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SPORTaktiv Outdoorguide 2019

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OUTDOOR<br />

G U I D E 2 0 1 9


CONVERTIBLE<br />

PHOTO: STORYTELLER-LABS/DOLOMITES, SIMON GIETL<br />

SALEWA.COM<br />

Du suchst einen Schuh, der bequemen Zustieg und Kletter-Performance vereint? Gibt es nicht?<br />

Wir haben unseren Wildfire Edge zusammen mit Profi-Kletterern und Bergführern entwickelt.<br />

Das Ergebnis ist ein technischer Approach-Schuh, der revolutionär ist und für seine innovative<br />

Funktion bereits ausgezeichnet wurde. Unser Switchfit-System, bei dem durch den Zug an den speziell<br />

integrierten Ösen der Schuh komprimiert und der Fuß in Richtung Zehenbox geschoben wird, garantiert<br />

die schnelle Anpassung vom bequemen Zustieg bis zu technisch-präzisen Kletterpassagen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

3


DRY BACK<br />

A P E X W A L L<br />

Unser Apex Wall ist ein leichter, robuster Mountaineering-Rucksack für ereignisreiche<br />

Tage voll anstrengender, technischer Zu- und Abstiege. Für verbesserte Luftzirkulation<br />

am Rücken und zur Vermeidung von Unterkühlung ist der Rucksack mit unserem<br />

patentierten Contact Flow Fit Tragesystem ausgestattet. Ein innovatives Rückensystem,<br />

das die Körperkontaktfläche deutlich minimiert und zusammen mit dem integrierten<br />

Mikroventilationssystem für einen trockenen Rücken sorgt.<br />

SALEWA.COM


EDITORIAL<br />

CHRISTOF DOMENIG<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteur<br />

christof.domenig@styria.com<br />

AMEISEN &<br />

SPIELZEUG<br />

COMPRESSION FOR<br />

JOINT STABILIZATION<br />

THANK US LATER<br />

Coverfoto: www.salewa.com; Foto: Thomas Polzer<br />

„Wenn man einen Berg ersteigt, führt die Perspektive zur Gelassenheit“,<br />

erklärt der bekannte (Gerichts-)Psychiater Reinhard Haller im Interview,<br />

mit dem wir diesen <strong>Outdoorguide</strong> eröffnen. „Von oben betrachtet, sind<br />

die Häuser, in denen man Burn-out bekommt, nur noch kleine Spielzeuge<br />

und Menschen, die einem das Leben zur Hölle machen, Ameisen.“<br />

Das sitzt. Nicht gerade 08/15 sind auch die zehn „Respekt am<br />

Berg“- Regeln, die unser Outside-Kolumnist, Spitzenkletterer Herbert<br />

Ranggetiner, zusammengestellt hat. Ebenfalls unbedingt lesenswert.<br />

Noch bevor es mit dem Bergsommer <strong>2019</strong> richtig losgeht, hat es schon<br />

einige Meldungen gegeben, auf die man als Outdoorbegeisterter lieber<br />

verzichtet hätte. Das „Almkuh-Urteil“ oder der „Stau am Mount Everest“<br />

haben neben der extrem tragischen Komponente – Menschen haben das<br />

Leben verloren – die Gemeinsamkeit, dass sich viele aus der bequemen<br />

Smartphone-Perspektive schnell eine abfällige Meinung bilden und diese<br />

ungefragt drauflosposten. Mit etwas Abstand und besserem Informationsstand<br />

schaut eine Sache sehr oft anders aus. Zum „Almkuh-Urteil“ und<br />

dem Umgang mit Weidetieren haben wir daher nach Abklingen der ersten<br />

Emotion nochmals recherchiert. Schon vor dem ominösen Bild vom<br />

Everest-Stau (über Tage hinweg das gleiche übrigens), das nichts weiter als<br />

einen winzig kleinen Ausschnitt der Realität zeigt, haben wir mit einem<br />

Experten über fantastische Trekking-Erlebnisse im Himalaya gesprochen,<br />

für die man nicht die Fähigkeiten eines Höhenbergsteigers braucht.<br />

Alles nachzulesen in diesem <strong>Outdoorguide</strong> – und noch viel mehr.<br />

Wenn die Berge zu Abstand und Gelassenheit führen, ist das ein richtig<br />

guter Grund, aufzusteigen. Im Namen des <strong>SPORTaktiv</strong>-Teams: einen<br />

wunderschönen und unfallfreien Bergsommer!<br />

Euer Christof<br />

OUTDOOR MERINO<br />

COMPRESSION<br />

MID CUT SOCKS<br />

VERTRIEB // DEELUXE SPORTARTIKEL HANDELS GMBH<br />

EUROPASTRASSE 8 / I . 6322 KIRCHBICHL . AUSTRIA<br />

TEL 00 43 5332 930 81 . E-MAIL: INFO@DEELUXE.COM<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 3


36<br />

INHALT<br />

TOP-STORY<br />

12 WARUM WANDERN GLÜCKLICH MACHT<br />

Gerichtspsychiater Reinhard Haller im Interview<br />

EMOTION<br />

16 RESPEKT AM BERG<br />

Kolumnist Herbert Ranggetiner hat sich Gedanken gemacht<br />

54 EIN LEBEN LANG AUFSTEIGEN<br />

Wolfgang Wippler zieht es auch mit 78 noch nach oben<br />

74 DAS TOURENZIEL SPRIESST AM WEGESRAND<br />

Achtung Lerngefahr: unterwegs mit einer Kräuterexpertin<br />

82 NENN SIE NIE FENSTERPUTZER<br />

Die andere Klettergeschichte, bei uns am Bürofenster<br />

114 WEIBLICH – WAS IST DAS ÜBERHAUPT?<br />

Anna Weiß kämpft für neue Frauenbilder im Outdoorsport<br />

128 HÖHLENMENSCH FÜR EINEN TAG<br />

Gefühlte Erdgeschichte in der steirischen Lurgrotte<br />

170 LICHT UND SCHATTEN<br />

Lifestyle vs. Elend – Fotograf Christoph Jorda im Porträt<br />

180 GRAUPELSCHAUER MIT CHARME<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> reif für die Insel – auf Island<br />

188 SEHNSUCHTSZIEL HIMALAYA<br />

Fragen und Antworten zum Trekking am Dach der Welt<br />

SERVICE<br />

22 EINFACHHEIT IN IDEALER DOSIS<br />

Weitwandern ist die ideale Entschleunigung<br />

36 MIT DER KUH AUF DU UND DU<br />

Nach dem Alm-Urteil: der richtige Umgang mit Weidevieh<br />

62 ZEIT ZU GEHEN<br />

Wie kommen eigentlich die Wegzeitangaben zustande?<br />

88 WAS PASSIERT, WENN WAS PASSIERT<br />

Im Notfall gilt es, richtig zu reagieren. Nur wie?<br />

136 WARM-UP FÜR DEN KLETTERSTEIG<br />

Profi-Tipps für den Saisonstart auf den Steigen<br />

154 WEG MIT DEM HÜTTENSPECK?<br />

Ernährungsmythen beim Berggehen unter der Lupe<br />

164 PAPIERKARTE ODER HANDY-APP<br />

Wo liegen die Vor- und Nachteile digitaler Wegweiser?<br />

MATERIAL<br />

80 AUSPROBIERT<br />

Diesmal: Klettersteighandschuhe, Strickschuhe, Rucksack<br />

94 SCHLUSS MIT SCHMUTZ<br />

So pflegst du Bekleidung und Ausrüstung richtig<br />

122 TRITTSICHER ZUM BERGSCHUH<br />

Wie man den passenden Schuh für sein Einsatzgebiet findet<br />

180<br />

Fotos: iStock, ellithor.com


NEU<br />

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ERLEBNIS PUR<br />

IN ST. JOHANN<br />

IN SALZBURG<br />

Nur 60 Kilometer von der<br />

deutschen Grenze entfernt<br />

ist St. Johann in Salzburg<br />

mit seinem Alpendorf der<br />

perfekte Ausgangpunkt für<br />

Ausflüge ins Salzburger Land.<br />

Auf den Geisterberg zum<br />

Beispiel. Wenn die Gipfel<br />

schneefrei sind, erwachen<br />

hoch droben auf dem über<br />

1750 Meter hohen Gernkogel<br />

die Feuer-, Wasser-,<br />

Erd- und Luftgeister. Die<br />

umliegende Bergwelt sowie<br />

die Panoramawanderwege<br />

mit über 40 Erlebnisstationen<br />

bringen nicht nur die<br />

kleinsten Bergwanderer<br />

zum Staunen.<br />

www.JOsalzburg.com<br />

Foto: Mirja Geh<br />

6 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

7


8 <strong>SPORTaktiv</strong>


ZWISCHEN<br />

BERGSPORT<br />

UND BALANCE<br />

Sportlich und aktiv zeigt sich<br />

das „Weltdorf“ St. Anton am<br />

Arlberg im Sommer. Zahlreiche<br />

Events spornen zu Höchstleistungen<br />

an, imposante Gipfelwelten<br />

warten darauf erobert zu<br />

werden und die herrliche Landschaft<br />

lädt zum Entspannen und<br />

Verweilen ein. Zu Saisonbeginn<br />

wartet das „E-Bike-Fest“, beim<br />

„Mountain Yoga Festival“ finden<br />

nicht nur Yogis zu ihrer Mitte<br />

und der kräftezehrende Triathlon<br />

„Tiroler Adler“ ist längst Kult.<br />

Die Sommerkarte, die es ab einer<br />

Übernachtung gibt, eröffnet<br />

dem Gast eine bunte Vielfalt an<br />

Aktivitäten. Egal, ob geführte<br />

Wanderungen, Yoga am Berg,<br />

Entspannen im Arlberg Well-<br />

Com, Golfen, Bogenschießen,<br />

E-Bike-Verleih oder Bergbahnfahrt,<br />

die Sommercard lässt<br />

keine Wünsche offen.<br />

www.stantonamarlberg.com<br />

Foto: TVB. St. Anton am Arlberg / Wolfgang Ehn<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

9


10 <strong>SPORTaktiv</strong>


AUF DEM WEG<br />

DURCH ZWEI<br />

NATURJUWELE<br />

Zwei Bergketten, zwei Regionen,<br />

ein gemeisamer Trekkingweg.<br />

Das Pauschalangebot (mind. 5<br />

Nächte ab € 315,00) „Park2Trek<br />

Dolomites“ verbindet den „Dolomiti<br />

Bellunesi Nationalpark“<br />

mit dem „Naturpark Paneveggio<br />

Pale di San Martino“ und ermöglicht,<br />

einen Teil der Alta Via<br />

Nr. 2 aus einer anderen Perspektive<br />

zu entdecken.<br />

Von Feltre führt dieser herausragende<br />

Wanderweg über die<br />

Feltrine-Gipfel und die Palagruppe<br />

bis zum Valles-Pass.<br />

Die Landschaft präsentiert sich<br />

unterwegs durchaus unterschiedlich:<br />

Während sich der Dolomiti<br />

Bellunesi Nationalpark als ein<br />

botanisches Juwel zeigt und<br />

eine seltene Fauna beherbergt,<br />

besticht der Naturpark von San<br />

Martino vor allem durch seine<br />

geologische Schönheit sowie<br />

seine Wälder. Gemeinsamkeiten<br />

gibt es auch: Beide Naturparks<br />

zählen zum Weltnaturerbe.<br />

Und Fernsichten sind hüben<br />

wie drüben grandios.<br />

www.sanmartino.com<br />

Foto: Salewa/Anton Brey<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

11


WARUM<br />

WANDERN<br />

GLÜCKLICH<br />

GERICHTSPSYCHIATER<br />

REINHARD HALLER<br />

HAT 400 MÖRDER<br />

UNTERSUCHT, DAVON<br />

WAR KEIN EINZIGER<br />

AUSDAUERSPORTLER.<br />

WELCHE THESE ER<br />

DARAUS ABLEITET UND<br />

WARUM WANDERN IN<br />

TABLETTENFORM EIN<br />

BESTSELLER WÄRE.<br />

UND EIN WUNDERMITTEL<br />

GEGEN BURN-OUT,<br />

DEPRESSIONEN<br />

UND DEMENZ.<br />

INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL<br />

UND KLAUS MOLIDOR<br />

FOTOS: THOMAS POLZER<br />

MACHT<br />

Herr Professor, kann Wandern<br />

einen Mord verhindern?<br />

Absolut. Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass Sport, vor allem Ausdauersport,<br />

aber auch Teamsportarten und<br />

Kampfsport, einen Mord verhindern<br />

können. Sport fördert Aggressionsabbau,<br />

ein Thema, mit dem unsere Gesellschaft<br />

zunehmend Probleme hat. Junge Männer,<br />

ihre Muskeln wachsen, man weiß<br />

nicht, wohin mit der ganzen Kraft, will<br />

alles ausprobieren, dazu das Konzert der<br />

Hormone! Früher wurden alle 30, 40<br />

Jahre Kriege geführt oder man hat beschwerliche<br />

Reisen gemacht oder man<br />

musste Holz hacken. Aber wer kann<br />

heute im 12. Stock eines Hochhauses<br />

Holz hacken? Da ist ein Aggressionsleerlauf<br />

und deshalb gibt es diese sinnlosen<br />

Delikte, wo einer am falschen Ort zur<br />

falschen Zeit in der U-Bahn-Station totgeprügelt<br />

wird. Durch Sport baue ich<br />

Aggressionen sinnvoll und ungefährlich<br />

ab. Ich werde auch oft gefragt: Kann jeder<br />

Mensch zum Mörder werden? Ich<br />

verneine das immer. Weil Mord einen<br />

Plan voraussetzt und einen bösen Willen,<br />

und das kann nicht jeder Mensch.<br />

Aber ich glaube, dass jeder zum Töter<br />

werden kann. Zum Beispiel in einem<br />

Vollrausch oder in einer Notwehraktion<br />

oder durch ganz heftige Affekte.<br />

Wie passen Sport und Mord in Ihrem<br />

Berufsleben zusammen?<br />

Ich bin auch Gerichtspsychiater und<br />

habe 400 Mörder untersucht. Aber ich<br />

habe noch nie einen Fall erlebt, dass ein<br />

Mörder auch Ausdauersport macht. In<br />

der Schweiz kenne ich nur einen einzigen<br />

Fall, den eines Waffenläufers.<br />

Welchen Bezug haben Sie selbst zum<br />

Wandern und zu den Bergen?<br />

In der Kindheit sind wir viel gewandert<br />

und haben viel Sport gemacht. Zum<br />

Klettern bin und war ich zu ängstlich,<br />

obwohl ich beim Militär in der Hochgebirgskompanie<br />

in St. Johann war. Ich<br />

bin Bregenzerwälder, von Mellau bis<br />

Schoppernau bin ich natürlich auch gewandert,<br />

sind ja nur zwölf Kilometer.<br />

Wandern ist die beste Medizin,<br />

sagen Sie. Hatten Sie ein prägendes<br />

Erlebnis?<br />

Prägend war, dass ich auf der Suche<br />

nach einem Thema für einen Zeitungs-<br />

12 <strong>SPORTaktiv</strong>


essay auf den Berg hinauf bin und dachte:<br />

Komisch, alles, was jetzt gerade mit<br />

mir geschieht, bringe ich sonst meinen<br />

Patienten unter der Woche bei. Innerer<br />

Dialog, Meditation, Rhythmustraining,<br />

Atemtherapie, Aggressionsabbau, Gelassenheit,<br />

Körpertherapie. Alles, was wir<br />

im Krankenhaus mühsam erarbeiten,<br />

läuft gerade in mir ab. Auf den Artikel<br />

hatte ich irrsinnig viele Rückmeldungen,<br />

man kann den Menschen also etwas<br />

Einfaches in die Hand geben, mit dem<br />

sie selbst etwas Psychohygienisches machen<br />

können. Das zweite Aha-Erlebnis:<br />

Auf großen internationalen psychiatrischen<br />

Kongressen sind berühmte Wissenschafter<br />

aufgetreten, die sonst Medikationen<br />

im 10-Milligramm-Bereich<br />

auf- und abdiskutieren, und die sagen<br />

plötzlich, dass drei Mal pro Woche Ausdauersport<br />

so wirksam ist wie das beste<br />

Antidepressivum. Das hat mich bestärkt.<br />

Wandern in Tablettenform also?<br />

Wenn es ein Medikament gäbe, das alle<br />

DR. REINHARD<br />

HALLER<br />

Geboren am<br />

25. September 1951,<br />

aus Mellau in Vorarlberg.<br />

Beruf: Psychiater,<br />

Psychotherapeut, Neurologe,<br />

Dozent, Buchautor.<br />

Schwerpunkt seiner<br />

Arbeit ist die Suchtforschung.<br />

Haller ist auch<br />

psychiatrischer<br />

Gerichtsgutachter mit<br />

8000 Gutachten, darunter<br />

Jack Unterweger und<br />

Franz Fuchs. Ordination in<br />

Feldkirch (Vorarlberg).<br />

Eigenschaften des Ausdauersports hätte,<br />

wäre das ein Megaseller und würde sich<br />

besser verkaufen als ein Antikrebsmittel.<br />

Im psychischen Bereich sind wir erst am<br />

Anfang. In Salzburg gibt es eine Studie,<br />

wonach Suizidhäufigkeit durch Ausdauersport<br />

zurückgeht, in Skandinavien hat<br />

man belegt, dass Demenz durch Ausdauersport<br />

sechs Jahre später kommt.<br />

Das ist ein kommendes Thema. Es gibt<br />

ja auch seit Jahren den Jakobsweg-Boom.<br />

Nicht, weil die Leute alle<br />

katholisch oder christlich werden, sondern<br />

weil sie spüren, dass es etwas verändert.<br />

Weil es immer auch ein Wandern<br />

nach innen ist.<br />

Wandern macht glücklich, sagen Sie.<br />

Warum?<br />

Rhythmisierung ist ein ganz wichtiger<br />

Effekt. Viele Zivilisationskrankheiten<br />

und psychische Störungen kommen von<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

13


einer Entrhythmisierung. Die Nacht<br />

wird zum Tag, Schlafstörungen etc. Depressionen<br />

sind auch Rhythmusstörungen.<br />

Beim Wandern wird der Mensch<br />

rhythmisiert. Und Wandern wirkt bestens<br />

gegen Burn-out. Auch die WHO<br />

sagt: Die depressiven Zustände werden<br />

im Jahr 2050 die Krankheit Nummer<br />

eins sein, häufiger als Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und Krebs, quasi die<br />

Krankheit der Zukunft.<br />

Muss man auch hoch hinaus?<br />

In der Psychotherapie ist der Perspektivenwechsel<br />

wichtig. Wenn ich einen<br />

Gipfel erklimme, habe ich diesen Effekt<br />

sehr eindrucksvoll. Die Häuser unten, in<br />

denen man Burn-out bekommt, sich<br />

streitet oder abrackert, sind plötzlich<br />

kleine Spielzeuge und die Menschen, die<br />

einem das Leben zur Hölle machen, sind<br />

nur noch Ameisen. Wenn man Höhen<br />

ersteigt, führt das zur Gelassenheit.<br />

Braucht es dazu einen Gipfelsieg?<br />

Oder kann man auch drei Stunden<br />

im Nebel in der Ebene wandern?<br />

Das Entscheidende ist die Anstrengung.<br />

Und meiner Meinung nach braucht es<br />

auch einen Gipfel. Am Jakobsweg hat<br />

man den nicht, aber die Kathedrale in<br />

Santiago ist auch so etwas wie ein Gipfel.<br />

Am Berg kommen dazu: Erhabenheit,<br />

Perspektivenwechsel, Gelassenheit<br />

– und durch den Sauerstoffmangel wirkt<br />

das noch euphorisierend. Bergwandern<br />

scheint für mich deshalb besonders ideal.<br />

Das ist jetzt aber keine Werbung für<br />

den Bergtourismus (lacht).<br />

Die Psychogeografie sagt: Landschaften<br />

prägen uns. Woher hat die Natur<br />

diesen Trick?<br />

Landschaften berühren tiefe, archaische<br />

Schichten im Bewusstsein. Jeder kennt<br />

das Gefühl, dass er wo hinkommt, wo er<br />

noch nie war und sich denkt: Hier war<br />

ich schon einmal. Das spricht etwas an,<br />

was sich unserer wissenschaftlichen<br />

Kenntnis entzieht. Gibt es etwas Vorgeburtliches?<br />

Oder etwas Übersinnliches?<br />

Landschaften, in denen man längere<br />

Zeit ist, habe einen prägenden Effekt für<br />

Mensch und Charakter.<br />

Gibt es psychologisch gesehen eine<br />

ideale Landschaft zum Wandern?<br />

Nein, das ist für jeden individuell verschieden.<br />

Prägung durch Landschaft<br />

funktioniert nur, wenn man dem länger<br />

exponiert ist. Dass die Dolomiten einen<br />

erhabenen Effekt haben, spürt man<br />

nicht, wenn man drei Mal im Urlaub<br />

dort war. Es gibt Studien, dass Menschen<br />

auch von der Stadt geprägt sind,<br />

auch Smog und Lärm können Persönlichkeiten<br />

prägen. Große Philosphen<br />

sind gerne ins Gebirge gegangen, Martin<br />

Heidegger etwa oder Friedrich Nitzsche,<br />

die hatten ihre besten Gedanken in den<br />

Bergen. Große Religionsgründer haben<br />

sich in die Wüste zurückgezogen, nicht<br />

nur wegen der Einsamkeit, sondern weil<br />

sie die Wüste psychisch angeregt hat.<br />

Was erleben Suchtkranke und<br />

Suizidgefährdete in der Natur?<br />

Suchtkranke brauchen einen Ersatz für<br />

ihre Rauscherlebnisse und das Wandern<br />

– der Ausdauersport allgemein – erzeugt<br />

ein körpereigenes Morphium, eine Endorphin-<br />

und Serotoninausschüttung.<br />

Das suchen Suchtkranke. Nicht so stark<br />

wie Kokain oder Heroin, aber ähnlich<br />

berauschend. Und der Weg aus der<br />

Sucht ist auch ein Weg durch die Wüste.<br />

Bei Neurosen und Borderline, meistens<br />

bei Frauen, gibt es kein Körpergefühl<br />

mehr, da ist eine Entfremdung vom eigenen<br />

Körper vorhanden. Mit denen<br />

kann man auf den Berg gehen, dann<br />

spüren sie den Körper sehr wohl.<br />

Unser Alltag wird immer enger getaktet.<br />

Ist das Wandern auch der logische<br />

Ausgleich zur schnelllebigen Welt?<br />

Entschleunigung beim Wandern ist ein<br />

wichtiger Effekt, weil es widersinnig für<br />

das moderne Lebensverständnis ist und<br />

man auf das Natürliche zurückgeworfen<br />

wird. Das suchen die Menschen, auch<br />

beim Jakobsweg. Viele haben das Gespür,<br />

da wird etwas anders. Oft können sie es<br />

nicht beschreiben, aber sie waren nicht<br />

mehr dieselbe Person. Das Antidepressive<br />

ist ganz wichtig. Sören Kierkegaard war<br />

ein großer Philosoph und er hatte schwere<br />

Depressionen. Selbst er sagte: Ich kenne<br />

keinen Kummer, den ich nicht wegwandern<br />

kann.<br />

Kann die Natur süchtig machen?<br />

Absolut, aber nicht jede Sucht ist<br />

14 <strong>SPORTaktiv</strong>


Foto: Privat/KK<br />

Zwischen Gerichtssaal,<br />

Krankenhaus und Bergwelt.<br />

Reinhard Haller liebt das<br />

Wandern (hier in den Bergen<br />

von Davos) und erklärt<br />

die positiven Effekte auf<br />

unsere Psyche.<br />

schlecht. Wandersucht per se ist nicht<br />

gefährlich und limitiert sich ja von<br />

selbst, durch Müdigkeit etwa. Wenn<br />

ein Heroinsüchtiger wandersüchtig<br />

wird, wäre das doch super!<br />

Gibt es auch die Sucht nach Erstbesteigungen<br />

und Erstbefahrungen?<br />

Klettern hat eine andere Psychologie.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen sagen,<br />

extreme Kletterer sind auch extreme<br />

Charaktere, es braucht fanatische<br />

und extreme, auch egozentrische Personen,<br />

damit man das machen kann. Irgendwie<br />

ja faszinierend. 50 Prozent der<br />

Extrembergsteiger verlieren ihr Leben.<br />

Zwischen Sucht und Suizid gibt es also<br />

enge Verbindungen. Sucht ist wie Zeitlupensuizid.<br />

Jede Sucht ist eine verdichtete<br />

Form der Selbstvernichtung.<br />

Stichwort David Lama und die tragischen<br />

Todesfälle: Was empfinden Sie<br />

beim Tod bergbegeisterter Menschen?<br />

Bekommt der Tod einen tieferen<br />

Sinn oder bleibt er sinnlos?<br />

Der Tod der Bergsteiger um David<br />

Lama hat mich furchtbar erschüttert.<br />

Lama war wohl wie ein Mozart, junger<br />

Heldentod scheint etwas Österreichisches<br />

zu sein. Andererseits bleiben sie<br />

so ewig jung. Die Eltern haben das im<br />

Nachruf buddhistisch betrachtet, sehr<br />

versöhnlich und friedlich. Er hat sein<br />

Talent und seinen Traum gelebt. Insofern<br />

könnte man auch logotherapeutisch<br />

sagen, dass das stimmig ist.<br />

Warum werden die Begriffe Heimat<br />

und Natur politisiert? Und warum<br />

tauchen sie eher im politisch rechten<br />

Spektrum auf?<br />

Das ist schade und aus psychologischer<br />

Sicht ein großes Problem. Warum sind<br />

die Ostdeutschen so rechtsnational?<br />

Warum haben die Menschen Angst<br />

vor Einwanderung? Es ist die Angst<br />

vor dem Heimatverlust. Tiefenpsychologisch<br />

ist das eine ganz frühe Angst.<br />

Es beginnt wahrscheinlich mit dem<br />

Hinausstoßen aus dem Mutterleib, der<br />

Heimat, Nähe, Geborgenheit, Wärme,<br />

Versorgtheit und Abgeschirmtheit vermittelt.<br />

Dann kommt die klaustrophobe<br />

Attacke hinaus in die kalte, grelle,<br />

laute Außenwelt – ein Heimatverlust<br />

ersten Ranges. Das erklärt ein Stück<br />

weit diese Ängste, aber es bleibt ein<br />

Tabuthema, vor allem linksliberal.<br />

Heimat ist jedenfalls ein zu wichtiger<br />

Begriff, als dass er politisch missbraucht<br />

werden darf.<br />

Sie sagen: „Der wahre Luxus in 30<br />

Jahren wird sein, wenn einer sagt,<br />

ich geh in die Berge, habe kein<br />

Handy mit und bin nicht erreichbar.“<br />

Wie leisten wir uns diesen Luxus?<br />

Der Mensch will frei sein, aber wo<br />

geht das noch? Ich bin ein Bewunderer<br />

der modernen Technik und der Handys,<br />

aber wir befinden uns damit<br />

sprichwörtlich in einem Netz. Meine<br />

Kinder sagen, sie können nicht ohne<br />

Handy aus dem Haus gehen. Da gehen<br />

sie eher nackt. Es wird zum echten<br />

Privileg werden, keine öffentliche Bedürfnisanstalt<br />

und nicht erreichbar zu<br />

sein. Luxus wird in 30 Jahren sein, zu<br />

sagen: Ich habe kein iPhone 98, ich<br />

brauche das nicht. Aber selbst ich frage<br />

mich oft, wie konnte ich 50 Jahre lang<br />

ohne Handy leben?<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong> 15


RESPEKT AM<br />

BERG<br />

ICH<br />

BIN NICHT MOSES UND DAS<br />

HIER SIND AUCH NICHT DIE IN<br />

STEIN GEMEISSELTEN 10 GEBOTE.<br />

ICH BIN NUR EIN BERGMENSCH<br />

UND BRINGE JETZT EINFACH MAL<br />

GEDANKLICHE STEINE INS ROLLEN!<br />

VON HERBERT RANGGETINER<br />

I<br />

II<br />

Der Homo sapiens neigt ja<br />

dazu, bei Sauerstoffmangel (der<br />

mitunter auf Hügeln, Bergen<br />

oder im untrainierten Zustand<br />

entstehen kann) logische Regeln<br />

zu ignorieren und sich in einem<br />

hyperventilierenden Zustand<br />

anzumaßen, Müll gleichmäßig in<br />

den Bergen verteilen zu dürfen.<br />

Alles, was ich rauftrage, das kann<br />

ich auch wieder runtertragen,<br />

alles! Bei uns war das einfach<br />

Erziehungssache. Seid Vorbild<br />

und nicht Mitläufer und helft<br />

mit, die Berge für die nächsten<br />

Generationen sauber zu halten.<br />

Der Klettersteiggeher, der vom<br />

Parkplatz weg seinen einstündigen<br />

Zustieg mit 30 Express-Schlingen<br />

am Gurt und baumelndem Helm<br />

an der Hüfte bewältigt, will damit<br />

wohl sagen: Ihr lahmen Wanderer<br />

und Stadtweicheier, seht her, so<br />

sieht das aus, wenn Cliffhanger<br />

Stallone zur Arbeit geht! Fakt ist,<br />

jeder Almkuh geht das Geklimper<br />

auf den Euter, es lässt ihre<br />

Milch sauer werden oder führt<br />

zum Tinnitus. In meiner gedanklichen<br />

Softversion ballert es dich<br />

über deinen Helm, der in Höhe<br />

des Unterschenkels hängt. In der<br />

Hardversion stupst du deinen<br />

Vordermann die Wand runter,<br />

da du gerade mit Ausbalancieren<br />

beschäftigt bist. Eigentlich zieht<br />

man Gurt und Ausrüstung an<br />

einer Stelle direkt vor dem Einstieg<br />

an, wo man noch gut stehen<br />

kann. Der Berg sollte ein Ort der<br />

Ruhe sein und nicht Dauerkarneval<br />

für Selbstdarsteller.<br />

Foto: iStock<br />

16 <strong>SPORTaktiv</strong>


IV<br />

Der Hindernislauf frühmorgens beim<br />

Zustieg zu den Projekten, ja, den kenn<br />

ich. Jedes Hüttenschnitzel muss beim<br />

abendlichen Abstieg wieder irgendwie<br />

irgendwo raus aus dem Alpinbody. So ein<br />

Geschäft mitten am Weg plus Sonnenuntergang,<br />

dekoriert mit 18 Taschentüchern,<br />

das geht schon Richtung kreative Kunst<br />

und, ja, ich komm da eh lang nicht mehr<br />

her, also wurscht! Nur so als Info am<br />

Rande: Falls ich so ein Kunstgenie mal<br />

in flagranti antreffe, dann wandert das<br />

Kunstobjekt unverpackt in den Rucksack<br />

des Künstlers. Ja, wenn’s mal sein muss,<br />

raus ins Gelände, mit einem spitzen Stein<br />

ein Loch ausbuddeln und nach getaner<br />

Arbeit zugraben, fertig, den Rest macht<br />

die Natur.<br />

Kletterer, die ihre Traumtour geklettert sind<br />

und am Gipfel stehen, haben abgeliefert,<br />

körperlich und mental! Doch unterschätzt nie<br />

den Abstieg, wenn nach dem Gipfelschnaps<br />

die Beine schwer werden und die Konzentration<br />

weg ist. Langsam ist das Zauberwort. Ein<br />

Stolperer mit einem schweren Rucksack in<br />

einem unguten Gelände und das war’s meistens.<br />

Auch Seile und Material wenn möglich<br />

immer in den Rucksack, kompakt verschnüren<br />

und nichts vom Rucksack hängen lassen. Ich<br />

verwende bergab immer Stöcke, wobei ich<br />

nie in die Handschlaufen schlüpfe. Stolpert<br />

man, solltest du die Dinger nicht zwischen<br />

den Beinen haben, sondern schnell loswerden.<br />

Auch soll eine Gruppe immer nur so schnell<br />

sein wie der Langsamste. Bei einer Gruppe gilt<br />

immer, nicht überpacen, sondern überlegen<br />

und genießen!<br />

III<br />

Am Gletscher, bei Hochtouren oder generell am Berg nie den Sonnenschutz<br />

und eine geeignete Sonnenbrille vergessen. Sonnenbrand<br />

geht auch bei Nebel und Wolken, die UV-Strahlung ist trotzdem<br />

da. Natürlich hängt viel von der Länge der Tour ab, der Meereshöhe,<br />

dem Einfallswinkel der Sonne und dem Untergrund. Bekleidung<br />

ist der beste Schutz, speziell am Nacken und an den Ohren<br />

aufpassen, einschmieren schon beim Starten. Eine hochwertige<br />

Brille mit Schutzstufe 4, wo seitlich kein Restlicht einfällt, ist z.B.<br />

am Gletscher optimal, Schneeblindheit kann bleibende Schäden am<br />

Auge verursachen. Erste Symptome von Schneeblindheit treten wie<br />

bei Sonnenbrand oft erst nach acht bis zehn Stunden auf.<br />

V<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

17


Wenn Biker und Wanderer im selbsternannten<br />

Null-Toleranz-Freizeituniversum aufeinandertreffen,<br />

ja dann vibriert die Luft in den Bergen.<br />

Biker heizen bergab, Wanderer spazieren Witze<br />

erzählend nebeneinander bergauf! Ihnen voraus<br />

eilen zwei Wauwauchen, die an ihrer 40-Meter-<br />

Leine hängend schon ein paar Kurven weiter<br />

pushen, da sie Bambi gewittert haben. Ich bike<br />

sehr selten abseits von Wanderwegen, Bikeparks<br />

oder Downhillstrecken. Wenn mal eine<br />

Abfahrt auf einem schmalen Wanderweg, ja,<br />

dann dosiert, mit Respekt und dem Wanderer<br />

grüßend den Vorrang gebend. Heikel wird<br />

es immer dann, wenn Ignoranz in Massen<br />

auftritt. Die Frage Recht oder Unrecht stellt<br />

sich meistens nicht, wenn der Hausverstand als<br />

Blutdrucksenker die Situation entschärft. Auch<br />

ist es für mich selbstverständlich, dass man sich<br />

als Biker beim Überholen bemerkbar macht,<br />

ältere Menschen werden es dir danken. Ich<br />

pfeife immer oder rufe ,,Achtung Bergrettung‘‘.<br />

VI<br />

VII<br />

VETTA GTX®<br />

wmn<br />

Reale Gefahreneinschätzung: Wenn ich bei einem Gewitter<br />

in einen Klettersteig einsteige (also in einen zwei Kilometer<br />

langen Blitzableiter), oder mir neben einem Schild mit der<br />

Aufschrift ,,Achtung Steinschlag‘‘ ein Mittagsschläfchen<br />

gönne, dann fehlt ein gewisses Selbsterhaltungsgen! Alles<br />

gesehen, alles erlebt. Vom Schuhwerk, das für Strandspaziergänge<br />

gedacht ist, bis hin zu Wanderern die Tagestouren<br />

mit einer Hofer-Plastiktasche statt einem Rucksack in<br />

Angriff nehmen. Eine Gruppe tschechischer Bergsteiger die<br />

mit dem Seil am Rucksack über Gletscherspalten springt<br />

sah ich schon mehrmals! Bei so mancher Aktion halte ich<br />

schmunzelnd Ausschau nach der ,,Versteckten Kamera ‘‘<br />

und warte darauf das jemand ,,Verstehen sie Spaß‘‘ ruft.<br />

Realität ist für jeden anders, auch wenn eine Gruppe offensichtlich<br />

alles falsch macht und jemand dabei stirbt, bleibt<br />

die für sie logische Selbsterkenntnis ,,Wir hatten einfach<br />

nur Pech‘‘. Lernprozesse sehen eben bei jedem anders aus!<br />

men<br />

Foto: iStock


Wenn man wie in Trance zur nächsten<br />

Stempelstelle jagt, ist es zu empfehlen, ab<br />

und zu einen Schluck Wasser zu trinken,<br />

darauf zu achten, dass der Blutzucker<br />

nicht in den Keller rauscht und mit<br />

einem Hut den drohenden Hitzschlag<br />

hinauszuzögern, bis das Gipfelfoto im<br />

Kasten ist. Leistung steht natürlich immer<br />

vor Genuss, denn wenn man es mit<br />

Glück wieder irgendwie ins Tal schafft, ja,<br />

dann hat man eh wieder eine Woche im<br />

Büro, um sich für das nächste grenzwertige<br />

Abenteuer vorzubereiten. Leuchtet<br />

ein, oder?<br />

VIII<br />

Kinder handeln oft bei Weitem logischer als Erwachsene,<br />

nämlich intuitiv. Du willst mit deinen Kids auf den Berg<br />

deiner Träume und schon am Parkplatz geht das Gemurre<br />

los. Ja, es ist eben der Berg ,,deiner Träume‘‘, die Kinder<br />

wollen auf der Bergwiese herumtollen und spielen. Tipp:<br />

Schmeiß dich zu den Kids in die Wiese und genieße einen<br />

Tag mit der Familie in der frischen Luft, schalte mal einen<br />

Gang runter! Solche abartigen Aktionen sind natürlich für<br />

diejenigen schwierig, die schon als Erwachsene mit Anzug<br />

und Krawatte geboren werden!<br />

IX<br />

„Bergerlebnisse mit meiner Familie sind mir genauso<br />

wertvoll wie Unternehmungen an Bergen weltweit<br />

wie dem Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit<br />

Vergangenheit – und Zukunft!“<br />

X<br />

MICHI BÜCKERS MIT DEM NEUEN TRAIL 30<br />

Im Optimalfall braucht keiner Regeln, Verbote,<br />

Hinweise oder Strafen. Die Realität ist<br />

immer nur ein Spiegelbild der Gesellschaft,<br />

aber ich glaube an Lernprozesse und Veränderung!<br />

Natürlich sehe auch ich nie das ganze<br />

Bild, sondern nur meine ironische Version des<br />

Treibens! Man kann die Wahrheit nicht finden,<br />

man kann nur aufhören sie zu übersehen.


ZWEI IN EINEM<br />

Der Wildfire Edge von SALEWA lässt sich per Switchfit-Schnürung<br />

vom Wander- in einen technischen Zustiegsschuh verwandeln, der<br />

Kletterperformance und gute Laufeigenschaften kombiniert. Mit<br />

einer zusätzlichen Öse über der Schnürung wird der Fuß nach vorne<br />

gezogen und du hast präziseren Halt am Fels.<br />

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OUT<br />

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Mid Cut Socks“ ist kein Weg zu<br />

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Fotos: Hersteller<br />

20 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

21


EINFACHHEIT<br />

IN IDEALER<br />

DOSIS<br />

WEITWANDERN IST DIE PERFEKTE<br />

ENTSCHLEUNIGUNG. NEUE WEITE<br />

WEGE ERFÜLLEN DIE SEHNSUCHT<br />

NACH DEM EINFACHEN LEBEN<br />

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WIR ZEIGEN, WELCHE IDEEN<br />

H INTER DEN JUNGEN WEITWAN-<br />

DERWEGEN STECKEN – UND SIND<br />

DREI SCHON PROBEGEGANGEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Etappe für Etappe wandern,<br />

aber nur das leichte<br />

Tagesgepäck schultern.<br />

Direkt am Zielort übernachten,<br />

aber nicht auf<br />

Privatsphäre verzichten wie im Hütten-Matratzenlager.<br />

Den Muskeln nach<br />

einem Marschtag in der Sauna oder im<br />

Whirlpool Erholung gönnen und abends<br />

beim Mehrgänge-Menü mit einem Glaserl<br />

Wein auf die geschafften Höhenmeter<br />

anstoßen.<br />

Möglich, dass Weitwanderpuristen<br />

jetzt schon zu lesen aufgehört haben.<br />

Aber: Wer sagt, dass die tiefenentspannende<br />

Wirkung einer mehrtägigen Wandertour<br />

nicht auch ohne asketische<br />

Selbstkasteiung genossen werden darf?<br />

Die Sehnsucht nach einem Kontrast<br />

zum verdichteten Alltag; die Suche nach<br />

Entschleunigung, wenigstens für ein<br />

paar Urlaubstage: Das alles wird gewiss<br />

mitspielen. Tatsache ist jedenfalls, dass<br />

Mehrtageswanderungen absolut boomen<br />

und manche altehrwürdigen Alpenquerungen<br />

zur Urlaubshochsaison nichts<br />

mehr mit idyllischer Bergeinsamkeit zu<br />

tun haben.<br />

Auch deshalb wurden in den letzten<br />

Jahren immer mehr neue Weitwanderwege<br />

geschaffen, die sich von den jahrzehntealten<br />

Klassikern in einigen Punkten<br />

unterscheiden. Zum Beispiel darin,<br />

dass sie nicht zwingend aus einer Region<br />

herausführen müssen. Initiiert werden<br />

die Wege in der Regel von Tourismusregionen.<br />

Ihnen gemeinsam ist, dass sie<br />

die Sehnsucht nach der Einfachheit und<br />

Langsamkeit beim Zufußgehen in einer<br />

Bilderbuchlandschaft erfüllen – ohne<br />

dabei Wanderern einen puristischen<br />

Komfortverzicht aufzubürden.<br />

Fotos: Innsbruck Tourismus / Christian Vorhofer<br />

22 <strong>SPORTaktiv</strong>


INNSBRUCK TREK<br />

Sechs Etappen, täglich<br />

zwei Varianten (leicht und<br />

mittelschwer), dadurch individuelle<br />

Weglänge;<br />

Innsbruck–Nordkette–<br />

Mieminger Plateau–Kühtai–<br />

Sellrain–Axamer Lizum–<br />

Patscherkofel (Tirol)<br />

Den „flexiblen Weitwanderweg“<br />

haben Innsbruck Tourismus<br />

und die Alpinschule Innsbruck<br />

gemeinsam konzipiert. „Flexibel“<br />

ist er mehrfach: Man kann<br />

jeden Tag zwischen einer leichten<br />

und einer anspruchsvollen Tour<br />

wählen oder auch kurzfristig einmal<br />

pausieren (Schlechtwetter).<br />

Wahlfreiheit besteht auch bei den<br />

Unterkünften (3- oder 4-Sterne-Niveau)<br />

oder in der Frage,<br />

ob man allein oder mit Guide in<br />

einer Kleingruppe gehen will.<br />

www.innsbruck-trek.com<br />

Ein bisschen asketisch<br />

Als Reiseveranstalter von Aktivreisen ist<br />

die Alpinschule Innsbruck (ASI) seit<br />

Jahrzehnten im Geschäft und bietet heute<br />

in über 80 Ländern Touren an. Deren<br />

Geschäftsführer Ambros Gasser kennt<br />

daher die Trends und die Befindlichkeiten<br />

seiner Kunden genau – und hat nun<br />

gemeinsam mit Innsbruck Tourismus<br />

den „Innsbruck Trek“ geschaffen: „Dieses<br />

schon ein bisschen Asketische beim<br />

Weitwandern – ich überschreite einen<br />

Gebirgsstock, gehe möglichst weit oder<br />

nicht zurück zum Ausgangspunkt: Das<br />

ist etwas, was sich in den letzten Jahren<br />

stark entwickelt hat“, weiß Gasser.<br />

Gleichzeitig würden aber viele Menschen<br />

sagen: „Ich würde ja gern einmal<br />

über die Alpen gehen, aber jeden Tag<br />

1200 Höhenmeter und dann in einem<br />

Lager mit 50 anderen Leuten schlafen?<br />

Das ist vielleicht nicht so meins.“<br />

Wichtig sei für einen modernen Weg<br />

auch, dass er eine „Geschichte erzähle“,<br />

sozusagen einen roten Faden habe, sagt<br />

Gasser. Das zeigten auch internationale<br />

Vorbilder. Als Ergebnis all der Überlegungen<br />

wurde der Innsbruck Trek ins<br />

Leben gerufen: Ein Weitwanderweg in<br />

sechs Etappen, der in der Altstadt von<br />

Innsbruck startet, durch die (touristische)<br />

Großregion läuft und die Tiroler<br />

Landeshauptstadt weitläufig umrundet.<br />

Und dabei eine Art „Best-of“ aus den<br />

verschiedenen Gebirgs- und Landschaftsformen<br />

rund um die „Hauptstadt<br />

der Alpen“ zu einer Tour zusammenfasst.<br />

Genächtigt wird in Hotels, je nach<br />

gewähltem Paket auf Drei- oder<br />

Vier-Sterne-Niveau. Serviceleistungen<br />

wie ein Transport des schweren Gepäcks<br />

sind selbstverständlich inkludiert. Als<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

23


STARKENBERGER PANORAMAWEG<br />

4 bis 7 Etappen, 52 Kilometer<br />

Fernpass–Nassereith–Tarrenz–Imst–Zams–<br />

Landeck (Tirol)<br />

Von Dorf zu Dorf, zu Naturjuwelen und historischen<br />

Schauplätzen wie Schlössern und Burgen (Bild: Burg<br />

Landeck): Der sechste Weitwanderweg durch die Region<br />

Imst ist der erste, der nicht über die Gipfel, sondern auf<br />

mittlerer Höhe (maximal 1417 m) verläuft. Die sieben<br />

Etappen sind alle unter 11 Kilometer lang und passen<br />

auch für Genusswanderer und Familien. Übernachten<br />

kann man in den Orten, Gepäcktransfer ist möglich.<br />

www.starkenberger-panoramaweg.at<br />

LUCHS-TRAIL<br />

11 Etappen, rund 200 Kilometer;<br />

Grobverlauf: Von Reichraming<br />

(Oberösterreich) über das Gesäuse<br />

(Steiermark) nach Lunz am See<br />

(Niederösterreich)<br />

Die wildromantische Berglandschaft,<br />

durch die der Luchs-Trail führt, gilt als<br />

eines der größten naturnahen Waldgebiete<br />

Mitteleuropas. Hier wurde der Luchs<br />

wieder angesiedelt – der eigens entwickelte<br />

und im Vorjahr vorgestellte Trail macht<br />

auf diese gefährdete Tierart aufmerksam.<br />

Der Weitwanderweg führt durch drei<br />

Bundesländer und zwei Nationalparks<br />

und einen Naturpark.<br />

www.luchstrail.at<br />

Besonderheit kann beim Innsbruck Trek<br />

täglich zwischen einer einfacheren (ca. 3<br />

bis 4 Stunden) und einer anspruchsvolleren<br />

(ca. 5 Stunden), wenngleich nicht<br />

hochalpinen Etappe ausgewählt werden.<br />

Ritter und Bierbad<br />

Etwa 60 Kilometer den Inn aufwärts<br />

liegt die Kleinstadt Imst und die gleichnamige<br />

Tourismusregion. Auch hier gibt<br />

es einen soeben fertiggestellten Weitwanderweg:<br />

den Starkenberger Panoramaweg.<br />

Obwohl schon fünf traditionelle<br />

Weitwanderwege, darunter der Jakobsweg,<br />

die Region queren. „Es gab aber<br />

bisher keinen Weg, der nicht im alpinen<br />

Gelände verläuft. Der Starkenberger Panoramaweg<br />

verläuft in Talnähe und dennoch<br />

in der Natur, richtet sich an Genusswanderer,<br />

er ist auch für Familien<br />

tauglich und bietet mehr Komfort als<br />

die klassischen Weitwanderwege“, zählt<br />

Andrea Huter von Imst Tourismus auf.<br />

Auch die Schöpfer des Panoramawegs<br />

sind überzeugt, dass es einen großen Bedarf<br />

nach einer Auszeit vom Alltagsstress,<br />

nach Nähe zur Natur gibt, und<br />

dass die sanfte, aber stetige Bewegung<br />

auf einer nicht zu schwierigen Weitwanderung<br />

ein probates Mittel dafür ist.<br />

Beim Starkenberger Panoramaweg<br />

setzt man auf kurze Etappen in moderater<br />

Höhenlage, die oft durch Wälder<br />

verlaufen, durch Schluchten und an<br />

kleinen Seen vorbei. Und die dann in<br />

kleinen Ortschaften enden, wo auf<br />

Wunsch schon die große Reisetasche am<br />

reservierten Zimmer steht. Das alles<br />

senkt die Einstiegsschwelle. So ist man<br />

je nach gewählten Streckenlängen zwischen<br />

vier und sieben Tage unterwegs,<br />

um die rund 52 Kilometer zu absolvieren.<br />

Neben der Natur begegnet man unterwegs<br />

immer wieder dem historischen<br />

Rittergeschlecht der Starkenberger: in<br />

Form von Schautafeln und vor allem<br />

Burgen und Schlössern. Passend zum<br />

Genusswanderthema kann man etwa die<br />

Brauerei im Schloss Starkenberg besichtigen,<br />

wo man nach Voranmeldung sogar<br />

ein Bierbad nehmen kann.<br />

Fotos: Imst Tourismus/Bernhard Warter, Günther Mussnig, Alpe Adria Trail/Gerdl<br />

24 <strong>SPORTaktiv</strong>


ALPE-ADRIA-TRAIL<br />

43 Etappen, ca. 750 km vom Großglockner<br />

durch Kärnten, Slowenien<br />

und Italien nach Muggia an der Adria<br />

Der Alpe-Adria-Trail wurde 2013 vorgestellt<br />

– und ist sicher Mitauslöser des Booms des<br />

komfortablen Weitwanderns. Im Gegensatz<br />

zu vielen noch jüngeren Wegen ist der AAT<br />

ein „echter“ (überregionaler) Weitwanderweg,<br />

der über 750 Kilometer in die Ferne führt. Als<br />

überwiegend einfach zu gehender Genuss-Trail<br />

stellt er die landschaftliche Schönheit sowie<br />

die drei unterschiedlichen Kulturen in den<br />

Mittelpunkt. Beim Planen hilft ein Buchungscenter<br />

– oder man gönnt sich gleich ein fertig<br />

geschnürtes Package.<br />

www.alpe-adria-trail.com<br />

DIE NEUEN<br />

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IN DEN ALPEN<br />

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1 NACHT GRATIS!<br />

} Übernachtung im Design-Zimmer<br />

} vitales Frühstücksbuffet<br />

} Sport Spa mit Sauna, Dampfbad<br />

und Fitness<br />

} Bike Area mit Werkbank und Waschplatz<br />

} gratis WLAN<br />

95 Prozent mit Gepäcktransport<br />

„Ruhe, Einsamkeit, keine Hektik: Das<br />

suchen immer mehr Leute“, ist zum<br />

Dritten auch Günther Mussnig überzeugt.<br />

Der Trail- und Trekkingexperte<br />

hat mit seinem Unternehmen „Trail<br />

Angels“ den Luchs-Trail entwickelt.<br />

Seit Herbst 2018 ist der Weg fertig und<br />

führt auf elf Etappen und 200 Kilometern<br />

Länge durch Oberösterreich, die<br />

Steiermark und Niederösterreich.<br />

Als Besonderheit werden vier Schutzgebiete<br />

verbunden: die Nationalparks<br />

Kalkalpen und Gesäuse, der Naturpark<br />

Steirische Eisenwurzen und das Wildnisgebiet<br />

Dürnstein. Dass „Convenience“<br />

bei aller Naturnähe heute nicht zu<br />

kurz kommen darf, ist auch Mussnig<br />

klar. Der Trailentwickler weiß zum Beispiel,<br />

dass beim 2013 vorgestellten Alpe-Adria-Trail<br />

in Kärnten 95 Prozent<br />

der buchenden Kunden beim Punkt<br />

„Gepäck transport“ ihr Hakerl machen.<br />

Apropos buchen – auch das ist charakteristisch<br />

für die neuen Wege. Touren<br />

und Übernachtungen werden nicht<br />

selbst geplant, man lässt planen – oder<br />

greift gleich zum fertigen Package. So<br />

kann man auch im Vorfeld schon entspannt<br />

durchschnaufen und sich beim<br />

Gehen selbst aufs Wesentliche konzentrieren:<br />

das Gefühl der wiederentdeckten<br />

Langsamkeit, das sich nach einigen<br />

Tagen auf den weiten Wegen einstellt.<br />

7 ÜN<br />

ab € 269,– p. P.<br />

Buchbar in allen Explorer Hotels<br />

DE } Oberstdorf | Neuschwanstein | Berchtesgaden<br />

AT } Montafon | Kitzbühel | Zillertal | Hinterstoder<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong> 25<br />

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An der Breitach 3, 87538 Fischen, GF: K. Leveringhaus


4 BERGE – 3 SEEN<br />

32 T utorials<br />

Profi<br />

Know-How<br />

4 Etappen, ca. 57 Kilometer; Verlauf:<br />

Fuschl–St.Gilgen–Schafberg–Mondsee–<br />

Fuschl (Oberösterreich und Salzburg)<br />

Die vier Etappen der Mehrtagesrunde im Salzkammergut<br />

passieren vier markante Gipfel und<br />

die drei berühmten Seen Fuschlsee, Wolfgangsee<br />

und Mondsee. Die Etappen sind durchaus<br />

anspruchsvoll, lassen sich aber auf Wunsch per<br />

Bahn oder Schiff abkürzen. Und zu tragen ist<br />

nur der Tagesrucksack, das schwere Gepäck reist<br />

„selbstständig“ von Hotel zu Hotel.<br />

www.4berge3seen.at<br />

PHOTO Hansi Heckmair<br />

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LEBENSWEG<br />

14 Etappen über 260 km im Waldviertel<br />

(Niederösterreich)<br />

2017 wurde der Lebensweg, ein Rund- und Weitwanderweg<br />

in 14 Etappen im südlichen Waldviertel,<br />

buchstäblich „ins Leben gerufen“. Wanderern bietet er<br />

die Möglichkeit, Stationen des menschlichen Lebens<br />

(und damit auch ihr eigenes Leben) in 14 Tagen zu<br />

durchwandern und so in sich zu kehren.<br />

www.lebensweg.info<br />

Fotos: Waldviertel Tourismus, Zugspitz Region GmbH./Wolgang Ehn


GO WHERE GOOGLE CAN´T…<br />

SPITZENWANDERWEG<br />

7 Abschnitte über 200 km und 6800 hm als<br />

Rundwanderweg durch die Zugspitz-Region<br />

in Bayern<br />

Der im letzten Herbst eröffnete Weg passiert zahlreiche Kulturhighlights<br />

wie Schloss Linderhof, das Königshaus am Schachen<br />

oder die Geigenbaumetropole Mittenwald. Ebenso eindrucksvoll<br />

zeigt sich die Natur mit ihrer Gebirgslandschaft, mit Schluchten<br />

oder Wasserfällen. Der Name leitet sich laut den Initiatoren von<br />

den vielen Bergspitzen wie auch von den Kirchturmspitzen, die<br />

passiert werden, ab. Geschlafen wird meist im Tal, bloß zwischen<br />

manchen Etappen ist eine Hüttenübernachtung notwendig.<br />

www.spitzenwanderweg.de<br />

Devold ® entwickelt hochwertige<br />

Outdoorbekleidung aus feinster<br />

Merinowolle – ohne Kompromisse.<br />

Entworfen und getestet in<br />

Norwegen, gefertigt in Europa.<br />

Das Original. Seit 1853 von<br />

norwegischen Pionieren getragen.<br />

Hiking Woman T-shirt, chilli<br />

DOLOMITI TREK KING<br />

In 6 Etappen 73 Kilometer durch das<br />

Val di Fassa (Italien)<br />

Die sechstägige, abwechslungsreiche Wanderung führt<br />

vom Marmolada-Gletscher bis zum Catinaccio-Rosengarten-Massiv.<br />

Von der Route im Hochgebirge kommt man<br />

bei Bedarf rasch mit Shuttles und Liften wieder zurück<br />

zum Ausgangspunkt. Das „Enrosadira-Phänomen“ taucht<br />

die Berge bei Sonnenuntergang in zartrosa Licht.<br />

www.fassa.com/de/Dolomitit-Panorama-Trek<br />

Hiking Woman Hipster, chilli<br />

Devold ® of Norway GmbH<br />

Eschacher Str. 3 | D-87474 Buchenberg<br />

Tel +49 (0)8378-96041-0<br />

Fax +49(0)8378-96041-29<br />

info@devold.de | www.devold.de


OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

ABENTEURER<br />

Praktisch, stylish und vielseitig<br />

ist der Damenrucksack<br />

Skimmer 28-von OSPREY.<br />

Die integrierte Regenhülle ist<br />

abnehmbar. Damit geht es auf<br />

ins Abenteuer.<br />

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wasserdichten Outdoorschuh<br />

bevorzugen. Dank Vibram-<br />

Zweikomponentensohle<br />

hat er noch mehr Grip, das<br />

Heel-Lock-System sorgt für<br />

sicheren Fersenhalt.<br />

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SPORTLICH AGIL<br />

Kernstück des Ducan High GTX® Men ist<br />

die Mammut-Flextron-Technologie, die<br />

eine Federstahlsohle als Zwischensohle<br />

in den Schuh integriert. Mit der speziell<br />

designten Vibram®-Sohle hast du im<br />

Ducan High GTX® Men hervorragenden<br />

Grip auf den unebenen Untergründen,<br />

die dich in der Natur und in der Bergwelt<br />

erwarten. www.mammut.com<br />

STEINBÖCKE UND<br />

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Mit dem CL Pocket Mountain von<br />

SWAROVSKI OPTIK bist du für alle<br />

Entdeckungen gerüstet. In den<br />

Bergen, bei einer Tierbeobachtung<br />

oder auf Reisen begeistert das<br />

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aus recyceltem Nylon ist<br />

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28 <strong>SPORTaktiv</strong>


Die Tiroler<br />

Berge und Du.<br />

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Ursprünglichkeit, Naturgenuss und Luxus müssen sich nicht ausschließen.<br />

Im Dorf Kals am Großglockner gehen sie eine wunderbare<br />

Symbiose ein. Nationalpark und bäuerlich geprägte Strukturen auf der<br />

einen Seite und andererseits Verwöhnprogramm und moderner Lifestyle<br />

im autofreien Gradonna Resort. 41 Châlets und das 4 Sterne Superior<br />

Hotel sorgen für das ideale Urlaubszuhause. Erleben Sie einzigartige<br />

Ferien-tage mit Blick auf die höchsten Berge Österreichs.<br />

www.gradonna.at<br />

DOLOMITEN RESIDENZ ★★★★SUP SPORTHOTEL SILLIAN<br />

Eingebettet zwischen den Dolomiten und Großglockner, im Osttiroler<br />

Pustertal, liegt das erste Familien-Wellnesshotel Osttirols: Die Dolomiten<br />

Residenz ★★★★SUP Sporthotel Sillian. Die 3.000 m² große Vitalresidenz<br />

Schloss Heinfels wurde um ein privates Spa ergänzt. Familien profi tieren<br />

von einem vergrößerten Häppi Päpi Kinderclub und einem neuen Teenie<br />

Club für die Generation 12+. Das Haus liegt direkt am Drau-Radweg.<br />

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Hochpustertaler Bergbahnen Nfg. GesmbH & Co KG I Sporthotel<br />

Sillian, A-9920 Sillian I ATU 44074407<br />

Großglockner Mountain Resort Kals GesmbH & Co KG I Gradonna<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

