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packaging journal 9_2021

Themen der Ausgabe Special: Verpacken von Lebensmitteln und Süßwaren Dauertrend: Lebensmittel nachhaltig verpacken Recycelbare Verpackungsalternative: wachsfreies Bonbonpapier Dynamische Anzeige der Frische von verpackten Lebensmitteln Die besten Produktinnovationen in Glas 2021 ProSweets 2022: Nachhaltigkeit im Fokus Packmittel und Packstoffe: pj-Talk mit Dr. Thorsten Leopold (Henkel) Initiative HolyGrail 2.0 startet neue Testphase Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche Verpackungstechnik: Praxisbericht Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC Digitaldrucklösungen für Kleinauflagen von Arzneimitteletiketten Komplettlösung: Wellpappe bedrucken und stanzen Nachhaltigkeit: Neue kompostierbare und wasserlösliche Materiallösung für Beutel Junge Designer mit ausgezeichneten Mehrwegideen Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen

Themen der Ausgabe

Special: Verpacken von Lebensmitteln und Süßwaren
Dauertrend: Lebensmittel nachhaltig verpacken
Recycelbare Verpackungsalternative: wachsfreies Bonbonpapier
Dynamische Anzeige der Frische von verpackten Lebensmitteln
Die besten Produktinnovationen in Glas 2021
ProSweets 2022: Nachhaltigkeit im Fokus

Packmittel und Packstoffe:
pj-Talk mit Dr. Thorsten Leopold (Henkel)
Initiative HolyGrail 2.0 startet neue Testphase
Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche

Verpackungstechnik:
Praxisbericht Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC
Digitaldrucklösungen für Kleinauflagen von Arzneimitteletiketten
Komplettlösung: Wellpappe bedrucken und stanzen

Nachhaltigkeit:
Neue kompostierbare und wasserlösliche Materiallösung für Beutel
Junge Designer mit ausgezeichneten Mehrwegideen
Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen

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09 | <strong>2021</strong><br />

English summaries<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis C 12,50<br />

TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />

<strong>packaging</strong><br />

<strong>journal</strong><br />

LEBENSMITTEL, SÜSSWAREN<br />

Nachhaltiges Verpacken<br />

voll im Trend<br />

PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Rohstoffknappheit und<br />

Kostenexplosion<br />

VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Vorsprung mit zukunftsfähigen<br />

Technologien


LIGHTLINE CARTONPACKER<br />

KEIN GRUND MEHR, ENTSCHEIDUNGEN<br />

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anpassen und ihre Time-to-Market deutlich verkürzen.<br />

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Der LIGHTLINE CARTONPACKER besteht aus einem einzigen kompakten Maschinengestell<br />

und verpackt Schachteln, Dosen, Beutel oder Flaschen in Schachteln und Trays mit<br />

und ohne Deckel, Wrap-around-Kartons und RSC-Kartons. Er bietet eine günstige und<br />

platzsparende Möglichkeit, Verpackungsprozesse mit der effizientesten Technologie<br />

am Markt bei höchster Verfügbarkeit und Verpackungsqualität zu automatisieren.<br />

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EDITORIAL<br />

Flockdown oder<br />

Lockdown?<br />

Haben Sie auch ein Déjà-vu? Das Jahr <strong>2021</strong> endet so, wie 2020<br />

aufgehört hat. Der einzige Unterschied: Die Zahlen sind noch<br />

besorgniserregender. Ich erspare Ihnen die Schilderung der aktuellen<br />

Coronasituation, zumal sie zum Zeitpunkt, an dem Sie diesen Text<br />

lesen, noch einmal dramatischer ausfallen wird als heute, wo ich diese<br />

Zeilen zu Papier bringe und versuche, meiner Ratlosigkeit Ausdruck<br />

zu verleihen.<br />

Wobei „Ratlosigkeit“ den gegenwärtigen Gemütszustand nur unzureichend<br />

beschreibt. Und ich möchte behaupten, dass es vielen von<br />

Ihnen gerade genauso geht. Zum Ratlossein mischen sich Wut und<br />

Unsicherheit. Wut über so viele, die ihr Impfangebot nicht wahrgenommen<br />

haben. Und über die Politik, die im Nirvana zwischen Wahlkampf<br />

und Regierungswechsel unzählige Möglichkeiten liegen ließ, zu<br />

kommunizieren, organisieren und auf diesen Winter optimal vorbereitet<br />

zu sein. Unsicherheit, weil wir wieder zurückblicken auf ein Wirtschaftsjahr,<br />

das am Ende noch ganz ordentlich zu werden schien, und trotzdem<br />

nun wieder niemand weiß, wie das nächste wohl werden wird.<br />

Ihnen allen wünsche ich von Herzen Kraft und Durchhaltevermögen.<br />

Unsere Branche hat schon viele Herausforderungen gemeistert, sie<br />

wird auch 2022 zu einem ordentlichen Jahr machen.<br />

Ob es wieder zu einem Lockdown gekommen ist, lässt sich heute nicht<br />

abschätzen. Was ich uns auf jeden Fall wünsche, ist ein großflächiger<br />

Flockdown. So nennen wir hier intern den Wunsch nach echtem Schnee.<br />

Übrigens eines der ganz wenigen Produkte, die man nicht verpacken<br />

kann.<br />

Herzlichst<br />

Illustration: Alexander Lysenko/shutterstock<br />

Ihr Jan Malte Andresen<br />

09 | <strong>2021</strong>


INHALT<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

06 News kompakt<br />

12 Titelstory Optimiertes Design und neue Funktionalität für Pharmaverpackung<br />

SPECIAL VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

15 Dauertrend: Lebensmittel nachhaltig verpacken<br />

16 Werkstoffkompetenz und technologische Expertise für nachhaltiges Verpacken<br />

PROSWEETS<br />

19 ProSweets 2022: Nachhaltigkeit im Fokus<br />

22 Syntegon Technology – Verpackungslösungen für Schokolade in Papier<br />

21 Theegarten-Pactec – Option Brieffaltung integriert<br />

22 LoeschPack – Neue Kombiline für Schokoladenverpackung<br />

23 Sacmi Packaging &Chocolate – Effektiv Einwickeln und Verpacken<br />

24 Lidl und Kaufland führen Silphie-Verpackungen ein<br />

24 Recycelbare Verpackungsalternative: wachsfreies Bonbonpapier<br />

25 Monomateriallösung für Unterbahnen in thermogeformten Verpackungen<br />

26 Effizientes Warenmanagement von Produkte mit variablem Stückgewicht<br />

28 Erforscht: Dynamische Anzeige der Frische von verpackten Lebensmitteln<br />

29 Die besten Produktinnovationen in Glas <strong>2021</strong><br />

PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

34 <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk mit Dr. Thorsten Leopold (Henkel):<br />

Drei Zahlen – Große Ziele<br />

38 Initiative HolyGrail 2.0 startet neue Testphase<br />

40 Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche 1:<br />

Wie entwickelt sich der Papiermarkt?<br />

44 Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche 2:<br />

Stimmen aus den Verbänden<br />

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<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> 09 | <strong>2021</strong><br />

09 | <strong>2021</strong><br />

English summaries<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis C 12,50<br />

<strong>packaging</strong><br />

TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />

LEBENSMITTEL, SÜSSWAREN<br />

Nachhaltiges Verpacken<br />

voll im Trend<br />

PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Rohstoffknappheit und<br />

Kostenexplosion<br />

<strong>journal</strong><br />

VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Vorsprung mit zukunftsfähigen<br />

Technologien<br />

ÜBERARBEITETE<br />

PHARMAVERPACKUNG<br />

FÜR DR. PFLEGER<br />

Pöppelmann FAMAC ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung und Serienproduktion<br />

kundenspezifischer Verpackungen<br />

aus Kunststoff unter Einhaltung der<br />

GMP-Standards, wie für die Pharmaund<br />

Medizinbranche erforderlich. Mit<br />

seinem umfangreichen Dienstleistungsangebot,<br />

mit dem ein Produkt schnell<br />

vom ersten Entwurf zur Serienreife<br />

gelangt, überzeugte die Division der<br />

Pöppelmann Gruppe die Dr. Pfleger Arzneimittel<br />

GmbH. Diese wünschte sich<br />

eine Überarbeitung ihrer Verpackung<br />

für Halspastillen. Mit neuem Originalitätsverschluss,<br />

Einhandöffnung und<br />

komfortablerer Dosierung gelangte man<br />

zu einem Ergebnis, das Funktion, Design<br />

und wirtschaftliche Herstellung unter<br />

einen Hut brachte.<br />

Bild: Pöppelmann<br />

Bild: Sarah Klein<br />

4 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de


News und<br />

Hintergrundinformationen<br />

aus der Verpackungswelt<br />

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VERPACKUNGSTECHNIK<br />

46 Praxisbericht Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC geht in Betrieb<br />

50 Digitaldrucklösungen für Kleinauflagenvon Arzneimitteletiketten<br />

52 Auf dem Prüfstand: Versandgüter sicher verpacken<br />

53 Komplettlösung: Wellpappe bedrucken und stanzen<br />

53 Besseres Handling von teleskopierenden Rollen<br />

54 Reibungsloser Betrieb von Verpackungsmaschinen<br />

56 Unternehmensporträt SEW Eurodrive: 90 Jahre Antriebstechnik<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

59 Neue kompostierbare und wasserlösliche Materiallösung für Beutel<br />

60 Mehrwegverpackungen im Test bei McDonald’s<br />

60 Kooperationsprojekt für leichtere Glasflaschen<br />

61 Neue Studie: Nachhaltigkeit – mehr als nur ein aktueller Trend?<br />

64 Junge Designer Ausgezeichnete Mehrwegideen<br />

66 Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

MESSEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

68 Empack Hamburg – Branchentreff der norddeutschen<br />

Verpackungsindustrie<br />

69 Kalender<br />

FESTE RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

04 Inhalt<br />

10 Leseecke<br />

70 pack-finder Branchenguide<br />

74 Impressum / Anzeigenindex


PERSÖNLICH<br />

NEWS KOMPAKT<br />

Bild: Ishida<br />

Bild: Theegarten-Pactec<br />

ISHIDA<br />

Mit Nico Behrens hat Ishida jetzt erstmals<br />

einen Verantwortlichen für die direkte<br />

Betreuung der Original Equipment Manufacturers<br />

(OEM) in Deutschland, Österreich<br />

und den Benelux-Ländern berufen.<br />

Der 29-jährige Maschinenbauingenieur<br />

verfügt über umfangreiche Vertriebserfahrung<br />

und war zuvor bei einem Anlagenbauer<br />

der Lebensmittelindustrie als Area<br />

Sales Manager beschäftigt.<br />

INTERPACK 2023<br />

Der Beirat der interpack 2023 hat Markus<br />

Rustler, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Theegarten-Pactec GmbH,<br />

zum Präsidenten und damit Vorsitzenden<br />

des Gremiums gewählt. Rustler war bereits<br />

Vizepräsident der letzten interpack,<br />

die pandemiebedingt nicht stattfinden<br />

konnte. Er ist zugleich stellvertretender<br />

Vorsitzender der Fachabteilung Verpackungsmaschinen<br />

im VDMA.<br />

Mondi eröffnet<br />

ThinkBox-Kundenzentren<br />

Verpackungs- und Papierhersteller Mondi erweitert das Beratungsangebot<br />

für seine Kunden: Mit dem neuen ThinkBox-Konzept können an<br />

drei Standorten Verpackungen aus Wellpappe gemeinsam entwickelt<br />

werden. Zudem sollen dort verschiedene Veranstaltungen, Schulungen<br />

und individuelle Workshops in physischen, digitalen oder hybriden<br />

Formaten angeboten werden. Industrie- und Nachhaltigkeitsexperten<br />

und Designer sollen den Wissenspool kontinuierlich füllen – und damit<br />

Kunden aus einer Vielzahl von Branchen in jeder Phase ihrer Suche nach<br />

verbesserten Verpackungen aus Wellpappe unterstützen. Die Flaggschiff-ThinkBox<br />

ist rund 500 Quadratmeter groß und befindet sich in<br />

einem der E-Commerce-Verpackungszentren von Mondi Bupak in der<br />

Tschechischen Republik. Die ThinkBox bei Mondi Ansbach in Deutschland<br />

verfügt über besondere Fachkenntnisse im Bereich der Schwerlastverpackungen,<br />

während Mondi Tire Kutsan in der Türkei auf neue<br />

Ideen für das sich verändernde Einzelhandelsumfeld und Frischwarenverpackungen<br />

spezialisiert ist.<br />

>> www.mondigroup.com<br />

STORA ENSO<br />

Bild: Stora Enso<br />

René Hansen nimmt im Februar 2022 seine<br />

neue Tätigkeit als EVP, Head of Brand<br />

and Communications und Mitglied des<br />

Group Leadership Teams von Stora Enso<br />

auf. Der Norweger wird in Stockholm tätig<br />

sein und kommt von einer Position als<br />

Vice President, Head of Brand Management<br />

bei Yara International. Zuvor war er<br />

in verschiedenen globalen Marketing- und<br />

Markenführungspositionen tätig.<br />

Bild: Mondi<br />

Bild: Igepa<br />

Bild: Heidelberg<br />

IGEPA<br />

Mit der Bestellung von Uwe Müller zum<br />

Geschäftsführer und CEO hat die Igepa<br />

Group die Neuaufstellung ihrer Führungsstruktur<br />

abgeschlossen. Der 51-jährige<br />

Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann<br />

kommt von der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft<br />

Mutares, wo er zuletzt<br />

als Geschäftsführer von mehreren mittelständischen<br />

Beteiligungen die Weiterentwicklung<br />

und Wertsteigerung vorantrieb.<br />

HEIDELBERG<br />

Der Aufsichtsrat der Heidelberger Druckmaschinen<br />

AG hat Dr. Ludwin Monz als<br />

Nachfolger von Rainer Hundsdörfer zum<br />

neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt.<br />

Der promovierte Physiker wird die Aufgabe<br />

mit Start des neuen Geschäftsjahres<br />

zum April 2022 übernehmen und soll die<br />

strategische Neuaufstellung vorantreiben.<br />

Bis Ende <strong>2021</strong> ist Monz noch Vorstandsvorsitzender<br />

der Carl Zeiss Meditec.<br />

All4Labels Gruppe wächst weiter<br />

Die All4Labels Global Packaging Group setzt mit der Übernahme der<br />

Onlinedruckereien Labelprint24 und Packaging Warehouse ihre Wachstumsstrategie<br />

fort. Die beiden Systemanbieter von Verpackungsprodukten<br />

und -lösungen werden Tochtergesellschaften der All4Labels<br />

Gruppe. Stefan Harder, Gründer und Eigentümer von Labelprint24.com,<br />

bleibt Geschäftsführer der Druckerei aus Zeithain. Der Zusammenschluss<br />

biete die Möglichkeit, das Onlinegeschäft weiter auszubauen<br />

und dabei kommerzielle und technologische Synergien zu nutzen. Gemeinsam<br />

wollen die Unternehmen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im<br />

Verpackungsbereich weiter vorantreiben. Mit dem Zusammenschluss<br />

setzt die Gruppe von Online-Verpackungsdienstleistern weiter auf moderne<br />

digitale Drucktechnik mit einem hohen Grad an Automatisierung<br />

sowie einem intelligenten Vertrieb über das Internet. Die Bedingungen<br />

der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.<br />

>> www.all4labels.com<br />

Bild: Labelprint24<br />

6<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


Verpackungsregister zieht positive Bilanz<br />

Bild: ZSVR<br />

Mit der Novelle des Verpackungsgesetzes werden jetzt auch ausländische<br />

Hersteller und Marktplätze besser in die Verantwortung<br />

integriert. Es gebe nun keine Entschuldigung mehr, die Verpackung<br />

nicht als zukünftige Ressource zu gestalten, so die Zentrale Stelle<br />

Verpackungsregister (ZSVR). In der ersten Stufe der Umsetzung der<br />

Novelle wurde im Verpackungsregister Lucid die Möglichkeit für ausländische<br />

Hersteller geschaffen, einen Bevollmächtigten in Deutschland<br />

einzusetzen. Dieser soll die Umsetzung der inhaltlichen Pflichten<br />

garantieren. Zum 1. Juli 2022 tritt eine weitere Stufe der neuen Regelungen<br />

in Kraft: Die Vollregistrierung für alle Verpackungsarten und<br />

die Verantwortlichkeit für Marktplätze und Fulfilment-Dienstleister.<br />

Damit werde klar, dass niemand mehr in Deutschland verpackte Waren<br />

in Verkehr bringen darf, der nicht registriert ist. Die Marktplätze<br />

müssen dies für ihre Anbieter sichern.<br />

Die Zentrale Stelle Verpackungsregister gab zudem bekannt, dass im<br />

Jahr 2020 die Recyclingmengen aus dem dualen System erneut um 8,4<br />

Prozent gestiegen sind und die gesetzlichen Quoten von den Systemen<br />

im Durchschnitt erreicht wurden. Grundlage dafür seien erhebliche Fortschritte<br />

bei recyclinggerecht gestalteten Verpackungen, allen voran Verpackungen<br />

aus Monomaterial. Der Mindeststandard zur Bemessung des<br />

recyclinggerechten Designs für Verpackungen hat dabei laut ZSVR viele<br />

Innovationen initiiert, beispielsweise die Herstellung voll recyclingfähiger<br />

grauer Farbeimer oder blauer Pflanztöpfe aus 90 Prozent Rezyklat.<br />

>> www.verpackungsregister.org<br />

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NEWS KOMPAKT<br />

Nachhaltigkeit aus<br />

Verbrauchersicht<br />

70%<br />

der Befragten einer<br />

Studie wollen in Zukunft<br />

nachhaltiger konsumieren.<br />

49%<br />

meinen, Unternehmen<br />

müssten mehr im Bereich<br />

Recycling, Wiederverwertung<br />

und Abfallreduktion tun.<br />

51%<br />

haben derzeit kein Vertrauen<br />

in die Nachhaltigkeitsversprechen<br />

von Unternehmen.<br />

Quelle: Capgemini Research Institute<br />

im November <strong>2021</strong><br />

Eimer mit Rundumproduktschutz<br />

Saier Verpackungstechnik bietet<br />

mit dem neuen S-Liner Barrier<br />

jetzt einen Rundumproduktschutz<br />

bei Eimergebinden. Dabei schützt<br />

eine innen liegende Barrierefolie<br />

das Füllgut: Die verschweißte<br />

Boden-Wand-Folie deckt den<br />

kompletten Innenraum bis zum<br />

oberen Eimerrand ab. Auch die<br />

Deckelinnenseite verfügt über<br />

eine Barrierefolie. Sie schützt das<br />

Kunststoffpolymer vor Veränderungen zum Beispiel durch lösungsmittelhaltige<br />

Inhaltsstoffe und deren Permeation von innen nach<br />

außen. Auch produktverändernde Einflüsse auf das Füllgut von außen<br />

nach innen, etwa durch Sauerstoff oder UV-Strahlen, können<br />

vermieden werden. Ob rund, oval oder eckig, die Innenfolientechnik<br />

ist auf alle Gebindeformen und -größen adaptierbar. Die mehrlagige<br />

Innenfolie ist nur wenige Mikrometer dick. Abhängig von der<br />

Barriereanforderung und der gewählten Barriereschicht ist daher<br />

die Recyclingfähigkeit des Eimergebindes mit bis zu 100 Prozent<br />

weiterhin gegeben.<br />

>> www.saier-verpackungstechnik.de<br />

Amazon reduziert Plastik in Verpackungen<br />

Mit Amazon Fresh bietet der Versandgigant in den USA und seit einigen Jahren auch in Deutschland<br />

einen Lebensmittellieferdienst an. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen nun eine papierbasierte<br />

Verpackungslösung entwickelt, die sich zumindest in den USA vom Verbraucher leichter<br />

der Wiederverwertung zurückführen lässt.<br />

Fünf Faktoren, die in der Entwicklung berücksichtigt wurden, benennt Joe Rake, Programmmanager<br />

im Bereich Lebensmittellieferverpackungen: Funktionalität, also die Produktsicherheit<br />

sowie die Kühlfähigkeit der neuen Verpackung; Platzverbrauch im Lieferfahrzeug; Recycelbarkeit<br />

nach US-Standards im Haushaltsmüll; Massenproduzierbarkeit bei günstigem Preis; weniger<br />

Verpackungsmüll beim Verbraucher.<br />

Die so entwickelten Versandtaschen werden in Zukunft wohl auch in Deutschland eingesetzt.<br />

Zumindest hat das Unternehmen jüngst angekündigt, kleinere und mittlere Lieferungen in flexiblen<br />

Versandtaschen aus Papier anstelle von Kunststoff zu versenden. Zudem wolle man künftig<br />

mehr Produkte in Originalverpackung versenden, anstatt sie wie bisher in den Logistikzentren<br />

nochmals umzupacken.<br />

>> www.aboutamazon.com<br />

Bild: Saier Verpackungstechnik<br />

Markenrelaunch bei Bahlsen<br />

Süßgebäckhersteller Bahlsen hat<br />

seine traditionellen Gebäckmarken<br />

einem umfangreichen Markenrelaunch<br />

unterzogen. Neben den Primär-<br />

und Regalverpackungen haben<br />

mit Unterstützung der STI Group<br />

auch alle PoS-Elemente ein Makeover<br />

erhalten. Dabei lösen neue<br />

Farbspiele, schwungvolle Schriftzüge<br />

und reduziertes Design die bekannten<br />

blauen Keksverpackungen ab. Das reduzierte Display-Design<br />

lässt sich flexibel einzeln oder mit zusätzlichem Topper im<br />

Verbund platzieren. In versetzten Warenfächern werden die unterschiedlichen<br />

Gebäcksorten von mehreren Seiten präsentiert. Das<br />

Display wird zudem fix und fertig mit Ware befüllt ausgeliefert. Die<br />

passenden Regaltrays sind farblich auf die jeweiligen Geschmacksrichtungen<br />

abgestimmt. Flexibel einsetzbar, können die Traylösungen<br />

sowohl als Eyecatcher-Platzierung im Regal als auch gestapelt<br />

als Display eingesetzt werden. Mit Überbau oder Sockelummantelung<br />

versehen, entstehen so aus Standardlösungen Inselvarianten<br />

für große Warenmengen und mit klarem Produktfokus.<br />

>> www.sti-group.com<br />

Bild: STI Group Bild: Amazon<br />

8 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>


NEWS KOMPAKT<br />

Bild: Schumacher PackagingGroup<br />

Bild: Illig<br />

Schumacher Packaging plant<br />

700-Millionen-Investition<br />

Die Schumacher Packaging Gruppe plant das größte Investitionsprogramm<br />

seit ihrer Gründung 1948. Bis 2025 sollen rund 700 Millionen Euro<br />

investiert werden – allein 300 Millionen Euro davon in Deutschland. Mit<br />

dem Investitionspaket will der Hersteller für Verpackungslösungen aus<br />

Well- und Vollpappe zudem rund 500 neue Arbeitsplätze schaffen, davon<br />

mehr als die Hälfte in deutschen Produktionsstätten. Ziel der Investitionsoffensive<br />

ist es, die durch den E-Commerce-Boom steigende Nachfrage<br />

nach maßgeschneiderten Verpackungslösungen kurz- und langfristig<br />

bedienen zu können. Für das Jahr <strong>2021</strong> rechnet die Gruppe mit einem Umsatz<br />

von rund 800 Millionen Euro – bis 2025 geht sie von einem deutlichen<br />

Zuwachs auf 1,3 Milliarden Euro aus. Mehr als die Hälfte der geplanten Investitionen<br />

(rund 400 Millionen Euro) fließen in den Ausbau bestehender<br />

Werke. So soll das Wellpappe-Werk in Greven früher als geplant bis 2022<br />

eine der weltweit größten Produktionsstätten sein und mit einer Kapazität<br />

von 600 Millionen Quadratmetern pro Jahr den Stammsitz Ebersdorf<br />

als das bisher größte Wellpappe-Werk Europas ablösen. Auch der geplante<br />

Ausbau eigener Papierkapazitäten wird auf 2022/2023 vorgezogen.<br />

>> www.schumacher-<strong>packaging</strong>.com<br />

Cup-in-Cup-System<br />

für Salat<br />

Illig hat ein dreiteiliges Salatbechersystem aus APET entwickelt,<br />

das ressourcensparend hergestellt wird, einfach zu<br />

recyceln, zu stapeln und zu transportieren ist. Das dreiteilige<br />

Verpackungssystem ist volumetrisch variabel und setzt sich<br />

zusammen aus einem Salatbecher, einem dicht schließenden<br />

Deckel und einem im Deckel integrierten Behälter für Dressing,<br />

der durch eine innenseitige Halterung ebenfalls fest<br />

verschlossen wird und keinen eigenen Deckel mehr benötigt.<br />

Der Deckel mit einem Durchmesser von 122 Millimeter<br />

aus 0,4 Millimeter dicker APET-Folie passt auf Becher des<br />

passenden Durchmessers mit unterschiedlichen Ziehtiefen.<br />

Damit kann das Verkaufsvolumen je nach Produktvariante<br />

flexibel angepasst werden. Illig hat das Werkzeug für den<br />

Deckel mit Hinterschnitten zur Integration des Dressingbehälters<br />

realisiert. Das 20-fach Deckelwerkzeug ist bereits<br />

beim Kunden auf einem Illig Produktionssystem IC-RDK 80<br />

im Einsatz und produziert über 40.000 Deckel pro Stunde.<br />

>> www.illig.de


LESE ECKE<br />

auch<br />

als E-Book<br />

erhältlich<br />

Dr. Steffi Burkhart (Hrsg.)<br />

Be water, my friend<br />

Was Menschen, Teams<br />

und Organisationen aus<br />

intelligenten Ideen von 29<br />

Persönlichkeiten lernen<br />

können, um die Herausforderungen<br />

unseres jungen<br />

21. Jahrhunderts besser<br />

meistern zu können<br />

1. Aufl. <strong>2021</strong>, Vahlen Verlag<br />

ISBN 978-3-8006-6230-2<br />

295 S., Festeinband,<br />

39,80 EUR<br />

„New work, new play, new rules. “ – Die Arbeitswelt steckt<br />

in einem tiefgreifenden Wandel, so die Herausgeberin. In<br />

Anbetracht der bisherigen Krisen des 21. Jahrhunderts hat<br />

sie Beiträge von 29 Autoren und Autorinnen aus Politik,<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Spitzensport in diesem<br />

Sammelband vereint. Mit dabei sind unter anderem Trendund<br />

Zukunftsforscher Matthias Horx, Katharina Dianes<br />

und Dr. Stefan Rief vom Fraunhofer IAO , Professor Gunter<br />

Dueck, aber auch Moderatorin Nina Ruge und Fußballweltmeister<br />

Per Mertesacker. Die Vielfalt hat Methode: Die<br />

Beiträge sollen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten,<br />

wie ein Modell des Wandels gelingen kann. Dabei<br />

verdeutlicht das für den Titel des Sammelbands gewählte<br />

Zitat von Bruce Lee bereits, worum es gehen könnte: „Fluid<br />

sein“, damit Transformation gelingen kann.<br />

auch<br />

als E-Book<br />

erhältlich<br />

Susan E.M. Selke, John D. Culter,<br />

Rafael A. Auras, Muhammad<br />

Rabnawaz<br />

Plastics Packaging<br />

Properties, Processing, Applications<br />

and Regulations<br />

4. Aufl. <strong>2021</strong>, Carl Hanser Verlag<br />

ISBN 978-1-56990-822-8<br />

494 S., Festeinband , 149,99 EUR<br />

Die vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage dieses<br />

Grundlagenbuches enthält die im Verpackungsbereich verwendeten<br />

Kunststoffe mit der Beschreibung ihrer Eigenschaften,<br />

Verarbeitungsverfahren, Anwendungsgebiete sowie wichtige<br />

Vorschriften, Dabei wird berücksichtigt, dass sich das Wissen<br />

über diesen Werkstoffbereich stark ausgeweitet hat und dass<br />

Kunststoffe dem wachsenden Druck, durch andere Werkstoffe<br />

ersetzt zu werden, unterliegen. Dementsprechend werden in<br />

dieser Auflage nunmehr Nachhaltigkeitsaspekte diskutiert,<br />

aber auch Recyclingverfahren und Designgrundsätze stehen<br />

im Fokus. Wesentlich erweitert wurden vor allem die Fragen<br />

der Herstellung und des Einsatzes von Biokunststoff sowie<br />

die Bioabbaubarkeit von Kunststoffen. Durch diese Aktualisierungen<br />

eignet sich das Buch sowohl zur Nutzung in der Lehre<br />

als auch als Nachschlagewerk für die Praxis.<br />

Verschachtelbare<br />

Kunststoffpalette<br />

Die neue rackfähige und stapelbare Kunststoffpalette NeRa von<br />

Tosca sorgt mit einem verschachtelbaren Palettendesign für Platzeinsparungen<br />

und reduziert Schäden, Handhabungsfehler und<br />

Transportkosten in der automatisierten Lagerhaltung und Distribution.<br />

Sie ist nach Angaben des Herstellers die erste Kunststoffpalette<br />

mit SureFoot-Füßen, die für einen nahtlosen Transfer<br />

über Förderbänder sorgen und sich schnell auswechseln lassen.<br />

Die gut sichtbaren grünen Beine helfen zudem Gabelstaplerfahrern,<br />

beladene Paletten sicher im Hochregal zu navigieren. NeRa<br />

verfügt über eine patentierte PowerDeck-verstärkte Oberseite,<br />

die die Verformung durch schwere Lasten minimiert. Die neue Palette<br />

ist für statische Lasten bis 3.000 Kilogramm ausgelegt und<br />

für hochautomatisierte Bereiche geeignet, beispielsweise in der<br />

Lebensmittelversorgungskette oder im Bereich der Convenience-Produkte,<br />

im E-Commerce und bei verpackten Waren aller Art,<br />

bei denen Hygiene ein wichtiger Faktor ist. Die Paletten können<br />

mit Tosca AssetIQ ausgestattet werden, einem IoT-Service für die<br />

Lieferkette, der Daten und Einblicke über die Leistungsfähigkeit<br />

der Lieferkette bereitstellt.<br />

>> www.toscaltd.com<br />

Globale Datenbank<br />

für chemisches Recycling<br />

Der britische Informationsdienstleister ICIS hat eine Onlinedatenbank<br />

für das chemische Recycling gestartet. Mit dem „Recycling<br />

Supply Tracker – Chemical“ können Recyclingzielvorgaben und<br />

-kapazitäten von Unternehmen aus der ganzen Welt eingesehen<br />

werden. Der Tracker liefert aktuelle Daten, einschließlich der vorhandenen<br />

Kapazität, des Produktionsvolumens, des Prozesses<br />

und der Einsatzstoffe, sowie Details über den Lizenzgeber und<br />

die Investoren. Laut ICIS stellen, gemessen an der Kapazität, nur<br />

etwa 20 Prozent der weltweiten Recycler derzeit Polymere als<br />

Output ihrer chemischen Recyclinganlagen her. Die Datenbank<br />

wird laufend aktualisiert und soll der Industrie helfen, das Wachstumstempo<br />

in diesem Sektor zu verstehen. Weniger als 30 Prozent<br />

der Projekte seien derzeit im kommerziellen Maßstab in Betrieb,<br />

aber mehr als die Hälfte der identifizierten Anlagen werden voraussichtlich<br />

in den nächsten drei Jahren in Betrieb gehen. Der Tracker<br />

ist laut ICIS die weltweit einzige interaktive Datenbank über<br />

globale Projekte zum Chemikalienrecycling.<br />

>> www.icis.com<br />

Bild: Mashka/shutterstock Bild: Tosca<br />

10


NEWS KOMPAKT<br />

Coca-Cola lässt die Deckel dran<br />

Bild: Coca-Cola<br />

Coca-Cola setzt eine EU-Vorgabe um, wonach bis zum 3. Juli 2024<br />

Kunststoffverschlüsse an Einwegflaschen nach der Öffnung an der<br />

Flasche verbleiben müssen. Bereits jetzt beginnt der Getränkekonzern<br />

in Deutschland mit der sukzessiven Umstellung auf neue Verschlüsse<br />

aller PET-Einwegflaschen. Die Umstellung nimmt Coca-Cola außerdem<br />

zum Anlass, den Materialeinsatz der Flaschen insgesamt zu optimieren.<br />

In Deutschland sollen mit den neuen Verschlüssen so insgesamt<br />

bis zu 1,37 Gramm an Kunststoff pro Flasche eingespart werden.<br />

Startpunkt der Umstellung war im November <strong>2021</strong> das Abfüllwerk<br />

im nordrhein-westfälischen Dorsten, 2022 folgen die Einweg-PET-Linien<br />

an den Standorten in Mannheim, Mönchengladbach, Hildesheim<br />

und Knetzgau. Bis Januar 2024 stellen sukzessive alle deutschen Werke<br />

mit Einweg-PET-Linien ihre Produktion auf die Flaschen mit den<br />

neuen Verschlüssen um. Damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet<br />

werden kann, geschieht dies pro Jahr in nicht mehr als fünf Werken.<br />

Aufgrund der langfristigen Umstellungsphase sind eine Zeit lang sowohl<br />

PET-Einwegflaschen mit der bisherigen Verschlussart als auch<br />

mit den neuen Verschlüssen im Markt zu finden. Um Konsumenten auf<br />

die neuen Verschlüsse aufmerksam zu machen, werden die Deckel mit<br />

der Beschriftung „Lass’ mich dran!“ gekennzeichnet.<br />

Der bisherige Öffnungsmechanismus ändert sich nicht. Die neuen<br />

Verschlüsse bleiben zukünftig jedoch mit einem Teil des Sicherheitsrings<br />

am Flaschenhals verbunden. Für einen komfortablen Verzehr<br />

lässt sich der Deckel leicht öffnen und wieder verschließen sowie hin<br />

und her bewegen. Zudem kann er in einer Position fixiert werden, um<br />

ein bequemes Einschenken zu ermöglichen. Die PET-Einwegflaschen<br />

mit den neuen Verschlüssen können wie bisher auch inklusive Deckel<br />

über Leergutautomaten in ganz Deutschland abgegeben werden.<br />

Dank des Pfandsystems kann das wertvolle Material so gesammelt<br />

und wiederverwertet werden. In Deutschland werden bereits über<br />

90 Prozent der Flaschenverschlüsse auf diese Art gesammelt.<br />

>> www.cocacolaep.com<br />

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calendar!<br />

INSPIRING<br />

SUSTAINABLE<br />

CONNECTIONS<br />

#back2live:<br />

4 – 8 April 2022<br />

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TITELSTORY<br />

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Die neue Ipalat-Verpackung überzeugt<br />

mit einhändig bedienbarem<br />

Klappdeckel und einem Verschluss,<br />

der eine verbesserte Dosierung der<br />

Pastillen ermöglicht.<br />

(Bilder: Pöppelmann)<br />

Überarbeitete Pharmaverpackung für Dr. Pfleger<br />

Optimiertes Design, neue Funktionalität<br />

Die Halspastillen der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH setzen auf die Naturkraft der Primelwurzel.<br />

