packaging journal 9_2021
Themen der Ausgabe Special: Verpacken von Lebensmitteln und Süßwaren Dauertrend: Lebensmittel nachhaltig verpacken Recycelbare Verpackungsalternative: wachsfreies Bonbonpapier Dynamische Anzeige der Frische von verpackten Lebensmitteln Die besten Produktinnovationen in Glas 2021 ProSweets 2022: Nachhaltigkeit im Fokus Packmittel und Packstoffe: pj-Talk mit Dr. Thorsten Leopold (Henkel) Initiative HolyGrail 2.0 startet neue Testphase Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche Verpackungstechnik: Praxisbericht Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC Digitaldrucklösungen für Kleinauflagen von Arzneimitteletiketten Komplettlösung: Wellpappe bedrucken und stanzen Nachhaltigkeit: Neue kompostierbare und wasserlösliche Materiallösung für Beutel Junge Designer mit ausgezeichneten Mehrwegideen Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen
Themen der Ausgabe
Special: Verpacken von Lebensmitteln und Süßwaren
Dauertrend: Lebensmittel nachhaltig verpacken
Recycelbare Verpackungsalternative: wachsfreies Bonbonpapier
Dynamische Anzeige der Frische von verpackten Lebensmitteln
Die besten Produktinnovationen in Glas 2021
ProSweets 2022: Nachhaltigkeit im Fokus
Packmittel und Packstoffe:
pj-Talk mit Dr. Thorsten Leopold (Henkel)
Initiative HolyGrail 2.0 startet neue Testphase
Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche
Verpackungstechnik:
Praxisbericht Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC
Digitaldrucklösungen für Kleinauflagen von Arzneimitteletiketten
Komplettlösung: Wellpappe bedrucken und stanzen
Nachhaltigkeit:
Neue kompostierbare und wasserlösliche Materiallösung für Beutel
Junge Designer mit ausgezeichneten Mehrwegideen
Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen
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09 | <strong>2021</strong><br />
English summaries<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis C 12,50<br />
TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />
<strong>packaging</strong><br />
<strong>journal</strong><br />
LEBENSMITTEL, SÜSSWAREN<br />
Nachhaltiges Verpacken<br />
voll im Trend<br />
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Rohstoffknappheit und<br />
Kostenexplosion<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Vorsprung mit zukunftsfähigen<br />
Technologien
LIGHTLINE CARTONPACKER<br />
KEIN GRUND MEHR, ENTSCHEIDUNGEN<br />
LÄNGER AUF EIS ZU LEGEN.<br />
PRO SWEETS<br />
KÖLN<br />
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Die lightline-Maschinen von Schubert sind schnell lieferbar und preislich besonders<br />
attraktiv. Mit den vorkonfigurierten Maschinen können sich Hersteller flexibler an Markttrends<br />
anpassen und ihre Time-to-Market deutlich verkürzen.<br />
WAS MÖCHTEN SIE VERPACKEN?<br />
Der LIGHTLINE CARTONPACKER besteht aus einem einzigen kompakten Maschinengestell<br />
und verpackt Schachteln, Dosen, Beutel oder Flaschen in Schachteln und Trays mit<br />
und ohne Deckel, Wrap-around-Kartons und RSC-Kartons. Er bietet eine günstige und<br />
platzsparende Möglichkeit, Verpackungsprozesse mit der effizientesten Technologie<br />
am Markt bei höchster Verfügbarkeit und Verpackungsqualität zu automatisieren.<br />
WELCHER KARTONTYP SOLL ES SEIN?<br />
Die führenden FMCG- und Private-Label-Hersteller der Welt verlassen sich auf Schubert.<br />
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EDITORIAL<br />
Flockdown oder<br />
Lockdown?<br />
Haben Sie auch ein Déjà-vu? Das Jahr <strong>2021</strong> endet so, wie 2020<br />
aufgehört hat. Der einzige Unterschied: Die Zahlen sind noch<br />
besorgniserregender. Ich erspare Ihnen die Schilderung der aktuellen<br />
Coronasituation, zumal sie zum Zeitpunkt, an dem Sie diesen Text<br />
lesen, noch einmal dramatischer ausfallen wird als heute, wo ich diese<br />
Zeilen zu Papier bringe und versuche, meiner Ratlosigkeit Ausdruck<br />
zu verleihen.<br />
Wobei „Ratlosigkeit“ den gegenwärtigen Gemütszustand nur unzureichend<br />
beschreibt. Und ich möchte behaupten, dass es vielen von<br />
Ihnen gerade genauso geht. Zum Ratlossein mischen sich Wut und<br />
Unsicherheit. Wut über so viele, die ihr Impfangebot nicht wahrgenommen<br />
haben. Und über die Politik, die im Nirvana zwischen Wahlkampf<br />
und Regierungswechsel unzählige Möglichkeiten liegen ließ, zu<br />
kommunizieren, organisieren und auf diesen Winter optimal vorbereitet<br />
zu sein. Unsicherheit, weil wir wieder zurückblicken auf ein Wirtschaftsjahr,<br />
das am Ende noch ganz ordentlich zu werden schien, und trotzdem<br />
nun wieder niemand weiß, wie das nächste wohl werden wird.<br />
Ihnen allen wünsche ich von Herzen Kraft und Durchhaltevermögen.<br />
Unsere Branche hat schon viele Herausforderungen gemeistert, sie<br />
wird auch 2022 zu einem ordentlichen Jahr machen.<br />
Ob es wieder zu einem Lockdown gekommen ist, lässt sich heute nicht<br />
abschätzen. Was ich uns auf jeden Fall wünsche, ist ein großflächiger<br />
Flockdown. So nennen wir hier intern den Wunsch nach echtem Schnee.<br />
Übrigens eines der ganz wenigen Produkte, die man nicht verpacken<br />
kann.<br />
Herzlichst<br />
Illustration: Alexander Lysenko/shutterstock<br />
Ihr Jan Malte Andresen<br />
09 | <strong>2021</strong>
INHALT<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
06 News kompakt<br />
12 Titelstory Optimiertes Design und neue Funktionalität für Pharmaverpackung<br />
SPECIAL VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
15 Dauertrend: Lebensmittel nachhaltig verpacken<br />
16 Werkstoffkompetenz und technologische Expertise für nachhaltiges Verpacken<br />
PROSWEETS<br />
19 ProSweets 2022: Nachhaltigkeit im Fokus<br />
22 Syntegon Technology – Verpackungslösungen für Schokolade in Papier<br />
21 Theegarten-Pactec – Option Brieffaltung integriert<br />
22 LoeschPack – Neue Kombiline für Schokoladenverpackung<br />
23 Sacmi Packaging &Chocolate – Effektiv Einwickeln und Verpacken<br />
24 Lidl und Kaufland führen Silphie-Verpackungen ein<br />
24 Recycelbare Verpackungsalternative: wachsfreies Bonbonpapier<br />
25 Monomateriallösung für Unterbahnen in thermogeformten Verpackungen<br />
26 Effizientes Warenmanagement von Produkte mit variablem Stückgewicht<br />
28 Erforscht: Dynamische Anzeige der Frische von verpackten Lebensmitteln<br />
29 Die besten Produktinnovationen in Glas <strong>2021</strong><br />
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
34 <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk mit Dr. Thorsten Leopold (Henkel):<br />
Drei Zahlen – Große Ziele<br />
38 Initiative HolyGrail 2.0 startet neue Testphase<br />
40 Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche 1:<br />
Wie entwickelt sich der Papiermarkt?<br />
44 Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche 2:<br />
Stimmen aus den Verbänden<br />
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<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> 09 | <strong>2021</strong><br />
09 | <strong>2021</strong><br />
English summaries<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis C 12,50<br />
<strong>packaging</strong><br />
TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />
LEBENSMITTEL, SÜSSWAREN<br />
Nachhaltiges Verpacken<br />
voll im Trend<br />
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Rohstoffknappheit und<br />
Kostenexplosion<br />
<strong>journal</strong><br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Vorsprung mit zukunftsfähigen<br />
Technologien<br />
ÜBERARBEITETE<br />
PHARMAVERPACKUNG<br />
FÜR DR. PFLEGER<br />
Pöppelmann FAMAC ist spezialisiert<br />
auf die Entwicklung und Serienproduktion<br />
kundenspezifischer Verpackungen<br />
aus Kunststoff unter Einhaltung der<br />
GMP-Standards, wie für die Pharmaund<br />
Medizinbranche erforderlich. Mit<br />
seinem umfangreichen Dienstleistungsangebot,<br />
mit dem ein Produkt schnell<br />
vom ersten Entwurf zur Serienreife<br />
gelangt, überzeugte die Division der<br />
Pöppelmann Gruppe die Dr. Pfleger Arzneimittel<br />
GmbH. Diese wünschte sich<br />
eine Überarbeitung ihrer Verpackung<br />
für Halspastillen. Mit neuem Originalitätsverschluss,<br />
Einhandöffnung und<br />
komfortablerer Dosierung gelangte man<br />
zu einem Ergebnis, das Funktion, Design<br />
und wirtschaftliche Herstellung unter<br />
einen Hut brachte.<br />
Bild: Pöppelmann<br />
Bild: Sarah Klein<br />
4 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de
News und<br />
Hintergrundinformationen<br />
aus der Verpackungswelt<br />
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VERPACKUNGSTECHNIK<br />
46 Praxisbericht Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC geht in Betrieb<br />
50 Digitaldrucklösungen für Kleinauflagenvon Arzneimitteletiketten<br />
52 Auf dem Prüfstand: Versandgüter sicher verpacken<br />
53 Komplettlösung: Wellpappe bedrucken und stanzen<br />
53 Besseres Handling von teleskopierenden Rollen<br />
54 Reibungsloser Betrieb von Verpackungsmaschinen<br />
56 Unternehmensporträt SEW Eurodrive: 90 Jahre Antriebstechnik<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
59 Neue kompostierbare und wasserlösliche Materiallösung für Beutel<br />
60 Mehrwegverpackungen im Test bei McDonald’s<br />
60 Kooperationsprojekt für leichtere Glasflaschen<br />
61 Neue Studie: Nachhaltigkeit – mehr als nur ein aktueller Trend?<br />
64 Junge Designer Ausgezeichnete Mehrwegideen<br />
66 Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
MESSEN UND VERANSTALTUNGEN<br />
68 Empack Hamburg – Branchentreff der norddeutschen<br />
Verpackungsindustrie<br />
69 Kalender<br />
FESTE RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
04 Inhalt<br />
10 Leseecke<br />
70 pack-finder Branchenguide<br />
74 Impressum / Anzeigenindex
PERSÖNLICH<br />
NEWS KOMPAKT<br />
Bild: Ishida<br />
Bild: Theegarten-Pactec<br />
ISHIDA<br />
Mit Nico Behrens hat Ishida jetzt erstmals<br />
einen Verantwortlichen für die direkte<br />
Betreuung der Original Equipment Manufacturers<br />
(OEM) in Deutschland, Österreich<br />
und den Benelux-Ländern berufen.<br />
Der 29-jährige Maschinenbauingenieur<br />
verfügt über umfangreiche Vertriebserfahrung<br />
und war zuvor bei einem Anlagenbauer<br />
der Lebensmittelindustrie als Area<br />
Sales Manager beschäftigt.<br />
INTERPACK 2023<br />
Der Beirat der interpack 2023 hat Markus<br />
Rustler, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Theegarten-Pactec GmbH,<br />
zum Präsidenten und damit Vorsitzenden<br />
des Gremiums gewählt. Rustler war bereits<br />
Vizepräsident der letzten interpack,<br />
die pandemiebedingt nicht stattfinden<br />
konnte. Er ist zugleich stellvertretender<br />
Vorsitzender der Fachabteilung Verpackungsmaschinen<br />
im VDMA.<br />
Mondi eröffnet<br />
ThinkBox-Kundenzentren<br />
Verpackungs- und Papierhersteller Mondi erweitert das Beratungsangebot<br />
für seine Kunden: Mit dem neuen ThinkBox-Konzept können an<br />
drei Standorten Verpackungen aus Wellpappe gemeinsam entwickelt<br />
werden. Zudem sollen dort verschiedene Veranstaltungen, Schulungen<br />
und individuelle Workshops in physischen, digitalen oder hybriden<br />
Formaten angeboten werden. Industrie- und Nachhaltigkeitsexperten<br />
und Designer sollen den Wissenspool kontinuierlich füllen – und damit<br />
Kunden aus einer Vielzahl von Branchen in jeder Phase ihrer Suche nach<br />
verbesserten Verpackungen aus Wellpappe unterstützen. Die Flaggschiff-ThinkBox<br />
ist rund 500 Quadratmeter groß und befindet sich in<br />
einem der E-Commerce-Verpackungszentren von Mondi Bupak in der<br />
Tschechischen Republik. Die ThinkBox bei Mondi Ansbach in Deutschland<br />
verfügt über besondere Fachkenntnisse im Bereich der Schwerlastverpackungen,<br />
während Mondi Tire Kutsan in der Türkei auf neue<br />
Ideen für das sich verändernde Einzelhandelsumfeld und Frischwarenverpackungen<br />
spezialisiert ist.<br />
>> www.mondigroup.com<br />
STORA ENSO<br />
Bild: Stora Enso<br />
René Hansen nimmt im Februar 2022 seine<br />
neue Tätigkeit als EVP, Head of Brand<br />
and Communications und Mitglied des<br />
Group Leadership Teams von Stora Enso<br />
auf. Der Norweger wird in Stockholm tätig<br />
sein und kommt von einer Position als<br />
Vice President, Head of Brand Management<br />
bei Yara International. Zuvor war er<br />
in verschiedenen globalen Marketing- und<br />
Markenführungspositionen tätig.<br />
Bild: Mondi<br />
Bild: Igepa<br />
Bild: Heidelberg<br />
IGEPA<br />
Mit der Bestellung von Uwe Müller zum<br />
Geschäftsführer und CEO hat die Igepa<br />
Group die Neuaufstellung ihrer Führungsstruktur<br />
abgeschlossen. Der 51-jährige<br />
Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann<br />
kommt von der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft<br />
Mutares, wo er zuletzt<br />
als Geschäftsführer von mehreren mittelständischen<br />
Beteiligungen die Weiterentwicklung<br />
und Wertsteigerung vorantrieb.<br />
HEIDELBERG<br />
Der Aufsichtsrat der Heidelberger Druckmaschinen<br />
AG hat Dr. Ludwin Monz als<br />
Nachfolger von Rainer Hundsdörfer zum<br />
neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt.<br />
Der promovierte Physiker wird die Aufgabe<br />
mit Start des neuen Geschäftsjahres<br />
zum April 2022 übernehmen und soll die<br />
strategische Neuaufstellung vorantreiben.<br />
Bis Ende <strong>2021</strong> ist Monz noch Vorstandsvorsitzender<br />
der Carl Zeiss Meditec.<br />
All4Labels Gruppe wächst weiter<br />
Die All4Labels Global Packaging Group setzt mit der Übernahme der<br />
Onlinedruckereien Labelprint24 und Packaging Warehouse ihre Wachstumsstrategie<br />
fort. Die beiden Systemanbieter von Verpackungsprodukten<br />
und -lösungen werden Tochtergesellschaften der All4Labels<br />
Gruppe. Stefan Harder, Gründer und Eigentümer von Labelprint24.com,<br />
bleibt Geschäftsführer der Druckerei aus Zeithain. Der Zusammenschluss<br />
biete die Möglichkeit, das Onlinegeschäft weiter auszubauen<br />
und dabei kommerzielle und technologische Synergien zu nutzen. Gemeinsam<br />
wollen die Unternehmen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im<br />
Verpackungsbereich weiter vorantreiben. Mit dem Zusammenschluss<br />
setzt die Gruppe von Online-Verpackungsdienstleistern weiter auf moderne<br />
digitale Drucktechnik mit einem hohen Grad an Automatisierung<br />
sowie einem intelligenten Vertrieb über das Internet. Die Bedingungen<br />
der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.<br />
>> www.all4labels.com<br />
Bild: Labelprint24<br />
6<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
Verpackungsregister zieht positive Bilanz<br />
Bild: ZSVR<br />
Mit der Novelle des Verpackungsgesetzes werden jetzt auch ausländische<br />
Hersteller und Marktplätze besser in die Verantwortung<br />
integriert. Es gebe nun keine Entschuldigung mehr, die Verpackung<br />
nicht als zukünftige Ressource zu gestalten, so die Zentrale Stelle<br />
Verpackungsregister (ZSVR). In der ersten Stufe der Umsetzung der<br />
Novelle wurde im Verpackungsregister Lucid die Möglichkeit für ausländische<br />
Hersteller geschaffen, einen Bevollmächtigten in Deutschland<br />
einzusetzen. Dieser soll die Umsetzung der inhaltlichen Pflichten<br />
garantieren. Zum 1. Juli 2022 tritt eine weitere Stufe der neuen Regelungen<br />
in Kraft: Die Vollregistrierung für alle Verpackungsarten und<br />
die Verantwortlichkeit für Marktplätze und Fulfilment-Dienstleister.<br />
Damit werde klar, dass niemand mehr in Deutschland verpackte Waren<br />
in Verkehr bringen darf, der nicht registriert ist. Die Marktplätze<br />
müssen dies für ihre Anbieter sichern.<br />
Die Zentrale Stelle Verpackungsregister gab zudem bekannt, dass im<br />
Jahr 2020 die Recyclingmengen aus dem dualen System erneut um 8,4<br />
Prozent gestiegen sind und die gesetzlichen Quoten von den Systemen<br />
im Durchschnitt erreicht wurden. Grundlage dafür seien erhebliche Fortschritte<br />
bei recyclinggerecht gestalteten Verpackungen, allen voran Verpackungen<br />
aus Monomaterial. Der Mindeststandard zur Bemessung des<br />
recyclinggerechten Designs für Verpackungen hat dabei laut ZSVR viele<br />
Innovationen initiiert, beispielsweise die Herstellung voll recyclingfähiger<br />
grauer Farbeimer oder blauer Pflanztöpfe aus 90 Prozent Rezyklat.<br />
>> www.verpackungsregister.org<br />
PREIS FÜR VOLL RECYCLING<br />
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NEWS KOMPAKT<br />
Nachhaltigkeit aus<br />
Verbrauchersicht<br />
70%<br />
der Befragten einer<br />
Studie wollen in Zukunft<br />
nachhaltiger konsumieren.<br />
49%<br />
meinen, Unternehmen<br />
müssten mehr im Bereich<br />
Recycling, Wiederverwertung<br />
und Abfallreduktion tun.<br />
51%<br />
haben derzeit kein Vertrauen<br />
in die Nachhaltigkeitsversprechen<br />
von Unternehmen.<br />
Quelle: Capgemini Research Institute<br />
im November <strong>2021</strong><br />
Eimer mit Rundumproduktschutz<br />
Saier Verpackungstechnik bietet<br />
mit dem neuen S-Liner Barrier<br />
jetzt einen Rundumproduktschutz<br />
bei Eimergebinden. Dabei schützt<br />
eine innen liegende Barrierefolie<br />
das Füllgut: Die verschweißte<br />
Boden-Wand-Folie deckt den<br />
kompletten Innenraum bis zum<br />
oberen Eimerrand ab. Auch die<br />
Deckelinnenseite verfügt über<br />
eine Barrierefolie. Sie schützt das<br />
Kunststoffpolymer vor Veränderungen zum Beispiel durch lösungsmittelhaltige<br />
Inhaltsstoffe und deren Permeation von innen nach<br />
außen. Auch produktverändernde Einflüsse auf das Füllgut von außen<br />
nach innen, etwa durch Sauerstoff oder UV-Strahlen, können<br />
vermieden werden. Ob rund, oval oder eckig, die Innenfolientechnik<br />
ist auf alle Gebindeformen und -größen adaptierbar. Die mehrlagige<br />
Innenfolie ist nur wenige Mikrometer dick. Abhängig von der<br />
Barriereanforderung und der gewählten Barriereschicht ist daher<br />
die Recyclingfähigkeit des Eimergebindes mit bis zu 100 Prozent<br />
weiterhin gegeben.<br />
>> www.saier-verpackungstechnik.de<br />
Amazon reduziert Plastik in Verpackungen<br />
Mit Amazon Fresh bietet der Versandgigant in den USA und seit einigen Jahren auch in Deutschland<br />
einen Lebensmittellieferdienst an. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen nun eine papierbasierte<br />
Verpackungslösung entwickelt, die sich zumindest in den USA vom Verbraucher leichter<br />
der Wiederverwertung zurückführen lässt.<br />
Fünf Faktoren, die in der Entwicklung berücksichtigt wurden, benennt Joe Rake, Programmmanager<br />
im Bereich Lebensmittellieferverpackungen: Funktionalität, also die Produktsicherheit<br />
sowie die Kühlfähigkeit der neuen Verpackung; Platzverbrauch im Lieferfahrzeug; Recycelbarkeit<br />
nach US-Standards im Haushaltsmüll; Massenproduzierbarkeit bei günstigem Preis; weniger<br />
Verpackungsmüll beim Verbraucher.<br />
Die so entwickelten Versandtaschen werden in Zukunft wohl auch in Deutschland eingesetzt.<br />
Zumindest hat das Unternehmen jüngst angekündigt, kleinere und mittlere Lieferungen in flexiblen<br />
Versandtaschen aus Papier anstelle von Kunststoff zu versenden. Zudem wolle man künftig<br />
mehr Produkte in Originalverpackung versenden, anstatt sie wie bisher in den Logistikzentren<br />
nochmals umzupacken.<br />
>> www.aboutamazon.com<br />
Bild: Saier Verpackungstechnik<br />
Markenrelaunch bei Bahlsen<br />
Süßgebäckhersteller Bahlsen hat<br />
seine traditionellen Gebäckmarken<br />
einem umfangreichen Markenrelaunch<br />
unterzogen. Neben den Primär-<br />
und Regalverpackungen haben<br />
mit Unterstützung der STI Group<br />
auch alle PoS-Elemente ein Makeover<br />
erhalten. Dabei lösen neue<br />
Farbspiele, schwungvolle Schriftzüge<br />
und reduziertes Design die bekannten<br />
blauen Keksverpackungen ab. Das reduzierte Display-Design<br />
lässt sich flexibel einzeln oder mit zusätzlichem Topper im<br />
Verbund platzieren. In versetzten Warenfächern werden die unterschiedlichen<br />
Gebäcksorten von mehreren Seiten präsentiert. Das<br />
Display wird zudem fix und fertig mit Ware befüllt ausgeliefert. Die<br />
passenden Regaltrays sind farblich auf die jeweiligen Geschmacksrichtungen<br />
abgestimmt. Flexibel einsetzbar, können die Traylösungen<br />
sowohl als Eyecatcher-Platzierung im Regal als auch gestapelt<br />
als Display eingesetzt werden. Mit Überbau oder Sockelummantelung<br />
versehen, entstehen so aus Standardlösungen Inselvarianten<br />
für große Warenmengen und mit klarem Produktfokus.<br />
>> www.sti-group.com<br />
Bild: STI Group Bild: Amazon<br />
8 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>
NEWS KOMPAKT<br />
Bild: Schumacher PackagingGroup<br />
Bild: Illig<br />
Schumacher Packaging plant<br />
700-Millionen-Investition<br />
Die Schumacher Packaging Gruppe plant das größte Investitionsprogramm<br />
seit ihrer Gründung 1948. Bis 2025 sollen rund 700 Millionen Euro<br />
investiert werden – allein 300 Millionen Euro davon in Deutschland. Mit<br />
dem Investitionspaket will der Hersteller für Verpackungslösungen aus<br />
Well- und Vollpappe zudem rund 500 neue Arbeitsplätze schaffen, davon<br />
mehr als die Hälfte in deutschen Produktionsstätten. Ziel der Investitionsoffensive<br />
ist es, die durch den E-Commerce-Boom steigende Nachfrage<br />
nach maßgeschneiderten Verpackungslösungen kurz- und langfristig<br />
bedienen zu können. Für das Jahr <strong>2021</strong> rechnet die Gruppe mit einem Umsatz<br />
von rund 800 Millionen Euro – bis 2025 geht sie von einem deutlichen<br />
Zuwachs auf 1,3 Milliarden Euro aus. Mehr als die Hälfte der geplanten Investitionen<br />
(rund 400 Millionen Euro) fließen in den Ausbau bestehender<br />
Werke. So soll das Wellpappe-Werk in Greven früher als geplant bis 2022<br />
eine der weltweit größten Produktionsstätten sein und mit einer Kapazität<br />
von 600 Millionen Quadratmetern pro Jahr den Stammsitz Ebersdorf<br />
als das bisher größte Wellpappe-Werk Europas ablösen. Auch der geplante<br />
Ausbau eigener Papierkapazitäten wird auf 2022/2023 vorgezogen.<br />
>> www.schumacher-<strong>packaging</strong>.com<br />
Cup-in-Cup-System<br />
für Salat<br />
Illig hat ein dreiteiliges Salatbechersystem aus APET entwickelt,<br />
das ressourcensparend hergestellt wird, einfach zu<br />
recyceln, zu stapeln und zu transportieren ist. Das dreiteilige<br />
Verpackungssystem ist volumetrisch variabel und setzt sich<br />
zusammen aus einem Salatbecher, einem dicht schließenden<br />
Deckel und einem im Deckel integrierten Behälter für Dressing,<br />
der durch eine innenseitige Halterung ebenfalls fest<br />
verschlossen wird und keinen eigenen Deckel mehr benötigt.<br />
Der Deckel mit einem Durchmesser von 122 Millimeter<br />
aus 0,4 Millimeter dicker APET-Folie passt auf Becher des<br />
passenden Durchmessers mit unterschiedlichen Ziehtiefen.<br />
Damit kann das Verkaufsvolumen je nach Produktvariante<br />
flexibel angepasst werden. Illig hat das Werkzeug für den<br />
Deckel mit Hinterschnitten zur Integration des Dressingbehälters<br />
realisiert. Das 20-fach Deckelwerkzeug ist bereits<br />
beim Kunden auf einem Illig Produktionssystem IC-RDK 80<br />
im Einsatz und produziert über 40.000 Deckel pro Stunde.<br />
>> www.illig.de
LESE ECKE<br />
auch<br />
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Dr. Steffi Burkhart (Hrsg.)<br />
Be water, my friend<br />
Was Menschen, Teams<br />
und Organisationen aus<br />
intelligenten Ideen von 29<br />
Persönlichkeiten lernen<br />
können, um die Herausforderungen<br />
unseres jungen<br />
21. Jahrhunderts besser<br />
meistern zu können<br />
1. Aufl. <strong>2021</strong>, Vahlen Verlag<br />
ISBN 978-3-8006-6230-2<br />
295 S., Festeinband,<br />
39,80 EUR<br />
„New work, new play, new rules. “ – Die Arbeitswelt steckt<br />
in einem tiefgreifenden Wandel, so die Herausgeberin. In<br />
Anbetracht der bisherigen Krisen des 21. Jahrhunderts hat<br />
sie Beiträge von 29 Autoren und Autorinnen aus Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Spitzensport in diesem<br />
Sammelband vereint. Mit dabei sind unter anderem Trendund<br />
Zukunftsforscher Matthias Horx, Katharina Dianes<br />
und Dr. Stefan Rief vom Fraunhofer IAO , Professor Gunter<br />
Dueck, aber auch Moderatorin Nina Ruge und Fußballweltmeister<br />
Per Mertesacker. Die Vielfalt hat Methode: Die<br />
Beiträge sollen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten,<br />
wie ein Modell des Wandels gelingen kann. Dabei<br />
verdeutlicht das für den Titel des Sammelbands gewählte<br />
Zitat von Bruce Lee bereits, worum es gehen könnte: „Fluid<br />
sein“, damit Transformation gelingen kann.<br />
auch<br />
als E-Book<br />
erhältlich<br />
Susan E.M. Selke, John D. Culter,<br />
Rafael A. Auras, Muhammad<br />
Rabnawaz<br />
Plastics Packaging<br />
Properties, Processing, Applications<br />
and Regulations<br />
4. Aufl. <strong>2021</strong>, Carl Hanser Verlag<br />
ISBN 978-1-56990-822-8<br />
494 S., Festeinband , 149,99 EUR<br />
Die vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage dieses<br />
Grundlagenbuches enthält die im Verpackungsbereich verwendeten<br />
Kunststoffe mit der Beschreibung ihrer Eigenschaften,<br />
Verarbeitungsverfahren, Anwendungsgebiete sowie wichtige<br />
Vorschriften, Dabei wird berücksichtigt, dass sich das Wissen<br />
über diesen Werkstoffbereich stark ausgeweitet hat und dass<br />
Kunststoffe dem wachsenden Druck, durch andere Werkstoffe<br />
ersetzt zu werden, unterliegen. Dementsprechend werden in<br />
dieser Auflage nunmehr Nachhaltigkeitsaspekte diskutiert,<br />
aber auch Recyclingverfahren und Designgrundsätze stehen<br />
