MEDIA BIZ April #239
Prolight+Sound & Musikmesse • Crossing Europe • ISE • NAB • „Afrika! Afrika!“ • Diagonale • 5G • Play It Loud • ... MEDIA BIZ Termine: https://www.mediabiz.at/mediadaten/termine.htm MEDIA BIZ Branchenführer 2019: www.mediabiz.at/branchenfuehrer/branchenfuehrer.htm MEDIA BIZ Newsletter: http://www.mediabiz.at/daten/newsletter.htm MEDIA BIZ Abo: Print: Euro 37 Österreich / Euro 48 Europa (EU) Print + Digital: Euro 44 Österreich / Euro 53 Europa (EU) Digital: Euro 37 (jeweils inkl. MWSt. und Versandkosten) https://www.mediabiz.at/abo/abomb.htm
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festival schaffen<br />
des österreichischen films<br />
zurück zum Inhalt<br />
hörte, jahrelang davon ausging,<br />
dass die Studenten während der<br />
Diagonale schön brav in die Metternichgasse<br />
oder in die Linke<br />
Bahngasse pilgerten statt nach<br />
Graz, hat umgedacht. Im Panoramageschoss<br />
des Kunsthauses<br />
Graz, wo im Erdgeschoss das<br />
Presse- und Gästezentrum untergebracht<br />
ist, fanden während<br />
der Diagonale reguläre Lehrveranstaltungen<br />
statt - waren doch<br />
so gut wie alle Studenten ohnehin<br />
nach Graz gekommen.<br />
Die „charmanten<br />
Intendanten“<br />
Sebastian Höglinger<br />
und Peter Schernhuber.<br />
Verbindende Strecke<br />
Eine Diagonale verbindet<br />
laut Definition zwei nicht<br />
benachbarte Punkte. Das<br />
Festival des österreichischen<br />
Films verbindet - wenn man<br />
so will – durchaus nicht benachbarte<br />
Filmschaffende,<br />
die sich aber - zumindest an<br />
fünf Tagen im März in Graz -<br />
durch den Film und gemeinsame<br />
Anliegen verbunden<br />
fühlen, hat Wolfgang Ritzberger<br />
beobachtet.<br />
Fotos: Diagonale /Sebastian Reiser<br />
ist<br />
Gift für die Gesellschaft“,<br />
stellte Sebastian<br />
Höglinger,<br />
„Nationalismus<br />
die eine Hälfte der „charmanten<br />
Intendanten“, wie sich der Moderator<br />
Manuel Rubey bei der<br />
Eröffnung ausdrückte, lapidar<br />
fest. Mehr war gar nicht nötig.<br />
Die mehr als 2.000 Gäste der<br />
Eröffnungsveranstaltung - die<br />
List-Halle in Graz wird ja an diesem<br />
Tag zum größten Kino Österreichs<br />
- zeigten ihre Zustimmung<br />
dazu durch anhaltenden<br />
Applaus. Dann erst konnte Höglinger<br />
berichten, dass dies der<br />
Titel des diesjährigen Diagonale-Trailers<br />
von Johann Lurf sei<br />
und die Diagonale 2019 eigentlich<br />
kein Motto habe, der Titel<br />
des Trailers würde ausreichen.<br />
Peter Schernhuber ergänzte, eigentlich<br />
sei ohnehin schon alles<br />
gesagt und es bleibe nur,<br />
sich dem anzuschließen. Dem<br />
charmanten und sympathischen<br />
Duo an der Spitze des Festivals<br />
des österreichischen Films<br />
gelang es auch heuer wieder,<br />
die ihnen eigene Begeisterung<br />
für die Diagonale und für das<br />
Kino wie selbstverständlich an<br />
die Zuschauermenge zu übertragen,<br />
das Publikum gleichsam anzustecken.<br />
Die beiden schaffen<br />
es jedes Jahr, trotz Marathon-<br />
Stress und bewundernswerter<br />
Anstrengungen, locker, gelöst,<br />
ja nahezu erleichtert und begeistert<br />
zu vermitteln, wie sehr sie<br />
sich freuen, dass es endlich wieder<br />
losgeht. Die bedeutungsschwangere<br />
Dramatik, die immer<br />
auch ein wenig ein „Es war<br />
nicht leicht“ - Statement mitschwingen<br />
ließ, ist verschwunden.<br />
Fast jugendliche Freude,<br />
Freude am Film und am Feiern,<br />
ist das Motto - und Sebstian<br />
Höglinger erwähnte auch heuer<br />
als Zwischenbemerkung, dass<br />
wieder das gelte, was er schon<br />
die letzten Jahre gesagt habe,<br />
es gehe ums ordentliche feiern.<br />
Umdenken<br />
Das färbt natürlich ab und ist fast<br />
schon auch Programm, denn das<br />
Publikum speist sich, auch bei<br />
den vielen Veranstaltungen abseits<br />
des Kinos, zu einem guten<br />
Teil aus dem Nachwuchs, der<br />
hier auch tragfähige Plattformen<br />
vorfindet wie etwa das von Dominik<br />
Tschürtscher entwickelte<br />
Cinema Next Breakfast. Selbst<br />
die Filmakademie, die, wie man<br />
Golden Balls<br />
Zurück zur Eröffnung. Der große<br />
Schauspielpreis ging heuer an<br />
Birgit Minichmayr, deren Ausnahmetalent<br />
zu beschreiben<br />
müßig wäre. Sichtlich gerührt<br />
und bewegt von der sehr persönlichen<br />
Laudatio von Veronika<br />
Franz und Johanna Orsini-Rosenberg<br />
nahm sie das Kunstwerk<br />
entgegen, das den Trägern des<br />
Schauspielpreises übergeben<br />
wird - Ashly Hans Scheirl, der<br />
Schöpfer des Preises, betonte,<br />
es sei kein Preis im eigentlichen<br />
Sinn, sondern eben ein Kunstwerk.<br />
Heuer waren es „golden<br />
balls“, genau das, was jedem<br />
jetzt einfällt (siehe Foto). „Die<br />
kann ich brauchen!“, rief Birgit<br />
Minichmayr. „Die hast Du<br />
schon“, kam die prompte Replik.<br />
Ein eigenes Screening war dem<br />
Schaffen des Experimentalfilmers<br />
Johann Lurf gewidmet,<br />
der auch für den diesjährigen<br />
Festivaltrailer verantwortlich<br />
zeichnet, der offiziell wie folgt<br />
beschrieben wurde: „Eine starre<br />
Einstellung auf ein bunt strahlendes<br />
Wasserrad, das sich im<br />
nächtlichen Flusslauf dreht. Das<br />
Setting von Cavalcade erscheint<br />
simpel. Der Effekt von Johann<br />
Lurfs Film über die Grundparameter<br />
des Mediums gründet<br />
jedoch auf einer ausgeklügelten<br />
Versuchsanordnung: auf dem<br />
Zusammenspiel von Licht, Aufzeichnungsapparatur<br />
und kinetischer<br />
Energie, ohne das die<br />
Illusion von Stillstand und Bewegung<br />
nicht zustande käme.“<br />
Ein streitbarer Film, gedreht<br />
auf „echtem“ Film<br />
So ungeteilt der Schauspielpreis<br />
Zustimmung fand, so geteilt waren<br />
die Reaktionen auf den Er-<br />
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