SPORTaktiv Outdoorguide 2019
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OUTDOOR<br />
G U I D E 2 0 1 9
CONVERTIBLE<br />
PHOTO: STORYTELLER-LABS/DOLOMITES, SIMON GIETL<br />
SALEWA.COM<br />
Du suchst einen Schuh, der bequemen Zustieg und Kletter-Performance vereint? Gibt es nicht?<br />
Wir haben unseren Wildfire Edge zusammen mit Profi-Kletterern und Bergführern entwickelt.<br />
Das Ergebnis ist ein technischer Approach-Schuh, der revolutionär ist und für seine innovative<br />
Funktion bereits ausgezeichnet wurde. Unser Switchfit-System, bei dem durch den Zug an den speziell<br />
integrierten Ösen der Schuh komprimiert und der Fuß in Richtung Zehenbox geschoben wird, garantiert<br />
die schnelle Anpassung vom bequemen Zustieg bis zu technisch-präzisen Kletterpassagen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
3
DRY BACK<br />
A P E X W A L L<br />
Unser Apex Wall ist ein leichter, robuster Mountaineering-Rucksack für ereignisreiche<br />
Tage voll anstrengender, technischer Zu- und Abstiege. Für verbesserte Luftzirkulation<br />
am Rücken und zur Vermeidung von Unterkühlung ist der Rucksack mit unserem<br />
patentierten Contact Flow Fit Tragesystem ausgestattet. Ein innovatives Rückensystem,<br />
das die Körperkontaktfläche deutlich minimiert und zusammen mit dem integrierten<br />
Mikroventilationssystem für einen trockenen Rücken sorgt.<br />
SALEWA.COM
EDITORIAL<br />
CHRISTOF DOMENIG<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteur<br />
christof.domenig@styria.com<br />
AMEISEN &<br />
SPIELZEUG<br />
COMPRESSION FOR<br />
JOINT STABILIZATION<br />
THANK US LATER<br />
Coverfoto: www.salewa.com; Foto: Thomas Polzer<br />
„Wenn man einen Berg ersteigt, führt die Perspektive zur Gelassenheit“,<br />
erklärt der bekannte (Gerichts-)Psychiater Reinhard Haller im Interview,<br />
mit dem wir diesen <strong>Outdoorguide</strong> eröffnen. „Von oben betrachtet, sind<br />
die Häuser, in denen man Burn-out bekommt, nur noch kleine Spielzeuge<br />
und Menschen, die einem das Leben zur Hölle machen, Ameisen.“<br />
Das sitzt. Nicht gerade 08/15 sind auch die zehn „Respekt am<br />
Berg“- Regeln, die unser Outside-Kolumnist, Spitzenkletterer Herbert<br />
Ranggetiner, zusammengestellt hat. Ebenfalls unbedingt lesenswert.<br />
Noch bevor es mit dem Bergsommer <strong>2019</strong> richtig losgeht, hat es schon<br />
einige Meldungen gegeben, auf die man als Outdoorbegeisterter lieber<br />
verzichtet hätte. Das „Almkuh-Urteil“ oder der „Stau am Mount Everest“<br />
haben neben der extrem tragischen Komponente – Menschen haben das<br />
Leben verloren – die Gemeinsamkeit, dass sich viele aus der bequemen<br />
Smartphone-Perspektive schnell eine abfällige Meinung bilden und diese<br />
ungefragt drauflosposten. Mit etwas Abstand und besserem Informationsstand<br />
schaut eine Sache sehr oft anders aus. Zum „Almkuh-Urteil“ und<br />
dem Umgang mit Weidetieren haben wir daher nach Abklingen der ersten<br />
Emotion nochmals recherchiert. Schon vor dem ominösen Bild vom<br />
Everest-Stau (über Tage hinweg das gleiche übrigens), das nichts weiter als<br />
einen winzig kleinen Ausschnitt der Realität zeigt, haben wir mit einem<br />
Experten über fantastische Trekking-Erlebnisse im Himalaya gesprochen,<br />
für die man nicht die Fähigkeiten eines Höhenbergsteigers braucht.<br />
Alles nachzulesen in diesem <strong>Outdoorguide</strong> – und noch viel mehr.<br />
Wenn die Berge zu Abstand und Gelassenheit führen, ist das ein richtig<br />
guter Grund, aufzusteigen. Im Namen des <strong>SPORTaktiv</strong>-Teams: einen<br />
wunderschönen und unfallfreien Bergsommer!<br />
Euer Christof<br />
OUTDOOR MERINO<br />
COMPRESSION<br />
MID CUT SOCKS<br />
VERTRIEB // DEELUXE SPORTARTIKEL HANDELS GMBH<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong> 3
36<br />
INHALT<br />
TOP-STORY<br />
12 WARUM WANDERN GLÜCKLICH MACHT<br />
Gerichtspsychiater Reinhard Haller im Interview<br />
EMOTION<br />
16 RESPEKT AM BERG<br />
Kolumnist Herbert Ranggetiner hat sich Gedanken gemacht<br />
54 EIN LEBEN LANG AUFSTEIGEN<br />
Wolfgang Wippler zieht es auch mit 78 noch nach oben<br />
74 DAS TOURENZIEL SPRIESST AM WEGESRAND<br />
Achtung Lerngefahr: unterwegs mit einer Kräuterexpertin<br />
82 NENN SIE NIE FENSTERPUTZER<br />
Die andere Klettergeschichte, bei uns am Bürofenster<br />
114 WEIBLICH – WAS IST DAS ÜBERHAUPT?<br />
Anna Weiß kämpft für neue Frauenbilder im Outdoorsport<br />
128 HÖHLENMENSCH FÜR EINEN TAG<br />
Gefühlte Erdgeschichte in der steirischen Lurgrotte<br />
170 LICHT UND SCHATTEN<br />
Lifestyle vs. Elend – Fotograf Christoph Jorda im Porträt<br />
180 GRAUPELSCHAUER MIT CHARME<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> reif für die Insel – auf Island<br />
188 SEHNSUCHTSZIEL HIMALAYA<br />
Fragen und Antworten zum Trekking am Dach der Welt<br />
SERVICE<br />
22 EINFACHHEIT IN IDEALER DOSIS<br />
Weitwandern ist die ideale Entschleunigung<br />
36 MIT DER KUH AUF DU UND DU<br />
Nach dem Alm-Urteil: der richtige Umgang mit Weidevieh<br />
62 ZEIT ZU GEHEN<br />
Wie kommen eigentlich die Wegzeitangaben zustande?<br />
88 WAS PASSIERT, WENN WAS PASSIERT<br />
Im Notfall gilt es, richtig zu reagieren. Nur wie?<br />
136 WARM-UP FÜR DEN KLETTERSTEIG<br />
Profi-Tipps für den Saisonstart auf den Steigen<br />
154 WEG MIT DEM HÜTTENSPECK?<br />
Ernährungsmythen beim Berggehen unter der Lupe<br />
164 PAPIERKARTE ODER HANDY-APP<br />
Wo liegen die Vor- und Nachteile digitaler Wegweiser?<br />
MATERIAL<br />
80 AUSPROBIERT<br />
Diesmal: Klettersteighandschuhe, Strickschuhe, Rucksack<br />
94 SCHLUSS MIT SCHMUTZ<br />
So pflegst du Bekleidung und Ausrüstung richtig<br />
122 TRITTSICHER ZUM BERGSCHUH<br />
Wie man den passenden Schuh für sein Einsatzgebiet findet<br />
180<br />
Fotos: iStock, ellithor.com
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ERLEBNIS PUR<br />
IN ST. JOHANN<br />
IN SALZBURG<br />
Nur 60 Kilometer von der<br />
deutschen Grenze entfernt<br />
ist St. Johann in Salzburg<br />
mit seinem Alpendorf der<br />
perfekte Ausgangpunkt für<br />
Ausflüge ins Salzburger Land.<br />
Auf den Geisterberg zum<br />
Beispiel. Wenn die Gipfel<br />
schneefrei sind, erwachen<br />
hoch droben auf dem über<br />
1750 Meter hohen Gernkogel<br />
die Feuer-, Wasser-,<br />
Erd- und Luftgeister. Die<br />
umliegende Bergwelt sowie<br />
die Panoramawanderwege<br />
mit über 40 Erlebnisstationen<br />
bringen nicht nur die<br />
kleinsten Bergwanderer<br />
zum Staunen.<br />
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Foto: Mirja Geh<br />
6 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
7
8 <strong>SPORTaktiv</strong>
ZWISCHEN<br />
BERGSPORT<br />
UND BALANCE<br />
Sportlich und aktiv zeigt sich<br />
das „Weltdorf“ St. Anton am<br />
Arlberg im Sommer. Zahlreiche<br />
Events spornen zu Höchstleistungen<br />
an, imposante Gipfelwelten<br />
warten darauf erobert zu<br />
werden und die herrliche Landschaft<br />
lädt zum Entspannen und<br />
Verweilen ein. Zu Saisonbeginn<br />
wartet das „E-Bike-Fest“, beim<br />
„Mountain Yoga Festival“ finden<br />
nicht nur Yogis zu ihrer Mitte<br />
und der kräftezehrende Triathlon<br />
„Tiroler Adler“ ist längst Kult.<br />
Die Sommerkarte, die es ab einer<br />
Übernachtung gibt, eröffnet<br />
dem Gast eine bunte Vielfalt an<br />
Aktivitäten. Egal, ob geführte<br />
Wanderungen, Yoga am Berg,<br />
Entspannen im Arlberg Well-<br />
Com, Golfen, Bogenschießen,<br />
E-Bike-Verleih oder Bergbahnfahrt,<br />
die Sommercard lässt<br />
keine Wünsche offen.<br />
www.stantonamarlberg.com<br />
Foto: TVB. St. Anton am Arlberg / Wolfgang Ehn<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
AUF DEM WEG<br />
DURCH ZWEI<br />
NATURJUWELE<br />
Zwei Bergketten, zwei Regionen,<br />
ein gemeisamer Trekkingweg.<br />
Das Pauschalangebot (mind. 5<br />
Nächte ab € 315,00) „Park2Trek<br />
Dolomites“ verbindet den „Dolomiti<br />
Bellunesi Nationalpark“<br />
mit dem „Naturpark Paneveggio<br />
Pale di San Martino“ und ermöglicht,<br />
einen Teil der Alta Via<br />
Nr. 2 aus einer anderen Perspektive<br />
zu entdecken.<br />
Von Feltre führt dieser herausragende<br />
Wanderweg über die<br />
Feltrine-Gipfel und die Palagruppe<br />
bis zum Valles-Pass.<br />
Die Landschaft präsentiert sich<br />
unterwegs durchaus unterschiedlich:<br />
Während sich der Dolomiti<br />
Bellunesi Nationalpark als ein<br />
botanisches Juwel zeigt und<br />
eine seltene Fauna beherbergt,<br />
besticht der Naturpark von San<br />
Martino vor allem durch seine<br />
geologische Schönheit sowie<br />
seine Wälder. Gemeinsamkeiten<br />
gibt es auch: Beide Naturparks<br />
zählen zum Weltnaturerbe.<br />
Und Fernsichten sind hüben<br />
wie drüben grandios.<br />
www.sanmartino.com<br />
Foto: Salewa/Anton Brey<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
WARUM<br />
WANDERN<br />
GLÜCKLICH<br />
GERICHTSPSYCHIATER<br />
REINHARD HALLER<br />
HAT 400 MÖRDER<br />
UNTERSUCHT, DAVON<br />
WAR KEIN EINZIGER<br />
AUSDAUERSPORTLER.<br />
WELCHE THESE ER<br />
DARAUS ABLEITET UND<br />
WARUM WANDERN IN<br />
TABLETTENFORM EIN<br />
BESTSELLER WÄRE.<br />
UND EIN WUNDERMITTEL<br />
GEGEN BURN-OUT,<br />
DEPRESSIONEN<br />
UND DEMENZ.<br />
INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL<br />
UND KLAUS MOLIDOR<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
MACHT<br />
Herr Professor, kann Wandern<br />
einen Mord verhindern?<br />
Absolut. Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass Sport, vor allem Ausdauersport,<br />
aber auch Teamsportarten und<br />
Kampfsport, einen Mord verhindern<br />
können. Sport fördert Aggressionsabbau,<br />
ein Thema, mit dem unsere Gesellschaft<br />
zunehmend Probleme hat. Junge Männer,<br />
ihre Muskeln wachsen, man weiß<br />
nicht, wohin mit der ganzen Kraft, will<br />
alles ausprobieren, dazu das Konzert der<br />
Hormone! Früher wurden alle 30, 40<br />
Jahre Kriege geführt oder man hat beschwerliche<br />
Reisen gemacht oder man<br />
musste Holz hacken. Aber wer kann<br />
heute im 12. Stock eines Hochhauses<br />
Holz hacken? Da ist ein Aggressionsleerlauf<br />
und deshalb gibt es diese sinnlosen<br />
Delikte, wo einer am falschen Ort zur<br />
falschen Zeit in der U-Bahn-Station totgeprügelt<br />
wird. Durch Sport baue ich<br />
Aggressionen sinnvoll und ungefährlich<br />
ab. Ich werde auch oft gefragt: Kann jeder<br />
Mensch zum Mörder werden? Ich<br />
verneine das immer. Weil Mord einen<br />
Plan voraussetzt und einen bösen Willen,<br />
und das kann nicht jeder Mensch.<br />
Aber ich glaube, dass jeder zum Töter<br />
werden kann. Zum Beispiel in einem<br />
Vollrausch oder in einer Notwehraktion<br />
oder durch ganz heftige Affekte.<br />
Wie passen Sport und Mord in Ihrem<br />
Berufsleben zusammen?<br />
Ich bin auch Gerichtspsychiater und<br />
habe 400 Mörder untersucht. Aber ich<br />
habe noch nie einen Fall erlebt, dass ein<br />
Mörder auch Ausdauersport macht. In<br />
der Schweiz kenne ich nur einen einzigen<br />
Fall, den eines Waffenläufers.<br />
Welchen Bezug haben Sie selbst zum<br />
Wandern und zu den Bergen?<br />
In der Kindheit sind wir viel gewandert<br />
und haben viel Sport gemacht. Zum<br />
Klettern bin und war ich zu ängstlich,<br />
obwohl ich beim Militär in der Hochgebirgskompanie<br />
in St. Johann war. Ich<br />
bin Bregenzerwälder, von Mellau bis<br />
Schoppernau bin ich natürlich auch gewandert,<br />
sind ja nur zwölf Kilometer.<br />
Wandern ist die beste Medizin,<br />
sagen Sie. Hatten Sie ein prägendes<br />
Erlebnis?<br />
Prägend war, dass ich auf der Suche<br />
nach einem Thema für einen Zeitungs-<br />
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
essay auf den Berg hinauf bin und dachte:<br />
Komisch, alles, was jetzt gerade mit<br />
mir geschieht, bringe ich sonst meinen<br />
Patienten unter der Woche bei. Innerer<br />
Dialog, Meditation, Rhythmustraining,<br />
Atemtherapie, Aggressionsabbau, Gelassenheit,<br />
Körpertherapie. Alles, was wir<br />
im Krankenhaus mühsam erarbeiten,<br />
läuft gerade in mir ab. Auf den Artikel<br />
hatte ich irrsinnig viele Rückmeldungen,<br />
man kann den Menschen also etwas<br />
Einfaches in die Hand geben, mit dem<br />
sie selbst etwas Psychohygienisches machen<br />
können. Das zweite Aha-Erlebnis:<br />
Auf großen internationalen psychiatrischen<br />
Kongressen sind berühmte Wissenschafter<br />
aufgetreten, die sonst Medikationen<br />
im 10-Milligramm-Bereich<br />
auf- und abdiskutieren, und die sagen<br />
plötzlich, dass drei Mal pro Woche Ausdauersport<br />
so wirksam ist wie das beste<br />
Antidepressivum. Das hat mich bestärkt.<br />
Wandern in Tablettenform also?<br />
Wenn es ein Medikament gäbe, das alle<br />
DR. REINHARD<br />
