RE KW 15
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Umwelt- und Klimaschutz geht alle an!<br />
Die Schüler der Naturparkschule Elmen machen sich Gedanken um ihre Zukunft.<br />
Zwei Schülerinnen richten sich mit ihren Briefen direkt an zwei hochrangige Politiker<br />
(sas) Wer in einer intakten Umgebung und wunderbaren Naturlandschaft<br />
wie dem Lechtal aufwächst, kann sich glücklich schätzen<br />
und weiß, dass damit sorgsam umgegangen werden muss.<br />
Von Sabine Schretter<br />
In der Naturparkschule Elmen<br />
werden Neugier und Begeisterung<br />
geweckt, Selbstständigkeit gefördert<br />
und Lernen in und an der Natur gepflegt.<br />
Mitten im Naturpark Tieoler Lech<br />
lernen und erfahren die Schüler<br />
B RIEFKASTEN<br />
Sehr geehrter Herr Bundespräsident<br />
Alexander Van der Bellen!<br />
Mein Name ist Emely Kathrein.<br />
Ich bin zehn Jahre alt, komme aus<br />
Bschlabs im Lechtal und besuche<br />
die Naturparkvolksschule Elmen.<br />
In unserer Schule machen wir uns<br />
häufig Gedanken über die Umweltverschmutzung<br />
in unserem<br />
Land Tirol, in Österreich und auf<br />
der ganzen Erde.<br />
Im Fernseher, Internet und Zeitungen<br />
sehe ich immer wieder<br />
Bilder von großen Naturkatastrophen,<br />
die durch die Klimaveränderung<br />
verursacht werden. Da entsteht<br />
ein großes Leid. Menschen<br />
verlieren oft ihre Häuser und haben<br />
nichts mehr zu essen. Nicht<br />
einmal sauberes Wasser. In vielen<br />
Ländern werden riesige Flächen<br />
Wald abgeholzt, damit große Firmen<br />
mehr Anbauflächen bekommen.<br />
Durch den Verlust der Wälder<br />
wird unsere Luft nicht mehr<br />
gereinigt. Trotzdem wird einfach<br />
weiter gerodet. Außerdem verlieren<br />
viele Tiere ihre Lebensräume,<br />
sterben dadurch oder werden von<br />
uns Menschen einfach gejagt und<br />
ausgerottet.<br />
Das macht mich sehr traurig und<br />
ich habe Angst um meine Zukunft<br />
und Angst um unseren kranken<br />
Planeten! Ich will nicht länger zuschauen.<br />
Es muss etwas unternom-<br />
umweltfreundliches und verantwortungsvolles<br />
Handeln. Gelernt wird<br />
nicht nur im Klassenzimmer, sonder<br />
vor allem auch außerhalb der<br />
Schule in der Natur. Den Schülern<br />
werden die Besonderheiten unseres<br />
Naturparks bewusst gemacht, die<br />
Tier- und Pflanzenwelt gemeinsam<br />
erkundet. So lernen die Kinder ih-<br />
Emely Kathrein will nicht länger zuschauen!<br />
Sie will handeln.<br />
Foto: Naturparkschule Elmen<br />
men werden. Wir müssen aufstehen<br />
und handeln! Lange wird das<br />
unsere Erde nicht mehr aushalten.<br />
Sie braucht unsere Hilfe!<br />
Daher ersuche ich Sie, Herr Bundespräsident,<br />
sich für mein Anliegen<br />
einzusetzen. Ich würde Sie um<br />
eine Antwort bitten und wünsche<br />
mir, dass wir Menschen endlich damit<br />
aufhören, alles kaputt zu machen.<br />
Es geht um meine, um die<br />
Zukunft von uns allen. Bitte helfen<br />
Sie mir dabei.<br />
Liebe Grüße aus Bschlabs sendet Ihnen<br />
Emely Kathrein<br />
Kids und die Natur<br />
ren unmittelbaren und einzigartigen<br />
Lebensraum kennen und begreifen,<br />
dass dieser geschützt werden muss.<br />
Aufmerksamkeit und Entdeckergeist<br />
