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GRILLZEIT 2016 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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essen & trinken<br />

ZUTATEN<br />

Für 6-8 Personen<br />

Für den Surf:<br />

4 Hummerschwänze mittlerer<br />

Größe (ca. 300-400 Gramm)<br />

6-8 EL Butter<br />

2-3 TL Limetten- oder Zitronensaft<br />

1 guter TL Zitronenpfeffer<br />

1 guter TL schwarzer Pfeffer,<br />

geschrotet<br />

1-2 TL fein gehackter Knoblauch<br />

Für den Turf:<br />

4 dicke Rib-Eye-Steaks von<br />

jeweils mindestens 350 Gramm<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

Meersalz<br />

Für die Erdäpfel:<br />

1 kg heurige Erdäpfel<br />

Fleur de Sel<br />

Für den Sellerie-<br />

Weintrauben-Salat:<br />

6 Handvoll rote Weintrauben<br />

(vorzugsweise kernlos)<br />

2-4 Selleriestangen<br />

2-3 EL Estragon, grob gehackt<br />

abgeriebene Orangenschale<br />

(unbehandelt)<br />

neutrales Pflanzenöl<br />

etwas Zitronen- oder Limettensaft<br />

weißer Pfeffer aus der Mühle<br />

Meersalz<br />

Für die Butterzubereitung:<br />

125 g Butter<br />

8-10 mit Salz zu einer Paste<br />

zerdrückte Knoblauchzehen<br />

Limetten- oder Zitronensaft nach<br />

Belieben<br />

etwas frisch gehackte Petersilie,<br />

Schnittlauch und/oder Liebstöckel<br />

Für die Mayonnaise:<br />

Mayonnaise (vorzugsweise<br />

hausgemacht)<br />

Tabasco<br />

Worcestershire-Sauce<br />

Senf<br />

Knoblauchpulver<br />

Zitronensaft<br />

Salz<br />

Außerdem:<br />

8-16 dickere Scheiben Speck<br />

(vorzugsweise Bacon)<br />

einige Maiskolben (vorgekocht)<br />

Butter und Chilipulver für die<br />

Maiskolben, Weißbrot<br />

Pommes frites nach Belieben<br />

Für den Cranberry-Sekt:<br />

guter trockener Sekt oder<br />

Prosecco<br />

Cranberry-Saft (oder wer es<br />

süßer mag auch -Sirup), Wodka<br />

New England, der Nordosten der USA, umfasst die Bundesstaaten Connecticut,<br />

Maine, Massachusetts, New Hampshire, Rhode Island und Vermont. Es liegt nicht<br />

nur geografisch Europa am nächsten, sondern auch landschaftlich – die sogenannten<br />

Green Mountains erinnern an europäische Mittelgebirgslandschaften.<br />

Die berühmten altehrwürdigen Universitäten von Yale und Harvard liegen hier<br />

und Boston, die Hauptstadt von Massachusetts, ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum.<br />

Die liebliche Landschaft ist reich an Wild und Wildfrüchten, die wichtigsten landwirtschaftlichen<br />

Produkte sind Käse, Konserven und Backwaren. Die Atlantikküste bietet allerlei<br />

Delikatessen aus dem Meer, neben Kabeljau, Austern und Muscheln ist New England vor<br />

allem berühmt für seine Maine-Lobster.<br />

Abgesehen von der berühmten „Boston Shoulder“ und dem „Boston Butt Pork <strong>BBQ</strong>“ ist die<br />

Gegend kein Zentrum des <strong>BBQ</strong>, zumindest nicht dessen, was man in Texas oder dem Südwesten<br />

darunter versteht. Nicht nur geografisch und landschaftlich, sondern insbesondere<br />

auch kulinarisch ist man hier der Alten Welt wesentlich näher. Aus diesem Grund ist <strong>BBQ</strong> in<br />

New England fast immer gleichbedeutend mit Räuchern, also „smoken“. Hinzu kommt, dass<br />

man in New England generell viel lieber Schweinefleisch als Rindfleisch isst.<br />

Nicht direkt aus New England, sondern aus dem weiter südlich angrenzenden Bundesstaat<br />

