Hänicher Bote | Mai-Ausgabe 2019

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24 STEUERTIPP Anzeige – Steuertipp (HäBo). Der Juli ist auch in diesem Jahr wieder der Monat für die Rentenerhöhung. 3,91 Prozent mehr erhalten Rentner in Sachsen-Anhalt, 3,18 Prozent gibt es für die Rentner in den alten Bundesländern. Und wieder stellt sich für viele Rentner die Frage: Muss ich jetzt Steuern zahlen? „Es sind vor allem die Rentenerhöhungen, die zur Verunsicherung führen“, sagt Renate Bauer von der Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer e.V., Lohnsteuerhilfeverein, Beratungsstelle Gräfenhainichen. „Denn jede Rentenerhöhung wird zu 100 Prozent dem zu versteuernden Rentenanteil zugerechnet.“ Das addiert sich über die Jahre zu großen Beträgen. Das Ergebnis: Viele Rentner, die jahrelang keine Steuererklärung beim Finanzamt mehr einreichen mussten, werden plötzlich wieder steuerpflichtig. Aber für wen trifft das zu und wann? „Manche Ruheständler legen die Hände in den Schoß und warten ab, bis sie Post vom Finanzamt bekommen“, sagt die Steuerfachfrau aus Gräfenhainichen: „Eine gute Idee ist das nicht.“ Aus mehreren Gründen: „Eine ganze Reihe Rentner, die zu uns in die Beratungsstelle kamen, mussten Steuern für mehrere Jahre nachzahlen. Da kommen dann Beträge zusammen, die der eine oder andere nicht mehr einfach so stemmen kann.“ Das Finanzamt schreibt nicht nur, es setzt auch Fristen, in der Regel vier Wochen. Wer für mehrere Jahre dann alle Unterlagen zusammensuchen muss, der ist beschäftigt. Immerhin verzichten die Finanzämter in aller Regel auf Verspätungszuschläge. Es können aber unter Umständen Zinsen anfallen. Aktuell sind das 0,5 Prozent pro Monat. Steuerpflicht und Steuern zahlen „Die gute Nachricht: Nicht jeder Rentner, der jetzt wieder eine Steuererklärung abgeben muss, hat auch Steuern zu zahlen“, sagt Renate Bauer. Auf wen kommt also die Steuerpflicht zu? „Es gibt leider keine Faustregel“, sagt die Gräfenhainicher Steuerfachfrau. Aber Anhaltspunkte. Ausschlaggebend ist das erste Jahr des Renteneintritts. So wird festgelegt, wie hoch der zu versteuernde Rentenanteil ist. Das heißt: Wer 2005 in Rente ging, musste 50 Prozent der gesetzlichen Rente versteuern, bei Renteneintritt 2040 sind es dann 100 Prozent. Der Anteil der zu versteuernden Rente steigt bis 2020 jedes Jahr um 2 Prozentpunkte und dann bis 2040 um jeweils einen Prozentpunkt. So sieht es die Rentenreform vor. Hierbei wird in kleinen Schritten umgestellt auf die sogenannte „nachgelagerte Besteuerung“. Der zu versteuernde Rentenanteil steigt, parallel dazu können Steuerzahler einen immer höheren Anteil der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung von der Steuer absetzen. Der Grundfreibetrag als „Messlatte“ Ein weiterer Anhaltspunkt zur Klärung der Frage, wer wird jetzt steuerpflichtig oder ist es sogar schon: Hat der Ruheständler einen Job? Gibt es andere Einkünfte? Ist dies der Fall, müssen diese Beträge zu dem zu versteuernden Rentenanteil addiert Hänicher Bote Bote Die Rentenerhöhung kommt – Wer muss jetzt Steuern zahlen? 22. Mai 2019 werden. Von dem Gesamtbetrag kann man Werbungskosten abziehen. Das ist für diejenigen interessant, die noch zusätzliche Einkünfte haben und zum Beispiel für den Weg zum Job das Auto oder den Nahverkehr nutzten. In jedem Fall kann man hier eine Pauschale von 102 Euro abziehen. Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung werden ebenfalls abgezogen, sowie eine Sonderausgabenpauschale von 36 Euro. Dritter Anhaltspunkt ist der Grundfreibetrag. 