30.04.2019 Aufrufe

Stahlreport 2019.05

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Über den EMI<br />

Der IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />

(EMI) gibt einen Überblick<br />

über die konjunkturelle Lage<br />

in der deutschen Industrie. Der<br />

Index erscheint seit 1996 unter<br />

Schirmherrschaft des BME. Er<br />

wird von IHS Markit mit Hauptsitz<br />

in London erstellt und beruht auf<br />

der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern<br />

der verarbeitenden<br />

Industrie in Deutschland<br />

(nach Branche, Größe,<br />

Region repräsentativ für die deutsche<br />

Wirtschaft ausgewählt). Der<br />

EMI orientiert sich am Vorbild des<br />

US-Purchasing Manager’s Index<br />

(Markit U.S.-PMI).<br />

unternehmen als auch bei Klein- und<br />

Mittelbetrieben abermals verschärft.<br />

So rutschte der Teilindex noch weiter<br />

unter die Wachstumsschwelle von 50,0<br />

Punkten und notierte auf dem tiefsten<br />

Stand seit April 2009. Die Produzenten<br />

von Vorleistungsgütern und Konsumgütern<br />

verzeichneten besonders starke<br />

Abnahmen ihrer Neuaufträge. Dies lag<br />

vor allem an der anhaltenden Unsicherheit<br />

in der Branche, die sich auf<br />

die Umsätze auswirkte sowie an der<br />

nach wie vor schleppenden Nachfrage<br />

in der Automobilindustrie.<br />

Der Rückgang des Gesamt-Auftragseingangs<br />

spiegelte zumindest teilweise<br />

die erneute Schrumpfung der<br />

Auslandsnachfrage wider. Damit<br />

wurde im März das siebte Minus beim<br />

Export hintereinander verzeichnet,<br />

welches zudem so stark ausfiel wie<br />

seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr.<br />

Überall dort, wo eine Schrumpfung<br />

verzeichnet wurde (fast ein Drittel der<br />

Umfrageteilnehmer), wurde dies niedrigeren<br />

Umsätzen in Großbritannien,<br />

Kontinentaleuropa und Asien zugeschrieben.<br />

Einkaufs-/Verkaufspreise<br />

Die durchschnittlichen Einkaufspreise<br />

stiegen dem EMI zufolge im März<br />

kaum an. Bereits zum fünften Mal hintereinander<br />

schwächte sich demnach<br />

die Inflationsrate ab und fiel so gering<br />

aus wie seit über zweieinhalb Jahren<br />

nicht mehr. Ein Teil der Befragten gab<br />

an für einige Elektronikteile und rohölbasierte<br />

Produkte mehr bezahlt zu<br />

haben. Zur Reduzierung der Kosten<br />

führten jedoch vor allem die billigeren<br />

Metallpreise und hier insbesondere<br />

Stahl.<br />

Jahresausblick<br />

Der Pessimismus der Einkaufsmanager<br />

hinsichtlich der Produktionsaussichten<br />

binnen Jahresfrist hat sich im März<br />

erneut vergrößert. So fiel der Teilindex<br />

noch tiefer in den Negativbereich auf den<br />

tiefsten Stand seit November 2012. Nach<br />

wie vor sorgen vor allem der Konjunkturabschwung,<br />

die Unsicherheiten beim<br />

Brexit und den zukünftigen Handelsbeziehungen<br />

sowie die anhaltenden Probleme<br />

im Automobilsektor für Kopfzerbrechen<br />

in den Führungsetagen der<br />

Industrieunternehmen.<br />

Der IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />

(EMI) gibt einen allgemeinen<br />

Überblick über die konjunkturelle Lage<br />

in der deutschen Industrie. Der Index<br />

erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft<br />

des BME. Er wird vom Anbieter<br />

von Unternehmens-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen<br />

IHS Markit mit<br />

Hauptsitz in London erstellt und beruht<br />

auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern<br />

der verarbeitenden<br />

Industrie in Deutschland (nach Branche,<br />

Größe, Region repräsentativ für die<br />

deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der<br />

EMI orientiert sich am Vorbild des US-<br />

Purchasing Manager’s Index (Markit U.S.-<br />

PMI). 2<br />

Auftragseingang im Maschinenbau im Februar<br />

Ausland zieht Bestellungen ins Minus<br />

Der Auftragseingang im Maschinenbau<br />

hat im Februar an Fahrt verloren. Die<br />

Bestellungen der Branche verfehlten ihr Vorjahresniveau<br />

um real 10 %, teilte der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

e.V. (VDMA) mit. Dem Verband zufolge<br />

war das der dritte monatliche Rückgang in<br />

Folge. „Die Konjunktur im Maschinenbau<br />

schwächt sich ab, die vielen politischen<br />

Belastungen insbesondere im internationalen<br />

Geschäft zeigen Wirkung“, sagte VDMA-<br />

Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />

Ursache für das Minus sei ein starker Rückgang<br />

der Bestellungen aus dem Ausland um<br />

16 % gewesen. Aus dem Euroraum kamen<br />

14 % weniger Aufträge, die Nicht-Euro-Länder<br />

lagen um 16 % unter dem Vorjahr. „Das<br />

Orderplus von 2 % im Inland konnte die Auslandsschwäche<br />

nicht kompensieren, weil<br />

auch hier die Belastungen steigen, etwa<br />

durch die Strukturänderungen in der Autoin-<br />

dustrie“, erläuterte Wiechers.<br />

Im Drei-Monats-Vergleich Dezember 2018<br />

bis Februar 2019 lagen die Bestellungen<br />

insgesamt um real 10 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Während die Inlandsorders um 2 %<br />

sanken, gingen die Auftragseingänge aus<br />

dem Ausland um 13 % zurück. Die Bestellungen<br />

aus dem Euro-Raum gaben um 19 %<br />

nach, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen<br />

11 % weniger Aufträge.<br />

Das vergangene Jahr 2018 schloss die Branche<br />

in Deutschland nach Angaben des<br />

VDMA mit Umsatzvolumen von 297 Mrd. €<br />

– ein Plus von 4 % im Vorjahresvergleich.<br />

Damit belegt Deutschland wie seit 2013<br />

Platz 3 auf der weltweiten Rangliste hinter<br />

China und den USA. Der Baden-Württembergische<br />

Maschinenbau, eine der stärksten<br />

Regionen der Branche in Deutschland, hat<br />

seinen Umsatz im vergangenen Jahr ebenfalls<br />

um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr<br />

Foto: VDMA/Janto Teppe<br />

Rundgang auf der Hannover Messe mit<br />

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (3.v.l.)<br />

und VDMA-Präsident Carl Martin Welcker<br />

gesteigert – und den Umsatz auf den<br />

Rekordwert von 85,4 Mrd. € gesteigert.<br />

Gemessen am Gesamtumsatz kommt nach<br />

Zahlen des VDMA fast jede dritte Maschine<br />

aus dem Südwest-Maschinenbau.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|19<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!