HALLER<br />
Geboren am<br />
25. September 1951,<br />
aus Mellau in Vorarlberg.<br />
Beruf: Psychiater,<br />
Psychotherapeut, Neurologe,<br />
Dozent, Buchautor.<br />
Schwerpunkt seiner<br />
Arbeit ist die Suchtforschung.<br />
Haller ist auch<br />
psychiatrischer<br />
Gerichtsgutachter mit<br />
8000 Gutachten, darunter<br />
Jack Unterweger und<br />
Franz Fuchs. Ordination in<br />
Feldkirch (Vorarlberg).<br />
Eigenschaften des Ausdauersports hätte,<br />
wäre das ein Megaseller und würde sich<br />
besser verkaufen als ein Antikrebsmittel.<br />
Im psychischen Bereich sind wir erst am<br />
Anfang. In Salzburg gibt es eine Studie,<br />
wonach Suizidhäufigkeit durch Ausdauersport<br />
zurückgeht, in Skandinavien hat<br />
man belegt, dass Demenz durch Ausdauersport<br />
sechs Jahre später kommt.<br />
Das ist ein kommendes Thema. Es gibt<br />
ja auch seit Jahren den Jakobsweg-Boom.<br />
Nicht, weil die Leute alle<br />
katholisch oder christlich werden, sondern<br />
weil sie spüren, dass es etwas verändert.<br />
Weil es immer auch ein Wandern<br />
nach innen ist.<br />
Wandern macht glücklich, sagen Sie.<br />
Warum?<br />
Rhythmisierung ist ein ganz wichtiger<br />
Effekt. Viele Zivilisationskrankheiten<br />
und psychische Störungen kommen von<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
einer Entrhythmisierung. Die Nacht<br />
wird zum Tag, Schlafstörungen etc. Depressionen<br />
sind auch Rhythmusstörungen.<br />
Beim Wandern wird der Mensch<br />
rhythmisiert. Und Wandern wirkt bestens<br />
gegen Burn-out. Auch die WHO<br />
sagt: Die depressiven Zustände werden<br />
im Jahr 2050 die Krankheit Nummer<br />
eins sein, häufiger als Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen und Krebs, quasi die<br />
Krankheit der Zukunft.<br />
Muss man auch hoch hinaus?<br />
In der Psychotherapie ist der Perspektivenwechsel<br />
wichtig. Wenn ich einen<br />
Gipfel erklimme, habe ich diesen Effekt<br />
sehr eindrucksvoll. Die Häuser unten, in<br />
denen man Burn-out bekommt, sich<br />
streitet oder abrackert, sind plötzlich<br />
kleine Spielzeuge und die Menschen, die<br />
einem das Leben zur Hölle machen, sind<br />
nur noch Ameisen. Wenn man Höhen<br />
ersteigt, führt das zur Gelassenheit.<br />
Braucht es dazu einen Gipfelsieg?<br />
Oder kann man auch drei Stunden<br />
im Nebel in der Ebene wandern?<br />
Das Entscheidende ist die Anstrengung.<br />
Und meiner Meinung nach braucht es<br />
auch einen Gipfel. Am Jakobsweg hat<br />
man den nicht, aber die Kathedrale in<br />
Santiago ist auch so etwas wie ein Gipfel.<br />
Am Berg kommen dazu: Erhabenheit,<br />
Perspektivenwechsel, Gelassenheit<br />
– und durch den Sauerstoffmangel wirkt<br />
das noch euphorisierend. Bergwandern<br />
scheint für mich deshalb besonders ideal.<br />
Das ist jetzt aber keine Werbung für<br />
den Bergtourismus (lacht).<br />
Die Psychogeografie sagt: Landschaften<br />
prägen uns. Woher hat die Natur<br />
diesen Trick?<br />
Landschaften berühren tiefe, archaische<br />
Schichten im Bewusstsein. Jeder kennt<br />
das Gefühl, dass er wo hinkommt, wo er<br />
noch nie war und sich denkt: Hier war<br />
ich schon einmal. Das spricht etwas an,<br />
was sich unserer wissenschaftlichen<br />
Kenntnis entzieht. Gibt es etwas Vorgeburtliches?<br />
Oder etwas Übersinnliches?<br />
Landschaften, in denen man längere<br />
Zeit ist, habe einen prägenden Effekt für<br />
Mensch und Charakter.<br />
Gibt es psychologisch gesehen eine<br />
ideale Landschaft zum Wandern?<br />
Nein, das ist für jeden individuell verschieden.<br />
Prägung durch Landschaft<br />
funktioniert nur, wenn man dem länger<br />
exponiert ist. Dass die Dolomiten einen<br />
erhabenen Effekt haben, spürt man<br />
nicht, wenn man drei Mal im Urlaub<br />
dort war. Es gibt Studien, dass Menschen<br />
auch von der Stadt geprägt sind,<br />
auch Smog und Lärm können Persönlichkeiten<br />
prägen. Große Philosphen<br />
sind gerne ins Gebirge gegangen, Martin<br />
Heidegger etwa oder Friedrich Nitzsche,<br />
die hatten ihre besten Gedanken in den<br />
Bergen. Große Religionsgründer haben<br />
sich in die Wüste zurückgezogen, nicht<br />
nur wegen der Einsamkeit, sondern weil<br />
sie die Wüste psychisch angeregt hat.<br />
Was erleben Suchtkranke und<br />
Suizidgefährdete in der Natur?<br />
Suchtkranke brauchen einen Ersatz für<br />
ihre Rauscherlebnisse und das Wandern<br />
– der Ausdauersport allgemein – erzeugt<br />
ein körpereigenes Morphium, eine Endorphin-<br />
und Serotoninausschüttung.<br />
Das suchen Suchtkranke. Nicht so stark<br />
wie Kokain oder Heroin, aber ähnlich<br />
berauschend. Und der Weg aus der<br />
Sucht ist auch ein Weg durch die Wüste.<br />
Bei Neurosen und Borderline, meistens<br />
bei Frauen, gibt es kein Körpergefühl<br />
mehr, da ist eine Entfremdung vom eigenen<br />
Körper vorhanden. Mit denen<br />
kann man auf den Berg gehen, dann<br />
spüren sie den Körper sehr wohl.<br />
Unser Alltag wird immer enger getaktet.<br />
Ist das Wandern auch der logische<br />
Ausgleich zur schnelllebigen Welt?<br />
Entschleunigung beim Wandern ist ein<br />
wichtiger Effekt, weil es widersinnig für<br />
das moderne Lebensverständnis ist und<br />
man auf das Natürliche zurückgeworfen<br />
wird. Das suchen die Menschen, auch<br />
beim Jakobsweg. Viele haben das Gespür,<br />
da wird etwas anders. Oft können sie es<br />
nicht beschreiben, aber sie waren nicht<br />
mehr dieselbe Person. Das Antidepressive<br />
ist ganz wichtig. Sören Kierkegaard war<br />
ein großer Philosoph und er hatte schwere<br />
Depressionen. Selbst er sagte: Ich kenne<br />
keinen Kummer, den ich nicht wegwandern<br />
kann.<br />
Kann die Natur süchtig machen?<br />
Absolut, aber nicht jede Sucht ist<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Privat/KK<br />
Zwischen Gerichtssaal,<br />
Krankenhaus und Bergwelt.<br />
Reinhard Haller liebt das<br />
Wandern (hier in den Bergen<br />
von Davos) und erklärt<br />
die positiven Effekte auf<br />
unsere Psyche.<br />
schlecht. Wandersucht per se ist nicht<br />
gefährlich und limitiert sich ja von<br />
selbst, durch Müdigkeit etwa. Wenn<br />
ein Heroinsüchtiger wandersüchtig<br />
wird, wäre das doch super!<br />
Gibt es auch die Sucht nach Erstbesteigungen<br />
und Erstbefahrungen?<br />
Klettern hat eine andere Psychologie.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen sagen,<br />
extreme Kletterer sind auch extreme<br />
Charaktere, es braucht fanatische<br />
und extreme, auch egozentrische Personen,<br />
damit man das machen kann. Irgendwie<br />
ja faszinierend. 50 Prozent der<br />
Extrembergsteiger verlieren ihr Leben.<br />
Zwischen Sucht und Suizid gibt es also<br />
enge Verbindungen. Sucht ist wie Zeitlupensuizid.<br />
Jede Sucht ist eine verdichtete<br />
Form der Selbstvernichtung.<br />
Stichwort David Lama und die tragischen<br />
Todesfälle: Was empfinden Sie<br />
beim Tod bergbegeisterter Menschen?<br />
Bekommt der Tod einen tieferen<br />
Sinn oder bleibt er sinnlos?<br />
Der Tod der Bergsteiger um David<br />
Lama hat mich furchtbar erschüttert.<br />
Lama war wohl wie ein Mozart, junger<br />
Heldentod scheint etwas Österreichisches<br />
zu sein. Andererseits bleiben sie<br />
so ewig jung. Die Eltern haben das im<br />
Nachruf buddhistisch betrachtet, sehr<br />
versöhnlich und friedlich. Er hat sein<br />
Talent und seinen Traum gelebt. Insofern<br />
könnte man auch logotherapeutisch<br />
sagen, dass das stimmig ist.<br />
Warum werden die Begriffe Heimat<br />
und Natur politisiert? Und warum<br />
tauchen sie eher im politisch rechten<br />
Spektrum auf?<br />
Das ist schade und aus psychologischer<br />
Sicht ein großes Problem. Warum sind<br />
die Ostdeutschen so rechtsnational?<br />
Warum haben die Menschen Angst<br />
vor Einwanderung? Es ist die Angst<br />
vor dem Heimatverlust. Tiefenpsychologisch<br />
ist das eine ganz frühe Angst.<br />
Es beginnt wahrscheinlich mit dem<br />
Hinausstoßen aus dem Mutterleib, der<br />
Heimat, Nähe, Geborgenheit, Wärme,<br />
Versorgtheit und Abgeschirmtheit vermittelt.<br />
Dann kommt die klaustrophobe<br />
Attacke hinaus in die kalte, grelle,<br />
laute Außenwelt – ein Heimatverlust<br />
ersten Ranges. Das erklärt ein Stück<br />
weit diese Ängste, aber es bleibt ein<br />
Tabuthema, vor allem linksliberal.<br />
Heimat ist jedenfalls ein zu wichtiger<br />
Begriff, als dass er politisch missbraucht<br />
werden darf.<br />
Sie sagen: „Der wahre Luxus in 30<br />
Jahren wird sein, wenn einer sagt,<br />
ich geh in die Berge, habe kein<br />
Handy mit und bin nicht erreichbar.“<br />
Wie leisten wir uns diesen Luxus?<br />
Der Mensch will frei sein, aber wo<br />
geht das noch? Ich bin ein Bewunderer<br />
der modernen Technik und der Handys,<br />
aber wir befinden uns damit<br />
sprichwörtlich in einem Netz. Meine<br />
Kinder sagen, sie können nicht ohne<br />
Handy aus dem Haus gehen. Da gehen<br />
sie eher nackt. Es wird zum echten<br />
Privileg werden, keine öffentliche Bedürfnisanstalt<br />
und nicht erreichbar zu<br />
sein. Luxus wird in 30 Jahren sein, zu<br />
sagen: Ich habe kein iPhone 98, ich<br />
brauche das nicht. Aber selbst ich frage<br />
mich oft, wie konnte ich 50 Jahre lang<br />
ohne Handy leben?<br />
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vielfach längere Lebensdauer.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 15
RESPEKT AM<br />
BERG<br />
ICH<br />
BIN NICHT MOSES UND DAS<br />
HIER SIND AUCH NICHT DIE IN<br />
STEIN GEMEISSELTEN 10 GEBOTE.<br />
ICH BIN NUR EIN BERGMENSCH<br />
UND BRINGE JETZT EINFACH MAL<br />
GEDANKLICHE STEINE INS ROLLEN!<br />
VON HERBERT RANGGETINER<br />
I<br />
II<br />
Der Homo sapiens neigt ja<br />
dazu, bei Sauerstoffmangel (der<br />
mitunter auf Hügeln, Bergen<br />
oder im untrainierten Zustand<br />
entstehen kann) logische Regeln<br />
zu ignorieren und sich in einem<br />
hyperventilierenden Zustand<br />
anzumaßen, Müll gleichmäßig in<br />
den Bergen verteilen zu dürfen.<br />
Alles, was ich rauftrage, das kann<br />
ich auch wieder runtertragen,<br />
alles! Bei uns war das einfach<br />
Erziehungssache. Seid Vorbild<br />
und nicht Mitläufer und helft<br />
mit, die Berge für die nächsten<br />
Generationen sauber zu halten.<br />
Der Klettersteiggeher, der vom<br />
Parkplatz weg seinen einstündigen<br />
Zustieg mit 30 Express-Schlingen<br />
am Gurt und baumelndem Helm<br />
an der Hüfte bewältigt, will damit<br />
wohl sagen: Ihr lahmen Wanderer<br />
und Stadtweicheier, seht her, so<br />
sieht das aus, wenn Cliffhanger<br />
Stallone zur Arbeit geht! Fakt ist,<br />
jeder Almkuh geht das Geklimper<br />
auf den Euter, es lässt ihre<br />
Milch sauer werden oder führt<br />
zum Tinnitus. In meiner gedanklichen<br />
Softversion ballert es dich<br />
über deinen Helm, der in Höhe<br />
des Unterschenkels hängt. In der<br />
Hardversion stupst du deinen<br />
Vordermann die Wand runter,<br />
da du gerade mit Ausbalancieren<br />
beschäftigt bist. Eigentlich zieht<br />
man Gurt und Ausrüstung an<br />
einer Stelle direkt vor dem Einstieg<br />
an, wo man noch gut stehen<br />
kann. Der Berg sollte ein Ort der<br />
Ruhe sein und nicht Dauerkarneval<br />
für Selbstdarsteller.<br />
Foto: iStock<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
IV<br />
Der Hindernislauf frühmorgens beim<br />
Zustieg zu den Projekten, ja, den kenn<br />
ich. Jedes Hüttenschnitzel muss beim<br />
abendlichen Abstieg wieder irgendwie<br />
irgendwo raus aus dem Alpinbody. So ein<br />
Geschäft mitten am Weg plus Sonnenuntergang,<br />
dekoriert mit 18 Taschentüchern,<br />
das geht schon Richtung kreative Kunst<br />
und, ja, ich komm da eh lang nicht mehr<br />
her, also wurscht! Nur so als Info am<br />
Rande: Falls ich so ein Kunstgenie mal<br />
in flagranti antreffe, dann wandert das<br />
Kunstobjekt unverpackt in den Rucksack<br />
des Künstlers. Ja, wenn’s mal sein muss,<br />
raus ins Gelände, mit einem spitzen Stein<br />
ein Loch ausbuddeln und nach getaner<br />
Arbeit zugraben, fertig, den Rest macht<br />
die Natur.<br />
Kletterer, die ihre Traumtour geklettert sind<br />
und am Gipfel stehen, haben abgeliefert,<br />
körperlich und mental! Doch unterschätzt nie<br />
den Abstieg, wenn nach dem Gipfelschnaps<br />
die Beine schwer werden und die Konzentration<br />
weg ist. Langsam ist das Zauberwort. Ein<br />
Stolperer mit einem schweren Rucksack in<br />
einem unguten Gelände und das war’s meistens.<br />
Auch Seile und Material wenn möglich<br />
immer in den Rucksack, kompakt verschnüren<br />
und nichts vom Rucksack hängen lassen. Ich<br />
verwende bergab immer Stöcke, wobei ich<br />
nie in die Handschlaufen schlüpfe. Stolpert<br />
man, solltest du die Dinger nicht zwischen<br />
