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sortimenterbrief Mai 2019

Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Mai 2019

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Raabe: Die Herausgeberin, Sybil<br />

Gräfin Schönfeldt, ist mittlerweile 92<br />

Jahre alt. Sie ist Österreicherin, lebt<br />

aber seit langer Zeit in Hamburg. Sie<br />

publizierte früher die literarischen<br />

Kochbücher bei uns – Bei Thomas<br />

Mann zu Tisch ... Bei Astrid Lindgren<br />

zu Tisch ... Daraus entstand die<br />

Idee für einen literarischen Küchenkalender.<br />

Sie sammelt Texte aus<br />

Büchern zeitgenössischer Autoren,<br />

die mit Essen und Trinken bzw.<br />

einem bestimmten Gericht zu<br />

tun haben, und ergänzt die Zitate mit<br />

Geschichten zum Buch oder zum Autor<br />

sowie – und das ist das Wichtigste – mit<br />

dem passenden Rezept. Der Kalender<br />

hat mittlerweile Kultstatus – auch<br />

weil nicht die üblichen Foodbilder<br />

verwendet werden. Wir wissen, dass<br />

viele Kalenderkäufer aufgrund der<br />

enthaltenen Zitate dann in die Buchhandlung<br />

gehen und sich das jeweilige<br />

Buch besorgen. Ein schöner Nebeneffekt!<br />

Die Gräfin wird sehr von<br />

den Buchhandlungen geschätzt. Trotz<br />

ihres hohen Alters wird sie immer noch<br />

regelmäßig vom Buchhandel eingeladen<br />

und macht dort Buchbesprechungs-Tage<br />

zu Novitäten. Die Gräfin hat auch jüngst<br />

ein Kochbuch bei uns veröffentlicht. Es<br />

trägt den Titel Kochbuch für die kleine<br />

alte Frau. Aufgrund des guten Erfolgs –<br />

es ist mittlerweile in der vierten Auflage<br />

– arbeitet sie gerade an dem im Herbst<br />

erscheinenden Kochbuch für den großen<br />

alten Mann.<br />

Wer ist für die wunderbare Gestaltung<br />

der Kalender verantwortlich?<br />

978-3-0360-4020-2, € 20,–<br />

978-3-0360-2020-4, € 22,–<br />

978-3-0360-1020-5, € 22,–<br />

978-3-0360-3020-3<br />

€ 22,–<br />

Raabe: Seit Beginn an arbeiten wir mit<br />

demselben Grafiker zusammen – mit<br />

Max Bartholl in Frankfurt. Er macht eine<br />

großartige Arbeit – lässt jeden Kalender<br />

durch seine Gestaltung zu einem<br />

wahren Kunstwerk werden.<br />

Der Literaturkalender ist eine Herzensangelegenheit<br />

von Ihnen?<br />

Raabe: Ja – der erste Literaturkalender,<br />

den ich herausgegeben habe, erschien<br />

1984. Unser heutiger Literaturkalender<br />

in der edition momente wird<br />

internationaler. Ich habe außer den<br />

europäischen Autoren neu viele Autoren<br />

aus der Weltliteratur aufgenommen. Im<br />

Gegensatz zum Küchenkalender handelt<br />

es sich um Autoren, die nicht mehr leben.<br />

Der Kalender hat jeweils ein Thema. 2020<br />

ist es „Glück und Leid des Seins“ – was<br />

Literaten in ihrem Leben bewegten –<br />

politisch wie privat.<br />

Wie schafft man es, die Texte auszuwählen?<br />

Wer kommt rein, wer nicht?<br />

Raabe: Einerseits spielen Jubiläen,<br />

Geburts- oder Todestage<br />

... eine entscheidende Rolle.<br />

Paul Celan und Charles<br />

Bukowski hätten 2020<br />

ihren 100. Geburtstag, die<br />

sind natürlich enthalten.<br />

Ansonsten ist es intensive<br />

Recherchearbeit. Es müssen<br />

authentische Texte sein,<br />

Erinnerungen, Briefe usw.<br />

Man findet auch Gedichte im<br />

Literaturkalender, aber keine<br />

schwerpunktkalender<br />

Zitate aus ihren literarischen Werken.<br />

In den Bildlegenden erläutere ich dann<br />

die Zusammenhänge von Text und Bild,<br />

damit Leser verstehen, weshalb wir ein<br />

bestimmtes Foto gewählt haben. Hinzu<br />

kommen ein internationales Autoren-<br />

Kalendarium sowie Kurzbiografien im<br />

Anhang.<br />

Ist der Literaturkalender ein Lieblingsprodukt<br />

der Buchhändler?<br />

Raabe: Das wünsche ich mir und ich<br />

glaube, es ist auch so. Es gibt sehr viele<br />

Menschen, die den Literaturkalender<br />

sammeln.<br />

Zwei weitere Spezialitäten gibt es im<br />

musikalischen Segment, einerseits Jazz,<br />

andererseits Der Musikkalender mit<br />

Schwerpunkt Beethoven ...<br />

Raabe: Beethoven würde 2020 seinen<br />

250. Geburtstag feiern. Von der<br />

Konzeption verhält es sich beim Musikkalender<br />

ähnlich wie beim Literaturkalender.<br />

Das Thema 2020 ist Beethoven<br />

und ich. Der Jazz Kalender ist etwas<br />

Besonderes – er enthält Texte des leider<br />

vor zwei Jahren verstorbenen Roger<br />

Willemsen. 2011 haben wir Willemsens<br />

Musikwoche herausgebracht mit Texten<br />

von Willemsen zur Klassik wie zum<br />

Jazz. Aus diesen Texten haben wir<br />

12 Kalenderblätter für <strong>2019</strong> zusammengestellt<br />

und 12 für kommendes<br />

Jahr. Es ist eine Erinnerung an Roger<br />

Willemsen geworden – aber auch eine<br />

Erinnerung an die großen Jazzmusiker.<br />

Es sind sehr beeindruckende Fotografien<br />

enthalten, welche die Musiker<br />

zumeist in Aktion zeigen – es sind keine<br />

Porträts.<br />

Bei der edition momente gibt es auch<br />

Ansichtsexemplare ...<br />

Raabe: Das ist eine Spezialität von uns.<br />

Bei Partiebestellungen bekommt man<br />

zur Präsentation on top ein Ansichtsexemplar<br />

– außer beim Jazz Kalender.<br />

Danke für das Gespräch!<br />

www.edition-momente.com<br />

<strong>sortimenterbrief</strong> 5/19 53

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