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GRILLZEIT 2016 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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essen & trinken<br />

Epilog. Quasi außer Konkurrenz, weil doch sehr speziell vom Typus und auch im<br />

Zuschnitt kaum vergleichbar, verkosteten wir in trauter Expertenrunde auch noch ein<br />

paar weitere sehr empfehlenswerte Steaks der Topkategorie, die irgendwie zur aktuellen<br />

Allgemeinbildung des fortgeschrittenen Carnivoren gehören.<br />

Aus dem Nordwesten Spaniens erreichte uns via gourmetfleisch.de das formidable<br />

Galicien Beef, das – ähnlich wie die Txogitxu-Kühe aus dem Baskenland – mit einem<br />

Schlachtalter von vier Jahren und auch weit mehr mindestens doppelt so alt wird wie<br />

normale Mastrinder. Und uns erinnerte dieses toll marmorierte Fleisch in vielen Dingen<br />

an das Iberico-Schwein: nussig im Geschmack, mürb, konzentriert. Aber man muss es<br />

etwas anders zubereiten als ein normales Steak, nämlich dünner schneiden und schneller<br />

grillen – dann ist es einfach toll. Noch mehr gilt das für Wagyu Beef mit einem hohen<br />

intramuskulären Fettanteil, wie wir es uns ebenfalls bei gourmetfleisch.de besorgt haben.<br />

Speziell diese hochpreisigen japanischen Qualitäten (ca. 350,- bis 590,- pro Kilogramm!)<br />

dürfen gar nicht gegrillt werden wie ein Steak, sondern müssen fein aufgeschnitten blitzschnell<br />

auf der heißen Platte oder in der heißen Suppe zubereitet werden. Ansonsten hat<br />

das Fett keine Chance zu schmelzen und klebt sich unangenehm an den Gaumen.<br />

KEINE RINDERÜBERRASCHUNG<br />

W<br />

enn wir uns vom Metzger<br />

ein schönes Clubsteak<br />

schneiden lassen,<br />

haben wir im Idealfall<br />

die Wahl zwischen<br />

unterschiedlichen Qualitäten. In der<br />

alltäglichen Praxis aber zumindest die<br />

Information über Wesen und Herkunft<br />

des Fleisches – was bei Rindfleisch<br />

nicht viel weniger komplex ist als etwa<br />

an der Käsetheke.<br />

Noch vor Reife, Fütterung, Alter und<br />

Rasse ist eines der wichtigsten Kriterien<br />

für die Art der Rindfleischqualität<br />

die sogenannte Kategorie. Denn<br />

Rindfleisch ist tatsächlich nicht Rindfleisch,<br />

wie man schon rein optisch<br />

erkennen kann, und der Fachmann<br />

unterscheidet grundlegend zwischen<br />

dem handelsüblichsten Jungstierfleisch<br />

sowie den meist etwas teureren<br />

Kategorien „Kalbin“, „Ochse“ und<br />

„Jungrind“. Wir erklären die Unterschiede<br />

anhand unseres Gruppenfotos<br />

ordentlicher Rinderkarrees – von<br />

links nach rechts.<br />

DER OCHSE<br />

ist bekanntermaßen ein kastrierter Stier. Der Testosteronmangel macht ihn nicht nur<br />

friedlicher, sondern begünstigt auch die Fetteinlagerung im Muskel, welche essentiell für<br />

Geschmack, Saftigkeit und die zarte Struktur des Fleisches ist. Da stört es auch gar nicht,<br />

dass Ochsenfleisch in der Faserung oft etwas gröber ist als das anderer Kategorien.<br />

Wichtig ist hier eine gute Fleischreifung.<br />

DIE KALBIN<br />

ist ein junges, weibliches Rind, das noch nicht abgekalbt hat (und kein weibliches Kalb,<br />

wie man mitunter zu hören bekommt). Die Fleischfasern sind deutlich zarter als bei ihren<br />

männlichen Geschwistern und auch die intramuskuläre Fetteinlagerung ist meist überdurchschnittlich<br />

gut. Vermarktet wird Kalbinnenfleisch z.B. unter den Marken „Rindfleisch<br />

à la carte“ und „Cult Beef.“ Die Kalbin auf unserem Bild stand übrigens hauptsächlich auf<br />

der Weide, wie man am gelblichen Fett erkennen kann.<br />

DER JUNGSTIER<br />

stellt das Gros des Angebotes im Lebensmittelhandel, denn männliche, unkastrierte<br />

Tiere haben einen besseren Fleischzuwachs und sind daher günstiger zu produzieren.<br />

Trotzdem kann auch Jungstierfleisch gut marmoriert sein und eine überdurchschnittliche<br />

Fettabdeckung haben, wie man auf unserem Foto sehen kann. Die helle Farbe des kernigen<br />

Fettes spricht für eine Endmast mit Getreide. In jedem Fall ist die Fleischreifung hier<br />

besonders wichtig, um eine gute Steakqualität zu erzielen.<br />

DAS JUNGRIND<br />

ist eine Kategorie, die – noch völlig unabhängig vom Geschlecht – zwischen Kalb und<br />

Rindfleisch anzusiedeln ist. Das Fleisch ist zarter als normales Rindfleisch, aber auch<br />

weniger ausgeprägt im Aroma – was speziell für Menschen interessant ist, die eigentlich<br />

eher helles Fleisch mögen. Auch die Reifezeiten können beim Jungrind deutlich kürzer<br />

gewählt werden als beim Jungstier. Jungrindfleisch erhalten Sie beispielsweise unter der<br />

Bio-Marke „Ja! Natürlich“ bzw. der Wiesbauer-Brand „Natürlich Niederösterreich“.<br />

OCHSE<br />

KALBIN<br />

JUNGSTIER<br />

JUNGRIND<br />

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