29


FAMILIENZEIT<br />

OUTDOOR BOOMT – ABER WIS-<br />

SEN DAS AUCH DIE KINDER?<br />

WIE MAN DEM NACHWUCHS<br />

DAS ERLEBNIS NATUR NÄHER-<br />

BRINGT, HABEN WIR BEI ZWEI<br />

„FAMILIEN- OUTDOORPROFIS“<br />

NACH GEFRAGT. UND AUCH,<br />

WIE TOURISMUS-ANBIETER<br />

FAMILIEN DAS OUTDOORTHEMA<br />

SCHMACKHAFT MACHEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

30 <strong>SPORTaktiv</strong>


CHRISTINA PUM<br />

Bundesgeschäftsführerin<br />

Naturfreundejugend<br />

SAG NIEMALS WANDERN DAZU<br />

Fotos: iStock, Christina Pum<br />

„Meine Kinder sind 2, 5 und 7. Bereits<br />

als Babys waren alle bei unseren Outdoor-Aktivitäten<br />

mit dabei: beim Wandern<br />

im Tragetuch oder in der Buckelkraxen,<br />

beim Mountainbiken im Fahrradanhänger<br />

und beim Klettern mit anderen<br />

Familien auf der Picknickdecke im<br />

Klettergarten. Wir sind sehr viel in der<br />

Natur unterwegs, an fast jedem schönen<br />

Sommerwochenende gibt’s einen Ausflug,<br />

im Winter geht’s oft auf die Skipiste.<br />

Und ja: Alle haben viel Spaß daran.<br />

Einen Leitsatz haben wir als Eltern<br />

immer vor Augen: ‚Sag niemals Wandern<br />

dazu‘. Die Aufgabe, den Kindern<br />

einen Ausflug als Abenteuer zu präsentieren,<br />

beginnt beim Planen und endet<br />

erst, wenn wir wieder zu Hause sind.<br />

Dazu gehört, sich auf die Kinder einzulassen,<br />

Ideen werden oft von den Kids<br />

selbst geliefert. In der Natur und in den<br />

Bergen gibt es immer etwas zu entdecken.<br />

Fürs Beobachten von Kühen auf<br />

einer Almwiese sollte genauso Zeit eingeplant<br />

werden wie fürs Spielen am<br />

Bach oder das Balancieren auf einem<br />

Baumstamm am Wegesrand.<br />

Die Hütteneinkehr empfinden wir als<br />

besondere Motivation – nach einer kleinen<br />

Stärkung wandert es sich wieder<br />

leichter und für den Hüttenpass kann<br />

man sich einen Stempel abholen. Daheim<br />

werden Fotos vom letzten Bergabenteuer<br />

ausgedruckt und im Kinderzimmer<br />

aufgehängt oder der Oma gezeigt.<br />

Mein Sohn trägt unsere Wanderungen<br />

schon in sein erstes eigenes<br />

Gipfelbuch ein.<br />

Die Wegbeschaffenheit darf altersangepasst<br />

auch mal etwas anspruchsvoller<br />

sein: Wege, die von Wurzeln durchsetzt<br />

und mit Stufen und Steinen auch kleine<br />

Kletterpassagen bereithalten, sind für die<br />

Kinder herausfordernd und spannend!<br />

Meine Kinder lieben es an richtigen<br />

Bergpfaden hochzuklettern, Forststraßen<br />

hingegen versuchen wir zu meiden.<br />

Im Vorfeld abzuschätzen, wie viel Ausdauer<br />

Kinder mitbringen, ist natürlich<br />

nicht ganz einfach. Wichtig ist es, ganz<br />

kleinen Kindern immer genügend Zeit<br />

zu lassen, um auch mal ein paar Schritte<br />

selbst zu marschieren, sie aber nicht zum<br />

Wandern zu zwingen.<br />

Ab circa 4 können Kindern dann<br />

halbtägige Wanderungen mit vielen Pausen<br />

und Zeit zum Spielen zugemutet<br />

werden, mit zunehmendem Alter werden<br />

die Touren dann länger. Zur Tour<br />

mit Kindern gehört auch immer der<br />

Mut zur Umkehr. Falscher Ehrgeiz verdirbt<br />

den Spaß und es kann auch schön<br />

sein, einmal nur die kleine Runde zu gehen.<br />

Mein Tipp wäre: Versucht die Welt<br />

durch Kinderaugen zu sehen. Ihr werdet<br />

staunen, was es alles zu entdecken gibt:<br />

Käfer und Ameisen lassen sich beobachten,<br />

Tannenzapfen werden gesammelt<br />

und Blumen gepflückt. Wenn ihr am<br />

Ende auch noch den Gipfel erreicht, ist<br />

das Abenteuer perfekt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

31


THILO KREIER<br />

Der Allgäuer betreibt den Blog<br />

wandern-mit-familie.de<br />

OMA UND OPA ALS FACHBEIRAT<br />

„Meine beiden Jungs Timmi und Jonas<br />

sind jetzt 7 und 10 und langsam gehen<br />

wir schon die ersten richtigen Bergtouren.<br />

Das muss aber gar nicht sein, Kindern<br />

ist Höhe nämlich wirklich herzlich<br />

egal. Outdoor kann man auch<br />

schon mit ganz kleinen Kindern<br />

enorm viel erleben. Und auch wenn<br />

wir im Allgäu das Paradies vor der<br />

Haustür haben, sage ich: Auch der<br />

Spaziergang im Park einer Großstadt<br />

kann der Einstieg zu einem großen<br />

Naturerlebnis sein.<br />

Als unsere beiden klein waren, führte<br />

eine unserer Lieblingstouren in den<br />

Eichhörnchenwald, wo die Nager nicht<br />

nur zahlreich, sondern auch relativ zutraulich<br />

sind. Das sind bloß 2,5 Kilometer,<br />

die gehen auch mit Kinderwagen<br />

und wir haben viele Stunden tolle<br />

Familienzeit dort verbracht.<br />

Was den Kindern immer richtig<br />

Spaß macht, sind Wege am Wasser.<br />

Die Schuhe ausziehen und die Füße in<br />

den Bach reinstrecken, Steine umdrehen,<br />

Molche und Wasserläufer beobachten.<br />

Ganz einfache Dinge reichen<br />

dafür, um Kinder für die Natur zu begeistern.<br />

Wichtig ist, dass man als Erwachsener<br />

ein wenig einen Blick dafür<br />

hat – da hat uns die Großelterngeneration<br />

ja meist noch einiges voraus. Wo<br />

die Möglichkeit besteht, kann man<br />

Oma und Opa ja mitnehmen und als<br />

„Fachbeirat“ einbeziehen.<br />

Generell gilt: Alles was ein Pfad ist,<br />

taugt für Kinder, alles was Asphalt ist,<br />

taugt sicher nicht. Je wilder der Weg,<br />

desto länger halten die Kids durch.<br />

Wir sind mal auf einem asphaltierten<br />

Wirtschaftsweg 500, 600 Meter einen<br />

Berg rauf, da traten in dieser Reihenfolge<br />

Muskelkater, eine Blase am Fuß,<br />

Kopfschmerzen und Bauchschmerzen<br />

auf. Oben war eine Kuhweide, da bist<br />

du bis zu den Knöcheln im Gatsch<br />

versunken: die reinste Wunderheilung.<br />

Sieht man eine Wegzeitangabe, dann<br />

kann man rechnen, mit Kindern doppelt<br />

so lang zu brauchen. Und wenn<br />

nicht, hat man unterwegs garantiert<br />

was übersehen.<br />

Im Prinzip bin ich der Meinung,<br />

dass die Natur genug Schätze beinhaltet,<br />

mit denen man Kinder begeistern<br />

kann. Vom praktischen Standpunkt<br />

her verstehe ich aber auch gut, dass<br />

eine gewisse „Inszenierung“ oder „Moderation“<br />

am Wegesrand hilft. Es gibt<br />

wunderbare Erlebniswegkonzepte, das<br />

hat ganz sicher seinen Platz in der Natur.<br />

Es sollte halt nicht bloß ein „Rasen<br />

von Station zu Station“ sein, sondern<br />

möglichst entspannt zugehen.<br />

Wenn ich meine eigenen Erkenntnisse<br />

mit meinen zwei Buben in drei<br />

kurze Tipps zusammenfassen müsste,<br />

würde ich sagen: Erstens braucht es einen<br />

guten Weg mit dem Alter entsprechendem<br />

Untergrund. Zweitens<br />

braucht es einen hohen Erlebniswert –<br />

wo immer der auch herkommt. Punkt<br />

drei: genügend Zeit nehmen. Dann<br />

klappt das schon.“<br />

UND DAS SAGEN<br />

URLAUBSPROFIS:<br />

ANDREA ULBING,<br />

KINDERHOTELS AKADEMIE<br />

Zur Erklärung: Die „Kinderhotels Akademie“<br />

führt 300 Schulungen jährlich zur<br />

Aus- und Weiterbildung der pädagogisch<br />

geschulten Mitarbeiter in den Kinderhotels<br />

Europa durch. Wie man Kinder von der<br />

Natur begeistern kann, erklärt Andrea Ulbing<br />

von der Kinderhotels Akademie:<br />

„Kinder lieben Erlebnisse in der Natur.<br />

Wir machen zum Beispiel Familienerlebniswanderungen<br />

mit Stationen, wo Aufgaben<br />

zu lösen sind, die Interessantes über Vorgänge<br />

in der Natur zutage fördern. Solche<br />

Spiele werden bei uns ausschließlich mit<br />

Naturmaterialien durchgeführt, Kinder<br />

können allein oder mit den Eltern daran<br />

teilnehmen. Auch Klettern und Hochseilgarten<br />

begeistern. Und gemeinsame Familienwanderungen<br />

sind bei Stammgästen<br />

schon ein Muss.<br />

Wir stellen fest, dass das Interesse für die<br />

Natur bei Kindern jedenfalls sehr groß ist.<br />

Einige Kinderhotels haben sogar einen eigenen<br />

Naturschwerpunkt. Wir im ‚Kinderentertainment‘<br />

kommen dem Gästebedürfnis,<br />

gerade im Sommer die Zeit in der<br />

Natur zu verbringen, gerne nach und<br />

bieten dafür spezielle Programme ab drei<br />

Jahren an. Ob das ein Naturerlebnistag,<br />

ein Naturforschertag oder ein Familien-<br />

Natur-Actiontag ist.“<br />

Fotos: Thilo Kreier, Kiinderhotels<br />

32 <strong>SPORTaktiv</strong>


jetzt buchen:<br />

Bester sommerurlauB<br />

für familien und aktive<br />

Wer Freude an der Natur, gerne aktiv Sport betreibt, viel Freizeit mit der Familie und dem Partner<br />

erleben möchte, wird Campingurlaub mit Gebetsroither einfach lieben. Auf Top-Campingplätzen<br />

stehen Gebetsroither Ferienunterkünfte – das sind Mobilheime und Wohnwagen, die man ganz einfach und direkt<br />

für die schönste Zeit im Jahr buchen kann. Komplett ausgestattet für Kochen, Schlafen, Wohnen und Sanitär – ein<br />

Urlaubsdomizil für bis zu 6 Personen. Die urlaubsorte in italien, Kroatien sowie Österreich bieten<br />

viele naturschätze für sportler unD familien.<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

33


ANNA-LENA OBERMOSER,<br />

KITZBÜHEL TOURISMUS<br />

DANIELA STEINMANN-KUEN,<br />

ACHENSEE TOURISMUS<br />

„Dass Wandern und Outdoor als<br />

Familienurlaubsthemen boomen, ist<br />

bei uns eindeutig festzustellen. Beliebte<br />

Familienziele sind die Themenwege wie<br />

zum Beispiel unser Wusel-Seeweg, der<br />

unserem Maskottchen Wusel Wassergeist<br />

gewidmet ist, oder der neue Alpentiere-Rundwanderweg<br />

am Zwölferkopf<br />

in Pertisau. Almen und Hütten mit<br />

Spielplätzen, die moderate Gehzeiten<br />

aufweisen, ziehen viele Familien an.<br />

Als Familienwege bieten wir unseren<br />

Urlaubsgästen mit Kindern leichte<br />

Wanderungen mit Einkehrzielen an.<br />

Spielplätze oder Tiere sind beliebt. Der<br />

Weg dorthin sollte nicht viele Höhenmeter<br />

aufweisen und gut bewältigbar<br />

sein. „Inszenierte“ Erlebnisse sind<br />

nicht unbedingt bei jedem Weg nötig.<br />

Oft gibt es auch in der Natur etwas zu<br />

entdecken, wenn Eltern aufmerksam<br />

sind. In unserer Region gibt es in den<br />

Sommermonaten ein Kinder- und<br />

Jugendprogramm mit täglich abwechselnden<br />

Programmpunkten. Da kann<br />

auch die ganze Familie mitmachen,<br />

etwa beim Alm-Familientag oder der<br />

Sternenwanderung. Sport-Schnupperkurse<br />

stehen hoch im Kurs, wie z.B.<br />

Bouldern, Stand-up-Paddle-Boarding<br />

oder Kitesurfen. Die Kombination Berg<br />

und See ist ideal. Baden kommt immer<br />

gut an – hier kann die Achensee-Region<br />

sehr gut punkten.“<br />

34 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Diesen Sommer eröffnen wir zwei Projekte für Kinder: das<br />

‚Sommer erlebnis Streif‘, ein erlebnisreicher Parcours entlang des<br />

Panoramaweges am Hahnenkamm, der mittels Aktivstationen die<br />

Faszination der Rennstrecke hautnah vermittelt. Zweitens ist der<br />

neue Bike-Trail Hahnenkamm für einen Familienausflug bestens<br />

geeignet. Von der Bergstation Hahnenkamm führt der Flowtrail<br />

quasi mitten in die Gamsstadt.<br />

Bei einer Wanderung mit Kindern sollte vor allem der Erlebnischarakter<br />

im Vordergrund stehen. Attraktive Zwischenziele oder<br />

die Einkehr in einer Hütte spornen an. Die Geländebeschaffenheit<br />

ist aufgrund der Grasberge bei uns sicher ideal für Familien. Viele<br />

Touren sind auch mit der Gondel erreichbar und bieten somit ein<br />

weiteres Erlebnis für die Jüngsten. Spielerisches Herantasten an die<br />

sportliche Betätigung ist sehr wichtig, damit die Motivation aufrechterhalten<br />

bleibt. Wir setzen in Kitzbühel auf naturnahe Erlebnisse<br />

und keine Inszenierung der Natur. Authentizität ist wichtig<br />

und das merken auch die Kleinsten. Wasser, Steine und auch Tiere<br />

– die alltäglichen Dinge sind es, die Kinder begeistern.“<br />

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WELCHE REGIONEN<br />

FINDEST:<br />

44 TIROL<br />

106 SALZBURG<br />

134 VORARLBERG<br />

139 STEIERMARK<br />

151 NIEDERÖSTERREICH<br />

158 OBERÖSTERREICH<br />

160 KÄRNTEN<br />

168 BAYERN<br />

178 SÜDTIROL/ITALIEN<br />

192 KROATIEN<br />

Fotos: Kitzbühel Tourismus, Achensee Tourismus


Weitere Infos:<br />

Kinderhotels Europa<br />

T. +43 42 54/44 11<br />

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Fotos: Kinderhotels Europa<br />

Die Partnerbetriebe der Kinderhotels<br />

Europa liegen in den schönsten<br />

Ferienregionen in Deutschland, Österreich,<br />

Italien, Portugal oder Kroatien.<br />

Ob inmitten alpiner Kulisse, an Seen<br />

oder am Meer: Sie haben die unterschiedlichsten<br />

Aktivitäten im Angebot<br />

und lassen Kinderaugen strahlen. Von<br />

Klettern und Geocaching, über Fischen<br />

und Kayakfahren bis hin zu Bogenschießen,<br />

Reiten oder Segwayfahren: Es gibt<br />

zahlreiche Möglichkeiten, Neues auszuprobieren<br />

und Abenteuer zu erleben.<br />

Mit Fred dem Frosch kann der Nachwuchs<br />

sogar schwimmen lernen oder<br />

die teils spektakulären Badelandschaften<br />

unsicher machen. Natürlich steht auch<br />

der Klassiker Wandern groß auf dem<br />

Programm. Zusammen mit Waldpädagogen<br />

oder Biologen lernen die Kleinen<br />

auf geführten Exkursionen die Natur<br />

auf eine besondere Art kennen. Dabei<br />

geht es über Wurzeln, hinauf auf Felsen<br />

und über kreuzende Ameisenstraßen<br />

hin zu einem verborgenen Schatz oder<br />

einer Sagenwelt. So wird den motivierten<br />

kleinen Berghexen und Zauberern<br />

garantiert nicht langweilig.<br />

Bei allen Aktionen sind die Kinder<br />

dank TÜV-geprüfter Sicherheitsstandards<br />

und professioneller Betreuung<br />

stets gut umsorgt. Die Mitarbeiter der<br />

Häuser werden in der eigenen Kinderhotels-Akademie<br />

geschult und können<br />

individuell auf die Bedürfnisse der<br />

einzelnen Altersgruppen eingehen. So<br />

sorgt das Betreuerteam stets dafür, dass<br />

sich alle wohlfühlen.<br />

Zeit zu zweit für die Eltern<br />

Wissen Eltern ihre Sprösslinge gut<br />

betreut, können auch sie entspannen<br />

und den Urlaub zur Erholung nutzen:<br />

Endlich einmal wieder Zweisamkeit<br />

auskosten, Ausflüge im eigenen<br />

Tempo unternehmen und entspannt<br />

gemeinsam essen. Darüber hinaus<br />

überzeugen viele der Kinderhotels mit<br />

ausgezeichneten Wellnessbereichen,<br />

Massagen und Behandlungen, um<br />

müde Erwachsene wieder in Schwung<br />

zu bringen.<br />

Man sieht: Ein Urlaub in den Kinderhotels<br />

Europa garantiert zahlreiche ungewöhnliche<br />

Erlebnisse, die Kleine wie<br />

Große nicht so schnell vergessen werden!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

35


MIT DER KUH<br />

AUF DU UND DU<br />

EIGENTLICH SUCHEN WANDERER AUF DEN<br />

BERGEN ERHOLUNG UND ENTSPANNUNG. DOCH<br />

DAS SOGENANNTE ALM-URTEIL HAT UNRUHE<br />

IN DAS ALPEN-IDYLL GEBRACHT – ZU DEM<br />

WEIDEVIEH NUN EINMAL DAZUGEHÖRT.<br />

GÄSTE SOLLEN NUN VERSTÄRKT FÜR DEN<br />

RICHTIGEN UMGANG MIT DEN TIEREN<br />

SENSIBILISIERT WERDEN.<br />

VON WOLFGANG LIU KUHN<br />

36 <strong>SPORTaktiv</strong>


E<br />

Fotos: iStock<br />

Es war der 28. Juli 2014, an dem es im<br />

Pinnistal in Tirol zu jenem folgenschweren<br />

Unfall kam: Eine deutsche Urlauberin<br />

wanderte mit ihrem angeleinten<br />

Hund auf einer Alm, eine Mutterkuhherde<br />

trampelte die Frau nieder, sie<br />

starb. Der Witwer klagte, weil der Bauer<br />

haftbar sei; die Weide hätte eingezäunt<br />

sein müssen. Am 21. Februar <strong>2019</strong> gab<br />

ihm ein Zivilrichter Recht und gestand<br />

dem Kläger insgesamt 490.000 Euro zu,<br />

wogegen der Bauer berief. Seitdem gehen<br />

die Wogen hoch, es folgten teils polemische<br />

Diskussionen im Internet, berechtigte<br />

Sorgen der Landwirte und hektische<br />

Reaktionen vonseiten der Politik.<br />

Denn die Tragweite des Urteils steht angesichts<br />

der wirtschaftlichen Dimensionen<br />

außer Frage: Von den 150 Millionen<br />

Gesamtübernachtungen in Österreich<br />

entfallen 125 Millionen auf den ländlichen<br />

Raum. Die Hauptbuchungsgründe<br />

der Urlauber: Natur, Wandern und Kulinarik.<br />

Rund 8400 Almen gibt es in Österreich,<br />

die von Jahr zu Jahr mehr Sommer-Freizeitsportler<br />

begrüßen. Gleichzeitig<br />

gibt es auch immer mehr Bauern,<br />

die Mutterkühe und Kälber gemeinsam<br />

auf die Alm stellen, was bei den Tieren<br />

Herdenverhalten samt dazugehörigen<br />

Schutzinstinkten wachruft. Die Gefahr<br />

von riskanten Begegnungen hat sich also<br />

erhöht. Wobei Regina Hrbek, die Leiterin<br />

der Abteilung Natur- und Umweltschutz<br />

und Hüttenmanagement der Naturfreunde<br />

Österreich, diesen Punkt<br />

gleich relativiert: „Es ist nicht so, dass es<br />

auf den Almen jeden Tag zu einem Unglück<br />

kommt – pro Jahr werden vielleicht<br />

drei bis vier Vorfälle publik, bei<br />

denen Weidevieh involviert ist. Zudem<br />

hat sich der besagte tragische Vorfall<br />

nicht auf einer entlegenen Alm zugetra-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

37


gen, sondern auf einer öffentlichen, befestigten<br />

Straße in der Nähe einer großen<br />

Gastwirtschaft mit mehr als 220<br />

Sitzplätzen. Rein von der rechtlichen<br />

Seite her war das Urteil daher durchaus<br />

nachvollziehbar.“<br />

Planung ist alles<br />

Was nicht bedeuten soll, dass bei Begegnungen<br />

mit Almvieh nicht eine gewisse<br />

Vorsicht geboten ist. Immer wieder geraten<br />

wandernde Personen mit den Tieren<br />

aneinander – vor allem, wenn sie<br />

Hunde mitführen: „Hunde sind für<br />

Weidevieh ein natürlicher Feind und somit<br />

eine Bedrohung. Hundebesitzer<br />

achten daher am besten schon bei der<br />

Tourenplanung darauf, dass Almweiden,<br />

auf denen sich Nutztiere befinden,<br />

großräumig umgangen werden können“,<br />

so Expertin Hrbek. Zu den tierischen<br />

Bewohnern der heimischen Almen<br />

zählen neben den Rindern noch<br />

Pferde, Ziegen und Schafe. Letztere stellen<br />

in der Regel keine Bedrohung dar,<br />

höchstens Böcke können vereinzelt aggressiv<br />

werden, während Ziegen zumeist<br />

nur ein wenig neugierig sind. Die<br />

Haflinger und Kaltblüter auf unseren<br />

Almen sind ebenfalls friedliche Zeitgenossen,<br />

aber: Es sind große, kräftige<br />

Tiere, sie sich bei Gefahr zu wehren wissen.<br />

Falls man von aufdringlichen Pferden<br />

verfolgt werden sollte, ignoriert<br />

man sie am besten und tritt vorsichtig<br />

CAR_Anzeige_210x90_PRINT.pdf 1 5/8/<strong>2019</strong> 9:08:16 AM<br />

den Rückzug an.<br />

Bleiben also noch die Rinder – auch<br />

die sind von Natur aus friedfertige Tiere,<br />

die bei einer Bedrohung eher davonlaufen.<br />

Doch da der Mutterinstinkt bei<br />

Kühen sehr stark ausgeprägt ist, zögern<br />

sie nicht, ihre Jungen sofort zu verteidigen.<br />

Viele Jungtiere sind wiederum neugierig<br />

und gehen auch auf Menschen zu.<br />

„In diesem Fall sollte man die Kälber<br />

besser nicht streicheln, was man insbesondere<br />

auch Kindern sagen sollte –<br />

sonst folgt die Rechnung auf dem Fuß“,<br />

warnt Hrbek. Besondere Vorsicht gilt<br />

auch, wenn Stiere in der Herde sind, die<br />

mitunter zu unberechenbarem, aggressivem<br />

Verhalten neigen. Ein drohendes<br />

Rind erkennt man im Übrigen daran,<br />

dass es die vermeintliche Gefahrenquelle<br />

fixiert, den Kopf senkt, seine Hörner<br />

beziehungsweise die Stirn präsentiert<br />

und näher kommt. Bei solchen Drohgebärden<br />

sollte man vor allem Hektik vermeiden<br />

und nicht in Panik weglaufen:<br />

„Am besten, man entfernt sich langsam<br />

zum nächstgelegenen Ausgang oder<br />

Weidegatter, wobei man dem Tier nicht<br />

den Rücken zudrehen sollte“, so Hrbek.<br />

Auf jeden Fall sollten Wanderer Abstand<br />

zu der Herde halten und lieber einen<br />

größeren Umweg in Kauf nehmen. Als<br />

Faustregel gilt, einen Sicherheitsabstand<br />

von mindestens 20 Metern zu den Tieren<br />

einzuhalten. Wer immer am markierten<br />

Weg bleibt, wird tendenziell seltener<br />

mit potenziellen Gefahrenquellen<br />

in Kontakt kommen – denn auch Tiere<br />

38 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Made in Europe


DIE 10 VERHALTENSREGELN<br />

FÜR DEN UMGANG MIT WEIDEVIEH<br />

1 Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere<br />

nicht füttern, sicheren Abstand halten!<br />

2 Ruhig verhalten, Weidevieh nicht<br />

erschrecken!<br />

3 Mutterkühe beschützen ihre Kälber.<br />

Begegnung von Mutterkühen und Hunden<br />

vermeiden!<br />

4 Hunde immer unter Kontrolle halten und<br />

an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff<br />

durch ein Weidetier abzusehen: Sofort<br />

ableinen!<br />

5 Wanderwege auf Almen und Weiden<br />

nicht verlassen!<br />

6 Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit<br />

möglichst großem Abstand umgehen!<br />

7 Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig<br />

bleiben, nicht den Rücken zukehren, den<br />

Tieren ausweichen!<br />

8 Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe<br />

der Tiere Weidefläche zügig verlassen!<br />

9 Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor<br />

gibt, dieses nutzen, danach wieder gut<br />

schließen und Weide zügig queren!<br />

10 Begegnen Sie den hier arbeitenden<br />

Menschen, der Natur und den Tieren<br />

mit Respekt!<br />

wissen, wo die Menschen gehen und<br />

meiden diese Wege meist. Und: Natürlich<br />

sind Almen kein Streichelzoo. Wanderer<br />

sollten sie daher zügig, aber ohne<br />

Angst durchqueren und beim Verlassen<br />

die Weidegatter schließen. Und dass man<br />

die wohlverdiente Jause auf der nächsten<br />

Hütte und nicht inmitten einer Herde<br />

genießen sollte, versteht sich von selbst.<br />

Achtung mit Hunden<br />

Bleibt noch die Sache mit dem Hund.<br />

Das Tier kann noch so klein sein, aber<br />

selbst ein Chihuahua wird von Weidetieren<br />

als Feind betrachtet, weil diese in<br />

ihm einen Wolf sehen. Daher sollte man<br />

sie immer an der kurzen Leine führen<br />

und nur ausgebildete Hunde mitnehmen.<br />

Bei erkennbaren Drohgebärden<br />

des Weidetiers sollte man sich nicht<br />

schützend vor den Hund stellen, sondern<br />

ihn sofort von der Leine lassen.<br />

Der Hund ist einerseits schneller als der<br />

Mensch – ein ausgewachsenes Rind<br />

oder Pferd wiederum größer und stärker.<br />

Wer sich über das richtige Verhalten<br />

im Umgang mit Tieren auf der Alm<br />

noch näher informieren möchte, wird<br />

auf der Webseite der Naturfreunde fündig.<br />

Unter www.umwelt.naturfreunde.<br />

at/service/publikationen-aus-dem-umweltbereich/infofolder-broschuerengibt<br />

es neben einem fundierten Ratgeber mit<br />

Tipps für Wanderer zum Download<br />

auch eine kostenlose Broschüre zum<br />

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WIE EIN<br />

WANDERFÜHRER<br />

ENTSTEHT<br />

AM ANFANG STEHT DIE<br />

LEIDENSCHAFT, DANN<br />

FOLGT DIE AKRIBIE. DENN<br />

EIN GUTER WANDERFÜHRER<br />

ENTSTEHT NUR DANN,<br />

WENN DER AUTOR ALLES<br />

ERGANGEN, ERFAHREN,<br />

ERLEBT HAT.<br />

VON GERHARD STUMMVOLL<br />

m Trentino 2016. Die Überschreitung<br />

vom Monte Gronlait zum<br />

Monte Framort wäre ein richtiges<br />

Schmankerl auf dem Europäischen<br />

Fernwanderweg E5 vom Bodensee nach<br />

Verona. Sie böte einen sensationellen<br />

Rundblick von den schroffen Dolomitengipfeln<br />

der Brenta im Westen über<br />

die Gletscherriesen um den Alpenhauptkamm<br />

im Norden hin zu den sanfteren<br />

Bergen am Südende der Alpen.<br />

Doch es regnet. Nicht ein wenig, sondern<br />

in Strömen, und hier oben ist alles<br />

in dichte Wolken gehüllt. Zum Glück<br />

wird es nicht allzu kühl, auch weil es<br />

windstill bleibt. Gerade bei schlechten<br />

Bedingungen spielt eine gute Ausrüstung<br />

ihre Vorteile aus. So bleiben wir<br />

halbwegs trocken und stapfen unseren<br />

Weg weiter Richtung Süden. Wir kommen<br />

nur langsam voran, müssen auf den<br />

glitschigen Steinen aufpassen, um nicht<br />

über die Direttissima ins Tal zu stürzen.<br />

Drei Stunden später erreichen wir<br />

unser Etappenziel in Vetriolo. Beim<br />

Einlangen im Quartier spüren wir diese<br />

uns leidlich bekannten Blicke, diese Mischung<br />

aus Spott und doch auch leiser<br />

Anerkennung. „Nur Deutsche können<br />

bei so einem Regen wandern“, flüstert<br />

ein Gast an der Theke seinem Nachbarn<br />

zu. „Wie kommt’s, dass ihr bei diesem<br />

Wetter auf dem Berg seid, das ist ja<br />

Wahnsinn?“, fragt uns unser Wirt.<br />

Abenteuer im Regen oder bei Schneefall,<br />

Schutzsuche bei Hagel in freiem<br />

Gelände oder Berichte von absoluter<br />

Wildnis und undurchdringlichem Dickicht,<br />

in dem Wege plötzlich enden. Es<br />

sind Geschichten wie diese, die wir gerne<br />

erzählen, wenn wir zu Hause unsere<br />

Erfahrungen als Autoren von Wanderbüchern<br />

wiedergeben. Auch weil unsere<br />

Augen unverschämt strahlen ob des<br />

Glücks, zu diesem glücklichen Kreis zu<br />

gehören. Gerade weil der Sonnenschein<br />

und die guten Verhältnisse bei Weitem<br />

überwiegen.<br />

Internet reicht nicht aus<br />

Wie es dazu kommt, dass wir dennoch<br />

immer wieder auch bei Sauwetter draußen<br />

sind, ist leicht erklärt. Je näher ein<br />

Abgabetermin für ein Manuskript rückt,<br />

desto weniger kann auf Kaiserwetter gewartet<br />

und desto mehr muss die eigene<br />

Planung eisern befolgt werden. Ferne<br />

Regionen können nicht beliebig oft<br />

Fotos: Isabella Stummvoll<br />

40 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong><br />

41


angesteuert und insbesondere ein Fernwanderweg<br />

nicht ständig unterbrochen<br />

werden.<br />

In Vetriolo erfahren wir, dass diese<br />

Gegend berühmt ist für ihre launischen<br />

Wetterkapriolen. Tiefs von Süden her<br />

finden hier ihre ersten höheren Gipfel<br />

und regnen sich gerne an ihnen aus.<br />

Deshalb erarbeiten wir mehrere Regenrouten,<br />

die es künftigen Wanderern<br />

ermöglichen, bei Bedarf die Gipfelüberschreitung<br />

zu umgehen.<br />

Kreta 2013. Ortswechsel zu einem anderen<br />

Fernwanderweg. Ein Aktivurlaub<br />

soll es diesmal werden, gerne mit einem<br />

Schuss Abenteuer als besondere Würze.<br />

Der Plan ist, Kreta in 28 Tagen auf dem<br />

E4 von West nach Ost zu durchqueren.<br />

Doch rasch stellt sich dieses Unterfangen<br />

als äußerst kompliziert heraus. Eine<br />

Recherche im Internet liefert nur magere<br />

Informationen, zudem scheint kein aktueller<br />

Wanderführer darüber aufzuliegen.<br />

Wie man Autor wird<br />

So entschließen wir uns kurzerhand, die<br />

drei bekanntesten Wanderverlage im<br />

deutschsprachigen Raum anzuschreiben.<br />

Wir fragen an, ob schon ein Wanderführer<br />

über den E4 in Kreta besteht,<br />

und bieten uns andernfalls für eine<br />

Zusammenarbeit zu diesem Thema an.<br />

Eine wandermäßige Expertise ist ebenso<br />

vorhanden wie ein großes Interesse am<br />

Texten und Fotografieren.<br />

Und dann passiert das Unglaubliche.<br />

Während zwei Verlage rasch absagen,<br />

bietet uns jener in Innsbruck ansässige<br />

tatsächlich an, besagten Wanderführer<br />

zu schreiben. Ein Lottosechser für uns,<br />

infolgedessen wir mehrere Wanderbücher<br />

herausbringen werden.<br />

Im Laufe der Jahre lernen wir viele andere<br />

Autoren kennen. Alle verbindet die<br />

Leidenschaft für die Natur, aber auch<br />

jene für die Langsamkeit, mit der die<br />

GERHARD<br />

STUMMVOLL<br />

Der Innsbrucker (48) ist seit<br />

mehr als 30 Jahren privat und<br />

als Autor von Wanderführern<br />

oberhalb der Baumgrenze<br />

unterwegs.<br />

eigenen Füße einen behutsam durch die<br />

Fremde tragen. Nicht selten hegen sie<br />

zudem eine Passion für eine bestimmte<br />

Destination, die sie besonders gut kennen<br />

und in der sie sich wie zu Hause<br />

fühlen. Dieses Gebiet ist oft der optimale<br />

Einstieg in die Autorenlaufbahn, dass<br />

weitere Projekte folgen, ist hingegen für<br />

so gut wie jeden eine Selbstverständlichkeit.<br />

Wer einmal so richtig Feuer fängt,<br />

dem bleibt diese Leidenschaft oft ein<br />

Leben lang erhalten.<br />

Dabei ist das Schreiben eines Wanderführers<br />

eine leicht zu unterschätzende<br />

Aufgabe. Nachdem der Verlag sich für<br />

ein Zielgebiet entschieden und den Autor<br />

gewählt hat, beginnt alles mit einer<br />

gründlichen Sammlung von Informationen.<br />

Neben bereits bestehender Literatur<br />

bietet sich dabei das Internet als<br />

praktischste Quelle an. Viele Regionen<br />

und Orte stellen ihren Besuchern entsprechende<br />

Tourentipps online zur Verfügung.<br />

All diese Vorschläge gilt es zu<br />

filtern und in einem passenden Konzept<br />

zu vereinen. Immerhin soll der Wanderführer<br />

den Ansprüchen verschiedenster<br />

Wanderer genügen und eine in etwa ausgeglichene<br />

Anzahl an blauen, roten und<br />

schwarzen Touren bieten.<br />

Erwandern, erleben, niederschreiben<br />

Je besser die Recherche zu Hause, desto<br />

einfacher gestalten sich in der Folge die<br />

Einsätze vor Ort. Alle Wanderungen,<br />

aber auch alle Varianten werden eigenfüßig<br />

abgegangen, wobei auch stets<br />

Aufzeichnungen über den Wegverlauf<br />

geführt werden. Dies ist vom Umfang<br />

her abhängig von den regionalen Verhältnissen.<br />

Während wir in den Alpen in<br />

einem wahren Wander-Schlaraffenland<br />

mit perfekt gekennzeichneten Wegen leben,<br />

benötigen die Wanderer in anderen<br />

Gegenden mehr und genauere Beschreibungen<br />

über den Wegverlauf.<br />

Wirte werden nicht nur über ihre<br />

Öffnungszeiten, sondern auch über<br />

die Gegend im Speziellen befragt. Die<br />

Entfernungen und Höhenmeter, die im<br />

Wanderführer aufscheinen, misst ein<br />

GPS-Gerät. Gehzeiten werden jedoch<br />

zu Hause am Computer berechnet und<br />

dann fallweise bei schlechter Wegbeschaffenheit<br />

nach oben korrigiert. Damit<br />

erreicht man gleichbleibende, von<br />

Tagesverfassung und anderen Umständen<br />

unabhängige Angaben.<br />

Doch das ist noch nicht alles. Ein<br />

guter Wanderführer bietet immer auch<br />

nützliche Informationen über Land und<br />

Leute, über typische Lokale oder interessante<br />

Besichtigungen nahe der Strecke<br />

und auch über mögliche Quartiere.<br />

All das wird vor Ort geprüft, weil man<br />

sich nie völlig auf Informationen aus<br />

dem Internet verlassen kann. Diese sind<br />

oft veraltet oder stellen mitunter bloß<br />

Absichtserklärungen anstelle von Realisiertem<br />

dar.<br />

Sind alle Informationen gesammelt,<br />

folgt zu Hause die vergleichsweise monotone<br />

Eingabe derselben in eine eigene<br />

Datenbank, die auch die Texte mit den<br />

zugehörigen Fotos verknüpft. Darin<br />

wird zudem die exakte Route per GPS<br />

eingespielt und mit der Wanderkarte<br />

vom Verlag abgeglichen. In den darauffolgenden<br />

Wochen folgen noch zwei<br />

Korrekturen, bis der Wanderführer endlich<br />

als fertiges Büchlein erscheint.<br />

42 <strong>SPORTaktiv</strong>


NORDKETTE<br />

TOP OF INNSBRUCK<br />

Weltweit einzigartig. Aus der historischen Altstadt<br />

mit spektakulären Bahnen hinauf auf über 2.000 Meter.<br />

Der 360° Blick über die Stadt Innsbruck und die atemberaubende<br />

Bergwelt des Karwendels hinterlässt<br />

unvergessliche Eindrücke!<br />

Grafik: Emanuel Tomasini, Fotos: guentheregger.at, Webhofer<br />

TICKETS.NORDKETTE.COM<br />

Top of Innsbruck – 2.334 m<br />

Das einzigartige Erlebnis! Lassen Sie die faszinierende<br />

Bergwelt des größten Naturparks Österreichs auf sich wirken!<br />

Kombiticket Alpenzoo<br />

Die Tierwelt des heimischen Alpenraumes entdecken –<br />

Fahrt mit der Hungerburgbahn und Zoo-Eintritt inklusive.<br />

Nordkette Perspektivenweg<br />

Philosophische Zitate und harmonische Elemente<br />

schaffen eine neue Perspektive auf Landschaft und Natur.<br />

Gratis Parken<br />

Stressfrei in der City- und Congressgarage parken.<br />

Gültig für: Ticket Gondel, Kombiticket Alpenzoo, Skiticket.


AUF WEITEM WEG<br />

MIT LEICHTEM GEPÄCK<br />

Die Region rund um die Tiroler<br />

Landeshauptstadt in sieben Tagen<br />

per Weitwanderung erkunden: Das<br />

können Wanderer auf dem „Innsbruck<br />

Trek“ – inklusive Gepäcktransport und<br />

Übernachtung in Sterne-Unterkünften.<br />

Aber auch darüber hinaus hat die<br />

„Hauptstadt der Alpen“ viel zu bieten.<br />

Du hast die Geräusche der Stadt noch<br />

in den Ohren und die Touristen vor<br />

dem Goldenen Dachl, in der Maria-Theresien-Straße<br />

und dem Kaufhaus Tyrol noch<br />

vor den Augen. Dabei ist die Umgebung<br />

schon eine ganz andere. Scheinbar weit weg<br />

von der Stadt und dennoch nur ein paar<br />

Hundert Höhenmeter über der Altstadt von<br />

Innsbruck.<br />

Unterhalb der Nordkette und mitten<br />

durch den Naturpark Karwendel verläuft<br />

der erste Abschnitt des Innsbruck Treks.<br />

Einer Weitwanderung, die in sieben Tagen<br />

entlang der schönsten Wanderwege rund<br />

um die Tiroler Landeshauptstadt führt.<br />

44 <strong>SPORTaktiv</strong>


INFOS & BUCHUNGEN<br />

INNSBRUCK TOURISMUS<br />

T. +43 512/56 20 00<br />

Mail: office@innsbruck.info<br />

www.innsbruck.info<br />

DAS ANGEBOT<br />

INNSBRUCK TREK<br />

7 Tage mit Übernachtungen in<br />

3- oder 4-Sterne-Hotels<br />

Gepäcktransport<br />

ab € 857,– als geführte Tour<br />

ab € 755,– als<br />

individuelle Wanderung<br />

www.innsbruck-trek.com<br />

Fotos: © Innsbruck Tourismus<br />

Mitten in den Alpen, mit Drei- und<br />

Vier-Sterne-Hotels als Unterkünften<br />

und mit komfortablem Gepäcktransport.<br />

Du entscheidest außerdem selbst,<br />

ob du den Innsbruck Trek lieber individuell<br />

oder in Begleitung gehen willst.<br />

Einfach buchen und loswandern<br />

Innsbruck Tourismus und ASI Reisen<br />

und die renommierte Alpinschule<br />

Innsbruck, haben den Innsbruck Trek<br />

gemeinsam kreiert. Die Weitwanderung<br />

erschließt alle Bergmassive um die<br />

„Hauptstadt der Alpen“ und führt durch<br />

deren schönste Wanderregionen – etwa<br />

entlang der Kalkkögel in den Stubaier<br />

Alpen oder über den Zirbenweg.<br />

Jeden Tag kann man sich zwischen<br />

zwei Varianten (mittelschwer und<br />

anspruchsvoll) entscheiden, das schwere<br />

Gepäck wird transportiert – nur mit<br />

Tagesrucksack marschiert es sich viel<br />

unbeschwerter. Übernachtungen und<br />

Halbpension und Kartenmaterial mit<br />

detaillierter Routenbeschreibung sind im<br />

Preis ebenso inbegriffen – auf Wunsch<br />

auch ein Guiding. Eine Service nummer<br />

ist rund um die Uhr erreichbar. Buchen<br />

und losmarschieren – alle Termine und<br />

Infos unter: www.innsbruck-trek.com<br />

Alpin und urban an einem Tag<br />

Wer nicht nur weit wandern mag,<br />

findet in der Tiroler Landeshauptstadt<br />

das perfekte Ziel für den modernen<br />

Alleskönner. Ganz egal, ob stilvolle<br />

Kulturveranstaltungen oder steile<br />

Mountainbike-Trails, ob tanzen in High<br />

Heels auf einer Musikveranstaltung<br />

oder eine Radtour zu einem Badesee<br />

(wie dem Lanser oder Natterer See),<br />

sanft entschweben mit der Seilbahn auf<br />

den Patscherkofel oder die Nordkette<br />

– Innsbruck, die Hauptstadt der Alpen<br />

hat das alles im Programm. Alpin und<br />

urban – an einem Tag.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

45


D<br />

CASPAR<br />

COPPETTI<br />

ist Mitgründer von „On“,<br />

war aktiver Snowboarder<br />

und ist Hobby-Triathlet.<br />

Er stammt aus La Punt<br />

im Oberengadin und war<br />

maßgeblich an der Wanderschuh-Entwicklung<br />

beteiligt.<br />

www.on-running.com<br />

Das ist er also, der „schönste Platz der<br />

Welt“. Zumindest Caspar Coppetti sieht<br />

das so, wenn er auf der Diavolezza, einem<br />

Joch im Schweizer Engadin, sitzt und auf<br />

den 3901 Meter hohen Piz Palü schaut.<br />

Der markante Berg der Berninagruppe hat<br />

es dem Mitgründer der Laufschuhmarke<br />

On angetan. „Er ist einzigartig, man<br />

erkennt ihn sofort.“ Selbstredend war er<br />

selbst schon auf dem Gipfel und ist an<br />

seinen Flanken Ski gefahren. Der Grund,<br />

warum Coppetti hier mit einer Handvoll<br />

Experten, Händler und Journalisten sitzt:<br />

Seine Firma steigt jetzt auch in das Bergund<br />

Wanderschuhsegment ein. Mit dabei<br />

auf der Diavolezza sind auch Prototypen<br />

der Schuhe, die im Juli auf den Markt<br />

kommen. Nur drei, vier Stück gibt es zu<br />

einem ersten Hineinschlüpfen und für<br />

ein paar Schritte auf Geröll, Gletscher,<br />

Gebirgsboden.<br />

Der Wanderschuhsektor boomt. Immer<br />

mehr Hersteller betreten das Terrain, sei<br />

es aus der Skischuh- oder eben der Laufschuhbranche.<br />

Klar, denn Wandern ist<br />

der wohl niederschwelligste Einstieg in<br />

sportliche Betätigung und ein wesentlich<br />

größerer Markt als Skifahren oder Laufen.<br />

Caspar – warum jetzt auch Bergschuhe?<br />

Der Markt ist ja schon ordentlich<br />

bespielt durch Hersteller, die viele Jahrzehnte<br />

Erfahrung in dem Bereich haben.<br />

Natürlich hat im Berg- und Wanderschuhbereich<br />

niemand auf On gewartet.<br />

Aber nachdem wir den Laufschuhbereich<br />

für viele Läufertypen ziemlich ausdifferenziert<br />

haben, können wir endlich die<br />

Fotos: On Running<br />

46 <strong>SPORTaktiv</strong>


INSPIRATION<br />

AUF 2500 METERN<br />

DIE BERGE HABEN IM LEBEN<br />

VON CASPAR COPPETTI<br />

IMMER SCHON EINE GROSSE<br />

ROLLE GESPIELT. ER IST IN<br />

EINEM KLEINEN BERGDORF<br />

AUFGEWACHSEN, WAR<br />

SNOWBOARDER IM<br />

SCHWEIZER NATIONALKADER<br />

UND HAT AUCH JETZT SEIN<br />

BASISLAGER WIEDER IM<br />

OBERENGADIN, NAHE<br />

ST. MORITZ. JETZT<br />

BRINGT ER MIT DEM LAUF-<br />

SCHUHHERSTELLER ON ZUM<br />

ERSTEN MAL AUCH<br />

WANDERSCHUHE<br />

AUF DEN MARKT.<br />

INTERVIEW: KLAUS MOLIDOR<br />

In den Bergen daheim:<br />

Caspar Coppetti (links),<br />

hier beim Laufen mit<br />

seinem On-Mitgründer<br />

Olivier Bernhard.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

47


Schuhe machen, die Olivier Bernhard<br />

(einer der Gründer, Anm.) und ich<br />

gerne laufen – einfach weil wir gerne in<br />

den Bergen unterwegs sind.<br />

Du wohnst im Oberengadin, bist aber<br />

beruflich viel unterwegs. Wie kommst<br />

du da noch in die Berge?<br />

Durch das Projekt mit den Wanderschuhen<br />

wieder mehr. Weil ich stark in<br />

die Entwicklung eingebunden bin. Die<br />

Schuhe sind ja eine Herzensangelegenheit<br />

für mich. Ich bin also auch beim<br />

Testen dabei, bei Events und wenn wir<br />

– so wie jetzt – mit Händlern wandern<br />

gehen, um sie von unserem Produkt zu<br />

überzeugen.<br />

Der Grund, solche Schuhe auf den<br />

Markt zu bringen, war also durchaus<br />

auch ein egoistischer?<br />

Ja, ein bisschen schon (lacht). Wobei<br />

Sport bei uns ja immer auch Teil der<br />

Arbeitszeit ist. Der zweite war einfach<br />

das Thema, schnell und leicht in den<br />

Bergen unterwegs zu sein. Und Komfort<br />

natürlich. Es gibt ja nichts Schlimmeres<br />

als ein Bergschuh, der drückt oder von<br />

dem du Blasen bekommst.<br />

Wie wichtig sind dir die Berge?<br />

Ich bin in La Punt, einem kleinen<br />

Bergdorf im Oberengadin, aufgewachsen<br />

und müsste ich mich heute zwischen<br />

Stadt und den Bergen entscheiden,<br />

würde ich die Stadt sofort streichen. Der<br />

wichtigste Faktor heute ist ja die Zeit.<br />

Der limitiert alle Menschen. Früher<br />

sind die Leute hier herauf ins Engadin<br />

gekommen und einen Monat geblieben.<br />

Heute bleiben sie laut Statistik zweieinhalb<br />

Tage. Für mich ist diese Gegend<br />

hier ein besonderer Ort. Die hochgelegene<br />

Berg- und Seenlandschaft ist atemberaubend<br />

schön und gleichzeitig super<br />

geeignet für das Laufen.<br />

War das Laufen immer schon deine<br />

Leidenschaft?<br />

Gar nicht. Ich war Snowboarder und im<br />

Schweizer Kader. Wir mussten in der<br />

Vorbereitung laufen, aber Spaß hat das<br />

keinen gemacht. Wenn ich die Wahl zwischen<br />

einer Tiefschneefahrt im Powder<br />

und laufen hatte, musste ich nicht lange<br />

studieren, was ich mache. Das Problem<br />

war, dass ich immer ein Runner’s Knee<br />

hatte und bald Schmerzen bekam. Blöd,<br />

Thule<br />

AllTrail<br />

Für alle Aktivitäten und jede Jahreszeit<br />

Dank der außergewöhnlichen Vielseitigkeit und speziell<br />

auf Wanderungen ausgelegter Eigenschaften sind Sie<br />

mit Thule AllTrail Hiking-Rucksäcken bei jeder Jahreszeit<br />

und allen Aktivitäten stets bestens ausgestattet.<br />

48 <strong>SPORTaktiv</strong>


wenn man dann auch noch Triathlon<br />

betreibt und nach drei, vier Kilometern<br />

Schmerzen bekommt. Ich bin ein guter<br />

Schwimmer und sehr guter Radfahrer,<br />

aber laufen war schmerzfrei kaum möglich.<br />

Erst als ich bei On eingestiegen bin<br />

hat sich das verbessert. Olivier hat damals<br />

auch während einer Verletzungspause<br />

zu tüfteln begonnen und wollte eigene<br />

Schuhe für sich bauen. Daraus ist die<br />

Cloud-Idee entstanden.<br />

Wie realistisch ist es, dass ihr die<br />

Produktion aus Asien zurück nach<br />

Europa holt?<br />

Das ist etwas, das wir sehr gerne tun<br />

würden. Vor allem wäre es toll, die Produktion<br />

näher an die Absatzmärkte zu<br />

Cloud Rock heißt der<br />

erste Wanderschuh<br />

den On im Juli auf den<br />

Markt bringt. Linkes<br />

Bild: Die Zero Waste<br />

Hut im Piz Lunghin im<br />

Oberengadin<br />

bringen. Das ist ein Riesenthema. Made<br />

in Switzerland wäre natürlich ein Traum.<br />

Wir haben auch immer versucht umweltfreundlich<br />

und zu fairen Arbeitsbedingungen<br />

zu arbeiten. Jetzt haben wir<br />

die Größe und Fähigkeit, das nicht nur<br />

so gut zu machen, wie es in der Branche<br />

geht, sondern auch aktiv zu forschen,<br />

dass wir die Branche auch weiterbringen.<br />

Was wir nicht wollen, ist nur so ein<br />

Feigenblatt. Also nur so tun als ob.<br />

Nachhaltigkeit ist in der ganzen<br />

Branche DAS bestimmende Thema.<br />

Gerade im Outdoorbereich sind die<br />

Konsumenten da sehr stark sensibilisiert.<br />

Unsere Kleidung ist jetzt auch PFCfrei,<br />

aber da kann man noch viel mehr<br />

tun. Da haben wir auch einige Projekte<br />

angestoßen. Wir errichten heuer auch<br />

eine extravagante Berghütte auf 2500<br />

Metern Seehöhe. Man kann sie nur zu<br />

Fuß erreichen und sie ist ganz minimalistisch<br />

gebaut. Wir nennen sie „Zero<br />

Waste Hut“, weil sie rein gar nichts<br />

hinterlässt. Sie soll Besuchern eine ganz<br />

besondere Verbindung zu der Gegend<br />

geben, ohne die Natur zu belasten.<br />

Außerdem liegt sie am Ufer des Lunghin<br />

Sees auf dem Piz Lunghin über Maloja.<br />

Dort entspringen nicht nur der Rhein,<br />

die Donau und der Po. Der Platz ist für<br />

David Allemann, Olivier Bernhard (die<br />

beiden anderen On-Gründungsmitglieder)<br />

und mich auch die allerbeste<br />

Inspirationsquelle.<br />

Eine gute Idee gehört einem nie ganz<br />

allein – das hast du einmal in einem<br />

Interview gesagt. Wie viele deiner<br />

Ideen hat denn jemand anderer<br />

umgesetzt?<br />

Das ist ein bisschen ein Eitelkeitsding.<br />

Am Schluss ist das aber nicht so<br />

relevant. Wenn du eine Idee hast und<br />

die ist brillant und du bist der Erste<br />

und Einzige, dann läufst du Gefahr,<br />

dass du damit auf den Markt gehst und<br />

keinen interessiert es, weil die Zeit dafür<br />

vielleicht noch nicht reif ist. Da ist es<br />

manchmal nicht so schlecht, wenn du<br />

eine Idee hast und drei, vier andere haben<br />

die auch. Dann gibt es Bewegung.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

49


DACHSTEIN SUPER<br />

LEGGERA FLOW MC GTX<br />

• 3D-gestrickter Schaft aus einem Teil für<br />

perfekte Passform<br />

• elastische Zonen im Zungenbereich und<br />

Formstabilität an den Seiten<br />

• Gore-Tex-Surround-Produkttechnologie,<br />

atmungsaktiv für 360°-Klimakomfort und<br />

dauerhaft wasserdichten Schutz<br />

PREIS (UVP): € 169,95<br />

www.dachsteinschuhe.com<br />

SALEWA MS WILDFIRE EDGE<br />

• Schuh für technische Zustiege, der sich vom<br />

Wander- in einen Kletterschuh<br />

verwandeln lässt<br />

• innovatives Switchfit-System und Pomoca-Sohle<br />

für mehr Präzision und Tragekomfort<br />

• Torsionsfestigkeit durch Außenmaterial aus<br />

Exa Shell<br />

PREIS (UVP): € 160,–<br />

www.salewa.com/de-it<br />

KEEN VENTURE MID WP<br />

• Agiler Funktionsschuh für Spontantrips,<br />

Mikroabenteuer, Fast Hiking<br />

• leichtes und strapazierfähiges Mesh-<br />

Obermaterial mit TPU-Verstärkungen<br />

• die atmungsaktive, wasserdichte<br />

KEEN.DRY-Membran sorgt für<br />

Allwetterschutz und Klimakomfort<br />

• die KEEN.ALL-TERRAIN-Laufsohle<br />

garantiert hohe Traktion<br />

PREIS (UVP): € 149,95 (Lowcut € 139,95)<br />

www.keenfootwear.com<br />

AB IN DIE<br />

NATUR<br />

WALD- ODER BERGWANDERN: DAS SIND|<br />

DIE WANDERSCHUHE DAFÜR.|<br />

GARMONT VETTA GTX®<br />

• eignet sich perfekt für Zustiege, Klettersteige<br />

und Trekking<br />

• Oberschuh besteht aus 1,8 mm dickem Leder<br />

und verfügt über ein GORE-TEX®-Extended-<br />

Comfort-Futter<br />

• wasserdicht, extrem atmungsaktiv und<br />

wärmeableitend<br />

• Vibram-Maton®-Zweikomponenten-Sohle<br />

sorgt für noch mehr Grip im Bereich der Zehen<br />

und der Ferse.<br />

PREIS (UVP): € 189,99<br />

www.garmont.com<br />

DOLOMITI 54 HIKE GTX<br />

• wasserdichte Gore-Tex®-<br />

Membran kombiniert mit Wildleder<br />

• Adula-Vibramsohle – Kompromiss<br />

zwischen Haltbarkeit und Traktion<br />

• tolle Passform mit Dolomite DAS<br />

Light, basierend auf der Kombination<br />

von ergonomischem Leistenund<br />

Fußbett<br />

PREIS (UVP): € 169,95<br />

www.dolomite.it<br />

Fotos: Hersteller<br />

50 <strong>SPORTaktiv</strong>


SCARPA MESCALITO MID GTX<br />

• wasserdicht durch<br />

Gore-Tex®-Membran<br />

• leichter PU-Geröllschutz<br />

macht den Schuh robuster<br />

• Vibram®-Lite-Base-Techno-<br />

logie für geringeres Gewicht<br />

bei gleicher Performance<br />

• Vibram®-Megagrip-Sohle für<br />

perfekten Halt<br />

PREIS (UVP): € 220,–<br />

www.scarpa.net<br />

PERSKINDOL<br />

AKTIV<br />

LOWA RENEGADE GTX® MID<br />

• LOWA-Bestseller<br />

• komfortabelste Passform<br />

• Allroundschuh für Wanderungen<br />

und Freizeit<br />

• Vibram-Sohle<br />

• Gore-Tex® für optimales Fußklima<br />

PREIS (UVP): € 199,00<br />

www.lowa.de<br />

DYNAFIT SPEED MTN<br />

• robuster, extra leichter und gleichzeitig<br />

komfortabler Schuh für alpines Terrain<br />

• 330 g (Herren) bzw. 300 g (Damen)<br />

• exzellentes Grip- und Traktionsverhältnis<br />

für jegliches alpines Gelände<br />

• Schnellschnürung<br />

PREIS (UVP): € 145,–<br />

www.dynafit.com<br />

LA SPORTIVA PYRAMID<br />

GTX SURROUND<br />

• Gore-Tex®-Surround®-Technologie,<br />

damit vielseitig und atmungsaktiv<br />

• superleicht<br />

• Obermaterial aus Leder<br />

• Vibram-XS-Trek-Sohle<br />

• ideal für leichte Wanderungen<br />

PREIS (UVP): € 209,–<br />

www.lasportiva.com<br />

DAS PFLANZLICHE<br />

EINREIBEMITTEL<br />

· Zieht sofort ein<br />

· Hinterlässt keinen Fettfilm<br />

· Zur Lockerung und Erfrischung<br />

· Für den Einsatz beim Sport<br />

www.perskindol.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

Exklusiv in Ihrer Apotheke.<br />

51


WUNDERBAR<br />

WANDERBAR<br />

Ein weitläufiges<br />

Wandernetz von<br />

romantisch bis<br />

fordernd erschließt<br />

Kitzbühel und seine<br />

drei Feriendörfer Reith,<br />

Aurach und Jochberg.<br />

Die Gamsstadt hat weit mehr zu<br />

bieten als die Hahnenkamm-<br />

Rennen. Da gibt es bequeme<br />

Panoramawege hoch über der Stadt,<br />

romantische Pfade durch duftende Nadelwälder<br />

und fordernde Gipfeltrails.<br />

Kitzbüheler Horn –<br />

das Alpenblumen-Panorama<br />

Eine Gondelfahrt auf das ikonische<br />

Kitzbüheler Horn mit seinen rund<br />

2000 Metern, eine Blumenpracht, so<br />

weit das Auge reicht und, ein Blick<br />

zurück in die Erdgeschichte: Der<br />

imposante Aussichtsberg ist ein Erlebnis<br />

für die ganze Familie! Entlang der Route<br />

wachsen Pflanzenarten aus aller Welt.<br />

Entspannen Sie am erfrischenden Hornköpflsee<br />

und werfen Sie bei der „Weaner<br />

Stadt“ einen Blick in die höhlenartigen<br />

Strukturen, die vor mehr als 240<br />

Millionen Jahren entstanden sind. Auf<br />

der 8,5 Kilometer langen Wanderung<br />

werden Sie von einem atemberaubenden<br />

Bergpanorama begleitet.<br />

Bichlach – das Weiher-Paradies<br />

Das Erholungsgebiet Bichlach wartet mit<br />

Fotos: Kitzbühel Tourismus | Michael Werlberger, Kitzbühel Tourismus<br />

52 <strong>SPORTaktiv</strong>


KITZBÜHEL TOURISMUS<br />

Hinterstadt 18<br />

6370 Kitzbühel<br />

T. +43 53 56/66 660<br />

servus@kitzbuehel.com<br />

wandern.kitzbuehel.com<br />

Ob auf dem Hahnenkamm<br />

oder beim<br />

Sintersbacher<br />

Wasserfall. Kitzbühel<br />

ist an 365 Tagen<br />

wunderbar wanderbar.<br />

Details zu den Routen<br />

im interaktiven<br />

Tourenportal unter<br />

maps.kitzbuehel.com<br />

sanften Landschaften und außergewöhnlichen<br />

Blicken auf die Berglandschaft.<br />

Die neun Kilometer lange Wanderung<br />

mit Start in Reith ist eine Tour mit viel<br />

Wald und Wasser, vorbei an traditionsreichen<br />

Bauernhöfen und Weidewiesen. Das<br />

sogenannte „Weiher-Paradies“ begeistert<br />

Naturliebhaber und ist auch für Familien<br />

ein besonderer Tipp. Auf der Route laden<br />

drei Weiher zu Entspannung und Naturgenuss<br />

ein. Die Wanderung führt zum<br />

landschaftlichen Höhepunkt der Tour –<br />

dem Rettenberg mit 360-Grad-Blick auf<br />

die Kitzbüheler Bergwelt.<br />

Gamsroas – das 9-Gipfel-Erlebnis<br />

Eine herausfordernde Wanderung durch<br />

die Kitzbüheler Südberge: Neun Gipfel<br />

in einer Tour und atemberaubende 360-<br />

Grad-Ausblicke prägen diese Route.<br />

Die „Gamsroas“ ist mit rund 1500<br />

Höhenmetern selbst für Gipfelstürmer<br />

ein wahres und vor allem unvergessliches<br />

Wandererlebnis. Entdecken Sie auf der<br />

18 Kilometer langen Route die Schönheit<br />

der Kitzbüheler Bergwelt. Auf den<br />

beiden Hütten entlang der Tour können<br />

Sie Kitzbüheler Schmankerl genießen.<br />

Besonderes Highlight: der Aufstieg zum<br />

Tristkogel mit einzigartigem Ausblick.<br />

Sintersbacher Wasserfall –<br />

die Magie des Wassers<br />

Jochberg ist ein Naturjuwel! Ein wahres<br />

Naturschauspiel und ein besonderer<br />

Kraftplatz ist der Sintersbacher Wasserfall.<br />

Entdecken Sie bei dieser Tour die<br />

imposante Landschaft und die Schönheit<br />

der Natur: Über Waldwege erreichen<br />

Sie den Wasserfall. Aus einer Höhe<br />

von rund 1300 Metern stürzt das Wasser<br />

weit über schroffes, felsiges Gelände<br />

hinab in die Tiefe. Die neun Kilometer<br />

lange Wanderung führt weiter über<br />

Almwiesen und urige Berghütten.<br />

Kitz Mountain Guiding<br />

Gemeinsam mit der Bergbahn AG<br />

Kitzbühel und den Kitzbüheler Bergführern<br />

startet Kitzbühel Tourismus die<br />

Sommersaison wanderhaft sportlich.<br />

Von Montag bis Freitag werden leichte,<br />

mittlere und schwere Wanderungen<br />

angeboten, Samstag und Sonntag rundet<br />

ein Highlight das Programm ab.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

