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Fachwerk 2019

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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46<br />

OBJEKTE | OBJETS<br />

GARTENANLAGE VON 1857/58<br />

Inszenierte Natur ist wieder<br />

erlebbar<br />

Unweit der Altstadt, oberhalb der<br />

Ausfallstrasse, liess Gottfried Scholl<br />

einen reizvollen Landschaftspark<br />

zu seiner spätklassizistischen «Villa<br />

Choisy» anlegen. Er strebte ganz im<br />

Stil der Zeit eine romantische Inszenierung<br />

der Natur an. Konkret wurde<br />

die Juralandschaft mit künstlich<br />

angelegten Felsen, geschwungenen<br />

Wegen und mit einer Grotte nachgebaut.<br />

Doch nach 150-jährigem Bestehen<br />

war der Park stark verwahrlost.<br />

Auf Initiative der jetzigen Eigentümerin<br />

wurde der heute öffentlich<br />

zugängliche Park nach aufwendigen<br />

Untersuchungen instand gesetzt.<br />

Nach der Beseitigung von Wildwuchs<br />

kommt die Bepflanzung sowie die<br />

mit Jurasteinen nachgebaute Landschaft<br />

samt Grotte wieder zur Geltung.<br />

Zugleich wurden die Gebäudehülle<br />

der Villa und die charmante<br />

Remise nach Befund sorgfältig<br />

restauriert. ARU<br />

ALTERS- UND PFLEGEHEIM VON 1972 – 1975<br />

Respektvolle Sanierung<br />

Der Bau bezieht seine starke Wirkung<br />

aus der skulpturalen Form, die durch<br />

den präzisen Einsatz von Beton, Me -<br />

tall und Glas ermöglicht wird. Dieser<br />

ist für die gesamte «Jurasüdfuss-<br />

Architektur» charakteristisch. Bei der<br />

Sanierung galt es, die wesentlichen<br />

Elemente dieser Architektur so<br />

authentisch wie möglich zu belassen.<br />

Die Sichtbetonpartien wurden z urückhaltend<br />

instand gesetzt, so dass die<br />

typische Schalungsstruktur sichtbar<br />

bleibt. In den Obergeschossen konnten<br />

die ästhetisch prägenden Fensterrahmen<br />

erhalten und mit einer neuen<br />

Verglasung aufgerüstet werden.<br />

Die neuen Fenster in den Sockelgeschossen<br />

wurden den bestehenden<br />

angepasst. Im Inneren setzte man<br />

betriebliche Verbesserungen um; im<br />

Erdgeschoss wurde eine Glasfront<br />

für die Erweiterung des Speisesaals<br />

verschoben und ein Fumoir eingebaut.<br />

ESM<br />

VILLA VON 1877/78<br />

So wenig wie möglich,<br />

so viel wie nötig<br />

Paul Christen erbaute die schön<br />

proportionierte Sandsteinvilla im<br />

Neurenaissance-Stil 1877/78 für den<br />

Weinhändler Stephan Kunz. Charakteristisch<br />

für das Gebäude ist die<br />

hervorragende, 1998 restaurierte<br />

Bauplastik wie beispielsweise die<br />

Köpfe über den Fenstern des Obergeschosses.<br />

Den heutigen Besitzern<br />

liegt die historische Substanz ihres<br />

Gebäudes sehr am Herzen. Sie<br />

reduzieren die Eingriffe am Haus auf<br />

das Nötigste und bewahren, wo<br />

immer möglich, seine Originalsubstanz.<br />

2018 erfolgte die äusserst<br />

sorgfältige Sanierung und Restaurierung<br />

der Wohnung im Obergeschoss.<br />

Einige Räume erhielten einen neuen<br />

Anstrich, das Parkett wurde aufgefrischt,<br />

zudem wurden zwei Bäder<br />

eingebaut. Als Glanzpunkt steht ein<br />

wunderschöner klassizistischer<br />

Tambourofen aus der Zeit um 1860<br />

an der Stelle des Cheminées aus den<br />

1970er Jahren. DOS<br />

Biel, Juravorstadt 41<br />

Massnahmen: Sanierung Gartenanlage,<br />

Restaurierung Dach, Gebäudehülle und<br />

Remise, 2010 – 2018<br />

Bauherrschaft: Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />

Biel und Umgebung<br />

Architekt: Jean-Frédéric Luscher, Basel<br />

Restauratoren: Hans-Jörg Gerber, Nidau<br />

(Remise); Alain Fretz, Péry (Villa); Ars Viridis,<br />

Biel/Bienne (Gartenanlage)<br />

Denkmalpflege: Rolf Weber<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2011<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM),<br />

Pro Patria<br />

Biel, Redernweg 6<br />

Massnahmen: Sanierung Fassade und<br />

Haustechnik, Erweiterung Speisesaal, 2018/19<br />

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Biel<br />

Architekten: Harttig Architekten GmbH,<br />

Michael Burri, Biel<br />

Handwerker: Betosan AG, Ostermundigen;<br />

Fahrni Fassadensysteme AG, Lyss<br />

Denkmalpflege: Rolf Weber<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2018<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM),<br />

Bund (BAK)<br />

Burgdorf, Bernstrasse 13<br />

Massnahmen: Sanierung und Umbau<br />

Wohnung 1. OG, 2018<br />

Bauherrschaft: Emanuel Sonderegger und<br />

Ursula Stalder<br />

Architekt: Huggler Architektur GmbH, Burgdorf<br />

Handwerker: Jost Ofenbau, Wynau;<br />

Keramikatelier Fluri, Bellach; diemalermeister<br />

tschannen+leuenberger ag, Burgdorf<br />

Denkmalpflege: Dominique Plüss<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2008<br />

Beiträge: Kanton (Denkmalpflege)

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