im Fokus. Wesentlich erweitert wurden vor allem die Fragen<br />
der Herstellung und des Einsatzes von Biokunststoff sowie<br />
die Bioabbaubarkeit von Kunststoffen. Durch diese Aktualisierungen<br />
eignet sich das Buch sowohl zur Nutzung in der Lehre<br />
als auch als Nachschlagewerk für die Praxis.<br />
Verschachtelbare<br />
Kunststoffpalette<br />
Die neue rackfähige und stapelbare Kunststoffpalette NeRa von<br />
Tosca sorgt mit einem verschachtelbaren Palettendesign für Platzeinsparungen<br />
und reduziert Schäden, Handhabungsfehler und<br />
Transportkosten in der automatisierten Lagerhaltung und Distribution.<br />
Sie ist nach Angaben des Herstellers die erste Kunststoffpalette<br />
mit SureFoot-Füßen, die für einen nahtlosen Transfer<br />
über Förderbänder sorgen und sich schnell auswechseln lassen.<br />
Die gut sichtbaren grünen Beine helfen zudem Gabelstaplerfahrern,<br />
beladene Paletten sicher im Hochregal zu navigieren. NeRa<br />
verfügt über eine patentierte PowerDeck-verstärkte Oberseite,<br />
die die Verformung durch schwere Lasten minimiert. Die neue Palette<br />
ist für statische Lasten bis 3.000 Kilogramm ausgelegt und<br />
für hochautomatisierte Bereiche geeignet, beispielsweise in der<br />
Lebensmittelversorgungskette oder im Bereich der Convenience-Produkte,<br />
im E-Commerce und bei verpackten Waren aller Art,<br />
bei denen Hygiene ein wichtiger Faktor ist. Die Paletten können<br />
mit Tosca AssetIQ ausgestattet werden, einem IoT-Service für die<br />
Lieferkette, der Daten und Einblicke über die Leistungsfähigkeit<br />
der Lieferkette bereitstellt.<br />
>> www.toscaltd.com<br />
Globale Datenbank<br />
für chemisches Recycling<br />
Der britische Informationsdienstleister ICIS hat eine Onlinedatenbank<br />
für das chemische Recycling gestartet. Mit dem „Recycling<br />
Supply Tracker – Chemical“ können Recyclingzielvorgaben und<br />
-kapazitäten von Unternehmen aus der ganzen Welt eingesehen<br />
werden. Der Tracker liefert aktuelle Daten, einschließlich der vorhandenen<br />
Kapazität, des Produktionsvolumens, des Prozesses<br />
und der Einsatzstoffe, sowie Details über den Lizenzgeber und<br />
die Investoren. Laut ICIS stellen, gemessen an der Kapazität, nur<br />
etwa 20 Prozent der weltweiten Recycler derzeit Polymere als<br />
Output ihrer chemischen Recyclinganlagen her. Die Datenbank<br />
wird laufend aktualisiert und soll der Industrie helfen, das Wachstumstempo<br />
in diesem Sektor zu verstehen. Weniger als 30 Prozent<br />
der Projekte seien derzeit im kommerziellen Maßstab in Betrieb,<br />
aber mehr als die Hälfte der identifizierten Anlagen werden voraussichtlich<br />
in den nächsten drei Jahren in Betrieb gehen. Der Tracker<br />
ist laut ICIS die weltweit einzige interaktive Datenbank über<br />
globale Projekte zum Chemikalienrecycling.<br />
>> www.icis.com<br />
Bild: Mashka/shutterstock Bild: Tosca<br />
10
NEWS KOMPAKT<br />
Coca-Cola lässt die Deckel dran<br />
Bild: Coca-Cola<br />
Coca-Cola setzt eine EU-Vorgabe um, wonach bis zum 3. Juli 2024<br />
Kunststoffverschlüsse an Einwegflaschen nach der Öffnung an der<br />
Flasche verbleiben müssen. Bereits jetzt beginnt der Getränkekonzern<br />
in Deutschland mit der sukzessiven Umstellung auf neue Verschlüsse<br />
aller PET-Einwegflaschen. Die Umstellung nimmt Coca-Cola außerdem<br />
zum Anlass, den Materialeinsatz der Flaschen insgesamt zu optimieren.<br />
In Deutschland sollen mit den neuen Verschlüssen so insgesamt<br />
bis zu 1,37 Gramm an Kunststoff pro Flasche eingespart werden.<br />
Startpunkt der Umstellung war im November <strong>2021</strong> das Abfüllwerk<br />
im nordrhein-westfälischen Dorsten, 2022 folgen die Einweg-PET-Linien<br />
an den Standorten in Mannheim, Mönchengladbach, Hildesheim<br />
und Knetzgau. Bis Januar 2024 stellen sukzessive alle deutschen Werke<br />
mit Einweg-PET-Linien ihre Produktion auf die Flaschen mit den<br />
neuen Verschlüssen um. Damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet<br />
werden kann, geschieht dies pro Jahr in nicht mehr als fünf Werken.<br />
Aufgrund der langfristigen Umstellungsphase sind eine Zeit lang sowohl<br />
PET-Einwegflaschen mit der bisherigen Verschlussart als auch<br />
mit den neuen Verschlüssen im Markt zu finden. Um Konsumenten auf<br />
die neuen Verschlüsse aufmerksam zu machen, werden die Deckel mit<br />
der Beschriftung „Lass’ mich dran!“ gekennzeichnet.<br />
Der bisherige Öffnungsmechanismus ändert sich nicht. Die neuen<br />
Verschlüsse bleiben zukünftig jedoch mit einem Teil des Sicherheitsrings<br />
am Flaschenhals verbunden. Für einen komfortablen Verzehr<br />
lässt sich der Deckel leicht öffnen und wieder verschließen sowie hin<br />
und her bewegen. Zudem kann er in einer Position fixiert werden, um<br />
ein bequemes Einschenken zu ermöglichen. Die PET-Einwegflaschen<br />
mit den neuen Verschlüssen können wie bisher auch inklusive Deckel<br />
über Leergutautomaten in ganz Deutschland abgegeben werden.<br />
Dank des Pfandsystems kann das wertvolle Material so gesammelt<br />
und wiederverwertet werden. In Deutschland werden bereits über<br />
90 Prozent der Flaschenverschlüsse auf diese Art gesammelt.<br />
>> www.cocacolaep.com<br />
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Die neue Ipalat-Verpackung überzeugt<br />
mit einhändig bedienbarem<br />
Klappdeckel und einem Verschluss,<br />
der eine verbesserte Dosierung der<br />
Pastillen ermöglicht.<br />
(Bilder: Pöppelmann)<br />
Überarbeitete Pharmaverpackung für Dr. Pfleger<br />
Optimiertes Design, neue Funktionalität<br />
Die Halspastillen der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH setzen auf die Naturkraft der Primelwurzel.<br />
Bei der Verpackungsentwicklung vertraut das Unternehmen auf die Kunststoffkompetenz von Partner Pöppelmann<br />
FAMAC. Der Verpackungsspezialist wurde mit der Überarbeitung der bestehenden Ipalat-Pastillendose beauftragt<br />
und konnte vom ersten Entwurf bis hin zur Serienfertigung überzeugen.<br />
Kundenspezifische Entwicklung bei Pöppelmann FAMAC: mit modernen Tools, umfangreicher<br />
Kunststoffkompetenz und langjähriger Erfahrung zur optimalen Verpackung<br />
12
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Die Vorgängerversion der<br />
Verpackung, in der die<br />
Ipalat-Halspastillen bis 2020<br />
auf dem Markt waren.<br />
„Jetzt mit Plopp-Verschluss“, verkündet die Dr. Pfleger Arzneimittel<br />
GmbH in Anzeigen für die bei Heiserkeit und Hustenreiz bewährten<br />
Halspastillen. Dass diese seit Oktober 2020 in modernisierter, anwenderfreundlicher<br />
Verpackung angeboten werden, ist Pöppelmann<br />
FAMAC zu verdanken, einer Division der Pöppelmann Gruppe aus<br />
Lohne. Der Kunststoffspezialist erhielt für die Entwicklung des neuen<br />
Ipalat-Verschlusses dank seines umfangreichen Leistungsangebots<br />
den Zuschlag von Dr. Pfleger. Der Geschäftsbereich FAMAC ist auf<br />
technische Funktionsteile und Verpackungen, u. a. für die Pharma-Industrie<br />
und Medizintechnik, spezialisiert. Zu seinen Kernkompetenzen<br />
zählt die Entwicklung von kundenindividuellen Verpackungen aus<br />
hochwertigen Kunststoffteilen, die sich z. B. durch Sonderfunktionen<br />
auszeichnen. Dabei finden bei Pöppelmann FAMAC alle Prozessschritte<br />
– von der Entwicklung über die Serienproduktion bis hin zum<br />
Konfektionieren – unter einem Dach statt. Dieses Gesamtpaket überzeugte<br />
den Arzneimittelhersteller.<br />
„Unser Kunde Dr. Pfleger hatte bezüglich der Überarbeitung der<br />
Ipalat-Verpackung sehr konkrete Vorstellungen. Für die Neuentwicklung<br />
war ein Originalitätsverschluss mit Einhandöffnung gewünscht.<br />
Zu den weiteren Anforderungen zählten eine verbesserte Hygiene bei<br />
der Pastillenentnahme und eine einfache, anwenderfreundliche Dosierung<br />
des Präparats. Zudem sollte der Verschluss einen festen Sitz<br />
mit hoher Dichtigkeit auf der Dose gewährleisten, lebensmittelecht<br />
und dauerhaft geruchsneutral sein“, erzählt Sebastian Hannöver, Projektleiter<br />
bei Pöppelmann FAMAC. Mit diesen Vorgaben ausgestattet,<br />
ging der Kunststoffspezialist in die Produktentwicklung. Dafür<br />
wendet Pöppelmann FAMAC innovative Entwicklungs- und Konstruktionstools<br />
an – damit am Ende ein Produkt entsteht, das alle Kundenwünsche<br />
erfüllt und sich dabei wirtschaftlich in großen Stückzahlen<br />
herstellen lässt. Jeder Prozessschritt erfolgt in enger Abstimmung<br />
mit dem Auftraggeber. Zur Erstellung computergenerierter Versuchsmodelle<br />
kommen hochmoderne Verfahren wie CATIA V5, Strukturberechnungen<br />
(FEM), Füllanalysen, 3D-Simulation und Digital-Mock-up<br />
(DMU) zum Einsatz. In der Gestaltung folgen die Entwickler bei Pöppelmann<br />
FAMAC den Richtlinien des Universal-Design-Konzepts. Danach<br />
sollen Produkte sinnvoll und intelligent gestaltet werden, sodass<br />
sie für möglichst viele Menschen ohne Anleitung nutzbar sind. Funktionalität,<br />
Ergonomie, die richtige Wahl der Materialbeschaffenheit<br />
und Bedieneroberflächen sind dabei ebenso wichtig wie Ästhetik,<br />
Marktfähigkeit, Marktpotenzial, Realisierbarkeit, Innovationsgrad<br />
und Nachhaltigkeit. „Bei dem jeweiligen Projektleiter, der Wünsche<br />
und Vorgaben des Kunden mit unseren Fachabteilungen abstimmt<br />
und direkter Ansprechpartner unserer Kunden ist, laufen alle Fäden<br />
zusammen“, erzählt Sebastian Hannöver.<br />
Kontinuierliche Qualitätssicherung durch alle Prozessphasen<br />
Soll ein Produkt wie die Ipalat-Verpackung bei Pöppelmann FAMAC in<br />
Serie gehen, werden vom Start der Produktentwicklung bis zur Freigabe<br />
der Werkzeugkonstruktion höchste Anforderungen an Technik<br />
und Qualität gestellt. Der Prozess durchläuft bei Pöppelmann FAMAC<br />
vier Phasen der Qualitätssicherung unter Anwendung eines Qualitätsmanagements,<br />
das nach ISO 13485, Qualitätsmanagementsystem für<br />
Design und Herstellung von Medizinprodukten, zertifiziert ist. Dabei<br />
wird der Fertigungsprozess bis ins Detail über alle Phasen der Industrialisierung<br />
geprüft und dokumentiert. In der ersten Phase, der Design<br />
Qualification (DQ), werden die Anforderungen an das Bauteil im Lastenheft<br />
spezifiziert und durch die Auswahl eines geeigneten Werkzeugkonzepts<br />
umgesetzt. Nach der Fertigstellung des Werkzeugs<br />
wird im nächsten Schritt die Installation Qualification (IQ) überprüft,<br />
ob diese gemäß den Vorgaben der DQ erstellt worden ist. Parallel<br />
werden Prüfpläne mit dem Kunden abgestimmt. Darauf folgt die Phase<br />
der Operational Qualification (OQ), die der Findung eines sicheren<br />
Prozessfensters dient. Die Prozessparameter werden mit Blick auf<br />
ihre Auswirkungen auf das Bauteil durch DOE-Versuche (Design of Experiments)<br />
ermittelt und dokumentiert. Im Rahmen dieser Funktionsqualifizierung<br />
wird sowohl die Leistungsfähigkeit des Werkzeugs als<br />
auch die Maschinenfähigkeit untersucht. Schließlich folgt die Phase<br />
der Performance Qualification (PQ): In diesem Qualifizierungsschritt<br />
ist der Prozess mit seinen Einflussparametern bestmöglich bekannt.<br />
Die Prozessfähigkeit des Bauteils wird ermittelt und beurteilt. Mit<br />
Abschluss der PQ erfolgt die Freigabe für die Serienproduktion.<br />
Entwicklungsschritte der neuen Ipalat-Verpackung<br />
Um sich eine genaue Vorstellung von den bei Pöppelmann FAMAC<br />
entstandenen Entwürfen des neuen Verpackungsverschlusses zu<br />
machen, nahmen die Verantwortlichen von Dr. Pfleger die Serviceleistung<br />
Rapid Prototyping in Anspruch. Denn der Kunststoffspezialist<br />
bietet an, Entwürfe mithilfe additiver Fertigung „begreifbar“ zu<br />
machen und damit Kunden die Entscheidungsfindung zu erleichtern.<br />
Die verschiedenen, von der Pöppelmann Gruppe angebotenen Verfahren<br />
der additiven Fertigung ermöglichen es, auch Produkte mit komplexen<br />
Strukturen detailgetreu abzubilden und dafür verschiedene<br />
Werkstoffe zu nutzen. Das Verfahren lässt sich dann zur Herstellung<br />
von Funktionsmustern oder sogar Kleinserien nutzen. Mithilfe der<br />
CAD-Daten wurde für das Ipalat-Projekt mit hauseigenen 3D-Druckern<br />
ein detailgetreuer Prototyp des Verschlusses aufgebaut. „Wir<br />
haben in der Entwicklungsphase die Dienstleistung Rapid Prototyping<br />
>><br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
13
TITELSTORY<br />
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In der Produktion bei<br />
Pöppelmann FAMAC sorgt die<br />
Umsetzung von GMP-Standards<br />
für Reinheit in der Herstellung<br />
hygienischer Verpackungen.<br />
dazu genutzt, früh ein Gefühl für den neuen Verschluss zu bekommen.<br />
Dabei haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht: Auf Änderungswünsche<br />
wurde sehr schnell von Pöppelmann FAMAC reagiert<br />
und neue Muster angefertigt“, erzählt Pascal Stein, Projektleiter bei<br />
der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH.<br />
Als bei Dr. Pfleger die Entscheidung für den optimalen Entwurf<br />
gefallen war, sorgte der hausinterne Werkzeugbau der Pöppelmann<br />
Gruppe dafür, dass das Produkt zur Serienreife gelangte. Die Techniker<br />
und Ingenieure der Abteilung erstellten zur Abstimmung erster<br />
Kleinserien ein Vorserienwerkzeug und übernahmen dann die Fertigung<br />
eines Serienwerkzeugs nach den gültigen Pharmastandards. Ein<br />
moderner Maschinenpark stand für die Serienproduktion der Kunststoffteile<br />
bereit. Hier gewährleistet die konsequente Umsetzung<br />
von GMP-Standards ein hohes Maß an Reinheit in der Herstellung<br />
hygienischer Verpackungen unter pharmazeutischen Gesichtspunkten.<br />
Auf Kundenwunsch bietet Pöppelmann auch die notwendigen<br />
Voraussetzungen für die Herstellung von Produkten unter Reinraumbedingungen,<br />
sowohl gemäß DIN EN ISO 14644, Klasse 7 als auch<br />
entsprechend Klasse C gemäß EU-GMP-Leitfaden.<br />
Vertrautes Dosendesign – überarbeitet und mit<br />
neuer Funktionalität<br />
Das Ergebnis der überarbeiteten Ipalat-Verpackung überzeugt:<br />
Die von Pöppelmann FAMAC entwickelte Lösung besteht aus einer<br />
schlankeren, höheren, insgesamt optisch eleganteren Kunststoffdose<br />
mit einem einhändig bedienbaren Klappdeckel, dessen Außenmaße<br />
mit dem Rand der Pharmaverpackung abschließen. Der Deckel, der<br />
durch seinen Originalitätsverschluss dem Anwender die Erstöffnung<br />
gewährleistet, besitzt eine kleinere Öffnung als die Vorgängerversion,<br />
mit der sich die Pastillen noch besser dosieren lassen. „Wir sind<br />
sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das insgesamt Funktion, Anwenderfreundlichkeit,<br />
Sicherheit und Design bei gleichbleibend guter<br />
Qualität der Verschlüsse vereint. Die Zusammenarbeit mit Pöppelmann<br />
FAMAC ist nicht nur auf professioneller Ebene sehr zu empfehlen,<br />
sondern auch der durchweg angenehme, offene und engagierte<br />
Kontakt mit allen Projektbeteiligten hat mir sehr gefallen und mich<br />
weiterhin überzeugt, auf den richtigen Partner gesetzt zu haben“,<br />
meint Pascal Stein rückblickend. Sebastian Hannöver ergänzt: „Eine<br />
der Kernkompetenzen von Pöppelmann FAMAC ist die Entwicklung<br />
kundenspezifischer Verpackungen, die in Funktion und Design gleichermaßen<br />
überzeugen und wirtschaftlich in der Herstellung sind. Wir<br />
freuen uns, dass wir für Dr. Pfleger zu einem Ergebnis gelangt sind,<br />
das rundum überzeugt.“<br />
>> www.poeppelmann.com<br />
Revised Pharmaceutical Packaging for Dr. Pfleger<br />
The enterprise Pöppelmann FAMAC is specialised in the development<br />
and serial production of customer-specific <strong>packaging</strong> made of<br />
plastic in accordance with GMP standards as required for the pharmaceuticals<br />
and medical industry. With its comprehensive range of<br />
services, which enables the fast processing of a product from the<br />
first design to serial production, this Division of the Pöppelmann<br />
corporate group was able to convince the Dr. Pfleger Arzneimittel<br />
GmbH. The enterprise requested a revision of its <strong>packaging</strong> for<br />
throat pastilles. The result was a solution that achieved to combine<br />
function, design and cost-effective production.<br />
14 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
SPECIAL<br />
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
Dauertrend: Lebensmittel<br />
nachhaltig verpacken<br />
Kaum ein Hersteller kommt heute mehr um<br />
das recyclinggerechte Design seiner Verpackungen<br />
herum. Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien<br />
wie Papier sind daher<br />
derzeit gefragt wie nie und sollen in vielen<br />
Anwendungen herkömmliche Kunststoffe ersetzen.<br />
Wenn es aber um die Verpackung von<br />
Lebensmitteln geht, ist die Umstellung auf<br />
eine Papierverpackung oft nicht so einfach.<br />
Siegelfähigkeit und Barriereeigenschaften<br />
müssen stimmen, die in der Regel nur durch<br />
Beschichtungen erreicht werden und wiederum<br />
die Verwertung über den Altpapierstrom<br />
behindern können. Fragt man Entsorger und<br />
Papierhersteller, sind diese nicht so begeistert<br />
von dem allgemeinen Papiertrend.<br />
Wenn Ende Januar 2022 parallel zur ISM<br />
die ProSweets ihre Tore öffnet, wird auch<br />
dort das Thema „Sustainable Packaging“<br />
wieder im Mittelpunkt stehen. Immer mehr<br />
Süßwarenhersteller wollen ihre Schokolade,<br />
Bonbons oder Chips in trendigem Papier oder<br />
in Monofolien verpacken. Von den Verpackungsmaschinenherstellern<br />
wird erwartet,<br />
dass die neuen Materialien möglichst auf den<br />
bestehenden Maschinen verarbeitet werden<br />
können.<br />
Lesen Sie dazu in unserem Special unter<br />
anderem, wie Maschinenbauer mit den neuen<br />
Herausforderungen umgehen. So zeigt Syntegon<br />
auf der Messe beispielsweise neue<br />
Lösungen für Schokolade in Papier und Loeschpack<br />
präsentiert als Weltpremiere eine<br />
Kombilinie, die vom Ersteinschlag bis in den<br />
Displaykarton alles auf nur einer kompakten<br />
Plattform bietet.<br />
Bild: Conor Brown/unsplash<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
15
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
Cleveres Schachteldesign: Dank<br />
der reduzierten Grundfläche<br />
der Umverpackung passen nun<br />
pro Lage neun statt vorher acht<br />
Kartons auf die Versandpalette.<br />
(Bilder: Gerhard Schubert GmbH)<br />
Mit Werkstoffkompetenz und technologischer Expertise<br />
Nachhaltigkeit mit Augenmaß<br />
Papierbasiert, aus Glas oder doch bioabbaubarer Kunststoff? Was eine nachhaltige Verpackung ausmacht, darüber<br />
gehen die Meinungen oft weit auseinander. Sicher ist: Der Druck auf Hersteller und Verwender wächst. Wie lassen sich<br />
also die Ansprüche der Verbraucher ebenso erfüllen wie die Wünsche der Recycler?<br />
Viele Verbraucher sind unsicher, welche Produktwahl ihren ökologischen<br />
Fußabdruck beim Einkauf schlank hält. Damit sind sie<br />
nicht allein – manchem Hersteller oder Verwender von Verpackungen<br />
geht es ähnlich. So gelangen immer noch Verpackungen in<br />
den Markt, die zwar gut gemeint sind, der Umwelt aber eher schaden<br />
als nutzen. Leidtragende sind letztlich die Entsorger: Was sich nicht<br />
gut trennen lässt oder nur einen geringen Anteil an der Wertstoffsammlung<br />
hat, kann nicht stofflich recycelt werden.<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch weil die Industrie damit<br />
rechnet, dass die Politik in absehbarer Zukunft noch strengere<br />
Recyclingquoten vorgeben wird, haben inzwischen mehrere Recycler<br />
und duale Systeme eigene Zertifizierungen entwickelt, mit denen die<br />
Recyclingfähigkeit einer Verpackung bewertet wird. Punktabzüge<br />
gibt es zum Beispiel für nicht oder nur schwer trennbare Materialverbunde,<br />
etwa PE-Flaschen mit PVC-Sleeves. Monomaterial wird<br />
hingegen belohnt. Auch Beratungsunternehmen und technische Prüforganisationen<br />
bieten entsprechende Services an. Wer Verpackungen<br />
herstellt oder verwendet, muss für diese Angebote jedoch teils tief<br />
in die Tasche greifen. Der Materialwechsel oder der Austausch der<br />
Anlagen kann noch teurer werden.<br />
Recyclingfähigkeit von Anfang an berücksichtigen<br />
Einfacher ist es, für die Verpackungsentwicklung einen Akteur ins<br />
Boot zu holen, der ganz am Anfang der Kette steht und entscheidenden<br />
Einfluss auf die Beschaffenheit der Verpackungen hat: Hersteller<br />
hochwertiger Verpackungsanlagen verfügen über diese wertvolle Expertise<br />
für Material, Design und Recyclingfähigkeit. Sie kennen jedes<br />
Detail der Verpackungen, die auf ihren Maschinen verarbeitet werden,<br />
und wissen genau, welche Faktoren sich auf die Nachhaltigkeit<br />
auswirken. Treiber ist neben möglichst hoher Material- und Energieeffizienz<br />
bei der Herstellung und Verarbeitung inzwischen auch die<br />
Recyclingfähigkeit am Ende des Lebenszyklus.<br />
Verpackungsdesign als Dienstleistung bietet auch ein Maschinenbauer<br />
aus Crailsheim. Nachhaltigkeit wird dabei ebenso berücksichtigt<br />
wie Produktsicherheit und effizientes Handling. „Wir sehen<br />
Design for Recycling nicht als Hürde, sondern als integralen Bestandteil<br />
des Entwicklungsprozesses. Schließlich wirken sich geringere<br />
Wandstärken oder knapper bemessene Schachteln nicht nur ökologisch,<br />
sondern auch ökonomisch positiv aus“, sagt Valentin Köhler, seit<br />
vielen Jahren Verpackungsentwickler bei Schubert. Mit einer intelligenten<br />
Lösung hat der Verpackungsanlagenhersteller aus Crailsheim<br />
beispielsweise jüngst einem Süßwarenhersteller aus der Türkei zu<br />
Materialeinsparungen von bis zu 25 Prozent verholfen. „Das rechnet<br />
sich schnell und langfristig – gerade in Zeiten steigender Rohstoffkosten“,<br />
betont er. Die Einsparung erfolgte durch ein komplettes Redesign<br />
der Schachteln: Die bisherige Lösung mit vorgeklebten Boxen<br />
wurde im Rahmen der Verpackungsautomatisierung durch ein neues<br />
Schachtelkonzept ersetzt. Da der Casepacker sehr genau arbeitet<br />
und bei den Verpackungen nur geringe Toleranzen benötigt, konnten<br />
die Zuschnitte knapper bemessen und die Menge an Verpackungsmaterial<br />
reduziert werden.<br />
16<br />
09 | <strong>2021</strong>
Beim Kräuterlikörhersteller Jägermeister wurden beispielsweise die<br />
Fläschchen außerhalb der Produktion händisch in Kartontrays eingesetzt<br />
und danach mit Schrumpffolie umwickelt. In enger Zusammenarbeit<br />
mit Schubert gestaltete Mast-Jägermeister SE eine neue<br />
Umverpackung, die ohne Plastik auskommt. Dabei war es wichtig, dem<br />
Auftritt der traditionellen Marke Jägermeister treu zu bleiben und<br />
nicht nur mit modernster Robotertechnik, sondern auch mit Material<br />
und Format einen sicheren Schritt in die Zukunft des Verpackungsdesigns<br />
zu gehen. Dazu wurden sowohl die Verkaufs- als auch die<br />
Versandverpackung für die maschinelle Verarbeitung komplett neu<br />
entwickelt und für automatisierte Verpackungsprozesse optimiert.<br />
Nachhaltigkeit in Einklang mit weiteren Anforderungen bringen<br />
Einheitliches Material, und davon möglichst wenig – ist das schon das<br />
ganze Geheimnis der Entwicklung nachhaltiger Verpackungen? „Natürlich<br />
muss man immer realistisch bleiben: Für Food-Produzenten ist<br />
die Nachhaltigkeit ein Aspekt unter vielen“, gibt Köhler zu bedenken.<br />
„Gerade in der Lebensmittelbranche ist der Wettbewerb extrem groß.<br />
Auch Themen wie Sichtbarkeit am PoS, zuverlässige Beschaffung und<br />
Kompatibilität zu gängigen Transportsystemen spielen dort eine vergleichbare<br />
Rolle.“ Die Kunst ist es also, alle Bedarfe gleichermaßen<br />
zu berücksichtigen, um am Ende die optimale Lösung zu finden, die<br />
möglichst wenige Kompromisse erfordert.<br />
Als Maschinenbauer berücksichtigt Schubert bei der Entwicklung von<br />
Verpackungen und passenden Anlagen daher die Belange aller Beteiligten:<br />
die des Kunden ebenso wie des Einzelhandels, des Endverbrauchers<br />
und der Recyclingbetriebe. Dank der herstellerunabhängigen<br />
Beratung ist der Anbieter in der Lage, Kunden die komplette Umstellung<br />
auf nachhaltige Verpackungsmaterialien zu ermöglichen.<br />
Ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
miteinander verbinden lassen, ist die Entwicklung für<br />
Hosta. Das fränkische Traditionsunternehmen ist vor allem für sein<br />
Puffreisprodukt Nippon bekannt. Bei der Konzeption eines neuen<br />
Verpackungsansatzes wurde Schubert in einem sehr frühen Stadium<br />
des Projekts als Partner hinzugezogen. Ziel war es, das Verpackungsdesign<br />
zugleich im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
zu optimieren. Durch exakt arbeitende Pick-and-Place-Roboter<br />
konnten die Entwickler die Trays aus Kunststoff um zehn Millimeter<br />
kürzen. Dank dieser Optimierung ließ sich auch der Folienrapport der<br />
Schlauchbeutel noch einmal um sechs Millimeter verringern. Das spart<br />
Verpackungsmaterial und somit auf lange Sicht auch Kosten. Selbst<br />
die Schachtel haben die Verpackungsprofis überarbeitet: Sie besteht<br />
jetzt aus einem einzigen Flachzuschnitt mit Deckel, nicht mehr aus<br />
drei verschiedenen Teilen. Zusammen genommen erbringen die verbesserten<br />
Verpackungen so viel Sparpotenzial, dass die Grundfläche<br />
der Umverpackung deutlich verkleinert werden konnte: Auf einer Versandpalette<br />
finden pro Lage nun neun statt vorher acht Kartons Platz. >><br />
Kleine Einsparung, großer Effekt: Verkürzte Kunststofftrays benötigen weniger Folie für die Schlauchbeutel.