53


EIN LEBEN<br />

LANG<br />

AUFSTEIGEN<br />

WOLFGANG WIPPLER HAT|<br />

DIE BERGE UND DIE NATUR|<br />

RUND UM DIE WELT|<br />

GESEHEN. AUCH MIT|<br />

78 ZIEHT ES IHN NACH|<br />

DRAUSSEN, NACH OBEN|<br />

UND IN DIE FERNE.|<br />

VON CHRISTOF DOMENIG|<br />

54 <strong>SPORTaktiv</strong>


WOLFGANG<br />

WIPPLER<br />

aus Innsbruck ist 78.<br />

Der pensionierte<br />

Polizist führt nach wie vor<br />

Wandergruppen für die<br />

„Alpinschule Innsbruck“, er<br />

hat mehrere Dutzend Länder<br />

in Europa, Asien, Afrika,<br />

Nord- und Südamerika<br />

bereist. In Alaska war er<br />

allein rund 15 Mal.<br />

„In zehn Minuten<br />

bist du in der Natur.“<br />

Wolfgang schätzt<br />

auch seine Heimat –<br />

wenn er nicht gerade<br />

reist, ist er zu Fuß<br />

oder mit dem Bike<br />

in den Bergen über<br />

Innsbruck unterwegs.<br />

Fotos: Wolfgang Wippler<br />

Die Berge und die Natur: Beides<br />

prägt das Leben von Wolfgang<br />

Wippler, wie es wohl nur wenige<br />

von sich sagen können. Der 78-Jährige<br />

ist „unglücklich, wenn ich einen Tag<br />

nicht rausgehen und mich bewegen<br />

kann“. Der pensionierte Polizist führt<br />

für den Aktivreiseveranstalter „Alpinschule<br />

Innsbruck“ Wandertouren, erst<br />

vor Kurzem war er wieder 14 Tage als<br />

Guide auf Madeira unterwegs. Wolfgang<br />

ist kein Lauter. Aber wenn man mit ihm<br />

ins Plaudern kommt, staunt man über<br />

seine Erlebnisse und Erfahrungen.<br />

Aufgewachsen im Tiroler Telfs, „war<br />

ich in den Schulferien als Hirterbub auf<br />

Almen, das hat mich schon geprägt“, erzählt<br />

er. Mit der „Kletterei“ hat er mit<br />

20, 21 angefangen, hauptsächlich im nahen<br />

Wettersteingebirge, „außer dem<br />

Fahrrad hatten wir ja nichts“. Und: „Es<br />

ging dabei sicher ums Naturerlebnis,<br />

aber eher vordergründig. Der Berg war<br />

unser Sportgerät.“<br />

Der verwehrte 8000er<br />

Als es für den Polizisten dann zeitlich<br />

und finanziell leistbar war und er die<br />

europäischen 4000er bestiegen hatte,<br />

machte er sich daran, Expeditionen auf<br />

die Beine zu stellen. „Höhenbergsteigen,<br />

einmal im Himalaya, das war für jeden<br />

damals ein Traum“, sagt er; „Herausforderung,<br />

Abenteuerlust und eine gewisse<br />

Selbstbestätigung“ nennt er als Gründe.<br />

Das erste große Ziel war 1980 der Mt.<br />

McKinley (heute Denali), der 6190 m<br />

hohe höchste Gipfel Nordamerikas in<br />

Alaska. Am 7161 m hohen Mt. Pumori<br />

im Himalaya gelang der Gruppe um den<br />

Innsbrucker bald darauf die erste österreichische<br />

Begehung – und die erst vierte<br />

überhaupt. Für diese Expedition bekam<br />

er Sonderurlaub, die Zeitungen berichteten,<br />

Sponsoren halfen bei der Finanzierung.<br />

Ein achttausender blieb ihm verwehrt:<br />

Der Manaslu (8163 m), der Achthöchste<br />

Berg der Welt, wäre es Mitte der<br />

1980er fast geworden. Im letzten Lager<br />

auf 7500 m erkrankte Wolfgang jedoch<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

55


Photo © Atelier Busche<br />

MICRO VARIO CARBON<br />

EXTERNAL<br />

LOCKING<br />

DEVICE<br />

¬ Spezielle Konstruktion<br />

für noch mehr Stabilität<br />

und Sicherheit<br />

¬ Einfacher Auf- und<br />

Abbau. Leicht zu<br />

bedienen – per<br />

Knopfdruck wird die<br />

Stockspannung gelöst<br />

schwer, an einer Typhusinfektion, wie<br />

sich später herausstellte. „So knapp<br />

vorm Gipfel war das vom Psychischen<br />

her sicher die schmerzlichste Erfahrung.“<br />

Auf dem Rücken trug man ihn<br />

in ein tibetisches Kloster, mit 41 Grad<br />

Fieber hörte er den Lama beten.<br />

Gut ausgegangen ist das, was sich<br />

1986 zutrug – wieder am Mt. McKinley:<br />

Nach einer Skiüberschreitung am<br />

Tag der Sonnenwende, also am 21. Juni,<br />

kam der Tiroler zurück ins Basislager<br />

auf 4200 m und es herrschte helle Aufregung:<br />

„Es hieß, dass zwei Südkoreaner<br />

unterm Gipfel hängen.“ Als erfahrener<br />

Bergretter erkannte Wolfgang, dass die<br />

örtlichen Ranger mit der Rettungsaktion<br />

überfordert waren. Angesichts eines<br />

drohenden Schlechtwettereinbruchs<br />

weigerten sich fast alle Anwesenden,<br />

aufzusteigen.<br />

„Wir sind zu dritt los. Einer war ein<br />

Südafrikaner – der hat dann auf 5200 m<br />

umgedreht, also waren wir noch zu<br />

zweit. Ein Amerikaner, von dem ich nur<br />

wusste, dass er ‚Vern‘ heißt, und ich.“<br />

Den beiden gelang es, zu den Festsitzenden<br />

vorzudringen, „einer hatte schon<br />

Erfrierungen an den Händen und Füßen.“<br />

Vern und Wolfgang trugen den<br />

Verunglückten hinunter, der andere<br />

konnte noch selbst gehen. „Von einer<br />

angekündigten Support Group, die<br />

nachkommen und uns unterstützen<br />

sollte, haben wir nie etwas gesehen.“<br />

Die geretteten Südkoreaner hat der<br />

Tiroler später nie getroffen. „Vern“ stellte<br />

sich als Vernon Tejas heraus, ein amerikanischer<br />

Alpinist, der auch mit Peter<br />

Habeler Touren unternahm. Und Wolfgang<br />

regte beim österreichischen Ministerium<br />

an, die amerikanischen Ranger<br />

zur Fortbildung zur österreichischen<br />

Bergrettung einzuladen – was dann<br />

auch geschah. „Also war ich der Anlassgeber,<br />

dass sie ein bisschen Ahnung von<br />

Bergrettung kriegen.“<br />

Einlassen auf Natur und Kultur<br />

Das Höhenbergsteigen ist nur eine Seite<br />

in Wolfgang Wipplers Leben. Die Liebe<br />

zur Natur eine wichtige andere: Mit<br />

Alaska verbindet ihn nicht nur der<br />

Als Alpinist<br />

und Bergretter<br />

hat Wolfgang<br />

Wippler oft<br />

Menschen<br />

in Notlagen<br />

geholfen.<br />

Am Manaslu<br />

(Bild unten)<br />

musste er mit<br />

41 Grad Fieber<br />

selbst Hilfe<br />

in Anspruch<br />

nehmen.<br />

„Kinley“, er wollte dort mit einem<br />

Freund auch Wildniswanderungen initiieren,<br />

zu einer Zeit, als Tourismus in<br />

Alaska Neuland war. Das Projekt<br />

scheiterte – Alaska wurde dennoch zu<br />

Wolfgangs „zweiter Heimat“: „Ich<br />

habe schon immer das Naturerlebnis<br />

gesucht, wollte dorthin, wo möglichst<br />

wenig Menschen waren.“<br />

Er hat auch Wanderungen im<br />

Dschungel geführt, „wunderschön,<br />

eine ganz eigene Flora und Fauna“.<br />

Und unzählige Länder auf allen Erdteilen,<br />

außer Australien und der Ant-<br />

Fotos: Wolfgang Wippler<br />

56 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

WWW.LEKI.COM


ÜBERALL AUF<br />

DER WELT<br />

HABE ICH<br />

WUNDERBARE<br />

LEUTE GETROFFEN.<br />

WIE MAN DEN<br />

MENSCHEN<br />

ENTGEGENKOMMT, SO<br />

KOMMT ES ZURÜCK.<br />

arktis, bereist. „Man muss sich auf die<br />

Natur auch einlassen können, bereit<br />

dafür sein“, sagt er. Dasselbe gelte auch<br />

für Menschen und Kulturen: Dass er<br />

durch seine Reisen manche Skepsis gegenüber<br />

Unbekanntem abgelegt hat,<br />

gibt Wolfgang auch zu und sagt: „Ich<br />

habe überall auf der Welt wunderbare<br />

Leute getroffen. Generell bin ich überzeugt:<br />

Wie man den Menschen entgegenkommt,<br />

kommt es zurück.“<br />

Als Kontrast zu einem einfachen Leben,<br />

das er weltweit an vielen Orten<br />

kennengelernt hat, fällt ihm bei uns<br />

heute ein gestiegener Anspruch auf:<br />

„Früher waren die Leute genügsamer.<br />

Einfach auf einer Hütte zu schlafen,<br />

wird immer weniger.“ Auch dass Wanderer<br />

„ihr Gepäck nicht mehr tragen<br />

wollen“, fällt ihm auf, oder dass es auf<br />

Berghütten „Speisekarten wie in einem<br />

4-Stern-Hotel geben muss. Die eigene<br />

Jause auf einer Hütte mithaben darfst<br />

du ja gar nicht mehr.“<br />

Der Schutzengel<br />

Dass im Bergsport auch die Unvernunft<br />

steigt, wie oft gesagt wird, glaubt<br />

Wolfgang aber nicht: „Leichtsinnige<br />

hat es immer gegeben – Bergrettungseinsätze<br />

sind nur deswegen häufiger<br />

geworden, weil viel mehr Menschen<br />

unterwegs sind.“ Dass Sportarten wie<br />

Klettern, Skitourengehen oder Höhenbergsteigen<br />

Risiken berge, wisse<br />

man – und niemand verhalte sich immer<br />

nur nach den reinen Regeln der<br />

Vernunft, räumt er ein.<br />

Wolfgang hat in den Bergen auch<br />

gute Freunde verloren. Drei sind am<br />

Mont Blanc vermisst, „wir haben eine<br />

Suchexpedition gestartet und lange<br />

gesucht, aber nichts gefunden. Keine<br />

Spur. Das hat schon wahnsinnig weh<br />

getan.“ Ein anderer Freund ist in Südamerika<br />

abgestürzt.<br />

„Ich bin sehr dankbar für mein Leben,<br />

dass ich so viel erleben durfte, die<br />

Freundschaften, die entstanden sind“,<br />

sagt Wolfgang. Und: „Vielleicht ist ja<br />

doch jemand da oben. Ich hab schon<br />

öfter einen Schutzengel gehabt, der<br />

schützend die Hand drübergehalten<br />

hat“, ist er überzeugt.<br />

Am E-Bike geniert<br />

Die Liebe zu den Bergen und zur Natur<br />

an seine eigenen zwei Kinder weiterzugeben,<br />

ist ihm nicht hundertprozentig<br />

gelungen, meint er – seine<br />

zweite Frau ist jedoch auch Wanderführerin<br />

und anders als früher ist er<br />

heute auch mit seiner Lebenspartnerin<br />

in den Bergen unterwegs. So fit wie er<br />

mit 78 zu sein, würde sich mancher<br />

40-Jährige wünschen. Selbst eine<br />

Bypass-Operation vor zwei Jahren<br />

hinderte ihn nicht daran, bald wieder<br />

aufzusteigen. „Ich muss nicht mehr<br />

2000 Höhenmeter gehen, Skitouren<br />

mit 800 bis 1000 Höhenmetern reichen<br />

mir auch.“<br />

Noch mehr Höhenmeter gehen mit<br />

dem Mountainbike. Weil seine Frau<br />

sich ein E-Bike kaufte, ist er vor zwei<br />

Jahren auch auf eines umgestiegen.<br />

Anfängliche Skepsis hat er abgelegt:<br />

„Zuerst hab ich mich noch geniert,<br />

wenn ich jemanden bergauf überholt<br />

hab. Aber das war bald vorbei. Heute<br />

ist sowieso schon jeder Zweite mit<br />

dem E-Bike unterwegs.“<br />

ANZEIGE / Foto: Vaude, Moritz Attenberger<br />

RUCKSACK MIT<br />

3D-STRICK<br />

German Engineering trifft höchste<br />

Innovation: VAUDE bringt den<br />

Rucksack Trail Spacer jetzt mit<br />

18 Litern und Stricktechnik.<br />

18 Liter Volumen<br />

hat der neue<br />

Trail Spacer, der<br />

blaue Rückenteil<br />

ist gestrickt und<br />

sehr komfortabel.<br />

Computergesteuerte Strickmaschinen<br />

erlauben komplizierteste Maschen<br />

und Muster. Daraus ist in der Forschungsabteilung<br />

von VAUDE in<br />

Tettnang (GER) die Idee zu einem<br />

dreidimensional gestrickten Rückensystem<br />

gereift. Produktmanager Florian<br />

Schmid: „Die 3D-Strickkonstruktion<br />

ist weltweit einzigartig und ermöglicht<br />

uns vollkommen neue Designs.<br />

Mit dem 3D-Strick können wir<br />

unterschiedliche Druckzonen berücksichtigen<br />

und erreichen eine sehr homogene<br />

Druckverteilung.“<br />

Der kleinere Trail Spacer 8 wurde<br />

als Weltneuheit mit dem ISPO Gold<br />

Winner 2018 ausgezeichnet. Nun<br />

bringt VAUDE für den Sommer <strong>2019</strong><br />

eine größere Variante auf den Markt.<br />

Bei dieser 18-Liter-Version ist das Rückenpanel<br />

um 4 cm länger und umschließt<br />

den Sportler wie eine Weste.<br />

VAUDE SPORT GMBH<br />

The Spirit of<br />

Mountain Sports<br />

www.vaude.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

57


DER SOMMER SPIELT<br />

SICH DRAUSSEN AB<br />

Frische Luft und<br />

intakte Natur:<br />

atemberaubender<br />

Bergurlaub<br />

im Sommer im<br />

Stubaital.<br />

Die Attraktionen des Stubaitales ziehen<br />

die Sommer- und Bergurlauber ins<br />

Freie. Das Tiroler Stubaital ist dafür prädestiniert<br />

mit seinem Talboden, den mittleren<br />

Höhen und dem hochalpinen Gelände –<br />

alles auch bequem erreichbar mit den vier<br />

Stubaier Bergbahnen.<br />

Oben am Stubaier Gletscher darf heuer<br />

noch mehr gestaunt werden als sonst: Ein<br />

riesiges Holz-Mammut lädt Kinder und Familien<br />

zum Spielen ein. An heißen Sommertagen<br />

kann man sich am Gletscher herrlich<br />

abkühlen und erfrischen. Zum Beispiel für<br />

die Angebote des Wanderzentrums Schlick<br />

2000. Der Scheibenweg und der Baumhausweg<br />

stehen beim Familienurlaub hoch<br />

im Kurs. Bei den Elferbahnen befindet sich<br />

die größte begehbare Sonnenuhr des Alpenraums.<br />

Dort in der Nähe heben die Paragleiter<br />

ab und starten die Mountainbiker in die<br />

Singletrails. Ein tolles Angebot gibt es auch<br />

für Wanderer, die sich am Berg besonders<br />

viel Zeit lassen wollen: Im Juli und August<br />

werden von der Bergbahn sechs Sonnenuntergangsfahrten<br />

angeboten.<br />

Rodelspaß und Bergsee<br />

Die Serlesbahnen in Mieders garantieren<br />

Fotos: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr, naturidea, Serlesbahnen Mieders/Mirja Geh<br />

58 <strong>SPORTaktiv</strong>


Mehr Infos zur<br />

Region auf<br />

www.stubai.at<br />

auf der actiongeladenen Sommerrodelbahn<br />

Spaß für Groß und Klein. Aber auch im<br />

Serlespark an der Bergstation lässt es sich<br />

bei den barrierefrei erreichbaren Serlesseen<br />

wunderbar aushalten. Wanderer und Bergsteiger<br />

begeben sich auf die Jagd nach den<br />

„Seven Summits Stubai“ und stempeln die<br />

sieben schönsten Gipfel des Tales erfolgreich<br />

ab. Zur Erfrischung zieht es sie dann<br />

an den WildenWasserWeg, zur atemberaubenden<br />

Schlucht namens „Ruetz Katarakt“<br />

oder – besonders beliebt – an den Grawa-Wasserfall,<br />

das Herzstück des Wilden-<br />

WasserWeges. Die Gischt des Wasserfalls<br />

besitzt eine gesundheitsfördernde Wirkung,<br />

die wissenschaftlich nachgewiesen ist. Um<br />

möglichst vielen Besuchern diesen positiven<br />

Nutzen zu ermöglichen, ist am Fuße des<br />

Wasserfalls eine neue Aufenthaltsplattform<br />

mit Liegen installiert worden.<br />

Diese Attraktionen lassen sich komfortabel<br />

mit der „Stubai Super Card“ auskundschaften.<br />

Sie beinhaltet freie Berg- und Talfahrten<br />

mit den Bergbahnen, die kostenlose<br />

Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

und weitere tolle Zusatzleistungen. Ganz<br />

nach dem Motto: Der Sommer spielt sich<br />

draußen ab.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

59


HOCHGEFÜHL IN<br />

TUX-FINKENBERG<br />

Im Urlaub will man Energie tanken<br />

und eine Auszeit vom Alltag nehmen.<br />

In Tux-Finkenberg im Tiroler Zillertal<br />

mit 350 Kilometern Wanderwegen<br />

gelingt das ganz leicht.<br />

PACKAGE-TIPP<br />

SOMMER-BERGERLEBNIS IN<br />

TUX-FINKENBERG<br />

(gilt von 15. 6. bis 6. 10. <strong>2019</strong>)<br />

7 Nächte inkl.<br />

Tux-Finkenberg-Shuttle<br />

Preise p. P.:<br />

*****Hotel mit HP ab € 1365,–<br />

****Hotel mit HP ab € 509,–<br />

***Hotel mit HP ab € 439,–<br />

Frühstückspension ab € 189,–<br />

Appartement ab € 139,–<br />

Zillertal-Aktivcard ab € 61,50 für<br />

3 Tage inkl. allen Bergbahnen in<br />

Tux und im Zillertal, Eintritt in<br />

alle Freibäder und viele<br />

weitere Leistungen<br />

Rucksack schultern und losgehen<br />

– der Einstieg in einen der Wanderwege<br />

ist ganz einfach. Nach<br />

dem Start im Ort ist man nach<br />

kurzer Gehzeit mitten in der alpinen<br />

Landschaft mit ihren idyllischen Almen,<br />

türkisblauen Bergseen und umringt von<br />

markanten Bergspitzen. Ob man sich<br />

eher für eine gemütliche Tour, für eine<br />

bewirtschaftete Hütte oder für eine anspruchsvolle<br />

Gipfeltour begeistert, ist ob<br />

der Fülle an Möglichkeiten einerlei.<br />

Den 422 km2 großen Hochgebirgs-Naturpark<br />

Zillertaler Alpen kann<br />

man im Sommer auch täglich bei<br />

verschiedenen geführten Themenwanderungen<br />

mit den Guides des Naturparks<br />

gemeinsam entdecken. Und die drei<br />

Sommerbergbahnen, das Wandertaxi<br />

und der kostenlose Wanderbus helfen,<br />

die anvisierten Gipfel zu erreichen.<br />

Unterwegs mit Kindern<br />

Spaß und Abenteuer für Familien bieten<br />

die TUX-Welten. Die Themenwege<br />

wie Schluchtweg, Naturwelt, Tierwelt,<br />

Pflanzenwelt, Wasserwelt und<br />

Gletscherflohsafari laden zum Fühlen,<br />

Sehen, Staunen und Begreifen ein. Der<br />

Gletscherflohpark auf 3250 m ist der<br />

wohl höchstgelegene Spielplatz Europas<br />

(und bietet auch im Sommer die Möglichkeit<br />

zur Schneeballschlacht). In Pepis<br />

Kinderland können im Niederseilgarten<br />

erste Kletterversuche unternommen<br />

werden. Abkühlung verspricht neben<br />

dem Hintertuxer Gletscher auch das<br />

Erlebnisfreibad Finkenberg.<br />

Fotos: TVB Tux Finkenberg<br />

60 <strong>SPORTaktiv</strong>


INFOS & BUCHUNGEN<br />

TVB TUX-FINKENBERG<br />

T. +43 52 87/85 06<br />

Mail: info@tux.at<br />

www.tux.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

61


ZEIT ZU<br />

STEFAN<br />

LIEB-LIND<br />

ist staatlich geprüfter<br />

Bergführer und<br />

Trail-Entwickler bei<br />

www.trail-angels.com<br />

GEHEN<br />

62 <strong>SPORTaktiv</strong>


WIE LANGE NOCH|<br />

BIS ZUM GIPFEL?|<br />

ANTWORT AUF DIESE FRAGE|<br />

SOLLEN WEGWEISER GEBEN.|<br />

NUR: WIE KOMMEN DIE|<br />

WEGZEITANGABEN EIGENTLICH|<br />

ZUSTANDE UND WARUM|<br />

WIRD NICHT DIE|<br />

ENTFERNUNG ANGEGEBEN?|<br />

VON KLAUS MOLIDOR|<br />

Foto: iStock<br />

Mit dieser Frage könnte sich die<br />

Sendung mit der Maus beschäftigen.<br />

Weil sie das aber –<br />

unseres Wissens nach – noch nicht getan<br />

hat, gehen wir der Sache auf den<br />

Grund. Nämlich: Wie kommen die<br />

Wegzeitangaben für Wanderungen zustande?<br />

Und warum steht da überhaupt<br />

eine Zeit und nicht die Entfernung samt<br />

Höhenmetern? Das wären doch Fakten<br />

statt Interpretation.<br />

Wer kennt das nicht: „Haindlkarhütte,<br />

2 Stunden“ steht da zum Beispiel<br />

schwarz auf einem gelben Schild im steirischen<br />

Gesäuse. Der Pfeil deutet in<br />

Richtung „Wilder John“, hinauf zur<br />

Gsengscharte. Auf den ersten Blick sind<br />

die 2 Stunden eine klare Ansage. Bloß:<br />

Auf wen beziehen sie sich? Auf den<br />

durchtrainierten Viel- und Weitwanderer<br />

oder auf den Sonntagsspaziergänger?<br />

Licht ins Dunkel kann da Stefan Lieb-<br />

Lind bringen. Der staatlich geprüfte<br />

Berg- und Skiführer beschäftigt sich<br />

schon lange mit Wegzeitangaben und<br />

hat als Trail-Entwickler bei www.<br />

trail-angels.com im Kärntner Obervellach<br />

auch beruflich mit diesem Thema<br />

zu tun. „Es gibt eine Formel zur Berechnung:<br />

Man rechnet eine Gehgeschwindigkeit<br />

von 4 Kilometern pro Stunde.<br />

Pro 300 Höhenmeter bergauf veranschlagt<br />

man eine weitere Stunde, pro<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

63


500 im Abstieg auch. Den kleineren<br />

Stundenwert halbiert man dann und addiert<br />

die beiden verbleibenden Zahlen.“<br />

Nehmen wir also an, unsere Wanderung<br />

ist 8 km lang, das wären 2 Stunden für<br />

die Horizontalentfernung. Dazu hat sie<br />

600 Höhenmeter im Auf- und 500 im<br />

Abstieg, also 2 Stunden bergauf und 1<br />

Stunde bergab. Macht 3 Stunden, plus 1<br />

Stunde (für die halbierte Zeit in der Horizontalen),<br />

sind gesamt 4 Stunden.<br />

So steht es in der DIN-Norm 33466<br />

und an die hält sich der Alpenverein bei<br />

der Beschilderung von Wanderrouten.<br />

Lieb-Lind hat damit keine ungeteilte<br />

Freude. „Weil wenn man viele negative<br />

Höhenmeter hat, kommt ein großer<br />

Wert zustande, der die Gesamtzeit in die<br />

Höhe treibt. Nur: Wenn der Abstieg weder<br />

steil noch schwer ist, machst du die<br />

negativen Höhenmeter schon über die<br />

Wegstrecke.“ Sprich: Man geht dann<br />

auch 4 Kilometer in der Stunde und<br />

muss nicht noch die Zeit für die Höhenmeter<br />

draufschlagen. Einige Tourismusregionen<br />

verwenden auch eine Modifikation<br />

der DIN-Norm, bei der 400 Höhenmeter<br />

pro Stunde im Auf- und 600<br />

pro Stunde im Abstieg angenommen<br />

werden. „Für sportliche Geher kommt<br />

das der Realität näher, aber die Höhenmeter<br />

im Abstieg verzerren das Bild bei<br />

einigen Touren immer noch“, sagt Lieb-<br />

Lind. Wenn er selbst als Bergführer<br />

mit einer Gruppe unterwegs ist, lässt er<br />

daher in der Planung oft die negativen<br />

Höhenmeter in der Berechnung ganz<br />

weg – weil er die Strecke kennt und die<br />

Topografie einschätzen kann.<br />

Standards vergleichen<br />

Die DIN-Norm ist meist die Grundlage<br />

der Gehzeitangabe auf den gelben<br />

Schildern im Gelände. Daneben gibt es<br />

aber auch schon einen zweiten Standard<br />

und zwar jenen der Onlineplattform<br />

„outdooractive“. Diesen findet<br />

man weniger auf der Beschilderung als<br />

in vielen Tourenbeschreibungen im Internet.<br />

Dort wird die Strecke noch aufwendiger<br />

berechnet, weil alle Steigungen<br />

in Teilabschnitte zerlegt und noch<br />

genauer ausgewertet werden können.<br />

„Diese Angaben kommen ziemlich hin,<br />

wenn man zügig geht.“<br />

Vergleicht man nun beide Standards,<br />

ergeben sich teils deutliche Differenzen<br />

in den Zeitangaben. Ein konkretes Beispiel:<br />

Wir gehen wie eingangs erwähnt<br />

von Johnsbach im steirischen Gesäuse<br />

über die Gsengscharte zum Gstatterboden.<br />

Die Strecke beträgt 15,8 Kilometer<br />

und hat 691 Höhenmeter bergauf<br />

sowie 972 bergab zu bieten. Nach der<br />

outdooractive-Berechnung geht man<br />

die Strecke in knapp 5:20 Stunden,<br />

während die DIN-Angabe bei 6:15<br />

liegt. „Wichtig wäre für Wanderer, dass<br />

man beide Wegzeitangaben kennt und<br />

weiß, dass die eine ziemlich sportlich gerechnet<br />

ist und die andere eher defensiv.<br />

Wenn man sich dann noch selbst einschätzen<br />

kann, kommt man gut hin.“<br />

Wer zu Hause eine Tour mithilfe des<br />

Internets plant, wird übrigens mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit auf die outdooractive-Werte<br />

stoßen. „Nahezu alle Online-Plattformen<br />

stützen sich auf deren<br />

Werte“, weiß Lieb um die Monopolstellung<br />

dieses Anbieters. Auch wenn die<br />

Formel der DIN-Norm bald einmal in<br />

Fleisch übergeht und man mit ein bisschen<br />

Übung schnell selbst die Zeiten<br />

berechnen kann, bringt einen das nur<br />

bedingt weiter. Denn: Die Höhenmeter<br />

lassen sich mit Karten oder Seehöhen<br />

von Ausgangspunkt und Gipfel schnell<br />

ausrechnen, die Kilometerstrecke aber<br />

schon nicht mehr so leicht.<br />

Reserven einplanen<br />

Manche Tourismusregionen verwenden<br />

keinen der beiden Standards und geben<br />

stattdessen vor allem bei kurzen Wanderrouten<br />

sehr defensive Wegzeiten an,<br />

die selbst mäßig geübte Wanderer deutlich<br />

unterschreiten. Für Lieb-Lind übrigens<br />

kein Vorteil. „Steht wo 3 Stunden<br />

und geht es einer in 2, denkt er sich bei<br />

einer 6-Stunden-Wanderung vielleicht<br />

auch, dass das in 4 zu machen ist. Wenn<br />

es dann aber tatsächlich 6 Stunden sind,<br />

weil dieser Weg nach den Standards berechnet<br />

worden ist, kann der Wanderer<br />

in Probleme geraten. Das endet oft mit<br />

einem Anruf bei der Bergrettung.“<br />

Daher rät er Tourismusverbänden<br />

dazu, die Zeiten nach den Standards anzugeben.<br />

„Damit sich die Leute durch<br />

deutliches Schneller-Sein nicht überschätzen.“<br />

In der Schweiz ist es umgekehrt,<br />

da sind die Zeiten vor allem im<br />

alpinen Bereich sehr sportlich. „Wenn<br />

da 5 Stunden steht, weiß ich, dass ich<br />

sicher nicht schneller sein werde“, erzählt<br />

Lieb-Lind. Wanderern wiederum<br />

rät er, in der Planung defensiv zu bleiben,<br />

damit Reserven für Unvorhergesehenes<br />

bleiben. Aber wie auch immer, eines<br />

ist fix: Es ist jetzt Zeit zu gehen.<br />

Foto: Osprey<br />

64 <strong>SPORTaktiv</strong>


G-1000® ECO<br />

Strapazierfähig,<br />

anpassungsfähig,<br />

zeitlos<br />

Fjällrävens eigens entwickeltes Material.<br />

Aus Bio-Baumwolle und recyceltem<br />

Polyester mit fluorcarbonfreier<br />

Imprägnierung. Kann mit Greenland Wax<br />

behandelt werden.<br />

DIE NATUR<br />

WARTET AUF DICH<br />

Fjällrävens preisgekrönte Keb Trousers<br />

während du diese Zeilen liest, wartet die Natur auf<br />

dich. Mit der preisgekrönten Keb Trousers von Fjällräven<br />

kannst du alles erkunden. Sie ist das Ergebnis von acht<br />

Jahren Entwicklung, mehrfachen Tests im Freien<br />

und wertvollem Feedback von Kunden auf der ganzen<br />

Welt. Wundere dich also nicht, wenn du feststellst,<br />

wie gut sie passt und wie bequem sie ist, wie leicht sich<br />

die Temperatur regulieren lässt und dass die Taschen<br />

genau da sind, wo du sie brauchst. Dank des wind- und<br />

wasserabweisenden G-1000 Eco-Materials aus recyceltem<br />

Polyester und Bio-Baumwolle mit fluorcarbonfreier<br />

Imprägnierung ist sie langlebig und auf Wanderungen<br />

ein zuverlässiger Begleiter. Die Natur wartet auf dich.<br />

Worauf wartest du?<br />

www.fjallraven.de


AUSZEIT IM<br />

LANDAL RESORT<br />

MARIA ALM<br />

DIE VOLL AUSGESTATTETEN UNTERKÜNFTE<br />

IM NEUEN LANDAL RESORT MARIA ALM<br />

SIND PERFEKT FÜR EINEN URLAUB UNTERM<br />

HOCHKÖNIG IM SALZBURGER LAND.<br />

Alle Infos:<br />

www.landal.de/MAM<br />

Schwimmen im klaren See, Bergtouren<br />

im Hochkönig-Massiv – oder mit<br />

dem Mountainbike auf Tour: Die Region<br />

Hochkönig im Salzburger Land ist ein<br />

wahres Paradies für Aktivurlauber. Inmitten<br />

dieser herrlichen Berglandschaft hat vor<br />

wenigen Monaten das Landal Resort Maria<br />

Alm eröffnet, als siebente Destination des<br />

Ferienpark-Spezialisten.<br />

Neben den exklusiven Landhaus-Unterkünften<br />

mit luxuriöser Ausstattung in zentraler<br />

Lage erwartet dich im Landal Resort<br />

Maria Alm alles, was das Leben schöner<br />

macht: Restaurant und Bar, ein Hallenschwimmbad,<br />

Fitnessraum, ein Beauty- &<br />

Wellnessbereich. Alles in einem natürlichen,<br />

und mit viel Liebe zum Detail gestalteten<br />

Dorfcharakter.<br />

Die Region rund um den imposanten<br />

Hochkönig ist wie gemacht für Wanderer<br />

und Radfahrer und bietet Aktivurlaubern<br />

wie Ruhesuchenden das Richtige. Im Ferienpark<br />

ziehst du deine Bahnen im Hallenschwimmbad<br />

oder planschst mit den<br />

Jüngsten im Kinderbecken. Kids vergnügen<br />

sich auch im Bollo-Club und bei den vielen<br />

Freizeitaktivitäten. Im Relaxraum findest<br />

du Ruhe und genießt den Panoramablick<br />

auf die Berge des Steinernen Meers und am<br />

Abend rundet ein leckeres Essen im Restaurant<br />

des Ferienparks den Urlaubstag ab.<br />

Als Gast des Ferienparks bekommst du<br />

auch die Hochkönig Card gratis und kannst<br />

dich bis zum Abreisetag über viele Vergünstigungen<br />

und kostenlose Angebote bei<br />

Aktivitäten in der Region freuen.<br />

Fotos: Landal Greenparks<br />

66 <strong>SPORTaktiv</strong>


HANWAG FERRATA II<br />

YOUR ROCK PARTNER<br />

WWW.HANWAG.DE<br />

HANWAG FERRATA II GTX<br />

Der gemeinsame Nenner von Kletter-Performance<br />

und Gehkomfort. Gemacht für nahezu jedes<br />

alpine Terrain: Für alpine Felsklettereien und<br />

die anspruchsvollsten Klettersteige – Sommer–<br />

Hochtouren inklusive.<br />

Leicht, flexibel und bedingt steigeisenfest.


ORTOVOX TRAD 35<br />

• Toploader mit Deckelfach<br />

und umlaufenden Reißverschluss<br />

• Kompressionsriemen<br />

• mit kurzem/langem<br />

Rücken verfügbar<br />

• Materialschlaufen, Pickelund<br />

Seilbefestigung<br />

• Gewicht: 980 g<br />

PREIS (UVP): € 150,–<br />

www.ortovox.com/de<br />

PARTNER<br />

AM BERG<br />

FÜR JAUSE, GETRÄNKE, WECHSELGEWAND:|<br />

DIE AKTUELLEN RUCKSÄCKE FÜR DEN BERG.|<br />

ORTLIEB ATRACK<br />

• wasserdichter Reise- und<br />

Outdoor-Rucksack<br />

• innovatives Verschluss- und<br />

Bedienkonzept mit großer<br />

Reißverschlussöffnung am Rücken<br />

• atmungsaktive Rückenauflageflächen,<br />

gepolsterter Hüftgurt, Hüftgurttaschen,<br />

Netzaußentaschen<br />

• entfernbare Kompressionsgurte<br />

PREIS (UVP): € 179,95<br />

www.ortlieb.com/de<br />

OSPREY SKARAB 30<br />

• AirScape-Rückenplatte mit<br />

Noppenschaumstoff für Belüftung<br />

• integrierte und abnehmbare Regenhülle<br />

• oberer Reißverschlusszugang zum Hauptfach<br />

• externes Trinkblasenfach<br />

• Halterung für Wanderstöcke<br />

PREIS (UVP): € 100,–<br />

www.ospreyeurope.at<br />

Fotos: Hersteller<br />

68 <strong>SPORTaktiv</strong>


STUBAI BERGSPORT MESSENGER BAG<br />

• Messenger-Rucksack mit Hüftriemen<br />

• gefertigt aus hochfrequenzverschweißtem,<br />

wasserfestem Planenmaterial<br />

• vier Kompressionsriemen und Verschluss<br />

mit Metallschnallen<br />

• mit herausnehmbaren Laptop-Fach für<br />

16“-Laptops.<br />

• Gewicht: 960 g<br />

PREIS (UVP): € 125,–<br />

www.stubai-sports.com<br />

SALEWA MNT TRAINER 25<br />

• körpernahes Tragesystem mit<br />

minimierter Auflagefläche<br />

• geteilte Schultergurte für<br />

verbesserte Atmungsaktivität<br />

• Regenhülle<br />

• leicht zugängliche Mesh-<br />

Seitentaschen<br />

• Befestigungsschlaufen für<br />

Stöcke<br />

PREIS (UVP): € 130,–<br />

www.salewa.com/de-it<br />

DEUTER TRAIL 30<br />

• neues Aircontact-Rückensystem<br />

mit dem Deuter-<br />

Active-Comfort-Fit<br />

• geräumige Außentaschen mit<br />

vielen weiteren Features<br />

• frontaler Reißverschluss-<br />

Zugang<br />

• gepolsterter Hüftgurt<br />

• PFC-Frei<br />

PREIS (UVP): € 129,95<br />

www.deuter.com<br />

TATONKA SKILL 30<br />

• X-Vent-Zero-Tragesystem<br />

• ausgestattet mit RECCO®-Reflektor<br />

• Wanderstockhalterung<br />

• ergonomisch geformte, gepolsterte und<br />

belüftete Schultergurte<br />

• höhenverstellbarer Brustgurt<br />

PREIS (UVP): € 125,–<br />

www.tatonka.com/de<br />

JACK WOLFSKIN<br />

KINGSTON 22 PACK<br />

• leichter, sportlicher Tagesrucksack<br />

aus recycelten Materialien<br />

mit gut belüftetem Tragesystem<br />

• ACS TIGHT: flexibles Vollkontakttragesystem<br />

mit körpernahem Sitz<br />

und ausgezeichneter Belüftung<br />

PREIS (UVP): € 69,95<br />

www.jack-wolfskin.de<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

69


Der Nationalpark Hohe Tauern Tirol und <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein:<br />

DAS NATIONALPARK<br />

HOHE TAUERN CAMP<br />

IN OSTTIROL<br />

19. bis 22. September <strong>2019</strong><br />

(Do.–So.)<br />

PROGRAMM<br />

Donnerstag<br />

• Anreise in die Sonnenstadt Lienz<br />

• individuelle Zeit zum Ankommen, Nutzen des<br />

Wellnessbereiches usw.<br />

• gemeinsames Abendessen und Vorstellung unseres<br />

Partners SWAROVSKI OPTIK, der uns für die Wanderungen<br />

Ferngläser und Spektive zur Verfügung stellt.<br />

• Übernachtung im Dolomitenhof in Tristach<br />

Freitag<br />

• Frühstück im Hotel<br />

• Transfer zum Ausgangspunkt der Tour, individuell<br />

durch Teilnehmer bzw. in Fahrgemeinschaften<br />

• geführte Tour mit einem Nationalpark-Ranger im<br />

wildromantischen Debanttal zum Wangenitzsee<br />

und anschließend weiter zur Lienzer Hütte auf<br />

1977 m Seehöhe<br />

• 9 Kilometer/600 Höhenmeter im Aufstieg;<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

• Abendessen und Übernachtung auf der Lienzer Hütte<br />

(im DZ/Mehrbettzimmer – je nach Verfügbarkeit)<br />

Samstag<br />

• Frühstück auf der Hütte<br />

• Variante 1: anspruchsvolle Tour mit Klettersteig<br />

(B/C) und Besteigung des 3206 m hohen Glödis,<br />

des „Matterhorns Osttirols“<br />

4:30 Stunden im Aufstieg mit ca. 1200<br />

Höhenmetern im Aufstieg, davon 300 Höhenmeter<br />

im mittelschweren Klettersteig; Gesamtschwierigkeitsgrad<br />

der Tour: anspruchsvoll<br />

• Variante 2: Nationalpark-Rangertour zum<br />

einsamen Trelebitschsee<br />

ca. 6 km/400 Höhenmeter im Aufstieg;<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

• im Anschluss bei beiden Varianten:<br />

Rückfahrt in das Hotel Dolomitenhof,<br />

Abendessen und Übernachtung im Hotel<br />

Sonntag<br />

• Frühstück und individuelle Abreise<br />

LEISTUNGEN<br />

• 2 x Nächtigung inkl. HP im Hotel<br />

Dolomitenhof, 1 x Übernachtung<br />

inkl. HP auf der Lienzer Hütte<br />

• 2 geführte Touren inkl. Testgeräten<br />

(Ferngläser und Teleskope)<br />

von SWAROVSKI OPTIK<br />

• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />

powered by Nürnberger<br />

• Preis: € 304,– im DZ;<br />

€ 314,– im EZ (exkl. Kurtaxe)<br />

ALS GESCHENKE<br />

Einen Rucksack von Thule<br />

(AllTrail 25 L); eine Haube aus<br />

Merinowolle von Buff; ein<br />

Top-Sportnahrungs paket von<br />

Peeroton; ein Ultrasun-LSF-<br />

30-Sports-Gel; eine National-<br />

park-Osttirol-<br />

Jausenbox<br />

70 <strong>SPORTaktiv</strong>


AUFS „MATTERHORN OSTTIROLS“<br />

www.sportaktiv.com<br />

DAS ANGEBOT:I<br />

3 NÄCHTE/HALBPENSION UNDI<br />

ZWEI GEFÜHRTE TOURENI<br />

MIT NATIONALPARK-RANGER,I<br />

NUTZUNG HOCHWERTIGERI<br />

FERNGLÄSER VON SWAROVSKI|<br />

OPTIK, OPTIONAL BESTEIGUNG|<br />

DESI3206 M HOHEN GLÖDISI<br />

AB € 304,–|<br />

Ein Wochenende mitten im Nationalpark Hohe Tauern im<br />

schönen Debanttal, eine Tour mit Nationalpark-Ranger zu<br />

einem einsamen Bergsee in der Schobergruppe und als Highlight<br />

eine Besteigung des Dreitausenders Glödis: Das alles können<br />

unsere Leser/-innen beim Nationalpark-Hohe-Tauern-Camp Osttirol<br />

von 19. bis 22. September erleben.<br />

Los geht’s am Freitag mit einer Wanderung zum Wangenitzsee<br />

mitten im Nationalpark. Bei der Seentour im wildromantischen<br />

Debanttal gibt es vom Nationalpark-Ranger viel Interessantes<br />

über den Wasserreichtum der Hohen Tauern zu erfahren. Ausgerüstet<br />

mit Ferngläsern und Teleskopen von SWAROVSKI OPTIK<br />

ergibt sich hoffentlich auch so manche Wildtierbeo bachtung im<br />

Nationalpark. Mit dem Blick durch die hochwertige Fernoptik<br />

sind wir ganz nah am Geschehen, ohne die Tiere in ihrem geschützten<br />

Lebensraum zu stören.<br />

Nach einer Hüttenübernachtung teilt sich die Gruppe: Am<br />

Samstag führt die anspruchsvolle Tour auf den Glödis, einen der<br />

eindrucksvollsten Gipfel der Nationalparkregion, der den Beinamen<br />

„das Matterhorn Osttirols“ trägt. Seit einigen Jahren ist<br />

der Glödis über einen mittelschweren Klettersteig erreichbar. Auf<br />

9 Kilometern werden ca. 1200 Höhenmeter überwunden – gute<br />

Kondition ist also ein Muss. Der Ausblick vom Gipfel ist dafür<br />

grandios: Der Glödis zählt zu den schönsten Aussichtsbergen des<br />

Nationalparks und bietet einen freien Blick auf die höchsten Berge<br />

Österreichs inklusive Großglockner. Die Tour wird von einem<br />

Osttiroler Berg- und Skiführer begleitet.<br />

Die einfachere, aber nicht minder schöne zweite Variante lässt<br />

die Campteilnehmer einen weiteren Bergsee auf einer gemeinsamen<br />

Wandertour erkunden: den einsamen und versteckten Trelebitschsee.<br />

Die Führung übernimmt wieder ein Nationalpark-Ranger,<br />

mit dem man tief in die faszinierende Natur des Nationalparks<br />

Hohe Tauern Tirol eintauchen kann – immer im Gepäck das<br />

SWAROVSKI-OPTIK-Fernglas für ein hautnahes Naturerlebnis.<br />

ANMELDUNG<br />

Fotos: Nationalpark Hohe Tauern Tirol,<br />

Der Dolomitenhof, Hersteller<br />

DIE UNTERKUNFT<br />

Der Dolomitenhof ist ein familiengeführtes 3-Sterne-Hotel<br />

in Tristach, das mitten in der Natur und dennoch nur 3 km<br />

vom Zentrum von Lienz entfernt liegt.<br />

www.dolomitenhof-tristach.at<br />

Der Dolomitenhof – Familie Winkler<br />

Dorfstraße 34, 9907 Tristach<br />

T. +43 (0) 48 52/634 55<br />

info@dolomitenhof-tristach.at<br />

www.dolomitenhof-tristach.at<br />

Buchungskennwort: „<strong>SPORTaktiv</strong> Nationalparkcamp <strong>2019</strong>“<br />

Infos zum Nationalpark Hohe Tauern unter<br />

www.nationalpark.osttirol.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

71


SOMMERFRISCHE<br />

MIT AUSSICHT<br />

DIE HOHE SALVE IM TIROLER UNTERLAND IST DER AUSSICHTSBERG<br />

NUMMER 1 UND AUSGANGSPUNKT VIELER HERRLICHER<br />

WANDERUNGEN – UND DAS FÜR JEDEN ANSPRUCH.<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

AM GIPFEL IM SOMMER<br />

22. Juni: Sonnwendfeier<br />

(Abendbetrieb Gondelbahnen)<br />

24. August: Brixentaler Bergleuchten<br />

14. bis 29. September:<br />

Kulinarische Almwochen<br />

Andacht im Salvenkirchlein:<br />

immer mittwochs am 3. Juli,<br />

7. August, 4. September, 2. Oktober<br />

INFOS & BUCHUNGEN<br />

FERIENREGION HOHE SALVE<br />

Innsbrucker Strasse 1, 6300 Wörgl<br />

T.: +43 57 507/70 00<br />

info@hohe-salve.com<br />

www.hohe-salve.com<br />

Bis 1829 Meter Höhe führen markierte<br />

Routen für jede Kondition<br />

und jeden Anspruch auf die Hohe<br />

Salve. Oben angekommen wartet als<br />

Belohnung ein 360-Grad-Panoramablick<br />

auf über 70 Dreitausender. Wer<br />

den ganz ohne Anstrengung genießen<br />

will – gar kein Problem, denn mit<br />

den Bergbahnen Hopfgarten wird der<br />

Gipfelsieg mit zwei hochmodernen<br />

Gondelbahnen leicht und bequem.<br />

Von 18. Mai bis 21. Oktober sind diese<br />

täglich von 9 bis 17 Uhr in Betrieb.<br />

Ganz besonders genießen lässt sich<br />

der atemberaubende Bick auf der<br />

drehenden Panoramaterrasse des Gipfelrestaurants.<br />

Zum Beispiel bei einem<br />

ausgiebigen Gipfelfrühstück – da lohnt<br />

sich das frühe Aufstehen auf jeden Fall!<br />

Tipp: Jeden Mittwoch bereitet die<br />

Chefin des Hauses mittags ihre berühmten<br />

Ziachkiachl zu, eine echte-<br />

Tiroler Spezialität. Die Gipfelalm<br />

präsentiert neben der drehbaren Panoramaterrasse<br />

auch ein Drehrestaurant im<br />

Innenbereich: einfach drehen – sehen<br />

– genießen.<br />

Kitzbüheler-Alpen-Weitwanderweg<br />

Suchst du das Weite? Die Route „Kompakt“<br />

des Kitzbüheler-Alpen-Trails (KAT<br />

Walk) entführt auf schöne Aussichtsplätze<br />

mit Weitblick und das alles<br />

leichten Schrittes – denn das Gepäck<br />

transportieren wir für dich. Falls der<br />

Schuh doch mal drückt, gibt es viele<br />

Abkürzungsmöglichkeiten mit den<br />

Bergbahnen. Wandert genussvoll mit<br />

Start in Hopfgarten und nehmt viele<br />

Erinnerungen mit nach Hause! Route:<br />

Hopfgarten – Hohe Salve – Filzalm –<br />

Brixen – Kirchberg – Kitzbühel – St.<br />

Johann – St. Ulrich am Pillersee. 76 km<br />

und 4950 Hm.<br />

Foto: SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, Norbert Eisele-Hein<br />

72 <strong>SPORTaktiv</strong>


Aktive<br />

Zeit<br />

3 NÄCHTE<br />

FÜR<br />

1 PERSON<br />

AB € 429,–<br />

SPORTLICHE AUSZEIT IN DEN KITZBÜHELER ALPEN<br />

Das Hohe Salve Sportresort bietet Ihnen unabhängig von der Jahreszeit und dem<br />

Wetter stets ein attraktives Angebot. Genießen Sie Ihre Wander- und Radsaison in der<br />

herrlichen Bergwelt der Kitzbüheler Alpen mit 2.500 km gepflegten Wander- sowie<br />

1.800 km Bikewegen und erkunden Sie die schönsten Berge in der Region. Mit der<br />

Seilbahn direkt gegenüber vom Sportresort geht es in wenigen Minuten hoch hinaus.<br />

Gönnen Sie sich eine Auszeit in unserem Move & Relax Bereich und lassen Sie sich Ihre<br />

Beine lockern, Ihren Bewegungsapparat regenerieren und Ihr Gesicht pflegen.<br />

DAS PAKET BEINHALTET:<br />

3 x Übernachtung inkl. Halbpension 1 x Wanderrucksack inkl. Jause<br />

1 x Berg- und Talfahrt Hohe Salve 1 x Gesichtsbehandlung<br />

oder E-Bike Nutzung (4 H)<br />

1 x Ganzkörpermassage (ca. 50 min)<br />

MOVE & RELAX BEREICH BEINHALTET:<br />

400 m² Fitnessbereich<br />

mit funktionellsten Trainingsgeräten<br />

25 m Sportbecken<br />

630 m² Poolbereich<br />

Personal Training<br />

Leistungsdiagnostik<br />

380 m² Regenerationsbereich<br />

mit Saunen, Infrarotkabinen,<br />

Dampfbad und Ruheräumen<br />

1.800 km Bikewege<br />

2.500 km Lauf- und Wanderwege<br />

HOHESALVE.AT


DAS TOURENZIEL<br />

SPRIESST AM<br />

WEGESRAND<br />

KRÄUTERWANDERUNGEN<br />

LIEGEN IM TREND.<br />

WAS MAN DORT LERNT?<br />

WIR HABEN DEN<br />

RUCKSACK GEPACKT<br />

UND SIND MIT EINER<br />

KRÄUTEREXPERTIN IN DIE<br />

NATUR GEZOGEN, UM ES<br />

HERAUSZUFINDEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Na klar muss man die Frage stellen, wenn<br />

einem eine junge Frau als ‚Kräuterhexe‘<br />

ans Herz gelegt wird: „Wie findest du es,<br />

so bezeichnet zu werden?“ Gar nicht schlimm<br />

findet es die Angesprochene: „Ich verwende den<br />

Begriff zwar nicht selbst, aber viele Kolleginnen<br />

nutzen ihn. Neben ‚Kräuterhexe‘ ist auch ‚Kräuterfee‘<br />

verbreitet“, lacht Valerie Jarolim. Korrekterweise<br />

ist die 32-Jährige „zertifizierte Diplom-<br />

Kräuterpädagogin“. „Das Wort ‚Hexe‘ leitet sich<br />

vom alten Wort für ‚Hecke‘ ab. Man bezeichnete<br />

früher Frauen so, die viel Zeit in Hecken verbrachten<br />

und dort Heilkräuter sammelten“,<br />

klärt Valerie Jarolim auf.<br />

Weniger lustig ist, dass jene Pflanzen, für die<br />

Valeries Herz schlägt, irgendwie das Schicksal<br />

der Hexen in früheren, schauderhaften Zeiten<br />

teilen. Wertvolle Naturpflanzen und Heilkräuter<br />

werden vielfach als Unkraut klassifiziert und auf<br />

Feldern und in Gärten bekämpft, erzählt die<br />

Oberösterreicherin. „Löwenzahn, Giersch oder<br />

Spitzwegerich finden sich oft auf den Packungen<br />

für chemische Unkrautvernichtungsmittel abgedruckt.“<br />

Und zur Kamille, „deren heilende Wirkung<br />

vielfach wissenschaftlich bestätigt ist“, ist<br />

zu berichten: „Sie war früher eine typische und<br />

wichtige Begleitpflanze in Getreidefeldern.<br />

Dann ist sie als Unkraut bekämpft worden und<br />

von den Feldern so gut wie verschwunden.“<br />

Langsam setze immerhin ein Umdenken ein,<br />

sagt Valerie Jarolim – und manche noch vor Kurzem<br />

als Unkraut klassifizierte Kräuter legten zur<br />

74 <strong>SPORTaktiv</strong>


VALERIE<br />

JAROLIM BSC.<br />

IST 32 UND WOHNT IN<br />

WEYER (OÖ). SIE HAT<br />

AGRARWISSENSCHAFTEN<br />

STUDIERT UND IST<br />

DIPLOMIERTE<br />

KRÄUTERPÄDAGOGIN,<br />

BLOGGT ZUM<br />

THEMA UND BIETET<br />

KRÄUTER-WANDERUNGEN<br />

UND -WORKSHOPS AN.<br />

WWW.BLATTUNDDORN.AT<br />

FACEBOOK: @BLATTUNDDORN<br />

INSTAGRAM: @BLATTUNDDORN<br />

Fotos: Markus Sandner<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

75


Zeit sogar einen Aufschwung zum<br />

„Superfood“ hin. Wie so oft liegt die<br />

Wahrheit in der Mitte statt in Superlativen:<br />

„Man weiß heute, dass ein<br />

gewisser Anteil an ‚Beikräutern‘, wie<br />

man sie besser nennen sollte, sich<br />

positiv auf das Bodenleben und die<br />

Bodenfruchtbarkeit auswirkt.“<br />

76 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

Sehnsucht nach der Natur<br />

Valerie Jarolim kennt beide Seiten<br />

gut, die der traditionellen Landwirtschaft<br />

wie das „vielfach vergessene<br />

Kulturwissen“ rund um Wildkräuter<br />

und Heilpflanzen. Sie hat Agrarwissenschaften<br />

an der Universität für<br />

Bodenkultur studiert und danach<br />

eine neunmonatige Ausbildung zur<br />

Diplom-Kräuterpädagogin absolviert.<br />

Das Interesse und die Liebe für<br />

die Natur und speziell für Wildpflanzen<br />

hat sie schon als Kind vermittelt<br />

bekommen, vor allem von<br />

ihren Großeltern. „Veilchen, Hänsel<br />

und Gretel, Buschwindröschen und<br />

Co. waren für mich märchenhafte<br />

Begleiter durch die Natur.“<br />

Vier Jahre lang hat Valerie ihr<br />

Wissen über Wild- und Heilkräuter<br />

im Nebenjob an Interessierte weitergegeben<br />

und seit letztem Oktober<br />

kann sie von ihrem „Herzensberuf“<br />

sogar leben: als selbstständige Kräuterpädagogin<br />

und Bloggerin. Als solche<br />

bietet sie Kräuterwanderungen<br />

an. Die Touren dauern drei Stunden,<br />

die zurückgelegten Kilometer und<br />

Höhenmeter sind dabei vernachlässigbar.<br />

Was zählt, ist das Wissen darüber,<br />

was auf den Wiesen und am<br />

Wegesrand wächst und gedeiht.<br />

Das Interesse an ihren Wanderungen<br />

steigt deutlich: „Immer mehr<br />

Menschen sehnen sich nach einer<br />

natürlicheren Lebensweise – ob im<br />

Bereich Lebensmittel, Pharma oder<br />

Kosmetik.“ In all diesen Bereichen<br />

lassen sich Wildkräuter gut einsetzen.<br />

Den Frauenanteil bei ihren Touren<br />

schätzt die Kräuterpädagogin auf<br />

rund 90 Prozent – „ja, die Männer<br />

haben ein bisserl Nachholbedarf.<br />

Umso mehr freue ich mich über jeden<br />

männlichen Interessenten“.<br />

Auf den Touren nimmt sich Valerie<br />

Jarolim lieber weniger Pflanzen<br />

vor, die dafür im Detail: vom Aussehen,<br />

um Verwechslungen mit giftigen<br />

Gewächsen auszuschließen, bis<br />

hin zu möglichen Einsatzgebieten.<br />

„Wichtig ist, dass alle Sinne beteiligt<br />

sind: also auch fühlen, schmecken<br />

und riechen.“ Den Abschluss bildet<br />

stets ein Kräuterpicknick.<br />

Mythen und Wissen<br />

„Meine Kernbotschaft ist, dass gerade<br />

jene Wildkräuter, die uns auf Schritt<br />

und Tritt begegnen, auch die sind,<br />

die wir nutzen können und sollen.<br />

Brennnessel, Gänseblümchen und<br />

Löwenzahn kennt fast jeder und es<br />

steckt unheimlich viel Kraft in ihnen“,<br />

erzählt Valerie Jarolim. Ein plakatives<br />

Beispiel ist die bekannte und<br />

bei ungewollter Berührung oft mit<br />

unschönen Worten bedachte Brennnessel.<br />

„Sie hat bis zu sieben Mal<br />

mehr Vitamin C als Zitronen, enthält<br />

Eisen in hohen Mengen und<br />

noch viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe.<br />

Man kann sie sehr lecker zubereiten,<br />

wie Spinat, aber auch zu<br />

Pesto und Suppen oder Brennnesselchips<br />

verarbeiten“, erzählt die<br />

Oberösterreicherin – und man merkt<br />

ihr die Freude an, wenn sie über ihre<br />

Pflanzen spricht. Logisch, dass sie<br />

den achtsamen und sparsamen Umgang<br />

mit den Naturressourcen predigt,<br />

das „Abgrasen“ ist unter<br />

Wildkräuter-Eingeweihten verpönt.<br />

Viel Wissen um die Wirkungen<br />

und den Nutzen der Kräuter ist tradiert<br />

und erfahrungsbasiert. Es wird<br />

aber, wie die studierte Agrarwissenschafterin<br />

weiß, tatsächlich oft viel<br />

später von der Wissenschaft bestätigt.<br />

Und noch lange ist nicht alles<br />

erforscht. „Ich finde es auch wichtig,<br />

einen Mix aus beiden Bereichen, also<br />

tradiertem Wissen und Wissenschaft,<br />

zu vermitteln.“ Die „Geschichten“,<br />

die sie aus ihrer Kindheit<br />

von Opa und Oma kennt, „die Mythlogie<br />

und etwas Magie“ dürfen<br />

KRÄUTER FÜR SPORTLER<br />

AUS DER „HEXENKÜCHE“<br />

VON VALERIE JAROLIM<br />

ROSMARIN UND WACHOLDER WIRKEN<br />

DURCHBLUTUNGSFÖRDERND UND HELFEN ALS<br />

EINREIBUNG GEGEN MUSKELKATER<br />

BEINWELL IST EINE DER WICHTIGSTEN<br />

PFLANZEN ZUR REGENERATION DES GEWEBES.<br />

DARAUS LÄSST SICH EINE SEHR GUT<br />

WIRKSAME SCHMERZSALBE HERSTELLEN,<br />

DIE AUCH BEI PRELLUNGEN<br />

UND BLAUEN FLECKEN HILFT.<br />

OXYMEL, AUCH ALS SAUERHONIG BEKANNT,<br />

IST EIN SCHNELLER ENERGIELIEFERANT. SO<br />

STELLT MAN ES HER: 2 TEILE APFELESSIG MIT<br />

1 TEIL HONIG IN EINEM GLAS MISCHEN UND<br />

EINE KLEIN GESCHNITTENE BRENNESSEL FÜR<br />

ZWEI WOCHEN DARIN EINLEGEN.<br />

DANACH ABSEIHEN UND MIT<br />

WASSER VERDÜNNT TRINKEN.<br />

BRENNNESSELN ENTHALTEN VIEL MAGNESI-<br />

UM UND KALIUM UND VERSORGEN DEN KÖR-<br />

PER GUT MIT DIESEN WERTVOLLEN MINERALI-<br />

EN. GRUNDSÄTZLICH EIGNEN SICH VIELE<br />

WILDKRÄUTER GUT DAFÜR, SEINE<br />

VITAMIN- UND MINERALSTOFFDEPOTS<br />

AUFZUFÜLLEN.<br />

RICHTLINIEN ZUM SAMMELN<br />

NUR PFLANZEN SAMMELN, DIE MAN<br />

EINDEUTIG ERKENNT. WENN MAN SICH NICHT<br />

SICHER IST, SOLLTE MAN DIE PFLANZE<br />

LIEBER STEHEN LASSEN.<br />

BEDACHTER UMGANG MIT RESSOURCEN:<br />

IMMER NUR SO VIEL NEHMEN, WIE MAN<br />

SELBST BRAUCHT (WAS IN DER REGEL<br />

NICHT VIEL IST) UND GENUG IN DER<br />

NATUR STEHEN LASSEN.<br />

IN NATURSCHUTZGEBIETEN GILT GENERELLES<br />

SAMMELVERBOT. GESCHÜTZTE ARTEN,<br />

AUCH WENN ES SICH DABEI UM SEHR<br />

HEILKRÄFTIGE PFLANZEN WIE ARNIKA<br />

ODER ENZIAN HANDELT, DÜRFEN<br />

KEINESFALLS GESAMMELT WERDEN!


