21.04.2023 Aufrufe

reisen EXCLUSIV Frühjahr 2023

“Unvergessliche Abenteuer” Malediven Kanada Salzburger Land Radtouren NRW Kapverden Traumhotels und vieles mehr

“Unvergessliche Abenteuer”

Malediven
Kanada
Salzburger Land
Radtouren NRW
Kapverden
Traumhotels
und vieles mehr

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Frühling <strong>2023</strong><br />

Deutschland € 7,90 · Schweiz SFR 13,50 · Österreich € 9,00<br />

Unvergessliche<br />

Abenteuer<br />

+<br />

SALZBURGER LAND<br />

RADTOUREN NRW<br />

+<br />

MALEDIVEN<br />

KANADA<br />

+<br />

KAPVERDEN<br />

TRAUMHOTELS


Finde das<br />

Außergewöhnliche<br />

Willkommen im Red Centre. Uluru - im Herzen der<br />

Wüste – ist das Wahrzeichen Australiens. Besonders bei<br />

Sonnenuntergang entwickelt dieser Ort eine einzigartige<br />

Magie, wenn er im roten Licht erglüht. Doch auch der<br />

Anblick der beeindruckenden Felsformationen im Uluru<br />

Kata Tjuta National Park – wie die als Olgas bekannten<br />

36 Bergkuppen – gehört zu der außergewöhnlichen<br />

Erfahrung vor Ort. Eine Reise hierher wohnt ewig<br />

im Herzen.<br />

northernterritory.com/de


EDITORIAL<br />

PANIK AN BORD<br />

wir irgendwas für Sie tun?« Ich sitze zitternd und weinend auf<br />

meinem mir zugewiesenen Platz im Flugzeug und bin mit den Nerven<br />

am Ende. Warum, kann ich gar nicht sagen. Eins kann ich ausschließen:<br />

Flugangst ist es nicht. Wahrscheinlich ist es der Druck, der Stress, der<br />

»Können<br />

sich schon viel zu lange angestaut hat. Ich bin schon am Abend vor<br />

dem Abflug mit Panikattacken ins Bett gegangen und mit der gleichen seelischen Verfassung<br />

aufgewacht. Schweißgebadet habe ich mich mitten im Winter in den ICE Richtung<br />

Flughafen geschleppt. Atemnot, Schwindel und Herzrasen inklusive. Ich wusste<br />

genau, dass, sobald mich jemand anspricht, ich es nicht schaffen werde, meine Tränen<br />

zu unterdrücken. Doch irgendwie habe ich es ohne viel Worte bis in den Flugzeugsitz<br />

geschafft. Und die nette Dame, die für meine Reihe zuständig war, hat sofort gespürt,<br />

dass mit mir etwas nicht stimmt. Und hat sich so liebevoll gekümmert. Mir eine Decke<br />

gebracht, ein Glas Wasser, eine Schlafmaske und Ohrstöpsel. Ich solle mich auf mich<br />

konzentrieren. Und auf meine Atmung. Wie selbstverständlich wurde mein Wasser immer<br />

wieder aufgefüllt, mir liebevoll über den Arm gestreichelt. Gerade das richtige Maß an<br />

Aufmerksamkeit in einer Situation, in der sich viele auch noch in Scham verlieren.<br />

Ich habe mich wie bei Freunden gefühlt. Die Aufmerksamkeit und Fürsorglichkeit fühlte<br />

sich für mich authentisch an. Das war eines meiner schönsten – obwohl es offensichtlich<br />

eher unschön war – Flugerlebnisse. Die Crew von Singapore Airlines war so herzlich,<br />

offen und verständnisvoll – wie ich es noch nie erlebt habe. Und ich bin doch schon<br />

bei diesem Job das ein oder andere Mal geflogen. Ja, es gibt Auszeichnungen für Sitze,<br />

Pünktlichkeit, Komfort und Service. Und auch da ist die Airline immer ganz vorne. Aber<br />

das Zwischenmenschliche ist viel wichtiger. In einer derartigen Situation sind einem<br />

die Beinfreiheit, die Filmauswahl oder das Label auf der Weinflasche egal. Da zählt nur<br />

Herz und Seele. Hiermit kann ich bestätigen, dass diese an Bord von Singapore Airlines<br />

mehr als vorhanden sind.<br />

Foto: Julia Breuer/juliaslieblinge, Illustration: GoodStudio/shutterstock<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

Instagram @fraumuksch<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

3


INHALT<br />

66<br />

Wer am Hausriff des Traumhotels<br />

Anantara Kihavah abtaucht,<br />

bekommt einige filmreife Szenen<br />

zu sehen. Doch keine Sorge,<br />

sie ähneln eher »Findet Nemo«,<br />

als dem »Weißen Hai«.


89<br />

SALZBURGER LAND<br />

»Wer nicht reist,<br />

wird nicht den Wert der<br />

Menschen schätzen lernen.«<br />

Sprichwort aus Mauretanien<br />

Jeder Schritt ein Hit. Unser Tipp für<br />

den nächsten Wanderurlaub ist das<br />

Salzburger Land.<br />

WEIT WEG<br />

MALEDIVEN<br />

AB AUFS RAD<br />

30 Emerald Azzurra<br />

Die neue, schicke Motoryacht nimmt Kurs<br />

auf Kreuzfahrturlaub der ganz luxuriösen Art.<br />

Reporterin Simone hat sich die 110 Meter<br />

große Eleganz einmal angesehen.<br />

58 Die ultimative Wunschliste<br />

Auf den Inseln im Indischen Ozean haben wir<br />

die Orte für euch gefunden, die das Prädikat<br />

»besonders« noch verdienen.<br />

80 Ab aufs Rad<br />

Es muss nicht immer sattgrüne Natur<br />

sein. Wir sind durch unsere Heimat NRW<br />

geradelt und haben so einiges entdeckt:<br />

Zeche, Halde und reichlich Fotogenes.<br />

Fotos: Kapreski/Shutterstock.com, Anantara Kihavah Maldives Villas, Forsthofgut<br />

36 Northern Territory,<br />

Australien<br />

Ab ans Steuer! Diese Routen lassen euch<br />

eigenhändig das abwechslungsreiche<br />

Territorium erfahren.<br />

42 Kapverden<br />

Reporter Martin hat sich auf den Weg an die<br />

Nordwestküste Afrikas gemacht und ist tief<br />

eingetaucht in die Natur und Kultur.<br />

50 Kanadas Naturschönheiten<br />

Wir haben für euch unsere sieben<br />

Favoriten unter den Nationalparks notiert, die<br />

so abwechslungsreich und sehenswert sind,<br />

dass ihr sie alle besuchen möchtet. Wetten?<br />

LIFESTYLE<br />

40 Sonnenbrillen – Objekte<br />

der Begierde<br />

72 So duftet der Sommer<br />

66 Anantara Kihaveh<br />

Himmlisch schön ist das Resort im Baa Atoll.<br />

Da wundert es auch niemanden, dass dort<br />

besondere Gurus für einen überirdisch guten<br />

Aufenthalt sorgen.<br />

74 Le Méridien Maldives Resort<br />

Im Traumresort des Lhaviyani-Atolls beherrscht<br />

das Meer die Aussicht, und die gute Laune<br />

kommt schon beim Aufwachen.<br />

102 Les Trois Rois<br />

Das Grandhotel Les Trois Rois ist nicht nur<br />

das erste, sondern auch das eleganteste Haus im<br />

schweizerischen Basel.<br />

104 Coquillade Provence Resort<br />

Im Herzen der Provence entdeckte unsere Reporterin<br />

ein Hoteljuwel. So farbenfroh elegant und liebevoll,<br />

dass eine Wiederkehr sehr wahrscheinlich ist.<br />

110 The St. Regis Cairo<br />

Entworfen von Stararchitekt Michael Graves, ist das<br />

The St. Regis am Nil für Redakteurin Marie eine<br />

Oase der Ruhe.<br />

SALZBURGER LAND<br />

90 Almenweg<br />

120 Almen liegen auf dem gleichnamigen<br />

Weg, der als Wanderroute durchs<br />

Salzburger Land führt. Urlaub auf<br />

Hochtouren.<br />

96 Forsthofgut<br />

Eines der schönsten Hotels Österreichs<br />

ist das Forsthofgut. Doch es ist mehr als<br />

das: auch Wellnessoase, Kinderparadies<br />

und kulinarischer Tempel.<br />

STANDARDS<br />

03 Editorial<br />

06 Reisenews<br />

08 Take away<br />

09 Da wollen wir hin<br />

10 Esskalation<br />

12 Für kleine Weltenbummler<br />

14 Nachgelesen<br />

16 Städtetipp Belfast<br />

18 Events<br />

20 Kolumne<br />

21 Vorfreude<br />

88 Gewinnspiel<br />

114 Gewinnspiel & Impressum<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

5


eisenews<br />

Luxuriöser kann man das Eis wohl nicht brechen: Mit dem neuen Eisbrecher<br />

Le Commandant Charcot der Reederei Ponant be<strong>reisen</strong> die Passagiere so komfortabel<br />

wie auf keinem anderen Expeditionsschiff entlegene Polarregionen –<br />

und entdecken Orte in der Arktis und Antarktis, die kein anderes Polarschiff erreichen<br />

kann. Die 245 Gäste schlafen in modernen, großzügigen und eleganten<br />

Kabinen, werden von einem Butler umsorgt und bekocht von Sternekoch Alain<br />

Ducasse. Wenn es laut knarzt, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Schließlich<br />

ist die Le Commandant Charcot ein Eisbrecher, der bis zu 2,5 Meter dickes Eis<br />

bewältigt – und das ganz nachhaltig, denn dank des Hybridantriebs, der Flüssigerdgas<br />

und Elektrobatterien kombiniert, erreicht er auch sensible Regionen.<br />

https://de.ponant.com<br />

SANFT GLEITEN DURCH ARKTISCHE WEITEN<br />

6<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


PARK KANN AUCH KARG<br />

Campen unter Sternen, wandern<br />

auf Panoramastraßen und wilde<br />

Tiere beobachten – zu derlei spektakulären<br />

Naturerlebnissen lädt der<br />

neu ausgebaute Patagonia Park<br />

Argentina seine Besucher ein. Über<br />

180.000 Hektar erstreckt sich der<br />

Park von Portal Cañadón Pinturas<br />

in Argentinien bis nach Portal La<br />

Ascensión an der Grenze zu Chile<br />

und ist dank der Maßnahmen zur<br />

Wiederbelebung der Natur wieder<br />

zur Heimat von Patagoniens<br />

größtem Raubtier, dem Puma,<br />

geworden. Auch die niedlichen Guanakos<br />

sind hier anzutreffen. Also<br />

stets wachsam sein und immer die<br />

Kamera bereithalten!<br />

www.parquepatagonia.com<br />

Fotos: PONANT/Julien Fabro, PONANT/Gilles Trillard, Beth Wald 2019, Christian Kruse, Visit Finland/Emilia Hoisko<br />

Von Deutschland aus mit dem<br />

Zug nach Stockholm – und das<br />

im Schlaf? Seit März <strong>2023</strong> gibt es<br />

eine weitere Zugverbindung von<br />

Deutschland in die schwedische<br />

Hauptstadt. Das schwedische<br />

Bahnunternehmen Statens Järnvägar,<br />

kurz SJ genannt, fährt<br />

seit ein paar Monaten schon die<br />

Strecke Stockholm–Hamburg<br />

und zurück und verlängert diese<br />

nun bis nach Berlin – nonstop per<br />

Nachtzug. Hauptstädte-Hopping<br />

mit grünem Gewissen!<br />

www.sj.se/en<br />

EIN STÜCK VOM GLÜCK<br />

SUPERKLUG MIT DEM ZUG<br />

Wo kommt man dem Glück am<br />

besten auf die Spur? Natürlich<br />

dort, wo die glücklichsten Menschen<br />

der Welt leben! In Finnland,<br />

einem Dauerbrenner in Sachen<br />

Glück und Zufriedenheit. Seit nunmehr<br />

fünf Jahren heimst die Nation<br />

hoch im Norden jedes Jahr den<br />

Titel »Glücklichstes Land der Welt«<br />

ein. Ihr Geheimnis? Das verrät Visit<br />

Finland nun in einer viertägigen<br />

»Masterclass of Happiness« zehn<br />

Teilnehmern. Diese <strong>reisen</strong> im Juni<br />

<strong>2023</strong> zur Finnischen Seenplatte<br />

und nehmen an einem persönlichen<br />

Coaching teil. Wie ihr daran<br />

teilnehmen könnt? Bewerben unter<br />

www.findyourinnerfinn.com – und<br />

auf die erste Portion Glück hoffen.<br />

7


takeaway<br />

LIFESAVER .<br />

Aus alten Rettungswesten von Korean<br />

Air ist diese hübsche, quittengelbe<br />

Kosmetiktasche gefertigt. Die Upcycling-Tasche<br />

hat die Airline zusammen<br />

mit der koreanischen Kosmetikmarke<br />

107 entworfen. Und so enthält sie<br />

sechs verschiedene Hautpflegeprodukte<br />

der Marke – von Gesichtsreiniger<br />

bis Gesichtsmaske. Limitierte<br />

Auflage, € 89, erhältlich über den<br />

e-Skyshop von Korean Air.<br />

Der Sommer kann kommen! Handgefertigt<br />

aus luxuriösem Veloursleder<br />

mit Schnürung am Knöchel stolziert<br />

die Keilsandale von mou in hellgelbem<br />

Wildleder gut gelaunt vorüber. Kombiniert<br />

mit Kleid oder Rock für den<br />

frischen Look. € 199<br />

FOOTWEAR.<br />

PLAYSTATION.<br />

Ein Spiel muss mit auf<br />

Reisen. Wir empfehlen<br />

Wigald Bonings »Großes<br />

Quiz der Absurditäten«.<br />

Mit Fragen,<br />

die oft schmunzeln<br />

lassen, serviert das<br />

Quiz viel Wissenswertes.<br />

Beispiele gefällig?<br />

Welcher berühmte<br />

Mann schrieb einen<br />

Einkaufszettel, auf<br />

dem unter anderem<br />

stand »Zucker, Pfeffer,<br />

Kanonenkugeln, Pech<br />

aus Griechenland und<br />

deutsche Brillengläser«?<br />

100 Karten in<br />

einer Geschenkbox,<br />

moses. Verlag, € 17,95<br />

HANDSHAKE.<br />

Gehört in jedes Handgepäck: Die duftende<br />

Handcreme von Baobab weckt Fernweh<br />

mit dem Duft der Provence und sorgt für<br />

streichelzarte Hände. C’est bonne! 50 ml,<br />

€ 30<br />

LIPGLOSS.<br />

Zaubert weiche, geschmeidige Lippen<br />

und einen natürlichen, rosafarbenen<br />

Schimmer auf die Lippen: Der Glow<br />

Balm von IKA ist mit seinem dezenten<br />

Look der ideale Begleiter auf Reisen<br />

und pflegt gleichzeitig trockene<br />

Lippen. 3 g, Farbe: 101 Selfcare, € 29<br />

Fotos: PR (3), Korean Air, Irene van der Meijs<br />

8<br />

frühling <strong>2023</strong>


GMUNDNER LODGE Namibia<br />

da wollen wir hin<br />

Allabendlich dem emsigen Treiben der Savanne lauschen, einschlafen unter einem so klaren Sternenhimmel,<br />

wie man ihn zuvor noch nie gesehen hat. In der Badewanne entspannen, während eine Elefantenherde<br />

zu Besuch kommt – allesamt Gänsehautmomente. Wo man diese Momente sammeln kann?<br />

In der neuen Gmundner Lodge in Namibia nahe der Hauptstadt Windhoek. Die Luxuslodge ist das beste<br />

Beispiel dafür, dass Luxus und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können: gebaut mit nachhaltigen Materialien<br />

aus der Umgebung, betrieben mit Solarenergie, geführt von Einheimischen. Selbst eine eigene<br />

Farm, die frisches Biogemüse und Obst heranzieht, gibt es. Auf dem 6.000 Hektar großen Gelände tummelt<br />

sich alles, was im afrikanischen Tierreich Rang und Namen hat. Die Gäste logieren in zwölf Suiten,<br />

die im nostalgischen Safari-Stil eingerichtet sind, und blicken über die facettenreiche, weite Landschaft<br />

zwischen der Kalahari-Wüste im Osten und dem Khomas-Gebirgsplateau im Westen. Und wer sich<br />

wundert, dass er auf Gmundner Keramik das köstliche Essen serviert bekommt: Markus Friesacher, der<br />

Besitzer der österreichischen Keramikmarke, hat sich mit der Luxus-Lodge als großer Namibia-Verehrer<br />

einen Traum erfüllt. Nacht ab € 3.000 für zwei Personen, https://gmundner.africa<br />

Foto: PR<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

9


esskalation<br />

Wer einen der bekanntesten Sushi-Meister der Welt<br />

bei der Arbeit erst zuschauen und dann natürlich seine<br />

Kreationen kosten möchte, der muss ins renommierte<br />

Fünf-Sterne-Hotel The Dolder Grand nach Zürich <strong>reisen</strong>.<br />

Dort kocht – oder besser kreiert – im neuen Restaurant<br />

MIKURIYA der japanische Spitzenkoch Yasuke Sasaki<br />

japanische Küche mit kulinarisch-künstlerischer Raffinesse.<br />

So schlemmen sich die gerade einmal acht Gäste<br />

durch 18 Gänge wie Seehecht mit Kürbis-Süßkartoffeln-<br />

Sansho-Soße oder Wagyu-Tataki mit Nashi-Birne,<br />

fermentiertes Eigelb und Périgord-Trüffel – jeder Gang<br />

ist ein Kunstwerk fürs Auge wie für den Gaumen.<br />

Für Sushi-Liebhaber ein Muss!<br />

Natur pur IN FINNLAND<br />

Der neueste finnische Hotspot für Design- und<br />

Essensliebhaber liegt mitten im Nirgendwo. Genauer:<br />

im Wald mit Blick auf das Naturschutzgebiet Pomponrahka<br />

nahe der Westküstenstadt Turku. Hier hat<br />

der preisgekrönte finnische Koch und Pionier der<br />

Nahrungssuche, Sami Tallberg, sein neues Restaurant<br />

eröffnet. Angedockt an das Logistikzentrum des<br />

Finnish Design Shop, einem führenden Onlineshop für<br />

nordisches Design, ist auch das Restaurant im Scandi<br />

Look. Die Zutaten für seine Gerichte, wie Birkensaft,<br />

Pilze und Beeren, bezieht der Koch aus dem Wald<br />

vor der Tür und zaubert daraus zum Beispiel einen<br />

hervorragenden Grünkohl-Kürbis-Salat. Damit bleibt<br />

er seiner Linie treu, die finnische Natur und ihr einzigartiges,<br />

wildes Nahrungsangebot für jedermann<br />

zugänglich zu machen.<br />

Feine Röllchen IN ZÜRICH<br />

Fotos: Thomas Buchwalder, The Dolder Grand, Ode International GmbH, Finish Design Shop, PR, Plain Sight Studio<br />

10 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


RUHIGE Kugel<br />

Immer auf der Suche nach einem neuen<br />

Aperitif? Dann haben wir hier einen<br />

heißen Anwärter auf das neue Lieblingsgetränk:<br />

Ode Bright Lemon. Die Flasche<br />

sieht nicht nur unheimlich stylisch aus,<br />

auch der Inhalt trifft den Geschmack:<br />

sieben verschiedene Zitronensorten, reife<br />

Aprikosen und saftiger Pfirsich vollendet<br />

mit einem jungen Riesling. Schmeckt hervorragend<br />

mit Tonic. Produziert in Berlin.<br />

Flasche, um € 28<br />

GUTER Fang<br />

Sichere Bank IN HAMBURG<br />

Ausgefallenes Design trifft auf Trüffelpizza und Pasta.<br />

Die Restaurants der Big-Squadra-Gruppe sind sexy<br />

Hotspots für ein Erlebnis statt nur eines Dinners. Das<br />

ist mit dem neuen und dritten Restaurant der Kette,<br />

dieses Mal in Hamburg, nicht anders. Das Edmondo<br />

ist eine verrückte Trattoria, untergebracht im prestigeträchtigen<br />

Gebäude »Die Bank« – das bis 1897<br />

wirklich noch eine richtige Bank war. Der alte Tresorraum<br />

ist nun ein großer Weinkeller und die Gäste<br />

spazieren über einen 200 Jahre alten original Terrazzoboden.<br />

Alles ist ein Hingucker: von den glänzenden,<br />

dunkelgrünen Wänden über die glamourösen Lederund<br />

Samtsofas in Pink und Grün, dem tropischen<br />

Muster bis hin zum Kronleuchter. Da könnte man fast<br />

das Essen vor lauter Staunen vergessen. Aber nur<br />

fast, denn das ist auch unheimlich gut – ob Pizza mit<br />

Trüffeln und Kaviar oder das Hummer-Risotto!<br />

Na, wen haben wir denn hier an<br />

der Angel? Die Becher, Teller und<br />

Schälchen der »Ocean«-Linie von<br />

Porzellandesignerin Stefanie Hering<br />

sind aber auch ein wirklich guter<br />

Fang. Fische, Muscheln und Quallen im<br />

kräftigen Blau zieren die weißen Teller –<br />

auch wenn der fangfrische Fisch schon<br />

verzehrt ist. Teller ab € 125<br />

PASTA, basta!<br />

Vorsicht: Bei dieser Duftkerze besteht Dauerhunger-<br />

Gefahr! Das Jupiter Restaurant, eine der bekanntesten<br />

Pizzerien in New York, und der New Yorker Parfumhersteller<br />

D.S. & Durga haben sich zusammengetan und<br />

diese Duftkerze kreiert, die einem das Wasser im Mund<br />

zusammenlaufen lässt: »Pasta Water«.<br />

Was gibt es heute Abend?<br />

Pasta, basta! Um € 65<br />

STINKT UND knallt<br />

Fotos: PR (2), xxx<br />

Zugegeben, wir sind Fans von lokalen Bieren, gerne hergestellt in<br />

kleinen Brauereien. Das bringen wir gerne mit. Für die Verwandtschaft<br />

oder für Freunde oder auch mal für Redaktionskollegen.<br />

Nur dieses Bier hat für verblüffte Gesichter gesorgt. Der Name ist<br />

schuld: »Stinky Bay«. Dabei handelt es sich um ein India Pale Ale,<br />

das in der Stinky Bay Brewing Company gebraut wird und um<br />

Klassen besser schmeckt, als es der Name vermuten lässt. Für<br />

diesen stand übrigens eine zerklüftete Bucht an der nordwestlichen<br />

Spitze Jerseys Pate.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

11


kleine weltenbummler<br />

Da werden Kindheitsträume wahr: Super Mario vom Spielekonsolenhersteller Nintendo hat absoluten<br />

Kultstatus, seitdem das erste Videospiel 1985 auf dem Markt erschien. Mario, Luigi und Prinzessin Peach<br />

persönlich in Lebensgröße treffen und bei Mario Kart mitzocken – und das ganz real? Kann man in<br />

der neuen Super-Nintendo-Welt in den Universal Studios in Los Angeles erleben. Dort warten Attraktionen<br />

wie die Achterbahn »Bowser‘s Challenge«. Wie in den bekannten Spielen müssen Wagemutige<br />

Münzen sammeln und mit Schildkrötenpanzern auf Ziele schießen, um den Schurken Bowser und sein<br />

Team zu besiegen. Hungrig? Dann kann man sich den Mario Bacon Cheeseburger und einen Peach<br />

Cupcake schmecken lassen.<br />

MAMMA MIA<br />

DA PLATZT KEINE HUTSCHNUR<br />

Kinder und Sonnenhüte – das ist ja so eine Sache. Der Kinderhut<br />

»Bobypark« ist super flauschig und sieht auch noch sehr stylisch<br />

aus, sodass auch Kinder ihn lieben. Der nächste Sonnenurlaub<br />

kann kommen. Von American Vintage, € 40<br />

12 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Alles Quak!<br />

Was freuen wir uns auf den Sommer! Und der<br />

wird bunt, wie die Badeshorts »Getu« von Save<br />

The Duck beweisen. Aus mattem, recyceltem<br />

Polyester und dem Mesh-Innenfutter sind sie<br />

genau das Richtige für empfindliche Kinderhaut<br />

– und ganz schön niedlich mit dem knalligen<br />

Entenmotiv. Verspielter Clou: der Aufnäher<br />

auf der Gesäßtasche in Form eines Schnabels.<br />

Quak! € 49<br />

Was nicht passt,<br />

wird passend gemacht<br />

Bei warmem Sommerregen in Pfützen springen<br />

oder vor lauter Es-nicht-abwarten-können mit den<br />

Sandalen ins Meer sprinten – den Sommersandalen<br />

von Salt-Water Sandals kann das alles nichts<br />

anhaben. Sie sind die perfekten Sommersandalen<br />

für zarte Kinderfüße, unheimlich bequem mit rutschhemmender<br />

Gummisohle und mit verstellbarer Zehenschnalle<br />

und Knöchelriemen perfekt anpassbar.<br />

Modell »Surfer« in Kobaltblau, € 55.<br />

Fotos: Super Nintendo World, Babeth Montagnier@2009, Katie Martin-Sperry Photography, PR, photogruener.com<br />

Ich glaub, mein Lama pfeift<br />

Und, was hast du so im Urlaub gemacht? Den Lama-Führerschein!<br />

Wer im Lindenhof Pure Luxury & Spa Resort in Südtirol den Familienurlaub<br />

verbringt, hat den Klassenkameraden danach viel zu erzählen.<br />

Kinder können im und um das Fünf-Sterne-Haus reichlich Abenteuer<br />

erleben. Wie eben auch auf Tour mit Lamas gehen – und einen Führerschein<br />

für Lamas kann nun wirklich nicht jeder vorweisen. Bei Tennis<br />

und Golf Stunden in Schwung kommen, beim Mountainbiketraining,<br />

Klettern und in Schwimmkursen die richtige Technik lernen und verfeinern<br />

– all das sorgt für einen sehr actionreichen Urlaub,<br />

aus dem Familien erholt und glücklich zurückkehren.<br />

www.lindenhof.it<br />

Die Welt ist wundervoll und unbedingt schützenswert für<br />

alle Generationen nach uns. Wie eine nachhaltige Zukunft<br />

möglicherweise aussehen könnte und was man heute dafür<br />

tun müsste, das zeigt das Sachbuch »Wundervolle Welt von<br />

morgen« von Umweltschützerin Cindy Forde. Es gibt nur noch<br />

nachhaltige Landwirtschaft, geschützte Ozeane und Regenwälder,<br />

die Menschen fahren solarbetriebene Fahrzeuge und<br />

wohnen in Gebäuden, die ihren Strom selbst produzieren.<br />

Ein Buch, das Hoffnung schürt. Ab 9 Jahren, moses. Verlag,<br />

80 Seiten, € 19,95<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

13


nachgelesen<br />

Hotels sind Orte der Begierde oder auch nur die Bleibe für eine<br />

Nacht. Aber egal, was nun der Fall ist: Ein richtig gutes Hotel ist<br />

das A und O eines gelungenen Aufenthalts – ob nun ausgedehnter<br />

Urlaub oder Wochenend-Städtetrip. Stimmt etwas mit dem Hotel<br />

nicht, sinkt die Laune in den Keller. Ist das Haus aber ein Wohlfühlort,<br />

stellt sich die Entspannung praktisch wie von selbst ein.<br />

Wir aus der Reiseredaktion haben garantiert ein Faible für Hotels. Schließlich<br />

verbringen wir mehr als 250 Nächte im Jahr in fremden Betten, erkunden die<br />

Welt der Hotellerie und lassen Euch wissen, wo es sich lohnt einzuchecken.<br />

Aus all unseren Erfahrungen haben wir nun gesammelt: »Lieblinsghotels. Die<br />

schönsten Hotels der Welt«. Unser erstes eigenes Buch – ein buntes Potpourri,<br />

aus dem ein Jeder seine Favoriten heraussuchen kann.<br />

Manche Hotels sind selbst eine Legende und haben schon reichlich Prominenz<br />

beherbergt. Andere sind Leinwand für den ein oder anderen Architekten<br />

– wahre Designtempel sozusagen. Auch für kulinarische Genüsse gibt es<br />

keine Grenzen und für den ein oder anderen Gast sicherlich auch ein Grund<br />

zum Einchecken – ebenso wie ein guter Wellnessbereich.<br />

Mit »Lieblinsghotels. Die schönsten Hotels der Welt« liegt man garantiert<br />

richtig. Mit vielen Bildern und klar gegliedert: Wie ist der Wellnessfaktor?<br />

Ist das Hotel gut fürs Bauchgefühl? Wer wohnt hier? Gut geschlafen?<br />

Und immer: drei gute Gründe, dort zu buchen.<br />

Ein Buch, das man gerne auf dem Nachttisch liegen hat, um<br />

sich kurz vor dem Einschlafen noch einmal wegzuträumen. Oder<br />

dass man dekorativ auf dem Wohnzimmertisch auslegt, damit<br />

auch Freunde in ihm schmökern können.<br />

Etwa 250 Hotels besuchen wir in einem Jahr. Die besten haben wir für dieses Buch<br />

Lieblingshotels. Die zusammengestellt. schönsten Denn ein richtig gutes Hotels ist das A und O der eines gelungenen Welt.<br />

