Stahlreport 2019.05
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Über den EMI<br />
Der IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI) gibt einen Überblick<br />
über die konjunkturelle Lage<br />
in der deutschen Industrie. Der<br />
Index erscheint seit 1996 unter<br />
Schirmherrschaft des BME. Er<br />
wird von IHS Markit mit Hauptsitz<br />
in London erstellt und beruht auf<br />
der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern<br />
der verarbeitenden<br />
Industrie in Deutschland<br />
(nach Branche, Größe,<br />
Region repräsentativ für die deutsche<br />
Wirtschaft ausgewählt). Der<br />
EMI orientiert sich am Vorbild des<br />
US-Purchasing Manager’s Index<br />
(Markit U.S.-PMI).<br />
unternehmen als auch bei Klein- und<br />
Mittelbetrieben abermals verschärft.<br />
So rutschte der Teilindex noch weiter<br />
unter die Wachstumsschwelle von 50,0<br />
Punkten und notierte auf dem tiefsten<br />
Stand seit April 2009. Die Produzenten<br />
von Vorleistungsgütern und Konsumgütern<br />
verzeichneten besonders starke<br />
Abnahmen ihrer Neuaufträge. Dies lag<br />
vor allem an der anhaltenden Unsicherheit<br />
in der Branche, die sich auf<br />
die Umsätze auswirkte sowie an der<br />
nach wie vor schleppenden Nachfrage<br />
in der Automobilindustrie.<br />
Der Rückgang des Gesamt-Auftragseingangs<br />
spiegelte zumindest teilweise<br />
die erneute Schrumpfung der<br />
Auslandsnachfrage wider. Damit<br />
wurde im März das siebte Minus beim<br />
Export hintereinander verzeichnet,<br />
welches zudem so stark ausfiel wie<br />
seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr.<br />
Überall dort, wo eine Schrumpfung<br />
verzeichnet wurde (fast ein Drittel der<br />
Umfrageteilnehmer), wurde dies niedrigeren<br />
Umsätzen in Großbritannien,<br />
Kontinentaleuropa und Asien zugeschrieben.<br />
Einkaufs-/Verkaufspreise<br />
Die durchschnittlichen Einkaufspreise<br />
stiegen dem EMI zufolge im März<br />
kaum an. Bereits zum fünften Mal hintereinander<br />
schwächte sich demnach<br />
die Inflationsrate ab und fiel so gering<br />
aus wie seit über zweieinhalb Jahren<br />
nicht mehr. Ein Teil der Befragten gab<br />
an für einige Elektronikteile und rohölbasierte<br />
Produkte mehr bezahlt zu<br />
haben. Zur Reduzierung der Kosten<br />
führten jedoch vor allem die billigeren<br />
Metallpreise und hier insbesondere<br />
Stahl.<br />
Jahresausblick<br />
Der Pessimismus der Einkaufsmanager<br />
hinsichtlich der Produktionsaussichten<br />
binnen Jahresfrist hat sich im März<br />
erneut vergrößert. So fiel der Teilindex<br />
noch tiefer in den Negativbereich auf den<br />
tiefsten Stand seit November 2012. Nach<br />
wie vor sorgen vor allem der Konjunkturabschwung,<br />
die Unsicherheiten beim<br />
Brexit und den zukünftigen Handelsbeziehungen<br />
sowie die anhaltenden Probleme<br />
im Automobilsektor für Kopfzerbrechen<br />
in den Führungsetagen der<br />
Industrieunternehmen.<br />
Der IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI) gibt einen allgemeinen<br />
Überblick über die konjunkturelle Lage<br />
in der deutschen Industrie. Der Index<br />
erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft<br />
des BME. Er wird vom Anbieter<br />
von Unternehmens-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen<br />
IHS Markit mit<br />
Hauptsitz in London erstellt und beruht<br />
auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern<br />
der verarbeitenden<br />
Industrie in Deutschland (nach Branche,<br />
Größe, Region repräsentativ für die<br />
deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der<br />
EMI orientiert sich am Vorbild des US-<br />
Purchasing Manager’s Index (Markit U.S.-<br />
PMI). 2<br />
Auftragseingang im Maschinenbau im Februar<br />
Ausland zieht Bestellungen ins Minus<br />
Der Auftragseingang im Maschinenbau<br />
hat im Februar an Fahrt verloren. Die<br />
Bestellungen der Branche verfehlten ihr Vorjahresniveau<br />
um real 10 %, teilte der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
e.V. (VDMA) mit. Dem Verband zufolge<br />
war das der dritte monatliche Rückgang in<br />
Folge. „Die Konjunktur im Maschinenbau<br />
schwächt sich ab, die vielen politischen<br />
Belastungen insbesondere im internationalen<br />
Geschäft zeigen Wirkung“, sagte VDMA-<br />
Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />
Ursache für das Minus sei ein starker Rückgang<br />
der Bestellungen aus dem Ausland um<br />
16 % gewesen. Aus dem Euroraum kamen<br />
14 % weniger Aufträge, die Nicht-Euro-Länder<br />
lagen um 16 % unter dem Vorjahr. „Das<br />
Orderplus von 2 % im Inland konnte die Auslandsschwäche<br />
nicht kompensieren, weil<br />
auch hier die Belastungen steigen, etwa<br />
durch die Strukturänderungen in der Autoin-<br />
dustrie“, erläuterte Wiechers.<br />
Im Drei-Monats-Vergleich Dezember 2018<br />
bis Februar 2019 lagen die Bestellungen<br />
insgesamt um real 10 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Während die Inlandsorders um 2 %<br />
sanken, gingen die Auftragseingänge aus<br />
dem Ausland um 13 % zurück. Die Bestellungen<br />
aus dem Euro-Raum gaben um 19 %<br />
nach, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen<br />
11 % weniger Aufträge.<br />
Das vergangene Jahr 2018 schloss die Branche<br />
in Deutschland nach Angaben des<br />
VDMA mit Umsatzvolumen von 297 Mrd. €<br />
– ein Plus von 4 % im Vorjahresvergleich.<br />
Damit belegt Deutschland wie seit 2013<br />
Platz 3 auf der weltweiten Rangliste hinter<br />
China und den USA. Der Baden-Württembergische<br />
Maschinenbau, eine der stärksten<br />
Regionen der Branche in Deutschland, hat<br />
seinen Umsatz im vergangenen Jahr ebenfalls<br />
um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr<br />
Foto: VDMA/Janto Teppe<br />
Rundgang auf der Hannover Messe mit<br />
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (3.v.l.)<br />
und VDMA-Präsident Carl Martin Welcker<br />
gesteigert – und den Umsatz auf den<br />
Rekordwert von 85,4 Mrd. € gesteigert.<br />
Gemessen am Gesamtumsatz kommt nach<br />
Zahlen des VDMA fast jede dritte Maschine<br />
aus dem Südwest-Maschinenbau.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|19<br />
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