auch nicht fehlen „und das macht wohl<br />

auch das Gesamtpaket aus.“<br />

Viele schon verschwunden<br />

Es ist Valerie ein Anliegen, das „vielfach<br />

fast vergessene Kulturwissen nicht aussterben<br />

zu lassen und unter die Menschen<br />

zu bringen.“ Womit uns das<br />

Stichwort „aussterben“ zu einem Thema<br />

Man muss nicht<br />

weit gehen, um<br />

Kräuter mit erstaunlichen<br />

Kräften zu<br />

finden: Sie begleiten<br />

uns (noch) auf<br />

Schritt und Tritt.<br />

bringt, bei dem Experten erst kürzlich<br />

wieder Alarm schlugen – und das die<br />

Kräuterexpertin wirklich traurig stimmt:<br />

Das Artensterben und der rasante Rückgang<br />

der Artenvielfalt, der auch in der<br />

heimischen Flora und Fauna deutliche<br />

Spuren hinterlässt. „In meiner Kindheit<br />

– und das ist nun wirklich noch nicht so<br />

lange her – waren die Wiesen und Weiden<br />

im Sommer voller Margeriten, Glockenblumen,<br />

Schafgarben und Wiesensalbei.<br />

Heute findet man diese Pflanzen<br />

meist nur noch auf steilen und<br />

schmalen Randstreifen, wo der Traktor<br />

nicht hinkommt“, bedauert sie. „Und<br />

wenn mir mein heute 90-jähriger Opa<br />

von der Pflanzen- und Tiervielfalt aus<br />

seiner Kindheit erzählt, kann ich es gar<br />

nicht fassen, wie der Mensch es in kurzer<br />

Zeit geschafft hat, so viele Arten an<br />

den Rand des Aussterbens zu drängen.“<br />

Da würde es dann wirklich eine Hexe<br />

oder Fee brauchen, um auf zauberhafte<br />

Weise das Rad der Zeit zurückzudrehen.<br />

So jedoch ist fast zu befürchten, dass gegen<br />

das Verhalten der Spezies Mensch<br />

leider kein Kraut gewachsen ist. Hoffnung<br />

besteht immerhin: Wenn Menschen<br />

wie Valerie Jarolim mit ihrer Begeisterung<br />

und Liebe für die Natur andere<br />

anstecken, und zum achtsamen<br />

Umgang mit den endlichen Schätzen<br />

der Natur animieren.<br />

WANDERGLÜCK weltweit<br />

DIE ALPEN STEHEN IN FLAMMEN<br />

Am 22. Juni stehen beim Sonnwendfeuer auf der<br />

Hohen Salve die Kitzbüheler Alpen in Flammen.<br />

TIROL. Auf dem schönsten Aussichtsberg Tirols, der Hohen<br />

Salve (1828 Meter), ist die Sommersonnenwende ein ganz<br />

besonderes Erlebnis. Nach alter Tradition wird bei Sonnenuntergang<br />

auf den umliegenden Berggipfeln ein Feuer<br />

entzündet, um die Kraft der Sonne zu verstärken und Böses<br />

von Mensch und Tier fernzuhalten. Auf der Hohen Salve<br />

können sich Besucher bei Speis und Trank sowie musikalischer<br />

Unterhaltung ab 19.30 Uhr an einem Lagerfeuer wärmen.<br />

Die Gondelbahnen sind von 19 bis 23 Uhr in Betrieb.<br />

www.hohe-salve.com/events<br />

Die beliebtesten Wanderführer!<br />

Ausgewählte Top-Touren,<br />

aktuell & zuverlässig,<br />

alle Infos in einer Hand,<br />

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Bergverlag Rother<br />

Auch als E-BOOK oder<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong> 77


78 <strong>SPORTaktiv</strong>


KAISERWINKL<br />

IN TIROL<br />

Der Kaiserwinkl liegt eingebettet<br />

zwischen den Chiemgauer<br />

Alpen und dem Zahmen und<br />

Wilden Kaiser. Die Gebirgswelt<br />

bietet 200 Kilometer Wanderwege,<br />

unzählige Almen und jede<br />

Menge andere entdeckenswerte<br />

Naturschauplätze. Mittendrin<br />

in der Region liegt mit dem<br />

Walchsee außerdem einer der<br />

wärmsten Seen Tirols, der sich<br />

zum Schwimmen und Entspannen<br />

genauso eignet wie für jede<br />

Menge actionreichen Sport.<br />

Auf die Frage: „wild oder zahm“<br />

gibt es hier also nur eine klare<br />

Antwort: #aufregend, wenn du<br />

es willst. Vom (E-)Biken auf 180<br />

Kilometern Radwegen übers<br />

Golfen, Bogenschießen, Raften,<br />

Paragleiten bis hin zum Wasserskifahren<br />

bleibt im vielseitigen<br />

Outdoorparadies Kaiserwinkl<br />

kein sportlicher Wunsch<br />

unerfüllt.<br />

www.kaiserwinkl.com<br />

Foto: TVB Kaiserwinkl<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

79


AUS<br />

PRO<br />

BIERT<br />

OUTDOOR<br />

HANDSCHUTZ AM KLETTERSTEIG<br />

Hitzeentwicklung inklusive Blasenbildung durch schnelle Bewegungen<br />

am Stahlseil, abstehende Litzen und andere Metallteile,<br />

unfreundlicher Felskontakt u.v.m. – es gibt viele Chancen,<br />

sich die Hände am Klettersteig zu ramponieren. Schützen kann<br />

man sich dagegen mit speziellen Handschuhen. Sie müssen<br />

zweierlei: Robustheit bieten und Feinmotorik zulassen. Ob Halffinger-Handschuh<br />

oder Fullfinger-Modell ist Philosophiefrage.<br />

Mit den kurzen Fingern hat man mehr feinmotorisches Gefühl.<br />

Dafür minimieren vollständig geschützte Finger das Verletzungsrisiko<br />

noch weiter. Die Auswahl an Klettersteighandschuhen<br />

ist enorm. Und doch sticht ein Modell ganz besonders<br />

hervor: der SKYGRIP-Handschuh von SKYLOTEC. Im Langzeittest<br />

hat er sich als ebenso bequem wie robust erwiesen. Und<br />

der Grip am Stahlseil ist top, selbst bei Nässe. Das Modell <strong>2019</strong><br />

wurde nochmals verbessert und erweist sich als noch bequemer,<br />

noch robuster und ähnlich luftig wie das bisherige Modell.<br />

Zur Wahl stehen die SKYLOTEC SKYGRIP als Halffinger um €<br />

36,75 bzw. Fullfinger um € 42,–. Zusammengefasst: Mit seinem<br />

überarbeiteten Handschuhmodell ist dem deutschen Klettersport-Spezialisten<br />

ein großer Wurf für noch mehr Komfort und<br />

Sicherheit am Klettersteig gelungen.<br />

FINGERSCHUTZ,<br />

BEWEGUNGSFREIHEIT,<br />

STRICK-CHIC: DAS SIND<br />

DIESMAL UNSERE<br />

TEST-THEMEN.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Fotos: Oliver Pichler<br />

80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>


MEHR KOMFORT<br />

AM RÜCKEN<br />

IM STRICK BERGAUF<br />

Luftige Stricktechnologie und das Wasserdichtheit<br />

versprechende Gore-Tex-Surround-System sind die<br />

wichtigsten „Zutaten“ des neuesten multifunktionellen<br />

Wanderschuhs aus dem Hause Dachstein. Das knöchelhohe,<br />

stylishe Teil ist leicht und gibt auch im unwegsamen Gelände<br />

Halt und Stabilität. Der Stand ist bequem und stabil gleichermaßen.<br />

Ob bei langsamen oder schnellen Schritten oder beim<br />

steilen Hinauf- bzw. Bergabgehen. Im felsig-unebenen<br />

Gelände verhält er sich verlässlich-solide und man spürt<br />

durch die Sohle weder Steine noch Wurzeln.<br />

Der DACHSTEIN SUPER LEGGERA FLOW MC GTX um<br />

€ 169,95 ist ein Schuh für alle, die auf Wanderungen und<br />

leichten Bergtouren guten Halt und bequeme Passform, eine<br />

rutschfeste Sohle und chicen Look in Kombination wünschen.<br />

Im Test orten wir Optimierungspotenzial bei der in<br />

Knöchelhöhe liegenden obersten Öse. Sie bedingt, dass man<br />

nur den ganzen Schuh gleich leicht bzw. fest schnüren kann.<br />

Das kann je nach Fuß bzw. Knöchel dazu führen, dass<br />

man bei fester Schnürung Druck am Knöchel spürt.<br />

Bestmögliche Schulter- und Hüftbewegungsfreiheit lautet das<br />

Versprechen. Genauer gesagt, man soll mit dem neuen High-<br />

End-Rucksack von MAMMUT natürlicher gehen können als mit<br />

vergleichbaren Modellen. Und die Lastenverteilung soll auch<br />

bei schwerem Gepäck bestmöglich sein. „Active Spine“ nennt<br />

sich die Technologie, bei der das am Rücken aufliegende Tragesystem<br />

mit einem Glasfaserstab gekoppelte Auflagepunkte<br />

hat und daher Schulterträger und Hüftgurt freier bewegt werden<br />

können. Im Test erweist sich der absichtlich schwer- und<br />

vollbepackte 50-Liter-Rucksack als sehr bequem und<br />

komfortabel. Die Tatsache, dass man das Tragesystem einfach<br />

höhenverstellen kann, macht die individuelle Anpassung<br />

noch leichter. Extrem bergauf, bei Kletterpassagen, im<br />

Laufschritt und auch steil abwärts erfüllt der Rucksack die<br />

hohe Erwartungshaltung bestens. Durchdacht, wenn<br />

auch ein Extra ist die Lösung für den Helmtransport:<br />

Der Helmet Holder Pro (€ 35,–) wird mit Riemchen außen am<br />

Rucksack fixiert.<br />

Den MAMMUT TRION SPINE gibt es mit 50 Liter Fassungsvermögen<br />

um € 299,– (unser Testmodell), aber auch mit 35 bzw.<br />

75 Litern. Mit noch einer Innovation wartet Mammut auf:<br />

„Connect“ ist ein Chip, der mittels eigener App gelesen<br />

wird und weitere Infos zum Produkt liefert, eine<br />

Garantieverlängerung auf 5 Jahre, aber auch Zugang zur<br />

internationalen Mammut-Community ermöglicht.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

81


KAFFEE UND KUCHEN<br />

MITTEN IN DER KLETTERTOUR?<br />

DER ETWAS ANDERE<br />

ZUGANG ZU SEIL UND<br />

KARABINER. VON DER<br />

SONNIGEN SEITE DES<br />

INDUSTRIEKLETTERNS UND<br />

DER EXPLOSIONSGEFAHR IN<br />

VERDRECKTEN SILOS.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

FOTOS: THOMAS POLZER<br />

NENN<br />

SIE NIE<br />

Für die Recherchen zu <strong>SPORTaktiv</strong>-Reportagen<br />

scheuen wir keine<br />

Mühen. Im Regelfall. Wir fahren<br />

bis Island, in die kalifornische<br />

Wüste, begeben uns auf die höchsten Gipfel,<br />

in die finstersten Höhlen, übernachten<br />

in Felswänden. Alles, um ganz nah am Leben<br />

da draußen zu sein.<br />

Selten war der Weg zur Recherche so<br />

kurz wie in diesem Fall. Wir brüten gerade<br />

über den Konzepten für diesen Outdoor-Guide<br />

und wie wir beispielsweise die<br />

Faszination des Kletterns in Bilder und<br />

Worte gießen können, als bei uns im zwölften<br />

Stock des Styria-Towers in Graz ein<br />

Kletterseil von außen ans Fenster schlägt.<br />

Sekunden später turnt daran ein Klettermaxl<br />

herunter und putzt mit gekonnten<br />

Zügen die Fensterscheiben. Verdutzt blicken<br />

wir uns an. Bis einer ruft: „Das ist die<br />

Klettergschicht!“ Fenster auf, das Interview<br />

beginnt. „Ja, einmal im Jahr ist das bei euch<br />

fällig“, lacht Cristian Minghel beim Fenster<br />

herein. Sein Kollege Jurcek Koletnik bau-<br />

82 <strong>SPORTaktiv</strong>


FENSTERPUTZER!<br />

melt eine Fensterbahn daneben. Der Begriff<br />

Fensterputzer drängt sich nur eine<br />

Millisekunde lang auf, man erkennt die<br />

Muskeln an Unter- und Oberarmen und<br />

die kräftigen Hände. Bergmenschen am<br />

Bürofenster!<br />

Bis zu sechs Kollegen putzen die Glasfassade<br />

der 14-stöckigen und 60 Meter hohen<br />

Styria-Zentrale. Eine Bahn hat 250 Quadratmeter,<br />

an guten Tagen schafft man 1000<br />

Quadratmeter, erzählen sie. 130 Bahnen<br />

ziehen sie insgesamt vom 60 Meter hohen<br />

Gebäude, vier Wochen benötigen sie dafür.<br />

Damit nichts passiert (Stichwort Lebensgefahr<br />

…), beenden wir das Frage- und Antwortspiel<br />

am offenen Fenster in luftiger<br />

Höh’ und führen es nach getaner Arbeit<br />

oben im Sky Room fort.<br />

Blöde Frage: Wie wird man eigentlich<br />

Hochhausfensterputzer? Überraschende<br />

Antwort: „Das kann jeder werden und dazu<br />

gibt es bei uns in der Firma eigene Kurse.<br />

Höhenangst sollte man vielleicht nicht haben“,<br />

schmunzelt Minghel und erzählt vom<br />

Berufsalltag als Industriekletterer beim steirischen<br />

Unternehmen Griehser GmbH. „Sicherheit<br />

ganz oben“ lautet der Slogan, dort<br />

sind Spezialisten für Industrieklettern, Absturzsicherung<br />

und Arbeitssicherheit am<br />

Werk. Keine Spur vom „Fensterputzen“<br />

also. Die Fachbegriffe lauten u. a. Höhenarbeiter,<br />

Höhenfachkraft, Atemschutzwart<br />

und Fachkraft für Gasrettungsdienst.<br />

An diesem sonnigen Tag die Glasfassade<br />

eines Bürogebäudes entlangzuturnen, gehört<br />

zu den angenehmeren Aufgaben. „Ihr<br />

seht hier die schönste Seite unseres Jobs.<br />

Oft gibt es bei offenen Bürofenstern einen<br />

Kaffee oder ein Stück Kuchen“, lacht Koletnik,<br />

um etwas ernster nachzulegen.<br />

„Hier spüren wir Respekt für unsere Arbeit,<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

83


wenn wir uns von oben abseilen.“ Was<br />

man nie sieht: Wenn es fernab von<br />

Sonnenlicht und Bürofenstern an die<br />

brenzligen Aufträge geht. In tiefen<br />

Bunkern und verdreckten Silos mit<br />

Holzmehl, Sinter oder Salz zum Beispiel,<br />

auf Industriebaustellen (Stahlwerk)<br />

oder auf 2000 Meter Seehöhe<br />

auf Windrädern, wo sie Sensoren aufkleben.<br />

Hitze, Kälte, schlechte Sicht,<br />

Schmutz, Staub, Wind, Gas und Explosionsgefahr<br />

gehören genauso zum<br />

Job wie die extreme körperliche Belastung.<br />

Minghel erzählt von einem<br />

Holzmehlsilo, wo er im dicken Overall<br />

mit Atemschutz und mit dem Presslufthammer<br />

in der Hand im Seil hängt<br />

und sich eine Art „Terrasse“ freistemmt,<br />

um dann stehend weiterzuarbeiten.<br />

Lebenswichtig: gute Kommunikation<br />

zwischen den aus Sicherheitsgründen<br />

paarweise arbeitenden Kletterern.<br />

„Es gibt Situationen, wo man in Silos<br />

nicht mehr miteinander reden kann<br />

und auch kein Funk funktioniert.“ Mit<br />

guter Ausbildung, Erfahrung und Profi-Material<br />

bestehen die Burschen ihren<br />

Joballtag. Apropos Material: Mit<br />

herkömmlicher Sportkletterausrüstung<br />

kann man ihr Equipment nicht vergleichen.<br />

„Bei uns ist alles dreimal so<br />

genau gesichert und definiert.“ Auch<br />

beim Bau der Rutsche im Grazer<br />

Schloßberg haben sie mitangepackt.<br />

Dass ihr Job gefährlich ist, wollen sie<br />

so nicht stehen lassen. „Das darf man<br />

nicht sagen. Die Sicherheitsbestimmungen<br />

sind sehr hoch, bei uns ist<br />

noch nie etwas passiert“, betont<br />

Minghel, „ich weiß von keinem einzigen<br />

abgestürzten Industriekletterer.“<br />

Stellvertretend für<br />

ihre Kollegen und<br />

die Branche: Cristian<br />

Minghel (links) und<br />

Jurcek Koletnik beim<br />

Interview und bei der<br />

Arbeit am 60 Meter<br />

hohen Gebäude.<br />

Pure Passion<br />

Beide sind auch privat begeisterte Kletterer.<br />

Minghel (39) hat früher in seiner<br />

Heimat Rumänien Höhlensysteme erforscht<br />

und war bei der Bergrettung.<br />

Was macht er nach der Arbeit? Klettern,<br />

was sonst? „Da radle ich vorher<br />

ein paar Kilometer, weil wir den ganzen<br />

Tag am Seil im Sitzgurt hocken<br />

und gar nicht so viel Bewegung haben.<br />

Und dann gehe ich in die Kletterhalle.“<br />

Koletnik (41) entspannt am liebsten<br />

in seiner slowenischen Berg- und<br />

Kletterwelt um Kotecnik (Celje).<br />

Ein Job für Profis<br />

In der Zentrale von Griehser in Graz<br />

lobt Geschäftsführer Ralph Grieser seine<br />

Mitarbeiter. „Klingt komisch, aber<br />

nicht jeder kann Fenster putzen. Und<br />

es gehört eben mehr dazu, als nur im<br />

Seil hängen zu können. Man muss mit<br />

schwerem Gerät handwerklich arbeiten<br />

können.“ Zehn Jahre gibt es die Firma<br />

schon, die aus den Aufgaben der Arbeitssicherheit<br />

entstanden ist. Mittlerweile<br />

wurde das Portfolio um Industrieklettern,<br />

Montage und Absturzsicherung<br />

sowie Schulungen erweitert.<br />

Griehser zeigt uns die Schulungshalle,<br />

wo verschiedene Gerüste, eine hölzerne<br />

Dachschräge und eine Silo-Simulation<br />

(mit Nebelmaschine!) aufgebaut sind.<br />

Hier werden Dachdecker, Instandhal-<br />

CRISTIAN<br />

MINGHEL (39)<br />

stammt aus Rumänien,<br />

war bei der<br />

Höhlenforschung und<br />

der Bergrettung.<br />

JURCEK<br />

KOLETNIK (41)<br />

ist Slowene und geht<br />

auch in der Freizeit am<br />

liebsten Klettern.<br />

www.griehser.at<br />

tungsarbeiter (Elektriker, Schlosser)<br />

und die eigenen Mitarbeiter aus- und<br />

weitergebildet. „Unser Job ist, nicht<br />

abzustürzen“, sagt Griehser. Der Materialverschleiß<br />

ist riesig. „Wir verbrauchen<br />

im Jahr 500 Karabiner und Tausende<br />

Meter Seil.<br />

Austausch ist Griehser sehr wichtig.<br />

Beim „Vertical Connect“ in der<br />

Schweiz treffen sich alle Branchen, die<br />

am Seil arbeiten. „Von diesem interdisziplinären<br />

Forum lernen wir viel, letztens<br />

von einem Experten für Off-<br />

Shore-Windparks in der Ostsee.“ Regen<br />

Kontakt gibt es auch zur Feuerwehr,<br />

der Höhlenrettung und<br />

Baumpflegern, die am Seil arbeiten.<br />

Noch einmal zurück zu unserem<br />

Kletterduo und der oft gestellten Frage,<br />

ob sie privat und daheim auch so<br />

fleißig Putzfetzen und Abzieher<br />

schwingen. Da lacht Koletnik: „Na,<br />

zu Hause putzen wir net.“<br />

84 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ausbruch<br />

aus der<br />

Filterblase<br />

Du verlässt dich nicht gern auf Algorithmen, sondern machst dir lieber dein<br />

eigenes Bild? Wir haben das passende Basismaterial für dich: gecheckte<br />

Fakten, spannende Stories, tiefgehende Reportagen, vielfältige Meinungen.<br />

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SCHUTZ FÜR<br />

DEN KOPF<br />

SICHERHEIT MIT UND FÜRS KÖPFCHEN: DIE|<br />

NEUEN KLETTERHELME IM ÜBERBLICK|<br />

PETZL METEOR<br />

• konzipiert entsprechend dem<br />

Petzl-Label „Top and Side Protection<br />

• den Kopf umschließendes Design<br />

für optimalen Aufprallschutz an den<br />

Seiten sowie im Vorder- und Hinterkopfbereich<br />

• nur 240 Gramm<br />

PREIS (UVP): € 80,–<br />

www.petzl.com<br />

SKYLOTEC GRID VENT<br />

• für Sportklettern, Alpinklettern<br />

oder am Klettersteig<br />

• leichte Inmold-Konstruktion<br />

• Stirnlampenhalterung<br />

• verstellbarer Kinnriemen<br />

• herausnehm- und waschbares<br />

Innenpolster<br />

PREIS (UVP): € 90,–<br />

www.skylotec.com<br />

CAMP STORM<br />

• der leichteste unter den Helmen<br />

von Camp<br />

• innen aus EPS und Außenschale aus<br />

Polykarbonat „in-moulding“<br />

• 22 Öffnungen für hervorragende<br />

Belüftung<br />

• Innenpolsterung kann für mehr<br />

Komfort entfernt werden<br />

PREIS (UVP): € 79,95<br />

www.camp.it<br />

SALEWA VAYU 2.0<br />

• beste Ventilation durch großzügige<br />

Belüftungsöffnungen in der<br />

Innen- und Außenschale<br />

• optimales Fitting-System mit<br />

magnetischer Schnalle<br />

• schnelle und einfache Anpassung<br />

per Einstellrad (einhändig)<br />

• Hybridkonstruktion für optimalen<br />

Aufprallschutz<br />

PREIS (UVP): € 150,–<br />

www.salewa.com<br />

BLACK DIAMOND HALF DOME<br />

• Helmschale aus Polykarbonat mit<br />

eingeformtem EPS-Schaumstoff<br />

• überarbeitetes, einfaches<br />

Verschlusssystem<br />

• schlanke und leichte Stirnlampenclips<br />

• einhändig bedienbares Verstellrad<br />

• leicht verstellbarer Kinnriemen<br />

PREIS (UVP): € 55,–<br />

www.blackdiamondequipment.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

86 <strong>SPORTaktiv</strong>


SKI- UND WANDERHOTEL<br />

Bergsommer beim Wanderprofi.<br />

www.jaegeralpe.at<br />

Warth-Schröcken Tourismus Sebastian Stiphout<br />

Ski- und Wanderhotel Jägeralpe ****Superior / Familie Jäger<br />

Hotel Jägeralpe GmbH, Hochkrumbach 5, 6767 Warth am Arlberg, Österreich, Tel.: +43 5583 4250<br />

WO DER WEG<br />

ZUM ZIEL WIRD<br />

Auf zur Großglockner Hochalpenstraße<br />

– hoch hinauf zu einem<br />

Kulturgut und Naturjuwel.<br />

Foto: Großglockner Hochalpenstraße<br />

Die Großglockner Hochalpenstraße<br />

zählt zu den faszinierendsten Panoramastraßen<br />

der Welt und steht seit<br />

2015 unter Denkmalschutz: Auf 48<br />

Kilometern führt sie mitten in das Herz<br />

des Nationalparks Hohe Tauern bis auf<br />

2571 Meter Seehöhe, an den Fuß des<br />

höchsten Berges Österreichs, und endet<br />

am längsten Gletscher der Ostalpen,<br />

der Pasterze. Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />

auf 2369 Meter eröffnet sich<br />

ein einzigartiger Ausblick auf die Flanken<br />

und Schneefelder des Großglockners<br />

(3798 m) und die umliegenden Dreitausender.<br />

Auf kleinen Wanderungen<br />

können Murmeltiere und sogar Steinböcke,<br />

Gämsen oder Adler beobachtet<br />

werden. Zahlreiche Themenlehrwege<br />

und spannende Ausstellungen laden zu<br />

einem unvergesslichen Naturerlebnis.<br />

Die Großglockner Hochalpenstraße<br />

ist ein fürstliches Juwel inmitten schönster<br />

Naturkulisse und ein grandioses Beispiel<br />

für gigantische Straßenbaukunst.<br />

HERBST-ANGEBOT<br />

Sichere dir eine 8-Tages-<br />

Karte für die Großglockner<br />

Hochalpenstraße (Zeitraum:<br />

9. Sept. bis Ende Okt./Anfang<br />

Nov.) und den Rother-<br />

Wanderführer „Erlebnis<br />

Großglockner Hochalpenstraße“<br />

für € 49,50.<br />

www.grossglockner.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

87


WAS PASSIERT,<br />

WENN WAS PASSIERT<br />

HARMLOSES STOLPERN AN DER FALSCHEN<br />

STELLE. EIN STEINSCHLAG AUS DEM NICHTS.<br />

VERKNÖCHELN IM UNWEGSAMEN GELÄNDE.<br />

SCHWINDEL IM KLETTERSTEIG. DER GRAT<br />

ZWISCHEN UNBESCHWERTER NORMALITÄT<br />

UND NOTFALL IST AM BERG VIEL SCHMÄLER<br />

ALS IM ALLTAG. IM FALL DES FALLES GILT ES,<br />

RICHTIG ZU REAGIEREN. NUR WIE?<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

W<br />

er verantwortungsvoll am Berg unterwegs<br />

sein will, muss immer für einen Notfall ausgerüstet<br />

sein und wissen, was im Fall des<br />

Falles zu tun ist. „Beim Zusammenstellen<br />

der Notfallausrüstung ist für mich entscheidend:<br />

Wie weit bin ich von besiedeltem<br />

Gebiet entfernt. Und wie lange braucht<br />

man dorthin. Darauf aufbauend ist abschätzbar,<br />

wie lange es dauern kann, bis<br />

Hilfe eintrifft“, erklärt Stefan Zoister, Bergführer<br />

und Alpinausbildner der Naturfreunde<br />

Österreich. „Passiert ein Unfall, ist<br />

der erste Schritt, die Lage zu erfassen und<br />

sich einen Überblick zu verschaffen, welcher<br />

Art die Verletzung ist. Dann ist zu entscheiden<br />

– kann die Verletzung selbst versorgt<br />

werden oder ist professionelle Hilfe<br />

notwendig“, weiß Bergführer Zoister.<br />

Rettungskräfte alarmieren<br />

Müssen Rettungskräfte alarmiert werden,<br />

gilt es vorab die eigene Position zu<br />

bestimmen. Das ist mit gängigen Berg-<br />

Apps möglich, die zum Teil auch eine<br />

direkte Notruf-Wählmöglichkeit bieten.<br />

„Die GPS-Daten zur eigenen Position<br />

sind viel genauer als eine Handyortung<br />

durch die Einsatzkräfte“, weiß der Experte.<br />

„Als Notrufnummer empfehle ich<br />

112, den Euro-Notruf. Dann sind die 5<br />

Fotos: Hansi Heckmair<br />

88 <strong>SPORTaktiv</strong>


INFORMATION &<br />

SCHULUNG<br />

Wer ausrüstungsmäßig, aber auch was richtiges<br />

Handeln betrifft up to date sein will, kann zwischen zig<br />

Informations- & Schulungsmöglichkeiten wählen, etwa:<br />

W – wer, wo, wann, wie, was – zu beantworten.<br />

Die Angaben zur Position korrekt<br />

weiterzugeben, ist entscheidend, damit die<br />

Einsatzkräfte richtig gelenkt werden“,<br />

streicht Stefan Zoister die Bedeutung korrekter<br />

Informationen hervor. Nach der<br />

Alarmierung sei es wichtig, den Kontakt<br />

mit den Einsatzkräften zu halten und an<br />

der weitergegebenen, sicheren Position zu<br />

bleiben. „Um den Kontakt zu halten und<br />

keinesfalls das Handy abdrehen zu müssen,<br />

• „Erste Hilfe Guide“, den wir jährlich in Zusammenarbeit<br />

mit dem Roten Kreuz erstellen. Er liegt dem<br />

Großteil dieser Ausgabe bei, dazu in Rotkreuz-Landesstellen<br />

und ausgewählten Apotheken auf. Gegen<br />

Versandkosten kannst du auch ein Exemplar direkt bei<br />

uns anfordern unter:<br />

office.sportaktiv@styria.com<br />

• Alpine Vereine bieten Erste-Hilfe-Kurse. Und deren<br />

Websites warten mit Informationsfülle zum Thema auf.<br />

www.naturfreunde.at<br />

www.alpenverein.at<br />

www.oetk.at<br />

• Bergsport-Ausrüster Ortovox bietet kostenlos als Teil<br />

seiner „Safety Academy“ umfassende Online-Tutorials<br />

zur Ersten Hilfe. Zusätzlich gibt es 2-Tageskurse (kostenpflichtig).<br />

www.ortovox.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

89


ANZEIGE / Foto: Chiba<br />

FÜR ABSOLUTEN<br />

EINSATZ UND GRIP<br />

Spezialist CHIBA bietet eigene<br />

Handschuhe für den Klettersteig.<br />

Marcus<br />

Chiba ist<br />

Geschäftsführer<br />

des<br />

traditionsreichen<br />

Handschuh-<br />

Spezialisten<br />

CHIBA.<br />

Auf einem Klettersteig sollte der<br />

Handschuh unbedingt guten Schutz<br />

bieten und hohen qualitativen Ansprüchen<br />

gerecht werden.<br />

Wir als traditionsreiches Familienunternehmen<br />

in fünfter Generation produzieren<br />

als einer der wenigen europäischen<br />

Sporthandschuh-Hersteller<br />

noch im eigenen Werk und können<br />

so von Anfang an alle Schritte der<br />

Produktion steuern und kontrollieren,<br />

um hohe Qualitätsstandards<br />

zu garantieren.<br />

Der „CHIBA Via Ferrata X-trem II“-<br />

Klettersteighandschuh ist dank seiner<br />

Verstärkung aus silikonisiertem Kevlar<br />

extrem robust und griffsicher. Der<br />

speziell konstruierte, im Griffbereich<br />

nahtlose Kevlarbesatz sowie die griffbetonte<br />

Innenhand schützen zuverlässig<br />

vor Verletzungen durch Fels oder<br />

defekte Stahlseile. Die offenen Finger<br />

erhalten zusätzlich das Tastgefühl und<br />

machen den Via Ferrata X-trem II somit<br />

zum perfekten Begleiter in<br />

schwierigem und felsigem Terrain.<br />

rate ich alles, was unnötig Energie<br />

braucht, am Handy zu deaktivieren.<br />

Zusätzlich nehme ich immer eine Powerbank<br />

und bei längeren Touren ein<br />

zweites Handy mit“, weist der Naturfreunde-Experte<br />

auf die Bedeutung<br />

der mobilen Kommunikationsmöglichkeit<br />

hin.<br />

Beobachtet man aus etwas Entfernung<br />

einen Unfall, ist je nach Gegebenheit<br />

zuerst zu alarmieren und dann<br />

Kontakt- bzw. Nachschau zu halten<br />

oder umgekehrt.<br />

Rettung per Hubschrauber<br />

Von sicherer Rettung per Hubschrauber<br />

darf man bei der Notfallvorsorge<br />

nicht ausgehen. Es gibt viele Gründe,<br />

warum ein Hubschrauberflug nicht<br />

möglich ist. Daher muss man stundenlanges<br />

Warten bzw. eine Nacht<br />

überstehen können und ausrüstungsmäßig<br />

dafür planen. „Etwa zu glauben,<br />

dass eine Aludecke einen Biwaksack<br />

ersetzt, ist ein Trugschluss“, warnt<br />

der Bergführer aus dem Salzkammergut.<br />

Während eine Aludecke nur kurzfristigen<br />

Kälteschutz bietet, schützt ein Biwaksack<br />

umfassend vor Feuchtigkeit,<br />

Wind und Kälte, insbesondere, wenn<br />

man zum Übernachten gezwungen ist.<br />

Versorgung von Verletzten<br />

Was die Versorgung von Verletzten betrifft,<br />

gelten am Berg die gleichen Erste-<br />

Hilfe-Basics wie im Tal, von Wundversorgung<br />

und stabiler Seitenlage bis (im<br />

schlimmsten Fall) Wiederbelebung. Oft<br />

sind allerdings nicht Verletzungen, sondern<br />

körperliche Beschwerden das Problem.<br />

Durch die fordernde körperliche<br />

Betätigung kann es relativ leicht zu<br />

Schwindel oder Unwohlsein kommen.<br />

Beides wird häufig durch Unterzuckerung,<br />

Flüssigkeitsmangel oder Überanstrengung<br />

verursacht und ist durch Essen<br />

(Traubenzucker, Energieriegel, Brot),<br />

Trinken (Wasser, Apfelsaft o.ä.) bzw.<br />

Pausen (Füße hochlagern) zumindest<br />

kurzfristig selbst behandelbar.<br />

VIA FERRATA X-TREM II<br />

www.chiba.de<br />

90 <strong>SPORTaktiv</strong>


GO WHERE GOOGLE CAN´T…<br />

NOTFALL-WISSEN:<br />

DIE BASICS<br />

1. ERWEITERTES ERSTE-HILFE-SET<br />

Handelsübliche Erste-Hilfe-Sets (etwa First Aid<br />

Roll Doc oder First Aid Waterproof von Ortovox,<br />

ab € 40,–), erweitert um<br />

• Desinfektionsmittel – nicht brennend<br />

• eine Rolle Sporttape<br />

• Blasenpflaster<br />

• Wundverschluss-Streifenpflaster (schmale,<br />

stark klebende Pflaster) für klaffende Wunden<br />

• Schmerztabletten<br />

• Essens-Notration, zumindest Traubenzucker<br />

bzw. Energieriegel<br />

2. NOTFALL-AUSRÜSTUNG<br />

• Smartphone und möglichst zweites Mobiltelefon<br />

• Powerbank, wenn der Telefon-Akku nicht<br />

reicht<br />

• Biwaksack (eine Aludecke ist KEIN Ersatz<br />

für einen Biwaksack)<br />

• Stirnlampe<br />

• Signal-Leuchtraketen (kugelschreiberklein)<br />

• warme Kleidung & Regenschutz<br />

• Haube & Handschuhe<br />

3. TELEFONISCHE ALARMIERUNG<br />

Sofern irgendein Mobilnetz verfügbar ist, kann<br />

via internationaler Notrufnummer 112 (Euro-Notruf)<br />

ein Notruf abgesetzt werden. Ist gar kein<br />

Netz verfügbar, kann man auch keinen Notruf<br />

absetzen. SMS-Kommunikation außerhalb aller<br />

Netze ist etwa mit Garmin „inReach“-Geräten<br />

(ab € 349,99) möglich.<br />

Zentrale Infos, die an die Hilfskräfte weiterzugeben<br />

sind:<br />

• genaue Position (Koordinaten am besten<br />

via App bestimmen)<br />

• Größe der Gruppe & Anzahl der Verletzten<br />

• Art der Verletzung<br />

Devold ® entwickelt hochwertige<br />

Outdoorbekleidung aus feinster<br />

Merinowolle – ohne Kompromisse.<br />

Entworfen und getestet in<br />

Norwegen, gefertigt in Europa.<br />

Das Original. Seit 1853 von<br />

norwegischen Pionieren getragen.<br />

Hiking Woman T-shirt, chilli<br />

Foto: Hansi Heckmair<br />

4. KLARE INFORMATION ZUR ROUTE<br />

HINTERLASSEN<br />

Eine handlungsfähige Vertrauensperson soll<br />

im Detail über Route und Zeitpläne Bescheid<br />

wissen. Zusätzlich soll die Seriennummer<br />

(IMEI-Nummer) des Mobiltelefons für eine<br />

schnellstmögliche Ortung hinterlassen werden.<br />

Die Vertrauensperson muss angewiesen sein, im<br />

Notfall die Rettungskette in Gang zu setzen.<br />

5. VERSICHERUNG<br />

Eine Versicherung, die Bergungskosten übernimmt,<br />

ist ratsam. Wer Mitglied eines alpinen<br />

Vereins ist, ist in der Regel im Rahmen dieser<br />

Mitgliedschaft versichert.<br />

Hiking Woman Hipster, chilli<br />

Devold ® of Norway GmbH<br />

Eschacher Str. 3 | D-87474 Buchenberg<br />

Tel +49 (0)8378-96041-0<br />

Fax +49(0)8378-96041-29<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 91<br />

info@devold.de | www.devold.de


Desinfizieren<br />

Bei kleinen Wunden<br />

mit Infektionsgefahr<br />

Heilen<br />

Wundcreme oder -spray<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

L.AT.MKT.05.<strong>2019</strong>.9431<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.


Fotos: Hersteller<br />

ICEBREAKER COOL-LITE SPHERE<br />

SHORT SLEEVE CREWE W<br />

• COOL-LITE-Mischung aus<br />

TENCEL® und Merino für ein<br />

optimal reguliertes Körperklima<br />

bei sehr warmen Bedingungen<br />

• Corespun-Technologie für<br />

Langlebigkeit und Robustheit<br />

• versetzte Nähte für Tragekomfort<br />

und verlängertes Rückenteil<br />

PREIS (UVP): € 69,95<br />

www.icebreaker.com<br />

MARTINI SPORTSWEAR SHIRT<br />

FIRST ON M<br />

• hoher Tragekomfort durch<br />

Seamless-Technologie<br />

• beste Atmungsaktivität<br />

• perfekter Feuchtigkeitstransport<br />

• Bewegungsfreiheit durch<br />

elastisches Funktionsmaterial<br />

• nachhaltig, aus Holz produzierte<br />

TENCEL-Lyocellfasern<br />

PREIS (UVP): € 59,90<br />

www.martini-sportswear.com<br />

ORTOVOX 150 MERINO COOL W<br />

• 138 g feinste, tasmanische<br />

Merinowolle mit kühlenden<br />

TENCEL®-Fasern<br />

• langlebig dank neuer<br />

Spinn-Technologie BETA-SPUN<br />

• schnell trocknend<br />

• hoher Tragekomfort<br />

• nachhaltige Produktion<br />

PREIS (UVP): € 85,–<br />

www.ortovox.com<br />

SHIRTS FÜR<br />

DEN BERG<br />

BEQUEM, STYLISH, PRAKTISCH –<br />

SALOMON ELEVATE AERO<br />

TEE W<br />

• dank leichtem Jacquard-<br />

Material, hervorragender<br />

Belüftung und der<br />

geruchshemmenden<br />

Eigenschaften eignet<br />

es sich perfekt für den<br />

Einsatz beim Laufen<br />

und Wandern<br />

PREIS (UVP): € 50,–<br />

www.salomon.com<br />

DEVOLD WOOL MESH SLEEVELESS W<br />

• 100 % Merinowolle<br />

• atmungsaktives Mesh-Gewebe<br />

• für intensive sportliche Aktivitäten<br />

• hoher Feuchtigkeitstransport und<br />

hohe Atmungsaktivität<br />

• wärmt bei Kälte, kühlt bei Wärme<br />

(Verdunstungskälte)<br />

PREIS (UVP): € 55,–<br />

www.devold.de<br />

DIE NEUEN WANDERSHIRTS.<br />

FJÄLLRÄVEN KEB WOOL T-SHIRT<br />

PRINT W<br />

• leichtes Kurzarm-T-Shirt für<br />

Trekking- und Skitouren<br />

• zwei verschiedene Jersey -<br />

stoffe aus Merinowolle für<br />

die Ableitung von Feuchtigkeit<br />

und zur Belüftung<br />

• verhindert auf natürliche Weise<br />

die Bildung von unangenehmen<br />

Gerüchen<br />

PREIS (UVP): € 99,95<br />

www.fjallraven.de<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

93


Die Funktionsjacke, die sich bereits bei<br />

leichtem Nieselregen vollsaugt, oder<br />

der Wanderschuh, an dem der Matsch<br />

pickt wie ein schwerer Stein, machen beim<br />

Outdoor-Sport keinen Spaß. Sie machen uns<br />

aber eines klar: Unsere Outdoor-Kleidung<br />

braucht nicht nur Pflege. Sie braucht vor<br />

allem Feingefühl bei selbiger. Denn nur wer<br />

die ausgeklügelten Spezialmaterialen auch<br />

speziell reinigt, erhält die Hightech-Fasern –<br />

und so Fun und Funktionalität.<br />

OUTDOOR-KLEIDUNG REINIGEN:<br />

DIE BASICS<br />

So oft wie nötig, so selten wie möglich:<br />

So lautet das oberste Reinigungsgebot von<br />

funktioneller Outdoor-Kleidung. Während<br />

Sportunterwäsche, Socken und die<br />

so genannte Mittelschicht (also T-Shirts,<br />

Hosen und Hemden) nach jeder Benutzung<br />

beansprucht sind und unmittelbar gewaschen<br />

werden müssen, gilt diese Regelmäßigkeit für<br />

die Outdoor-Obermaterialien wie Jacken,<br />

Schuhe und Regenkleidung nicht. Eine<br />

vollwertige Reinigung bedeutet nämlich immer<br />

eine Beanspruchung von Material und<br />

Fasern. Sollten beim Gebrauch Verschmutzungen<br />

entstanden sein, genügt es zunächst,<br />

diese ohne eine Vollwäsche oberflächlich zu<br />

entfernen (Abreiben mit feuchtem Tuch).<br />

SCHLUSS MIT<br />

SCHMUTZ<br />

SCHLAMM AN SCHUH UND HOSE BEDEUTET<br />

FÜR ECHTE OUTDOOR-SPORTLER KEINEN<br />

FLECK, SONDERN EINEN ERFOLG. DAMIT<br />

DIE KLEIDUNG ABER EBENSO LANGE<br />

DURCHHÄLT WIE UNSER ELAN, IST<br />

REGELMÄSSIGE PFLEGE UNERLÄSSLICH.<br />

EINE WASCHANLEITUNG DER SPORTLICHEN ART.<br />

VON LINDA FREUTEL<br />

Fotos: istock<br />

94 <strong>SPORTaktiv</strong>


Dabei gilt: Je zügiger man entstandene Flecken<br />

entfernt, desto besser. Eingetrockneter Schmutz<br />

ist extrem hartnäckig.<br />

VOLLWÄSCHE:<br />

IMMER IN DER MASCHINE<br />

Eine Vollwäsche wird erst nach mehrmaligem<br />

Gebrauch, starker Verschmutzung oder Nachlassen<br />

der Funktionalität (z.B. wenn verschmutzte<br />

Poren die wasserabweisende Membran verstopfen<br />

und sich die Kleidung bei Regen vollsaugt)<br />

nötig. Und dann wandert Outdoor-Kleidung<br />

bitte grundsätzlich in die Waschmaschine. Eine<br />

Handwäsche ist ebenfalls möglich, aber mühsamer<br />

und nicht so ergiebig. Chemische Reinigungen<br />

sind zu strapaziös. Die exakte Waschweise<br />

wird den auf der Kleidung angegebenen<br />

Pflegehinweisen entnommen. Im Zweifel gilt:<br />

nicht zu heiß, minimales oder gar kein Schleuderprogramm<br />

und keinen Weichspüler benutzen.<br />

Empfehlenswert sind auch Wäschenetze; darin<br />

gewaschen verhindert man Materialverletzungen,<br />

die beim Kontakt mit der Waschtrommel<br />

entstehen können.<br />

VOR- UND NACHBEREITUNG:<br />

WICHTIGE DETAILS<br />

Vor der Wäsche sollten Reißverschlüsse, Knöpfe<br />

und Bänder verschlossen bzw. verschnürt werden.<br />

Zudem gilt es die Kleidungsstücke auf Risse<br />

und Löcher zu kontrollieren. Für kleine Beschädigungen<br />

gibt es im Fachhandel Flickenaufnäher<br />

oder spezielle Klebepasten zu kaufen, mit denen<br />

die Schäden unkompliziert repariert werden<br />

können. Wer ein solches Material im Akutfall<br />

nicht zur Hand hat, kann sich mit festem Klebeband<br />

behelfen. Einfach großzügig über den Riss<br />

oder das Loch kleben und den Fauxpas so bis<br />

zur Reparatur überbrücken. Ebenfalls wichtig:<br />

Auch das Trocknen im Trockner ist grundsätzlich<br />

(Ausnahme: Daunen) tabu. Besser: Einen<br />

Wäscheständer mit einem großen Handtuch<br />

abdecken und die Funktionskleidung darauf im<br />

Liegen trocknen. Würde man die Kleidung zum<br />

Trocknen aufhängen, droht sie sich zu verziehen.<br />

SPEZIALMATERIALIEN WASCHEN:<br />

SO GEHT ES<br />

Schonendes Waschen ist bei jeder Kleidung<br />

geboten. Bei Gore-Tex, Daune und den Schuhen<br />

gibt es zusätzliche Besonderheiten.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