Urlaubs oder Städtetrips. Stimmt etwas mit dem Hotel nicht, wird die schönste Zeit<br />

des Jahres sabotiert. Ist das Haus aber ein Wohlfühlort, stellt sich Entspannung praktisch<br />

von alleine ein.<br />

240 Seiten, gebunden. ISBN 978-3982482200, € 29,90.<br />

Die Redakteur*innen von <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>, dem führenden Travel-Magazin für<br />

Reise und Lifestyle, erkunden die Welt der Hotellerie und lassen euch wissen, wo es<br />

Einfach bestellen auf der sich lohnt, Website: einzuchecken. Damit auf.reise/Hotelbuch<br />

ihr in den schönsten Nächten des Jahres auch richtig<br />

liegt: unsere Lieblingshotels.<br />

Mit vielen Bildern und klar gegliedert: Wie ist der Wellnessfaktor? Ist das Hotel gut<br />

fürs Bauchgefühl? Wer wohnt hier? Gut geschlafen? Und immer: drei gute Gründe,<br />

dort zu buchen.<br />

LIEBLINGSHOTELS DIE SCHÖNSTEN HOTELS DER WELT Band 1<br />

LIEBLINGS<br />

HOTELS<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

HOTELS DER WELT<br />

ISBN: 978-3-9824822-0-0<br />

Band 1<br />

Paradiesisch schön ist nicht nur<br />

das Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve<br />

auf Bali, sondern auch die anderen<br />

47 Hotels im Coffee Table Book.<br />

Foto: Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

14 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Luxemburg,<br />

Die Stadt der schönen Aussichten<br />

Skylines und Flusstäler, moderne Glasbauten auf historischen Fundamenten und jede Menge<br />

Grün: Luxemburgs Hauptstadt ist so vielseitig wie ihre Einwohner aus mehr als 100 Nationen.<br />

Stellen Sie sich eine Stadt vor, die alles verbindet.<br />

Internationales Miteinander und entspannte<br />

Gastfreundschaft. Multikulturelles Flair und<br />

lebendige Tradition. Moderne Architektur und<br />

alte Festungsmauern. Fortschritt und UNESCO-<br />

Welterbe. Stellen Sie sich eine Stadt vor, in der<br />

Sie nach Herzenslust bummeln und shoppen<br />

können – und danach durch grüne Parks<br />

flanieren, um durchzuatmen. Lassen Sie den<br />

Blick schweifen über eine Stadt, die viele Ebenen<br />

hat. Genießen Sie die schönen Aussichten.<br />

Genießen Sie Luxemburg.<br />

Alfonso Salgueiro<br />

www.visitluxembourg.com<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

15


städtetipp<br />

BELFAST<br />

NACH TURBULENTEN BREXIT-JAHREN<br />

KEHRTE WIEDER RUHE EIN IN BELFAST.<br />

MIT NEUEM ELAN ZEIGT SICH DIE HAUPTSTADT<br />

NORDIRLANDS KREATIV, COOL UND IST ZUDEM<br />

NOCH EIN STÄDTETRIP-GEHEIMTIPP.<br />

BITTLES BAR<br />

Wenn schon, denn<br />

schon. Dieser Irish Pub<br />

ist legendär. Und zwar<br />

nicht wegen der außergewöhnlichen<br />

Karte<br />

oder des Bieres, sondern<br />

weil er sich im Flatiron<br />

Building befindet. Seit 124<br />

Jahren wird hier angestoßen<br />

und geplaudert.<br />

www.bittlesbar.com<br />

TRADITIONAL MUSIC TRAIL<br />

Mit zwei professionellen Musikern als Guides geht es<br />

durch Belfast – über Kopfsteinpflaster, an berühmten<br />

Wegmarken vorbei und in die schönsten Bars<br />

der Stadt. An etlichen Stopps – einige in den ältesten<br />

Gebäuden der Stadt – gibt es eine Darbietung der<br />

traditionellen Melodien, der bekannten Songs und<br />

der lokalen Geschichten, die sich insgesamt zu einer<br />

einzigen bewegten und bewegenden großen Session<br />

formen. Bei einem lokal gebrauten Bier, einem Cider<br />

oder einem guten Whiskey erfährt man so einiges<br />

über die Szene. www.belfasttradtrail.com<br />

16 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Mural Walking Tour<br />

Die Streetart-Touren von Seedhead Arts führen<br />

nicht nur vorbei an den spannenden Murals,<br />

sondern erklären auch die politische Vergangenheit<br />

der Stadt. Jeden Sonntag geht es los, und<br />

macht euch gefasst, die Tour ist sehr fotogen.<br />

www.seedheadarts.com/street-art/walking-tour<br />

TITANIC BELFAST<br />

1912 glitt die legendäre RMS »Titanic« in Belfast ins Wasser. Die<br />

Jungfernfahrt stand an. Was danach geschah, weiß jedes Kind.<br />

2012 eröffnete das interaktive und multimediale Museum Titanic<br />

Belfast. Es erzählt, genau in dem Viertel, wo das Schiff einst hergestellt<br />

wurde, die Geschichte und das Schicksal der Passagiere<br />

und Erbauer. www.titanicbelfast.com<br />

Causeway Coastal Route<br />

Fotos: K. Mitch Hodge (2), Belfast Traditional Music Trail, Nataliya Hora, Alex Azabache, Kelly Bowler<br />

Botanic Gardens<br />

Grüner wirds nicht: Das meint man vor allem beim Spaziergang<br />

durch die viktorianische Gartenanlage, inklusive der instagramablen<br />

Palmenhäuser. So toll.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

Direkt vor der Stadt beginnt eine der beeindruckendsten<br />

Küstenstraßen der Welt. Und ein<br />

bisschen mystisch ist es hier obendrein. Also,<br />

rein ins Auto – Linksverkehr, bedenken! – und<br />

Richtung Norden cruisen. Mutige werden mit<br />

atemberaubenden Klippen und einsamen<br />

Stränden belohnt. Und Game-of-Thrones-Fans<br />

werden merken, dass der Causeway auch<br />

Kulisse war. www.discovernothernireland.com<br />

Kaiseki<br />

17


events<br />

Konzerte, die gute Laune machen, Ausstellungen, die den Horizont<br />

erweitern und Festivals, die alle Sinne fordern, bereichern unser<br />

Leben. Und diese drei Events gehören unbedingt dazu. Nichts wie hin!<br />

BODENTIEF..<br />

Blumen sind nicht nur wunderschön anzusehen, ihre Bedeutung geht weit über die<br />

bloße Schönheit hinaus. Die Kunsthalle München widmet mit »Flowers Forever«<br />

der Blume die erste eigene Ausstellung. Und diese nimmt uns mit auf eine Reise<br />

durch die Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute. Objekte aus Kunst,<br />

Design, Mode und Naturwissenschaft werden aufwendig inszeniert und spannend<br />

dargestellt. Die Ausstellung geht noch bis zum 27. August <strong>2023</strong>.<br />

www.kunsthalle-muc.de<br />

Fotos: Miguel Chevalier, VG Bild-Kunst, Bonn 2022/Foto: Nicolas Gaudelet, A.PAES/Shutterstock.com, Jean Luc Beaujault<br />

GLOCKENKLAR..<br />

Kaum ein Sänger klingt so sehr<br />

nach Urlaub, Lagerfeuer am<br />

Strand und Abhängen unter<br />

Palmen wie Jack Johnson. Seine<br />

Songs klingen stets so lockerlässig,<br />

als habe er nicht nur die<br />

Gitarre, sondern auch das Surfboard<br />

dabei. So wird ein Konzertbesuch<br />

schnell zum Kurzurlaub.<br />

Im Sommer kommt der Sänger<br />

auch wieder nach Deutschland.<br />

Am 11. Juni spielt er in Hamburg<br />

und am 13. Juni in Köln – Open<br />

Air natürlich. Und selbst wenn der<br />

deutsche Sommer seinem Namen<br />

wieder alle Ehre machen sollte,<br />

Jack Johnson hat sicher die Sonne<br />

im Gepäck. Also schnell eine<br />

Karte sichern – und dann Augen<br />

zu, mitgrooven und wegträumen.<br />

FEDERLEICHT..<br />

Musiktheater, Performances,<br />

Konzerte, Tanz- und<br />

Theatervorstellungen<br />

sowie Installationen<br />

internationaler Künstler –<br />

bei den KunstFestSpielen<br />

<strong>2023</strong> Herrenhausen in<br />

Hannover steckt alljährlich<br />

viel Musik drin. Und<br />

nicht nur das Programm<br />

ist spektakulär, auch die<br />

Spielorte des Festivals:<br />

Die Galerie, die Orangerie,<br />

der Große Garten und<br />

das Arne Jacobs Foyer<br />

der Herrenhäuser Gärten<br />

sind allein für sich schon<br />

sehenswert. Das Festival<br />

findet in diesem Jahr vom<br />

11. bis 28. Mai statt.<br />

www.kunstfestspiele.de<br />

18<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Deine<br />

Traumreise<br />

beginnt<br />

hier!<br />

wa 250 Hotels besuchen wir in einem Jahr. Die besten haben wir für dieses Buch<br />

sammengestellt. Denn ein richtig gutes Hotel ist das A und O eines gelungenen<br />

laubs oder Städtetrips. Stimmt etwas mit dem Hotel nicht, wird die schönste Zeit<br />

s Jahres sabotiert. Ist das Haus aber ein Wohlfühlort, stellt sich Entspannung prakch<br />

von alleine ein.<br />

e Redakteur*innen von <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>, dem führenden Travel-Magazin für<br />

ise und Lifestyle, erkunden die Welt der Hotellerie und lassen euch wissen, wo es<br />

h lohnt, einzuchecken. Damit ihr in den schönsten Nächten des Jahres auch richtig<br />

gt: unsere Lieblingshotels.<br />

t vielen Bildern und klar gegliedert: Wie ist der Wellnessfaktor? Ist das Hotel gut<br />

s Bauchgefühl? Wer wohnt hier? Gut geschlafen? Und immer: drei gute Gründe,<br />

rt zu buchen.<br />

LIEBLINGSHOTELS DIE SCHÖNSTEN HOTELS DER WELT Band 1<br />

LIEBLINGS<br />

HOTELS<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

HOTELS DER WELT<br />

ISBN: 978-3-9824822-0-0<br />

Band 1<br />

Hier bestellen: auf.reise/hotelbuch


KOLUMNE<br />

Unsere Kolumnistin Ala Zander hat nicht nur ein Gespür für<br />

neue Trends und It-Brands, sondern auch für die angesagtesten<br />

Hotspots. Wer immer am Puls der Zeit sein möchte,<br />

reist ihr einfach hinterher. Beispielsweise in die Nikki Beach<br />

Resorts, die Ala uns wärmstens empfehlen kann. Ihre<br />

nächste Reise geht nach Montenegro. Wir sind gespannt,<br />

ob sie dort auch wieder ein Hoteljuwel aufspürt.<br />

Fotos: Nikki Beach Resort Dubai (3), Privat<br />

In Dubai war ich zum ersten Mal 2003. Und reiste in den darauffolgenden Jahren aus<br />

beruflichen Gründen noch ziemlich oft in diesen Wüstenstaat der Superlative.<br />

Die von Sanddünen umgebene Megacity beeindruckte mich damals enorm. Als ich im<br />

Januar dieses Jahrs wieder dort landete, war mein letzter Besuch jedoch gute 15 Jahre<br />

her und mir wurde sofort klar, dass sich Dubai zwischenzeitlich noch mal selbst übertroffen<br />

hatte. Meine Ankunft am späten Abend und die nächtliche Fahrt durch endlose,<br />

bunt blinkende Skyscraper … ich glaube, ich saß mit offenem Mund in meiner Elektro-Limo<br />

und starrte aus dem Fenster, als wäre ich zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt in<br />

einer Großstadt. Mein Empfang im Nikki Beach Resort & Spa Dubai war dann ähnlich beeindruckend,<br />

denn Service und Freundlichkeit des gesamten Personals sind so außergewöhnlich<br />

zuvorkommend und so professionell, dass man sich mehrfach am Tag überschwänglich dafür<br />

bedanken möchte.<br />

Ich war offen gestanden nie ein großer Nikki Beach Fan. Mein oberflächliches Vorurteil<br />

bezog sich auf zu viele posh People, zu laute Musik und zu viele Schampuspartys. Bis ich vor<br />

einigen Jahren dank des neuen Nikki Beach Hotels auf Santorini meine Meinung völlig änderte<br />

– sicherlich auch weil ich die rührende Geschichte hinter dieser heute so gehypten Hotelkette<br />

entdeckte: Alles begann 1998 als idyllischer Garten am Meer in Miami Beach. Das Café Nikki<br />

huldigte dem Leben von Nicole Penrod, die mit 18 Jahren bei einem Autounfall ums Leben<br />

kam. Ihre Eltern Jack und Lucia legten einen wunderschönen Blumengarten an, wo sich Familie<br />

und Freunde fortan trafen, um die Erinnerung an Nicole zu bewahren. Café Nikki wurde<br />

zum neuen Hotspot Miamis, und das erste offizielle Nikki Beach war geboren.<br />

Die ziemlich schicken, strikt in Weiß gehaltenen Zimmer und Suiten des Nikki Beach<br />

Resort & Spa Dubai muten mehr nach elegantem Traumeigenheim an als ein Hotel. Ich war leider<br />

nur vier Tage dort und konnte mich nie entscheiden, wo es mir am besten gefällt: auf meinem<br />

großzügigen Balkon mit Blick auf Beach und Pool? Am riesigen Pool auf einem XXL-Sunbed?<br />

Am weißen Strand in einer schicken Cabana? Natürlich war ich auch viel im Gym, denn<br />

bekannterweise liebe ich Gyms, besonders wenn sie so hervorragend ausgestattet sind wie<br />

dort. Alles in allem war mein Aufenthalt ein wirklich geniales Erlebnis, und ich bin jetzt ganz<br />

offiziell Nikki-Beach-Fan.<br />

20<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


VORFREUDE<br />

Einmal gen Westen, bitte! Zum Glanz, zum Glitter und zum Glamour.<br />

Wusstest ihr, dass man in Hollywood einen runden Geburtstag feiert?<br />

Oder wie die beste Verbindung nach New York City aussieht? Oder in<br />

welchem Karibik-Resort es sich wunderbar sorglos urlauben lässt?<br />

ZEICHEN UND WUNDER<br />

Er war Teil unzähliger Filme und steht noch heute für den Traum vieler Menschen: der Hollywood-Schriftzug. In diesem<br />

Jahr feiert er sein 100. Jubiläum. 240 Tonnen schwer, 137 Meter lang und 13,7 Meter hoch ist das Schwergewicht.<br />

Erstmals leuchtete das Zeichen – damals noch als Hollywoodland – im Dezember 1923 als Werbetafel für ein gleichnamiges<br />

Immobilienprojekt. 3.700 Glühbirnen waren dazu nötig, die ständig gewechselt werden mussten. Das übernahm<br />

der deutsche Einwanderer Albert Kothe, der zehn Jahre lang in einem waghalsigen Manöver die Birnen tauschte.<br />

Danach war es lange ruhig um das Zeichen, bis es 1947 repariert und das Wort »land« entfernt wurde. Wiederum<br />

26 Jahre dauerte es dann, bis es zum Kulturdenkmal von Los Angeles wurde. Der beste Blick auf das Hollywood Sign?<br />

Mitten in Hollywood an der Ecke Hollywood Boulevard und Highland Avenue am Walk of Fame. Ebenfalls eine gute<br />

Sicht hat man von den Bergen des Griffith Observatory auf das Schild und die darunterliegende Stadt.<br />

Foto: gabe<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

21


SORGENFREI URLAUBEN<br />

Dafür stehen All-inclusives-Resorts. Paradebeispiele der Extraklasse sind die All-inclusives-<br />

Resorts von Marriott International. Warum? Weil es hier mehr gibt als die üblichen Buffets und<br />

das laute Animationsprogramm. Diese Hotels von All-Inclusive by Marriott Bonvoy haben Klasse.<br />

Sie locken mit tollen Stränden, einem Spitzenservice, den man von der bekannten Hotelkette<br />

gewohnt ist, und versprechen einen entspannten Urlaub. Denn bei einer Auswahl aus 31 Resorts<br />

in Lateinamerika und der Karibik findet garantiert jeder den perfekten Ort. Egal ob romantisch in<br />

einem Adults-only-Resort oder für den Familienurlaub. Dabei ist natürlich ein spaßiges Programm<br />

für die Kids ebenfalls inklusive. Einer unserer Favoriten ist das Sanctuary Cap Cana, A Luxury<br />

All-Inclusive Resort, in der Dominikanischen Republik. https://all-inclusive.marriott.com<br />

22<br />

frühling <strong>2023</strong>


VORFREUDE | Dominikanische Republik<br />

Foto: Sanctuary Cap Cana, a Luxury Collection Adult All-Iclusive Resort<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

23


VORFREUDE | New York<br />

ANDERES GEFÄHRT,<br />

GLEICHER KOMFORT<br />

Singapore Airlines wird von Frankfurt nach New York City ab dem 16. Mai <strong>2023</strong> nicht mehr wie bisher<br />

mit dem A380 fliegen, sondern auf den kleineren Flugzeugtyp Boeing 777 wechseln. Doch was ändert<br />

sich? Kapazitäten werden geringer, doch die vier Klassen werden beibehalten, so wie der übliche Service<br />

der ausgezeichneten Airline. Dank der günstigen Ankunftszeit in New York um 11:15 Uhr Ortszeit kann<br />

die Metropole noch am selben Tag entdeckt werden. Und da der Rückflug um kurz nach 20 Uhr abends<br />

startet, kann auch der Abreisetag noch gut genutzt werden – beispielsweise zum Shopping. Denn<br />

Singapore Airlines gewährt selbst der Economy Class zwei Gepäckstücke mit je 23 Kilo. Und kulinarisch<br />

wird man an Bord noch bis Juni in den Suiten sowie in der Business Class von den Kreationen Johann<br />

Lafers verwöhnt. Wir sagen, da fängt der Urlaub bereits gut an. www.singaporeair.com<br />

Fotos: Florian Wehde, Singapore Airlines (2)<br />

24<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


frühling <strong>2023</strong><br />

25


TALLINN<br />

EUROPAS GRÜNE HAUPTSTADT<br />

EIN WICHTIGER TEIL DER ESTNISCHEN DNA IST DIE LIEBE ZUR NATUR:<br />

DIE HÜTTE AM SEE, BEEREN- UND PILZSAMMELN IM HERBST, WANDERN IN WALD<br />

UND MOOR – ALL DAS IST DEN ESTEN HEILIG. HEUTE ENTSTEHEN AUS DIESER<br />

BESONDEREN NATURNÄHE ZAHLREICHE GRÜNE INITIATIVEN. AUCH UND<br />

VOR ALLEM IN TALLINN, DER GRÜNEN HAUPTSTADT EUROPAS <strong>2023</strong>.<br />

26 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Immer mehr Städte lernen, dass Nachhaltigkeit<br />

nicht nur ein gut klingendes Wort ist, sondern<br />

dass sie das zukünftige Leben auf diversen Ebenen<br />

angenehmer macht. Die Esten waren dort,<br />

wie so oft, ihrer Zeit voraus und beschlossen bereits<br />

2013 eine kostenfreie Nutzung des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs. Zusätzlich werden die<br />

Trambahnen der Ostseemetropole zu 100 Prozent<br />

aus Erneuerbaren Energien betrieben. Ziel ist es,<br />

bis 2035 den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

CO₂-neutral zu machen.<br />

Mehr Grün – für ein besseres Leben<br />

Zudem scheint die Liebe zur Natur tief verankert in der estnischen DNA: die<br />

Hütte am See, Beeren- und Pilzesammeln im Herbst, Wandern in Wald und<br />

Moor … Es ist also nicht verwunderlich, dass Tallinn Natur und nachhaltigem<br />

Lebensstil mehr Raum gibt, und so ist ein Drittel der Stadt von Grünflächen<br />

bedeckt. Auf öffentlichem Grund hört man das Summen von Bienen aus achtzig<br />

Bienenstöcken und wegen eines 300 Kilometer langen Radwegnetzes darf<br />

das Auto auch getrost stehen bleiben. Dafür wird in die Pedale getreten. Mit<br />

Biodiversität, der Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks und einer<br />

nachhaltigen Verwaltung der Stadt möchte Tallinn als Grüne Hauptstadt Europas<br />

ebenso Inspirationsquelle für andere Metropolen sein.<br />

Naturverbundenheit in der DNA<br />

Auch im Kleinen zeigt sich, dass der Weg des Baltikumstaats<br />

bereits in der Vergangenheit zukunftsweisend<br />

war. So sind die Eckpfeiler der estnischen<br />

Küche seit jeher Produkte aus der Natur: Beeren,<br />

Pilze, Fisch und Wild. Was andernorts als »brutal lokal«<br />

oder »Hauptsache saisonal« gelobt wird, ist hier<br />

Tradition. Kein Wunder also, dass die hiesigen Restaurants<br />

die ersten Grünen Sterne im Guide Michelin<br />

für Estland erringen konnten. Etwa im Restaurant<br />

»Fotografiska«, mit schönstem Blick auf die Altstadt,<br />

werden nordische Gerichte nach dem Zero-Waste-Prinzip<br />

– bei dem alle Zutaten mit Stumpf und Stiel verarbeitet werden –<br />

äußerst appetitlich serviert. Natürlich stammen Kräuter und Honig vom eigenen<br />

Dachgarten. Schlemmen mit gutem Gewissen sozusagen.<br />

Fotos: Visit Estonia/Tonu Tunnel, Visit Estonia/Peeter Jaervelaid, Visit Estonia/Rasmus Jurkatam, everst/Shutterstock.com<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

27


Ein richtig gutes Hotel ist essentiell für einen gelungenen Urlaub oder<br />

ein verlängertes Wochenende. Denn ist das Haus ein Wohlfühlort, stellt<br />

sich die Entspannung praktisch von alleine ein. Die Redakteur*innen<br />

von <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> erkunden Traumhäuser weltweit und lassen<br />

euch in unserem wöchentlichen Podcast Hotel der Woche wissen,<br />

wo es sich lohnt, einzuchecken. Damit ihr in den schönsten Nächten<br />

des Jahres auch richtig liegt.<br />

WIR HABEN EINEN NEUEN PODCAST!<br />

HOTEL DER WOCHE<br />

HOTEL DER WOCHE


WEIT WEG<br />

GALANT<br />

durch den Sand<br />

Eine Wanderung auf einen Vulkan ist an sich schon eine spektakuläre Angelegenheit.<br />

Noch atemberaubender ist eine Tour auf den Cerro Negro in Nicaragua.<br />

Er ist mit 167 Jahren der jüngste Vulkan in Mittelamerika und zudem einer der<br />

aktivsten. Der Aufstieg ist schon sportlich – mit einem Board auf dem Rücken<br />

sogar noch anstrengender. Doch wer sich die Mühe macht, auf den wartet, oben<br />

angekommen, auf 728 Metern nicht nur eine wirklich grandiose Aussicht,<br />

sondern auch ein besonderer Nervenkitzel. Mutige schnappen sich ihr<br />

mitgeschlepptes Sandboard und sliden den Vulkan rasant hinunter.<br />

Aber, Achtung: unbedingt die Augen gut abdecken und den Mund schließen.<br />

DAS GEHT<br />

UNTER DIE<br />

HAUT<br />

Der botanische Wirkstoff<br />

Bakuchiol wird aus der indischen<br />

Babchi-Pfl anze gewonnen. Ein<br />

Wirkstoff mit wahrer Wunderkraft<br />

für die Schönheit, der schon seit<br />

mehreren Tausend Jahren im<br />

Ayurveda und in der Traditionellen<br />

chinesischen Medizin eingesetzt<br />

wird. Das Bioölserum »The<br />

Bakuchiol Oil Serum« von ruhi<br />

ist so wirk-sam wie ein Serum,<br />

pfl egt so intensiv wie ein Öl und<br />

zaubert einen tollen Teint. Über<br />

Blanda-Beauty.com, 30 ml, € 69.<br />

Das teuerste Flugticket der Welt<br />

Fotos: PixieMe/Shutterstock.com (2), Nikola Ancevski, PR<br />

Stolze 14.000 Euro bezahlen First-Class-Fluggäste für ein Ticket mit der Lufthansa.<br />

Dabei geht es von Frankfurt nach Shanghai. Umgerechnet kostet das Ticket bei einer<br />

Flugzeit von zwölf Stunden und fünf Minuten 19 Euro pro Flugminute. Das klingt schon<br />

teuer, aber wie immer geht es noch teurer. Das First-Class-Ticket von Etihad Airways<br />

auf der Strecke zwischen New York und Abu Dhabi kostet 61.000 Euro pro Strecke.<br />

Quelle ALPEN AIR<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

29


30 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


WEIT WEG | Emerald Azzurra<br />

B text<br />

Simone Sever<br />

An Bord des<br />

Traumschiffs<br />

Langsam versinkt die Sonne im Arabischen Meer.<br />

Elegant gleitet die einhundertzehn Meter lange Emerald<br />

Azzurra durch das Wasser. Auf den Kronen der sanften<br />

Wellen blitzt das Sonnenlicht wie funkelnde Diamanten und<br />

glitzert zum Abschied des Tages mit der Metropole Dubai um<br />

die Wette. Auf dem Balkon einer der nur 50 Suiten schaut<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin Simone Sever meditativ auf<br />

das Meer, während die luxuriöse Motoryacht Kurs<br />

auf Oman nimmt.<br />

31


WEIT WEG | Emerald Azzurra<br />

Mit allen Wassern gewaschen:<br />

Kapitän Julian Burgees manövriert<br />

die Emerald Azzurra<br />

gekonnt durch die Gewässer<br />

der Adria, des Arabischen- und<br />

des Mittelmeers.<br />

I can’t help. Falling in love with you«, haucht<br />

Chloë Ashton-Milton ins Mikrofon. Die Passagierschar<br />

der Luxusmotoryacht Emerald Azzurra<br />

hängt ihr an den Lippen. Im hochgeschlitzten<br />

Kleid und mit Pumps so high, dass man sich<br />

»For<br />

fragt, wie sie darauf den ganzen Abend stehen,<br />

geschweige denn laufen oder später gar tanzen kann, ist Chloë der<br />

Star der Nacht. Als neu zugestiegener Passagier an Bord braucht es<br />

jedoch einen kurzen Moment, bevor man begreift, wer da die Showbühne<br />

rockt. Dann lächelt die talentierte Schönheit, und man erinnert<br />

sich an die Einschiung, an die unge Frau in Shorts und Turnschuhen,<br />

mit Pferdeschwanz, sportlich, den Kumpeltyp und an das »Willkommen<br />

an Bord, ich bin Chloë Ashton-Milton, ihre Cruise-Managerin auf<br />

der Emerald Azzurra.«<br />

Die arabische Sonne brennt. Fast alle Passagiere sind in Fujeirah,<br />

einer Hafenstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, von Bord gegangen.<br />

Jetzt ist es ganz still auf der Luxusyacht. Ich fühle mich ein bisschen<br />

wie eine Multimillionärin auf einer dieser Superyachten. Mit großer<br />

Sonnenbrille, im superschicken Missoni-Bademantel, der für die<br />

Passagiere hübsch zusammengerollt bereitliegt. So nde ich auf dem<br />

Skydeck beim Whirlpool meinen Platz auf einem der riesigen Loungebetten.<br />

Ein leichter Wind weht. Hier und da schiebt sich ein Wölkchen<br />

vor die Sonne. Das süße Nichtstun katapultiert mich in einen Zustand<br />

des Dösens, bis ich mich, von eigener Unruhe getrieben, in den Whirlpool<br />

schwinge – so lange, bis meine Fingerkuppen so schrumpelig aussehen<br />

wie bei einem Neugeborenen. Zeit für einen kleinen Snack und<br />

einen aee im Aua Café am Innitypool, am Heck der Superyacht,<br />

das gläsern den freien Blick aufs Meer garantiert. Da spring ich jetzt<br />

auch noch mal hinein.<br />

Der Dresscode an Bord des Luxusliners ist elegant-sportlich. Wer<br />

mag, kann mehr. Weniger will keiner, und so sitzen beim Captain’s<br />

Dinner im Fine-Dining-Restaurant La Cucina die Damen fein herausgeputzt<br />

neben den Herren, die in lässigen Anzügen und gut sitzen-<br />

den Hemden Platz genommen haben. Mediterranes À-la-carte-Essen<br />

wird angeboten: Emerald-Shrimps-Salat, gegrillter Lachs, Calamari,<br />

Grilled-Sirloin-Steak, Lamm üchenchef Li und sein Team haben<br />

in der überschaubar kleinen Bordküche der Superyacht alle Hände<br />

voll zu tun und meistern die Herausforderung mit Bravour. Es wird<br />

viel gelacht am Kapitänstisch. Captain Julian Burgees, der Mann in<br />

der schicken Uniform, hat ähnliches Unterhaltungstalent wie die<br />

Cruise-Managerin Chloë. Nicht, dass er singen könnte, aber er erzählt<br />

Geschichten aus seinem Leben, die nicht nur durch britischen Humor<br />

gekennzeichnet sind, sondern auch von der Pandemiezeit berichten, in<br />

der er ohne Schi klarkommen musste und LW fuhr. Ein Mann für<br />

alle Fälle. Ein Captain, den man zu jeder Zeit auf der Brücke besuchen<br />

darf. Und das ist genau das Besondere dieser Luxusreise: die Nähe zu<br />

den Emerald-Azzurra-Crewmitgliedern.<br />

Schön treiben lassen<br />

In meiner geräumigen und stylischen Balcony-Suite in vorherrschendem<br />

und dezentem Grau auf Deck vier hat mir Franz von den Philippinen<br />

mein Zuhause an Bord ordentlich hergerichtet. Jedes Mal, wenn<br />

ich Franz in den Korridoren über den Weg laufe, begrüßt sie mich<br />

freudestrahlend mit »Hello Ms Simone, how are you today?« Dass ihr<br />

Name in Deutschland ein Männername ist, das hat man ihr schon häu-<br />

g erzählt. Na a, mein Name ist in Italien ebenfalls ein Männername.<br />

Franz und ich, wir verstehen uns. Und auch die restlichen 75 Crewmitglieder<br />

aus insgesamt 22 Nationen, die auf dieser Reise dabei sind,<br />

kann man nur ins Herz schließen.<br />

In mondheller Nacht bei geöneter Balkontür liege ich im Bett und<br />

lausche den Wellen, durch die die Emerald Azzurra so weich gleitet<br />

wie ein angewärmtes Messer durch eine Vanilleeistorte. Es schunkelt<br />

mich in einen tiefen Schlaf, und Jetlag sei Dank wache ich pünktlich<br />

zum Sonnenaufgang über dem goldglitzernden Meer auf. Das sind die<br />

32<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Klar Schiff machen?<br />

Nicht nötig! Auf der<br />

Superyacht mit 100<br />

Gästen schippern die<br />

Gäste komfortabel und<br />

super luxuriös.<br />

»Es gibt Orte, da spürt man<br />

deutlich: Hier geht es mir gut.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

33


34<br />

Der Marmor im Innenhof<br />

so sauber und glatt, dass es<br />

einer Freude gleichkommt,<br />

barfuß darüberzulaufen.