den Beinen haben, sondern schnell loswerden.<br />
Auch soll eine Gruppe immer nur so schnell<br />
sein wie der Langsamste. Bei einer Gruppe gilt<br />
immer, nicht überpacen, sondern überlegen<br />
und genießen!<br />
III<br />
Am Gletscher, bei Hochtouren oder generell am Berg nie den Sonnenschutz<br />
und eine geeignete Sonnenbrille vergessen. Sonnenbrand<br />
geht auch bei Nebel und Wolken, die UV-Strahlung ist trotzdem<br />
da. Natürlich hängt viel von der Länge der Tour ab, der Meereshöhe,<br />
dem Einfallswinkel der Sonne und dem Untergrund. Bekleidung<br />
ist der beste Schutz, speziell am Nacken und an den Ohren<br />
aufpassen, einschmieren schon beim Starten. Eine hochwertige<br />
Brille mit Schutzstufe 4, wo seitlich kein Restlicht einfällt, ist z.B.<br />
am Gletscher optimal, Schneeblindheit kann bleibende Schäden am<br />
Auge verursachen. Erste Symptome von Schneeblindheit treten wie<br />
bei Sonnenbrand oft erst nach acht bis zehn Stunden auf.<br />
V<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
17
Wenn Biker und Wanderer im selbsternannten<br />
Null-Toleranz-Freizeituniversum aufeinandertreffen,<br />
ja dann vibriert die Luft in den Bergen.<br />
Biker heizen bergab, Wanderer spazieren Witze<br />
erzählend nebeneinander bergauf! Ihnen voraus<br />
eilen zwei Wauwauchen, die an ihrer 40-Meter-<br />
Leine hängend schon ein paar Kurven weiter<br />
pushen, da sie Bambi gewittert haben. Ich bike<br />
sehr selten abseits von Wanderwegen, Bikeparks<br />
oder Downhillstrecken. Wenn mal eine<br />
Abfahrt auf einem schmalen Wanderweg, ja,<br />
dann dosiert, mit Respekt und dem Wanderer<br />
grüßend den Vorrang gebend. Heikel wird<br />
es immer dann, wenn Ignoranz in Massen<br />
auftritt. Die Frage Recht oder Unrecht stellt<br />
sich meistens nicht, wenn der Hausverstand als<br />
Blutdrucksenker die Situation entschärft. Auch<br />
ist es für mich selbstverständlich, dass man sich<br />
als Biker beim Überholen bemerkbar macht,<br />
ältere Menschen werden es dir danken. Ich<br />
pfeife immer oder rufe ,,Achtung Bergrettung‘‘.<br />
VI<br />
VII<br />
VETTA GTX®<br />
wmn<br />
Reale Gefahreneinschätzung: Wenn ich bei einem Gewitter<br />
in einen Klettersteig einsteige (also in einen zwei Kilometer<br />
langen Blitzableiter), oder mir neben einem Schild mit der<br />
Aufschrift ,,Achtung Steinschlag‘‘ ein Mittagsschläfchen<br />
gönne, dann fehlt ein gewisses Selbsterhaltungsgen! Alles<br />
gesehen, alles erlebt. Vom Schuhwerk, das für Strandspaziergänge<br />
gedacht ist, bis hin zu Wanderern die Tagestouren<br />
mit einer Hofer-Plastiktasche statt einem Rucksack in<br />
Angriff nehmen. Eine Gruppe tschechischer Bergsteiger die<br />
mit dem Seil am Rucksack über Gletscherspalten springt<br />
sah ich schon mehrmals! Bei so mancher Aktion halte ich<br />
schmunzelnd Ausschau nach der ,,Versteckten Kamera ‘‘<br />
und warte darauf das jemand ,,Verstehen sie Spaß‘‘ ruft.<br />
Realität ist für jeden anders, auch wenn eine Gruppe offensichtlich<br />
alles falsch macht und jemand dabei stirbt, bleibt<br />
die für sie logische Selbsterkenntnis ,,Wir hatten einfach<br />
nur Pech‘‘. Lernprozesse sehen eben bei jedem anders aus!<br />
men<br />
Foto: iStock
Wenn man wie in Trance zur nächsten<br />
Stempelstelle jagt, ist es zu empfehlen, ab<br />
und zu einen Schluck Wasser zu trinken,<br />
darauf zu achten, dass der Blutzucker<br />
nicht in den Keller rauscht und mit<br />
einem Hut den drohenden Hitzschlag<br />
hinauszuzögern, bis das Gipfelfoto im<br />
Kasten ist. Leistung steht natürlich immer<br />
vor Genuss, denn wenn man es mit<br />
Glück wieder irgendwie ins Tal schafft, ja,<br />
dann hat man eh wieder eine Woche im<br />
Büro, um sich für das nächste grenzwertige<br />
Abenteuer vorzubereiten. Leuchtet<br />
ein, oder?<br />
VIII<br />
Kinder handeln oft bei Weitem logischer als Erwachsene,<br />
nämlich intuitiv. Du willst mit deinen Kids auf den Berg<br />
deiner Träume und schon am Parkplatz geht das Gemurre<br />
los. Ja, es ist eben der Berg ,,deiner Träume‘‘, die Kinder<br />
wollen auf der Bergwiese herumtollen und spielen. Tipp:<br />
Schmeiß dich zu den Kids in die Wiese und genieße einen<br />
Tag mit der Familie in der frischen Luft, schalte mal einen<br />
Gang runter! Solche abartigen Aktionen sind natürlich für<br />
diejenigen schwierig, die schon als Erwachsene mit Anzug<br />
und Krawatte geboren werden!<br />
IX<br />
„Bergerlebnisse mit meiner Familie sind mir genauso<br />
wertvoll wie Unternehmungen an Bergen weltweit<br />
wie dem Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit<br />
Vergangenheit – und Zukunft!“<br />
X<br />
MICHI BÜCKERS MIT DEM NEUEN TRAIL 30<br />
Im Optimalfall braucht keiner Regeln, Verbote,<br />
Hinweise oder Strafen. Die Realität ist<br />
immer nur ein Spiegelbild der Gesellschaft,<br />
aber ich glaube an Lernprozesse und Veränderung!<br />
Natürlich sehe auch ich nie das ganze<br />
Bild, sondern nur meine ironische Version des<br />
Treibens! Man kann die Wahrheit nicht finden,<br />
man kann nur aufhören sie zu übersehen.
ZWEI IN EINEM<br />
Der Wildfire Edge von SALEWA lässt sich per Switchfit-Schnürung<br />
vom Wander- in einen technischen Zustiegsschuh verwandeln, der<br />
Kletterperformance und gute Laufeigenschaften kombiniert. Mit<br />
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gezogen und du hast präziseren Halt am Fels.<br />
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OUT<br />
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Fotos: Hersteller<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
EINFACHHEIT<br />
IN IDEALER<br />
DOSIS<br />
WEITWANDERN IST DIE PERFEKTE<br />
ENTSCHLEUNIGUNG. NEUE WEITE<br />
WEGE ERFÜLLEN DIE SEHNSUCHT<br />
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WIR ZEIGEN, WELCHE IDEEN<br />
H INTER DEN JUNGEN WEITWAN-<br />
DERWEGEN STECKEN – UND SIND<br />
DREI SCHON PROBEGEGANGEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Etappe für Etappe wandern,<br />
aber nur das leichte<br />
Tagesgepäck schultern.<br />
Direkt am Zielort übernachten,<br />
aber nicht auf<br />
Privatsphäre verzichten wie im Hütten-Matratzenlager.<br />
Den Muskeln nach<br />
einem Marschtag in der Sauna oder im<br />
Whirlpool Erholung gönnen und abends<br />
beim Mehrgänge-Menü mit einem Glaserl<br />
Wein auf die geschafften Höhenmeter<br />
anstoßen.<br />
Möglich, dass Weitwanderpuristen<br />
jetzt schon zu lesen aufgehört haben.<br />
Aber: Wer sagt, dass die tiefenentspannende<br />
Wirkung einer mehrtägigen Wandertour<br />
nicht auch ohne asketische<br />
Selbstkasteiung genossen werden darf?<br />
Die Sehnsucht nach einem Kontrast<br />
zum verdichteten Alltag; die Suche nach<br />
Entschleunigung, wenigstens für ein<br />
paar Urlaubstage: Das alles wird gewiss<br />
mitspielen. Tatsache ist jedenfalls, dass<br />
Mehrtageswanderungen absolut boomen<br />
und manche altehrwürdigen Alpenquerungen<br />
zur Urlaubshochsaison nichts<br />
mehr mit idyllischer Bergeinsamkeit zu<br />
tun haben.<br />
Auch deshalb wurden in den letzten<br />
Jahren immer mehr neue Weitwanderwege<br />
geschaffen, die sich von den jahrzehntealten<br />
Klassikern in einigen Punkten<br />
unterscheiden. Zum Beispiel darin,<br />
dass sie nicht zwingend aus einer Region<br />
herausführen müssen. Initiiert werden<br />
die Wege in der Regel von Tourismusregionen.<br />
Ihnen gemeinsam ist, dass sie<br />
die Sehnsucht nach der Einfachheit und<br />
Langsamkeit beim Zufußgehen in einer<br />
Bilderbuchlandschaft erfüllen – ohne<br />
dabei Wanderern einen puristischen<br />
Komfortverzicht aufzubürden.<br />
Fotos: Innsbruck Tourismus / Christian Vorhofer<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
INNSBRUCK TREK<br />
Sechs Etappen, täglich<br />
zwei Varianten (leicht und<br />
mittelschwer), dadurch individuelle<br />
Weglänge;<br />
Innsbruck–Nordkette–<br />
Mieminger Plateau–Kühtai–<br />
Sellrain–Axamer Lizum–<br />
Patscherkofel (Tirol)<br />
Den „flexiblen Weitwanderweg“<br />
haben Innsbruck Tourismus<br />
und die Alpinschule Innsbruck<br />
gemeinsam konzipiert. „Flexibel“<br />
ist er mehrfach: Man kann<br />
jeden Tag zwischen einer leichten<br />
und einer anspruchsvollen Tour<br />
wählen oder auch kurzfristig einmal<br />
pausieren (Schlechtwetter).<br />
Wahlfreiheit besteht auch bei den<br />
Unterkünften (3- oder 4-Sterne-Niveau)<br />
oder in der Frage,<br />
ob man allein oder mit Guide in<br />
einer Kleingruppe gehen will.<br />
www.innsbruck-trek.com<br />
Ein bisschen asketisch<br />
Als Reiseveranstalter von Aktivreisen ist<br />
die Alpinschule Innsbruck (ASI) seit<br />
Jahrzehnten im Geschäft und bietet heute<br />
in über 80 Ländern Touren an. Deren<br />
Geschäftsführer Ambros Gasser kennt<br />
daher die Trends und die Befindlichkeiten<br />
seiner Kunden genau – und hat nun<br />
gemeinsam mit Innsbruck Tourismus<br />
den „Innsbruck Trek“ geschaffen: „Dieses<br />
schon ein bisschen Asketische beim<br />
Weitwandern – ich überschreite einen<br />
Gebirgsstock, gehe möglichst weit oder<br />
nicht zurück zum Ausgangspunkt: Das<br />
ist etwas, was sich in den letzten Jahren<br />
stark entwickelt hat“, weiß Gasser.<br />
Gleichzeitig würden aber viele Menschen<br />
sagen: „Ich würde ja gern einmal<br />
über die Alpen gehen, aber jeden Tag<br />
1200 Höhenmeter und dann in einem<br />
Lager mit 50 anderen Leuten schlafen?<br />
Das ist vielleicht nicht so meins.“<br />
Wichtig sei für einen modernen Weg<br />
auch, dass er eine „Geschichte erzähle“,<br />
sozusagen einen roten Faden habe, sagt<br />
Gasser. Das zeigten auch internationale<br />
Vorbilder. Als Ergebnis all der Überlegungen<br />
wurde der Innsbruck Trek ins<br />
Leben gerufen: Ein Weitwanderweg in<br />
sechs Etappen, der in der Altstadt von<br />
Innsbruck startet, durch die (touristische)<br />
Großregion läuft und die Tiroler<br />
Landeshauptstadt weitläufig umrundet.<br />
Und dabei eine Art „Best-of“ aus den<br />
verschiedenen Gebirgs- und Landschaftsformen<br />
rund um die „Hauptstadt<br />
der Alpen“ zu einer Tour zusammenfasst.<br />
Genächtigt wird in Hotels, je nach<br />
gewähltem Paket auf Drei- oder<br />
Vier-Sterne-Niveau. Serviceleistungen<br />
wie ein Transport des schweren Gepäcks<br />
sind selbstverständlich inkludiert. Als<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
STARKENBERGER PANORAMAWEG<br />
4 bis 7 Etappen, 52 Kilometer<br />
Fernpass–Nassereith–Tarrenz–Imst–Zams–<br />
Landeck (Tirol)<br />
Von Dorf zu Dorf, zu Naturjuwelen und historischen<br />
Schauplätzen wie Schlössern und Burgen (Bild: Burg<br />
Landeck): Der sechste Weitwanderweg durch die Region<br />
Imst ist der erste, der nicht über die Gipfel, sondern auf<br />
mittlerer Höhe (maximal 1417 m) verläuft. Die sieben<br />
Etappen sind alle unter 11 Kilometer lang und passen<br />
auch für Genusswanderer und Familien. Übernachten<br />
kann man in den Orten, Gepäcktransfer ist möglich.<br />
www.starkenberger-panoramaweg.at<br />
LUCHS-TRAIL<br />
11 Etappen, rund 200 Kilometer;<br />
Grobverlauf: Von Reichraming<br />
(Oberösterreich) über das Gesäuse<br />
(Steiermark) nach Lunz am See<br />
(Niederösterreich)<br />
Die wildromantische Berglandschaft,<br />
durch die der Luchs-Trail führt, gilt als<br />
eines der größten naturnahen Waldgebiete<br />
Mitteleuropas. Hier wurde der Luchs<br />
wieder angesiedelt – der eigens entwickelte<br />
und im Vorjahr vorgestellte Trail macht<br />
auf diese gefährdete Tierart aufmerksam.<br />
Der Weitwanderweg führt durch drei<br />
Bundesländer und zwei Nationalparks<br />
und einen Naturpark.<br />
www.luchstrail.at<br />
Besonderheit kann beim Innsbruck Trek<br />
täglich zwischen einer einfacheren (ca. 3<br />
bis 4 Stunden) und einer anspruchsvolleren<br />
(ca. 5 Stunden), wenngleich nicht<br />
hochalpinen Etappe ausgewählt werden.<br />
Ritter und Bierbad<br />
Etwa 60 Kilometer den Inn aufwärts<br />
liegt die Kleinstadt Imst und die gleichnamige<br />
Tourismusregion. Auch hier gibt<br />
es einen soeben fertiggestellten Weitwanderweg:<br />
den Starkenberger Panoramaweg.<br />
Obwohl schon fünf traditionelle<br />
Weitwanderwege, darunter der Jakobsweg,<br />
die Region queren. „Es gab aber<br />
bisher keinen Weg, der nicht im alpinen<br />
Gelände verläuft. Der Starkenberger Panoramaweg<br />
verläuft in Talnähe und dennoch<br />
in der Natur, richtet sich an Genusswanderer,<br />
er ist auch für Familien<br />
tauglich und bietet mehr Komfort als<br />
die klassischen Weitwanderwege“, zählt<br />
Andrea Huter von Imst Tourismus auf.<br />
Auch die Schöpfer des Panoramawegs<br />
sind überzeugt, dass es einen großen Bedarf<br />
nach einer Auszeit vom Alltagsstress,<br />
nach Nähe zur Natur gibt, und<br />
