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GRILLZEIT 2011 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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ernährung<br />

GrillZeit 2/11<br />

Denn 1996 fanden kalifornische Wissenschaftler<br />

heraus, dass etwa marinierte<br />

Hühnerbrust nach dem <strong>Grillen</strong><br />

bis zu 99% weniger HAA enthält<br />

als unmariniertes Fleisch. Die untersuchte<br />

Marinade bestand aus einer<br />

Mischung aus braunem Zucker,<br />

Olivenöl, Apfelessig, Knoblauch, Senf,<br />

Zitronensaft und Salz. Aber<br />

auch in anderen Zusammensetzungen<br />

ergaben sich sehr<br />

positive Resultate.<br />

Eine Studie der Universität<br />

Wisconsin bestätigte 1996<br />

wiederum, dass verschiedene<br />

Bestandteile fermentierter<br />

japanischer Sojasauce antioxidativ<br />

und damit antikarzinogen,<br />

also krebshemmend,<br />

wirken.<br />

Begleiterscheinungen.<br />

Wichtig ist natürlich auch,<br />

was neben Fleisch und Fisch<br />

sonst noch am Teller landet.<br />

Wie etwa Senf oder Knoblauch,<br />

die beide stark Nitrosamin-<br />

und Benzpyrenhemmend<br />

wirken. Eine amerikanische<br />

Studie aus dem<br />

Jahr 1982 beweist etwa:<br />

Das Risiko, tödlich an Magenkrebs,<br />

zu erkranken, ist bei<br />

Menschen, die täglich 20g<br />

Knoblauch konsumieren,<br />

rund 13 Mal niedriger als bei Menschen,<br />

die täglich nur 1g Knoblauch<br />

zu sich nehmen. Das stellte die<br />

„Kreta-Diät“ in ein neues Licht.<br />

An der Universität Freiburg wurde in<br />

Kulturen menschlicher Zellen und anschließend<br />

auch in zwei voneinander<br />

unabhängigen Studien in vivo nachgewiesen,<br />

dass Senf vor krebsauslösenden<br />

Stoffen effektiv schützt –<br />

etwa vor polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen (PAK). Schon<br />

der einmalige Konsum von 20g scharfen<br />

Senfs schützt die weißen Blutzellen,<br />

der Schutzeffekt hält auch<br />

eine gewisse Zeit lang an und verliert<br />

sich nicht so schnell wie etwa bei<br />

Vitamin C. Dem jedoch wird an sich<br />

(besonders in Kombination mit<br />

Vitamin E) ebenfalls eine stark Nitrosamin-hemmende<br />

Wirkung zugeschrieben.<br />

Diese Nitrosamine, die in unserem<br />

Magen aus Nitrit entstehen<br />

können – das wir mit<br />

gepökeltem<br />

Fleisch,<br />

aber besonders<br />

auch mit vielerlei<br />

Gemüsesorten aufnehmen –<br />

werden als stark krebserregend eingeschätzt.<br />

Gerade das denunzierte<br />

Gemüse hat mit seinem Vitamin C-<br />

Gehalt aber wiederum auch<br />

gleich ein wirksames „Gegengift“<br />

mit an Bord.<br />

Basic Instinct. Alles in allem<br />

scheint die Wissenschaft immer<br />

mehr zu bestätigen, dass unser<br />

Gusto klüger ist als wir selbst<br />

und damit oft nichts anderes als<br />

der Dolmetsch funktionierender<br />

Instinkte. Wir suchen Abwechslung<br />

beim Essen, weil uns das<br />

gut tut und tunken die Krainer<br />

tief in Senf, weil uns genau<br />

diese sinnvolle Kombination<br />

so schmeckt. Und wenn uns<br />

umgekehrt vor so manchem<br />

graust, sollten wir es auch bestimmt<br />

nicht essen. Lediglich<br />

beim Zucker dürfen wir nicht<br />

unbedingt unserem Appetit vertrauen,<br />

denn mit dessen Hochverfügbarkeit<br />

seit rund zehn<br />

Generationen hat die Evolution<br />

scheinbar noch nicht wirklich<br />

gerechnet.<br />

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