WEIT WEG | Emerald Azzurra<br />

Landgang: Reporterin Simone<br />

Sever war ganz beeindruckt<br />

von der Sultan Qaboos Grand<br />

Mosque in Maskat, der<br />

Hauptstadt des Omans.<br />

Fotos: Scenic Group (3), Simone Sever (2), Emerald Cruises<br />

Momente einer Schisreise, die pure Glücksgefühle bescheren. Die<br />

Temperatur lässt es zu, auf dem Balkon Platz zu nehmen und sich an<br />

der gold-orangenen Farbwelt sattzusehen.<br />

Wir haben Oman erreicht. Aufgrund ihrer geringen Größe kann<br />

die Emerald Azzurra auch kleine Häfen ansteuern, die gern stadtnäher<br />

liegen als die Terminals für die Ozeanriesen. Der schlanken Motorschönheit<br />

ist es zudem möglich, in Buchten und Fjorde zu fahren, die<br />

für die großen Luxusliner unerreichbar sind. Noch beim Dinner am<br />

Vorabend hatte Captain Julian Burgees stolz verkündet, dass es der<br />

Emerald Azzurra von ozieller omanischer Seite erlaubt wurde, in<br />

den Musandam-Fjord hineinzufahren, dort zu ankern und dann die<br />

Passagiere mit den Zodiacs in die Badebuchten zu fahren. Nun, es<br />

kommt anders. Die omanische Wasserpolizei begleitet uns steuer- und<br />

backbordseits des Schis. zielle kommen an Bord, und am Ende<br />

dürfen wir nicht mit der Yacht in den Fjord. Aber wenn nicht so, dann<br />

eben anders. Captain Burgees richtet es. Der Hafen von Khasab wird<br />

angesteuert, und Passagiere und Crew gehen an Bord einer traditionellen<br />

Dhau, einer dieser hölzernen schwimmenden Zeitzeugen. Auf arabischen<br />

gemusterten Kissen mit Datteln und Tee machen wir es uns<br />

bequem und schippern durch eine karge, unwirtliche Gegend. Steinige<br />

Berge ragen links und rechts auf. Da blüht kein Grün. Da entspringt<br />

kein Fluss aus der Mitte des Gesteins. Es ist eine Szenerie so trist wie<br />

beeindruckend und dennoch so wunderschön.<br />

In einer Badebucht an einem kleinen Strand hat sich das dunkelblaue<br />

Wasser smaragdgrün gefärbt. Wir sehen Delne und machen<br />

uns startklar, um ins Wasser zu springen. Allen voran Captain Burgees,<br />

gefolgt von seinem Crewmitglied, Hoteldirektor Cristhian Castro,<br />

und Future-Cruise-Sales-Manager Slavko Karadaglic. Letztere<br />

springen so gekonnt ins Wasser, als hätten sie schon an Synchronspringer-Wettbewerben<br />

teilgenommen. Sie holen zeitgleich Schwung,<br />

zeigen vollkommen synchron eine Rückwärtsrolle und tauchen mit<br />

wenig Spritzwasser in das Grün der Arabian Sea. Die Jungs sind der<br />

Hammer. Passagiere und Crew applaudieren.<br />

Am Abend wird es wild an Bord. Chloë hat sich ein teambildendes<br />

Gesangsspiel mit Bordgitarrist und musikalischem Begleiter Omar<br />

Portillo ausgedacht. Alles singt, swingt und tanzt. Chef Li, Hoteldirektor<br />

Cristhian, Cruise-Sales-Manager Slavko und natürlich die zauberhafte<br />

Chloë. Die Moves der Crew können sich sehen lassen. Ob nun<br />

die Hüften zum YMCA geschwungen werden oder die Textsicherheit<br />

bei Abbas Dancing Queen zur Geltung kommt, nebenbei sprudelt der<br />

Schokobrunnen ebenso voller Energie wie die internationale Gästeschar.<br />

Es ist ein Abend mit Freunden.<br />

Abschied von Freunden<br />

Ein letzter großer Landgang steht an: Maskat, die Hauptstadt von<br />

Oman, hat einiges im Programm. Für den Besuch der Sultan Qaboos<br />

Grand Mosque müssen Haare, Hände und Knöchel verhüllt sein. Ein<br />

Stand mit Abayas zum Ausleihen vereinfacht das Prozedere. Ordentlich<br />

verhüllt wird Frauen der Zutritt zur größten Moschee des Landes<br />

gewährt. Der Gebetsraum der Männer ist deutlich opulenter als der<br />

viel kleinere Gebetsraum der Damen. Der Marmor im Innenhof so<br />

sauber und glatt, dass es einer Freude gleichkommt, barfuß darüberzulaufen.<br />

Im Bail-al-Zubair-Museum gibt es viel über Land und Leute<br />

und die Geschichte zu lernen. Prachtvolle Schmuckstücke, herrliche<br />

Gewänder, die arabische Welt im Schnelldurchlauf der Geschichte und<br />

immer wieder zwischendurch die Geschichten unseres Guides Mo, der<br />

uns von seiner Familie erzählt. Und davon, wie er auf Brautschau geht<br />

und welche Rolle die Mutter beim Finden der Braut spielt. Auch hier<br />

scheint es, als wären wir in der kurzen Zeit Freunde geworden.<br />

In der gemütlichen Amici-Lounge wird vor dem letzten Abendmahl<br />

an Bord die gesamte -köpge Crew beklatscht und verabschiedet.<br />

Ab morgen wird die Emerald Azzurra ohne Passagiere für mehrere<br />

Seetage Kurs Richtung Jordanien nehmen. Es gibt letzte Worte vom<br />

Captain und natürlich von der sympathischen Chloë, die das Motto<br />

der Reise mit der Emerald Azzurra nicht besser in Worte hätte packen<br />

können. Sie erhebt ihr Glas: »To the tall ships, to the small ships, to<br />

ships that sail the sea, best ships are friendships so here’s to you and<br />

me.« Und hier und da sind feuchte Augen zu beobachten, denn es haben<br />

sich viele neue und besondere Freundschaften an Bord gefunden.<br />

INFO Emerald Azzurra. Die Doppelkabine kostet € 500 pro Tag und<br />

pro Person. www.emeraldcruises.eu<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

35


WEIT WEG | Northern Territory<br />

Northern Territory<br />

Die besten<br />

Roadtrips<br />

Die unendlichen Weiten des Outbacks, tolle<br />

Nationalparks und das atemberaubende<br />

Red Centre mit dem Wahrzeichen Australiens,<br />

dem Uluru: Das Northern Territory ist wie<br />

gemacht für einen Roadtrip auf eigene Faust!<br />

Wir zeigen euch drei tolle Routen durch<br />

diesen australischen Bundesstaat.<br />

36<br />

frühling <strong>2023</strong>


Red Centre Way – Absolutes Outback-Feeling<br />

Dieses Licht! Der Red Centre Way führt mitten ins rote Herz Australiens, dort, wo die Sonne jeden Tag eine<br />

Lightshow der Extraklasse bereithält. Besonders beim Sonnenauf- sowie -untergang erstrahlt der weltberühmte Uluu<br />

in einem unvergleichbaren Rostrot. Doch damit nicht genug der Magie. Nachts fasziniert der atemberaubende<br />

Sternenhimmel so klar, so nah und so unvergesslich. Vom utback-Städtchen Alice Springs mit seiner lebendigen<br />

Aboriginal-ultur führt der Red Centre Way zunächst zur Glen Helen-Schlucht im Gebirgszug der West MacDonnell<br />

Ranges. Rote Sandsteinfelsen spiegeln sich im stillen Fink River, der zahlreichen Wasservögeln und Fischarten<br />

Lebensraum bietet. Im ings Canyon hingegen ragen plötzlich die Felsen stolze Meter senkrecht empor,<br />

von oben bietet sich eine sagenhafte Aussicht über die rote Sandwüste. Nächster Stopp ist dann der bereits erwähnte<br />

luu-ata Tua National Park. Dazu gehört nicht allein der Monolith, sondern auch die Felskuppen<br />

der ata Tua. Ein faszinierendes Naturschauspiel mitten in der Wüste und der perfekte Abschluss dieser Tour.<br />

Tipp: Nicht unbedingt notwendig, aber für maimale Fleibilität empfehlen wir einen Allradantrieb. Für die Tour<br />

braucht man etwa fünf Tage, beste Reisezeit ist der australische Winter von Juni bis August.<br />

northernterritory.com/de/de/drive/red-centre-way<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

37


Der Explorers Way – Abenteuer pur!<br />

Die eindrucksvolle Route führt einmal von Darwin im Norden . ilometer uer durch<br />

den Roten ontinent nach Adelaide – und ist die ombination aus Natures Way und Red<br />

Centre Way. Große Teile des Roadtrips verlaufen durch das Nothern Territory mit reichlich<br />

Abenteuern entlang des Weges. Auf dieser Route zeigt sich Australien in all seinen Facetten.<br />

Von der uirligen Stadt Darwin mit ihren bunten Märkten und unst der Aboriginal<br />

People über tropische Feuchtgebiete rund um den Adelaide River bis zu den Wasserfällen<br />

des Litcheld Nationalparks, der beeindruckenden Schlucht der Nitmiluk Gorge oder den<br />

glasklaren Badelöchern des Elsey National Park. nd natürlich die Faszination der einsamen,<br />

kargen Wüste, bis man schließlich das Wahrzeichen Australiens erreicht hat – den<br />

sagenumwobenen luu Ein ebensolches beeindruckendes Naturphänomen wartet bei<br />

den Devils Marbles nahe Tennant Creek, einer heiligen Stätte, auch als arlu arlu bekannt.<br />

Die massiven, uralten Granitblöcke liegen in einem weiten, achen Tal verstreut<br />

und sind teilweise so spektakulär akrobatisch von der Natur arrangiert worden, dass man<br />

sich über die Schwerkraft nur wundern kann.<br />

Tipp: Für die gesamte Tour bitte mindestens 1 Tage einplanen, wobei sechs Tage allein<br />

durch das Northern Territory führen. Wer allerdings den gesamten Natures Way und den<br />

Red Centre Way in die Tour integrieren möchte, sollte denitiv mehr als 1 Tage einkalkulieren.<br />

Beste Reisezeit ist zwischen April und ktober.<br />

northernterritory.com/de/de/drive/explorers-way<br />

38<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


WEIT WEG | Northern Territory<br />

Nature’s Way – Naturliebhaber, aufgepasst!<br />

Von den Wasserfällen und ahrtausendealten Felszeichnungen der Aboriginal People<br />

im akadu National Park über die Badelöcher im Litcheld National Park zu<br />

den eindrucksvollen Schluchten im Nitmiluk National Park: Der Natures Way ist<br />

der perfekte Roadtrip für alle, die von Darwin aus in einer Rundtour die schönsten<br />

Nationalparks des Top Ends erkunden möchten. nd ganz nebenbei echtes Abenteuer.<br />

Wie wäre es mit einer Kanutour durch die Schlucht bei Katherine, tiefblaues<br />

Wasser umrahmt von roten Felsen? Ein unvergessliches Erlebnis Sowieso – es<br />

ist überraschend, wie grün und voller Leben das Northern Territory mit seinen<br />

ausgedehnten Feuchtgebieten ist. Auf dem Natures Way entdeckt man rokodile,<br />

Papageien und ängurus in ihrem natürlichen Lebensraum. Natur pur.<br />

Fotos: Tourism NT/Helen Orr (2), Tourism NT/Backyard Bandits, Luke Tscharke, Tourism NT/Jake Appleby 2018, Tourism NT/ Backyard Bandits, Tourism NT/The Salty Travellers<br />

Tipp: Ein Allradantrieb ist nicht unbedingt notwendig, und dank der Rundtour ab<br />

Darwin ist der Natures Way perfekt für alle, die unkompliziert die wunderbare<br />

Natur des Northern Territory erleben mögen Auch hier gilt: In den australischen<br />

Wintermonaten, also vor den heftigen Monsunregenfällen, ist die beste Zeit für<br />

diese Tour Man sollte mindestens eine Woche einplanen.<br />

northernterritory.com/de/de/drive/natures-way<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

39


1 |<br />

Eckig, oval<br />

oder doch Cateye:<br />

Mit diesen Sonnenbrillen<br />

guckst du immer richtig.<br />

Sie sind nämlich<br />

die Must-haves<br />

des Sommers!<br />

2 |<br />

Objekte<br />

der Begierde<br />

40


LIFESTYLE<br />

3 |<br />

4 |<br />

5 |<br />

6 |<br />

7 |<br />

1 Einen Blick riskieren<br />

Mit den ersten Sonnenstrahlen wird es<br />

auch wieder Zeit fürsommerliche, ähm,<br />

rockige Accessoires. Das kleine Schwarze<br />

für die Nase, sozusagen. Von Alexander<br />

McQueen, € 350, alexandermcqueen.com<br />

2 Gespenster sehen …<br />

Die Sonnenbrille von Inyati ist nicht nur<br />

eine runde Sache, sie steht auch für die<br />

leichte Seite des Lebens. Aufsetzen und<br />

»Übersinnliches« sehen. Von Inyati,<br />

um € 70, inyati.de<br />

3 Da fallen uns Schuppen<br />

von den Augen<br />

Wer Klassiker liebt, hat mit der Sonnenbrille<br />

Cateye »NY-03« von Inyati einen<br />

guten Fang gemacht. Sie verkörpert<br />

absolut das italienische Lebensgefühl,<br />

um € 70, inyati.de<br />

4 Blinder Passagier<br />

Eine Brille für alle Promis. Aber bitte auf<br />

keinen Fall liegen lassen, denn dieses<br />

Exemplar ist teuer. Kein Wunder, es ist<br />

schließlich von Cartier. Ab € 700,<br />

cartier.com<br />

5 Um die Ecke gucken<br />

Für sonnige Gemüter! Brille mit eckigem<br />

Rahmen aus Bio-Azetat. Von Gucci,<br />

€ 420, gucci.com<br />

6 Nicht aus den Augen lassen<br />

Die ultraleichte Brille, Modell Sant Marti,<br />

hat sogenannte Accent Rings, die sich<br />

mondän um das Glas legen.<br />

Von Silhouette, € 335, silhouette.com<br />

7 Den Durchblick haben<br />

Auffällig ist diese leuchtend<br />

schöne Brille von Chloé aus der<br />

Kollektion Gayia. € 330, chloe.com<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

41


WEIT WEG | Kapverden<br />

text & fotos<br />

BMartin Häußermann<br />

Da ist<br />

Musik<br />

drin<br />

Der Soundtrack der Kapverdischen Inseln<br />

beschränkt sich keineswegs auf Meeresrauschen.<br />

Auf São Vicente tauchen wir tief in die Musik ein, und<br />

beim Wandern auf Santo Antão folgen wir ganz allein<br />

unserem eigenen Rhythmus.<br />

42 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Louis Baptista ist<br />

nicht nur hochgelobter<br />

Instrumentenbauer,<br />

sondern auch ein ausgezeichneter<br />

Musiker.<br />

Selbstverständlich<br />

spielt er das selbstgebaute<br />

Cavaquinho,<br />

ein viersaitiges<br />

Zupfinstrument.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

43


WEIT WEG | Kapverden<br />

Es ist ein bisschen<br />

wie zu Hause.<br />

Auch kapverdische<br />

Kinder nutzen gerne<br />

elektronisches<br />

Spielzeug.<br />

Mindelo ist nicht nur die Hauptstadt<br />

der Insel São Vicente, sondern gilt<br />

auch als die Hauptstadt der Morna,<br />

eines ruhigen, schwermütigen<br />

Musikstils. Schön, dass wir auch<br />

gleich von Musikern empfangen<br />

werden. Zunächst von Cesária Évora. Leider nicht mehr<br />

persönlich, denn die ungekrönte Königin der Morna ist<br />

2011 von uns gegangen. Doch weil sie als »barfüßige<br />

Diva« – sie trat auch international stets ohne Schuhe<br />

und Strümpfe auf – als wichtigste Botschafterin ihrer<br />

Heimat gilt, benannte man auch den internationalen<br />

Flughafen von Mindelo nach ihr und stellte sie buchstäblich<br />

auf einen Sockel. Wer den Flughafen verlässt,<br />

läuft der lebensgroßen Skulptur des einstigen Weltstars<br />

regelrecht in die Arme. Uns begrüßt außerdem Markus<br />

Leukel. Der gebürtige Westerwälder ist Diplom-Biologe,<br />

spielt professionell Schlagzeug, lebt seit 2010 in Mindelo<br />

und ist im Nebenberuf auch als Fremdenführer tätig.<br />

Das ist keine schlechte Kombination an einem Ort, wo<br />

Musik und Natur so wichtige Rollen spielen.<br />

Früher spielten die Nähe zum Festland Afrikas<br />

und die verkehrsgünstige Lage der Inselgruppe für den<br />

Schisverkehr über den Atlantik die wichtigsten Rollen.<br />

Im 16. und 17. Jahrhundert waren die Kapverden<br />

eine Handelsdrehscheibe. Gewürze waren hier ebenso<br />

Handelsware wie Menschen – eine traurige historische<br />

Wahrheit. Die großen Seefahrernationen gingen<br />

eben nicht aus Neugier auf Reisen, sondern um eigene<br />

Macht und Reichtum zu mehren. Die Kapverdischen Inseln<br />

wurden von den Portugiesen im 15. Jahrhundert<br />

entdeckt, später verschleppten sie Menschen aus den<br />

verschiedensten Regionen Afrikas auf die Inseln, um<br />

sie anschließend als Sklaven in der Neuen Welt gewinnbringend<br />

zu verkaufen.<br />

Der Hafen von Mindelo wurde erst Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts gegründet. Er liegt in einer halbkreisförmigen<br />

Bucht an der Nordküste der Insel. Die etwa 20<br />

Quadratkilometer große »Baía do Porto Grande« gründet<br />

auf einem Vulkankrater mit einem Durchmesser von<br />

etwa vier Kilometern. Seinen Namen trägt dieser Vulkan<br />

nicht von ungefähr. Aufgrund seiner geschützten Lage<br />

und seiner Tiefe zwischen elf und 30 Metern war »Porto<br />

Grande« lange Zeit der größte Hafen im Atlantik. Eine<br />

besondere Bedeutung hatte er als Kohlelager für die<br />

großen Transatlantik-Dampfer. Durch die technische<br />

Entwicklung und die Umstellung auf Dieselmotoren<br />

wurden die Kohlelager obsolet. Heute legen im Hafen<br />

dafür regelmäßig reuzfahrtschie an. Das alles erzählt<br />

uns Markus, während wir am Ufer entlangschlendern.<br />

Draußen dümpeln Fischerboote, einige liegen auch<br />

am Strand, teils kopfüber, teils auf dem Rumpf. Der<br />

einst wohl farbenprächtige Lack ist verblasst, teilweise<br />

fängt er schon an abzublättern. Am Ufer bearbeiten<br />

einige Männer den Fang, schuppen Fische mit alten<br />

Konservendosen und salzen sie anschließend ein. Fisch<br />

wird hier nicht nur in der Fischhalle verkauft, sondern<br />

in seiner gepökelten Variante auch am Straßenrand feilgeboten.<br />

Frisches bst und Gemüse nden wir in der<br />

Markthalle. Unfassbar wie das hier riecht, deutlich intensiver<br />

jedenfalls, als wir es vom heimischen Supermarkt<br />

gewohnt sind.<br />

Auf dem Weg ins Zentrum sehen wir wieder<br />

Cesária Évora, die als riesieges Schwarz-weiß-Bild von<br />

einer Wand herunterschmunzelt. Fans von Murals kommen<br />

hier ohnehin auf ihre Kosten. Jesus Christus wird<br />

hier ebenso porträtiert wie Bob Marley oder andere,<br />

mir unbekannte Musiker. Die Volkskunst lebt in Mindelo.<br />

Das zeigt auch ein Blick in einen Hinterhof, über<br />

dem Torbogen steht »Quintal das Artes«, auf Deutsch<br />

44<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Fans von Murals und<br />

Cesária Évora kommen<br />

hier auf ihre Kosten.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

45


WEIT WEG | Kapverden<br />

Aufgetafelt: Eine Besuch in der<br />

Markthalle von Mindelo weckt<br />

die Sinne mit Farbenpracht<br />

und intensiven Gerüchen. Am<br />

Ufer präparieren die Männer<br />

fangfrischen Fisch mit alten<br />

Konservendosen. Nichts für<br />

schwache Mägen!<br />

46


Dieser Kopf zierte<br />

einst einen Wagen beim<br />

Karneval von Mindelo.<br />

Heute verwittert er in<br />

einem Hof, in dem die<br />

bildenden Künstler der<br />

Stadt arbeiten.<br />

»Kunsthof«. Dahinter erkennen wir eine Interpretation<br />

von Arielle, der Meerjungfrau. In diesem Künstlerquartier<br />

werden oensichtlich auch Figuren für den arneval<br />

gestaltet, wovon einige scheinbar wahllos abgestellte<br />

Beispiele zeugen. Ein großer Kopf aus Pappmaschee<br />

hat seine besten Zeiten schon länger hinter sich. Der<br />

Karneval sei hier eine große Sache, erfahre ich. Sicher<br />

nicht so groß wie der in Rio, aber ebenfalls sehr stimmungsvoll<br />

– mit großen Tanzgruppen und rhythmischer<br />

Musik.<br />

Musik und Rhythmus haben die Kapverdier offensichtlich<br />

im Blut, wie Markus glaubhaft versichert.<br />

Er muss es wissen, schließlich betreibt er eine eigene<br />

Musikschule, in der Schlagzeug und Percussion gelehrt<br />

werden. Er ist längst Teil der lokalen Musikerszene und<br />

kennt hier oensichtlich eden. Selbstverständlich auch<br />

Louis Baptista. Der Mittvierziger mit den Rastazöpfen<br />

ist Spross einer Instrumentenbauerfamilie, inzwischen<br />

selbst Chef des Unternehmens mit internationalem Ruf.<br />

Er baut Gitarren und hat sich in Cremona von Nachfahren<br />

der Familie Stradivari im Geigenbau ausbilden<br />

lassen. Seine Spezialität ist aber die Cavaquinho, eine<br />

kleine, viersaitige Gitarre, die hier eine große Tradition<br />

hat und einst von portugiesischen Seefahrern in die<br />

Neue Welt exportiert wurde – wo sie auch als Ukulele<br />

bezeichnet wird. Instrumente aus der Baptista-Werkstatt<br />

sind nach wie vor international sehr gefragt, werden<br />

aber ausschließlich auf Bestellung gebaut. Louis<br />

zeigt uns seine Werkstatt, wir sehen Hölzer, Formvorlagen<br />

für einen Korpus und fertige Instrumente. Hier<br />

hängt der Himmel eben nicht voller Geigen, sondern<br />

voller Cavaquinhos. Ein wahres Highlight ist das anschließende<br />

Privatkonzert mit Louis, seinem persönlichen<br />

Cavaquinho und seiner Familie, in die Markus mit<br />

seiner Cahun taktgebend integriert wird. Ich lerne, dass<br />

Musik in Mindelo weit mehr als Morna ist.<br />

Ich lerne aber auch, dass nicht alle in der Stadt<br />

wirtschaftlich so gut gestellt sind wie die Familie Baptista,<br />

die von ihrer Arbeit gut leben kann. Viele jungen<br />

Kapverdier gehen deshalb in die USA, wo sie teils legal,<br />

teils illegal leben, arbeiten und Geld sowie Waren<br />

in die alte Heimat schicken, um ihre Familien zu<br />

unterstützen. Sichtbar wird dies an den vielen blauen<br />

Kübeln, die rund um den Marktplatz zu sehen sind, in<br />

denen die Ex-Patriots Ware, meist Kleidung, in die alte<br />

Heimat schicken. Vom Marktplatz aus ist es nicht weit<br />

nach Ribeira Bote, dem sozialen Brennpunkt von Mindelo.<br />

Nein, das ist kein voyeuristischer Katastrophentourismus.<br />

Dafür sorgen Markus und Belton. Letzterer<br />

wohnt selbst in Ribeira Bote, ist stolz auf sein Viertel<br />

und will mit diesen Führungen Anerkennung für deren<br />

Bewohner erreichen und auch Geld ins Viertel bringen.<br />

Schließlich bekommt er selbst ein Honorar für die Führungen.<br />

Auch die Kunsthandwerker, die er uns vorstellt,<br />

haben die Gelegenheit, ihre Produkte direkt an Touristen<br />

zu verkaufen – Töpferwaren beispielsweise oder<br />

Armbänder, die ein in sich gekehrter, hagerer Typ auf<br />

der Matratze fertigt, auf der er sonst schläft.<br />

Wir kommen diese Nacht nicht so schnell ins Bett,<br />

schließlich verrät uns Markus, dass er an diesem Abend<br />

noch mit dem Trio Soa im Musikklub Le Metalo<br />

spielt. Chen und Namensgeberin des Trios ist Claudia<br />

Duarte Soa, eine begnadete unge Sängerin, die selbstverständlich<br />

auch Gitarre spielt. Der Dritte im Bunde,<br />

der Mann am Bass, wird als Onkel Lucio vorgestellt. Ob<br />

er tatsächlich Claudias Onkel ist, bleibt unklar, vom Alter<br />

her könnte es passen. Und Claudia hat das Zeug für<br />

eine erfolgreiche arriere als Promusikerin. Das meint<br />

auch Markus. Ob es aber so weit kommt, ist fraglich,<br />

schließlich ist die selbstbewusste, junge Frau gerade<br />

dabei, ihr Jurastudium abzuschließen. Sie kann es sich<br />

durchaus vorstellen, als Rechtsanwältin zu arbeiten,<br />

und so mit den Menschen in ihrem Umfeld.<br />

Das alles erzählt sie nicht etwa am Abend des viel<br />

beklatschten Auftritts, sondern am anderen Tag auf der<br />

Fähre nach Santo Antão. Dort erwartet uns Kai Pardon<br />

in seinem Mamiwata Eco Village, das vor den Toren des<br />

Dorfes Chã d’Ingrejia liegt. Eigentlich ist der Mann ja<br />

Reiseveranstalter. Doch als Ergänzung seiner Firmen<br />

»Reisen mit Sinnen« und »Vista Verde« wollte er auch<br />

noch ein eigenes Domizil schaen. Das ist mit Mamiwata,<br />

einem Bungalowdorf mit Hotelcharakter, nun<br />

geschehen. Zur Verfügung stehen 15 kleine Bungalows<br />

für jeweils zwei Gäste sowie vier größere Gebäude für<br />

jeweils vier Gäste. Über den zu erwartenden Service<br />

wagen wir noch keine Prognose, da wir die Anlage nur<br />

im Probebetrieb erlebt haben. Da war beispielsweise die<br />

Rezeption (noch) nicht besetzt und auch der sonstige<br />

Service nur zu den Essenszeiten verfügbar. Jedenfalls<br />

ist der Hotelmanager auch Somelier und kredenzt mit<br />

Freude Tropfen aus der Region. Die stammen noch von<br />

der Insel Fogo, doch in absehbarer Zeit soll hier auch ei-<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