2017 lag der Grundfreibetrag bei 8.820 Euro, 2019 bei 9.000 Euro und 2019 bei 9.168 Euro. Übersteigen die gesamten Einkünfte des Steuerjahres den Grundfreibetrag, dann ist man auf jeden Fall zu Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Renate Bauer: „Wie schon gesagt, das heißt noch nicht, dass man dann auch Steuern zahlen muss.“ Denn in der dann fälligen Steuererklärung kann man weitere Ausgaben geltend machen. Bei vielen Ruheständlern spielen hier zum Beispiel die Krankheitskosten eine wichtige Rolle. „Das sind die Anhaltspunkte“, sagt Renate Bauer, die Beratungsstellenleiterin aus Gräfenhainichen. Etwas komplexer ist die genaue Berechnung. „Dazu müssen dann alle Rentenerhöhungen, die im Laufe der Jahre dazu kamen, gesondert berechnet werden.“ Es gibt aber noch eine gute Nachricht: Die Frist für die Abgabe der Steuererklärungen 2018 und Folgejahre verlängert sich für Rentner wie für alle Bürger um 2 Monate. Könnte künftig die vereinfachte Steuererklärung für Rentner Erleichterung bringen? Zunächst ist das Pilotprojekt des Bundesfinanzministeriums auf wenige Bundesländer beschränkt. Sachsen-Anhalt zählt aktuell nicht dazu. „Sollte das Verfahren auch hier eingeführt werden: Unserer Meinung nach bringt das praktisch nichts“, sagt Renate Bauer. „Wir haben uns über den Versuch gefreut, dass die Steuerbehörde die Steuererklärung bei Alterseinkünften vereinfachen will.“ Ihr Rat: „Wer nicht weiter weiß, kann sich an einen Lohnsteuerhilfeverein wenden.
22. Mai 2019 Kommunalwahlen 2019 Drei Kreuze für den neuen Gräfenhainichener Stadtrat (Gräfenhainichen/HäBo/kp). Am kommenden Sonntag (26. Mai) ist großer Wahltag. Neben den Europastehen auch die Kommunalwahlen an. Unter anderem werden so der neue Wittenberger Kreistag und die Hänicher Bote Bote einzelnen Ortschaftsräte neu zusammengestellt. Da ein Gesamtüberblick jeder einzelnen Wahl den Rahmen unserer Zeitung sprengt, picken wir uns die Bewerber für den neuen Stadtrat unserer Heimatstadt Gräfenhainichen heraus. Erneut gilt es, für die kommenden fünf Jahre 28 Plätze zu vergeben. Um je einen Sitz bewerben sich insgesamt 72 Bewerber in acht Wahlvorschlägen, darunter immerhin 24 Damen. STADTRATSKANDIDATEN 25 Liebe Leser, Sie haben es in der Hand! Sie können mitbestimmen, wer in Ihrem Landkreis, in Ihrer Gemeinde und in Ihrer Ortschaft die wichtigen Entscheidungen der nächs ten Jahre trifft. Also nutzen Sie Ihr Recht! CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands Daniel Hill CDU Geburtsjahr: 1976 Beruf: Rechtsanwalt Petra Kuhnert CDU Geburtsjahr: 1952 Beruf: Rechtsanwältin Günter Schöley CDU Geburtsjahr: 1946 Beruf: Diplomfachlehrer Jens Schöppenthau CDU Geburtsjahr: 1971 Beruf: Angestellter Meister Peter Freiherr von Geyso CDU Geburtsjahr: 1979 Beruf: Senior Manager Service Sepp Müller, MdB CDU Geburtsjahr: 1989 Beruf: Diplombankbetriebswirt Wilma Deißner CDU Geburtsjahr: 1945 Beruf: Stenotypistin Johannes Schönknecht CDU Geburtsjahr: 1991 Beruf: Elektroniker f. Betriebst. Michael Spiegel CDU Geburtsjahr: 1981 Beruf: Apotheker Doreen Biermann CDU Geburtsjahr: 1972 Beruf: Vermögensberaterin Lutz Geckert CDU Geburtsjahr: 1944 Beruf: Pensionär Fred Zimmermann CDU Geburtsjahr: 1957 Beruf: selbstständig Dr. Sven Engmann CDU Geburtsjahr: 1965 Beruf: Tierarzt Karola Schmidt CDU Geburtsjahr: 1954 Beruf: Diplom-Ingenieurin Marco Schildhauer CDU Geburtsjahr: 1980 Beruf: IT-Servicekaufmann Thomas Ludwig CDU Geburtsjahr: 1956 Beruf: Diplom-Bauingenieur Stefan Röder CDU Geburtsjahr: 1989 Beruf: Meister Elektrotechnik
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