RCKSTR Mag. #165 April 2019
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AUSGEHEN<br />
24.4. Exil (Zürich)<br />
GIG<br />
NILÜFER YANYA<br />
<strong>#165</strong> | APRIL <strong>2019</strong><br />
52<br />
Endlich geht es darum,<br />
ihr eigenes Album in<br />
die Welt zu bringen –<br />
und dafür hat Nilüfer<br />
Yanya schon viel geübt.<br />
Sie war Support<br />
für Acts wie The xx,<br />
Interpol, Broken Social<br />
Scene und Sharon Van<br />
Etten – wo sie sich am<br />
wohlsten gefühlt hat,<br />
denn bei allen anderen<br />
war sie hinter der<br />
Bühne wahrhaftig die<br />
einzige Frau weit und<br />
breit gewesen.<br />
von Christian K. L. Fischer<br />
FUN<br />
STUFF<br />
LIKE<br />
THAT!<br />
Allerdings stand sie da überall<br />
noch vor einem Publikum,<br />
dass eigentlich nicht wegen<br />
ihr da war. Doch: «Ich fand es<br />
sogar einfacher – weil es weniger<br />
Druck gab. Es waren ja<br />
nicht meine Shows …» Nach<br />
dem Motto: Wenn es nicht<br />
funktioniert, wird sich sowieso<br />
niemand an sie erinnern. «Es<br />
gibt einfach nichts zu verlieren.<br />
Und wenn das Publikum<br />
doch mag, was ich da tue, um<br />
so besser. Ich habe mich irgendwie sogar daran gewöhnt, Support<br />
zu sein», lacht sie. «Doch jetzt werden die Leute kommen, um wirklich<br />
mich zu sehen.» Was natürlich die Frage aufwirft, was sie dann<br />
da oben vorhat – eine Frage, die sie sich selber auch noch stellt. «Es<br />
ist in der Entwicklung, und diese Entwicklung wird auch nicht aufhören,<br />
wenn wir unterwegs sind. Im Sommer werden wir uns vielleicht<br />
gefunden haben.» Wie immer sieht die 23-Jährige alles als offenes<br />
Experiment, was dazu führen wird, dass jede Show zu Beginn etwas<br />
neues und einzigartiges sein dürfte.<br />
Von der Cloud in den Hype<br />
Auch bei Nilüfer begann der Erfolg wie so oft heutzutage – sie lud<br />
einfach ein paar Songs auf Soundcloud hoch, und die Welt hörte<br />
ihrem reduzierten Indie-Rock und der souligen Stimme zu. Das war<br />
2016 und sie selbst war gerade 18 Jahre alt. Kurze Zeit später folgten<br />
schon drei EPs, und ratzfatz war sie auf der Watchlist der grossen<br />
Musikmedien, die alle nur darauf warteten, ob ein Album all das, was<br />
ihr Output versprach, auch halten konnte. Die klassische Dynamik des