47


WEIT WEG | Kapverden<br />

gener Wein serviert werden. 1.000 Weinstöcke wurden<br />

schon nahe der Hotelanlage gepanzt.<br />

Die Zusatzbezeichnung »Eco« hat durchaus ihre<br />

Berechtigung, schließlich verfügt das Ensemble über<br />

eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage, eine eigene<br />

Abwasseraufbereitung und kann sich zumindest teilweise<br />

mit selbst produziertem Solarstrom versorgen.<br />

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit wollte der Hotelgründer<br />

erreichen, indem er die meiste Arbeit am Komplex<br />

von Einheimischen ausführen ließ. So sind die Wege in<br />

der Anlage inseltypisch mit handbehauenen Steinen gepastert.<br />

So auch die spektakuläre Passstraße zwischen<br />

Porto Novo und Ribeira Grande. Dort werden auf 38<br />

Kilometern Strecke 1.400 Höhenmeter überwunden.<br />

Diese Straße wurde ohne schweres Gerät gebaut, als<br />

Hilfsmittel dienten lediglich ein paar Stangen Dynamit<br />

und Schaufeln. Da wundert es dann auch nicht, dass das<br />

1958 begonnene Projekt erst 1984 abgeschlossen wurde.<br />

Wir nutzen die Straßen der Insel und unser Sammeltaxi<br />

nur dazu, um an die Ausgangsorte unserer Wanderungen<br />

zu gelangen. Schließlich ist Santo Antão heute<br />

die Wanderinsel des Archipels schlechthin. Die Redewendung<br />

»abseits der ausgetretenen Pfade« wäre hier<br />

aber verkehrt. Denn das, was wir als Wanderwege nutzen,<br />

sind Eselspfade und Wege für die Einheimischen,<br />

die sich kein Taxi leisten können. Deshalb erntete Alfred<br />

Mandl bei den verantwortlichen Politikern anfangs große<br />

Skepsis, als er den Wandertourismus auf der Insel<br />

propagierte. Menschen, die mit Stöcken gehen, galten<br />

damals als Habenichtse, die der Insel keinen Wohlstand<br />

bringen würden. Doch Don Alfredo, so bezeichneten<br />

ihn die Einheimischen mit einigem Respekt, ließ nicht<br />

locker, erwanderte die Gegend zunächst ohne Karte und<br />

überzeugte die Einheimischen davon, Wandertouristen<br />

zu beherbergen oder zu verköstigen. Das macht nach<br />

wie vor auch Christine Mandl, die Witwe des vor gut<br />

drei Jahren verstorbenen Wanderpioniers. Die gebürtige<br />

Mecklenburgerin betreibt ein Lokal im sattgrünen Paúl-<br />

Tal, baut selbst Gemüse und Gewürze an – und kann als<br />

inzwischen Einheimische Einblicke ins Alltagsleben auf<br />

der Insel geben.<br />

Das kann Nicolin auch und bietet als gebürtiger Kapverdier<br />

nochmals einen anderen Blickwinkel. Er ist unser<br />

Wanderführer, spricht tadellos Englisch und ist in jeder<br />

Hinsicht ein Lichtblick. Der Modellathlet zeichnet sich<br />

nicht nur durch eine profunde Ortskenntnis aus. Die ist<br />

sehr hilfreich, denn die Beschilderung der Wege ist eher<br />

rudimentär. Vor allem aber bringt er eine unfassbare Geduld<br />

mit. Planänderungen, ob sie nun auf Wünschen der<br />

Gäste oder äußeren Umstände beruhen, nimmt der Mittdreißiger<br />

mit stoischer Ruhe zur enntnis und ndet stets<br />

eine praktikable Lösung – auch als wir spontan am letzten<br />

Tag unseres Aufenthalts vom Mamiwata Eco Village nach<br />

Boca de Ambas as Ribeiras wandern wollen, um noch einmal<br />

die Insel auf uns wirken zu lassen. Er weiß, dass man<br />

hier am besten im eigenen Rhythmus unterwegs ist.<br />

INFO<br />

ANREISE Flüge mit TAP von München oder Frankfurt<br />

a. M. über Lissabon nach Mindelo, ab € 560<br />

hin und zurück, www.flytap.com. Santo Antão ist<br />

mit der Fähre erreichbar, die Überfahrt nach Porto<br />

Novo dauert eine Stunde.<br />

ÜBERNACHTEN Mindelo (São Vicente): Hotel<br />

Oasis Porto Grande, DZ ab € 112 mit Frühstück,<br />

www.oasisatlantico.com;<br />

Chã de Igreja (Santo Antão): Mamiwata Eco Village,<br />

nur im Package buchbar, z. B. »Auszeit am Meer –<br />

Entspannung im Mamiwata Eco Village«, zehn Tage<br />

ohne Flug ab € 1.100 p. P. im DZ. Buchbar bei<br />

Reisen mit Sinnen, www.<strong>reisen</strong>mitsinnen.de<br />

Das Wandern ist der<br />

Kapverden-Gäste Lust –<br />

vor allem auf Santo<br />

Antão, der Wanderinsel<br />

schlechthin. Die Belohnung<br />

für den Fleiß:<br />

Sagenhafte Aussichten<br />

wie hinunter auf Boca<br />

de Ambas as Ribeiras.<br />

48


Grünes Dorf mit<br />

grünem AusBlick.<br />

Aus dieser Perspektive wirkt das Hauptgebäude der<br />

Hotelanlage wie eine Burg. Die Bungalows jedoch sind<br />

filigran gestaltet und schmiegen sich eng an den Hang.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

49


7<br />

Zu schön, um wahr zu sein?<br />

DIE<br />

GLORREICHEN<br />

SIEBEN<br />

NATIONALPARKS IN KANADA<br />

Kanadas Naturschönheiten sind keine Augenwischerei.<br />

Ganz im Gegenteil. Die Nationalparks sind echte<br />

Seelentröster. Denn die Natur kann hier richtig was!<br />

Viele Länder sind einzigartig und haben prachtvolle Ecken,<br />

aber nur wenige können eine solche Vielfalt bieten wie das<br />

zweitgrößte Land der Welt. Es ist ein Land, das das Beste<br />

des Pazifiks, des Atlantiks, der Arktis und der Rocky Mountains<br />

in sich vereint. Hier sind unsere sieben Favoriten<br />

der Nationalparks in Kanada.<br />

50<br />

frühling <strong>2023</strong>


WEIT WEG | Nationalparks Kanada<br />

BANFF NATIONAL PARK<br />

IN ALBERTA<br />

In den 1870er-Jahren wurde die Canadian<br />

Pacific Railway – also die Eisenbahn –<br />

gebaut, um die Ost- und Westküste<br />

Kanadas zu verbinden. Dabei kam es zu<br />

einem interessanten Zwischenfall, als<br />

Arbeiter im Bow Valley in den kanadischen<br />

Rocky Mountains mehrere heiße Quellen<br />

entdeckten. Sie waren der Meinung, dass<br />

sich der Ort besser für ein Heilbad als für<br />

eine Eisenbahnstrecke eignen würde. Also<br />

nahm die kanadische Regierung die Sache<br />

1885 selbst in die Hand – und der<br />

Banff-Nationalpark in Alberta war geboren.<br />

Der 6.642 Quadratkilometer große Park<br />

ist durchaus beliebt und zieht sehr viele<br />

Besucher jährlich an. Doch neben den<br />

Mitmenschen, die auch das funkelnde und<br />

türkisfarbene Wasser des Lake Louise und<br />

des Moraine Lake bewundern, gibt es<br />

auch zahlreiche Möglichkeiten, einsame<br />

Wanderwege einzuschlagen. Auch im<br />

Sommer. Im Winter lohnt es sich, den<br />

Sulphur Mountain zu erklimmen und ein<br />

Bad in den historischen Quellen zu<br />

nehmen, die Banff überhaupt erst zum<br />

Park gemacht haben.<br />

So kommst du hin:<br />

Nächster Flughafen ist Calgary – eine<br />

Stadt, die sich gut für zwei weitere Nächte<br />

lohnt –, und von dort ist der Nationalpark<br />

etwa 130 Kilometer entfernt. Also, Auto<br />

mieten und über die Trans-Canada 1 West<br />

zum Park fahren.<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 51


JASPER NATIONAL PARK<br />

IN ALBERTA<br />

52<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst 2020


WEIT WEG | Nationalparks Kanada<br />

AUYUITTUQ NATIONAL PARK<br />

IN NUNAVUT<br />

Wer Banff sagt, sollte auch Jasper sagen. Denn wer glaubt, Banff sei schon der<br />

Gipfel der Schönheit der kanadischen Rockies, irrt. Als die UNESCO das Gebiet<br />

1984 zum Weltnaturerbe erklärte, umfasste es auch die Parks Jasper, Kootenay<br />

und Yoho. Der größte der vier Parks ist der Jasper National Park. Mit einer jährlichen<br />

Besucherzahl von 2,1 Millionen (im Vergleich zu 4 Millionen in Banff) im<br />

Jahr 2021 bietet Jasper weniger Menschen auf mehr Raum und eine größere<br />

Chance, Wildlife zu sehen.<br />

Richtig toll ist übrigens der Maligne Lake, der größte natürliche See in den kanadischen<br />

Rockies. Die Aussicht hier ist fantastisch. Die drei Gletscher im Hintergrund<br />

machen den großen pittoresken Unterschied zu den anderen Seen.<br />

Spirit Island – eine winzige Insel, die so oft fotografiert wurde, dass sie zu einer<br />

Ikone geworden ist – kann ebenfalls von diesem See aus erreicht werden.<br />

So kommst du hin:<br />

Die meisten verbinden Calgary, Banff, Jasper und Edmonton. Das ist die typische<br />

Rundreise für viele Kanada-Anfänger. Und sie ist auch durchaus erlebenswert.<br />

Zwischen Banff und Jasper liegt der Highway 93 – auch als Icefields<br />

Parkway bekannt. Es ist wohl eine der malerischsten Autorouten der Welt.<br />

Edmonton selbst, die Hauptstadt Albertas, ist auch ein schönes Städtchen, von<br />

dem man nicht nur losfliegen sollte. Ein Aufenthalt für zwei Nächte lohnt hier<br />

allemal. Edmonton liegt aber noch mal 320 Kilometer von Jasper entfernt.<br />

Eine Reise in die Arktis ist immer ein Abenteuer. Und genau<br />

diese Form des Urlaubs – also ein Abenteuer – wartet im<br />

riesigen und einsamen Auyuittuq-Nationalpark. Im Winter<br />

besteht dieser über 20.500 Quadratkilometer große Park<br />

hauptsächlich aus Felsen und Eis. Das macht das Erkunden<br />

nicht gerade einfach. Aber im Sommer ist er umso bezaubernder.<br />

Fjorde, Gletscher und scheinbar endlose Felder mit<br />

bunten Wildblumen lassen sich hier unter der Mitternachtssonne<br />

bewundern. Die Schönheit und Dramatik der Tundra<br />

offenbart sich bei einem Ausflug zu den drei berühmtesten<br />

Bergen: Berg Odin, Berg Asgard und Berg Thor – die, wenn<br />

man den Namen glauben darf, Stoff für Legenden sind.<br />

So kommst du hin:<br />

So sehr wir auch einen guten Roadtrip lieben, die kanadische<br />

Arktis lässt sich nicht mit dem Auto erreichen. Stattdessen<br />

gibt es Flüge von Toronto oder Ottawa nach Iqaluit<br />

(das liegt in Nunavut). Von dort aus muss man in eine kleine<br />

Maschine umsteigen für den kurzen Flug nach Pangnirtung<br />

oder Qikiqtarjuaq. Von beiden Orten kann man mit dem<br />

Boot zu den Wanderwegen innerhalb des Parks fahren – von<br />

Pangnirtung aus in Richtung Osten und von Qikiqtarjuaq<br />

aus in Richtung Westen.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

53


CAPE BRETON HIGHLANDS NATIONAL PARK<br />

IN NOVA SCOTIA<br />

Der Cape Breton Highlands National Park im nördlichen Nova Scotia<br />

bietet mit seiner Mischung aus Hochland- und Meereslandschaften<br />

die gesamte Palette eines bildschönen Panoramas. Den Großteil der<br />

Parklandschaft kann man fotografieren und genießen, ohne das<br />

Auto zu verlassen. Der Rundweg der Route 30 (auch bekannt als<br />

Cabot Trail) führt an den Ufern des Atlantiks auf der einen und des<br />

Sankt-Lorenz-Golfs auf der anderen Seite entlang.<br />

Ein Picknick hier lohnt sich nicht nur wegen der köstlichen Lobster<br />

Rolls, sondern auch, weil sich im Wasser gerne mal was tut. Es ist<br />

nämlich das Land der Wale. Mit etwas Glück lassen sich Zwerg- oder<br />

Grindwale erspähen. Und wer lieber aktiv ist, kann den Nationalpark<br />

auch auf dem Rad entdecken oder über 26 malerische Wanderwege<br />

den Park erkunden.<br />

So kommst du hin:<br />

Am einfachsten über den Flughafen von Halifax. Von dort aus – gen<br />

Norden – ist Cape Breton Island schnell zu erreichen.<br />

WAPUSK NATIONAL PARK<br />

IN MANITOBA<br />

Wapusk ist das Cree-Wort für Eisbär, und das passt<br />

gut, denn es ist der ideale Nationalpark, um die<br />

weißen Bären zu entdecken. Südlich von Churchill<br />

(der selbst ernannten Eisbärenhauptstadt der Welt)<br />

gelegen, ist dieses große Gebiet aus borealem Wald<br />

und arktischer Tundra auch der perfekte Ort, um andere<br />

arktische Wildtiere wie Elche, Wölfe, Polarfüchse<br />

und 200 verschiedene Vogelarten zu beobachten.<br />

Doch das ist noch nicht alles an Naturwundern.<br />

Natürlich lohnt sich in der Dunkelheit auch ein Blick<br />

gen Himmel. Denn dort tanzen die Nordlichter häufig<br />

über die Köpfe der Besucher. Schließlich ist der Nationalpark<br />

auch ein abgeschiedener Ort.<br />

So kommst du hin:<br />

Der Wapusk ist ein echter Wildnispark. Was das heißt? Wege oder Straßen gibt es in<br />

diesem abgelegenen Fleckchen Manitobas nicht. Ohne einen Reiseveranstalter gibt es<br />

keinen Einlass in den Park. Die meisten Touren und Führer für den Nationalpark operieren<br />

von Churchill aus; die Stadt ist mit einem 1,5-stündigen Flug oder einem Zug mit<br />

zwei Übernachtungen von Winnipeg aus erreichbar.<br />

54<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Fotos: Devon Mackay, Daniel Roe, Christopher Czermak, Ed Dods/Shutterstock.com, Chen Liu, Jennifer Latuperisa-Andresen, whatstock/Shutterstock.com, Peter Lloyd, Wirestock Creators/Shutterstock.com<br />

Wohl das unbekannteste der Territorien ist Nunavut. Es ist auch das einzige Gebiet, das nicht<br />

über eine Straßenverbindung mit dem übrigen Kanada verbunden ist. Wer hierher will, muss<br />

fliegen. Oder eben mit dem Schiff kommen. Viele reizt es eh, mit dem Schiff die Arktis zu erkunden<br />

und einen Teil der sagenumwobenen Nordwestpassage zu befahren. Vorbei an Eisbären, die<br />

auf Eisschollen hocken, Narwalen die neben dem Boot schwimmen, langen Fjorden und entlang<br />

der weiten Tundra.<br />

Mit gut 30.000 Einwohnern, verteilt auf einer Fläche, die beinahe sechsmal so groß ist wie Deutschland,<br />

ist es selbstverständlich auch die am dünnste besiedelte Region des Landes. Durch die<br />

Abgeschiedenheit haben selbst die meisten Kanadier keine Ahnung von der Welt am Polarkreis.<br />

Doch wer sich einmal ganz nach oben in den Norden begibt, sich für die Schönheit und die<br />

Einsamkeit öffnet, den packt schnell das »Arktisfieber«. Eine Liebe zum Eis, zur Stille und der<br />

schier endlosen Weite der arktischen Wunderwelt. Auch die Kultur der Inuit, mit der man dort<br />

oben in Berührung kommt, ist spannend und prall gefüllt mit Anekdoten und Geschichten vom<br />

Über- und Erleben. Die meisten Inuit haben bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ausschließlich<br />

vom Fischfang gelebt. Und auch ihre Kleidung oder Transportmittel haben sie aus den lokalen<br />

Materialien geschaffen.<br />

Die Hauptstadt Nunavuts, Ein Iqaluit, ähnliches ist noch Gefühl recht wie einfach jenes, mit das dem das Flugzeug Wattenmeer von den kanadischen<br />

Großstädten zu erreichen. auslöst, Sie liegt vermittelt auf Baffin Island. der Fundy-Nationalpark Die größte Insel des in kanadisch-arktischen<br />

New<br />

Archipels und die fünftgrößte Brunswick Insel der im Welt. Osten Von Kanadas. hier lassen Nur dass sich wunderbar die hier herrschenden<br />

Ein Gezeiten Traumziel weitaus für Extremsportler mächtiger sind und Gleitschirmflieger. und bis Denn<br />

Touren in den Auyuittuq<br />

National Park organisieren.<br />

dort warten beeindruckende auf Granitgiganten, 15 Meter ansteigen. die aus Also, dem Nichts unbedingt die bedenken, Höhe zu schießen scheinen.<br />

Und wenn sich vor dieser bevor beeindruckenden man über den orangenen Kulisse noch Boden ein Moschusochse spaziert und verirrt, ist das<br />

Motiv perfekt. sich in der Ansicht der Hopewell Rocks verliert. Auch<br />

gut: Dank dieser Gezeiten sammelt sich in der Bay of<br />

Fundy reichlich Krill. Die Leibspeise vieler Wale. Das<br />

bedeutet, dass hier Whale Watching äußerst erfolgreich<br />

ist. Und was gibt es Schöneres, als nach einer<br />

langen Wanderung auf einem Bötchen zu schippern<br />

und die Buckelwale beim Spielen zu beobachten?<br />

So kommst du hin:<br />

Der Roméo LeBlanc International Airport im Großraum<br />

Moncton in New Brunswick ist der nächstgelegene<br />

Flughafen, aber Halifax ist viel besser angebunden<br />

und selbst auch einen Besuch wert. Vom Flughafen<br />

Halifax empfiehlt es sich, ein Auto zu mieten und etwa<br />

320 Kilometer gen Osten zu fahren, um zum Fundy-<br />

Nationalpark zu gelangen.<br />

WEIT WEG | Nationalparks FERNWEH Kanada | FUNDY NATIONAL PARK<br />

IN NEW BRUNSWICK<br />

sommer 2022<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

55


WEIT WEG | Nationalparks Kanada<br />

PACIFIC RIM NATIONAL PARK RESERVE IN BRITISH COLUMBIA<br />

Diese Region ist pure Magie. Ohne jetzt esoterisch zu klingen, hier liegt ein ganz besonderer Zauber der Natur in der Luft. Die majestätische Pazifikküste<br />

trifft auf die Tieflandwälder von Vancouver Island. Sanddünen kitzeln an hochaufragenden Bäumen wie die Sitka-Fichte. Und die Bäume helfen dabei zu<br />

verhindern, dass die Winde des Pazifiks das Landesinnere verwüsten und unterstützen ein empfindliches Ökosystem, in dem bedrohte Arten wie die kleine<br />

braune Fledermaus und die Dromedar-Springschnecke leben.<br />

Pacific Rim ist in drei Teile unterteilt, von denen jeder seinen eigenen Reiz hat. Der nördlichste Teil, Long Beach genannt, ist das ganze Jahr über ein Paradies<br />

für Surfer. Für ein Erlebnis in ruhigeren Gewässern lohnt es sich, in den Südosten zu <strong>reisen</strong> und sich zu den 100 Inseln der Broken Group zu begeben,<br />

die sich ideal zum Kajakfahren oder für einen Campingausflug in der Wildnis eignen. Erfahrene und glückliche Wanderer können sich der Herausforderung<br />

stellen, eine Woche lang den West Coast Trail zu durchqueren, der lange im Voraus meist schon ausgebucht ist. Diese Wanderung führt sie auf 75 Kilometern<br />

über mehr als 100 Leitern entlang der Küstenklippen, die den Pazifik umspannen.<br />

So kommst du hin:<br />

Die Westseite von Vancouver Island ist ziemlich abgelegen, sodass wir empfehlen, mit dem Auto<br />

zu den Häfen von Nanaimo oder Victoria zu fahren. Natürlich muss man dafür zuerst in Vancouver landen.<br />

INFO<br />

Mehr Infos über Kanada findet ihr auf:<br />

www.kanadastisch.de<br />

56<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


MALEDIVEN<br />

Underwater LOVE<br />

Ein Kuss kann einem zweifelsohne den Atem rauben.<br />

So auch bei Beth Neale und Miles Cloutier. Das in<br />

Südafrika lebende Naturschützerpaar hat einen romantischen<br />

Weltrekord gewagt und ist für den längsten<br />

Unterwasserkuss im Lux* South Ari Atoll auf den<br />

Malediven abgetaucht. Damit hat es den bisherigen<br />

Weltrekord von drei Minuten und 24 Sekunden<br />

gebrochen, der 2010 in Italien aufgestellt wurde.<br />

Ihr Kuss dauerte vier Minuten und sechs Sekunden.<br />

Doch ihnen war nicht nur der Eintrag ins Guinnessbuch<br />

der Rekorde wichtig, sondern auch, dass der Kuss eine<br />

Botschaft beinhaltet: Die Ozeane brauchen so viel Liebe<br />

wie möglich, um sie für künftige Generationen<br />

zu schützen! www.luxresorts.com<br />

DAS GELBE<br />

VOM OY<br />

Der knatschgelbe Badeanzug<br />

strahlt mit der maledivischen<br />

Sonne um die Wette. Mit<br />

seiner sportlich-eleganten<br />

Passform sitzt er auch nach<br />

stundenlangem Schnorcheln<br />

in der faszinierenden<br />

Unterwasserwelt wie eine<br />

Eins. Gerippter Badeanzug<br />

»Zephyr« aus recyceltem<br />

Plastik in Sonnengelb<br />

von Oy surf, um € 133,<br />

www.oysurf.com<br />

Superluxus im Urlaub? Wir hätten ein wunderbares Beispiel. Wer im Landaa Estate des Four<br />

Seasons Landaa Giraavaru eincheckt, urlaubt auf sehr großem Fuß. Die Villa hat 2.000 Quadratmeter<br />

und ist somit die größte buchbare Resort-Unterkunft der Malediven. Neben den großzügigen<br />

Räumen bekommen die Gäste noch weitere Vorzüge der Extraklassse. Es gibt einen<br />

80-Meter-langen Privatstrand, eine eigene Stargazing-Lounge und einen 25 Meter langen Pool<br />

inklusive kleinem Wasserfall. Die Villa mit drei Schlafzimmern ist so offen gestaltet, dass die<br />

Gäste das Gefühl haben, inmitten der puren Schönheit des Baa-Atolls sehr luxuriös gestrandet<br />

zu sein. www.fourseasons.com<br />

La La Landaaa!<br />

Fotos: Four Seasons Hotels & Resorts, PR, The Lux Collective<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

57


DIE<br />

ULTIMATIVE<br />

MALEDIVEN<br />

BUCKETLIST<br />

B text<br />

Simone Sever<br />

Die Inselgruppe der Malediven im<br />

Indischen Ozean und die einzigartige<br />

Schönheit der Traumeilande genossen<br />

im letzten Jahr rund 1,6 Millionen<br />

Urlauber in vollen Schwimmzügen.<br />

Aber nicht nur Sonne, Strand und das<br />

herrliche Meer machen die Inseln so<br />

einmalig. Was ihr sonst noch unbedingt<br />

dort erleben solltet, verrät unsere<br />

Malediven-Bucketlist.<br />

58<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


MALEDIVEN | Bucketlist<br />

ABGEHOBEN<br />

Schon der Anflug mit dem großen Flugzeug auf den Malé Velana International Airport<br />

ist beeindruckend schön. Doch noch besser wirds, wenn es nicht per Schnellboot,<br />

sondern mit dem Wasserflugzeug weiter ins Resort geht. Von Malé aus beispielsweise<br />

mit Trans Maldivian Airways – mit 60 Flugzeugen der größte Betreiber von Wasserflugzeugen<br />

weltweit – weiter. Und diese Flüge über die bunten und verstreuten Atolle der<br />

Malediven gewähren die wohl schönsten Ausblicke, die man sich vorstellen kann!<br />

59


Q<br />

MALEDIVEN | Bucketlist<br />

DIE<br />

ULTIMATIVEn<br />

Hideaways<br />

QHuvafen<br />

Fushi<br />

Resort<br />

DIE EIGENE WASSERVILLA<br />

Davon träumen viele: einmal im Leben in einer Überwasservilla<br />

auf den Malediven aufwachen und dann<br />

einfach in das glasklare Wasser springen. In über 160<br />

Resorts sind die herrlichen Stelzenhäuschen zu buchen.<br />

Eine echte Qual der Wahl, denn das Angebot<br />

ist vielfältig: Mal sind die Villen im klassischen Malediven-Stil,<br />

mal ganz modern gehalten, einige haben<br />

sogar einen eigenen Pool. Noch nicht exklusiv genug?<br />

Das Waldorf Astoria Maldives Ithaafushi bietet mit<br />

den Stella-Maris-Villen Überwasser-Villen, die nur mit<br />

einem Boot erreichbar sind. Mehr Privatsphäre ist beinahe<br />

nicht möglich.<br />

UNTER DER WASSEROBERFLÄCHE<br />

Im The Muraka im Conrad Maldives Rangali Island<br />

erwartet Gäste ein einmaliges Villenkonzept. In der<br />

Landessprache Divehi bedeutet »Muraka« Koralle, was<br />

erahnen lässt, worauf sich die Gäste freuen können:<br />

eine Villa über zwei Etagen, die eine über und die andere<br />

unter der Wasseroberfläche. Unter Wasser liegt ein<br />

großes Schlafzimmer samt Badezimmer, beide Räume<br />

gewähren einen unschlagbaren Blick auf die lebendige<br />

Unterwasserwelt mit Korallen, Rochen, bunten Fischen<br />

und viel Meer. Guten Morgen, Nemo! Oder hi,<br />

Hai – und das vom Bett aus. Na, wenn dieses Erlebnis<br />

nicht ganz oben auf der Wunschliste für den Maledivenbesuch<br />

steht!<br />

ENTSPANNEN IM UNTERWASSER-SPA<br />

Das erste Unterwasser-Spa der Welt, ein echtes Malediven-Original,<br />

finden Wellnessfans im luxuriösen Resort<br />

Huvafen Fushi. Entspannen in absoluter Ruhe<br />

– wo geht das besser als unter Wasser? Denn dort<br />

ist die Stille fast greifbar und ein jeder kann die Realität<br />

hinter sich lassen. Wohltuende Massagen acht<br />

Meter unter der Wasseroberfläche sind ein Erlebnis.<br />

Und während die Spa-Experten Muskeln lockern und<br />

Verspannungen lösen, öffnet sich vor den Augen der<br />

Gäste ein buntes Panorama aus Fischen und anderen<br />

Meeresbewohnern, die sanft im Wasser dahingleiten.<br />

Conrad<br />

Maldives<br />

Rangali<br />

Island<br />

Q<br />

Waldorf<br />

Astoria<br />

Maldives<br />

60<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Mehr Privatsphäre geht nicht: Im Waldorf Astoria Maldives urlaubt man in Villen, die nur per Boot zu<br />

erreichen sind. Komplett abtauchen kann man dagegegn im The Muraka im Conrad Maldives Rangali<br />

Island (unten). Das Schlafzimmer der Villa liegt unter Wasser. Fischchenzählen zum Einschlafen.<br />

61


MALEDIVEN | Bucketlist<br />

In seinem Element: Ob surfen,<br />

tauchen oder mit Mantas schnorcheln,<br />

die Malediven sind ein<br />

Paradies für Wassersportler.<br />

62<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


Q<br />

Local Island<br />

besuchen<br />

DIE<br />

ULTIMATIVEn<br />

Erlebnisse<br />

QMit Mantas<br />

schnorcheln<br />

Fotos: 2021 Hilton, Justin Nicholas, Sebastian Pena Lambarri, Gaulois_s/Shutterstock.com, Ishnan Seefromthesky, Visit Maldives<br />