Clevere Zuschnitte: Sie führten zu<br />
deutlichen Materialeinsparungen<br />
bei den Schachteln des türkischen<br />
Süßwarenherstellers Tören.<br />
Langjähriges Know-how für die heutigen Herausforderungen nutzen<br />
Als Verpackungsmaschinenhersteller, der schon vor 50 Jahren hauptsächlich<br />
mit Kartonagen gearbeitet hat, kann Schubert bei diesem<br />
Material eine hohe Kompetenz vorweisen. Dies zahlt sich heute wieder<br />
aus, denn gerade in Europa hat sich der Trend zu Papier, Pappe und<br />
Karton durch strengere gesetzliche Vorgaben verstärkt. „Karton wird<br />
von den Herstellern inzwischen noch mehr nachgefragt“, bestätigt<br />
auch Verpackungsentwickler Köhler.<br />
Doch auch bei allen anderen Materialien steht die Vereinbarkeit<br />
von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt. „Mit Blick<br />
auf Nachhaltigkeit wird in vielen Industriebereichen ja gerade verstärkt<br />
Technologieoffenheit gefordert“, erklärt Köhler. „Die bieten wir<br />
mit unseren flexiblen Anlagen schon seit Mitte der 1980er-Jahre an:<br />
Auf den meisten lassen sich heute zum Beispiel sowohl Kunststoffals<br />
auch Kartonverpackungen verarbeiten.“ Auch das Handling von<br />
Verbundmaterialien ist problemlos möglich. Von dieser Flexibilität<br />
profitiert seit Kurzem etwa ein Backwarenhersteller aus dem Elsass:<br />
Eine moderne Schlauchbeutelmaschine verpackt dort Kekse und<br />
Waffeln in Schlauchbeutel, einen Karton- oder einen Karton-U-Tray,<br />
die anschließend von je einem Schlauchbeutel umhüllt werden. Die<br />
Anlage kann Verbund- und Monofolien verarbeiten und ist auch für<br />
papierbasierte Materialien geeignet.<br />
„Beim Verbraucher stehen Verpackungen mit Faseranteil hoch im<br />
Kurs, weil Papier ökologisch wirkt und sich besser anfühlt als Plastik“,<br />
weiß Köhler. Weil die Sortierung und stoffliche Verwertung bislang<br />
jedoch teilweise noch Herausforderungen bereitet, bleiben Recycler<br />
hingegen vorerst skeptisch.<br />
Qualität und Sicherheit des Produkts nicht außer Acht lassen<br />
Doch so groß der Wunsch nach Nachhaltigkeit auch sein mag: Speziell<br />
in der Lebensmittelbranche bleibt die wichtigste Aufgabe der<br />
Verpackung die Barrierefunktion zwischen Produkt und Umwelt. „Die<br />
ökologischste Verpackung bringt nichts, wenn sie die Schutzfunktion<br />
– auch bei Transport und Lagerung – nicht mehr gewährleisten kann“,<br />
bestätigt auch Valentin Köhler. Bei der Entwicklung einer Verpackung<br />
müssen daher immer alle Aspekte sorgfältig abgewogen werden.<br />
„Lässt sich die Barrierefunktion nicht anders garantieren, empfehlen<br />
wir im Zweifel lieber eine reine Kunststofffolie“, erklärt er. Schließlich<br />
lasse sich auch diese bei ordnungsgemäßer Entsorgung in vielen<br />
Fällen stofflich verwerten.<br />
In Schlauchbeutelmaschinen von Schubert sorgt ein variables Siegelsystem<br />
bei der Verarbeitung für Zukunftssicherheit. Die Technologie<br />
verbindet für den Produktschutz das Ultraschallverfahren oder<br />
wahlweise eine Siegeltechnologie mit keramischen Heizelementen<br />
beim Längssiegeln mit einer Quersiegelung, deren Siegelzeit sich<br />
dank der fliegenden Quersiegeleinheit exakt auf einen konstanten<br />
Wert einstellen lässt. Der Vorteil: Beide Verfahren zum Längssiegeln<br />
arbeiten sehr schonend und sind nicht nur für hitzesensible Produkte,<br />
sondern auch für nachhaltige Folien geeignet.<br />
„Unser Anspruch ist immer, ökologische und ökonomische Ansprüche<br />
gleichermaßen zu erfüllen“, sagt Valentin Köhler. „Denn wenn beides<br />
in Einklang steht, ist das die nachhaltigste Lösung.“<br />
>> www.schubert.group/de<br />
Sustainability with Sound Judgement – With Material Competence<br />
and Technical Expertise<br />
Plastic or paper, metal or glass, composite materials or even a material<br />
not yet known – no <strong>packaging</strong> can accord to all requirements<br />
to the same extent and also offer a highest level of sustainability<br />
at the same time. In order to identify the best possible solution for<br />
the projected deployment, expertise and technical knowhow are<br />
required. The enterprise Schubert, with high-performance, flexible<br />
systems and application-oriented development capabilities, provides<br />
<strong>packaging</strong> design that warrants for the economic sustainability<br />
of its customers and also sets standards throughout the industry<br />
in terms of sustainability.<br />
18 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
PROSWEETS 2022<br />
Karton im Fokus<br />
In einem Monat beginnt die ProSweets Cologne 2022. Zentrales Thema der Messe<br />
soll das Sustainable Packaging für die Snack- und Süßwarenindustrie sein.<br />
Die Veranstalter zeigen sich zuversichtlich ob des Anmeldestands.<br />
Bild: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx<br />
Gut 220 Aussteller haben sich bisher<br />
für die ProSweets Cologne angemeldet,<br />
die planmäßig vom 30. Januar<br />
bis zum 2. Februar in der Messe Köln<br />
stattfinden soll. Bisher gingen Anmeldungen<br />
aus über 20 Ländern in der Domstadt<br />
ein, womit die Bedeutung der Messe auch<br />
über die Landesgrenzen hinaus unterstrichen<br />
sein dürfte. Neben den Branchengrößen<br />
haben auch kleinere und mittlere Unternehmen<br />
die Möglichkeit, sich auf der Messe<br />
zu präsentieren. Dafür sorgt ein Programm<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Energie (BMWi), mit dem kleineren und mittleren innovativen Unternehmen<br />
die Teilnahme an ausgesuchten Leitmessen ermöglicht wird.<br />
Ob groß oder klein, um einen Trend wird auf der Messe wohl niemand<br />
herumkommen: den Einsatz von Papier und Karton als Ersatz für<br />
Kunststoff. „Was vor ein paar Jahren<br />
noch undenkbar für die meisten Hersteller<br />
war, hat sich inzwischen sehr<br />
weit entwickelt, denn immer mehr<br />
faserbasierte Verpackungsalternativen<br />
mit Barrierefunktion lösen Kunststoffe<br />
ab“, bestätigt Peter Désilets,<br />
Geschäftsführer der Pacoon GmbH.<br />
Mit dieser Herausforderung sehen<br />
sich auch die Maschinenbauer konfrontiert.<br />
Sie müssen die technologischen<br />
und wirtschaftlichen Aspekte<br />
bei Abkehr vom Kunststoff miteinander<br />
vereinen. Dabei darf vor allem die Maschinengängigkeit der neuen<br />
Packmittel nicht aus den Augen verloren werden.<br />
>> www.prosweets.de<br />
So verpackt man Süßwaren heute!<br />
ANZEIGE<br />
SACMI Packaging & Chocolate bietet eine neue Verpackungslösung für süße Waren. Die vollelektronische und servogesteuerte<br />
Schlauchbeutelmaschine JT ADVANCE kombiniert Hochleistung mit Flexibilität. Auch umweltverträglichere Folien und papierbasierte<br />
Materialien lassen sich damit verarbeiten.<br />
Die horizontale Schlauchbeutelmaschine JT ADVANCE unter der Marke<br />
OPM ist prädestiniert für Schokoladen- und Müsliriegel, Snacks<br />
oder Pralinen, die eine hohe Ausbringungsleistung von bis zu 150<br />
Meter Folie pro Minute erfordern. Dabei erweist sich die Maschine<br />
als echter Allrounder. Längs- und Quersiegelung, Flachbeutel, Seitenfaltenbeutel,<br />
Beutel mit Offset-Siegelung, Beutel mit Aufreißfaden<br />
sowie On-Edge-Verpackungen – alles ist möglich. Verarbeiten lassen<br />
sich heiß- und kaltsiegelfähige Materialien wie Polypropylen, Barrierefolien,<br />
Laminate oder Polyethylen. SACMI Packaging & Chocolate<br />
hat in Abstimmung mit den wichtigsten Folienherstellern spezielle<br />
Funktionen in die Maschine integriert. So wurde die Verarbeitung<br />
umweltverträglicherer Folien im Hinblick auf die Verringerung des<br />
Gewichts (Reduzierung der Rohstoffmenge bei gleichbleibender Leistung)<br />
und papierbasierter Materialien ermöglicht.<br />
Weitere Vorteile sind niedrige Betriebskosten, geringer Bedienaufwand,<br />
einfache Wartung und kurze Umrüstzeiten. Der automatische<br />
Folien-Splicer erlaubt den Folienrollenwechsel bei laufender Produktion.<br />
Produktablagerungen können dank des gelungenen Hygienedesigns<br />
schnell entfernt werden.<br />
19
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
PROSWEETS 2022<br />
Bilder: Syntegon Technology<br />
Gut gerüstet für Naturfasern<br />
Verpackungslösungen<br />
für Schokolade in Papier<br />
Mit einem umfassenden Angebot unterstützt Syntegon Technology Produzenten bei der effizienten Herstellung<br />
sowie bei der Erst- und Zweitverpackung für Süßwaren. Neben nachhaltigen Papierverpackungen sollen in Köln<br />
auch Verpackungsformate aus Monomaterialien und die Linienkompetenz des Unternehmens<br />
für die Jelly-Produktion vorgestellt werden.<br />
Für eine Zweitverpackung von Schokoladentafeln sorgt eine vertikale<br />
SVE 3220 Schlauchbeutelmaschine, die biege- und reißfeste<br />
Standbodenbeutel aus Papier verarbeitet. „Diese sind eine<br />
umweltschonende Alternative zu Zweitverpackungen aus Kunststoff<br />
und ein echter Blickfang“, erklärt Oliver Maier, Vertriebsmitarbeiter<br />
bei Syntegon. Die Maschine (Bild links) lässt sich an unterschiedliche<br />
Verpackungsmaterialien und -stile anpassen und stellt damit ihre<br />
große Flexibilität unter Beweis. Sie kann auch Beutel aus recycelbarer<br />
Monomaterialfolie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Papier-<br />
oder 80 Kunststoffbeuteln pro Minute befüllen.<br />
Mit im Gepäck wird auch das sogenannte Paper-On-form-Nachrüstkit<br />
sein. Mit dieser Lösung können selbst empfindliche und fettige<br />
Produkte wie Schokolade und Schokoriegel in FSC- und PEFC-zertifiziertem<br />
Spezialpapier mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent Naturfasern<br />
verpackt werden. Zum Nachrüstkit gehören eine Formschulter<br />
und Siegelbacken für Kaltsiegelanwendungen: Damit lassen sich Barrierepapiere<br />
ohne Falten oder Risse verarbeiten, während die passgenauen<br />
Kaltsiegelwerkzeuge schonend die Siegelnähte herstellen.<br />
Das Unternehmen gewährt vor Ort auch Einblicke in das um die<br />
Küchentechnologie erweiterte Makat-Portfolio: von der Masseherstellung<br />
über das Gießen und Nachbehandeln von Gummi- und Geleeprodukten<br />
(Bild oben) bis hin zur effizienten Verpackung.<br />
>> www.syntegon.com<br />
20 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
ANZEIGE<br />
Bilder: Theegarten-Pactec<br />
Verschiedene<br />
Verpackungsarten auf<br />
einer Maschine vereint<br />
Das Dresdner Unternehmen Theegarten-<br />
Pactec präsentiert erstmals seine modulare<br />
Hochleistungsverpackungsmaschine CHS für<br />
Schokoladenprodukte mit der neu integrierten<br />
Verpackungsart Brieffaltung.<br />
Speziell für das schonende Verpacken von Schokoladenprodukten<br />
entwickelt, erfolgte bereits 2020<br />
eine Optimierung der CHS für die Faltart Doppeldreheinschlag.<br />
Damit ist eine Leistung von bis zu 1.800<br />
Produkten pro Minute möglich, wie auch die erfolgreiche<br />
Industrieerprobung seit März <strong>2021</strong> zeigt.<br />
Als Highlight stellt Theegarten-Pactec jetzt einen Prototyp<br />
der Maschine mit der neu integrierten Faltart Brieffaltung<br />
vor: Mit einer Leistung von bis zu 800 Produkten<br />
pro Minute können kleine Schokoladenpralinen effektiv<br />
verpackt werden. Für die nach der Messe anstehende Industrieerprobung<br />
haben sich die Spezialisten hohe Ziele<br />
gesteckt: Mit der Maschine sollen über eine einbahnige<br />
Zuführung eine Leistung von 1.200 Produkten pro Minute<br />
und in der zweibahnigen Zuführung 1.600 Produkte pro<br />
Minute umgesetzt werden.<br />
Durch ihren modularen Aufbau eignet sich die Maschine<br />
besonders gut für unterschiedliche, saisonal nachgefragte<br />
Produkte. Kunden können zudem schnell auf neue<br />
Marktanforderungen wie etwa geänderte Maße bei Schokoladenprodukten<br />
reagieren und flexibel neue Formate<br />
oder Faltarten nachrüsten. Während bisher Produktlängen<br />
von 16 bis 45 Millimeter verpackt wurden, bietet das<br />
neue System ein Spektrum von 16 bis 60 Millimeter. Auch<br />
in der Breite und für runde oder kuppelförmige Produkte<br />
wurde nachgesteuert.<br />
>> www.theegarten-pactec.com<br />
Voll recyclingfähige Sekundärverpackung für Schokolinsen aus barricote LINER MG<br />
Nachhaltige<br />
Barrierepapiere für<br />
flexible Verpackungen von<br />
Süßwaren und Snacks<br />
Wenn es um nachhaltige Barrierepapiere für flexible Verpackungen<br />
von Süßwaren und Snacks geht, führt an BARRICOTE® von Mitsubishi<br />
kein Weg vorbei. Denn barricote Papiere bieten nicht nur wirkungsvolle<br />
kombinierbare Barrieren gegen u.a. Fett, Mineralöl-Migration<br />
(MOSH/MOAH) und Sauerstoff. Sie sind auch sehr gut heißsiegelfähig<br />
und über den Altpapierkreislauf vollständig rezyklierbar (bestätigt<br />
von PTS und cyclos-htp).<br />
Barricote Papiere enthalten einen hohen Anteil nachwachsender<br />
Rohstoffe und sind frei von PVDC. Ihr CO 2<br />
-Fußabdruck ist ca. 30 %<br />
besser als der vergleichbarer Kunststoffverpackungen. Darüber hinaus<br />
wurden die Papiere von führenden Maschinenherstellern getestet<br />
und freigegeben. Namhafte Markenartikler setzen auf barricote,<br />
wenn Süßwaren und Snacks weltweit von Kunststoff- auf Papierverpackungen<br />
umgestellt werden. Zumal barricote Produkte in verschiedenen<br />
Klimazonen als Primär- und Sekundärverpackungen einsetzbar<br />
und darüber hinaus mit zertifizierter Meereswasser-Zersetzbarkeit<br />
erhältlich sind.<br />
Barricote Papiere eignen sich etwa bei verzuckerten Schokolinsen,<br />
Schokolade, Bonbons oder anderen zuckerhaltigen Süßwaren –<br />
und wurden vielfältig ausgezeichnet. So erhielt Mitsubishi kürzlich<br />
den Umweltpreis der Wirtschaft Schleswig-Holsteins mit der Begründung:<br />
„Das im Werk Flensburg (…) entwickelte und produzierte<br />
Barrierepapier für die direkte Lebensmittelverpackung ist über den<br />
Altpapierkreislauf rezyklierbar und liefert somit einen innovativen<br />
Beitrag zur Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit.“<br />
>> www.barricote.de<br />
Verleihung des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holsteins<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 21
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
PROSWEETS 2022<br />
Weltpremiere für neue Kombiline<br />
Tafelverpackung schneller und kompakter<br />
Vom Ersteinschlag bis in den Displaykarton auf nur einer kombinierten und kompakten Plattform, das bietet<br />
eine integrierte, flexible und vollumfängliche Systemlösung von Verpackungsmaschinenhersteller Loesch.<br />
Die Kombiline soll auf der ProSweets das Licht der Messewelt erblicken.<br />
Die flexible Falteinschlagmaschine LTM-Duo verpackt Schokoladentafeln<br />
in einen dicht gesiegelten Primär- sowie einen<br />
optisch anspruchsvollen Außeneinschlag. Das Erfolgsmodell<br />
von Loeschpack wurde noch um eine neu entwickelte Komponente ergänzt:<br />
Auf einer weiteren Station, dem Kartoniermodul CMW, erfolgt<br />
am Ende der Linie die Displaykartonierung. Ein Maschinenbediener<br />
schafft mit der Kombilinie mehr als 200 Tafeln pro Minute, vom Processing<br />
bis in den Verkaufskarton.<br />
Von kleineren Täfelchen bis hin zur 300-Gramm-Tafel kann Schokolade<br />
mit Biofolie, Mono- sowie Verbundmaterial und Aluminiumfolie<br />
dicht verpackt werden. Der Außeneinschlag lässt sich als Papieretikett<br />
von Stapel oder Rolle und alternativ auch als Kartonetikett ausführen.<br />
Die bewährte Maschine der Oberfranken erfuhr jüngst ein erweitertes<br />
Facelift, das vor allem im Bereich der Steuerungstechnik und<br />
der Bedienstruktur ansetzt. Dank des neuen intuitiven Betriebssystems<br />
„easyMI“ können Maschinenbediener und Wartungspersonal<br />
mit den Maschinen noch einfacher umgehen sowie auf umfangreiche<br />
Kontroll- und Performancekomponenten zugreifen. Neben dem völlig<br />
neuen Bedienerlebnis und einer smarten Nutzerführung wurden aber<br />
auch Predictive Maintenence und weitere Komponenten zur Effizienzerhöhung<br />
eingeführt.<br />
30 Displaykartons können mit dem neu entwickelten Kartoniermodul<br />
CMW gefertigt und gefüllt werden (Bild unten). Zwischen<br />
Primärverpackung und Kartonierung befindet sich ein integrierter<br />
Zwischenspeicher, der bei Stillstand einer der beiden Komponenten<br />
Produktausschuss verhindert. Für die komplette Linie sind nur ein<br />
Heißleimgerät und eine Steuerung mit dem neuen HMI erforderlich.<br />
Das neue Modul steht auch als Stand-alone-Version zur Verfügung.<br />
Es könnte in einer Anordnung mit zwei vorgeschalteten Falteinschlagoder<br />
auch Schlauchbeutelmaschinen betrieben werden. Zukünftig<br />
wird ebenfalls ein Up-grade-Kit erhältlich sein, mit dem sich ältere<br />
Maschinen einfach mit dem neuen System kombinieren lassen.<br />
>> www.loeschpack.com<br />
Bilder: Loesch Verpackungstechnik<br />
22 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
Bilder: Sacmi Packaging & Chocolate<br />
Neue Maschinen für Schokolade und Co.<br />
Effektiv Einwickeln<br />
und Verpacken<br />
Gleich mit mehreren Neuentwicklungen will sich Sacmi Packaging &<br />
Chocolate auf der ProSweets in Köln im Januar 2022 präsentieren.<br />
Das Spektrum reicht von einer Pralinenwickel- und einer Schlauchbeutelmaschine<br />
für Hochleistungsanwendungen bis hin zu einem<br />
ganz besonderen Produktdosiersystem für Halbfabrikate.<br />
Premiere auf einer Messe hat die neue Multi-Style-Pralinenwickelmaschine<br />
HY7 (Bild), die entsprechend<br />
den aktuellen Herausforderungen auf<br />
flexible Formate ausgelegt ist. Die Entwicklung unter<br />
der Marke Carle & Montanari realisiert eine hohe<br />
Leistung von bis zu 700 Pralinen pro Minute und verarbeitet<br />
mit höchster Effizienz auch sehr empfindliche<br />
oder unregelmäßig geformte Produkte. Die einzelnen,<br />
servogetriebenen Teile des Falzwerks können nicht<br />
nur flexibel an die Pralinenform angepasst werden,<br />
sondern sind auch an die verschiedenen Eigenschaften<br />
der Wickelfolie adaptiert. So lassen sich ebenfalls die<br />
umweltfreundlicheren Folien der neuesten Generation<br />
verarbeiten. Ein modularer Aufbau erlaubt die maßgeschneiderte<br />
Konfiguration für die Anwendung und einfache<br />
Upgrades bei veränderten Anforderungen.<br />
Für Produkte wie Schokoladen- und Müsliriegel,<br />
Snacks und Pralinen, bei denen eine hohe Ausbringungsleistung<br />
von bis zu 150 Meter Folie pro Minute<br />
eine der Voraussetzungen ist, stellt das Unternehmen<br />
unter der Marke OPM eine Schlauchbeutelmaschine<br />
mit horizontaler Form-/Füll- und Siegelfunktion<br />
vor. Ihre umfangreiche Konfigurierbarkeit macht die<br />
Maschine, die in Eigenregie produziert und vermarktet<br />
wird, zu einer besonderen Lösung für Längs- und<br />
Quersiegelung.<br />
Eine weitere Produktneuheit unter der Marke Carle<br />
& Montanari ist die kontinuierlich arbeitende Rotationsdosiermaschine<br />
MLRG 1500. Das Punktdosiersystem<br />
ist für das Formen von Schokodrops, -chips,<br />
-sticks oder -stückchen prädestiniert. Diese sogenannten<br />
Halbfabrikate kommen in der Backwarenindustrie<br />
bzw. als „Easy-Melt-Produkte“ für Bäckereien<br />
und Endverbraucher zum Einsatz. Anwender können<br />
hier neben einer Leistung zwischen 1.000 und 3.000<br />
Kilogramm pro Stunde von einfachen und schnellen<br />
Formatumstellungen profitieren.<br />
>> www.sacmi.com<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 23
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
Lidl und Kaufland führen<br />
Verpackungen aus Silphie-Papier<br />
ein. (Bild: OutNature)<br />
Papier aus regionalem Anbau<br />
Silphie-Verpackungen für Obst und Gemüse<br />
Lidl und Kaufland führen nach einer Pilotphase jetzt Silphie-Verpackungen<br />
im Bereich Obst und Gemüse ein, gestartet wird mit der<br />
Bio-Kresse. Die nachhaltige Verpackungslösung wurde von der Umweltsparte<br />
der Schwarz Gruppe, PreZero, mit ihrer Marke OutNature<br />
und deren Entwicklungspartner STI Group realisiert. STI hat die technischen<br />
Eigenschaften des Silphie-Materials bereits seit Ende 2020<br />
in der Praxis erprobt. Dabei wurden zunächst die Bedruck- und Lackierbarkeit<br />
von Kartonbögen, später die Stanz- und Kaschiereigenschaften<br />
getestet. Schon jetzt kann das Silphie-Papier im direkten<br />
Lebensmittelkontakt eingesetzt werden. Durch weitere Forschung<br />
soll das Papier zusätzliche Barriereeigenschaften, z. B. gegen Wasser<br />
oder Fett erhalten.<br />
Bei Lidl ist die Bio-Kresse in der Silphie-Verpackung zunächst in<br />
Süddeutschland erhältlich, bei Kaufland wird sie in Kürze flächendeckend<br />
in allen Filialen in Deutschland zu kaufen sein. Damit startet eine<br />
Reihe weiterer Produktumstellungen: Zeitnah folgen bei Kaufland beispielsweise<br />
Bio-Tomaten, -Äpfel und -Champignons, die Ausweitung<br />
auf weitere Landesgesellschaften ist in Planung. In den kommenden<br />
Monaten werden auch Räucher- und Stremellachs der Eigenmarke<br />
K-Bio bei Kaufland Deutschland in der neuen Verpackung angeboten.<br />
Das Silphie-Papier ist besonders ressourceneffizient und kann im<br />
Food- und Non-Food-Bereich eingesetzt werden. Mit einem Anteil<br />
von mindestens 35 Prozent bilden die Fasern der Energiepflanze die<br />
Grundlage für die neuartigen Verpackungen. Der regionale Silphie-Anbau<br />
verringert Transportwege und die damit verbundenen CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Im Aufbereitungsprozess werden wenig Wasser und Energie<br />
verbraucht und die Gewinnung der Fasern findet ohne den Einsatz von<br />
Chemikalien statt.<br />
>> www.out-nature.de<br />
Recycelbare Verpackungsalternative<br />
Wachsfreies Bonbonpapier<br />
Wachspapiere sind ein lang bewährtes Verpackungsmaterial<br />
in der Süßwarenbranche. Gewachstes<br />
Bonbonpapier lässt sich aber nicht<br />
recyceln. Nun bringt Schur Flexibles eine wachsfreie<br />
und damit recycelbare Verpackungsalternative<br />
auf den Markt. Eine spezielle Imprägnierung<br />
erhöht hierbei die Stabilität und Flexibilität<br />
des Papiers. Dafür wird die Innenseite des<br />
Papiers mit einem Release-Lack versehen, der das Anhaften der Bonbons<br />
am Papier verhindert, ohne jedoch den Papierrecyclingprozess<br />
negativ zu beeinträchtigen. Der PaperTwister steht mit einer guten<br />
Maschinengängigkeit und einer Verpackungsgeschwindigkeit von bis<br />
zu 1.800 Stück pro Minute normalen Wachspapieren in nichts nach.<br />
Es handelt sich nach Unternehmensangaben um die erste Twistverpackung,<br />
die vollständig wiederverwertet werden kann. Dank der<br />
speziell entwickelten wasserlöslichen Imprägnierung<br />
kann das Papier im Altpapier recycelt<br />
und die aufbereiteten Fasern wieder zu Recyclingpapieren<br />
verarbeitet werden. Aktuell wird<br />
die Recyclingfähigkeit von einem externen Institut<br />
überprüft. Interne Pulpingtests konnten<br />
bereits mit positivem Ergebnis abgeschlossen<br />
werden.<br />
Mit der Entwicklung des PaperTwister habe man im Bereich der<br />
Süßwarenverpackung eine weitere Lösung für die Kreislaufwirtschaft<br />
entwickelt, so das Unternehmen. PaperTwister erfülle zudem<br />
die Kundenwünsche nach Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen und Recyclingfähigkeit im Papierstrom.<br />
>> www.schurflexibles.com<br />
Bilder: Schur Flexibles<br />
24 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>
ANZEIGE<br />
Die neuen Unterbahnen bestehen aus<br />
recycelbarem Monomaterial. (Bild: Wentus)<br />
Recyclingfreundliche Hochbarrierefolien<br />
Neue Einstoff-<br />
Unterbahnen für Thermoformverpackungen<br />
Wentus hat mit der Folienfamilie Wentopro PureForm<br />
eine Monomateriallösung für die Unterbahnen in thermogeformten<br />
Verpackungen entwickelt. Das Unternehmen<br />
aus Höxter will damit seine Kunden in der Herstellung<br />
nachhaltigerer Lebensmittelverpackungen durch Produkte<br />
unterstützen, deren Recyclingfähigkeit verbessert<br />
wurde und einen verringerten Materialeinsatz ermöglicht.<br />
Die Folien der Serie Wentopro PureForm zur Herstellung<br />
thermogeformter Verpackungen seien eine gut<br />
recycelbare und damit nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen<br />
PA/PE-Unterbahnen, so das Unternehmen.<br />
Sie schützen die verpackten Lebensmittel, garantieren<br />
deren Haltbarkeit und tragen damit zur Reduzierung von<br />
Food Waste bei. Darüber hinaus sind sie zum direkten Einfrieren<br />
geeignet. Die Produkte der Wentopro PureForm<br />
Range lassen sich in bis zu zehn Farben im Flexodruck<br />
bedrucken.<br />
Zwei Varianten der neuen Unterbahnen stehen zur Verfügung.<br />
In Kombination mit abgestimmten Deckelfolien<br />
von Wentus können daraus Verpackungen aus recyclingfähigen<br />
Bestandteilen produziert werden: Wentopro Pure-<br />
Form PE bietet zusammen mit der Deckelfolie Wentoplex<br />
Pure PE eine Polyethylen-Lösung. Die Polypropylen-Einstoffvariante<br />
lässt sich aus Wentopro PureForm PP in<br />
Kombination mit Wentoplex Pure PP zusammenstellen.<br />
In der PP-Version kann die Folie nach Unternehmensangaben<br />
zudem bis zu 15 Prozent dünner im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Lösungen ausgelegt werden.<br />
Nachhaltigkeit<br />
weitergedacht<br />
Das Wort „nachhaltig“ hat so viel mehr zu bieten als den geführten<br />
Diskurs vom angeblich bösen Kunststoff und gutem Papier. In der<br />
Verpackungsbranche wird häufig nur der Materialfaktor besprochen.<br />
Ist verständlich, weil er eben großen Einfluss auf das Problem des<br />
CO 2<br />
-Fußabdrucks hat.<br />
Nachhaltig ist es aber auch seine Arbeitsprozesse zu optimieren<br />
und das aus verschiedenen Gesichtspunkten:<br />
Es ist nachhaltig ökonomisch, wenn man in Kundenbindung investiert,<br />
anstelle sich nur auf Neukundengewinnung zu fokussieren. Das<br />
>><br />
ist z.B. über Botschaften auf und in einer Verpackung möglich.<br />
Es ist nachhaltig seine Beschaffung auf E-Procurement Lösungen<br />
umzustellen, weil durch den vollelektronischen Austausch von Bestellungen<br />
nicht nur bedrucktes Papier eingespart wird, sondern weil<br />
durch die digitale Datenerfassung benötige Materialmengen besser<br />
antizipiert und dadurch Bestellungen und Lieferungen zusammengefasst<br />
werden können.<br />
Es ist ebenfalls nachhaltig, wenn man Wert darauflegt, seine<br />
Packplätze arbeiterfreundlich einzurichten. Das reduziert sowohl<br />
die Durchlaufzeit, aber v.a. das Risiko von MSE-Erkrankungen und<br />
ist damit auf lange Sicht sowohl ökonomischer als auch sozialer. Es<br />
ist nachhaltig, wenn man die Ressource Mensch fair behandelt.<br />
„Wir von RAJA beraten unsere Kunden zu<br />
nachhaltigen Lösungen, bieten Lager- und<br />
Prozessaudits an, um gemeinsam mit unseren<br />
Kunden das Thema Nachhaltigkeit im<br />
Verpackungssektor umzusetzen.“<br />
Frank Langbein, Vertriebsleiter Großkundenentwicklung,<br />
RAJA Deutschland<br />
>> www.wentus.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
Softwarelösung für Produkte mit variablem Stückgewicht<br />
Verpackungsprozesse vereinfachen<br />
Für Verpackungsprozesse ist das Warenmanagement von Lebensmitteln häufig eine besondere Herausforderung.<br />
Vor allem Produkte, bei denen Preis und Gewicht variieren, benötigen ein spezielles Handling. Das muss nicht nur bei<br />
der Qualitätskontrolle, sondern auch bei der Kalkulation, Lagerhaltung und Verpackung beachtet werden. Die richtige<br />
Enterprise-Resource-Planning-(ERP)-Software kann dabei einen entscheidenden Unterschied machen.<br />
Bild: Deacom Bild: onemorebox/shutterstock<br />
26<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>
Steak, Wurst oder Käse – viele dieser Produkte werden für den<br />
Verkauf im Einzelhandel in kleinen Mengen abgepackt. Am<br />
Ende stehen auf jeder Ware ein individueller Preis und ein individuelles<br />
Gewicht. Solche Produkte werden als Catch-Weight-Artikel<br />
bezeichnet und stellen in der Produktion, Verpackung und Kommissionierung<br />
eine besondere Herausforderung dar. Um möglichen Problemen<br />
vorzubeugen und für optimale Produktionsabläufe, Bestandsund<br />
Finanzplanung sowie Produktqualität zu sorgen, braucht es eine<br />
ERP-Software, die auch speziell auf diese Catch-Weight-Artikel zugeschnitten<br />
ist.<br />
Warenlager muss genau erfasst werden<br />
Standardmäßig wird die Anzahl von Artikeln im Lager anhand ihrer<br />
Stückzahl bestimmt. Bei diesen Produkten mit variierendem Stückgewicht<br />
ist das jedoch nicht so einfach möglich. Daher müssen zwei parallele<br />
Mengeneinheiten verwendet werden: Stückzahl und Gewicht.<br />
Nur so kann genau beurteilt werden, wie viel Ware sich effektiv im<br />
Lager befindet. Dafür müssen das tatsächliche Gewicht der Verkaufseinheit<br />
(auch „Catch Weight“) und die Stückzahl als parallele Mengeneinheiten<br />
separat erfasst, weitergegeben und oft noch mit einer<br />
Produktionscharge verknüpft werden, um die Rückverfolgbarkeit des<br />
Produkts zu gewährleisten. Diese Verknüpfung mit Produktionscharge<br />
und -lot ist besonders in der Lebensmittelbranche unerlässlich, um<br />
durch die einfache Rückverfolgbarkeit schnelle Produktrückrufe zu<br />
ermöglichen und so die Sicherheit der Produkte zu optimieren.<br />
Das variable Gewicht pro Einheit zu erfassen, stellt für viele<br />
ERP-Systeme aber eine große Hürde dar, da sie nicht über die benötigten<br />
Datenbankstrukturen verfügen. Häufig müssen sie mithilfe<br />
