packaging journal 9_2021

EDITORIAL
Flockdown oder
Lockdown?
Haben Sie auch ein Déjà-vu? Das Jahr 2021 endet so, wie 2020
aufgehört hat. Der einzige Unterschied: Die Zahlen sind noch
besorgniserregender. Ich erspare Ihnen die Schilderung der aktuellen
Coronasituation, zumal sie zum Zeitpunkt, an dem Sie diesen Text
lesen, noch einmal dramatischer ausfallen wird als heute, wo ich diese
Zeilen zu Papier bringe und versuche, meiner Ratlosigkeit Ausdruck
zu verleihen.
Wobei „Ratlosigkeit“ den gegenwärtigen Gemütszustand nur unzureichend
beschreibt. Und ich möchte behaupten, dass es vielen von
Ihnen gerade genauso geht. Zum Ratlossein mischen sich Wut und
Unsicherheit. Wut über so viele, die ihr Impfangebot nicht wahrgenommen
haben. Und über die Politik, die im Nirvana zwischen Wahlkampf
und Regierungswechsel unzählige Möglichkeiten liegen ließ, zu
kommunizieren, organisieren und auf diesen Winter optimal vorbereitet
zu sein. Unsicherheit, weil wir wieder zurückblicken auf ein Wirtschaftsjahr,
das am Ende noch ganz ordentlich zu werden schien, und trotzdem
nun wieder niemand weiß, wie das nächste wohl werden wird.
Ihnen allen wünsche ich von Herzen Kraft und Durchhaltevermögen.
Unsere Branche hat schon viele Herausforderungen gemeistert, sie
wird auch 2022 zu einem ordentlichen Jahr machen.
Ob es wieder zu einem Lockdown gekommen ist, lässt sich heute nicht
abschätzen. Was ich uns auf jeden Fall wünsche, ist ein großflächiger
Flockdown. So nennen wir hier intern den Wunsch nach echtem Schnee.
Übrigens eines der ganz wenigen Produkte, die man nicht verpacken
kann.
Herzlichst
Illustration: Alexander Lysenko/shutterstock
Ihr Jan Malte Andresen
09 | 2021