MIT ROCHEN SCHNORCHELn<br />

Zwischen den Schmetterlingen der Meere gleiten – das<br />

bleibt einfach ein unvergessliches Erlebnis. Je nach Saison<br />

kommen die Mantarochen, die bis zu neun Meter<br />

Spannweite erreichen können, an verschiedene Orte<br />

auf den Malediven. Je nach Resort hat man also zu verschiedenen<br />

Jahreszeiten das Glück, die Tiere hautnah zu<br />

erleben. Wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist:<br />

Unbedingt eine Tour zu den Mantarochen unternehmen<br />

und staunen! Unsere Redakteurin war im Faarufushi und<br />

hellauf begeistert von der Begegnung.<br />

Die perfekte Welle<br />

Tauchen, ja, dafür sind die Malediven bekannt. Doch<br />

dass Urlauber auch die perfekte Welle finden können,<br />

das ist für viele noch ein Geheimtipp. Dabei sind die<br />

Malediven der Traum vieler Surfer mit vielen anspruchsvollen<br />

Surfspots. In die zwei bis drei Meter hohen Wellen,<br />

die sich auf Korallenriffen und Steinen brechen,<br />

sollten sich allerdings besser nur Könner wagen. Das<br />

Nord-Malé-Atoll ist von Februar bis Oktober bestens geeignet<br />

für einen Surfurlaub, wobei man im Februar und<br />

April die besten Wellen findet. Anfänger sind beispielsweise<br />

im abgelegenen Luxus-Resort Six Senses Laamu<br />

gut aufgehoben. In den Wellen, die etwas weiter vom<br />

Ufer entfernt brechen, kann man hervorragend üben<br />

und seine ersten Surferfahrungen sammeln.<br />

EINE LOCAL ISLAND BESUCHEN<br />

Auf den Malediven gibt es drei Arten von Inseln: Resort<br />

Islands, unbewohnte Islands und Local Islands. Die Resortinseln<br />

sind oft für Einheimische unzugänglich. Man<br />

sollte also, um auch mit den Einheimischen in Kontakt<br />

zu kommen, unbedingt auch eine Local Island besuchen.<br />

Oft liegen diese nur eine kurze Bootsfahrt von einer Resort<br />

Island entfernt, die meisten Resorts bieten Ausflüge<br />

dorthin an. Hier leben die Einheimischen nach den<br />

strengen Regeln des Islam, kleine Tante-Emma-Läden<br />

versorgen mit allem Nötigen, und die Fischerboote kehren<br />

am Abend mit frischem Fang zurück.<br />

Q Surfen<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

63


OZEN RESERVE<br />

BOLIFUSHI<br />

Fotos: xxx<br />

64<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


ANZEIGE<br />

THANK GOD IT’S FRIDAY<br />

Im Alltag ist der Freitag für viele der Sehnsuchtstag<br />

schlechthin, denn dann heißt es: Wochenende.<br />

Für die Gäste des All-inclusive-Luxusresorts Ozen<br />

Reserve Bolifushi ist jeder Tag der schönste,<br />

schließlich befinden sie sich inmitten eines wahr<br />

gewordenen Malediven-Traums. Doch auch hier<br />

wird der Freitag zelebriert – mit dem Hukuru<br />

Ufaa, einem rauschenden Fest für die maledivische<br />

Kultur. Ein besonderes Erlebnis!<br />

Wenn sich freitags im Ozen Reserve auf Bolifushi der Tag dem Ende<br />

entgegen neigt, wird es festlich. Wie aus Zauberhand verwandeln<br />

sich der Strand und das Ozar-Pooldeck in einen eleganten Inselbasar,<br />

wo die Gäste entlang kleiner Strände spazieren und sich mit allerlei<br />

hübschen Souvenirs eindecken können. Hukura Ufaa, was auf Dhivehi<br />

»Freitagsfreude« bedeutet, ist ein inspirierendes Fest der Kunst und<br />

des Handwerks. Eine Ode an die maledivische Kultur.<br />

Und während die Sonne farbgewaltig am Horizont noch einmal ihre<br />

ganze Pracht demonstriert, lauschen die Gäste den Erzählungen<br />

heimischer Kunsthandwerker, genießen die Musikdarbietung und<br />

lernen ganz nebenbei jede Menge Spannendes über die maledivische<br />

Kultur. Was für eine einzigartige Urlaubserinnerung! Das Ozen Reserve<br />

Bolifushi ist eben dafür bekannt, außergewöhnliche Erlebnisse mit der<br />

einheimischen Kultur zu verbinden.<br />

Das lokale Kunsthandwerk zeigt an diesem Abend, wie kreativ und ästhetisch<br />

es ist. Vom filigranen und sehr individuellen Schmuck bis hin<br />

zu Saris oder großen Tüchern, deren Herstellung vor Ort am Webstuhl<br />

demonstriert wird, von getöpferten Keramiken bis hin zu den darstellenden<br />

Künsten. Vielleicht doch ein Gemälde der Lieblingslagune mit<br />

nach Hause nehmen?<br />

Und es wäre nicht das Ozen Reserve Bolifushi, wenn nicht auf das<br />

kleinste Detail geachtet würde. Wie die Ausstellungstische in Form der<br />

typischen Dhonis, der traditionellen Holzboote als Transportmittel auf<br />

den Malediven.<br />

So langsam meldet sich der Hunger? Zum Glück! Denn wer das Hukura<br />

Ufaa besucht, sollte jede Menge Appetit mitbringen. Zu köstlich<br />

sieht die authentische maledivische Küche aus. Da läuft einem das<br />

Wasser im Mund zusammen. Indische und sri-lankische Aperitifs zu<br />

Beginn, und zum Hauptgericht steht jeden Freitag ein neues maledivisches<br />

Gericht auf dem Speiseplan, kreiert und zubereitet von einem<br />

lokalen Koch.<br />

Überhaupt ist das Ozen Reserve Bolifushi ein paradiesischer Zufluchtsort.<br />

Umgeben von weißen Sandstränden und türkisfarbenem<br />

Wasser, wie es ein Maler nicht schöner auf die Leinwand hätte<br />

zeichnen können. In nur 20 Minuten gelangen die Gäste mit einem<br />

Luxuskatamaran vom Flughafen Malé dorthin. Die 90 frei stehenden<br />

luxuriösen Villen und Reserves verteilen sich auf dem Wasser oder<br />

entlang des Strandes. Für jeden Anspruch ist etwas dabei – ob für<br />

eine romantische Auszeit, einen unvergesslichen Familienurlaub oder<br />

eine komfortable Zeit unter Freunden. Zudem ist es ein Urlaub ohne<br />

böse Überraschungen dank des All-inklusive-Konzepts.<br />

Wann ist endlich wieder Freitag? Auf den freut man sich im Ozen<br />

Reserve eben besonders.<br />

INFO<br />

Ozen Reserve Bolifushi<br />

Bolifushi Island Kaafu Atoll, 20222, Malediven, Tel. +960 664-2020,<br />

theozencollection.com/ozenreserve-bolifushi/<br />

65


MALEDIVEN | Anantara Kihavah<br />

B text<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

Ein Guru<br />

für alle Fälle<br />

66<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Ein Guru ist eine Person, die durch ihre Weisheit,<br />

(spirituelle) Praktiken und Lehren in der Lage ist, weiterzuhelfen.<br />

Ein Guru wird oft verehrt und respektiert und<br />

wird als jemand angesehen, der tiefes Verständnis und<br />

Wissen über die Wahrheit und die menschliche Natur<br />

hat. Auf Anantara Kihavah wimmelt es von Gurus.<br />

Halleluja!<br />

67


MALEDIVEN | Anantara Kihavah<br />

Niemand, der auf den Malediven urlaubt, braucht<br />

grundsätzlich einen Guru. Die Inselschönheit<br />

verzaubert schon schlichtweg durch ihre Existenz.<br />

Oh Moment, ich müsste ja Inselschönheiten<br />

sagen. Besonders aus der Luft lassen sie<br />

sich bestaunen. Kein Wunder also, dass wir Passagiere der<br />

Twin Otter mit der Nase an den kleinen Fenstern hängen.<br />

Die Sitze sind verdammt eng, die Luft ist stickig. Aber<br />

das stört hier niemanden. Dafür ist die Aufregung viel zu<br />

groß – in vielschichtiger Hinsicht. Für die einen ist es die<br />

Hochzeitsreise, für andere ist es Familienurlaub und für<br />

die nächsten die Flucht vor dem Alltagsstress. Wir ieren<br />

aus der Höhe die ins Meer getropften Inseln, die so<br />

malerisch im Ozean liegen, als hätte sie Yayoi Kusama<br />

eigenhändig hinein gepunktet. Nach dreißig Minuten ist<br />

unser Flughafen in Sicht. Ein schwimmender Ponton mitten<br />

im Meer. Einmal umsteigen, bitte, ins Boot. Faszination<br />

mischt sich mit Aufregung. Wir sind angekommen<br />

in der Postkartenidylle. Und das Baa Atoll, das auch zum<br />

Unesco-Biosphärenreservat zählt, ist tatsächlich unwirklich<br />

schön.<br />

Oha: Die gute Laune steht versammelt auf dem Jetty.<br />

Das Personal des Anantara Kihavah begrüßt uns persönlich<br />

mit einem eiskalten Tuch, einer kleinen Kokosnuss<br />

mit Wasser und einer unfassbaren Ausstrahlung von<br />

Happiness. Es ist geradezu ansteckend. Ich glaube, meine<br />

Laune eskaliert schon innerlich, das kann eigentlich nicht<br />

mehr gesteigert werden. Eigentlich.<br />

Doch dann Ankunft in der Villa. Wir können unseren<br />

Augen kaum trauen. Unsere Beach Villa ist riesig. Wir<br />

haben zwei Schlafzimmer, zwei Outdoor-Badezimmer,<br />

zwei begehbare Kleiderschränke, eine Unterkunft für die<br />

Nanny (die wir natürlich nicht haben) und einen Pool,<br />

dessen Ausmaße bescheiden beschrieben sehr großzügig<br />

sind. Ein traumhafter Rückzugsort. Und wer trotz der Atmosphäre<br />

nicht einschlafen kann, der ruft sich den In-Villa-Schlummer-Guru<br />

herbei. Dieser arrangiert ein abendliches<br />

Villenritual, das die Bedeutung einer wohltuenden<br />

Nachtruhe auf ein neues Level hebt. Das Ritual beginnt<br />

mit einem luxuriösen Bad mit ätherischen Ölen, umgeben<br />

von Kerzen. Gefolgt von einer entspannenden Massage<br />

mit Ylang-Ylang- oder Lavendelöl – das hilft beim<br />

Loslassen. Und Einschlafen.<br />

Morgens muss kein Wecker ertönen. Das Rauschen<br />

der Wellen weckt sanft und das Rascheln der Palmenwedel<br />

stimmt langsam mit ein. Was gibt es Schöneres, als<br />

von der Natur sanft geweckt zu werden? Und ja, es ist<br />

auch irgendwie ein Widerspruch. Bis zu den Malediven<br />

zu <strong>reisen</strong>, um dann auch noch von der Natur begeistert zu<br />

sein. Von der Vegetation, die derart üppig wuchert, dass<br />

selbst die Luft grün riecht. Oder das Meer so schrill türkis<br />

leuchtet, als hätte man bei Photoshop die Sättigung<br />

zu hoch gepitcht. Und gerade weil es hier so schön ist,<br />

ist auch Nachhaltigkeit im Anantara Kihavah ein Thema.<br />

Natürlich. Schließlich sind die Malediven vom Klimawandel<br />

an der Front der Bedrohung. Und hier ist man<br />

der festen Überzeugung, dass man erst, wenn man das<br />

tropische Paradies einmal gesehen hat, auch in der Lage<br />

ist, es zu schützen. Das Luxusresort hat zahlreiche Ansätze<br />

zum Schutz der Natur. Und da werden die Gäste<br />

gern mit einbezogen. Etwa beim wöchentlichen Reef-<br />

Cleaning-Programm. Oder man übernimmt gleich eine<br />

stolze Patenschaft für eine Koralle.<br />

Für diejenigen, die nicht nur aus der Ferne die Unterwasserwelt<br />

beobachten möchten, sondern sich mit hineinwerfen<br />

möchten, hütet das Anantara Kihavah wahre<br />

nterwasserschätze. Denn die perfekte Weltucht – zumindest<br />

irdischer Natur – passiert unter Wasser.<br />

Doch dann kommt die Qual der Wahl. Welche Aussicht<br />

unterhalb des Meeresspiegels darf es denn sein? Magisch<br />

und auf der Skala der besonderen Erlebnisse ganz weit<br />

oben angesiedelt ist das Tauchen oder Schnorcheln mit,<br />

um und bei den Mantarochen. Mit einem Ausugsboot<br />

geht es zwischen Mai und Oktober zur Hanifaru Bay. Nirgends<br />

auf der Welt lassen sich die majestätischen Mantas<br />

besser beobachten als dort, denn hier lebt die weltweit<br />

größte Population – was nicht heißt, dass der ein oder<br />

andere Rochen auch mal beim Hausri vorbeischaut.<br />

Wem es lieber ist, die Unterwasserwelt aus sicherer<br />

Entfernung zu genießen, der ist im Hotel auch goldrichtig:<br />

Hier hat man das Meer immer im Blick. Selbst auf<br />

der Massageliege, wo sich beim Kneten oder Wickeln die<br />

Fischwelt durch den gläsernen Boden beobachten lässt.<br />

nd dort gibt es reichlich zu sehen. Das Hausri des<br />

Kihavah gilt als eines der besten des Inselstaates. Und<br />

auch das Spa gehört zur Spitzenklasse. Nicht nur wegen<br />

der sechs Behandlungssuiten über dem Wasser, dem Ayurveda-Raum<br />

oder dem Relax Deck mit Sonnenterrasse,<br />

wo zudem die zwei überdimensionalen Tauchbecken,<br />

die über dem Ozean schweben, warten. Wie klingt eine<br />

Klangschalentherapie? Oder ist die Idee der Anwendung<br />

des ayurvedischen Stirngusses, bei dem warmes Öl über<br />

die Stirn des Gasts rinnt, verlockender? Das Spa-Menü<br />

liest sich wie ein Relax-who-is-who. Es gilt nur eine Ent-<br />

68<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Welche Aussicht<br />

unterhalb des<br />

Meeresspiegels darf<br />

es denn sein?<br />

Ihr findet Nemo! Denn das Kihavah hat eines der tollsten Korallenriffe vor der Tür und das Restaurant »Sea« mit Meerblick der anderen Art.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

69


MALEDIVEN | Anantara Kihavah<br />

Der Sky-Guru kennt sich aus<br />

im All. Sein Hoheitsgebiet ist das<br />

Stargazing Observatory at Sky –<br />

und der Ausblick ist himmlisch!<br />

70<br />

frühling <strong>2023</strong>


MALEDIVEN | Anantara Kihavah<br />

Hier findet jeder Topf seinen Deckel. Für die Beautys ist es das riesige Outdoor-Badezimmer und für die Foodies das exzellente Frühstück.<br />

Fotos: Aanatara Kihavah Maldives Villas (7)<br />

scheidung zu treen und sich ganz und gar den sanften<br />

Händen der exzellenten Therapeuten hinzugeben. Diese<br />

werden zwar oziell nicht als Guru bezeichnet, sind aber<br />

nach der Beschreibung (siehe oben) ganz weit vorne im<br />

Erfüllen der Guru-Bedingungen. Hier kann der Alltag tatsächlich<br />

vergessen werden. Hier auf der Spaliege. Dort<br />

gibt es ein Wohlgefühl und einen Schwarm Fische vor<br />

dem Fensterchen.<br />

Und ja, auch beim Essen kann man so richtig abtauchen:<br />

einfach die Stufen hinab unter die Wasseroberäche<br />

nehmen, vorbei am ersten und mehrfach prämierten Unterwasser-Weinkeller<br />

der Welt. 450 verschiedene Weinsorten<br />

aus 15 Ländern sind hier gelagert. Und dann steht<br />

man auch schon im achteckig konzipierten »Sea«-Restaurant,<br />

das extra so entworfen wurde, um die Perspektive in<br />

die Unterwasserwelt zu optimieren. Von jedem Sitzplatz<br />

aus entsteht das Gefühl, man säße mittendrin. Mitten im<br />

Meer. Alles leuchtet blau und während vor den niederen<br />

Acrylfenstern Fischschönheiten in bunten Gewändern<br />

vorbeiziehen oder an den Korallen, die sich wie im Wind<br />

wiegen, knabbern, erblickt man den einen oder anderen<br />

bekannten Fisch. Nemo etwa oder einen Red Snapper.<br />

Und während Schildkröten wie selbstverständlich und<br />

zum Greifen nah an einem vorbeipaddeln, empehlt der<br />

Wein-Guru eben den besten Tropfen zum angebotenen<br />

Menü. Sehr zu empfehlen ist die passende Weinbegleitung<br />

– nicht nur, weil sie exzellent schmeckt, sondern<br />

weil ein paar mehr Schlücke die Aufregung pausieren lassen.<br />

Es ist schon wahnsinnig beeindruckend, unter Wasser<br />

im Beisein von Neptuns Mitbewohnern seine Zeit zu<br />

verbringen.<br />

Doch wenn ich ehrlich bin, ist es besser, den Wein-<br />

Guru in einem der anderen Restaurants zurate zu ziehen.<br />

Da liegt der Fokus dann doch beim kulinarischen Erlebnis<br />

und die Ablenkung ist geringer. Na ja, fast. Ein bisschen<br />

Entertainment wird im japanischen Grillrestaurant »Fire«<br />

beim Teppanyaki Live Cooking auch geboten. Gekonnt<br />

schwingt die Köchin Messer, Spachtel und Chilisorten,<br />

um am Ende einen Teller zu zaubern, den ich am liebsten<br />

abschlecken würde. So unfassbar lecker ist es. Niemand<br />

sollte sich das entgehen lassen. Auch im Restaurant<br />

»Spice« werden asiatische Spezialitäten serviert. Wobei<br />

sich das Menü quer über den Kontinent Asien bewegt.<br />

Von Indisch bis Indonesisch bietet die Karte die Köstlichkeiten<br />

des Ostens. Auch hier hilft es den Wein-Guru zu<br />

Rate zu ziehen. Der weiß genau, welcher Weißwein zum<br />

scharfen indischen Dal passt.<br />

Und wo ein Guru ist, ist der zweite auch nicht weit<br />

entfernt. Denn unmittelbar neben den zwei asiatischen<br />

Restaurants liegt die Bar »Sky«. Hier werden nicht nur<br />

himmlische Cocktails gemixt, sondern der Blick fällt auch<br />

auf die Sterne über dem Barkeeper. Wer mag, kann sich<br />

auch die dort abgebildeten Sternbilder erklären lassen.<br />

Und jetzt eine Runde raten, von wem? Ja, genau dem<br />

Sky-Guru. Der jedoch hat durchaus mehr Know-how als<br />

das Erläutern der fest installierten Glühbirnen am Barhimmel.<br />

Er kennt sich auch im All aus. Sein Hoheitsgebiet:<br />

das Stargazing Observatory at Sky. Die Aussicht von<br />

dort ist einfach spektakulär. So hat man den Nachthimmel<br />

noch nie erblicken können. Alles scheint so nah und<br />

ist doch Lichtjahre entfernt. Der Sky-Guru erzählt Geschichten<br />

von fernen Galaxien und der Blick durch das<br />

größte Teleskop der Malediven erlaubt eine Sicht bis zum<br />

Saturn und seinem goldfarbenen Ring.<br />

Ein Guru wird oft verehrt und respektiert und wird<br />

als jemand angesehen, der tiefes Verständnis und Wissen<br />

über die Wahrheit und die menschliche Natur hat,<br />

schrieb ich am Anfang dieses Textes. Danke dafür. Im<br />

Kihavah darf man nämlich nicht nur unter dem schönen<br />

Horizont himmlisch urlauben. Der Horizont erweitert<br />

sich auch. Herrlich!<br />

INFO<br />

Anantara Kihavah Maldives Villas.<br />

Kihavah Huravalhi Island Baa Atoll, 20215, Malediven<br />

www.anantara.com/kihavah-maldives<br />

Die Beach Villa für bis zu drei Erwachsene kostet<br />

ab € 750 pro Nacht inkl. Frühstück. Die kleinste<br />

Residenz mit Platz für bis zu sechs Personen ist<br />

ab circa € 5.765 pro Nacht buchbar. Die Beach<br />

Pool Residence mit vier Schlafzimmern und einem<br />

großen privaten Infinity Pool, Jacuzzi und BBQ-<br />

Bereich bietet Platz für maximal zwölf Personen<br />

und kostet ab € 9.330 pro Nacht.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

71


Sommer<br />

So duftet der<br />

1 |<br />

Sehnt ihr euch auch nach<br />

Sonne, Strand und Meer?<br />

Dann transportieren euch<br />

diese Sommerdüfte schon<br />

mal in die richtige Richtung!<br />

Wo darf es denn<br />

hingehen?<br />

2 |<br />

3 |<br />

4 |<br />

5 |<br />

72<br />

frühling <strong>2023</strong>


LIFESTYLE<br />

1 Yoga-Retreat Ibiza<br />

Betörender Moschus trifft auf belebenden<br />

Zitrus und aquatische Noten. Auf die Balance<br />

kommt es an. Ausgewogener Duft<br />

»Hangover Meditation« von Emil Élise,<br />

unisex, EdP, 100 ml, € 145<br />

2 Peru<br />

Eine Duftkomposition, die bis zu den Initiationsriten<br />

der Inka-Schamanen zurückreicht:<br />

Pflaume, Pfeffer, Lavendel, Bergamotte,<br />

Sandelholz und Salbei. » Paragon« von Initio<br />

Parfums Privés – Hedonist Collection, Extrait<br />

de Parfum, 90 ml, € 250<br />

3 Jardin des Tuileries<br />

Einfach »Happy« über Sommer und Sonne?<br />

Dann ist der Duft von Eisenberg Paris genau<br />

der richtige – mit einem erfrischenden<br />

Bouquet aus Freesien, Heliotrop und<br />

Mimosen. »Happy« eben! 100 ml, EdP,<br />

unisex, € 128<br />

4 Capri<br />

Ein Hauch Zitrus trifft auf Rosmarin mit<br />

leicht salziger Note, als stünde man am Golf<br />

von Neapel. Carthusia »A'Mmare«, unisex,<br />

EdP, 100 ml, € 100<br />

5 Mumbai<br />

So riecht Bollywood! Die Koordinaten<br />

»19°4’ N 72°52’ E« schicken euch in die<br />

indische Megametropole. Wie es dort<br />

duftet? Nach einer spritzig-blumigen<br />

Mischung aus Bergamotte, Matcha, Reis,<br />

Rosen und Zedernholz. Les Destinations,<br />

EdP, unisex, 50 ml, € 120<br />

6 |<br />

7 |<br />

8 |<br />

10 |<br />

9 |<br />

6 Königsallee<br />

Wer daran schnuppert, flaniert in Gedanken<br />

über Düsseldorfs Edelmeile. Die Assoziation<br />

könnte auch am Stiletto-Flakon von Carolina<br />

Herrera liegen. Und der Duft? Der kommt<br />

so blumig wie ein Strauß frisch gepflückter<br />

Blumen daher. »Good Girl Blush«, 80 ml,<br />

für Sie, EdP, € 145<br />

7 Karibik<br />

Was für eine extravagante Komposition:<br />

Holziger Vetiver aus Haiti, würziger Ingwer<br />

und beruhigender Salbei vereinen sich in<br />

der neuen Interpretation des Klassikers von<br />

»L’Eau d’Issey pour Homme Vétiver«.<br />

EdT, 100 ml, € 109<br />

8 Seychellen<br />

Frisch und zart, aber gleichzeitig kraftvoll<br />

und ausdrucksstark: Der Duft »Valaya«<br />

von Parfums de Marly umhüllt wie weiche<br />

Baumwolle auf der Haut. 75 ml, EdP,<br />

für sie, € 254<br />

9 Great Bear Rainforest<br />

Der Duft »Wood« von Elementals weckt<br />

die Sinne wie ein Spaziergang im wohl<br />

schönsten Wald der Welt. 100 ml, EdP,<br />

unisex, € 165<br />

10 Tahiti<br />

Die Frische von Magnolien mit Grapefruit<br />

und Zitrone, dazu ein Hauch Aprikose und<br />

abgerundet mit Vetiver und Patschuli<br />

ergeben: »Eau de Magonlia« by Carlos<br />

Benaïm. Urlaub pur. Von Editions de Parfums<br />

Frédéric Malle, 100 ml, EdT,<br />

unisex, € 265<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

73


MALEDIVEN | Le Méridien Maldives<br />

B text<br />

Simone Sever<br />

MALEDIVEN<br />

Im Paradies<br />

gelandet<br />

Manchmal werden Träume wahr. Und man muss sich<br />

selber kneifen, um zu begreifen, was gerade passiert.<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin Simone Sever landete im<br />

maledivischen Inselparadies des Lhaviyani-Atolls<br />

auf der privaten Insel des Le Méridien Maldives<br />

Resort & Spa und hatte bereits nach wenigen<br />

Minuten jede Menge Druckstellen.<br />

74<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


75


MALEDIVEN | Le Méridien Maldives<br />

Dem Nichtstun hingeben? Nichts einfacher als das!<br />

Einfach zurücklehnen und die Blauschattierungen des<br />

Meeres bewundern.<br />

Mutausbruch: In die kunterbunte<br />

Unterwasserwelt des Außenriffs<br />

abzutauchen, kostet manche<br />

Überwindung. Dann ist es aber<br />

umso schöner.


»Paradies. Paradies. Paradies.«<br />

Kein anderer Begriff hat gerade<br />

Platz in meiner Gedankenblase.<br />

Der Blick aus den kleinen Fenstern des dröhnend<br />

lauten Wasserugzeugs hinunter auf<br />

die Inselwelt der Malediven ist atemberaubend.<br />

So schön Wie gemalt. Als öge ich<br />

mitten durch eine dieser kitschigen Fototapeten<br />

der 19er-Jahre. Doch dies hier ist irgendwie<br />

bedeutend eindrucksvoller, tatsächlich real und deutlich<br />

ohrenbetäubender. nter mir liegen wie Perlen auf einer<br />

Kette türkisumrandete Inseln im dunklen Blau des Indischen<br />

zeans. So friedlich. Mein Blick aus der Vogelperspektive<br />

ist wie ein wahr gewordener Traum. Wie konserviert<br />

man solche Momente eigentlich, um sie für immer<br />

zu bewahren? Ich glaube, ich muss mich mal kneifen, um<br />

zu spüren, dass ich wirklich in diesem Moment bin. Aua<br />

Mit einem lauten, schrillen Signalton setzt das Wasserugzeug<br />

auf. Weiße Gischt spritzt. Die ufen tragen<br />

uns bis zum Anlegerpier, wo ein winkendes Begrüßungskomitee<br />

des Le Méridien Maldives Resort & Spa alle<br />

neuen Gäste willkommen heißt. Paradies. Paradies. Paradies.<br />

ein anderer Begri hat gerade Platz in meiner<br />

Gedankenblase. Ich kneife in meine Handballen. Links<br />

und rechts.<br />

11 Villen liegen inmitten der tropischen Landschaft<br />

und auf dem Wasser verstreut. Ich bin angekommen in<br />

meiner eigenen Fantasie, denn genau so und in genau dieser<br />

Farbgebung hatte ich mir die Malediven vor meinem<br />

inneren Auge ausgemalt. Die Farbe des Wassers, das an<br />

manchen Stellen in Azur glänzt und in Strandnähe den<br />

zarten Auarellfarben Claude Monets gleicht, und auch<br />

die Farbe des Sandes, die einem klaren Weiß gleichkommt<br />

und die zur Mittagszeit ein bisschen in den Augen<br />

brennt. Im seichten Wasser schaukle ich bald mitten im<br />

Postkartenidyll, als mir signalisiert wird, dass meine Villa<br />

zum Einzug bereit ist.<br />

Es dauert eine Weile, bis der Buggy nach einer Fahrt<br />

über die lang gestreckte und beinahe Sylt gleichende Insel<br />

vorbei an Palmen und tropischem Grün am anderen Eilandende<br />

und dem schier endlosen Holzsteg vor meiner<br />

Villatür hält. Meine verwatervilla schwebt auf Stelzen<br />

über dem Meer. Die Zimmerkarte klickt, die schwere Tür<br />

önet sich und gibt langsam den Blick frei auf mein home<br />

away from reality für die nächsten Tage. Meine Gedanken<br />

schreien erneut Paradies Paradies Paradies, und dazu<br />

singt Christina Aguilera I ust wanna feel this moment<br />

Besser, ich kneife mal in meinen rechten berarm.<br />

Die Farben scheinen einer Pastellfarbpalette entnommen<br />

und sind so natürlich wie der zean, der aus edem<br />

Winkel meiner Villa und des geräumigen Badezimmers zu<br />

sehen ist. Vom breiten Bett ist der gesamte Raum inklusive<br />

oenem Bad einsehbar, und das Meer hat sich draußen<br />

vor der hölzernen Veranda ausgebreitet und passt farblich<br />

zu den Fenstern aus Lamellen. Das Licht durchießt<br />

die Räume. In meiner frei stehenden Badewanne oaten<br />

weiß-rosa Frangipaniblüten. Einladend. Es braucht nicht<br />

lange, und ich schwebe im Badewannenwasser über dem<br />

Meer. Schwämme ein Hai vorbei, was er wohl denken<br />

würde? Es schwimmt aber kein Hai, sondern ein ganzer<br />

Fischschwarm vorbei, den ich von meiner Badewanne aus<br />

beobachten kann.<br />

Allerfeinstes Sushi, Sashimi und viel Meer serviert am<br />

Abend das apanische Restaurant Tabemasu, eines von<br />

insgesamt sechs Cafés und Restaurants, die den Gästen<br />

des Le Méridien Maldives Resort & Spa den Mund wässrig<br />

machen. Der Fisch ist tatsächlich so frisch und butterzart,<br />

als käme er direkt aus dem Wasser. Ist wohl auch<br />

so. Nun weiß ich endlich, wie das Paradies schmeckt. Ich<br />

schwebe im siebten Himmel, als ich mich auf den Weg<br />

zurück zu meiner Villa mache, der von den Laternen auf<br />

dem Holzsteg und einem sternenklaren Himmel erleuchtet<br />

wird.<br />

In dieser ersten Nacht schlafe ich nicht in meinem<br />

wolkengleichen Bett in der Mitte des Zimmers, sondern<br />

nehme meine Bettwäsche und lege mich auf das Netz, das<br />

einen Teil meiner Veranda überspannt. uadratisch, praktisch<br />

und direkt über der Wasseroberäche. Ich schwebe<br />

sozusagen über dem Indischen zean. Mein Blick haftet<br />

an den Sternen, die unfassbar klar zu erkennen sind. Ich<br />

brauche dringend wieder einen Moment des neifens.<br />

Mein linker berarm ist dran. nd dann wiegt mich der<br />

Sound des gurgelnden zeans melodiös in den Schlaf.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 77