Bei der Verpackungsentwicklung vertraut das Unternehmen auf die Kunststoffkompetenz von Partner Pöppelmann<br />

FAMAC. Der Verpackungsspezialist wurde mit der Überarbeitung der bestehenden Ipalat-Pastillendose beauftragt<br />

und konnte vom ersten Entwurf bis hin zur Serienfertigung überzeugen.<br />

Kundenspezifische Entwicklung bei Pöppelmann FAMAC: mit modernen Tools, umfangreicher<br />

Kunststoffkompetenz und langjähriger Erfahrung zur optimalen Verpackung<br />

12


ANZEIGE<br />

Die Vorgängerversion der<br />

Verpackung, in der die<br />

Ipalat-Halspastillen bis 2020<br />

auf dem Markt waren.<br />

„Jetzt mit Plopp-Verschluss“, verkündet die Dr. Pfleger Arzneimittel<br />

GmbH in Anzeigen für die bei Heiserkeit und Hustenreiz bewährten<br />

Halspastillen. Dass diese seit Oktober 2020 in modernisierter, anwenderfreundlicher<br />

Verpackung angeboten werden, ist Pöppelmann<br />

FAMAC zu verdanken, einer Division der Pöppelmann Gruppe aus<br />

Lohne. Der Kunststoffspezialist erhielt für die Entwicklung des neuen<br />

Ipalat-Verschlusses dank seines umfangreichen Leistungsangebots<br />

den Zuschlag von Dr. Pfleger. Der Geschäftsbereich FAMAC ist auf<br />

technische Funktionsteile und Verpackungen, u. a. für die Pharma-Industrie<br />

und Medizintechnik, spezialisiert. Zu seinen Kernkompetenzen<br />

zählt die Entwicklung von kundenindividuellen Verpackungen aus<br />

hochwertigen Kunststoffteilen, die sich z. B. durch Sonderfunktionen<br />

auszeichnen. Dabei finden bei Pöppelmann FAMAC alle Prozessschritte<br />

– von der Entwicklung über die Serienproduktion bis hin zum<br />

Konfektionieren – unter einem Dach statt. Dieses Gesamtpaket überzeugte<br />

den Arzneimittelhersteller.<br />

„Unser Kunde Dr. Pfleger hatte bezüglich der Überarbeitung der<br />

Ipalat-Verpackung sehr konkrete Vorstellungen. Für die Neuentwicklung<br />

war ein Originalitätsverschluss mit Einhandöffnung gewünscht.<br />

Zu den weiteren Anforderungen zählten eine verbesserte Hygiene bei<br />

der Pastillenentnahme und eine einfache, anwenderfreundliche Dosierung<br />

des Präparats. Zudem sollte der Verschluss einen festen Sitz<br />

mit hoher Dichtigkeit auf der Dose gewährleisten, lebensmittelecht<br />

und dauerhaft geruchsneutral sein“, erzählt Sebastian Hannöver, Projektleiter<br />

bei Pöppelmann FAMAC. Mit diesen Vorgaben ausgestattet,<br />

ging der Kunststoffspezialist in die Produktentwicklung. Dafür<br />

wendet Pöppelmann FAMAC innovative Entwicklungs- und Konstruktionstools<br />

an – damit am Ende ein Produkt entsteht, das alle Kundenwünsche<br />

erfüllt und sich dabei wirtschaftlich in großen Stückzahlen<br />

herstellen lässt. Jeder Prozessschritt erfolgt in enger Abstimmung<br />

mit dem Auftraggeber. Zur Erstellung computergenerierter Versuchsmodelle<br />

kommen hochmoderne Verfahren wie CATIA V5, Strukturberechnungen<br />

(FEM), Füllanalysen, 3D-Simulation und Digital-Mock-up<br />

(DMU) zum Einsatz. In der Gestaltung folgen die Entwickler bei Pöppelmann<br />

FAMAC den Richtlinien des Universal-Design-Konzepts. Danach<br />

sollen Produkte sinnvoll und intelligent gestaltet werden, sodass<br />

sie für möglichst viele Menschen ohne Anleitung nutzbar sind. Funktionalität,<br />

Ergonomie, die richtige Wahl der Materialbeschaffenheit<br />

und Bedieneroberflächen sind dabei ebenso wichtig wie Ästhetik,<br />

Marktfähigkeit, Marktpotenzial, Realisierbarkeit, Innovationsgrad<br />

und Nachhaltigkeit. „Bei dem jeweiligen Projektleiter, der Wünsche<br />

und Vorgaben des Kunden mit unseren Fachabteilungen abstimmt<br />

und direkter Ansprechpartner unserer Kunden ist, laufen alle Fäden<br />

zusammen“, erzählt Sebastian Hannöver.<br />

Kontinuierliche Qualitätssicherung durch alle Prozessphasen<br />

Soll ein Produkt wie die Ipalat-Verpackung bei Pöppelmann FAMAC in<br />

Serie gehen, werden vom Start der Produktentwicklung bis zur Freigabe<br />

der Werkzeugkonstruktion höchste Anforderungen an Technik<br />

und Qualität gestellt. Der Prozess durchläuft bei Pöppelmann FAMAC<br />

vier Phasen der Qualitätssicherung unter Anwendung eines Qualitätsmanagements,<br />

das nach ISO 13485, Qualitätsmanagementsystem für<br />

Design und Herstellung von Medizinprodukten, zertifiziert ist. Dabei<br />

wird der Fertigungsprozess bis ins Detail über alle Phasen der Industrialisierung<br />

geprüft und dokumentiert. In der ersten Phase, der Design<br />

Qualification (DQ), werden die Anforderungen an das Bauteil im Lastenheft<br />

spezifiziert und durch die Auswahl eines geeigneten Werkzeugkonzepts<br />

umgesetzt. Nach der Fertigstellung des Werkzeugs<br />

wird im nächsten Schritt die Installation Qualification (IQ) überprüft,<br />

ob diese gemäß den Vorgaben der DQ erstellt worden ist. Parallel<br />

werden Prüfpläne mit dem Kunden abgestimmt. Darauf folgt die Phase<br />

der Operational Qualification (OQ), die der Findung eines sicheren<br />

Prozessfensters dient. Die Prozessparameter werden mit Blick auf<br />

ihre Auswirkungen auf das Bauteil durch DOE-Versuche (Design of Experiments)<br />

ermittelt und dokumentiert. Im Rahmen dieser Funktionsqualifizierung<br />

wird sowohl die Leistungsfähigkeit des Werkzeugs als<br />

auch die Maschinenfähigkeit untersucht. Schließlich folgt die Phase<br />

der Performance Qualification (PQ): In diesem Qualifizierungsschritt<br />

ist der Prozess mit seinen Einflussparametern bestmöglich bekannt.<br />

Die Prozessfähigkeit des Bauteils wird ermittelt und beurteilt. Mit<br />

Abschluss der PQ erfolgt die Freigabe für die Serienproduktion.<br />

Entwicklungsschritte der neuen Ipalat-Verpackung<br />

Um sich eine genaue Vorstellung von den bei Pöppelmann FAMAC<br />

entstandenen Entwürfen des neuen Verpackungsverschlusses zu<br />

machen, nahmen die Verantwortlichen von Dr. Pfleger die Serviceleistung<br />

Rapid Prototyping in Anspruch. Denn der Kunststoffspezialist<br />

bietet an, Entwürfe mithilfe additiver Fertigung „begreifbar“ zu<br />

machen und damit Kunden die Entscheidungsfindung zu erleichtern.<br />

Die verschiedenen, von der Pöppelmann Gruppe angebotenen Verfahren<br />

der additiven Fertigung ermöglichen es, auch Produkte mit komplexen<br />

Strukturen detailgetreu abzubilden und dafür verschiedene<br />

Werkstoffe zu nutzen. Das Verfahren lässt sich dann zur Herstellung<br />

von Funktionsmustern oder sogar Kleinserien nutzen. Mithilfe der<br />

CAD-Daten wurde für das Ipalat-Projekt mit hauseigenen 3D-Druckern<br />

ein detailgetreuer Prototyp des Verschlusses aufgebaut. „Wir<br />

haben in der Entwicklungsphase die Dienstleistung Rapid Prototyping<br />

>><br />

09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

13


TITELSTORY<br />

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In der Produktion bei<br />

Pöppelmann FAMAC sorgt die<br />

Umsetzung von GMP-Standards<br />

für Reinheit in der Herstellung<br />

hygienischer Verpackungen.<br />

dazu genutzt, früh ein Gefühl für den neuen Verschluss zu bekommen.<br />

Dabei haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht: Auf Änderungswünsche<br />

wurde sehr schnell von Pöppelmann FAMAC reagiert<br />

und neue Muster angefertigt“, erzählt Pascal Stein, Projektleiter bei<br />

der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH.<br />

Als bei Dr. Pfleger die Entscheidung für den optimalen Entwurf<br />

gefallen war, sorgte der hausinterne Werkzeugbau der Pöppelmann<br />

Gruppe dafür, dass das Produkt zur Serienreife gelangte. Die Techniker<br />

und Ingenieure der Abteilung erstellten zur Abstimmung erster<br />

Kleinserien ein Vorserienwerkzeug und übernahmen dann die Fertigung<br />

eines Serienwerkzeugs nach den gültigen Pharmastandards. Ein<br />

moderner Maschinenpark stand für die Serienproduktion der Kunststoffteile<br />

bereit. Hier gewährleistet die konsequente Umsetzung<br />

von GMP-Standards ein hohes Maß an Reinheit in der Herstellung<br />

hygienischer Verpackungen unter pharmazeutischen Gesichtspunkten.<br />

Auf Kundenwunsch bietet Pöppelmann auch die notwendigen<br />

Voraussetzungen für die Herstellung von Produkten unter Reinraumbedingungen,<br />

sowohl gemäß DIN EN ISO 14644, Klasse 7 als auch<br />

entsprechend Klasse C gemäß EU-GMP-Leitfaden.<br />

Vertrautes Dosendesign – überarbeitet und mit<br />

neuer Funktionalität<br />

Das Ergebnis der überarbeiteten Ipalat-Verpackung überzeugt:<br />

Die von Pöppelmann FAMAC entwickelte Lösung besteht aus einer<br />

schlankeren, höheren, insgesamt optisch eleganteren Kunststoffdose<br />

mit einem einhändig bedienbaren Klappdeckel, dessen Außenmaße<br />

mit dem Rand der Pharmaverpackung abschließen. Der Deckel, der<br />

durch seinen Originalitätsverschluss dem Anwender die Erstöffnung<br />

gewährleistet, besitzt eine kleinere Öffnung als die Vorgängerversion,<br />

mit der sich die Pastillen noch besser dosieren lassen. „Wir sind<br />

sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das insgesamt Funktion, Anwenderfreundlichkeit,<br />

Sicherheit und Design bei gleichbleibend guter<br />

Qualität der Verschlüsse vereint. Die Zusammenarbeit mit Pöppelmann<br />

FAMAC ist nicht nur auf professioneller Ebene sehr zu empfehlen,<br />

sondern auch der durchweg angenehme, offene und engagierte<br />

Kontakt mit allen Projektbeteiligten hat mir sehr gefallen und mich<br />

weiterhin überzeugt, auf den richtigen Partner gesetzt zu haben“,<br />

meint Pascal Stein rückblickend. Sebastian Hannöver ergänzt: „Eine<br />

der Kernkompetenzen von Pöppelmann FAMAC ist die Entwicklung<br />

kundenspezifischer Verpackungen, die in Funktion und Design gleichermaßen<br />

überzeugen und wirtschaftlich in der Herstellung sind. Wir<br />

freuen uns, dass wir für Dr. Pfleger zu einem Ergebnis gelangt sind,<br />

das rundum überzeugt.“<br />

>> www.poeppelmann.com<br />

Revised Pharmaceutical Packaging for Dr. Pfleger<br />

The enterprise Pöppelmann FAMAC is specialised in the development<br />

and serial production of customer-specific <strong>packaging</strong> made of<br />

plastic in accordance with GMP standards as required for the pharmaceuticals<br />

and medical industry. With its comprehensive range of<br />

services, which enables the fast processing of a product from the<br />

first design to serial production, this Division of the Pöppelmann<br />

corporate group was able to convince the Dr. Pfleger Arzneimittel<br />

GmbH. The enterprise requested a revision of its <strong>packaging</strong> for<br />

throat pastilles. The result was a solution that achieved to combine<br />

function, design and cost-effective production.<br />

14 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


SPECIAL<br />

VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

Dauertrend: Lebensmittel<br />

nachhaltig verpacken<br />

Kaum ein Hersteller kommt heute mehr um<br />

das recyclinggerechte Design seiner Verpackungen<br />

herum. Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien<br />

wie Papier sind daher<br />

derzeit gefragt wie nie und sollen in vielen<br />

Anwendungen herkömmliche Kunststoffe ersetzen.<br />

Wenn es aber um die Verpackung von<br />

Lebensmitteln geht, ist die Umstellung auf<br />

eine Papierverpackung oft nicht so einfach.<br />

Siegelfähigkeit und Barriereeigenschaften<br />

müssen stimmen, die in der Regel nur durch<br />

Beschichtungen erreicht werden und wiederum<br />

die Verwertung über den Altpapierstrom<br />

behindern können. Fragt man Entsorger und<br />

Papierhersteller, sind diese nicht so begeistert<br />

von dem allgemeinen Papiertrend.<br />

Wenn Ende Januar 2022 parallel zur ISM<br />

die ProSweets ihre Tore öffnet, wird auch<br />

dort das Thema „Sustainable Packaging“<br />

wieder im Mittelpunkt stehen. Immer mehr<br />

Süßwarenhersteller wollen ihre Schokolade,<br />

Bonbons oder Chips in trendigem Papier oder<br />

in Monofolien verpacken. Von den Verpackungsmaschinenherstellern<br />

wird erwartet,<br />

dass die neuen Materialien möglichst auf den<br />

bestehenden Maschinen verarbeitet werden<br />

können.<br />

Lesen Sie dazu in unserem Special unter<br />

anderem, wie Maschinenbauer mit den neuen<br />

Herausforderungen umgehen. So zeigt Syntegon<br />

auf der Messe beispielsweise neue<br />

Lösungen für Schokolade in Papier und Loeschpack<br />

präsentiert als Weltpremiere eine<br />

Kombilinie, die vom Ersteinschlag bis in den<br />

Displaykarton alles auf nur einer kompakten<br />

Plattform bietet.<br />

Bild: Conor Brown/unsplash<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

15


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

Cleveres Schachteldesign: Dank<br />

der reduzierten Grundfläche<br />

der Umverpackung passen nun<br />

pro Lage neun statt vorher acht<br />

Kartons auf die Versandpalette.<br />

(Bilder: Gerhard Schubert GmbH)<br />

Mit Werkstoffkompetenz und technologischer Expertise<br />

Nachhaltigkeit mit Augenmaß<br />

Papierbasiert, aus Glas oder doch bioabbaubarer Kunststoff? Was eine nachhaltige Verpackung ausmacht, darüber<br />

gehen die Meinungen oft weit auseinander. Sicher ist: Der Druck auf Hersteller und Verwender wächst. Wie lassen sich<br />

also die Ansprüche der Verbraucher ebenso erfüllen wie die Wünsche der Recycler?<br />

Viele Verbraucher sind unsicher, welche Produktwahl ihren ökologischen<br />

Fußabdruck beim Einkauf schlank hält. Damit sind sie<br />

nicht allein – manchem Hersteller oder Verwender von Verpackungen<br />

geht es ähnlich. So gelangen immer noch Verpackungen in<br />

den Markt, die zwar gut gemeint sind, der Umwelt aber eher schaden<br />

als nutzen. Leidtragende sind letztlich die Entsorger: Was sich nicht<br />

gut trennen lässt oder nur einen geringen Anteil an der Wertstoffsammlung<br />

hat, kann nicht stofflich recycelt werden.<br />

Aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch weil die Industrie damit<br />

rechnet, dass die Politik in absehbarer Zukunft noch strengere<br />

Recyclingquoten vorgeben wird, haben inzwischen mehrere Recycler<br />

und duale Systeme eigene Zertifizierungen entwickelt, mit denen die<br />

Recyclingfähigkeit einer Verpackung bewertet wird. Punktabzüge<br />

gibt es zum Beispiel für nicht oder nur schwer trennbare Materialverbunde,<br />

etwa PE-Flaschen mit PVC-Sleeves. Monomaterial wird<br />

hingegen belohnt. Auch Beratungsunternehmen und technische Prüforganisationen<br />

bieten entsprechende Services an. Wer Verpackungen<br />

herstellt oder verwendet, muss für diese Angebote jedoch teils tief<br />

in die Tasche greifen. Der Materialwechsel oder der Austausch der<br />

Anlagen kann noch teurer werden.<br />

Recyclingfähigkeit von Anfang an berücksichtigen<br />

Einfacher ist es, für die Verpackungsentwicklung einen Akteur ins<br />

Boot zu holen, der ganz am Anfang der Kette steht und entscheidenden<br />

Einfluss auf die Beschaffenheit der Verpackungen hat: Hersteller<br />

hochwertiger Verpackungsanlagen verfügen über diese wertvolle Expertise<br />

für Material, Design und Recyclingfähigkeit. Sie kennen jedes<br />

Detail der Verpackungen, die auf ihren Maschinen verarbeitet werden,<br />

und wissen genau, welche Faktoren sich auf die Nachhaltigkeit<br />

auswirken. Treiber ist neben möglichst hoher Material- und Energieeffizienz<br />

bei der Herstellung und Verarbeitung inzwischen auch die<br />

Recyclingfähigkeit am Ende des Lebenszyklus.<br />

Verpackungsdesign als Dienstleistung bietet auch ein Maschinenbauer<br />

aus Crailsheim. Nachhaltigkeit wird dabei ebenso berücksichtigt<br />

wie Produktsicherheit und effizientes Handling. „Wir sehen<br />

Design for Recycling nicht als Hürde, sondern als integralen Bestandteil<br />

des Entwicklungsprozesses. Schließlich wirken sich geringere<br />

Wandstärken oder knapper bemessene Schachteln nicht nur ökologisch,<br />

sondern auch ökonomisch positiv aus“, sagt Valentin Köhler, seit<br />

vielen Jahren Verpackungsentwickler bei Schubert. Mit einer intelligenten<br />

Lösung hat der Verpackungsanlagenhersteller aus Crailsheim<br />

beispielsweise jüngst einem Süßwarenhersteller aus der Türkei zu<br />

Materialeinsparungen von bis zu 25 Prozent verholfen. „Das rechnet<br />

sich schnell und langfristig – gerade in Zeiten steigender Rohstoffkosten“,<br />

betont er. Die Einsparung erfolgte durch ein komplettes Redesign<br />

der Schachteln: Die bisherige Lösung mit vorgeklebten Boxen<br />

wurde im Rahmen der Verpackungsautomatisierung durch ein neues<br />

Schachtelkonzept ersetzt. Da der Casepacker sehr genau arbeitet<br />

und bei den Verpackungen nur geringe Toleranzen benötigt, konnten<br />

die Zuschnitte knapper bemessen und die Menge an Verpackungsmaterial<br />

reduziert werden.<br />

16<br />

09 | <strong>2021</strong>


Beim Kräuterlikörhersteller Jägermeister wurden beispielsweise die<br />

Fläschchen außerhalb der Produktion händisch in Kartontrays eingesetzt<br />

und danach mit Schrumpffolie umwickelt. In enger Zusammenarbeit<br />

mit Schubert gestaltete Mast-Jägermeister SE eine neue<br />

Umverpackung, die ohne Plastik auskommt. Dabei war es wichtig, dem<br />

Auftritt der traditionellen Marke Jägermeister treu zu bleiben und<br />

nicht nur mit modernster Robotertechnik, sondern auch mit Material<br />

und Format einen sicheren Schritt in die Zukunft des Verpackungsdesigns<br />

zu gehen. Dazu wurden sowohl die Verkaufs- als auch die<br />

Versandverpackung für die maschinelle Verarbeitung komplett neu<br />

entwickelt und für automatisierte Verpackungsprozesse optimiert.<br />

Nachhaltigkeit in Einklang mit weiteren Anforderungen bringen<br />

Einheitliches Material, und davon möglichst wenig – ist das schon das<br />

ganze Geheimnis der Entwicklung nachhaltiger Verpackungen? „Natürlich<br />

muss man immer realistisch bleiben: Für Food-Produzenten ist<br />

die Nachhaltigkeit ein Aspekt unter vielen“, gibt Köhler zu bedenken.<br />

„Gerade in der Lebensmittelbranche ist der Wettbewerb extrem groß.<br />

Auch Themen wie Sichtbarkeit am PoS, zuverlässige Beschaffung und<br />

Kompatibilität zu gängigen Transportsystemen spielen dort eine vergleichbare<br />

Rolle.“ Die Kunst ist es also, alle Bedarfe gleichermaßen<br />

zu berücksichtigen, um am Ende die optimale Lösung zu finden, die<br />

möglichst wenige Kompromisse erfordert.<br />

Als Maschinenbauer berücksichtigt Schubert bei der Entwicklung von<br />

Verpackungen und passenden Anlagen daher die Belange aller Beteiligten:<br />

die des Kunden ebenso wie des Einzelhandels, des Endverbrauchers<br />

und der Recyclingbetriebe. Dank der herstellerunabhängigen<br />

Beratung ist der Anbieter in der Lage, Kunden die komplette Umstellung<br />

auf nachhaltige Verpackungsmaterialien zu ermöglichen.<br />

Ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

miteinander verbinden lassen, ist die Entwicklung für<br />

Hosta. Das fränkische Traditionsunternehmen ist vor allem für sein<br />

Puffreisprodukt Nippon bekannt. Bei der Konzeption eines neuen<br />

Verpackungsansatzes wurde Schubert in einem sehr frühen Stadium<br />

des Projekts als Partner hinzugezogen. Ziel war es, das Verpackungsdesign<br />

zugleich im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

zu optimieren. Durch exakt arbeitende Pick-and-Place-Roboter<br />

konnten die Entwickler die Trays aus Kunststoff um zehn Millimeter<br />

kürzen. Dank dieser Optimierung ließ sich auch der Folienrapport der<br />

Schlauchbeutel noch einmal um sechs Millimeter verringern. Das spart<br />

Verpackungsmaterial und somit auf lange Sicht auch Kosten. Selbst<br />

die Schachtel haben die Verpackungsprofis überarbeitet: Sie besteht<br />

jetzt aus einem einzigen Flachzuschnitt mit Deckel, nicht mehr aus<br />

drei verschiedenen Teilen. Zusammen genommen erbringen die verbesserten<br />

Verpackungen so viel Sparpotenzial, dass die Grundfläche<br />

der Umverpackung deutlich verkleinert werden konnte: Auf einer Versandpalette<br />

finden pro Lage nun neun statt vorher acht Kartons Platz. >><br />

Kleine Einsparung, großer Effekt: Verkürzte Kunststofftrays benötigen weniger Folie für die Schlauchbeutel.


Clevere Zuschnitte: Sie führten zu<br />

deutlichen Materialeinsparungen<br />

bei den Schachteln des türkischen<br />

Süßwarenherstellers Tören.<br />

Langjähriges Know-how für die heutigen Herausforderungen nutzen<br />

Als Verpackungsmaschinenhersteller, der schon vor 50 Jahren hauptsächlich<br />

mit Kartonagen gearbeitet hat, kann Schubert bei diesem<br />

Material eine hohe Kompetenz vorweisen. Dies zahlt sich heute wieder<br />

aus, denn gerade in Europa hat sich der Trend zu Papier, Pappe und<br />

Karton durch strengere gesetzliche Vorgaben verstärkt. „Karton wird<br />

von den Herstellern inzwischen noch mehr nachgefragt“, bestätigt<br />

auch Verpackungsentwickler Köhler.<br />

Doch auch bei allen anderen Materialien steht die Vereinbarkeit<br />

von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt. „Mit Blick<br />

auf Nachhaltigkeit wird in vielen Industriebereichen ja gerade verstärkt<br />

Technologieoffenheit gefordert“, erklärt Köhler. „Die bieten wir<br />

mit unseren flexiblen Anlagen schon seit Mitte der 1980er-Jahre an:<br />

Auf den meisten lassen sich heute zum Beispiel sowohl Kunststoffals<br />

auch Kartonverpackungen verarbeiten.“ Auch das Handling von<br />

Verbundmaterialien ist problemlos möglich. Von dieser Flexibilität<br />

profitiert seit Kurzem etwa ein Backwarenhersteller aus dem Elsass:<br />

Eine moderne Schlauchbeutelmaschine verpackt dort Kekse und<br />

Waffeln in Schlauchbeutel, einen Karton- oder einen Karton-U-Tray,<br />

die anschließend von je einem Schlauchbeutel umhüllt werden. Die<br />

Anlage kann Verbund- und Monofolien verarbeiten und ist auch für<br />

papierbasierte Materialien geeignet.<br />

„Beim Verbraucher stehen Verpackungen mit Faseranteil hoch im<br />

Kurs, weil Papier ökologisch wirkt und sich besser anfühlt als Plastik“,<br />

weiß Köhler. Weil die Sortierung und stoffliche Verwertung bislang<br />

jedoch teilweise noch Herausforderungen bereitet, bleiben Recycler<br />

hingegen vorerst skeptisch.<br />

Qualität und Sicherheit des Produkts nicht außer Acht lassen<br />

Doch so groß der Wunsch nach Nachhaltigkeit auch sein mag: Speziell<br />

in der Lebensmittelbranche bleibt die wichtigste Aufgabe der<br />

Verpackung die Barrierefunktion zwischen Produkt und Umwelt. „Die<br />

ökologischste Verpackung bringt nichts, wenn sie die Schutzfunktion<br />

– auch bei Transport und Lagerung – nicht mehr gewährleisten kann“,<br />

bestätigt auch Valentin Köhler. Bei der Entwicklung einer Verpackung<br />

müssen daher immer alle Aspekte sorgfältig abgewogen werden.<br />

„Lässt sich die Barrierefunktion nicht anders garantieren, empfehlen<br />

wir im Zweifel lieber eine reine Kunststofffolie“, erklärt er. Schließlich<br />

lasse sich auch diese bei ordnungsgemäßer Entsorgung in vielen<br />

Fällen stofflich verwerten.<br />

In Schlauchbeutelmaschinen von Schubert sorgt ein variables Siegelsystem<br />

bei der Verarbeitung für Zukunftssicherheit. Die Technologie<br />

verbindet für den Produktschutz das Ultraschallverfahren oder<br />

wahlweise eine Siegeltechnologie mit keramischen Heizelementen<br />

beim Längssiegeln mit einer Quersiegelung, deren Siegelzeit sich<br />

dank der fliegenden Quersiegeleinheit exakt auf einen konstanten<br />

Wert einstellen lässt. Der Vorteil: Beide Verfahren zum Längssiegeln<br />

arbeiten sehr schonend und sind nicht nur für hitzesensible Produkte,<br />

sondern auch für nachhaltige Folien geeignet.<br />

„Unser Anspruch ist immer, ökologische und ökonomische Ansprüche<br />

gleichermaßen zu erfüllen“, sagt Valentin Köhler. „Denn wenn beides<br />

in Einklang steht, ist das die nachhaltigste Lösung.“<br />

>> www.schubert.group/de<br />

Sustainability with Sound Judgement – With Material Competence<br />

and Technical Expertise<br />

Plastic or paper, metal or glass, composite materials or even a material<br />

not yet known – no <strong>packaging</strong> can accord to all requirements<br />

to the same extent and also offer a highest level of sustainability<br />

at the same time. In order to identify the best possible solution for<br />

the projected deployment, expertise and technical knowhow are<br />

required. The enterprise Schubert, with high-performance, flexible<br />

systems and application-oriented development capabilities, provides<br />

<strong>packaging</strong> design that warrants for the economic sustainability<br />

of its customers and also sets standards throughout the industry<br />

in terms of sustainability.<br />

18 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

PROSWEETS 2022<br />

Karton im Fokus<br />

In einem Monat beginnt die ProSweets Cologne 2022. Zentrales Thema der Messe<br />

soll das Sustainable Packaging für die Snack- und Süßwarenindustrie sein.<br />

Die Veranstalter zeigen sich zuversichtlich ob des Anmeldestands.<br />

Bild: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx<br />

Gut 220 Aussteller haben sich bisher<br />

für die ProSweets Cologne angemeldet,<br />

die planmäßig vom 30. Januar<br />

bis zum 2. Februar in der Messe Köln<br />

stattfinden soll. Bisher gingen Anmeldungen<br />

aus über 20 Ländern in der Domstadt<br />

ein, womit die Bedeutung der Messe auch<br />

über die Landesgrenzen hinaus unterstrichen<br />

sein dürfte. Neben den Branchengrößen<br />

haben auch kleinere und mittlere Unternehmen<br />

die Möglichkeit, sich auf der Messe<br />

zu präsentieren. Dafür sorgt ein Programm<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Energie (BMWi), mit dem kleineren und mittleren innovativen Unternehmen<br />

die Teilnahme an ausgesuchten Leitmessen ermöglicht wird.<br />

Ob groß oder klein, um einen Trend wird auf der Messe wohl niemand<br />

herumkommen: den Einsatz von Papier und Karton als Ersatz für<br />

Kunststoff. „Was vor ein paar Jahren<br />

noch undenkbar für die meisten Hersteller<br />

war, hat sich inzwischen sehr<br />

weit entwickelt, denn immer mehr<br />

faserbasierte Verpackungsalternativen<br />

mit Barrierefunktion lösen Kunststoffe<br />

ab“, bestätigt Peter Désilets,<br />

Geschäftsführer der Pacoon GmbH.<br />

Mit dieser Herausforderung sehen<br />

sich auch die Maschinenbauer konfrontiert.<br />

Sie müssen die technologischen<br />

und wirtschaftlichen Aspekte<br />

bei Abkehr vom Kunststoff miteinander<br />

vereinen. Dabei darf vor allem die Maschinengängigkeit der neuen<br />

Packmittel nicht aus den Augen verloren werden.<br />

>> www.prosweets.de<br />

So verpackt man Süßwaren heute!<br />

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SACMI Packaging & Chocolate bietet eine neue Verpackungslösung für süße Waren. Die vollelektronische und servogesteuerte<br />

Schlauchbeutelmaschine JT ADVANCE kombiniert Hochleistung mit Flexibilität. Auch umweltverträglichere Folien und papierbasierte<br />

Materialien lassen sich damit verarbeiten.<br />

Die horizontale Schlauchbeutelmaschine JT ADVANCE unter der Marke<br />

OPM ist prädestiniert für Schokoladen- und Müsliriegel, Snacks<br />

oder Pralinen, die eine hohe Ausbringungsleistung von bis zu 150<br />

Meter Folie pro Minute erfordern. Dabei erweist sich die Maschine<br />

als echter Allrounder. Längs- und Quersiegelung, Flachbeutel, Seitenfaltenbeutel,<br />