von externer Software um die jeweiligen Funktionalitäten erweitert<br />
werden. Wenn jedoch täglich mehrere Tausend Artikel und somit<br />
auch Datensätze verarbeitet werden, kann die Verknüpfung zweier<br />
oder mehrerer Softwarelösungen zu Performanceproblemen führen.<br />
Ein passendes ERP, das native Catch-Weight-Funktionen bietet, ermöglicht<br />
es Herstellern, möglichst effizient die Anforderungen für<br />
Produkte mit variablem Gewicht zu verwalten – vom Warenein- bis<br />
zum Warenausgang. So kann der Verkauf von Waren in parallelen<br />
Mengeneinheiten vereinfacht und die genaue Wertermittlung sowie<br />
Preisgestaltung für gelagerte und verkaufte Waren gesichert werden.<br />
Verlässliche Qualitätskontrolle<br />
Auch der Abpackprozess lässt sich mithilfe der passenden Software<br />
effizienter gestalten. Herstellerunabhängig können Waagen durch<br />
das ERP-System direkt in die Produktionslinie integriert werden. Sie<br />
erfassen das Gewicht der Catch-Weight-Artikel und senden es an das<br />
ERP-System. Das reduziert zusätzliche manuelle Schritte und somit<br />
auch Fehlerquellen und vereinfacht den Prozess.<br />
Doch auch ohne integrierte Waagen kann die Catch-Weight-Funktionalität<br />
die Arbeit erleichtern: Nach dem manuellen Wiegen der<br />
Artikel werden die Daten ebenfalls in das ERP-System eingegeben.<br />
Dieses prüft, ob die registrierten Daten den zuvor durch das Unternehmen<br />
festgelegten Gewichtsspezifikationen für den jeweiligen<br />
Catch-Weight-Artikel entsprechen. Beispielsweise, ob sich das Stück<br />
Fleisch mit dem Zielgewicht von 500 Gramm noch in der vom Unternehmen<br />
vorgegebenen 15-Gramm-Gewichtsvarianz bewegt. Ist das<br />
nicht der Fall, gibt das ERP-System automatisch eine Warnung aus,<br />
und der Artikel wird aus der Produktionskette entfernt.<br />
Die Eingabe von spezifischen Toleranzwerten für jedes Produkt<br />
stellt jedoch nicht nur die genaue Wertermittlung, sondern auch eine<br />
verlässliche Qualitätskontrolle sicher. Es können sogar Gewichtsschwankungen<br />
eines Produkts über längere Zeit erfasst und kontrolliert<br />
werden. Wiederholtes Wiegen trägt so zur Qualitätskontrolle<br />
bei – beispielsweise bei Artikeln, die während ihrer Lagerung an<br />
Feuchtigkeit und somit auch an Gewicht verlieren. So kann überprüft<br />
werden, ob der erwartete Normgewichtsverlust über- oder unterschritten<br />
wurde. Auch hier werden die Gewichtswerte im ERP festgehalten<br />
und bei zu hoher Abweichung eine automatisierte Warnung<br />
ausgegeben. Die von der Norm abweichenden Produkte werden dann<br />
nicht für die Auslieferung freigegeben.<br />
Individuelle Etiketten automatisiert erstellen<br />
Verkaufseinheiten, die diesen Prozess durchlaufen haben, sind bereit<br />
für Verpackung und Versand. Anhand der im ERP-System erfassten<br />
Daten können Etiketten einfach automatisiert erstellt werden. Neben<br />
Angaben wie der Produktbezeichnung gibt das ERP-System auch das<br />
individuelle Catch Weight, die Chargen- und Lotnummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
an die Etikettierstation. Besonders wichtig:<br />
Auch der nach Gewicht variierende Preis wird vom ERP-System korrekt<br />
errechnet und automatisiert auf das Etikett gedruckt. Außerdem<br />
wird er im ERP hinterlegt und ermöglicht die einfache Nachverfolgung<br />
von Finanzen und Bestand.<br />
Die richtige Software hat so das Potenzial, einen hohen manuellen<br />
Aufwand, der zulasten des Personals geht, zu verringern. Gleichzeitig<br />
werden kostenträchtige Fehler und Ungenauigkeiten vermieden.<br />
Durch die automatisierte Erfassung der Daten entstehen keine Lücken<br />
in der Dokumentation, und jeder Artikel bleibt entsprechend den<br />
gesetzlichen Vorgaben einfach rückverfolgbar. Wichtig ist, dass all<br />
diese Funktionen den Produktionsprozess nicht unnötig verlängern<br />
oder Wartezeiten erzeugen. Einfachheit und Anwendungsfreundlichkeit<br />
sollten immer im Vordergrund stehen. Mit einer durchdachten<br />
und ganzheitlichen ERP-Lösung lässt sich das in der Praxis einfach<br />
umsetzen.<br />
Gastautor Scott Deakins, Deacom Business Unit Leader<br />
>> www.deacom.com<br />
Software solution for products with catch weight<br />
For <strong>packaging</strong> processes, the goods management of food products<br />
is often a special challenge – especially when price and weight vary.<br />
The individual handling must be considered not only in quality control,<br />
but also in warehousing and <strong>packaging</strong>. This requires an enterprise<br />
resource planning (ERP) software that is specifically tailored<br />
to catch-weight products.<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
27
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
Mittels FreshTag kann der Verbraucher auf einen<br />
Blick erkennen, ob das Produkt noch genießbar ist.<br />
(Bild: FreshTag)<br />
Biochemie macht es möglich<br />
Lebensmittelhaltbarkeit<br />
auf den ersten Blick<br />
Eine Lebensmittelverpackung, die über ein statisch abgedrucktes Verfallsdatum hinaus dynamisch die<br />
Frische des verpackten Produkts anzeigen kann – daran arbeitet Rui Xu, die mit FreshTag eben<br />
eine solche Kennzeichnung am Londoner Royal College of Art erforscht hat.<br />
Das Forschungsergebnis der RCA-Alumna<br />
ist FreshTag (auf Deutsch etwas<br />
sperriger: Frischheitsmarker), ein pHsensitiver<br />
Stoff, der auf biochemische und<br />
mikrobiologische Veränderungen im Lebensmittel<br />
reagiert und diese in für den Verbraucher<br />
einfach zu erkennenden Farben optisch<br />
anzeigt. Dabei kann FreshTag mit Biofilm,<br />
Tinte oder auch Etiketten verwendet werden,<br />
ganz wie es die Anwendung erfordert.<br />
Mit dieser Erfindung begegnet Xu dem<br />
Problem, dass herkömmliche Verfallsdaten<br />
häufig zu kurz greifen. Gerade bei Produkten<br />
wie frischem Fleisch oder frischem<br />
Fisch hänge die tatsächliche Haltbarkeit von<br />
für den Konsumenten nicht immer einsehbaren<br />
Faktoren ab: Lagerung, Verpackung<br />
und letztlich auch der individuellen Qualität<br />
des Produktes. Dazu kommt der Umgang im<br />
Konsumenten-Haushalt: Wird das Produkt<br />
im Kühlschrank aufbewahrt oder in der Tiefkühltruhe?<br />
Wie lange bleibt es vor finalem<br />
Verbrauch geöffnet? All diese Faktoren haben<br />
einen Einfluss auf die tatsächliche Haltbarkeit.<br />
Unnötige Lebensmittelentsorgung<br />
ist klimaschädlich<br />
Dementsprechend sei es nicht ungewöhnlich,<br />
dass Konsumenten Lebensmittel entsorgen,<br />
bei denen sie sich trotz aufgedrucktem Datum<br />
nicht bezüglich der Haltbarkeit sicher<br />
sein können. Auch, wenn diese vielleicht<br />
noch gut sind. Umgekehrt kann ein solches<br />
Lebensmittel natürlich auch über das angegebene<br />
Verfallsdatum hinaus genießbar sein.<br />
In jedem Fall geschieht auf diese Weise<br />
eine Menge Lebensmittelverschwendung, die<br />
vermeidbar wäre. Die weltweite Fleisch- und<br />
Fischindustrie macht ohnehin schon einen<br />
großen Faktor beim Treibhausgasausstoß in<br />
Form von CO 2<br />
und Methan aus, sodass jede<br />
Form der Verschwendungsvermeidung auf<br />
die globalen Klimaziele einzahlen würde.<br />
FreshTag ist eine Möglichkeit, wie man die<br />
Branche dorthin bewegen könnte.<br />
Kombination von<br />
Lebensmittelwissenschaft und Design<br />
„Die Verschwendung von Lebensmitteln ist<br />
eine große Herausforderung für die moderne<br />
Gesellschaft, die nicht nur zu wirtschaftlicher<br />
Ungleichheit, sondern auch zu schwerwiegenden<br />
ökologischen Folgen führt. Es liegt in der<br />
Verantwortung der neuen Generation von<br />
Talenten, innovative Technologien zu entwickeln<br />
und die Öffentlichkeit aufzuklären. Nur<br />
wenn wir zusammenarbeiten, kann dieses<br />
gemeinsame Problem, dem die gesamte Gesellschaft<br />
gegenübersteht, gelöst werden“,<br />
so Entwicklerin Xu. „Mit der Überzeugung,<br />
meine persönlichen Fähigkeiten im Bereich<br />
Design zu nutzen und sie in Produktivität<br />
umzuwandeln, beschloss ich, die Stärken von<br />
Lebensmittelwissenschaft und Design zu<br />
kombinieren, indem ich FreshTag gründete,<br />
das von InnovationRCA, Innovate UK und dem<br />
Prince's Trust finanziert wurde.“<br />
FreshTag hat bereits drei verschiedene Produkte<br />
für die vorgelagerte Herstellungskette<br />
von Verpackungen und Etiketten fertiggestellt.<br />
Die Technologie hat bereits Interessenten<br />
in Form einiger Verpackungsfirmen<br />
aus dem Vereinigten Königreich, der EU und<br />
den USA. Derzeit ist Xu auf der Suche nach<br />
Partnern aus der Industrie, die an der Entwicklung<br />
mitwirken und dabei helfen, mehr<br />
Einzelhandelsmöglichkeiten für Versuche zu<br />
erreichen.<br />
>> www.rca.ac.uk/business/innovationrca/<br />
start-companies/freshtag<br />
FreshTag<br />
Food <strong>packaging</strong> that can dynamically indicate<br />
the freshness of the packaged product<br />
beyond a statically printed expiry date<br />
– that's what Rui Xu is working on, who researched<br />
just such a label with FreshTag at<br />
London's Royal College of Art.<br />
28 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>
Außen immer Glas – Innen etwas ganz Besonderes<br />
Auf die Synergien kommt es an<br />
Mit der begehrten Trophäe „Produktinnovation in Glas“ prämiert das Aktionsforum Glasverpackung<br />
überzeugende Produkte aus der Getränke- und Lebensmittelbranche, die stimmig in Glas verpackt sind. Bereits<br />
um achten Mal wurden Gewinner und Publikumsliebling mit einem gläsernen Möbiusband geehrt.<br />
Wir stellen Ihnen die diesjährigen Nominierten und Gewinner vor.<br />
Die Auszeichnung ist unterteilt in die Kategorien „kleine Unternehmen“<br />
mit bis zu 50 Mitarbeitern, „mittlere und große Unternehmen“<br />
mit über 50 Mitarbeitern und den „Publikumsliebling“.<br />
Die Beurteilung und Nominierung der Produkte erfolgte durch eine<br />
unabhängige Expertenjury. Sie bewertete die Einreichungen anhand<br />
verschiedener Kriterien, wie Verpackung und Design, Nachhaltigkeit,<br />
Zielgruppe und Marketingstrategie oder erstmals (so) in Glas verpackt,<br />
und kürte auch die Gewinner. Einzelne Produkte überzeugten<br />
gleich bei mehreren Bewertungskriterien, andere erfüllten vielleicht<br />
nur eines der Kriterien sehr gut, beispielsweise wenn es neu ist, dieses<br />
Produkt in Glas zu verpacken. Eine Voraussetzung war der Zeitraum<br />
der Markteinführung: zwischen dem 1. Juni 2020 und dem 30. April<br />
<strong>2021</strong>.<br />
Die Preisverleihung fand in diesem Jahr am 18. November wieder<br />
als Präsenzveranstaltung im Rahmen des „Trendtag Glas“ in München<br />
statt. Den Gewinner der Kategorie „Publikumsliebling“ wählten die<br />
Teilnehmer vor Ort im Paulaner am Nockerberg und per Abstimmung<br />
im Livestream während der Veranstaltung.<br />
>> www.glasaktuell.de<br />
Gewinner Publikumsliebling<br />
Kaffeebohnen in der Milchflasche<br />
Bild: Cofi-Loco<br />
Mit ihrem Cofi-Loco, nominiert in der Rubrik „kleine Unternehmen“, bringt die Cofi & Co GmbH & Co. KG ein neues Verpackungskonzept<br />
ins Kaffeeregal und wird zum Gewinner „Publikumsliebling <strong>2021</strong>“. Eine Glasflasche in Form einer Mehrweg-Milchflasche für Kaffeebohnen<br />
zu nutzen, ist bisher einzigartig und innovativ. In Cofi-Loco vereint sich die Emotionalität des Kaffeegenusses mit einer nachhaltigen<br />
Funktionalität. Die Glasverpackung in Verbindung mit dem speziellen Aromadeckel bewahrt das Aroma der gerösteten Bohnen ideal. Das<br />
pure Design des Etiketts passt genau zum Nachhaltigkeits- und Biogedanken des Unternehmens. Die Idee hat das Publikum überzeugt.<br />
>> shop.cofiloco.de<br />
>><br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 29
Cocktales in a Bottle<br />
Durch ein schlüssiges Gesamtkonzept bricht die C&L Mixology GmbH mit ihrer Cocktale-Range das Klassische auf und<br />
entwickelt ein außergewöhnliches Premiumprodukt. Die individuelle Flaschenform des Gewinners bei den „kleinen Unternehmen“<br />
ist dem Design einer Parfümflasche nachempfunden und bietet eine harmonische Verpackung für die verschiedenen<br />
trinkfertigen Bottled Cocktails. Zusätzlich nutzt das Unternehmen die Glasverpackung als Storyteller und kreiert<br />
individuelle Genussmomente: durch einen QR-Code auf der Flasche, der die passende Musik zu jedem Cocktail einspielt.<br />
Bilder: www.marcthuerbach.de<br />
>> www.cocktale.de<br />
Die Gewinner<br />
Hitchcock Juice Collection<br />
Sowohl durch den Inhalt als auch durch die Verpackung strahlt die „Hitchcock<br />
Juice Collection“ der Hitchcock GmbH Hochwertigkeit und Qualitätsbewusstsein<br />
aus und ist damit der Gewinner in der Kategorie der<br />
mittleren und großen Unternehmen. Das Unternehmen setzt die ikonische<br />
und unverwechselbare Flaschenform als Markenzeichen mit den<br />
neuen Trinksäften bewusst fort, interpretiert sie aber durch ein weiterentwickeltes<br />
Design in Form einer größeren und blauen Glasflasche neu.<br />
Die schlichte Etikettengestaltung mit der Frucht als Symbol knüpft daran<br />
an und vollendet die durchdachte Produktinnovation.<br />
>> www.hitchcock.de<br />
Bilder: www.marcthuerbach.de<br />
30
VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />
Geistreiche Gestaltung<br />
Die Geiste „Deutsches Herbstlaub“ und „Sizilianische Mandarine“ der DSM Deutsche Spirituosen<br />
Manufaktur GmbH (nominiert bei den kleinen Unternehmen) zeugen von Einfallsreichtum im Produktsegment<br />
der Brände und Geiste. Nicht nur der Inhalt mit Destillaten aus Laub und Mandarinenschalen,<br />
sondern auch die elegante und hochwertig gestaltete Glasverpackung unterstreichen die<br />
Qualität der Produkte. Ein Naturkorken mit metallischem Pin auf der schlanken Apothekerflasche<br />
sowie Details auf dem Etikett runden das Design ab.<br />
>> www.d-s-m.com<br />
Die Nominierten<br />
Bild: Kaltenburger Kellerei Bild: Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft Bilder: DSM Deutsche Spirituosen Manufaktur<br />
Klare Ansage<br />
Mit dem „Berentzen Burgmannshof Korn“ (nominiert bei den mittleren<br />
und großen Unternehmen) gelingt es der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft,<br />
das etwas angestaubte Image des Korns aufzulockern. Die<br />
Flaschenform, das elegante Etikett mit leicht kupferfarbener Schrift<br />
sowie die goldgelbe Farbe des Korns sorgen dafür, dass das Produkt<br />
sich von anderen in seiner Kategorie abhebt. Das Unternehmen bricht<br />
mit dem Burgmannshof Korn aus traditionellen Normen aus und schafft<br />
es durch ein Zusammenspiel von Inhalt und Verpackung, diesen Korn als<br />
hochwertige Spirituose zu positionieren.<br />
>> www.berentzenshop.de<br />
Leichte Alternative<br />
Mit dem InFusion Fruity Hard<br />
Selters (nominiert bei den mittleren<br />
und großen Unternehmen)<br />
erschließt die Kaltenburger<br />
Kellerei GmbH & Co. KG ein<br />
neues Getränkesegment. Das<br />
Unternehmen greift den Hard-<br />
Seltzer-Trend auf und bietet<br />
mit Infusion eine leichtere Alternative<br />
zu Wein, Cocktails &<br />
Co. mit einem individuellen Flaschendesign.<br />
Die leicht kantige,<br />
transparente Glasflasche trägt<br />
die Farben der verschiedenen<br />
Sorten nach außen und lädt zum<br />
Verkosten ein. Abgerundet wird<br />
das stimmige Design durch den<br />
farblich passenden Deckel und<br />
das individuelle, detailverliebte<br />
Etikett.<br />
>> www. katlenburger.de<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
31
Schubert for future<br />
WEGBEREITER BEI NACHHALTIGKEIT<br />
Schubert ist nicht nur Markt- und Inno va tionsführer, sondern auch ein echter Pionier in<br />
Sachen Nachhaltigkeit. Und das nicht nur in der eigenen Unter nehmensgruppe, wo man sich<br />
schon lange den 17 UNESCO-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung verpflichtet hat.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit nutzt Schubert bereits seit vielen Jahren, um seinen Kunden<br />
im hart umkämpften Konsumgütermarkt Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Zum Beispiel<br />
mit der Entwicklung von nachhaltigen Verpackungen und Maschinen, die umweltschonende<br />
Materialien verarbeiten können.<br />
3D-Druck: Weniger Weg ist das Ziel<br />
Mit der Schubert PARTBOX können Kunden auf der ganzen Welt<br />
3D-Formatteile on demand direkt vor Ort ausdrucken. Das spart<br />
jede Menge Transportkilometer – und dadurch bis zu 89 % CO 2<br />
im Vergleich zu gelieferten Teilen.<br />
Nachhaltigkeit, die sich auszahlt<br />
Nachhaltige Verpackungen als Wettbewerbsvorteil: Schubert-Consulting<br />
unterstützt Kunden aller Branchen bei der Entwicklung und<br />
Optimierung nachhaltiger Verpackungen und Prozesse – von der Wahl<br />
der passenden Materialien über die Umsetzung auf entsprechenden<br />
Maschinen bis hin zur Gestaltung einer nachhaltigen Supply Chain.<br />
Lang lebe die Nachhaltigkeit<br />
Die Speedline war eine der ersten Pralinenpackstraßen von<br />
Schubert und ist nach über 30 Jahren noch immer in Betrieb.<br />
Eine gute Investition für den Kunden und ein gutes Beispiel<br />
für Ressourcenschonung made by Schubert.<br />
1988–2020<br />
-EINSPARUNG<br />
CO 2<br />
DIE BISLANG LÄNGSTE NUTZUNGSDAUER<br />
EINER SCHUBERT-PRALINENPACKSTRASSE<br />
MASCHINE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
MATERIAL<br />
Schubert<br />
Consulting<br />
ORGANISATION + PROZESSE<br />
Schnittstellen<br />
Materialfluss<br />
Fabriklayout<br />
Sicherheit<br />
Digitalisierung<br />
Automation<br />
Vermeiden statt verschwenden<br />
Dank modernster Fertigungstechnologien und<br />
präzise geplanter Produktionsprozesse nimmt<br />
der Ausschuss bei Schubert seit Jahren<br />
kontinuierlich ab.<br />
MEHR<br />
500<br />
ALS<br />
TONNEN<br />
AUSSCHUSSWARE<br />
WERDEN JÄHRLICH VERMIEDEN
Nachhaltigkeit, die für Nachfrage sorgt<br />
Schubert-Maschinen sind langlebig und daher weltweit gefragt. Hinzu<br />
kommen immer neue Innovationen, die für mehr Effizienz sorgen. Das<br />
Ergebnis: ein Umsatzwachstum, das seit Jahren über dem Branchendurchschnitt<br />
liegt.<br />
20<br />
10<br />
5<br />
0<br />
– 5<br />
8,0<br />
0,8<br />
2016<br />
5,4<br />
5,0<br />
8,0 9,0<br />
2,8<br />
–1,7<br />
2017 2018 2019<br />
Quellen: Schubert, VDMA<br />
Nicht in Quartalen denken, sondern in Generationen<br />
Als Familienunternehmen denkt Schubert von Natur aus nachhaltig –<br />
aktuell mit drei Generationen in einem Betrieb: Gerhard Schubert,<br />
die Söhne Gerald und Ralf sowie die Enkel Johannes und Peter.<br />
3<br />
Familienunternehmen<br />
in dritter Generation<br />
Umsatzplus Schubert GmbH<br />
Maschinen- und Anlagenbau Deutschland<br />
Schubert wächst – und verbraucht durch die Konzentration am Standort<br />
Crailsheim dabei so wenig Fläche wie möglich. Wussten Sie schon, dass<br />
50 % der Büros und Hallenflächen bei Schubert über Geothermie beheizt<br />
und klimatisiert werden?<br />
WLZ (Warenlogistikzentrum)<br />
fertiggestellt 2002<br />
Halle 2 fertiggestellt<br />
in 2 Bauabschnitten<br />
1996 und 2008<br />
Casino (Kantine)<br />
fertiggestellt 1994<br />
Halle 1 Süd fertiggestellt<br />
in 7 Bauabschnitten<br />
1972–1990<br />
Nachwachsende Verpackungen: Karton statt Folie<br />
Schubert unterstützt die Abkehr von nicht nachhaltigen Kunststoffverpackungen.<br />
Der Umstieg auf Karton bietet sich in vielen Fällen<br />
auch auf bestehenden Maschinen an. So kann die Verpackung durch<br />
gute Bedruckbarkeit des Kartons sogar einen optischen Mehrwert<br />
leisten.<br />
In Planung<br />
Verwaltungsgebäude<br />
fertiggestellt 2006<br />
Köpfchen statt Kilometer<br />
Clevere Verpackungslösungen von Schubert können nicht nur<br />
Verpackungs material, sondern auch Platz beim Transport sparen.<br />
Die gleiche Menge kann so mit weniger Fahrten bewegt werden –<br />
und mit deutlicher weniger CO 2 -Verbrauch.<br />
MATERIALEINSPARUNG<br />
− 28%<br />
Halle 1 Nord<br />
fertiggestellt 2015<br />
306<br />
TONNEN<br />
KUNSTSTOFF-EINSPARUNG<br />
IM JAHR<br />
Zahlen aus einem erfolgten Auftrag<br />
Zahlen aus einem erfolgten Auftrag<br />
Jahr<br />
2000<br />
Mit kleineren Verpackungen und platz sparend<br />
gepackten Produkten können mehr Waren<br />
auf einer Palette transportiert werden und<br />
die Lieferketten werden effizienter.<br />
Jahr<br />
2020<br />
100 LKWS<br />
WENIGER PRO JAHR<br />
www.schubert.group/de/nachhaltigkeit.html
Dr. Thorsten Leopold, Director<br />
Global Packaging Innovation<br />
Home Care bei Henkel<br />
(Bilder: Henkel)<br />
Dr. Thorsten Leopold<br />
im Interview<br />
Nachhaltige Verpackungen bei Henkel<br />
Drei Zahlen – Große Ziele<br />
Kompakte Waschmittelstücke in einer Papierverpackung, Nachfüllstationen für Geschirrspülmittel oder Glasreiniger<br />
in der rPET-Flasche. Im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Talk fragten wir bei großen und kleinen Unternehmen nach, wie sie die<br />
gegenwärtigen Herausforderungen an Verpackung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft meistern.<br />
Dieses Mal bei Henkel in Düsseldorf.<br />
Henkel hat im vergangenen Jahr fast<br />
700 Millionen Flaschen aus 100 Prozent<br />
recyceltem Kunststoff für seine Wasch- und<br />
Reinigungsmittel in Europa auf den Markt<br />
gebracht – in diesem Jahr sollen es weit<br />
mehr als eine Milliarde sein.<br />
Rechts: Nachfüllstation Love Nature bei dm<br />
34 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk<br />
Unser Ziel ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft,<br />
und dazu haben wir uns eine Hundred-Fifty-Zero-Strategie auferlegt,<br />
die bis 2025 ganz klare Ziele verfolgt.<br />
Als international tätiger Konsumgüterhersteller muss das Unternehmen<br />
weltweit reagieren. Auf Herausforderungen, Regeln<br />
und Verfügbarkeiten. Dr. Thorsten Leopold ist als Director<br />
Global Packaging Innovation Home Care bei Henkel für die globale<br />
Verpackungsentwicklung aller Reinigungsmittel (zum Beispiel Pril,<br />
Somat, Sidolin oder Bref) zuständig. Ein Gespräch über Nachhaltigkeit,<br />
Lösungen und Erfüllung im Beruf.<br />
Herr Dr. Leopold, drei Zahlen sind für Sie besonders wichtig: Die 100,<br />
die 50 und die 0. Was hat es damit auf sich?<br />
Unser Ziel ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft, und dazu haben<br />
wir uns eine Hundred-Fifty-Zero-Strategie auferlegt, die bis 2025<br />
ganz klare Ziele verfolgt. Die 100 stehen dafür, dass alle unsere Verpackungen<br />
weltweit recyclingfähig oder wiederverwendbar werden<br />
sollen – hier sind wir schon auf einem sehr guten Weg, denn ungefähr<br />
90 Prozent dieses Ziels sind bereits erreicht. Die 50 Prozent stehen<br />
dafür, dass wir neue Kunststoffe aus fossilen Quellen reduzieren wollen,<br />
indem wir zum Beispiel Rezyklat einsetzen. Eine andere Möglichkeit,<br />
dieses 50-Prozent-Ziel zu erreichen, ist,, Kunststoff insgesamt<br />
zu reduzieren und Lösungen anzubieten, bei denen wir Kunststoff mit<br />
anderem Verpackungsmaterial, wie Papier, substituieren. Und wir<br />
experimentieren auch mit biobasierten Kunststoffen. Das Zero-Ziel<br />
steht dafür, dass wir dazu beitragen wollen, den Eintritt von Abfällen<br />
in die Umwelt zu vermeiden. Unsere größte und wichtigste Initiative<br />
ist hier die Kooperation mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank,<br />
mit dem wir in Ländern zusammenarbeiten, in denen es keine Recycling-Infrastruktur<br />
für Plastik gibt.<br />
Wenn wir über nachhaltige Verpackungen bei Henkel sprechen, welche<br />
sind da schon im Einsatz, und woran arbeiten Sie?<br />
Wir haben bei Henkel ein sehr breites Verpackungsportfolio. Ich<br />
glaube, es gibt keinen Verpackungstyp, den wir nicht haben. Das Gros<br />
unserer Verpackungen besteht vor allem aus Papier und Kunststoff.<br />
Je nachdem, welches Produkt wir in den Markt bringen, wählen wir<br />
natürlich immer das optimale Verpackungsmaterial aus. Für flüssige<br />
Produkte, die wir vorrangig verkaufen, ist vor allem Kunststoff eine<br />
sehr effiziente Verpackung. Und wenn wir Kunststoffverpackungen<br />
richtig designen, dann ist es auch in vielen Fällen die nachhaltigste<br />
Verpackung im Vergleich zu den anderen Verpackungsmaterialien.<br />
Und damit sind wir schon beim wichtigen Thema Kreislaufwirtschaft.<br />
Daran sind viele Player beteiligt. Längst nicht nur Sie als Hersteller.<br />
Wie gut fühlen Sie sich unterstützt, und läuft die Zusammenarbeit<br />
bereits so, wie Sie sich das wünschen?<br />
Die gesamte Branche versteht immer mehr, dass in einer Kreislaufwirtschaft<br />
alle zusammenarbeiten müssenEs gibt schon viele Fo-<br />
>><br />
09 | <strong>2021</strong><br />
35
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk<br />
ren und viel Austausch, und das<br />
Verständnis für die Herausforderungen<br />
und Bedürfnisse entlang<br />
der ganzen Wertschöpfungskette<br />
wächst. In Deutschland sind wir<br />
zum Beispiel sehr engagiert im<br />
Forum Rezyklat, das von dm initiiert<br />
wurde und in dem Henkel<br />
auch Gründungsmitglied war. Dort<br />
kommen Unternehmen entlang<br />
der ganzen Wertschöpfungskette<br />
zusammen, um sich zu Themen wie<br />
Kreislaufwirtschaft und Förderung<br />
von Rezyklat auszutauschen..<br />
Über die letzten Jahre konnten wir<br />
einen deutlichen Fortschritt bei allen<br />
Marktteilnehmern sehen.<br />
Und doch gibt es ja die ganz praktischen Fragen der Marktteilnehmer.<br />
Ein Unternehmen wie Ihres, das Unmengen an Verpackung benötigt,<br />
braucht, wenn es um Nachhaltigkeit geht, auch Unmengen an<br />
Rezyklat. Wie sehen Sie die Situation gerade?<br />
Das ist ein sehr diverses Bild. Es gibt sowohl Unterschiede beim<br />
Material als auch bei der regionalen Verfügbarkeit. Ich gebe Ihnen<br />
ein Beispiel: In Europa ist PET ein Material, das wahrscheinlich am<br />
weitesten ist in der Kreislaufführung, natürlich gefördert durch den<br />
Getränkebereich.. Bei unseren Wasch- und Reinigungsmitteln in Europa<br />
sind schon fast alle PET-Flaschen auf 100 Prozent Rezyklat umgestellt.<br />
Allein im letzten Jahr hat Henkel die 700-millionste Flasche<br />
Nachhaltigkeit bei Henkel<br />
Im Rahmen seiner umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie<br />
verfolgt Henkel ehrgeizige Ziele. Im Mittelpunkt steht, mehr<br />
Wert für Kunden, Verbraucher, Nachbarn sowie Unternehmen<br />
zu schaffen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu<br />
reduzieren. Das Unternehmen hat das Ziel, den Wert der Geschäftstätigkeit<br />
im Verhältnis zum ökologischen Fußabdruck<br />
seiner Produkte und Dienstleistungen bis 2030 zu verdreifachen.<br />
Daher arbeitet Henkel kontinuierlich daran, nachhaltige<br />
Produkte und Lösungen zu entwickeln. Die jährlichen<br />
ökologischen, gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen<br />
veröffentlicht Henkel bereits seit 1992 in seinem<br />
Nachhaltigkeitsbericht.<br />
aus 100 Prozent Rezyklat auf den<br />
Markt gebracht. In diesem Jahr werden<br />
es definitiv mehr als eine Milliarde<br />
Flaschen sein. Das zeigt sehr<br />
deutlich, wie viel sich bewegt hat.<br />
Aber wir müssen diesen Erfolg auch<br />
in anderen Bereichen fortführen.<br />
Und wenn wir ins nichteuropäische<br />
Ausland gucken. Tut sich da vielleicht<br />
auch etwas, wovon wir hier<br />
lernen können?<br />
Ja, definitiv. Nehmen wir als Beispiel<br />
Nordamerika. Dort ist vor allem das<br />
HDPE-Recycling schon deutlich<br />
fortgeschrittener. Und dort setzen<br />
wir bereits sehr viel HDPE-Rezyklat<br />
in unseren Verpackungen ein. Ich würde mir wünschen, dass andere<br />
Regionen von diesen Erfolgen lernen und die Erfolgsfaktoren auch<br />
übernehmen würden.<br />
Ein großes Thema für alle sind natürlich Regularien und Gesetze. Was<br />
muss sich da gerade in Bezug auf Kreislaufwirtschaft Ihrer Meinung<br />
nach tun?<br />
Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass die Gesetzgebung auch einen<br />
großen Hebel und Impact hat. Und da gibt es viele Themen, über die<br />
man sprechen sollte. Zum Beispiel die Kunststoffsteuer, die auch in<br />
einigen Staaten in Europa eingeführt wird. Generell begrüßen wir alles,<br />
was eine Kreislaufwirtschaft fördert. Das eingenommene Geld<br />
muss natürlich dann auch wieder einer Kreislaufwirtschaft zugeführt<br />
werden.<br />
Ein anderes Thema, was für Henkel eine große Herausforderung<br />
ist, ist die Heterogenität der unterschiedlichen Märkte. In fast jedem<br />
Land gibt es unterschiedliche Systeme, wie Kunststoffverpackungen<br />
gesammelt werden, oder unterschiedliche Kriterien, wie Recyclingfähigkeit<br />
definiert ist. Das müssen wir schnellstens lösen, denn wir<br />
entwickeln als Konsumgüterunternehmen nicht Verpackung für einzelne<br />
Länder, sondern für Regionen. Es würde der gesamten Industrie<br />
helfen, wenn wir einheitliche Definitionen und Regeln hätten, die beispielsweise<br />
für die gesamte Region Europa gelten würden. Das würde<br />
die Kreislaufwirtschaft sehr beflügeln.<br />
Henkel unterstützt laufende Projekte der Plastic Bank in Haiti,<br />
auf den Philippinen und in Indonesien und trägt maßgeblich zum Aufbau<br />
einer Infrastruktur von mehr als 400 Plastiksammelstellen<br />
in Ägypten bei.<br />
Ohne Kunststoff wird es nicht gehen. Das bereden wir an dieser und<br />
anderer Stelle immer wieder. Aber wie sieht es mit anderen Materialien<br />
