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sortimenterbrief Mai 2019

Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Mai 2019

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Kroatien und Slowenien verlegen –<br />

Autoren mit einem hohen literarischen<br />

Anspruch sowie einhergehend Autoren,<br />

die keine Kriegsbefürworter waren. Das<br />

war in dieser Zeit sehr wichtig.<br />

Welchen Stellenwert haben die italienischen<br />

Übersetzungen heute im Programm?<br />

Paulmichl: Sie haben<br />

in der letzten Zeit<br />

zugenommen. In<br />

diesem Bereich<br />

kennen wir uns<br />

am besten aus.<br />

Wir haben zwischen<br />

Krimi und<br />

erzählender Literatur<br />

sicher die<br />

besten italienischen<br />

Autorennamen<br />

in unserem Programm<br />

vertreten<br />

– außer Camilleri<br />

(lacht). Daraus entwickelten sich über<br />

die Jahre auch gute private Kontakte und<br />

Freundschaften mit den Autoren.<br />

Das Krimi-Genre läuft generell gut?<br />

Paulmichl: Ja, hervorragend. Das ist<br />

besonders unserer geschätzten Eva<br />

Rossmann zu verdanken. Sie ist eine<br />

hervorragende, treue Schriftstellerin.<br />

Viele wissen vielleicht nicht mehr,<br />

dass sie zu Beginn politische Sachbücher<br />

schrieb, als sie noch Ressortleiterin<br />

für Innenpolitik bei den<br />

Oberösterreichischen Nachrichten<br />

war. Ihr erstes Buch aus dem Jahre<br />

1995 war Unter Männern. Frauen im<br />

österreichischen Parlament. Ihre vier<br />

Sachbücher liefen gut. 1998 war Eva<br />

Rossmann Wahlkampfleiterin bei der<br />

Bundespräsidentenwahl für Gertraud<br />

Knoll. Aus diesen Erfahrungen entstand<br />

dann 1999 ihr erster Krimi, Wahlkampf<br />

– mit Mira Valensky. Seither kommt<br />

jährlich im Herbst ein Krimi von Eva<br />

Rossmann bei Folio heraus. Der 20.<br />

ist für Herbst in Vorbereitung. Mira<br />

Valensky ermittelt weiter. Nebenbei hat<br />

Ludwig Paulmichl und Marialuise Thurner legen bei den<br />

Vorbereitungen zum Frühlingsfest selbst Hand an.<br />

Eva mit Patrioten einen wichtigen EU-<br />

Roman geschrieben.<br />

Was wurde in 25 Jahren aus den<br />

verlegerischen Träumen?<br />

Paulmichl: Wir haben etwa 900 Titel<br />

verlegt – rund die Hälfte ist lieferbar. Ich<br />

denke, dass der Markt in<br />

Zukunft schwieriger wird.<br />

Unser<br />

Vertriebschef<br />

Uli Deurer ist jetzt<br />

gefragt, den Weg<br />

in die Zukunft zu<br />

sichern – das Programm<br />

alleine ist<br />

schon sehr super<br />

(lacht)!<br />

Deurer:<br />

Das sagen<br />

die Verleger immer<br />

(lacht)!<br />

jubiläumsinterview<br />

Wo geht die verlegerische Reise hin?<br />

Paulmichl: Sicherlich weiterhin das<br />

Profil schärfen. Großes verlegerisches<br />

Wissen hat Hermann Gummerer im<br />

Bereich der Südtirol-Titel. Diese Führer<br />

werden wir weiterhin publizieren –<br />

mit Kontinuität. Die Anzahl deutscher<br />

Touristen in Südtirol ist immens.<br />

Natürlich wird es weiterhin Ötzi-Bücher<br />

geben – das können wir. In der Literatur<br />

setzen wir sehr auf die Kommunikation<br />

mit dem Buchhandel und was die<br />

Geschichten rund ums Buch betrifft,<br />

auf die Arbeit mit den Medien. Morgen<br />

kommt zum Beispiel ein riesiger Bericht<br />

in der FAZ zu Via Appia. Für uns sind<br />

die Journalisten sehr wichtig.<br />

Viele setzen auf den Online-Bereich ...<br />

Paulmichl: Natürlich muss man auch<br />

Blogger und Co. pflegen. Das ist aus<br />

meiner Sicht aber auch genreabhängig.<br />

Bei Krimis gibt es gute Online-Communities.<br />

Anders verhält es sich im<br />

Erzählerischen. Da brauchen wir die<br />

herkömmlichen Medien.<br />

Paulmichl: Wir<br />

haben das Programm<br />

in den letzten Jahren zwischen<br />

Qualität und Verkaufbarkeit geschärft.<br />

Da hat Uli Deurer entscheidend mitgewirkt.<br />

Er ist wahnsinnig belesen und<br />

steigt schon sehr früh in die Ent-<br />

Wie funktionieren die Südtirol-Titel?<br />

scheidungsprozesse mit ein –<br />

eigentlich vor der Vertragsunterschrift<br />

Paulmichl:<br />

Immer bes-<br />

mit<br />

ser. Orientierte man<br />

den Autoren. Bei<br />

sich früher mehr an<br />

den Büchern von<br />

den allgemeinen<br />

Paolo Rumiz zum<br />

Überblicksbänden,<br />

Beispiel, starteten<br />

so hat der<br />

wir mit dem<br />

Handel erkannt,<br />

kleinsten – eigentlich<br />

dass mit touristirigsten<br />

schwieschen<br />

Special In-<br />

Titel, Der<br />

terest Büchern gu-<br />

Leuchtturm. . Rumiz,<br />

der Triestiner Journalist,<br />

tes Geld zu verdienen<br />

ist.<br />

ist ein grandioser<br />

Autor. Er spricht<br />

Ludwig Paulmichl mit Vertriebsleiter Uli Deurer<br />

Wie laufen die<br />

die Themen unserer<br />

E-Books?<br />

Zeit an. Erst dann stiegen wir in die<br />

reise-, kulturgeschichtlichen Essays ein.<br />

Das war eine gute Vorgangsweise, die Uli<br />

Deurer uns empfohlen hatte – er kennt<br />

Paulmichl: E-Books funktionieren besonders<br />

bei den Krimis, da liegen wir<br />

bei einem Anteil von 6 bis 10 % – bei<br />

den deutschsprachigen Buchhandel einzelnen Titeln auch deutlich darüber.<br />

sehr gut. In diesem Frühjahr erschien<br />

gerade von Rumiz der Titel Via Appia. Danke für das Gespräch!<br />

<strong>sortimenterbrief</strong> 5/19 07

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