Beutel mit Offset-Siegelung, Beutel mit Aufreißfaden<br />

sowie On-Edge-Verpackungen – alles ist möglich. Verarbeiten lassen<br />

sich heiß- und kaltsiegelfähige Materialien wie Polypropylen, Barrierefolien,<br />

Laminate oder Polyethylen. SACMI Packaging & Chocolate<br />

hat in Abstimmung mit den wichtigsten Folienherstellern spezielle<br />

Funktionen in die Maschine integriert. So wurde die Verarbeitung<br />

umweltverträglicherer Folien im Hinblick auf die Verringerung des<br />

Gewichts (Reduzierung der Rohstoffmenge bei gleichbleibender Leistung)<br />

und papierbasierter Materialien ermöglicht.<br />

Weitere Vorteile sind niedrige Betriebskosten, geringer Bedienaufwand,<br />

einfache Wartung und kurze Umrüstzeiten. Der automatische<br />

Folien-Splicer erlaubt den Folienrollenwechsel bei laufender Produktion.<br />

Produktablagerungen können dank des gelungenen Hygienedesigns<br />

schnell entfernt werden.<br />

19


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

PROSWEETS 2022<br />

Bilder: Syntegon Technology<br />

Gut gerüstet für Naturfasern<br />

Verpackungslösungen<br />

für Schokolade in Papier<br />

Mit einem umfassenden Angebot unterstützt Syntegon Technology Produzenten bei der effizienten Herstellung<br />

sowie bei der Erst- und Zweitverpackung für Süßwaren. Neben nachhaltigen Papierverpackungen sollen in Köln<br />

auch Verpackungsformate aus Monomaterialien und die Linienkompetenz des Unternehmens<br />

für die Jelly-Produktion vorgestellt werden.<br />

Für eine Zweitverpackung von Schokoladentafeln sorgt eine vertikale<br />

SVE 3220 Schlauchbeutelmaschine, die biege- und reißfeste<br />

Standbodenbeutel aus Papier verarbeitet. „Diese sind eine<br />

umweltschonende Alternative zu Zweitverpackungen aus Kunststoff<br />

und ein echter Blickfang“, erklärt Oliver Maier, Vertriebsmitarbeiter<br />

bei Syntegon. Die Maschine (Bild links) lässt sich an unterschiedliche<br />

Verpackungsmaterialien und -stile anpassen und stellt damit ihre<br />

große Flexibilität unter Beweis. Sie kann auch Beutel aus recycelbarer<br />

Monomaterialfolie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Papier-<br />

oder 80 Kunststoffbeuteln pro Minute befüllen.<br />

Mit im Gepäck wird auch das sogenannte Paper-On-form-Nachrüstkit<br />

sein. Mit dieser Lösung können selbst empfindliche und fettige<br />

Produkte wie Schokolade und Schokoriegel in FSC- und PEFC-zertifiziertem<br />

Spezialpapier mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent Naturfasern<br />

verpackt werden. Zum Nachrüstkit gehören eine Formschulter<br />

und Siegelbacken für Kaltsiegelanwendungen: Damit lassen sich Barrierepapiere<br />

ohne Falten oder Risse verarbeiten, während die passgenauen<br />

Kaltsiegelwerkzeuge schonend die Siegelnähte herstellen.<br />

Das Unternehmen gewährt vor Ort auch Einblicke in das um die<br />

Küchentechnologie erweiterte Makat-Portfolio: von der Masseherstellung<br />

über das Gießen und Nachbehandeln von Gummi- und Geleeprodukten<br />

(Bild oben) bis hin zur effizienten Verpackung.<br />

>> www.syntegon.com<br />

20 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


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Bilder: Theegarten-Pactec<br />

Verschiedene<br />

Verpackungsarten auf<br />

einer Maschine vereint<br />

Das Dresdner Unternehmen Theegarten-<br />

Pactec präsentiert erstmals seine modulare<br />

Hochleistungsverpackungsmaschine CHS für<br />

Schokoladenprodukte mit der neu integrierten<br />

Verpackungsart Brieffaltung.<br />

Speziell für das schonende Verpacken von Schokoladenprodukten<br />

entwickelt, erfolgte bereits 2020<br />

eine Optimierung der CHS für die Faltart Doppeldreheinschlag.<br />

Damit ist eine Leistung von bis zu 1.800<br />

Produkten pro Minute möglich, wie auch die erfolgreiche<br />

Industrieerprobung seit März <strong>2021</strong> zeigt.<br />

Als Highlight stellt Theegarten-Pactec jetzt einen Prototyp<br />

der Maschine mit der neu integrierten Faltart Brieffaltung<br />

vor: Mit einer Leistung von bis zu 800 Produkten<br />

pro Minute können kleine Schokoladenpralinen effektiv<br />

verpackt werden. Für die nach der Messe anstehende Industrieerprobung<br />

haben sich die Spezialisten hohe Ziele<br />

gesteckt: Mit der Maschine sollen über eine einbahnige<br />

Zuführung eine Leistung von 1.200 Produkten pro Minute<br />

und in der zweibahnigen Zuführung 1.600 Produkte pro<br />

Minute umgesetzt werden.<br />

Durch ihren modularen Aufbau eignet sich die Maschine<br />

besonders gut für unterschiedliche, saisonal nachgefragte<br />

Produkte. Kunden können zudem schnell auf neue<br />

Marktanforderungen wie etwa geänderte Maße bei Schokoladenprodukten<br />

reagieren und flexibel neue Formate<br />

oder Faltarten nachrüsten. Während bisher Produktlängen<br />

von 16 bis 45 Millimeter verpackt wurden, bietet das<br />

neue System ein Spektrum von 16 bis 60 Millimeter. Auch<br />

in der Breite und für runde oder kuppelförmige Produkte<br />

wurde nachgesteuert.<br />

>> www.theegarten-pactec.com<br />

Voll recyclingfähige Sekundärverpackung für Schokolinsen aus barricote LINER MG<br />

Nachhaltige<br />

Barrierepapiere für<br />

flexible Verpackungen von<br />

Süßwaren und Snacks<br />

Wenn es um nachhaltige Barrierepapiere für flexible Verpackungen<br />

von Süßwaren und Snacks geht, führt an BARRICOTE® von Mitsubishi<br />

kein Weg vorbei. Denn barricote Papiere bieten nicht nur wirkungsvolle<br />

kombinierbare Barrieren gegen u.a. Fett, Mineralöl-Migration<br />

(MOSH/MOAH) und Sauerstoff. Sie sind auch sehr gut heißsiegelfähig<br />

und über den Altpapierkreislauf vollständig rezyklierbar (bestätigt<br />

von PTS und cyclos-htp).<br />

Barricote Papiere enthalten einen hohen Anteil nachwachsender<br />

Rohstoffe und sind frei von PVDC. Ihr CO 2<br />

-Fußabdruck ist ca. 30 %<br />

besser als der vergleichbarer Kunststoffverpackungen. Darüber hinaus<br />

wurden die Papiere von führenden Maschinenherstellern getestet<br />

und freigegeben. Namhafte Markenartikler setzen auf barricote,<br />

wenn Süßwaren und Snacks weltweit von Kunststoff- auf Papierverpackungen<br />

umgestellt werden. Zumal barricote Produkte in verschiedenen<br />

Klimazonen als Primär- und Sekundärverpackungen einsetzbar<br />

und darüber hinaus mit zertifizierter Meereswasser-Zersetzbarkeit<br />

erhältlich sind.<br />

Barricote Papiere eignen sich etwa bei verzuckerten Schokolinsen,<br />

Schokolade, Bonbons oder anderen zuckerhaltigen Süßwaren –<br />

und wurden vielfältig ausgezeichnet. So erhielt Mitsubishi kürzlich<br />

den Umweltpreis der Wirtschaft Schleswig-Holsteins mit der Begründung:<br />

„Das im Werk Flensburg (…) entwickelte und produzierte<br />

Barrierepapier für die direkte Lebensmittelverpackung ist über den<br />

Altpapierkreislauf rezyklierbar und liefert somit einen innovativen<br />

Beitrag zur Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit.“<br />

>> www.barricote.de<br />

Verleihung des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holsteins<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 21


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

PROSWEETS 2022<br />

Weltpremiere für neue Kombiline<br />

Tafelverpackung schneller und kompakter<br />

Vom Ersteinschlag bis in den Displaykarton auf nur einer kombinierten und kompakten Plattform, das bietet<br />

eine integrierte, flexible und vollumfängliche Systemlösung von Verpackungsmaschinenhersteller Loesch.<br />

Die Kombiline soll auf der ProSweets das Licht der Messewelt erblicken.<br />

Die flexible Falteinschlagmaschine LTM-Duo verpackt Schokoladentafeln<br />

in einen dicht gesiegelten Primär- sowie einen<br />

optisch anspruchsvollen Außeneinschlag. Das Erfolgsmodell<br />

von Loeschpack wurde noch um eine neu entwickelte Komponente ergänzt:<br />

Auf einer weiteren Station, dem Kartoniermodul CMW, erfolgt<br />

am Ende der Linie die Displaykartonierung. Ein Maschinenbediener<br />

schafft mit der Kombilinie mehr als 200 Tafeln pro Minute, vom Processing<br />

bis in den Verkaufskarton.<br />

Von kleineren Täfelchen bis hin zur 300-Gramm-Tafel kann Schokolade<br />

mit Biofolie, Mono- sowie Verbundmaterial und Aluminiumfolie<br />

dicht verpackt werden. Der Außeneinschlag lässt sich als Papieretikett<br />

von Stapel oder Rolle und alternativ auch als Kartonetikett ausführen.<br />

Die bewährte Maschine der Oberfranken erfuhr jüngst ein erweitertes<br />

Facelift, das vor allem im Bereich der Steuerungstechnik und<br />

der Bedienstruktur ansetzt. Dank des neuen intuitiven Betriebssystems<br />

„easyMI“ können Maschinenbediener und Wartungspersonal<br />

mit den Maschinen noch einfacher umgehen sowie auf umfangreiche<br />

Kontroll- und Performancekomponenten zugreifen. Neben dem völlig<br />

neuen Bedienerlebnis und einer smarten Nutzerführung wurden aber<br />

auch Predictive Maintenence und weitere Komponenten zur Effizienzerhöhung<br />

eingeführt.<br />

30 Displaykartons können mit dem neu entwickelten Kartoniermodul<br />

CMW gefertigt und gefüllt werden (Bild unten). Zwischen<br />

Primärverpackung und Kartonierung befindet sich ein integrierter<br />

Zwischenspeicher, der bei Stillstand einer der beiden Komponenten<br />

Produktausschuss verhindert. Für die komplette Linie sind nur ein<br />

Heißleimgerät und eine Steuerung mit dem neuen HMI erforderlich.<br />

Das neue Modul steht auch als Stand-alone-Version zur Verfügung.<br />

Es könnte in einer Anordnung mit zwei vorgeschalteten Falteinschlagoder<br />

auch Schlauchbeutelmaschinen betrieben werden. Zukünftig<br />

wird ebenfalls ein Up-grade-Kit erhältlich sein, mit dem sich ältere<br />

Maschinen einfach mit dem neuen System kombinieren lassen.<br />

>> www.loeschpack.com<br />

Bilder: Loesch Verpackungstechnik<br />

22 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


Bilder: Sacmi Packaging & Chocolate<br />

Neue Maschinen für Schokolade und Co.<br />

Effektiv Einwickeln<br />

und Verpacken<br />

Gleich mit mehreren Neuentwicklungen will sich Sacmi Packaging &<br />

Chocolate auf der ProSweets in Köln im Januar 2022 präsentieren.<br />

Das Spektrum reicht von einer Pralinenwickel- und einer Schlauchbeutelmaschine<br />

für Hochleistungsanwendungen bis hin zu einem<br />

ganz besonderen Produktdosiersystem für Halbfabrikate.<br />

Premiere auf einer Messe hat die neue Multi-Style-Pralinenwickelmaschine<br />

HY7 (Bild), die entsprechend<br />

den aktuellen Herausforderungen auf<br />

flexible Formate ausgelegt ist. Die Entwicklung unter<br />

der Marke Carle & Montanari realisiert eine hohe<br />

Leistung von bis zu 700 Pralinen pro Minute und verarbeitet<br />

mit höchster Effizienz auch sehr empfindliche<br />

oder unregelmäßig geformte Produkte. Die einzelnen,<br />

servogetriebenen Teile des Falzwerks können nicht<br />

nur flexibel an die Pralinenform angepasst werden,<br />

sondern sind auch an die verschiedenen Eigenschaften<br />

der Wickelfolie adaptiert. So lassen sich ebenfalls die<br />

umweltfreundlicheren Folien der neuesten Generation<br />

verarbeiten. Ein modularer Aufbau erlaubt die maßgeschneiderte<br />

Konfiguration für die Anwendung und einfache<br />

Upgrades bei veränderten Anforderungen.<br />

Für Produkte wie Schokoladen- und Müsliriegel,<br />

Snacks und Pralinen, bei denen eine hohe Ausbringungsleistung<br />

von bis zu 150 Meter Folie pro Minute<br />

eine der Voraussetzungen ist, stellt das Unternehmen<br />

unter der Marke OPM eine Schlauchbeutelmaschine<br />

mit horizontaler Form-/Füll- und Siegelfunktion<br />

vor. Ihre umfangreiche Konfigurierbarkeit macht die<br />

Maschine, die in Eigenregie produziert und vermarktet<br />

wird, zu einer besonderen Lösung für Längs- und<br />

Quersiegelung.<br />

Eine weitere Produktneuheit unter der Marke Carle<br />

& Montanari ist die kontinuierlich arbeitende Rotationsdosiermaschine<br />

MLRG 1500. Das Punktdosiersystem<br />

ist für das Formen von Schokodrops, -chips,<br />

-sticks oder -stückchen prädestiniert. Diese sogenannten<br />

Halbfabrikate kommen in der Backwarenindustrie<br />

bzw. als „Easy-Melt-Produkte“ für Bäckereien<br />

und Endverbraucher zum Einsatz. Anwender können<br />

hier neben einer Leistung zwischen 1.000 und 3.000<br />

Kilogramm pro Stunde von einfachen und schnellen<br />

Formatumstellungen profitieren.<br />

>> www.sacmi.com<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 23


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

Lidl und Kaufland führen<br />

Verpackungen aus Silphie-Papier<br />

ein. (Bild: OutNature)<br />

Papier aus regionalem Anbau<br />

Silphie-Verpackungen für Obst und Gemüse<br />

Lidl und Kaufland führen nach einer Pilotphase jetzt Silphie-Verpackungen<br />

im Bereich Obst und Gemüse ein, gestartet wird mit der<br />

Bio-Kresse. Die nachhaltige Verpackungslösung wurde von der Umweltsparte<br />

der Schwarz Gruppe, PreZero, mit ihrer Marke OutNature<br />

und deren Entwicklungspartner STI Group realisiert. STI hat die technischen<br />

Eigenschaften des Silphie-Materials bereits seit Ende 2020<br />

in der Praxis erprobt. Dabei wurden zunächst die Bedruck- und Lackierbarkeit<br />

von Kartonbögen, später die Stanz- und Kaschiereigenschaften<br />

getestet. Schon jetzt kann das Silphie-Papier im direkten<br />

Lebensmittelkontakt eingesetzt werden. Durch weitere Forschung<br />

soll das Papier zusätzliche Barriereeigenschaften, z. B. gegen Wasser<br />

oder Fett erhalten.<br />

Bei Lidl ist die Bio-Kresse in der Silphie-Verpackung zunächst in<br />

Süddeutschland erhältlich, bei Kaufland wird sie in Kürze flächendeckend<br />

in allen Filialen in Deutschland zu kaufen sein. Damit startet eine<br />

Reihe weiterer Produktumstellungen: Zeitnah folgen bei Kaufland beispielsweise<br />

Bio-Tomaten, -Äpfel und -Champignons, die Ausweitung<br />

auf weitere Landesgesellschaften ist in Planung. In den kommenden<br />

Monaten werden auch Räucher- und Stremellachs der Eigenmarke<br />

K-Bio bei Kaufland Deutschland in der neuen Verpackung angeboten.<br />

Das Silphie-Papier ist besonders ressourceneffizient und kann im<br />

Food- und Non-Food-Bereich eingesetzt werden. Mit einem Anteil<br />

von mindestens 35 Prozent bilden die Fasern der Energiepflanze die<br />

Grundlage für die neuartigen Verpackungen. Der regionale Silphie-Anbau<br />

verringert Transportwege und die damit verbundenen CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Im Aufbereitungsprozess werden wenig Wasser und Energie<br />

verbraucht und die Gewinnung der Fasern findet ohne den Einsatz von<br />

Chemikalien statt.<br />

>> www.out-nature.de<br />

Recycelbare Verpackungsalternative<br />

Wachsfreies Bonbonpapier<br />

Wachspapiere sind ein lang bewährtes Verpackungsmaterial<br />

in der Süßwarenbranche. Gewachstes<br />

Bonbonpapier lässt sich aber nicht<br />

recyceln. Nun bringt Schur Flexibles eine wachsfreie<br />

und damit recycelbare Verpackungsalternative<br />

auf den Markt. Eine spezielle Imprägnierung<br />

erhöht hierbei die Stabilität und Flexibilität<br />

des Papiers. Dafür wird die Innenseite des<br />

Papiers mit einem Release-Lack versehen, der das Anhaften der Bonbons<br />

am Papier verhindert, ohne jedoch den Papierrecyclingprozess<br />

negativ zu beeinträchtigen. Der PaperTwister steht mit einer guten<br />

Maschinengängigkeit und einer Verpackungsgeschwindigkeit von bis<br />

zu 1.800 Stück pro Minute normalen Wachspapieren in nichts nach.<br />

Es handelt sich nach Unternehmensangaben um die erste Twistverpackung,<br />

die vollständig wiederverwertet werden kann. Dank der<br />

speziell entwickelten wasserlöslichen Imprägnierung<br />

kann das Papier im Altpapier recycelt<br />

und die aufbereiteten Fasern wieder zu Recyclingpapieren<br />

verarbeitet werden. Aktuell wird<br />

die Recyclingfähigkeit von einem externen Institut<br />

überprüft. Interne Pulpingtests konnten<br />

bereits mit positivem Ergebnis abgeschlossen<br />

werden.<br />

Mit der Entwicklung des PaperTwister habe man im Bereich der<br />

Süßwarenverpackung eine weitere Lösung für die Kreislaufwirtschaft<br />

entwickelt, so das Unternehmen. PaperTwister erfülle zudem<br />

die Kundenwünsche nach Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen und Recyclingfähigkeit im Papierstrom.<br />

>> www.schurflexibles.com<br />

Bilder: Schur Flexibles<br />

24 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>


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Die neuen Unterbahnen bestehen aus<br />

recycelbarem Monomaterial. (Bild: Wentus)<br />

Recyclingfreundliche Hochbarrierefolien<br />

Neue Einstoff-<br />

Unterbahnen für Thermoformverpackungen<br />

Wentus hat mit der Folienfamilie Wentopro PureForm<br />

eine Monomateriallösung für die Unterbahnen in thermogeformten<br />

Verpackungen entwickelt. Das Unternehmen<br />

aus Höxter will damit seine Kunden in der Herstellung<br />

nachhaltigerer Lebensmittelverpackungen durch Produkte<br />

unterstützen, deren Recyclingfähigkeit verbessert<br />

wurde und einen verringerten Materialeinsatz ermöglicht.<br />

Die Folien der Serie Wentopro PureForm zur Herstellung<br />

thermogeformter Verpackungen seien eine gut<br />

recycelbare und damit nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen<br />

PA/PE-Unterbahnen, so das Unternehmen.<br />

Sie schützen die verpackten Lebensmittel, garantieren<br />

deren Haltbarkeit und tragen damit zur Reduzierung von<br />

Food Waste bei. Darüber hinaus sind sie zum direkten Einfrieren<br />

geeignet. Die Produkte der Wentopro PureForm<br />

Range lassen sich in bis zu zehn Farben im Flexodruck<br />

bedrucken.<br />

Zwei Varianten der neuen Unterbahnen stehen zur Verfügung.<br />

In Kombination mit abgestimmten Deckelfolien<br />

von Wentus können daraus Verpackungen aus recyclingfähigen<br />

Bestandteilen produziert werden: Wentopro Pure-<br />

Form PE bietet zusammen mit der Deckelfolie Wentoplex<br />

Pure PE eine Polyethylen-Lösung. Die Polypropylen-Einstoffvariante<br />

lässt sich aus Wentopro PureForm PP in<br />

Kombination mit Wentoplex Pure PP zusammenstellen.<br />

In der PP-Version kann die Folie nach Unternehmensangaben<br />

zudem bis zu 15 Prozent dünner im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Lösungen ausgelegt werden.<br />

Nachhaltigkeit<br />

weitergedacht<br />

Das Wort „nachhaltig“ hat so viel mehr zu bieten als den geführten<br />

Diskurs vom angeblich bösen Kunststoff und gutem Papier. In der<br />

Verpackungsbranche wird häufig nur der Materialfaktor besprochen.<br />

Ist verständlich, weil er eben großen Einfluss auf das Problem des<br />

CO 2<br />

-Fußabdrucks hat.<br />

Nachhaltig ist es aber auch seine Arbeitsprozesse zu optimieren<br />

und das aus verschiedenen Gesichtspunkten:<br />

Es ist nachhaltig ökonomisch, wenn man in Kundenbindung investiert,<br />

anstelle sich nur auf Neukundengewinnung zu fokussieren. Das<br />

>><br />

ist z.B. über Botschaften auf und in einer Verpackung möglich.<br />

Es ist nachhaltig seine Beschaffung auf E-Procurement Lösungen<br />

umzustellen, weil durch den vollelektronischen Austausch von Bestellungen<br />

nicht nur bedrucktes Papier eingespart wird, sondern weil<br />

durch die digitale Datenerfassung benötige Materialmengen besser<br />

antizipiert und dadurch Bestellungen und Lieferungen zusammengefasst<br />

werden können.<br />

Es ist ebenfalls nachhaltig, wenn man Wert darauflegt, seine<br />

Packplätze arbeiterfreundlich einzurichten. Das reduziert sowohl<br />

die Durchlaufzeit, aber v.a. das Risiko von MSE-Erkrankungen und<br />

ist damit auf lange Sicht sowohl ökonomischer als auch sozialer. Es<br />

ist nachhaltig, wenn man die Ressource Mensch fair behandelt.<br />

„Wir von RAJA beraten unsere Kunden zu<br />

nachhaltigen Lösungen, bieten Lager- und<br />

Prozessaudits an, um gemeinsam mit unseren<br />

Kunden das Thema Nachhaltigkeit im<br />

Verpackungssektor umzusetzen.“<br />

Frank Langbein, Vertriebsleiter Großkundenentwicklung,<br />

RAJA Deutschland<br />

>> www.wentus.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

Softwarelösung für Produkte mit variablem Stückgewicht<br />

Verpackungsprozesse vereinfachen<br />

Für Verpackungsprozesse ist das Warenmanagement von Lebensmitteln häufig eine besondere Herausforderung.<br />

Vor allem Produkte, bei denen Preis und Gewicht variieren, benötigen ein spezielles Handling. Das muss nicht nur bei<br />

der Qualitätskontrolle, sondern auch bei der Kalkulation, Lagerhaltung und Verpackung beachtet werden. Die richtige<br />

Enterprise-Resource-Planning-(ERP)-Software kann dabei einen entscheidenden Unterschied machen.<br />

Bild: Deacom Bild: onemorebox/shutterstock<br />

26<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>


Steak, Wurst oder Käse – viele dieser Produkte werden für den<br />

Verkauf im Einzelhandel in kleinen Mengen abgepackt. Am<br />

Ende stehen auf jeder Ware ein individueller Preis und ein individuelles<br />

Gewicht. Solche Produkte werden als Catch-Weight-Artikel<br />

bezeichnet und stellen in der Produktion, Verpackung und Kommissionierung<br />

eine besondere Herausforderung dar. Um möglichen Problemen<br />

vorzubeugen und für optimale Produktionsabläufe, Bestandsund<br />

Finanzplanung sowie Produktqualität zu sorgen, braucht es eine<br />

ERP-Software, die auch speziell auf diese Catch-Weight-Artikel zugeschnitten<br />

ist.<br />

Warenlager muss genau erfasst werden<br />

Standardmäßig wird die Anzahl von Artikeln im Lager anhand ihrer<br />

Stückzahl bestimmt. Bei diesen Produkten mit variierendem Stückgewicht<br />

ist das jedoch nicht so einfach möglich. Daher müssen zwei parallele<br />

Mengeneinheiten verwendet werden: Stückzahl und Gewicht.<br />

Nur so kann genau beurteilt werden, wie viel Ware sich effektiv im<br />

Lager befindet. Dafür müssen das tatsächliche Gewicht der Verkaufseinheit<br />

(auch „Catch Weight“) und die Stückzahl als parallele Mengeneinheiten<br />

separat erfasst, weitergegeben und oft noch mit einer<br />

Produktionscharge verknüpft werden, um die Rückverfolgbarkeit des<br />

Produkts zu gewährleisten. Diese Verknüpfung mit Produktionscharge<br />

und -lot ist besonders in der Lebensmittelbranche unerlässlich, um<br />

durch die einfache Rückverfolgbarkeit schnelle Produktrückrufe zu<br />

ermöglichen und so die Sicherheit der Produkte zu optimieren.<br />

Das variable Gewicht pro Einheit zu erfassen, stellt für viele<br />

ERP-Systeme aber eine große Hürde dar, da sie nicht über die benötigten<br />

Datenbankstrukturen verfügen. Häufig müssen sie mithilfe<br />

von externer Software um die jeweiligen Funktionalitäten erweitert<br />

werden. Wenn jedoch täglich mehrere Tausend Artikel und somit<br />

auch Datensätze verarbeitet werden, kann die Verknüpfung zweier<br />

oder mehrerer Softwarelösungen zu Performanceproblemen führen.<br />

Ein passendes ERP, das native Catch-Weight-Funktionen bietet, ermöglicht<br />

es Herstellern, möglichst effizient die Anforderungen für<br />

Produkte mit variablem Gewicht zu verwalten – vom Warenein- bis<br />

zum Warenausgang. So kann der Verkauf von Waren in parallelen<br />

Mengeneinheiten vereinfacht und die genaue Wertermittlung sowie<br />

Preisgestaltung für gelagerte und verkaufte Waren gesichert werden.<br />

Verlässliche Qualitätskontrolle<br />

Auch der Abpackprozess lässt sich mithilfe der passenden Software<br />

effizienter gestalten. Herstellerunabhängig können Waagen durch<br />

das ERP-System direkt in die Produktionslinie integriert werden. Sie<br />

erfassen das Gewicht der Catch-Weight-Artikel und senden es an das<br />

ERP-System. Das reduziert zusätzliche manuelle Schritte und somit<br />

auch Fehlerquellen und vereinfacht den Prozess.<br />

Doch auch ohne integrierte Waagen kann die Catch-Weight-Funktionalität<br />

die Arbeit erleichtern: Nach dem manuellen Wiegen der<br />

Artikel werden die Daten ebenfalls in das ERP-System eingegeben.<br />

Dieses prüft, ob die registrierten Daten den zuvor durch das Unternehmen<br />

festgelegten Gewichtsspezifikationen für den jeweiligen<br />

Catch-Weight-Artikel entsprechen. Beispielsweise, ob sich das Stück<br />

Fleisch mit dem Zielgewicht von 500 Gramm noch in der vom Unternehmen<br />

vorgegebenen 15-Gramm-Gewichtsvarianz bewegt. Ist das<br />

nicht der Fall, gibt das ERP-System automatisch eine Warnung aus,<br />

und der Artikel wird aus der Produktionskette entfernt.<br />

Die Eingabe von spezifischen Toleranzwerten für jedes Produkt<br />

stellt jedoch nicht nur die genaue Wertermittlung, sondern auch eine<br />

verlässliche Qualitätskontrolle sicher. Es können sogar Gewichtsschwankungen<br />

eines Produkts über längere Zeit erfasst und kontrolliert<br />

werden. Wiederholtes Wiegen trägt so zur Qualitätskontrolle<br />

bei – beispielsweise bei Artikeln, die während ihrer Lagerung an<br />

Feuchtigkeit und somit auch an Gewicht verlieren. So kann überprüft<br />

werden, ob der erwartete Normgewichtsverlust über- oder unterschritten<br />

wurde. Auch hier werden die Gewichtswerte im ERP festgehalten<br />

und bei zu hoher Abweichung eine automatisierte Warnung<br />

ausgegeben. Die von der Norm abweichenden Produkte werden dann<br />

nicht für die Auslieferung freigegeben.<br />

Individuelle Etiketten automatisiert erstellen<br />

Verkaufseinheiten, die diesen Prozess durchlaufen haben, sind bereit<br />

für Verpackung und Versand. Anhand der im ERP-System erfassten<br />

Daten können Etiketten einfach automatisiert erstellt werden. Neben<br />

Angaben wie der Produktbezeichnung gibt das ERP-System auch das<br />

individuelle Catch Weight, die Chargen- und Lotnummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

an die Etikettierstation. Besonders wichtig:<br />

Auch der nach Gewicht variierende Preis wird vom ERP-System korrekt<br />

errechnet und automatisiert auf das Etikett gedruckt. Außerdem<br />

wird er im ERP hinterlegt und ermöglicht die einfache Nachverfolgung<br />

von Finanzen und Bestand.<br />

Die richtige Software hat so das Potenzial, einen hohen manuellen<br />

Aufwand, der zulasten des Personals geht, zu verringern. Gleichzeitig<br />

werden kostenträchtige Fehler und Ungenauigkeiten vermieden.<br />

Durch die automatisierte Erfassung der Daten entstehen keine Lücken<br />

in der Dokumentation, und jeder Artikel bleibt entsprechend den<br />

gesetzlichen Vorgaben einfach rückverfolgbar. Wichtig ist, dass all<br />

diese Funktionen den Produktionsprozess nicht unnötig verlängern<br />

oder Wartezeiten erzeugen. Einfachheit und Anwendungsfreundlichkeit<br />

sollten immer im Vordergrund stehen. Mit einer durchdachten<br />

und ganzheitlichen ERP-Lösung lässt sich das in der Praxis einfach<br />

umsetzen.<br />

Gastautor Scott Deakins, Deacom Business Unit Leader<br />

>> www.deacom.com<br />

Software solution for products with catch weight<br />

For <strong>packaging</strong> processes, the goods management of food products<br />

is often a special challenge – especially when price and weight vary.<br />

The individual handling must be considered not only in quality control,<br />

but also in warehousing and <strong>packaging</strong>. This requires an enterprise<br />

resource planning (ERP) software that is specifically tailored<br />

to catch-weight products.<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

27


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

Mittels FreshTag kann der Verbraucher auf einen<br />

Blick erkennen, ob das Produkt noch genießbar ist.<br />

(Bild: FreshTag)<br />

Biochemie macht es möglich<br />

Lebensmittelhaltbarkeit<br />

auf den ersten Blick<br />

Eine Lebensmittelverpackung, die über ein statisch abgedrucktes Verfallsdatum hinaus dynamisch die<br />