New York stammt das sogenannte Surf & Turf. Damit ist prinzipiell kein Gericht gemeint,<br />

sondern die Kombination von Meeresfrüchten („surf“) und Fleisch („turf“). Was anfänglich<br />

notwendig war, um Mangel am Teller besser verhindern zu können, wurde mit der Zeit zur<br />

(kulinarisch nicht immer sinnvollen) hedonistischen Selbstdarstellung einer besonders wohlhabenden<br />

Schicht. Oder von Leuten, die meinten dazuzugehören, wenn einfach die beiden<br />

teuersten Speisen auf der Karte kombiniert wurden. Zumeist waren das Filetsteak und Hummer.<br />

In früheren Zeiten bestand das Surf & Turf allerdings zumeist aus Schweinefleisch und<br />

Muscheln. Ein „Mitbringsel“ der vielen portugiesischen Einwanderer, die hierher kamen, das<br />

noch heute in Form des New England Clam Chowder existiert. Und bis heute lieben die Portugiesen<br />

hier ihr Carne de porco à alentejana (Schweinefleischeintopf mit Venusmuscheln).<br />

Mittlerweile gibt es unzählige Varianten des Surf & Turf, das sich nunmehr nicht nur in<br />

den USA, sondern weltweit großer Beliebtheit erfreut. Allerdings existieren nur zwei, drei<br />

Varianten, bei denen das Fleisch bzw. die Meeresfrüchte im Smoker zubereitet werden.<br />

Man darf allerdings wie bereits angesprochen hier nicht vom klassischen <strong>BBQ</strong> reden.<br />

Bei der ersten Variante nimmt man eine entbeinte Hochrippe, umgibt sie mit einem<br />

Dry-Rub und brät sie nach einigen Stunden des Marinierens im Kugelgrill bei 220-240<br />

Grad (wie ein Roastbeef) unter Zugabe von Kirschholz, das einen zarten Rauchgeschmack<br />

abgibt. Zu dieser Variante werden entweder im Speckmantel gegrillte Garnelen gereicht<br />

oder auch Garnelen in einer tomatenlastigen <strong>BBQ</strong>-Sauce.<br />

Die zweite Variante – und zwar diese, welche hier vorgestellt werden soll – ist die im<br />

Nordosten weitaus populärere. Für das „Smoked Surf & Turf“ werden zwei eigenständige<br />

Rezepturen miteinander kombiniert: geräucherte Rib-Eye-Steaks und geräucherter Hummer.<br />

Als Beilagen dienen gegrillte Maiskolben mit Chilibutter, dickere gegrillte Speckscheiben,<br />

ein Sellerie-Weintrauben-Salat, braune Butter oder Zitronenbutter mit Knoblauch,<br />

gewürzte Mayonnaise sowie frisch gebackenes Brot – seltener werden auch Pommes<br />

frites dazu gereicht. Wir haben uns für geräucherte, heurige Erdäpfel entschieden, die<br />

ebenfalls sehr gut dazu passen.<br />

Für das geräucherte Rib-Eye-Steak nimmt man gut 300 Gramm schwere Steaks vom<br />

Rostbraten mit einer Dicke von 4-5cm, die vorzugsweise im Rauch von Kirsch-, Hickory-,<br />

Mesquite- oder Eichenholz, ersatzweise auch Buchenholz, kalt geräuchert werden – aber<br />

ACHTUNG: Die Räuchertemperatur sollte nicht über 28 Grad liegen, da das Fleisch nur<br />

aromatisiert, nicht aber gegart werden soll. Der Smoked Lobster wird hingegen tatsächlich<br />

wie beim <strong>BBQ</strong> zubereitet, also bei etwa 100-110 Grad im Smoker unter Zugabe von<br />

Buchen- oder Mesquite-Rauch. Anschließend, besser gesagt kurz vor dem Servieren, wird<br />

beides direkt gegrillt – der Hummer etwa 2-3 Minuten, die Steaks je nach gewünschter<br />

Garstufe 4-5 Minuten pro Seite. Dazu trinkt man stilecht Light-Beer und/oder Cranberry-Sekt.<br />

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