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MEDIA BIZ April #239

Prolight+Sound & Musikmesse • Crossing Europe • ISE • NAB • „Afrika! Afrika!“ • Diagonale • 5G • Play It Loud • ... MEDIA BIZ Termine: https://www.mediabiz.at/mediadaten/termine.htm MEDIA BIZ Branchenführer 2019: www.mediabiz.at/branchenfuehrer/branchenfuehrer.htm MEDIA BIZ Newsletter: http://www.mediabiz.at/daten/newsletter.htm MEDIA BIZ Abo: Print: Euro 37 Österreich / Euro 48 Europa (EU) Print + Digital: Euro 44 Österreich / Euro 53 Europa (EU) Digital: Euro 37 (jeweils inkl. MWSt. und Versandkosten) https://www.mediabiz.at/abo/abomb.htm

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festival des schaffen<br />

österreichischen films<br />

öffnungsfilm „Der Boden unter<br />

den Füssen“ von Marie Kreutzer,<br />

der heuer im Wettbewerb der<br />

Berlinale in etwa die gleichen<br />

geteilten Reaktionen hergerufen<br />

haben soll. Ihre zum Teil<br />

beängstigende Schilderung der<br />

ständigen Bedrohungen, denen<br />

die Protagonistin (Valerie Pachner)<br />

durch ihren Job, ihre Chefin<br />

(Marvie Hörbiger), zu der sie<br />

eine Liebesbeziehung hat, und<br />

ihre psychisch kranke Schwester<br />

(Pia Hierzegger) ausgesetzt<br />

ist, sind intensiv und von einer<br />

grandiosen Leistung der Schauspielerinnen<br />

geprägt. Trotzdem<br />

wollte oder konnte ein Teil des<br />

Eröffnungspublikums der Grazer<br />

Regisseurin nicht folgen, so sich<br />

das im anschließenden Small<br />

Talk überhaupt eindeutig feststellen<br />

lässt. Und die eine oder<br />

andere kritische Stimme gibt es<br />

nach jedem Film. Noch während<br />

der Diagonale lief „Der Boden<br />

unter den Füssen“ in den Kinos<br />

an, bei Erscheinen dieser Ausgabe<br />

werden wir schon wissen,<br />

ob sich der Erfolg bei Berlinale<br />

und Diagonale auch an der Kinokasse<br />

hat umsetzen lassen.<br />

Der Kinostart während des Festivals<br />

in Graz war jedenfalls sicher<br />

ein geschickter Schachzug des<br />

Verleihs, der so ein Maximum<br />

an Aufmerksamkeit zu nutzen<br />

verstand. Kreutzer drehte den<br />

Film übrigens auf 35 mm, also<br />

auf Film, wie sie bei der Eröffnung<br />

betonte, nicht ohne ihre<br />

Kamera frau Leena Koppe, die<br />

schon mehrere ihrer Filme fotografiert<br />

hat, zu erwähnen.<br />

Produktionsleiter Gottlieb Pallendorf,<br />

den ich am nächsten Tag<br />

beim schon traditionellen Empfang<br />

der steirischen Filmwirtschaft<br />

auf dem Schlossberg traf,<br />

erzählte vom eigenen Charme,<br />

den das Drehen mit „echtem“<br />

Film hat. Jeder am Set wisse,<br />

dass beim analogen Film jede<br />

Minute, die durch die Kamera<br />

rausche, echtes Geld koste.<br />

Daher sei jeder, so Pallendorf,<br />

wenn die „Mühle“ eingeschaltet<br />

wird, auf eine ganz eigene Art<br />

fokussiert und konzentriert. Bei<br />

einer digitalen Kamera erlebe er<br />

das nicht ganz so, dieses nur auf<br />

diesen einen Augenblick Zentriertsein.<br />

Wahrscheinlich, weil<br />

es irgendwie gefühlt ja egal sei<br />

und es angeblich nichts koste.<br />

Drehen wir das halt noch einmal,<br />

lasst’s einfach laufen. Obwohl,<br />

und das wissen wir beide, das<br />

so nicht stimmt, denn ein mehr<br />

auch an exponiertem Material,<br />

auch wenn’s nur ein Datenfile<br />

ist, generiert auch mehr Arbeit,<br />

mehr Zeit, die dafür aufzuwenden<br />

ist und viel mehr Zeit, die<br />

beim Schnitt in das Betrachten<br />

investiert wird. Wäre spannend<br />

zu wissen, was dem Ergebnis<br />

mehr nützt, was sich aber so nie<br />

feststellen lassen wird. „Ich hab<br />

das noch so gelernt“, sagt Gottlieb<br />

Pallendorf über das Drehen<br />

mit „echtem“ Film, „aber<br />

die jüngeren Kolleginnen und<br />

Kollegen, für die ist das eine<br />

ganz neue und vor allem auch<br />

interessante Erfahrung.“ Kodak<br />

habe so auch in den letzten<br />

Jahren eine kleine Wiedergeburt<br />

erlebt, denn auch in Hollywood<br />

würden etliche Altmeister<br />

wieder zum Film zurückkehren.<br />

Der Wehrmutstropfen dabei, in<br />

Österreich gibt’s kein Kopierwerk<br />

mehr, was für „Der Boden<br />

unter den Füssen“ bedeutete:<br />

die exponierten Rollen mussten<br />

nach Paris und nachher wieder<br />

zurück nach Wien. Gottlieb Pallendorf,<br />

Absolvent der Filmakademie,<br />

war in den letzten Jahren<br />

bei etlichen bekannten Filmen<br />

von Antonin Svobodas Streifen<br />

über Wilhelm Reich über<br />

„Die Werkstürmer“ von Andreas<br />

Schmied oder Franz Novotnys<br />

Film „Deckname Holec“ bis zu<br />

Markus Schleinzers „Angelo“<br />

als Produktionsleiter dabei, ist<br />

übrigens vom analogen Film<br />

nach wie vor überzeugt. Das<br />

echte, wahre Kinoerlebnis, Film<br />

als Filmkultur sei, so sein Credo,<br />

nur mit analogem Film möglich.<br />

Womit wir wieder direkt<br />

beim Eröffnungsfilm sind, über<br />

den die beiden Intendanten im<br />

Programmheft schreiben: „Marie<br />

Kreutzer traut sich viel und<br />

mutet dem Publikum einiges zu<br />

- das ist erfrischend, wohltuend<br />

und ein wagemutiger Schritt aus<br />

der Komfortzone. „Der Boden<br />

unter den Füssen“ ist sicher ein<br />

streitbarer Film, jedenfalls einer,<br />

für den wir nicht nur streiten,<br />

sondern klar Position beziehen.<br />

Für die Kunst im Kino!“<br />

Wettbewerbsfilme<br />

Neben dem Eröffnungsfilm traten<br />

21 weitere Spielfilme, darunter<br />

auch ein ORF-Landkrimi,<br />

und 22 Dokumentarfilme im<br />

Wettbewerb an. Darunter waren<br />

heuer etliche Filme, die ihre<br />

Kino auswertung schon hinter<br />

sich gebracht oder bei anderen<br />

Filmfestivals große Momente erlebt<br />

hatten, wie etwa der Film „3<br />

„Golden Balls“ für Birgit Minichmayr - ein<br />

Kunstwerk das der Ausnahmekünstlerin mit dem<br />

Großen Schauspielpreis 2019 übergeben wurde.<br />

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