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reisen EXCLUSIV Frühjahr 2023

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WEIT WEG | Kapverden<br />

gener Wein serviert werden. 1.000 Weinstöcke wurden<br />

schon nahe der Hotelanlage gepanzt.<br />

Die Zusatzbezeichnung »Eco« hat durchaus ihre<br />

Berechtigung, schließlich verfügt das Ensemble über<br />

eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage, eine eigene<br />

Abwasseraufbereitung und kann sich zumindest teilweise<br />

mit selbst produziertem Solarstrom versorgen.<br />

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit wollte der Hotelgründer<br />

erreichen, indem er die meiste Arbeit am Komplex<br />

von Einheimischen ausführen ließ. So sind die Wege in<br />

der Anlage inseltypisch mit handbehauenen Steinen gepastert.<br />

So auch die spektakuläre Passstraße zwischen<br />

Porto Novo und Ribeira Grande. Dort werden auf 38<br />

Kilometern Strecke 1.400 Höhenmeter überwunden.<br />

Diese Straße wurde ohne schweres Gerät gebaut, als<br />

Hilfsmittel dienten lediglich ein paar Stangen Dynamit<br />

und Schaufeln. Da wundert es dann auch nicht, dass das<br />

1958 begonnene Projekt erst 1984 abgeschlossen wurde.<br />

Wir nutzen die Straßen der Insel und unser Sammeltaxi<br />

nur dazu, um an die Ausgangsorte unserer Wanderungen<br />

zu gelangen. Schließlich ist Santo Antão heute<br />

die Wanderinsel des Archipels schlechthin. Die Redewendung<br />

»abseits der ausgetretenen Pfade« wäre hier<br />

aber verkehrt. Denn das, was wir als Wanderwege nutzen,<br />

sind Eselspfade und Wege für die Einheimischen,<br />

die sich kein Taxi leisten können. Deshalb erntete Alfred<br />

Mandl bei den verantwortlichen Politikern anfangs große<br />

Skepsis, als er den Wandertourismus auf der Insel<br />

propagierte. Menschen, die mit Stöcken gehen, galten<br />

damals als Habenichtse, die der Insel keinen Wohlstand<br />

bringen würden. Doch Don Alfredo, so bezeichneten<br />

ihn die Einheimischen mit einigem Respekt, ließ nicht<br />

locker, erwanderte die Gegend zunächst ohne Karte und<br />

überzeugte die Einheimischen davon, Wandertouristen<br />

zu beherbergen oder zu verköstigen. Das macht nach<br />

wie vor auch Christine Mandl, die Witwe des vor gut<br />

drei Jahren verstorbenen Wanderpioniers. Die gebürtige<br />

Mecklenburgerin betreibt ein Lokal im sattgrünen Paúl-<br />

Tal, baut selbst Gemüse und Gewürze an – und kann als<br />

inzwischen Einheimische Einblicke ins Alltagsleben auf<br />

der Insel geben.<br />

Das kann Nicolin auch und bietet als gebürtiger Kapverdier<br />

nochmals einen anderen Blickwinkel. Er ist unser<br />

Wanderführer, spricht tadellos Englisch und ist in jeder<br />

Hinsicht ein Lichtblick. Der Modellathlet zeichnet sich<br />

nicht nur durch eine profunde Ortskenntnis aus. Die ist<br />

sehr hilfreich, denn die Beschilderung der Wege ist eher<br />

rudimentär. Vor allem aber bringt er eine unfassbare Geduld<br />

mit. Planänderungen, ob sie nun auf Wünschen der<br />

Gäste oder äußeren Umstände beruhen, nimmt der Mittdreißiger<br />

mit stoischer Ruhe zur enntnis und ndet stets<br />

eine praktikable Lösung – auch als wir spontan am letzten<br />

Tag unseres Aufenthalts vom Mamiwata Eco Village nach<br />

Boca de Ambas as Ribeiras wandern wollen, um noch einmal<br />

die Insel auf uns wirken zu lassen. Er weiß, dass man<br />

hier am besten im eigenen Rhythmus unterwegs ist.<br />

INFO<br />

ANREISE Flüge mit TAP von München oder Frankfurt<br />

a. M. über Lissabon nach Mindelo, ab € 560<br />

hin und zurück, www.flytap.com. Santo Antão ist<br />

mit der Fähre erreichbar, die Überfahrt nach Porto<br />

Novo dauert eine Stunde.<br />

ÜBERNACHTEN Mindelo (São Vicente): Hotel<br />

Oasis Porto Grande, DZ ab € 112 mit Frühstück,<br />

www.oasisatlantico.com;<br />

Chã de Igreja (Santo Antão): Mamiwata Eco Village,<br />

nur im Package buchbar, z. B. »Auszeit am Meer –<br />

Entspannung im Mamiwata Eco Village«, zehn Tage<br />

ohne Flug ab € 1.100 p. P. im DZ. Buchbar bei<br />

Reisen mit Sinnen, www.<strong>reisen</strong>mitsinnen.de<br />

Das Wandern ist der<br />

Kapverden-Gäste Lust –<br />

vor allem auf Santo<br />

Antão, der Wanderinsel<br />

schlechthin. Die Belohnung<br />

für den Fleiß:<br />

Sagenhafte Aussichten<br />

wie hinunter auf Boca<br />

de Ambas as Ribeiras.<br />

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