Frische des verpackten Produkts anzeigen kann – daran arbeitet Rui Xu, die mit FreshTag eben<br />

eine solche Kennzeichnung am Londoner Royal College of Art erforscht hat.<br />

Das Forschungsergebnis der RCA-Alumna<br />

ist FreshTag (auf Deutsch etwas<br />

sperriger: Frischheitsmarker), ein pHsensitiver<br />

Stoff, der auf biochemische und<br />

mikrobiologische Veränderungen im Lebensmittel<br />

reagiert und diese in für den Verbraucher<br />

einfach zu erkennenden Farben optisch<br />

anzeigt. Dabei kann FreshTag mit Biofilm,<br />

Tinte oder auch Etiketten verwendet werden,<br />

ganz wie es die Anwendung erfordert.<br />

Mit dieser Erfindung begegnet Xu dem<br />

Problem, dass herkömmliche Verfallsdaten<br />

häufig zu kurz greifen. Gerade bei Produkten<br />

wie frischem Fleisch oder frischem<br />

Fisch hänge die tatsächliche Haltbarkeit von<br />

für den Konsumenten nicht immer einsehbaren<br />

Faktoren ab: Lagerung, Verpackung<br />

und letztlich auch der individuellen Qualität<br />

des Produktes. Dazu kommt der Umgang im<br />

Konsumenten-Haushalt: Wird das Produkt<br />

im Kühlschrank aufbewahrt oder in der Tiefkühltruhe?<br />

Wie lange bleibt es vor finalem<br />

Verbrauch geöffnet? All diese Faktoren haben<br />

einen Einfluss auf die tatsächliche Haltbarkeit.<br />

Unnötige Lebensmittelentsorgung<br />

ist klimaschädlich<br />

Dementsprechend sei es nicht ungewöhnlich,<br />

dass Konsumenten Lebensmittel entsorgen,<br />

bei denen sie sich trotz aufgedrucktem Datum<br />

nicht bezüglich der Haltbarkeit sicher<br />

sein können. Auch, wenn diese vielleicht<br />

noch gut sind. Umgekehrt kann ein solches<br />

Lebensmittel natürlich auch über das angegebene<br />

Verfallsdatum hinaus genießbar sein.<br />

In jedem Fall geschieht auf diese Weise<br />

eine Menge Lebensmittelverschwendung, die<br />

vermeidbar wäre. Die weltweite Fleisch- und<br />

Fischindustrie macht ohnehin schon einen<br />

großen Faktor beim Treibhausgasausstoß in<br />

Form von CO 2<br />

und Methan aus, sodass jede<br />

Form der Verschwendungsvermeidung auf<br />

die globalen Klimaziele einzahlen würde.<br />

FreshTag ist eine Möglichkeit, wie man die<br />

Branche dorthin bewegen könnte.<br />

Kombination von<br />

Lebensmittelwissenschaft und Design<br />

„Die Verschwendung von Lebensmitteln ist<br />

eine große Herausforderung für die moderne<br />

Gesellschaft, die nicht nur zu wirtschaftlicher<br />

Ungleichheit, sondern auch zu schwerwiegenden<br />

ökologischen Folgen führt. Es liegt in der<br />

Verantwortung der neuen Generation von<br />

Talenten, innovative Technologien zu entwickeln<br />

und die Öffentlichkeit aufzuklären. Nur<br />

wenn wir zusammenarbeiten, kann dieses<br />

gemeinsame Problem, dem die gesamte Gesellschaft<br />

gegenübersteht, gelöst werden“,<br />

so Entwicklerin Xu. „Mit der Überzeugung,<br />

meine persönlichen Fähigkeiten im Bereich<br />

Design zu nutzen und sie in Produktivität<br />

umzuwandeln, beschloss ich, die Stärken von<br />

Lebensmittelwissenschaft und Design zu<br />

kombinieren, indem ich FreshTag gründete,<br />

das von InnovationRCA, Innovate UK und dem<br />

Prince's Trust finanziert wurde.“<br />

FreshTag hat bereits drei verschiedene Produkte<br />

für die vorgelagerte Herstellungskette<br />

von Verpackungen und Etiketten fertiggestellt.<br />

Die Technologie hat bereits Interessenten<br />

in Form einiger Verpackungsfirmen<br />

aus dem Vereinigten Königreich, der EU und<br />

den USA. Derzeit ist Xu auf der Suche nach<br />

Partnern aus der Industrie, die an der Entwicklung<br />

mitwirken und dabei helfen, mehr<br />

Einzelhandelsmöglichkeiten für Versuche zu<br />

erreichen.<br />

>> www.rca.ac.uk/business/innovationrca/<br />

start-companies/freshtag<br />

FreshTag<br />

Food <strong>packaging</strong> that can dynamically indicate<br />

the freshness of the packaged product<br />

beyond a statically printed expiry date<br />

– that's what Rui Xu is working on, who researched<br />

just such a label with FreshTag at<br />

London's Royal College of Art.<br />

28 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>


Außen immer Glas – Innen etwas ganz Besonderes<br />

Auf die Synergien kommt es an<br />

Mit der begehrten Trophäe „Produktinnovation in Glas“ prämiert das Aktionsforum Glasverpackung<br />

überzeugende Produkte aus der Getränke- und Lebensmittelbranche, die stimmig in Glas verpackt sind. Bereits<br />

um achten Mal wurden Gewinner und Publikumsliebling mit einem gläsernen Möbiusband geehrt.<br />

Wir stellen Ihnen die diesjährigen Nominierten und Gewinner vor.<br />

Die Auszeichnung ist unterteilt in die Kategorien „kleine Unternehmen“<br />

mit bis zu 50 Mitarbeitern, „mittlere und große Unternehmen“<br />

mit über 50 Mitarbeitern und den „Publikumsliebling“.<br />

Die Beurteilung und Nominierung der Produkte erfolgte durch eine<br />

unabhängige Expertenjury. Sie bewertete die Einreichungen anhand<br />

verschiedener Kriterien, wie Verpackung und Design, Nachhaltigkeit,<br />

Zielgruppe und Marketingstrategie oder erstmals (so) in Glas verpackt,<br />

und kürte auch die Gewinner. Einzelne Produkte überzeugten<br />

gleich bei mehreren Bewertungskriterien, andere erfüllten vielleicht<br />

nur eines der Kriterien sehr gut, beispielsweise wenn es neu ist, dieses<br />

Produkt in Glas zu verpacken. Eine Voraussetzung war der Zeitraum<br />

der Markteinführung: zwischen dem 1. Juni 2020 und dem 30. April<br />

<strong>2021</strong>.<br />

Die Preisverleihung fand in diesem Jahr am 18. November wieder<br />

als Präsenzveranstaltung im Rahmen des „Trendtag Glas“ in München<br />

statt. Den Gewinner der Kategorie „Publikumsliebling“ wählten die<br />

Teilnehmer vor Ort im Paulaner am Nockerberg und per Abstimmung<br />

im Livestream während der Veranstaltung.<br />

>> www.glasaktuell.de<br />

Gewinner Publikumsliebling<br />

Kaffeebohnen in der Milchflasche<br />

Bild: Cofi-Loco<br />

Mit ihrem Cofi-Loco, nominiert in der Rubrik „kleine Unternehmen“, bringt die Cofi & Co GmbH & Co. KG ein neues Verpackungskonzept<br />

ins Kaffeeregal und wird zum Gewinner „Publikumsliebling <strong>2021</strong>“. Eine Glasflasche in Form einer Mehrweg-Milchflasche für Kaffeebohnen<br />

zu nutzen, ist bisher einzigartig und innovativ. In Cofi-Loco vereint sich die Emotionalität des Kaffeegenusses mit einer nachhaltigen<br />

Funktionalität. Die Glasverpackung in Verbindung mit dem speziellen Aromadeckel bewahrt das Aroma der gerösteten Bohnen ideal. Das<br />

pure Design des Etiketts passt genau zum Nachhaltigkeits- und Biogedanken des Unternehmens. Die Idee hat das Publikum überzeugt.<br />

>> shop.cofiloco.de<br />

>><br />

09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 29


Cocktales in a Bottle<br />

Durch ein schlüssiges Gesamtkonzept bricht die C&L Mixology GmbH mit ihrer Cocktale-Range das Klassische auf und<br />

entwickelt ein außergewöhnliches Premiumprodukt. Die individuelle Flaschenform des Gewinners bei den „kleinen Unternehmen“<br />

ist dem Design einer Parfümflasche nachempfunden und bietet eine harmonische Verpackung für die verschiedenen<br />

trinkfertigen Bottled Cocktails. Zusätzlich nutzt das Unternehmen die Glasverpackung als Storyteller und kreiert<br />

individuelle Genussmomente: durch einen QR-Code auf der Flasche, der die passende Musik zu jedem Cocktail einspielt.<br />

Bilder: www.marcthuerbach.de<br />

>> www.cocktale.de<br />

Die Gewinner<br />

Hitchcock Juice Collection<br />

Sowohl durch den Inhalt als auch durch die Verpackung strahlt die „Hitchcock<br />

Juice Collection“ der Hitchcock GmbH Hochwertigkeit und Qualitätsbewusstsein<br />

aus und ist damit der Gewinner in der Kategorie der<br />

mittleren und großen Unternehmen. Das Unternehmen setzt die ikonische<br />

und unverwechselbare Flaschenform als Markenzeichen mit den<br />

neuen Trinksäften bewusst fort, interpretiert sie aber durch ein weiterentwickeltes<br />

Design in Form einer größeren und blauen Glasflasche neu.<br />

Die schlichte Etikettengestaltung mit der Frucht als Symbol knüpft daran<br />

an und vollendet die durchdachte Produktinnovation.<br />

>> www.hitchcock.de<br />

Bilder: www.marcthuerbach.de<br />

30


VERPACKEN VON LEBENSMITTELN UND SÜSSWAREN<br />

Geistreiche Gestaltung<br />

Die Geiste „Deutsches Herbstlaub“ und „Sizilianische Mandarine“ der DSM Deutsche Spirituosen<br />

Manufaktur GmbH (nominiert bei den kleinen Unternehmen) zeugen von Einfallsreichtum im Produktsegment<br />

der Brände und Geiste. Nicht nur der Inhalt mit Destillaten aus Laub und Mandarinenschalen,<br />

sondern auch die elegante und hochwertig gestaltete Glasverpackung unterstreichen die<br />

Qualität der Produkte. Ein Naturkorken mit metallischem Pin auf der schlanken Apothekerflasche<br />

sowie Details auf dem Etikett runden das Design ab.<br />

>> www.d-s-m.com<br />

Die Nominierten<br />

Bild: Kaltenburger Kellerei Bild: Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft Bilder: DSM Deutsche Spirituosen Manufaktur<br />

Klare Ansage<br />

Mit dem „Berentzen Burgmannshof Korn“ (nominiert bei den mittleren<br />

und großen Unternehmen) gelingt es der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft,<br />

das etwas angestaubte Image des Korns aufzulockern. Die<br />

Flaschenform, das elegante Etikett mit leicht kupferfarbener Schrift<br />

sowie die goldgelbe Farbe des Korns sorgen dafür, dass das Produkt<br />

sich von anderen in seiner Kategorie abhebt. Das Unternehmen bricht<br />

mit dem Burgmannshof Korn aus traditionellen Normen aus und schafft<br />

es durch ein Zusammenspiel von Inhalt und Verpackung, diesen Korn als<br />

hochwertige Spirituose zu positionieren.<br />

>> www.berentzenshop.de<br />

Leichte Alternative<br />

Mit dem InFusion Fruity Hard<br />

Selters (nominiert bei den mittleren<br />

und großen Unternehmen)<br />

erschließt die Kaltenburger<br />

Kellerei GmbH & Co. KG ein<br />

neues Getränkesegment. Das<br />

Unternehmen greift den Hard-<br />

Seltzer-Trend auf und bietet<br />

mit Infusion eine leichtere Alternative<br />

zu Wein, Cocktails &<br />

Co. mit einem individuellen Flaschendesign.<br />

Die leicht kantige,<br />

transparente Glasflasche trägt<br />

die Farben der verschiedenen<br />

Sorten nach außen und lädt zum<br />

Verkosten ein. Abgerundet wird<br />

das stimmige Design durch den<br />

farblich passenden Deckel und<br />

das individuelle, detailverliebte<br />

Etikett.<br />

>> www. katlenburger.de<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

31


Schubert for future<br />

WEGBEREITER BEI NACHHALTIGKEIT<br />

Schubert ist nicht nur Markt- und Inno va tionsführer, sondern auch ein echter Pionier in<br />

Sachen Nachhaltigkeit. Und das nicht nur in der eigenen Unter nehmensgruppe, wo man sich<br />

schon lange den 17 UNESCO-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung verpflichtet hat.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit nutzt Schubert bereits seit vielen Jahren, um seinen Kunden<br />

im hart umkämpften Konsumgütermarkt Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Zum Beispiel<br />

mit der Entwicklung von nachhaltigen Verpackungen und Maschinen, die umweltschonende<br />

Materialien verarbeiten können.<br />

3D-Druck: Weniger Weg ist das Ziel<br />

Mit der Schubert PARTBOX können Kunden auf der ganzen Welt<br />

3D-Formatteile on demand direkt vor Ort ausdrucken. Das spart<br />

jede Menge Transportkilometer – und dadurch bis zu 89 % CO 2<br />

im Vergleich zu gelieferten Teilen.<br />

Nachhaltigkeit, die sich auszahlt<br />

Nachhaltige Verpackungen als Wettbewerbsvorteil: Schubert-Consulting<br />

unterstützt Kunden aller Branchen bei der Entwicklung und<br />

Optimierung nachhaltiger Verpackungen und Prozesse – von der Wahl<br />

der passenden Materialien über die Umsetzung auf entsprechenden<br />

Maschinen bis hin zur Gestaltung einer nachhaltigen Supply Chain.<br />

Lang lebe die Nachhaltigkeit<br />

Die Speedline war eine der ersten Pralinenpackstraßen von<br />

Schubert und ist nach über 30 Jahren noch immer in Betrieb.<br />

Eine gute Investition für den Kunden und ein gutes Beispiel<br />

für Ressourcenschonung made by Schubert.<br />

1988–2020<br />

-EINSPARUNG<br />

CO 2<br />

DIE BISLANG LÄNGSTE NUTZUNGSDAUER<br />

EINER SCHUBERT-PRALINENPACKSTRASSE<br />

MASCHINE<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

MATERIAL<br />

Schubert<br />

Consulting<br />

ORGANISATION + PROZESSE<br />

Schnittstellen<br />

Materialfluss<br />

Fabriklayout<br />

Sicherheit<br />

Digitalisierung<br />

Automation<br />

Vermeiden statt verschwenden<br />

Dank modernster Fertigungstechnologien und<br />

präzise geplanter Produktionsprozesse nimmt<br />

der Ausschuss bei Schubert seit Jahren<br />

kontinuierlich ab.<br />

MEHR<br />

500<br />

ALS<br />

TONNEN<br />

AUSSCHUSSWARE<br />

WERDEN JÄHRLICH VERMIEDEN


Nachhaltigkeit, die für Nachfrage sorgt<br />

Schubert-Maschinen sind langlebig und daher weltweit gefragt. Hinzu<br />

kommen immer neue Innovationen, die für mehr Effizienz sorgen. Das<br />

Ergebnis: ein Umsatzwachstum, das seit Jahren über dem Branchendurchschnitt<br />

liegt.<br />

20<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

8,0<br />

0,8<br />

2016<br />

5,4<br />

5,0<br />

8,0 9,0<br />

2,8<br />

–1,7<br />

2017 2018 2019<br />

Quellen: Schubert, VDMA<br />

Nicht in Quartalen denken, sondern in Generationen<br />

Als Familienunternehmen denkt Schubert von Natur aus nachhaltig –<br />

aktuell mit drei Generationen in einem Betrieb: Gerhard Schubert,<br />

die Söhne Gerald und Ralf sowie die Enkel Johannes und Peter.<br />

3<br />

Familienunternehmen<br />

in dritter Generation<br />

Umsatzplus Schubert GmbH<br />

Maschinen- und Anlagenbau Deutschland<br />

Schubert wächst – und verbraucht durch die Konzentration am Standort<br />

Crailsheim dabei so wenig Fläche wie möglich. Wussten Sie schon, dass<br />

50 % der Büros und Hallenflächen bei Schubert über Geothermie beheizt<br />

und klimatisiert werden?<br />

WLZ (Warenlogistikzentrum)<br />

fertiggestellt 2002<br />

Halle 2 fertiggestellt<br />

in 2 Bauabschnitten<br />

1996 und 2008<br />

Casino (Kantine)<br />

fertiggestellt 1994<br />

Halle 1 Süd fertiggestellt<br />

in 7 Bauabschnitten<br />

1972–1990<br />

Nachwachsende Verpackungen: Karton statt Folie<br />

Schubert unterstützt die Abkehr von nicht nachhaltigen Kunststoffverpackungen.<br />

Der Umstieg auf Karton bietet sich in vielen Fällen<br />

auch auf bestehenden Maschinen an. So kann die Verpackung durch<br />

gute Bedruckbarkeit des Kartons sogar einen optischen Mehrwert<br />

leisten.<br />

In Planung<br />

Verwaltungsgebäude<br />

fertiggestellt 2006<br />

Köpfchen statt Kilometer<br />

Clevere Verpackungslösungen von Schubert können nicht nur<br />

Verpackungs material, sondern auch Platz beim Transport sparen.<br />

Die gleiche Menge kann so mit weniger Fahrten bewegt werden –<br />

und mit deutlicher weniger CO 2 -Verbrauch.<br />

MATERIALEINSPARUNG<br />

− 28%<br />

Halle 1 Nord<br />

fertiggestellt 2015<br />

306<br />

TONNEN<br />

KUNSTSTOFF-EINSPARUNG<br />

IM JAHR<br />

Zahlen aus einem erfolgten Auftrag<br />

Zahlen aus einem erfolgten Auftrag<br />

Jahr<br />

2000<br />

Mit kleineren Verpackungen und platz sparend<br />

gepackten Produkten können mehr Waren<br />

auf einer Palette transportiert werden und<br />

die Lieferketten werden effizienter.<br />

Jahr<br />

2020<br />

100 LKWS<br />

WENIGER PRO JAHR<br />

www.schubert.group/de/nachhaltigkeit.html


Dr. Thorsten Leopold, Director<br />

Global Packaging Innovation<br />

Home Care bei Henkel<br />

(Bilder: Henkel)<br />

Dr. Thorsten Leopold<br />

im Interview<br />

Nachhaltige Verpackungen bei Henkel<br />

Drei Zahlen – Große Ziele<br />

Kompakte Waschmittelstücke in einer Papierverpackung, Nachfüllstationen für Geschirrspülmittel oder Glasreiniger<br />

in der rPET-Flasche. Im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> TV Talk fragten wir bei großen und kleinen Unternehmen nach, wie sie die<br />

gegenwärtigen Herausforderungen an Verpackung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft meistern.<br />

Dieses Mal bei Henkel in Düsseldorf.<br />

Henkel hat im vergangenen Jahr fast<br />

700 Millionen Flaschen aus 100 Prozent<br />

recyceltem Kunststoff für seine Wasch- und<br />

Reinigungsmittel in Europa auf den Markt<br />

gebracht – in diesem Jahr sollen es weit<br />

mehr als eine Milliarde sein.<br />

Rechts: Nachfüllstation Love Nature bei dm<br />

34 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de


PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk<br />

Unser Ziel ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft,<br />

und dazu haben wir uns eine Hundred-Fifty-Zero-Strategie auferlegt,<br />

die bis 2025 ganz klare Ziele verfolgt.<br />

Als international tätiger Konsumgüterhersteller muss das Unternehmen<br />

weltweit reagieren. Auf Herausforderungen, Regeln<br />

und Verfügbarkeiten. Dr. Thorsten Leopold ist als Director<br />

Global Packaging Innovation Home Care bei Henkel für die globale<br />

Verpackungsentwicklung aller Reinigungsmittel (zum Beispiel Pril,<br />

Somat, Sidolin oder Bref) zuständig. Ein Gespräch über Nachhaltigkeit,<br />

Lösungen und Erfüllung im Beruf.<br />

Herr Dr. Leopold, drei Zahlen sind für Sie besonders wichtig: Die 100,<br />

die 50 und die 0. Was hat es damit auf sich?<br />

Unser Ziel ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft, und dazu haben<br />

wir uns eine Hundred-Fifty-Zero-Strategie auferlegt, die bis 2025<br />

ganz klare Ziele verfolgt. Die 100 stehen dafür, dass alle unsere Verpackungen<br />

weltweit recyclingfähig oder wiederverwendbar werden<br />

sollen – hier sind wir schon auf einem sehr guten Weg, denn ungefähr<br />

90 Prozent dieses Ziels sind bereits erreicht. Die 50 Prozent stehen<br />

dafür, dass wir neue Kunststoffe aus fossilen Quellen reduzieren wollen,<br />

indem wir zum Beispiel Rezyklat einsetzen. Eine andere Möglichkeit,<br />

dieses 50-Prozent-Ziel zu erreichen, ist,, Kunststoff insgesamt<br />

zu reduzieren und Lösungen anzubieten, bei denen wir Kunststoff mit<br />

anderem Verpackungsmaterial, wie Papier, substituieren. Und wir<br />

experimentieren auch mit biobasierten Kunststoffen. Das Zero-Ziel<br />

steht dafür, dass wir dazu beitragen wollen, den Eintritt von Abfällen<br />

in die Umwelt zu vermeiden. Unsere größte und wichtigste Initiative<br />

ist hier die Kooperation mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank,<br />

mit dem wir in Ländern zusammenarbeiten, in denen es keine Recycling-Infrastruktur<br />

für Plastik gibt.<br />

Wenn wir über nachhaltige Verpackungen bei Henkel sprechen, welche<br />

sind da schon im Einsatz, und woran arbeiten Sie?<br />

Wir haben bei Henkel ein sehr breites Verpackungsportfolio. Ich<br />

glaube, es gibt keinen Verpackungstyp, den wir nicht haben. Das Gros<br />

unserer Verpackungen besteht vor allem aus Papier und Kunststoff.<br />

Je nachdem, welches Produkt wir in den Markt bringen, wählen wir<br />

natürlich immer das optimale Verpackungsmaterial aus. Für flüssige<br />

Produkte, die wir vorrangig verkaufen, ist vor allem Kunststoff eine<br />

sehr effiziente Verpackung. Und wenn wir Kunststoffverpackungen<br />

richtig designen, dann ist es auch in vielen Fällen die nachhaltigste<br />

Verpackung im Vergleich zu den anderen Verpackungsmaterialien.<br />

Und damit sind wir schon beim wichtigen Thema Kreislaufwirtschaft.<br />

Daran sind viele Player beteiligt. Längst nicht nur Sie als Hersteller.<br />

Wie gut fühlen Sie sich unterstützt, und läuft die Zusammenarbeit<br />

bereits so, wie Sie sich das wünschen?<br />

Die gesamte Branche versteht immer mehr, dass in einer Kreislaufwirtschaft<br />

alle zusammenarbeiten müssenEs gibt schon viele Fo-<br />

>><br />

09 | <strong>2021</strong><br />

35


PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> Talk<br />

ren und viel Austausch, und das<br />

Verständnis für die Herausforderungen<br />

und Bedürfnisse entlang<br />

der ganzen Wertschöpfungskette<br />

wächst. In Deutschland sind wir<br />

zum Beispiel sehr engagiert im<br />

Forum Rezyklat, das von dm initiiert<br />

wurde und in dem Henkel<br />

auch Gründungsmitglied war. Dort<br />

kommen Unternehmen entlang<br />

der ganzen Wertschöpfungskette<br />

zusammen, um sich zu Themen wie<br />

Kreislaufwirtschaft und Förderung<br />

von Rezyklat auszutauschen..<br />

Über die letzten Jahre konnten wir<br />

einen deutlichen Fortschritt bei allen<br />

Marktteilnehmern sehen.<br />

Und doch gibt es ja die ganz praktischen Fragen der Marktteilnehmer.<br />

Ein Unternehmen wie Ihres, das Unmengen an Verpackung benötigt,<br />

braucht, wenn es um Nachhaltigkeit geht, auch Unmengen an<br />

Rezyklat. Wie sehen Sie die Situation gerade?<br />

Das ist ein sehr diverses Bild. Es gibt sowohl Unterschiede beim<br />

Material als auch bei der regionalen Verfügbarkeit. Ich gebe Ihnen<br />

ein Beispiel: In Europa ist PET ein Material, das wahrscheinlich am<br />

weitesten ist in der Kreislaufführung, natürlich gefördert durch den<br />

Getränkebereich.. Bei unseren Wasch- und Reinigungsmitteln in Europa<br />

sind schon fast alle PET-Flaschen auf 100 Prozent Rezyklat umgestellt.<br />

Allein im letzten Jahr hat Henkel die 700-millionste Flasche<br />

Nachhaltigkeit bei Henkel<br />

Im Rahmen seiner umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie<br />

verfolgt Henkel ehrgeizige Ziele. Im Mittelpunkt steht, mehr<br />

Wert für Kunden, Verbraucher, Nachbarn sowie Unternehmen<br />

zu schaffen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu<br />

reduzieren. Das Unternehmen hat das Ziel, den Wert der Geschäftstätigkeit<br />

im Verhältnis zum ökologischen Fußabdruck<br />

seiner Produkte und Dienstleistungen bis 2030 zu verdreifachen.<br />

Daher arbeitet Henkel kontinuierlich daran, nachhaltige<br />

Produkte und Lösungen zu entwickeln. Die jährlichen<br />

ökologischen, gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen<br />

veröffentlicht Henkel bereits seit 1992 in seinem<br />

Nachhaltigkeitsbericht.<br />

aus 100 Prozent Rezyklat auf den<br />

Markt gebracht. In diesem Jahr werden<br />

es definitiv mehr als eine Milliarde<br />

Flaschen sein. Das zeigt sehr<br />

deutlich, wie viel sich bewegt hat.<br />

Aber wir müssen diesen Erfolg auch<br />

in anderen Bereichen fortführen.<br />

Und wenn wir ins nichteuropäische<br />

Ausland gucken. Tut sich da vielleicht<br />

auch etwas, wovon wir hier<br />

lernen können?<br />

Ja, definitiv. Nehmen wir als Beispiel<br />

Nordamerika. Dort ist vor allem das<br />

HDPE-Recycling schon deutlich<br />

fortgeschrittener. Und dort setzen<br />

wir bereits sehr viel HDPE-Rezyklat<br />

in unseren Verpackungen ein. Ich würde mir wünschen, dass andere<br />

Regionen von diesen Erfolgen lernen und die Erfolgsfaktoren auch<br />

übernehmen würden.<br />

Ein großes Thema für alle sind natürlich Regularien und Gesetze. Was<br />

muss sich da gerade in Bezug auf Kreislaufwirtschaft Ihrer Meinung<br />

nach tun?<br />

Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass die Gesetzgebung auch einen<br />

großen Hebel und Impact hat. Und da gibt es viele Themen, über die<br />

man sprechen sollte. Zum Beispiel die Kunststoffsteuer, die auch in<br />

einigen Staaten in Europa eingeführt wird. Generell begrüßen wir alles,<br />

was eine Kreislaufwirtschaft fördert. Das eingenommene Geld<br />

muss natürlich dann auch wieder einer Kreislaufwirtschaft zugeführt<br />

werden.<br />

Ein anderes Thema, was für Henkel eine große Herausforderung<br />

ist, ist die Heterogenität der unterschiedlichen Märkte. In fast jedem<br />

Land gibt es unterschiedliche Systeme, wie Kunststoffverpackungen<br />

gesammelt werden, oder unterschiedliche Kriterien, wie Recyclingfähigkeit<br />

definiert ist. Das müssen wir schnellstens lösen, denn wir<br />

entwickeln als Konsumgüterunternehmen nicht Verpackung für einzelne<br />

Länder, sondern für Regionen. Es würde der gesamten Industrie<br />

helfen, wenn wir einheitliche Definitionen und Regeln hätten, die beispielsweise<br />

für die gesamte Region Europa gelten würden. Das würde<br />

die Kreislaufwirtschaft sehr beflügeln.<br />

Henkel unterstützt laufende Projekte der Plastic Bank in Haiti,<br />

auf den Philippinen und in Indonesien und trägt maßgeblich zum Aufbau<br />

einer Infrastruktur von mehr als 400 Plastiksammelstellen<br />

in Ägypten bei.<br />

Ohne Kunststoff wird es nicht gehen. Das bereden wir an dieser und<br />

anderer Stelle immer wieder. Aber wie sieht es mit anderen Materialien<br />

aus, zum Beispiel Papier? Ist das ein „Nice to have“ und gut<br />

fürs Image oder eine ernst zu nehmende Alternative für die Zukunft?<br />

Papier ist ein sehr interessantes Material, denn es ist erneuerbar<br />

und wird von den Konsumenten auch sehr gut angenommen. Außerdem<br />

gibt es in vielen Ländern schon Sammelsysteme und eine Recycling-Infrastruktur.<br />

Deswegen schaut natürlich die gesamte Industrie<br />

darauf, für welche Fälle man Papier am besten einsetzen kann. Das ist<br />

ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird. Für flüssige Produkte ist<br />

eine Papierverpackung natürlich nicht so geeignet und müsste durch<br />

weitere Sperrbarrieren ausgerüstet werden.<br />

36 09 | <strong>2021</strong>


BARRIER<br />

In Zusammenarbeit mit seinem Partner Ampacet hat Henkel<br />

eine innovative Lösung für schwarze Plastikverpackungen,<br />

die vollständig recycelbar sind, entwickelt.<br />

INTEGRIERTE<br />

SCHUTZBARRIERE:<br />

DER NEUE<br />

S-LINER BARRIER<br />

Aber wann immer für unsere Produkte möglich, setzen wir natürlich<br />

Papierverpackung ein.<br />

In einigen europäischen Ländern sind zum Beispiel die neuen Persil<br />

Eco Power Bars in den Markt gekommen. Das sind kleine, hochkonzentrierte<br />

Pulvertabletten, die nicht mehr in einer Kunststoffverpackung<br />

verpackt werden müssen, sondern in einer Papierverpackung. Prinzipiell<br />

muss man sich das Produkt immer ganzheitlich anschauen und<br />

dann entscheiden, wie ist es am nachhaltigsten verpackt werden kann.<br />

Diese Diskussion müssen und werden wir immer führen.<br />

Refill ist eine weitere Lösung, auf die Sie und andere Hersteller setzen.<br />

Es gibt bereits Produkte wie Sidolin-Glasreiniger in Nachfüllbeuteln<br />

aus flexiblen Materialien. Welche Rolle spielen Refill-Stationen<br />

im Handel für Sie?<br />

Refill-Stationen sind für uns auch eine sehr interessante Option. Für<br />

unsere Marke Love Nature haben wir bei vielen großen Retail-Partnern<br />

in Deutschland Refill-Stationen installiert, an denen Endverbraucher<br />

die Möglichkeit haben, die leeren Verpackungen ihrer Handgeschirrspülmittel<br />

oder Waschmittel gereinigt zurückzubringen und an<br />

diesen Stationen nachzufüllen. Hier ist es nun unsere Aufgabe zu beobachten,<br />

wie der Konsument das Angebot annimmt, um das Konzept<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Es tut sich also viel auf dem Markt. Da schrecken nicht wenige in der<br />

Branche vor den immensen Herausforderungen zurück. Wie sehen<br />

Sie Ihre Aufgabe? Eher als schwierigen oder sehr spannenden Job in<br />

diesen Zeiten?<br />

Es ist ein sehr erfüllender Job. Natürlich haben wir viele Herausforderungen,<br />

aber auch viele Opportunitäten. Und es gibt nichts Erfüllenderes,<br />

als am Samstag einkaufen zu gehen und im Markt seine Marken<br />

zu sehen, deren Verpackungen wir in Sachen Nachhaltigkeit deutlich<br />

optimieren konnten. Das ist dann ein Lohn für die Arbeit meines Teams<br />

und aller Kollegen, die dazu beitragen. Es ist ja nicht nur die Verpackungsentwicklung<br />

daran beteiligt, sondern auch die Einkäufer, der<br />

Bereich Marketing, die Produktion, der Bereich Supply Chain und weitere.<br />

Alle arbeiten zusammen an diesem Ziel. Das ist ein super Gefühl,<br />

und das treibt mich an!<br />

FÜR EINEN WIRKUNGSVOLLEN<br />

SCHUTZ VOR PERMEATION NACH<br />

INNEN UND NACH AUSSEN.<br />

BARRIERE- UND SCHUTZFUNK-<br />

TION MITTELS FOLIENTECHNIK<br />

FLEXIBEL AN VERSCHIEDENE<br />

ANFORDERUNGEN ANPASSBAR.<br />

Dann behalten Sie diesen Antrieb. Herr Dr. Leopold, haben Sie vielen<br />

Dank für dieses Gespräch!<br />

Das ausführliche Interview als Video finden Sie auf www.<strong>packaging</strong><strong>journal</strong>.tv<br />

>> www.henkel.de<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

SAIER Verpackungstechnik<br />

Reutiner Straße 7<br />

D-72275 Alpirsbach<br />

Telefon: +49 7444 611 210<br />

E-Mail: info@saier-web.de<br />

Website: www.saier-web.de


PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Digitales Wasserzeichen für effektive Sortierprozesse<br />

HolyGrail 2.0 und der<br />

digitale Recyclingpass<br />

Hochwertiges Recycling ist das A und O für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Die Initiative HolyGrail 2.0<br />

testet jetzt, wie der unsichtbare Digital Watermark Code zur effektiven Sortierung von Verpackungsmüll beitragen<br />

kann. Mehr als 120 Unternehmen und Organisationen aus der gesamten Wertschöpfungskette<br />

der Verpackungsindustrie unterstützen das Projekt.<br />

Content Partner<br />

<strong>packaging</strong><br />

<strong>journal</strong><br />

<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> ist Content Partner der interpack 2023.<br />

Einige unserer Beiträge für das Online-Magazin TIGHTLY<br />

PACKED lesen Sie künftig auch hier im Heft.<br />

Der erste Prototyp zur Erfassung des<br />

DW-Codes wird jetzt in Kopenhagen getestet.<br />

(Bild: AIM)


Digitale Wasserzeichen verstecken sich unsichtbar für das menschliche Auge im<br />