aus, zum Beispiel Papier? Ist das ein „Nice to have“ und gut<br />
fürs Image oder eine ernst zu nehmende Alternative für die Zukunft?<br />
Papier ist ein sehr interessantes Material, denn es ist erneuerbar<br />
und wird von den Konsumenten auch sehr gut angenommen. Außerdem<br />
gibt es in vielen Ländern schon Sammelsysteme und eine Recycling-Infrastruktur.<br />
Deswegen schaut natürlich die gesamte Industrie<br />
darauf, für welche Fälle man Papier am besten einsetzen kann. Das ist<br />
ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird. Für flüssige Produkte ist<br />
eine Papierverpackung natürlich nicht so geeignet und müsste durch<br />
weitere Sperrbarrieren ausgerüstet werden.<br />
36 09 | <strong>2021</strong>
BARRIER<br />
In Zusammenarbeit mit seinem Partner Ampacet hat Henkel<br />
eine innovative Lösung für schwarze Plastikverpackungen,<br />
die vollständig recycelbar sind, entwickelt.<br />
INTEGRIERTE<br />
SCHUTZBARRIERE:<br />
DER NEUE<br />
S-LINER BARRIER<br />
Aber wann immer für unsere Produkte möglich, setzen wir natürlich<br />
Papierverpackung ein.<br />
In einigen europäischen Ländern sind zum Beispiel die neuen Persil<br />
Eco Power Bars in den Markt gekommen. Das sind kleine, hochkonzentrierte<br />
Pulvertabletten, die nicht mehr in einer Kunststoffverpackung<br />
verpackt werden müssen, sondern in einer Papierverpackung. Prinzipiell<br />
muss man sich das Produkt immer ganzheitlich anschauen und<br />
dann entscheiden, wie ist es am nachhaltigsten verpackt werden kann.<br />
Diese Diskussion müssen und werden wir immer führen.<br />
Refill ist eine weitere Lösung, auf die Sie und andere Hersteller setzen.<br />
Es gibt bereits Produkte wie Sidolin-Glasreiniger in Nachfüllbeuteln<br />
aus flexiblen Materialien. Welche Rolle spielen Refill-Stationen<br />
im Handel für Sie?<br />
Refill-Stationen sind für uns auch eine sehr interessante Option. Für<br />
unsere Marke Love Nature haben wir bei vielen großen Retail-Partnern<br />
in Deutschland Refill-Stationen installiert, an denen Endverbraucher<br />
die Möglichkeit haben, die leeren Verpackungen ihrer Handgeschirrspülmittel<br />
oder Waschmittel gereinigt zurückzubringen und an<br />
diesen Stationen nachzufüllen. Hier ist es nun unsere Aufgabe zu beobachten,<br />
wie der Konsument das Angebot annimmt, um das Konzept<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Es tut sich also viel auf dem Markt. Da schrecken nicht wenige in der<br />
Branche vor den immensen Herausforderungen zurück. Wie sehen<br />
Sie Ihre Aufgabe? Eher als schwierigen oder sehr spannenden Job in<br />
diesen Zeiten?<br />
Es ist ein sehr erfüllender Job. Natürlich haben wir viele Herausforderungen,<br />
aber auch viele Opportunitäten. Und es gibt nichts Erfüllenderes,<br />
als am Samstag einkaufen zu gehen und im Markt seine Marken<br />
zu sehen, deren Verpackungen wir in Sachen Nachhaltigkeit deutlich<br />
optimieren konnten. Das ist dann ein Lohn für die Arbeit meines Teams<br />
und aller Kollegen, die dazu beitragen. Es ist ja nicht nur die Verpackungsentwicklung<br />
daran beteiligt, sondern auch die Einkäufer, der<br />
Bereich Marketing, die Produktion, der Bereich Supply Chain und weitere.<br />
Alle arbeiten zusammen an diesem Ziel. Das ist ein super Gefühl,<br />
und das treibt mich an!<br />
FÜR EINEN WIRKUNGSVOLLEN<br />
SCHUTZ VOR PERMEATION NACH<br />
INNEN UND NACH AUSSEN.<br />
BARRIERE- UND SCHUTZFUNK-<br />
TION MITTELS FOLIENTECHNIK<br />
FLEXIBEL AN VERSCHIEDENE<br />
ANFORDERUNGEN ANPASSBAR.<br />
Dann behalten Sie diesen Antrieb. Herr Dr. Leopold, haben Sie vielen<br />
Dank für dieses Gespräch!<br />
Das ausführliche Interview als Video finden Sie auf www.<strong>packaging</strong><strong>journal</strong>.tv<br />
>> www.henkel.de<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
SAIER Verpackungstechnik<br />
Reutiner Straße 7<br />
D-72275 Alpirsbach<br />
Telefon: +49 7444 611 210<br />
E-Mail: info@saier-web.de<br />
Website: www.saier-web.de
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Digitales Wasserzeichen für effektive Sortierprozesse<br />
HolyGrail 2.0 und der<br />
digitale Recyclingpass<br />
Hochwertiges Recycling ist das A und O für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Die Initiative HolyGrail 2.0<br />
testet jetzt, wie der unsichtbare Digital Watermark Code zur effektiven Sortierung von Verpackungsmüll beitragen<br />
kann. Mehr als 120 Unternehmen und Organisationen aus der gesamten Wertschöpfungskette<br />
der Verpackungsindustrie unterstützen das Projekt.<br />
Content Partner<br />
<strong>packaging</strong><br />
<strong>journal</strong><br />
<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> ist Content Partner der interpack 2023.<br />
Einige unserer Beiträge für das Online-Magazin TIGHTLY<br />
PACKED lesen Sie künftig auch hier im Heft.<br />
Der erste Prototyp zur Erfassung des<br />
DW-Codes wird jetzt in Kopenhagen getestet.<br />
(Bild: AIM)
Digitale Wasserzeichen verstecken sich unsichtbar für das menschliche Auge im<br />
Farbdruck von Verpackungen und funktionieren wie ein Barcode. (Bild: Mondi)<br />
Kann eine neue digitale Technologie zur besseren Sortierung von<br />
Verpackungen und damit zu einem hochwertigeren Recycling beitragen<br />
und so die Kreislaufwirtschaft vorantreiben? Die Initiative<br />
HolyGrail 2.0 ist angetreten, genau das zu untersuchen. Herzstück<br />
des Projekts sind digitale Wasserzeichen, die sich unsichtbar für das<br />
menschliche Auge im Farbdruck von Verpackungen verstecken können<br />
und wie ein Barcode funktionieren. Das US-amerikanische Unternehmen<br />
Digimarc hat diesen sogenannten Digital Watermark Code entwickelt,<br />
der per Software einfach in vorhandene Druckdateien integriert<br />
wird, sodass keine speziellen Farben oder Druckverfahren nötig sind.<br />
Die unsichtbaren Codes haben die Größe einer Briefmarke und<br />
können die gesamte Verpackungsoberfläche bedecken, ohne das<br />
eigentliche Verpackungsdesign zu stören. In der Abfallsortieranlage<br />
erfassen dann hochauflösende Kameras den Code. Anhand der ausgelesenen<br />
Informationen kann die Anlage den Verpackungsabfall effektiver<br />
als bisher in entsprechende Materialströme trennen.<br />
Entstanden ist HolyGrail 2.0 aus dem Pionierprojekt HolyGrail, das<br />
von 2016 bis 2019 von der Ellen MacArthur Foundation gefördert<br />
wurde. Damals wurden entlang der Verpackungswertschöpfungskette<br />
verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Recyclings untersucht.<br />
Die digitalen Wasserzeichen hatten sich als vielversprechende Technologie<br />
erwiesen. Daran knüpfte der europäische Markenverband AIM<br />
mit der Initiative HolyGrail 2.0 an, der sich mittlerweile über 120 internationale<br />
Unternehmen und Organisationen angeschlossen haben.<br />
Zweite Testphase mit 125.000 Verpackungen<br />
Im September ist in Kopenhagen die nächste Phase in der Erprobung<br />
digitaler Wasserzeichen für die intelligente Sortierung von Verpackungsabfällen<br />
an den Start gegangen. Zuvor hatten die beiden<br />
Maschinenhersteller Pellenc ST und Tomra zusammen mit Digimarc<br />
Zusatzmodule für ihre Sortieranlagen entwickelt, die mit vorhandenen<br />
NIR-Sortiergeräten (Nahinfrarot) kombiniert werden können.<br />
Ein erster Prototyp von Pellenc ST wurde jetzt im Sortierzentrum<br />
Amager Resource Centre (ARC) in Kopenhagen installiert und soll<br />
eine Ausschleusungsrate von mehr als 95 Prozent erreichen. In den<br />
kommenden Monaten werden dazu Versuche mit etwa 125.000 Verpackungen<br />
durchgeführt, die von HolyGrail-2.0-Mitgliedern zur Verfügung<br />
gestellt wurden. So nimmt beispielsweise Henkel an der aktuellen<br />
Testphase mit den Verpackungen seiner Produkte Vernel und<br />
Pattex teil. Ziel ist es, weitere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie<br />
die digitale Wasserzeichentechnologie die Sortierung von PET-Flaschen<br />
mit perforierten Sleeves (Vernel) und PE-Silikondichtstoffkartuschen<br />
(Pattex) verbessern könnte. Und so wird ein Erfolgskriterium<br />
der Testphase sein, dass das Modul von Pellenc ST Verpackungen mit<br />
digitalen Wasserzeichen in verschiedenen Größen und Formen erkennt<br />
und sortiert. Das Tomra/Digimarc-Modul wird voraussichtlich<br />
Ende <strong>2021</strong>/Anfang 2022 in Deutschland getestet.<br />
Laufen beide Tests erfolgreich, könnten in der ersten Jahreshälfte<br />
2022 Verpackungen mit dem DW-Code in Dänemark, Frankreich<br />
und Deutschland in die Verkaufsregale kommen, die nach Gebrauch<br />
in den „echten“ Abfallstrom gelangen. Beide Prototypen kämen dann<br />
in einem groß angelegten Pilotprojekt in kommerziellen Sortier- und<br />
Recyclinganlagen unter normalen Betriebsbedingungen zum Einsatz.<br />
Ende 2022 will die HolyGrail-2.0-Initiative einen abschließenden Bericht<br />
mit allen Ergebnissen vorlegen.<br />
Der „digitale Recyclingpass“ könnte aber nicht nur für einen effizienten<br />
Sortier- und Recyclingprozess sorgen. Er bietet auch Möglichkeiten<br />
für die Verpackungsgestaltung, die Abwicklung der Prozesse in<br />
Logistik, Warenkontrolle und beim Verkauf im Handel, denn die Codes<br />
können eine Vielzahl an Informationen tragen. So wurde u. a. die sogenannte<br />
GTIN (Global Trade Item Number) in den DW-Code integriert,<br />
hinter der sich die weltweit eindeutige Artikelnummer (bei uns als<br />
EAN-Code bekannt) verbirgt.<br />
>> www.digitalwatermarks.eu<br />
The Holy Grail 2.0 and the Digital Recycling Passport<br />
Content Partner<br />
<strong>packaging</strong><br />
<strong>journal</strong><br />
High-quality recycling is the essential factor for a functioning recycling<br />
economy. The initiative HolyGrail 2.0 is now testing, how the invisible<br />
Digital Watermark Code could possibly contribute to an effective<br />
sorting of <strong>packaging</strong> waste material and herewith to a better recycling.<br />
More than 120 enterprises and organisations that cover the<br />
complete value chain of the <strong>packaging</strong> industry support the project.<br />
09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 39
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche<br />
Ein Königreich für einen<br />
Container Altpapier<br />
Das Jahr <strong>2021</strong> ist geprägt von einer um sich greifenden Rohstoffknappheit mitsamt deren Folgen. Wir werfen einen<br />
Blick auf den Papiermarkt sowie die damit zusammenhängenden Industriezweige und stellen uns mit Branchevertretern<br />
die Frage, wann diese Krise vorbei sein könnte und was man für die Zukunft daraus lernen kann.<br />
„Viele Betriebe in der Papier verarbeitenden<br />
Branche sehen sich derzeit<br />
mit leeren Lagern oder drohenden<br />
Lieferengpässen konfrontiert.“<br />
(Bild: Hit1912/shutterstock)<br />
40<br />
09 | <strong>2021</strong>
„In der aktuellen Marktsituation ist eine gute,<br />
vorausschauende Planung essenziell. Panikund<br />
Sicherheitskäufe führen zu zusätzlicher<br />
Verknappung und sind kontraproduktiv.“<br />
Andreas Helbig, Sprecher des FFI-Vorstands (Bild: FFI)<br />
In diesem Jahr könnte es zur Enttäuschung unter so manchem Weihnachtsbaum<br />
in Deutschland kommen. Schuld daran sind, davon dürfte<br />
man mittlerweile überall gehört haben, eine um sich greifende<br />
Rohstoffknappheit in nahezu allen Industriebereichen und die daraus<br />
erwachsenden Lieferengpässe. Seit Jahresanfang sind die Preise für<br />
verschiedenste Materialien in die Höhe geschossen, aber hierzulande<br />
wohl für keinen Rohstoff so sehr wie für Papier. Die Großhandelspreise<br />
für gemischtes Altpapier haben sich im September <strong>2021</strong> im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als verdreifacht. Wie ist diese<br />
Entwicklung bei einem Rohstoff zu erklären, der sprichwörtlich auf<br />
Bäumen wächst?<br />
Es fehlt das Altpapier<br />
So einfach ist es natürlich nicht. Lediglich 22 Prozent der Papierproduktion<br />
hierzulande werden durch Frischzellen, also geschlagenes<br />
Holz, abgedeckt. Das wird vor allem für sogenanntes grafisches Papier<br />
gebraucht, mit dem beispielsweise Bücher, Kataloge und Ähnliches<br />
hergestellt werden. Der Löwenanteil der deutschen Papierproduktion<br />
speist sich aus gemischtem Altpapier. 2019 liefen vom in<br />
deutschen Haushalten verbrauchten Papier 78 Prozent als Altpapier<br />
wieder in die Papierindustrie zurück, die Wiederverwertungsquote<br />
dieses Rücklaufs betrug im selben Jahr gut 91 Prozent. Die Altpapiernutzung<br />
ist beinahe schon beim Kreislauf angekommen.<br />
Im Verlauf des ersten Pandemiejahres nämlich ging die Produktion<br />
von Druckerzeugnissen merklich zurück. Werbeprospekte, Flyer,<br />
Zeitungen – all das landete seltener in deutschen Haushalten und<br />
damit auch seltener im Wiederverwertungskreislauf. Diese Entwicklung<br />
kommt aber erst seit Beginn dieses Jahres merklich zum Tragen.<br />
Mit der Erholung des Markts stieg auch die Nachfrage an, gefühlt in<br />
sämtlichen Bereichen gleichzeitig. In der Verpackungsbranche merkte<br />
das vor allem die Wellpappenindustrie, da die Verbraucher – durch das<br />
Pandemiejahr 2020 noch befeuert – zunehmend auf den Onlinehandel<br />
und damit den Versand setzen.<br />
„Wellpappe wird als umweltfreundliches Verpackungsmaterial immer<br />
stärker nachgefragt – eine eigentlich sehr positive Entwicklung.<br />
Dennoch gerät unsere Branche aktuell in immer größere Bedrängnis,<br />
insbesondere durch die nicht enden wollende Preissteigerung bei<br />
unserem wichtigsten Rohstoff Papier“, meint dazu der Vorsitzende<br />
des Verbands der Wellpappen-Industrie (VDW) Steffen P. Würth.<br />
Tatsächlich kann sich die Branche auf der einen Seite aufgrund des<br />
stetig wachsenden Versandhandels vor Aufträgen kaum retten: Schon<br />
im ersten Quartal <strong>2021</strong> lag der Absatz der Verbandsunternehmen<br />
7,6 Prozent über dem Absatz des ersten Quartals 2020.<br />
Kostenexplosion am Rohstoffmarkt<br />
Andererseits sind die Rohstoffkosten aufgrund der Knappheit in einer<br />
absoluten Unverhältnismäßigkeit zu diesem mehr an Absatz gewachsen:<br />
Im September <strong>2021</strong> zahlt die Branche für altpapierbasierte<br />
Wellpappenrohpapier 57,7 Prozent mehr als noch im Vorjahresmonat,<br />
für teils aus frischem Holz gefertigten Wellenstoff liegt die Preissteigerung<br />
im Zeitfenster von September 2020 bis Oktober <strong>2021</strong> sogar<br />
bei 71,4 Prozent. Dieser Preis sei bisher kaum an die Kundenseite<br />
weitergegeben worden, der Durchschnittserlös pro Quadratmeter<br />
Wellpappe sei im Zeitraum von September 2020 bis Juli <strong>2021</strong> „nur“<br />
um 10,3 Prozent gestiegen. „Gemessen an den Kostenexplosionen<br />
beim Papier und den Energiepreisanstiegen befinden wir uns also in<br />
einer drastischen Schieflage“, fasst Würth zusammen.<br />
Gerade das bevorstehende Weihnachtsgeschäft stellt eine Herausforderung<br />
für die Branche dar. Zum Fest der Liebe wird in deutschen<br />
Haushalten bestellt, was das Zeug hält, damit die Freude un-<br />
09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
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„Wir mussten bereits in den letzten Monaten feststellen, wie sich auch<br />
regional begrenzte Probleme bei den noch immer fragilen Lieferketten<br />
schnell zu globalen Problemen entwickelt haben.“<br />
Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbands<br />
Papier- und Folienverpackung (Bild: IPV)<br />
term Baum auch groß ist. Dafür braucht es<br />
aber auch geeignete Versandverpackungen,<br />
wie sie häufig aus Wellpappe hergestellt<br />
werden. In dieser Hinsicht gibt sich Würth<br />
vorsichtig zuversichtlich: „Die Wellpappenindustrie<br />
produziert mit dauerhaft hoher Auslastung,<br />
um der starken Nachfrage gerecht<br />
zu werden. Unsere Branche setzt alles daran,<br />
ihre Kunden schnellstmöglich zu beliefern<br />
und Engpässe im Weihnachtsgeschäft zu<br />
vermeiden.“<br />
Vorlaufzeiten verlängern sich deutlich<br />
Im Bereich der Faltschachtelhersteller ist<br />
das Weihnachtsgeschäft bereits vorbei. Hier<br />
ist der Berührungspunkt die Süßwarenverpackung<br />
und bekanntermaßen liegen die<br />
süßen Weihnachtsversuchungen bereits ab<br />
dem späten Herbst in den Supermärkten.<br />
Von einer entspannten Situation kann aber<br />
trotzdem keine Rede sein. Das Süßwarengeschäft<br />
geht weiter und auch in den für die<br />
Faltschachtelindustrie wichtigen Bereichen<br />
Food-Service und Kosmetik ist die Konjunktur<br />
in diesem Jahr kräftig angezogen. Die<br />
Aufträge sind also da, doch das Material ist<br />
knapp und teuer.<br />
Die Kunden merken diese Entwicklung vor<br />
allem an den verlängerten Vorlaufzeiten bei<br />
Bestellungen. Lagen die im letzten Jahr noch<br />
bei einem durchschnittlichen Niveau von<br />
vier bis acht Wochen, steigerte sich dieser<br />
Zeitraum im Laufe dieses Sommers auf zehn<br />
bis zwanzig Wochen. Der Mangel an Alt- und<br />
Frischzellenpapier führt laut einer Prognose<br />
des britischen Consultant NOA Prism für den<br />
europäischen Faltschachtelverband ECMA<br />
zu einer merklichen Diskrepanz zwischen<br />
Bestellmengen (10,9 Prozent) und tatsächlich<br />
produziertem Mengenzuwachs (3,7 Prozent).<br />
Die Versorgungskette könnte bei Weiterbestehen<br />
dieser Kluft ernsthaft gestört<br />
werden, heißt es in einer Pressemitteilung<br />
des Fachverbands der Faltschachtel-Industrie<br />
(FFI) aus dem Oktober <strong>2021</strong>. Auch noch<br />
im November beklagen die FFI-Mitglieder in<br />
einer Blitzumfrage die Diskrepanz zwischen<br />
einer zwar guten Auftragslage und einer jedoch<br />
nicht längerfristig planbaren Zulieferung<br />
der entsprechenden Rohstoffe – zumal<br />
deren gestiegene Preise die Kostensituation<br />
der Faltschachtelhersteller zusätzlich belaste.<br />
Auch der Verband Vollpappe-Kartonagen<br />
(VVK) beklagt einen zunehmenden Kostendruck<br />
durch Rohstoffknappheit.<br />
Wann kommt die Entspannung?<br />
Es stellt sich die Frage, wie lange dieser Zustand<br />
noch anhalten wird. Eine der Hauptvoraussetzungen<br />
dafür ist die Normalisierung<br />
des Altpapierkreislaufs. Sprich, der Altpapierrücklauf<br />
aus deutschen Haushalten<br />
müsste sich auf das Vorpandemieniveau zurückbewegen.<br />
Wenn das der Fall ist, müsste<br />
erst noch der aktuell angestaute Bedarf<br />
abgedeckt werden, bevor sich der Preis vor<br />
allem für gemischtes Altpapier wieder der<br />
vormals üblichen Höhe annähert. So viel zumindest<br />
zur Theorie.<br />
Von diesem Zeitpunkt scheint der Markt<br />
zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch weit<br />
entfernt, befindet auch Thomas Braun, Geschäftsführer<br />
im Bundesverband für Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung (bvse): „Die<br />
Nachfrage nach Altpapier ist derzeit konjunkturbedingt<br />
und durch den weltweit massiv<br />
gestiegenen E-Commerce sehr hoch. Die<br />
Papier- und insbesondere Kartonindustrie<br />
42 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
produziert unter Volllast, überall spricht man<br />
von vollen Auftragsbüchern. Auch aufgrund<br />
neuer Produktionskapazitäten im weltweit<br />
boomenden Verpackungspapierbereich lässt<br />
sich die Altpapiernachfrage nur mit großen<br />
Anstrengungen der Altpapierbranche decken.<br />
Wir importieren sogar Altpapier nach<br />
Deutschland, um den Bedarf danach befriedigen<br />
zu können. Importmengen aus europäischen<br />
Nachbarländern oder aus den USA sind<br />
jedoch nur schwer und zu hohen Preisen zu<br />
bekommen. Ein nicht unerheblicher Teil der in<br />
Deutschland auf Altpapierbasis produzierten<br />
Verpackungen kommt zudem nicht wieder in<br />
die Erfassungsgefäße in Deutschland zurück:<br />
Zum einen exportiert die deutsche Wirtschaft<br />
ihre produzierten Güter darin, zum<br />
anderen verkauft sie auch die Verpackung an<br />
sich als Neupapier an Abnehmer in aller Welt.“<br />
Etwas optimistischer, aber auch nicht<br />
überschwänglich zeigt sich Karsten Hunger,<br />
Geschäftsführer des Industrieverbands Paper-<br />
und Folienverpackung (IPV): „Wir gehen<br />
davon aus, dass sich die Lieferketten im<br />
Laufe des Jahres 2022 normalisieren und es<br />
Mitte des Jahres auch durch eine Beruhigung<br />
beziehungsweise Normalisierung der Nachfragemärkte<br />
zu einer möglichen Entspannung<br />
der Rohstoffverknappung kommt. Dies ist<br />
aber von extrem vielen durch uns nicht beeinflussbaren<br />
Faktoren abhängig, beispielsweise<br />
Pandemielage und Impffortschritt, Energiekostenentwicklung,<br />
weltweiten Handelswegen<br />
und Verfügbarkeit von Containern.<br />
Wir mussten bereits in den letzten Monaten<br />
feststellen, wie sich auch regional begrenzte<br />
Probleme (Coronaausbruch in einem Hafen in<br />
China, Kälteeinbruch in Texas) bei den noch<br />
immer fragilen Lieferketten schnell zu globalen<br />
Problemen entwickelt haben.“<br />
Nicht nur Verpackungen<br />
Zusätzlich zur ohnehin schon belastenden<br />
Rohstoffknappheit ergeben sich für die Papier<br />
verarbeitenden Verpackungsbetriebe<br />
allerdings noch zwei weitere Nebenschauplätze,<br />
die es zu beachten gilt. Zum einen<br />
sind das Druckereien und Verlage. Während<br />
man sich unter normalen Umständen bei der<br />
Rohstoffbeschaffung nur wenig ins Gehege<br />
kommt, sieht es jetzt anders aus. Vor allem<br />
Verlage leiden unter ähnlich massiven Problemen<br />
wie beispielsweise die Wellpappenindustrie.<br />
Noch Mitte Oktober gaben die Chefs des<br />
Münchner Traditionsverlags C. H. Beck, Hans<br />
Dieter Beck und sein Neffe Jonathan Beck, ein<br />
Interview anlässlich der zu diesem Zeitpunkt<br />
bevorstehenden Frankfurter Buchmesse. Darin<br />
äußerte Jonathan Beck die Sorge, dass es<br />
an Weihnachten zu einem Büchermangel aufgrund<br />
der akuten Papierknappheit kommen<br />
könnte. Neue Auflagen könnten nach Abverkauf<br />
der momentanen Bestände möglicherweise<br />
erst im neuen Jahr gedruckt werden.<br />
Ebenfalls ein erheblicher Faktor in der<br />
Kostenbelastung der gesamten Industrie<br />
sind die steigenden Energiepreise. Im September<br />
lagen die im Schnitt 32,6 Prozent<br />
über dem Vorjahresmonatsmittel. Besonders<br />
sticht dabei die Preisentwicklung beim<br />
Erdgas hervor, das sich in diesem Zeitraum<br />
um satte 58,9 Prozent verteuert hat – eine<br />
Situation, die angesichts des von der Bundesnetzagentur<br />
vorerst ausgesetzten Zertifizierungsverfahrens<br />
für die Gaspipeline Nordstream<br />
2 nicht unbedingt verbessern dürfte.<br />
Abwarten und Energie sparen<br />
Karsten Hunger (IPV) sieht viele Firmen hier<br />
aber schon auf dem richtigen Weg: „Eine hundertprozentige<br />
Absicherung hinsichtlich der<br />
Veränderungen ist natürlich nicht möglich.<br />
Dennoch stellen sich die Firmen so gut es<br />
geht auf die absehbaren Veränderungen ein<br />
und investieren kontinuierlich in Maßnahmen<br />
für die Zukunft. Energieeffizienzverbesserungen,<br />
Fotovoltaik, flächendeckender Umbau<br />
auf LED-Beleuchtung und Abwärmenutzung<br />
sind nur einige der bereits umgesetzten<br />
oder in Planung befindlichen Aktivitäten.“<br />
Laut einer Meldung des ifo-Instituts vom 24.<br />
November ist die Stimmung zum Jahresausklang<br />
weiterhin gedrückt. Lieferengpässe bei<br />
Vorprodukten und Rohstoffen hätten die Industrie<br />
weiter im Griff und eine deutliche Mehrheit<br />
der Unternehmen plane, die Preise zu erhöhen.<br />
Was also bleibt übrig, außer zu hoffen,<br />
dass sich die Energiepreise auf wundersame<br />
Weise erholen und sich der Altpapierkreislauf<br />
wieder normalisieren wird? Andreas<br />
Helbig, Sprecher des FFI-Vorstands, gibt<br />
eine klare Handlungsempfehlung: „In der<br />
aktuellen Marktsituation ist eine gute, vorausschauende<br />
Planung essenziell. Panik- und<br />
Sicherheitskäufe führen zu zusätzlicher Verknappung<br />
und sind kontraproduktiv. Kunden<br />
sind daher gut beraten, gerade bei neuen<br />
Projekten mit ausreichender Vorlaufzeit zu<br />
planen, um neue Verwerfungen zu vermeiden.“<br />
Energie effizienter nutzen und den Verbrauch<br />
verringern, vorausschauend planen<br />
(soweit es geht), verbindlichere Verträge<br />
eingehen – neben dem Warten auf die Normalisierung<br />
des Altpapiermarkts im Verlauf<br />
des nächsten Jahres scheinen das die Maßnahmen<br />
zu sein, die sich als Lehre aus der<br />
aktuellen Situation ziehen lassen. Es sind<br />
sicher keine Wundermittel, aber sie deuten in<br />
die richtige Richtung, damit im nächsten Jahr<br />
hoffentlich niemand unterm Weihnachtsbaum<br />
um ausbleibende Geschenke bangen muss.<br />
>> www.wellpappen-industrie.de<br />
>> www.ffi.de<br />
>> www.bvse.de<br />
>> www.ipv-verpackung.de<br />
Paper prices on the rise<br />
The shortage of raw materials has a firm grip<br />
on the <strong>packaging</strong> industry, especially in the<br />
paper and cardboard sector. One reason for<br />
this is low quantities of recyclable waste paper<br />
due to reduced printing last year. There is<br />
no relief in sight yet, experts advise forward<br />
planning and warn against panic buying.<br />
09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 43
PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />
Rohstoffkrise: Stimmen aus der Branche<br />
Stimmungslage<br />
in der Krise<br />
Die Rohstoffknappheit hat nicht nur die<br />
Papier verarbeitende, sondern die gesamte<br />
Verpackungsbranche im Griff. Wir haben einige<br />
Stimmen aus den Verbänden eingefangen.<br />
Bild: HPE<br />
„Die Lieferketten haben sich noch nicht vom Lockdown<br />
erholt; sie funktionieren noch nicht wie früher. Das führt zu<br />
Zeitverzögerungen. Bei Rohpapieren für Transportverpackungen<br />
kam es zu Preissprüngen von bis zu historischen<br />
70 Prozent! Auch die Transport- und Energiekosten sind in<br />
den letzten drei Monaten massiv gestiegen. Das macht uns<br />
ein bisschen Sorge; mit einer Entspannung ist erst im<br />
Laufe des nächsten Jahres zu rechnen.“<br />
Georg Dieter Fischer,<br />
Obmann Fachverband Propak (Bild: Propak)<br />
„Konkret lässt sich das kaum abschätzen, wie sich der Markt entwickeln<br />
wird. Wie unsere Mitglieder berichten, hängt viel von den<br />
globalen Lieferströmen ab, die weiterhin an den Störungen durch<br />
die Corona-Pandemie leiden. Auch beim Altpapier als sekundäre<br />
Rohstoffquelle hängt viel davon ab, ob wir die Pandemie in den<br />
Griff bekommen und Lock-Downs vermeiden können. Andernfalls<br />
werden wir hier speziell im gewerblichen Bereich weiter unter dem<br />
Niveau vor Corona bleiben. Die steigende Nachfrage beispielsweise<br />
im E-Commerce oder bei der Substitution von Kunststoff durch<br />
Papier werden als „belastende“ Faktoren wohl weiter bestehen.“<br />
Kim Cheng,<br />
Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (Bild: dvi)<br />
Marcus Kirschner, Geschäftsführer<br />
des HPE-Bundesverbands, zur aktuellen Lage<br />
Von den Branchenstimmen, die uns zur Rohstoffknappheit<br />
erreicht haben, fasst Marcus Kirschner,<br />
Geschäftsführer des Bundesverbands für<br />
Holzpackmittel, Paletten und Exportverpackungen, die<br />
Situation nicht nur in der Holz verarbeitenden Verpackungsbranche<br />
präzise und prägnant zusammen:<br />
„Die wirtschaftliche Lage der Holzpackmittelbranche<br />
ist eins zu eins mit der des produzierenden Gewerbes in<br />
Deutschland gekoppelt. Dies liegt an der engen Verflechtung mit allen<br />
Industrien in Deutschland. 2020 wurden knapp 110,4 Millionen<br />
Paletten in Deutschland produziert. Dieser immense Bedarf ist keine<br />
Überraschung. Ein hergestelltes Produkt muss fast immer auch transportiert<br />
werden. Wie gut es der deutschen Wirtschaft geht, lässt sich<br />
deshalb zuallererst an der Palettenproduktion ablesen.<br />
Derzeit hat die Paletten- und Holzpackmittelbranche<br />
aber neben den wirtschaftlichen Folgen der Coronabeschränkungen<br />
weiterhin mit hohen Materialpreisen<br />
und in Teilen noch nicht ausgestandenen Lieferengpässen<br />
zu kämpfen. Die Unternehmen setzen alles daran,<br />
ihre Kunden weiterhin zuverlässig mit Paletten, Kosten<br />
und Kabeltrommeln zu beliefern. Die Situation hat sich mittlerweile<br />
weitestgehend entspannt, wenngleich die zurückliegenden<br />
Monate von einer prekären Beschaffungslage, einer Mangelzeit, geprägt<br />
waren.<br />
Merkmale dieser Mangelzeiten waren unklare Lieferzeiten, unklare<br />
Liefermengen, Unklarheit über die gelieferten Sortimente und<br />
Bild: HPE<br />
44 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>
„Verursacht wurde die Situation zum einen durch pandemiebedingte Störungen und Verschiebungen von Nachfrage<br />
und Angebot, die sich nur langsam wieder austarieren. Zum anderen spielt die anhaltende Knappheit von Transportkapazitäten<br />
eine große Rolle. Die Rohstoffherstellung konzentriert sich schon länger global gesehen mehr und<br />
mehr in Asien, was unsere europäischen Verpackungshersteller stark von Transport und Logistik abhängig macht.<br />
Mit einem ausreichenden Aufbau der Transportkapazitäten, um der globalen Nachfrage gerecht zu werden, rechnet<br />
man erst in einigen Jahren. Hohe Transportkosten und lange Lieferzeiten werden uns also wohl noch eine ganze<br />