dass die sanfte, aber stetige Bewegung<br />
auf einer nicht zu schwierigen Weitwanderung<br />
ein probates Mittel dafür ist.<br />
Beim Starkenberger Panoramaweg<br />
setzt man auf kurze Etappen in moderater<br />
Höhenlage, die oft durch Wälder<br />
verlaufen, durch Schluchten und an<br />
kleinen Seen vorbei. Und die dann in<br />
kleinen Ortschaften enden, wo auf<br />
Wunsch schon die große Reisetasche am<br />
reservierten Zimmer steht. Das alles<br />
senkt die Einstiegsschwelle. So ist man<br />
je nach gewählten Streckenlängen zwischen<br />
vier und sieben Tage unterwegs,<br />
um die rund 52 Kilometer zu absolvieren.<br />
Neben der Natur begegnet man unterwegs<br />
immer wieder dem historischen<br />
Rittergeschlecht der Starkenberger: in<br />
Form von Schautafeln und vor allem<br />
Burgen und Schlössern. Passend zum<br />
Genusswanderthema kann man etwa die<br />
Brauerei im Schloss Starkenberg besichtigen,<br />
wo man nach Voranmeldung sogar<br />
ein Bierbad nehmen kann.<br />
Fotos: Imst Tourismus/Bernhard Warter, Günther Mussnig, Alpe Adria Trail/Gerdl<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
ALPE-ADRIA-TRAIL<br />
43 Etappen, ca. 750 km vom Großglockner<br />
durch Kärnten, Slowenien<br />
und Italien nach Muggia an der Adria<br />
Der Alpe-Adria-Trail wurde 2013 vorgestellt<br />
– und ist sicher Mitauslöser des Booms des<br />
komfortablen Weitwanderns. Im Gegensatz<br />
zu vielen noch jüngeren Wegen ist der AAT<br />
ein „echter“ (überregionaler) Weitwanderweg,<br />
der über 750 Kilometer in die Ferne führt. Als<br />
überwiegend einfach zu gehender Genuss-Trail<br />
stellt er die landschaftliche Schönheit sowie<br />
die drei unterschiedlichen Kulturen in den<br />
Mittelpunkt. Beim Planen hilft ein Buchungscenter<br />
– oder man gönnt sich gleich ein fertig<br />
geschnürtes Package.<br />
www.alpe-adria-trail.com<br />
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und Fitness<br />
} Bike Area mit Werkbank und Waschplatz<br />
} gratis WLAN<br />
95 Prozent mit Gepäcktransport<br />
„Ruhe, Einsamkeit, keine Hektik: Das<br />
suchen immer mehr Leute“, ist zum<br />
Dritten auch Günther Mussnig überzeugt.<br />
Der Trail- und Trekkingexperte<br />
hat mit seinem Unternehmen „Trail<br />
Angels“ den Luchs-Trail entwickelt.<br />
Seit Herbst 2018 ist der Weg fertig und<br />
führt auf elf Etappen und 200 Kilometern<br />
Länge durch Oberösterreich, die<br />
Steiermark und Niederösterreich.<br />
Als Besonderheit werden vier Schutzgebiete<br />
verbunden: die Nationalparks<br />
Kalkalpen und Gesäuse, der Naturpark<br />
Steirische Eisenwurzen und das Wildnisgebiet<br />
Dürnstein. Dass „Convenience“<br />
bei aller Naturnähe heute nicht zu<br />
kurz kommen darf, ist auch Mussnig<br />
klar. Der Trailentwickler weiß zum Beispiel,<br />
dass beim 2013 vorgestellten Alpe-Adria-Trail<br />
in Kärnten 95 Prozent<br />
der buchenden Kunden beim Punkt<br />
„Gepäck transport“ ihr Hakerl machen.<br />
Apropos buchen – auch das ist charakteristisch<br />
für die neuen Wege. Touren<br />
und Übernachtungen werden nicht<br />
selbst geplant, man lässt planen – oder<br />
greift gleich zum fertigen Package. So<br />
kann man auch im Vorfeld schon entspannt<br />
durchschnaufen und sich beim<br />
Gehen selbst aufs Wesentliche konzentrieren:<br />
das Gefühl der wiederentdeckten<br />
Langsamkeit, das sich nach einigen<br />
Tagen auf den weiten Wegen einstellt.<br />
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4 Etappen, ca. 57 Kilometer; Verlauf:<br />
Fuschl–St.Gilgen–Schafberg–Mondsee–<br />
Fuschl (Oberösterreich und Salzburg)<br />
Die vier Etappen der Mehrtagesrunde im Salzkammergut<br />
passieren vier markante Gipfel und<br />
die drei berühmten Seen Fuschlsee, Wolfgangsee<br />
und Mondsee. Die Etappen sind durchaus<br />
anspruchsvoll, lassen sich aber auf Wunsch per<br />
Bahn oder Schiff abkürzen. Und zu tragen ist<br />
nur der Tagesrucksack, das schwere Gepäck reist<br />
„selbstständig“ von Hotel zu Hotel.<br />
www.4berge3seen.at<br />
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LEBENSWEG<br />
14 Etappen über 260 km im Waldviertel<br />
(Niederösterreich)<br />
2017 wurde der Lebensweg, ein Rund- und Weitwanderweg<br />
in 14 Etappen im südlichen Waldviertel,<br />
buchstäblich „ins Leben gerufen“. Wanderern bietet er<br />
die Möglichkeit, Stationen des menschlichen Lebens<br />
(und damit auch ihr eigenes Leben) in 14 Tagen zu<br />
durchwandern und so in sich zu kehren.<br />
www.lebensweg.info<br />
Fotos: Waldviertel Tourismus, Zugspitz Region GmbH./Wolgang Ehn
GO WHERE GOOGLE CAN´T…<br />
SPITZENWANDERWEG<br />
7 Abschnitte über 200 km und 6800 hm als<br />
Rundwanderweg durch die Zugspitz-Region<br />
in Bayern<br />
Der im letzten Herbst eröffnete Weg passiert zahlreiche Kulturhighlights<br />
wie Schloss Linderhof, das Königshaus am Schachen<br />
oder die Geigenbaumetropole Mittenwald. Ebenso eindrucksvoll<br />
zeigt sich die Natur mit ihrer Gebirgslandschaft, mit Schluchten<br />
oder Wasserfällen. Der Name leitet sich laut den Initiatoren von<br />
den vielen Bergspitzen wie auch von den Kirchturmspitzen, die<br />
passiert werden, ab. Geschlafen wird meist im Tal, bloß zwischen<br />
manchen Etappen ist eine Hüttenübernachtung notwendig.<br />
www.spitzenwanderweg.de<br />
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norwegischen Pionieren getragen.<br />
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DOLOMITI TREK KING<br />
In 6 Etappen 73 Kilometer durch das<br />
Val di Fassa (Italien)<br />
Die sechstägige, abwechslungsreiche Wanderung führt<br />
vom Marmolada-Gletscher bis zum Catinaccio-Rosengarten-Massiv.<br />
Von der Route im Hochgebirge kommt man<br />
bei Bedarf rasch mit Shuttles und Liften wieder zurück<br />
zum Ausgangspunkt. Das „Enrosadira-Phänomen“ taucht<br />
die Berge bei Sonnenuntergang in zartrosa Licht.<br />
www.fassa.com/de/Dolomitit-Panorama-Trek<br />
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Eschacher Str. 3 | D-87474 Buchenberg<br />
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info@devold.de | www.devold.de
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Eingebettet zwischen den Dolomiten und Großglockner, im Osttiroler<br />
Pustertal, liegt das erste Familien-Wellnesshotel Osttirols: Die Dolomiten<br />
Residenz ★★★★SUP Sporthotel Sillian. Die 3.000 m² große Vitalresidenz<br />
Schloss Heinfels wurde um ein privates Spa ergänzt. Familien profi tieren<br />
von einem vergrößerten Häppi Päpi Kinderclub und einem neuen Teenie<br />
Club für die Generation 12+. Das Haus liegt direkt am Drau-Radweg.<br />
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Hochpustertaler Bergbahnen Nfg. GesmbH & Co KG I Sporthotel<br />
Sillian, A-9920 Sillian I ATU 44074407<br />
Großglockner Mountain Resort Kals GesmbH & Co KG I Gradonna<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
29
FAMILIENZEIT<br />
OUTDOOR BOOMT – ABER WIS-<br />
SEN DAS AUCH DIE KINDER?<br />
WIE MAN DEM NACHWUCHS<br />
DAS ERLEBNIS NATUR NÄHER-<br />
BRINGT, HABEN WIR BEI ZWEI<br />
„FAMILIEN- OUTDOORPROFIS“<br />
NACH GEFRAGT. UND AUCH,<br />
WIE TOURISMUS-ANBIETER<br />
FAMILIEN DAS OUTDOORTHEMA<br />
SCHMACKHAFT MACHEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
CHRISTINA PUM<br />
Bundesgeschäftsführerin<br />
Naturfreundejugend<br />
SAG NIEMALS WANDERN DAZU<br />
Fotos: iStock, Christina Pum<br />
„Meine Kinder sind 2, 5 und 7. Bereits<br />
als Babys waren alle bei unseren Outdoor-Aktivitäten<br />
mit dabei: beim Wandern<br />
im Tragetuch oder in der Buckelkraxen,<br />
beim Mountainbiken im Fahrradanhänger<br />
und beim Klettern mit anderen<br />
Familien auf der Picknickdecke im<br />
Klettergarten. Wir sind sehr viel in der<br />
Natur unterwegs, an fast jedem schönen<br />
Sommerwochenende gibt’s einen Ausflug,<br />
im Winter geht’s oft auf die Skipiste.<br />
Und ja: Alle haben viel Spaß daran.<br />
Einen Leitsatz haben wir als Eltern<br />
immer vor Augen: ‚Sag niemals Wandern<br />
dazu‘. Die Aufgabe, den Kindern<br />
einen Ausflug als Abenteuer zu präsentieren,<br />
beginnt beim Planen und endet<br />
erst, wenn wir wieder zu Hause sind.<br />
Dazu gehört, sich auf die Kinder einzulassen,<br />
Ideen werden oft von den Kids<br />
selbst geliefert. In der Natur und in den<br />
Bergen gibt es immer etwas zu entdecken.<br />
Fürs Beobachten von Kühen auf<br />
einer Almwiese sollte genauso Zeit eingeplant<br />
werden wie fürs Spielen am<br />
Bach oder das Balancieren auf einem<br />
Baumstamm am Wegesrand.<br />
Die Hütteneinkehr empfinden wir als<br />
besondere Motivation – nach einer kleinen<br />
Stärkung wandert es sich wieder<br />
leichter und für den Hüttenpass kann<br />
man sich einen Stempel abholen. Daheim<br />
werden Fotos vom letzten Bergabenteuer<br />
ausgedruckt und im Kinderzimmer<br />
aufgehängt oder der Oma gezeigt.<br />
Mein Sohn trägt unsere Wanderungen<br />
schon in sein erstes eigenes<br />
Gipfelbuch ein.<br />
Die Wegbeschaffenheit darf altersangepasst<br />
auch mal etwas anspruchsvoller<br />
sein: Wege, die von Wurzeln durchsetzt<br />
und mit Stufen und Steinen auch kleine<br />
Kletterpassagen bereithalten, sind für die<br />
Kinder herausfordernd und spannend!<br />
Meine Kinder lieben es an richtigen<br />
Bergpfaden hochzuklettern, Forststraßen<br />
hingegen versuchen wir zu meiden.<br />
Im Vorfeld abzuschätzen, wie viel Ausdauer<br />
Kinder mitbringen, ist natürlich<br />
nicht ganz einfach. Wichtig ist es, ganz<br />
kleinen Kindern immer genügend Zeit<br />
zu lassen, um auch mal ein paar Schritte<br />
selbst zu marschieren, sie aber nicht zum<br />
Wandern zu zwingen.<br />
Ab circa 4 können Kindern dann<br />
halbtägige Wanderungen mit vielen Pausen<br />
und Zeit zum Spielen zugemutet<br />
werden, mit zunehmendem Alter werden<br />
die Touren dann länger. Zur Tour<br />
mit Kindern gehört auch immer der<br />
Mut zur Umkehr. Falscher Ehrgeiz verdirbt<br />
den Spaß und es kann auch schön<br />
sein, einmal nur die kleine Runde zu gehen.<br />
Mein Tipp wäre: Versucht die Welt<br />
durch Kinderaugen zu sehen. Ihr werdet<br />
staunen, was es alles zu entdecken gibt:<br />
Käfer und Ameisen lassen sich beobachten,<br />
Tannenzapfen werden gesammelt<br />
und Blumen gepflückt. Wenn ihr am<br />
Ende auch noch den Gipfel erreicht, ist<br />
das Abenteuer perfekt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
THILO KREIER<br />
Der Allgäuer betreibt den Blog<br />
wandern-mit-familie.de<br />
OMA UND OPA ALS FACHBEIRAT<br />
„Meine beiden Jungs Timmi und Jonas<br />
sind jetzt 7 und 10 und langsam gehen<br />
wir schon die ersten richtigen Bergtouren.<br />
Das muss aber gar nicht sein, Kindern<br />
ist Höhe nämlich wirklich herzlich<br />
egal. Outdoor kann man auch<br />
schon mit ganz kleinen Kindern<br />
enorm viel erleben. Und auch wenn<br />
wir im Allgäu das Paradies vor der<br />
Haustür haben, sage ich: Auch der<br />
Spaziergang im Park einer Großstadt<br />
kann der Einstieg zu einem großen<br />
Naturerlebnis sein.<br />
Als unsere beiden klein waren, führte<br />
eine unserer Lieblingstouren in den<br />
Eichhörnchenwald, wo die Nager nicht<br />
nur zahlreich, sondern auch relativ zutraulich<br />
sind. Das sind bloß 2,5 Kilometer,<br />
die gehen auch mit Kinderwagen<br />
und wir haben viele Stunden tolle<br />
Familienzeit dort verbracht.<br />
Was den Kindern immer richtig<br />
Spaß macht, sind Wege am Wasser.<br />
Die Schuhe ausziehen und die Füße in<br />
den Bach reinstrecken, Steine umdrehen,<br />
Molche und Wasserläufer beobachten.<br />
Ganz einfache Dinge reichen<br />
dafür, um Kinder für die Natur zu begeistern.<br />
Wichtig ist, dass man als Erwachsener<br />
ein wenig einen Blick dafür<br />
hat – da hat uns die Großelterngeneration<br />
ja meist noch einiges voraus. Wo<br />
die Möglichkeit besteht, kann man<br />
Oma und Opa ja mitnehmen und als<br />
„Fachbeirat“ einbeziehen.<br />
Generell gilt: Alles was ein Pfad ist,<br />
taugt für Kinder, alles was Asphalt ist,<br />
taugt sicher nicht. Je wilder der Weg,<br />
desto länger halten die Kids durch.<br />
Wir sind mal auf einem asphaltierten<br />
Wirtschaftsweg 500, 600 Meter einen<br />
Berg rauf, da traten in dieser Reihenfolge<br />
Muskelkater, eine Blase am Fuß,<br />
Kopfschmerzen und Bauchschmerzen<br />
auf. Oben war eine Kuhweide, da bist<br />
du bis zu den Knöcheln im Gatsch<br />
versunken: die reinste Wunderheilung.<br />
Sieht man eine Wegzeitangabe, dann<br />
kann man rechnen, mit Kindern doppelt<br />
so lang zu brauchen. Und wenn<br />
nicht, hat man unterwegs garantiert<br />
was übersehen.<br />
Im Prinzip bin ich der Meinung,<br />
dass die Natur genug Schätze beinhaltet,<br />
mit denen man Kinder begeistern<br />
