die vormittägliche Ankunft der großen Airbus-Maschinen<br />

nicht verpasse. Eine Freundin hat mir von der kleinen<br />

Bar erzählt, die einem einen tollen Ausblick über den Strand samt Flugzeugen<br />

bietet, für den die Insel weltberühmt wurde. Dabei kann die<br />

Karibikinsel so viel mehr. Denn Sint Maarten/St. Martin vereint eine<br />

kleine Welt für sich.<br />

INFO<br />

Mehr Infos über die französische Inselhälfte gibt es bei<br />

www.st-martin.org, alles über die niederländische Insel unter<br />

vacationstmaarten.com<br />

HOTELTIPP Gleich am wunderschönen Long Beach liegt das<br />

Belmond La Samanna mit seinen 83 Zimmern und 8 Villen. Spa<br />

und Restaurant verwöhnen auf höchstem Niveau.<br />

www.belmond.com<br />

Unsere Reise-Tipps finden Sie unter: http://auf.reise/st-marteen<br />

100 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>


»UND DANN WIRD ERZÄHLT – VOM<br />

BUNTEN KARNEVAL, VOM TRAGISCHEN<br />

WIRBELSTURM IRMA ODER EINFACH NUR<br />

VOM ALLTAG AUF DER INSEL.«<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

101


102<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>


KARIBIK | Bahamas<br />

DIE SCHWIMMENDEN SCHWEINCHEN DER BAHAMAS<br />

STEHEN BEI VIELEN REISENDEN AUF DER WUNSCHLISTE.<br />

ABER WUSSTET IHR, DASS SIE GLEICH AUF MEHREREN INSELN<br />

ANZUTREFFEN SIND? WIR VERRATEN EUCH WO – BESTE<br />

VORAUSSETZUNGEN FÜR EIN TIERISCH GUTES INSELHOPPING!<br />

Wissenswert für eine schweindrucksvolle<br />

Tour: Mittlerweile leben auf rund fünf Inseln<br />

auf den Bahamas wild lebende Schweine.<br />

Wie genau die berühmten schwimmenden<br />

Schweine auf die Bahamas kamen, weiß man<br />

nicht genau. Gerüchte besagen, Piraten hätten sie hier vergessen.<br />

Andere Annahmen lassen vermuten, Seefahrer oder auch eifrige<br />

Geschäftsmänner hätten sie bewusst ausgesetzt.<br />

Fakt bleibt: Auf einigen unbewohnten Inseln auf den Bahamas<br />

wohnen Schweine, die von ihren Besitzern gefüttert und umsorgt<br />

werden. Wenn es ihnen zu heiß wird, nehmen sie lässig ein<br />

Bad. Lust, eine Runde mitzuschwimmen?<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