95


GORE-TEX WASCHEN:<br />

Ziehen Flecken (z.B. von Sonnencreme<br />

oder Getränken) in die Kleidung ein,<br />

ist eine Vollwäsche notwendig. Das<br />

Gore-Tex-Material könnte ansonsten<br />

verkleben und so seine Funktionalität<br />

verlieren. Zum Waschen empfehlen<br />

sich Spezialwaschmittel aus dem<br />

Sporthandel. Alternativ können milde<br />

Flüssigwaschmittel ohne Bleichmittel<br />

benutzt werden. Pulverwaschmittel<br />

sowie Weichspüler eignen sich nicht, da<br />

sie kleine Rückstände in den empfindlichen<br />

Faserporen hinterlassen. 40 Grad<br />

ist eine ideale Waschtemperatur. Eine<br />

Besonderheit bei Gore-Tex-Materialien<br />

ist die wasserabweisende Imprägnierung<br />

(meist eine sogenannte DWR-Imprägnierung).<br />

Um die volle Funktionalität<br />

zu erhalten, muss diese nach der dritten<br />

bis vierten Wäsche erneuert werden<br />

(Imprägnierungsspray gibt es im Sportgeschäft).<br />

Nach den ersten Wäschen<br />

genügt es, die Imprägnierung durch einen<br />

gezielten Wärmereiz aufzufrischen.<br />

Dazu gibt man die Kleidung entweder<br />

für 20 Minuten bei 60 Grad und niedriger<br />

Drehzahl in den Trockner. Oder<br />

man arbeitet mit dem Bügeleisen. Das<br />

trockene Kleidungsstück wird dafür mit<br />

einem Handtuch abgedeckt und das<br />

Ganze bei niedriger Temperatur und<br />

ohne Dampf gebügelt.<br />

DAUNENJACKEN WASCHEN:<br />

Bei feinen Federn ist besonderes<br />

Feingefühl im Umgang gefragt. Auch<br />

hier gilt: Immer nur so oft waschen,<br />

wie es nötig ist. Wann es nötig ist,<br />

eine Daunenjacke zu waschen, hängt<br />

nicht allein vom Verschmutzungsgrad<br />

ab. Auch wenn die Jacke noch sauber<br />

ist, insgesamt aber fester und in sich<br />

zusammengefallen wirkt, macht eine<br />

Reinigung Sinn, um die Daunenfüllung<br />

wieder aufzuschütteln und so ihren<br />

Thermoeffekt zu erhalten. Gewaschen<br />

wird im Feinwaschprogramm und<br />

mit speziellem Daunenwaschmittel.<br />

Für eine effektive Reinigung sollte die<br />

IMPRÄGNIERUNG|<br />

KANN MAN DURCH|<br />

EINEN GEZIELTEN|<br />

WÄRMEREIZ|<br />

WIEDER|<br />

AUFFRISCHEN.|<br />

Waschtrommel mindestens sechs Liter<br />

Fassungsvermögen haben und die Jacke<br />

allein darin gewaschen werden. Ein<br />

wichtiger Pflegeschritt bei Daunen ist<br />

das Trocknen: Idealerweise gibt man<br />

die Jacken zusammen mit zwei bis drei<br />

Trocknerbällen (oder Tennisbällen) bei<br />

geringer Temperatur in den Trockner.<br />

Die Bälle sorgen dafür, dass die Daunen<br />

gleichmäßig aufgeschüttelt werden. Wer<br />

keinen Trockner besitzt, muss per Hand<br />

dafür sorgen, dass die feuchten Federn<br />

nicht aneinanderkleben und die Jacke<br />

während des Trocknens immer wieder<br />

aufschütteln.<br />

OUTDOOR-SCHUHE WASCHEN:<br />

Bei Schuhen kommt es darauf an, ob<br />

sie neben Funktionsmaterialien (wie Gore-Tex)<br />

auch aus Leder verarbeitet sind.<br />

In letzterem Fall ist die Maschinenwäsche<br />

tabu. Ansonsten können Schuhe<br />

bei 30 Grad und einem niedrigen<br />

Schleuderprogramm in die Maschine<br />

gegeben werden. Grober Schlamm oder<br />

andere Verschmutzungen gilt es vorab<br />

mit einer weichen Bürste zu entfernen.<br />

Zum Trocknen werden die Schuhe mit<br />

Zeitungspapier ausgestopft; so bleibt die<br />

Form erhalten. Bitte die Schuhe an einem<br />

warmen Ort, ohne direkte Wärmeeinstrahlung<br />

(z.B. durch Heizung oder<br />

Sonne) trocknen; das vermindert die<br />

Gefahr von Rissen im Leder. Das Wichtigste<br />

bei der Schuhpflege ist die Imprägnierung,<br />

damit Schlamm und Schmutz<br />

künftig keine Chance haben, kleben<br />

zu bleiben. Während Gore-Tex-Materialien<br />

spezielle Imprägnierungssprays<br />

benötigen, verwendet man für das Leder<br />

klassisches Wachs. Im Unterschied zu<br />

Öl wirkt Wachs nämlich pflegend, ohne<br />

das Leder dabei weich zu machen und<br />

so seiner Stabilität zu schaden. Ansonsten<br />

gilt bei der Materialpflege nur noch<br />

eines: keine falsche Scham vor Flecken.<br />

Outdoor-Sport ist nichts für Waschlappen.<br />

Er macht doch erst richtig Spaß,<br />

wenn man seine Spuren sieht.<br />

Foto: VAUDE<br />

96 <strong>SPORTaktiv</strong>


Hier wird Wandern<br />

zum Genuss.<br />

Urlaubsparadies Zillertal<br />

Wenn jede Tour zum unvergesslichen Erlebnis wird,<br />

sich der Blick nicht vom atemraubenden Bergpanorama<br />

lösen kann, jeder Ausflug zum Abenteuer wird und<br />

Genuss keine Grenzen kennt. Dann bist du richtig.<br />

Dann bist du im Zillertal.<br />

www.zillertal.at<br />

• 1.400 km Wanderwege<br />

• 1.200 km Bikerouten<br />

• Über 150 Genusshütten


MEHR INFORMATIONEN<br />

FELBERTAUERNSTRASSEN AG<br />

T. +43 48 52/63 330<br />

info@felbertauernstrasse.at<br />

www.felbertauernstrasse.at<br />

„LEBENSADER“<br />

UND ERLEBNIS PUR<br />

DIE FELBERTAUERNSTRASSE IST EINE „LEBENSADER OSTTIROLS“ UND<br />

ALLEIN SCHON EINE REISE WERT. SIE BRINGT MENSCHEN SEIT 50 JAHREN<br />

STAUFREI ÜBER DIE ALPEN, NACH OSTTIROL, KÄRNTEN ODER AN DIE ADRIA.<br />

ÜBER DIE<br />

FELBERTAUERNSTRASSE<br />

Die einfache Fahrt kostet € 11,–.<br />

Wer sich vor Beginn der Reise<br />

ein ADAC-Vorteilsticket kauft,<br />

zahlt hin und zurück € 20,–. Weil<br />

bei der Maut kein Unterschied<br />

zwischen Pkw, Wohnmobil,<br />

Campingbus oder Gespann<br />

gemacht wird, ist die Route besonders<br />

für Camper interessant.<br />

www.felbertauernstrasse.at<br />

uf der Felbertauernstraße sind die<br />

A Berge nie weit entfernt. In sanften<br />

Kurven und mehr als die Hälfte dreispurig<br />

ausgebaut führt sie von Mittersill in<br />

Salzburg nach Matrei in Osttirol. Wer<br />

kurz nach dem Südportal den Blinker<br />

Richtung Matreier Tauernhaus setzt,<br />

kann am Parkplatz das Auto stehen lassen<br />

und gelangt entspannt in circa einer<br />

Stunde zu Fuß (oder gemütlich mit<br />

dem Traktor-Bummelzug) zu einem der<br />

schönsten Talschlüsse der Ostalpen: dem<br />

Gschlösstal. Der komfortable Wanderweg<br />

führt durch blühende Wiesen und<br />

Almdörfer, während von der Ferne die<br />

hohen Berge und der Venediger-Gletscher<br />

grüßen. Auf dem Rückweg lohnt<br />

es sich unbedingt, einen Zwischenstopp<br />

bei der einzigartigen Felsenkapelle aus<br />

dem 19. Jahrhundert einzulegen.<br />

Ein weiterer Tipp ist ein Besuch beim<br />

Heilwasserhaus im Berg dorf St. Jakob<br />

im Defereggental, wo das Wasser der<br />

jodhaltigen Natriumchlorid-Sole-Heilquelle<br />

entspringt. Diese mehrere hunderttausend<br />

Jahre alte Quelle wurde in<br />

einer künstlichen Tropfsteinhöhle vom<br />

Bildhauer Michael Lang eindrucksvoll<br />

inszeniert. Hier wird der Weg des wertvollen<br />

Salzwassers von seinem Ursprung<br />

bis aufs Flaschenband der modernen<br />

Abfüllhalle multimedial veranschaulicht.<br />

Lang hat auch einen Mythenweg und<br />

den Mythenplatz entwickelt, die sich<br />

auf künstlerische Weise mit den Themen<br />

Heilen und Wasser beschäftigen. In<br />

Führungen und Besichtigungen können<br />

Besucher tiefer in diesen Mythos eintauchen.<br />

Aber egal, in welches Tal man von<br />

der Felbertauernstraße abbiegt – bis zum<br />

nächsten Erlebnis ist es nicht weit.<br />

Foto: Hannes Berger Silent Art<br />

98 <strong>SPORTaktiv</strong>


INFOS & BUCHUNGEN<br />

HOTEL TAURERWIRT<br />

9981 Kals am Großglockner<br />

T. +43 48 76/82 26<br />

info@taurerwirt.at<br />

www.taurerwirt.at<br />

DER KRAFTPLATZ<br />

IN DEN BERGEN<br />

In Kals am Großglockner, imitten der herrlichen<br />

Bergwelt des Nationalparks Hohe Tauern, liegt das<br />

Wanderhotel Taurerwirt. Hier spürst du die unberührte<br />

Natur und tankst Lebensfreude mit all deinen Sinnen.<br />

PACKAGE-TIPP<br />

GROSSGLOCKNER-<br />

GIPFELWOCHE<br />

Mit den Kalser<br />

Bergführern auf<br />

Österreichs höchsten Berg<br />

Taurerwirt-Gäste erleben die Natur<br />

besonders intensiv bei sportlichen<br />

Aktivitäten wie geführten Wanderungen<br />

mit den Taurerwirt-Wander- und -Naturführern.<br />

Oder auch bei herausfordernden<br />

Gipfeltouren mit den Kalser Bergführern.<br />

Natürlich vital …<br />

Der Taurerwirt ist ein Gründerbetrieb<br />

der „Best Alpine Hotels“. Heißt: beste<br />

Bedingungen für Wanderfreunde, die eine<br />

Vielzahl an Serviceleistungen rund ums<br />

Wandern in Osttirol genießen.<br />

Fotos: Wanderhotel Taurerwirt<br />

6 Übernachtungen im Hotel<br />

Taurerwirt-Verwöhnpension<br />

Wohlfühlen im<br />

„GlocknerSpa“<br />

1 Hüttenübernachtung mit HP<br />

auf der Adlersruhe<br />

1 Großglockner-Gipfelbesteigung<br />

mit Bergführer<br />

1 Bergsteigermassage<br />

(25 min)<br />

ab € 883,– pro Person/Woche<br />

Natürlich verwöhnt …<br />

... wird der Gast vom Frühstücksbüffet<br />

bis zum Abendessen – mit Produkten aus<br />

Osttirol. Wild kommt aus dem Kalser<br />

Jagdrevier, Milch- und Fleischprodukte<br />

von Osttiroler Bauern, Forelle und Saibling<br />

aus dem eigenen Fischwasser.<br />

Natürlich vital …<br />

Nach dem aktiven Naturgenuss können<br />

sich die Gäste im „GlocknerSpa“ erholen.<br />

Ein Highlight ist das „Gletscherschliff-Peeling“,<br />

eine Eigenentwicklung der Familie<br />

Rogl, die exklusiv im Taurerwirt angeboten<br />

wird. Wohltuende Wärme bieten verschiedene<br />

Saunen, Whirlpool und Pool.<br />

Natürlich zu Hause …<br />

Wohn- und Schlafqualität ist im Taurerwirt<br />

besonders wichtig. Dazu gehört nicht<br />

nur eine ruhige Lage mitten in der Natur.<br />

Mit viel Liebe eingerichtet, bieten die<br />

Zimmer viel Platz zum Wohlfühlen.<br />

Natürlich mit Herz ...<br />

Seit der Gründung 1937 ist der Taurerwirt<br />

ein reiner Familienbetrieb, Tourismus<br />

ist hier eine Leidenschaft. Alle Mitglieder<br />

der Familie sind mit viel Freude<br />

im Hotel tätig, sie sind naturverbunden<br />

und haben für ihre Gäste unzählige Tipps<br />

für einen unvergesslichen Aktiv- und Natururlaub<br />

bereit.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

99


SCHÖFFEL PANTS CARACAS W<br />

• ¾-Hose für Damen<br />

• hochelastische, schnell trocknendes<br />

Stretch-Material<br />

• angenehm kühlende S.Café®-<br />

ICE-CAFÉ-Technologie<br />

PREIS (UVP): € 79,95<br />

SCHÖFFEL JACKET<br />

NEUFUNDLAND2 W<br />

• atmungsaktiv, extrem leicht<br />

sowie wasser- und winddicht<br />

• S.Café®-Technologie aus nachhaltigem<br />

Kaffeesatz-Faserverbund<br />

für ein angenehmes<br />

Tragegefühl<br />

PREIS (UVP): € 199,95<br />

www.schoeffel.com<br />

MARMOT LIMANTOUR<br />

PANT W<br />

• leichte, vielseitige und<br />

robuste Softshell-Hose<br />

• wasser- und windabweisend,<br />

trocknet rasch<br />

• UV-Schutzfaktor 50<br />

PREIS (UVP): € 120,–<br />

MARMOT BANTAMWEIGHT<br />

JACKET W<br />

• Ultraleicht-Funktionsjacke<br />

• das revolutionäre Pertex-<br />

Shield-2,5-Lagen-Gewebe ist<br />

besonders atmungsaktiv<br />

• garantiert ausgezeichneten<br />

Tragekomfort und bestmögliche<br />

Bewegungsfreiheit<br />

PREIS (UVP): € 300,–<br />

www.marmot.de<br />

VAUDE CROZ 3L JACKET III M<br />

• sehr leichte Hardshelljacke<br />

zum Bergsteigen<br />

• wasserdicht, winddicht und<br />

hoch atmungsaktiv<br />

• kleines Packmaß und Gewicht<br />

• umweltfreundlich & fair hergestellt<br />

PREIS (UVP): € 300,–<br />

www.vaude.com<br />

LA SPORTIVA TX LIGHT<br />

JACKET M<br />

• Cordura-Verstärkung auf<br />

den Schultern, um Abrieb<br />

vorzubeugen<br />

• helmkompatible Kapuze<br />

• Reißverschlusstasche<br />

auf dem Ärmel<br />

• elastisch<br />

PREIS (UVP): € 139,–<br />

www.lasportiva.com<br />

VAUDE BADILE SHORTS M<br />

• kurze Softshell-Hose für<br />

Bergtour und Klettersteig<br />

• 80 % winddicht, hoch atmungsaktiv<br />

und elastisch<br />

• alle Taschen mit Reißverschluss<br />

• umweltfreundlich und fair<br />

hergestellt<br />

PREIS (UVP): € 95,–<br />

LA SPORTIVA TX PANT EVO M<br />

• Material: Polyamid mit<br />

Elastan<br />

• Stretchhose aus Ripstop-<br />

Polyamid<br />

• zwei große Taschen mit<br />

Reißverschluss<br />

• Reguliersystem an der Taille<br />

• PFC-frei<br />

PREIS (UVP): € 119,–<br />

Fotos: Hersteller<br />

100 <strong>SPORTaktiv</strong>


GEGEN<br />

WIND UND<br />

WETTER<br />

DIE AKTUELLEN OUTDOOR-<br />

JACKEN UND -HOSEN IM ÜBERBLICK<br />

ORTOVOX MERINO PROTECT - WINDBREAKER M<br />

• winddicht, wasserabweisend dank<br />

DWR-Beschichtung<br />

• hohe Atmungsaktivität<br />

• minimales Packmaß, Leichtgewicht: 136 g<br />

• Merino on Skin<br />

PREIS (UVP): € 190,–<br />

www.ortovox.com<br />

FJÄLLRÄVEN VIDDA PRO W<br />

• eine Jacke für alle<br />

Gelegenheiten<br />

• praktische Details und<br />

robustes G-1000 Eco aus<br />

recyceltem Polyester und<br />

Bio-Baumwolle<br />

• vielseitiges, praktisches<br />

Kleidungsstück für den<br />

ganzjährigen Einsatz<br />

PREIS (UVP): € 279,95<br />

www.fjallraven.de<br />

ORTOVOX MERINO SHIELD ULTRA LIGHT<br />

- VAJOLET PANTS M<br />

• hohe Abriebsfestigkeit<br />

• 4-Wege-Stretch-Material, vorgeformter<br />

Kniebereich<br />

• schnell trocknend<br />

• wasser- und windabweisend durch<br />

DWR-Behandlung<br />

PREIS (UVP): € 140,–<br />

MAIER SPORTS HOSE NORIT 2.0 M<br />

• technische Wander- und Trekkinghose<br />

aus robustem und<br />

leichtem Funktionsmaterial<br />

• abriebfester Stoff, innen mit<br />

Struktur, der auch bei schweißtreibenden<br />

Aktionen nicht auf der<br />

Haut klebt<br />

PREIS (UVP): ab € 119,95<br />

FJÄLLRÄVEN VIDDA PRO<br />

VENTILATED TROUSERS M<br />

• anknüpfend an Fjällrävens meistverkaufte<br />

Hosenmodelle Vidda und<br />

Barents Pro<br />

• sehr robuste Hose mit verbesserten<br />

Belüftungsmöglichkeiten<br />

PREIS (UVP): € 179,95<br />

SALEWA PEDROC 2 GTX ACT<br />

JACKET M<br />

• ergonomische Ärmel und<br />

Schultern für guten Fit<br />

• wasserdicht verarbeitet,<br />

alle Nähte verschweisst<br />

• reflektierende Details für<br />

bessere Sichtbarkeit<br />

PREIS (UVP): € 350,–<br />

www.salewa.com/de-it<br />

SALEWA AGNER LIGHT DST<br />

ENGINEER M PANT M<br />

• funktionale, gerade Passform<br />

• leichtes, wasserabweisendes,<br />

dehnbares Durastretch-Material<br />

• ergonomisch geformte, flache<br />

und elastische Taillenbund<br />

PREIS (UVP): € 120,–<br />

MAIER SPORTS JACKE<br />

JACOB M<br />

• Fernwanderjacke mit patentiertem<br />

Rucksack-Regencape<br />

zum Andocken<br />

• perfekter Regenschutz und<br />

sehr atmungsaktiv dank<br />

mTEX 20.000<br />

• elastisches Material garantiert<br />

viel Bewegungsfreiheit<br />

PREIS (UVP): ab € 299,95<br />

www.maier-sports.com<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

101


WILDSCHÖNAU TOURISMUS<br />

A-6311 Wildschönau<br />

T. +43 53 39/82 55-0<br />

info@wildschoenau.com<br />

www.wildschoenau.com<br />

AUSZEIT<br />

IN TRAUMLAGE<br />

Weite Bergblicke, unvergessliche Wandererlebnisse<br />

und charmante Bilderbuchdörfer: Die Wildschönau<br />

liegt im „Herzen Tirols“ und lädt zur sommerlichen<br />

Auszeit in Traumlage ein.<br />

URLAUBSANGEBOTE<br />

3 ÜN in einer Pension mit<br />

Frühstück ab € 87,– p. P.,<br />

in einem Hotel/Gasthof*** mit<br />

Halbpension ab € 150,– p. P.<br />

5 ÜN im Appartement<br />

ab € 270,– p. P.<br />

Die Wildschönau Card ist automatisch<br />

inkludiert – mit kostenlosen<br />

Urlaubsleistungen wie:<br />

Sommer-Bergbahnen, Freibad,<br />

geführte Wanderungen,<br />

Museen u. v. m.<br />

Ab in die Berge<br />

300 Kilometer gut gepflegte Wanderwege<br />

bieten Gipfeltouren bis auf 2309<br />

Meter, gemütliche Almwanderungen und<br />

Themenwanderungen zum Sonnenaufgang<br />

oder ins versteckte Naturmoor. Mit den<br />

Gratis-Sommer-Gondelbahnen geht es<br />

bequem auf das Markbachjoch und den<br />

Schatzberg, wunderbare Ausblicke auf<br />

Wilden Kaiser und die Kitzbühler Alpen<br />

inklusive.<br />

Auf ganz Ambitionierte wartet die<br />

ultimative Challenge: 3000 Höhenmeter,<br />

50 Kilometer und 24 Stunden sind bei der<br />

„kitzalp24“-Wanderung die herausfordernden<br />

Eckdaten.<br />

Mit dem Bike unterwegs<br />

Mit dem E-Bike kommt man ganz easy auf<br />

die Almen der Region. In diesem Sommer<br />

wollen zudem neue, spannende Mountain-<br />

bikerouten entdeckt werden. Wer einmal<br />

etwa Neues probieren will: Bei der geführten<br />

„E-Bike- & Hike-Tour“ geht es zu Fuß<br />

und per Bike zu den schönsten Plätzen.<br />

Auf kulinarischer Entdeckungsreise<br />

Kein Wandertag ohne Almeinkehr:<br />

Schmankerl wie Pressknödel oder<br />

Brezensuppe schmecken am Berg gleich<br />

doppelt so gut. Schmackhaften Käse gibt<br />

es bei den Käsereien Holzalm und Schönangeralm.<br />

Und einen „Krautinger“, den<br />

einzigartigen Rübenschnaps der Wildschönau,<br />

muss man ohnehin probiert haben!<br />

EVENTS<br />

22. 6.: Sonnwendfest mit Abendgondelfahrt<br />

13.+14. 7.: 24-Stunden-Wanderung „kitzalp24“<br />

8.–11. 8.: Wildschönauer Talfest<br />

Fotos: Wildschönau Tourismus, Alex Mayr<br />

102 <strong>SPORTaktiv</strong>


WILLKOMMEN<br />

AUF TOP-NIVEAU<br />

WELCOME HOME!<br />

Wandern bedeutet Natur erleben – den Duft frischer<br />

Gräser, die reine Bergluft, das Rauschen glasklarer<br />

Gebirgsbäche und dazu Top-Service bei Falkensteiner.<br />

Erleben Sie die Berge auf neuem Niveau.<br />

welcomehome.holiday/hike<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

103


WANDER<br />

SCHÖN<br />

... MIT DEN NEUEN OUTDOOR-HEMDEN, DIE<br />

FESCH UND FUNKTIONELL SIND.<br />

SCHÖFFEL BLOUSE<br />

KAPSTADT M<br />

• 100 % Lyocell-Material,<br />

aus rein natürlichen und<br />

nachhaltigen Rohstoffen<br />

• mit MTS-Technologie –<br />

damit kann Feuchtigkeit<br />

bei Aktivität besonders<br />

schnell abtransportiert<br />

werden<br />

PREIS (UVP): € 79,95<br />

www.schoeffel.com<br />

LÖFFLER TREKKING-HEMD M<br />

• schnell trocknend<br />

• atmungsaktives Funktionswebstoff-Hemd<br />

• ausgestattet mit Zip-Brusttasche,<br />

Knopfleiste<br />

• modisches Karo-Design<br />

PREIS (UVP): € 69,90<br />

www.loeffler.at<br />

FJÄLLRÄVEN FJÄLLSLIM<br />

SHIRT LS M<br />

• 75 % Polyester, 23 %<br />

Baumwolle, 2 % Elastan<br />

• wärmend und feuchtigkeitsregulierend.<br />

• leichter Stretchanteil für<br />

hohe Bewegungsfreiheit<br />

• Brusttaschen mit Patte<br />

und Knopf<br />

PREIS (UVP): € 99,95<br />

www.fjallraven.de<br />

MARMOT AEROBORA SHORT<br />

SLEEVE<br />

• Funktionshemd im Casual-Look<br />

mit UV-Schutzfaktor 25<br />

• besonders atmungsaktiv, schnell<br />

trocknend und leicht<br />

• garantiert damit einen tollen<br />

Tragekomfort auch bei intensiver<br />

Belastung<br />

PREIS (UVP): € 60,–<br />

www.marmot.de<br />

Fotos: Hersteller<br />

104 <strong>SPORTaktiv</strong>


Photos: William Woodward<br />

Rule<br />

the Rain<br />

20 Jahre voller wochenlanger Camping-Trips, tagesfüllender<br />

Klettertouren und monatelanger Treks bei strömendem Regen<br />

und heftigen Schauern haben PreCip zu unserem absoluten<br />

Bestseller in der Kategorie Regenbekleidung gemacht. Aber<br />

Erfolg kann nur ein Ansporn für stetige Verbesserung sein. Mach<br />

Dich bereit – und starte in den Regen!<br />

precip ®<br />

eco<br />

Men’s & Wm’s Precip Eco Jacket<br />

PFC<br />

FREE<br />

DWR<br />

recycled<br />

fabric<br />

100% PFC-freie DWR 100% recyceltes Nylon<br />

Wasserdicht<br />

10.000 mm<br />

Atmungsaktiv<br />

10.000 MVTR<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

105


GIPFELGLÜCK<br />

FÜR JEDEN<br />

GESCHMACK<br />

In Saalbach Hinterglemm finden<br />

sportliche Alpinisten genauso<br />

wie gemütliche Genusswanderer<br />

bestimmt ihre Lieblingstour.<br />

Saalbach Hinterglemm ist das ideale<br />

Basislager, um die umgebende Bergwelt<br />

zwischen den sanften Hügeln der<br />

Pinzgauer Grasberge und den schroffen Spitzen<br />

der Kitzbüheler Alpen zu erkunden. 400 Kilometer<br />

beschilderte Wanderwege warten darauf,<br />

entdeckt zu werden. So findet sowohl der<br />

sportliche Alpinist wie auch der gemütliche Genusswanderer<br />

seine individuelle Lieblingstour.<br />

Herausforderungen meistern<br />

Die neue Weitwanderung im Talschluss ist<br />

lang, enorm aussichtsreich und unheimlich<br />

lässig! Mit rund 1700 Höhenmetern, fünf Gipfeln<br />

und 22 Kilometern führt der „Home of<br />

Lässig“-Walk mitten hinein ins Naturerlebnis.<br />

Der Hinterglemmer Talschluss ist ein idealer<br />

Rückzugsort für Wanderer – fern der Lifte und<br />

Biketrails. Die Route inkludiert zwar ein paar<br />

gerade bei Locals sehr beliebte Gipfel. Dennoch<br />

wird man auf dieser Tour im Talkessel unter<br />

Garantie Ruhe und einsame Momente finden.<br />

Ein Highlight für ausdauernde Gipfelstürmer<br />

ist die Tour der „Seven Summits of Saalbach<br />

Hinterglemm“. Gute Kondition und Trittsicherheit<br />

sowie die richtige Ausrüstung sind<br />

allerdings Voraussetzung für diese anspruchs-<br />

volle Höhentour mit neun Stunden Gehzeit, 24<br />

Kilometern Wanderstrecke und 1413 Höhenmetern.<br />

Die Route verläuft stets über der<br />

2000er-Grenze und liefert grandiose Ausblicke.<br />

Die Wander Challenge Wochen:<br />

Vom 14.–28. September <strong>2019</strong> finden erstmals<br />

die Saalbach-Wander-Challenge-Wochen statt.<br />

Dabei werden innerhalb einer Woche alle drei<br />

Fotos: saalbach.com, Mijra Geh, Daniel Roos<br />

106 <strong>SPORTaktiv</strong>


MEHR INFOS<br />

saalbach.com<br />

Die Region Saalbach<br />

Hinterglemm ist ein<br />

Paradies für Höhenmeter-<br />

Jäger genauso wie für<br />

outdoorbegeisterte<br />

Familien.<br />

Wanderungen der Saalbach-Wander-Challenge<br />

mit erfahrenen Wanderführern durchgeführt.<br />

Die drei Wandertage werden fix in der Woche<br />

verteilt, wobei man individuell entscheiden<br />

kann, in welcher Reihenfolge man die einzelnen<br />

Wanderungen in Angriff nimmt.<br />

Ein Wanderparadies für Familien<br />

In Saalbach Hinterglemm wird der Familie<br />

ein besonderer Stellenwert zugeschrieben, denn<br />

in unserer schnelllebigen Zeit ist die Familie<br />

von großer Bedeutung. Spaß und Spannung<br />

stehen ganz oben auf der Liste, um den Kindern<br />

die nötige Action zu bieten. Am Montelino’s<br />

Erlebnisweg am Kohlmais gilt es, dem<br />

kleinen Clown zu helfen und seine Spielsachen<br />

und Freunde wiederzufinden. Nur so erhält<br />

er schließlich sein Lachen wieder zurück. Am<br />

Berg Kodok wartet auch schon das nächste<br />

Abenteuer! Hier am Reiterkogel wurde dem<br />

Clown seine Mütze vom mürrischen Kobold<br />

Kodok gestohlen. Wer kann sie wiederfinden<br />

und somit das Rätsel lösen? Mystische Stunden<br />

kann man im Märchenwald mit Frau Holle,<br />

Rotkäppchen und Co. verbringen. Sportliche<br />

Familien erwandern zusätzlich zu den drei Erlebniswegen<br />

noch den Schattberg-Mittelgipfel<br />

und Entdecker erkunden den Talschluss und<br />

seine Tierwelt über den Baumzipfelweg. Zusammen<br />

bilden diese fünf Wege die Kids-Wander-Challenge,<br />

bei der als Belohnung der goldene<br />

Clown auf die Kleinsten wartet.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

107


AUF<br />

ALLEN<br />

BERGEN<br />

IST RUH<br />

… AUF ALLEN<br />

TRAILS<br />

SPÜREST DU –<br />

KAUM<br />

EINEN HAUCH<br />

VON ZWIST.<br />

FREI NACH<br />

JOHANN<br />

WOLFGANG<br />

VON GOETHE<br />

HABEN WIR UNS<br />

GEFRAGT,<br />

WIE DAS<br />

FRIEDLICHE<br />

MITEINANDER<br />

ZWISCHEN<br />

WANDERERN<br />

UND BIKERN<br />

GELINGEN<br />

KANN. BEIM<br />

BIKE-PIONIER<br />

SAALBACH<br />

IST MAN<br />

SCHON<br />

SEHR WEIT.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Plötzlich knackst es im Unterholz,<br />

es surrt, klappert, rattert. Und<br />

wie aus dem Nichts schießen behelmte<br />

Gestalten auf zwei Rädern durch<br />

den Wald bergab. Der Aaaaaaaaachtung-Schrei<br />

ertönt zeitgleich mit des<br />

Wanderers Sprung ins Dickicht, so kurz<br />

war die Reaktionszeit von den ersten<br />

Signalen bis zur Begegnung der beiden<br />

Gruppen im Wald. Nix passiert, Gott<br />

Fotos: saalbach.com Daniel Roos, MirjaGeh<br />

108 <strong>SPORTaktiv</strong>


sei Dank. Die Szene ist übrigens nicht<br />

künstlerischer Freiheit entsprungen oder<br />

reine Fiktion zur Stimmungsmache, sondern<br />

tatsächlich passiert. Eine Szene, wie<br />

sie übers ganze Bundesgebiet verstreut<br />

sicher immer wieder vorkommt.<br />

Und jetzt kommen die Sommerferien<br />

und mit ihnen viele Vertreter beider<br />

Gruppen, die Erholung und Spaß in<br />

den Bergen suchen. Wie kann nun die<br />

friedliche Koexistenz aber gelingen?<br />

„Wir sind da als Tourismusregionen<br />

gefordert“, sagt Hans Eder, Obmann<br />

der Salzburger Wanderführer aus Saalbach-Hinterglemm.<br />

Die Region gilt als<br />

Bike-Vorreiter und hat als eine der ersten<br />

Österreichs gezielt um Biker geworben.<br />

„Wir haben Angebote geschaffen,<br />

damit Biker legale Möglichkeiten haben“,<br />

sagt Eder. Für ihn der Königsweg<br />

zum gedeihlichen Miteinander. Kanalisierung<br />

statt Konflikt.<br />

Die „Gegenseite“ sieht das gleich.<br />

Manuel Hirner, in Saalbach für den Eventbereich<br />

zuständig, ist leidenschaftlicher<br />

Biker. „Wir schauen, dass wir<br />

niemandem etwas wegnehmen. Daher<br />

versuchen wir, wo es geht, parallel zu<br />

den Bike-Trails neue Wanderwege zu<br />

erschließen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

109


„<br />

DA REGEN SICH<br />

LEUTE AUF, DASS DIE<br />

BIKER MIT GONDELN<br />

RAUFFAHREN UND<br />

DASS SEILBAHNEN<br />

DIE LANDSCHAFT<br />

ZERSTÖREN – SITZEN<br />

DABEI ABER NEBEN<br />

MIR IN DER GONDEL.<br />

beifahren freundlich und bedanke mich.<br />

So gibt es nie Probleme.“ Dass manche<br />

Biker mit Vollbremsung und spritzendem<br />

Schotter auf sich aufmerksam machen,<br />

kann er nicht verstehen. „Total asozial so<br />

was“, schüttelt er den Kopf.<br />

Was es für die Zukunft auf alle Fälle<br />

braucht, sind „Top-Beschilderungen<br />

und Top-Kartenmaterial“, wie er erklärt.<br />

„Sonst nutzen Biker einfach Apps mit<br />

GPS-Routen, auf denen aber nicht vermerkt<br />

ist, ob Biken dort erlaubt ist, ob es<br />

ein shared trail oder ein reiner Bike-Trail<br />

Von einer gänzlichen Trennung hält<br />

Eder wenig bis gar nichts. „Viele Leute<br />

sind ja gemeinsam hier. Die einen wandern,<br />

die anderen fahren mit dem Bike<br />

auf den Berg. Die wollen sich doch oben<br />

auf der Hütte treffen und gemeinsam<br />

essen und trinken.“ Und so nebenbei<br />

werden dabei vielleicht auch noch Berührungsängste<br />

ab- und Verständnis für<br />

die andere Seite aufgebaut. „Das ist ganz<br />

wichtig. Viele Leute biken ja im Urlaub<br />

nicht ausschließlich, sondern gehen<br />

auch wandern“, sagt Hirner. Dadurch<br />

könne man sich in die andere Seite hineinversetzen<br />

und Vorurteile abbauen.<br />

„Ich wandere ja auch, bin begeisterter<br />

Trailrunner und eben auch Biker.“<br />

Begegnen können sich beide Seiten<br />

auch auf Wegen, wo beides erlaubt ist,<br />

den sogenannten „shared trails“. „Die<br />

sind aber auch nicht überall sinnvoll“,<br />

meint Eder, der auch Wegemacher ist.<br />

„An manchen Stellen haben einfach<br />

nicht beide Seiten Platz.“ Generell orten<br />

sie schon viel Verständnis für die<br />

gegenseitige Outdoor-Lust. „Schwarze<br />

Schafe gibt es aber eh überall. Mit einem<br />

ordentlichen Angebot vor allem für<br />

Enduro- und Downhill-Fahrer schaffen<br />

wir aber ein friedliches und ungefährliches<br />

Miteinander.“ Allen recht getan ist<br />

eine Kunst, die keiner kann, lautet ein<br />

Sprichtwort. Hirner kennt das aus der<br />

Praxis. „Da regen sich Leute auf, dass<br />

die Biker mit den Gondeln rauffahren<br />

und dass Seilbahnen die Landschaft<br />

verschandeln, sitzen im selben Moment<br />

aber neben mir in der Gondel.“<br />

Sehr viele Biker radeln aber ohnehin<br />

eine Forststraße rauf und wieder runter.<br />

„Mit denen gibt es überhaupt kein Problem.<br />

Da funktioniert das Miteinander<br />

reibungslos. Da hält ein Wanderer schon<br />

einmal einem Biker das Gatter auf, damit<br />

der nicht absteigen muss“, berichtet<br />

Eder.<br />

Von gesetzlichen Regelungen dagegen<br />

halten weder Eder noch Hirner etwas.<br />

„Verständnis und gegenseitigen Respekt<br />

schaffen, das ist unser Ziel“, sagen beide.<br />

Für Biker Hirner ist es selbstverständlich<br />

sich bemerkbar zu machen, wenn er auf<br />

einem Weg auf Wanderer trifft. „Ich rufe<br />

dann schon rechtzeitig, lächle beim Vorist.“<br />

Überhaupt will er die Gruppen auch<br />

nicht so scharf trennen. „Es sind doch<br />

alles Leute, die Freude an der sportlichen<br />

Bewegung in der Natur haben.“<br />

Neben dem reibungslosen Miteinander<br />

geht es ihm auch um den Schutz des<br />

gemeinsamen Erholungsraumes, der Natur.<br />

Dafür will er Bewusstsein schaffen.<br />

„Dass man nicht um 5 Uhr früh schon<br />

durch den Wald shreddet, weil man das<br />

Wild aufweckt und aufschreckt. Dass<br />

man auf Tafeln ausweist, wann die Trails<br />

und Wege zu benützen sind und wo<br />

man aus welchen Gründen nicht fahren<br />

sollte, weil zum Beispiel Tiere in Gefahr<br />

sind oder Erdarbeiten im Gange.“ Aufklären,<br />

aktiv informieren, Verständnis<br />

schaffen. Das geht auch in kleineren<br />

Regionen, die nicht über das Wege- und<br />

Seilbahnnetz eines Bike-Riesen wie<br />

Saalbach verfügen. „Tafeln, auf denen<br />

Aufklärung betrieben wird, kann man<br />

überall aufstellen. Dann kann sich schon<br />

einmal niemand rausreden und sagen, er<br />

habe von nichts gewusst.“ Rücksicht aufeinander<br />

nehmen kann man auch überall.<br />

„Es geht nur miteinander. Man kann<br />

den Bike-Sport ja nicht auslöschen.“<br />

Die Biker in die Illegalität treiben löst<br />

keine Probleme. „Und gegenseitiges<br />

Aufhetzen auch nicht“, sagt Hirner.<br />

110 <strong>SPORTaktiv</strong>


Unser Hotelangebot: Ganzjährig geöffnet – 200 Betten, Hallenbad, 25 m Becken –<br />

mit 300m 2 Wasserfläche, Sauna- & Spa-Bereich, Kosmetik & Massagen, Fitness-Studio,<br />

Tennishalle, Squashbox, Minigolf ...<br />

Gaumenfreuden: Frühstücksbuffet, Mahlzeiten in Buffetform, regionale –<br />

österreichische und mediterrane Köstlichkeiten, heimische Produkte<br />

Nationalpark-Sommercard mit 60 Inklusivleistungen: Tagesticket – Großglockner-<br />

Hochalpenstraße, Eintritt – Nationalparkzentrum Mittersill, Krimmler Wasserfälle,<br />

Panoramabahn Kitzbüheler Alpen, Bergbahnen Wildkogel, Weißsee Gletscherwelten,<br />

Freibäder und Badeseen, und vieles mehr ...<br />

Idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge: Salzburg, Innsbruck,<br />

Kitzbühel, Swarovski Kristallwelten, Lienz, Dolomiten, Zell am See ...<br />

Die Region der unendlich<br />

vielen Möglichkeiten:<br />

• über 5000 km Wanderwege<br />

• über 1000 km Rad- & Bikewege<br />

• 266 Dreitausender<br />

• 7 Bergbahnen in der Umgebung<br />

• 6 x geführte Wanderungen<br />

pro Woche<br />

Gratis für unsere Hotelgäste!<br />

Mit der Nationalpark Sommercard<br />

über 60 Inklusivleistungen,<br />

maximale Mobilität sowie viele<br />

weitere Ermäßigungen genießen!<br />

Sporthotel Kogler, Hallenbadstraße 1 · 5730 Mittersill<br />

T +43 (0)6562 4615 · F +43 (0)6562 4612-444<br />

info@hotel-kogler.at · www.hotel-kogler.at


DAS NATIONALPARK<br />

WANDERDORF<br />

Mittersill-Hollersbach- Stuhlfelden<br />

ist Salzburgs Nationalpark<br />

Wanderdorf. Von dort aus kann<br />

man Touren in den Grasbergen<br />

der Kitzbüheler Alpen genauso<br />

unternehmen wie zu den<br />

3000ern des Nationalparks<br />

Hohe Tauern aufbrechen.<br />

Und einfach eine<br />

gute Zeit verbringen.<br />

Umgeben von den 3000ern des<br />

Nationalparks Hohe Tauern und<br />

den sanften Grasbergen der<br />

Kitzbüheler Alpen, ist Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden<br />

der ideale Ausgangspunkt<br />

fürs Wandern und Bergwandern.<br />

Ob auf idyllischen Wald- und<br />

Wiesenwegen oder auf schmalen steinigen<br />

Pfaden den Gipfeln entgegen: Es<br />

führen unzählige markierte Wege aller<br />

Schwierigkeitsgrade von Mittersill und<br />

den umliegenden Orten aus zu immer<br />

neuen Zielen.<br />

15 zertifizierte Wanderbetriebe<br />

Sechs geführte Wanderungen pro Woche<br />

werden in der Hauptsaison, drei in der<br />

Fotos: Mike Huber<br />

112 <strong>SPORTaktiv</strong>


Nebensaison angeboten – da schlägt<br />

das Wandererherz höher! Das Highlight<br />

dabei: Die Touren beginnen<br />

und enden jeweils vor dem eigenen<br />

Hotel, weil der kostenlose Wandershuttle<br />

Gäste an den Startpunkt<br />

ihrer geführten Tour bringt und sie<br />

danach wieder abholt. Das Wanderprogramm<br />

besticht mit der Kompetenz<br />

der Nationalpark-Ranger und<br />

lokalen Bergführer. Wer aber lieber<br />

auf eigene Faust losmöchte, dem sei<br />

der „Wanderguide“ mit über 65 beschriebenen<br />

Touren empfohlen.<br />

Im Nationalpark Hohe Tauern<br />

kommen aber auch Radfahrer auf<br />

ihre Kosten, vom gemütlichen Tauernradweg<br />

entlang der Salzach bis<br />

hin zu anspruchsvollen Mountainbikestrecken.<br />

Routen unterschiedlicher<br />

Schwierigkeit machen Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden<br />

insgesamt<br />

zu einer der reizvollsten Radregionen<br />

Österreichs. Die<br />

Panoramabahn Kitzbüheler Alpen<br />

bringt Bike und Biker in die Kitzbüheler<br />

Alpen.<br />

Golfer sind beim GC Hohe Tauern<br />

richtig: Der abwechslungsreiche,<br />

flach angelegte 18-Loch-Platz<br />

ist eingebettet in das großartige Panorama<br />

der umliegenden Berge. So<br />

wird Golfen zum perfekten Naturerlebnis.<br />

INFOS & BUCHUNGEN<br />

MITTERSILL PLUS GMBH.<br />

welcome@mittersill.info<br />

www.mittersill.info<br />

VERANSTALTUNGS-TIPP<br />

HOHE TAUERN WANDERTAGE<br />

Fr., 6. 9.: Musikalische Wan derung<br />

mit Harry Prünster<br />

Sa., 7. 9.: Wandermarathon mit<br />

10-, 20- und 42 km-Strecke<br />

So., 8. 9.: Kulinarische Wanderung<br />

mit Nationalparkjause<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

113


ANNA WEISS<br />

31, DEGGENDORF (D),<br />

GEBÜRTIGE NIEDERBAYERIN.<br />

EINST FLUGBEGLEITERIN BEI<br />

LUFTHANSA, MITGRÜNDERIN<br />

EINES SPECIAL-INTEREST-<br />

VERLAGS, CO-FOUNDER VON<br />

BLOOMERS OUTDOORS UND<br />

GRÜNDERIN DES EUROPEAN<br />

WOMEN’S OUTDOOR SUMMIT.<br />

DER THINK TANK BLOOMERS<br />

OUTDOORS BEMÜHT SICH<br />

UM DIE FÖRDERUNG VON<br />

FRAUEN UND MÄDCHEN IN<br />

DER OUTDOORBRANCHE UND<br />

HAT DIE WAHRNEHMUNG DER<br />

GESCHLECHTERROLLEN IN WORT,<br />

BILD UND KOMMUNIKATION IM<br />

FOKUS UND FÖRDERT VIELFALT.<br />

INSPIRIERT VON DER US-FRAU-<br />

ENRECHTLERIN AMELIA<br />

BLOOMER (1818 –1894), DIE DIE<br />

FRAUENKLEIDUNG REVOLUTIO-<br />

NIERTE UND DAFÜR KÄMPFTE,<br />

DASS FRAUEN RAD FAHREN<br />

DÜRFEN.<br />

EUROPEAN WOMEN’S<br />

OUTDOOR SUMMIT<br />

#TOOLSFORCHANGE<br />

WWW.EUROPEAN-<br />

WOMENS-OUTDOOR-SUMMIT.<br />

COM, 12. BIS 15. SEPTEMBER<br />

IN FLIMS (SUI)<br />

DAS INTERVIEW MIT ANNA<br />

WEISS IN VOLLER LÄNGE AUF<br />

WWW.SPORTAKTIV.COM<br />

Warum sind Experten<br />

meistens Männer?<br />

Weil wir es gewohnt sind,<br />

dass Männer ihre Stimmen<br />

erheben. Wem das zu pathetisch<br />

ist, der sollte <strong>2019</strong> mal darauf achten,<br />

wie oft und zu welchen Themen Frauen<br />

als Expertinnen zurate gezogen werden,<br />

z.B. im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“<br />

oder in den zahlreichen Outdoorsport-Magazinen.<br />

In der Outdoor-Branche kommt<br />

hinzu, dass viele über Jahre gewachsene<br />

Männernetzwerke aus Firmengründern,<br />

Journalisten und Sportlern existieren. Da<br />

ist es einfach und bequem, auf einen Experten<br />

im Netzwerk zurückzugreifen. Wir<br />

Frauen sind oft viel zu kritisch mit uns<br />

selbst. Hier dürfen wir Frauen an uns und<br />

an unseren Beziehungen untereinander arbeiten<br />

– denn es gibt so unglaublich viele<br />

talentierte Expertinnen, und zwar in sämtlichen<br />

Branchen.<br />

„Der Sport“ gilt allgemein als<br />

männlich. Warum?<br />

Dass es gar nicht so wenige Frauen z.B.<br />

unter den Bergsteigern gab, zeigt die<br />

Südtirolerin Ingrid Runggaldier in ihrem<br />

hervorragenden Buch „Frauen im<br />

Aufstieg“. Eine kürzlich erschienene<br />

EU-Studie zeigte, dass in den Sportmmedien<br />

90 Prozent der Artikel in Europa<br />

noch immer von Männern geschrieben<br />

werden – und ganze 85 Prozent von<br />

männlichen Sportlern handeln. Deren<br />

„männlich sozialisierte“, oftmals auf<br />

Leistung fixierte Sichtweise prägt natürlich<br />

unser Bild des Sports.<br />

Wie bekommen etwa Klettern, Kajak,<br />

Wellenreiten oder Biken ein<br />

weibliches Image?<br />

„Weiblich“ – was ist das überhaupt?<br />

Schreibt eine kurze Definition davon<br />

auf. Wenn ihr Frauen seid: Überlegt,<br />

Foto: Ines Männl Fotografie<br />

114 <strong>SPORTaktiv</strong>


WEIBLICH?<br />

WAS<br />

IST DAS<br />

ÜBERHAUPT?<br />

ANNA WEISS SETZT SICH FÜR NEUE<br />

FRAUENBILDER IM OUTDOORSPORT EIN.<br />

TYPGERECHT, VIELFÄLTIG, ZEITGEMÄSS, MIT HUMOR.<br />

ÜBER MÄNNERNETZWERKE, TOILETTENGESPRÄCHE<br />

UND DIE SCHÖNSTE FARBE DER MACHT.<br />

INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL<br />

Gender Roles kritisiert: Der geile Typ<br />

hängt in der Wand oder fetzt im Bikepark,<br />

die entspannte Dame wartet auf<br />

ihn am Pool.<br />

Die Destinationen transportieren größtenteils<br />

immer noch das Bild vom Pärchen-<br />

oder Familienurlaub. Dabei wachsen<br />

die Zahlen, was Urlaub unter Frauen<br />

angeht, seit Jahren kontinuierlich. Und<br />

nicht nur im Bereich Wellness, sondern<br />

auch im Outdoorsport – und selbst in so<br />

exotischen Angeboten wie „Tauchen mit<br />

dem weißen Hai“. Das Abkommen davon,<br />

überkommene Rollenbilder ins Unendliche<br />

zu reproduzieren, und stattdessen<br />

einen jungen, frischen und vor allem<br />

zeitgemäßen Ansatz zu wählen, birgt<br />

auch großes wirtschaftliches Potenzial.<br />

was euch ansprechen würde. Wenn ihr<br />

Männer seid: Überlegt, was eure Frau,<br />

Freundin, Mutter, Tochter, Schwester,<br />

Arbeitskollegin ansprechen würde.<br />

Wenn ausschließlich ein Bild gezeigt<br />

wird, ist das meist die prototypische<br />

Frau. Dabei geht es um Vielfalt, Vielfalt,<br />

Vielfalt. Kein Mensch wird gerne in<br />

Schubladen gesteckt.<br />

Mangelt es an passenden Vorbildern?<br />

Wer kennt eine weiblichen Free-<br />

Solo-Climberin? Wer die weibliche<br />

Bike-Weltmeisterin?<br />

Es gibt in jeder Sportart Frauen, die<br />

durch außergewöhnliche Leistungen<br />

auffallen. Ergänzend ist aber zu fragen:<br />

Ist denn Leistung das Einzige, was ein<br />

Vorbild ausmacht? Umfragen zeigen,<br />

dass Frauen ihre Vorbilder nicht nur unter<br />

Spitzenathletinnen ausmachen, sondern<br />

auch unter denjenigen, die ihnen<br />

ähnlich sind – oder die beste Freundin<br />

sein könnten. Das ist beileibe noch<br />

nicht bei allen Firmen angekommen.<br />

Außerdem investieren viele Firmen lieber<br />

weiterhin in Fotoshootings mit Models,<br />

anstatt ihre Athletinnen zu pushen.<br />

Die Big-Wave-Surferin Keala Kennelly<br />

kann ein Lied davon singen, was es<br />

heißt, nicht zu 100 Prozent dem gängigen<br />

Schönheitsideal einer Surferin zu<br />

entsprechen. Trotz ihrer bahnbrechenden<br />

Erfolge musste sie stets um ihr<br />

Sponsoring kämpfen.<br />

Was können wir tun?<br />

In der Industrie: Quote, Quote, Quote.<br />

In der Medienlandschaft: Quote, Quote,<br />

Quote. Wollen ist Können. Nichtkönnen<br />

ist Nichtwollen.<br />

Auf der Eurobike hast du die klassische<br />

Tourismuswerbung in Bezug auf<br />

Was versäumen Werbung und Marketing,<br />

wenn sie auf falsche Bilder und<br />

Signale bei Körpersprache, Farben und<br />

Formen setzen? Könnten sie ihre Kunden<br />

nicht noch viel besser erreichen?<br />

Die ganze Thematik wird sicher noch<br />

Fahrt aufnehmen. Die Gesellschaft<br />

nimmt sexistisches Marketing in weiten<br />

Teilen nicht mehr hin. Digitale Shitstorms<br />

werden handfeste Umsatzeinbußen<br />

nach sich ziehen. Im Gegensatz<br />

dazu werden Firmen, die sich mit einem<br />

authentischen, vielfältigen Frauenbild<br />

beschäftigen, zu den Gewinnern zählen.<br />

Die Dove-Kampagne „Real Beauty“ verhalf<br />

dem Konzern Unilever zu einer<br />

spektakulären Umsatzsteigerung. Neben<br />

Nachhaltigkeit wird Female Empowerment<br />

das Thema der nächsten Jahre.<br />

Wie transportiert man weibliche<br />

Images intelligent und smart?<br />

Indem man möglichst viele unterschiedliche<br />

Mädchen und Frauen befragt, zeigt<br />

und unterstützt. Indem man darauf achtet,<br />

dass die Frauen nicht nur die passive<br />

Rolle einnehmen. Also z.B. der Mann<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

115


hält die Karte in der Hand und weiß,<br />

wo’s langgeht, die Frau himmelt ihn an.<br />

Und Humor. Humor ist immer gut.<br />

Welche Firmen, Marken oder Tourismusregionen<br />

schaffen das jetzt schon<br />

ganz gut?<br />

Zum Beispiel die Always-Kampagne<br />

„Like a Girl“. REI macht seit Jahren einen<br />

guten Job, die „Force of Nature“-Kampagne<br />

ist genial. The North<br />

Face mit „She moves Mountains“. Und<br />

neuerdings, wirklich großes Kino, weil<br />

schnell, witzig, provokativ: die Commerzbank<br />

mit ihrem Spot „Die<br />

DFB-Frauen in 90 Sekunden.“ Tourismusregionen?<br />

Hm. Ich würde sagen,<br />

dass Deutschland, Österreich und<br />

Schweiz da im Großen definitiv noch<br />

Nachholbedarf haben.<br />

Wie schaut dein ideales, weibliches<br />

Werbesujet für den Outdoorurlaub in<br />

z. B. Salzburg oder Tirol aus?<br />

Hm, auf jeden Fall würde ich immer die<br />

einheimischen Akteurinnen miteinbeziehen<br />

statt Models. Dreckig, provokativ,<br />

humorig, den Alltag der Frauen verstehend,<br />

empowernd.<br />

Gibt es weibliche Tabuthemen, die<br />

längst angesprochen werden müssten?<br />

Ja. Und zwar mit großem Tamtam und<br />

öffentlich, damit eine Debatte entstehen<br />

kann. Solche Tabuthemen werden allenfalls<br />

auf der Damentoilette besprochen.<br />

Ich nenne sie „Restroom Talks“. Seit<br />

wir mit Bloomers gestartet sind, habe<br />

ich Hunderte solcher Gespräche geführt<br />

oder Geschichten geschickt bekommen.<br />

Wo es brennt? Schlechtere Bezahlung<br />

und Konditionen. Sexistisches Verhalten<br />

von Sprüchen bis hin zu Übergriffen.<br />

Die Fixierung auf das Äußere. Und was<br />

uns Frauen betrifft: unsere häufige Unfähigkeit,<br />

ins Tun zu kommen oder Klartext<br />

zu sprechen.<br />

Du warst bei einigen Unternehmen mit<br />

Workshops, z.B. bei KTM. Wie reagieren<br />

die Firmen auf euren weiblichen<br />

Input? Oder hat es Feigenblattfunktion?<br />

Das ist ganz unterschiedlich von Firma<br />

zu Firma. Viele Firmen sind im Gespräch<br />

unglaublich neugierig und offen.<br />

Da kommt dann oft das: „Wir wollen<br />

schon so lange, wissen aber nicht, wie“.<br />

Wenn es ans Investieren geht, machen<br />

trotzdem viele einen Rückzieher. Nicht<br />

so KTM. Beim Design Thinking Workshop<br />

war die komplette Geschäftsführung<br />

sowie die Leiter von Marketing<br />

und Entwicklung anwesend und suchten<br />

einen regen Austausch mit den Frauen.<br />

Was wann umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.<br />

Aber der wichtigste Schritt ist<br />

getan: Bewusstseinsbildung auf Managementebene.<br />

Die ist leider häufig noch<br />

mit ignoranten Machos besetzt, deren<br />

Credo lautet: „Haben wir noch nie gemacht,<br />

brauchen wir nicht“. Um im selben<br />

Atemzug anzuheben: „Soooo, wir<br />

Männer erklären euch Frauen jetzt die<br />

Welt.“ Und nein, ich übertreibe nicht.<br />

Welche Chancen bieten Social-<br />

Media-Kanäle wie Instagram?<br />

Fluch oder Segen?<br />

Wie überall: beides. Zum einen macht<br />

es die Sportlerinnen sichtbar. Zum anderen<br />

steigert es den Druck, weil wir uns<br />

alle möglichst perfekt in möglichst extremen<br />

Situationen zeigen. An der hohen<br />

Wand, im Powder, auf dem fetten Gipfel<br />

etc. Wir inszenieren Outdoorsport im<br />

Endeffekt auf die gleiche Weise wie die<br />

Marketingverantwortlichen.<br />

Du unterstützt ein Mountainbike-<br />

Projekt in Afghanistan, vor allem auch<br />

für Mädchen. Wie kam es dazu?<br />

Abasha ist ein Verein, der sich für Wandel<br />

durch Sport und Bildung für Ju-<br />

An ihrem Bike liebt<br />

Anna Weiß die<br />

Farbe „Lazy Pink“.<br />

„Die Mädchenfarbe<br />

ist oft Gesprächseinstieg“,<br />

sagt sie.<br />

gendliche in schwierigen Verhältnissen<br />

einsetzt. In Afghanistan unterstützt er<br />

das von jungen Mountainbikern initiierte<br />

Projekt „Drop & Ride“ – kurz für<br />

„Drop the weapon and ride a bike“. Das<br />

Besondere daran ist, dass Burschen und<br />

Mädchen gemeinsam biken und Tricks<br />

üben. Das ist in diesem krisengeplagten<br />

und von Gewalt heimgesuchten Land<br />

nicht üblich. Freie Menschen sind weniger<br />

einfach zu unterdrücken. Wir freuen<br />

uns nach wie vor über Fördermitglieder.<br />

Wie gibst du dich selbst beim Sport?<br />

Betont weiblich? Oder eben nicht …?<br />

Betont weiblich ist ein gutes Stichwort.<br />

Viele von uns meinen, unsere Weiblichkeit<br />

in diesem „krassen Outdoorsport“<br />

besonders betonen zu müssen. Frau will<br />

alles sein, aber um Gottes willen kein<br />

Mannsweib! Es gibt Studien dazu, wie<br />

sich Outdoorsportlerinnen auf Social<br />

Media darstellen und dass sich viele von<br />

uns besonders gern mit lackierten Fingernägeln<br />

zeigen, um das klarzustellen.<br />

Wie gebe ich mich also betont weiblich?<br />

Ich wähle Kleidung und Zubehör, in<br />

dem ich mich wohlfühle, das meinen<br />

Typ unterstreicht, meine Werte kommuniziert<br />

und zu mir passt. Und ich fahre<br />

ein rosa Mountainbike. Weil mir das<br />

„Lazy Pink“ taugt. Und die „Mädchenfarbe“<br />

oft Gesprächseinstieg ist. Ich erkläre<br />

dann den verdutzten Zuhörer*innen,<br />

dass sie meinen Führungsanspruch<br />

untermauert. Denn Rosa ist „das kleine<br />

Rot“ und war die längste Zeit die Farbe<br />

der Macht.<br />

Foto: David Schultheiß<br />

116 <strong>SPORTaktiv</strong>


Lorenz<br />

Frutiger<br />

Grindelwald<br />

Mountain guide<br />

Climbing<br />

a mountain<br />

can be really<br />

uncomfortable.<br />

But that’s what<br />

i love about it,<br />

that’s where<br />

i feel the most<br />

alive, where<br />

i rise up.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

117


EIN SEE UND 30<br />

DREITAUSENDER<br />

Vom Seerundgang<br />

bis zur Hochgebirgs-<br />

Gipfeltour: In Zell am<br />

See-Kaprun wird jeder<br />

Wandertag zum<br />

unvergesslichen Erlebnis.<br />

Pack die Wanderschuhe ein: Schneeglitzernde<br />

Gipfel und dichte Wälder, blühende<br />

Wiesen und glasklare Seen – Zell am<br />

See-Kaprun motiviert dazu, die Berge zu Fuß zu<br />

erobern. Im Zentrum des alpinen Abenteuers<br />

stehen drei Berge: das Kitzsteinhorn mit seinem<br />

Gletscher, die Schmittenhöhe und der Maiskogel.<br />

Insgesamt führen rund 400 Kilometer<br />

bestens ausgeschilderte Wanderwege durch die<br />

Bergwelt zwischen den Pinzgauer Grasbergen,<br />

dem Zeller See und den Hohen Tauern.<br />

Besonders beliebt unter Wanderern ist der<br />

Zeller Hausberg, die Schmittenhöhe, aufgrund<br />

seines 360-Grad-Panoramas mit Blick auf über<br />

30 Dreitausender-Berge und den Nationalpark<br />

Hohe Tauern. Gemütlich oben angekommen<br />

mit der modernen Porsche-Design-Gondel<br />

Foto: Zell am See-Kaprun Tourismus GmbH.<br />

118 <strong>SPORTaktiv</strong>


ZELL AM SEE-KAPRUN<br />

TOURISMUS<br />

T.: +43 65 42/770<br />

welcome@zellamsee-kaprun.com<br />

www.zellamsee-kaprun.com<br />

Vom neuen „guestbook“-Themenweg entlang der Thumersbacher<br />

Höhenpromenade hat man einen großartigen Blick auf den Zeller See,<br />

die Stadt und ihren Hausberg, die Schmittenhöhe.<br />

warten Wege für jeden Fitness-Level.<br />

Der 2000 m hohe Berg kann auch mit<br />

geführten Wanderungen entdeckt werden.<br />

Von Kräutern und einer Kaiserin<br />

Auf dem Weg vom Sonnkogel zur<br />

Schmiedhof-Alm gibt es diesen Sommer<br />

den neuen, sagenumwobenen Weg durch<br />

den Wald zu entdecken. Interaktive<br />

Stationen lassen Groß und Klein in die<br />

Welt der Legenden eintauchen und Sagengestalten<br />

kennenlernen. An der Station<br />

„Tausend Stimmen“ werden durch<br />

„Lauschtrichter“ die Geräusche der umliegenden<br />

Natur stärker wahrgenommen<br />

– Blätterrascheln und ferne Vogelgesänge<br />

werden so hörbar.<br />

Der Sisi-Rundweg, der wie die Sisi-Kapelle<br />

am Gipfel Österreichs legendärer<br />

Kaiserin gewidmet ist, führt in einer<br />

halben Stunde bequem einmal rund um<br />

den höchsten Punkt der Schmittenhöhe.<br />

Entlang der Höhenpromenade zum<br />

Sonnkogel laden Aussichtsplattformen,<br />

Schautafeln, Murmeltierhöhlen, Holzfiguren<br />

und ein Schaubienenstock zum<br />

Entdecken ein.<br />

Die Schmittenhöhe ist auch Ausgangspunkt<br />

für längere Touren, etwa<br />

über den Weitwanderweg „Pinzgauer<br />

Spaziergang“ oder auf den benachbarten<br />

Maurerkogel. Der Kräuterwanderweg<br />

„Kraut & Ruam“ trumpft nicht nur mit<br />

einer Vielzahl an heimischen Wildkräutern<br />

wie Brennnessel und Löwenzahn<br />

auf, sondern auch mit deren Verkostung<br />

im Sonnkogel-Restaurant, wie pikante<br />

Buchteln mit Kräuterfüllung oder<br />

Wild-Leberkäse mit Brennesselspinat.<br />

Digitale Begleiter für unterwegs<br />

52 Wanderungen listet die digitale<br />

Wandertourenkarte von Zell am See-<br />

Kaprun auf – mit Streckenlänge, Höhenmetern<br />

und Gehzeit. Die Auswahl<br />

reicht vom halbstündigen Spaziergang<br />

bis zur 21-km-Bergtour mit einigen<br />

Tausend Metern Höhendifferenz. Unterwegs<br />

sorgt die Zell-am-See-Kaprun-<br />

Touren-App dafür, dass man immer<br />

den richtigen Weg findet. Wer mit der<br />

Summit-Lynx-App eincheckt, kann sich<br />

überall digital ins Gipfelbuch eintragen<br />

und fleißig Wandernadeln sammeln.<br />

Die Zell-am-See-Kaprun Sommerkarte<br />

ermöglicht kostenlose Berg- und<br />

Talfahrten. Neben 40 Ausflugszielen ist<br />

ab sofort auch die kostenlose Mobilität<br />

inkludiert: Mit der Mobilitätskarte können<br />

Urlauber alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />

im Pinzgau nutzen und sich umweltfreundlich<br />

in der Region bewegen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

119


Saalfelden-Leogang<br />

Touristik<br />

Mittergasse 21a<br />

5760 Saalfelden<br />

T.: +43 65 82/70 660-22<br />

www.saalfelden-leogang.com/<br />

wandern<br />

Wander-Tipp:<br />

Stoabergmarsch24 –<br />

24-Stunden-Wanderung<br />

(22./23. Juni)<br />

EINFACH<br />

WANDERN<br />

SAALFELDEN-LEOGANG SETZT AUF RUHE<br />

STATT AUF SCHNICKSCHNACK, AUF NATUR<br />

STATT INSZENIERUNG. DIE ACTION KOMMT<br />

TROTZDEM NICHT ZU KURZ.<br />

B<br />

ewegung in der Natur braucht kein großes<br />

Drumherum. Feste Schuhe schnüren<br />

und schon geht es los. Dieser Gedanke<br />

und die Tatsache, dass Wandern nachgewiesenermaßen<br />

positive Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit hat, haben in Saalfelden-Leogang<br />

zum Konzept „einfach<br />

wandern“ geführt. Die Idee dahinter:<br />

Wandern allein ist absolut ausreichend.<br />

Auf actionreiche Themenwege<br />

wurde deswegen bewusst verzichtet.<br />

Entlang der vielen Wanderwege gibt es<br />

360-Grad-Sitzbänke aus Holz, auf denen<br />

man sich eine gemütliche Pause gönnen<br />

und gleichzeitig die Landschaft aus jedem<br />

Blickwinkel betrachten kann. Die Waldschaukeln<br />

laden die Wanderer ein, ihre<br />

Aufmerksamkeit auf die Baumspitzen<br />

und in den Himmel darüber zu lenken.<br />

Besonders praktisch: das Stecken-Sharing.<br />

An den Startpunkten der Wanderwege<br />

wurden Wanderstock-Stationen<br />

errichtet, an denen man sich den<br />

passenden Holz-Wanderstock aussuchen<br />

kann. Nach der Wanderung stellt man<br />

ihn an der nächsten Station wieder ab.<br />

Alm:Kultur<br />

Tradition trifft Moderne – unter diesem<br />

Motto werden im Rahmen des Salzburger<br />

Almsommers von Juli bis September<br />

wöchentlich Kunst- und Kulturprojekte<br />

auf umliegenden Almen veranstaltet.<br />

Von Konzerten über Lesungen bis hin<br />

zu Schnitz- und Tanzworkshops werden<br />

die Almen zu Kultur-Hotspots zwischen<br />

Brauchtum und Zukunftsmusik.<br />

www.saalfelden-leogang.com/almkultur<br />

Fotos: Florian Lechner, Lolin<br />

120 <strong>SPORTaktiv</strong>


CRIMP<br />

TOURENSTÖCKE<br />

EQUIPMENT<br />

THIRTY 30 L<br />

TOURENRUCKSACK<br />

FLASK<br />

TRINKFLASCHE<br />

ICONIC<br />

LEDERHANDSCHUHE<br />

STABLAMPE<br />

LED<br />

stubai-sports.com<br />

nuovoline.at | © Fotos: Stubai ZMV; Imagefoto, MaxMeissner.de


TRITTSICHER ZUM<br />

BERGSCHUH<br />

SICHERHEIT AM BERG HÄNGT AUCH AM<br />

SCHUH. DAS BERGSCHUH-ANGEBOT IST<br />

GROSS, ER MUSS ZUM FUSS UND ZUM<br />

EINSATZBEREICH PASSEN. WIE FINDET<br />

MAN DEN RICHTIGEN?<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Wer auf einfachen Waldwegen<br />

und ebenen Almböden geht,<br />

braucht andere Schuhe als der<br />

Hochgebirgs-Expeditionist mit schwerem<br />

Gepäck und Gletscherquerung. So weit,<br />

so einfach. Etwas komplexer ist die Suche<br />

nach dem idealen Schuhwerk allerdings<br />

schon, weil es zwischen den genannten<br />

Extremen eben eine große Bandbreite im<br />

Berg sport gibt. Beim Händler Giga sport<br />

etwa hält man sich an die Kategoriesierung<br />

des bayerischen Bergschuhherstellers<br />

Meindl, erklärt Outdoor-Berater Martin<br />

Purkathofer und kommt somit zwischen<br />

„A“ und „D“ mit zwei Zwischenstufen<br />

(„A/B“ und „B/C“) auf sechs unterschiedliche<br />

Bergschuh-Kategorien.<br />

Komfort und Stabilität<br />

Ganz grundsätzlich lässt sich sagen: Je<br />

einfacher die Wege, je kürzer und<br />

schneller die geplanten Wanderungen<br />

und je leichter das Gepäck, desto flexibler,<br />

leichter und niedriger kann der<br />

Schuh ausfallen. Auf ebenem Geläuf<br />

hilft eine „weiche“, flexible Konstruktion<br />

beim Abrollen, es geht sich damit<br />

leichter, komfortabler und natürlicher.<br />

Andererseits gilt: Je unbefestigter, unebener,<br />

steiler und weiter die Wege werden,<br />

je schwerer das Gepäck ist, desto<br />

mehr Stabilität braucht man. Logisch:<br />

Ist der Boden uneben, grob und steinig,<br />

unterstützt eine steife Konstruktion die<br />

Trittsicherheit und nimmt der Fußmuskulatur<br />

einen wichtigen Teil der Arbeit<br />

ab. Während sich umgekehrt ein „bequemer“,<br />

weicher Schuh schwammig<br />

anfühlt und die Muskeln zum kräfteraubenden<br />

Mitarbeiten zwingt.<br />

In den letzten Jahren ging der Trend<br />

in Richtung Komfort und Leichtigkeit<br />

– und dieser setzt sich auch heuer fort,<br />

erklärt Bernd Fürtbauer, Outdoor-Expete<br />

bei Intersport: „Es sind immer mehr<br />

Menschen auf einfacheren Wegen unterwegs“,<br />

sagt Fürtbauer, „oder man<br />

geht nach der Arbeit schnell eine Runde<br />

auf den Berg. Fürs kurze, schnelle Outdoorerlebnis<br />

passen Multifunktionsschuhe<br />

mit Low-Cut-Schnitt perfekt.“<br />

Es ist jedoch auch festzuhalten, dass<br />

es den Bergschuhherstellern seit einigen<br />

Jahren immer besser gelingt, die beiden<br />

„Pole“ Komfort und Stabilität miteinander<br />

in Einklang zu bringen. „Die Materialien<br />

werden besser und die Schuhe<br />

generell leichter und strapazfähiger, über<br />

die Kategorien hinweg“, sagt Bernd<br />

Fürtbauer.<br />

122 <strong>SPORTaktiv</strong>


Ein Blick auf die Sohle<br />

Für den Härtegrad des Schuhs wesentlich mitverantwortlich<br />

ist die Außensohle, erklärt Giga sport-<br />

Experte Martin Purkathofer. Durch unterschiedliche<br />

Materialmischungen lässt sich der Härtegrad<br />

des Schuhs wesentlich beeinflussen. Kleiner Blick in<br />

die „Trickkiste“ der Hersteller: „Bei Zustiegsschuhen<br />

werden manchmal sogar unterschiedliche Härtegrade<br />

der Sohle eingesetzt: mit festeren Schäumen<br />

im vorderen und weicheren im hinteren Bereich“,<br />

weiß der Gigasport-Experte.<br />

Dass der Gummi auf dem Untergrund haftet, ist<br />

ja die ureigenste Funktion der Außensohle – beim<br />

„Grip“ hat es in den letzten Jahren aber auch bedeutende<br />

Fortschritte gegeben. Was sich ebenso auf<br />

die Stabilität auswirkt. „Viele Low-Cut-Schuhe sind<br />

heute auch mit extrem gut haftenden Sohlen ausgestattet,<br />

somit rutschfest und insgesamt stabiler. Für<br />

steiniges, alpines Gelände sollte man dennoch lieber<br />

auf stabilere Schuhe zurückgreifen“, empfiehlt Intersport-Experte<br />

Fürtbauer.<br />

Eine steife Sohle braucht man auch auf Klettersteigen,<br />

wo auf den Stiften und Klammern das Körpergewicht<br />

auf wenigen Quadratzentimetern lastet<br />

und sich durch eine steife Sohle besser verteilt.<br />

Foto: iStock<br />

Zwei Paar Schuhe<br />

„Monogamie“ ist in der Beziehung zwischen Bergfex<br />

und Bergschuh übrigens keine gute Wahl: Wer<br />

regelmäßig in den Bergen unterwegs ist, soll zumindest<br />

zwei unterschiedliche Paar Schuhe verwenden,<br />

empfehlen sowohl der Intersport- als auch der Gigasport-Experte.<br />

Zumindest einen niedrigen und einen<br />

hohen Schuh sollte jeder begeisterte Bergsportler<br />

besitzen. Ein universelles Paar für möglichst<br />

viele Einsatzbereiche könne man zwar in Betracht<br />

ziehen, „aber der Spaß wird damit begrenzt sein“,<br />

sagt Bernd Fürtbauer.<br />

Sich beim Kauf beraten zu lassen, empfiehlt Martin<br />

Purkathofer auch deshalb, weil Bergschuhe unterschiedlich<br />

geschnitten sind, nicht jeder Schuh zu<br />

jeder Fußform passt. Gute Verkaufsberater kennen<br />

die Schnitte, erkennen die Fußform von Kunden<br />

und wissen generell, worauf man beim Probieren<br />

achten soll. „Bergschuhe eine Nummer größer kaufen,<br />

weil der Fuß bei langen Touren dicker wird“,<br />

empfiehlt Gigasport-Experte Purkathofer. „Mehrere<br />

Modelle anprobieren und sich gut beraten lassen“,<br />

empfiehlt auch Fürtbauer von Intersport. In der<br />

Endauswahl soll dann last but not least auch das<br />

Gefühl mitentscheiden, um den perfekten Begleiter<br />

für viele Tausend Höhenmeter zu finden.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

