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Fachwerk 2019

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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BERICHTE | RAPPORTS 43<br />

01 Die Ostseite mit vorgelagertem Garten nach der Restaurierung<br />

von Fassade und Dach.<br />

02 Die Stube wird durch die gereinigten und neu gefassten Holzoberflächen<br />

und die originalen Fenster bestimmt.<br />

03 Im Gefüge des Küchenbodens verbinden sich Geschichte<br />

und Gegenwart.<br />

02 03<br />

Die Geschichte weiterschreiben<br />

Der Zugang ins Haus erfolgt wie eh und je durch die Küche,<br />

deren Raumwirkung der aus mächtigen Blöcken gefügte<br />

Steinboden bestimmt. Nach seiner Freilegung und<br />

einigen notwendigen Ergänzungen ist er wieder ein echter<br />

Blickfang. Ganz bewusst fand dabei auch Material aus den<br />

Heimatregionen der neuen Eigentümer Verwendung: Neu<br />

ergänzen heller Solothurner Kalkstein und rötlicher Granit<br />

aus dem Schwarzwald das bereits vorhandene Spektrum<br />

an Gesteinssorten und Farbvarianten. Das ästhetisch ansprechende<br />

Ergebnis stellt eine gelungene Verbindung von<br />

Bestandessicherung und dem Gedanken des Fortschreibens<br />

einer Geschichte dar. Diese erweist sich – wie die lebendige<br />

Oberfläche des Bodens – als ein aus vielen Teilen<br />

zusammengesetztes Puzzle.<br />

Spuren offenlegen<br />

Das Konzept, Spuren der Vergangenheit sichtbar zu machen,<br />

bestimmt den gesamten Raum. Türen und rückwärtige<br />

Bohlenwand erscheinen, von nachträglichen Farbschichten<br />

befreit, wieder holzsichtig. Hingegen bewahren<br />

die Bretter und Balken der Decke noch einen Rest der ehemaligen<br />

Fassung. Ihr gelblicher Farbton lässt den nur von<br />

der südlichen Schmalseite belichteten Raum heller wirken.<br />

In dem Bereich über dem ehemaligen Herdstandort, der<br />

zuletzt durch eine Metallverkleidung geschützt war, zeugen<br />

die verrussten Holzoberflächen von der intensiven<br />

Nutzung in vergangenen Zeiten.<br />

In der östlich anschliessenden Stube sorgen der warme<br />

Holzton des gereinigten Bretterbodens und das freundliche<br />

Weiss der mit Ölfarbe neu gestrichenen Wände und<br />

Decke für ein deutlich ruhigeres Raumbild. Entscheidend<br />

für den stimmigen Gesamteindruck sind die alten Fenster,<br />

die in Eigenarbeit restauriert und am ursprünglichen Ort<br />

erhalten werden konnten.<br />

Markus Thome<br />

Vechigen, Dentenberg 81<br />

Massnahmen: Sanierung 1. Etappe, 2016–2018<br />

Bauherrschaft: Rahel Pilous-Schnyder und Roland Pilous<br />

Restauratoren: Roger Tinguely, Steffisburg<br />

Handwerker: Holzbau Hofmann Dänzer AG, Bösingen; Jost Ofenbau,<br />

Wynau; Schreinerei Martin Grob, Bern; Martin Hänni GmbH, Ittigen;<br />

Malergeschäft Roger Schmid, Gümmenen<br />

Denkmalpflege: Peter Ernst<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2017<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)

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