Farbdruck von Verpackungen und funktionieren wie ein Barcode. (Bild: Mondi)<br />

Kann eine neue digitale Technologie zur besseren Sortierung von<br />

Verpackungen und damit zu einem hochwertigeren Recycling beitragen<br />

und so die Kreislaufwirtschaft vorantreiben? Die Initiative<br />

HolyGrail 2.0 ist angetreten, genau das zu untersuchen. Herzstück<br />

des Projekts sind digitale Wasserzeichen, die sich unsichtbar für das<br />

menschliche Auge im Farbdruck von Verpackungen verstecken können<br />

und wie ein Barcode funktionieren. Das US-amerikanische Unternehmen<br />

Digimarc hat diesen sogenannten Digital Watermark Code entwickelt,<br />

der per Software einfach in vorhandene Druckdateien integriert<br />

wird, sodass keine speziellen Farben oder Druckverfahren nötig sind.<br />

Die unsichtbaren Codes haben die Größe einer Briefmarke und<br />

können die gesamte Verpackungsoberfläche bedecken, ohne das<br />

eigentliche Verpackungsdesign zu stören. In der Abfallsortieranlage<br />

erfassen dann hochauflösende Kameras den Code. Anhand der ausgelesenen<br />

Informationen kann die Anlage den Verpackungsabfall effektiver<br />

als bisher in entsprechende Materialströme trennen.<br />

Entstanden ist HolyGrail 2.0 aus dem Pionierprojekt HolyGrail, das<br />

von 2016 bis 2019 von der Ellen MacArthur Foundation gefördert<br />

wurde. Damals wurden entlang der Verpackungswertschöpfungskette<br />

verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Recyclings untersucht.<br />

Die digitalen Wasserzeichen hatten sich als vielversprechende Technologie<br />

erwiesen. Daran knüpfte der europäische Markenverband AIM<br />

mit der Initiative HolyGrail 2.0 an, der sich mittlerweile über 120 internationale<br />

Unternehmen und Organisationen angeschlossen haben.<br />

Zweite Testphase mit 125.000 Verpackungen<br />

Im September ist in Kopenhagen die nächste Phase in der Erprobung<br />

digitaler Wasserzeichen für die intelligente Sortierung von Verpackungsabfällen<br />

an den Start gegangen. Zuvor hatten die beiden<br />

Maschinenhersteller Pellenc ST und Tomra zusammen mit Digimarc<br />

Zusatzmodule für ihre Sortieranlagen entwickelt, die mit vorhandenen<br />

NIR-Sortiergeräten (Nahinfrarot) kombiniert werden können.<br />

Ein erster Prototyp von Pellenc ST wurde jetzt im Sortierzentrum<br />

Amager Resource Centre (ARC) in Kopenhagen installiert und soll<br />

eine Ausschleusungsrate von mehr als 95 Prozent erreichen. In den<br />

kommenden Monaten werden dazu Versuche mit etwa 125.000 Verpackungen<br />

durchgeführt, die von HolyGrail-2.0-Mitgliedern zur Verfügung<br />

gestellt wurden. So nimmt beispielsweise Henkel an der aktuellen<br />

Testphase mit den Verpackungen seiner Produkte Vernel und<br />

Pattex teil. Ziel ist es, weitere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie<br />

die digitale Wasserzeichentechnologie die Sortierung von PET-Flaschen<br />

mit perforierten Sleeves (Vernel) und PE-Silikondichtstoffkartuschen<br />

(Pattex) verbessern könnte. Und so wird ein Erfolgskriterium<br />

der Testphase sein, dass das Modul von Pellenc ST Verpackungen mit<br />

digitalen Wasserzeichen in verschiedenen Größen und Formen erkennt<br />

und sortiert. Das Tomra/Digimarc-Modul wird voraussichtlich<br />

Ende <strong>2021</strong>/Anfang 2022 in Deutschland getestet.<br />

Laufen beide Tests erfolgreich, könnten in der ersten Jahreshälfte<br />

2022 Verpackungen mit dem DW-Code in Dänemark, Frankreich<br />

und Deutschland in die Verkaufsregale kommen, die nach Gebrauch<br />

in den „echten“ Abfallstrom gelangen. Beide Prototypen kämen dann<br />

in einem groß angelegten Pilotprojekt in kommerziellen Sortier- und<br />

Recyclinganlagen unter normalen Betriebsbedingungen zum Einsatz.<br />

Ende 2022 will die HolyGrail-2.0-Initiative einen abschließenden Bericht<br />

mit allen Ergebnissen vorlegen.<br />

Der „digitale Recyclingpass“ könnte aber nicht nur für einen effizienten<br />

Sortier- und Recyclingprozess sorgen. Er bietet auch Möglichkeiten<br />

für die Verpackungsgestaltung, die Abwicklung der Prozesse in<br />

Logistik, Warenkontrolle und beim Verkauf im Handel, denn die Codes<br />

können eine Vielzahl an Informationen tragen. So wurde u. a. die sogenannte<br />

GTIN (Global Trade Item Number) in den DW-Code integriert,<br />

hinter der sich die weltweit eindeutige Artikelnummer (bei uns als<br />

EAN-Code bekannt) verbirgt.<br />

>> www.digitalwatermarks.eu<br />

The Holy Grail 2.0 and the Digital Recycling Passport<br />

Content Partner<br />

<strong>packaging</strong><br />

<strong>journal</strong><br />

High-quality recycling is the essential factor for a functioning recycling<br />

economy. The initiative HolyGrail 2.0 is now testing, how the invisible<br />

Digital Watermark Code could possibly contribute to an effective<br />

sorting of <strong>packaging</strong> waste material and herewith to a better recycling.<br />

More than 120 enterprises and organisations that cover the<br />

complete value chain of the <strong>packaging</strong> industry support the project.<br />

09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 39


PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Rohstoffknappheit in der Verpackungsbranche<br />

Ein Königreich für einen<br />

Container Altpapier<br />

Das Jahr <strong>2021</strong> ist geprägt von einer um sich greifenden Rohstoffknappheit mitsamt deren Folgen. Wir werfen einen<br />

Blick auf den Papiermarkt sowie die damit zusammenhängenden Industriezweige und stellen uns mit Branchevertretern<br />

die Frage, wann diese Krise vorbei sein könnte und was man für die Zukunft daraus lernen kann.<br />

„Viele Betriebe in der Papier verarbeitenden<br />

Branche sehen sich derzeit<br />

mit leeren Lagern oder drohenden<br />

Lieferengpässen konfrontiert.“<br />

(Bild: Hit1912/shutterstock)<br />

40<br />

09 | <strong>2021</strong>


„In der aktuellen Marktsituation ist eine gute,<br />

vorausschauende Planung essenziell. Panikund<br />

Sicherheitskäufe führen zu zusätzlicher<br />

Verknappung und sind kontraproduktiv.“<br />

Andreas Helbig, Sprecher des FFI-Vorstands (Bild: FFI)<br />

In diesem Jahr könnte es zur Enttäuschung unter so manchem Weihnachtsbaum<br />

in Deutschland kommen. Schuld daran sind, davon dürfte<br />

man mittlerweile überall gehört haben, eine um sich greifende<br />

Rohstoffknappheit in nahezu allen Industriebereichen und die daraus<br />

erwachsenden Lieferengpässe. Seit Jahresanfang sind die Preise für<br />

verschiedenste Materialien in die Höhe geschossen, aber hierzulande<br />

wohl für keinen Rohstoff so sehr wie für Papier. Die Großhandelspreise<br />

für gemischtes Altpapier haben sich im September <strong>2021</strong> im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als verdreifacht. Wie ist diese<br />

Entwicklung bei einem Rohstoff zu erklären, der sprichwörtlich auf<br />

Bäumen wächst?<br />

Es fehlt das Altpapier<br />

So einfach ist es natürlich nicht. Lediglich 22 Prozent der Papierproduktion<br />

hierzulande werden durch Frischzellen, also geschlagenes<br />

Holz, abgedeckt. Das wird vor allem für sogenanntes grafisches Papier<br />

gebraucht, mit dem beispielsweise Bücher, Kataloge und Ähnliches<br />

hergestellt werden. Der Löwenanteil der deutschen Papierproduktion<br />

speist sich aus gemischtem Altpapier. 2019 liefen vom in<br />

deutschen Haushalten verbrauchten Papier 78 Prozent als Altpapier<br />

wieder in die Papierindustrie zurück, die Wiederverwertungsquote<br />

dieses Rücklaufs betrug im selben Jahr gut 91 Prozent. Die Altpapiernutzung<br />

ist beinahe schon beim Kreislauf angekommen.<br />

Im Verlauf des ersten Pandemiejahres nämlich ging die Produktion<br />

von Druckerzeugnissen merklich zurück. Werbeprospekte, Flyer,<br />

Zeitungen – all das landete seltener in deutschen Haushalten und<br />

damit auch seltener im Wiederverwertungskreislauf. Diese Entwicklung<br />

kommt aber erst seit Beginn dieses Jahres merklich zum Tragen.<br />

Mit der Erholung des Markts stieg auch die Nachfrage an, gefühlt in<br />

sämtlichen Bereichen gleichzeitig. In der Verpackungsbranche merkte<br />

das vor allem die Wellpappenindustrie, da die Verbraucher – durch das<br />

Pandemiejahr 2020 noch befeuert – zunehmend auf den Onlinehandel<br />

und damit den Versand setzen.<br />

„Wellpappe wird als umweltfreundliches Verpackungsmaterial immer<br />

stärker nachgefragt – eine eigentlich sehr positive Entwicklung.<br />

Dennoch gerät unsere Branche aktuell in immer größere Bedrängnis,<br />

insbesondere durch die nicht enden wollende Preissteigerung bei<br />

unserem wichtigsten Rohstoff Papier“, meint dazu der Vorsitzende<br />

des Verbands der Wellpappen-Industrie (VDW) Steffen P. Würth.<br />

Tatsächlich kann sich die Branche auf der einen Seite aufgrund des<br />

stetig wachsenden Versandhandels vor Aufträgen kaum retten: Schon<br />

im ersten Quartal <strong>2021</strong> lag der Absatz der Verbandsunternehmen<br />

7,6 Prozent über dem Absatz des ersten Quartals 2020.<br />

Kostenexplosion am Rohstoffmarkt<br />

Andererseits sind die Rohstoffkosten aufgrund der Knappheit in einer<br />

absoluten Unverhältnismäßigkeit zu diesem mehr an Absatz gewachsen:<br />

Im September <strong>2021</strong> zahlt die Branche für altpapierbasierte<br />

Wellpappenrohpapier 57,7 Prozent mehr als noch im Vorjahresmonat,<br />

für teils aus frischem Holz gefertigten Wellenstoff liegt die Preissteigerung<br />

im Zeitfenster von September 2020 bis Oktober <strong>2021</strong> sogar<br />

bei 71,4 Prozent. Dieser Preis sei bisher kaum an die Kundenseite<br />

weitergegeben worden, der Durchschnittserlös pro Quadratmeter<br />

Wellpappe sei im Zeitraum von September 2020 bis Juli <strong>2021</strong> „nur“<br />

um 10,3 Prozent gestiegen. „Gemessen an den Kostenexplosionen<br />

beim Papier und den Energiepreisanstiegen befinden wir uns also in<br />

einer drastischen Schieflage“, fasst Würth zusammen.<br />

Gerade das bevorstehende Weihnachtsgeschäft stellt eine Herausforderung<br />

für die Branche dar. Zum Fest der Liebe wird in deutschen<br />

Haushalten bestellt, was das Zeug hält, damit die Freude un-<br />

09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

41


„Wir mussten bereits in den letzten Monaten feststellen, wie sich auch<br />

regional begrenzte Probleme bei den noch immer fragilen Lieferketten<br />

schnell zu globalen Problemen entwickelt haben.“<br />

Karsten Hunger, Geschäftsführer des Industrieverbands<br />

Papier- und Folienverpackung (Bild: IPV)<br />

term Baum auch groß ist. Dafür braucht es<br />

aber auch geeignete Versandverpackungen,<br />

wie sie häufig aus Wellpappe hergestellt<br />

werden. In dieser Hinsicht gibt sich Würth<br />

vorsichtig zuversichtlich: „Die Wellpappenindustrie<br />

produziert mit dauerhaft hoher Auslastung,<br />

um der starken Nachfrage gerecht<br />

zu werden. Unsere Branche setzt alles daran,<br />

ihre Kunden schnellstmöglich zu beliefern<br />

und Engpässe im Weihnachtsgeschäft zu<br />

vermeiden.“<br />

Vorlaufzeiten verlängern sich deutlich<br />

Im Bereich der Faltschachtelhersteller ist<br />

das Weihnachtsgeschäft bereits vorbei. Hier<br />

ist der Berührungspunkt die Süßwarenverpackung<br />

und bekanntermaßen liegen die<br />

süßen Weihnachtsversuchungen bereits ab<br />

dem späten Herbst in den Supermärkten.<br />

Von einer entspannten Situation kann aber<br />

trotzdem keine Rede sein. Das Süßwarengeschäft<br />

geht weiter und auch in den für die<br />

Faltschachtelindustrie wichtigen Bereichen<br />

Food-Service und Kosmetik ist die Konjunktur<br />

in diesem Jahr kräftig angezogen. Die<br />

Aufträge sind also da, doch das Material ist<br />

knapp und teuer.<br />

Die Kunden merken diese Entwicklung vor<br />

allem an den verlängerten Vorlaufzeiten bei<br />

Bestellungen. Lagen die im letzten Jahr noch<br />

bei einem durchschnittlichen Niveau von<br />

vier bis acht Wochen, steigerte sich dieser<br />

Zeitraum im Laufe dieses Sommers auf zehn<br />

bis zwanzig Wochen. Der Mangel an Alt- und<br />

Frischzellenpapier führt laut einer Prognose<br />

des britischen Consultant NOA Prism für den<br />

europäischen Faltschachtelverband ECMA<br />

zu einer merklichen Diskrepanz zwischen<br />

Bestellmengen (10,9 Prozent) und tatsächlich<br />

produziertem Mengenzuwachs (3,7 Prozent).<br />

Die Versorgungskette könnte bei Weiterbestehen<br />

dieser Kluft ernsthaft gestört<br />

werden, heißt es in einer Pressemitteilung<br />

des Fachverbands der Faltschachtel-Industrie<br />

(FFI) aus dem Oktober <strong>2021</strong>. Auch noch<br />

im November beklagen die FFI-Mitglieder in<br />

einer Blitzumfrage die Diskrepanz zwischen<br />

einer zwar guten Auftragslage und einer jedoch<br />

nicht längerfristig planbaren Zulieferung<br />

der entsprechenden Rohstoffe – zumal<br />

deren gestiegene Preise die Kostensituation<br />

der Faltschachtelhersteller zusätzlich belaste.<br />

Auch der Verband Vollpappe-Kartonagen<br />

(VVK) beklagt einen zunehmenden Kostendruck<br />

durch Rohstoffknappheit.<br />

Wann kommt die Entspannung?<br />

Es stellt sich die Frage, wie lange dieser Zustand<br />

noch anhalten wird. Eine der Hauptvoraussetzungen<br />

dafür ist die Normalisierung<br />

des Altpapierkreislaufs. Sprich, der Altpapierrücklauf<br />

aus deutschen Haushalten<br />

müsste sich auf das Vorpandemieniveau zurückbewegen.<br />

Wenn das der Fall ist, müsste<br />

erst noch der aktuell angestaute Bedarf<br />

abgedeckt werden, bevor sich der Preis vor<br />

allem für gemischtes Altpapier wieder der<br />

vormals üblichen Höhe annähert. So viel zumindest<br />

zur Theorie.<br />

Von diesem Zeitpunkt scheint der Markt<br />

zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch weit<br />

entfernt, befindet auch Thomas Braun, Geschäftsführer<br />

im Bundesverband für Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung (bvse): „Die<br />

Nachfrage nach Altpapier ist derzeit konjunkturbedingt<br />

und durch den weltweit massiv<br />

gestiegenen E-Commerce sehr hoch. Die<br />

Papier- und insbesondere Kartonindustrie<br />

42 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

produziert unter Volllast, überall spricht man<br />

von vollen Auftragsbüchern. Auch aufgrund<br />

neuer Produktionskapazitäten im weltweit<br />

boomenden Verpackungspapierbereich lässt<br />

sich die Altpapiernachfrage nur mit großen<br />

Anstrengungen der Altpapierbranche decken.<br />

Wir importieren sogar Altpapier nach<br />

Deutschland, um den Bedarf danach befriedigen<br />

zu können. Importmengen aus europäischen<br />

Nachbarländern oder aus den USA sind<br />

jedoch nur schwer und zu hohen Preisen zu<br />

bekommen. Ein nicht unerheblicher Teil der in<br />

Deutschland auf Altpapierbasis produzierten<br />

Verpackungen kommt zudem nicht wieder in<br />

die Erfassungsgefäße in Deutschland zurück:<br />

Zum einen exportiert die deutsche Wirtschaft<br />

ihre produzierten Güter darin, zum<br />

anderen verkauft sie auch die Verpackung an<br />

sich als Neupapier an Abnehmer in aller Welt.“<br />

Etwas optimistischer, aber auch nicht<br />

überschwänglich zeigt sich Karsten Hunger,<br />

Geschäftsführer des Industrieverbands Paper-<br />

und Folienverpackung (IPV): „Wir gehen<br />

davon aus, dass sich die Lieferketten im<br />

Laufe des Jahres 2022 normalisieren und es<br />

Mitte des Jahres auch durch eine Beruhigung<br />

beziehungsweise Normalisierung der Nachfragemärkte<br />

zu einer möglichen Entspannung<br />

der Rohstoffverknappung kommt. Dies ist<br />

aber von extrem vielen durch uns nicht beeinflussbaren<br />

Faktoren abhängig, beispielsweise<br />

Pandemielage und Impffortschritt, Energiekostenentwicklung,<br />

weltweiten Handelswegen<br />

und Verfügbarkeit von Containern.<br />

Wir mussten bereits in den letzten Monaten<br />

feststellen, wie sich auch regional begrenzte<br />

Probleme (Coronaausbruch in einem Hafen in<br />

China, Kälteeinbruch in Texas) bei den noch<br />

immer fragilen Lieferketten schnell zu globalen<br />

Problemen entwickelt haben.“<br />

Nicht nur Verpackungen<br />

Zusätzlich zur ohnehin schon belastenden<br />

Rohstoffknappheit ergeben sich für die Papier<br />

verarbeitenden Verpackungsbetriebe<br />

allerdings noch zwei weitere Nebenschauplätze,<br />

die es zu beachten gilt. Zum einen<br />

sind das Druckereien und Verlage. Während<br />

man sich unter normalen Umständen bei der<br />

Rohstoffbeschaffung nur wenig ins Gehege<br />

kommt, sieht es jetzt anders aus. Vor allem<br />

Verlage leiden unter ähnlich massiven Problemen<br />

wie beispielsweise die Wellpappenindustrie.<br />

Noch Mitte Oktober gaben die Chefs des<br />

Münchner Traditionsverlags C. H. Beck, Hans<br />

Dieter Beck und sein Neffe Jonathan Beck, ein<br />

Interview anlässlich der zu diesem Zeitpunkt<br />

bevorstehenden Frankfurter Buchmesse. Darin<br />

äußerte Jonathan Beck die Sorge, dass es<br />

an Weihnachten zu einem Büchermangel aufgrund<br />

der akuten Papierknappheit kommen<br />

könnte. Neue Auflagen könnten nach Abverkauf<br />

der momentanen Bestände möglicherweise<br />

erst im neuen Jahr gedruckt werden.<br />

Ebenfalls ein erheblicher Faktor in der<br />

Kostenbelastung der gesamten Industrie<br />

sind die steigenden Energiepreise. Im September<br />

lagen die im Schnitt 32,6 Prozent<br />

über dem Vorjahresmonatsmittel. Besonders<br />

sticht dabei die Preisentwicklung beim<br />

Erdgas hervor, das sich in diesem Zeitraum<br />

um satte 58,9 Prozent verteuert hat – eine<br />

Situation, die angesichts des von der Bundesnetzagentur<br />

vorerst ausgesetzten Zertifizierungsverfahrens<br />

für die Gaspipeline Nordstream<br />

2 nicht unbedingt verbessern dürfte.<br />

Abwarten und Energie sparen<br />

Karsten Hunger (IPV) sieht viele Firmen hier<br />

aber schon auf dem richtigen Weg: „Eine hundertprozentige<br />

Absicherung hinsichtlich der<br />

Veränderungen ist natürlich nicht möglich.<br />

Dennoch stellen sich die Firmen so gut es<br />

geht auf die absehbaren Veränderungen ein<br />

und investieren kontinuierlich in Maßnahmen<br />

für die Zukunft. Energieeffizienzverbesserungen,<br />

Fotovoltaik, flächendeckender Umbau<br />

auf LED-Beleuchtung und Abwärmenutzung<br />

sind nur einige der bereits umgesetzten<br />

oder in Planung befindlichen Aktivitäten.“<br />

Laut einer Meldung des ifo-Instituts vom 24.<br />

November ist die Stimmung zum Jahresausklang<br />

weiterhin gedrückt. Lieferengpässe bei<br />

Vorprodukten und Rohstoffen hätten die Industrie<br />

weiter im Griff und eine deutliche Mehrheit<br />

der Unternehmen plane, die Preise zu erhöhen.<br />

Was also bleibt übrig, außer zu hoffen,<br />

dass sich die Energiepreise auf wundersame<br />

Weise erholen und sich der Altpapierkreislauf<br />

wieder normalisieren wird? Andreas<br />

Helbig, Sprecher des FFI-Vorstands, gibt<br />

eine klare Handlungsempfehlung: „In der<br />

aktuellen Marktsituation ist eine gute, vorausschauende<br />

Planung essenziell. Panik- und<br />

Sicherheitskäufe führen zu zusätzlicher Verknappung<br />

und sind kontraproduktiv. Kunden<br />

sind daher gut beraten, gerade bei neuen<br />

Projekten mit ausreichender Vorlaufzeit zu<br />

planen, um neue Verwerfungen zu vermeiden.“<br />

Energie effizienter nutzen und den Verbrauch<br />

verringern, vorausschauend planen<br />

(soweit es geht), verbindlichere Verträge<br />

eingehen – neben dem Warten auf die Normalisierung<br />

des Altpapiermarkts im Verlauf<br />

des nächsten Jahres scheinen das die Maßnahmen<br />

zu sein, die sich als Lehre aus der<br />

aktuellen Situation ziehen lassen. Es sind<br />

sicher keine Wundermittel, aber sie deuten in<br />

die richtige Richtung, damit im nächsten Jahr<br />

hoffentlich niemand unterm Weihnachtsbaum<br />

um ausbleibende Geschenke bangen muss.<br />

>> www.wellpappen-industrie.de<br />

>> www.ffi.de<br />

>> www.bvse.de<br />

>> www.ipv-verpackung.de<br />

Paper prices on the rise<br />

The shortage of raw materials has a firm grip<br />

on the <strong>packaging</strong> industry, especially in the<br />

paper and cardboard sector. One reason for<br />

this is low quantities of recyclable waste paper<br />

due to reduced printing last year. There is<br />

no relief in sight yet, experts advise forward<br />

planning and warn against panic buying.<br />

09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 43


PACKMITTEL, PACKSTOFFE<br />

Rohstoffkrise: Stimmen aus der Branche<br />

Stimmungslage<br />

in der Krise<br />

Die Rohstoffknappheit hat nicht nur die<br />

Papier verarbeitende, sondern die gesamte<br />

Verpackungsbranche im Griff. Wir haben einige<br />

Stimmen aus den Verbänden eingefangen.<br />

Bild: HPE<br />

„Die Lieferketten haben sich noch nicht vom Lockdown<br />

erholt; sie funktionieren noch nicht wie früher. Das führt zu<br />

Zeitverzögerungen. Bei Rohpapieren für Transportverpackungen<br />

kam es zu Preissprüngen von bis zu historischen<br />

70 Prozent! Auch die Transport- und Energiekosten sind in<br />

den letzten drei Monaten massiv gestiegen. Das macht uns<br />

ein bisschen Sorge; mit einer Entspannung ist erst im<br />

Laufe des nächsten Jahres zu rechnen.“<br />

Georg Dieter Fischer,<br />

Obmann Fachverband Propak (Bild: Propak)<br />

„Konkret lässt sich das kaum abschätzen, wie sich der Markt entwickeln<br />

wird. Wie unsere Mitglieder berichten, hängt viel von den<br />

globalen Lieferströmen ab, die weiterhin an den Störungen durch<br />

die Corona-Pandemie leiden. Auch beim Altpapier als sekundäre<br />

Rohstoffquelle hängt viel davon ab, ob wir die Pandemie in den<br />

Griff bekommen und Lock-Downs vermeiden können. Andernfalls<br />

werden wir hier speziell im gewerblichen Bereich weiter unter dem<br />

Niveau vor Corona bleiben. Die steigende Nachfrage beispielsweise<br />

im E-Commerce oder bei der Substitution von Kunststoff durch<br />

Papier werden als „belastende“ Faktoren wohl weiter bestehen.“<br />

Kim Cheng,<br />

Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (Bild: dvi)<br />

Marcus Kirschner, Geschäftsführer<br />

des HPE-Bundesverbands, zur aktuellen Lage<br />

Von den Branchenstimmen, die uns zur Rohstoffknappheit<br />

erreicht haben, fasst Marcus Kirschner,<br />

Geschäftsführer des Bundesverbands für<br />

Holzpackmittel, Paletten und Exportverpackungen, die<br />

Situation nicht nur in der Holz verarbeitenden Verpackungsbranche<br />

präzise und prägnant zusammen:<br />

„Die wirtschaftliche Lage der Holzpackmittelbranche<br />

ist eins zu eins mit der des produzierenden Gewerbes in<br />

Deutschland gekoppelt. Dies liegt an der engen Verflechtung mit allen<br />

Industrien in Deutschland. 2020 wurden knapp 110,4 Millionen<br />

Paletten in Deutschland produziert. Dieser immense Bedarf ist keine<br />

Überraschung. Ein hergestelltes Produkt muss fast immer auch transportiert<br />

werden. Wie gut es der deutschen Wirtschaft geht, lässt sich<br />

deshalb zuallererst an der Palettenproduktion ablesen.<br />

Derzeit hat die Paletten- und Holzpackmittelbranche<br />

aber neben den wirtschaftlichen Folgen der Coronabeschränkungen<br />

weiterhin mit hohen Materialpreisen<br />

und in Teilen noch nicht ausgestandenen Lieferengpässen<br />

zu kämpfen. Die Unternehmen setzen alles daran,<br />

ihre Kunden weiterhin zuverlässig mit Paletten, Kosten<br />

und Kabeltrommeln zu beliefern. Die Situation hat sich mittlerweile<br />

weitestgehend entspannt, wenngleich die zurückliegenden<br />

Monate von einer prekären Beschaffungslage, einer Mangelzeit, geprägt<br />

waren.<br />

Merkmale dieser Mangelzeiten waren unklare Lieferzeiten, unklare<br />

Liefermengen, Unklarheit über die gelieferten Sortimente und<br />

Bild: HPE<br />

44 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>


„Verursacht wurde die Situation zum einen durch pandemiebedingte Störungen und Verschiebungen von Nachfrage<br />

und Angebot, die sich nur langsam wieder austarieren. Zum anderen spielt die anhaltende Knappheit von Transportkapazitäten<br />

eine große Rolle. Die Rohstoffherstellung konzentriert sich schon länger global gesehen mehr und<br />

mehr in Asien, was unsere europäischen Verpackungshersteller stark von Transport und Logistik abhängig macht.<br />

Mit einem ausreichenden Aufbau der Transportkapazitäten, um der globalen Nachfrage gerecht zu werden, rechnet<br />

man erst in einigen Jahren. Hohe Transportkosten und lange Lieferzeiten werden uns also wohl noch eine ganze<br />

Weile begleiten – vor Ende des nächsten Jahres rechnen wir nicht mit einer deutlichen Verbesserung der Situation.“<br />

Dr. Lorena Fricke,<br />

Referat Wirtschaft Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (Bild: IK)<br />

„Die Hersteller von Verpackungen und Verschlüssen<br />

aus Metall haben im laufenden Jahr eine erhebliche<br />

Verknappung von Vormaterial erfahren. Insbesondere<br />

bei Weißblech und Aluminium ist die Versorgungslage<br />

nach wie vor sehr angespannt. Demgegenüber hat sich<br />

die Situation bei Kaltband, das den größeren Gebinden<br />

als Vormaterial dient, leicht verbessert, ohne jedoch<br />

ein Ende der Knappheit einzuleiten. Zudem wird mit Blick<br />

auf alle Vormaterialien von deutlich längeren<br />

Lieferfristen berichtet.“<br />

„Die Glasindustrie stellt sich den Herausforderungen der<br />

Zukunft und forscht intensiv an der Umstellung ihrer Prozesse.<br />

Allerdings ist sie auch darauf angewiesen, dass die Politik die<br />

notwendige Infrastruktur und Rahmenbedingen für den Wandel<br />

schafft. Dazu zählen vor allen Dingen niedrige Energiepreise,<br />

um auch nach der Umstellung auf erneuerbare Energieträger<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben.“<br />

Dr. Frank Heinricht,<br />

Präsident des Bundesverbands Glasindustrie (Bild: Schott)<br />

Jörg Höppner,<br />

Geschäftsführer des Verbands Metallverpackungen (Bild: VMV)<br />

Unklarheiten über die in Rechnung gestellten Preise. Bestellungen<br />

waren eher als Wunschzettel zu verstehen: Man wusste nicht, was<br />

man wann zu welchen Konditionen bekommt, und hat letztlich das<br />

genommen, was geliefert wurde. Preise wurden einem bei Lieferung<br />

diktiert. Vieles war auch gar nicht lieferbar. Das stellte viele Unternehmen<br />

vor existenzielle Herausforderungen.<br />

Die Kunden der Holzpackmittelbranche mussten auf die oft gewohnten<br />

6-, 12-, 24- und 48-Stunden-Lieferungen verzichten. Es kam<br />

auch zu Kontingentierungen. So suchte man sich andere Lieferanten<br />

und die Spirale war in Gang gesetzt. Sie beschleunigte sich sogar immerzu,<br />

denn sowohl Holzpackmittelhersteller als auch Kunden mussten<br />

ihre Lieferfähigkeit sicherstellen und versuchten, Mengen auch<br />

für die Zukunft zu sichern. Das schlägt sofort auf die Liquidität sowie<br />

die Produktions- und Lieferfähigkeit durch. Mittlerweile hat sich diese<br />

Spirale abgebremst und dreht sich etwas zurück, allerdings ist eine<br />

Bodenbildung erkennbar.<br />

Wie sich die derzeitige und zuvor geschilderte Situation auf das<br />

zweite Halbjahr konkret auswirkt, vermag derzeit niemand zu schätzen.<br />

Wahrscheinlich ist es aber, dass es etwas schwächer ausfällt und<br />

im Gesamtjahr die Vorjahreszahlen erreicht werden, zumindest im<br />

Palettenbereich. Moderate negative Preisentwicklungen zeigen nicht<br />

ansatzweise die Geschwindigkeit bis zum Höchststand, zudem viele<br />

Unternehmen auch noch ihre Lager füllten und auch langfristige Kontrakte<br />

(zu Höchstpreisen) geschlossen haben. Letztere machen den<br />

Unternehmen sehr zu schaffen, da die Lieferanten auf Vertragserfüllung<br />

pochen – auch diejenigen, denen zuvor die eigenen vertraglichen<br />

Verpflichtungen völlig egal waren.<br />

In diesem Sinne könnte man den Ausblick wagen, dass bei weiter<br />

anziehender Weltwirtschaft unter Berücksichtigung der politischen<br />

Einflussfaktoren, des Klimawandels und des notwendigen Wandels<br />

zur CO 2<br />

-neutralen Wirtschaft aktuell eine Bodenbildung auf hohem<br />

Niveau feststellbar ist, von der ausgehend im kommenden Jahr eine<br />

gemäßigte Fortsetzung der im letzten Jahr beobachteten Extreme<br />

wahrscheinlich ist.“<br />

>> www.hpe.de<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 45


VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Erste Dosenlinie für Coca-Cola HBC in Österreich<br />

Moderne Abfülltechnik überzeugt<br />

Dosen werden in Europa immer beliebter. Einer von insgesamt sechs Coca-Cola-HBC-Standorten,<br />

die im vergangenen Jahr eine neue Dosenlinie von KHS erhalten haben, ist Edelstal in Österreich. Geliefert,<br />

installiert und in Betrieb genommen wurde die Anlage, die bis zu 90.000 Dosen in der Stunde füllt,<br />

in bemerkenswert kurzer Zeit und unter ganz besonderen Bedingungen.<br />

Herzstück der Linie ist der KHS-Dosenfüller Innofill Can DVD, der in Edelstal<br />

bis zu 90.000 Dosen pro Stunde verarbeitet. (Bilder: KHS Gruppe)<br />

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„Wir haben bei der Gestaltung der<br />