103


KARIBIK | Bahamas<br />

EXUMA CAYS<br />

Big Major’s Spot – das Original<br />

Die Exuma Cays im Herzen der Bahamas sind die Geburtsstätte der<br />

schwimmenden Schweine. Wie auf einer Perlenkette reihen sich hier<br />

360 kleine Inseln auf. Great Exuma im Süden ist die größte dieser Inseln.<br />

Und inmitten dieser Kette liegt das unbewohnte Eiland Big Major’s<br />

Spot mit dem berühmten Pig Beach. Um zu der rund 20 Schweine<br />

großen Kolonie zu gelangen, empfiehlt sich eine Bootstour oder ein<br />

privater Bootscharter. Die Tour enthält mehrere Schnorchelstopps<br />

mit freundlichen Ammenhaien und neugierigen Wasserschildkröten.<br />

Auch die berühmte Thunderball-Grotte des gleichnamigen James-<br />

Bond-Films kann besucht werden. Von Georgetown, der Hauptstadt<br />

der Exumas, dauert die Fahrt etwa zwei Stunden – doch die Tour lohnt<br />

sich. Die türkisfarbenen Buchten mitsamt der Schnorchelstopps sind<br />

ein Erlebnis für sich! Ebenso werden von Nassau Ganztagestouren zu<br />

den Schweinen angeboten. Ab rund € 180 pro Person.<br />

EXUMA CAYS<br />

Barraterre – die Alternative<br />

Auch auf der Hauptinsel der Exuma Cays, Great Exuma, lebt eine Kolonie<br />

schwimmender Schweine. Ganz im Norden der Insel im Gebiet<br />

Barraterre. Die Fahrt von Georgetown dauert nur etwa eine halbe<br />

Stunde, der Ausflug ist also etwas kostengünstiger. Auch hier gilt: Der<br />

Weg ist das Ziel. Denn es locken beeindruckende Orte zum Erkunden<br />

der Unterwasserwelt der Exumas. Ab rund € 140 pro Person.<br />

ABACOS<br />

No Name Cay – die Unerfahrenen<br />

Auf nach No Name Cay. Denn auch auf der flachen Insel in den nördlichen<br />

Bahamas haben sich mittlerweile Schweine angesiedelt. Noch<br />

sind sie etwas scheu und schwimmen auch noch nicht so ausgiebig<br />

wie ihre Schwestern und Brüder auf den Exumas. Dafür hat man die<br />

Tiere mit etwas Glück ganz für sich allein. Bitte unbedingt Futter mitbringen.<br />

Denn auf dem kargen Eiland finden die Schweine wenig zu<br />

fressen und sind sehr dankbar über jede Leckerei. Wie kommt man<br />

hin? Am besten startet man von Green Turtle Cay oder Treasure Cay –<br />

je nachdem braucht man nur 20 Minuten zu den süßen Schweinen. Ab<br />

rund € 50 pro Person.<br />

SPANISH WELLS<br />

Die neuen Schweinchen vor Eleuthera<br />

Von Eleuthera oder Harbour Island ist man in nur 20 Minuten auf Spanish<br />

Wells vor Eleuthera. Seit Neuestem tummeln sich auch hier ein<br />

paar Schweinchen. Wer auf Nassau wohnt, dem empfehlen wir eine<br />

Ganztagestour hierher – Mittagessen am Strand einer einsamen Insel<br />

inklusive. Da die Schweine hier noch neu sind, haben sie sich noch<br />

nicht an Menschen gewöhnt. Von daher heißt es hier: Abstand halten.<br />

Doch die putzigen Vierbeiner aus der Ferne zu beobachten, macht<br />

mindestens genauso viel Spaß. Tagesausflug ab Nassau rund € 220 pro<br />

Person.<br />

LONG ISLAND<br />

Die ausgesetzten Schweinchen auf Sandy Cay<br />

Auf dem kleinen Sandy Cay hat Marvin seine Schweine angesiedelt.<br />

Mit seinem Boot nimmt er gerne Touristen von Long Island aus mit<br />

dorthin, die mit seinen süßen Schweinchen schwimmen und Fotos<br />

machen können. Unterwegs gibt es einen Stopp an einer Sandbank<br />

und bei einem Schiffswrack. Los geht’s am Seaside Village. Rund<br />

€ 290 fürs Boot für bis zu vier Personen.<br />

Mehr Infos zu den Bahamas findet ihr unter: auf.reise/bahamas<br />

Fotos: Courtsey of The Bahamas Ministry of Tourism&Aviation (2), Andre John Edwin Musgrove/Nassau (2), Bill SChild<br />

<strong>EXCLUSIV</strong>Bahamas<br />

104 <strong>reisen</strong> herbst <strong>2021</strong>


KOLUMNE<br />

Jedes Jahr tingelt Kolumnistin und<br />

PR-Agenturchefin Ala Zander um die<br />

Welt. Coronabedingt blieb sie erst<br />

einmal in der Nähe. Und hat für uns –<br />

ganz nebenbei - einen Geheimtipp<br />

auf Mykonos entdeckt. Du hast eine<br />

Spürnase, Ala!<br />

Fotos: PR (3), Privat<br />

R<br />

eisen mit Corona: Habt ihr euch schon dran gewöhnt? Für<br />

mich als leidenschaftlicher Frequent Traveller war das letzte<br />

Jahr mit seinen zwei langen Lockdowns natürlich eine<br />

ganz besondere Herausforderung, immerhin verbringe ich<br />

gute 200 Nächte im Jahr in Hotels. Das heißt vor allem<br />

auch, dass ich an 200 Tagen im Jahr an Room-Service, Zimmerreinigung<br />

und stets neu befüllte Minibars gewöhnt bin.<br />

Meine Mama war natürlich höchst besorgt, ich würde ohne Room-Service<br />

verhungern und nur noch in schmutziger Bettwäsche schlafen. Mitnichten,<br />

ich fand den erzwungenen Stillstand sogar durchaus interessant<br />

und lehrreich, kann jetzt sogar Kartoffeln kochen und war dann dennoch<br />

schnell wieder auf Tour, kaum war das Fliegen wieder möglich.<br />

Im <strong>Herbst</strong> 2019 wurde auf Mykonos ein von mir mit Spannung verfolgtes<br />