MALEDIVEN | Le Méridien<br />

Tapetenwechsel: Ob<br />

Overwater- oder<br />

Beach-Bungalow – die<br />

Aussicht scheint stets<br />

wie eine tropische<br />

Fototapete.<br />

Als ich erwache, hat sich eine leichte Bewölkung in das<br />

Sonnenaufgangsszenario geschoben. Die Farben sind so<br />

weich, als wachte ich in einer Zwischenwelt von Traum<br />

und Realität auf. Irgendwie ist alles fast zu schön, um<br />

wahr zu sein, und dennoch bin ich etzt hier und nirgendwo<br />

sonst. Ein paar Sprossen die Leiter hinuntergeklettert,<br />

und ich schwimme inmitten von Fischen im Meer.<br />

Ich kann mir keinen besseren Start in den Tag erträumen.<br />

Man stelle sich folgendes Bild zur Mittagszeit vor: Ich –<br />

und zwar von einem Mundwinkel zum anderen grinsend –<br />

auf einer Liege direkt am seichten türkisfarbenen Wasser.<br />

In der Hand ein Glas mit auf den Punkt gekühltem Rosé.<br />

Meine Nägel in den Farben des Meeres und des Sandstrands,<br />

der weißen Gischt und des Himmels lackiert.<br />

Auf dem Tablett eine nicht nur farblich perfekte, sondern<br />

auch köstlich mundende Ceviche. Ich weiß etzt gerade<br />

gar nicht mehr, wo ich mich noch kneifen soll. Christina<br />

Aguilera: Come on, feel this moment I do<br />

Trepunkt Marina. Ein Ausug zum Außenri steht<br />

auf meinem Tagesplan. Ich muss gestehen, ich bin nicht<br />

wirklich erfahren im Schnorcheln, lediglich einmal vor<br />

gefühlten hundert Jahren bin ich am Strand von Thailand<br />

untergetaucht. Aber dabei hatte ich immer Bodenkontakt.<br />

Mit einem Motorboot brausen wir über die Wellen<br />

hinaus zum Ri. Für mich ein Erlebnis wie Into The<br />

Deep Blue. Meine Pumpe geht mächtig und legt noch<br />

mal einen Schlag drauf, als unsere Instruktorin verlauten<br />

lässt, dass das Boot uns später abholen wird. Wie bitte?<br />

Ich hier im oenen Meer allein? Fischfutter für die ganz<br />

Großen? Ich weiß gar nicht, ob ich aus dem Boot ins Meer<br />

hüpfen mag. Eher nicht. Aber mit ein bisschen berredung<br />

springe ich mit einem maimalen Platsch ins Wasser.<br />

aum drin, vergesse ich die Welt und habe nur noch<br />

Augen für Fischschwärme, Rochen, Rihaie und Schildkröten,<br />

die mich geradezu umschwirren wie Motten das<br />

Licht. Derart geasht, vergesse ich sogar, mich zu kneifen.<br />

nd schon heißt es zurück zum Boot. So zögerlich<br />

ich beim Hineinspringen war, so enttäuscht bin ich nun,<br />

dass die Schnorchelzeit so schnell vorbei ist. nter Wasser<br />

ticken die hren oensichtlich anders.<br />

Der nächste Höhenug wartet bereits, auch wenn sich<br />

die Inseln kaum merklich aus dem Wasser herausheben.<br />

Mit ordentlich Pferdestärken rasen wir über die sanften<br />

Wellen zur eklusiven Privatinsel der eklusiven Privatinsel.<br />

Bodu Finolhu kommt einer echten Robinsonade<br />

gleich. Als hätte noch nie ein Mensch dieses Eiland betreten.<br />

Ich hinterlasse bei einem Inselrundgang lediglich<br />

meine eigenen Spuren im Sand. Der Butler, der diesen<br />

Trip begleitet, hat vegetarisches Fingerfood anzubieten<br />

und einen Limoncello Spritz, der mit seinem sanften hellen<br />

Gelb der Szenerie farblich gerecht wird. Auf der weich<br />

umspülten Sandbank zeichne ich reise in den Sand und<br />

verliere mich im Moment.<br />

Zurück im Hotel, wartet bereits die Massageliege<br />

im Spa des Le Méridien Maldives Resort & Spa. Sanfte<br />

Chillmusik. Das Rauschen des Meeres wirkt beruhigend,<br />

zumindest bis mir die Augen während des Treatments zufallen.<br />

Ich träume nicht, denn ich bin a längst im Traum<br />

gelandet, auf dieser meiner Insel, in dieser meiner Auszeit.<br />

Am letzten Abend will es mir das Le Méridien Maldives<br />

Resort & Spa noch mal besonders schwer machen,<br />

diese Traumwelt zu verlassen, und lässt eine fulminante<br />

golden Hour erstrahlen, die mich mit weichem Licht und<br />

all ihrer Schönheit verwöhnt und mit Demut erfüllt. Ich<br />

bin dankbar für all die besonderen Momente, die ich erleben<br />

durfte. nd habe längst aufgehört, mich zu kneifen,<br />

denn ich bin im Hier und Jetzt angekommen.<br />

INFO<br />

Le Méridien Maldives Resort & Spa. Eine Übernachtung<br />

für zwei Personen in einer der Overwatervillas<br />

kostet ab € 560 pro Nacht, inkl. Frühstück.<br />

www.lemeridien-maldives.com<br />

Fotos: Le Méridien Maldives Resort & Spa (6)<br />

78<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


AB AUFS RAD<br />

DRÜCK auf die Tube<br />

Spätestens nach der Lektüre des Bildbands ist man dem Zauber des Radfahrens<br />

erlegen, möchte sich sofort aufs Rad schwingen und eine abenteuerliche Fahrt in<br />

ferne Länder unternehmen. Das Werkzeug dafür hätte man mit dem Buch.<br />

Bikepacking-Experte Stefan Amato stellt in dem bildgewaltigen Schmöker wahre<br />

Traumrouten vor, von denen jeder Abenteurer träumt. Von der TransPyrenäen-Tour<br />

zwischen Frankreich und Spanien bis zu aufregenden Strecken durch Alaska. »Tour<br />

de Rad. Unterwegs auf den legendären Bikepacking-Routen der Welt«, gestalten<br />

Verlag, 272 Seiten, € 45.<br />

HINTER<br />

SCHLOSS<br />

UND RIEGEL<br />

Gerade einmal ein Kilo<br />

schwer und super handlich<br />

ist das Faltschloss<br />

»Switch« von Hiplok.<br />

Schützt vor Diebstahl,<br />

lässt sich platzsparend<br />

zusammenfalten und bequem<br />

überall hin mitnehmen<br />

– entweder am Gürtel<br />

oder direkt am Rahmen.<br />

Um € 80<br />

Fotos: HERO Dolomites 2022/wisthaler.com, PR, Grand Bikepacking Journeys, gestalten2022<br />

Wer wird den härtesten Mountainbike-<br />

Marathon der Welt in diesem Jahr<br />

gewinnen? Das ist die große Frage der<br />

zahlreichen Mountainbiker aus aller<br />

Welt, die im Juni nach Wolkenstein <strong>reisen</strong>,<br />

um sich beim BMW HERO Südtirol<br />

Dolomites zu messen. Doch das viertägige<br />

Festival vor der atemberaubenden<br />

Kulisse der Dolomiten hat in diesem<br />

Jahr ganz neu auch etwas für Genussradler<br />

zu bieten. Bei der Hero Gourmet<br />

Tour am Samstag geht es auf kulinarische<br />

Entdeckungstour. Zeit spielt auf<br />

den 25 und 35 Kilometer langen Strecke<br />

keine Rolle. Von Wolkenstein geht es<br />

hinauf mit dem E-Bike zur Seiser Alm,<br />

unterwegs kann man sich auf den Berghütten<br />

durch lokale Spezialitäten und<br />

bis zum Dessert durchfuttern. Eine Tour<br />

mit Geschmack eben! Vom 15. bis zum<br />

18. Juni <strong>2023</strong>,<br />

www.herodolomites.com<br />

Absoluter Renner<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

79


Illustration: GoodStudio/shutterstock.com<br />

Fahrrad<br />

TOUREN<br />

IN NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

B text<br />

Marie Tysiak<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN IST<br />

ABWECHSLUNGSREICH: VON MODERNEN<br />

METROPOLEN ÜBER EINSTIGE INDUSTRIESTÄDTE<br />

ZU HISTORISCHEN FACHWERKDÖRFERN. UND<br />

DAZWISCHEN WARTET DIE IDYLLISCHE NATUR<br />

DICHTER WÄLDER, WEITER LANDSCHAFTEN UND<br />

BEZAUBERNDER SEEN. HIER UND DA THRONT EIN<br />

IMPOSANTES SCHLOSS AUF EINEM DER HÜGEL.<br />

VERBUNDEN WERDEN DIE VIELEN HIGHLIGHTS<br />

MIT WUNDERSCHÖNEN FAHRRADWEGEN, DIE<br />

QUER DURCH DAS BUNDESLAND FÜHREN.<br />

WIR ZEIGEN EUCH DIE FÜNF SCHÖNSTEN<br />

RADROUTEN DURCH NRW!<br />

Das Kunstwerk Tiger & Turtle in Duisburg ist einer Achterbahn<br />

nachempfunden und erinnert an die Industriekultur der Region.<br />

80


AB AUFS RAD | Nordrhein-Westfalen<br />

ZWISCHEN KOHLE UND STAHL<br />

RUHRGEBIET<br />

Fotos: Dominik Ketz, heikoneumannphotography/Shutterstock.com<br />

Dort, wo einst Stahl gekocht und das »schwarze Gold« (Steinkohle) aus den Tiefen der<br />

Erde befördert wurde, sind Kultur und Kreativität eingezogen. Industrieromantik im<br />

Ruhrpott gibt nicht nur Likes bei Instagram, sondern auch Pluspunkte für das eigene<br />

Gemüt. Das kann nur gut werden. Entlang der Route der Industriekultur per Rad.<br />

Die Route der Industriekultur spürt heute noch den Strukturwandel am eigenen Leib. Dort,<br />

wo er bereits vollzogen wurde, sollte man hinradeln und innehalten. Denn wenn etwas<br />

Charme und einen ganz individuellen Reiz versprüht, dann sind es die Monumente des<br />

Ruhrgebiets. Die ikonische Zeche Zollverein, die menschliche Achterbahn Tiger & Turtle in<br />

Duisburg oder diese architektonische Schönheit: die Jahrhunderthalle in Bochum! Und wer<br />

dem ganzen Erlebnis noch eins draufsetzen möchte, der radelt im Dunkeln und schaut sich<br />

das illuminierte Spektakel an. Insgesamt führt die Route der Industriekultur in 350 Kilometern<br />

über Bahntrassen und entlang von Ruhr und Rhein zwischen Duisburg und Unna als eine<br />

Rundtour. Doch entlang der Route gibt es so viel zu sehen, dass man immer genug Zeit<br />

einplanen sollte. Viele Etappen lassen sich als Tagesausflüge planen.<br />

TIPP Unbedingt in einem Imbiss einen Manta-Teller oder<br />

Pommes-Schranke bestellen und überraschen lassen!<br />

ROUTE Die Rundtour beginnt in Duisburg-Nord im Landschaftspark.<br />

Über Dortmund, Hattingen, Essen und Bottrop geht es bis<br />

nach Unna und auf einer nördlicheren Route zurück. Unzählige<br />

Knotenpunkte verbinden die Route der Industriekultur mit<br />

anderen Radwegen und erweitern die Möglichkeiten für dieses<br />

360 Kilometer lange Radnetz unbegrenzt. Alle Infos:<br />

www.route-industriekultur.ruhr<br />

BESCHILDERUNG Die Route überschneidet sich in Teilen mit<br />

dem Ruhr-Radweg. Doch die Route der Industriekultur ist<br />

zusätzlich immer mit dem roten Logo samt Zechenturm<br />

gekennzeichnet.<br />

frühling <strong>2023</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 81


AB AUFS RAD | Nordrhein-Westfalen<br />

HIER SPIELT DIE MUSIK<br />

RHEINRADWEG<br />

Rheinromantik trifft auf urbanes Flair und kulturelle Schätze: Das Leben am<br />

Rhein kennt viele Facetten. Liebenswert sind sie alle – und machen die Region<br />

aufregend anders.<br />

Vater Rhein, wie er liebevoll genannt wird, verbindet einige der schönsten Metropolen<br />

Nordrhein-Westfalens: Bonn, Düsseldorf, Köln und ehemalige Industriestandorte wie<br />

Duisburg liegen an seinem Ufer. Dazwischen: Rheinromantik mit Schlössern, Fachwerkdörfern<br />

und pittoresken Promenaden vom Feinsten.<br />

Jede Stadt bietet seinen Besuchern dabei ganz eigene Vorzüge. Beispielsweise kann<br />

man in Bonn auf Beethovens Spuren die Stadt erkunden. Ober über die prächtige<br />

Bonner Museumsmeile flanieren und beim Museums-Hopping die fünf Häuser<br />

erkunden. Oder das Siebengebirge durchstreifen mit seinen schluchtenartigen Tälern,<br />

dicht bewaldeten Gipfeln, dem sagenumwobenen Drachenfels sowie den prächtigen<br />

Schlössern wie Augustusburg und Falkenlust. Klingt nach Qual der Wahl? Doch wer<br />

sich auf den Sattel schwingt und einen Teil des Rheinradwegs zurücklegt, braucht sich<br />

nicht zu entscheiden. Dann liegen alle Höhepunkte auf der pittoresken Fahrradroute.<br />

Der Fahrradweg führt komplett von der Quelle des Rheins in der Schweiz in 1.320<br />

Kilometern bis zur Mündung in die Niederlande. Fünf seiner Etappen, also 226<br />

Kilometer, verlaufen durch NRW – einer der abwechslungsreichsten Abschnitte der<br />

Tour!<br />

TIPP Eine schöne Möglichkeit für all jene, die es eher<br />

gemächlich mögen und nicht die ganze Strecke mit dem<br />

Rad bewältigen möchten, ist das »Bike & Boat Ticket« der KD,<br />

die entlang des Rheins zwischen Köln und Linz verkehrt.<br />

ROUTE Der Rheinradweg führt in fünf Etappen am Ufer des<br />

Rheins durch NRW – von Honnef bis nach Wesel in insgesamt<br />

226 Kilometern. Fast alle Etappenpunkte sind gut mit der<br />

Bahn angebunden. Man kann die Etappen also einzeln fahren<br />

– oder gleich ein verlängertes Wochenende draus planen.<br />

Mehr Infos findet ihr hier: nrw-tourismus.de/rheinradweg<br />

BESCHILDERUNG Der Rheinradweg ist gut ausgeschildert, an<br />

fast allen Wegkreuzungen zeigt ein blaues Schild mit einem<br />

gelben Radfahrer (Die Räder sind durch die europäischen<br />

Sterne symbolisiert.) die Richtung an. Oft ergänzen Entfernungsschilder<br />

die verschiedenen Distanzen zu den nächsten<br />

Etappenzielen.<br />

Illustration: GoodStudio/Shutterstock.com; Fotos: Dominik Ketz, Christian Mueller/Shutterstock<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> frühling <strong>2023</strong>


Die Bundeskunsthalle und das<br />

Kunstmuseum sind zwei der fünf<br />

Museen auf der Museumsmeile<br />

in Bonn.<br />

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Außergewöhnliche<br />

Natur im Teutoburger<br />

Wald: majestätische<br />

Felsformationen und<br />

dichte Wälder.<br />

Illustration: GoodStudio/Shutterstock.com; Fotos: curcum/Shutterstock.com, Christian Linnemann, jw<br />

84<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


AB AUFS RAD | Nordrhein-Westfalen<br />

KLEINE ZEITREISE<br />

TEUTOBURGER WALD<br />

Bizarre Felsformationen, tiefe Wälder und historische Städte: Im<br />

Teutoburger Wald in Westfalen wartet die wahre Attraktion in der Natur.<br />

Mit dem Fahrrad entlang der Paderborner Land Route.<br />

Allein das Eggegebirge ist eine Reise wert. Tatsächlich wachsen hier Stechpalmen<br />

inmitten von Buchen und Orchideen und krönen die Landschaft der<br />

Wacholderheiden. Zum Staunen ist das »Stonehenge des Teutoburger Waldes«:<br />

13 majestätische, sagenumwobene senkrecht aufragende Felsen. Wer die<br />

Region aktiv erleben möchte, schwingt sich auf das Rad und fährt die<br />

Paderborner Land Route entlang. Zwischen der prächtigen Natur wartet dort<br />

Historisches wie die mächtige Wewelsburg, das Rathaus Paderborn oder die<br />

Klosteranlage Dalheim. In fünf bis sechs kleinen Etappen führt die Route in<br />

245 Kilometern einmal von Paderborn durch den Teutoburger Wald und wieder<br />

zurück – mit insgesamt stolzen 1.300 Höhenmetern! Auf dieser Tour ist für<br />

jeden etwas dabei – wir empfehlen, die Route an einem schönen Wochenende<br />

mit Übernachtung zu planen! Unterwegs laden viele kleine Pensionen zum<br />

Bett & Bike ein. Erholung pur.<br />

TIPP Die Heide in der Sennerlandschaft ist zur Blüte im August und September<br />

eine wahre Augenweide.<br />

ROUTE Von Paderborn führt die Paderborner Land Route als Rundtour<br />

245 Kilometer durch den Teutoburger Wald und historische Fachwerkdörfer.<br />

Zur genauen Planung findet ihr hier alle Infos: www.paderborner-land.de<br />

BESCHILDERUNG Hier könnt ihr euch die GPS-Daten zur Tour herunterladen!<br />

paderborner-land-route.de/pbl-route/index.php<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

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Das Münsterland ist flach und grün – bessere Bedingungen für eine ausgedehnte Fahrradtour<br />

gibt es nicht. Wenn dann noch traumhafte Wege zwischen Feldern auf 100 Schlösser<br />

treffen, dann ist man auf der 100-Schlösser-Route unterwegs.<br />

Im Mittelalter war die Region um das pompöse Münster Heimat des Adels. Unzählige romantische<br />

Burgen, imposante Herrensitze und einsame Wasserburgen zeugen von dieser Vergangenheit.<br />

Zwischen den vielen kleinen Höfen mit ihren Feldern, die das Münsterland schachbrettartig<br />

besiedeln, laden herrschaftliche Schlossgärten zum Verweilen ein. Ein 960 Kilometer langes Netz<br />

aus Radwegen verbindet die historischen Highlights, die heute vielseitig genutzt werden. Während<br />

manche Schmuckstücke nun Hotels und Museen beherbergen, sind andere Burgen tatsächlich noch<br />

bewohnt. Insgesamt führen vier Rundtouren entlang der Schlösser durch das Münsterland.<br />

Zusammen fassen sie knapp 1.000 Kilometer Radweg! Der Südkurs misst mit<br />

seinen 210 Kilometern Gesamtlänge die kürzeste Route, der Westkurs mit 310<br />

Kilometern die längste. Aber egal welche Route ihr wählt – die traumhaften<br />

Wasserschlösser laden zum Träumen ein. Das vergleichsweise flache<br />

Münsterland macht das Radeln zudem zur wahren Freude.<br />

TIPP Beim »Boule & Bike« lädt das Münsterland<br />

einmal im Jahr dazu ein, ein Wochenende lang mit<br />

dem Rad an Boule-Plätzen einen Stopp und eine<br />

Partie einzulegen.<br />

ROUTE Ihr könnt nur einen Teil der Tour fahren oder<br />

gleich eine der vier Rundtouren! Alle nötigen Infos<br />

zur Routenplanung findet ihr hier.<br />

www.nrw-tourismus.de/a-100-schloesser-route<br />

BESCHILDERUNG Die Route wurde im Laufe der<br />

letzten Jahrzehnte öfter verändert und teils alte<br />

Karten und Hinweisschilder verwirren. Die aktuelle<br />

Route wird durch das grüne Burgsymbol an allen<br />

wichtigen Wegkreuzungen angezeigt.<br />

UND AN JEDER ECKE EIN SCHLOSS<br />

MÜNSTERLAND<br />

Die vielen Schlösser des<br />

Münsterlandes zeugen<br />

von seinem vergangenen<br />

Reichtum – wie das<br />

bildschöne Schloss<br />

Raesfeld.<br />

86<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


AB AUFS RAD | Nordrhein-Westfalen<br />

HINAUF UND HINAB<br />

BERGISCHES LAND<br />

Illustration: GoodStudio/Shutterstock.com; Fotos: Tourismus NRW e.V., Manninx/Shutterstock.com<br />

Im Bergischen Land wird es feucht-fröhlich, denn hier erwartet<br />

sportliche Radler nicht nur glücklich machende Ausblicke,<br />

sondern auch ein Dutzend Talsperren und Seen. Auf der Radroute<br />

»Wasserquintett« erlebt man gleich fünf dieser Talsperren<br />

an einem Tag.<br />

Kleine Dörfchen mit schrägen Fachwerkhäusern verstecken sich in der hügeligen Landschaft. Auf den<br />

satten Wiesen grasen Kühe und hier und da knattert ein Traktor übers Feld. Im Bergischen Land trifft<br />

Naturschönheit auf Tradition, Gemütlichkeit und Industrieflair. Bei der Radroute Wasserquintett radelt es<br />

sich von Marienheide aus in einer Rundtour auf alten Trassen durch das grüne Bergische Land. Die<br />

wahren Hingucker sind auf dieser Route die Talsperren, die verwinkelt und tiefblau zwischen den Hügeln<br />

aufblitzen – hier findet man die größte Talsperrendichte Europas. Gleich fünf Talsperren werden auf der<br />

Route angefahren und laden im Sommer zum Baden ein.<br />

Die Strecke ist mit ihren 70 Kilometern gut an einem Tag machbar, aber mit fast 800 Höhenmetern<br />

bergauf eine kleine sportliche Herausforderung. Doch die wunderschöne Natur entbehrt für alle Mühen!<br />

Die abwechslungsreiche Landschaft darf hingegen nicht nur angeschmachtet werden, sondern auch<br />

aktiv erkundet. Wie könnte dies besser gehen als mit dem Rad? Eine besonders schöne Radtour ist die<br />

»Wasserquintett«-Route, die gleich fünf Talsperren miteinander verbindet.<br />

TIPP Sich bei einer Rast eine Bergische Kaffeetafel<br />

gönnen, z. B. im Hofcafé Kaffeekännchen in<br />

Marienheide<br />

ROUTE Radroute »Wasserquintett«, Rundtour mit<br />

80 Kilometern. Guter Startpunkt ist in Marienheide<br />

mit Bahnhof und direkter Zugverbindung zum<br />

Beispiel nach Köln. Verschiedene Abstecher und<br />

Abkürzungen möglich.<br />

www.nrw-tourismus.de/a-wasserquintett<br />

BESCHILDERUNG Ein grünes Schild mit fünf blauen<br />

Punkten für die Talsperren und einem blauen Strich<br />

zeigt die Radroute »Wasserquintett« an.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

87


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Zu<br />

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Radreise<br />

GEMÜTLICH ZU DEN<br />

MÜNCHNER SEEN RADELN<br />

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Die Seenregion nahe München in Bayern ist dafür das perfekte Ziel. Lust auf Entschleunigung?<br />

Dann mitmachen und eine viertägige Radreise gewinnen!<br />

Gemütlich radeln, noch gemütlicher einkehren und die gute Luft und das<br />

kristallklare Wasser genießen. Dazu das bayerische Lebensgefühl und<br />

die malerische Landschaft. Klingt nicht nur großartig, ist es auch! Die<br />

bayerische Seenrunde ist der perfekte Weg für Gelegenheits- und Genussradler.<br />

Meist schön flach und mit grandiosen Aussichten.<br />

Lasst für vier Tage die Hektik des Alltags hinter euch und schwingt<br />

euch auf den Sattel! Glücksgefühle inklusive. Los gehts in Ambach oder<br />

Bernried am Starnberger See. Deutschlands fünftgrößter See ist gleichzeitig<br />

auch eine Schönheitskönigin. Das muss an der eindrucksvollen<br />

Kulisse liegen. Die majestätischen Berge spiegeln sich im klaren Wasser<br />

des Sees.<br />

Die weiteren Höhepunkte des sportlichen Kurztrips? Herrliche Ausblicke<br />

auf die Zugspitze, die Marktstraße in Bad Tölz mit ihren bunten<br />

Häusern mit prunkvollen Verzierungen oder das Aufeinandertreffen mit<br />

der türkisblauen Isar, die wie ein zuverlässiger Bekannter immer mal wieder<br />

den Weg kreuzt. Als wilder Gebirgsfluss entspringt sie in Tirol und<br />

bahnt sich ihren Weg durch Bayern. Die zu bewältigenden Etappen sind<br />

eher gemütlich – zwischen 30 und 50 Kilometer pro Tag lang und mit<br />

Ausnahme von wenigen Anstiegen meist flach. So geht Entschleunigung!<br />

eurobike.at/de/reiseziele/rad<strong>reisen</strong>-deutschland/bayerischeseenrunde-4-tage<br />

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Einsendeschluss ist der 02.06.<strong>2023</strong>.<br />

Fotos: Eurobike, Andreas Krappweis/Shutterstock.com<br />

88<br />

<strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


SALZBURGER LAND<br />

Top of the KOCHS<br />

Wer in Salzburg urlaubt, sollte sich schon frühzeitig um einen Tisch im<br />

Senns.Restaurant bemühen. Hier kocht einer der besten Köche Österreichs.<br />

Andreas Senn und sein Team haben zum achten Mal in Folge zwei Sterne im neuen<br />

Guide Michelin verliehen bekommen. Seine Menüs sind eine harmonische und<br />

äußerst raffinierte Komposition, wie Tristan Lobster mit Aubergine, junge Kokosnuss<br />

und Saubohnen oder Wagyu Beef mit Sellerie, Shiitake und Physalis beispielsweise.<br />