Linie ganz besonderen Wert darauf<br />

gelegt, dass die Technologie in jeder<br />

Hinsicht zukunftsfähig ist.“<br />

Patrick Redl,<br />

Werksleiter bei Coca-Cola HBC Edelstal<br />

Auf dem Weg zur Abfüllung: Diese Getränkedosen trugen<br />

anlässlich der Fußball-EM im Sommer <strong>2021</strong> die Vornamen der<br />

österreichischen Nationalspieler.<br />

Sein Beruf bei Coca-Cola HBC in Edelstal wurde Patrick Redl<br />

quasi in die Wiege gelegt: Vor vier Jahren folgte er dem Vorbild<br />

seines Vaters, der 37 Jahre lang und zuletzt als Werksleiter bei<br />

„Römerquelle“ angestellt war. Dieser Mineralbrunnen wurde 2003<br />

von dem weltweit drittgrößten Abfüller der Marke Coca-Cola übernommen.<br />

Coca-Cola HBC verfügt über eines der vielfältigsten, flexibelsten<br />

Portfolios innerhalb der Getränkeindustrie und ist weltweit<br />

in 28 Ländern tätig. Nach Unternehmensangaben betrug der Umsatz<br />

im Jahr 6,1 Milliarden Euro. Zu den beliebtesten Marken zählt neben<br />

Coca-Cola, Coca-Cola-Zero, Schweppes, Fanta und Sprite auch Römerquelle.<br />

„Ich fühle mich, als wäre ich im Werk aufgewachsen“, sagt<br />

Redl. Sehr viel Zeit hat er in seiner Kindheit und Jugend dort damit<br />

verbracht, seinem Vater über die Schulter zu schauen.<br />

Hochmodernes Abfüll- und Logistikzentrum<br />

Edelstal, nur einen Steinwurf von der slowakischen Grenze und<br />

Hauptstadt Bratislava entfernt, ist ein idyllisches 800-Seelen-Dorf<br />

im nördlichen Burgenland. Unmittelbar am Ortseingang befindet sich<br />

das Produktions- und Logistikzentrum von Coca-Cola HBC Österreich.<br />

Auf den Hallendächern ist eine der größten Fotovoltaikanlagen ganz<br />

Österreichs installiert. Ein Indiz für die aktuelle Größe dieses Werks.<br />

Seit den Anfängen in den 1940er- und dem Übergang zum industriellen<br />

Abfüllen der Römerquelle in den 1960er-Jahren hat sich viel<br />

getan: Nach der Übernahme wird der Betrieb innerhalb von nur zehn<br />

Jahren sukzessive ausgebaut und modernisiert, bis er schließlich das<br />

bisherige Coca-Cola-Werk in Wien sowie eine Fabrik in der benachbarten<br />

Slowakei ablöst: Seit 2013 werden in dem hochmodernen<br />

Abfüll- und Logistikzentrum fast alle Softdrinks für den österreichischen<br />

Markt abgefüllt und von hier aus landesweit ausgeliefert.<br />

Heute arbeiten in Edelstal insgesamt elf Produktionslinien: Auf<br />

drei davon, einer klassischen PET-Linie, einer Glaslinie sowie einer<br />

PET-UltraClean-Linie für die Abfüllung sensitiver Produkte, wird<br />

Mineralwasser abgefüllt. Auf weiteren sieben Linien (dreimal PET,<br />

einmal Glas, einmal Bag-in-Box und zweimal Keg) werden Softdrinks,<br />

Energydrinks sowie Säfte und Sirup verarbeitet. Jüngster Meilenstein<br />

ist die im vergangenen Jahr durch KHS in Betrieb genommene erste<br />

Dosenlinie in der Geschichte des Standorts.<br />

„So wie Dosen für uns eine ganz neue Kategorie von Primärverpackungen<br />

sind, ist auch Metall ein Material, das wir bisher nicht eingesetzt<br />

haben“, betont Patrick Redl. „Wir haben bei der Gestaltung der<br />

Linie ganz besonderen Wert darauf gelegt, dass die Technologie in jeder<br />

Hinsicht zukunftsfähig ist und uns mit Blick auf künftige Markttrends<br />

und Produktinnovationen größtmögliche Flexibilität bietet.“ Schon bei<br />

der Entwicklung des Layouts der neuen Anlage hat KHS viele konstruktive<br />

Vorschläge unterbreitet, wie diese später mit geringem Aufwand<br />

ergänzt werden kann: etwa durch einen Pasteur, eine zusätzliche Verpackungsmaschine<br />

oder die Option, Halbpaletten zu verarbeiten.<br />

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09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 47


VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Anspruchsvolles Timing und zusätzliche Herausforderungen<br />

Die erste von mehreren Herausforderungen war der enge Zeitrahmen<br />

für die Realisierung: „Im Oktober 2019 wurden wir damit beauftragt,<br />

eine Dosenanlage zu installieren und bis Juni 2020 in Betrieb zu nehmen“,<br />

erinnert sich der Werksleiter. „Das war eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe, schon allein angesichts der behördlichen Genehmigungen.“<br />

Komplex ist das Projekt vor allem deshalb, weil es das gesamte Werk<br />

betrifft: Die neue Linie sollte in einem Bereich aufgestellt werden,<br />

wo sich vorher das Rohmateriallager befand. Dieses sollte an den<br />

bisherigen Standort der Streckblasanlagen umziehen. Und für jene<br />

wiederum musste erst ein Palettierer Platz machen. „Das war wie eine<br />

Kettenreaktion und erforderte eine extrem genaue Planung. Bereits<br />

im November begann der Umzug“, erklärt Redl. „Letztlich hat aber<br />

alles funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk – wenn ich als Österreicher<br />

das feststellen darf“, meint Redl. „Wir fühlten uns auf einem<br />

guten Weg, den Termin einhalten zu können“, blickt er zurück. „Mit einem<br />

Auge haben wir natürlich verfolgt, was sich seit Januar in China<br />

zusammenbraute, hofften aber, dass es an uns irgendwie vorbeigeht.<br />

Wir haben trotz der widrigen Umstände keine Minute daran gezweifelt,<br />

dass wir unseren Zeitplan einhalten können. Ein unglaublicher<br />

Spirit hat uns beflügelt und eine große Agilität mit sich gebracht. Als<br />

wir es tatsächlich geschafft hatten, alle Vorbereitungen zum Stichtag<br />

pünktlich abzuschließen, war selbst KHS ein bisschen überrascht,<br />

glaube ich.“<br />

Es konnte trotz Pandemie eine sichere Umgebung geschaffen<br />

werden, in der sich alle Beteiligten voll auf die Installation der Linie<br />

konzentrieren konnten. Der Termin für die Getränkeproduktion wurde<br />

entgegen aller Widrigkeiten eingehalten. Das ist auch ein Verdienst<br />

der eingeschworenen Mannschaft aus eigenen und KHS-Mitarbeitern,<br />

findet Redl: „Am wichtigsten war für mich die permanente Abstimmung,<br />

das Gefühl, von der Planung über die Vorbereitung bis hin zur<br />

Aufstellung Schulter an Schulter zusammenzustehen – bis heute. Ich<br />

jedenfalls bin sehr stolz darauf, dass wir das unter diesen Rahmenbedingungen<br />

geschafft haben.“<br />

Strategischer Schlüssellieferant<br />

Insgesamt hat Coca-Cola HBC 2020 in sechs Ländern jeweils eine<br />

neue Dosenlinie von KHS installieren und in Betrieb nehmen lassen.<br />

Grund für die Investition war einerseits die gestiegene Nachfrage<br />

nach den Aluminiumbehältern: „Dosen werden immer beliebter, vor<br />

allem in Europa“, erklärt Theodoros Kappatos, Group Engineering<br />

Manager von Coca-Cola HBC. „Als ein führender Getränkehersteller<br />

Im Hintergrund ist die<br />

Dosier- und Ausmischanlage<br />

Innopro Paramix C<br />

zu sehen, im Vordergrund<br />

der Trayschrumpfpacker<br />

Innopack Kisters TSP.<br />

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Die weltweit führende<br />

Plattform der Intralogistik<br />

geprüft<br />

in vielen europäischen Märkten müssen wir uns natürlich auf diesen Trend<br />

einstellen. Außerdem konnten wir mit unserer neuen Dosenlinie auch eine<br />

Strategie entwickeln, um aromatisiertes Wasser der Marke Römerquelle<br />

in Aluminiumdosen anzubieten.“ Andererseits sind die Neuanschaffungen<br />

Teil der Supply-Chain-Strategie des Abfüllers. Eines seiner Ziele ist die<br />

Modernisierung von Produktionslinien, insbesondere indem veraltete Anlagen<br />

durch neue, effizientere, verbrauchsärmere und leistungsfähigere<br />

Technologien ersetzt werden.<br />

Mit KHS verbindet Coca-Cola HBC eine langjährige und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit: „Wir haben KHS diesen Auftrag erteilt, weil das<br />

Unternehmen für uns ein großartiger Partner ist“, betont Kappatos. „Das<br />

gilt nicht nur hinsichtlich dieses Behälterformats, sondern für unser gesamtes<br />

Anlagenportfolio. Wir betrachten KHS als einen strategischen<br />

Schlüssellieferanten an unserer Seite: ein Partner, der unseren Anspruch<br />

an effiziente und qualitativ hochwertige Maschinen und Anlagen versteht<br />

und einlöst. Das wiederum versetzt uns in die Lage, die Bedürfnisse unserer<br />

Kunden und der Verbraucher erfüllen zu können. Besonders schätzen<br />

wir, dass der Fokus unserer Zusammenarbeit nicht nur auf innovativen<br />

Konzepten liegt, sondern dass unkonventionelle Ideen eingebracht werden.<br />

Auf deren Basis erzielen wir beispielsweise eine bessere Funktionalität<br />

sowie eine kostengünstigere und einfachere Wartung.“<br />

Nicht nur die hohe Geschwindigkeit der Linie, die bis zu 90.000 Dosen<br />

in der Stunde füllt, hat es Patrick Redl angetan: „Sie läuft doppelt so<br />

schnell wie die zweitschnellste unserer Linien.“ Auch das Tempo, mit dem<br />

die neue Anlage im Vergleich zu allen bisherigen auf Leistung war, hat ihn<br />

überrascht. Besonders überzeugt ihn unter anderem eine neue Technologie,<br />

die jeweils sechs Dosen mit dem innovativen KeelClip aus Pappe zu<br />

Sixpacks zusammenfügt.<br />

Die Reduzierung von Kunststoffen in Sekundärverpackungen ist Teil<br />

der „World Without Waste“-Selbstverpflichtung von Coca-Cola HBC. „Wir<br />

waren einer der Ersten weltweit, die diese ganz neuen Maschinen ans<br />

Laufen gebracht haben“, fasst Redl zusammen. „Geschafft haben wir das<br />

unter den erschwerten Bedingungen mithilfe von modernsten digitalen<br />

Lösungen wie Virtual-Reality-Brillen, schließlich durften die Techniker<br />

des US-amerikanischen Herstellers nicht ausreisen“. Und er zieht nicht<br />

zuletzt aufgrund seiner Familiengeschichte die Bilanz: „Der Werksleiter<br />

zu sein, der als Erster die Römerquelle in Dosen gebracht hat, ist schon<br />

etwas Einmaliges.“<br />

>> www.khs.com<br />

First Canning Line for Coca-Cola HBC in Austria<br />

Cans are consistently gaining in popularity in Europe. One of the 6 Coca-Cola<br />

HBC production sites which were provided with a new canning<br />

line by the plant manufacturer KHS is Edelstal in Austria. The modern<br />

plant was delivered, installed and put into operation within an astoundingly<br />

short period of time and this under the special conditions dictated<br />

by the pandemic. The centrepiece of the plant, the can filler Innofill Can<br />

DVD is capable of filling up to 90.000 cans per hour. Amongst other features,<br />

the plant also convinces with a new technology that respectively<br />

assembles six cans to form a six-pack using the innovative KeelClip that<br />

is made of cardboard. The packs are arranged into layers using gripper<br />

robots and then prepared for palletising.<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

Internationale Fachmesse für<br />

Intralogistik-Lösungen und<br />

Prozessmanagement<br />

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8. 31. – Mai 10. bis März 2. Juni 2022<br />

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INTRALOGISTIK<br />

AUS ERSTER HAND<br />

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SOLUTIONS<br />

SMART<br />

SUSTAINABLE<br />

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An Arzneimitteletiketten werden hohe Anforderungen gestellt.<br />

Die Informationen müssen korrekt und nachverfolgbar sein.<br />

(Bilder: Xeikon)<br />

Digitaldruck und Pharmaetiketten<br />

Drucklösung für jede Anforderung<br />

Kleinauflagen effizient zu bewältigen, kann eine Herausforderung für das Druckmanagement darstellen.<br />

Wie hier der Digitaldruck bei Arzneimitteletiketten seine Vorteile ausspielen kann und wie Arzneimittelimporteure<br />

davon profitieren können, erklärt Digitaldruckexperte Ralf Schlözer.<br />

Arzneimittelimporte sind Originalpräparate, die im Ausland<br />

preisgünstig erworben und eingeführt werden, um sie zu<br />

niedrigeren Kosten als die Produzenten mit ihrem eigenen<br />

Vertriebsnetzwerk anzubieten. Durch den Import preisgünstigerer<br />

Medikamente sorgen die Firmen für mehr Wettbewerb, können Lieferengpässe<br />

ausgleichen und entlasten Krankenkassen. Arzneimittelimporteure<br />

tragen die Verantwortung, jede Packung und jedes<br />

Medikament mit den vorgeschriebenen Informationen gemäß den<br />

örtlichen Regelungen und in der jeweiligen Landessprache zu versehen.<br />

Dementsprechend wichtig ist der Druck. Der Importeur muss<br />

außerdem sicherstellen, dass alle Produkte nachverfolgbar und die<br />

hinzugefügten Informationen korrekt sind.<br />

Das Geschäft der Arzneimittelimporteure ist nicht nur stark reguliert,<br />

es ist auch sehr zeitkritisch und von sich ergebenden Gelegenheiten<br />

und Nachfrage getrieben. Die Liefermengen variieren stark,<br />

was zu sehr kleinen Druckauflagen führen kann. Losgrößen von 50<br />

Etiketten sind keine Ausnahme. Zusätzlich ist die Produktvariabilität<br />

sehr hoch, mit oft mehr als 3.000 gelisteten Artikeln.<br />

Die Mischung von kurzen und mittleren Auflagen und die Vielzahl<br />

an Produkten ergeben eine besondere Herausforderung an das Druckmanagement.<br />

Die Anzahl der Etiketten pro Auftrag schwankt stark, es<br />

können Hunderte, aber auch Tausende sein, typischerweise sind die<br />

Auflagen allerdings klein oder sehr klein. Zudem unterscheiden sich<br />

die Etiketten stark in Größe und Form. Daraus ergeben sich besondere<br />

Herausforderungen in der Weiterverarbeitung.<br />

Insgesamt gibt es eine Reihe von maßgeblichen Anforderungen, die<br />

eine Drucklösung erfüllen muss. Diese sind:<br />

z Hohe Anzahl an kleinen und mittleren Auflagen<br />

z Sehr kurze Umschlagzeiten<br />

z Eine nahtlose Integration der Weiterverarbeitung<br />

z Verarbeitung auch komplexer Etikettenformen<br />

z Berücksichtigung der Richtlinien für gute Herstellungspraxis für<br />

Arzneimittel und Regelungen im Druck von Arzneimitteln<br />

z Überwachung und Dokumentation aller Produktionsschritte<br />

z Eine Lösung, die auch für Unternehmen ohne Erfahrung im Druckbereich<br />

geeignet ist.<br />

Aufbau einer effizienten Lösung<br />

Um effizient zu sein, benötigen Arzneimittelimporteure eine hoch<br />

entwickelte Produktionslösung, die Digitaldruck, Weiterverarbeitung<br />

und Überprüfung ermöglicht und alle Prozesse automatisiert, um Zeit<br />

und manuelle Eingriffe zu sparen.<br />

Ein effizienter Produktionsworkflow startet bereits weit im Vorfeld<br />

einer Xeikon Digitaldruckmaschine. Dazu wird das Frontend der<br />

Druckmaschine mit dem Warenwirtschaftssystem (ERP) des Unternehmens<br />

verbunden. Dies erlaubt es, die importierten Arzneimittellieferungen<br />

täglich auszulesen und die dazugehörigen Druckaufträge<br />

automatisch zu generieren.<br />

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09 | <strong>2021</strong>


VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Die Xeikon CX300 erfüllt alle<br />

maßgeblichen Anforderungen des<br />

digitalen Etikettendrucks<br />

Alle druckrelevanten Daten werden aus dem ERP-System direkt an<br />

Xeikons X-800 Frontend übermittelt. Das Druckbild wird entsprechend<br />

der benötigten Nutzenanzahl vervielfältigt, und variable Daten<br />

können hinzugefügt werden, falls benötigt. Wegen der typischerweise<br />

geringen Anzahl an Drucken eines Sujets werden die Etiketten in mehreren<br />

Druckbahnen über die Papierbreite angeordnet. Dazu können<br />

mehrere Druckbahnen mit unterschiedlich großen Etiketten in verschiedenen<br />

Auflagen eingerichtet werden. Diese Optimierung wird<br />

durch die Varilane Software von Xeikon übernommen.<br />

Zusätzlich kreiert das Frontend spezifische Datamatrixcodes, die<br />

jeweils am Anfang und Ende der Bahn jedes Druckauftrags gedruckt<br />

werden. Diese werden für die automatische Einrichtung der Weiterverarbeitungs-<br />

und Verifizierungssysteme benötigt, um die Anzahl an<br />

manuellen Schritten zu minimieren und eine lückenlose Überprüfung<br />

der Ergebnisse zu gewährleisten. Schließlich berechnet Xeikons Vectorizer<br />

Software die Stanzmuster für die Laserstanze und hinterlegt<br />

die Dateien auf einem Server für den späteren Zugriff.<br />

Xeikons Drucksysteme sind skalierbar und können eine hohe Anzahl<br />

an kleinen und mittleren Auflagen problemlos produzieren. Auch<br />

das Farbmanagement kann automatisiert oder, falls nötig, eine fünfte<br />

Farbe als Spotfarbe in das Drucksystem integriert werden. Xeikon<br />

bietet mit den Xeikon Color Services Möglichkeiten, die Erreichbarkeit<br />

und Konsistenz von Spotfarben oder angestrebten Referenzfarben<br />

sicherzustellen. Dies ist gerade im Pharmabereich besonders<br />

wichtig, um Kunden nicht mit Farbunterschieden zu verunsichern.<br />

Am Ende des Drucksystems wird die bedruckte Bahn geteilt, um<br />

die Handhabung zu erleichtern. Der Bediener lädt die Rollen in eine<br />

oder mehrere Laserstanzen. Als letzter Schritt wird ein Inspektionssystem<br />

genutzt, das die fertigen Rollen jedes Auftrags ab- und aufwickelt<br />

und dabei kontrolliert. Das System prüft auf Druck-, Schneidund<br />

Substratdefekte. Diese lückenlose Kontrolle ist eine Voraussetzung<br />

für Druckprodukte, die im Zusammenhang mit Arzneimitteln<br />

eingesetzt werden.<br />

Win-win-Situation für Digitaldruck und Arzneimittelimporteure<br />

Der Digitaldruck bietet zahlreiche Vorteile für Arzneimittelimporteure.<br />

In vielen Fällen wurden die Etiketten ursprünglich bei Druckereien<br />

eingekauft und im Flexodruck gedruckt. Die kleinen Auflagen machten<br />

eine hohe Anzahl an Druckplatten, erhebliche Anfahrmakulatur<br />

und Umrüstzeiten nötig, die den gesamten Prozess wenig effektiv<br />

und langsam machten.<br />

Variable Informationen (z. B. Herstelldatum, Chargennummern,<br />

Trackingdaten) können in einem Durchlauf mitgedruckt werden. Je<br />

nach Kundenbedarf bietet Xeikon eine Reihe von Lösungen für den<br />

Sicherheitsdruck und Fälschungsschutz an. Da das Drucksystem voll<br />

digital arbeitet, sind kleinste Auflagen bis zur Auflage „1“ möglich,<br />

was ein Lager für gedruckte Etiketten überflüssig macht – ein Meilenstein<br />

zur Kosten- und Materialeinsparung.<br />

Xeikon hat sein Xeikon Solution Services (XSS) Team für Kunden<br />

gegründet, die mehr als ein Standarddrucksystem benötigen. Bereits<br />

mehr als zehn Installationen bei Arzneimittelimporteuren zeigen, dass<br />

die internen Drucklösungen deutliche Vorteile für die Nutzer bringen.<br />

Schlussendlich zeigen die Installationen, dass Xeikon komplexe Produktionslösungen<br />

auch bei Firmen mit wenig oder keiner Erfahrung<br />

im Druck erfolgreich installieren kann. Da Xeikon die Generalverantwortung<br />

übernimmt und betriebsbereite Lösungen installiert, kann<br />

die Druckproduktion in verschiedensten Umgebungen, in denen Druckerzeugnisse<br />

benötigt werden, angeboten werden. Anstatt lediglich<br />

eine Druckmaschine zu kaufen, erhalten Kunden eine Gesamtlösung,<br />

die die Anforderungen in Hinsicht von Umschlagszeiten und Komplexität<br />

der Druckprodukte zu den richtigen Kosten erfüllt.<br />

Gastautor Ralf Schlözer<br />

>> www.xeikon.com<br />

Efficient short run printing in the pharmaceutical trade<br />

To operate cost efficiently a pharma re-importer needs a highly<br />

sophisticated production solution, in which print, converting and<br />

inspection are handled digitally, and processes are kicked off automatically<br />

to save time and labour. Xeikon set up its Solution Services<br />

(XSS) group to identify and assemble the most efficient solution<br />

for customers requiring more than the standard equipment. Rather<br />

than buying a printing press, users buy a solution which enables<br />

achieving the business objectives at the right cost.<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

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VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Versandgüter sicher verpacken<br />

Prüfstände für die Transportsimulation<br />

Auf dem Transportweg sind Waren teilweise starken Beanspruchungen ausgesetzt.<br />

Das können Temperaturschwankungen oder mechanische Schocks durch Straßenschäden oder das Werfen<br />

der Pakete sein. Die Herbert Hänchen GmbH bietet Prüfstände für Großversender und andere Logistikunternehmen,<br />

die genau diese Transportumstände simulieren.<br />

Hänchen bietet<br />

Simulationsprüfstände nach<br />

Kundenvorgaben. (Bild: Hänchen)<br />

Mit seinen Prüfständen hilft das Maschinenbauunternehmen,<br />

die Paketverpackung sicherer zu machen und Schäden bereits<br />

im Vorfeld zu vermeiden, denn Großversender müssen sicherstellen,<br />

dass das Produkt unbeschadet beim Kunden ankommt. Deshalb<br />

setzen viele bei der Verpackung auf eigene Normen oder auf die<br />

Vorgaben durch die International Safe Transit Association (ISTA), die<br />

American Society for Testing and Materials (ASTM) oder die DIN-EN-<br />

ISO-Normen. Diese geben vor, welche Anforderungen Verpackungen<br />

erfüllen müssen, um bestimmten Transportbelastungen standzuhalten.<br />

Die Prüfstände für die Transportsimulation von Verpackungen<br />

werden auf der Grundlage dieser Vorgaben von Hänchen konzipiert.<br />

Sie sollen Situationen, die während des Transports entstehen, möglichst<br />

real nachstellen und so Transportschäden vorbeugen. Dazu gehören<br />

Vibrationen durch den Straßentransport, Stöße und Schläge<br />

durch das Werfen der Pakete oder auch klimatische Veränderungen,<br />

beispielsweise im Winter beim Umladen vom warmen Lager in den<br />

kalten Transporter.<br />

Schlüsselfertige Simulationsprüfstände<br />

Die Sparte Sondermaschinenbau Ratio-Drive von Hänchen bietet Simulationsprüfstände<br />

nach den individuellen Vorgaben des Kunden.<br />

Dabei kann es sich um Vibrationsprüfung, Schockprüfung, Rüttel- und<br />

Falltest oder Stauchdruckprüfung handeln. Beratung, Engineering,<br />

Realisierung erfolgen aus einer Hand. Ratio-Drive bedeutet: Der Kunde<br />

kennt den Prozess, den die Maschine abbilden muss, das Unternehmen<br />

aus Ostfildern bei Stuttgart baut die Sondermaschine und konfiguriert<br />

die selbst entwickelte Software, um alle Prozesse darüber<br />

ansteuern zu können. Dabei können selbst produzierte Hydraulikzylinder<br />

oder Lösungen mit elektrischen Antrieben zum Einsatz kommen.<br />

Der Kunde erhält einen individuell angepassten, schlüsselfertigen<br />

Prüfstand, der aus leistungsfähigen Modulen besteht.<br />

Bei den Vibrationstests erfolgen Schwingungsbelastungen der<br />

Packstücke ganz gezielt durch mechanisch-dynamische Belastungen,<br />

wie sie beim KfZ-Transport entstehen. Hänchen baut Rüttel- und<br />

Vibrationsprüfstände, bei der die Masse des Prüflings bis 150 Kilogramm<br />

betragen kann, mit Paketabmessungen bis zu 800 x 800 Millimeter.<br />

Schockprüfstände simulieren Fehler beim Handling während<br />

des Transportprozesses und dienen der Überprüfung der Produktstabilität.<br />

Hänchen bietet hier eine Hebevorrichtung, die Fallhöhe und<br />

-kraft simuliert. Schlagbewegungen mit hoher Beschleunigung lassen<br />

sich über hydraulische Zylinder realisieren.<br />

Im Lager wie auch beim Transport werden Pakete oft übereinandergestapelt.<br />

Die Verpackung muss auch in diesem Szenario die vom<br />

Versandhändler geforderte Belastung aushalten. Hänchen simuliert<br />

diese lang- und kurzzeitigen Belastungen über Stauchdruckpressen<br />

gemäß den Kundenanforderungen.<br />

Alle Tests werden mit automatisch ausgewerteten und verifizierten<br />

Prüfprotokollen dokumentiert. Die dabei ermittelten Transportbelastungen<br />

lassen sich anschließend durch Verbesserungen an der<br />

Verpackung sowie durch entsprechend angepasste Füllmaterialien im<br />

Paket optimal berücksichtigen.<br />

>> www.haenchen.de<br />

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09 | <strong>2021</strong>


Wellpappe bedrucken und stanzen<br />

Komplettlösung<br />

mit hohem Output<br />

Mit der Masterline DRO bringt Bobst eine vom<br />

Prefeeder bis zur Palettierung vollständig ausgestattete<br />

Komplettlösung auf den Markt. Nach<br />

Unternehmensangaben hat sie den höchsten Automatisierungs-<br />

und Vernetzungsgrad auf dem<br />

Markt und ist mit neuester Bobst-Technologie<br />

ausgestattet, darunter zehn patentierten Lösungen.<br />

Wesentliche Merkmale: hochwertiger<br />

Innen- und Außendruck auf Wellpappe in einem<br />

Arbeitsgang, komplexe Stanzungen und schnelle<br />

Auftragswechsel entlang der gesamten Linie. Die<br />

Maschine verfügt über einen Output von jährlich<br />

mehr als 40 Millionen Quadratmetern und vereint<br />

die Herstellung großer Stückzahlen einfacher<br />

Faltkisten mit der Produktion hochwertig bedruckter<br />

und gestanzter Verpackungen.<br />

Die Masterline DRO produziert jede einzelne<br />

Faltkiste mit konsistenter Qualität. Zudem sollen<br />

sich die Verpackungen durch einen um 15 Prozent<br />

höheren Stapelstauchwiderstand (BCT) auszeichnen,<br />

der beim Papierverbrauch große Einsparpotenziale<br />

mit sich bringt.<br />

Zwei Qualitätssicherungssysteme ermöglichen<br />

bereits beim Einrichten und während der<br />

Produktion eine hohe Stabilität des Druckregisters:<br />

Start & Go erlaubt die vollautomatische<br />

Registereinstellung mehrfarbiger Aufträge, wobei<br />

jegliche Klischeeunregelmäßigkeiten nach lediglich<br />

elf Bogen automatisch korrigiert werden.<br />

Lead & Print wiederum garantiert während der<br />

Produktion die Konsistenz des Druck-zu-Druckund<br />

Druck-zu-Stanz-Registers und kompensiert<br />

proaktiv Ungleichmäßigkeiten der Wellpappebogen.<br />

>> www.bobst.com<br />

Bild: Transort<br />

Handling von teleskopierenden Rollen<br />

Neuer Rollenmanipulator<br />

wird patentiert<br />

Seit über 20 Jahren liefert TransOrt Hebelifte für das Handling von schweren<br />

Gütern. Mit Tragkräften von 40 bis 200 Kilogramm sind sie in unterschiedlichen<br />

Bauhöhen und Ausführungen erhältlich. Die Mobillifte mit Rollenmanipulatoren<br />

sind bereits in vielen Betrieben der Standard für das Handling von<br />

Folienrollen geworden. Da Firmen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

sowie Hersteller von Etiketten aber verstärkt auch nach Lösungen suchen,<br />

um Folienrollen, die zum Teleskopieren neigen, zu transportieren, hat das Unternehmen<br />

jetzt einen neuen Rollenmanipulator entwickelt. Er nimmt sowohl<br />

Folienrollen, die nicht teleskopieren, als auch PE-Systemplatten mit teleskopierenden<br />

Rollen sicher auf. Diese Folienrollen werden direkt beim Hersteller<br />

oder im Warenlager vor Auslieferung in die Produktion auf die PE-Systemplatten<br />

gestellt.<br />

Rollenmanipulator und Ronde sind dabei aufeinander abgestimmt. Die<br />

PE-Systemplatte wird durch den Kern mit dem elektrisch bedienbaren Dorn<br />

des Rollenmanipulators einfach und sicher fixiert, gehoben, transportiert<br />

und von der senkrechten Position in die waagerechte geschwenkt, oder auch<br />

umgekehrt, z. B. in der Produktion von Etikettenrollen. Die PE-Systemplatten<br />

werden an die Durchmesser der Folienrollen angepasst, im Regelfall 300, 400<br />

oder 600 Millimeter. Diese können dann einfach auf Europaletten abgestellt<br />

und auch gestapelt werden. Der neue Rollenmanipulator mit den abgestimmten<br />

PE-Systemplatten wurde bereits als europäisches Patent angemeldet.<br />

Damit können jetzt mit einem leistungsstarken, wendigen und leichten Hebegerät<br />

teleskopierende Rollen bis ca. 200 Kilogramm Gewicht auch auf eng<br />

begrenzten Flächen sicher und einfach transportiert und geschwenkt werden.<br />

Bild: Bobst<br />

>> www.transort.de<br />

53


Die Hysteresemagnet-Kupplungen eignen sich<br />

besonders für den Einsatz an Schraubverschließern<br />

von Getränkeabfüllanlagen oder<br />

in Dehnfolien-Verpackungsmaschinen.<br />

(Bilder: KBK Antriebstechnik)<br />

KBK fertigt eine große<br />

Bandbreite an Kupplungen für die<br />

unterschiedlichsten industriellen<br />

Anwendungen.<br />

Reibungsloser Betrieb von Verpackungsmaschinen<br />

Alles im Takt<br />

Verpackungsmaschinen müssen schnell, präzise und möglichst unterbrechungsfrei arbeiten. Diese hohen<br />

Anforderungen können durch den Einsatz von Magnetkupplungen erfüllt werden: Sie können nicht abnutzen und<br />

übertragen das gewünschte Drehmoment daher konstant und ohne Abweichungen.<br />

In Dehnfolien-Verpackungsanlagen sorgen Magnetkupplungen<br />

dafür, dass die Folie immer mit derselben Spannung gehalten<br />

wird. (Bild: industrieblick/AdobeStock)<br />

54


VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Magnetkupplungen sind langlebig und zuverlässig, denn sie<br />

übertragen das Drehmoment berührungslos und unterliegen<br />

deshalb keinerlei Verschleiß. Bei mechanischen Kupplungen<br />

entsteht dagegen im Betrieb nicht nur Abrieb, der die Funktion der<br />

Maschine beeinträchtigen kann. Auf die Dauer verändert sich durch<br />

die Abnutzung auch das Drehmoment. Da beides in Verpackungsmaschinen<br />

nicht gewünscht ist, kommen Magnetkupplungen bei der Konstruktion<br />

des Antriebsstrangs eine große Bedeutung zu. Sie können<br />

nicht abnutzen und übertragen das gewünschte Drehmoment daher<br />

konstant und ohne Abweichungen.<br />

Bei der Integration von Magnetkupplungen in Verpackungsmaschinen<br />

ist die Wahl der richtigen Ausführung entscheidend für die<br />

optimale Funktion der Anwendung. Ein großes Angebot an Magnetkupplungen<br />

finden Konstrukteure bei KBK Antriebstechnik. Das Unternehmen<br />

aus dem unterfränkischen Klingenberg hat nicht nur verschiedene<br />

Hysteresemagnet-Kupplungen im Programm, sondern fertigt<br />

auch Permanentmagnet-Kupplungen. „Wir bieten Maschinen- und<br />

Anlagenbauern eine große Vielfalt, damit jeder die ideale Lösung für<br />

seine Applikation findet“, beschreibt KBK-Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />

(FH) Sven Karpstein die Unternehmensphilosophie. Hysteresemagnet-Kupplungen<br />

von KBK sind in vielen verschiedenen Ausführungen<br />

erhältlich, beispielsweise mit beidseitiger Klemmnaben-Anbindung,<br />

mit aufgelaserter Skala und individuell einstellbarem Überlastmoment<br />

oder als Variante speziell für Anwendungen mit Schraub- und<br />

Wickelvorgängen. Die Hysteresemagnet-Kupplungen sind für niedrige<br />

Drehmomente zwischen 0,1 und 5 Nm ausgelegt, wie sie unter<br />

anderem in Getränkeabfüllanlagen für PET-Flaschen benötigt werden.<br />

Unterschiedliche Anforderungen an Schraubverschließer<br />

In diesen Verpackungsanlagen ist das Aufbringen des Schraubverschlusses<br />

ein kritischer Moment. Er muss mit exakt dem richtigen<br />

Drehmoment auf das Gewinde der Flaschenmündung aufgezogen werden:<br />

Bei einem zu hohen Anzugsmoment sitzt der Verschluss zu fest<br />

und lässt sich vom Verbraucher kaum lösen. Wird der Deckel dagegen<br />

mit zu wenig Kraft angezogen, sind die Flaschen undicht. Eine Hysteresemagnet-Kupplung<br />

im sogenannten Verschließkopf des Schraubverschließers<br />

sorgt deshalb dafür, dass die Deckel mit konstantem<br />

Drehmoment auf die Flasche aufgebracht werden. Sobald das erforderliche<br />

Anzugsmoment erreicht ist, wird der Verschließkopf durch<br />

die Magnetkupplung gleitend vom Antrieb des Schraubverschließers<br />

abgekoppelt. Würde man hierfür eine Permanentmagnet-Kupplung<br />

verwenden, käme es zu einer ruckelnden Trennung der Kraftübertragung<br />

zwischen Schraubverschließer und Deckel. Dadurch würde der<br />

Verschluss sehr fest angezogen und wäre dann nur noch schwer zu<br />

öffnen. Beim Verschließen von Glasflaschen ist dieser Effekt dagegen<br />

ausdrücklich erwünscht, um eine optimale Abdichtung der Flasche<br />

zu erzielen. Die Schraubverschließer dieser Anlagen sollten daher<br />

mit Permanentmagnet-Kupplungen ausgestattet werden.<br />

Produktionsstopp vermeiden<br />

Ein wichtiges Einsatzgebiet von Magnetkupplungen sind Stauförderer,<br />

wie sie unter anderem in Großbäckereien zum Transport der<br />

Backwaren verwendet werden. Diese Anlagen sollten idealerweise<br />

rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche störungsfrei arbeiten.<br />

Mechanische Kupplungen eignen sich für diese Anwendung nicht besonders<br />

gut, da sie im Fall einer Überlast An- und Abtrieb voneinander<br />

trennen und dann erst mühsam manuell wieder eingerastet werden<br />

müssen. Durch diesen Vorgang entstehen Stillstandzeiten, die hohe<br />

Kosten verursachen. „Mit Magnetkupplungen hat man dieses Problem<br />

nicht“, berichtet Sven Karpstein. „Der Betrieb der Anlage kann sofort<br />

weiterlaufen, wenn z. B. durch ein verkeiltes Brot eine Störung aufgetreten<br />

ist und diese behoben wurde.“ Darüber hinaus erfüllen Magnetkupplungen<br />

auch die strengen Hygienevorschriften, da sie keinen Abrieb<br />

erzeugen, der ins Produkt gelangen könnte. Zudem muss dieser<br />

Kupplungstyp nicht gewartet werden, sodass in dieser Hinsicht keine<br />

Investitionen oder Fertigungsstopps nötig sind.<br />

Magnetkupplungen halten Überlasten stand<br />

Magnetkupplungen eignen sich vor allem deshalb ideal für Verpackungsmaschinen,<br />

weil sie eine Vielzahl an Überlastvorgängen<br />

überstehen, ohne dabei zu verschleißen. Überlasten treten bei Verpackungsmaschinen<br />

immer wieder auf: So werden z. B. bei Horizontal-Kartonierern<br />

die in den Karton einzufüllenden Produkte parallel<br />

zur Faltschachtel auf einem Kassettenband angeliefert und von einem<br />

Schieber in die Schachtel geschoben. Bei diesem Vorgang kann<br />

es leicht zu Überlasten kommen.<br />

Ein anderes Beispiel sind Kartonform- oder Kartonverschließanlagen:<br />

Hier können die Schneidwerkzeuge verkanten und somit eine<br />

Überlast verursachen. Und schließlich sind Dehnfolien-Verpackungsmaschinen<br />

zu nennen, bei denen die Folie immer in einer konstanten<br />

Spannung gehalten werden muss. „Sobald sich diese Spannung ändert<br />

oder es beim Spannvorgang ruckelt, reißt die Folie“, weiß Dipl.-Ing.<br />

(FH) Sven Karpstein. Setzt der Maschinenbauer aber Hysteresemagnet-Kupplungen<br />

ein, so KBK, bleibt die Folienspannung konstant.<br />

Herstellern von Verpackungsmaschinen bietet KBK nicht nur eine<br />

Vielfalt an Magnetkupplungen, sondern auch bei der Materialauswahl:<br />

„Wir fertigen auf Wunsch jede Magnetkupplung aus Edelstahl<br />

oder setzen spezielle Magnete und Klebstoffe ein, z. B. für Hochtemperatur-Applikationen“,<br />

berichtet Karpstein. Er und sein Team unterstützen<br />

die Kunden zudem bei der Auslegung und Berechnung der<br />

erforderlichen Dreh- und Überlastmomente. Ein weiterer Ausbau des<br />

Portfolios an Magnetkupplungen ist geplant. Ein Unternehmensziel<br />

ist es, den Kunden möglichst viele Ausführungen und Varianten für<br />

ihre Anwendungen anzubieten.<br />

>> www.kbk-antriebstechnik.de<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

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UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />

Mit dem Baukastensystem<br />

werden Mitte der 1960er-Jahre<br />

Getriebe und Motoren flexibel<br />

und einfach kombinierbar.<br />

(Bilder: SEW-Eurodrive)<br />

90 Jahre voller Drive<br />

Aus Tradition in Bewegung<br />

Was hat ein Banker mit Antrieben zu tun? Und was hat heute die Verpackungstechnik davon? Wie passt das zusammen?<br />

Ganz einfach. Ein Mann der Zahlen ist Geburtshelfer für ein Unternehmen, das heute als SEW-Eurodrive zu<br />

den internationalen Technologieführern für die Maschinen- und Fabrikautomatisierung zählt und<br />

in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiert.<br />

Was für ein Start und was für ein Stoff für einen historischen<br />

Wirtschaftsthriller. Wir schreiben das Jahr 1931, sind mitten<br />

in der Weltwirtschaftskrise. Zwei Jahre werden in Deutschland<br />

noch ins Land gehen, bis die Weimarer Republik Geschichte<br />

ist. Und in dieser Zeit entsteht in Nordbaden eine Keimzelle für Antriebstechnik<br />

und Automation. Am 13. Juni 1931 gründet der Banker<br />

Christian Pähr die heutige SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG unter dem<br />

Namen Süddeutsche Elektromotorenwerke (SEW).<br />

Davor stand ein Konkurs, und zwar der der Albert Obermoser AG.<br />

1927 erhielt der Bankkaufmann von seinem Arbeitgeber, der Rheinischen<br />

Creditbank, den Auftrag, die Buchhaltung des in Schieflage<br />

geratenen Motorenherstellers in Bruchsal einer Revision zu unterziehen.<br />

Das Engagement mündete schließlich in der Position eines Interimsmanagers,<br />

konkret in der Rolle des kaufmännischen Direktors.<br />

Die folgenden vier Jahre blieben spannend und fanden schließlich<br />

ihr gutes Ende in einem Neuanfang. Christian Pähr gründete aus der<br />

Konkursmasse der Pleite gegangenen Obermoser AG heraus ein neues<br />

Unternehmen. Im Gepäck hatte der Banker als Pfund für die weitere<br />

Entwicklung die Fabrikationsrechte.<br />

Wie gut sich sein Unternehmen letztlich entwickeln sollte, erlebte<br />

Christian Pähr nicht mehr. Er verstarb mit 70 Jahren gerade einmal<br />

vier Jahre nach dessen Gründung. Die Frauen in der Familie traten die<br />

Nachfolge an. Witwe Kunigunde und die gemeinsame Tochter Edeltraut<br />

leiteten fortan das junge Unternehmen.<br />

Starker Familienzusammenhalt<br />

Was folgte, ist sehr oft in familiengeführten Unternehmen der Fall:<br />

Der Generationswechsel wurde möglich dank einer innigen Partnerschaft<br />

und einer Hochzeit. So übernahm der auf der Schwäbischen<br />

Alb geborene Ernst Blickle 1945 die Unternehmensleitung von seiner<br />

Schwiegermutter. Seitdem ist das Unternehmen untrennbar mit seinem<br />

Familiennamen verbunden.<br />

Der ehemalige Offizier hatte bis dato nur wenig Berührungspunkte<br />

zum elterlichen Betrieb seiner Frau Edeltraud. Visionärer Unternehmergeist<br />

und auch das Glück, dass die SEW von einem verheerenden<br />

Luftangriff auf Bruchsal weitgehend verschont blieb, sollten in der<br />

Folgezeit jedoch den Grundstein für die florierende Firma legen. Und<br />

Ernst Blickle lernte: In Windeseile sammelte er ingenieurstechnische<br />

Fachkenntnisse. Was folgte, waren die Jahre des Wirtschaftswunders.<br />

SEW wuchs schnell. Zählte eine Schwarz-Weiß-Aufnahme der<br />

Belegschaft aus den Gründungsjahren noch 35 Menschen, waren es<br />

1960 bereits 600. Innerhalb von gerade einmal zehn Jahren steigerte<br />

der Antriebshersteller seinen Umsatz von 1,4 Millionen Mark im Jahr<br />

1950 auf 20 Millionen im Jahr 1960. Schon damals war es die enge<br />

räumliche Kundennähe mit Vertriebsgebieten zunächst in Deutschland,<br />

die den kometenhaften Aufstieg ermöglichte. Die Gründung<br />

erster ausländischer Filialen gab dem Ganzen weitere Dynamik. Den<br />

Beginn der Internationalisierung markiert 1960 die SEW-Usocome im<br />

elsässischen Haguenau.<br />

Und die Technik?<br />

Mit dem heutigen Antriebs- und Automatisierungsportfolio lassen<br />

sich die Anfangsjahre der Süddeutschen Elektromotorenwerke nur<br />

eingeschränkt vergleichen. Ja, es gab schon die ersten Elektro- und<br />

Getriebemotoren. Das Unternehmen stand in seinen Anfängen vor<br />

allem für die Elektro-Bandsägen „Milicut“, den Hobler „Simplitt“, die<br />

elektrische Kreissäge „Circut“ sowie die Schleifmotoren „Poliglitt“.<br />

Ein Produktionsprogramm, das in der Vorkriegszeit zunächst das<br />

56 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


Die Belegschaft um Christian Pähr (Fünfter von links<br />

in der Reihe hinter den Sitzenden) 1931.<br />

Ein Vorgelegemotor, der Vorgänger des heutigen Getriebemotors (das Patent dafür<br />

stammt aus dem Jahr 1928 und geht auf die Obermoser AG zurück).<br />

Know-how der Obermoser AG in der Holzbearbeitung widerspiegelt.<br />

Das sollte sich aber durch Ernst Blickle schnell in Richtung eines eigenständigen<br />

Antriebsbaukastens ändern.<br />

Baukasten in der Mitte des 20. Jahrhunderts? Ja, genau das ist<br />

richtig. Den Baukasten von heute gab es schon gestern, und der bekam<br />

in den 1960er-Jahren mit dem Einzug des Marketings als neue<br />

unternehmerische Denkhaltung weiteren Drive. Im Mittelpunkt dieser<br />

betriebswirtschaftlichen Disziplin stehen die Bedürfnisse des Marktes,<br />

gefolgt von der konsequenten Ausrichtung der Unternehmen in<br />

Richtung Kunden. Doch wie sind die differenzierten Wünsche an die<br />

Antriebstechnik wirtschaftlich beherrschbar? Wie lassen sich Anforderungen<br />

aus unterschiedlichen Branchen und Fertigungsprozessen<br />

sinnvoll erfüllen? Beide Antworten mündeten bei den Süddeutschen<br />

Elektromotorenwerken während der Flower-Power-Zeit in modularen<br />

Motor-Getriebe-Kombinationen. Ein leicht und flexibel konfigurierbarer<br />

Baukasten trat an die Stelle teurer Sonderlösungen.<br />

Antrieb als Kerngeschäft<br />

1971 hieß es Abschied nehmen vom alten Namen. Aus „Süddeutsche<br />

Elektromotorenwerke“ wurde die SEW-Eurodrive. Bei allem Stolz auf<br />

die eigenen Wurzeln und der auch heute noch herrschenden Treue zu<br />

Bruchsal: Die zunehmende Bedeutung des globalen Marktes machte<br />

es unerlässlich, künftig mit einem Namen zu firmieren, der auch international<br />

funktioniert. SEW-Eurodrive war geboren; und dies mit<br />

zwei klaren Botschaften: „Europa und Drive“ – sowie „der Antrieb als<br />

Kerngeschäft“.<br />

Wie die Geschichte weiterging? Zum Beispiel mit neuen Gesellschaften<br />

in Süd- und Nordamerika und weiteren Standorten auf anderen<br />

Kontinenten. Ernst Blickle baute seine SEW in mehr als vier<br />

Jahrzehnten vom kleinen mittelständischen Familienbetrieb zu einem<br />

starken Global Player auf. Die Internationalisierung trugen die<br />

beiden Söhne Rainer († <strong>2021</strong>) und Jürgen konsequent mit und führten<br />

sie weiter. 1987 übernahmen sie die Geschäftsführung nach dem Tod<br />

des visionären Unternehmenspatriarchen im Jahr zuvor. Die Erfolgsgeschichte<br />

des familiengeführten Unternehmens ging damit weiter.<br />

Weg frei in die industrielle Serienfertigung<br />

Die von Ernst Blickle gelebte Strategie erfährt aktuell mit den Geschäftsfeldern<br />

Maxolution Machine Automation und Maxolution<br />

System Solutions weniger eine Renaissance, als vielmehr die logi-<br />

>><br />

08 | <strong>2021</strong><br />

Der Automatisierungsbaukasten Movi-C bietet vom Antrieb bis zur Steuerung sämtliche Möglichkeiten<br />

für die digitalisierte, automatisierte und modulare Fertigung.<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 57


UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />

Ein wichtiges Element in der automatisierten<br />

Verpackungsindustrie: ein mit Movi-C automatisierter<br />

Kartonaufrichter.<br />

sche Weiterentwicklung des Baukastens in Richtung modularer und<br />

bestens vorbereiteter Lösungen für Maschinen, Anlagen oder ganze<br />

Fabriken. Sie bietet enorme Vorteile beispielsweise für Verpackungsmaschinen,<br />

da gerade hier bestimmte Maschinentypen vorherrschen,<br />

die sich sehr gut mit vorbereiteten Hard- und Softwarelösungen bedienen<br />

lassen. Was genau dahintersteckt?<br />

Vorbereitete Lösungen für wiederkehrende Aufgaben<br />

Im Jubiläumsjahr des Unternehmens stellt sich aktuell einmal mehr<br />

die Frage, warum die Verpackungstechnik wichtige Vorteile von den<br />

Maxolution-Lösungen hat. Gerade in dieser Branche gibt es Verarbeitungsaufgaben,<br />

die sich prinzipiell betrachtet gleichen. Eine Schlauchbeutelmaschine<br />

bleibt in ihren Grundzügen unverändert, auch wenn<br />

sich die Maschinen unterschiedlicher Hersteller im Detail ohne Frage<br />

voneinander abheben. Der vertikale oder horizontale Verpackungsprozess<br />

an sich bleibt dabei mehr oder weniger unberührt. Dementsprechend<br />

unterscheiden sich die daraus resultierenden Bewegungsaufgaben<br />

für die Antriebstechnik ebenfalls nur im Detail. Und genau<br />

hier setzt SEW an und bündelt im Bereich Maxolution Maschine Automation<br />

abgestimmte und intelligente Komplettlösungen inklusive<br />

Dienstleistungen. Das Ganze lässt sich durchaus mit einem Baukasten<br />

vergleichen, aus dem heraus sich Maschinen effizient und zeitsparend<br />

konstruieren und bauen lassen. Gerade die Verpackungstechnik ist ja<br />

letztlich als Folge immer kürzerer Produktlebenszyklen und ganz neuer<br />

Anforderungen in Richtung Losgröße 1 von kurzen Time-to-Market-Zeiten<br />

bestimmt.<br />

Die Lösungen auf Grundlage des Automatisierungs- und Antriebsbaukastens<br />

Movi-C sind daher darauf ausgelegt, Maschinen modular zu<br />

konzipieren. Das wiederum bildet die Basis für die „Smart Factory“,<br />

in der sich Maschinen und Anlagen durch das Hinzufügen oder Entfernen<br />

von Prozessmodulen vergleichsweise einfach an neue Herausforderungen<br />

anpassen lassen. Dieser Ansatz reicht so weit, dass<br />

der Materialfluss zwischen Maschinen nicht mehr stationär, sondern<br />

mithilfe mobiler Assistenzsysteme realisiert wird. Auch hier stehen<br />

die Weichen in Richtung Flexibilisierung. SEW verlässt mit diesem Ansatz<br />

ein Stück weit die klassische Automatisierungspyramide in Richtung<br />

eines klar umrissenen Lösungsansatzes. Darüber hinaus steht<br />

Maxolution stellvertretend für den Anspruch des Unternehmens,<br />

für Kunden ein Antriebs- und Automatisierungspartner mit echten<br />

„One-Stop-Shopping“-Qualitäten zu sein.<br />

Und wie geht’s weiter?<br />

90 Jahre SEW-Eurodrive in diesem Jahr: Dahinter stehen heute über<br />

19.000 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 52 Ländern<br />

dieser Welt. Ihre Devise: „Driving the World“. Mit Blick auf die Herausforderungen,<br />

die gerade der Klimawandel mit sich bringt, sieht<br />

sich das Unternehmen bestens aufgestellt. Bereits heute lässt sich<br />

mit Speichertechnik aus Bruchsal beispielsweise viel Energie in der<br />

Produktion und Verpackungstechnik einsparen. Angesichts der zunehmenden<br />

Digitalisierung der Industrie wird die Vernetzung von<br />

Systemen in Zukunft einen größeren Stellenwert einnehmen. Auch<br />

die urbane Infrastruktur steht unter anderem mit einem eigenen Forschungscampus,<br />

den die SEW-Eurodrive zusammen mit der Hochschule<br />

Karlsruhe ins Leben gerufen hat, im Mittelpunkt.<br />

>> www.sew-eurodrive.de<br />

The Path from a Family Enterprise to Global Player<br />

What does a banker have to do with drive systems? And how does<br />

the <strong>packaging</strong> technology profit from the same today? How does<br />

all this fit together? The answer is very simple. A man of numbers<br />

acted as a midwife for an enterprise which is now an internationally<br />

operating technology leader for machine and production systems<br />

automation. The enterprise SEW-Eurodrive is this year celebrating<br />

its 90th anniversary. Standing firmly behind the enterprise are over<br />

19 000 committed employees spread over 52 countries worldwide.<br />

Their motto is „Driving the World“. The central focus is directed at<br />

solutions that are based on the automation and drive system modular<br />

system Movi-C. The same is designed to construct machines on<br />

a modular basis. This represents a continuation of an approach that<br />

reaches back as far as the middle of the 1960`ies that is based on<br />

the use of a modular system that can be simply and flexibly configured<br />

instead of deploying expensive special solutions.<br />

58 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


NACHHALTIGKEIT<br />

Sieht aus wie eine Plastiktüte, ist aber aus Biokunststoff.<br />

Und wasserlöslich.<br />

Die Invisible Company bietet ihre Beutel auch als Lösung<br />

für Kleidung oder als Versandbeutel an.<br />

Wasserlöslicher Biokunststoff<br />

Ein Beutel für sonnige Tage<br />

Ein großer Teil der Nachhaltigkeitsbemühungen in der Verpackungsbranche zielt auf den Ersatz von nicht oder kaum<br />

recyclingfähigem Plastik durch wiederverwertbare oder biologisch problemfrei abbaubare Materialien. In letztere<br />

Kategorie gehört der Invisiblebag der Invisible Company aus Hongkong. Das Unternehmen stellt wasserlösliche,<br />

kompostierbare Beutel aus plastikähnlichem Biokunststoff her.<br />

Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe bilden die Materialgruppe<br />

der Biokunststoffe. Sie sind ein wichtiger Baustein<br />

bei der Transformation von einer linearen, auf fossilen Rohstoffen<br />

basierenden Wirtschaft, hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die auf<br />

erneuerbare Ressourcen setzt.<br />

Fünf verschiedene Beutelvarianten hat die Invisible Company<br />

zurzeit im Angebot: eine Einkaufstüte, einen Versandbeutel, einen<br />

Kleidungsbeutel, einen Hundekotbeutel sowie als Prototyp ein Hygiene-Set<br />

zum Tätowieren, bestehend aus einem Kabelschlauch und<br />

einer Maschinenabdeckung. Damit zeigt sich, dass das Material des<br />

Start-ups aus Hongkong flexibel einsetzbar ist.<br />

Der eigentliche Clou des Invisiblebags ist aber seine wundersame<br />

Eigenschaft nach dem Gebrauch. Denn der Beutel lässt sich ganz einfach<br />

durch Rühren in heißem Wasser über 80 Grad Celsius auflösen.<br />

Das Wasser-Beutel-Gemisch kann dann ohne weiteres Filtern in den<br />

Abfluss geschüttet werden. Möglich macht dies das eigens von der Invisible<br />

Company dafür entwickelte Material, aus dem der Beutel besteht.<br />

Die Mischung machts<br />

Der Beutel nämlich besteht aus einer Kombination aus Polyvinylalkohol<br />

(PVAL), Stärke, Glycerin und Wasser. Dabei ist PVAL für die<br />

Wasserlöslichkeit des Produkts verantwortlich. Das Polymer weist<br />

die meisten wasserfreien Lösungsmittel ab, ist beständig gegenüber<br />

Ölen und Fetten und kann, einmal in Wasser aufgelöst, ohne verbleibende<br />

Rückstände im Wasser gefiltert werden. Seine Umweltfreundlichkeit<br />

wird dem Produkt durch verschiedene Zertifikate bestätigt.<br />

Unter anderem erhielt der Invisiblebag den Nachweis für Kompostierbarkeit<br />

bei Kunststoffen nach EN-Norm 13432 sowie das US-Pendant<br />

ASTM D6400.<br />

Ebenfalls unbedenklich ist die Farbe, mit der die Beutel von Invisible<br />

Company bedruckt werden. Die ist Unternehmensangaben zufolge<br />

frei von Schwermetallen, Ketonen und Benzol und somit ungefährlich<br />

für Umwelt und Gesundheit. Die Aufdrucke lassen sich individuell mit<br />

der Invisible Company abklären. Standardmäßig wird die Anleitung<br />

zur korrekten Entsorgung auf Englisch auf die Beutel gedruckt.<br />

Was geht und was nicht?<br />

Nun aber zu den harten Fakten. Was kann der Invisiblebag? Die Standardgröße<br />

des Unternehmens, die Einkaufstüte, hält bei 30 Mikrometern<br />

Dicke und einer Größe von 25 mal 45 Zentimetern an die vier<br />

Kilogramm Gewicht und weist somit eine herkömmlichen Plastiktüten<br />

ähnliche Belastbarkeit auf.<br />

Für die Branche von besonderem Interesse dürfte aus dem bisherigen<br />

Portfolio allerdings der Versandbeutel sein. Den gibt es bisher in<br />

drei verschiedenen Größen bei jeweils 60 Mikrometern Dicke. Im Grunde<br />

kann mit dem Beutel alles versandt werden, was nicht feucht ist.<br />

Auch elektronische Artikel können verpackt werden, da das Material<br />

antistatisch ist. Als Außenverpackung ist der Beutel allerdings nicht<br />

geeignet: Da das Material wasserlöslich ist, kann ein Transport durch<br />

Regen oder Schnee schnell in einer bösen Überraschung enden.<br />

>> www.invisible-company.com<br />

08 09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 59


NACHHALTIGKEIT<br />

Mehrwegverpackungen für unterwegs<br />

McDonald’s testet eigenes Pfandsystem<br />

In zehn ausgewählten Restaurants in<br />

Deutschland können McDonald’s Kunden<br />

jetzt Getränke und Desserts für den Inhouse-<br />

und To-go-Verzehr in Mehrwegverpackungen<br />

bestellen. Damit testet das Unternehmen<br />

ein eigenes Mehrwegpfandsystem,<br />

bevor Ende 2022 der nationale Rollout in<br />

allen Restaurants erfolgen soll. An den Teststandorten<br />

(u. a. im Raum München und in<br />

Berlin) erfolgt die Ausgabe der Produkte in<br />

den neuen Mehrwegverpackungen auf Nachfrage<br />

der Gäste und für Bestellungen im Restaurant<br />

und am McDrive. Das Experiment<br />

wird zunächst knapp zwei Monate laufen.<br />

Vor Ort in den so genannten „Better M Stores“ haben Gäste und<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit, Feedback zu den neuen Verpackungen<br />

zu geben. Dieses soll maßgeblich zur Verbesserung des Konzepts<br />

beitragen. Mit dem Test-Szenario bereitet sich das Unternehmen auf<br />

den deutschlandweiten Rollout eines eigenen<br />

Mehrwegpfandsystems für Getränke und<br />

Eis bis Dezember 2022 vor.<br />

Mit dem Test eines eigenen Mehrwegpfandsystems<br />

will der Fast-Food-Konzern in<br />

Deutschland frühzeitig die Weichen für alternative<br />

und plastiksparende Verpackungslösungen<br />

stellen, noch bevor die gesetzliche<br />

Mehrwegpflicht 2023 greift. Pro Verpackung<br />

wird ein Euro Pfand erhoben, das bei<br />

der Rückgabe der Mehrwegbecher in den<br />

teilnehmenden Testrestaurants vollständig<br />

rückerstattet wird. Auch das Becher-Design<br />

für die nationale Einführung der Mehrwegverpackungen<br />

soll im Nachgang des Tests anhand des Feedbacks der<br />

Gäste weiterentwickelt werden.<br />

>> www.mcdonalds.com<br />

Bild: McDonald’s Deutschland<br />

Digitaler Zwilling<br />

Leichtere Glasflaschen<br />

für weniger CO 2<br />

-Ausstoß<br />

Drei Branchenführer aus dem Bereich nachhaltige Lösungen für die<br />

Glasindustrie arbeiten jetzt gemeinsam an einer Technologie, mit der<br />

die Festigkeit von Glasflaschen erhöht und damit ihr Gewicht deutlich<br />

reduziert werden kann. Software-Entwickler Dassault Systèmes,<br />

Glasverpackungshersteller Ardagh Group und Exxergy, ein Expertennetzwerk<br />

für erneuerbare Energien und die Glasindustrie, wollen im<br />

Januar 2022 Versuche mit dem „digitalen Zwilling“ der Johnnie-Walker-Flasche<br />

von Diageo beginnen.<br />

Ziel der digitalen Echtzeit-Darstellung ist es, eine neue Außenbeschichtung<br />

zu entwickeln, die natürlich auftretende Mikrorisse in der<br />

Glasoberfläche verringert. Damit könnte die Glasflasche bei gleichbleibender<br />

Festigkeit und Form wesentlich leichter werden, bleibt<br />

aber zu 100 Prozent recycelbar. Verläuft der digitale Zwillingsversuch<br />

erfolgreich, soll das Verfahren ab Sommer 2022 mit realen Glasflaschen<br />

getestet werden.<br />

Der Leichtbau von Glas gilt als eine der Lösungen zur Verringerung<br />

der CO 2<br />

-Belastung der Glasindustrie. Die Kohlenstoffemissionen<br />

werden dabei sowohl bei der Herstellung der Flasche als auch beim<br />

Transport der fertigen Produkte reduziert. Sollte das Kooperationsprojekt<br />

erfolgreich sein, wäre dies auch ein wichtiger Durchbruch für<br />

die Technologie des digitalen Zwillings.<br />

>> www.ardaghgroup.com<br />

>> www.3ds.com<br />

>> www.exxergy.com<br />

Bild: Shutterstock/monticello<br />

60<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 09 | <strong>2021</strong>


Neue Studie zur Entwicklung der Verpackungsindustrie<br />

Nachhaltigkeit – mehr als<br />

nur ein aktueller Trend?<br />

Der Verpackungsmarkt befindet sich im Wandel: Nachhaltigkeit, veränderte Kundenanforderungen,<br />

Digitalisierung, die zunehmende Substituierbarkeit der Produkte der verschiedenen Hersteller<br />

sowie ein kompetitives Wettbewerbsumfeld sind einige der bestimmenden Faktoren der Branche.<br />

Wie sollten sich Hersteller also für die Zukunft aufstellen?<br />

Die Zukunft der Verpackungsindustrie wird im Rahmen einer<br />

Studie der Managementberatung Horváth im Detail beleuchtet:<br />

Aktuelle Trends wurden auf Basis von umfangreicher Projekterfahrung<br />

sowie einer Vielzahl an Interviews mit dem Topmanagement<br />

europäischer Verpackungshersteller identifiziert. Aus den Ergebnissen<br />

wurden Thesen und Stoßrichtungen der zukünftigen Entwicklung<br />

der Branche abgeleitet – mit Nachhaltigkeit als maßgeblichem Treiber<br />

von Veränderungen in der Branche. Handlungsempfehlungen für<br />

die Verpackungsunternehmen komplettieren die Studie und zeigen<br />

auf, wie Marktteilnehmer die Entwicklungen für sich nutzen können.<br />

Der Verpackungsmarkt wächst stetig, unter anderem getrieben durch<br />

die Hochkonjunktur des E-Commerce bei Konsumverpackungen in Europa<br />

mit 4 bis 5 Prozent pro Jahr. Eine fragmentierte Unternehmenslandschaft,<br />

starker Wettbewerb in einigen Segmenten und damit<br />

Margen- und Innovationsdruck sowie die Möglichkeiten eines raschen<br />

Markteintritts und raschen Wachstums durch Zukauf werden, wie die<br />

vorliegende Studie zeigt, die Branche weiter konsolidieren und die<br />

großen Player weiter wachsen lassen.<br />

>><br />

Die Studie „Die europäische Verpackungsindustrie –<br />

Trends, Perspektiven und Erfolgsfaktoren in einem<br />

kompetitiven Marktumfeld“ ist im vierten Quartal <strong>2021</strong><br />

erschienen. Sie umfasst einen umfangreichen internationalen<br />

Marktresearch, fundierte fachliche Trendanalysen und -interpretationen<br />

sowie konkrete Handlungsempfehlungen auf<br />

Basis branchenspezifischer Projekterfahrungen und<br />

Interviews mit Managern. Die Publikation kann kostenfrei<br />

heruntergeladen werden unter:<br />

pack.link/horvath-studie-verpackungsindustrie<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 61