Weile begleiten – vor Ende des nächsten Jahres rechnen wir nicht mit einer deutlichen Verbesserung der Situation.“<br />
Dr. Lorena Fricke,<br />
Referat Wirtschaft Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (Bild: IK)<br />
„Die Hersteller von Verpackungen und Verschlüssen<br />
aus Metall haben im laufenden Jahr eine erhebliche<br />
Verknappung von Vormaterial erfahren. Insbesondere<br />
bei Weißblech und Aluminium ist die Versorgungslage<br />
nach wie vor sehr angespannt. Demgegenüber hat sich<br />
die Situation bei Kaltband, das den größeren Gebinden<br />
als Vormaterial dient, leicht verbessert, ohne jedoch<br />
ein Ende der Knappheit einzuleiten. Zudem wird mit Blick<br />
auf alle Vormaterialien von deutlich längeren<br />
Lieferfristen berichtet.“<br />
„Die Glasindustrie stellt sich den Herausforderungen der<br />
Zukunft und forscht intensiv an der Umstellung ihrer Prozesse.<br />
Allerdings ist sie auch darauf angewiesen, dass die Politik die<br />
notwendige Infrastruktur und Rahmenbedingen für den Wandel<br />
schafft. Dazu zählen vor allen Dingen niedrige Energiepreise,<br />
um auch nach der Umstellung auf erneuerbare Energieträger<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben.“<br />
Dr. Frank Heinricht,<br />
Präsident des Bundesverbands Glasindustrie (Bild: Schott)<br />
Jörg Höppner,<br />
Geschäftsführer des Verbands Metallverpackungen (Bild: VMV)<br />
Unklarheiten über die in Rechnung gestellten Preise. Bestellungen<br />
waren eher als Wunschzettel zu verstehen: Man wusste nicht, was<br />
man wann zu welchen Konditionen bekommt, und hat letztlich das<br />
genommen, was geliefert wurde. Preise wurden einem bei Lieferung<br />
diktiert. Vieles war auch gar nicht lieferbar. Das stellte viele Unternehmen<br />
vor existenzielle Herausforderungen.<br />
Die Kunden der Holzpackmittelbranche mussten auf die oft gewohnten<br />
6-, 12-, 24- und 48-Stunden-Lieferungen verzichten. Es kam<br />
auch zu Kontingentierungen. So suchte man sich andere Lieferanten<br />
und die Spirale war in Gang gesetzt. Sie beschleunigte sich sogar immerzu,<br />
denn sowohl Holzpackmittelhersteller als auch Kunden mussten<br />
ihre Lieferfähigkeit sicherstellen und versuchten, Mengen auch<br />
für die Zukunft zu sichern. Das schlägt sofort auf die Liquidität sowie<br />
die Produktions- und Lieferfähigkeit durch. Mittlerweile hat sich diese<br />
Spirale abgebremst und dreht sich etwas zurück, allerdings ist eine<br />
Bodenbildung erkennbar.<br />
Wie sich die derzeitige und zuvor geschilderte Situation auf das<br />
zweite Halbjahr konkret auswirkt, vermag derzeit niemand zu schätzen.<br />
Wahrscheinlich ist es aber, dass es etwas schwächer ausfällt und<br />
im Gesamtjahr die Vorjahreszahlen erreicht werden, zumindest im<br />
Palettenbereich. Moderate negative Preisentwicklungen zeigen nicht<br />
ansatzweise die Geschwindigkeit bis zum Höchststand, zudem viele<br />
Unternehmen auch noch ihre Lager füllten und auch langfristige Kontrakte<br />
(zu Höchstpreisen) geschlossen haben. Letztere machen den<br />
Unternehmen sehr zu schaffen, da die Lieferanten auf Vertragserfüllung<br />
pochen – auch diejenigen, denen zuvor die eigenen vertraglichen<br />
Verpflichtungen völlig egal waren.<br />
In diesem Sinne könnte man den Ausblick wagen, dass bei weiter<br />
anziehender Weltwirtschaft unter Berücksichtigung der politischen<br />
Einflussfaktoren, des Klimawandels und des notwendigen Wandels<br />
zur CO 2<br />
-neutralen Wirtschaft aktuell eine Bodenbildung auf hohem<br />
Niveau feststellbar ist, von der ausgehend im kommenden Jahr eine<br />
gemäßigte Fortsetzung der im letzten Jahr beobachteten Extreme<br />
wahrscheinlich ist.“<br />
>> www.hpe.de<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 45
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC in Österreich<br />
Moderne Abfülltechnik überzeugt<br />
Dosen werden in Europa immer beliebter. Einer von insgesamt sechs Coca-Cola-HBC-Standorten,<br />
die im vergangenen Jahr eine neue Dosenlinie von KHS erhalten haben, ist Edelstal in Österreich. Geliefert,<br />
installiert und in Betrieb genommen wurde die Anlage, die bis zu 90.000 Dosen in der Stunde füllt,<br />
in bemerkenswert kurzer Zeit und unter ganz besonderen Bedingungen.<br />
Herzstück der Linie ist der KHS-Dosenfüller Innofill Can DVD, der in Edelstal<br />
bis zu 90.000 Dosen pro Stunde verarbeitet. (Bilder: KHS Gruppe)<br />
46
„Wir haben bei der Gestaltung der<br />
Linie ganz besonderen Wert darauf<br />
gelegt, dass die Technologie in jeder<br />
Hinsicht zukunftsfähig ist.“<br />
Patrick Redl,<br />
Werksleiter bei Coca-Cola HBC Edelstal<br />
Auf dem Weg zur Abfüllung: Diese Getränkedosen trugen<br />
anlässlich der Fußball-EM im Sommer <strong>2021</strong> die Vornamen der<br />
österreichischen Nationalspieler.<br />
Sein Beruf bei Coca-Cola HBC in Edelstal wurde Patrick Redl<br />
quasi in die Wiege gelegt: Vor vier Jahren folgte er dem Vorbild<br />
seines Vaters, der 37 Jahre lang und zuletzt als Werksleiter bei<br />
„Römerquelle“ angestellt war. Dieser Mineralbrunnen wurde 2003<br />
von dem weltweit drittgrößten Abfüller der Marke Coca-Cola übernommen.<br />
Coca-Cola HBC verfügt über eines der vielfältigsten, flexibelsten<br />
Portfolios innerhalb der Getränkeindustrie und ist weltweit<br />
in 28 Ländern tätig. Nach Unternehmensangaben betrug der Umsatz<br />
im Jahr 6,1 Milliarden Euro. Zu den beliebtesten Marken zählt neben<br />
Coca-Cola, Coca-Cola-Zero, Schweppes, Fanta und Sprite auch Römerquelle.<br />
„Ich fühle mich, als wäre ich im Werk aufgewachsen“, sagt<br />
Redl. Sehr viel Zeit hat er in seiner Kindheit und Jugend dort damit<br />
verbracht, seinem Vater über die Schulter zu schauen.<br />
Hochmodernes Abfüll- und Logistikzentrum<br />
Edelstal, nur einen Steinwurf von der slowakischen Grenze und<br />
Hauptstadt Bratislava entfernt, ist ein idyllisches 800-Seelen-Dorf<br />
im nördlichen Burgenland. Unmittelbar am Ortseingang befindet sich<br />
das Produktions- und Logistikzentrum von Coca-Cola HBC Österreich.<br />
Auf den Hallendächern ist eine der größten Fotovoltaikanlagen ganz<br />
Österreichs installiert. Ein Indiz für die aktuelle Größe dieses Werks.<br />
Seit den Anfängen in den 1940er- und dem Übergang zum industriellen<br />
Abfüllen der Römerquelle in den 1960er-Jahren hat sich viel<br />
getan: Nach der Übernahme wird der Betrieb innerhalb von nur zehn<br />
Jahren sukzessive ausgebaut und modernisiert, bis er schließlich das<br />
bisherige Coca-Cola-Werk in Wien sowie eine Fabrik in der benachbarten<br />
Slowakei ablöst: Seit 2013 werden in dem hochmodernen<br />
Abfüll- und Logistikzentrum fast alle Softdrinks für den österreichischen<br />
Markt abgefüllt und von hier aus landesweit ausgeliefert.<br />
Heute arbeiten in Edelstal insgesamt elf Produktionslinien: Auf<br />
drei davon, einer klassischen PET-Linie, einer Glaslinie sowie einer<br />
PET-UltraClean-Linie für die Abfüllung sensitiver Produkte, wird<br />
Mineralwasser abgefüllt. Auf weiteren sieben Linien (dreimal PET,<br />
einmal Glas, einmal Bag-in-Box und zweimal Keg) werden Softdrinks,<br />
Energydrinks sowie Säfte und Sirup verarbeitet. Jüngster Meilenstein<br />
ist die im vergangenen Jahr durch KHS in Betrieb genommene erste<br />
Dosenlinie in der Geschichte des Standorts.<br />
„So wie Dosen für uns eine ganz neue Kategorie von Primärverpackungen<br />
sind, ist auch Metall ein Material, das wir bisher nicht eingesetzt<br />
haben“, betont Patrick Redl. „Wir haben bei der Gestaltung der<br />
Linie ganz besonderen Wert darauf gelegt, dass die Technologie in jeder<br />
Hinsicht zukunftsfähig ist und uns mit Blick auf künftige Markttrends<br />
und Produktinnovationen größtmögliche Flexibilität bietet.“ Schon bei<br />
der Entwicklung des Layouts der neuen Anlage hat KHS viele konstruktive<br />
Vorschläge unterbreitet, wie diese später mit geringem Aufwand<br />
ergänzt werden kann: etwa durch einen Pasteur, eine zusätzliche Verpackungsmaschine<br />
oder die Option, Halbpaletten zu verarbeiten.<br />
>><br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 47
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Anspruchsvolles Timing und zusätzliche Herausforderungen<br />
Die erste von mehreren Herausforderungen war der enge Zeitrahmen<br />
für die Realisierung: „Im Oktober 2019 wurden wir damit beauftragt,<br />
eine Dosenanlage zu installieren und bis Juni 2020 in Betrieb zu nehmen“,<br />
erinnert sich der Werksleiter. „Das war eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe, schon allein angesichts der behördlichen Genehmigungen.“<br />
Komplex ist das Projekt vor allem deshalb, weil es das gesamte Werk<br />
betrifft: Die neue Linie sollte in einem Bereich aufgestellt werden,<br />
wo sich vorher das Rohmateriallager befand. Dieses sollte an den<br />
bisherigen Standort der Streckblasanlagen umziehen. Und für jene<br />
wiederum musste erst ein Palettierer Platz machen. „Das war wie eine<br />
Kettenreaktion und erforderte eine extrem genaue Planung. Bereits<br />
im November begann der Umzug“, erklärt Redl. „Letztlich hat aber<br />
alles funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk – wenn ich als Österreicher<br />
das feststellen darf“, meint Redl. „Wir fühlten uns auf einem<br />
guten Weg, den Termin einhalten zu können“, blickt er zurück. „Mit einem<br />
Auge haben wir natürlich verfolgt, was sich seit Januar in China<br />
zusammenbraute, hofften aber, dass es an uns irgendwie vorbeigeht.<br />
Wir haben trotz der widrigen Umstände keine Minute daran gezweifelt,<br />
dass wir unseren Zeitplan einhalten können. Ein unglaublicher<br />
Spirit hat uns beflügelt und eine große Agilität mit sich gebracht. Als<br />
wir es tatsächlich geschafft hatten, alle Vorbereitungen zum Stichtag<br />
pünktlich abzuschließen, war selbst KHS ein bisschen überrascht,<br />
glaube ich.“<br />
Es konnte trotz Pandemie eine sichere Umgebung geschaffen<br />
werden, in der sich alle Beteiligten voll auf die Installation der Linie<br />
konzentrieren konnten. Der Termin für die Getränkeproduktion wurde<br />
entgegen aller Widrigkeiten eingehalten. Das ist auch ein Verdienst<br />
der eingeschworenen Mannschaft aus eigenen und KHS-Mitarbeitern,<br />
findet Redl: „Am wichtigsten war für mich die permanente Abstimmung,<br />
das Gefühl, von der Planung über die Vorbereitung bis hin zur<br />
Aufstellung Schulter an Schulter zusammenzustehen – bis heute. Ich<br />
jedenfalls bin sehr stolz darauf, dass wir das unter diesen Rahmenbedingungen<br />
geschafft haben.“<br />
Strategischer Schlüssellieferant<br />
Insgesamt hat Coca-Cola HBC 2020 in sechs Ländern jeweils eine<br />
neue Dosenlinie von KHS installieren und in Betrieb nehmen lassen.<br />
Grund für die Investition war einerseits die gestiegene Nachfrage<br />
nach den Aluminiumbehältern: „Dosen werden immer beliebter, vor<br />
allem in Europa“, erklärt Theodoros Kappatos, Group Engineering<br />
Manager von Coca-Cola HBC. „Als ein führender Getränkehersteller<br />
Im Hintergrund ist die<br />
Dosier- und Ausmischanlage<br />
Innopro Paramix C<br />
zu sehen, im Vordergrund<br />
der Trayschrumpfpacker<br />
Innopack Kisters TSP.<br />
48<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de
Die weltweit führende<br />
Plattform der Intralogistik<br />
geprüft<br />
in vielen europäischen Märkten müssen wir uns natürlich auf diesen Trend<br />
einstellen. Außerdem konnten wir mit unserer neuen Dosenlinie auch eine<br />
Strategie entwickeln, um aromatisiertes Wasser der Marke Römerquelle<br />
in Aluminiumdosen anzubieten.“ Andererseits sind die Neuanschaffungen<br />
Teil der Supply-Chain-Strategie des Abfüllers. Eines seiner Ziele ist die<br />
Modernisierung von Produktionslinien, insbesondere indem veraltete Anlagen<br />
durch neue, effizientere, verbrauchsärmere und leistungsfähigere<br />
Technologien ersetzt werden.<br />
Mit KHS verbindet Coca-Cola HBC eine langjährige und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit: „Wir haben KHS diesen Auftrag erteilt, weil das<br />
Unternehmen für uns ein großartiger Partner ist“, betont Kappatos. „Das<br />
gilt nicht nur hinsichtlich dieses Behälterformats, sondern für unser gesamtes<br />
Anlagenportfolio. Wir betrachten KHS als einen strategischen<br />
Schlüssellieferanten an unserer Seite: ein Partner, der unseren Anspruch<br />
an effiziente und qualitativ hochwertige Maschinen und Anlagen versteht<br />
und einlöst. Das wiederum versetzt uns in die Lage, die Bedürfnisse unserer<br />
Kunden und der Verbraucher erfüllen zu können. Besonders schätzen<br />
wir, dass der Fokus unserer Zusammenarbeit nicht nur auf innovativen<br />
Konzepten liegt, sondern dass unkonventionelle Ideen eingebracht werden.<br />
Auf deren Basis erzielen wir beispielsweise eine bessere Funktionalität<br />
sowie eine kostengünstigere und einfachere Wartung.“<br />
Nicht nur die hohe Geschwindigkeit der Linie, die bis zu 90.000 Dosen<br />
in der Stunde füllt, hat es Patrick Redl angetan: „Sie läuft doppelt so<br />
schnell wie die zweitschnellste unserer Linien.“ Auch das Tempo, mit dem<br />
die neue Anlage im Vergleich zu allen bisherigen auf Leistung war, hat ihn<br />
überrascht. Besonders überzeugt ihn unter anderem eine neue Technologie,<br />
die jeweils sechs Dosen mit dem innovativen KeelClip aus Pappe zu<br />
Sixpacks zusammenfügt.<br />
Die Reduzierung von Kunststoffen in Sekundärverpackungen ist Teil<br />
der „World Without Waste“-Selbstverpflichtung von Coca-Cola HBC. „Wir<br />
waren einer der Ersten weltweit, die diese ganz neuen Maschinen ans<br />
Laufen gebracht haben“, fasst Redl zusammen. „Geschafft haben wir das<br />
unter den erschwerten Bedingungen mithilfe von modernsten digitalen<br />
Lösungen wie Virtual-Reality-Brillen, schließlich durften die Techniker<br />
des US-amerikanischen Herstellers nicht ausreisen“. Und er zieht nicht<br />
zuletzt aufgrund seiner Familiengeschichte die Bilanz: „Der Werksleiter<br />
zu sein, der als Erster die Römerquelle in Dosen gebracht hat, ist schon<br />
etwas Einmaliges.“<br />
>> www.khs.com<br />
First Canning Line for Coca-Cola HBC in Austria<br />
Cans are consistently gaining in popularity in Europe. One of the 6 Coca-Cola<br />
HBC production sites which were provided with a new canning<br />
line by the plant manufacturer KHS is Edelstal in Austria. The modern<br />
plant was delivered, installed and put into operation within an astoundingly<br />
short period of time and this under the special conditions dictated<br />
by the pandemic. The centrepiece of the plant, the can filler Innofill Can<br />
DVD is capable of filling up to 90.000 cans per hour. Amongst other features,<br />
the plant also convinces with a new technology that respectively<br />
assembles six cans to form a six-pack using the innovative KeelClip that<br />
is made of cardboard. The packs are arranged into layers using gripper<br />
robots and then prepared for palletising.<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
Internationale Fachmesse für<br />
Intralogistik-Lösungen und<br />
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8. 31. – Mai 10. bis März 2. Juni 2022<br />
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INTRALOGISTIK<br />
AUS ERSTER HAND<br />
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An Arzneimitteletiketten werden hohe Anforderungen gestellt.<br />
Die Informationen müssen korrekt und nachverfolgbar sein.<br />
(Bilder: Xeikon)<br />
Digitaldruck und Pharmaetiketten<br />
Drucklösung für jede Anforderung<br />
Kleinauflagen effizient zu bewältigen, kann eine Herausforderung für das Druckmanagement darstellen.<br />
Wie hier der Digitaldruck bei Arzneimitteletiketten seine Vorteile ausspielen kann und wie Arzneimittelimporteure<br />
davon profitieren können, erklärt Digitaldruckexperte Ralf Schlözer.<br />
Arzneimittelimporte sind Originalpräparate, die im Ausland<br />
preisgünstig erworben und eingeführt werden, um sie zu<br />
niedrigeren Kosten als die Produzenten mit ihrem eigenen<br />
Vertriebsnetzwerk anzubieten. Durch den Import preisgünstigerer<br />
Medikamente sorgen die Firmen für mehr Wettbewerb, können Lieferengpässe<br />
ausgleichen und entlasten Krankenkassen. Arzneimittelimporteure<br />
tragen die Verantwortung, jede Packung und jedes<br />
Medikament mit den vorgeschriebenen Informationen gemäß den<br />
örtlichen Regelungen und in der jeweiligen Landessprache zu versehen.<br />
Dementsprechend wichtig ist der Druck. Der Importeur muss<br />
außerdem sicherstellen, dass alle Produkte nachverfolgbar und die<br />
hinzugefügten Informationen korrekt sind.<br />
Das Geschäft der Arzneimittelimporteure ist nicht nur stark reguliert,<br />
es ist auch sehr zeitkritisch und von sich ergebenden Gelegenheiten<br />
und Nachfrage getrieben. Die Liefermengen variieren stark,<br />
was zu sehr kleinen Druckauflagen führen kann. Losgrößen von 50<br />
Etiketten sind keine Ausnahme. Zusätzlich ist die Produktvariabilität<br />
sehr hoch, mit oft mehr als 3.000 gelisteten Artikeln.<br />
Die Mischung von kurzen und mittleren Auflagen und die Vielzahl<br />
an Produkten ergeben eine besondere Herausforderung an das Druckmanagement.<br />
Die Anzahl der Etiketten pro Auftrag schwankt stark, es<br />
können Hunderte, aber auch Tausende sein, typischerweise sind die<br />
Auflagen allerdings klein oder sehr klein. Zudem unterscheiden sich<br />
die Etiketten stark in Größe und Form. Daraus ergeben sich besondere<br />
Herausforderungen in der Weiterverarbeitung.<br />
Insgesamt gibt es eine Reihe von maßgeblichen Anforderungen, die<br />
eine Drucklösung erfüllen muss. Diese sind:<br />
z Hohe Anzahl an kleinen und mittleren Auflagen<br />
z Sehr kurze Umschlagzeiten<br />
z Eine nahtlose Integration der Weiterverarbeitung<br />
z Verarbeitung auch komplexer Etikettenformen<br />
z Berücksichtigung der Richtlinien für gute Herstellungspraxis für<br />
Arzneimittel und Regelungen im Druck von Arzneimitteln<br />
z Überwachung und Dokumentation aller Produktionsschritte<br />
z Eine Lösung, die auch für Unternehmen ohne Erfahrung im Druckbereich<br />
geeignet ist.<br />
Aufbau einer effizienten Lösung<br />
Um effizient zu sein, benötigen Arzneimittelimporteure eine hoch<br />
entwickelte Produktionslösung, die Digitaldruck, Weiterverarbeitung<br />
und Überprüfung ermöglicht und alle Prozesse automatisiert, um Zeit<br />
und manuelle Eingriffe zu sparen.<br />
Ein effizienter Produktionsworkflow startet bereits weit im Vorfeld<br />
einer Xeikon Digitaldruckmaschine. Dazu wird das Frontend der<br />
Druckmaschine mit dem Warenwirtschaftssystem (ERP) des Unternehmens<br />
verbunden. Dies erlaubt es, die importierten Arzneimittellieferungen<br />
täglich auszulesen und die dazugehörigen Druckaufträge<br />
automatisch zu generieren.<br />
50<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Die Xeikon CX300 erfüllt alle<br />
maßgeblichen Anforderungen des<br />
digitalen Etikettendrucks<br />
Alle druckrelevanten Daten werden aus dem ERP-System direkt an<br />
Xeikons X-800 Frontend übermittelt. Das Druckbild wird entsprechend<br />
der benötigten Nutzenanzahl vervielfältigt, und variable Daten<br />
können hinzugefügt werden, falls benötigt. Wegen der typischerweise<br />
geringen Anzahl an Drucken eines Sujets werden die Etiketten in mehreren<br />
Druckbahnen über die Papierbreite angeordnet. Dazu können<br />
mehrere Druckbahnen mit unterschiedlich großen Etiketten in verschiedenen<br />
Auflagen eingerichtet werden. Diese Optimierung wird<br />
durch die Varilane Software von Xeikon übernommen.<br />
Zusätzlich kreiert das Frontend spezifische Datamatrixcodes, die<br />
jeweils am Anfang und Ende der Bahn jedes Druckauftrags gedruckt<br />
werden. Diese werden für die automatische Einrichtung der Weiterverarbeitungs-<br />
und Verifizierungssysteme benötigt, um die Anzahl an<br />
manuellen Schritten zu minimieren und eine lückenlose Überprüfung<br />
der Ergebnisse zu gewährleisten. Schließlich berechnet Xeikons Vectorizer<br />
Software die Stanzmuster für die Laserstanze und hinterlegt<br />
die Dateien auf einem Server für den späteren Zugriff.<br />
Xeikons Drucksysteme sind skalierbar und können eine hohe Anzahl<br />
an kleinen und mittleren Auflagen problemlos produzieren. Auch<br />
das Farbmanagement kann automatisiert oder, falls nötig, eine fünfte<br />
Farbe als Spotfarbe in das Drucksystem integriert werden. Xeikon<br />
bietet mit den Xeikon Color Services Möglichkeiten, die Erreichbarkeit<br />
und Konsistenz von Spotfarben oder angestrebten Referenzfarben<br />
sicherzustellen. Dies ist gerade im Pharmabereich besonders<br />
wichtig, um Kunden nicht mit Farbunterschieden zu verunsichern.<br />
Am Ende des Drucksystems wird die bedruckte Bahn geteilt, um<br />
die Handhabung zu erleichtern. Der Bediener lädt die Rollen in eine<br />
oder mehrere Laserstanzen. Als letzter Schritt wird ein Inspektionssystem<br />
genutzt, das die fertigen Rollen jedes Auftrags ab- und aufwickelt<br />
und dabei kontrolliert. Das System prüft auf Druck-, Schneidund<br />
Substratdefekte. Diese lückenlose Kontrolle ist eine Voraussetzung<br />
für Druckprodukte, die im Zusammenhang mit Arzneimitteln<br />
eingesetzt werden.<br />
Win-win-Situation für Digitaldruck und Arzneimittelimporteure<br />
Der Digitaldruck bietet zahlreiche Vorteile für Arzneimittelimporteure.<br />
In vielen Fällen wurden die Etiketten ursprünglich bei Druckereien<br />
eingekauft und im Flexodruck gedruckt. Die kleinen Auflagen machten<br />
eine hohe Anzahl an Druckplatten, erhebliche Anfahrmakulatur<br />
und Umrüstzeiten nötig, die den gesamten Prozess wenig effektiv<br />
und langsam machten.<br />
Variable Informationen (z. B. Herstelldatum, Chargennummern,<br />
Trackingdaten) können in einem Durchlauf mitgedruckt werden. Je<br />
nach Kundenbedarf bietet Xeikon eine Reihe von Lösungen für den<br />
Sicherheitsdruck und Fälschungsschutz an. Da das Drucksystem voll<br />
digital arbeitet, sind kleinste Auflagen bis zur Auflage „1“ möglich,<br />
was ein Lager für gedruckte Etiketten überflüssig macht – ein Meilenstein<br />
zur Kosten- und Materialeinsparung.<br />
Xeikon hat sein Xeikon Solution Services (XSS) Team für Kunden<br />
gegründet, die mehr als ein Standarddrucksystem benötigen. Bereits<br />
mehr als zehn Installationen bei Arzneimittelimporteuren zeigen, dass<br />
die internen Drucklösungen deutliche Vorteile für die Nutzer bringen.<br />
Schlussendlich zeigen die Installationen, dass Xeikon komplexe Produktionslösungen<br />
auch bei Firmen mit wenig oder keiner Erfahrung<br />
im Druck erfolgreich installieren kann. Da Xeikon die Generalverantwortung<br />
übernimmt und betriebsbereite Lösungen installiert, kann<br />
die Druckproduktion in verschiedensten Umgebungen, in denen Druckerzeugnisse<br />
benötigt werden, angeboten werden. Anstatt lediglich<br />
eine Druckmaschine zu kaufen, erhalten Kunden eine Gesamtlösung,<br />
die die Anforderungen in Hinsicht von Umschlagszeiten und Komplexität<br />
der Druckprodukte zu den richtigen Kosten erfüllt.<br />
Gastautor Ralf Schlözer<br />
>> www.xeikon.com<br />
Efficient short run printing in the pharmaceutical trade<br />
To operate cost efficiently a pharma re-importer needs a highly<br />
sophisticated production solution, in which print, converting and<br />
inspection are handled digitally, and processes are kicked off automatically<br />
to save time and labour. Xeikon set up its Solution Services<br />
(XSS) group to identify and assemble the most efficient solution<br />
for customers requiring more than the standard equipment. Rather<br />
than buying a printing press, users buy a solution which enables<br />
achieving the business objectives at the right cost.<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
51
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Versandgüter sicher verpacken<br />
Prüfstände für die Transportsimulation<br />
Auf dem Transportweg sind Waren teilweise starken Beanspruchungen ausgesetzt.<br />
Das können Temperaturschwankungen oder mechanische Schocks durch Straßenschäden oder das Werfen<br />
der Pakete sein. Die Herbert Hänchen GmbH bietet Prüfstände für Großversender und andere Logistikunternehmen,<br />
die genau diese Transportumstände simulieren.<br />
Hänchen bietet<br />
Simulationsprüfstände nach<br />
Kundenvorgaben. (Bild: Hänchen)<br />
Mit seinen Prüfständen hilft das Maschinenbauunternehmen,<br />
die Paketverpackung sicherer zu machen und Schäden bereits<br />
im Vorfeld zu vermeiden, denn Großversender müssen sicherstellen,<br />
dass das Produkt unbeschadet beim Kunden ankommt. Deshalb<br />
setzen viele bei der Verpackung auf eigene Normen oder auf die<br />
Vorgaben durch die International Safe Transit Association (ISTA), die<br />
American Society for Testing and Materials (ASTM) oder die DIN-EN-<br />
ISO-Normen. Diese geben vor, welche Anforderungen Verpackungen<br />
erfüllen müssen, um bestimmten Transportbelastungen standzuhalten.<br />
Die Prüfstände für die Transportsimulation von Verpackungen<br />
werden auf der Grundlage dieser Vorgaben von Hänchen konzipiert.<br />
Sie sollen Situationen, die während des Transports entstehen, möglichst<br />
real nachstellen und so Transportschäden vorbeugen. Dazu gehören<br />
Vibrationen durch den Straßentransport, Stöße und Schläge<br />
durch das Werfen der Pakete oder auch klimatische Veränderungen,<br />
beispielsweise im Winter beim Umladen vom warmen Lager in den<br />
kalten Transporter.<br />
Schlüsselfertige Simulationsprüfstände<br />
Die Sparte Sondermaschinenbau Ratio-Drive von Hänchen bietet Simulationsprüfstände<br />
nach den individuellen Vorgaben des Kunden.<br />
Dabei kann es sich um Vibrationsprüfung, Schockprüfung, Rüttel- und<br />
Falltest oder Stauchdruckprüfung handeln. Beratung, Engineering,<br />
Realisierung erfolgen aus einer Hand. Ratio-Drive bedeutet: Der Kunde<br />
kennt den Prozess, den die Maschine abbilden muss, das Unternehmen<br />
aus Ostfildern bei Stuttgart baut die Sondermaschine und konfiguriert<br />
die selbst entwickelte Software, um alle Prozesse darüber<br />
ansteuern zu können. Dabei können selbst produzierte Hydraulikzylinder<br />
oder Lösungen mit elektrischen Antrieben zum Einsatz kommen.<br />
Der Kunde erhält einen individuell angepassten, schlüsselfertigen<br />
Prüfstand, der aus leistungsfähigen Modulen besteht.<br />
Bei den Vibrationstests erfolgen Schwingungsbelastungen der<br />
Packstücke ganz gezielt durch mechanisch-dynamische Belastungen,<br />
wie sie beim KfZ-Transport entstehen. Hänchen baut Rüttel- und<br />
Vibrationsprüfstände, bei der die Masse des Prüflings bis 150 Kilogramm<br />
betragen kann, mit Paketabmessungen bis zu 800 x 800 Millimeter.<br />
Schockprüfstände simulieren Fehler beim Handling während<br />
des Transportprozesses und dienen der Überprüfung der Produktstabilität.<br />
Hänchen bietet hier eine Hebevorrichtung, die Fallhöhe und<br />
-kraft simuliert. Schlagbewegungen mit hoher Beschleunigung lassen<br />
sich über hydraulische Zylinder realisieren.<br />
Im Lager wie auch beim Transport werden Pakete oft übereinandergestapelt.<br />
Die Verpackung muss auch in diesem Szenario die vom<br />
Versandhändler geforderte Belastung aushalten. Hänchen simuliert<br />
diese lang- und kurzzeitigen Belastungen über Stauchdruckpressen<br />
gemäß den Kundenanforderungen.<br />
Alle Tests werden mit automatisch ausgewerteten und verifizierten<br />
Prüfprotokollen dokumentiert. Die dabei ermittelten Transportbelastungen<br />
lassen sich anschließend durch Verbesserungen an der<br />
Verpackung sowie durch entsprechend angepasste Füllmaterialien im<br />
Paket optimal berücksichtigen.<br />
>> www.haenchen.de<br />
52<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
Wellpappe bedrucken und stanzen<br />
Komplettlösung<br />
mit hohem Output<br />
Mit der Masterline DRO bringt Bobst eine vom<br />
Prefeeder bis zur Palettierung vollständig ausgestattete<br />
Komplettlösung auf den Markt. Nach<br />
Unternehmensangaben hat sie den höchsten Automatisierungs-<br />
und Vernetzungsgrad auf dem<br />
Markt und ist mit neuester Bobst-Technologie<br />
ausgestattet, darunter zehn patentierten Lösungen.<br />
Wesentliche Merkmale: hochwertiger<br />
Innen- und Außendruck auf Wellpappe in einem<br />
Arbeitsgang, komplexe Stanzungen und schnelle<br />
Auftragswechsel entlang der gesamten Linie. Die<br />
Maschine verfügt über einen Output von jährlich<br />
mehr als 40 Millionen Quadratmetern und vereint<br />
die Herstellung großer Stückzahlen einfacher<br />
Faltkisten mit der Produktion hochwertig bedruckter<br />
und gestanzter Verpackungen.<br />
Die Masterline DRO produziert jede einzelne<br />
Faltkiste mit konsistenter Qualität. Zudem sollen<br />
sich die Verpackungen durch einen um 15 Prozent<br />
höheren Stapelstauchwiderstand (BCT) auszeichnen,<br />
der beim Papierverbrauch große Einsparpotenziale<br />
mit sich bringt.<br />
Zwei Qualitätssicherungssysteme ermöglichen<br />
bereits beim Einrichten und während der<br />
Produktion eine hohe Stabilität des Druckregisters:<br />
Start & Go erlaubt die vollautomatische<br />
Registereinstellung mehrfarbiger Aufträge, wobei<br />
jegliche Klischeeunregelmäßigkeiten nach lediglich<br />
elf Bogen automatisch korrigiert werden.<br />
Lead & Print wiederum garantiert während der<br />
Produktion die Konsistenz des Druck-zu-Druckund<br />
Druck-zu-Stanz-Registers und kompensiert<br />
proaktiv Ungleichmäßigkeiten der Wellpappebogen.<br />