Einst eine Glockengiesserei, hat Andreas Senn den ursprünglichen Charme des Restaurants<br />

erhalten. Industrieschick trifft auf Spitzenköche. www.senns.restaurant<br />

Langsam und behäbig bahnt sie sich im Zick-Zack-Kurs ihren Weg hinauf zum<br />

Schaerg. Schon vor ahren rachte die Schaergahn mit ihren roteien<br />

Wagen assagiere von St. Wolfgang auf den ifel des Schaergs im Salzurger and.<br />

sterreichs steilste ahnradahn hat zar schon einiges auf dem uckel, aer ihr<br />

harme ist ungerochen. und inuten lang dauert die ahrt is auf den .<br />

eter hohen ifel eine atemerauende anoramafahrt mit ostalgieharakter.<br />

s emehlt sich vorher zu reservieren. .schaetze.at<br />

LEICHTE<br />

SOMMER-<br />

GEFÜHLE<br />

Das Trendoberteil des<br />

Sommers? Der Cardigan!<br />

Das geknöpfte Must-have<br />

lässt sich beliebig kombinieren<br />

und schmeichelt<br />

jeder Figur – wie der leichte<br />

Baumwollcardigan mit<br />

den hübschen gestickten<br />

Blümchen von Pepe Jeans.<br />

Perfekt für laue Sommerurlaubsabende<br />

in den<br />

Bergen. € 85<br />

Fotos: Florian Mitterer, Eva Pruchova/Shutterstock.com, PR<br />

Zickzackkurs<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

89


SALZBURGER LAND | Almenweg<br />

Gipfelstürmerin: Bei der Almpause<br />

an der Tappenkarseehütte schien<br />

noch herrlich die Sonne. Doch<br />

Minuten später beim Aufstieg zum<br />

Draugsteinörl tröpfelt es plötzlich –<br />

und ein riesiger Regenbogen<br />

spannt sich einmal über den See.<br />

Unsere Redakteurin Marie<br />

im Bergeglück.<br />

90<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


text & fotos<br />

BMarie Tysiak<br />

Von<br />

Alm zu Alm<br />

ins Glück<br />

Beim Wandern ist der Weg das Ziel.<br />

Auf dem Salzburger Almenweg in Österreich säumt<br />

dieser nicht nur eine wunderschöne Bergwelt, sondern auch<br />

stolze 120 Almen. Redakteurin Marie Tysiak wanderte für uns<br />

ein Stück des Weges im Großarltal im Salzburger Land.<br />

Und kehrte natürlich auch fleißig<br />

in ein paar Almen ein.<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

91


SALZBURGER LAND | Almenweg<br />

Vom Balkon ihrer Alm winkt mir Familie Höller<br />

noch lange nach. Ich sehe sie sogar noch<br />

Minuten später, als ich mich mühevoll den<br />

Anstieg hochschleppe. Nach einer Pause wieder<br />

in den Tritt zu kommen, nde ich immer<br />

besonders mühsam. Doch dann, wenn der Rhythmus<br />

wieder einsetzt und sich der eine Fuß wie selbstverständlich<br />

vor den nächsten setzt, man förmlich durch die Bergwelt<br />

gleitet, die Gedanken aussetzen und nur das Hier<br />

und Jetzt zählt, wenn man angekommen ist – dann spüre<br />

ich eine mediative Vollkommenheit, wie sie für mich nur<br />

das Wandern bereithält.<br />

Und so bin ich schon wieder ganz in meinem Wanderrausch,<br />

als ich Andrea, Hannes und Tochter Alina<br />

noch immer als kleine Pünktchen auf der schnuckeligen<br />

Tappenkarseehütte (1.820 Höhenmeter) unter mir mit<br />

erhobenen Armen winken sehe. Das Pächterpaar Höller<br />

verbringt jährlich die Sommermonate hier auf der Hütte<br />

in den Bergen des Salzburger Landes, die schon Andreas<br />

Eltern pachteten. Alles Nötige für den Almbetrieb wird<br />

per Seilbahn hertransportiert. Auch Übernachtungen sind<br />

hier möglich. Aber mein Tagesziel liegt eine Alm weiter,<br />

obwohl ich allein für den köstlichen Kaiserschmarrn gerne<br />

länger bei Familie Höller geblieben wäre.<br />

Vor mir beziehungsweise bald unter mir, liegt der namensgebende<br />

Tappenkarsee – malerisch eingebettet zwischen<br />

den Gipfeln der Radstädter Tauern auf einer Höhe<br />

von 1.762 Metern. Kühe grasen idyllisch am Seeufer. Auf<br />

der anderen Seite scheint die Sonne, während auf meiner<br />

Seeseite Wolken am Berghang kleben und nun ein paar<br />

Tropfen freigeben. Just präsentiert sich ein Regenbogen<br />

in voller Schönheit einmal über den See. Eine unglaubliche<br />

Kulisse, die sogar meine Handykamera einfangen<br />

kann. Glücklicherweise ziehen die Regenwolken schnell<br />

weiter, und so laufe ich – oberhalb des Sees angekommen<br />

– über den Draugsteintörl einmal die Bergkante entlang<br />

mit der Abendsonne vor Augen. Schon bald erblicke ich<br />

mein Ziel, das vor mir in der Sonne glitzert: die Schrambach-Hütte<br />

auf 1.778 Metern. Es ist eine der beiden nebeneinanderliegenden<br />

Draugsteinalmen. Für die Almen<br />

ist dies sehr praktisch; so lassen sich beide Almen gut<br />

bewirtschaften.<br />

Es liegen sehr viele Almen entlang des Weges im<br />

Großarltal. Ich bende mich auf dem Rundwanderweg<br />

»Salzburger Almenweg«, der in 25 Etappen über 350 Kilometer<br />

stolze 120 Almen passiert. 40 von ihnen liegen im<br />

Großarltal, 25 davon sind bewirtschaftet. Markiert wird<br />

der Salzburger Almenweg mit dem Symbol eines blauen<br />

Alpenenzians, der an jeder Wegkreuzung die korrekte<br />

Richtung weist. Tatsächlich leuchtet immer mal wieder<br />

eine echte tiefblaue Blüte der Bergblume am Wegesrand<br />

und zeigt: Der Natur hier im Salzburger Land geht es gut,<br />

denn die Panze wird hier besonders geschützt.<br />

Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages erreiche<br />

ich nun schließlich mein Etappenziel an der Schrambach-Hütte.<br />

Sennerin Elisabeth Aichhorn, kurz Liesi, begrüßt<br />

mich bei Ankunft herzlich und bringt mir eine kalte,<br />

frische Schorle. Die ersten Ankömmlinge sitzen schon<br />

sichtlich entspannt, die Wanderschuhe längst von den<br />

Füßen gestreift. 15 Schlafplätze für Gäste beherbergt die<br />

Alm. Und so bin ich schon tief ins Gespräch verwickelt,<br />

als plötzlich hinter mir der sanfte und doch eindringliche<br />

Ton eines Akkordeons ertönt. Meine Schwester hat lange<br />

das hier landestypische Instrument gespielt, und ich erkenne<br />

sofort den Ursprung der Melodie. Ich drehe mich<br />

um. Auf der Bank vor der Alm haben drei Jungs um die<br />

zehn bis 13 Jahre und ein Mädchen, ich schätze ihr Alter<br />

auf 15 Jahre, Platz genommen. Zwei der Jungs mit Akkordeon,<br />

das Mädchen mit Gitarre. Lederhosen, rot-weiß<br />

karierte Hemden, dahinter die Alm und die Berggipfel im<br />

letzten Sonnenlicht. Mehr Alpenkitsch geht nicht. Oder<br />

sollte ich sagen Klischee? Es ist Sohn Lukas mit Schulfreunden,<br />

die ihre Sommerferien auf der elterlichen Alm<br />

verbringen, bevor es im Herbst wieder ins Internat geht.<br />

Auch zwei Mädels helfen Sennerin Liesi tatkräftig aus. Ich<br />

sollte noch kennenlernen, wie anspruchsvoll ein Tag auf<br />

der Alm sein kann.<br />

Es wird ein gemütlicher Abend voller Köstlichkeiten<br />

und Jause, Musik und Gesang, Lachen und Geselligkeit<br />

und einem Bergeglück, wie ich es lange nicht mehr hatte,<br />

während es draußen tatsächlich heftig gewittert. Zugegeben<br />

– das ist nicht mein favorisiertes Wetter. Und um ehrlich<br />

zu sein: So laut habe ich Donner noch nie gehört und<br />

Blitze selten so nah zucken sehen. Naturgewalten haben<br />

hier oben eine ganz andere Intensivität. Dieses einfache,<br />

wenn auch sehr konservative Leben auf der Alm ist so<br />

ganz anders als mein Alltag im Herzen der Stadt Köln,<br />

umgeben von Kneipen, Straßenbahnen, Dreck und Beton.<br />

Doch eines verknüpft diese Welten: Zu einer Geselligkeit<br />

wie dieser – rund zehn Wandernde und die Bewohnenden<br />

der Alm in der urigen Küche des einfachen,<br />

zweistöckigen Holzhauses versammelt – werden lokale<br />

92<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Wohl bekommt‘s: Tochter Alina hilft ihren Eltern im Sommer auf der<br />

gepachteten Tappenkarseehütte aus. Neben einem kühlen Radler<br />

unbedingt den Kaiserschmarrn bestellen!<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

93


94<br />

Weiter geht‘s entlang des Salzburger<br />

Almenweges! Auf der Schrambach-Hütte<br />

eingekehrt wird abends gerne gemeinsam<br />

musiziert – Sennersohn Lukas spielt<br />

ein Ständchen auf der Steierischen<br />

Harmonika.


SALZBURGER LAND | Almenweg<br />

Alkoholika ausgeschenkt. Was in Köln der Flimm oder das<br />

Kettenfett wäre, ist in diesem Fall ein Vogelbeeren-Schnaps<br />

mit ordentlich Wumms. Ich traue mich kaum zu nippen.<br />

Mittlerweile weiß ich es auch besser: Sohn Lukas begleitet<br />

nicht mit Akkordeon, sondern sein wunderschönes Instrument<br />

ist eine Steirische Harmonika. Eine sogenannte<br />

»Ziach« – mit dem entscheidenden Unterschied: Es gibt<br />

hier nicht die klavierähnlichen schwarz-weißen Tasten,<br />

sondern Knöpfe, die den Ton bestimmen. Lukas spielt erst<br />

seit wenigen Monaten und bringt sich alles selbst bei. Hier<br />

oben auf der Alm packt er seine Harmonika fast täglich<br />

aus. Bis fast Mitternacht dauert die gesellige Gaudi, um<br />

dann selig müde in die Etagenbetten zu fallen. Da stört<br />

der eine Schnarcher, den es immer auf so einer hellhörigen<br />

Alm gibt, auch nicht mehr.<br />

Doch irgendwann dringt das Schnarchen wieder in<br />

mein Bewusstsein. Es ist 5:30 Uhr. Für mich ist das brutal<br />

früh. Langsam dämmert es mir, warum ich aufgewacht<br />

bin. Draußen im Dunklen höre ich das melodische Bimmeln<br />

der Kuhglocken. Die Kühe werden gerade reingeholt<br />

zum Melken. Plötzlich bin ich hellwach. Das wollte ich<br />

schon immer mal erleben, eben den ganz normalen Arbeitstag<br />

auf einer Alm. Hier auf der Schrambach-Hütte<br />

im Großarltal im Salzburger Land habe ich also nun endlich<br />

die Chance dazu! Ich schlüpfe in meine Jogginghose<br />

und Hausschuhe und schleiche – so gut es bei einem<br />

knarrenden Holzhaus geht – nach unten, wo der Stall mit<br />

der Alm verbunden ist.<br />

Als ich die Stalltür öne, kommt Lukas, gefolgt von<br />

den almeigenen sieben Kühen, herein. Er grüßt mich<br />

mit einem Nicken und Lächeln. Wie selbstverständlich<br />

nehmen die Milchkühe ihre Positionen entlang der Wände<br />

ein, das bereitgelegte Heu erfüllt seinen lockenden<br />

Zweck. Jeder Platz ist mit einer Tafel markiert, auf der<br />

Name, Alter und Gewicht der jeweiligen Kuh verzeichnet<br />

sind. Während Lukas das Melkgeschirr zusammensucht,<br />

schaue ich aus dem oenen Holzverschlag ins Tal. Nun<br />

schon leicht dämmrig, kriecht der Hochnebel die Berge<br />

hoch und hüllt uns hier oben in mystische Wolken. So<br />

schnell, wie sie gekommen sind, verschwinden sie wieder.<br />

Ich höre das erste Klackern und Saugen hinter mir.<br />

Auch ich versuche mein Glück beim Melken, den wackeligen<br />

Holzschemel untern Po, das pralle Kuheuter vor mir<br />

mit den weichen Zitzen. Trotz geduldiger Anleitung und<br />

einer unerschrockenen uh schae ich das Anmelken<br />

nicht, kein einziger Tropfen Milch will sich rausmassieren<br />

lassen. Es ist wohl zu früh für derartiges Feingefühl.<br />

Gleich werden die beiden Mädels, die hier ihren Sommer<br />

verbringen, die frische Milch zu Käse und Butter weiterverarbeiten.<br />

Und natürlich wird die frische Milch zum<br />

Frühstück serviert.<br />

Sichtlich beeindruckt vom Leben der Familie Aichhorn<br />

sowie ihren Helferinnen und Helfern auf der Schrambach-Hütte<br />

ziehe ich gen Mittag weiter – weiter entlang<br />

des Salzburger Almenweges, über die Filzmooshöhe<br />

mit dem künstlerischen Gipfelkreuz und Blick auf die<br />

schneebedeckten Gipfel. Ich tree kaum andere Wanderer;<br />

dabei ist es ein Wochenende im August. Hauptsaison.<br />

Schnell bin ich wieder in meinem Wanderrausch, nehme<br />

nichts mehr wahr außer den Bergen und den Wind um<br />

die Ohren. Da huscht auf einmal ein Murmeltier über die<br />

Ebene! Ganz versunken merke ich auch kaum, dass der<br />

Weg schon leicht abschüssig wird. Wir kommen dem Tal<br />

immer näher. Der Pfad führt schließlich durch einen Lärchenwald,<br />

die Vögel zwitschern, und plötzlich stehe ich<br />

vor einer geteerten Straße. Meine Wanderschuhe fühlen<br />

sich ganz haltlos an auf dem festen Zement. Die Filzmoos-Alm<br />

ist eine der wenigen Almen, die mit dem Auto<br />

angefahren werden können.<br />

Fast alle Bänke vor dem stattlichen Haus sind belegt,<br />

doch meine Gruppe und ich nden einen freien Tisch für<br />

eine deftige Brotzeit. Und die hat es in sich auf der Filzmoos-Alm:<br />

Hier wird das Brot von Sennerin Christl Prommegger<br />

noch selbst gebacken, nur mit Mehl und Wasser<br />

in Form eines Drei-Kilo-Strutzen. Schmeckt himmlisch<br />

– dazu frische Butter, allerlei Käse und Schinken gleich<br />

von den umliegenden Almen. Ich will mich noch nicht<br />

verabschieden und absteigen ins Tal. Aber muss ich ja<br />

auch nicht. Es warten schließlich noch unzählige weitere<br />

Almen entlang des Wegs.<br />

INFO<br />

Der Salzburger Almenweg führt in 25 Etappen ca.<br />

350 Kilometer einmal quer durch das Salzburger<br />

Land. 120 Almen liegen entlang des Wegs, 40 von<br />

ihnen im Großarltal, das auch den Beinamen »Tal<br />

der Almen« trägt. Mehr Infos beim SalzburgerLand<br />

Tourismus unter www.salzburgerland.com und<br />

beim Tourismusverband Großarltal unter<br />

www.grossarltal.info<br />

Als guter Ausgangspunkt für den Salzburger Almenweg<br />

rund um das Großarltal bietet sich das Hotel<br />

Tauernhof mit 100 Zimmern, Apartments<br />

und Suiten an. www.tauernhof.com<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

95


B text<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

Forsthofgut.<br />

Alles gut.<br />

Ich dachte eigentlich, nach so vielen Jahren in den<br />

verschiedensten Hotelbetten gibt es keine Überraschungen<br />

mehr. Doch weit gefehlt. Das Naturhotel Forsthofgut hat mich<br />

so überzeugt, dass ich nicht mehr wegmöchte. Kurzum:<br />

Das Forsthofgut ist ein Urlaubstraum. Und zwar auch<br />

für Reisende, die schon viel gesehen haben.<br />

96<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


SALZBURGER LAND | Forsthofgut<br />

97


SALZBURGER LAND | Forsthofgut<br />

Für den ersten Eindruck möchte ich gerne aus der Forsthofgut-Hotelbroschüre<br />

zitieren. »Es gibt Orte, da spürt<br />

man deutlich: Hier geht es mir gut. Woran das liegt,<br />

ist manchmal nicht gleich auszumachen, denn die<br />

Liebe, die steckt oft im Detail. Es ist das mit Bedacht<br />

Gewählte, das Persönliche und es sind kleine Herzlichkeiten,<br />

die aus einem guten einen wundervollen Platz<br />

machen. nd das trit es. Punktgenau. Forsthofgut<br />

ist Wohlbehagen. Für Körper, Geist und Seele. Selten wird man so<br />

aufrichtig ehrlich und herzlich empfangen. Selten ist das Ambiente<br />

so stilvoll durchgestylt und gleichzeitig so muckelig gemütlich. Wer<br />

hierher anreist, kann beim Betreten mit einem langen ausatmenden<br />

»Puh« in der Tat den Alltagsstress abschütteln. Und dieses Gefühl liegt<br />

zwischen den Zeilen, oder sagen wir zwischen den harten Fakten aus<br />

Zimmer, Essen und Location. Und was ich jetzt sage, setzt noch eine<br />

Kirsche auf den bereits wohlschmeckenden Kuchen. Das Forsthofgut<br />

versprüht weit mehr als Wohlgefühl. Nämlich Innovationskraft, Modernität,<br />

Traditionsgefühl und jede Menge Herz.<br />

Im Winter könnte ich, wenn ich denn wollte und meine Höhenangst<br />

mal wieder in den Gri bekäme, gleich vor mein Zimmer auf<br />

Skiern gleiten. Ski in and Ski out nennt man diesen praktischen Umstand<br />

heutzutage. Früher hieß das schlichtweg an der Piste wohnen,<br />

und das habe ich mir damals immer wieder gewünscht. Denn in meiner<br />

aktiven Skifahrerinnen-Zeit musste ich mein Sportgerät nicht selten<br />

schultern und mit Skischuhen an den Füßen den Ort durchqueren.<br />

Hat mir nicht geschadet. Aber das hier ist wesentlich komfortabler.<br />

Dementsprechend ist das Publikum zu Schneezeiten sportlich geprägt.<br />

Es sind viele Familien dabei. Ganz einfach auch, weil die Kinderbetreuung<br />

und das Angebot für die kleinen Gäste hier auf ein neues Level<br />

gehoben werden.<br />

Die Naturzimmer des Naturhotel Forsthofgut präsentieren sich<br />

durch das alpin-moderne Design, den Einsatz von heimischem Holz<br />

und die sanfte Farbgebung als Ort zum Regenerieren und Krafttanken.<br />

Morgens wach werden, die Fenster önen, tiefe Atemzüge nehmen<br />

und die frische, klare Luft in die Lungen strömen lassen. Beim<br />

Blick nach draußen erönet sich ein Naturparadies, das sich in voller<br />

Pracht entfaltet und Bäume, Sträucher und Wiesen erblühen lässt. Die<br />

Zimmer sind wahlweise urig traditionell eingerichtet. Aber natürlich<br />

immer mit dem modernsten Komfort. Oder super stylish und modern.<br />

Wie die Garten-Lofts. Ein Traum in Duplex.<br />

Zugegeben – es ist kein kleines Hotel. Es gibt reichlich Zimmer<br />

und somit auch viele Gäste. Doch das verläuft sich clever. Das Spa<br />

ist so riesig, dass man seine Familienmitglieder stundenlang suchen<br />

könnte. Beim Essen hat man seinen festen Tisch, sodass man nicht besonders<br />

früh kommen muss, um sich ein Plätzchen zu sichern. Das ist<br />

ein großer, angenehmer Vorteil, der den Urlaub schon mal vom Stress<br />

befreit. Niemand muss sich hier um eine Liege oder ein gemütliches<br />

Plätzchen bemühen. Es ist einfach da. Sehr erholsam.<br />

Und das Herzstück des Hotels – das waldSpa – ist auch ein wohldurchdachtes,<br />

toll konzipiertes Alpen-Spa. Beeindruckend auf vielerlei<br />

Ebenen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Spa speist sich durch die<br />

Kraft des Waldes.<br />

Knister, knister, knäuschen, es wird Zeit für<br />

ein Päuschen! Im Forsthofgut ist alles auf<br />

Wohlbefinden und Regenerieren ausgelegt.<br />

98<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


»Es gibt Orte, da spürt man<br />

deutlich: Hier geht es mir gut.«<br />

Die innere Mitte beim Yoga<br />

finden oder sein Herz beim<br />

Wandern an die grandiose<br />

Bergkulisse verlieren – im<br />

Forsthofgut verbringt man den<br />

Tag ausschließlich mit Dingen,<br />

die einem guttun.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

99


SALZBURGER LAND | Forsthofgut<br />

Keine Sorge, der Hirsch im<br />

Gehege oben links und die<br />

Skifahrer auf der Piste können<br />

nicht in die Sauna lugen. Im<br />

waldSpa kann man sich ganz<br />

auf sich konzentrieren.<br />

Mit ausgesuchten Materialien aus den alpinen Wäldern und natürlichen<br />

Inhaltsstoen aus der Region ist auch hier die Natur deutlich<br />

spürbar. Das waldSpa ist ein Adults-only-Bereich – auf 5.700 Quadratmetern.<br />

Die große Altholzsauna mit Blick auf das Wildgehege sowie<br />

Kräuter- und Dampfbäder und Biosaunen versprechen tief gehende<br />

Wohltat. Ruhesuchende können im Außenpool (natürlich auch beheizt<br />

im Winter) mit Bergblick neue Kraft tanken, im Whirlpool am<br />

Waldesrand relaxen oder einen Sprung in den Badesee wagen.<br />

Auch toll: das Onsen-Ritual. Das einzigartige Wasch- und Reinigungsritual<br />

ist fernöstlich inspiriert und entstammt der japanischen<br />

Badekultur. Onsen ist das japanische Wort für heiße Quelle und steht<br />

für vollkommene Entspannung. Das 42 Grad warme Wasser, in Verbindung<br />

mit heißen Dämpfen, sorgt für eine beruhigende Atmosphäre<br />

und Erholung. Ein klassisches Onsen-Ritual besteht aus den fünf Stufen<br />

»Reinigen, Besinnen, Eintauchen, Trocknen und Ruhen«. Klingt<br />

nach einem Ritual, das alle gestressten Gemüter gebrauchen können.<br />

Und so ist es dann auch. Glücklicherweise gibt es eine Anleitung –<br />

nicht eder ist schließlich rm in fernöstlichen Traditionen.<br />

Nach dem Baden ist ein wichtiger Bestandteil des Ablaufs das sorgfältige<br />

Abtrocknen mit einem kleinen (!) Handtuch. Zum Ausklang<br />

geht es in den Ruheraum, der einen faszinierenden Blick auf die Leoganger<br />

Steinberge bietet. Hier kann man das Ritual noch einmal auf<br />

sich wirken lassen. Mit einem Tee oder genügend Wasser wirkt der<br />

wärmend-wohlige Eekt des nsen-Rituals noch länger nach.<br />

Natürlich kann man auch Behandlungen und Massagen buchen. Wer<br />

mag, kann diesen Service auch an einer romantischen Waldlichtung in<br />

Anspruch nehmen. Immerhin trägt diese bezaubernde Oase der Ruhe<br />

den Namen waldSpa.<br />

Und was macht der Nachwuchs in der Zeit? Sollte der noch im<br />

Kids-Club-Alter sein, lässt sich das nur von Herzen empfehlen. Selten<br />

habe ich so viel Liebe bei der Einrichtung, den kreativen Entfaltungsmöglichkeiten<br />

oder dem kindergerechten Schwimmbad gesehen. Ob<br />

Atelier im Malerkittel oder Rutschspaß in Badehose – die Kinder werden<br />

es lieben.<br />

Und wie hat es meine Oma schon gewusst, Schwimmen macht<br />

hungrig. Und Hunger ist im Forsthofgut – und zwar nur dort, nicht<br />

dass wir uns falsch verstehen – auch ein Gefühl der Vorfreude. Denn<br />

hier wird ganz nach der Devise »Gutes Essen macht nicht nur satt. Es<br />

macht glücklich.« serviert. Viel Wert wird dabei auf die Zutaten gelegt.<br />

Die Bioprodukte haben einen Bezug zur Region. Entweder sie stammen<br />

aus der eigenen Landwirtschaft oder werden von Lieferanten aus<br />

der Nachbarschaft bezogen. Brutal lokal eben. Für den Gast heißt das<br />

kulinarische Feinheiten ohne schlechtes Gewissen und pure Gaumenfreude<br />

rund um die Uhr.<br />

Abends werden mehrere Gänge serviert und der Büfettbereich ist<br />

für eine überdimensionale Salatbar und äsetheke geönet, nachmittags<br />

gibt es ein Strudelbüfett und morgens ein verpackungsfreies Frühstücksbüfett<br />

par excellence – mit dem schönen Namen Genussmarkt.<br />

Wer hier nicht fündig wird, muss eigenartige Geschmacksvorlieben<br />

haben. Denn mir würde jetzt spontan nichts einfallen, was man als<br />

Gast vermissen könnte. Es gibt beispielsweise einen Raum nur für<br />

Brot, Brötchen, Croissants und andere Gebäckformen. Eine Saftbar mit<br />

hausgemachten Smoothies und hauseigenem Quellwasser. Bei einem<br />

derartigen Frühstück steigt auch schon die Motivation am Morgen.<br />

Auch bei der Dinnertime heißt es: Bitte wählen. Es gibt fünf gemütliche<br />

Stuben und zwei exklusive À-la-carte-Restaurants. Gekocht<br />

wird immer nach drei Küchenlinien: alpin, vegan und lokal. Allerdings<br />

darf man auch gerne die Menüs miteinander kombinieren.<br />

Und wer Lust hat, dem Küchenmeister in die Töpfe zu schauen,<br />

der kann im Gourmet-Restaurant »geht. gut essen.« himmlische Gerichte<br />

genießen und dabei eventuell noch etwas lernen.<br />

Und ich, ich habe auch etwas gelernt. Und zwar, dass auch ein<br />

Haus mit Tradition – seit 1617 lässt sich die Historie des Forsthofguts<br />

nachverfolgen – mich alte Reiseredakteurinnenseele noch überraschen<br />

kann. Und wie es der Zufall so will, sehe ich bei der Abreise, dass<br />

nun auch eine Reithalle erönet hat. Wer mag, kann Ausritte in die<br />

Natur buchen oder Reitstunden drinnen und draußen nehmen. Eine<br />

Bereicherung, die nicht passender sein könnte, denn schließlich spielt<br />

das Glück im Forsthofgut eh eine ganz besondere Rolle. Da gehört der<br />

Rücken der Pferde einfach auch dazu.<br />

INFO<br />

Naturhotel Forsthofgut. Hütten 2, 5771 Leogang,<br />

Tel. +43 6583 8561-559. www.forsthofgut.at<br />

Die Nacht kostet € 200 p. P. inkl. ForsthofgutKÜCHE,<br />

Teilnahme am Aktivprogramm und Saalfelden Leogang Card<br />

Fotos: p@matter-digital.com (2), Lorenz Marko 2016@LOEWENZAHM.AT, Hasselblad H3D, Forsthofgut<br />

100<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


HOTEL<br />

PUDELwohl<br />

Nicht nur wir Menschen möchten auf Reisen verwöhnt werden, auch unsere Vierbeiner. Damit meinen<br />

wir jetzt nicht nur Leckerlis ohne Ende und lange Strandspaziergänge zum Austoben, sondern einen<br />

Besuch im Spa. Seit letztem Jahr hat im Nobu Ibiza Bay auf Ibiza ein Hunde-Spa eröffnet, das erste<br />

Hunde-Hotel-Spa auf den Balearen. Von einer feuchtigkeitsspendenden Pfoten-Massage über ein<br />

entspannendes Facial bis hin zu einer Ganzkörperbehandlung sowie einen köstlichen Doggy<br />

Latte nach der Behandlung werden die tierischen Spa-Gäste umsorgt vom Kopf bis zu den Pfoten.<br />

Die Hunde-Behandlung kostet € 45. www.nobuhotelibizabay.com/wellbeing/dog-spaw<br />

DU HAST<br />

DOCH DIE<br />

LAMPE AN<br />

Ganz große Dekoliebe: Die<br />

coolen Leuchten des jungen,<br />

italienischen Designduos<br />

Nava + Arosio sind ebenso<br />

besonders wie ausdrucksstark.<br />

Ihre Kompositionen<br />

aus Mündern, Nasen, Ohren<br />

und Augen entweder in Form<br />

von Aufhängungen oder als<br />

Wandkompositionen sind ein<br />

absoluter Hingucker. So verwandeln<br />

sich die heimischen<br />

Wände in ein Boutiquehotel.<br />

»Visio« lighting collection by<br />

Masiero, Preis auf Anfrage.<br />

www.masierogroup.com<br />

Fotos: Nobu Hotel Ibiza Bay(2), Villa Ponta Melagrana Loris Casonato Photography<br />

Man braucht nur einen Nachmittag,<br />

um das kleine Land Montenegro<br />

zu durchqueren. Doch es bietet<br />

so viele besondere Ecken, dass<br />

man sich lieber Zeit nimmt, um<br />

es zu erkunden – und in die neue<br />

Fünf-Sterne-Villa Ponta Melagrana<br />

im charmanten ischerdorf rno<br />

eincheckt. Am besten nimmt man<br />

neben seiner Familie gleich auch<br />

noch Freunde mit, denn in der Villa<br />

nden ste in elf Schlafzim<br />

mern Platz. So vergehen die Tage<br />

mit einem Full-Service-Spa, einem<br />

Team von Privatköchen, direktem<br />

Zugang zum Meer, einem Innenpool<br />

und einem nnitool, von dem<br />

aus man einen wunderschönen<br />

Blick über die türkisfarbene Adria,<br />

die Halbinsel Sveti Stefan und die<br />

Insel Sveti Nikola hat. Preis für die<br />

exklusive Anmietung von bis zu<br />

sechs Schlafzimmern ab € 5.600 pro<br />

Nacht. www.pontamelagrana.com<br />

Have a break. Have a villa.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

101


HOTEL<br />

GRAND HOTEL LES TROIS ROIS Basel<br />

102 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


WO KÖNIGE WOHNEN<br />

UND KÖNIGINNEN ZU<br />

BESUCH KOMMEN<br />

Das Grand Hotel Les Trois Rois ist nicht nur das erste,<br />

sondern auch das eleganteste Haus im schweizerischen<br />

Basel. Die Lage direkt am Rhein, beeindruckende Tage<br />

und Nächte in ihrer Juniorsuite sowie die Cocktail<br />

Experience haben <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin Simone<br />

Sever unvergessene Momente geschenkt.<br />

Der Blick klettert immer höher, Stockwerk um Stockwerk<br />

zieht er sich an gigantischen Blumengestecken, marmornen<br />

Säulen und schmiedeeisernen Treppengeländern entlang,<br />

den kristallenen Lüstern entgegen. Das weiche und<br />

schmeichelnde Oberlicht erhellt das gesamte Atrium. Das Entrée des<br />

Grandhotels Les Trois Rois in Basel wird Königen und Königinnen<br />

mehr als nur gerecht. Immer schon kamen royale Gäste: Königin Elisabeth<br />

II. von Großbritannien, Elisabeth Königinmutter von Belgien,<br />

König Faruk von Ägypten, Prinz Rainier von Monaco, Kaiserin Michiko<br />

von Japan. Nun ja, und nun komme ich. »Grüezi, Frau Sever, willkommen<br />

im Les Trois Rois.« Als kleine Aufmerksamkeit des Hauses<br />

wird mir eine weiße Rose überreicht. Welch königliche Begrüßung.<br />

SCHWEIZER PRÄZISION<br />

Der Check-in läuft rund und geschmeidig, einem Schweizer Uhrwerk<br />

gleich. Meine Juniorsuite wartet bereits. Auf der Fahrt im Lift darf ich<br />

auf einer Sitzbank Platz nehmen, und der livrierte Boy bringt mich<br />

sicher in den ersten Stock. Federnd auf wolkengleichen Teppichen –<br />

nicht ohne immer wieder einen Blick auf die Lüster zu werfen, die nun<br />

greifbar nah sind –, schreite ich meiner Juniorsuite 115 entgegen. Der<br />

Hotelschlüssel ist standesgemäß, mit Quaste. Schwer in der Hand.<br />

Keine schlichte Keycard, die man später in Portemonnaie oder Tasche<br />

suchen muss. Diese Schlossschönheit gibt man an der Rezeption ab.<br />

Angemessen und so, wie es sich für ein Grandhotel gehört.<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