123


PANORAMA-<br />

UND FAMILIENBERG<br />

SCHMITTENHÖHE<br />

Ein sommer voll sonnenschein und<br />

atemberaubender Panoramen erwartet Wanderer,<br />

Familien und Abenteurer am Zeller Hausberg.<br />

InfoCenter:<br />

T. +43 65 42/789-211<br />

www.schmitten.at<br />

Gäste erreichen die Schmitten komfortabel<br />

mit sechs modernen Sommerbahnen.<br />

Oben angekommen kann der<br />

Panoramaberg bei geführten Wanderungen<br />

sowie auf den zahlreichen Erlebniswegen<br />

erkundet werden. Den perfekten Einstieg<br />

dafür ermöglicht die Höhenpromenade mit<br />

Aussichtsplattformen, Thementafeln, einer<br />

Murmeltierhöhle sowie einem Schaubienenstock<br />

– und dem 360-Grad-Panorama<br />

auf rund 30 Dreitausender auf dem Weg<br />

zwischen Schmitten-Gipfel und Sonnkogel.<br />

Neben dem höchstgelegenen E-Motocross-Park<br />

Österreichs und dem Erlebniswanderweg<br />

„Schmidolins Feuertaufe“ gilt es<br />

ab diesem Sommer einen neuen Sagenwanderweg<br />

zu entdecken.<br />

Ein sagenumwobener Wanderweg erwartet<br />

kleine und große Abenteurer ab sofort<br />

auf dem Weg vom Sonnkogel zur Schmiedhof<br />

Alm, im „Mystischen Wald“. Interaktive<br />

Stationen lassen Groß und Klein die eine<br />

oder andere Sagengestalt kennenlernen.<br />

Am Ende des Weges wartet auf die kleinen<br />

Entdecker ein Erlebnisspielplatz, während<br />

Erwachsene den Ausblick genießen können.<br />

Vielseitig und erlebnisreich<br />

Während der eine bei „Yoga am Berg“-Lektionen<br />

oder auch bei einem Jodel-Workshop<br />

auf der Schmittenhöhe seine ideale<br />

Entspannung findet, begeistern sich andere<br />

für das Highlight „Kunst am Berg“: Kreativ<br />

gestaltete Werke vereinen Landschaft,<br />

Natur- und Kunstgenuss. Mehr als 30<br />

überdimensionale Skulpturen und Objekte<br />

können inmitten der schönen Berglandschaft<br />

bewundert werden.<br />

EVENT-HIGHLIGHTS<br />

SOMMER <strong>2019</strong><br />

Yoga am Berg, jeden Mittwoch von<br />

03.07.–28.08.<strong>2019</strong>: Bewegung und Entspannung<br />

vor herrlicher Kulisse<br />

Schmitten-Bergfest, 8. September inkl.<br />

Bergmesse, Alpencup-Ranggeln und Kinderprogramm<br />

Schmitten-Downhill-Golf, 14. September<br />

– Golferlebnis auf dem schönsten<br />

Aussichtsberg mit Panoramablick auf<br />

über 30 Dreitausender<br />

Foto: Schmittenhöhebahn AG<br />

124 <strong>SPORTaktiv</strong>


ERLEBNISURLAUB<br />

AM GIPFEL DER GAUDI<br />

FAMILY<br />

ACTIVE WEEK<br />

7 Übernachtungen<br />

1 Bergerlebnis (Bergund<br />

Talfahrt mit den<br />

Bergbahnen Flachau)<br />

täglich geführte<br />

Erlebnis wanderungen<br />

tägliches Familien-<br />

Aktivprogramm<br />

Preis: ab € 448,– im<br />

Appartement (2 Erwachsene<br />

und 2 Kinder bis<br />

15 Jahre)<br />

www.flachau.com/<br />

summerspecials<br />

ENTDECKE IN FLACHAU BEIM WANDERN,<br />

KLETTERN, RAFTEN ODER BIKEN DIE<br />

AUFREGENDE SEITE DES SOMMERS.<br />

Fotos: bergermarkus.com<br />

Flachau Tourismus<br />

Hermann-Maier-Platz 1<br />

5542 Flachau<br />

T.: +43/64 57/22 14<br />

info@flachau.com<br />

www.flachau.com<br />

Über Almwiesen springen, mit der<br />

Alpen-Achterbahn „Lucky Flitzer“<br />

ins Tal brausen, Straßenfeste feiern, neue<br />

Sportarten ausprobieren und Freundschaften<br />

fürs Leben schließen, so sieht er aus, der<br />

„Gipfel der Gaudi“ in Flachau.<br />

Bewegung für alle<br />

Bei einem Sommerurlaub kommt Bewegung<br />

in die ganze Familie: Das riesengroße,<br />

kindertaugliche Natur- und Outdoor-Angebot<br />

sorgt für Action, Fun und Abenteuer<br />

und verwandelt jeden einzelnen Ferientag<br />

in ein unvergessliches Erlebnis in der<br />

Natur. Sportarten wie Segway, Rafting,<br />

Canyoning, Stand-Up-Paddeling, Klettern,<br />

Caving, bei dem es auf Entdeckungsreise<br />

in Höhlen geht, Reiten, Mountainbike<br />

oder Fatbike-Touren sorgen für echten<br />

Nervenkitzel. Noch attraktiver macht den<br />

Urlaub die Flachau Sommer Card, die es ab<br />

einem Aufenthalt von zwei Nächten gratis<br />

dazu gibt. Sie eröffnet weitere Möglichkeiten<br />

wie die kostenlose Teilnahme am<br />

täglichen Aktivprogramm mit geführten<br />

Erlebniswanderungen, Fußballtraining und<br />

Lagerfeuer oder den ermäßigten Eintritt in<br />

die Familientherme Amadé.<br />

Ruhe suchen und finden<br />

Wer hingegen die Ruhe sucht, findet diese<br />

bei Erlebniswanderungen und leichten<br />

Wandertouren mit gemeinsamem Gipfelerlebnis:<br />

einfach mit der Sommerbergbahn<br />

auf den Berg schweben, zur nächsten Alm<br />

wandern und das Leben genießen!<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

125


AKTIVZEIT<br />

IST WALDHOFZEIT<br />

Aktiv- oder Entspannungsurlaub? Am besten beides!<br />

Das ****Superior Hotel Ebner’s Waldhof am See bietet<br />

ein unschlagbares Angebot für Körper, Geist und Seele.<br />

Und wo? Am Fuschlsee im Salzburger Teil<br />

des schönen Salzkammerguts.<br />

****Superior Hotel<br />

Ebner’s Waldhof am See<br />

A-5330 Fuschl am See<br />

T. +43 (0) 62 26/82 64<br />

info@ebners-waldhof.at<br />

www.ebners-waldhof.at<br />

Imposante Bergwelten, Sonnenstrahlen auf<br />

der Haut und die grandiose Kulisse des<br />

glasklaren Fuschlsees: Dieser Mix ergibt die<br />

besten Voraussetzungen für einen Aktivurlaub<br />

mit unvergesslichen Relax-Momenten.<br />

Am frühen Morgen wandert man im<br />

taubedeckten Gras auf den Hausberg, den<br />

Schober, wird belohnt mit dem herrlichen<br />

Ausblick auf den Fuschlsee und spürt: endlich<br />

Urlaub! Durchatmen, den Tag genießen<br />

und sich auf das freuen, was noch kommt.<br />

„Wir bieten unseren Gästen ganz individuelle<br />

Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer<br />

wertvollsten Zeit des Jahres – egal, ob beim<br />

Wandern, Biken, Tennis, Golf oder Laufen.<br />

Die Angebote in unserer Region sind schier<br />

grenzenlos“, erklärt Seniorchef Herbert<br />

Ebner. Ein modern ausgestattetes Fitnessstudio<br />

im Hotel oder auch Highlights wie<br />

Stand-up-Paddling werden angeboten. Ein<br />

eigener Fitnesscoach berät und betreut die<br />

Waldhofgäste. Ein Geheimtipp ist der 12<br />

km lange Rundweg um den Fuschlsee.<br />

Relax-Genuss vom Feinsten<br />

„Tu deinem Körper Gutes, damit deine<br />

Seele Lust hat, darin zu wohnen“: Das Zitat<br />

von Teresa von Avila könnte passender<br />

nicht sein. Wellness vom Feinsten und Genießer-Kulinarik<br />

sind in Ebner’s Waldhof<br />

am See die perfekte Ergänzung zum Sport.<br />

Der 4000 m2 große Waldhof-SPA lädt mit<br />

verschiedensten Saunen, Dampfbad oder<br />

dem Kräuter-Solebad zum „Ankommen<br />

und Loslassen“ ein. Alpine Wellness mit<br />

heimischen Zutaten und Gewürzen wird<br />

auch in der Vitalküche des Vier-Sterne-Superior-Hauses<br />

großgeschrieben. Bewegungsreiche<br />

Tage ergänzt mit erholsamer Wellness<br />

und genussvollen Abenden: So ergeben sich<br />

unvergessliche Urlaubsmomente im Ebner’s<br />

Waldhof am See.<br />

Fotos: Ebner‘s Waldhof am See<br />

126 <strong>SPORTaktiv</strong>


HERZHAFT<br />

FAMILIÄR<br />

SPASS UND ERHOLUNG IN DER NATUR<br />

STATT IN DER VIRTUELLEN WELT – DAS<br />

FINDEN ERWACHSENE UND KINDER IN<br />

ST. JOHANN IN SALZBURG.<br />

Fotos: St. Johann/MirjaGeh<br />

TVB St. Johann in<br />

Salzburg<br />

T. +43 6412/60 30<br />

info@JOsalzburg.com<br />

www.JOsalzburg.com<br />

St. Johann in Salzburg liegt nur rund 60<br />

km von der deutschen Grenze und der<br />

Landeshauptstadt entfernt. Durch die zentrale<br />

Lage ist die idyllische Kleinstadt mit<br />

seinem Alpendorf der perfekte Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge im Salzburger Land. Vor<br />

allem Familien fühlen sich in St. Johann<br />

vollkommen zu Hause. Eine perfekte Infrastruktur,<br />

speziell auf Familien eingestellte<br />

Betriebe und eine atemberaubende Naturlandschaft,<br />

so weit das Auge reicht.<br />

Kinderparadies und Baumlehrpfad<br />

Vor der Bergfahrt können sich die Kinder<br />

bereits beim Abenteuerspielplatz direkt an<br />

der Talstation der Alpendorf-Gondelbahn<br />

„einspielen“. Eine weitere Attraktion für<br />

Familien ist der Baumlehrpfad am Panoramaweg,<br />

an dem über 30 Nadel- und<br />

Laubbaumarten samt „Steckbrief“ erwandert<br />

werden können.<br />

JoKiWo, die St. Johanner Kinderwoche<br />

Die JoKiWo vom 13.–19. Juli <strong>2019</strong> bietet<br />

alles, was sich ein kleines Abenteuerherz<br />

wünscht. Einer der besten Märchenerzähler,<br />

der die Kinder auf eine Reise ins Land der<br />

Feen, Geister und Fabelwesen mitnimmt,<br />

ein Puppenspiel im Stadtpark, das in Zeiten<br />

von Handys und Tablets fast schon zur Seltenheit<br />

geworden ist oder ein spezieller Einkaufstag<br />

für Familien. Absolutes Highlight<br />

ist, die Aufführung von Peter und der Wolf<br />

von der Philharmonie Salzburg. Spielerisch<br />

werden so die Kinder wieder auf klassische<br />

Wege geführt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

127


HÖHLENMENSCH<br />

FÜR EINEN TAG<br />

VON DER SCHÖNEN ERFAHRUNG, SICH<br />

KLEIN UND UNBEDEUTEND ZU FÜHLEN,<br />

ERDGESCHICHTE ZU ERTASTEN UND DAS<br />

WASSER BIS ZUM HALS ZU HABEN.<br />

EINE ABENTEUERFÜHRUNG IN DER<br />

LURGROTTE BEI PEGGAU (ST).<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Und dann biegen wir vom rechten<br />

Weg ab. „Hier beginnt die<br />

Abenteuerführung“, sagt Mario,<br />

klettert über das Geländer und grinst.<br />

Kurz davor ist der Höhlenführer mit uns<br />

noch locker und aufrecht am „Prinzen“<br />

vorbeimarschiert, einem freihängenden,<br />

3,7 Meter langen Tropfstein, einer der<br />

Attraktionen der Lurgrotte. Bis hierher,<br />

etwa einen Kilometer im Inneren des<br />

Berges, kommen auch Volksschulklassen<br />

der Region und Seniorengruppen. Der<br />

Weg ist betoniert und leicht zu schaffen.<br />

Okay – und das soll meine Abenteuerführung<br />

sein? Die Adrenalinausschüttung<br />

hält sich noch sehr dezent zurück.<br />

Auch wenn wegen der 800 winterschlafenden<br />

Fledermäuse in der Höhle die<br />

komplette Lichtanlage ausgeschaltet<br />

ist und wir Helme und Helmlampen<br />

tragen.<br />

Das Grinsen von Mario deutet auf<br />

eine gravierende Änderung der Gemütslage<br />

hin. „Jetzt a bissl mehr aufpassen“,<br />

sagt Ferdinand, der zweite Höhlenführer,<br />

der unsere zehnköpfige Gruppe<br />

begleitet. Wir stecken in bunten, strapazierfähigen<br />

Overalls, einige haben Rucksäcke<br />

mit für die Führung der etwas<br />

anderen Art („vier bis sechs Stunden, je<br />

nach Kondition“), die nur in den Wintermonaten<br />

angeboten wird.<br />

Im Sommer ist die Hochwassergefahr<br />

bei Starkregen lebensgefährlich. Heute<br />

ist es trocken. Wie an jedem anderen<br />

Tag der hier förmlich greifbaren, hunderttausende<br />

Jahre alten Geschichte<br />

hat es 10 Grad. Das Skelett eines Höhlenbären<br />

erinnert daran, dass vor dem<br />

gemeinen Steirer andere Lebewesen in<br />

der Grotte waren. Knochen von Säbelzahntigern<br />

hat man in den Sedimenten<br />

gefunden, sogar die Überreste eines<br />

Nashorns. Ausgesprochen jung und vital<br />

fühle ich mich heute.<br />

Und während ich Gedanken spinne,<br />

wie man die Schönheit des Draußen<br />

mit der Faszination des Drinnen erklärt<br />

und ob diese unterirdische Welt ergo in<br />

den <strong>Outdoorguide</strong> passt, beginnen nicht<br />

nur erste Kletter- und Krabbelpassagen,<br />

sondern auch amüsante Anekdoten der<br />

beiden Höhlenführer. Der Name der<br />

Grotte stammt aus dem Dialekt der<br />

Bewohner von Semriach, die oben den<br />

Bach im Erdreich versinken sahen. Das<br />

Wasser ist also „verlurn“ gegangen, woraus<br />

sich nicht nur der durch die Höhle<br />

fließende Lurbach, sondern eben die<br />

Bezeichnung Lurgrotte herleitet.<br />

Wir gehen eng hintereinander, helfen<br />

uns bei Engstellen. „Gänsemarsch“<br />

würden die putzigen Fledermäuse kichern,<br />

hätten sie die Augen offen. In der<br />

Gruppe um mich sind fitte Menschen,<br />

großteils mit Kletter- und/oder Rafting-Erfahrung.<br />

Wie mühelos sie sich<br />

auf den nun immer feuchter werdenden<br />

Felsen entlanghanteln! Wie erbärmlich<br />

ich mich anstelle ...<br />

Obwohl die Höhleneingänge seit jeher<br />

bekannt waren, hat erst am 1. April<br />

1894 der italienische Höhlenforscher<br />

Max Brunello die tieferliegenden Gänge<br />

erforscht. Wenige Tage später war die<br />

Fotos: Christoph Heigl<br />

128 <strong>SPORTaktiv</strong>


Grotte durch das erste Unglück in allen<br />

Schlagzeilen: Sieben Höhlenforscher<br />

stiegen trotz starker Regenfälle ein und<br />

wurden durch das rasch ansteigende<br />

Wasser eingeschlossen. Eine aufwendige<br />

Rettungsaktion lief an: Ein Taucher aus<br />

Triest sorgte für den weltweit ersten<br />

Taucheinsatz in einer Höhle, 1000 Helfer<br />

kamen und 7000 (!) Schaulustige<br />

ließen die Infrastruktur im damals 400<br />

Einwohner zählenden Semriach zusammenbrechen.<br />

Doch das Wunder gelang.<br />

Nach neun Tagen wurden alle Eingeschlossenen<br />

lebend geborgen und mit<br />

Cognac versorgt.<br />

Ein mulmiges Gefühl macht sich in<br />

der Magengegend breit. Was, wenn das<br />

Wasser auch heute käme? „Bei Starkregen<br />

steigt das Wasser in der Höhle<br />

pro Minute um 50 Zentimeter“, sagt<br />

Ferdinand. „Da bist du im Nu eingeschlossen.“<br />

Jeder Tropfen von oben wird<br />

kritisch beäugt. Viel Zeit bleibt dafür<br />

aber nicht, denn die Höhle (an der<br />

höchsten Stelle, dem Dom, 68 Meter<br />

WASSER!<br />

BAUCH!<br />

BRUST!<br />

HINTER MIR<br />

SCHREIT<br />

JEMAND<br />

SCHEISSE!<br />

SCHEISSE!<br />

hoch) wird zum Gang, vom Gang zum<br />

Schlurf, vom Schlurf zum Spalt. Einige<br />

Stellen sind kaum hüft- und schulterbreit<br />

und so niedrig bzw. eng, dass man<br />

den Rucksack runternehmen muss, um<br />

durchzukriechen. Platzangst ist jetzt fehl<br />

am Platze. Oder doch Klaustrophobie?<br />

Egal. Wir Teilzeithöhlenforscher bleiben<br />

cool, schwitzen aber wie irr. Gut, dass<br />

wir unter den Overalls nur Sportunterwäsche<br />

tragen.<br />

„Wer hat sich noch nie abgeseilt?“,<br />

fragt Mario in die dampfende Gruppe.<br />

Nur ich zeige auf, bravo. Ein Hochwasser,<br />

das selbst in einer Höhle enorme<br />

Schäden anrichten kann, hat eine betonierte<br />

Brücke weggerissen, wir müssen<br />

mit Seil hinunter. Acht Meter geht es<br />

rücklings in die Finsternis. Wie, darüber<br />

breiten wir den Mantel des Schweigens,<br />

beim nächsten Mal darf ich immerhin<br />

aufzeigen. Wir sind jetzt schon mehr<br />

als zwei Stunden unterwegs und vier<br />

Kilometer im Berg, Mittagspause bei<br />

ausgeschalteten Stirnlampen mit der<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

129


Erkenntnis: Im Finstern schmeckt alles<br />

intensiver. Augen auf, Augen zu, kein<br />

Unterschied, schwärzestes Schwarz.<br />

Das Wasser!<br />

Beim Retourweg hinaus nehmen wir<br />

alternative Abschnitte, die noch tiefer<br />

hinunterführen. Zum Lurbach. „Jetzt<br />

kommt das Wasser“, zischelt einer.<br />

Durchquerung eines unterirdischen<br />

Sees, steht im Infofolder, Tiefe 1,30 Meter.<br />

Na ja, halb so wild, denken wir. Der<br />

„See“ stellt sich aber als schmaler Gang<br />

heraus, im herumtanzenden Lichtkegel<br />

der Helmlampe spiegelt sich 8 Grad<br />

kaltes Wasser. Kneipen unter Tage. Die<br />

Bergschuhe stapfen ins Wasser, eiskalt<br />

fährt es über die Knie und Oberschenkel<br />

bis zum Bauch. Die Ersten schreien<br />

auf. Vor Schreck, vor Freude, man weiß<br />

es nicht. War es das? Das zweite Loch<br />

kommt, Wasser wieder bis zum Bauch,<br />

irgendwie fühlen sich 8 Grad auf der<br />

geschockten Haut nun fast warm an.<br />

Und jetzt weiß ich, warum niemand<br />

eine Kamera mithat, die Gefahr, dass sie<br />

nass wird, wäre zu groß. In diesem Moment<br />

stolpert einer und fällt kopfüber<br />

ins Wasser. Jackpot! Mein Handy ist im<br />

obersten Fach des Rucksackes. Noch<br />

dürfte es trocken sein und noch ahne<br />

ich nicht, dass ich mir später von den<br />

Warmduschern in der Redaktion anhören<br />

darf, warum ich nur so verwackelte<br />

Bilderchen zusammenbringe ...<br />

Jetzt wird es happig. Ein wirklich<br />

enger Spalt voller Wasser, über dem<br />

Helm kaum noch 30 Zentimeter Luft<br />

bis zum Fels. „Bis zum Bauch“, schreit<br />

der erste vorne. „Jetzt Brust.“ Hinter<br />

mir fährt einer jungen, nicht wirklich<br />

groß gewachsenen Dame ein „Scheiße!<br />

Scheiße!“ aus. Vor mir versinkt einer<br />

bis zu den Schultern. Ich gehe auf Zehenspitzen,<br />

das Wasser steht mir bis<br />

zum Hals. Aha, 1,30 Meter??? Hinter<br />

mir wird bereits geschwommen, auch<br />

wenn es die Spaltbreite nicht wirklich<br />

zulässt. Gedanklich verabschiede ich<br />

mich von meinem Motorola G5 im<br />

Rucksack. „Herrlich“, schreit einer, dem<br />

es offenbar Freude macht und der alles<br />

wasserdicht verpackt hat. Meine Gefühle<br />

irgendwo zwischen Beklemmung und<br />

kindlicher Freude.<br />

Geschafft, die Wasserstellen werden<br />

weniger und seichter, der Lurbach<br />

nimmt Fahrt auf. Wir auch. „Jetzt gehen<br />

wir im Eiltempo raus, damit sich<br />

keiner verkühlt“, sagt Mario. Rund<br />

eine Stunde lang hasten wir pitschnass<br />

im Bachbett ins Freie. Durch Hochwasser,<br />

mitgeschwemmten Sand und<br />

Steine sind die Wände glatt geschliffen<br />

wie Marmorwände einer Luxusdusche.<br />

Beim Gedanken, wie lange<br />

Wasser schon durch den Berg schießt<br />

und das Gestein formt, wird es einem<br />

schwummrig. Millionen Jahre? Mehr?<br />

Wie klein und unbedeutend ist der<br />

Mensch. Wie mickrig gegen die Natur<br />

und ihre Strukturen. Jurazeit? Kreidezeit?<br />

Ach, ich Grottenolm.<br />

Die letzten Meter im Lurbach stapfen<br />

wir ohne Helmlampen, um die Augen<br />

langsam an das Sonnenlicht draußen<br />

zu gewöhnen. Für die 8 km Abenteuer<br />

haben wir knapp 5 Stunden gebraucht.<br />

Erschöpft trocknen wir in der Sonne.<br />

„Höhlenmensch für einen Tag“, kichern<br />

die Fledermäuse.<br />

DIE LURGROTTE<br />

ÖSTERREICHS GRÖSSTE WASSERDURCHSTRÖMTE TROPFSTEINHÖHLE,<br />

20 KM NÖRDLICH VON GRAZ, ZUGÄNGE ÜBER PEGGAU UND SEMRIACH.<br />

BIS 1975 WAR DIE LURGROTTE IN DER VOLLEN LÄNGE VON SECHS<br />

KILOMETERN BEGEHBAR.<br />

DIE HÖHLE IST IN PRIVATBESITZ UND DARF NICHT MEHR GANZ DURCHQUERT<br />

WERDEN, DIE BEIDEN ZUGÄNGE WERDEN GESCHÄFTLICH GETRENNT GEFÜHRT.<br />

VON PEGGAU AUS KANN MAN BEI NORMALEN FÜHRUNGEN 1 KM<br />

HINEINWANDERN, BEI ABENTEUERFÜHRUNGEN 4 KM. DIE LURGROTTE KANN NUR<br />

IM RAHMEN VON FÜHRUNGEN BESICHTIGT WERDEN.<br />

INFOS: WWW.LURGROTTE.COM (HÖHLENVEREIN PEGGAU) BZW.<br />

WWW.LURGROTTE.AT (FAMILIE SCHINNERL, SEMRIACH).<br />

130 <strong>SPORTaktiv</strong>


wander.zeit<br />

Egal ob Sie sich lieber entspannt fallen lassen, oder<br />

mit Unternehmungen in der Natur der Region<br />

Schladming Dachstein liebäugeln: Genießen Sie im<br />

einzigartig gemütlichen Pichlmayrgut – einen aktiven<br />

Wellnessurlaub vom Feinsten, kombiniert mit Kulinarik<br />

auf höchstem Niveau mit Ihrer gesamten Familie!<br />

Pichlmayrgut Wellnessverwöhnpension:<br />

• Kostenloses grenzen.los.aktiv! Programm mit geführten<br />

Wanderungen, Mountainbike-Touren<br />

• Kostenlose Mautstraßen (Reiteralm und Ursprungsalm)<br />

• 50% Vergünstigung bei den Bergbahnen (Dachstein, Planai<br />

und Reiteralm)<br />

• Eintritt in den Alpin Steig „Wilde Wasser“<br />

• Neues FITHIT Fitnesscenter über 400m² mit KURSHIT<br />

• Abwechslungsreiche Kinderanimation<br />

• Großzügiges Frühstücksbuffet mit Bio-Ecke<br />

• Nachmittags Kaffee, hausgemachte Mehlspeisen & Suppe<br />

• 6-gängiges Abendwahlmenü als kulinarisches Highlight<br />

• 3000m² AlpenSpa-Wellnessbereich mit Außensolebecken,<br />

Saunalandschaft, Hallenbad, Whirlpool, Panoramaruheraum,…<br />

• Abholservice vom Bahnhof Schladming<br />

bis 30. November<br />

wander.tage<br />

1 Getränkeflasche & 1 Wander-Accessoire pro Zimmer<br />

Wellness-Verwöhnpension & grenzen.los.aktiv! Programm<br />

30% Ermäßigung auf alle Wellnessanwendungen<br />

schnupper.tage<br />

bis 30. November (Sonntag bis Donnerstag buchbar)<br />

Wellness-Verwöhnpension & grenzen.los.aktiv! Programm<br />

30% Ermäßigung auf alle Wellnessanwendungen<br />

Tage/Nächte<br />

3 Tage / 2 Nächte<br />

4 Tage / 3 Nächte<br />

5 Tage / 4 Nächte<br />

DZ Standard<br />

€ 226,–<br />

€ 299,–<br />

€ 372,–<br />

DZ Superior<br />

€ 246,–<br />

€ 329,–<br />

€ 412,–<br />

Junior Suite<br />

€ 266,–<br />

€ 359,–<br />

€ 452,–<br />

Tage/Nächte<br />

3 Tage / 2 Nächte<br />

4 Tage / 3 Nächte<br />

5 Tage / 4 Nächte<br />

DZ Standard<br />

€ 206,–<br />

€ 279,–<br />

€ 352,–<br />

DZ Superior<br />

€ 226,–<br />

€ 309,–<br />

€ 392,–<br />

Junior Suite<br />

€ 246,–<br />

€ 339,–<br />

€ 432,–<br />

Hotel Pichlmayrgut GmbH & Co KG<br />

Pichl 54, 8973 Schladming, www.pichlmayrgut.at, info@pichlmayrgut.at, Telefon: 06454 7305


DACHSTEIN STÜDLGRAT GTX W<br />

• höchste Formstabilität durch<br />

gezwickte Machart<br />

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Cordura ®- Mesh<br />

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Gore-Tex-Membran<br />

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www.dachsteinschuhe.com<br />

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DESTO FESTER DER SCHUH.|<br />

SALOMON OUTLINE MID GTX<br />

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mit Laufschuh-Komfort<br />

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und hohen Fußhalt ausgelegt<br />

• Zehenschutzkappe<br />

• Gore-Tex-Membran<br />

PREIS (UVP): € 150,–<br />

www.salomon.com/at<br />

DOLOMITE VELOCE GTX<br />

• Bergschuh für mittlere Höhenlagen<br />

und lange Zustiege zu Kletterwänden<br />

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Schnittschäden<br />

• „Alp Hc Lite Base Vibram ®“ -Sohle für<br />

starken Grip bei kleinem Gewicht<br />

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PREIS (UVP): € 239,95<br />

www.dolomite.it<br />

132 <strong>SPORTaktiv</strong>


SCARPA RIBELLE OD<br />

• wasserdicht durch OutDry ®-<br />

Membran<br />

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Passform und höheren Komfort<br />

• Dynamic-Tech-Roll-System<br />

verbessert das Abrollverhalten<br />

und den Komfort und garantiert<br />

optimale Torsion<br />

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schnelle und präzise Anpassung<br />

PREIS (UVP): € 330,–<br />

www.scarpa.net<br />

SALEWA MS RAVEN 3 GTX<br />

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Material mit Schutzrand<br />

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• „Vibram ® WrapThread Combi<br />

(WTC)“-Sohle für optimale<br />

Griffigkeit und Trittsicherheit<br />

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PREIS (UVP): € 300,–<br />

www.salewa.com/de-it<br />

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CUBE GTX<br />

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Alpinismus<br />

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Außenmaterial<br />

• Vibram-Sohle<br />

• setzt Standards in puncto<br />

Gewicht und Passform<br />

PREIS (UVP): € 315,–<br />

www.lasportiva.com<br />

HANWAG FERRATA II GTX<br />

• moderner, kompromissloser<br />

Kletter(steig)-Stiefel<br />

• leicht, flexibel und bedingt<br />

steigeisenfest<br />

• TubeTec-Rock-Sohle für maximale<br />

Kletterperformance bei<br />

außergewöhnlichem Gehkomfort<br />

• Schaft für extragroße Bewegungsfreiheit<br />

im Sprunggelenk<br />

PREIS (UVP): € 319,99<br />

www.hanwag.de<br />

Fotos: Hersteller<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

133


DEIN SOMMER<br />

IM BRANDNERTAL<br />

Die Natur entdecken,<br />

Regionales kosten,<br />

Erinnerungen mitnehmen:<br />

Ein Sommer urlaub im<br />

Vorarlberger Brandnertal<br />

hat jede Menge Highlights<br />

zu bieten – fünf davon<br />

stellen wir hier vor.<br />

Langsam erhellt sich der Himmel hinter<br />

den Bergspitzen, ein neuer Tag im Brandnertal<br />

bricht an. Ein Tag voller verlockender<br />

Möglichkeiten – wie diese fünf Tipps für<br />

dein Urlaubserlebnis zeigen.<br />

TIPP 1: KULINARISCHE<br />

GENUSSWANDERUNG<br />

Schritt für Schritt geht es auf markierten<br />

Wegen durch die alpine Bergwelt. Die Sonne<br />

wärmt das Gesicht, der Rucksack auf den<br />

Schultern ist leicht, denn außer einer Wasserflasche<br />

hat er nicht viel zu tragen. Kein Proviant?<br />

Nein, denn auf der heutigen Genusswanderung<br />

liegen drei Kulinarik-Stationen entlang des<br />

Weges und bieten in den Pausen beste regionale<br />

Küche. Auf dem Weg von der Alpe zum Pan-<br />

Fotos: Bergbahnen Brandnertal/Markus Gmeiner,<br />

Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH/Alex Kaiser, Joachim Stretz<br />

134 <strong>SPORTaktiv</strong>


BRANDNERTAL<br />

TOURISMUS<br />

Tel.: +43 55 59 555<br />

tourismus@brandnertal.at<br />

www.brandnertal.at<br />

oramarestaurant und bis zur der Berghütte<br />

weiß man lange nicht, was besser<br />

ist – die Berge oder das Essen.<br />

TIPP 2: DEN LÜNERSEE BESTAUNEN<br />

Der schönste Talabschluss der Alpen<br />

wird er oft genannt, der Lünersee. Wer<br />

schon an der Bergstation der Lünerseebahn<br />

auf 1970 m Höhe aus der Gondel<br />

gestiegen ist, der weiß: das stimmt. Seine<br />

türkisblaue Oberfläche und das Alpenpanorama,<br />

das sich darin spiegelt, sind beeindruckend.<br />

Besonders gemütlich blickt<br />

man von der Douglasshütte auf den See<br />

(am besten beim Bergfrühstück), etwas<br />

sportlicher auf der Rundwanderung oder<br />

ganz ambitioniert von der Schesaplana,<br />

dem höchsten Berg im Brandnertal.<br />

TIPP 3: THEMENWEGE ENTDECKEN<br />

Woher kommt das Wasser im Fluss und<br />

wie kommen die Steine auf den Berg?<br />

Was macht der Senn auf der Alpe den<br />

ganzen Tag und warum sind Blumen<br />

bunt? Die brennendsten Kinderfragen<br />

werden im Brandnertal spielerisch<br />

beantwortet. Etwa am interaktiven Natursprünge-Weg<br />

und auf dem Tierwelten-Weg.<br />

Anfassen und Ausprobieren ist<br />

ausdrücklich erwünscht: Versteckt euch<br />

im Winterbau der Murmeltiere, werdet<br />

Teil der Bienen GmbH oder taucht ein<br />

in die Welt der Greifvögel und Eulen.<br />

TIPP 4: BEIM BIKEN AUSPOWERN<br />

Über grüne Wiesen, durch Wälder und<br />

bis auf Berggipfel führen die Mountainbikestrecken.<br />

Trails in allen Schwierigkeitsgraden<br />

und Höhenlagen bieten<br />

für jeden Biker die passende Herausforderung.<br />

Ein Tipp ist die Tour um den<br />

Loischkopf: Die Rundtour startet in<br />

Bürserberg und führt über Forstwege<br />

zum Burtschasattel. Dort ist der Loischkopf<br />

schon in Sichtweite. Vom Gipfel<br />

ist die Sicht auf die umliegenden Täler<br />

beeindruckend. Über den Alte-Stattweg<br />

und die Ortsteile Dunza und Ausserberg<br />

gelangt man zurück ins Dorfzentrum.<br />

TIPP 5: ETWAS NEUES<br />

AUSPROBIEREN<br />

Am 18-Loch-Golfplatz das Handicap<br />

verbessern, Bogenschießen versuchen,<br />

die Funsportstrecke im Bikepark<br />

Brandnertal ins Tal brettern, klettern<br />

im Klettergarten Lünersee oder im<br />

Kletterpark: Auch abseits klassischen<br />

Berg sports gibt es viel zu erleben.<br />

Innerhalb weniger Minuten finden<br />

Familien und sportliche Gäste einen<br />

Erlebnisreichtum, zu dem neben einem<br />

Naturbadeteich auch mehrere<br />

Tennisplätze gehören. Also worauf<br />

noch warten?<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

135


WARM-UP<br />

FÜR DEN KLETTERSTEIG<br />

KLETTERSTEIGE SIND DER<br />

LOGISCHE NÄCHSTE SCHRITT,<br />

SICH VOM WANDERER<br />

ZUM BERGSTEIGER ZU<br />

ENTWICKELN. SIE<br />

VERSPRECHEN INTENSIVERE<br />

ALPINERLEBNISSE<br />

MIT RELATIV GUT<br />

KALKULIERBAREM RISIKO.<br />

VORAUSGESETZT, MAN<br />

GEHT ES RICHTIG AN.<br />

PROFIS GEBEN TIPPS.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

136 <strong>SPORTaktiv</strong>


as Abenteuer Klettersteig ohne Profi-Einführung<br />

zu beginnen, garantiert Frusterlebnisse und steigert<br />

das Unfall- bzw. Verletzungsrisiko enorm.<br />

Expertenhilfe ist unabdingbar, um sich bestmöglich<br />

der Faszination Klettersteig anzunähern. „Basics<br />

sind Bergerfahrung und Trittsicherheit insbesondere<br />

für Zustiege, Abstiege und ungesicherte<br />

Zwischenpassagen“, betont Josef Egarter, Bergführer<br />

und Kursanbieter im Klettergarten am<br />

Kanzianiberg in Kärnten. Er empfiehlt einen speziellen<br />

Einsteigerkurs zu besuchen.<br />

Die Vorbereitung<br />

„Für leichte Klettersteige sind keine speziellen<br />

Vorbereitungen notwendig. Einzig eine gute<br />

Grundkondition sollte man haben. Sobald es<br />

schwieriger wird, geht es allerdings nur mit ausreichend<br />

Armkraft und entsprechender Fußtechnik“,<br />

erklärt Bergführer Sepp Szöke, der am<br />

Nassfeld Klettersteig-Einführungskurse anbietet.<br />

Mit Armkrafttraining (etwa Klimmzüge oder<br />

Hanteltraining) im Kraft-Ausdauer-Bereich ein<br />

bis zwei Monate vor den ersten Kletterteig-Gehversuchen<br />

zu beginnen, ist sinnvoll. Wer vorab<br />

auch etwas für seine Fußtechnik tun will, trainiert<br />

das am besten in einer Kletterhalle. „Für die<br />

Klettersteig-Vorbereitung kann man die<br />

Halle sehr gut ähnlich wie ein Fitnesscenter<br />

nutzen. Fußtechnik, Grifftechnik und Beinsowie<br />

Armkraft kann man hier sehr gut trainieren“,<br />

weiß Szöke.<br />

Foto: Region Villach Tourismus<br />

Erste Versuche in „echt“<br />

„Nach einer Erklärung der Handhabung der Ausrüstung<br />

– Klettersteigset und Rastschlinge für<br />

Pausen – sowie der Kletterhaltung am Fels, beginnen<br />

wir im Klettergarten am Nassfeld. Dort vermitteln<br />

wir Einsteigern etwa, dass sie sich nahe<br />

am Fels bewegen sollten und dass seitliches Steigen<br />

kraftsparender ist“, verrät Bergführer Szöke.<br />

„Am Anfang geht es uns vor allem darum, Basics<br />

zu vermitteln. Etwa dass eine Hand am Stahlseil,<br />

die zweite aber am Fels sein soll. Oder wie man<br />

gezielt auf die Tritttechnik der Füße achtet“, be-<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

137


EXPERTEN FÜR<br />

DEN KLETTER-<br />

STEIG-EINSTIEG<br />

JOSEF EGARTER<br />

Alpinschule 4 Jahreszeiten<br />

Kursanbieter im Klettergarten<br />

am Kanzianiberg<br />

T. +43 664/22 61 023<br />

www.bergbewegt.at<br />

HUBERT GRANITZER<br />

Klettergarten in Döbriach am<br />

Millstätter See<br />

T. +43 676/61 87 768<br />

www.hubert-granitzer.com<br />

SEPP SZÖKE<br />

Nassfeld<br />

T. +43 42 86/458 bzw.<br />

T. +43 664/33 72 967<br />

tont Hubert Granitzer vom Klettergarten<br />

am Millstätter See. „Im Kurs ist es<br />

uns wichtig, den Einsteigern auf leichten<br />

Routen klarzumachen, dass sie sich<br />

nicht zu sehr auf das Seil verlassen und<br />

nicht einfach daran hinaufziehen sollten,<br />

weil das eine ganze Tour lang nicht<br />

funktioniert“, gibt Egarter Einblick in<br />

seine Kurse.<br />

Die erste Steigerung nach Klettergarten<br />

bzw. Übungsklettersteigen sind<br />

leichtere bis mittelschwere alpine Routen.<br />

Dabei lassen sich der mentale Umgang<br />

mit Höhe und Ausgesetztheit trainieren<br />

und mögliche Technik- bzw. Ausrüstungshandhabungsfehler<br />

beheben.<br />

Auf eine häufige Fehleinschätzung bezüglich<br />

Sicherheit weist Josef Egarter<br />

hin. „Stürze im Klettersteig gehen leider<br />

in der Regel nicht ohne Verletzungen<br />

ab, weil das Gelände meist gestuft ist<br />

und man beim Sturz mit Metallseil und<br />

-stiften in Kontakt kommt.“ Klettersteigsets<br />

sind im Fall des Falles zwar eine<br />

verlässliche Überlebensversicherung,<br />

aber kein Garant dafür, bei einem Sturz<br />

unverletzt zu bleiben. Daher gilt es,<br />

Stürze unter allen Umständen zu<br />

vermeiden.<br />

Behutsam steigern<br />

Nachdem Basiskurse und erste alpine<br />

Klettersteige, von einem Profi begleitet,<br />

absolviert wurden, neigen Einsteiger<br />

dazu, überambitioniert zu steigern. „Behutsam<br />

steigern und mehrfach Erfahrung<br />

sammeln“, ist der dringende Rat von Josef<br />

Egarter. „Wir haben, um die Schwierigkeitsgrade<br />

A bis E greifbar zu machen,<br />

am Kanzianiberg spezielle Übungspassagen<br />

geschaffen, wo man die einzelnen<br />

Grade besonders gut erfahren und begreifen<br />

kann“, erzählt der Bergführer.<br />

„Neben der Schwierigkeit unterschätzen<br />

Einsteiger sehr oft, wie sehr sie die Länge<br />

von Klettersteigen konditionell fordert“,<br />

plädiert Experte Szöke für realistische<br />

Tourenplanung. „Sobald etwas<br />

schwierigere Steige bewältigt wurden,<br />

neigen viele Einsteiger zu Leichtsinn bei<br />

leichteren Passagen. Sie hängen sich<br />

Foto: Daeumling Nassfeld<br />

138 <strong>SPORTaktiv</strong>


dann etwa gar nicht oder nur mit einem<br />

Arm ein“, warnt Bergführer Granitzer<br />

vor Leichtsinn.<br />

Klettersteige auch im Abstieg zu<br />

trainieren ist wichtig. „Grundsätzlich<br />

sind sie, vorausgesetzt man schafft es<br />

im Kopf, leichter als im Aufstieg zu<br />

begehen. Dennoch ist es wichtig, auch<br />

das Absteigen gezielt zu üben, um im<br />

Fall des Falles Erfahrung darin zu haben“,<br />

rät Sepp Szöke.<br />

Ausrüstung leihen oder kaufen?<br />

Schon beim Einsteigerkurs mit dabei<br />

sollte man Handschuhe (Half- oder<br />

Full-Finger) und klettersteigtaugliche<br />

Schuhe haben. „Sobald einem klar ist,<br />

dass man nicht nur ein Mal Klettersteigschnuppern<br />

will, sondern man<br />

vorhat, öfter Klettersteigtouren zu<br />

machen, raten wir zu eigener Ausrüs-<br />

KLETTERSTEIG-<br />

AUSRÜSTUNG,<br />

DIE BASICS<br />

HANDSCHUHE*<br />

(Half- oder Full-Finger)<br />

KLETTERSTEIGTAUGLICHE SCHUHE*<br />

KLETTERGURT<br />

(Hüft-/Sitzgurt)<br />

KLETTERSTEIGSET<br />

RASTSCHLINGE<br />

(60 oder 90 cm Bandschlinge &<br />

Karabiner) zum Rasten im Klettersteig<br />

KLETTERHELM<br />

HOSE<br />

mit verstärkten Kniebereichen<br />

RUCKSACK<br />

(klettertauglich – kleiner und leichter,<br />

eher schlank, mit Helmbefestigung,<br />

ohne außenliegende Elemente)<br />

* schon beim Einsteigerkurs<br />

mitzubringen<br />

tung“, betont Oskar Pavelka, Klettersteigexperte<br />

bei Bergsport Schwanda<br />

in Wien. „Von Beginn an eigene Ausrüstung<br />

zu verwenden hat den Vorteil,<br />

dass sie exakt passt und man sich<br />

von der Handhabung her nicht später<br />

umstellen muss“, erläutert der Profi.<br />

Kern der Ausrüstung ist das Klettersteigset.<br />

Zusammen mit dem Klettergurt,<br />

der um Hüfte und Oberschenkel<br />

gelegt wird, ist es deren Aufgabe,<br />

die Folgen von Abstürzen so gering<br />

wie möglich zu halten. Zwingend erforderlich<br />

ist überdies ein Kletterhelm.<br />

„Der Rucksack soll schlank<br />

sein, eine Helmbefestigungsmöglichkeit<br />

aufweisen und keinen außenliegenden<br />

Firlefanz haben“, erklärt<br />

Pavelka. Und Hosen sollten des<br />

möglichen Felskontakts wegen im<br />

Kniebereich verstärkt sein.<br />

LEBENSFRISCHE IM<br />

SALZKAMMERGUT<br />

ALLE INFOS<br />

www.vitalresort.at<br />

Fotos: Narzissen Vitalresort<br />

Eingebettet in eine einzigartige Berg- und<br />

Naturlandschaft liegt das „Narzissen Vital<br />

Resort“-Bad Aussee. Aktiver Genuss und<br />

Gesundheit treffen hier auf eine facettenreiche<br />

Region mit Kultur und Tradition.<br />

Gäste erleben einerseits ein vielfältiges<br />

Badeerlebnis rund um die Ausseer Sole, den<br />

Heilschatz der Region: Solegrotte, Saunalandschaft,<br />

Medical Fitness und Medical<br />

Wellness, aber auch ganzheitliche Therapie-<br />

und Kurprogramme sowie das Private SPA<br />

garantieren Erholung und Wohlbefinden.<br />

52 geräumige Suiten mit hochwertiger<br />

Ausstattung bieten einen prächtigen Bergblick<br />

von Balkon oder Terrasse. Und die<br />

Küche verwöhnt mit modern interpretierten<br />

österreichischen Klassikern wie mit internationalen<br />

Trends. Package-Beispiel: 3 Tage/ 2<br />

Nächte mit geführter Wanderung und Eintritten<br />

ins Solebad gibt es ab € 220,–.<br />

Im Narzissen Vital Resort<br />

Bad Aussee kann man sich<br />

auf die Frische der Natur<br />

und viele entspannende<br />

Wohlfühlmomente freuen.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

139


IMPOSANTE NATUR<br />

FÜR BIKER UND<br />

WANDERER<br />

DAS AUSSEERLAND-SALZKAMMERGUT<br />

WIRD GEPRÄGT VON IMPOSANTEN<br />

BERGEN UND GLASKLAREN SEEN – PERFEKT<br />

FÜR EINEN ERHOLSAMEN URLAUB.<br />

Tourismusverband<br />

Ausseerland-<br />

Salzkammergut<br />

Bahnhofstraße 132<br />

8990 Bad Aussee<br />

T.: +43 36 22/54 0 40<br />

info@ausseerland.at<br />

www.ausseerland.at<br />

Gemütlich rund um die vielen Seen der<br />

Region wandern oder zu einer Gipfeltour<br />

ins Tote Gebirge aufbrechen – beides<br />

ist im Ausseerland möglich. Oder man<br />

geht auf dem Seenhochplateau Tauplitzalm<br />

die 6-Seen-Wanderung und genießt dabei<br />

ein atemberaubendes Panorama. Der Wanderweg<br />

erschließt die malerischen Seen mit<br />

ihrer artenreichen Hochkarst-Flora ohne<br />

große Höhenunterschiede. Je nach Kondition<br />

gibt es Etappen bis zu sechs Stunden.<br />

Basislager für Biker<br />

Die Region bietet aber auch für Biker jede<br />

Menge Abwechslung und unterschiedliche<br />

Touren in allen Schwierigkeitsgraden zwischen<br />

Dachstein und Totem Gebirge. Im<br />

Frühling geht es an blühenden Narzissenwiesen<br />

vorbei, im Sommer laden die Seen<br />

zu einer Abkühlung ein und im Herbst<br />

radelt man durch goldene Wälder.<br />

Bei Bewegung an der frischen Luft darf<br />

natürlich auch das leibliche Wohl nicht<br />

zu kurz kommen. Nach einer erfolgreichen<br />

Wanderung oder einer erlebnisreichen<br />

Biketour verwöhnen die Wirte<br />

mit den unterschiedlichsten regionalen<br />

Spezialitäten wie Forelle oder Saibling. So<br />

können die Kraftreserven für die nächste<br />

Tour wieder aufgeladen werden.<br />

Zur Abrundung kann man sich in der<br />

Trachtenhauptstadt Bad Aussee, dem<br />

geografischen Mittelpunkt Österreichs,<br />

auch noch mit der traditionellen, unverfälschten<br />

Tracht einkleiden. Rundum<br />

ein Genuss.<br />

Fotos: Leo Himsl<br />

140 <strong>SPORTaktiv</strong>


Sommerzeit<br />

in den Bergen<br />

BAD MITTERNDORF AMPFLWANG HOCHKÖNIG<br />

Thermengenuss im<br />

Salzkammergut<br />

• HP inkl. Tischgetränke zum<br />

Abendessen<br />

• geführte Wanderungen &<br />

Biketouren<br />

• Eintritt in die direkt verbundene<br />

GrimmingTherme<br />

• Abendunterhaltung<br />

• uvm.<br />

ab € 105,- p.P. / Nacht<br />

im DZ Standard<br />

Familienurlaub im<br />

Hausruckwald<br />

• Vollpension PLUS<br />

• moderne Reitanlage<br />

• Flosse Abenteuerland<br />

auf 500 m 2<br />

• Kinderbetreuung ab 2 Jahren<br />

• Welldiana Club Spa<br />

• Abendunterhaltung<br />

• uvm.<br />

ab € 97,- p.P. / Nacht<br />

im DZ Standard<br />

Wanderparadies<br />

Hochkönig<br />

• HP inkl. Tischgetränke zum<br />

Abendessen<br />

• perfekte Wanderbedingungen<br />

• tolle Outdoor-Aktivitäten<br />

• geführte Wanderungen &<br />

Biketouren<br />

• Abendunterhaltung<br />

• uvm.<br />

ab € 93,- p.P. / Nacht<br />

im DZ Standard<br />

Highlight: Direkt angeschlossenen<br />

8.000 m² große GrimmingTherme<br />

mit Riesenrutsche und Saunadorf<br />

Highlight: Indoor Kinder Abenteu erland<br />

auf 500 m², Reitanlage mit<br />

über 50 Schulpferden und Ponys<br />

Highlight: Traumhaftes Bike- und<br />

Wander gebiet. Täglich mehrere<br />

geführte Bike- und Wandertouren<br />

www.aldiana-salzkammergut.at www.aldiana-ampflwang.at www.aldiana-hochkoenig.at<br />

Aldiana Club Hotel Bad Mitterndorf Gmbh & Co KG, FN 303315b KB Ampflwang Management GmbH, FN 392935x Mühlbach am Hochkönig Clubhotel GmbH & Co KG, FN 28434s<br />

Buchbar in Ihrem Reisebüro oder unter 0800 100 388<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