>> www.bobst.com<br />
Bild: Transort<br />
Handling von teleskopierenden Rollen<br />
Neuer Rollenmanipulator<br />
wird patentiert<br />
Seit über 20 Jahren liefert TransOrt Hebelifte für das Handling von schweren<br />
Gütern. Mit Tragkräften von 40 bis 200 Kilogramm sind sie in unterschiedlichen<br />
Bauhöhen und Ausführungen erhältlich. Die Mobillifte mit Rollenmanipulatoren<br />
sind bereits in vielen Betrieben der Standard für das Handling von<br />
Folienrollen geworden. Da Firmen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
sowie Hersteller von Etiketten aber verstärkt auch nach Lösungen suchen,<br />
um Folienrollen, die zum Teleskopieren neigen, zu transportieren, hat das Unternehmen<br />
jetzt einen neuen Rollenmanipulator entwickelt. Er nimmt sowohl<br />
Folienrollen, die nicht teleskopieren, als auch PE-Systemplatten mit teleskopierenden<br />
Rollen sicher auf. Diese Folienrollen werden direkt beim Hersteller<br />
oder im Warenlager vor Auslieferung in die Produktion auf die PE-Systemplatten<br />
gestellt.<br />
Rollenmanipulator und Ronde sind dabei aufeinander abgestimmt. Die<br />
PE-Systemplatte wird durch den Kern mit dem elektrisch bedienbaren Dorn<br />
des Rollenmanipulators einfach und sicher fixiert, gehoben, transportiert<br />
und von der senkrechten Position in die waagerechte geschwenkt, oder auch<br />
umgekehrt, z. B. in der Produktion von Etikettenrollen. Die PE-Systemplatten<br />
werden an die Durchmesser der Folienrollen angepasst, im Regelfall 300, 400<br />
oder 600 Millimeter. Diese können dann einfach auf Europaletten abgestellt<br />
und auch gestapelt werden. Der neue Rollenmanipulator mit den abgestimmten<br />
PE-Systemplatten wurde bereits als europäisches Patent angemeldet.<br />
Damit können jetzt mit einem leistungsstarken, wendigen und leichten Hebegerät<br />
teleskopierende Rollen bis ca. 200 Kilogramm Gewicht auch auf eng<br />
begrenzten Flächen sicher und einfach transportiert und geschwenkt werden.<br />
Bild: Bobst<br />
>> www.transort.de<br />
53
Die Hysteresemagnet-Kupplungen eignen sich<br />
besonders für den Einsatz an Schraubverschließern<br />
von Getränkeabfüllanlagen oder<br />
in Dehnfolien-Verpackungsmaschinen.<br />
(Bilder: KBK Antriebstechnik)<br />
KBK fertigt eine große<br />
Bandbreite an Kupplungen für die<br />
unterschiedlichsten industriellen<br />
Anwendungen.<br />
Reibungsloser Betrieb von Verpackungsmaschinen<br />
Alles im Takt<br />
Verpackungsmaschinen müssen schnell, präzise und möglichst unterbrechungsfrei arbeiten. Diese hohen<br />
Anforderungen können durch den Einsatz von Magnetkupplungen erfüllt werden: Sie können nicht abnutzen und<br />
übertragen das gewünschte Drehmoment daher konstant und ohne Abweichungen.<br />
In Dehnfolien-Verpackungsanlagen sorgen Magnetkupplungen<br />
dafür, dass die Folie immer mit derselben Spannung gehalten<br />
wird. (Bild: industrieblick/AdobeStock)<br />
54
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Magnetkupplungen sind langlebig und zuverlässig, denn sie<br />
übertragen das Drehmoment berührungslos und unterliegen<br />
deshalb keinerlei Verschleiß. Bei mechanischen Kupplungen<br />
entsteht dagegen im Betrieb nicht nur Abrieb, der die Funktion der<br />
Maschine beeinträchtigen kann. Auf die Dauer verändert sich durch<br />
die Abnutzung auch das Drehmoment. Da beides in Verpackungsmaschinen<br />
nicht gewünscht ist, kommen Magnetkupplungen bei der Konstruktion<br />
des Antriebsstrangs eine große Bedeutung zu. Sie können<br />
nicht abnutzen und übertragen das gewünschte Drehmoment daher<br />
konstant und ohne Abweichungen.<br />
Bei der Integration von Magnetkupplungen in Verpackungsmaschinen<br />
ist die Wahl der richtigen Ausführung entscheidend für die<br />
optimale Funktion der Anwendung. Ein großes Angebot an Magnetkupplungen<br />
finden Konstrukteure bei KBK Antriebstechnik. Das Unternehmen<br />
aus dem unterfränkischen Klingenberg hat nicht nur verschiedene<br />
Hysteresemagnet-Kupplungen im Programm, sondern fertigt<br />
auch Permanentmagnet-Kupplungen. „Wir bieten Maschinen- und<br />
Anlagenbauern eine große Vielfalt, damit jeder die ideale Lösung für<br />
seine Applikation findet“, beschreibt KBK-Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />
(FH) Sven Karpstein die Unternehmensphilosophie. Hysteresemagnet-Kupplungen<br />
von KBK sind in vielen verschiedenen Ausführungen<br />
erhältlich, beispielsweise mit beidseitiger Klemmnaben-Anbindung,<br />
mit aufgelaserter Skala und individuell einstellbarem Überlastmoment<br />
oder als Variante speziell für Anwendungen mit Schraub- und<br />
Wickelvorgängen. Die Hysteresemagnet-Kupplungen sind für niedrige<br />
Drehmomente zwischen 0,1 und 5 Nm ausgelegt, wie sie unter<br />
anderem in Getränkeabfüllanlagen für PET-Flaschen benötigt werden.<br />
Unterschiedliche Anforderungen an Schraubverschließer<br />
In diesen Verpackungsanlagen ist das Aufbringen des Schraubverschlusses<br />
ein kritischer Moment. Er muss mit exakt dem richtigen<br />
Drehmoment auf das Gewinde der Flaschenmündung aufgezogen werden:<br />
Bei einem zu hohen Anzugsmoment sitzt der Verschluss zu fest<br />
und lässt sich vom Verbraucher kaum lösen. Wird der Deckel dagegen<br />
mit zu wenig Kraft angezogen, sind die Flaschen undicht. Eine Hysteresemagnet-Kupplung<br />
im sogenannten Verschließkopf des Schraubverschließers<br />
sorgt deshalb dafür, dass die Deckel mit konstantem<br />
Drehmoment auf die Flasche aufgebracht werden. Sobald das erforderliche<br />
Anzugsmoment erreicht ist, wird der Verschließkopf durch<br />
die Magnetkupplung gleitend vom Antrieb des Schraubverschließers<br />
abgekoppelt. Würde man hierfür eine Permanentmagnet-Kupplung<br />
verwenden, käme es zu einer ruckelnden Trennung der Kraftübertragung<br />
zwischen Schraubverschließer und Deckel. Dadurch würde der<br />
Verschluss sehr fest angezogen und wäre dann nur noch schwer zu<br />
öffnen. Beim Verschließen von Glasflaschen ist dieser Effekt dagegen<br />
ausdrücklich erwünscht, um eine optimale Abdichtung der Flasche<br />
zu erzielen. Die Schraubverschließer dieser Anlagen sollten daher<br />
mit Permanentmagnet-Kupplungen ausgestattet werden.<br />
Produktionsstopp vermeiden<br />
Ein wichtiges Einsatzgebiet von Magnetkupplungen sind Stauförderer,<br />
wie sie unter anderem in Großbäckereien zum Transport der<br />
Backwaren verwendet werden. Diese Anlagen sollten idealerweise<br />
rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche störungsfrei arbeiten.<br />
Mechanische Kupplungen eignen sich für diese Anwendung nicht besonders<br />
gut, da sie im Fall einer Überlast An- und Abtrieb voneinander<br />
trennen und dann erst mühsam manuell wieder eingerastet werden<br />
müssen. Durch diesen Vorgang entstehen Stillstandzeiten, die hohe<br />
Kosten verursachen. „Mit Magnetkupplungen hat man dieses Problem<br />
nicht“, berichtet Sven Karpstein. „Der Betrieb der Anlage kann sofort<br />
weiterlaufen, wenn z. B. durch ein verkeiltes Brot eine Störung aufgetreten<br />
ist und diese behoben wurde.“ Darüber hinaus erfüllen Magnetkupplungen<br />
auch die strengen Hygienevorschriften, da sie keinen Abrieb<br />
erzeugen, der ins Produkt gelangen könnte. Zudem muss dieser<br />
Kupplungstyp nicht gewartet werden, sodass in dieser Hinsicht keine<br />
Investitionen oder Fertigungsstopps nötig sind.<br />
Magnetkupplungen halten Überlasten stand<br />
Magnetkupplungen eignen sich vor allem deshalb ideal für Verpackungsmaschinen,<br />
weil sie eine Vielzahl an Überlastvorgängen<br />
überstehen, ohne dabei zu verschleißen. Überlasten treten bei Verpackungsmaschinen<br />
immer wieder auf: So werden z. B. bei Horizontal-Kartonierern<br />
die in den Karton einzufüllenden Produkte parallel<br />
zur Faltschachtel auf einem Kassettenband angeliefert und von einem<br />
Schieber in die Schachtel geschoben. Bei diesem Vorgang kann<br />
es leicht zu Überlasten kommen.<br />
Ein anderes Beispiel sind Kartonform- oder Kartonverschließanlagen:<br />
Hier können die Schneidwerkzeuge verkanten und somit eine<br />
Überlast verursachen. Und schließlich sind Dehnfolien-Verpackungsmaschinen<br />
zu nennen, bei denen die Folie immer in einer konstanten<br />
Spannung gehalten werden muss. „Sobald sich diese Spannung ändert<br />
oder es beim Spannvorgang ruckelt, reißt die Folie“, weiß Dipl.-Ing.<br />
(FH) Sven Karpstein. Setzt der Maschinenbauer aber Hysteresemagnet-Kupplungen<br />
ein, so KBK, bleibt die Folienspannung konstant.<br />
Herstellern von Verpackungsmaschinen bietet KBK nicht nur eine<br />
Vielfalt an Magnetkupplungen, sondern auch bei der Materialauswahl:<br />
„Wir fertigen auf Wunsch jede Magnetkupplung aus Edelstahl<br />
oder setzen spezielle Magnete und Klebstoffe ein, z. B. für Hochtemperatur-Applikationen“,<br />
berichtet Karpstein. Er und sein Team unterstützen<br />
die Kunden zudem bei der Auslegung und Berechnung der<br />
erforderlichen Dreh- und Überlastmomente. Ein weiterer Ausbau des<br />
Portfolios an Magnetkupplungen ist geplant. Ein Unternehmensziel<br />
ist es, den Kunden möglichst viele Ausführungen und Varianten für<br />
ihre Anwendungen anzubieten.<br />
>> www.kbk-antriebstechnik.de<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 55
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Mit dem Baukastensystem<br />
werden Mitte der 1960er-Jahre<br />
Getriebe und Motoren flexibel<br />
und einfach kombinierbar.<br />
(Bilder: SEW-Eurodrive)<br />
90 Jahre voller Drive<br />
Aus Tradition in Bewegung<br />
Was hat ein Banker mit Antrieben zu tun? Und was hat heute die Verpackungstechnik davon? Wie passt das zusammen?<br />
Ganz einfach. Ein Mann der Zahlen ist Geburtshelfer für ein Unternehmen, das heute als SEW-Eurodrive zu<br />
den internationalen Technologieführern für die Maschinen- und Fabrikautomatisierung zählt und<br />
in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiert.<br />
Was für ein Start und was für ein Stoff für einen historischen<br />
Wirtschaftsthriller. Wir schreiben das Jahr 1931, sind mitten<br />
in der Weltwirtschaftskrise. Zwei Jahre werden in Deutschland<br />
noch ins Land gehen, bis die Weimarer Republik Geschichte<br />
ist. Und in dieser Zeit entsteht in Nordbaden eine Keimzelle für Antriebstechnik<br />
und Automation. Am 13. Juni 1931 gründet der Banker<br />
Christian Pähr die heutige SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG unter dem<br />
Namen Süddeutsche Elektromotorenwerke (SEW).<br />
Davor stand ein Konkurs, und zwar der der Albert Obermoser AG.<br />
1927 erhielt der Bankkaufmann von seinem Arbeitgeber, der Rheinischen<br />
Creditbank, den Auftrag, die Buchhaltung des in Schieflage<br />
geratenen Motorenherstellers in Bruchsal einer Revision zu unterziehen.<br />
Das Engagement mündete schließlich in der Position eines Interimsmanagers,<br />
konkret in der Rolle des kaufmännischen Direktors.<br />
Die folgenden vier Jahre blieben spannend und fanden schließlich<br />
ihr gutes Ende in einem Neuanfang. Christian Pähr gründete aus der<br />
Konkursmasse der Pleite gegangenen Obermoser AG heraus ein neues<br />
Unternehmen. Im Gepäck hatte der Banker als Pfund für die weitere<br />
Entwicklung die Fabrikationsrechte.<br />
Wie gut sich sein Unternehmen letztlich entwickeln sollte, erlebte<br />
Christian Pähr nicht mehr. Er verstarb mit 70 Jahren gerade einmal<br />
vier Jahre nach dessen Gründung. Die Frauen in der Familie traten die<br />
Nachfolge an. Witwe Kunigunde und die gemeinsame Tochter Edeltraut<br />
leiteten fortan das junge Unternehmen.<br />
Starker Familienzusammenhalt<br />
Was folgte, ist sehr oft in familiengeführten Unternehmen der Fall:<br />
Der Generationswechsel wurde möglich dank einer innigen Partnerschaft<br />
und einer Hochzeit. So übernahm der auf der Schwäbischen<br />
Alb geborene Ernst Blickle 1945 die Unternehmensleitung von seiner<br />
Schwiegermutter. Seitdem ist das Unternehmen untrennbar mit seinem<br />
Familiennamen verbunden.<br />
Der ehemalige Offizier hatte bis dato nur wenig Berührungspunkte<br />
zum elterlichen Betrieb seiner Frau Edeltraud. Visionärer Unternehmergeist<br />
und auch das Glück, dass die SEW von einem verheerenden<br />
Luftangriff auf Bruchsal weitgehend verschont blieb, sollten in der<br />
Folgezeit jedoch den Grundstein für die florierende Firma legen. Und<br />
Ernst Blickle lernte: In Windeseile sammelte er ingenieurstechnische<br />
Fachkenntnisse. Was folgte, waren die Jahre des Wirtschaftswunders.<br />
SEW wuchs schnell. Zählte eine Schwarz-Weiß-Aufnahme der<br />
Belegschaft aus den Gründungsjahren noch 35 Menschen, waren es<br />
1960 bereits 600. Innerhalb von gerade einmal zehn Jahren steigerte<br />
der Antriebshersteller seinen Umsatz von 1,4 Millionen Mark im Jahr<br />
1950 auf 20 Millionen im Jahr 1960. Schon damals war es die enge<br />
räumliche Kundennähe mit Vertriebsgebieten zunächst in Deutschland,<br />
die den kometenhaften Aufstieg ermöglichte. Die Gründung<br />
erster ausländischer Filialen gab dem Ganzen weitere Dynamik. Den<br />
Beginn der Internationalisierung markiert 1960 die SEW-Usocome im<br />
elsässischen Haguenau.<br />
Und die Technik?<br />
Mit dem heutigen Antriebs- und Automatisierungsportfolio lassen<br />
sich die Anfangsjahre der Süddeutschen Elektromotorenwerke nur<br />
eingeschränkt vergleichen. Ja, es gab schon die ersten Elektro- und<br />
Getriebemotoren. Das Unternehmen stand in seinen Anfängen vor<br />
allem für die Elektro-Bandsägen „Milicut“, den Hobler „Simplitt“, die<br />
elektrische Kreissäge „Circut“ sowie die Schleifmotoren „Poliglitt“.<br />
Ein Produktionsprogramm, das in der Vorkriegszeit zunächst das<br />
56 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
Die Belegschaft um Christian Pähr (Fünfter von links<br />
in der Reihe hinter den Sitzenden) 1931.<br />
Ein Vorgelegemotor, der Vorgänger des heutigen Getriebemotors (das Patent dafür<br />
stammt aus dem Jahr 1928 und geht auf die Obermoser AG zurück).<br />
Know-how der Obermoser AG in der Holzbearbeitung widerspiegelt.<br />
Das sollte sich aber durch Ernst Blickle schnell in Richtung eines eigenständigen<br />
Antriebsbaukastens ändern.<br />
Baukasten in der Mitte des 20. Jahrhunderts? Ja, genau das ist<br />
richtig. Den Baukasten von heute gab es schon gestern, und der bekam<br />
in den 1960er-Jahren mit dem Einzug des Marketings als neue<br />
unternehmerische Denkhaltung weiteren Drive. Im Mittelpunkt dieser<br />
betriebswirtschaftlichen Disziplin stehen die Bedürfnisse des Marktes,<br />
gefolgt von der konsequenten Ausrichtung der Unternehmen in<br />
Richtung Kunden. Doch wie sind die differenzierten Wünsche an die<br />
Antriebstechnik wirtschaftlich beherrschbar? Wie lassen sich Anforderungen<br />
aus unterschiedlichen Branchen und Fertigungsprozessen<br />
sinnvoll erfüllen? Beide Antworten mündeten bei den Süddeutschen<br />
Elektromotorenwerken während der Flower-Power-Zeit in modularen<br />
Motor-Getriebe-Kombinationen. Ein leicht und flexibel konfigurierbarer<br />
Baukasten trat an die Stelle teurer Sonderlösungen.<br />
Antrieb als Kerngeschäft<br />
1971 hieß es Abschied nehmen vom alten Namen. Aus „Süddeutsche<br />
Elektromotorenwerke“ wurde die SEW-Eurodrive. Bei allem Stolz auf<br />
die eigenen Wurzeln und der auch heute noch herrschenden Treue zu<br />
Bruchsal: Die zunehmende Bedeutung des globalen Marktes machte<br />
es unerlässlich, künftig mit einem Namen zu firmieren, der auch international<br />
funktioniert. SEW-Eurodrive war geboren; und dies mit<br />
zwei klaren Botschaften: „Europa und Drive“ – sowie „der Antrieb als<br />
Kerngeschäft“.<br />
Wie die Geschichte weiterging? Zum Beispiel mit neuen Gesellschaften<br />
in Süd- und Nordamerika und weiteren Standorten auf anderen<br />
Kontinenten. Ernst Blickle baute seine SEW in mehr als vier<br />
Jahrzehnten vom kleinen mittelständischen Familienbetrieb zu einem<br />
starken Global Player auf. Die Internationalisierung trugen die<br />
beiden Söhne Rainer († <strong>2021</strong>) und Jürgen konsequent mit und führten<br />
sie weiter. 1987 übernahmen sie die Geschäftsführung nach dem Tod<br />
des visionären Unternehmenspatriarchen im Jahr zuvor. Die Erfolgsgeschichte<br />
des familiengeführten Unternehmens ging damit weiter.<br />
Weg frei in die industrielle Serienfertigung<br />
Die von Ernst Blickle gelebte Strategie erfährt aktuell mit den Geschäftsfeldern<br />
Maxolution Machine Automation und Maxolution<br />
System Solutions weniger eine Renaissance, als vielmehr die logi-<br />
>><br />
08 | <strong>2021</strong><br />
Der Automatisierungsbaukasten Movi-C bietet vom Antrieb bis zur Steuerung sämtliche Möglichkeiten<br />
für die digitalisierte, automatisierte und modulare Fertigung.<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 57
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Ein wichtiges Element in der automatisierten<br />
Verpackungsindustrie: ein mit Movi-C automatisierter<br />
Kartonaufrichter.<br />
sche Weiterentwicklung des Baukastens in Richtung modularer und<br />
bestens vorbereiteter Lösungen für Maschinen, Anlagen oder ganze<br />
Fabriken. Sie bietet enorme Vorteile beispielsweise für Verpackungsmaschinen,<br />
da gerade hier bestimmte Maschinentypen vorherrschen,<br />
die sich sehr gut mit vorbereiteten Hard- und Softwarelösungen bedienen<br />
lassen. Was genau dahintersteckt?<br />
Vorbereitete Lösungen für wiederkehrende Aufgaben<br />
Im Jubiläumsjahr des Unternehmens stellt sich aktuell einmal mehr<br />
die Frage, warum die Verpackungstechnik wichtige Vorteile von den<br />
Maxolution-Lösungen hat. Gerade in dieser Branche gibt es Verarbeitungsaufgaben,<br />
die sich prinzipiell betrachtet gleichen. Eine Schlauchbeutelmaschine<br />
bleibt in ihren Grundzügen unverändert, auch wenn<br />
sich die Maschinen unterschiedlicher Hersteller im Detail ohne Frage<br />
voneinander abheben. Der vertikale oder horizontale Verpackungsprozess<br />
an sich bleibt dabei mehr oder weniger unberührt. Dementsprechend<br />
unterscheiden sich die daraus resultierenden Bewegungsaufgaben<br />
für die Antriebstechnik ebenfalls nur im Detail. Und genau<br />
hier setzt SEW an und bündelt im Bereich Maxolution Maschine Automation<br />
abgestimmte und intelligente Komplettlösungen inklusive<br />
Dienstleistungen. Das Ganze lässt sich durchaus mit einem Baukasten<br />
vergleichen, aus dem heraus sich Maschinen effizient und zeitsparend<br />
konstruieren und bauen lassen. Gerade die Verpackungstechnik ist ja<br />
letztlich als Folge immer kürzerer Produktlebenszyklen und ganz neuer<br />
Anforderungen in Richtung Losgröße 1 von kurzen Time-to-Market-Zeiten<br />
bestimmt.<br />
Die Lösungen auf Grundlage des Automatisierungs- und Antriebsbaukastens<br />
Movi-C sind daher darauf ausgelegt, Maschinen modular zu<br />
konzipieren. Das wiederum bildet die Basis für die „Smart Factory“,<br />
in der sich Maschinen und Anlagen durch das Hinzufügen oder Entfernen<br />
von Prozessmodulen vergleichsweise einfach an neue Herausforderungen<br />
anpassen lassen. Dieser Ansatz reicht so weit, dass<br />
der Materialfluss zwischen Maschinen nicht mehr stationär, sondern<br />
mithilfe mobiler Assistenzsysteme realisiert wird. Auch hier stehen<br />
die Weichen in Richtung Flexibilisierung. SEW verlässt mit diesem Ansatz<br />
ein Stück weit die klassische Automatisierungspyramide in Richtung<br />
eines klar umrissenen Lösungsansatzes. Darüber hinaus steht<br />
Maxolution stellvertretend für den Anspruch des Unternehmens,<br />
für Kunden ein Antriebs- und Automatisierungspartner mit echten<br />
„One-Stop-Shopping“-Qualitäten zu sein.<br />
Und wie geht’s weiter?<br />
90 Jahre SEW-Eurodrive in diesem Jahr: Dahinter stehen heute über<br />
19.000 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 52 Ländern<br />
dieser Welt. Ihre Devise: „Driving the World“. Mit Blick auf die Herausforderungen,<br />
die gerade der Klimawandel mit sich bringt, sieht<br />
sich das Unternehmen bestens aufgestellt. Bereits heute lässt sich<br />
mit Speichertechnik aus Bruchsal beispielsweise viel Energie in der<br />
Produktion und Verpackungstechnik einsparen. Angesichts der zunehmenden<br />
Digitalisierung der Industrie wird die Vernetzung von<br />
Systemen in Zukunft einen größeren Stellenwert einnehmen. Auch<br />
die urbane Infrastruktur steht unter anderem mit einem eigenen Forschungscampus,<br />
den die SEW-Eurodrive zusammen mit der Hochschule<br />
Karlsruhe ins Leben gerufen hat, im Mittelpunkt.<br />
>> www.sew-eurodrive.de<br />
The Path from a Family Enterprise to Global Player<br />
What does a banker have to do with drive systems? And how does<br />
the <strong>packaging</strong> technology profit from the same today? How does<br />
all this fit together? The answer is very simple. A man of numbers<br />
acted as a midwife for an enterprise which is now an internationally<br />
operating technology leader for machine and production systems<br />
automation. The enterprise SEW-Eurodrive is this year celebrating<br />
its 90th anniversary. Standing firmly behind the enterprise are over<br />
19 000 committed employees spread over 52 countries worldwide.<br />
Their motto is „Driving the World“. The central focus is directed at<br />
solutions that are based on the automation and drive system modular<br />
system Movi-C. The same is designed to construct machines on<br />
a modular basis. This represents a continuation of an approach that<br />
reaches back as far as the middle of the 1960`ies that is based on<br />
the use of a modular system that can be simply and flexibly configured<br />
instead of deploying expensive special solutions.<br />
58 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
NACHHALTIGKEIT<br />
Sieht aus wie eine Plastiktüte, ist aber aus Biokunststoff.<br />
Und wasserlöslich.<br />
Die Invisible Company bietet ihre Beutel auch als Lösung<br />
für Kleidung oder als Versandbeutel an.<br />
Wasserlöslicher Biokunststoff<br />
Ein Beutel für sonnige Tage<br />
Ein großer Teil der Nachhaltigkeitsbemühungen in der Verpackungsbranche zielt auf den Ersatz von nicht oder kaum<br />
recyclingfähigem Plastik durch wiederverwertbare oder biologisch problemfrei abbaubare Materialien. In letztere<br />
Kategorie gehört der Invisiblebag der Invisible Company aus Hongkong. Das Unternehmen stellt wasserlösliche,<br />
kompostierbare Beutel aus plastikähnlichem Biokunststoff her.<br />
Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe bilden die Materialgruppe<br />
der Biokunststoffe. Sie sind ein wichtiger Baustein<br />
bei der Transformation von einer linearen, auf fossilen Rohstoffen<br />
basierenden Wirtschaft, hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die auf<br />
erneuerbare Ressourcen setzt.<br />
Fünf verschiedene Beutelvarianten hat die Invisible Company<br />
zurzeit im Angebot: eine Einkaufstüte, einen Versandbeutel, einen<br />
Kleidungsbeutel, einen Hundekotbeutel sowie als Prototyp ein Hygiene-Set<br />
zum Tätowieren, bestehend aus einem Kabelschlauch und<br />
einer Maschinenabdeckung. Damit zeigt sich, dass das Material des<br />
Start-ups aus Hongkong flexibel einsetzbar ist.<br />
Der eigentliche Clou des Invisiblebags ist aber seine wundersame<br />
Eigenschaft nach dem Gebrauch. Denn der Beutel lässt sich ganz einfach<br />
durch Rühren in heißem Wasser über 80 Grad Celsius auflösen.<br />
Das Wasser-Beutel-Gemisch kann dann ohne weiteres Filtern in den<br />
Abfluss geschüttet werden. Möglich macht dies das eigens von der Invisible<br />
Company dafür entwickelte Material, aus dem der Beutel besteht.<br />
Die Mischung machts<br />
Der Beutel nämlich besteht aus einer Kombination aus Polyvinylalkohol<br />
(PVAL), Stärke, Glycerin und Wasser. Dabei ist PVAL für die<br />
Wasserlöslichkeit des Produkts verantwortlich. Das Polymer weist<br />
die meisten wasserfreien Lösungsmittel ab, ist beständig gegenüber<br />
Ölen und Fetten und kann, einmal in Wasser aufgelöst, ohne verbleibende<br />
Rückstände im Wasser gefiltert werden. Seine Umweltfreundlichkeit<br />
wird dem Produkt durch verschiedene Zertifikate bestätigt.<br />
Unter anderem erhielt der Invisiblebag den Nachweis für Kompostierbarkeit<br />
bei Kunststoffen nach EN-Norm 13432 sowie das US-Pendant<br />
ASTM D6400.<br />
Ebenfalls unbedenklich ist die Farbe, mit der die Beutel von Invisible<br />
Company bedruckt werden. Die ist Unternehmensangaben zufolge<br />
frei von Schwermetallen, Ketonen und Benzol und somit ungefährlich<br />
für Umwelt und Gesundheit. Die Aufdrucke lassen sich individuell mit<br />
der Invisible Company abklären. Standardmäßig wird die Anleitung<br />
zur korrekten Entsorgung auf Englisch auf die Beutel gedruckt.<br />
Was geht und was nicht?<br />
Nun aber zu den harten Fakten. Was kann der Invisiblebag? Die Standardgröße<br />
des Unternehmens, die Einkaufstüte, hält bei 30 Mikrometern<br />
Dicke und einer Größe von 25 mal 45 Zentimetern an die vier<br />
Kilogramm Gewicht und weist somit eine herkömmlichen Plastiktüten<br />
ähnliche Belastbarkeit auf.<br />
Für die Branche von besonderem Interesse dürfte aus dem bisherigen<br />
Portfolio allerdings der Versandbeutel sein. Den gibt es bisher in<br />
drei verschiedenen Größen bei jeweils 60 Mikrometern Dicke. Im Grunde<br />
kann mit dem Beutel alles versandt werden, was nicht feucht ist.<br />
Auch elektronische Artikel können verpackt werden, da das Material<br />
antistatisch ist. Als Außenverpackung ist der Beutel allerdings nicht<br />
geeignet: Da das Material wasserlöslich ist, kann ein Transport durch<br />
Regen oder Schnee schnell in einer bösen Überraschung enden.<br />
>> www.invisible-company.com<br />
08 09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 59
NACHHALTIGKEIT<br />
Mehrwegverpackungen für unterwegs<br />
McDonald’s testet eigenes Pfandsystem<br />
In zehn ausgewählten Restaurants in<br />
Deutschland können McDonald’s Kunden<br />
jetzt Getränke und Desserts für den Inhouse-<br />
und To-go-Verzehr in Mehrwegverpackungen<br />
bestellen. Damit testet das Unternehmen<br />
ein eigenes Mehrwegpfandsystem,<br />
bevor Ende 2022 der nationale Rollout in<br />
allen Restaurants erfolgen soll. An den Teststandorten<br />
(u. a. im Raum München und in<br />
Berlin) erfolgt die Ausgabe der Produkte in<br />
den neuen Mehrwegverpackungen auf Nachfrage<br />
der Gäste und für Bestellungen im Restaurant<br />
und am McDrive. Das Experiment<br />
wird zunächst knapp zwei Monate laufen.<br />
Vor Ort in den so genannten „Better M Stores“ haben Gäste und<br />
Mitarbeiter die Möglichkeit, Feedback zu den neuen Verpackungen<br />
zu geben. Dieses soll maßgeblich zur Verbesserung des Konzepts<br />
beitragen. Mit dem Test-Szenario bereitet sich das Unternehmen auf<br />
den deutschlandweiten Rollout eines eigenen<br />
Mehrwegpfandsystems für Getränke und<br />
Eis bis Dezember 2022 vor.<br />
Mit dem Test eines eigenen Mehrwegpfandsystems<br />
will der Fast-Food-Konzern in<br />
Deutschland frühzeitig die Weichen für alternative<br />
und plastiksparende Verpackungslösungen<br />
stellen, noch bevor die gesetzliche<br />
Mehrwegpflicht 2023 greift. Pro Verpackung<br />
wird ein Euro Pfand erhoben, das bei<br />
der Rückgabe der Mehrwegbecher in den<br />
teilnehmenden Testrestaurants vollständig<br />
rückerstattet wird. Auch das Becher-Design<br />
für die nationale Einführung der Mehrwegverpackungen<br />
soll im Nachgang des Tests anhand des Feedbacks der<br />
Gäste weiterentwickelt werden.<br />
>> www.mcdonalds.com<br />
Bild: McDonald’s Deutschland<br />
Digitaler Zwilling<br />
Leichtere Glasflaschen<br />
für weniger CO 2<br />
-Ausstoß<br />
Drei Branchenführer aus dem Bereich nachhaltige Lösungen für die<br />
Glasindustrie arbeiten jetzt gemeinsam an einer Technologie, mit der<br />
die Festigkeit von Glasflaschen erhöht und damit ihr Gewicht deutlich<br />
reduziert werden kann. Software-Entwickler Dassault Systèmes,<br />
Glasverpackungshersteller Ardagh Group und Exxergy, ein Expertennetzwerk<br />
für erneuerbare Energien und die Glasindustrie, wollen im<br />
Januar 2022 Versuche mit dem „digitalen Zwilling“ der Johnnie-Walker-Flasche<br />
von Diageo beginnen.<br />
Ziel der digitalen Echtzeit-Darstellung ist es, eine neue Außenbeschichtung<br />
zu entwickeln, die natürlich auftretende Mikrorisse in der<br />
Glasoberfläche verringert. Damit könnte die Glasflasche bei gleichbleibender<br />
Festigkeit und Form wesentlich leichter werden, bleibt<br />
aber zu 100 Prozent recycelbar. Verläuft der digitale Zwillingsversuch<br />
erfolgreich, soll das Verfahren ab Sommer 2022 mit realen Glasflaschen<br />
getestet werden.<br />
Der Leichtbau von Glas gilt als eine der Lösungen zur Verringerung<br />
der CO 2<br />
-Belastung der Glasindustrie. Die Kohlenstoffemissionen<br />
werden dabei sowohl bei der Herstellung der Flasche als auch beim<br />
Transport der fertigen Produkte reduziert. Sollte das Kooperationsprojekt<br />
erfolgreich sein, wäre dies auch ein wichtiger Durchbruch für<br />
die Technologie des digitalen Zwillings.<br />
>> www.ardaghgroup.com<br />
>> www.3ds.com<br />
>> www.exxergy.com<br />
Bild: Shutterstock/monticello<br />
60<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>
Neue Studie zur Entwicklung der Verpackungsindustrie<br />
Nachhaltigkeit – mehr als<br />
nur ein aktueller Trend?<br />
Der Verpackungsmarkt befindet sich im Wandel: Nachhaltigkeit, veränderte Kundenanforderungen,<br />
