packaging journal 9_2021

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Dr. Thorsten Leopold, Director Global Packaging Innovation Home Care bei Henkel (Bilder: Henkel) Dr. Thorsten Leopold im Interview Nachhaltige Verpackungen bei Henkel Drei Zahlen – Große Ziele Kompakte Waschmittelstücke in einer Papierverpackung, Nachfüllstationen für Geschirrspülmittel oder Glasreiniger in der rPET-Flasche. Im packaging journal TV Talk fragten wir bei großen und kleinen Unternehmen nach, wie sie die gegenwärtigen Herausforderungen an Verpackung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft meistern. Dieses Mal bei Henkel in Düsseldorf. Henkel hat im vergangenen Jahr fast 700 Millionen Flaschen aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff für seine Wasch- und Reinigungsmittel in Europa auf den Markt gebracht – in diesem Jahr sollen es weit mehr als eine Milliarde sein. Rechts: Nachfüllstation Love Nature bei dm 34 www.packaging-journal.de
PACKMITTEL, PACKSTOFFE packaging journal Talk Unser Ziel ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft, und dazu haben wir uns eine Hundred-Fifty-Zero-Strategie auferlegt, die bis 2025 ganz klare Ziele verfolgt. Als international tätiger Konsumgüterhersteller muss das Unternehmen weltweit reagieren. Auf Herausforderungen, Regeln und Verfügbarkeiten. Dr. Thorsten Leopold ist als Director Global Packaging Innovation Home Care bei Henkel für die globale Verpackungsentwicklung aller Reinigungsmittel (zum Beispiel Pril, Somat, Sidolin oder Bref) zuständig. Ein Gespräch über Nachhaltigkeit, Lösungen und Erfüllung im Beruf. Herr Dr. Leopold, drei Zahlen sind für Sie besonders wichtig: Die 100, die 50 und die 0. Was hat es damit auf sich? Unser Ziel ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft, und dazu haben wir uns eine Hundred-Fifty-Zero-Strategie auferlegt, die bis 2025 ganz klare Ziele verfolgt. Die 100 stehen dafür, dass alle unsere Verpackungen weltweit recyclingfähig oder wiederverwendbar werden sollen – hier sind wir schon auf einem sehr guten Weg, denn ungefähr 90 Prozent dieses Ziels sind bereits erreicht. Die 50 Prozent stehen dafür, dass wir neue Kunststoffe aus fossilen Quellen reduzieren wollen, indem wir zum Beispiel Rezyklat einsetzen. Eine andere Möglichkeit, dieses 50-Prozent-Ziel zu erreichen, ist,, Kunststoff insgesamt zu reduzieren und Lösungen anzubieten, bei denen wir Kunststoff mit anderem Verpackungsmaterial, wie Papier, substituieren. Und wir experimentieren auch mit biobasierten Kunststoffen. Das Zero-Ziel steht dafür, dass wir dazu beitragen wollen, den Eintritt von Abfällen in die Umwelt zu vermeiden. Unsere größte und wichtigste Initiative ist hier die Kooperation mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank, mit dem wir in Ländern zusammenarbeiten, in denen es keine Recycling-Infrastruktur für Plastik gibt. Wenn wir über nachhaltige Verpackungen bei Henkel sprechen, welche sind da schon im Einsatz, und woran arbeiten Sie? Wir haben bei Henkel ein sehr breites Verpackungsportfolio. Ich glaube, es gibt keinen Verpackungstyp, den wir nicht haben. Das Gros unserer Verpackungen besteht vor allem aus Papier und Kunststoff. Je nachdem, welches Produkt wir in den Markt bringen, wählen wir natürlich immer das optimale Verpackungsmaterial aus. Für flüssige Produkte, die wir vorrangig verkaufen, ist vor allem Kunststoff eine sehr effiziente Verpackung. Und wenn wir Kunststoffverpackungen richtig designen, dann ist es auch in vielen Fällen die nachhaltigste Verpackung im Vergleich zu den anderen Verpackungsmaterialien. Und damit sind wir schon beim wichtigen Thema Kreislaufwirtschaft. Daran sind viele Player beteiligt. Längst nicht nur Sie als Hersteller. Wie gut fühlen Sie sich unterstützt, und läuft die Zusammenarbeit bereits so, wie Sie sich das wünschen? Die gesamte Branche versteht immer mehr, dass in einer Kreislaufwirtschaft alle zusammenarbeiten müssenEs gibt schon viele Fo- >> 09 | 2021 35
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