141


LEITER IN DEN<br />

HIMMEL<br />

EINEN KLETTERSTEIGPARK<br />

DER EXTRAKLASSE GIBT<br />

ES IN DER STEIRISCHEN<br />

HOCHSCHWABGRUPPE.<br />

VON LEICHT BIS SCHWER IST<br />

ALLES DABEI. HERRLICHE<br />

AUSBLICKE INKLUSIVE.<br />

VON AXEL JENTZSCH-RABL<br />

Zwischen Hochschwab und Veitschalpe bei<br />

dem Ort Wegscheid wurde von den Naturfreunden<br />

Mariazell, unter der Leitung<br />

von Gottfried Schöggl ein neuer Klettersteigpark<br />

der Extraklasse errichtet. Drei Klettersteige<br />

wurden sowohl für Anfänger als auch für Klettersteigprofis<br />

gebaut. Die „Felix’s Himmelsleiter“<br />

ist eine schwierige Ausstiegsvariante vom<br />

„Mariazeller-Steig“. Das Highlight des Klettersteiges<br />

ist eine 30 m lange Strickleiter, die man<br />

von innen, mit dem Gesicht zum Abgrund,<br />

begeht. Beim „Kirchbogensteig“ klettert man<br />

am Ende im Schwierigkeitsgrad C durch eine<br />

mystische Höhle. Davor kann man es sich auf<br />

dem Jausenbankerl an der Wand noch einmal<br />

gemütlich machen und die wunderbare Aussicht<br />

auf Veitsch und Tonion genießen.<br />

Fotos: Gottfried Schöggl, Axel Jentzsch-Rabl<br />

142 <strong>SPORTaktiv</strong>


Anreise<br />

Von Norden vorbei an Mariazell<br />

und Gusswerk nach Wegscheid, vom<br />

Osten (Wien) auf der S6 bis Mürzzuschlag<br />

und dann weiter über das<br />

Niederalpl nach Wegscheid. Aus dem<br />

Süden vorbei an Aflenz und über den<br />

Seebergsattel. In Wegscheid auf dem<br />

großen Parkplatz beim ehemaligen<br />

Gasthof zur Post parken. Mit Öffis:<br />

Mit der Bahn nach Kapfenberg oder<br />

Bruck an der Mur und mit dem Bus<br />

(Linie 172) nach Wegscheid.<br />

Zustieg<br />

Vom Parkplatz auf dem markierten<br />

Weg über die Wiese und dann entlang<br />

des Baches hinauf zu den Einstiegen.<br />

Route<br />

Siehe Topo. Der Mariazeller-Steig ist<br />

mit B/C der leichteste Anstieg. Die<br />

Ausstiegsvariante auf der „Himmelsleiter“<br />

ist D. Der „Kirchbogensteig“<br />

mit dem eindrucksvollen<br />

Höhlenfinale ist C.<br />

Abstieg<br />

Am Ausstieg jeweils links, dann dem<br />

Steig folgen, bis der Weg rechts westseitig<br />

hinunter und südlich um den<br />

Berg zum Aufstiegsweg führt. Beim<br />

Abstieg empfiehlt sich ein Abstecher<br />

zur Teufelsbrücke, einem sagenumwogenen<br />

Felsbogen.<br />

Abstieg<br />

TOP-KLETTERSTEIG<br />

Spielmäuer-Klettersteige<br />

Schwierigkeitsgrad B/C bis D<br />

170 Hm/2:15 Std.<br />

Talort: Wegscheid, 818 m<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz beim<br />

ehemaligen Gasthof zur Post, 818 m<br />

A/B<br />

B<br />

C<br />

2<br />

B/C<br />

A Olivers Mariazeller<br />

Spiegel<br />

Steig (B/C)<br />

C/D<br />

Luft unter den Sohlen<br />

A Gartl<br />

D 2 A/B<br />

A<br />

C/D<br />

Zum Himmel<br />

C/D<br />

A<br />

Gamssteig<br />

B Felix' Himmelsleiter (D)<br />

Dachl<br />

B<br />

A/B 2<br />

1 A<br />

B/C<br />

30 m Strickleiter<br />

Wegschoad<br />

Juchaza Stoa<br />

A/B<br />

A/B<br />

Runsen<br />

A/B<br />

Die Hand Gottes<br />

A/B<br />

A/B<br />

A/B<br />

Schikane<br />

1<br />

B/C<br />

Heanaloata<br />

B<br />

B<br />

A<br />

Expos.<br />

SO<br />

Höhle<br />

B<br />

A/B<br />

Plattenzauber<br />

B<br />

Gatt<br />

Sprung<br />

A/B Einstieg<br />

B/C<br />

Gipfelwand<br />

B<br />

Kirchbogen Eingang<br />

B<br />

A<br />

A/B<br />

Olivers Mariazeller<br />

A/B Steig (B/C)<br />

Startrampe<br />

1<br />

B<br />

Überstieg<br />

B<br />

B/C<br />

Schlundbrücke<br />

B<br />

B/C<br />

B<br />

B<br />

B<br />

A<br />

Kirchbogen Köpfl<br />

C<br />

3<br />

B<br />

Tunnel Brück'l<br />

B<br />

Bluadiges Eck<br />

C<br />

Setz di eini!<br />

B/C<br />

Verdauungsspaziergang<br />

s'Jausenplatzerl<br />

B<br />

B/C<br />

C<br />

Hergotts Winkel<br />

B<br />

A/B<br />

3<br />

Kirchbogen<br />

Tristans<br />

Kirchbogensteig<br />

(C)<br />

Do geht's umi<br />

A/B<br />

A/B<br />

A/B<br />

B<br />

A/B<br />

3 A<br />

Plattentanz<br />

Einstieg<br />

Ausrüstung<br />

Klettersteigausrüstung und Helm.<br />

Bemerkung<br />

Benützung täglich zwei Std. nach<br />

Sonnenaufgang bis zwei Std. vor<br />

Sonnenuntergang. Die Anlage ist im<br />

Zeitraum vom 16. Sept. bis 14. Okt.<br />

(Hirschbrunft) und vom 16. Nov. bis<br />

30. April (Winterruhe) gesperrt.<br />

Der Kletterpark liegt in einem der<br />

größten Jagdreviere der Österreichischen<br />

Bundesforste, die Naturfreunde<br />

Mariazell haben sich verpflichtet die<br />

Nutzungsregeln einzuhalten, deshalb<br />

wird an alle Kletterfreunde appelliert,<br />

sich unbedingt an diese Sperrzeiten<br />

zu halten.<br />

AXEL<br />

JENTZSCH-RABL<br />

aus Bad Häring (T) kennt als<br />

Verfasser der umfangreichsten<br />

heimischen Klettersteigführer<br />

die meisten Klettersteige in<br />

Österreich und im umliegenden<br />

Ausland. Bei uns stellt er<br />

regel mäßig einen seiner<br />

Favoriten vor.<br />

BUCHTIPP<br />

Klettersteigführer<br />

Österreich Neu<br />

7. Auflage mit<br />

Touren-App<br />

www.alpinverlag.at<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

143


144 <strong>SPORTaktiv</strong>


PARADIES<br />

FÜR ALLE<br />

KLETTERER<br />

Im Climbers Paradise Tirol wird<br />

Klettern in all seinen Facetten<br />

gelebt, das spürt man bei der<br />

großen Auswahl an Routen. Eine<br />

so geballte Konzentration an<br />

Klettermöglichkeiten findet man<br />

sonst nirgendwo auf der Welt:<br />

Bei mehr als 5000 Sportkletterrouten,<br />

knapp 600 Mehrseillängentouren,<br />

86 Klettersteigen, 27<br />

zertifizierten familienfreundlichen<br />

Klettergärten und Bouldergebieten<br />

und über 140 Eiskletterrouten<br />

kann jeder nach seiner<br />

Kletter-Facon selig zu werden.<br />

Das mag unter anderem auch<br />

daran liegen, dass Climbers Paradise<br />

Tirol eine Vielzahl an namhaften<br />

Gebirgszügen bietet, die<br />

zum Klettern prädestiniert sind.<br />

Darunter finden sich bekannte<br />

Größen wie die Lienzer Dolomiten,<br />

das Karwendelgebirge,<br />

der Rofan oder der Wilde Kaiser.<br />

Die Gesteinsarten reichen von<br />

massivem Granit in den Ötztaler<br />

Alpen bis hin zu weichem Kalk<br />

in den nördlichen Kalkalpen.<br />

Wen jetzt die Kletterlust gepackt<br />

hat, der findet auf www.<br />

climbers-paradise.com kostenlos<br />

detailliertere Informationen und<br />

Topos zu den Klettergebieten,<br />

um seinen Klettertrip nach Tirol<br />

individuell zu planen. Man sieht<br />

sich in der Vertikalen im<br />

Climbers Paradise Tirol!<br />

www.climbers-paradise.com<br />

Foto: Michael Meisl<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

145


STARK AM FELS<br />

Der DACHSTEIN-„Super<br />

Ferrata MC GTX“ ist ideal<br />

für Klettersteige und den<br />

Zustieg geeignet. Durch den<br />

Veloursleder- und Mesh-Mix<br />

ist der Mid-Cut-Schuh robust<br />

und strapazierfähig. Seine<br />

Sohle wurde von Dachstein<br />

und Vibram gemeinsam für<br />

Klettersteige entwickelt.<br />

www.dachsteinschuhe.com<br />

OUT<br />

DOOR<br />

NEWS<br />

EIN SHIRT, DAS DER<br />

UMWELT NÜTZT<br />

Das ICEBREAKER-„Cool-Lite Short<br />

Sleeve“ besteht aus Merinofasern,<br />

was der Umwelt mehrfach nützt.<br />

Während Kunstfasern bei jedem<br />

Waschen der Kleidung herausgespült<br />

werden und die Umwelt belasten,<br />

ist das bei Merino-Bekleidung nicht<br />

der Fall. Die Naturfaser muss, weil<br />

geruchsabweisend, generell weniger<br />

oft geschaschen werden.<br />

www.icebreaker.com<br />

ABSOLUT GRIFFIG<br />

Der CHIBA-„Via Ferrata Absolut“ ist durch die<br />

extrem griffige und robuste Handinnenfläche aus<br />

Nappaleder der perfekte Klettersteighandschuh.<br />

Der besonders beanspruchte Bereich zwischen<br />

Daumen und Zeigefinger ist zudem nahtlos mit<br />

Kevlar verstärkt.<br />

www.chiba.de<br />

FÜRS GROBE<br />

Die robusteste und<br />

langlebigste Berg- und<br />

Wanderhose von KARPOS<br />

ist die Wall Evo Pant. Die<br />

sportlich eng geschnittene<br />

Hose aus Stretch-Material<br />

ist atmungsaktiv und fürs<br />

anspruchsvolle, felsige<br />

Gelände konzipiert.<br />

www.karpos-outdoor.com<br />

MIT DER KRAFT<br />

VON PFLANZEN<br />

PERSKINDOL ® Aktiv fördert<br />

die lokale Durchblutung,<br />

es lockert, entspannt und<br />

erfrischt bei sehr guter<br />

Verträglichkeit. Das rein<br />

pflanzliche Einreibemittel<br />

ist wahlweise als Gel, Fluid,<br />

Spray oder Bad – und exklusiv<br />

in Apotheken – erhältlich.<br />

www.perskindol.at<br />

Fotos: Hersteller<br />

146 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong> 147


148 <strong>SPORTaktiv</strong>


EIN KINDERSPORT,<br />

KEIN KINDERSPIEL<br />

ALS ELTERN-KIND-TEAM EINEN KLETTERSTEIG<br />

MEISTERN? DAS KANN EIN WUNDERBARES ERLEB-<br />

NIS SEIN. WIE MAN ALS ELTERNTEIL MIT GUTEM<br />

GEFÜHL AN EINEN FAMILIEN-KLETTERSTEIG HER-<br />

ANGEHEN KANN, WOLLEN WIR GEMEINSAM MIT<br />

DEM BERGFÜHRER STEPHAN BINDER ERKLÄREN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Fotos: iStock, Stephan Binder by www.krewenka.com<br />

Wer als Mama oder Papa daheim<br />

von der Klettersteigtour<br />

schwärmt, darf sich übers Echo<br />

nicht wundern: „Das möchte ich auch einmal<br />

machen!“ Ja, warum eigentlich nicht?<br />

Schließlich gibt es ausgewiesene Kinderund<br />

Jugendklettersteige; genauso wie es<br />

Kids gibt, die schon mit drei den ersten<br />

Gipfel mit eigener Muskelkraft geschafft<br />

haben (Name der Redaktion bekannt). Kinder<br />

sind außerdem oft geschickte Instinkt-Kletterer<br />

und reagieren nicht selten<br />

auf Höhe erstaunlich cool.<br />

„Ja, mit Kindern ab sechs bis acht Jahren<br />

kann man ans Klettersteiggehen denken“,<br />

erklärt Bergführer Stephan Binder, der aber<br />

gleich darauf hinweist: „Kinder können in<br />

der Entwicklung sehr unterschiedlich sein.“<br />

Vor allem aber gilt: Mit einem Kind gemeinsam<br />

einen Klettersteig zu meistern,<br />

setzt Können, Wissen, ein sehr gutes Einschätzungsvermögen<br />

der Fähigkeiten únd<br />

ebenso der Gefühlslage des Sprösslings voraus.<br />

„Man darf nicht vergessen, dass man<br />

sich auf Klettersteigen im Absturzgelände<br />

befindet“, mahnt der Bergführer.<br />

Auf den Punkt gebracht: Klettersteigtouren<br />

mit Kids sind möglich. Das Wann und<br />

Wie hängt aber sehr von der Persönlichkeit<br />

des „Individuums Kind“ ab. Die Touren<br />

mit Kindern unterscheiden sich außerdem<br />

ganz wesentlich von gewöhnlichen Unternehmungen<br />

auf den „eisernen Wegen“.<br />

Man darf nie den Fehler machen, sein eigenes<br />

Ziel mit dem Nachwuchs gemeinsam<br />

verwirklichen zu wollen; im Mittelpunkt aller<br />

Überlegungen stehen immer die Kinder.<br />

Können und Ausrüstung<br />

Starten wir beim Können: Ob man selbst<br />

einen Klettersteig sicher begehen – oder<br />

aber jemanden in einem Klettersteig führen<br />

kann: „Das ist ein großer und oft unterschätzter<br />

Unterschied“, betont Stephan<br />

Binder. Kinder werden in Klettersteigen<br />

nämlich geführt. Weil dieses Führen nicht<br />

nur verbal erfolgt (dazu später noch mehr),<br />

sondern an Stellen, wo potenziell Sturzgefahr<br />

herrscht, auch mittels einer Seilsicherung<br />

per Einfachseil, muss man auch das<br />

Sichern beherrschen. Wie das funktioniert,<br />

lernt man in einem Kurs, zum Beispiel bei<br />

alpinen Vereinen wie den Naturfreunden<br />

oder in Berg- und Alpinschulen.<br />

Die Notwendigkeit zu sichern ergibt sich<br />

auch daraus – und damit zur kinderspezifischen<br />

Ausrüstung –, dass Klettersteigsets<br />

mit dem leichten Körpergewicht von Kindern<br />

nicht zwangsläufig richtig funktionieren.<br />

Der getestete Normbereich liegt bei<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

149


den aktuellen (ab 2017 zugelassenen)<br />

Klettersteigsets zwischen 40 und 120<br />

Kilogramm. Doch das nur am Rande –<br />

weil ein Sturz ins Klettersteigset bekanntlich<br />

immer mit großem Verletzungsrisiko<br />

verbunden ist, ist ein solcher<br />

so oder so unbedingt durch die zusätzliche<br />

Seilsicherung zu vermeiden.<br />

Bleiben wir noch kurz bei der Ausrüstung:<br />

„Für kleinere Kinder empfehle ich<br />

unbedingt eine Sitz- und Brustgurt-<br />

Kombination. Erst größere Kinder, die<br />

über die notwendige Körperspannung<br />

verfügen, können mit einem Hüftgurt<br />

unterwegs sein.“ Noch ein Tipp zum<br />

Equipment: Das Bedienen der Karabiner<br />

ist für Kinder oft eine Herausforderung.<br />

„Den Umgang damit kann man<br />

spielerisch im Wohnzimmer üben. Und<br />

das freie Hängen im Gurtsystem lässt<br />

sich an jeder Schaukel erproben.“<br />

STEPHAN BINDER<br />

IST STAATLICH GEPRÜFTER<br />

BERG- UND SKIFÜHRER<br />

UND 1. VORSITZENDER DES<br />

BERG- & SKIFÜHRERVERBANDS<br />

NIEDERÖSTERREICH/WIEN.<br />

WWW.VERTICALEXPERIENCE.AT<br />

WWW.NATURFREUNDE.AT<br />

für keine Norm, die Bezeichnung spiegelt<br />

nur die Einschätzung des jeweiligen<br />

Klettersteigführer-Autors wider“, erklärt<br />

Binder. Und ergänzt: „Für mich ist ein<br />

Klettersteig objektiv dann für Kinder geeignet,<br />

wenn der Zu- und Abstieg kurz<br />

und die Steiglänge und -schwierigkeit<br />

sehr moderat sind. Es sollte keine oder<br />

nur kurze senkrechte und keine überhängenden<br />

Passagen und sehr ausgesetzten<br />

Stellen geben. Steinschlag, Schneefelder<br />

oder große absolute Höhe sollen<br />

ausgeschlossen werden. Hat der Klettersteig<br />

dann noch mehrere Fluchtmöglichkeiten,<br />

ist der perfekte Steig gefunden“.<br />

Eins zu eins<br />

Dann ist er da, der Premierentag! Nun<br />

gilt es, das Geplante mit Umsicht und<br />

Führungskompetenz in die Tat umzusetzen<br />

und auch bei Unvorhergesehenem<br />

stets Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.<br />

Dringend zu empfehlen ist eine „Eins zu<br />

eins-Führung“, das heißt, nur ein Kind<br />

pro Erwachsenem. Geführt wird mit<br />

Worten, stets wacht das Auge über die<br />

Tritte und Griffe. Dabei auch ein Senso-<br />

Defensiv planen<br />

Tourenplanung ist die Sicherheitsbasis<br />

jeder Unternehmung im Gelände. Bei<br />

Klettersteigtouren mit Kindern gilt das<br />

umso mehr. Hier ist besonders defensive<br />

Planung gefragt.<br />

Weil wir davon ausgehen, dass die allgemeinen<br />

Grundsätze der Tourenplanung<br />

bekannt sein sollten, wenn man<br />

ein gemeinsames Klettersteigerlebnis mit<br />

Kindern überhaupt in Betracht zieht,<br />

wollen wir uns hier auf die Punkte beschränken,<br />

die speziell bei Touren mit<br />

Kindern zu beachten sind. Es gilt zunächst,<br />

die Leistungsfähigkeit der Kinder<br />

gut einzuschätzen, sowohl was die<br />

Kondition als auch was die Konzentration<br />

betrifft. „Zu beachten ist aber auch,<br />

dass man als Elternteil selbst beim Führen<br />

eines Kindes am Klettersteig auf allen<br />

Ebenen gefordert wird.“<br />

Großzügige Zeitreserven (allein aufgrund<br />

der Seilsicherung!) sind einzuplanen.<br />

Eine genaue Kenntnis der Verhältnisse<br />

vor Ort ist ein weiterer wichtiger<br />

Punkt. „Ich rate dringend, den ausgesuchten<br />

Klettersteig zuerst ohne Kinder<br />

zu begehen, um sich ein genaues Bild<br />

vor Ort machen zu können“.<br />

Ist ein Klettersteig als „kindgerecht“<br />

oder „familientauglich“ ausgewiesen, bedeutet<br />

das keinen Freibrief. „Es gibt darium<br />

für die Befindlichkeit der jungen<br />

Ferratisten zu haben, versteht sich.<br />

Und wann immer die Gefahr eines<br />

Sturzes bestehen könnte, wird die Seilsicherung<br />

eingesetzt: „Die Entscheidung,<br />

wann das Seil zum Einsatz kommt, ist<br />

bestimmt die größte Herausforderung.<br />

Wann das ist, kann nicht pauschal beantwortet<br />

werden. Aber jedenfalls im<br />

steilen, senkrechten oder gar überhängenden<br />

Gelände oder wenn es andere<br />

Umstände erfordern“, sagt Binder. Zum<br />

Sichern klettert der Erwachsene vor,<br />

baut bei einem Sicherungsstift des Klettersteigs<br />

einen Standplatz auf, dann wird<br />

das Kind nachgesichert.<br />

Alles gut gegangen, Spaß gehabt! Und<br />

wie kann und soll nach einer gelungenen<br />

Premiere der Erlebniswert gesteigert<br />

werden? Das möchte Stephan Binder so<br />

eigentlich nicht beantworten: „Ich versuche,<br />

die Gedanken der zwanghaften<br />

Leistungssteigerung, die typisch für unsere<br />

Leistungsgesellschaft sind, von Kindern<br />

im Freizeitbereich fernzuhalten.<br />

Weil das genau der Punkt ist, wo man<br />

Kinder dann überfordert.“<br />

Also: Freut euch lieber am gelungenen<br />

Erlebnis – ohne gleich ans „Steiler, Höher,<br />

Weiter“ zu denken. Genau so ein<br />

entspanntes Erlebnis erwartet euch übrigens<br />

auch bei unserem 1. <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />

Klettersteig-Schnuppercamp unter Profi-Anleitung<br />

im August: Familien mit<br />

Kindern gehören dort explizit zur Zielgruppe.<br />

Wie ihr dabei sein könnt, lest<br />

ihr auf Seite 152/153.<br />

150 <strong>SPORTaktiv</strong>


EINE REGION<br />

VOLLER ÜBERRASCHUNGEN<br />

In den niederösterreichischen Wiener Alpen kann<br />

man einerseits zu einer speziellen Weitwanderung<br />

aufbrechen. Andererseits steht die Region <strong>2019</strong> im<br />

Zeichen der Landesausstellung „Welt in Bewegung“ –<br />

und überrascht mit sieben Kurzurlaubs-Packages.<br />

Fotos: Wiener Alpen/ Zwickl<br />

Von den letzten Gipfeln der Alpen bis<br />

zur pannonischen Tiefebene führt ein<br />

Weg, der 120 Kilometer genussvolles Weitwandern<br />

verspricht. Sein Name: „alpannonia®<br />

– grenzenlos weit wandern.“ Der Höhen-<br />

und Panoramatrail lässt Wanderern die<br />

unterschiedlichen Landschaftsformen von<br />

alpinem Raum, waldreichem Mittelgebirge<br />

und final der pannonischenen Tiefebene in<br />

sechs Tagen erleben.<br />

In der Landesausstellungsregion<br />

Weil die niederösterreichische Landesausstellung<br />

„Welt in Bewegung“ heuer in Wiener<br />

Neustadt zu Gast ist, bietet es sich auch<br />

an, die vielfältige Region rund um Wiener<br />

Neustadt gleich etwas genauer zu erkunden.<br />

Im Schneebergland lässt sich die „Freiheit<br />

in schöner Natur“ am Schneeberg spüren.<br />

In der Welterberegion Semmering-Rax erlebt<br />

man mit einer Kulturwanderung am<br />

Semmering oder einer philosophischen<br />

Wanderung auf der Rax „Weltkultur mit<br />

Bergblick“. Die Bucklige Welt und das<br />

Wechselland erzählen „Genussvolle Landgeschichte(n)“,<br />

da toben sich die Kinder bei<br />

ausgewählten Familienausflugszielen aus<br />

oder man nimmt an einer E-Bike-Genusstour<br />

teil. Am Thermenradweg entlang<br />

des Wiener Neustädter Kanals lässt sich<br />

„Kultur und Genuss im Fluss“ bei einer geführten<br />

Radtour erleben. Mehr über die<br />

„Geschichte erfahren“ kann man in Wiener<br />

Neustadt bei einer geführten Segway- und<br />

E-Scooter-Tour.<br />

Diese und noch mehr Highlights lassen<br />

sich im Rahmen von sieben Kurzurlaubsangeboten<br />

erleben. Jedes Package umfasst ausgewählte<br />

Highlights, zwei oder drei Übernachtungen<br />

mit Frühstück sowie die Eintritte<br />

zur Landesausstellung und auch zu allen<br />

vorgeschlagenen Höhepunkten.<br />

Mehr Infos:<br />

alpannonia ® –<br />

grenzenlos<br />

weit wandern<br />

www.alpannonia.at<br />

Urlaubsangebote in der<br />

Landesausstellungsregion:<br />

www.wieneralpen.at/<br />

angebote<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

151


<strong>SPORTaktiv</strong> & Mostviertel Tourismus präsentieren:<br />

DAS 1. KLETTERSTEIG-<br />

SCHNUPPERCAMP<br />

9.–11. August <strong>2019</strong> (Fr.–So.)<br />

• 2 Übernachtungen im JUFA-Hotel Hochkar-<br />

Sport-Resort*** (NÖ)<br />

• inkl. Frühstück, Abendbuffet am Freitag sowie Mittagsbuffet<br />

am Samstag für Übernachtungsgäste<br />

• Klettersteigtouren „Bergmandl“ oder „Heli-Kraft“<br />

• Begehung der Hochkarhöhle mit Guide<br />

• Coaching in der JUFA-Turnhalle mit unterschiedlichen<br />

Boulder-Elementen und Boulder-Überhängen<br />

• Samstag Grillabend im JoSchi-Berghaus mit Fackelwanderung<br />

für Übernachtungs- und Tagesgäste<br />

• Testmaterial für alle Teilnehmer<br />

• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Bergschutz powered by<br />

Nürnberger-Versicherung für die Dauer des Camps<br />

• Preise fürs Tagescamp ohne Übernachtung:<br />

€ 125,– (Erwachsene) bzw. € 72,– (Kinder von 9 bis 16)<br />

• Spezialpreise für Camp und Übernachtung:<br />

ab € 230,– pro Person im Doppelzimmer<br />

ab € 164,– pro Kind im Doppelzimmer<br />

PROGRAMM<br />

Freitag: Anreise, Ausgabe von Goodies und Material,<br />

gemeinsames Abendessen<br />

Samstag: Materialausgabe nur für Tagesgäste, Klettersteigtouren,<br />

Grillabend<br />

Sonntag: individuelle Ausflüge zu den Angeboten der<br />

Region, Abreise<br />

ZUM TESTEN<br />

Klettersteiggurt, Klettersteigset und Helm<br />

von SKYLOTEC<br />

DAS ANGEBOT:<br />

2 GEFÜHRTE KLETTERSTEIGTOUREN<br />

UND 2 NÄCHTE MIT VERPFLEGUNG<br />

AB € 230,–<br />

DEINE GESCHENKE<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>-Stirnband<br />

von Buff; Peeroton-Paket;<br />

Klettersteig-Handschuhe<br />

von CHIBA<br />

152 <strong>SPORTaktiv</strong>


KLETTERSTEIG-SCHNUPPERCAMP<br />

www.sportaktiv.com<br />

Gemeinsam in die Berge gehen und die herrliche Bergwelt<br />

erleben – dafür sind Klettersteige wie geschaffen.<br />

Mit dem neuen Klettersteig-Schnuppercamp können<br />

jetzt gerade Familien in dieses herrliche Erlebnis eintauchen,<br />

das noch dazu einfach zu erlernen ist. Das Gebiet am Hochkar<br />

ist optimal dafür geeignet, den richtigen und sicheren<br />

Umgang mit Klettersteiggurt und -set zu erlernen und sich<br />

am Stahlseil das allererste Mal auf den Steig zu begeben. Der<br />

„Bergmandl“-Klettersteig ist perfekt für die Premiere, wer es<br />

danach noch ein wenig herausfordernder mag, der kann sich<br />

am „Heli-Kraft-Klettersteig“ versuchen. Und weil man stets<br />

von den Besten lernen sollte, übernimmt der erfahrene Bergsteiger<br />

und Kletterer Heli Putz von Outdoor Leadership die<br />

Einschulung und Betreuung der Camp-Teilnehmer.<br />

Homebase dieses neuen <strong>SPORTaktiv</strong>-Lesercamps ist das<br />

JUFA-Hotel Hochkar-Sport-Resort*** in Göstling an der Ybbs.<br />

Nach der Tour könnt ihr im Wellnessbereich relaxen und beim<br />

gemeinsamen Grillabend Energie tanken. Aber auch wer ganz<br />

in der Nähe wohnt, ist herzlich willkommen und kann das<br />

Camp auch ohne Übernachtung buchen.<br />

Ihr wollt das Wochenende ausklingen lassen? – Dann, könnt ihr<br />

am Sonntag am „Namasté am Berg“-Sonnenaufgangsyoga teilnehmen<br />

oder eine Sonnenaufgangsfahrt mit der Hochkarbahn<br />

machen und im JoSchi-Berghaus ein ausgiebiges Bergfrühstück<br />

genießen (nicht im Package inbegriffen).<br />

Interesse? Infos zu Camp und Übernachtungsangeboten gibt’s<br />

bei Mostviertel Tourismus.<br />

Fotos: Martin Fueloep, Christian Hofer, Hersteller<br />

DAS HOTEL<br />

Das JUFA-Hotel Hochkar-Sport-Resort***<br />

in Göstling an der Ybbs<br />

ANMELDUNG UND WEITERE INFOS ZUM GEBIET<br />

Mostviertel Tourismus<br />

Töpperschloss Neubruck<br />

3283 Scheibbs<br />

T. 0 74 82/204 44<br />

E-Mail: info@mostviertel.at<br />

www.mostviertel.at<br />

www.hochkar.com<br />

ZIELGRUPPE<br />

Klettersteig-Einsteiger, Familien<br />

TEILNEHMER<br />

max. 25 Personen<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

153


WEG MIT DEM<br />

HÜTTENSPECK?<br />

RUND UM DEN BERGSPORT HALTEN<br />

SICH EINIGE LEGENDEN, WELCHE<br />

JAUSE IN DEN RUCKSACK GEHÖRT UND<br />

WAS MAN AUF DER HÜTTE ESSEN UND<br />

TRINKEN SOLLTE. WIR HABEN UNS<br />

EINIGE DAVON NÄHER ANGESEHEN.<br />

VON WOLFGANG LIU KUHN<br />

154 <strong>SPORTaktiv</strong>


Fotos: iStock<br />

A<br />

g’scheida Speck mit an Enzian und<br />

ana Hoib’n g’heat beim Wondan<br />

afoch dazua!“, sagt Hüttenwirt Sepp<br />

U. aus dem hinteren Tennengau. „Auch<br />

beim Wandern würde ich stets empfehlen,<br />

die Ernährungspyramide zu beachten und<br />

Augenmerk auf eine ausgewogene Balance<br />

zwischen Kohlenhydraten und hochwertigen<br />

Eiweißen zu legen“, sagt Ernährungswissenschafterin<br />

Luisa B. aus dem 2. Wiener<br />

Gemeindebezirk. Irgendwie scheint es,<br />

dass man beim Thema „Ernährung am<br />

Berg“ ein ideologisches Minenfeld betritt.<br />

Dabei ist es eigentlich ganz einfach, denn<br />

beide oben getätigten Aussagen haben ihre<br />

Berechtigung – vorausgesetzt, man wählt<br />

den für den eigenen Körper besten Mittelweg.<br />

Denn natürlich wird ein halbwegs gesunder<br />

Mensch vor dem 2000er-Gipfelkreuz<br />

auch dann nicht zusammenbrechen,<br />

wenn er am Vorabend ein Wiener Schnitzel<br />

mit Pommes vom Kirchenwirt weggeputzt<br />

hat. Umgekehrt wird man sich bei längeren<br />

Touren in höheren Lagen genauer überlegen<br />

müssen, welchen Proviant man in den<br />

Rucksack steckt, um den Körper mit der<br />

Energie zu versorgen, die er braucht. Wer<br />

nicht auf Wurst verzichten will, ist zum Beispiel<br />

mit der „Puten-Attersee“ von Hütthaler<br />

gut beraten, die nur 0,9 % Fett hat.<br />

Fakt ist: Bei einer Sommertour bewegt<br />

sich der Kalorienbedarf zwischen 3000 und<br />

5000 Kilokalorien. Gründe dafür sind die<br />

erhöhte Muskelaktivität und die Anpassung<br />

an kühle Umgebungstemperaturen. Daraus<br />

hat sich in den Hütten eine Tradition entwickelt,<br />

relativ fetthaltige Gerichte anzubieten<br />

– was nicht schlecht sein muss, aber eben<br />

nicht die Haupternährung sein sollte.<br />

Für „Normalsportler“ gilt das Prinzip der<br />

Ernährungspyramide. Daher ist es keine<br />

Überraschung, dass man vorwiegend regionales<br />

Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte,<br />

Vollkornprodukte, Nüsse, etwas mageres<br />

Fleisch, wenig Eier, Milchprodukte und<br />

möglichst wenig Zucker und Alkohol in<br />

den Rucksack packen sollte. Daneben<br />

halten sich rund um die kulinarischen<br />

Gipfelsiege auch einige hartnäckige Mythen,<br />

von denen wir uns einige etwas<br />

näher angesehen haben.<br />

MÜSLIRIEGEL<br />

SELBST<br />

GEMACHT<br />

Der Müsliriegel gilt als der Klassiker<br />

unter den Berg-Snacks – und das<br />

aus gutem Grund, denn er enthält<br />

konzentrierte Energie bei geringer<br />

Packungsgröße und vergleichsweise<br />

wenig Gewicht. Allerdings<br />

schmecken die im Supermarkt<br />

erhältlichen Produkte mitunter<br />

auch ein wenig „künstlich“. Wer<br />

zirka eine Stunde Zeit in der Küche<br />

investiert, kann sich dafür einen<br />

Riegel nach eigenem Geschmack<br />

zusammenstellen und die Zutaten<br />

nach Lust und Laune kombinieren.<br />

Hier ein Vorschlag, wie das<br />

gelingen kann:<br />

ZUTATEN FÜR 15 BIS 20 RIEGEL<br />

100 Gramm Haferflocken<br />

100 Gramm Mehl<br />

1 TL Zimt<br />

100–300 Gramm Nüsse/Früchte<br />

(getrocknet oder als Mus)<br />

150 Gramm Honig<br />

4 EL Wasser<br />

ZUBEREITUNG<br />

Backofen auf 160 °C vorheizen<br />

Früchte pürieren, Nüsse<br />

zerkleinern<br />

Zutaten in eine Schale geben<br />

und vermengen<br />

Masse gleichmäßig auf ein<br />

mit Backpapier ausgelegtes<br />

Backblech streichen und in<br />

den Backofen schieben<br />

Nach ca. 20 Minuten Riegel in<br />

Form schneiden<br />

Anschließend weitere<br />

20 Minuten backen<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

155


1.<br />

KOHLENHYDRATE AM VORABEND DER<br />

TOUR LIEFERN ENERGIESPEICHER<br />

Das stimmt nicht wirklich – ist aber gleichzeitig<br />

auch nicht vollkommen falsch. Prinzipiell sind<br />

Kohlenhydrate tatsächlich die wichtigste Energiequelle<br />

für Bergwanderer und vor einer Tour<br />

sind komplexe Kohlenhydrate die beste Wahl,<br />

wie sie in Getreide, Kartoffeln oder Vollkornbrot<br />

enthalten sind. Sie stehen dem Körper lange zur<br />

Verfügung. Rund 60 Prozent der Ernährung sollten<br />

daher aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln<br />

bestehen. Aber: Die Muskeln beziehen ihre<br />

Energie aus verschiedenen Quellen und es dauert<br />

zirka 20 Stunden, bis die Kohlenhydrate vollständig<br />

verdaut sind und somit für die Bergtour<br />

zur Verfügung stehen. Um eine konstante Speicherkapazität<br />

zu erreichen, ist eine ausgewogene<br />

Ernährung mit drei Haupt- und mehreren Zwischenmahlzeiten<br />

sinnvoll.<br />

2.<br />

ABGEPACKTE TREKKINGNAHRUNG IST<br />

UNGESUND<br />

Das lässt sich pauschal nicht sagen – im Gegenteil. Bei mehrtägigen<br />

Touren mit langen Tagesetappen muss auf eine ausreichende<br />

Kohlenhydratzufuhr geachtet werden, damit sich die<br />

Speicher nicht vorschnell leeren. Hier eignet sich gefriergetrocknete<br />

Outdoor-Nahrung durchaus, um eine optimale Nährstoffversorgung<br />

zu gewährleisten, denn sie bietet ein gutes Kalorienverhältnis,<br />

spart Brennstoff und somit auch Gewicht. Die anteilige<br />

Zusammensetzung zwischen den Nährstoffen sollte im Optimalfall<br />

60/20/20 (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß) betragen.<br />

Klar ist aber auch, dass sich die Ernährung bei einem Angebot<br />

an frischen Alternativen nicht ausschließlich auf Fertigkost stützen<br />

sollte – zumal nach ein paar Tagen ohnehin ein Gefühl der<br />

Übersättigung eintreten dürfte.<br />

SPASS AN DER<br />

MOTORIK<br />

In St. Corona am Wechsel in Niederösterreich<br />

kann man im Sommer<br />

nicht nur biken. Auch der Motorikpark<br />

ist ein wahres Bewegungsparadies<br />

– für Kinder und<br />

Erwachsene gleichermaßen.<br />

Was gibt es Besseres als das Angenehme<br />

mit dem Nützlichen zu verbinden? Im<br />

Motorikpark der Wexltrails in St. Corona<br />

am Wechsel ist das spielerisch möglich.<br />

Dort kann man sich an der frischen<br />

Luft bewegen und seine motorischen<br />

Fähigkeiten verbessern und Geschicklichkeit<br />

unter Beweis stellen – und das<br />

mit der ganzen Familie, denn der Park<br />

ist ein Bewegungsparadies für Kinder<br />

und Erwachsene. Neben dem Spaß verbessert<br />

man seine Balance und ist damit<br />

besser gegen Ausrutscher und Stürze<br />

beim Sport und im Alltag gewappnet.<br />

Neben den verschiedensten Balance-Stationen<br />

gibt es auch einen Klettertunnel,<br />

Zielfischen und sogar einen<br />

Kitesurf-Simulator. Der ist nicht zu<br />

unterschätzen. Wer den Motorikpark<br />

einmal ausprobiert hat, weiß, wie viel<br />

Kraft man dafür braucht.<br />

ALLE INFOS<br />

ST. CORONA AM WECHSEL,<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

www.familienarena.at<br />

ANZEIGE/Foto: www.fueloep.com<br />

156 <strong>SPORTaktiv</strong>


3.<br />

DER KÖRPER BRAUCHT ENERGIE<br />

IN KURZEN ABSTÄNDEN<br />

Ja – denn die Energieversorgung für den Körper funktioniert am besten,<br />

wenn er konstant alle ein bis zwei Stunden kleine Happen wie zum Beispiel<br />

Nüsse, Trockenobst oder Energieriegel bekommt. Isst man erst mittags<br />

oder abends wieder eine größere Portion, müssen die Moleküle erst<br />

mal zerlegt werden – und das dauert. Stattdessen sollte man den Körper<br />

kontinuierlich mit komplexen Kohlenhydraten versorgen, welche zusätzlich<br />

Vitamine und Ballaststoffe enthalten, die zum Beispiel in Brot oder<br />

Getreide enthalten sind.<br />

4.<br />

TRAUBENZUCKER GIBT SCHNELLEN<br />

ENERGIEKICK<br />

Reinster Zucker geht schnell ins Blut, teilweise<br />

schon über die Mundschleimhaut, wodurch der<br />

Körper richtig gepusht wird. Mitunter kann ein<br />

Stück Traubenzucker also Sinn machen, aber: Der<br />

ständige Wechsel zwischen Hochs und Tiefs belastet<br />

den Organismus und lässt keine kontinuierliche<br />

Leistung zu. Mit noch mehr Vorsicht sind<br />

Energydrinks zu genießen, denn sie können zwar<br />

den Geist wachrütteln, der Körper verbleibt jedoch<br />

müde, was Verletzungen und Bergunfälle zur<br />

Folge haben könnte.<br />

5.<br />

EIN WEISSBIER IST DAS<br />

BESTE SPORTLERGETRÄNK<br />

Hier gibt es eine gute und eine<br />

schlechte Nachricht. Zuerst die<br />

schlechte: Dieser Mythos ist definitiv<br />

falsch. Der Alkohol hat eine harntreibende<br />

Wirkung und ist somit ungünstig<br />

für die Flüssigkeitsbilanz. Ideal für<br />

Bergwanderer sind Saftschorlen und<br />

isotonische Getränke, die zusätzlich<br />

noch viele Mineralstoffe liefern. Die<br />

gute Nachricht: Bier kann auch isotonisch<br />

sein, vor allem alkoholfreies<br />

Weißbier. Dann kann es auch die Regeneration<br />

unterstützen – was für die<br />

Variante mit Alkohol aber nicht gilt.<br />

Wem Genuss über Regeneration geht,<br />

der soll sich die „Halbe“ aber nicht<br />

madig machen lassen.<br />

MEAT US<br />

#fleischverliebt


GIPFELSTÜRMEN<br />

IM SALZKAMMERGUT<br />

EBENSEE LIEGT AM TRAUNSEEUFER<br />

UND LÄDT EIN ZUM OUTDOORERLEBNIS<br />

IM HERZEN EINER DER REIZ VOLLSTEN<br />

REGIONEN ÖSTERREICHS.<br />

EVENT-TIPPS<br />

15. Juni: Sonnwendregatta<br />

in Ebensee<br />

22. Juni: 2. Traunsee-Halbmarathon<br />

in Trauneck/Ebensee<br />

27.–30. Juni: Lakeventure, die Traunsee<br />

Action Days<br />

5. Juli: 31. Traunsee-<br />

Bergmarathon<br />

Tourismusbüro<br />

Ebensee<br />

T. +43 61 33/80 16<br />

info@ebensee.com<br />

www.ebensee.com<br />

Über 200 Kilometer Spazier- und Wanderwege<br />

im Tal rund um einen der herrlichen<br />

Seen, zu aussichtsreichen Berggipfeln<br />

oder bewirtschafteten Schutzhütten bieten<br />

sich an, in der Region Ebensee erkundet zu<br />

werden. Auch Mehrtageswanderungen sind<br />

möglich. Eine Besonderheit stellt auch die<br />

Gassel- Tropfsteinhöhle dar, in der Tropfsteine<br />

bis 6 m Länge zu sehen sind. Als „Ebenseer<br />

Gipfelstürmer“ darf sich bezeichnen, wer<br />

von zwölf vorgeschlagenen Wanderzielen<br />

zehn digital als begangen dokumentiert. An<br />

der Auswahl scheitert es nicht, es stehen 55<br />

Kilometer mit rund 11.000 Höhenmetern als<br />

Touren zur Verfügung.<br />

Genussbiker finden asphaltierte Radwege<br />

für Erwachsene und Kinder, aber auch<br />

Mountainbikestrecken abseits des Verkehrs,<br />

die durch Wälder, auf Berge, zu entlegenen<br />

Seitentälern mit glasklaren Seen oder einfach<br />

zu schönen Plätzen führen. Auf Adrenalin-<br />

Freaks wartet die knapp sechs Kilometer lange<br />

Downhillstrecke vom Feuerkogel ins Tal.<br />

Ebensee ist aber auch ein Hotspot des<br />

Wassersports: In der Rindbacher Bucht herrschen<br />

meist perfekte Windverhältnisse und es<br />

treffen sich von Frühling bis Oktober Segler,<br />

Surfer oder Kitesurfer von nah und fern. Für<br />

das Badevergnügen stehen vier herrliche Seen<br />

zur Auswahl.<br />

Fotos: Tourismusbüro Ebensee, Ferienregion Traunsee<br />

158 <strong>SPORTaktiv</strong>


MOUNTAIN RUNNING®<br />

APPAREL COLLECTION<br />

SHOP NOW ON WWW.LASPORTIVA.COM<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

159


NATURGENUSS FÜR<br />

GROSS UND KLEIN<br />

INFO<br />

RML Regionalmanagement<br />

Lavanttal GmbH<br />

T. +43 43 52/28 78<br />

M. info@region-lavanttal.at<br />

www.region-lavanttal.at<br />

GENUSS UND SPASS SIND DIE<br />

BEGLEITER EINES URLAUBES IN DER<br />

ÖSTLICHSTEN REGION KÄRNTENS –<br />

DER FERIENREGION LAVANTTAL.<br />

Mehr als 1000 Kilometer markierte,<br />

familienfreundliche Wanderwege<br />

bis 2100 m Seehöhe gibt es zu erobern.<br />

Koralpe, Saualpe, Weinebene und<br />

Klippitztörl gefallen mit ihren sanften<br />

Bergkuppen und atemberaubenden Panoramablicken<br />

und punkten vor allem<br />

beim Genuss- und Familienwanderer.<br />

Die Saualpe begeistert durch ihre<br />

herrliche Landschaft, es gibt zahlreiche<br />

Hütten und mystische Plätze entlang<br />

des Weges. Hat man den Gipfel<br />

erreicht, liegt einem Kärnten wirklich<br />

zu Füßen. Am Klippitztörl lohnt sich<br />

ein Zwischenstopp auf alle Fälle: Der<br />

Klettersteig und die Sommerrodelbahn<br />

sorgen für Spiel und Spaß bei Groß<br />

und Klein. Entlang der Saualpe führen<br />

übrigens auch fünf von siebzehn Etappen<br />

des „Panoramaweges Südalpen“,<br />

der sich auf 230 Kilometern Weglänge<br />

vom Rosental über Südkärnten bis zum<br />

Zirbitzkogel erstreckt.<br />

Auf der Koralpe sind geologische,<br />

geschichtliche und landschaftliche Besonderheiten<br />

ständige Begleiter. Mächtige<br />

Gesteinsformationen und glitzernde<br />

Kristalle, Wasserfälle sowie herrliche<br />

Ausblicke versetzen alle, die hier an der<br />

Grenze von Kärnten zur Steiermark unterwegs<br />

sind, in Erstaunen. Themenwege<br />

wie die Quellenwanderwege, der Weinwanderweg,<br />

der Lebensbaumpfad oder<br />

der Erzwanderweg ermöglichen es, so<br />

manche Naturschönheit und historische<br />

Sehenswürdigkeit erst zu entdecken.<br />

Aktiv genießen<br />

Es lohnt sich auch, das Lavanttal auf zwei<br />

Rädern zu erobern. Der Radweg entlang<br />

der Lavant ist bestens für Genussradfahrer<br />

und Familien geeignet, Einkehrmöglichkeiten<br />

und Ausflugszielen sind<br />

immer in der Nähe. Mountainbiker<br />

können Touren mit verschiedenen<br />

Schwierigkeitsgraden und spektakulären<br />

Aussichten unternehmen. Der<br />

Bikepark auf der Koralpe passt für<br />

Profis, aber auch für Familien.<br />

Die Gastronomie im Lavanttal besticht<br />

durch Kreativität und regionale<br />

Produkte. Die Vielfalt reicht von der<br />

Buschenschank mit Kärntner Jause<br />

über den Gasthof mit bodenständiger<br />

Küche bis zum Haubenlokal. Kulinarik-Events<br />

– das „Genussfestival“<br />

in Bad St. Leonhard, „Gackern“ in<br />

St. Andrä oder das „Apfelfest“ in St.<br />

Georgen – sind wärmstens zu empfehlen.<br />

Die Köstlichkeiten des Lavanttales<br />

werden im „Haus der Region“ in<br />

Wolfsberg zum Verkosten und zum<br />

Kauf angeboten.<br />

Fotos: Regionalmanagement Lavanttal GmbH, Franz Gerdl<br />

160 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong> 161


NATURGENUSS<br />

RUND UM DEN<br />

DOBRATSCH<br />

Die Kärntner Region Villach<br />

ist voller wunderbarer<br />

Wanderwege. Wer mehrere Tage<br />

gehen will, der macht sich an<br />

die Dobratsch-Umrundung.<br />

Mehrtägige Wanderungen erfreuen sich<br />

seit einigen Jahren immer größerer<br />

Beliebtheit. In Kärnten hat man mit<br />

dem Alpe-Adria-Trail und dem Panoramaweg<br />

Südalpen zwei bekannte länder überschreitende<br />

Mehrtagestouren im Repertoire. Das Prädikat<br />

„empfehlenswert“ gilt aber genauso für den<br />

Dobratsch-Rundwanderweg. Die mehrtägige<br />

Tour verbindet mehrere unterschiedliche<br />

Natur- und Kulturlandschaften – Zeugnisse<br />

der Geschichte begegnen einem hier auf Schritt<br />

und Tritt. Die Höhepunkte der „Zeitreise“ sind<br />

die Ortschaften mit bedeutenden Kulturdenkmälern<br />

und historischen Häuserbeständen.<br />

Die vier Teilstrecken der Dobratsch-Umrundung<br />

sind in jeweils vier bis sechs Stunden für<br />

jeden Wanderer gut zu schaffen. Ausgehend<br />

von Warmbad-Villach führt die Strecke über<br />

Bad Bleiberg, Nötsch und Feistritz im Gailtal<br />

nach Arnoldstein und zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Manchem wird auffallen, dass der Weg<br />

gegen den Uhrzeigersinn verläuft. Das ist<br />

gewollt, denn nur so lässt sich die Dramaturgie<br />

dieser Wanderung in vollem Umfang erfassen.<br />

Die Moderne erlebt man auf der Tour mit<br />

der KärntenTherme in Warmbad-Villach, das<br />

Altertum mit den Kelten- und Römersiedlungen<br />

am Tscheltschnigkogel. Die montanistische<br />

Vergangenheit der Region wird mit dem Berg-<br />

Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Hannes Kohlmeier<br />

bau in Bad Bleiberg greifbar und schließlich<br />

lässt sich des künstlerische Schaffen der Maler<br />

des unteren Gailtales, die den „Nötscher Kreis“<br />

bildeten, auf der Tour erleben.<br />

Auch das gastronomische Angebot überzeugt.<br />

Alle Etappenorte sind außerdem mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar, womit sich<br />

Variations- und Abkürzungsmöglichkeiten<br />

ergeben. So erfüllt der Dobratsch-Rundwanderweg<br />

alle Voraussetzungen, die Freunde von<br />

Mehrtagestouren schätzen.<br />

162 <strong>SPORTaktiv</strong>


Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Franz Gerdl<br />

Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Hannes Kohlmeier<br />

INFOS UND BUCHUNG:<br />

Trail Angels<br />

A-9821 Obervellach 15<br />

T. +43 47 82/93 0 93<br />

M. office@trail-angels.com<br />

www.trail-angels.com<br />

Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Hannes Kohlmeier<br />

Pures Idyll: Die viertägige und für jeden schaffbare<br />

Wanderung führt durchs geschützte Gebiet und rund<br />

um den Villacher Hausberg Dobratsch.<br />

Idyll und Schutzgebiet<br />

Der vom Naturpark Dobratsch sowie den Naturpark-Gemeinden<br />

angelegte Rundwanderweg<br />

verbindet insgesamt so viele unterschiedliche<br />

Naturräume und Kulturlandschaften, dass er<br />

kaum abwechslungsreicher sein könnte. Genauso<br />

vielfältig ist auch der 7250 Hektar große<br />

Naturpark Dobratsch, der aus Landschafts-,<br />

Naturschutz- und Europaschutzgebieten<br />

besteht und inmitten der idyllischen Seenlandschaft<br />

Kärntens liegt.<br />

Trotz des Schutzcharakters ist es möglich, den<br />

Naturpark mit allen Sinnen zu erfahren. Das<br />

ist auch gut so, denn der Naturpark trägt zur<br />

Sensibilisierung für Nachhaltigkeit und zur<br />

Sicherung der Lebensqualität bei; er dient als<br />

Erholungsraum und lädt alle zur spannenden<br />

Entdeckungsreisen ein, die die Natur begreifen<br />

und erleben wollen. Kurz gesagt: Die Vielfalt<br />

dieses ältesten Naturschutzgebietes Kärntens<br />

ist Freizeit-, Kultur- und Bildungserlebnis in<br />

einem.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

163


PAPIERKARTE<br />

ODER HANDY-APP?<br />

LAUFEN DIGITALE KARTENANWENDUNGEN MITTELS<br />

APPS DER GUTEN ALTEN WANDERKARTE IMMER<br />

MEHR DEN RANG AB? WO LIEGEN DIE VORTEILE,<br />

WO DIE NACHTEILE DIGITALER LÖSUNGEN?<br />

WELCHE SMARTPHONE-APPS SIND VERLÄSSLICHE<br />

BEGLEITER AM BERG? EIN WEGWEISER.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Fotos: Wolfgang Warmuth, Kompass<br />

164 <strong>SPORTaktiv</strong>


INFOS & TIPPS<br />

FLEXIBLER EINSATZ<br />

Die meisten Apps bzw. Systeme können<br />

von unterschiedlichsten Geräten (Smartphone,<br />

Tablet oder Desktop) genützt<br />

werden. Also etwa Tourenplanung am<br />

Desktop und Navigation & Tracking am<br />

Berg via Smartphone.<br />

KARTENQUALITÄT<br />

Apps arbeiten mit verschiedenen<br />

kartografischen Grundlagen. Neben<br />

der Qualität der Karten spielt auch eine<br />

Rolle, welcher Kartentyp einem<br />

individuell mehr zusagt.<br />

KEIN NETZ = KEINE<br />

ONLINE-KARTE<br />

Daher sind App-Versionen, die das<br />

Downloaden von Kartenmaterial erlauben<br />

ratsam, damit die Karten dann auch<br />

ohne Mobilnetz verfügbar bleiben.<br />

ENERGIEVERBRAUCH<br />

Der App-Einsatz braucht Akkuleistung<br />

und reduziert die Akkulaufzeit. Daher<br />

ratsam: Einstellungen am Gerät<br />

aktivieren, die den Energieverbrauch<br />

reduzieren. Powerbanks für zusätzliche<br />

Stromversorgung mitnehmen.<br />

GEWOHNHEITSFAKTOR<br />

Man muss sich an Karten-Apps erst<br />

gewöhnen. Sie erstmals zu verwenden,<br />

wenn man in unbekannte Alpinregionen<br />

aufbricht, ist nicht ratsam.<br />

APPS IM<br />

ÜBERBLICK<br />

BERGFEX TOUREN<br />

Solide, verlässliche, im Langzeittest<br />

top funktionierende Berg-App mit<br />

sehr guter Kartografie. Aussagekräftige<br />

und genaue Tracking-Funktion<br />

zur Aufzeichnung von Touren und<br />

Sportaktivitäten aller Art inklusive<br />

Pulsmessung. Perfektes Zusammenspiel<br />

zwischen App- & Desktop-<br />

Anwendungen. Pro-Version € 6,99<br />

pro Jahr.<br />

www.bergfex.at<br />

KOMPASS<br />

WANDERKARTEN<br />

Seit wenigen Monaten grundlegend<br />

überarbeitete App des Wanderkartenspezialisten.<br />

Herausragend gute<br />

Kartografie und sehr aktuelle Inhalte.<br />

Sehr gute Planungsmöglichkeit via<br />

Desktop-Version. Touren-Aufzeichnungsfunktion.<br />

Pro-Version € 19,99<br />

pro Jahr. Testmöglichkeit (2 Monate<br />

gratis – Code: KomPRO2M).<br />

www.kompass.de<br />

ORTOVOX<br />

BERGTOUREN<br />

Sehr gute Gratis-App des deutschen<br />

Herstellers von Bergsportausrüstung<br />

zur Tourenplanung und Orientierung.<br />

Gutes Kartenmaterial von Outdooractive.<br />

Viele Services zur Sicherheit<br />

& Tourenplanung am Berg. Enormer<br />

Fundus an Tourenvorschlägen.<br />

www.ortovox.com<br />

ALPENVEREINAKTIV.<br />

COM<br />

Die App der Alpenvereine aus Österreich,<br />

Deutschland und Südtirol. Gutes<br />

Kartenmaterial (Outdooractive)<br />

und Alpenvereinskarten (nur Pro+<br />

Version). Viele Funktionen & Tools.<br />

Gutes Zusammenspiel von App- &<br />

Desktop-Anwendungen, etwa zur<br />

Tourenplanung. Pro-Version<br />

€ 29,99 pro Jahr | Pro+ Version<br />

ab € 49,99 pro Jahr.<br />

www.alpenvereinaktiv.com<br />

E<br />

xakt angezeigt zu bekommen, wo<br />

man sich gerade befindet, ist eine<br />

Stärke von Karten-Apps. Ein Vorteil<br />

gegenüber Printkarten, speziell<br />

wenn die Orientierung schwierig<br />

ist. Ähnlich wichtig: die Karten-Downloadfunktion.<br />

So können<br />

die benötigten Karten genützt werden,<br />

auch wenn man im Gebirge<br />

offline ist. Eine weitere Gemeinsamkeit<br />

sind diverse „Tools“ von<br />

Notruffunktion und Kompass bis<br />

Neigungsmesser und die Möglichkeit<br />

Touren aufzuzeichnen.<br />

Unterschiedliche Kartografie<br />

Deutlich sind die Unterschiede<br />

beim Stil der Karten und der<br />

Qualität der Kartografie. Wer „gelernte“<br />

Printwanderkarten-Optik<br />

erwartet, bekommt das bei der<br />

App des Kartenherstellers Kompass<br />

geliefert. Kompass ist überdies,<br />

weil das Unternehmen viele<br />

Jahrzehnte Erfahrung hat, bei der<br />

Qualität der Karten top. Auch<br />

Bergfex (OSM-Version) ist nahe<br />

dran an der typischen Printkarten-Gestaltung.<br />

Dafür unterscheidet<br />

sich das klare, übersichtliche<br />

Design der Karten des Digitalspezialisten<br />

Outdooractive deutlicher<br />

vom gelernten Printkarten-Look.<br />

Letztlich ist es eine individuelle<br />

Geschmacks- bzw. Gewohnheitssache,<br />

welchen Kartenstil man<br />

bevorzugt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

165


,,AM BESTEN<br />

TESTET MAN<br />

DIE APPS IN<br />

GEGENDEN,<br />

DIE MAN<br />

GUT KENNT.“<br />

Feinheiten & Besonderheiten<br />

Abgesehen vom Kartenstil gibt es von<br />

App zu App Feinheiten, die sich erst in<br />

der Anwendung herausstellen, etwa welche<br />

Detailfunktionen der Tourenplanung<br />

man bevorzugt. Und es gibt Besonderheiten,<br />

die einzelne auszeichnen.<br />

Die Bergfex-App etwa übernimmt die<br />

Pulsmessung vieler gängiger Messgeräte<br />

und zeigt die Pulswerte in der App und<br />

im zusammenfassenden Tracking an.<br />

Probieren & testen<br />

Um herauszufinden, für welche der<br />

Berg-Apps man sich entscheidet, muss<br />

man probieren und testen. Am besten<br />

testet man in Gegenden, die man gut<br />

kennt, und sammelt Anwendungserfah-<br />

rung. Wenn man in unbekannte alpine<br />

Gefilde aufbricht, ist eine App, mit der<br />

man umgehen kann, eine wichtige Hilfe.<br />

Sie liefert zusätzliche Infos und gibt<br />

in kritischen Orientierungssituationen<br />

Sicherheit. Im Fall des Falles muss sie<br />

eine zusätzliche Lebensversicherung<br />

sein, sonst hätte sie ihre Funktion<br />

nicht erfüllt.<br />

ALPS 2 ADRIA<br />

PRÄSENTIERT:<br />

NATURERLEBNIS AUF DER SÜDSEITE DER ALPEN<br />

• 7 Etappen von Osttirol bis ins Rosental<br />

• kinder- und familientauglich<br />

• keine Vorkenntnisse erforderlich<br />

• leichte Touren auch für Anfänger<br />

Unser Angebot:<br />

• Tages- oder Mehrtagesverleih<br />

von Kajak, Kanu und SUP<br />

• Grundkurse Kajak und Kanu<br />

• geführte Erlebnistouren für<br />

Einzelpersonen und Gruppen<br />

• Radverleih und Unterkunftsbuchung<br />

über unsere Partner<br />

KONTAKT • BUCHUNG • INFORMATION<br />

+43 463 203230100 • info@draupaddelweg.com<br />

www.draupaddelweg.com<br />

Die besten<br />

Radtouren<br />

und schönsten<br />

Radreisen im<br />

Alpe Adria Raum<br />

Pauschalradreisen, Tagespackages und<br />

Kurzurlaube, kulinarische Radreisen,<br />

Radhotels, Radverleih, Shuttle am<br />

Alpe Adria und Drau Radweg u. v. m.<br />

www.alps2adria.info<br />

Harald Wisthaler<br />

166 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

TIPP<br />

Bestellen Sie kostenlos unsere Themenkataloge:<br />

Radfahren in Kärnten, Sportive<br />

Radreisen, Select, Tagestouren & Kurzreisen


URSUPER ,<br />

Schade,<br />

dass es in Wien keine<br />

Kleine Zeitung gibt.<br />

wien.memo<br />

Das E-Mail-Magazin der Kleinen Zeitung<br />

inkl. Podcast-Serie<br />

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kleinezeitung.at/wien<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

167


GRENZENLOSER BIKESPASS<br />

UNTER DER ZUGSPITZE<br />

Jede Menge<br />

Tourenspaß zu Fuß<br />

und mit dem Rad<br />

erwartet Gäste in<br />

der Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol.<br />

Genussvolle<br />

Familien- Radtouren<br />

und anspruchsvolle<br />

Mountainbike-Trails<br />

durch wildromantische<br />

Natur: Beides<br />

findet man in der<br />

Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol.<br />

Deutschlands höchster Berg gehört<br />

natürlich zu den Zielen,<br />

die man in der Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol zu Fuß erkunden sollte.<br />

Andererseits hat die Region um die<br />

Zugspitze – die sich grenzüberschreitend<br />

von Garmisch-Partenkirchen<br />

über das Zugspitzdorf Grainau und<br />

die sieben Orte der Tiroler Zugspitz<br />

Arena erstreckt – viel mehr zu<br />

bieten als Wandern und Bergsteigen.<br />

Zahlreiche Radwege und Biketrails<br />

versprechen Genuss und Erholung,<br />

oder auch Adrenalin und Spannung.<br />

Je nachdem, was man gerade sucht.<br />

Für die Mountainbike-Süchtigen<br />

führen anspruchsvolle Touren vorbei<br />

an klaren Bergseen, bis man sich<br />

vor atemberaubender Kulisse auf<br />

den Gipfel oder zur nächsten Hütte<br />

gekämpft hat. Familien und Genussradler<br />

genießen auf ausgedehnten<br />

Radtouren entlang der Loisach zwischen<br />

blühenden Wiesen die Aussicht<br />

auf die Berggipfel.<br />

Eine Runde um die Zugspitze<br />

Wer Singletrails liebt, kommt hier<br />

168 <strong>SPORTaktiv</strong>


BIKE-TOURENTIPPS<br />

„Kultur für sportlich Aktive“<br />

Vom Olympiastadion Garmisch durch<br />

eine märchenhafte Bergwelt, die schon<br />

König Ludwig II. begeisterte, hinauf<br />

zum Königshaus Schachen.<br />

39 km, 8 h, Schwierigkeit: schwer<br />

„Genuss und Entspannung“<br />

Vom Zugspitzdorf Grainau um den<br />

kristallklaren Eibsee, einen der schönsten<br />

Badeseen der Region. Alternativ<br />

über die Neuneralm und den Panoramaweg.<br />

23 km, 2,5 h, Schwierigkeit: mittel<br />

„Grenzenloser Bikespaß“<br />

Von Garmisch-Partenkirchen über<br />

Grainau ins Ehrwalder Talbecken.<br />

Unterwges gibt’s immer wieder Abkühlungsmöglichkeiten.<br />

Diese Tour passt<br />

für die ganze Familie.<br />

28 km, 3 h, Schwierigkeit: leicht<br />

„Aussichtsreich und anspruchsvoll“<br />

Von Rinnen/Berwang zur Ehenbichler<br />

Alm und Sennalpe Raaz – vorbei am<br />

Rotlechstausee und Wasserfall.<br />

16,6 km, 3,5 h, Schwierigkeit: mittel<br />

TIPPS ZU ANREISE UND SERVICE<br />

Fahrradtransport mit den Bergbahnen:<br />

Welche Bergbahnen Fahrräder<br />

transportieren, ist unter Bike & Rad auf<br />

www.zugspitzarena.com zu finden.<br />

Fotos: Zugspitz Arena Bayern-Tirol / J.Hoelzl und<br />

T.Marzusch Tourist Information Grainau / W. Ehn<br />

voll auf seine Kosten. Der Blindseetrail<br />

gehört seit 2018 zu den Top<br />

5 „Great Trails“ in Tirol. Die Freeride-Strecken<br />

am Grubigstein sind<br />

unter den geübten Bikern sehr beliebt<br />

und haben Suchtpotenzial. Fast alle<br />

Bergbahnen der Tiroler Zugspitz<br />

Arena transportieren die Fahrräder zu<br />

günstigen Preisen oder kostenlos zum<br />

Ausgangspunkt.<br />

Die Region um die Zugspitze<br />

begeistert auch durch puren Naturgenuss<br />

auf zwei Rädern mit kurzen,<br />

einfachen Runden, mittelschweren<br />

ZUGSPITZ ARENA<br />

BAYERN-TIROL<br />

M.: info@zugspitze.com<br />

www.zugspitze com<br />

Radstrecken – bis hin zur Zugspitzumrundung<br />

als Tagestour. Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob man das<br />