Digitalisierung, die zunehmende Substituierbarkeit der Produkte der verschiedenen Hersteller<br />
sowie ein kompetitives Wettbewerbsumfeld sind einige der bestimmenden Faktoren der Branche.<br />
Wie sollten sich Hersteller also für die Zukunft aufstellen?<br />
Die Zukunft der Verpackungsindustrie wird im Rahmen einer<br />
Studie der Managementberatung Horváth im Detail beleuchtet:<br />
Aktuelle Trends wurden auf Basis von umfangreicher Projekterfahrung<br />
sowie einer Vielzahl an Interviews mit dem Topmanagement<br />
europäischer Verpackungshersteller identifiziert. Aus den Ergebnissen<br />
wurden Thesen und Stoßrichtungen der zukünftigen Entwicklung<br />
der Branche abgeleitet – mit Nachhaltigkeit als maßgeblichem Treiber<br />
von Veränderungen in der Branche. Handlungsempfehlungen für<br />
die Verpackungsunternehmen komplettieren die Studie und zeigen<br />
auf, wie Marktteilnehmer die Entwicklungen für sich nutzen können.<br />
Der Verpackungsmarkt wächst stetig, unter anderem getrieben durch<br />
die Hochkonjunktur des E-Commerce bei Konsumverpackungen in Europa<br />
mit 4 bis 5 Prozent pro Jahr. Eine fragmentierte Unternehmenslandschaft,<br />
starker Wettbewerb in einigen Segmenten und damit<br />
Margen- und Innovationsdruck sowie die Möglichkeiten eines raschen<br />
Markteintritts und raschen Wachstums durch Zukauf werden, wie die<br />
vorliegende Studie zeigt, die Branche weiter konsolidieren und die<br />
großen Player weiter wachsen lassen.<br />
>><br />
Die Studie „Die europäische Verpackungsindustrie –<br />
Trends, Perspektiven und Erfolgsfaktoren in einem<br />
kompetitiven Marktumfeld“ ist im vierten Quartal <strong>2021</strong><br />
erschienen. Sie umfasst einen umfangreichen internationalen<br />
Marktresearch, fundierte fachliche Trendanalysen und -interpretationen<br />
sowie konkrete Handlungsempfehlungen auf<br />
Basis branchenspezifischer Projekterfahrungen und<br />
Interviews mit Managern. Die Publikation kann kostenfrei<br />
heruntergeladen werden unter:<br />
pack.link/horvath-studie-verpackungsindustrie<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 61
NACHHALTIGKEIT<br />
Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit<br />
Richtungsweisender Trend in der Branche bleibt Nachhaltigkeit,<br />
deren Bedeutung noch steigen wird und die sukzessive zur Commodity<br />
werden wird. Das heißt, Unternehmen, die auf das Thema<br />
Nachhaltigkeit keine passende Antwort haben, werden früher oder<br />
später am Markt nicht mehr überlebensfähig sein. Die Horváth-Studie<br />
identifiziert zahlreiche Faktoren für die gestiegene Bedeutung<br />
der Nachhaltigkeit und identifiziert Materialkompetenz als einen<br />
wichtigen, wenn nicht den wettbewerbsentscheidenden Faktor.<br />
Für die Hersteller steht, wie in der Studie aufgezeigt wird, der gesamte<br />
Lebenszyklus der Verpackung im Fokus – von der Entwicklung<br />
und Herstellung über den Gebrauch bis zur (Wieder-)Verwertung.<br />
Ein übergeordneter Kerngedanke ist die Kreislaufwirtschaft<br />
mit dem Ziel, recycelte Materialien so lange wie möglich wiederzuverwenden,<br />
wie unten rechts dargestellt.<br />
Wesentlicher Aspekt der Circular Economy für die Verpackungsbranche<br />
ist der ressourcenschonende Einsatz von Verpackungsmaterialien<br />
im gesamten Lebenszyklus. Insbesondere biologisch<br />
abbaubare Verpackungen und die Substitution von nicht nachwachsenden<br />
durch nachwachsende Rohstoffe rücken vermehrt in<br />
den Fokus. So spielt die Substitution von Plastik durch Papier eine<br />
zentrale Rolle: Entwicklungen von papier- und faserbasierten Verpackungen<br />
mit guten Barriereeigenschaften können den Einsatz<br />
von schwer recycelbaren Mischverpackungen mit Kunststoffanteilen<br />
ersetzen. Innerhalb der Plastikverpackung geht es um die Substitution<br />
von Misch- durch recycelbare Monomaterialverpackungen.<br />
Wichtig ist dabei, dass durch einen veränderten Ressourceneinsatz<br />
die ursprünglichen Eigenschaften der Verpackung nicht zum Nachteil<br />
der Schutz- und Haltbarkeitsfunktion geändert werden, was<br />
signifikante Anstrengungen in der Produktentwicklung erfordert.<br />
Ein weiterer, vor allem aus Konsumentensicht wichtiger Aspekt,<br />
durch den sich Hersteller differenzieren können, ist die Verpackungs-<br />
bzw. Abfallvermeidung. Betrachtet man die fünfstufige<br />
Hierarchie der Abfallwirtschaft, wird deutlich: Je weiter oben eine<br />
Stufe angesiedelt ist, desto größer ist das Potenzial zur Müllvermeidung.<br />
Damit ist wenig überraschend Verpackungsvermeidung der größte<br />
Hebel, der sich auch in der signifikant gestiegenen Materialeffizienz<br />
in den letzten Jahren quer durch alle Verpackungsarten zeigt.<br />
Auch regulatorisch sind die Wiederverwendung und das Recycling<br />
von Verpackungsmaterial in den Fokus gerückt – so wurde 2018 auf<br />
europäischer Ebene im Rahmen des EU-Abfallpakets beschlossen,<br />
bis 2025 für die maßgeblich in Verpackungsabfällen enthaltenen<br />
Materialien, wie Papier, Karton, Metalle, Glas oder Kunststoffe,<br />
Recyclingrichtwerte von bis zu 75 Prozent zu erreichen. Um diese<br />
Ziele zu erreichen, ist es notwendig, Rohstoffe möglichst effizient<br />
und lange im Kreislauf zu halten. Wie unsere Studie zeigt, werden<br />
die Recyclingströme für Plastik zu einer Herausforderung für die<br />
Branche werden.<br />
Der größte Druck Richtung Nachhaltigkeit, so die Studienergebnisse,<br />
kommt allerdings von den Kunden der Verpackungsindustrie<br />
sowie den Konsumenten. Eine weitere, aktuelle Studie von Horváth<br />
aus dem Konsumgüterbereich zeigt, dass rund drei Viertel der Konsumenten<br />
beim Produktkauf auf Nachhaltigkeitsaspekte der Produkte<br />
achten und dafür auch eine höhere Kaufbereitschaft gegeben<br />
ist. Da muss auch die Verpackung ins nachhaltige Produktkonzept<br />
passen und als solche nachweisbar gekennzeichnet sein.<br />
Hinsichtlich der Verpackung als Produkt bietet der Markt Differenzierungsmöglichkeiten<br />
nicht nur Richtung Nachhaltigkeit, sondern<br />
auch Convenience. Eine digitale Möglichkeit von Zweiterem<br />
ist die Erweiterung der klassischen Funktionen der Verpackung<br />
um zusätzliche „intelligente“ Eigenschaften im Sinne eines „Smart<br />
Packagings“ (z. B. Rückverfolgbarkeit, spezifische Interaktion/Reaktion<br />
mit dem verpackten Produkt oder Sensorik).<br />
Abgeleitete Handlungsempfehlungen<br />
Basierend auf den identifizierten Markttrends und Treibern des<br />
Verpackungswandels entwickelt Horváth in seiner Studie mehrere<br />
Handlungsempfehlungen für Konzerne der Verpackungsindustrie,<br />
um sich auch in Zukunft eine relevante Position am Markt zu<br />
sichern. Zur Optimierung der allgemeinen Kosteneffizienz gibt es<br />
Grafiken: Horváth<br />
62<br />
09 | <strong>2021</strong>
Zusammenfassende Übersicht der identifizierten Studientrends<br />
gerichtete Integration von Zukäufen zur<br />
Hebung der Synergien und der Aufbau von<br />
Digitalisierungskompetenz zur bereichsübergreifenden<br />
Effizienzsteigerung und<br />
Automatisierung großes Optimierungspotenzial<br />
dar. Diese Effizienzsteigerung wird<br />
künftig nicht ausreichen, um einen Marktvorsprung<br />
vor der Konkurrenz sicherzustellen,<br />
sondern Vorbedingung sein, um am<br />
Markt überhaupt noch wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben und Kunden kompetitive Preise<br />
anbieten zu können.<br />
Die tatsächliche Differenzierung zur<br />
Konkurrenz wird nur durch zielgerichtetes<br />
Management des Entwicklungs- und Innovationsprozesses<br />
und -portfolios sowie<br />
Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in<br />
der Unternehmens-DNA gelingen. Innovationen<br />
sind hierbei nicht nur auf Produkte<br />
beschränkt, sondern sollten auch breiter<br />
hinsichtlich des Ausbaus der eigenen strategischen<br />
Stärken bis hin zu ganzen Geschäftsmodellen<br />
oder – im Fall von Nachhaltigkeit<br />
– auch im Sinne der Corporate Social<br />
Responsibility (CSR) und aller Sustainable<br />
Development Goals (SDG) gedacht werden.<br />
So könnte ein Unternehmen beispielsweise<br />
sein „Nachhaltigkeits-Know-how“ in den<br />
Bereichen Verpackungsentwicklung und<br />
Materialien als Beratungsdienstleistung<br />
für Kunden anbieten. Innovativ können auch<br />
Prozesse innerhalb des Unternehmens sein,<br />
etwa an den Schnittstellen zum Kunden. Die<br />
Potenziale sind hier vielfältig.<br />
Gastautoren Christoph Kopp, Studienleiter<br />
& Leiter Industrial Goods & High.Tech Österreich<br />
bei Horváth und Thomas Hirnschall,<br />
Senior Project Manager Industrial Goods &<br />
High-Tech bei Horváth<br />
>> www.horvath-partners.com<br />
Driving Force of the Packaging Transition<br />
– A survey by Horváth provides an Insight<br />
in der Verpackungsindustrie eine Vielzahl an<br />
Hebeln, die adressiert werden können: Neben<br />
technischen und kommerziellen Hebeln<br />
im Einkauf und in der Supply-Chain, Produktionsoptimierungen<br />
vom Produktions-Footprint<br />
bis zum Shopfloor, marktorientiertem<br />
Pricing und Professionalisierung der Vertriebsorganisation<br />
stellen auch die ziel-<br />
The <strong>packaging</strong> industry is currently booming.<br />
The manufacturers are consequently<br />
forced to face and deal with the changes<br />
on the market and to address the topic<br />
sustainability. Manufacturers have the<br />
opportunity to differentiate themselves<br />
from the competition via aspects such as<br />
material competence, sustainability and<br />
target-oriented innovation. The optimisation<br />
of the cost-effectiveness - regardless<br />
whether this is within purchasing operations,<br />
the production or due to synergies<br />
within the corporate group – will be a<br />
necessary prerequisite in order to remain<br />
competitive.<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
63
JUNGE DESIGNER<br />
Die Silikonhülle für Food-to-go kann flexibel<br />
gefaltet oder gewickelt werden, ist lebensmittelecht,<br />
spülmaschinenfest und recycelbar. (Bild: Sarah Klein)<br />
Vier Verpackungsgrößen sind flexibel einsetzbar,<br />
ein Spenderaufsatz muss einmalig gekauft werden.<br />
Die Kosmetikverpackungen werden aus HDPE hergestellt,<br />
das aus recycelten Kunststoffabfällen aus dem<br />
gelben Sack stammt. (Bild: Jola Schwarzer)<br />
64<br />
09 | <strong>2021</strong>
Jola Schwarzer und Sarah Klein<br />
(Bilder: Verbraucherzentrale NRW)<br />
NRW-Preis für Nachwuchsdesignerinnen<br />
Ausgezeichnete Mehrwegideen<br />
Die Transformation hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft kann nur mit Vermeidung, recyclinggerechtem<br />
Verpackungsdesign, dem Einsatz von Rezyklaten und mit deutlich mehr Mehrweg gelingen. Impulse kommen auch von<br />
den Hochschulen, an denen Nachwuchsdesigner an zukunftsfähigen Lösungen tüfteln, die nicht selten ausgezeichnet<br />
werden. So wie die beiden folgenden Projekte.<br />
Sarah Klein und Jola Schwarzer haben in ihrem Studiengang<br />
Nachhaltiges Design an der ecosign/Akademie für Gestaltung<br />
in Köln zwei Mehrwegverpackungslösungen entwickelt, die den<br />
diesjährigen Nachwuchspreis MehrWert NRW bekommen haben. Die<br />
Auszeichnung wird von der Verbraucherzentrale NRW in Kooperation<br />
mit der Effizienz-Agentur NRW und der NRW.Bank vergeben und<br />
will innovative Lösungen von Studierenden an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen<br />
ins Rampenlicht rücken.<br />
Food-to-go in Mehrweghülle gewickelt<br />
Ob Falafel, Burger oder Pommes: Die Silikonhülle für Food-to-go<br />
von Sarah Klein kann flexibel gefaltet oder gewickelt werden. Sie<br />
ist beständig, lebensmittelecht, spülmaschinenfest und recycelbar.<br />
„Mir persönlich hat eine solche Verpackung gefehlt, die verschiedene<br />
Falt- und Wickeltechniken bietet, um Essen darin zu verpacken“, sagt<br />
die Studentin. „Die Handhabung und Produktion ist so einfach, dass<br />
der Umstieg auf dieses Mehrwegprodukt so leicht wie nur möglich ist.<br />
Mein Konzept sieht ein Pfandsystem vor, die Verpackung kann aber<br />
auch von Verbrauchern erworben werden.“ Nach Gebrauch im Laden<br />
abgegeben, kann ReWrap dort ganz einfach in der Spülmaschine gereinigt<br />
und dann erneut verwendet werden.<br />
Durch die Eigenschaften von Silikonkautschuk könne die Silikonhülle<br />
im Mehrwegsystem eingesetzt werden und habe eine gute Ökobilanz.<br />
Das Material kann bis zu 4.000-mal im Kreislauf geführt und<br />
danach recycelt werden. Es soll Verpackungen aus beschichtetem Papier<br />
und Aluminiumfolie ersetzen und zur Müllvermeidung beitragen.<br />
Mit dem einfachen Handling und dem schlichten Design möchte die<br />
Designerin vor allem neue, junge Zielgruppen für einen nachhaltigeren<br />
Konsum sensibilisieren.<br />
Kosmetik in der Pfandverpackung<br />
Jola Schwarzer hat im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Bereich Produktdesign<br />
die Mehrwegverpackung „dR Refill“ (dokeshi Refill) für<br />
Pflegeprodukte entwickelt, die durch ein Pfandsystem im Kreislauf<br />
geführt werden kann und durch eine lange Nutzungsperiode der Materialverschwendung<br />
entgegenwirken soll. Nach dem Gebrauch wird<br />
die bepfandete Verpackung bei den teilnehmenden Läden über einen<br />
Pfandautomaten zurückgenommen.<br />
„Es gibt vier Verpackungsgrößen, die flexibel einsetzbar sind. So<br />
erhält von der Tagescreme über die Bodylotion bis hin zum Duschgel<br />
jedes Pflegeprodukt seine passende Verpackung“, sagt die Designerin.<br />
Ein Spenderaufsatz zur Entnahme von flüssigen Produkten muss<br />
einmalig gekauft werden.<br />
Neben den flüssigen Produkten finden auch sogenannte „Feste<br />
Stücke“ einen Platz in dem System. Sie benötigen keine Verpackung,<br />
bekommen aber für die Aufbewahrung zu Hause oder für die Reise eine<br />
verschließbare Schale. „Alle von mir entwickelten Kosmetikverpackungen<br />
werden aus HDPE hergestellt, das aus recycelten Kunststoffabfällen<br />
aus dem gelben Sack stammt“, erläutert Jola Schwarzer. „Sie<br />
können bis zu 30 Umläufe durchlaufen, bevor sie dem stofflichen Kreislauf<br />
zugeführt werden. Bei einem Müllaufkommen von zwölf Millionen<br />
Verpackungseinheiten für Pflegeprodukte in Deutschland pro Jahr<br />
könnten damit bis zu 320.000 Tonnen Kunststoff eingespart werden.“<br />
Zum Mehrwegkonzept gehören ebenfalls passgenaue Transportboxen,<br />
die auch per Post verschickt werden können. Dabei sorgen<br />
weich gepolsterte Einsätze für den nötigen Transportschutz. Die Kisten<br />
transportieren sowohl die befüllten Verpackungen zum Laden als<br />
auch die leeren Behälter zurück zum Hersteller, der sie reinigt und<br />
wieder befüllt.<br />
>> www.ecosign.de<br />
Awarded Reusable Concepts<br />
Impulses for recyclable <strong>packaging</strong> solutions quite frequently derive<br />
from young designers at the universities. Exemplary for this are the<br />
two projects reWrap (silicone shell for food-to-go) created by Sarah<br />
Klein and dR Refill (deposit system for cosmetics) created by Jola<br />
Schwarzer – both are from the ecosign/Academy for Design in Cologne.<br />
They were now awarded the Young Talent Award MehrWert<br />
NRW (North Rhine Westphalia).<br />
09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 65
NACHHALTIGKEIT<br />
Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
Für den nachhaltigen Wandel<br />
Wer online bestellt, kennt das: Nach dem Auspacken bleibt ein Verpackungsmüllberg zurück, den man nicht so einfach<br />
in die Altpapiertonne geben kann. Da verschließen Kunststoffklebebänder den Karton und Plastikpolsterfolie füllt<br />
die oft viel zu großen Lücken aus. Das junge Unternehmen Ecoon bietet Versandhändlern und Herstellern nachhaltige<br />
Alternativen und setzt komplett auf nachwachsende oder wiederverwendete Materialien.<br />
66 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
Seit August 2020 vertreibt die Ecoon GmbH & Co. KG aus Stuhr<br />
bei Bremen umweltfreundliche Verpackungsmittel und Versandverpackungen<br />
für den B2C- und B2B-Bereich. „Unser Fokus liegt<br />
klar auf der Nachhaltigkeit. Bei uns kommen umweltfreundliche oder<br />
wiederverwendete Materialien zum Einsatz“, sagt Marketingleiter<br />
Dennis Schulze. „Wir helfen unseren Kunden bei der Umstellung auf<br />
plastikfreie oder plastikarme Verpackungslösungen. Unser Ansatz<br />
dabei: Wir wollen beratend zur Seite stehen und den Einsatz von umweltfreundlichen<br />
Versandlösungen realisieren.“ Und so begleite man<br />
Unternehmen, Vertriebler und Endkunden beim Umstieg auf nachhaltigere<br />
Verpackungen mit einem 360-Grad-Blick auf das Thema Versand.<br />
„Wir verstehen uns nicht nur als Anbieter von nachhaltigen Verpackungen<br />
für Versand und Logistik, sondern auch als Partner bei der Suche<br />
nach passenden umweltfreundlichen Versandlösungen.“<br />
Nachwachsende und recycelte Materialien<br />
Bei der Rohstoffbeschaffung für die Graskartons<br />
achtet Ecoon auf kurze Lieferwege.<br />
Das Klebeband oben im Bild besteht komplett aus<br />
natürlichen Rohstoffen. (Bilder: Ecoon)<br />
Die umweltfreundliche Produktion sowie die Verwendung recycelter,<br />
recycelbarer oder nachwachsender Materialien spielt bei der Auswahl<br />
der Versandverpackungen eine große Rolle. Als Beispiel nennt Dennis<br />
Schulze Faltkartons aus Graspapier: Der natürliche Rohstoff Gras<br />
wächst schnell nach und wird zusätzlich regional gewonnen. Ecoon hat<br />
Graspapierkartons in den unterschiedlichsten Größen im Angebot. Bei<br />
der Beschaffung achtet das Unternehmen auch auf kurze Lieferketten.<br />
„Zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft gehört für uns auch die Betrachtung<br />
der gesamten Lieferkette. Kurze Wege sind dabei wichtig.<br />
Unsere Lieferanten kommen daher alle aus Deutschland oder dem<br />
europäischen Ausland. Unsere Kartons aus Graspapier beziehen wir<br />
beispielsweise von einem Hersteller aus der Region.“<br />
Neben einer großen Auswahl an umweltfreundlichen Versandkartons<br />
finden sich zahlreiche weitere Produkte im Sortiment des Startups.<br />
Umweltfreundliche Papierklebebänder, Luftpolsterpappe oder<br />
Papierpolster gehören ebenso dazu wie heimkompostierbare Thermoverpackungen<br />
aus Jute. Eine Erweiterung des Portfolios um nachhaltige<br />
Neuerungen sei zeitnah geplant, mehr will Dennis Schulze aber<br />
noch nicht verraten.<br />
Die Produkte von Ecoon sind auf Händler und Hersteller ausgerichtet,<br />
die ihre Produkte umweltfreundlich versenden wollen. „Wir sind<br />
zwar noch ein junges Unternehmen, spüren aber durch die hohe Nachfrage,<br />
dass wir mit unserem Angebot auf großes Interesse stoßen“,<br />
sagt Schulze. Die Kosten für die umweltfreundlichen Versandlösungen<br />
liegen minimal über denen herkömmlicher Versandverpackungen. Aber:<br />
„Wir bieten faire Preise. Der Aufschlag fällt gering aus, denn wir wollen<br />
Preise, die marktfähig sind und konventionellen Versandverpackungen<br />
in nichts nachstehen. Wir stehen für Verpackungsstrategien, die nicht<br />
nur für die Umwelt, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig sind.“<br />
>> www.ecoon.de<br />
For sustainable change<br />
Anyone who orders online is familiar with this: after unpacking, a lot of<br />
plastic is often left behind in addition to the cardboard box. The young<br />
company Ecoon now offers retailers and manufacturers sustainable<br />
alternatives and relies entirely on renewable or reused materials.<br />
09 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 67
MESSEN UND VERANSTALTUNGEN<br />
Dank der Kontaktübermittlung<br />
durch die Smart Badges bleibt<br />
Zeit für das Wesentliche.<br />
(Bild: Empack)<br />
Empack Hamburg<br />
Hier trifft sich die norddeutsche<br />
Verpackungsindustrie<br />
Für die Verpackungsbranche in der Nordhälfte Deutschlands beginnt das (Messe-)Jahr mit einem Event,<br />
das den lange vermissten persönlichen Austausch wieder ermöglicht – mit der Empack,<br />
die am 26. und 27. Januar 2022 in der Messe Hamburg-Schnelsen stattfindet.<br />
Die regionale Fachmesse wendet sich<br />
an alle Experten und Entscheider, die<br />
Verantwortung für Primär- und Sekundärverpackungen<br />
von Konsumgütern und Industrieprodukten<br />
übernehmen, und darüber<br />
hinaus ganz generell an Fachleute der Intralogistik<br />
– schließlich ist die Verpackung ein<br />
entscheidender Schritt am Ende der Wertschöpfungskette<br />
in der Produktion.<br />
Was erwartet die Besucher? Zunächst ein<br />
breites Angebot, das einen guten Überblick<br />
über den „Stand der (Verpackungs-)Technik“<br />
erlaubt. Das Spektrum reicht dabei von Primär-<br />
und Sekundärpackmitteln über Verpackungs-<br />
und Abfüllanlagen bis zur Identifikation<br />
und Kennzeichnung von Produkten und<br />
Verpackungen. Auch Dienstleister sowohl<br />
für das Verpacken als auch für die Gestaltung<br />
von Verpackungen präsentieren sich auf der<br />
Messe.<br />
Alle Bereiche der Branche vertreten<br />
Zu den Maschinenherstellern gehören unter<br />
anderem Böske, Inno-Tech, PFM und Prewa.<br />
Für Etikettier- und Kennzeichnungstechnik<br />
stehen Firmen wie Bluhm, Deucotec, EBS Ink<br />
Jet, Inotec und Talis. Die Wägetechnik ist mit<br />
Multipond, Wipotec-OCS und Yamato Scale<br />
vertreten, und so ließe sich die Aufzählung<br />
fortsetzen.<br />
Neben den Exponaten und Präsentationen<br />
auf den Messeständen gibt es auch weiterführende<br />
Informationen: Auf zwei Bühnen<br />
– dem Solution und dem Science Center –<br />
berichten Experten über praxisnahe neue<br />
Verpackungslösungen und über Forschungsergebnisse<br />
aus der Verpackungstechnik.<br />
Neben neuen Produkten stehen hier auch<br />
die sich verändernden Anforderungen der<br />
Gesetzgebung und der Verbraucher im Fokus.<br />
Hamburg als idealer Standort<br />
Damit ist die Fachmesse ein Muss für Unternehmen<br />
aus der Verpackungsbranche<br />
sowie für Experten aus sämtlichen Industriebranchen<br />
und Handelshäusern, die Waren<br />
verpacken. Aussteller knüpfen hier persönliche<br />
Kontakte zu Entscheidern, die Bedarf<br />
an Produkten und Dienstleistungen der Verpackungstechnik<br />
haben. Und die Besucher<br />
lernen leistungsfähige Anbieter kennen, die<br />
innovative, effiziente und nachhaltige Verpackungslösungen<br />
ermöglichen oder anbieten.<br />
Der Messestandort in Hamburg ist gut erreichbar,<br />
der Eintritt kostenlos. Die Onlineregistrierung<br />
gewährleistet die pandemiebedingte<br />
Kontaktnachverfolgung. Auf der Messe<br />
selbst gilt das bewährte Hygienekonzept<br />
„The safest place to meet“. Das Konzept des<br />
„Smart Badge“ trägt zum Gesundheitsschutz<br />
bei und bietet den Vorteil der berührungslosen<br />
Übermittlung von Kontaktdaten an jedem<br />
Messestand.<br />
>> www.empack-hamburg.com<br />
Empack Hamburg<br />
Empack will be the first regional <strong>packaging</strong><br />
trade fair in northern Germany to be held in<br />
Hamburg on 26 and 27 January 2022. The<br />
focus is on personal exchange and the presentation<br />
of new machines and <strong>packaging</strong><br />
materials. Thanks to the Smart Badge, contact<br />
data can be transmitted contact-free.<br />
68 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
09 | <strong>2021</strong>
KALENDER<br />
Bild: r.classen/shutterstock.com<br />
JANUAR<br />
Paperworld<br />
Fachmesse für Papier, Bürobedarf und<br />
Schreibwaren<br />
20.01. bis 01.02.2022 in Frankfurt<br />
www.paperworld.messefrankfurt.com<br />
Empack<br />
Regionale Fachmesse für die Prozess– und<br />
Wertschöpfungskette der Verpackung<br />
26.01. bis 27.01.2022 in Hamburg<br />
www.empack-hamburg.com<br />
Logistics & Distribution<br />
Regionale Fachmesse für Intralogistik und<br />
Materialfluss<br />
26.01. bis 27.01.2022 in Hamburg<br />
www.intralogistik-hamburg.de<br />
ProSweets<br />
Internationale Zuliefermesse<br />
für die Süßwaren- und Snackindustrie<br />
30.01. bis 02.02.2022 in Köln<br />
www.prosweets.de<br />
FEBRUAR<br />
Fruit Logistica<br />
Fachmesse für den globalen Fruchthandel<br />
09.02. bis 11.02.2022 in Berlin<br />
www.fruitlogistica.com<br />
Biofach<br />
Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel<br />
15.02. bis 18.02.2022 in Nürnberg<br />
www.biofach.de<br />
Solids<br />
Fachmesse für Granulat-, Pulver- &<br />
Schüttguttechnologien<br />
16.02. bis 17.02.2022 in Dortmund<br />
www.solids-dortmund.de<br />
MÄRZ<br />
Inprint<br />
Int. Fachmesse für Drucktechnologie zur<br />
Anwendung in der industriellen Fertigung<br />
15.03. bis 17.03.2022 in München<br />
www.inprintmunich.com<br />
CCE International<br />
Internationale Fachmesse für die<br />
Wellpappen- und Faltschachtelindustrie<br />
15.03. bis 17.03. 2022 in München<br />
www.cce-international.com<br />
ICE Europe<br />
Internationale Leitmesse für die Veredelung<br />
und Verarbeitung von Papier, Film und Folie<br />
15.03. bis 17.03. 2022 in München<br />
www.ice-x.com<br />
Lopec<br />
Fachmesse für gedruckte Elektronik<br />
23.03. bis 24.03.2022 in München<br />
www.lopec.com<br />
APRIL<br />
Achema 2022<br />
Internationale Leitmesse der<br />
Prozessindustrie<br />
04.04. bis 08.04.2022 in Frankfurt<br />
www.achema.de<br />
Hannover Messe<br />
Weltleitmesse der Industrie<br />
25.04. bis 29.04.2022 in Hannover<br />
www.hannovermesse.de<br />
Anuga FoodTec<br />
Leitmesse für die internationale<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
26.04. bis 29.04.2022 in Köln<br />
www.anugafoodtec.de<br />
Labelexpo Europe<br />
Fachmesse für die Etiketten- und<br />
Verpackungsdruckindustrie<br />
26.04. bis 29.04.2022 in Brüssel<br />
www.labelexpo-europe.com<br />
News und<br />
Hintergrundinformationen<br />
aus der Verpackungswelt<br />
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07 | <strong>2021</strong><br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 69
ABFALLENTSORGUNG<br />
ABFÜLL- UND<br />
VERSCHLIESSMASCHINEN<br />
ai161651141011_Anzeige_hpt_Packaging Journal_43x63_4c.pdf 3 23.03.<strong>2021</strong> 15:56:52<br />
ABFÜLL- UND<br />
VERSCHLIESSMASCHINEN<br />
WARUM<br />
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09 | <strong>2021</strong><br />
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HERAUSGEBERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />
Jennifer Latuperisa-Andresen<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
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REDAKTION<br />
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Brigitte Bähr · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 28 · bb@ella-verlag.com<br />
Konrad Bender · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 21 · kb@ella-verlag.com<br />
Doris Bünnagel · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 27 · db@ella-verlag.com<br />
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Susanne Julia Gorny · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 17 · sg@ella-verlag.com<br />
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Es gilt Preisliste Nr. 21 vom 01.11.<strong>2021</strong><br />
KORREKTORAT/LEKTORAT Lektorat textperlen.de · Bärbel Philipp<br />
ÜBERSETZUNG Mike Wägeler<br />
GRAFIK Alessandro Riggio<br />
DRUCK Bonifatius GmbH · 33100 Paderborn<br />
BEZUGSPREIS (9 AUSGABEN IM JAHR)<br />
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IBAN: DE64 3705 0198 1934 7109 20 BIC: COLSDE33XXX<br />
HAFTUNG<br />
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Verlag trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Die Veröffentlichungen<br />
im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen<br />
Patentschutzes. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />
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geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne Genehmigung des<br />
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Haftung übernommen. Es gelten die<br />
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Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />
Bitte beachten Sie die Beilage der Easyfairs Deutschland GmbH, München.<br />
ATS-Tanner GmbH, Heidelberg 71<br />
Ballerstaedt & Co. OHG, Rastatt 71<br />
Bandall International B.V, NL-De Meern 71<br />
Branson Ultraschall, Dietzenbach 73<br />
Breitner Abfüllanlagen GmbH, Schwäbisch Hall 70<br />
Bruno Unger GmbH & Co KG, Boppard 73<br />
CAB Produkttechnik GmbH & Co. KG, Karlsruhe 72<br />
Collischan GmbH & Co. KG, Nürnberg 72<br />
Dechema Ausstellungs-GmbH, Frankfurt 11<br />
Derschlag GmbH & Co. KG, Bad Berleburg 70<br />
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Illig GmbH & Co. KG, Heilbronn 73<br />
J. M. Schmitt GmbH & Co. KG, Bad Neuenahr-Ahrweiler 72<br />
Jos. Sauerwald Söhne KG, Bestwig 72<br />
Kaiser Vision GmbH, Weinböhla 72<br />
Lanico GmbH, Braunschweig 73<br />
Licefa GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen 72<br />
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Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne 1<br />
PTG Lohnabfüllung GmbH, Rodgau 73<br />
Rajapack GmbH, Ettlingen 25<br />
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Sacmi Packaging & Chocolate Swiss SA, CH-Neuhausen 19<br />
Saier Verpackungstechnik GmbH & Co. KG, Alpirsbach 37<br />
Schäfers Sicht- und Blisterpack, Straelen 72<br />
Sonotronic Nagel GmbH, Karlsbad 73<br />
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