packaging journal 9_2021

NACHHALTIGKEIT
Mehrwegverpackungen für unterwegs
McDonald’s testet eigenes Pfandsystem
In zehn ausgewählten Restaurants in
Deutschland können McDonald’s Kunden
jetzt Getränke und Desserts für den Inhouse-
und To-go-Verzehr in Mehrwegverpackungen
bestellen. Damit testet das Unternehmen
ein eigenes Mehrwegpfandsystem,
bevor Ende 2022 der nationale Rollout in
allen Restaurants erfolgen soll. An den Teststandorten
(u. a. im Raum München und in
Berlin) erfolgt die Ausgabe der Produkte in
den neuen Mehrwegverpackungen auf Nachfrage
der Gäste und für Bestellungen im Restaurant
und am McDrive. Das Experiment
wird zunächst knapp zwei Monate laufen.
Vor Ort in den so genannten „Better M Stores“ haben Gäste und
Mitarbeiter die Möglichkeit, Feedback zu den neuen Verpackungen
zu geben. Dieses soll maßgeblich zur Verbesserung des Konzepts
beitragen. Mit dem Test-Szenario bereitet sich das Unternehmen auf
den deutschlandweiten Rollout eines eigenen
Mehrwegpfandsystems für Getränke und
Eis bis Dezember 2022 vor.
Mit dem Test eines eigenen Mehrwegpfandsystems
will der Fast-Food-Konzern in
Deutschland frühzeitig die Weichen für alternative
und plastiksparende Verpackungslösungen
stellen, noch bevor die gesetzliche
Mehrwegpflicht 2023 greift. Pro Verpackung
wird ein Euro Pfand erhoben, das bei
der Rückgabe der Mehrwegbecher in den
teilnehmenden Testrestaurants vollständig
rückerstattet wird. Auch das Becher-Design
für die nationale Einführung der Mehrwegverpackungen
soll im Nachgang des Tests anhand des Feedbacks der
Gäste weiterentwickelt werden.
>> www.mcdonalds.com
Bild: McDonald’s Deutschland
Digitaler Zwilling
Leichtere Glasflaschen
für weniger CO 2
-Ausstoß
Drei Branchenführer aus dem Bereich nachhaltige Lösungen für die
Glasindustrie arbeiten jetzt gemeinsam an einer Technologie, mit der
die Festigkeit von Glasflaschen erhöht und damit ihr Gewicht deutlich
reduziert werden kann. Software-Entwickler Dassault Systèmes,
Glasverpackungshersteller Ardagh Group und Exxergy, ein Expertennetzwerk
für erneuerbare Energien und die Glasindustrie, wollen im
Januar 2022 Versuche mit dem „digitalen Zwilling“ der Johnnie-Walker-Flasche
von Diageo beginnen.
Ziel der digitalen Echtzeit-Darstellung ist es, eine neue Außenbeschichtung
zu entwickeln, die natürlich auftretende Mikrorisse in der
Glasoberfläche verringert. Damit könnte die Glasflasche bei gleichbleibender
Festigkeit und Form wesentlich leichter werden, bleibt
aber zu 100 Prozent recycelbar. Verläuft der digitale Zwillingsversuch
erfolgreich, soll das Verfahren ab Sommer 2022 mit realen Glasflaschen
getestet werden.
Der Leichtbau von Glas gilt als eine der Lösungen zur Verringerung
der CO 2
-Belastung der Glasindustrie. Die Kohlenstoffemissionen
werden dabei sowohl bei der Herstellung der Flasche als auch beim
Transport der fertigen Produkte reduziert. Sollte das Kooperationsprojekt
erfolgreich sein, wäre dies auch ein wichtiger Durchbruch für
die Technologie des digitalen Zwillings.
>> www.ardaghgroup.com
>> www.3ds.com
>> www.exxergy.com
Bild: Shutterstock/monticello
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