neues, nachhaltiges Hotelprojekt eröffnet: das Ikies of Mykonos.<br />

Unnötig zu erwähnen, dass die offizielle Eröffnung im Mai 2020 nicht<br />

stattfand und die ambitionierte Eigentümerfamilie – so wie wohl alle<br />

Hotelbesitzer weltweit – keinen blassen Schimmer hatte, ob es überhaupt<br />

eine Saison geben würde.<br />

Als die alteingesessene Familie Nazou vor einigen Jahren beschloss,<br />

auf dem eigenen Land eine Art »Eco-Villen-Dorf« zu realisieren, konnte<br />

sie nicht ahnen, wie sehr sie sich mit diesem Konzept quasi perfekt für<br />

die neue Welt rüstete: Auf einem weitläufigen Areal von über 30.000<br />

Quadratmetern zwischen der Altstadt von Mykonos und dem berühmten<br />

Beachclub Scorpios wurden 13 luxuriöse Villen erbaut, alle in feinsten<br />

Naturmaterialien und elegant und in die wilde Natur eingebettet.<br />

»Keep the Distance« ist hier Programm, jede Villa ist völlig individuell<br />

gestaltet, mal größer, mal kleiner, alle mit eigener Küche und Pool, alle<br />

stylisch-griechisch eingerichtet, und alle haben fabelhaften Sunset-View.<br />

Im September 2020 durfte ich dann endlich hin und in der neuen<br />

Traumdestination probewohnen. Kaum in eine der Luxusvillen eingezogen,<br />

fühlt es sich an wie die eigene. Genauso will man das eigene<br />

Ferienhaus haben, eine noch stilvollere und komfortablere Einrichtung<br />

geht nicht, und man kann sich dort komplett selbst versorgen, Kontakt<br />

zur Außenwelt absolut unnötig. Wer nicht mal selbst in den Supermarkt<br />

fahren will, dem wird alles in die Küche geliefert und bei Bedarf wird<br />

auch für einen gekocht, egal ob für die ganze Familie oder einen romantischen<br />

Honeymoon-Abend. Die gute Fee des Hauses ist die entzückende<br />

Managerin Effie, die sich um jeden noch so verrückten Wunsch ihrer<br />

Gäste kümmert und besser als jeder Concierge zu allem immer Rat und<br />

Hilfe bietet.<br />

Einmal dort, will man nicht mehr weg: der Pool, die Aussicht, die<br />

Stille, wozu an einen Beach, warum in einen Beachclub und überhaupt,<br />

wo kann man gechillter auf den Sunset warten? Chapeau, liebe Maria,<br />

mit dem Ikies of Mykonos hast du ein wirklich einzigartiges Hideaway<br />

inmitten des Trubels erschaffen, und das auch noch zu 100 Prozent coronakonform!<br />

Fotos: Ala Zander (3)<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


CHECKOUT<br />

Impressum<br />

Perfekte Reisebegleiter:<br />

DUFFELPACK BAG UND TECH<br />

POUCH VON PEAK DESIGN<br />

Eine Reisetasche, die sich ruck, zuck in einen Rucksack verwandeln lässt? Besser<br />

geht es nicht auf Reisen! Das Travel Duffelpack Bag 65 L ist ein absolutes Hybrid-Lastentier<br />

von Peak Design, denn es lässt sich mit wenigen Handgriffen je nach Wunsch<br />

und Anforderung verwandeln. Im Normalzustand fasst das Duffel 45 Liter, kann aber<br />