103


HOTEL<br />

Einer Erleuchtung gleicht<br />

das, was im Restaurant<br />

Cheval by Peter Kogl auf<br />

die Teller gezaubert wird.<br />

Eben feinste Küche auf<br />

Sterneniveau.<br />

ART DÉCO TRIFFT AUF KLASSIZISMUS<br />

UND MODERNSTE TECHNIK<br />

Die schwere Tür zu meiner zum Rhein hingewandten Suite erönet<br />

mir ein luxuriöses Ambiente abseits aller modernen Hotel-Lounges,<br />

Zimmer und Suiten. Ich trete ein in eine elegante atmosphärische<br />

Wohnwelt, deren Wände mit blauen Seidentapeten bezogen sind und<br />

die mich mit edlen Hölzern augenblicklich in den Bann vergangener<br />

Epochen zieht. Art déco trit auf lassizismus und ist doch im Hier<br />

und Jetzt angekommen, denn modernste Technik lässt keinen Wunsch<br />

oen. Raumtemperatur und Licht können zentral am Wandpanel gesteuert<br />

werden. Im schwarz-weiß marmorierten Bad überrascht eine<br />

hochmoderne japanische Toilette mit Fernbedienung. Der mit Leder<br />

bezogene Schreibtisch ist mit allem ausgestattet, was für digitales Arbeiten<br />

benötigt wird. Doch mal im Ernst, wer mag hier arbeiten, wenn<br />

draußen unter dem Balkon der Rhein so gemächlich dahinießt, dass<br />

man am liebsten hineinspringen würde? Der Blick hin zur Mittleren<br />

Brücke und die alles überragenden Roche-Türme der Architekten Herzog<br />

& de Meuron auf der anderen, der leinbasel-Seite, zeigen eine<br />

geradezu romantische Silhouette.<br />

MENSCHEN IM HOTEL<br />

Das Grandhotel Les Trois Rois ist ein Ort der Begegnungen. Ein Ort,<br />

um Menschen zu beobachten: Besucher, die den Auftritt zelebrieren<br />

und vielleicht zum Lunch im Licht der Sonne in der »Brasserie Les<br />

Trois Rois auf der Terrasse direkt am Rhein Platz nehmen. Wonach<br />

steht der Sinn? Ein Glas Champagner, dazu eine Portion tartare de<br />

buf, das bei vielen Gästen so geschätzte Beef Tatar? der die Damen<br />

und Herren, die zum Afternoon Tea kommen, der hier very British<br />

serviert wird – mit verführerischen östlichkeiten, delikaten Sandwiches<br />

und süßem Gebäck. Natürlich die Hotelgäste aus aller Welt, die<br />

die schweizerische Höichkeit und Perfektion zu schätzen wissen und<br />

die mit einem zufriedenen Lächeln in der Lobby sitzen oder staunend<br />

im Atrium stehen. nd last, but not least auch die Geschäftsleute,<br />

die am frühen und auch späteren Abend noch einen Drink in der gediegenen<br />

Bar nehmen. Ohnehin ist das atmosphärische Ambiente der<br />

Bar so herrlich klassisch. In den tiefen ledernen Chestereld-Sesseln<br />

schmecken die erlesenen Cocktailkreationen des besten Bartenders<br />

der Schweiz 2018, Head Bartender Adriano Volpe, gleich noch mal so<br />

gut. So avanciert die »Les Trois Rois Bar« ganz nebenbei zum Hotspot<br />

der Dreiländerverständigung, denn in dieser Bar kommt man ins Gespräch.<br />

Ein echter Geheimtipp ist die »Cocktail Experience« mit Adriano<br />

Volpe, die die Geschmacksknospen auf der Zunge in Verwirrung bringt.<br />

Die aufregenden Rezepte des Barchefs, die mal mit Gin, mal mit Wodka,<br />

mal heiß und mal kalt und in ombination mit einem Foodpairing<br />

sämtliche Geschmackssinne schärfen, sind wahre liuid Dreams. Das<br />

weiß auch die Fanschar, die gern am Abend direkt am Tresen Platz<br />

nimmt. Denn Volpes Drinks sind denitiv unstwerke.<br />

KOCHENDE KUNST<br />

unst auf den Teller zaubert im Haus Peter ogl im Restaurant Cheval<br />

Blanc by Peter ogl, das nicht nur mit drei Michelinsternen, sondern<br />

zudem mit 19 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet wurde. Hier werden<br />

Gaumen und Auge zeitgleich und auf hohem Niveau verwöhnt.<br />

Mediterran und asiatisch. Die Menüs kommen in fünf oder auch sechs<br />

Gängen: Entenleber, Ananas und grüner Pfeer, bretonischer Hummer<br />

Chteau Chalon und sietra-aviar oder Roastbeef vom apanischen<br />

Wagyu-Rind. Es kocht die unst.<br />

In der Stadt mit der höchsten Museumsdichte des Alpenlands ndet<br />

sich unst an beinahe eder Ecke und in großer Vielfalt. Auch das Les<br />

Trois Rois trägt seinen mobilen unstteil dazu bei. Wer das Glück hat,<br />

zu den illustren und besonderen Gästen des Hauses zu zählen – zu denen<br />

royaler Herkunft etwa oder denen, die sich zumindest so fühlen –,<br />

der kommt eventuell in den Genuss, mit dem fahrenden unstwerk,<br />

dem Hotel Bentley inklusive Chaueur, eine Runde zu drehen. Die<br />

auällige Luuskarosse wurde im Zuge einer Schülerkunstaktion bunt<br />

bemalt und ist eine echte Institution in Basel.<br />

RHEINTREIBEN<br />

Ein weiteres Merkmal, das zu Basel gehört wie Schnee auf die alpinen<br />

Bergspitzen, ist das Rheinschwimmen. Am besten man fragt vorher im<br />

Hotel nach dem Wickelsch, einer Art Paarung aus Rucksack, Luftballon<br />

und issen. In diesem Fischli verstaut man seine trockene leidung<br />

und springt samt Luftkissen hinein in den Rhein und lässt sich treiben.<br />

Die unst des Treibenlassens lässt sich in Basel perfektionieren,<br />

denn Basel im Sommer hat diese ganz spezielle Atmosphäre, die besonders<br />

am Abend zur blauen Stunde und wenn die Lichter der Stadt<br />

leuchten, spürbar ist. Dann ist das Lachen der Menschen am Flussufer<br />

auf der anderen Seite bis auf den Hotelbalkon der Junior Suite 11 zu<br />

hören. An der Fassade werden aus den Schatten der schmiedeeisernen<br />

Balkongeländer unststücke. Licht und Schatten, die Hitze des Sommers,<br />

die Schönheit des Jetzt. Das Les Trois Rois in Basel schenkt auch<br />

in diesen privaten Momenten puren Genuss.<br />

INFO<br />

Grand Hotel Les Trois Rois. Blumenrain 8, 4051 Basel, Schweiz,<br />

Tel. +41 61 260 5050, 101 Zimmer und Suiten. Eine Nacht im DZ<br />

für zwei Personen ab € 678, www.lestroisrois.com/de<br />

Fotos: Les Trois Rois (3), Geri Born Schweizer Illustrierte (2), Kapreski/Shutterstock.com<br />

104<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Lieblingsplätze gibt es im Les Trois Rois einige: Ob nun im sprudelnden Jacuzzi auf der Dachterrasse mit Blick über das schlafende Basel<br />

oder in einem der herrschaftlichen Zimmer, die in vergangene, glamouröse Zeiten versetzen.<br />

winter/frühjahr <strong>2023</strong><br />

105


HOTEL<br />

BILDERBUCH PROVENCE<br />

Links und rechts stehen sie<br />

Spalier, diese typisch konisch in den<br />

Himmel ragenden Zypressen, die der<br />

französischen Provence so unheimlich<br />

gut stehen. Sie sind das Begrüßungskomitee<br />

im Fünf-Sterne-Hotel<br />

Coquillade Provence Resort & Spa<br />

für <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin<br />

Simone Sever. Bonjour ma belle!<br />

Manche Orte verzaubern von der allerersten Sekunde. Auch<br />

dann, wenn man sich immer ganz andere Bilder und Farben<br />

im Kopfkino vorgestellt hat. Denn wer hat nicht die<br />

Lavendelfelder-Bilder vor Augen, wenn er an die Provence<br />

denkt? Nur blüht der Lavendel nicht das ganze Jahr über, sondern<br />

lediglich im Sommer. Von Mitte Juni bis Mitte August taucht<br />

er die Landschaft in die Farbe Lila und verströmt seinen betörenden<br />

Duft. Wer im Mai im Süden Frankreichs unterwegs ist, für den färben<br />

sich die Wiesen rund um das Coquillade Provence Resort & Spa, ein<br />

ehemaliges Dorf im Herzen des Luberon, in Klatschmohnrot. Knallrote<br />

Felder, wohin das Auge blickt. Zeit, den Film vor dem inneren Auge<br />

neu einzufärben.<br />

Doch leuchtende Farben, das ist längst nicht alles, womit die Provence<br />

auftrumpfen kann. Die provenzalische Landschaft verwöhnt zudem<br />

mit sanften Hügeln und den Weinreben der lokalen Weine, die<br />

hier so herrlich und geschmackvoll in der Sonne reifen. Olivenbäume<br />

stehen knorrig und kräftig in ganzen Bataillonen in Reih und Glied.<br />

Ach, und die Pinien, wie die duften! Die Szenerie ist ein bisschen so,<br />

als tauche man ein in die Bilderwelt Paul Cézannes. Und exakt diese<br />

reale Bilderwelt ndet sich auch im Couillade Provence Resort &<br />

Spa, das seine Gäste mit der hohen Kunst der Gastfreundschaft und<br />

einem echten Picasso gleich rechts in der Lobby begrüßt.<br />

Es ist so ruhig am Abend und in der Nacht, dass die Stille geradezu<br />

ohrenbetäubend ist. Das Wohlgefühl in meinem romantischen<br />

106 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


COQUILLADE PROVENCE RESORT & SPA<br />

Frankreich<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

107


HOTEL<br />

Da liegt was in der Luft! Tipp: Die Fenster in den gemütlichen Zimmern im Landhaus-Schick weit öffnen und den Duft nach Pinien und Lavendel<br />

hineinströmen lassen. Auch am Pool heißt es: Augen zu und provenzalisches Flair in vollen Zügen genießen.<br />

Fotos: xxx<br />

108<br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

frühling <strong>2023</strong>


Tischlein deck dich:<br />

Schöner als inmitten von<br />

duftenden Blumen und<br />

üppigem Grün kann man<br />

kaum dinieren.<br />

Fotos: Coquillade Provence Resort & Spa (3), Kapreski/Shutterstock.com, Gilles Trillard<br />

Zimmer 305 – eines von insgesamt 63 Zimmer und Suiten –, das mich<br />

im französischen Landhausstil verwöhnt, ist auf einer nach oben oenen<br />

Bewertungsskala weit übers Ziel hinausgeschossen. Die Badewanne<br />

und vor allem die allzu wohlduftenden Badezimmer-Accessoires<br />

schreien geradezu nach einem ausgiebigen Schaumbad und stundenlangem<br />

Eincremen. Als mein Kopf endlich ins Kissen gekuschelt liegt,<br />

höre ich draußen das Zirpen der Zikaden. Dann wieder Stille. Wer wie<br />

ich aus der Großstadt kommt, braucht einen Moment, um das hörbare<br />

Nichts zu verinnerlichen und sich daran zu gewöhnen. Erst dann setzen<br />

Ruhe und Entspannung ein. Aber dann strahlt die Provence pures<br />

Zen aus.<br />

Bodentiefe Sprossentüren erlauben den Blick hinaus unter das<br />

begrünte Laubendach. Die Morgensonne lockt zum Spaziergang. Im<br />

Tal hängt tief der Morgentau, der Pool ist noch menschenleer und die<br />

Wasseroberäche ungestört – zumindest bis ich hineinspringe und<br />

ganz allein Bahn um Bahn schwimme. Ein Springbrunnen spuckt<br />

Wasserbögen. Ich kann beobachten, wie sich der Morgennebel langsam<br />

auöst. Zeit für ein französisches Frühstück im Restaurant Les<br />

Vignes«, einem von insgesamt drei Restaurants, die den Gast des Coquillade<br />

Provence Resort & Spa verwöhnen: Café au Lait, Baguette,<br />

Croissants, Fromage, frisches Obst und hoteleigener Honig, der noch<br />

in den Waben klebt. Es fehlt an nichts. Der Blick hinaus auf die Weinberge<br />

ist ein Extra-Appetithappen.<br />

Am Mittag trit Italien auf Frankreich, denn im La Cipressa<br />

schmeckt das Dolce Vita ganz ausgezeichnet. Die legendären Pizzen<br />

scheinen aus dem Vorzeigebilderbuch zu sein und sind nicht nur fotogen,<br />

sondern auch über alle Maßen schmackhaft. Ich freue mich über<br />

das Beef Tartare, das am Tisch zubereitet wird und mit Anchovis, Kapern,<br />

Worcestershiresauce und Tabasco perfekt und bildschön hergerichtet<br />

wird.<br />

Es ist Zeit, sich die Umgebung ein bisschen näher anzuschauen.<br />

Am Fuße des Luberon liegen die Ockerberge von Roussillon. Das kleine<br />

verschlafene Dörfchen ist sicherlich der landschaftliche Höhepunkt<br />

der Region. Es locken charmante Lädchen, in denen es allerlei hübsche<br />

und lokale Souvenirs zu erstehen gibt. Oder man setzt sich einfach<br />

herrlich französisch mit einem Glas Wein oder einem Café au Lait und<br />

beobachtet die vorbeispazierenden Menschen. Wer bis zum Sonnenuntergang<br />

bleibt, kommt in den Genuss, die feuerroten Landschaften<br />

ganz besonders leuchten zu sehen.<br />

Am Abend hat Gott in Frankreich im Les Vignes gekocht und<br />

serviert die Provence auf dem Teller: Gemüse à la Provencal mit Kalb-<br />

eischfüllung und frischen räutern aus dem hauseigenen räutergarten.<br />

Dazu ein Coquillade Cuvée Rosé vom hauseigenen Weingut<br />

Aureto, den es ausschließlich im Hotel gibt. Savoir-vivre, wie es wohl<br />

besser kaum geht. Die Provence erfüllt so ganz nebenbei alle Klischees.<br />

Alle? Nun ja, eines fehlt wohl noch, und das wird am nächsten<br />

Nachmittag zum verbindenden Moment der Gäste. Auf dem Plan:<br />

Pétanque oder Boule. Dieses dem Boccia ähnliche Spiel, bei dem die<br />

Spieler mit handgroßen schweren Kugeln werfen und so nah wie möglich<br />

an eine kleine Kugel herankommen müssen, gehört zu Frankreich<br />

wie die Escargots und das Baguette und in diesem Fall ebenso wie der<br />

Coquillade Cuvée Rosé, der im Eiskübel am Spielplatz bereitsteht. Die<br />

Partie ist ein voller Erfolg, und in der Laliue Bar ist es am frühen<br />

Abend deutlich voller und lauter als sonst.<br />

Von jeder Reise nimmt man Erinnerungen mit nach Hause. Geschichten<br />

und Eindrücke, die gesammelt wurden. Erfahrungen, die<br />

vorher noch unbekannt waren. Freundschaften, die einen Anfang nahmen.<br />

Aus dem Coquillade Provence Resort & Spa nehme ich außerdem<br />

zwei Flaschen von dem herrlichen Coquillade Cuvée Rosé, die<br />

Hand and Bodylotion Rose et Marius, die tatsächlich Vin Rosé als<br />

Inhaltssto hat und wohl deswegen so verlockend für meine Nase duftet,<br />

und das Kopfkissen mit. Ja, das Kopfkissen darf ich tatsächlich als<br />

Geschenk des Hauses mitnehmen und darauf fortan in meinen eigenen<br />

vier Wänden von herrlich entspannten Tagen im Coquillade Provence<br />

Resort & Spa und von der anstehenden Lavendelblüte träumen.<br />

INFO<br />

Coquillade Provence Resort & Spa. Hameau Le Perrotet,<br />

84400 Gargas, Frankreich, Tel. +33 490 7471 71,<br />

www.coquillade.fr, 63 Zimmer und Suiten, Doppelzimmer mit<br />

Frühstück ab € 750<br />

winter/frühjahr frühling <strong>2023</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

109


HOTEL<br />

Foto: Marriott International<br />

THE ST. REGIS Cairo<br />

110 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>


text & fotos<br />

Marie Tysiak<br />

LUXUSOASE<br />

AM UFER DES NIL<br />

Redakteurin Marie Tysiak hatte Kairo schon lange auf ihrer Bucketlist –<br />

vor allem wegen der Pyramiden von Gizeh. Und auch wenn das Chaos<br />

Kairos etwas gewöhnungsbedürftig ist, hat die Stadt viel zu bieten – von<br />

antik bis modern. Sie hat für uns auch gleich die perfekte Rückzugsoase der<br />

Megametropole entdeckt: das The St. Regis Cairo.<br />

Es sind nur gut vier Stunden Flug von Frankfurt, und doch bin<br />

ich in einer ganz anderen Welt. Kairo erschlägt mich sofort.<br />

Schon auf der ersten Fahrt vom Flughafen ins Hotel wird<br />

mir bewusst: Die größte Stadt der arabischen Welt und die<br />

größte Metropolregion Afrikas erschließt sich einem nicht sofort, man<br />

muss sie sich erarbeiten. Auf den ersten Blick ist die Metropole eine<br />

Ansammlung abgerockter Bauten, dazwischen Straßen mit Verkehrschaos;<br />

Motorräder schlängeln sich an rostigen Vans vorbei, die sich<br />

wiederum hupend Meter für Meter Asphalt erkämpfen.<br />

Es dämmert. Zu meiner Linken der längste Fluss der Welt. Die<br />

beleuchteten Fassaden des gegenüberliegenden Ufers spiegeln sich darin.<br />

Mein Tai biegt rechts in eine Auahrt ein. Ein Herr im Frack<br />

önet meine Tür und begrüßt mich mit einem breiten Lächeln: Marhaba.«<br />

Ich blicke nach oben. Auf den ersten Blick ist<br />

das Hotel eines von vielen Hochhäusern am Ufer<br />

des Nils. Doch beim genauen Hinsehen beeindruckt<br />

die Architektur ungemein. Mit 36 Stockwerken ist<br />

es eines der höchsten Gebäude des Landes. Designt<br />

von Stararchitekt Michael Graves und mit 136 Metern<br />

ähnlich hoch wie die Pyramiden in Gizeh. Zwischen<br />

all dem Smog und Chaos ndet man hinter<br />

der gläsernen Drehtür zeitlosen Luxus und Ruhe. Es<br />

funkeln Kronleuchter, hier und da goldene Akzente<br />

und selbstverständlich Marmor. Dennoch wirkt es<br />

nicht überladen. Ganz im Gegenteil: Das Luxushotel<br />

ist eine Oase, die mein geschätzter Rückzugsort<br />

im Gewusel der Großstadt werden wird.<br />

Erst einmal langsam ankommen. Wo würde das besser gehen als an<br />

der Bar? Ich gönne mir einen berühmten Bloody Mary, schließlich wurde<br />

der Cocktail in einem St. Regis Hotel erfunden. Hier in Kairo wird<br />

er mit Hibiskusblüte serviert – köstlich! Ich kann von der Bar – wie<br />

von fast überall im Hotel – zuschauen, wie die letzten Boote auf dem<br />

Nil ihre Häfen ansteuern und die Sonne dramatisch hinter den Hochhäusern<br />

verschwindet. Der Ausblick auf die Hauptstadt Ägyptens ist<br />

phänomenal. Doch die Stadterkundung muss noch warten, denn erstmal<br />

freue ich mich auf das weiche King-Size-Bett in meinem stilvollen<br />

Delue Room. Der Bell Boy hat bereits meinen oer mit einem goldenen<br />

Gepäckwagen hergebracht und platziert. Der Turndown-Service<br />

war auch schon da. Die Bettdecke ist zum Reinschlüpfen umgeschlagen,<br />

die gemütlichen Slipper stehen für mich bereit. Vielleicht mag ich<br />

doch noch ein Bad nehmen? Das Badesalz duftet so<br />

herrlich – und schon drehe ich die silbernen Hähne<br />

auf, und das dampfende Wasser strömt Entspannung<br />

pur in die große, marmorne Badewanne. Statt<br />

Buch entscheide ich mich für den Fernseher, der in<br />

der optimalen Höhe hängt – für Badende. Für mich<br />

gehört das Zappen durch internationale TV-Kanäle<br />

zum Ankommensritual in einem Hotel dazu. Zu<br />

Hause besitze ich nicht mal einen Fernseher. Und so<br />

schwirren bereits englische Gedankenfetzen in meinem<br />

Kopf, als ich endlich butterweich in den Kissen<br />

versinke.<br />

Am nächsten Morgen schiebe ich die schweren<br />

Vorhänge der bodentiefen Fenster beiseite. Der<br />

frühling <strong>2023</strong><br />

111


HOTEL<br />

Würzig: 1934 wurde der Bloody Mary in der Bar des The<br />

St. Regis Hotel New York erfunden. Im St. Regis Cairo wird<br />

er mit Hibiskusblüte verfeinert – köstlich. Danach hat man<br />

es auch nicht mehr weit zum kuscheligen King-Size-Bett.<br />

Himmel ist blau, etwas Smog hängt zwischen den riesigen Gebäuden auf der<br />

anderen Seite. Gerade legt eine Feluke, das typisch arabische Segelboot, ab,<br />

um sich nach Norden gen Nildelta aufzumachen. Unter mir im Pool, auf der<br />

Außenterrasse des The St. Regis Cairo, zieht eine Frau langsam ihre Bahnen.<br />

Das will ich auch Ich nehme den letzten Schluck des aees, den mir mein<br />

Butler zum Aufwachen gebracht hat, und schlüpfe in meinen Badeanzug.<br />

Und so bin ich schon sichtlich erfrischt und hungrig, als ich das La Zisa<br />

auf der siebten Etage betrete, eines von insgesamt drei Restaurants des Luxushotels.<br />

Nicht nur der Ausblick ist mal wieder grandios. Während man<br />

mittags und abends hier italienisch speist, wird morgens im La Zisa aufgefahren.<br />

Das Buet ist sensationell. Wirklich, es fehlt an nichts. Eier in allen<br />

Varianten. Mezze. Brotsorten zum Abwinken. Kuchen und Pastries. Eine<br />

Pancake-Station. Süßes, Salziges, Warmes, Kaltes. In Kairo kommen Ein-<br />

üsse aus aller Welt zusammen. Somit bleibt auch kein ulinarik-Wunsch<br />

oen, dazu der sanfte Nil hinter den großen Fensterfronten. Herrlich. Nun<br />

bin ich endlich bereit, mich in der Metropole zu verlieren.<br />

Schon nach wenigen Stunden verschluckt einen Kairo. Die Stadt kann<br />

so unbarmherzig in ihrer Hektik sein, die Luft wird dünn – tatsächlich muss<br />

ich mich daran erst langsam gewöhnen. Aber was für ein Ort, an dem die<br />

Kulturen und Religionen Afrikas und der Welt zusammenkommen, die Wiege<br />

des antiken Ägyptens an der Lebensader des Nils. Es fasziniert, dass hier<br />

schon vor Tausenden von Jahren die Ägypter lebten, arbeiteten, musizierten<br />

– und ihre Pharaonen mumizierten. Der Anblick der Mumien im<br />

Museum of Egyptian Civilization gehört zu den eindrucksvollsten Dingen,<br />

die ich je gesehen habe. Spätestens, als ich vor den gigantischen Pyramiden<br />

von Gizeh am Stadtrand von Kairo stehe, wird mir wie in einem kindlichen<br />

Flashback bewusst: Ja, die Ägypter waren eine echte Hochkultur, die<br />

eines der ältesten Schriftsysteme der Welt entwickelten – und gigantische<br />

Monumente für ihre Könige bauten. Ich kann meinen Blick gar nicht mehr<br />

lösen von diesen Meisterwerken der Architektur. Build for eternity steht<br />

in silbernen Lettern auf dem Eingangstor zum Unesco-Weltkulturerbe der<br />

Pyramiden von Gizeh. Immerhin über viereinhalbtausend Jahre haben die<br />

Cheops-, Chephren- und die Mykerinos-Pyramide und die dazugehörigen<br />

Tempel und Statuen zum Beispiel die berühmte Sphin bis etzt schon<br />

überlebt. Und das einzige erhaltene Weltwunder der Antike birgt noch so<br />

viele Geheimnisse.<br />

Reich an Eindrücken erwartet mich das The St. Regis Cairo. Ich bin wieder<br />

angekommen in meiner Ruheoase. Zur Feier dieses aufregenden Tages<br />

habe ich mir eine Pharaonic Massage im Spa gebucht. Entspannen wie einst<br />

die alten Ägypter. Und anschließend wartet im Restaurant Tianma die moderne<br />

Küche Singapurs in leger-eleganter Atmosphäre mit den besten Dim-<br />

Sums, die ich je gegessen habe. Denn genauso wie in Kairo, so kommt auch<br />

im Hotel die Welt zusammen. Von hier kann ich den Melting Pot Kairos<br />

von innen heraus erkunden. Immer neu auftanken für die aufregenden Tage<br />

in der größten Stadt Afrikas. Und die moderne Metropole ebenso erleben<br />

wie das antike Ägypten. Ja, es lohnt sich, sich Kairo zu erarbeiten und zu<br />

erschließen. Und es gibt keinen besseren Ort dafür als im Herzen der Stadt,<br />

am Ufer des Nils – im The St. Regis Cairo.<br />

INFO<br />

The St. Regis Cairo. 1189 Nile Corniche, Boulaq Num.5, Bulaq, Kairo<br />

www.marriott.com<br />

Das 2021 eröffnete Hotel mit 362 Apartments, Zimmern und Suiten<br />

liegt gleich am Ufer des Nils. Eine Nacht im Superior DZ mit Blick auf<br />

die Altstadt kostet ab € 280 p. P.<br />

Illustration: Kapreski/Shutterstock.com<br />

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IMPRESSUM<br />

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Das Biohotel Schlossgut Oberambach thront in einem prachtvollen Herrschaftssitz<br />

gleich oberhalb des Starnberger Sees mit tollem Blick über den See und das<br />

umliegende Alpenvorland. Wir verlosen einen Aufenthalt für zwei Personen mit<br />

jeder Menge Extras.<br />

Diese Ruhe – stolze 45 Hektar Wald und Wiesen und ein wunderschöner Garten<br />

samt Badeteich umgeben den denkmalgeschützten Herrschaftssitz im oberbayerischen<br />

Münsing. Hier beheimatet: das Biohotel Schlossgut Oberambach mit<br />

nur 40 Zimmern. Ein wahre Ruheoase – ein Aufenthalt hier entspannt nachhaltig.<br />

Dafür sorgen zum Beispiel der kleine Sauna- und Dampfbad-Bereich und das<br />

Vitalzentrum. Das gesamte Hotel ist dabei nachhaltig und die Zimmer allergikerfreundlich<br />

gestaltet. Fast alle Zutaten beim umfangreichen Frühstücksbuffet<br />

oder abendlichen Dinner im Restaurant kommen aus dem eigenen Gemüsegarten<br />

oder den umliegenden Bauernhöfen. Hier wird das Idyll gelebt.<br />

Und weil der Frühling am Starnberger See besonders schön ist, verlosen wir<br />

einen Aufenthalt für zwei Personen im Schlossgut Oberambach. Enthalten sind<br />

zwei Nächte im Doppelzimmer Superior inklusive Frühstück. Doch damit nicht<br />

genug: Die Gewinner genießen ebenso einen Sundowner mit Wein und Snacks,<br />

je eine 30-minütige Massage und je ein E-Bike für einen halben Tag. So geht<br />

Erholung am See! Für die Teilnahme am Gewinnspiel beantwortet bitte eine<br />

Frage unter <strong>reisen</strong>exclusiv.com/gewinnspiel-schlossgut-oberambach<br />

Einsendeschluss ist der 15.06.<strong>2023</strong>.<br />

Fotos: Robert Kittel/Schlossgut Oberambach<br />

erscheint viermal im Jahr bei der<br />

ella Verlag und Medien GmbH<br />

Headquarters Hürth 3<br />

50354 Hürth<br />

Tel.: 02233 460 15-0<br />

Fax: 02233 460 15-24<br />

info@<strong>reisen</strong>exclusiv.com<br />

www.<strong>reisen</strong>exclusiv.com<br />

Chefredakteurin<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

Art Director<br />

Alessandro Riggio<br />

Redaktion<br />

Ulrike Herder, Marie Tysiak,<br />

Frank Störbrauck<br />

Mitarbeitende dieser Ausgabe<br />

Jan Malte Andresen<br />

Simone Sever<br />

Martin Häußermann<br />

Ala Zander<br />

Anzeigenleitung<br />

Susanne Gorny, sg@ella-verlag.com<br />

Anzeigen<br />

Andrea Vogel, av@ella-verlag.com<br />

Marketing & Kooperationen<br />

Claudia Scholz, cs@ella-verlag.com<br />

Korrekturen<br />

Bärbel Philipp, textperlen.de<br />

Titelbild Naail Hussain<br />

Druck Bonifatius, Paderborn<br />

Vertrieb<br />

VU Verlagsunion KG, Hamburg<br />

114


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