kann. Vom praktischen Standpunkt<br />
her verstehe ich aber auch gut, dass<br />
eine gewisse „Inszenierung“ oder „Moderation“<br />
am Wegesrand hilft. Es gibt<br />
wunderbare Erlebniswegkonzepte, das<br />
hat ganz sicher seinen Platz in der Natur.<br />
Es sollte halt nicht bloß ein „Rasen<br />
von Station zu Station“ sein, sondern<br />
möglichst entspannt zugehen.<br />
Wenn ich meine eigenen Erkenntnisse<br />
mit meinen zwei Buben in drei<br />
kurze Tipps zusammenfassen müsste,<br />
würde ich sagen: Erstens braucht es einen<br />
guten Weg mit dem Alter entsprechendem<br />
Untergrund. Zweitens<br />
braucht es einen hohen Erlebniswert –<br />
wo immer der auch herkommt. Punkt<br />
drei: genügend Zeit nehmen. Dann<br />
klappt das schon.“<br />
UND DAS SAGEN<br />
URLAUBSPROFIS:<br />
ANDREA ULBING,<br />
KINDERHOTELS AKADEMIE<br />
Zur Erklärung: Die „Kinderhotels Akademie“<br />
führt 300 Schulungen jährlich zur<br />
Aus- und Weiterbildung der pädagogisch<br />
geschulten Mitarbeiter in den Kinderhotels<br />
Europa durch. Wie man Kinder von der<br />
Natur begeistern kann, erklärt Andrea Ulbing<br />
von der Kinderhotels Akademie:<br />
„Kinder lieben Erlebnisse in der Natur.<br />
Wir machen zum Beispiel Familienerlebniswanderungen<br />
mit Stationen, wo Aufgaben<br />
zu lösen sind, die Interessantes über Vorgänge<br />
in der Natur zutage fördern. Solche<br />
Spiele werden bei uns ausschließlich mit<br />
Naturmaterialien durchgeführt, Kinder<br />
können allein oder mit den Eltern daran<br />
teilnehmen. Auch Klettern und Hochseilgarten<br />
begeistern. Und gemeinsame Familienwanderungen<br />
sind bei Stammgästen<br />
schon ein Muss.<br />
Wir stellen fest, dass das Interesse für die<br />
Natur bei Kindern jedenfalls sehr groß ist.<br />
Einige Kinderhotels haben sogar einen eigenen<br />
Naturschwerpunkt. Wir im ‚Kinderentertainment‘<br />
kommen dem Gästebedürfnis,<br />
gerade im Sommer die Zeit in der<br />
Natur zu verbringen, gerne nach und<br />
bieten dafür spezielle Programme ab drei<br />
Jahren an. Ob das ein Naturerlebnistag,<br />
ein Naturforschertag oder ein Familien-<br />
Natur-Actiontag ist.“<br />
Fotos: Thilo Kreier, Kiinderhotels<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Bester sommerurlauB<br />
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Wer Freude an der Natur, gerne aktiv Sport betreibt, viel Freizeit mit der Familie und dem Partner<br />
erleben möchte, wird Campingurlaub mit Gebetsroither einfach lieben. Auf Top-Campingplätzen<br />
stehen Gebetsroither Ferienunterkünfte – das sind Mobilheime und Wohnwagen, die man ganz einfach und direkt<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33
ANNA-LENA OBERMOSER,<br />
KITZBÜHEL TOURISMUS<br />
DANIELA STEINMANN-KUEN,<br />
ACHENSEE TOURISMUS<br />
„Dass Wandern und Outdoor als<br />
Familienurlaubsthemen boomen, ist<br />
bei uns eindeutig festzustellen. Beliebte<br />
Familienziele sind die Themenwege wie<br />
zum Beispiel unser Wusel-Seeweg, der<br />
unserem Maskottchen Wusel Wassergeist<br />
gewidmet ist, oder der neue Alpentiere-Rundwanderweg<br />
am Zwölferkopf<br />
in Pertisau. Almen und Hütten mit<br />
Spielplätzen, die moderate Gehzeiten<br />
aufweisen, ziehen viele Familien an.<br />
Als Familienwege bieten wir unseren<br />
Urlaubsgästen mit Kindern leichte<br />
Wanderungen mit Einkehrzielen an.<br />
Spielplätze oder Tiere sind beliebt. Der<br />
Weg dorthin sollte nicht viele Höhenmeter<br />
aufweisen und gut bewältigbar<br />
sein. „Inszenierte“ Erlebnisse sind<br />
nicht unbedingt bei jedem Weg nötig.<br />
Oft gibt es auch in der Natur etwas zu<br />
entdecken, wenn Eltern aufmerksam<br />
sind. In unserer Region gibt es in den<br />
Sommermonaten ein Kinder- und<br />
Jugendprogramm mit täglich abwechselnden<br />
Programmpunkten. Da kann<br />
auch die ganze Familie mitmachen,<br />
etwa beim Alm-Familientag oder der<br />
Sternenwanderung. Sport-Schnupperkurse<br />
stehen hoch im Kurs, wie z.B.<br />
Bouldern, Stand-up-Paddle-Boarding<br />
oder Kitesurfen. Die Kombination Berg<br />
und See ist ideal. Baden kommt immer<br />
gut an – hier kann die Achensee-Region<br />
sehr gut punkten.“<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Diesen Sommer eröffnen wir zwei Projekte für Kinder: das<br />
‚Sommer erlebnis Streif‘, ein erlebnisreicher Parcours entlang des<br />
Panoramaweges am Hahnenkamm, der mittels Aktivstationen die<br />
Faszination der Rennstrecke hautnah vermittelt. Zweitens ist der<br />
neue Bike-Trail Hahnenkamm für einen Familienausflug bestens<br />
geeignet. Von der Bergstation Hahnenkamm führt der Flowtrail<br />
quasi mitten in die Gamsstadt.<br />
Bei einer Wanderung mit Kindern sollte vor allem der Erlebnischarakter<br />
im Vordergrund stehen. Attraktive Zwischenziele oder<br />
die Einkehr in einer Hütte spornen an. Die Geländebeschaffenheit<br />
ist aufgrund der Grasberge bei uns sicher ideal für Familien. Viele<br />
Touren sind auch mit der Gondel erreichbar und bieten somit ein<br />
weiteres Erlebnis für die Jüngsten. Spielerisches Herantasten an die<br />
sportliche Betätigung ist sehr wichtig, damit die Motivation aufrechterhalten<br />
bleibt. Wir setzen in Kitzbühel auf naturnahe Erlebnisse<br />
und keine Inszenierung der Natur. Authentizität ist wichtig<br />
und das merken auch die Kleinsten. Wasser, Steine und auch Tiere<br />
– die alltäglichen Dinge sind es, die Kinder begeistern.“<br />
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106 SALZBURG<br />
134 VORARLBERG<br />
139 STEIERMARK<br />
151 NIEDERÖSTERREICH<br />
158 OBERÖSTERREICH<br />
160 KÄRNTEN<br />
168 BAYERN<br />
178 SÜDTIROL/ITALIEN<br />
192 KROATIEN<br />
Fotos: Kitzbühel Tourismus, Achensee Tourismus
Weitere Infos:<br />
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T. +43 42 54/44 11<br />
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Fotos: Kinderhotels Europa<br />
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Europa liegen in den schönsten<br />
Ferienregionen in Deutschland, Österreich,<br />
Italien, Portugal oder Kroatien.<br />
Ob inmitten alpiner Kulisse, an Seen<br />
oder am Meer: Sie haben die unterschiedlichsten<br />
Aktivitäten im Angebot<br />
und lassen Kinderaugen strahlen. Von<br />
Klettern und Geocaching, über Fischen<br />
und Kayakfahren bis hin zu Bogenschießen,<br />
Reiten oder Segwayfahren: Es gibt<br />
zahlreiche Möglichkeiten, Neues auszuprobieren<br />
und Abenteuer zu erleben.<br />
Mit Fred dem Frosch kann der Nachwuchs<br />
sogar schwimmen lernen oder<br />
die teils spektakulären Badelandschaften<br />
unsicher machen. Natürlich steht auch<br />
der Klassiker Wandern groß auf dem<br />
Programm. Zusammen mit Waldpädagogen<br />
oder Biologen lernen die Kleinen<br />
auf geführten Exkursionen die Natur<br />
auf eine besondere Art kennen. Dabei<br />
geht es über Wurzeln, hinauf auf Felsen<br />
und über kreuzende Ameisenstraßen<br />
hin zu einem verborgenen Schatz oder<br />
einer Sagenwelt. So wird den motivierten<br />
kleinen Berghexen und Zauberern<br />
garantiert nicht langweilig.<br />
Bei allen Aktionen sind die Kinder<br />
dank TÜV-geprüfter Sicherheitsstandards<br />
und professioneller Betreuung<br />
stets gut umsorgt. Die Mitarbeiter der<br />
Häuser werden in der eigenen Kinderhotels-Akademie<br />
geschult und können<br />
individuell auf die Bedürfnisse der<br />
einzelnen Altersgruppen eingehen. So<br />
sorgt das Betreuerteam stets dafür, dass<br />
sich alle wohlfühlen.<br />
Zeit zu zweit für die Eltern<br />
Wissen Eltern ihre Sprösslinge gut<br />
betreut, können auch sie entspannen<br />
und den Urlaub zur Erholung nutzen:<br />
Endlich einmal wieder Zweisamkeit<br />
auskosten, Ausflüge im eigenen<br />
Tempo unternehmen und entspannt<br />
gemeinsam essen. Darüber hinaus<br />
überzeugen viele der Kinderhotels mit<br />
ausgezeichneten Wellnessbereichen,<br />
Massagen und Behandlungen, um<br />
müde Erwachsene wieder in Schwung<br />
zu bringen.<br />
Man sieht: Ein Urlaub in den Kinderhotels<br />
Europa garantiert zahlreiche ungewöhnliche<br />
Erlebnisse, die Kleine wie<br />
Große nicht so schnell vergessen werden!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
35
MIT DER KUH<br />
AUF DU UND DU<br />
EIGENTLICH SUCHEN WANDERER AUF DEN<br />
BERGEN ERHOLUNG UND ENTSPANNUNG. DOCH<br />
DAS SOGENANNTE ALM-URTEIL HAT UNRUHE<br />
IN DAS ALPEN-IDYLL GEBRACHT – ZU DEM<br />
WEIDEVIEH NUN EINMAL DAZUGEHÖRT.<br />
GÄSTE SOLLEN NUN VERSTÄRKT FÜR DEN<br />
RICHTIGEN UMGANG MIT DEN TIEREN<br />
SENSIBILISIERT WERDEN.<br />
VON WOLFGANG LIU KUHN<br />
36 <strong>SPORTaktiv</strong>
E<br />
Fotos: iStock<br />
Es war der 28. Juli 2014, an dem es im<br />
Pinnistal in Tirol zu jenem folgenschweren<br />
Unfall kam: Eine deutsche Urlauberin<br />
wanderte mit ihrem angeleinten<br />
Hund auf einer Alm, eine Mutterkuhherde<br />
trampelte die Frau nieder, sie<br />
starb. Der Witwer klagte, weil der Bauer<br />
haftbar sei; die Weide hätte eingezäunt<br />
sein müssen. Am 21. Februar <strong>2019</strong> gab<br />
ihm ein Zivilrichter Recht und gestand<br />
dem Kläger insgesamt 490.000 Euro zu,<br />
wogegen der Bauer berief. Seitdem gehen<br />
die Wogen hoch, es folgten teils polemische<br />
Diskussionen im Internet, berechtigte<br />
Sorgen der Landwirte und hektische<br />
Reaktionen vonseiten der Politik.<br />
Denn die Tragweite des Urteils steht angesichts<br />
der wirtschaftlichen Dimensionen<br />
außer Frage: Von den 150 Millionen<br />
Gesamtübernachtungen in Österreich<br />
entfallen 125 Millionen auf den ländlichen<br />
Raum. Die Hauptbuchungsgründe<br />
der Urlauber: Natur, Wandern und Kulinarik.<br />
Rund 8400 Almen gibt es in Österreich,<br />
die von Jahr zu Jahr mehr Sommer-Freizeitsportler<br />
begrüßen. Gleichzeitig<br />
gibt es auch immer mehr Bauern,<br />
die Mutterkühe und Kälber gemeinsam<br />
auf die Alm stellen, was bei den Tieren<br />
Herdenverhalten samt dazugehörigen<br />
Schutzinstinkten wachruft. Die Gefahr<br />
von riskanten Begegnungen hat sich also<br />
erhöht. Wobei Regina Hrbek, die Leiterin<br />
der Abteilung Natur- und Umweltschutz<br />
und Hüttenmanagement der Naturfreunde<br />
Österreich, diesen Punkt<br />
gleich relativiert: „Es ist nicht so, dass es<br />
auf den Almen jeden Tag zu einem Unglück<br />
kommt – pro Jahr werden vielleicht<br />
drei bis vier Vorfälle publik, bei<br />
denen Weidevieh involviert ist. Zudem<br />
hat sich der besagte tragische Vorfall<br />
nicht auf einer entlegenen Alm zugetra-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
37
gen, sondern auf einer öffentlichen, befestigten<br />
Straße in der Nähe einer großen<br />
Gastwirtschaft mit mehr als 220<br />
Sitzplätzen. Rein von der rechtlichen<br />
Seite her war das Urteil daher durchaus<br />
nachvollziehbar.“<br />
Planung ist alles<br />
Was nicht bedeuten soll, dass bei Begegnungen<br />
mit Almvieh nicht eine gewisse<br />
Vorsicht geboten ist. Immer wieder geraten<br />
wandernde Personen mit den Tieren<br />
aneinander – vor allem, wenn sie<br />
Hunde mitführen: „Hunde sind für<br />
Weidevieh ein natürlicher Feind und somit<br />
eine Bedrohung. Hundebesitzer<br />
achten daher am besten schon bei der<br />
Tourenplanung darauf, dass Almweiden,<br />
auf denen sich Nutztiere befinden,<br />
großräumig umgangen werden können“,<br />
so Expertin Hrbek. Zu den tierischen<br />
Bewohnern der heimischen Almen<br />
zählen neben den Rindern noch<br />
Pferde, Ziegen und Schafe. Letztere stellen<br />
in der Regel keine Bedrohung dar,<br />
höchstens Böcke können vereinzelt aggressiv<br />
werden, während Ziegen zumeist<br />
nur ein wenig neugierig sind. Die<br />
Haflinger und Kaltblüter auf unseren<br />
Almen sind ebenfalls friedliche Zeitgenossen,<br />
aber: Es sind große, kräftige<br />
Tiere, sie sich bei Gefahr zu wehren wissen.<br />
Falls man von aufdringlichen Pferden<br />
verfolgt werden sollte, ignoriert<br />
man sie am besten und tritt vorsichtig<br />
CAR_Anzeige_210x90_PRINT.pdf 1 5/8/<strong>2019</strong> 9:08:16 AM<br />
den Rückzug an.<br />
Bleiben also noch die Rinder – auch<br />
die sind von Natur aus friedfertige Tiere,<br />
die bei einer Bedrohung eher davonlaufen.<br />
Doch da der Mutterinstinkt bei<br />
Kühen sehr stark ausgeprägt ist, zögern<br />
sie nicht, ihre Jungen sofort zu verteidigen.<br />
Viele Jungtiere sind wiederum neugierig<br />
und gehen auch auf Menschen zu.<br />
„In diesem Fall sollte man die Kälber<br />
besser nicht streicheln, was man insbesondere<br />
auch Kindern sagen sollte –<br />
sonst folgt die Rechnung auf dem Fuß“,<br />
warnt Hrbek. Besondere Vorsicht gilt<br />
auch, wenn Stiere in der Herde sind, die<br />
mitunter zu unberechenbarem, aggressivem<br />