einfach mit zwei Zippern um 20 Liter erweitert werden.<br />

Hoher Tragekomfort, Premium-Qualität, wasserfeste Materialien<br />

und viele praktische Features machen das Duffelpack<br />

Bag zum besten Reisebegleiter. Und dazu noch<br />

preisgekrönt: 2019 hat es den ISPO Award gewonnen.<br />

Wer kennt es nicht auf Reisen: Man kramt im Reisegepäck<br />

und kann das dringend benötigte Ladekabel einfach<br />

nicht finden. Auch dafür hat der kalifornische Gepäckspezialist<br />

eine Lösung: die Tech Pouch. Mit klaren Linien<br />

und reduziertem Design sieht sie stylisch aus – und bietet<br />

reichlich Platz für Office-Equipment und elektronische<br />

Gadgets. Einfach im Gepäck verstauen oder mit einem<br />

Peak Design Gurt zur Trage- oder Umhängetasche umfunktionieren.<br />

www.enjoyyourtravel.de<br />

Wir verlosen zwei Duffelpack Bags 65 L in salbeigrün und schwarz<br />

(Wert je circa € 220) sowie zwei Tech Pouches (Wert je circa € 60) in<br />

den gleichen Farben. Für deine Teilnahme am Gewinnspiel beantworte<br />

bitte eine Frage unter:<br />

www.<strong>reisen</strong>exclusiv.com/gewinnspiel-peakdesign<br />

Einsendeschluss ist der 3. Dezember <strong>2021</strong>.<br />

erscheint viermal im Jahr bei der<br />

ella Verlag und Medien GmbH<br />

Emil-Hoffmann-Str. 55–59<br />

50996 Köln<br />

Tel.: 02236 84880<br />

Fax: 02236 848824<br />

E-Mail: info@<strong>reisen</strong>exclusiv.com<br />

www.<strong>reisen</strong>exclusiv.com<br />

Chefredakteurin<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

Art Director<br />

Alessandro Riggio<br />

Redaktion<br />

Ulrike Herder, Linda Ruckes,<br />

Frank Störbrauck, Marie Tysiak<br />

Mitarbeitende dieser Ausgabe<br />

Jan Malte Andresen<br />

Claudia Scholz<br />

Simone Sever<br />

Ala Zander<br />

Anzeigenleitung<br />

Susanne Gorny, sg@ella-verlag.com<br />

Anzeigen<br />

Andrea Vogel, av@ella-verlag.com<br />

Marketing & Kooperationen<br />

Margot Cremer,<br />

mcremer@ella-verlag.com<br />

Korrekturen<br />

Bärbel Philipp, textperlen.de<br />

Dokumentation<br />

Sebastian Münter<br />

Titelbild Jake Nackos<br />

Druck Bonifatius, Paderborn<br />

Vertrieb<br />

VU Verlagsunion KG, Hamburg<br />

106<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


ella verlag<br />

GEHEN SIE MIT UNS<br />

AUF REISEN!<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong> Segeltörn in Indonesien · Seven Summits · Livigno · Tessin · Lieblingshotels · Karibik<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

Deutschland € 7,90 · Schweiz SFR 13,50 · Österreich € 9,00<br />

Mountainbiken in<br />

LIVIGNO, ITALIEN<br />

Schlemmen im<br />

TESSIN, SCHWEIZ<br />

Segeln in<br />

INDONESIEN<br />

Planschen in der<br />

KARIBIK<br />

Lieblings<br />

HOTELS<br />

PLUS NEUERÖFFNUNGEN & WELLNESS<br />

8 x <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

zum Aktionspreis von 44 Euro<br />

(statt 63,20 Euro) plus Geschenk<br />

✔ 30 % Rabatt<br />

✔ Geschenk nach Wahl*<br />

✔ Kostenfreie Zustellung<br />

✔ Jederzeit kündbar nach Ablauf<br />

der Bezugsdauer (acht Ausgaben)<br />

Mehr Auswahl und weitere Angebote auf www.<strong>reisen</strong>exclusiv.com/abo/<br />

oder anrufen: + 49 (0) 2236 84880<br />

*Angebot gültig innerhalb Deutschlands, solange der Vorrat reicht.<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> erscheint in der ella Verlag und Medien GmbH, Emil-Hoffmann-Str. 55–59, 50996 Köln.<br />

JETZT<br />

ABONNIEREN<br />

UND<br />

GESCHENK<br />

SICHERN!<br />

Kochbuch<br />

PASSIONE<br />

Mamma Mia, ist das lecker!<br />

Das original italienische<br />

Kochbuch von Gennaro<br />

Contaldo umfasst über<br />

100 Rezepte mit frischen<br />

und saisonalen Zutaten für<br />

das perfekte mediterrane<br />

Lebensgefühl zu Hause. 208<br />

S., Ars Vivendi Verlag.<br />

Handtuch-Set von MÖVE<br />

Die weichen Handtücher aus dem Jacquard-Programm<br />

MÖVE Brooklyn gibt es wahlweise im klassischen Design<br />

Fischgrat oder Glencheck – und das gleich im Doppelpack.<br />

Da muss man sich nur noch für die gewünschte<br />

Farbkombination Nature/Black oder Nature/Cashmere<br />

entscheiden. Größe 50 x 100 cm, hochwertiges<br />

Frottee mit einem Saum, in feiner Schachbrettoptik.


BELISAR<br />

PERFORMANCE<br />

MADE IN GERMANY<br />

WWW.UNION-GLASHUETTE.COM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!