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GRILLZEIT 2015 1 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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hotspot<br />

Von Alfred Koholek<br />

Grille Nacht. Immer dann, wenn die Haselnussstaude<br />

zwecks Bogenbastelns dramatisch gelichtet wird, ist die<br />

Zeit der Osterfeuer zwar längst vorbei, doch bleibt die Sucht<br />

nach knisterndem Holz hart und näckig bestehen. Oft sogar den<br />

ganzen Sommer lang, bis weit in den Oktember hinein, wenn<br />

die erfrischende Kühle der Herbstwinde die Tage ein wenig früher<br />

zu Bette schickt. Womit wir auch bereits beim des öfteren<br />

kundgetanen Neujahrsvorsatz <strong>2015</strong> unseres Adlboller-Jacks<br />

wären. By the way: Regelmäßige Leser dieser Koholumne<br />

wissen, dass wir zum Adlboller-Jack deswegen Adlboller-Jack<br />

sagen, weil er alles so gerne checkt, er im wirklichen Leben<br />

jedoch auf den Namen Rudolf hört, oder auch auf Rudi für die<br />

zweitengsten Freunde.<br />

Jedenfalls hatte sich der Adlboller Jack vorgenommen, das Jahr<br />

<strong>2015</strong> quasi durchzugrillen, also „die Gluat neamois auszgeh<br />

lossn“, wie er so schön sagte, damals zu Silvester. Dabei hat<br />

es doch ein Weilchen gedauert, bis er damit begonnen hat.<br />

Er wollte einfach sicher gehen, dass er im März den Bärlauch<br />

nicht mit den Maiglöckchen verwechselt und hat freudig erregt<br />

die Decke aus versulztem Schnee vom Rasen geschaufelt, um<br />

endlich, endlich die gute alte Weberkugel aus dem Verschlag zu<br />

zerren, um das trockengealterte Rippenauge am heißen Rost zu<br />

brandmarken. Man kann also davon ausgehen, dass er damit<br />

für den Rest des Jahres nicht nur Lunte, sondern süchtig machende<br />

Röstaromen gerochen hat – dem guten, alten Maillard<br />

und seinen Reaktionen sei Dank.<br />

Fortan gilt es also für unseren Adlboller-<br />

Jack, besagte Glut nicht auskühlen zu lassen, auf<br />

dass wir alle zischfrischen Schopf genau so lieb haben wie<br />

Original Münchner Weißwürste, Salzburger Grillnockerl, Lachs<br />

auf der Zedernplanke und das eine oder andere Kotelett vom<br />

Lämmchen.<br />

Regenwetter, Sandstürme und Rund-um-die-Null-Grad-Temperaturen<br />

hin oder her – es sollte also heuer endlich einmal gelingen,<br />

eine Saison lang durchzugrillen. Um Allerheiligen herum<br />

sollte dann Zeit für eine kurze Grillpause sein, denn bald darauf<br />

beginnt ja bereits die Wintergrillsaison. Diese werden wir anfangs<br />

mit Wollschweinen begehen und uns langsam über Angorazicklein<br />

bis hin zu ausgewachsenen Mammuts vorarbeiten. Diese<br />

sollten dann zu Weihnachten so weit sein, sodass wir am Heiligen<br />

Abend dann neben dem Griller die Krippe mit dem Jesulein<br />

und all den anderen drapieren können sowie das Weihnachtsbäumchen<br />

mit Saiblingen, Forellen und Lachsen behängen können,<br />

um all die guten Fischlein nicht nur in Notfällen, also wenn<br />

uns das Fleisch ausgehen sollte, zu pfl ücken.<br />

Da wird das Christkind aber schon schön schauen, sollte es<br />

sich – angelockt vom formidablen Duft des frisch Gegrillten – am<br />

Ende des Tages zu uns gesellen. Gemeinsam werden wir dann<br />

„Grille Nacht“ singen, uns bei den Grillhandschuhen halten und<br />

uns zwischen den Rauchschwaden hindurch glücklich zulächeln.<br />

Und bis dahin werden wir sommersüber die Grillstatistik<br />

gewaltig in die Höhe treiben. Grill on!

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