Verhalten neigen. Ein drohendes<br />
Rind erkennt man im Übrigen daran,<br />
dass es die vermeintliche Gefahrenquelle<br />
fixiert, den Kopf senkt, seine Hörner<br />
beziehungsweise die Stirn präsentiert<br />
und näher kommt. Bei solchen Drohgebärden<br />
sollte man vor allem Hektik vermeiden<br />
und nicht in Panik weglaufen:<br />
„Am besten, man entfernt sich langsam<br />
zum nächstgelegenen Ausgang oder<br />
Weidegatter, wobei man dem Tier nicht<br />
den Rücken zudrehen sollte“, so Hrbek.<br />
Auf jeden Fall sollten Wanderer Abstand<br />
zu der Herde halten und lieber einen<br />
größeren Umweg in Kauf nehmen. Als<br />
Faustregel gilt, einen Sicherheitsabstand<br />
von mindestens 20 Metern zu den Tieren<br />
einzuhalten. Wer immer am markierten<br />
Weg bleibt, wird tendenziell seltener<br />
mit potenziellen Gefahrenquellen<br />
in Kontakt kommen – denn auch Tiere<br />
38 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Made in Europe
DIE 10 VERHALTENSREGELN<br />
FÜR DEN UMGANG MIT WEIDEVIEH<br />
1 Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere<br />
nicht füttern, sicheren Abstand halten!<br />
2 Ruhig verhalten, Weidevieh nicht<br />
erschrecken!<br />
3 Mutterkühe beschützen ihre Kälber.<br />
Begegnung von Mutterkühen und Hunden<br />
vermeiden!<br />
4 Hunde immer unter Kontrolle halten und<br />
an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff<br />
durch ein Weidetier abzusehen: Sofort<br />
ableinen!<br />
5 Wanderwege auf Almen und Weiden<br />
nicht verlassen!<br />
6 Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit<br />
möglichst großem Abstand umgehen!<br />
7 Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig<br />
bleiben, nicht den Rücken zukehren, den<br />
Tieren ausweichen!<br />
8 Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe<br />
der Tiere Weidefläche zügig verlassen!<br />
9 Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor<br />
gibt, dieses nutzen, danach wieder gut<br />
schließen und Weide zügig queren!<br />
10 Begegnen Sie den hier arbeitenden<br />
Menschen, der Natur und den Tieren<br />
mit Respekt!<br />
wissen, wo die Menschen gehen und<br />
meiden diese Wege meist. Und: Natürlich<br />
sind Almen kein Streichelzoo. Wanderer<br />
sollten sie daher zügig, aber ohne<br />
Angst durchqueren und beim Verlassen<br />
die Weidegatter schließen. Und dass man<br />
die wohlverdiente Jause auf der nächsten<br />
Hütte und nicht inmitten einer Herde<br />
genießen sollte, versteht sich von selbst.<br />
Achtung mit Hunden<br />
Bleibt noch die Sache mit dem Hund.<br />
Das Tier kann noch so klein sein, aber<br />
selbst ein Chihuahua wird von Weidetieren<br />
als Feind betrachtet, weil diese in<br />
ihm einen Wolf sehen. Daher sollte man<br />
sie immer an der kurzen Leine führen<br />
und nur ausgebildete Hunde mitnehmen.<br />
Bei erkennbaren Drohgebärden<br />
des Weidetiers sollte man sich nicht<br />
schützend vor den Hund stellen, sondern<br />
ihn sofort von der Leine lassen.<br />
Der Hund ist einerseits schneller als der<br />
Mensch – ein ausgewachsenes Rind<br />
oder Pferd wiederum größer und stärker.<br />
Wer sich über das richtige Verhalten<br />
im Umgang mit Tieren auf der Alm<br />
noch näher informieren möchte, wird<br />
auf der Webseite der Naturfreunde fündig.<br />
Unter www.umwelt.naturfreunde.<br />
at/service/publikationen-aus-dem-umweltbereich/infofolder-broschuerengibt<br />
es neben einem fundierten Ratgeber mit<br />
Tipps für Wanderer zum Download<br />
auch eine kostenlose Broschüre zum<br />
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WANDERFÜHRER<br />
ENTSTEHT<br />
AM ANFANG STEHT DIE<br />
LEIDENSCHAFT, DANN<br />
FOLGT DIE AKRIBIE. DENN<br />
EIN GUTER WANDERFÜHRER<br />
ENTSTEHT NUR DANN,<br />
WENN DER AUTOR ALLES<br />
ERGANGEN, ERFAHREN,<br />
ERLEBT HAT.<br />
VON GERHARD STUMMVOLL<br />
m Trentino 2016. Die Überschreitung<br />
vom Monte Gronlait zum<br />
Monte Framort wäre ein richtiges<br />
Schmankerl auf dem Europäischen<br />
Fernwanderweg E5 vom Bodensee nach<br />
Verona. Sie böte einen sensationellen<br />
Rundblick von den schroffen Dolomitengipfeln<br />
der Brenta im Westen über<br />
die Gletscherriesen um den Alpenhauptkamm<br />
im Norden hin zu den sanfteren<br />
Bergen am Südende der Alpen.<br />
Doch es regnet. Nicht ein wenig, sondern<br />
in Strömen, und hier oben ist alles<br />
in dichte Wolken gehüllt. Zum Glück<br />
wird es nicht allzu kühl, auch weil es<br />
windstill bleibt. Gerade bei schlechten<br />
Bedingungen spielt eine gute Ausrüstung<br />
ihre Vorteile aus. So bleiben wir<br />
halbwegs trocken und stapfen unseren<br />
Weg weiter Richtung Süden. Wir kommen<br />
nur langsam voran, müssen auf den<br />
glitschigen Steinen aufpassen, um nicht<br />
über die Direttissima ins Tal zu stürzen.<br />
Drei Stunden später erreichen wir<br />
unser Etappenziel in Vetriolo. Beim<br />
Einlangen im Quartier spüren wir diese<br />
uns leidlich bekannten Blicke, diese Mischung<br />
aus Spott und doch auch leiser<br />
Anerkennung. „Nur Deutsche können<br />
bei so einem Regen wandern“, flüstert<br />
ein Gast an der Theke seinem Nachbarn<br />
zu. „Wie kommt’s, dass ihr bei diesem<br />
Wetter auf dem Berg seid, das ist ja<br />
Wahnsinn?“, fragt uns unser Wirt.<br />
Abenteuer im Regen oder bei Schneefall,<br />
Schutzsuche bei Hagel in freiem<br />
Gelände oder Berichte von absoluter<br />
Wildnis und undurchdringlichem Dickicht,<br />
in dem Wege plötzlich enden. Es<br />
sind Geschichten wie diese, die wir gerne<br />
erzählen, wenn wir zu Hause unsere<br />
Erfahrungen als Autoren von Wanderbüchern<br />
wiedergeben. Auch weil unsere<br />
Augen unverschämt strahlen ob des<br />
Glücks, zu diesem glücklichen Kreis zu<br />
gehören. Gerade weil der Sonnenschein<br />
und die guten Verhältnisse bei Weitem<br />
überwiegen.<br />
Internet reicht nicht aus<br />
Wie es dazu kommt, dass wir dennoch<br />
immer wieder auch bei Sauwetter draußen<br />
sind, ist leicht erklärt. Je näher ein<br />
Abgabetermin für ein Manuskript rückt,<br />
desto weniger kann auf Kaiserwetter gewartet<br />
und desto mehr muss die eigene<br />
Planung eisern befolgt werden. Ferne<br />
Regionen können nicht beliebig oft<br />
Fotos: Isabella Stummvoll<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
angesteuert und insbesondere ein Fernwanderweg<br />
nicht ständig unterbrochen<br />
werden.<br />
In Vetriolo erfahren wir, dass diese<br />
Gegend berühmt ist für ihre launischen<br />
Wetterkapriolen. Tiefs von Süden her<br />
finden hier ihre ersten höheren Gipfel<br />
und regnen sich gerne an ihnen aus.<br />
Deshalb erarbeiten wir mehrere Regenrouten,<br />
die es künftigen Wanderern<br />
ermöglichen, bei Bedarf die Gipfelüberschreitung<br />
zu umgehen.<br />
Kreta 2013. Ortswechsel zu einem anderen<br />
Fernwanderweg. Ein Aktivurlaub<br />
soll es diesmal werden, gerne mit einem<br />
Schuss Abenteuer als besondere Würze.<br />
Der Plan ist, Kreta in 28 Tagen auf dem<br />
E4 von West nach Ost zu durchqueren.<br />
Doch rasch stellt sich dieses Unterfangen<br />
als äußerst kompliziert heraus. Eine<br />
Recherche im Internet liefert nur magere<br />
Informationen, zudem scheint kein aktueller<br />
Wanderführer darüber aufzuliegen.<br />
Wie man Autor wird<br />
So entschließen wir uns kurzerhand, die<br />
drei bekanntesten Wanderverlage im<br />
deutschsprachigen Raum anzuschreiben.<br />
Wir fragen an, ob schon ein Wanderführer<br />
über den E4 in Kreta besteht,<br />
und bieten uns andernfalls für eine<br />
Zusammenarbeit zu diesem Thema an.<br />
Eine wandermäßige Expertise ist ebenso<br />
vorhanden wie ein großes Interesse am<br />
Texten und Fotografieren.<br />
Und dann passiert das Unglaubliche.<br />
Während zwei Verlage rasch absagen,<br />
bietet uns jener in Innsbruck ansässige<br />
tatsächlich an, besagten Wanderführer<br />
zu schreiben. Ein Lottosechser für uns,<br />
infolgedessen wir mehrere Wanderbücher<br />
herausbringen werden.<br />
Im Laufe der Jahre lernen wir viele andere<br />
Autoren kennen. Alle verbindet die<br />
Leidenschaft für die Natur, aber auch<br />
jene für die Langsamkeit, mit der die<br />
GERHARD<br />
STUMMVOLL<br />
Der Innsbrucker (48) ist seit<br />
mehr als 30 Jahren privat und<br />
als Autor von Wanderführern<br />
oberhalb der Baumgrenze<br />
unterwegs.<br />
eigenen Füße einen behutsam durch die<br />
Fremde tragen. Nicht selten hegen sie<br />
zudem eine Passion für eine bestimmte<br />
Destination, die sie besonders gut kennen<br />
und in der sie sich wie zu Hause<br />
fühlen. Dieses Gebiet ist oft der optimale<br />
Einstieg in die Autorenlaufbahn, dass<br />
weitere Projekte folgen, ist hingegen für<br />
so gut wie jeden eine Selbstverständlichkeit.<br />
Wer einmal so richtig Feuer fängt,<br />
dem bleibt diese Leidenschaft oft ein<br />
Leben lang erhalten.<br />
Dabei ist das Schreiben eines Wanderführers<br />
eine leicht zu unterschätzende<br />
Aufgabe. Nachdem der Verlag sich für<br />
ein Zielgebiet entschieden und den Autor<br />
gewählt hat, beginnt alles mit einer<br />
gründlichen Sammlung von Informationen.<br />
Neben bereits bestehender Literatur<br />
bietet sich dabei das Internet als<br />
praktischste Quelle an. Viele Regionen<br />
und Orte stellen ihren Besuchern entsprechende<br />
Tourentipps online zur Verfügung.<br />
All diese Vorschläge gilt es zu<br />
filtern und in einem passenden Konzept<br />
zu vereinen. Immerhin soll der Wanderführer<br />
den Ansprüchen verschiedenster<br />
Wanderer genügen und eine in etwa ausgeglichene<br />
Anzahl an blauen, roten und<br />
schwarzen Touren bieten.<br />
Erwandern, erleben, niederschreiben<br />
Je besser die Recherche zu Hause, desto<br />
einfacher gestalten sich in der Folge die<br />
Einsätze vor Ort. Alle Wanderungen,<br />
aber auch alle Varianten werden eigenfüßig<br />
abgegangen, wobei auch stets<br />
Aufzeichnungen über den Wegverlauf<br />
geführt werden. Dies ist vom Umfang<br />
her abhängig von den regionalen Verhältnissen.<br />
Während wir in den Alpen in<br />
einem wahren Wander-Schlaraffenland<br />
mit perfekt gekennzeichneten Wegen leben,<br />
benötigen die Wanderer in anderen<br />
Gegenden mehr und genauere Beschreibungen<br />
über den Wegverlauf.<br />
Wirte werden nicht nur über ihre<br />
Öffnungszeiten, sondern auch über<br />
die Gegend im Speziellen befragt. Die<br />
Entfernungen und Höhenmeter, die im<br />
Wanderführer aufscheinen, misst ein<br />
GPS-Gerät. Gehzeiten werden jedoch<br />
zu Hause am Computer berechnet und<br />
dann fallweise bei schlechter Wegbeschaffenheit<br />
nach oben korrigiert. Damit<br />
erreicht man gleichbleibende, von<br />
Tagesverfassung und anderen Umständen<br />
unabhängige Angaben.<br />
Doch das ist noch nicht alles. Ein<br />
guter Wanderführer bietet immer auch<br />
nützliche Informationen über Land und<br />
Leute, über typische Lokale oder interessante<br />
Besichtigungen nahe der Strecke<br />
und auch über mögliche Quartiere.<br />
All das wird vor Ort geprüft, weil man<br />
sich nie völlig auf Informationen aus<br />
dem Internet verlassen kann. Diese sind<br />
oft veraltet oder stellen mitunter bloß<br />
Absichtserklärungen anstelle von Realisiertem<br />
dar.<br />
Sind alle Informationen gesammelt,<br />
folgt zu Hause die vergleichsweise monotone<br />
Eingabe derselben in eine eigene<br />
Datenbank, die auch die Texte mit den<br />
zugehörigen Fotos verknüpft. Darin<br />
wird zudem die exakte Route per GPS<br />
eingespielt und mit der Wanderkarte<br />
vom Verlag abgeglichen. In den darauffolgenden<br />
Wochen folgen noch zwei<br />
Korrekturen, bis der Wanderführer endlich<br />
als fertiges Büchlein erscheint.<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
NORDKETTE<br />
TOP OF INNSBRUCK<br />
Weltweit einzigartig. Aus der historischen Altstadt<br />
mit spektakulären Bahnen hinauf auf über 2.000 Meter.<br />
Der 360° Blick über die Stadt Innsbruck und die atemberaubende<br />
Bergwelt des Karwendels hinterlässt<br />
unvergessliche Eindrücke!<br />
Grafik: Emanuel Tomasini, Fotos: guentheregger.at, Webhofer<br />
TICKETS.NORDKETTE.COM<br />
Top of Innsbruck – 2.334 m<br />
Das einzigartige Erlebnis! Lassen Sie die faszinierende<br />
Bergwelt des größten Naturparks Österreichs auf sich wirken!<br />
Kombiticket Alpenzoo<br />
Die Tierwelt des heimischen Alpenraumes entdecken –<br />
Fahrt mit der Hungerburgbahn und Zoo-Eintritt inklusive.<br />
Nordkette Perspektivenweg<br />
Philosophische Zitate und harmonische Elemente<br />
schaffen eine neue Perspektive auf Landschaft und Natur.<br />
Gratis Parken<br />
Stressfrei in der City- und Congressgarage parken.<br />
Gültig für: Ticket Gondel, Kombiticket Alpenzoo, Skiticket.