Mountainbike, Trekking rad oder<br />

E-Bike bevorzugt, es wird für alle<br />

Bedürfnisse etwas geboten. Worauf<br />

also noch warten?<br />

Alle Touren sind auch online und<br />

zum Download im Tourenportal verfügbar<br />

unter www.zugspitze.com<br />

Verleih und Service: Die Fahrrad-Shops<br />

in der Region bieten Rad- und E- Bike-<br />

Verleih sowie den nötigen Service an.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.zugspitze.com<br />

Anreise mit der Bahn: Über München,<br />

Innsbruck oder Reutte. Vor Ort können<br />

die Ortsbusse und der Gästebus Bayern-Tirol<br />

genutzt werden, der zwischen<br />

der Tiroler Zugspitz Arena, dem Zugspitzdorf<br />

Grainau und Garmisch-Partenkirchen<br />

pendelt und mit Gästekarte<br />

kostenlos zur Verfügung steht.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

169


LICHT UND<br />

SCHATTEN<br />

DIE ÄSTHETIK DER<br />

LIFESTYLE- UND<br />

OUTDOOR-FOTOGRAFIE<br />

IST IHM ZU WENIG.<br />

CHRISTOPH JORDA<br />

FOTOGRAFIERT AUCH<br />

DAS VORDERGRÜNDIG<br />

UNÄSTHETISCHE UND FINDET<br />

SELBST IM ELEND DER<br />

MÜLLSTADT VON KAIRO<br />

UND IN FLÜCHTLINGSLAGERN<br />

KOSTBARES. EIN<br />

AUSSERGEWÖHNLICHER<br />

FOTOGRAF, EIN<br />

AUSSERGEWÖHNLICHER<br />

MENSCH.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

170 <strong>SPORTaktiv</strong>


CHRISTOPH<br />

JORDA<br />

ist ein preisgekrönter Fotograf aus Rieden (D).<br />

Auszeichnungen für Sport- und<br />

Porträtbilder wie die hier<br />

abgedruckten Bilder (Leuchtturm, Mousse).<br />

www.christophjorda.de<br />

Könnte man doch nur mit einer<br />

Fotokamera die Welt verändern.<br />

Ein absurder Gedanke?<br />

Vielleicht. Christoph Jorda<br />

(40) ist einer, dem es gelingen<br />

könnte.<br />

Der Allgäuer ist gelernter Hotelfachmann<br />

und im sportlichen Bereich wohl<br />

so etwas wie ein „wüder Hund“. Als<br />

Ski-Freerider hat er es bis zum Freeride<br />

Worldtour Qualifier geschafft, als Kletterer<br />

bis in den zehnten Grad, im heimatlichen<br />

Kaufbeuren führte er einen<br />

Kletter-, Ski- und Snowboardladen.<br />

Doch seine zweite Leidenschaft war<br />

noch größer: das Fotografieren. Der<br />

Papa hatte schon dieses Hobby, Oma<br />

und Opa gaben beim kleinen Christoph<br />

mit der ersten Kamera als Geschenk<br />

(„groß, brutal, rot lackiert“) den Startschuss.<br />

Zunächst als Autodidakt lernte<br />

Jorda von den Szenegrößen, bei denen<br />

er einfach um Assistenztätigkeiten anfragte.<br />

Seit 2005 ist der Deutsche hauptberuflich<br />

Fotograf.<br />

Von hier weg könnte die Geschichte<br />

ganz normal laufen: Naturbursch mit<br />

Sportbezug macht die lässigsten Bilder<br />

im Tiefschnee und in der Kletterwand,<br />

auf abenteuerlichen Wanderungen und<br />

heimst damit verdientermaßen Auszeichnungen<br />

und Preise ein. Mit Jorda<br />

bekommt die Story aber eine tiefere Dimension.<br />

Das Elend<br />

Schon als Bursch hatten ihn Kriegsberichterstatter<br />

fasziniert. „Reportagefotografie<br />

in solchen Gebieten ist die Champions<br />

League“, sagt er. Durch einen<br />

Freund kam er 2008 erstmals mit Hilfsorganisationen<br />

und NGOs in Kontakt.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

171


Alles echt.<br />

„Photoshop<br />

gibt es bei<br />

mir nicht.“<br />

Die Bilder<br />

vom Flüchtlingsbuben<br />

Mousse<br />

gehen unter<br />

die Haut.<br />

Bei der Einreise in den Libanon riss er<br />

sicherheitshalber die Seite mit dem israelischen<br />

Stempel aus dem Pass. Es flog<br />

bei der Passkontrolle auf („die Seitenzahlen<br />

…“) und Jorda saß 24 Stunden in<br />

Beirut in Abschiebehaft. Als einziger<br />

Weißer in einer Zelle mit Afrikanern.<br />

„Als sie sahen, dass ich ein Handy habe,<br />

hat mich einer nach dem anderen um<br />

Hilfe gebeten und ich hab das Telefon<br />

herumgegeben, damit sie zu Hause anrufen<br />

können. Die Telefonrechnung war<br />

horrend, aber mein kleiner Beitrag.<br />

Doch daran hatte ich echt lange zu<br />

knab bern: Erstens wurde ich als Deutscher<br />

viel besser behandelt als sie, zweitens<br />

bin ich jetzt wieder im Himmel, sie<br />

wohl wieder in der Hölle.“<br />

„Seitdem hat mich das nicht mehr losgelassen.<br />

Ein, zwei Mal im Jahr fahre ich<br />

in Krisengebiete, um zu fotografieren.“<br />

Nie mit Auftrag, immer auf eigene Tasche<br />

– und das verschlingt eine Menge<br />

Geld und Kraft.<br />

Warum er das tut? „Manchmal finde<br />

ich keinen einzigen Grund. Und manchmal<br />

so viele, dass ich ein Buch schreiben<br />

könnte.“ Die Welt und ihre Krisenherde<br />

nur aus den Nachrichten zu kennen, ist<br />

ihm jedenfalls zu wenig. Und auch die<br />

schöne Welt der Natur- und Sportfotografie<br />

ist ihm zu wenig. „Ich bin Fotograf,<br />

ich brauche Licht und Schatten.<br />

Ich bin auch dort, wo der Tod ist und<br />

wo Kinder Fliegen in den Augen haben.“<br />

Jorda war nach den schrecklichen Erdbeben<br />

in Nepal, in Sao Tomé in Afrika,<br />

in der Müllstadt von Kairo, in Flüchtlingslagern<br />

im Nahen Osten. Und er<br />

versucht, etwas dazulassen. „Ich bin mit<br />

dem goldenen Löffel im Mund geboren.<br />

Andere in Afrika oder Syrien. Aber ich<br />

kann nix dafür und sie auch nicht.“<br />

Warten und warten<br />

Jordas Porträt-Fotografien (ein Blick auf<br />

www.christophjorda.de öffnet Augen,<br />

rührt vielleicht auch Herzen) bestechen<br />

durch unglaubliche Nähe. Wie das gelingt?<br />

„Mit viel Zeit und sehr viel Warten.<br />

Mit Helfern und Übersetzern.<br />

Meistens bin ich der einzige Weiße und<br />

habe eine Riesenkamera in der Hand.<br />

Du brauchst feine Antennen für die Atmosphäre.<br />

Beim Spiegelreflex-Klackern<br />

glauben die Kinder, ich schieße, und<br />

laufen weg.“<br />

Fotos: Christoph Jorda<br />

172 <strong>SPORTaktiv</strong>


Dann erzählt er die Geschichte von<br />

Mousse, einem Flüchtlingskind aus Syrien.<br />

Auf der Flucht mit seiner Großmutter<br />

in den Libanon (seine Mutter ist gestorben)<br />

konnte keine Rücksicht auf<br />

Mousses Sonnenallergie genommen werden.<br />

Seine Haut verbrannte. Selbst Finger<br />

und Ohren verbrannten und verkümmerten.<br />

Er sieht schlecht und hat<br />

geistig Handicaps. Jordas Nahaufnahmen<br />

vom Buben gehen unter die Haut.<br />

„60 Minuten habe ich dafür gebraucht.<br />

Und ganz viel Vertrauen. Ich habe dann<br />

gefragt, ob es okay ist, wenn ich ihm einen<br />

Wunsch erfüllen kann und am<br />

nächsten Tag habe ich um 62 Euro ein<br />

Fahrrad gekauft. Er konnte kaum fahren,<br />

aber die anderen Kinder haben ihn<br />

geschoben. Wahnsinn, welche Kraft und<br />

welchen Lebenswillen er entwickelt.<br />

Schön, dass ich ihn kennenlernen durfte“,<br />

sagt Jorda. „An den schlimmsten<br />

und dreckigsten Orten der Welt lernt<br />

man die tollsten Menschen kennen.“<br />

AN DEN SCHLIMMSTEN<br />

UND DRECKIGSTEN<br />

ORTEN DER WELT<br />

LERNST DU DIE<br />

TOLLSTEN MENSCHEN<br />

KENNEN.<br />

Seine Bilder, die er den Hilfsorganisationen<br />

zur Verfügung stellt, die Preise<br />

und Auszeichnungen dafür sind nur ein<br />

Tropfen auf den heißen Stein, dessen ist<br />

sich Jorda bewusst. „Du hast kurz Aufmerksamheit,<br />

die Organisationen bekommen<br />

etwas Publicity. Aber in der<br />

heutigen Welt ist eine große Anzahl von<br />

Instagram-Followern wichtiger. Traurig,<br />

aber ich mache weiter.“<br />

Jorda sieht Fotografieren irgendwie als<br />

sozialen Beruf. Seine Frau ist Chirurgin,<br />

auch sie sieht schlimme Dinge. „Mein<br />

Privileg, zu reisen, sehe ich nicht als<br />

Selbstverständlichkeit. Wir versuchen<br />

deshalb, viel bewusster positiv zu leben<br />

und unseren Kindern ein Paradies auf<br />

Erden zu geben, so wie ich es hatte.<br />

Wenn jeder sein Talent ein bisschen nützen<br />

würde, könnten wir die Welt ein<br />

Stückchen besser machen. Man muss<br />

dazu nicht nach Syrien fahren. Man<br />

kann damit beginnen, dem Obdachlosen<br />

einen Kaffee zu kaufen.“<br />

WANDERN IN<br />

MEINER SCHÖNSTEN<br />

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SCHLUCHTEN UND GIPFEL, SEEN<br />

UND IMMER WIEDER DIE ISAR. DAS<br />

KARWENDELGEBIRGE BIETET JEDE<br />

MENGE ABWECHSLUNGSREICHE TOUREN.<br />

Foto: Alpenwelt Karwendel/Gregor Lengler<br />

Foto: Alpenwelt Karwendel / Wolfgang Ehn<br />

Vom Sonntagsspaziergang bis zur Gipfelkletterei<br />

ist im Karwendelgebirge<br />

alles dabei. Und ein wenig von alledem gibt<br />

es bei der Wanderung von Krün auf den<br />

Schwarzkopf.<br />

Mächtig ragen die Felsflanken in der<br />

Hüttlebachklamm rechts und links des Weges<br />

empor. Nur wer den Kopf weit in den<br />

Nacken legt, kann den Himmel dazwischen<br />

sehen. Der Weg steigt an. Und gegen Ende<br />

verjüngt sich der Einschnitt zwischen den<br />

Felsen. Ein Wasserfall stürzt über mehrere<br />

Stufen hinab. Daneben ist eine in den Fels<br />

geschlagene Treppe, über die wir an der<br />

Flanke emporklettern. Mit etwas Glück<br />

trifft man hier sogar auf Gämsen. Auch ein<br />

Uhu-Paar brüte hier jedes Jahr, erzählt Willi<br />

Neuner, der uns als kundiger Wanderführer<br />

begleitet. In Krün sind wir mit ihm aufgebrochen.<br />

Er führt uns an der türkisfarbenen Isar<br />

entlang, erklärt uns den Artenreichtum in<br />

den Isarniederungen, erzählt von der Geschichte<br />

des Holztransportes auf dem Fluss.<br />

Weiter geht es durch die Hüttlebachklamm<br />

hinauf zum Schwarzkopf. Erst in gemächlicher<br />

Steigung, gegen Ende dann im Zickzack<br />

auf 1161 Meter. Oben wartet nicht nur<br />

eine Bank, sondern auch ein phänomenaler<br />

Blick auf die Landschaft: auf Krün, das Isartal,<br />

die Alpenwelt Karwendel, bis hinüber in<br />

die Stubaier und Allgäuer Alpen.<br />

Wer jetzt Lust bekommen hat: weitere<br />

Infos und Tourenvorschläge unter<br />

www.alpenwelt-karwendel.de/touren-karwendel<br />

174 <strong>SPORTaktiv</strong>


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Das neue aja Resort in<br />

Ruhpolding bietet Wellness<br />

für Groß und Klein<br />

mit Alpenblick und tollen<br />

Eröffnungsangeboten.<br />

KONTAKT<br />

a-ja Resortund<br />

Hotel GmbH<br />

T. +49 40 69 63 52 580<br />

www.aja.de<br />

Umfassende Serviceangebote, hohe Servicestandards<br />

und ein vielfältiges, regionales<br />

Speisenangebot – damit punktet das aja<br />

Resort in Ruhpolding und das alles inmitten<br />

der wunderbaren oberbayerischen<br />

Landschaft. Alpenblick beim Schwimmen,<br />

Saunieren oder Trainieren im 1850 Quadratmeter<br />

großen Wellnessbereich inklusive.<br />

Nach einem Tag auf dem Mountainbike lässt<br />

es sich hier besonders gut entspannen. Wer<br />

das Resort kennenlernen will, kann jetzt das<br />

Rundum-Sorglos-Paket „Perfekte Woche“<br />

buchen. Neben Frühstück und Abendessen<br />

und der SPA-Benutzung ist auch die<br />

Chiemgau-Karte inbegriffen, mit der die<br />

Gäste kostenlosen Zutritt zu über 30 Attraktionen<br />

der Region erhalten. Interessierte<br />

können die Woche ab 524 Euro pro Person<br />

buchen. Entweder unter reservierung.hh@<br />

ajaresorts.de oder unter www.aja.de.<br />

Ftotos Jan Schmiedel<br />

WANDERN IM<br />

WILDEN WALD<br />

Rund um das Bergdorf Sankt Englmar<br />

im Bayerischen Wald lässt es sich in<br />

herrlicher Landschaft bei höchster<br />

Luftqualität wandern – und danach<br />

bei bayerischer Gastfreundschaft<br />

entspannen.<br />

Der Bayerische Wald um das Bergdorf<br />

Sankt Englmar ist das Reich der wilden<br />

Wälder und der „Fünf-Tausender“.<br />

Dabei hat jeder Berg sein unverwechselbares<br />

Gesicht und bietet sowohl ambitionierten<br />

Wanderern als auch echten<br />

Bergfexen verschiedenste Herausforderungen.<br />

Jede Anstrengung wird dabei<br />

mit einer atemberaubenden Aussicht<br />

über die beinahe grenzenlose Waldwildnis<br />

des Bayerischen Waldes und<br />

Böhmerwaldes belohnt. Als Etappenort<br />

am Goldsteig, einem der schönsten<br />

Wanderwege Deutschlands, verfügt<br />

Sankt Englmar über ein Wanderwegenetz<br />

von 125 km. Aber auch lukullische<br />

Genüsse kommen nicht zu kurz. Bei der<br />

Englmarer Hüttenwanderung kommen<br />

die Besucher in den Genuss der kulinarischen<br />

Besonderheiten der<br />

Bayerwaldregion.<br />

TOURISMUS-INFO<br />

SANKT ENGLMAR<br />

Rathausstraße 6<br />

T. +49 99 65/84 03 20<br />

www.urlaubsregionsankt-englmar.de<br />

ANZEIGE/Foto: www.guenterstandl.de<br />

176 <strong>SPORTaktiv</strong>


WANDERABENTEUER<br />

OHNE GRENZEN<br />

ALS 660 KILOMETER LANGER<br />

WANDERWEG FÜHRT DER<br />

GOLDSTEIG DURCH FÜNF NATUR-<br />

PARKE UND ZWEI NATIONALPARKE<br />

IN OSTBAYERN UND BÖHMEN UND<br />

LÄDT DABEI ZU GRENZGÄNGEN<br />

IN DAS NACHBARLAND<br />

TSCHECHIEN EIN.<br />

Fotos: Woidlife Photography<br />

Kurz die Fakten: Der Goldsteig ist<br />

der längste zertifizierte Qualitätswanderweg<br />

Deutschlands und führt<br />

auf 660 Kilometern in zwei Varianten<br />

von Marktredwitz durch den Oberpfälzer<br />

und Bayerischen Wald nach<br />

Passau. 2018 wurde außerdem der Zlatá<br />

Stezka, das „Pendant“ zum Goldsteig<br />

in Tschechien eröffnet. Mit Zubringern<br />

und Querverbindungen ist so ein 2000<br />

Kilometer langes Wanderwegenetz mit<br />

13 Grenzübergängen zwischen Bayern<br />

und Tschechien, entstanden.<br />

Der Goldsteig passiert fünf Naturparke<br />

sowie die Nationalparke Bayerischer<br />

Wald und Šumava. Man wandert auch<br />

auf historischen Pfaden. Schmuggler,<br />

Händler und Pilger waren schon vor<br />

Jahrhunderten hier unterwegs und<br />

hinterließen ihre Spuren. Wanderer<br />

von heute können in die Erlebnisse der<br />

Grenzgänger von einst eintauchen.<br />

Hoch droben auf den Bergen des Oberpfälzer<br />

und Bayerischen Waldes erscheint<br />

die Freiheit grenzenlos – im wörtlichen<br />

Sinn: Das Panorama von Großem Falkenstein,<br />

von Rachel, Lusen oder Dreisessel<br />

gewährt atemberaubende Einsichten ins<br />

Böhmische und öffnet den Blick auf ein<br />

schier endloses Meer an Bäumen. Wenn<br />

schon viel von Grenzen die Rede war: An<br />

seine persönlichen Grenzen kann man,<br />

muss man aber auf dem Goldsteig nicht<br />

gehen. Während die Gipfelroute zwischen<br />

Bad Kötzting und Großem Arber<br />

anspruchsvoll ist, lässt es die Südvariante<br />

mit schattigen Waldwegen und grünen<br />

Wiesenpfaden gemütlicher angehen.<br />

INFOS &<br />

PROSPEKTMATERIAL<br />

Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />

D-93059 Regensburg<br />

www.goldsteig-wandern.de<br />

www.zlatastezkou.cz<br />

GoldsteigWandern<br />

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<strong>SPORTaktiv</strong><br />

177


DIESER SEE<br />

GIBT DIR<br />

BERGE<br />

Auf einer der größten Almen<br />

Europas, der Folgaria Lavarone<br />

di Lusern im Trentino,<br />

liegt der wunderschöne<br />

Alpen-Badesee von Lavarone<br />

– ganz in der Nähe des<br />

berühmten Gardasees. Die<br />

schöne Natur eignet sich<br />

perfekt zum Biken, Rennradfahren,<br />

Klettern, Golfspielen<br />

und Wandern. Für Biker<br />

lohnt sich die legendäre<br />

Kaiserjägerstraße, die Strecke<br />

der berühmten „100 km dei<br />

Forti“ und „Transalp“.<br />

Die gute Küche und die<br />

Weine des Trentino, die<br />

Wellness zentren, die Kultur<br />

und die Traditionen der Alpe<br />

Cimbra machen den Urlaub<br />

zu etwas ganz Besonderem.<br />

Pauschalangebot: mind. 5<br />

Nächte ab € 315,00.<br />

www.alpecimbra.it<br />

ALPE CIMBRA<br />

BIKE<br />

178 <strong>SPORTaktiv</strong>


<strong>SPORTaktiv</strong> 179


GRAUPELSCHAUER<br />

MIT CHARME<br />

ZWEI TAGE ISLAND REICHEN<br />

GERADE EINMAL, UM EINEN<br />

EINDRUCK DAVON ZU ERHALTEN,<br />

WAS MAN BISLANG IM LEBEN<br />

VERSÄUMT HAT. SPORTAKTIV<br />

TESTETE OUTDOORSCHUHE VON<br />

HOKA ONE ONE IM NORDATLANTIK<br />

UND KEHRTE MIT FERNWEH ZURÜCK.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Redakteur bei einem Freizeitsportmagazin<br />

ist nicht immer nur ein Traumberuf.<br />

Aber wenn ein Ausrüster – namentlich:<br />

Hoka One One – zur Vorstellung<br />

seiner ersten Outdoorschuh-Kollektion ausgerechnet<br />

nach Island bittet, kommt die<br />

Realität dem Klischeebild ziemlich nahe.<br />

Ende März fanden sich also rund 20 ausgewählte<br />

Journalisten aus ganz Europa auf<br />

der Insel im Nordatlantik ein – interessant,<br />

dass es jedem, den ich dort darauf angesprochen<br />

habe, gleich erging: „Nach Island wollte<br />

ich immer schon einmal. Aber nein, ausgegangen<br />

ist es sich bisher nicht.“<br />

Wermutstropfen: Von vier Tagen gingen<br />

zwei für die An- und Abreise drauf (Frühbucher<br />

finden sicher bessere Verbindungen).<br />

Blieben also zwei Outdoortage, um gemeinsam<br />

mit dem Test der „Hoka One One<br />

Sky“-Schuhe (siehe hinten) einen Eindruck<br />

vom Outdoorland Island zu gewinnen. Weil<br />

dieser notgedrungen fragmentarisch ist, haben<br />

wir ergänzend eine Island- Expertin zugezogen:<br />

Kamala Arnold vom Aktivreiseveranstalter<br />

„Alpinschule Innsbruck“.<br />

Los geht’s – fünf „erste Eindrücke“, was<br />

Outdoorer in Island erwartet.<br />

EINS: WEITE<br />

Island hat 319.000 Einwohner bei<br />

rund 103.000 km2 Fläche. Zum<br />

Vergleich: Etwas mehr Einwohner<br />

als Graz (286.000) bei größerer Fläche<br />

als Österreich (knapp 84.000<br />

km2). Verlässt man nach der Ankunft<br />

den Raum Reykjavik, dominiert<br />

rasch unbesiedelte Landschaft.<br />

Manchen bekannten Wanderweg<br />

wie jenen im naturgeschützten<br />

Thorsmork (heißt: „Tal des Thors“),<br />

auf dem wir einen Tag lang unter-<br />

In den Bergen von Thorsmork<br />

(großes Bild) und<br />

am Solheimajökull-Gletscher<br />

(kleines Bild<br />

rechts). Linkes Bild: Der<br />

Sportaktiv-Redakteur im<br />

isländischen März.<br />

wegs waren, erreicht man überhaupt<br />

nur über Naturpisten. Isländer bauen<br />

Geländefahrzeuge mit fetten Ballonreifen<br />

um, womit dann die Bodenfreiheit<br />

auch für Flussquerungen reicht.<br />

Nach der abenteuerlichen Anfahrt<br />

darf man dann – zumindest im März<br />

bei 50 Zentimeter Neuschnee – völlig<br />

allein durch eine Bergwelt wandern,<br />

die nicht nur die Isländer an den<br />

„Herrn der Ringe“ erinnert.<br />

Die andere Seite sei aber auch erwähnt:<br />

Gerade im Sommer ist Island<br />

Fotos: Eli Thor Magnussen/HOKA ONE ONE, ASI Reisen<br />

180 <strong>SPORTaktiv</strong>


touristisch gut gebucht, „zu Recht“, sagt<br />

Kamala Arnold: „Stark frequentiert sind<br />

vor allem die gut erreichbaren Sehenswürdigkeiten<br />

im Süden. Auf Wanderrouten<br />

sieht das schon ganz anders aus:<br />

Man ist auf den bekannten Wanderwegen<br />

wie dem ‚Laugavegur‘ zwar nicht allein<br />

unterwegs, aber es verläuft sich alles<br />

gut. Wer es noch einsamer mag, sucht<br />

sich eine der abgelegeneren Touren oder<br />

wandert etwas später im Jahr.“ Empfehlung:<br />

Gut planen oder mit Guide gehen,<br />

Wege-Markierungen sind nicht generell<br />

so, wie von Mitteleuropa gewohnt.<br />

ZWEI: SATTE FARBEN<br />

Gut, Schwarz und Weiß sind laut Definition<br />

keine Farben: Aber die Schwarz-<br />

Weiß-Kontraste der Landschaft im Winter<br />

sind einfach großartig. Neben dem<br />

Schnee, der im März fast täglich frisch<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

181


„TOUCH THE SKY“:<br />

WANDERN MIT<br />

HOKA ONE ONE<br />

DIE LAUFSCHUHMARKE STELLTE<br />

AUF ISLAND IHRE ERSTE OUTDOOR-<br />

SCHUH-KOLLEKTION „SKY“ VOR –<br />

UND ZUM TESTEN ZUR VERFÜGUNG.<br />

Leicht, komfortabel und mit – von außen<br />

betrachtet – dicker Sohle: So kennt man<br />

Laufschuhe der 2009 gegründeten Marke<br />

Hoka One One. Die typischen Merkmale<br />

übernimmt auch die erste Outdoorschuh-Serie<br />

namens „Sky“.<br />

Die Marke stammt aus den französischen<br />

Alpen und ist in der Trailrunningszene stark<br />

verankert. Die DNA vom Trailrunning findet<br />

sich auch in den Wanderschuhen, erklärte<br />

Entwicklungschef Christophe Aubonnet<br />

(der seit Anbeginn der Marke an Bord<br />

ist) bei der Präsentation. Die Schuhe sind<br />

leicht, weich, bequem – und doch stabil.<br />

Das geht, weil der Fuß nicht auf der außen<br />

sichtbaren Sohlenlinie liegt, sondern tief<br />

in die Mittelsohle integiert wird. Aubonnet<br />

vergleicht es mit einem Kanu, das sich<br />

stabilisiert, wenn man drinsitzt. Wie sich<br />

auf dem Gletscher mit Steigeisen sowie bei<br />

einer Gebirgswanderung im Neuschnee<br />

zeigte, funktioniert die Kombination aus<br />

Komfort und Halt erstaunlich gut.<br />

Charakteristisch ist auch eine Rocker-Konstruktion,<br />

die das Abrollen erleichtert. Für<br />

Grip sorgt die mit Vibram entwickelte Sohle.<br />

Die Schuhe sind bewusst progressiv und<br />

jung designt: „Was wir nicht sein wollen, ist<br />

braun, schwer und steif“, ließ die anwesende<br />

„Hoka One One“-Mannschaft verlauten.<br />

3 Sky-Modelle werden zum Start jeweils<br />

für Frauen und Männer angeboten:<br />

• Der Sky Toa (Bild oben), mit 425 Gramm<br />

der leichteste Schuh, für schnelles Vorankommen<br />

im Gelände (UVP: € 180,–);<br />

• der Sky Arkali als vielseitiges Modell, das<br />

auch Technologien von Kletterschuhen<br />

integriert (UVP: € 200,–);<br />

• der Sky Kaha ist das stabilste Modell,<br />

trotzdem außergewöhnlich bequem und<br />

rund 520 Gramm leicht (UPV: € 220,–).<br />

www.hokaoneone.eu<br />

182 <strong>SPORTaktiv</strong><br />

in kleinen Dosen fällt, ist dafür das<br />

Schwarz des Lavagesteins und -sands<br />

verantwortlich. Im von uns erkundeten<br />

Gebiet im Süden (neben Thorsmork der<br />

Solheimajökull-Gletscher) befindet sich<br />

der Eyjafjallajökull, jener Vulkan, der<br />

vor ein paar Jahren den europäischen<br />

Flugverkehr lahmlegte.<br />

„Island ist eine Vulkaninsel“, erklärt<br />

Kalama Arnold, „das Vulkangestein ist<br />

farbenreich und begegnet einem überall<br />

auf der Insel mit unterschiedlicher Intensität.<br />

Heiße Quellen, brodelnde<br />

Schlammtöpfe zeugen vom Vulkanismus.<br />

In den Sommermonaten sind die<br />

Kontraste aus schwarzer Lava, grünen<br />

Wiesen, buntem Gestein und tiefblauen<br />

Seen und dem Meer sehr intensiv.“<br />

Der Gletscher schimmert vor allem im<br />

Hochwinter in Blitzblau. Polarlichter<br />

waren – witterungsbedingt – in unseren<br />

drei Märznächten leider keine zu sehen.<br />

Grundsätzlich ist die Chance aber groß,<br />

Hotels bieten dafür einen Weckdienst.<br />

DREI: HOCHGEBIRGE<br />

UNTER 1000 METER<br />

Wanderungen starten knapp über Meereshöhe.<br />

Der Weg im Thorsmork, in den<br />

wir einstiegen, führt gleich ordentlich<br />

bergauf. Und nach wenigen Hundert<br />

überwundenen Höhenmetern wähnt<br />

man sich, zumindest im Winter und mit<br />

ordentlich Schnee unter den Schuhen,<br />

im alpinen Hochgebirge. Der Blick auf<br />

die umliegenden Gipfel ist, vor allem<br />

wenn die Wolkendecke aufreißt und ein<br />

paar Sonnenstrahlen durchlässt, atemberaubend.<br />

Was den Eindruck verstärkt:<br />

Auf Island startet man mangels Wäldern<br />

schon „über der Baumgrenze.“<br />

„Die Höhenmeter dürfen nicht unterschätzt<br />

werden“, weiß auch Kamala Arnold,<br />

„auch wenn die Berge nicht besonders<br />

hoch sind – Islands höchster, der<br />

Hvannadalshnúkur, misst 2110 m. Je<br />

nachdem, wo man unterwegs ist, führen<br />

Pfade stetig auf und ab oder auch über<br />

weite Ebenen. Bei unseren Touren, die<br />

wir anbieten, machen wir bis zu 700<br />

Höhenmeter am Tag. Trittsicher sollte<br />

man sein, gerade in den Hochlandgebieten<br />

ist der Untergrund manchmal geröllig“,<br />

sagt die ASI-Expertin.<br />

VIER: WETTERWECHSEL<br />

Zart blinzelt die Sonne durch die Wolken,<br />

es ist beinahe windstill und hat angenehme<br />

null Grad. Nur Augenblicke<br />

später heißt es: „Kapuzen-Alarm“, sofort<br />

hat es gefühlte zehn Grad weniger, der


Graupelschauer kommt im Eiswind<br />

waagrecht daher und massiert die Wangen.<br />

Und die Sicht liegt bei null. Was<br />

aber auch nur ein paar Minuten dauert.<br />

Der ständige blitzartige Wetterwechsel<br />

ist im isländischen Spätwinter jedenfalls<br />

nicht die Ausnahme, sondern die Regel<br />

und man gewöhnt sich schnell daran. Ja,<br />

er hat sogar seinen eigenen Charme.<br />

„Die schnellen Wechsel von Sonne–<br />

Wind–Regen–Schnee gibt es auch im<br />

Sommer – wobei Schnee im Sommer<br />

eher selten ist“, bestätigt die Island-Expertin.<br />

Was im Sommer wie Winter unbedingt<br />

beachtet werden muss: „Eine<br />

sehr gute Ausrüstung ist für Wanderungen<br />

auf Island unbedingt notwendig.“<br />

FÜNF: WEHMUT<br />

BEIM HEIMFLUG<br />

Kaum angekommen, schon wieder vorbei.<br />

Passenderweise startet die Icelandair-Boeing<br />

im urplötzlich auf die Ma-<br />

schine einprasselnden Eisregen und wird<br />

ordentlich durchgerüttelt.<br />

Schon die zweitägige Stippvisite zeigte,<br />

dass Island ganz anders ist – wunderschön,<br />

beeindruckend – und man unbedingt<br />

mehr von diesem Land sehen<br />

muss. Nicht nur vom touristisch besonders<br />

gut erschlossenen Süden, wie auch<br />

die Expertin empfiehlt: „Island begeistert<br />

mich auch 20 Jahre nach meiner<br />

ersten Reise immer noch. Ich mag die<br />

bekannten Wanderwege ebenso wie die<br />

Geheimtipps, die schwer zu erreichen<br />

sind und wo man daher oft alleine unterwegs<br />

ist. Ja, in Südisland befinden<br />

sich viele der bekannten Sehenswürdigkeiten<br />

wie das Gebiet der Geysire – sozusagen<br />

viel Island auf kleinem Raum.<br />

Allerdings hat das Land noch viel mehr<br />

zu bieten und jeder Teil unterscheidet<br />

sich vom anderen. Die Insel und das<br />

Outdoorland Island sind zu jeder<br />

Jahreszeit eine Reise wert ...“<br />

KAMALA ARNOLD<br />

hat lange auf Island gelebt<br />

und ist Nordland-Spezialistin<br />

des Aktivreise-Veranstalters<br />

„Alpinschule Innsbruck“ (ASI).<br />

Die ASI hat zahlreiche<br />

geführte Island-Reisen im<br />

Angebot. Beispiel: 5 Tage<br />

„Komforttrekking auf dem<br />

Laugevegur“, an sechs Terminen<br />

in diesem Sommer,<br />

um € 1395,–<br />

www.asi-reisen.de<br />

Sporthotel Tyrol ****<br />

Drauweg 12 Innichen | Tel. +39 0474 913 198<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> 183<br />

www.sporthoteltyrol.it


184 <strong>SPORTaktiv</strong>


AUF<br />

OLPERLS<br />

SPUREN<br />

In Sexten gab es einst ein<br />

geheimnisvolles Wesen namens<br />

„Olperl“. Es war weder Mensch<br />

noch Tier und versteckte sich<br />

tagsüber tief im Wald. Erst bei<br />

Einbruch der Dunkelheit kam<br />

es als quirliger „Springgingl“<br />

zum Vorschein und machte sich<br />

einen Spaß daraus, Bauern und<br />

Wanderer mit lauten Pfiffen<br />

zu erschrecken. Den Leuten<br />

im Tal war es nur wegen seiner<br />

großen leuchtenden Kulleraugen<br />

bekannt.<br />

Olperls Bergwelt, der neue Erlebnispark,<br />

beginnt direkt an der<br />

Bergstation der Helm-Bahnen<br />

und führt dich zu Olperls besten<br />

Freunden – ins Reich der alpinen<br />

Tierwelt. Auf dem 1,5 km<br />

langen Rundwanderweg kannst<br />

du zehn spannende Erlebnispunkte<br />

entdecken – mit tollen<br />

Ausblicken auf die Gipfelwelt<br />

der Sextner Dolomiten und bei<br />

freiem Eintritt.<br />

www.dreizinnen.com<br />

Foto: Manuel Kottersteger<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

185


DER PERFEKTE MIX AUS<br />

ACTION UND ERHOLUNG<br />

DAS FASSATAL – AUF ITALIENISCH:<br />

„VAL DI FASSA“ – IM TRENTINO IST<br />

MIT SEINEN WANDERWEGEN UND<br />

BIKESTRECKEN IDEAL FÜR SPORTLER.<br />

UND BESTICHT SPEZIELL IM SOMMER<br />

MIT DER SCHÖNHEIT SEINER NATUR.<br />

Majestätische Gipfel, grüne Wälder<br />

und Wiesen, klare Bäche<br />

und Bergseen, in denen sich<br />

das Blau des Himmels spiegelt: Das einzigartige<br />

Naturgebiet rund um Langkofel<br />

und Marmolada verzaubert besonders<br />

im Sommer mit seiner Schönheit. Ein<br />

ganz besonderes Spektakel ist das Phänomen<br />

des Alpenglühens, das die Berggipfel<br />

bei Sonnenauf- und -untergang in<br />

die schönsten Rottöne taucht.<br />

Die Vielfalt der geologischen Formen,<br />

der Tier- und Pflanzenwelt sowie die<br />

außergewöhnlichen Möglichkeiten machen<br />

das Val di Fassa zum perfekten Ziel<br />

für einen Aktivurlaub in den Bergen.<br />

Von entspannten Panoramawanderungen<br />

und gemütlichen Radausflügen bis<br />

hin zu legendären Klettersteigen und<br />

berüchtigten Bike-Trails: Hier kommt<br />

jeder Besucher auf seine Kosten. Abgerundet<br />

wird das sportliche Angebot<br />

durch einen entspannenden Besuch in<br />

einer der vier Thermenanlagen.<br />

Kontakt<br />

APT Val di Fassa<br />

T. +39 0462/60 95 00<br />

www.fassa.com<br />

Wandern im UNESCO-Welterbe<br />

Die Dolomiten, offizielles UNESCO-<br />

Weltnaturerbe und teilweise im Val di<br />

Fassa gelegen, ziehen jedes Jahr Tausende<br />

Besucher aus aller Welt an. Immer umgeben<br />

von den majestätischen Felswänden,<br />

die zum Greifen nah sind, wird der Aufenthalt<br />

im Val di Fassa zu einem einzigartigen<br />

Naturerlebnis. Die vielen Bergund<br />

Talwege des Val di Fassa eignen sich<br />

bestens fürs Wandern, Spazieren, für<br />

Nordic Walking und Trekking.<br />

Unter den Routen finden sich sowohl<br />

gemütliche Wanderungen, die für<br />

die ganze Familie leicht zu bewältigen<br />

sind, als auch anspruchsvolle Aufstiege<br />

für alle, die es hoch hinauszieht. Auf<br />

Wunsch stehen für solche Strecken heimische<br />

Bergführer als erfahrene Begleiter<br />

zur Seite.<br />

Wer die schönsten Gipfelwege des Tals<br />

kennenlernen möchte, der begibt sich<br />

am besten auf den Dolomiti Panorama<br />

Trek. Im Val di Fassa verlaufen sechs<br />

Etappen der insgesamt 200 km langen<br />

Rundwanderung quer durch die Dolomiten.<br />

Auch die Via Alpina, die auf der<br />

Strecke von Triest nach München mit<br />

fünf Wanderwegen acht Alpenländer<br />

Fotos: APT Val di Fassa<br />

186 <strong>SPORTaktiv</strong>


WINNER OF BEST MOUNTAIN SPORT<br />

verbindet, führt durch das Fassatal. Liftanlagen,<br />

Shuttledienste und Taxis machen<br />

es möglich, jeweils nur einen Teil<br />

der Strecke zu absolvieren und zurück<br />

zum Ausgangspunkt zu gelangen.<br />

Urlaub auf zwei Rädern<br />

Das Val di Fassa gilt als Eldorado für<br />

Liebhaber des Radsports, es scheint wie<br />

gemacht für Rennräder und Mountainbikes:<br />

Von Mai bis September haben<br />

Radsportbegeisterte die Qual der Wahl<br />

zwischen dem etwas einfacheren, asphaltierten<br />

Dolomiten-Radweg von<br />

Canazei bis in das Fleimstal – oder den<br />

anspruchsvollen Touren durch die Täler<br />

Jumela, Duron, Contrin, Monzoni, San<br />

Nicolò und auf die Dolomitenpässe.<br />

Zahlreiche Seilbahnen transportieren<br />

das Rad bergauf, etwa auf den Col Rodella,<br />

den Col dei Rossi oder den San<br />

Pellegrino Pass. Der Bike-Express Fassa<br />

Fiemme bringt Radfahrer täglich von der<br />

48 Kilometer langen Radtour aus dem<br />

benachbarten Val di Fiemme nach Canazei<br />

zurück. Neben dem umfangreichen<br />

Streckennetz gibt es im Tal zudem spezielle<br />

Bike-Hotels sowie bestens ausgestattete<br />

Radverleihe und Fachgeschäfte.<br />

Genuss für alle Sinne<br />

Ob wandern, mountainbiken oder einfach<br />

abschalten und entspannen – das<br />

Val di Fassa ist dafür das perfekte Ziel.<br />

Die Hütten auf den Gipfeln und die<br />

Restaurants im Tal verwöhnen mit einer<br />

Küche, die alpine Herzhaftigkeit mit<br />

mediterraner Eleganz gekonnt kombiniert.<br />

Einen weiteren Ausgleich bieten<br />

erholsame Stunden, beispielsweise bei<br />

anregenden Behandlungen in der Therme<br />

Dolomia, der QC Terme Dolomiti,<br />

im Aquapark Vidor oder im Wellness-<br />

Center Eghes.<br />

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TAIN<br />

VON BERGMENSCHEN FÜR BERGMENSCHEN<br />

DOLOMITES LODGE<br />

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187


W<br />

arum ist der Himalaya ein Sehnsuchtsziel,<br />

nicht nur für Höhenbergsteiger?<br />

Den Mount Everest als „Dach der Welt“<br />

mit eigenen Augen sehen zu wollen, ist ein<br />

zentraler Grund. Überdies ist die Anziehungskraft<br />

der welthöchsten Berge groß.<br />

Liegen doch 8 der 14 über 8000 Meter hinausragenden<br />

Berge der Welt in Nepal.<br />

Wenn man etwa auf dem 5483 Meter hohen<br />

Gokyo Peak steht und vier Achttausender<br />

(Mount Everest, Lhotse, Makalu, Cho<br />

Oyu) mit einem Rundblick sehen kann, ist<br />

das sehr speziell. Eine weitere Besonderheit<br />

sind die Menschen, die eine intensive, unverfälschte<br />

Verbindung zur Natur haben.<br />

Für wen sind Ziele wie der Gokyo Peak<br />

machbar?<br />

Geeignet ist Trekking in Nepal für jeden,<br />

der sportlich fit und bergerfahren ist. Die<br />

noch wichtigere Frage ist – wer wird in Nepal<br />

glücklich? Meiner Einschätzung nach<br />

wird bei einer Nepalreise glücklich, wer sich<br />

auf das Land einlässt und sich dafür Zeit<br />

nimmt. Fürs Wandern in Nepal kann ich<br />

nur raten, nicht auf die eigene sportliche<br />

Leistung fixiert zu sein, sondern sich auf<br />

Land und Leute zu konzentrieren.<br />

Wo liegen die Unterschiede zwischen<br />

Alpen und Himalaya?<br />

Die Höhe ist der wichtigste Unterschied.<br />

Ähnlich ins Gewicht fallen die Unterschiede<br />

bei Versorgung und Infrastruktur. Was man<br />

nicht mit dabei hat, kann man nicht einfach<br />

im nächsten Ort kaufen, sondern muss darauf<br />

verzichten. Bei der Hygiene gibt es auch<br />

deutliche Unterschiede. Zwei oder drei Tage<br />

nicht duschen zu können ist die Regel. Auch<br />

beim Essen sind die Unterschiede groß. Und<br />

in vielen Teilen des Landes muss man bereit<br />

sein, im Zelt zu schlafen, weil es nicht überall<br />

Lodges gibt. Einzig in der Everest-Region<br />

und am Annapurna gibt es auch „Komfort-Trekkings“<br />

(eigene Zimmer mit Bad<br />

und heißem Wasser, Mehrgangmenüs u.Ä.).<br />

Stichwort Höhe – wo liegt das Problem?<br />

Die Höhe ist das größte Gesundheitsrisiko.<br />

Deshalb ist gute Akklimatisierung wichtig.<br />

Trotzdem kann man die Gefahr der „Hö-<br />

Foto: Peter Hinze,www.greathimalayatrailrun.com<br />

188 <strong>SPORTaktiv</strong>


SEHNSUCHTSZIEL<br />

HIMALAYA<br />

EINMAL GANZ NAH DRAN<br />

SEIN AM DACH DER WELT.<br />

AUF DEN SPUREN GROSSER<br />

BERGSTEIGER WANDELN.<br />

UND EINTAUCHEN IN EINE<br />

FASZINIERENDE, SO GANZ<br />

UND GAR NICHT WESTLICHE<br />

KULTUR. WIE KANN MAN SICH<br />

DEN TRAUM EINER HIMALAYA-<br />

TOUR ERFÜLLEN, UND WAS<br />

IST DABEI ZU BEDENKEN?<br />

ANTWORTEN VON EINEM, DER<br />

ES WISSEN MUSS – AUTOR UND<br />

TRAILRUNNER PETER HINZE.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

189


PETER HINZE<br />

Der 61-jährige Autor und Journalist<br />

lebt mit seiner thailändischen Frau und<br />

einem Sohn in München. 1992 Mitbegründer<br />

des Nachrichtenmagazins<br />

FOCUS. Seit 2012 freier Buchautor,<br />

Journalist und Trailrunner.<br />

Seit 1981 war er 24 Mal in den unterschiedlichsten<br />

Teilen des Himalaya<br />

(Nepal, Bhutan, Tibet, Indien).<br />

Er führte u.a. Interviews mit Everest-<br />

Erstbesteiger Sir Edmund Hillary, dem<br />

Dalai Lama und Reinhold Messner.<br />

Hinzes sportliche Passion ist das<br />

Trailrunning, genauer das Ultra-Trailrunning.<br />

Auch im Himalaya, etwa:<br />

Mount Everest Marathon (2007, 42 km).<br />

„The Last Secret Bhutan“<br />

(2014, 210 km). Und „The Great<br />

Himalaya Trailrun“ (2017, 1865 km).<br />

Im Herbst 2018 ist im Knesebeck<br />

Verlag „The Great Himalaya Trail“ (288<br />

Seiten, € 36,–), mittlerweile ein<br />

preisgekrönter Bestseller, erschienen.<br />

Das prächtige Buch zeichnet ein<br />

authentisches Bild von Nepal. Seine<br />

87-tägige sportliche Höchstleistung<br />

dient Hinze als roter Faden.<br />

Vor allem widmet er sich aber dem<br />

Land und seiner Bevölkerung.<br />

www.greathimalayatrailrun.com<br />

henkrankheit“ nicht völlig ausschließen.<br />

Bricht sie aus, hilft nur schnellstens in<br />

niedrigere Gegenden zu gelangen, möglichst<br />

mit zusätzlicher Sauerstoffversorgung.<br />

Und ich habe immer das Medikament<br />

Diamox, für den Fall des Falles,<br />

mit dabei.<br />

Wie kann man sich auf den Himalaya<br />

vorbereiten, wie trainieren?<br />

Basis ist eine solide Grundkondition.<br />

Wer im Sommer in den Bergen unterwegs<br />

ist und sich auch im Alltag sportlich<br />

betätigt, ist gut gewappnet, zumal<br />

meist weniger als 10 Kilometer pro Tag<br />

gegangen werden. Weil man Tag für Tag<br />

in Bewegung ist, macht es Sinn, im Vorfeld<br />

eine oder zwei Wochen lang tägliche<br />

längere Strecken zu wandern, um es gewohnt<br />

zu sein.<br />

Wie schwierig sind die<br />

Trekkingtouren?<br />

Nepal-Trekking hat nichts mit Alpinismus<br />

zu tun. Natürlich sind Schneefelder<br />

zu überqueren. Doch Kletterpassagen<br />

oder extrem ausgesetzte Wege gibt es bei<br />

Trekkingtouren sehr selten. Die größte<br />

Herausforderung bleibt die Höhe.<br />

Wie lange dauern typische<br />

Nepal-Trekkingreisen?<br />

Zwei bis drei Wochen. Aufgeteilt in 10<br />

bis 14 Tage Trekking, 2 Tage in Kathmandu<br />

im Rahmen der An- bzw. Abrei-<br />

se, sowie je ein Tag im Flugzeug. Vorteilhaft<br />

ist, dass Kathmandu, meist mit<br />

Zwischenstopp in den Golfstaaten, per<br />

Flugzeug gut erreichbar ist.<br />

Wie viel Zeit soll man für die Hauptstadt<br />

einplanen?<br />

Zwei Tage reichen. Ein Kurzbesuch ist<br />

interessant. Doch Kathmandu ist eine<br />

sehr große, sehr laute und luftverschmutzte<br />

Stadt. Die Reize von Nepal<br />

entfalten sich außerhalb.<br />

Wie reist man nach Nepal? Welche<br />

Reiseanbieter sind empfehlenswert?<br />

Der typische Nepal-Tourist ist sehr individuell<br />

und kein klassischer Pauschalreisender.<br />

Unter den Veranstaltern gibt es<br />

einige Spezialisten, etwa Hauser Exkursionen,<br />

ASI Reisen oder Weltweit Wandern.<br />

Wer bereits Nepal-Erfahrung hat,<br />

etwas abenteuerlustiger ist und etwas<br />

mehr Zeit hat, kann sich seine Trekkingtour<br />

mit einem der vielen lokalen<br />

Sherpas bzw. Reiseveranstalter vor Ort<br />

in Kathmandu organisieren. Einzig die<br />

Versicherung sollte man vorab von zu<br />

Hause aus abschließen. Ich habe meine<br />

Versicherung (Reise- und Krankenversicherung<br />

inklusive Helikopterrettung)<br />

bei Clearskies in Innsbruck gebucht.<br />

Welche Zielgebiete sind zu<br />

empfehlen?<br />

Die meisten Nepal-Einsteiger besuchen<br />

Fotos: Peter Hinze, www.greathimalayatrailrun.com<br />

190 <strong>SPORTaktiv</strong>


In Upper Dolpo<br />

öffnet sich das Panorama<br />

bei einer<br />

nachmittäglichen<br />

Rast. Rechtes Bild:<br />

Erntedankfest bei<br />

den Mustangi –<br />

Fremde sind mehr<br />

als willkommen.<br />

die spektakulärere Solo-Khumbu-Region<br />

inklusive Everest. Auch sehr gefragt ist<br />

die sehr schöne, leichter bewältigbare<br />

Annapurna-Region inklusive Umrundung<br />

des 8091 Meter hohen Annapurna.<br />

Stark im Kommen ist die Region<br />

Manaslu, weil gut erreichbar und sehr<br />

authentisch. Wer abseits der Hauptströme<br />

unterwegs sein will, dem empfehle<br />

ich drei Regionen: Kanchenjunga (sehr<br />

schöne Landschaft, sehr nette Leute, relativ<br />

einfach, 2017 gerade einmal 600<br />

Besucher) sowie Upper Dolpo und<br />

Upper Mustang.<br />

Wann ist die beste Reisezeit?<br />

Ende Februar bis Mitte Mai und Ende<br />

September bis Mitte November.<br />

Was ist bezüglich Ausrüstung zu<br />

beachten?<br />

Weil man in großen Höhen unterwegs<br />

ist, braucht man mehr warme Kleidung<br />

als in den Alpen. Wander- bzw. Trekkingschuhe<br />

reichen aus. Handschuhe,<br />

Mütze, Schlafsack und natürlich Sonnenbrille,<br />

Nackenschutz und Sonnencreme<br />

sowie ein Medikament um<br />

Durchfall zu bekämpfen, sind mehr als<br />

ratsam. Weiters soll man in weniger erschlossenen<br />

Regionen ein Zelt mit dabei<br />

haben.<br />

Was muss man sonst noch wissen?<br />

Mit dem Restrisiko eines Erdbebens<br />

muss man in Nepal leben. Und bezüglich<br />

der Menge an Gepäck braucht man<br />

sich nicht zu sorgen. Man selbst trägt einen<br />

leichten Tagesrucksack. Alles andere<br />

übernehmen die Sherpas, die Träger. Das<br />

hat nichts mit westlicher Dekadenz zu<br />

tun, sondern ist ein Geschäftsmodell.<br />

Die Sherpas verdienen mit dem Tragen<br />

ihren Lebensunterhalt und versorgen<br />

durch diese Tätigkeit ihre Familien.<br />

Definition einer neuen<br />

Rucksackkategorie. Wasserdichter<br />

Outdoor-Rucksack mit einzigartigem<br />

Öffnungsprinzip für eine neue<br />

Art zu reisen. MADE IN GERMANY.<br />

KEEP DRY WHAT<br />

YOU LOVE.


PREMIERE<br />

IN DER PLAVA LAGUNA<br />

DIE ERSTE AUFLAGE DES „PLAVA<br />

LAGUNA TRIATHLONS 5150 POREC,<br />

KROATIEN“ WAR EIN VOLLER ERFOLG.<br />

Weitere Infos<br />

zum Plava Laguna<br />

Triathlon 5150 Poreč,<br />

Kroatien unter:<br />

plavalaguna.com oder<br />

eu.ironman.com<br />

Die kroatische Region Istrien ist schon<br />

seit einiger Zeit ein beliebtes Reiseziel<br />

für Outdoor-Sportler. Nur logisch, dass<br />

hier Anfang Mai mit dem „Plava Laguna<br />

Triathlon 5150 Poreč, Kroatien“ der größte<br />

Triathlon Kroatiens stattfand. Rund 400<br />

Teilnehmer aus ganz Europa und aller Welt<br />

haben sich in der wunderschönen Umgebung<br />

des Zelena Resorts in das Abenteuer<br />

Triathlon gestürzt.<br />

Geschwommen wurde in einer geschützten<br />

Bucht, Rad- und Laufstrecken führten<br />

durch die sanfte mediterrane Landschaft.<br />

Das Gute daran: Die Strecke ist eben,<br />

zugänglich und attraktiv und somit auch<br />

bestens geeignet für Sportler jeglicher Trainings-<br />

und Erfahrungsstufe. Sportler und<br />

vor allem auch die Begleiter schätzen die<br />

tolle Lage und die Annehmlichkeiten der<br />

erstklassigen Unterkünfte.<br />

Der Termin Anfang Mai eignet sich<br />

perfekt für den Start in die neue Wettkampfsaison<br />

und durch die moderaten<br />

Temperaturen auch bestens, um eine neue<br />

persönliche Bestzeit aufzustellen. Daher<br />

wird auch die zweite Auflage des „Plava<br />

Laguna Triathlons 5150 Poreč, Kroatien“<br />

im Mai 2020 stattfinden. Davor steigen am<br />

6. August im Zelena Resort Poreč aber noch<br />

die aufregenden Fünf-Kilometer-Rennen<br />

IRON GIRL® für Frauen und IRONKIDS®<br />

für Kinder.Weitere Infos zu allen Rennen<br />

finden Sie auf: plavalaguna.com oder<br />

eu.ironman.com.<br />

Fotos: Neven Jurjak<br />

192 <strong>SPORTaktiv</strong>


Erleben Sie einen Tag mit neuen Seiten.<br />

Menschen. Geschichten. Perspektiven.<br />

DiePresse.com/Sonntagsabo


OUTSIDE<br />

ALLTAGS-<br />

GESCHICHTEN<br />

HERBERT<br />

RANGGETINER<br />

... ist Profikletterer<br />

und einer der<br />

besten Extrem kletterer<br />

Europas – und ein<br />

„Querdenker“ der<br />

Outdoorsport szene.<br />

In seiner „Outside“-<br />

Kolumne lässt er die<br />

SPORT aktiv-Leser<br />

regelmäßig an seinen<br />

Gedanken teilhaben.<br />

Täglich grüßt das Murmeltier und auch<br />

dasselbige Einerlei. Dein Job ist komplett<br />

für die Fische, die Kollegen sind<br />

zum In-der-Luft-zerfetzen und zum Highlight<br />

des Tages wird das reflexartige Geradenoch-Ausweichen<br />

vor dem Hundehaufen<br />

des Köters von nebenan! Deine Wohnung<br />

ist grau und stickig, Freundin – Fehlanzeige!<br />

Dabei bist du doch schnell und überall<br />

(schnell müde und überall im Weg). Der<br />

schleichende Tod macht sich über deinen<br />

Rosthaufen auf vier Rädern her, irgendwie<br />

wird das Ding nur noch von diversen Aufklebern<br />

zusammengehalten. Augen zu und<br />

durch, dieser Irrsinn dauert eh nur mehr lächerliche<br />

28 Jahre und dann endlich, Rente!<br />

Kommt dir einiges bekannt vor, läuft bei dir<br />

ähnlich? Falls ja, dann gratuliere, Jackpot!<br />

Okay Leute, das Leben sollte auch schon vor<br />

der Pension einige qualitativ hochwertige<br />

Gänsehautmomente haben (nicht dieser,<br />

wenn du deinen Lohnzettel siehst).<br />

Der Sanduhr des Lebens geht dein Jammern<br />

am Weißt-eh-wo vorbei, sie fließt!<br />

Nicht jammern, ändern, Arschbacken zusam-<br />

men und machen! Such dir einen Job, der dir<br />

taugt und dich fordert, und Kollegen sind<br />

meistens auch nur Menschen, ja, die Gattung<br />

der linken Bazillen ignorierst du einfach.<br />

Oder dezent und konsequent anlächeln. Ärgere<br />

dich nicht über den Hundehaufen, mein<br />

Freund, der edle Flohzirkus gehört der Blondine<br />

von nebenan, sie ist Single und joggt<br />

täglich an dir vorbei, wenn du mit hängendem<br />

Kopf zur Arbeit schleifst. Streich deine<br />

Wohnung, häng dir ein Bild auf, das dir<br />

Freude macht, oder meinet wegen ein Poster<br />

von Baywatch-Pam (oder auch Mitch), was<br />

weiß denn ich! Jag mit deinem Bike in die<br />

Arbeit, hau dich in die Sonne und spüre das<br />

Leben, dein Leben! Du musst dir selbst am<br />

wichtigsten sein, Leben besteht aus Reibung,<br />

aus Reibung entsteht Energie und von positiver<br />

Energie profitiert alles und jeder, der dir<br />

in die Quere kommt! Ich mag diese, „alles ist<br />

zum kotzen‘‘ Mentalität einfach nicht, Leute.<br />

Es gibt zwar keinen Radiergummi, um deine<br />

Vergangenheit auszuradieren, aber es wird<br />

immer einen Stift geben, um deine Zukunft<br />

neu zu schreiben.<br />

IMPRESSUM<br />

sportaktiv.com<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER<br />

TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />

Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />

<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />

Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Alfred Brunner, MBA, E-Mail: alfred.brunner@styria.com<br />

Ronald Tomandl, Tel.: 0 316/80 63-25 82, E-Mail: ronald.tomandl@styria.com<br />

Assistenz: Elisabeth Rechling (-25 86)<br />

CHEFREDAKTION<br />

Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />

REDAKTION<br />

Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89), Thomas Polzer (-25 87)<br />

STÄNDIGE MITARBEITER<br />

Linda Freutel, Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt, Wolfgang Kuhn,<br />

Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Herwig Reupichler<br />

FOTOREDAKTION<br />

Thomas Polzer (-25 87)<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Arnold Pauly (-25 83), E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />

ANZEIGEN<br />

Bertram Taferner (-25 85), Kevin Laimer (-25 95), Elisabeth Rechling (-25 86)<br />

SEKRETARIAT<br />

Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />

ONLINE-REDAKTION<br />

Claudia Riedl (-25 94), Nicole Thüringer (-25 90)<br />

DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />

Styria Media Design GmbH & Co KG, Heidrun Salmhofer<br />

HERSTELLER<br />

Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />

Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />

ABO-HOTLINE<br />

Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />

Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />

Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.<br />

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einer Fülle an Sportarten, von Wassersport<br />

über Trekking, Reiten und Paragleiten bis<br />

hin zu Tennis und Golf. Besonders beliebt<br />

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finden sich entlang der Wein­ und<br />

Olivenölstraßen und die weiße Trüffel begeistert<br />

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Active-Events im Herbst:<br />

Oktober:<br />

Istria Granfondo, Triathlon<br />

November:<br />

Trüffeljagd, Trekking<br />

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