NACHHALTIGKEIT<br />

Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit<br />

Richtungsweisender Trend in der Branche bleibt Nachhaltigkeit,<br />

deren Bedeutung noch steigen wird und die sukzessive zur Commodity<br />

werden wird. Das heißt, Unternehmen, die auf das Thema<br />

Nachhaltigkeit keine passende Antwort haben, werden früher oder<br />

später am Markt nicht mehr überlebensfähig sein. Die Horváth-Studie<br />

identifiziert zahlreiche Faktoren für die gestiegene Bedeutung<br />

der Nachhaltigkeit und identifiziert Materialkompetenz als einen<br />

wichtigen, wenn nicht den wettbewerbsentscheidenden Faktor.<br />

Für die Hersteller steht, wie in der Studie aufgezeigt wird, der gesamte<br />

Lebenszyklus der Verpackung im Fokus – von der Entwicklung<br />

und Herstellung über den Gebrauch bis zur (Wieder-)Verwertung.<br />

Ein übergeordneter Kerngedanke ist die Kreislaufwirtschaft<br />

mit dem Ziel, recycelte Materialien so lange wie möglich wiederzuverwenden,<br />

wie unten rechts dargestellt.<br />

Wesentlicher Aspekt der Circular Economy für die Verpackungsbranche<br />

ist der ressourcenschonende Einsatz von Verpackungsmaterialien<br />

im gesamten Lebenszyklus. Insbesondere biologisch<br />

abbaubare Verpackungen und die Substitution von nicht nachwachsenden<br />

durch nachwachsende Rohstoffe rücken vermehrt in<br />

den Fokus. So spielt die Substitution von Plastik durch Papier eine<br />

zentrale Rolle: Entwicklungen von papier- und faserbasierten Verpackungen<br />

mit guten Barriereeigenschaften können den Einsatz<br />

von schwer recycelbaren Mischverpackungen mit Kunststoffanteilen<br />

ersetzen. Innerhalb der Plastikverpackung geht es um die Substitution<br />

von Misch- durch recycelbare Monomaterialverpackungen.<br />

Wichtig ist dabei, dass durch einen veränderten Ressourceneinsatz<br />

die ursprünglichen Eigenschaften der Verpackung nicht zum Nachteil<br />

der Schutz- und Haltbarkeitsfunktion geändert werden, was<br />

signifikante Anstrengungen in der Produktentwicklung erfordert.<br />

Ein weiterer, vor allem aus Konsumentensicht wichtiger Aspekt,<br />

durch den sich Hersteller differenzieren können, ist die Verpackungs-<br />

bzw. Abfallvermeidung. Betrachtet man die fünfstufige<br />

Hierarchie der Abfallwirtschaft, wird deutlich: Je weiter oben eine<br />

Stufe angesiedelt ist, desto größer ist das Potenzial zur Müllvermeidung.<br />

Damit ist wenig überraschend Verpackungsvermeidung der größte<br />

Hebel, der sich auch in der signifikant gestiegenen Materialeffizienz<br />

in den letzten Jahren quer durch alle Verpackungsarten zeigt.<br />

Auch regulatorisch sind die Wiederverwendung und das Recycling<br />

von Verpackungsmaterial in den Fokus gerückt – so wurde 2018 auf<br />

europäischer Ebene im Rahmen des EU-Abfallpakets beschlossen,<br />

bis 2025 für die maßgeblich in Verpackungsabfällen enthaltenen<br />

Materialien, wie Papier, Karton, Metalle, Glas oder Kunststoffe,<br />

Recyclingrichtwerte von bis zu 75 Prozent zu erreichen. Um diese<br />

Ziele zu erreichen, ist es notwendig, Rohstoffe möglichst effizient<br />

und lange im Kreislauf zu halten. Wie unsere Studie zeigt, werden<br />

die Recyclingströme für Plastik zu einer Herausforderung für die<br />

Branche werden.<br />

Der größte Druck Richtung Nachhaltigkeit, so die Studienergebnisse,<br />

kommt allerdings von den Kunden der Verpackungsindustrie<br />

sowie den Konsumenten. Eine weitere, aktuelle Studie von Horváth<br />

aus dem Konsumgüterbereich zeigt, dass rund drei Viertel der Konsumenten<br />

beim Produktkauf auf Nachhaltigkeitsaspekte der Produkte<br />

achten und dafür auch eine höhere Kaufbereitschaft gegeben<br />

ist. Da muss auch die Verpackung ins nachhaltige Produktkonzept<br />

passen und als solche nachweisbar gekennzeichnet sein.<br />

Hinsichtlich der Verpackung als Produkt bietet der Markt Differenzierungsmöglichkeiten<br />

nicht nur Richtung Nachhaltigkeit, sondern<br />

auch Convenience. Eine digitale Möglichkeit von Zweiterem<br />

ist die Erweiterung der klassischen Funktionen der Verpackung<br />

um zusätzliche „intelligente“ Eigenschaften im Sinne eines „Smart<br />

Packagings“ (z. B. Rückverfolgbarkeit, spezifische Interaktion/Reaktion<br />

mit dem verpackten Produkt oder Sensorik).<br />

Abgeleitete Handlungsempfehlungen<br />

Basierend auf den identifizierten Markttrends und Treibern des<br />

Verpackungswandels entwickelt Horváth in seiner Studie mehrere<br />

Handlungsempfehlungen für Konzerne der Verpackungsindustrie,<br />

um sich auch in Zukunft eine relevante Position am Markt zu<br />

sichern. Zur Optimierung der allgemeinen Kosteneffizienz gibt es<br />

Grafiken: Horváth<br />

62<br />

09 | <strong>2021</strong>


Zusammenfassende Übersicht der identifizierten Studientrends<br />

gerichtete Integration von Zukäufen zur<br />

Hebung der Synergien und der Aufbau von<br />

Digitalisierungskompetenz zur bereichsübergreifenden<br />

Effizienzsteigerung und<br />

Automatisierung großes Optimierungspotenzial<br />

dar. Diese Effizienzsteigerung wird<br />

künftig nicht ausreichen, um einen Marktvorsprung<br />

vor der Konkurrenz sicherzustellen,<br />

sondern Vorbedingung sein, um am<br />

Markt überhaupt noch wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben und Kunden kompetitive Preise<br />

anbieten zu können.<br />

Die tatsächliche Differenzierung zur<br />

Konkurrenz wird nur durch zielgerichtetes<br />

Management des Entwicklungs- und Innovationsprozesses<br />

und -portfolios sowie<br />

Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in<br />

der Unternehmens-DNA gelingen. Innovationen<br />

sind hierbei nicht nur auf Produkte<br />

beschränkt, sondern sollten auch breiter<br />

hinsichtlich des Ausbaus der eigenen strategischen<br />

Stärken bis hin zu ganzen Geschäftsmodellen<br />

oder – im Fall von Nachhaltigkeit<br />

– auch im Sinne der Corporate Social<br />

Responsibility (CSR) und aller Sustainable<br />

Development Goals (SDG) gedacht werden.<br />

So könnte ein Unternehmen beispielsweise<br />

sein „Nachhaltigkeits-Know-how“ in den<br />

Bereichen Verpackungsentwicklung und<br />

Materialien als Beratungsdienstleistung<br />

für Kunden anbieten. Innovativ können auch<br />

Prozesse innerhalb des Unternehmens sein,<br />

etwa an den Schnittstellen zum Kunden. Die<br />

Potenziale sind hier vielfältig.<br />

Gastautoren Christoph Kopp, Studienleiter<br />

& Leiter Industrial Goods & High.Tech Österreich<br />

bei Horváth und Thomas Hirnschall,<br />

Senior Project Manager Industrial Goods &<br />

High-Tech bei Horváth<br />

>> www.horvath-partners.com<br />

Driving Force of the Packaging Transition<br />

– A survey by Horváth provides an Insight<br />

in der Verpackungsindustrie eine Vielzahl an<br />

Hebeln, die adressiert werden können: Neben<br />

technischen und kommerziellen Hebeln<br />

im Einkauf und in der Supply-Chain, Produktionsoptimierungen<br />

vom Produktions-Footprint<br />

bis zum Shopfloor, marktorientiertem<br />

Pricing und Professionalisierung der Vertriebsorganisation<br />

stellen auch die ziel-<br />

The <strong>packaging</strong> industry is currently booming.<br />

The manufacturers are consequently<br />

forced to face and deal with the changes<br />

on the market and to address the topic<br />

sustainability. Manufacturers have the<br />

opportunity to differentiate themselves<br />

from the competition via aspects such as<br />

material competence, sustainability and<br />

target-oriented innovation. The optimisation<br />

of the cost-effectiveness - regardless<br />

whether this is within purchasing operations,<br />

the production or due to synergies<br />

within the corporate group – will be a<br />

necessary prerequisite in order to remain<br />

competitive.<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

63


JUNGE DESIGNER<br />

Die Silikonhülle für Food-to-go kann flexibel<br />

gefaltet oder gewickelt werden, ist lebensmittelecht,<br />

spülmaschinenfest und recycelbar. (Bild: Sarah Klein)<br />

Vier Verpackungsgrößen sind flexibel einsetzbar,<br />

ein Spenderaufsatz muss einmalig gekauft werden.<br />

Die Kosmetikverpackungen werden aus HDPE hergestellt,<br />

das aus recycelten Kunststoffabfällen aus dem<br />

gelben Sack stammt. (Bild: Jola Schwarzer)<br />

64<br />

09 | <strong>2021</strong>


Jola Schwarzer und Sarah Klein<br />

(Bilder: Verbraucherzentrale NRW)<br />

NRW-Preis für Nachwuchsdesignerinnen<br />

Ausgezeichnete Mehrwegideen<br />

Die Transformation hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft kann nur mit Vermeidung, recyclinggerechtem<br />

Verpackungsdesign, dem Einsatz von Rezyklaten und mit deutlich mehr Mehrweg gelingen. Impulse kommen auch von<br />

den Hochschulen, an denen Nachwuchsdesigner an zukunftsfähigen Lösungen tüfteln, die nicht selten ausgezeichnet<br />

werden. So wie die beiden folgenden Projekte.<br />

Sarah Klein und Jola Schwarzer haben in ihrem Studiengang<br />

Nachhaltiges Design an der ecosign/Akademie für Gestaltung<br />

in Köln zwei Mehrwegverpackungslösungen entwickelt, die den<br />

diesjährigen Nachwuchspreis MehrWert NRW bekommen haben. Die<br />

Auszeichnung wird von der Verbraucherzentrale NRW in Kooperation<br />

mit der Effizienz-Agentur NRW und der NRW.Bank vergeben und<br />

will innovative Lösungen von Studierenden an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen<br />

ins Rampenlicht rücken.<br />

Food-to-go in Mehrweghülle gewickelt<br />

Ob Falafel, Burger oder Pommes: Die Silikonhülle für Food-to-go<br />

von Sarah Klein kann flexibel gefaltet oder gewickelt werden. Sie<br />

ist beständig, lebensmittelecht, spülmaschinenfest und recycelbar.<br />

„Mir persönlich hat eine solche Verpackung gefehlt, die verschiedene<br />

Falt- und Wickeltechniken bietet, um Essen darin zu verpacken“, sagt<br />

die Studentin. „Die Handhabung und Produktion ist so einfach, dass<br />

der Umstieg auf dieses Mehrwegprodukt so leicht wie nur möglich ist.<br />

Mein Konzept sieht ein Pfandsystem vor, die Verpackung kann aber<br />

auch von Verbrauchern erworben werden.“ Nach Gebrauch im Laden<br />

abgegeben, kann ReWrap dort ganz einfach in der Spülmaschine gereinigt<br />

und dann erneut verwendet werden.<br />

Durch die Eigenschaften von Silikonkautschuk könne die Silikonhülle<br />

im Mehrwegsystem eingesetzt werden und habe eine gute Ökobilanz.<br />

Das Material kann bis zu 4.000-mal im Kreislauf geführt und<br />

danach recycelt werden. Es soll Verpackungen aus beschichtetem Papier<br />

und Aluminiumfolie ersetzen und zur Müllvermeidung beitragen.<br />

Mit dem einfachen Handling und dem schlichten Design möchte die<br />

Designerin vor allem neue, junge Zielgruppen für einen nachhaltigeren<br />

Konsum sensibilisieren.<br />

Kosmetik in der Pfandverpackung<br />

Jola Schwarzer hat im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Bereich Produktdesign<br />

die Mehrwegverpackung „dR Refill“ (dokeshi Refill) für<br />

Pflegeprodukte entwickelt, die durch ein Pfandsystem im Kreislauf<br />

geführt werden kann und durch eine lange Nutzungsperiode der Materialverschwendung<br />

entgegenwirken soll. Nach dem Gebrauch wird<br />

die bepfandete Verpackung bei den teilnehmenden Läden über einen<br />

Pfandautomaten zurückgenommen.<br />

„Es gibt vier Verpackungsgrößen, die flexibel einsetzbar sind. So<br />

erhält von der Tagescreme über die Bodylotion bis hin zum Duschgel<br />

jedes Pflegeprodukt seine passende Verpackung“, sagt die Designerin.<br />

Ein Spenderaufsatz zur Entnahme von flüssigen Produkten muss<br />

einmalig gekauft werden.<br />

Neben den flüssigen Produkten finden auch sogenannte „Feste<br />

Stücke“ einen Platz in dem System. Sie benötigen keine Verpackung,<br />

bekommen aber für die Aufbewahrung zu Hause oder für die Reise eine<br />

verschließbare Schale. „Alle von mir entwickelten Kosmetikverpackungen<br />

werden aus HDPE hergestellt, das aus recycelten Kunststoffabfällen<br />

aus dem gelben Sack stammt“, erläutert Jola Schwarzer. „Sie<br />

können bis zu 30 Umläufe durchlaufen, bevor sie dem stofflichen Kreislauf<br />

zugeführt werden. Bei einem Müllaufkommen von zwölf Millionen<br />

Verpackungseinheiten für Pflegeprodukte in Deutschland pro Jahr<br />

könnten damit bis zu 320.000 Tonnen Kunststoff eingespart werden.“<br />

Zum Mehrwegkonzept gehören ebenfalls passgenaue Transportboxen,<br />

die auch per Post verschickt werden können. Dabei sorgen<br />

weich gepolsterte Einsätze für den nötigen Transportschutz. Die Kisten<br />

transportieren sowohl die befüllten Verpackungen zum Laden als<br />

auch die leeren Behälter zurück zum Hersteller, der sie reinigt und<br />

wieder befüllt.<br />

>> www.ecosign.de<br />

Awarded Reusable Concepts<br />

Impulses for recyclable <strong>packaging</strong> solutions quite frequently derive<br />

from young designers at the universities. Exemplary for this are the<br />

two projects reWrap (silicone shell for food-to-go) created by Sarah<br />

Klein and dR Refill (deposit system for cosmetics) created by Jola<br />

Schwarzer – both are from the ecosign/Academy for Design in Cologne.<br />

They were now awarded the Young Talent Award MehrWert<br />

NRW (North Rhine Westphalia).<br />

09 | <strong>2021</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 65


NACHHALTIGKEIT<br />

Versandverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

Für den nachhaltigen Wandel<br />

Wer online bestellt, kennt das: Nach dem Auspacken bleibt ein Verpackungsmüllberg zurück, den man nicht so einfach<br />

in die Altpapiertonne geben kann. Da verschließen Kunststoffklebebänder den Karton und Plastikpolsterfolie füllt<br />

die oft viel zu großen Lücken aus. Das junge Unternehmen Ecoon bietet Versandhändlern und Herstellern nachhaltige<br />

Alternativen und setzt komplett auf nachwachsende oder wiederverwendete Materialien.<br />

66 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


Seit August 2020 vertreibt die Ecoon GmbH & Co. KG aus Stuhr<br />

bei Bremen umweltfreundliche Verpackungsmittel und Versandverpackungen<br />

für den B2C- und B2B-Bereich. „Unser Fokus liegt<br />

klar auf der Nachhaltigkeit. Bei uns kommen umweltfreundliche oder<br />

wiederverwendete Materialien zum Einsatz“, sagt Marketingleiter<br />

Dennis Schulze. „Wir helfen unseren Kunden bei der Umstellung auf<br />

plastikfreie oder plastikarme Verpackungslösungen. Unser Ansatz<br />

dabei: Wir wollen beratend zur Seite stehen und den Einsatz von umweltfreundlichen<br />

Versandlösungen realisieren.“ Und so begleite man<br />

Unternehmen, Vertriebler und Endkunden beim Umstieg auf nachhaltigere<br />

Verpackungen mit einem 360-Grad-Blick auf das Thema Versand.<br />

„Wir verstehen uns nicht nur als Anbieter von nachhaltigen Verpackungen<br />

für Versand und Logistik, sondern auch als Partner bei der Suche<br />

nach passenden umweltfreundlichen Versandlösungen.“<br />

Nachwachsende und recycelte Materialien<br />

Bei der Rohstoffbeschaffung für die Graskartons<br />

achtet Ecoon auf kurze Lieferwege.<br />

Das Klebeband oben im Bild besteht komplett aus<br />

natürlichen Rohstoffen. (Bilder: Ecoon)<br />

Die umweltfreundliche Produktion sowie die Verwendung recycelter,<br />

recycelbarer oder nachwachsender Materialien spielt bei der Auswahl<br />

der Versandverpackungen eine große Rolle. Als Beispiel nennt Dennis<br />

Schulze Faltkartons aus Graspapier: Der natürliche Rohstoff Gras<br />

wächst schnell nach und wird zusätzlich regional gewonnen. Ecoon hat<br />

Graspapierkartons in den unterschiedlichsten Größen im Angebot. Bei<br />

der Beschaffung achtet das Unternehmen auch auf kurze Lieferketten.<br />

„Zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft gehört für uns auch die Betrachtung<br />

der gesamten Lieferkette. Kurze Wege sind dabei wichtig.<br />

Unsere Lieferanten kommen daher alle aus Deutschland oder dem<br />

europäischen Ausland. Unsere Kartons aus Graspapier beziehen wir<br />

beispielsweise von einem Hersteller aus der Region.“<br />

Neben einer großen Auswahl an umweltfreundlichen Versandkartons<br />

finden sich zahlreiche weitere Produkte im Sortiment des Startups.<br />

Umweltfreundliche Papierklebebänder, Luftpolsterpappe oder<br />

Papierpolster gehören ebenso dazu wie heimkompostierbare Thermoverpackungen<br />

aus Jute. Eine Erweiterung des Portfolios um nachhaltige<br />

Neuerungen sei zeitnah geplant, mehr will Dennis Schulze aber<br />

noch nicht verraten.<br />

Die Produkte von Ecoon sind auf Händler und Hersteller ausgerichtet,<br />

die ihre Produkte umweltfreundlich versenden wollen. „Wir sind<br />

zwar noch ein junges Unternehmen, spüren aber durch die hohe Nachfrage,<br />

dass wir mit unserem Angebot auf großes Interesse stoßen“,<br />

sagt Schulze. Die Kosten für die umweltfreundlichen Versandlösungen<br />

liegen minimal über denen herkömmlicher Versandverpackungen. Aber:<br />

„Wir bieten faire Preise. Der Aufschlag fällt gering aus, denn wir wollen<br />

Preise, die marktfähig sind und konventionellen Versandverpackungen<br />

in nichts nachstehen. Wir stehen für Verpackungsstrategien, die nicht<br />

nur für die Umwelt, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig sind.“<br />

>> www.ecoon.de<br />

For sustainable change<br />

Anyone who orders online is familiar with this: after unpacking, a lot of<br />

plastic is often left behind in addition to the cardboard box. The young<br />

company Ecoon now offers retailers and manufacturers sustainable<br />

alternatives and relies entirely on renewable or reused materials.<br />

09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 67


MESSEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

Dank der Kontaktübermittlung<br />

durch die Smart Badges bleibt<br />

Zeit für das Wesentliche.<br />

(Bild: Empack)<br />

Empack Hamburg<br />

Hier trifft sich die norddeutsche<br />

Verpackungsindustrie<br />

Für die Verpackungsbranche in der Nordhälfte Deutschlands beginnt das (Messe-)Jahr mit einem Event,<br />

das den lange vermissten persönlichen Austausch wieder ermöglicht – mit der Empack,<br />

die am 26. und 27. Januar 2022 in der Messe Hamburg-Schnelsen stattfindet.<br />

Die regionale Fachmesse wendet sich<br />

an alle Experten und Entscheider, die<br />

Verantwortung für Primär- und Sekundärverpackungen<br />

von Konsumgütern und Industrieprodukten<br />

übernehmen, und darüber<br />

hinaus ganz generell an Fachleute der Intralogistik<br />

– schließlich ist die Verpackung ein<br />

entscheidender Schritt am Ende der Wertschöpfungskette<br />

in der Produktion.<br />

Was erwartet die Besucher? Zunächst ein<br />

breites Angebot, das einen guten Überblick<br />

über den „Stand der (Verpackungs-)Technik“<br />

erlaubt. Das Spektrum reicht dabei von Primär-<br />

und Sekundärpackmitteln über Verpackungs-<br />

und Abfüllanlagen bis zur Identifikation<br />

und Kennzeichnung von Produkten und<br />

Verpackungen. Auch Dienstleister sowohl<br />

für das Verpacken als auch für die Gestaltung<br />

von Verpackungen präsentieren sich auf der<br />

Messe.<br />

Alle Bereiche der Branche vertreten<br />

Zu den Maschinenherstellern gehören unter<br />

anderem Böske, Inno-Tech, PFM und Prewa.<br />

Für Etikettier- und Kennzeichnungstechnik<br />

stehen Firmen wie Bluhm, Deucotec, EBS Ink<br />

Jet, Inotec und Talis. Die Wägetechnik ist mit<br />

Multipond, Wipotec-OCS und Yamato Scale<br />

vertreten, und so ließe sich die Aufzählung<br />

fortsetzen.<br />

Neben den Exponaten und Präsentationen<br />

auf den Messeständen gibt es auch weiterführende<br />

Informationen: Auf zwei Bühnen<br />

– dem Solution und dem Science Center –<br />

berichten Experten über praxisnahe neue<br />

Verpackungslösungen und über Forschungsergebnisse<br />

aus der Verpackungstechnik.<br />

Neben neuen Produkten stehen hier auch<br />

die sich verändernden Anforderungen der<br />

Gesetzgebung und der Verbraucher im Fokus.<br />

Hamburg als idealer Standort<br />

Damit ist die Fachmesse ein Muss für Unternehmen<br />

aus der Verpackungsbranche<br />

sowie für Experten aus sämtlichen Industriebranchen<br />

und Handelshäusern, die Waren<br />

verpacken. Aussteller knüpfen hier persönliche<br />

Kontakte zu Entscheidern, die Bedarf<br />

an Produkten und Dienstleistungen der Verpackungstechnik<br />

haben. Und die Besucher<br />

lernen leistungsfähige Anbieter kennen, die<br />

innovative, effiziente und nachhaltige Verpackungslösungen<br />

ermöglichen oder anbieten.<br />

Der Messestandort in Hamburg ist gut erreichbar,<br />

der Eintritt kostenlos. Die Onlineregistrierung<br />

gewährleistet die pandemiebedingte<br />

Kontaktnachverfolgung. Auf der Messe<br />

selbst gilt das bewährte Hygienekonzept<br />

„The safest place to meet“. Das Konzept des<br />

„Smart Badge“ trägt zum Gesundheitsschutz<br />

bei und bietet den Vorteil der berührungslosen<br />

Übermittlung von Kontaktdaten an jedem<br />

Messestand.<br />

>> www.empack-hamburg.com<br />

Empack Hamburg<br />

Empack will be the first regional <strong>packaging</strong><br />

trade fair in northern Germany to be held in<br />

Hamburg on 26 and 27 January 2022. The<br />

focus is on personal exchange and the presentation<br />

of new machines and <strong>packaging</strong><br />

materials. Thanks to the Smart Badge, contact<br />

data can be transmitted contact-free.<br />

68 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

09 | <strong>2021</strong>


KALENDER<br />

Bild: r.classen/shutterstock.com<br />

JANUAR<br />

Paperworld<br />

Fachmesse für Papier, Bürobedarf und<br />

Schreibwaren<br />

20.01. bis 01.02.2022 in Frankfurt<br />

www.paperworld.messefrankfurt.com<br />

Empack<br />

Regionale Fachmesse für die Prozess– und<br />

Wertschöpfungskette der Verpackung<br />

26.01. bis 27.01.2022 in Hamburg<br />

www.empack-hamburg.com<br />

Logistics & Distribution<br />

Regionale Fachmesse für Intralogistik und<br />

Materialfluss<br />

26.01. bis 27.01.2022 in Hamburg<br />

www.intralogistik-hamburg.de<br />

ProSweets<br />

Internationale Zuliefermesse<br />

für die Süßwaren- und Snackindustrie<br />

30.01. bis 02.02.2022 in Köln<br />

www.prosweets.de<br />

FEBRUAR<br />

Fruit Logistica<br />

Fachmesse für den globalen Fruchthandel<br />

09.02. bis 11.02.2022 in Berlin<br />

www.fruitlogistica.com<br />

Biofach<br />

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel<br />

15.02. bis 18.02.2022 in Nürnberg<br />

www.biofach.de<br />

Solids<br />

Fachmesse für Granulat-, Pulver- &<br />

Schüttguttechnologien<br />

16.02. bis 17.02.2022 in Dortmund<br />

www.solids-dortmund.de<br />

MÄRZ<br />

Inprint<br />

Int. Fachmesse für Drucktechnologie zur<br />

Anwendung in der industriellen Fertigung<br />

15.03. bis 17.03.2022 in München<br />

www.inprintmunich.com<br />

CCE International<br />

Internationale Fachmesse für die<br />

Wellpappen- und Faltschachtelindustrie<br />

15.03. bis 17.03. 2022 in München<br />

www.cce-international.com<br />

ICE Europe<br />

Internationale Leitmesse für die Veredelung<br />

und Verarbeitung von Papier, Film und Folie<br />

15.03. bis 17.03. 2022 in München<br />

www.ice-x.com<br />

Lopec<br />

Fachmesse für gedruckte Elektronik<br />

23.03. bis 24.03.2022 in München<br />

www.lopec.com<br />

APRIL<br />

Achema 2022<br />

Internationale Leitmesse der<br />

Prozessindustrie<br />

04.04. bis 08.04.2022 in Frankfurt<br />

www.achema.de<br />

Hannover Messe<br />

Weltleitmesse der Industrie<br />

25.04. bis 29.04.2022 in Hannover<br />

www.hannovermesse.de<br />

Anuga FoodTec<br />

Leitmesse für die internationale<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

26.04. bis 29.04.2022 in Köln<br />

www.anugafoodtec.de<br />

Labelexpo Europe<br />

Fachmesse für die Etiketten- und<br />

Verpackungsdruckindustrie<br />

26.04. bis 29.04.2022 in Brüssel<br />

www.labelexpo-europe.com<br />

News und<br />

Hintergrundinformationen<br />

aus der Verpackungswelt<br />

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07 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 69


ABFALLENTSORGUNG<br />

ABFÜLL- UND<br />

VERSCHLIESSMASCHINEN<br />

ai161651141011_Anzeige_hpt_Packaging Journal_43x63_4c.pdf 3 23.03.<strong>2021</strong> 15:56:52<br />

ABFÜLL- UND<br />

VERSCHLIESSMASCHINEN<br />

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09 | <strong>2021</strong>


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28. Januar 2022<br />

Erscheint am<br />

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09 | <strong>2021</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

73


IMPRESSUM<br />

ANZEIGENINDEX<br />

VERLAG<br />

ella Verlag und Medien GmbH<br />

Emil-Hoffmann-Str. 55 –59 · 50996 Köln<br />

Tel. +49 (0)2236 - 84 88 0 · Fax +49 (0)2236 - 84 88 24<br />

info@<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de · www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

HERAUSGEBERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Jan Malte Andresen · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 16 · jma@ella-verlag.com<br />

REDAKTIONSMANAGEMENT<br />

Margot Cremer · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 29 · mcremer@ella-verlag.com<br />

REDAKTION<br />

Jan Malte Andresen · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 16 · jma@ella-verlag.com<br />

Brigitte Bähr · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 28 · bb@ella-verlag.com<br />

Konrad Bender · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 21 · kb@ella-verlag.com<br />

Doris Bünnagel · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 27 · db@ella-verlag.com<br />

ANZEIGEN<br />

Susanne Julia Gorny · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 17 · sg@ella-verlag.com<br />

Andrea Vogel · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 22 · av@ella-verlag.com<br />

AUSLANDSVERTRETUNG<br />

Annette Denys · Tel. +33 (0)296 95 06 02 · Mobile +33 (0)611 73 75 24<br />

ad@ella-verlag.com<br />

Es gilt Preisliste Nr. 21 vom 01.11.<strong>2021</strong><br />

KORREKTORAT/LEKTORAT Lektorat textperlen.de · Bärbel Philipp<br />

ÜBERSETZUNG Mike Wägeler<br />

GRAFIK Alessandro Riggio<br />

DRUCK Bonifatius GmbH · 33100 Paderborn<br />

BEZUGSPREIS (9 AUSGABEN IM JAHR)<br />

INLANDS-Jahresabonnement: € 80,00 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten<br />

Einzelpreis: € 12,50 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten<br />

AUSLANDS-JAHRESABONNEMENT<br />

aus EU-Ländern: € 108,00 inkl. MwSt. zzgl. € 20,00 Versandkosten<br />

(MwSt. entfällt bei Nennung der USt-ID.)<br />

Schüler, Studenten und Azubis erhalten 50 % auf den Nettobezugspreis gegen<br />

Vorlage einer gültigen Bescheinigung. Bestellungen direkt beim Verlag oder im<br />

Internet.<br />

Die Mindestlaufzeit des Abonnements beträgt ein Jahr. Die Laufzeit verlängert<br />

sich automatisch jeweils um ein weiteres Jahr, wenn der Vertrag nicht mit einer<br />

Frist von drei Monaten zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

ZAHLUNGSMÖGLICHKEIT FÜR ABONNENTEN<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

IBAN: DE64 3705 0198 1934 7109 20 BIC: COLSDE33XXX<br />

HAFTUNG<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen können Redaktion und<br />

Verlag trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Die Veröffentlichungen<br />

im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen<br />

Patentschutzes. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />

Alle im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> veröffentlichten Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne Genehmigung des<br />

Verlages in irgendeiner Form verwendet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />

als Kopie oder auf Datenträgern sowie für die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken oder ins Internet. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine<br />

Haftung übernommen. Es gelten die<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verlages.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

Bitte beachten Sie die Beilage der Easyfairs Deutschland GmbH, München.<br />

ATS-Tanner GmbH, Heidelberg 71<br />

Ballerstaedt & Co. OHG, Rastatt 71<br />

Bandall International B.V, NL-De Meern 71<br />

Branson Ultraschall, Dietzenbach 73<br />

Breitner Abfüllanlagen GmbH, Schwäbisch Hall 70<br />

Bruno Unger GmbH & Co KG, Boppard 73<br />

CAB Produkttechnik GmbH & Co. KG, Karlsruhe 72<br />

Collischan GmbH & Co. KG, Nürnberg 72<br />

Dechema Ausstellungs-GmbH, Frankfurt 11<br />

Derschlag GmbH & Co. KG, Bad Berleburg 70<br />

Easyfairs Deutschland GmbH, München<br />

Beilage<br />

Eckel & Sohn Maschinenbau GmbH & Co. KG, Gau-Odenheim 70<br />

ella Verlag und Medien GmbH, Köln 76<br />

Etimex Primary Packaging GmbH, Dietenheim 6<br />

Etisys Etikettierlösungen GmbH, Roßhaupten 72<br />

Euroexpo Messen- und Kongress GmbH, München 49<br />

Folienwerk Wolfen GmbH, Bitterfeld 72<br />

Franz Veit, Hirschaid 73<br />

G. H. Krämer GmbH & Co. KG, Grünberg 70<br />

Gerhard Schubert GmbH, 74564 Crailsheim 2, 32, 33<br />

GUK Falzmaschinen,Wellendingen 71<br />

H.B. Fuller GmbH, Lüneburg 72<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 9<br />

Helling GmbH, Heidgraben 73<br />

Herrmann Ultraschall GmbH, Karlsbad 73<br />

Höcker Polytechnik GmbH, Hilter 70<br />

Humbert & Pol GmbH Co. KG, Spenge 72<br />

Illig GmbH & Co. KG, Heilbronn 73<br />

J. M. Schmitt GmbH & Co. KG, Bad Neuenahr-Ahrweiler 72<br />

Jos. Sauerwald Söhne KG, Bestwig 72<br />

Kaiser Vision GmbH, Weinböhla 72<br />

Lanico GmbH, Braunschweig 73<br />

Licefa GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen 72<br />

Lohn-Pack K.A.Wolf GmbH & Co. KG, Florstadt 73<br />

Mitsubishi HiTec Paper Europe GmbH, Bielefeld 21<br />

Nestro GmbH, Schkölen 70<br />

O. Kleiner AG, CH-Wohlen 72<br />

Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne 1<br />

PTG Lohnabfüllung GmbH, Rodgau 73<br />

Rajapack GmbH, Ettlingen 25<br />

Rische + Herfurt GmbH, Hamburg 72<br />

Sacmi Packaging & Chocolate Swiss SA, CH-Neuhausen 19<br />

Saier Verpackungstechnik GmbH & Co. KG, Alpirsbach 37<br />

Schäfers Sicht- und Blisterpack, Straelen 72<br />

Sonotronic Nagel GmbH, Karlsbad 73<br />

Transnova-Ruf GmbH, Ansbach 42<br />

V+E Consult GmbH, Nürnberg 28<br />

Volker Schischke Handelsges. mbH, Meerbusch 71<br />

Weiss Präzisionstechnik, Wangen-Neuravensburg 73<br />

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