AUF WEITEM WEG<br />
MIT LEICHTEM GEPÄCK<br />
Die Region rund um die Tiroler<br />
Landeshauptstadt in sieben Tagen<br />
per Weitwanderung erkunden: Das<br />
können Wanderer auf dem „Innsbruck<br />
Trek“ – inklusive Gepäcktransport und<br />
Übernachtung in Sterne-Unterkünften.<br />
Aber auch darüber hinaus hat die<br />
„Hauptstadt der Alpen“ viel zu bieten.<br />
Du hast die Geräusche der Stadt noch<br />
in den Ohren und die Touristen vor<br />
dem Goldenen Dachl, in der Maria-Theresien-Straße<br />
und dem Kaufhaus Tyrol noch<br />
vor den Augen. Dabei ist die Umgebung<br />
schon eine ganz andere. Scheinbar weit weg<br />
von der Stadt und dennoch nur ein paar<br />
Hundert Höhenmeter über der Altstadt von<br />
Innsbruck.<br />
Unterhalb der Nordkette und mitten<br />
durch den Naturpark Karwendel verläuft<br />
der erste Abschnitt des Innsbruck Treks.<br />
Einer Weitwanderung, die in sieben Tagen<br />
entlang der schönsten Wanderwege rund<br />
um die Tiroler Landeshauptstadt führt.<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS & BUCHUNGEN<br />
INNSBRUCK TOURISMUS<br />
T. +43 512/56 20 00<br />
Mail: office@innsbruck.info<br />
www.innsbruck.info<br />
DAS ANGEBOT<br />
INNSBRUCK TREK<br />
7 Tage mit Übernachtungen in<br />
3- oder 4-Sterne-Hotels<br />
Gepäcktransport<br />
ab € 857,– als geführte Tour<br />
ab € 755,– als<br />
individuelle Wanderung<br />
www.innsbruck-trek.com<br />
Fotos: © Innsbruck Tourismus<br />
Mitten in den Alpen, mit Drei- und<br />
Vier-Sterne-Hotels als Unterkünften<br />
und mit komfortablem Gepäcktransport.<br />
Du entscheidest außerdem selbst,<br />
ob du den Innsbruck Trek lieber individuell<br />
oder in Begleitung gehen willst.<br />
Einfach buchen und loswandern<br />
Innsbruck Tourismus und ASI Reisen<br />
und die renommierte Alpinschule<br />
Innsbruck, haben den Innsbruck Trek<br />
gemeinsam kreiert. Die Weitwanderung<br />
erschließt alle Bergmassive um die<br />
„Hauptstadt der Alpen“ und führt durch<br />
deren schönste Wanderregionen – etwa<br />
entlang der Kalkkögel in den Stubaier<br />
Alpen oder über den Zirbenweg.<br />
Jeden Tag kann man sich zwischen<br />
zwei Varianten (mittelschwer und<br />
anspruchsvoll) entscheiden, das schwere<br />
Gepäck wird transportiert – nur mit<br />
Tagesrucksack marschiert es sich viel<br />
unbeschwerter. Übernachtungen und<br />
Halbpension und Kartenmaterial mit<br />
detaillierter Routenbeschreibung sind im<br />
Preis ebenso inbegriffen – auf Wunsch<br />
auch ein Guiding. Eine Service nummer<br />
ist rund um die Uhr erreichbar. Buchen<br />
und losmarschieren – alle Termine und<br />
Infos unter: www.innsbruck-trek.com<br />
Alpin und urban an einem Tag<br />
Wer nicht nur weit wandern mag,<br />
findet in der Tiroler Landeshauptstadt<br />
das perfekte Ziel für den modernen<br />
Alleskönner. Ganz egal, ob stilvolle<br />
Kulturveranstaltungen oder steile<br />
Mountainbike-Trails, ob tanzen in High<br />
Heels auf einer Musikveranstaltung<br />
oder eine Radtour zu einem Badesee<br />
(wie dem Lanser oder Natterer See),<br />
sanft entschweben mit der Seilbahn auf<br />
den Patscherkofel oder die Nordkette<br />
– Innsbruck, die Hauptstadt der Alpen<br />
hat das alles im Programm. Alpin und<br />
urban – an einem Tag.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
D<br />
CASPAR<br />
COPPETTI<br />
ist Mitgründer von „On“,<br />
war aktiver Snowboarder<br />
und ist Hobby-Triathlet.<br />
Er stammt aus La Punt<br />
im Oberengadin und war<br />
maßgeblich an der Wanderschuh-Entwicklung<br />
beteiligt.<br />
www.on-running.com<br />
Das ist er also, der „schönste Platz der<br />
Welt“. Zumindest Caspar Coppetti sieht<br />
das so, wenn er auf der Diavolezza, einem<br />
Joch im Schweizer Engadin, sitzt und auf<br />
den 3901 Meter hohen Piz Palü schaut.<br />
Der markante Berg der Berninagruppe hat<br />
es dem Mitgründer der Laufschuhmarke<br />
On angetan. „Er ist einzigartig, man<br />
erkennt ihn sofort.“ Selbstredend war er<br />
selbst schon auf dem Gipfel und ist an<br />
seinen Flanken Ski gefahren. Der Grund,<br />
warum Coppetti hier mit einer Handvoll<br />
Experten, Händler und Journalisten sitzt:<br />
Seine Firma steigt jetzt auch in das Bergund<br />
Wanderschuhsegment ein. Mit dabei<br />
auf der Diavolezza sind auch Prototypen<br />
der Schuhe, die im Juli auf den Markt<br />
kommen. Nur drei, vier Stück gibt es zu<br />
einem ersten Hineinschlüpfen und für<br />
ein paar Schritte auf Geröll, Gletscher,<br />
Gebirgsboden.<br />
Der Wanderschuhsektor boomt. Immer<br />
mehr Hersteller betreten das Terrain, sei<br />
es aus der Skischuh- oder eben der Laufschuhbranche.<br />
Klar, denn Wandern ist<br />
der wohl niederschwelligste Einstieg in<br />
sportliche Betätigung und ein wesentlich<br />
größerer Markt als Skifahren oder Laufen.<br />
Caspar – warum jetzt auch Bergschuhe?<br />
Der Markt ist ja schon ordentlich<br />
bespielt durch Hersteller, die viele Jahrzehnte<br />
Erfahrung in dem Bereich haben.<br />
Natürlich hat im Berg- und Wanderschuhbereich<br />
niemand auf On gewartet.<br />
Aber nachdem wir den Laufschuhbereich<br />
für viele Läufertypen ziemlich ausdifferenziert<br />
haben, können wir endlich die<br />
Fotos: On Running<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
INSPIRATION<br />
AUF 2500 METERN<br />
DIE BERGE HABEN IM LEBEN<br />
VON CASPAR COPPETTI<br />
IMMER SCHON EINE GROSSE<br />
ROLLE GESPIELT. ER IST IN<br />
EINEM KLEINEN BERGDORF<br />
AUFGEWACHSEN, WAR<br />
SNOWBOARDER IM<br />
SCHWEIZER NATIONALKADER<br />
UND HAT AUCH JETZT SEIN<br />
BASISLAGER WIEDER IM<br />
OBERENGADIN, NAHE<br />
ST. MORITZ. JETZT<br />
BRINGT ER MIT DEM LAUF-<br />
SCHUHHERSTELLER ON ZUM<br />
ERSTEN MAL AUCH<br />
WANDERSCHUHE<br />
AUF DEN MARKT.<br />
INTERVIEW: KLAUS MOLIDOR<br />
In den Bergen daheim:<br />
Caspar Coppetti (links),<br />
hier beim Laufen mit<br />
seinem On-Mitgründer<br />
Olivier Bernhard.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
Schuhe machen, die Olivier Bernhard<br />
(einer der Gründer, Anm.) und ich<br />
gerne laufen – einfach weil wir gerne in<br />
den Bergen unterwegs sind.<br />
Du wohnst im Oberengadin, bist aber<br />
beruflich viel unterwegs. Wie kommst<br />
du da noch in die Berge?<br />
Durch das Projekt mit den Wanderschuhen<br />
wieder mehr. Weil ich stark in<br />
die Entwicklung eingebunden bin. Die<br />
Schuhe sind ja eine Herzensangelegenheit<br />
für mich. Ich bin also auch beim<br />
Testen dabei, bei Events und wenn wir<br />
– so wie jetzt – mit Händlern wandern<br />
gehen, um sie von unserem Produkt zu<br />
überzeugen.<br />
Der Grund, solche Schuhe auf den<br />
Markt zu bringen, war also durchaus<br />
auch ein egoistischer?<br />
Ja, ein bisschen schon (lacht). Wobei<br />
Sport bei uns ja immer auch Teil der<br />
Arbeitszeit ist. Der zweite war einfach<br />
das Thema, schnell und leicht in den<br />
Bergen unterwegs zu sein. Und Komfort<br />
natürlich. Es gibt ja nichts Schlimmeres<br />
als ein Bergschuh, der drückt oder von<br />
dem du Blasen bekommst.<br />
Wie wichtig sind dir die Berge?<br />
Ich bin in La Punt, einem kleinen<br />
Bergdorf im Oberengadin, aufgewachsen<br />
und müsste ich mich heute zwischen<br />
Stadt und den Bergen entscheiden,<br />
würde ich die Stadt sofort streichen. Der<br />
wichtigste Faktor heute ist ja die Zeit.<br />
Der limitiert alle Menschen. Früher<br />
sind die Leute hier herauf ins Engadin<br />
gekommen und einen Monat geblieben.<br />
Heute bleiben sie laut Statistik zweieinhalb<br />
Tage. Für mich ist diese Gegend<br />
hier ein besonderer Ort. Die hochgelegene<br />
Berg- und Seenlandschaft ist atemberaubend<br />
schön und gleichzeitig super<br />
geeignet für das Laufen.<br />
War das Laufen immer schon deine<br />
Leidenschaft?<br />
Gar nicht. Ich war Snowboarder und im<br />
Schweizer Kader. Wir mussten in der<br />
Vorbereitung laufen, aber Spaß hat das<br />
keinen gemacht. Wenn ich die Wahl zwischen<br />
einer Tiefschneefahrt im Powder<br />
und laufen hatte, musste ich nicht lange<br />
studieren, was ich mache. Das Problem<br />
war, dass ich immer ein Runner’s Knee<br />
hatte und bald Schmerzen bekam. Blöd,<br />
Thule<br />
AllTrail<br />
Für alle Aktivitäten und jede Jahreszeit<br />
Dank der außergewöhnlichen Vielseitigkeit und speziell<br />
auf Wanderungen ausgelegter Eigenschaften sind Sie<br />
mit Thule AllTrail Hiking-Rucksäcken bei jeder Jahreszeit<br />
und allen Aktivitäten stets bestens ausgestattet.<br />
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
wenn man dann auch noch Triathlon<br />
betreibt und nach drei, vier Kilometern<br />
Schmerzen bekommt. Ich bin ein guter<br />
Schwimmer und sehr guter Radfahrer,<br />
aber laufen war schmerzfrei kaum möglich.<br />
Erst als ich bei On eingestiegen bin<br />
hat sich das verbessert. Olivier hat damals<br />
auch während einer Verletzungspause<br />
zu tüfteln begonnen und wollte eigene<br />
Schuhe für sich bauen. Daraus ist die<br />
Cloud-Idee entstanden.<br />
Wie realistisch ist es, dass ihr die<br />
Produktion aus Asien zurück nach<br />
Europa holt?<br />
Das ist etwas, das wir sehr gerne tun<br />
würden. Vor allem wäre es toll, die Produktion<br />
näher an die Absatzmärkte zu<br />
Cloud Rock heißt der<br />
erste Wanderschuh<br />
den On im Juli auf den<br />
Markt bringt. Linkes<br />
Bild: Die Zero Waste<br />
Hut im Piz Lunghin im<br />
Oberengadin<br />
bringen. Das ist ein Riesenthema. Made<br />
in Switzerland wäre natürlich ein Traum.<br />
Wir haben auch immer versucht umweltfreundlich<br />
und zu fairen Arbeitsbedingungen<br />
zu arbeiten. Jetzt haben wir<br />
die Größe und Fähigkeit, das nicht nur<br />
so gut zu machen, wie es in der Branche<br />
geht, sondern auch aktiv zu forschen,<br />
dass wir die Branche auch weiterbringen.<br />
Was wir nicht wollen, ist nur so ein<br />
Feigenblatt. Also nur so tun als ob.<br />
Nachhaltigkeit ist in der ganzen<br />
Branche DAS bestimmende Thema.<br />
Gerade im Outdoorbereich sind die<br />
Konsumenten da sehr stark sensibilisiert.<br />
Unsere Kleidung ist jetzt auch PFCfrei,<br />
aber da kann man noch viel mehr<br />
tun. Da haben wir auch einige Projekte<br />
angestoßen. Wir errichten heuer auch<br />
eine extravagante Berghütte auf 2500<br />
Metern Seehöhe. Man kann sie nur zu<br />
Fuß erreichen und sie ist ganz minimalistisch<br />
gebaut. Wir nennen sie „Zero<br />
Waste Hut“, weil sie rein gar nichts<br />
hinterlässt. Sie soll Besuchern eine ganz<br />
besondere Verbindung zu der Gegend<br />
geben, ohne die Natur zu belasten.<br />
Außerdem liegt sie am Ufer des Lunghin<br />
Sees auf dem Piz Lunghin über Maloja.<br />
Dort entspringen nicht nur der Rhein,<br />
die Donau und der Po. Der Platz ist für<br />
David Allemann, Olivier Bernhard (die<br />
beiden anderen On-Gründungsmitglieder)<br />
und mich auch die allerbeste<br />
Inspirationsquelle.<br />
Eine gute Idee gehört einem nie ganz<br />
allein – das hast du einmal in einem<br />
Interview gesagt. Wie viele deiner<br />
Ideen hat denn jemand anderer<br />
umgesetzt?<br />
Das ist ein bisschen ein Eitelkeitsding.<br />
Am Schluss ist das aber nicht so<br />
relevant. Wenn du eine Idee hast und<br />
die ist brillant und du bist der Erste<br />
und Einzige, dann läufst du Gefahr,<br />
dass du damit auf den Markt gehst und<br />
keinen interessiert es, weil die Zeit dafür<br />
vielleicht noch nicht reif ist. Da ist es<br />
manchmal nicht so schlecht, wenn du<br />
eine Idee hast und drei, vier andere haben<br />
die auch. Dann gibt es Bewegung.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
DACHSTEIN SUPER<br />
LEGGERA FLOW MC GTX<br />
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Wander- in einen Kletterschuh<br />
verwandeln lässt<br />
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für mehr Präzision und Tragekomfort<br />
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Exa Shell<br />
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www.salewa.com/de-it<br />
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Obermaterial mit TPU-Verstärkungen<br />
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KEEN.DRY-Membran sorgt für<br />
Allwetterschutz und Klimakomfort<br />
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und verfügt über ein GORE-TEX®-Extended-<br />
Comfort-Futter<br />
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wärmeableitend<br />
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sorgt für noch mehr Grip im Bereich der Zehen<br />
und der Ferse.<br />
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Membran kombiniert mit Wildleder<br />
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zwischen Haltbarkeit und Traktion<br />
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Fußbett<br />
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50 <strong>SPORTaktiv</strong>
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logie für geringeres Gewicht<br />
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PREIS (UVP): € 209,–<br />
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51
WUNDERBAR<br />
WANDERBAR<br />