werden entfacht. Diese Stärke<br />
macht Mut, sich einzusetzen, seine<br />
Meinung zu sagen und für das zu<br />
kämpfen, was einem wichtig ist.<br />
Die Kinder aus Elmen zeigen, dass<br />
alle Stimmen – kleine und große,<br />
B RIEFKASTEN<br />
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Günther Platter!<br />
Mein Name ist Isabell Mair aus<br />
Elmen im Lechtal. Ich bin zehn<br />
Jahre alt und besuche die 4. Klasse<br />
der Naturparkschule Elmen.<br />
Bei uns an der Volksschule sind<br />
wir sehr umweltbewusst. Wir befassen<br />
uns oft mit den Themen<br />
Naturschutz, Artenvielfalt, Mülltrennung<br />
und Umweltverschmutzung.<br />
Regelmäßig marschieren wir,<br />
während der Unterrichtszeiten,<br />
mit unseren Lehrpersonen und<br />
Naturparkführerinnen durch die<br />
Lech-Auen. Oft sehen wir, zu unserem<br />
Schrecken, immer wieder<br />
Müll in unserem einzigartigen Naturpark<br />
Tiroler Lech herumliegen.<br />
Obwohl wir mit der Bevölkerung<br />
jedes Jahr Müllsammeln gehen, ist<br />
immer wieder viel zu finden. Neben<br />
der Straße liegt auch sehr viel<br />
Plastik. Das ärgert mich sehr! Muss<br />
denn das sein in unserem kleinen<br />
Tal? Meine Freundin Lea und ich<br />
fanden außerdem versteckte Müllsäcke.<br />
Diese waren vollgestopft<br />
mit Haushaltsmüll und anderem<br />
giftigen Zeug. Das finde ich sehr<br />
schlimm und traurig. Dagegen<br />
muss man was tun! Diese Menschen<br />
gehören bestraft.<br />
Unser blauer Planet leidet. Wir<br />
Menschen sorgen dafür und machen<br />
alles kaputt. Wir verpesten<br />
die Luft, rotten jeden Tag Tiere<br />
und Pflanzen aus, holzen ganze<br />
Wälder ab, kippen tonnenweise<br />
Müll in unsere Meere und zerstören<br />
den Kreislauf der Natur. Wo<br />
leise und laute – gehört werden und<br />
gemeinsam viel bewegen können.<br />
ANTWORT. Bei Redaktionsschluss<br />
war bekannt, dass Bundespräsident<br />
Van der Bellen die Briefe<br />
aus Elmen erhalten habe und ein<br />
Antwortschreiben vom Bundespräsidenten<br />
an die Naturparkschüler auf<br />
dem Weg ins Außerfern sei.<br />
Isabell Mair macht auf ihre Anliegen<br />
aufmerksam. Foto: Naturparkschule Elmen<br />
wird das nur enden? Wie wird das<br />
für uns alle ausgehen? Diese Fragen<br />
stelle ich mir häufig!<br />
Daher will ich mit meinem Brief<br />
Sie, sehr geehrter Herr Landeshauptmann,<br />
und ihre Kollegen bitten,<br />
etwas zu unternehmen. Es ist<br />
höchste Zeit! Ich habe Angst um<br />
meine Zukunft, um die Zukunft<br />
der Tiere, Pflanzen und Menschen<br />
und um die Zukunft unseres Planeten.<br />
Ich würde mir wünschen,<br />
dass Sie etwas gegen dieses Situation<br />
unternehmen. Ich hoffe, Sie<br />
melden sich bei mir und haben<br />
vielleicht eine Lösung für all diese<br />
Probleme. Darüber würde ich<br />
mich sehr freuen.<br />
Liebe Grüße aus Elmen sendet Ihnen<br />
Isabell Mair<br />
Die hier veröffentlichten Zuschriften geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />
E-Mail: leserbrief@rundschau.at<br />
Die hier veröffentlichten Zuschriften geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />
E-Mail: leserbrief@rundschau.at<br />
RUNDSCHAU Seite 12<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
10./11. April 2019