Ein weitläufiges<br />
Wandernetz von<br />
romantisch bis<br />
fordernd erschließt<br />
Kitzbühel und seine<br />
drei Feriendörfer Reith,<br />
Aurach und Jochberg.<br />
Die Gamsstadt hat weit mehr zu<br />
bieten als die Hahnenkamm-<br />
Rennen. Da gibt es bequeme<br />
Panoramawege hoch über der Stadt,<br />
romantische Pfade durch duftende Nadelwälder<br />
und fordernde Gipfeltrails.<br />
Kitzbüheler Horn –<br />
das Alpenblumen-Panorama<br />
Eine Gondelfahrt auf das ikonische<br />
Kitzbüheler Horn mit seinen rund<br />
2000 Metern, eine Blumenpracht, so<br />
weit das Auge reicht und, ein Blick<br />
zurück in die Erdgeschichte: Der<br />
imposante Aussichtsberg ist ein Erlebnis<br />
für die ganze Familie! Entlang der Route<br />
wachsen Pflanzenarten aus aller Welt.<br />
Entspannen Sie am erfrischenden Hornköpflsee<br />
und werfen Sie bei der „Weaner<br />
Stadt“ einen Blick in die höhlenartigen<br />
Strukturen, die vor mehr als 240<br />
Millionen Jahren entstanden sind. Auf<br />
der 8,5 Kilometer langen Wanderung<br />
werden Sie von einem atemberaubenden<br />
Bergpanorama begleitet.<br />
Bichlach – das Weiher-Paradies<br />
Das Erholungsgebiet Bichlach wartet mit<br />
Fotos: Kitzbühel Tourismus | Michael Werlberger, Kitzbühel Tourismus<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
KITZBÜHEL TOURISMUS<br />
Hinterstadt 18<br />
6370 Kitzbühel<br />
T. +43 53 56/66 660<br />
servus@kitzbuehel.com<br />
wandern.kitzbuehel.com<br />
Ob auf dem Hahnenkamm<br />
oder beim<br />
Sintersbacher<br />
Wasserfall. Kitzbühel<br />
ist an 365 Tagen<br />
wunderbar wanderbar.<br />
Details zu den Routen<br />
im interaktiven<br />
Tourenportal unter<br />
maps.kitzbuehel.com<br />
sanften Landschaften und außergewöhnlichen<br />
Blicken auf die Berglandschaft.<br />
Die neun Kilometer lange Wanderung<br />
mit Start in Reith ist eine Tour mit viel<br />
Wald und Wasser, vorbei an traditionsreichen<br />
Bauernhöfen und Weidewiesen. Das<br />
sogenannte „Weiher-Paradies“ begeistert<br />
Naturliebhaber und ist auch für Familien<br />
ein besonderer Tipp. Auf der Route laden<br />
drei Weiher zu Entspannung und Naturgenuss<br />
ein. Die Wanderung führt zum<br />
landschaftlichen Höhepunkt der Tour –<br />
dem Rettenberg mit 360-Grad-Blick auf<br />
die Kitzbüheler Bergwelt.<br />
Gamsroas – das 9-Gipfel-Erlebnis<br />
Eine herausfordernde Wanderung durch<br />
die Kitzbüheler Südberge: Neun Gipfel<br />
in einer Tour und atemberaubende 360-<br />
Grad-Ausblicke prägen diese Route.<br />
Die „Gamsroas“ ist mit rund 1500<br />
Höhenmetern selbst für Gipfelstürmer<br />
ein wahres und vor allem unvergessliches<br />
Wandererlebnis. Entdecken Sie auf der<br />
18 Kilometer langen Route die Schönheit<br />
der Kitzbüheler Bergwelt. Auf den<br />
beiden Hütten entlang der Tour können<br />
Sie Kitzbüheler Schmankerl genießen.<br />
Besonderes Highlight: der Aufstieg zum<br />
Tristkogel mit einzigartigem Ausblick.<br />
Sintersbacher Wasserfall –<br />
die Magie des Wassers<br />
Jochberg ist ein Naturjuwel! Ein wahres<br />
Naturschauspiel und ein besonderer<br />
Kraftplatz ist der Sintersbacher Wasserfall.<br />
Entdecken Sie bei dieser Tour die<br />
imposante Landschaft und die Schönheit<br />
der Natur: Über Waldwege erreichen<br />
Sie den Wasserfall. Aus einer Höhe<br />
von rund 1300 Metern stürzt das Wasser<br />
weit über schroffes, felsiges Gelände<br />
hinab in die Tiefe. Die neun Kilometer<br />
lange Wanderung führt weiter über<br />
Almwiesen und urige Berghütten.<br />
Kitz Mountain Guiding<br />
Gemeinsam mit der Bergbahn AG<br />
Kitzbühel und den Kitzbüheler Bergführern<br />
startet Kitzbühel Tourismus die<br />
Sommersaison wanderhaft sportlich.<br />
Von Montag bis Freitag werden leichte,<br />
mittlere und schwere Wanderungen<br />
angeboten, Samstag und Sonntag rundet<br />
ein Highlight das Programm ab.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
53
EIN LEBEN<br />
LANG<br />
AUFSTEIGEN<br />
WOLFGANG WIPPLER HAT|<br />
DIE BERGE UND DIE NATUR|<br />
RUND UM DIE WELT|<br />
GESEHEN. AUCH MIT|<br />
78 ZIEHT ES IHN NACH|<br />
DRAUSSEN, NACH OBEN|<br />
UND IN DIE FERNE.|<br />
VON CHRISTOF DOMENIG|<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
WOLFGANG<br />
WIPPLER<br />
aus Innsbruck ist 78.<br />
Der pensionierte<br />
Polizist führt nach wie vor<br />
Wandergruppen für die<br />
„Alpinschule Innsbruck“, er<br />
hat mehrere Dutzend Länder<br />
in Europa, Asien, Afrika,<br />
Nord- und Südamerika<br />
bereist. In Alaska war er<br />
allein rund 15 Mal.<br />
„In zehn Minuten<br />
bist du in der Natur.“<br />
Wolfgang schätzt<br />
auch seine Heimat –<br />
wenn er nicht gerade<br />
reist, ist er zu Fuß<br />
oder mit dem Bike<br />
in den Bergen über<br />
Innsbruck unterwegs.<br />
Fotos: Wolfgang Wippler<br />
Die Berge und die Natur: Beides<br />
prägt das Leben von Wolfgang<br />
Wippler, wie es wohl nur wenige<br />
von sich sagen können. Der 78-Jährige<br />
ist „unglücklich, wenn ich einen Tag<br />
nicht rausgehen und mich bewegen<br />
kann“. Der pensionierte Polizist führt<br />
für den Aktivreiseveranstalter „Alpinschule<br />
Innsbruck“ Wandertouren, erst<br />
vor Kurzem war er wieder 14 Tage als<br />
Guide auf Madeira unterwegs. Wolfgang<br />
ist kein Lauter. Aber wenn man mit ihm<br />
ins Plaudern kommt, staunt man über<br />
seine Erlebnisse und Erfahrungen.<br />
Aufgewachsen im Tiroler Telfs, „war<br />
ich in den Schulferien als Hirterbub auf<br />
Almen, das hat mich schon geprägt“, erzählt<br />
er. Mit der „Kletterei“ hat er mit<br />
20, 21 angefangen, hauptsächlich im nahen<br />
Wettersteingebirge, „außer dem<br />
Fahrrad hatten wir ja nichts“. Und: „Es<br />
ging dabei sicher ums Naturerlebnis,<br />
aber eher vordergründig. Der Berg war<br />
unser Sportgerät.“<br />
Der verwehrte 8000er<br />
Als es für den Polizisten dann zeitlich<br />
und finanziell leistbar war und er die<br />
europäischen 4000er bestiegen hatte,<br />
machte er sich daran, Expeditionen auf<br />
die Beine zu stellen. „Höhenbergsteigen,<br />
einmal im Himalaya, das war für jeden<br />
damals ein Traum“, sagt er; „Herausforderung,<br />
Abenteuerlust und eine gewisse<br />
Selbstbestätigung“ nennt er als Gründe.<br />
Das erste große Ziel war 1980 der Mt.<br />
McKinley (heute Denali), der 6190 m<br />
hohe höchste Gipfel Nordamerikas in<br />
Alaska. Am 7161 m hohen Mt. Pumori<br />
im Himalaya gelang der Gruppe um den<br />
Innsbrucker bald darauf die erste österreichische<br />
Begehung – und die erst vierte<br />
überhaupt. Für diese Expedition bekam<br />
er Sonderurlaub, die Zeitungen berichteten,<br />
Sponsoren halfen bei der Finanzierung.<br />
Ein achttausender blieb ihm verwehrt:<br />
Der Manaslu (8163 m), der Achthöchste<br />
Berg der Welt, wäre es Mitte der<br />
1980er fast geworden. Im letzten Lager<br />
auf 7500 m erkrankte Wolfgang jedoch<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
Photo © Atelier Busche<br />
MICRO VARIO CARBON<br />
EXTERNAL<br />
LOCKING<br />
DEVICE<br />
¬ Spezielle Konstruktion<br />
für noch mehr Stabilität<br />
und Sicherheit<br />
¬ Einfacher Auf- und<br />
Abbau. Leicht zu<br />
bedienen – per<br />
Knopfdruck wird die<br />
Stockspannung gelöst<br />
schwer, an einer Typhusinfektion, wie<br />
sich später herausstellte. „So knapp<br />
vorm Gipfel war das vom Psychischen<br />
her sicher die schmerzlichste Erfahrung.“<br />
Auf dem Rücken trug man ihn<br />
in ein tibetisches Kloster, mit 41 Grad<br />
Fieber hörte er den Lama beten.<br />
Gut ausgegangen ist das, was sich<br />
1986 zutrug – wieder am Mt. McKinley:<br />
Nach einer Skiüberschreitung am<br />
Tag der Sonnenwende, also am 21. Juni,<br />
kam der Tiroler zurück ins Basislager<br />
auf 4200 m und es herrschte helle Aufregung:<br />
„Es hieß, dass zwei Südkoreaner<br />
unterm Gipfel hängen.“ Als erfahrener<br />
Bergretter erkannte Wolfgang, dass die<br />
örtlichen Ranger mit der Rettungsaktion<br />
überfordert waren. Angesichts eines<br />
drohenden Schlechtwettereinbruchs<br />
weigerten sich fast alle Anwesenden,<br />
aufzusteigen.<br />
„Wir sind zu dritt los. Einer war ein<br />
Südafrikaner – der hat dann auf 5200 m<br />
umgedreht, also waren wir noch zu<br />
zweit. Ein Amerikaner, von dem ich nur<br />
wusste, dass er ‚Vern‘ heißt, und ich.“<br />
Den beiden gelang es, zu den Festsitzenden<br />
vorzudringen, „einer hatte schon<br />
Erfrierungen an den Händen und Füßen.“<br />
Vern und Wolfgang trugen den<br />
Verunglückten hinunter, der andere<br />
konnte noch selbst gehen. „Von einer<br />
angekündigten Support Group, die<br />
nachkommen und uns unterstützen<br />
sollte, haben wir nie etwas gesehen.“<br />
Die geretteten Südkoreaner hat der<br />
Tiroler später nie getroffen. „Vern“ stellte<br />
sich als Vernon Tejas heraus, ein amerikanischer<br />
Alpinist, der auch mit Peter<br />
Habeler Touren unternahm. Und Wolfgang<br />
regte beim österreichischen Ministerium<br />
an, die amerikanischen Ranger<br />
zur Fortbildung zur österreichischen<br />
Bergrettung einzuladen – was dann<br />
auch geschah. „Also war ich der Anlassgeber,<br />
dass sie ein bisschen Ahnung von<br />
Bergrettung kriegen.“<br />
Einlassen auf Natur und Kultur<br />
Das Höhenbergsteigen ist nur eine Seite<br />
in Wolfgang Wipplers Leben. Die Liebe<br />
zur Natur eine wichtige andere: Mit<br />
Alaska verbindet ihn nicht nur der<br />
Als Alpinist<br />
und Bergretter<br />
hat Wolfgang<br />
Wippler oft<br />
Menschen<br />
in Notlagen<br />
geholfen.<br />
Am Manaslu<br />
(Bild unten)<br />
musste er mit<br />
41 Grad Fieber<br />
selbst Hilfe<br />
in Anspruch<br />
nehmen.<br />
„Kinley“, er wollte dort mit einem<br />
Freund auch Wildniswanderungen initiieren,<br />
zu einer Zeit, als Tourismus in<br />
Alaska Neuland war. Das Projekt<br />
scheiterte – Alaska wurde dennoch zu<br />
Wolfgangs „zweiter Heimat“: „Ich<br />
habe schon immer das Naturerlebnis<br />
gesucht, wollte dorthin, wo möglichst<br />
wenig Menschen waren.“<br />
Er hat auch Wanderungen im<br />
Dschungel geführt, „wunderschön,<br />
eine ganz eigene Flora und Fauna“.<br />
Und unzählige Länder auf allen Erdteilen,<br />
außer Australien und der Ant-<br />
Fotos: Wolfgang Wippler<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
WWW.LEKI.COM
ÜBERALL AUF<br />
DER WELT<br />
HABE ICH<br />
WUNDERBARE<br />
LEUTE GETROFFEN.<br />
WIE MAN DEN<br />
MENSCHEN<br />
ENTGEGENKOMMT, SO<br />
KOMMT ES ZURÜCK.<br />
arktis, bereist. „Man muss sich auf die<br />
Natur auch einlassen können, bereit<br />
dafür sein“, sagt er. Dasselbe gelte auch<br />
für Menschen und Kulturen: Dass er<br />
durch seine Reisen manche Skepsis gegenüber<br />
Unbekanntem abgelegt hat,<br />
gibt Wolfgang auch zu und sagt: „Ich<br />
habe überall auf der Welt wunderbare<br />
Leute getroffen. Generell bin ich überzeugt:<br />
Wie man den Menschen entgegenkommt,<br />
kommt es zurück.“<br />
Als Kontrast zu einem einfachen Leben,<br />
das er weltweit an vielen Orten<br />
kennengelernt hat, fällt ihm bei uns<br />
heute ein gestiegener Anspruch auf:<br />
„Früher waren die Leute genügsamer.<br />
Einfach auf einer Hütte zu schlafen,<br />
wird immer weniger.“ Auch dass Wanderer<br />
„ihr Gepäck nicht mehr tragen<br />
wollen“, fällt ihm auf, oder dass es auf<br />
Berghütten „Speisekarten wie in einem<br />
4-Stern-Hotel geben muss. Die eigene<br />
Jause auf einer Hütte mithaben darfst<br />
du ja gar nicht mehr.“<br />
Der Schutzengel<br />
Dass im Bergsport auch die Unvernunft<br />
steigt, wie oft gesagt wird, glaubt<br />
Wolfgang aber nicht: „Leichtsinnige<br />
hat es immer gegeben – Bergrettungseinsätze<br />
sind nur deswegen häufiger<br />
geworden, weil viel mehr Menschen<br />
unterwegs sind.“ Dass Sportarten wie<br />
Klettern, Skitourengehen oder Höhenbergsteigen<br />
Risiken berge, wisse<br />
man – und niemand verhalte sich immer<br />
nur nach den reinen Regeln der<br />
Vernunft, räumt er ein.<br />
Wolfgang hat in den Bergen auch<br />
gute Freunde verloren. Drei sind am<br />
Mont Blanc vermisst, „wir haben eine<br />
Suchexpedition gestartet und lange<br />
gesucht, aber nichts gefunden. Keine<br />
Spur. Das hat schon wahnsinnig weh<br />
getan.“ Ein anderer Freund ist in Südamerika<br />
abgestürzt.<br />
„Ich bin sehr dankbar für mein Leben,<br />
dass ich so viel erleben durfte, die<br />
Freundschaften, die entstanden sind“,<br />
sagt Wolfgang. Und: „Vielleicht ist ja<br />
doch jemand da oben. Ich hab schon<br />
öfter einen Schutzengel gehabt, der<br />
schützend die Hand drübergehalten<br />
hat“, ist er überzeugt.<br />
Am E-Bike geniert<br />
Die Liebe zu den Bergen und zur Natur<br />
an seine eigenen zwei Kinder weiterzugeben,<br />
ist ihm nicht hundertprozentig<br />
gelungen, meint er – seine<br />
zweite Frau ist jedoch auch Wanderführerin<br />
und anders als früher ist er<br />
heute auch mit seiner Lebenspartnerin<br />
in den Bergen unterwegs. So fit wie er<br />
mit 78 zu sein, würde sich mancher<br />
40-Jährige wünschen. Selbst eine<br />
Bypass-Operation vor zwei Jahren<br />
hinderte ihn nicht daran, bald wieder<br />
aufzusteigen. „Ich muss nicht mehr<br />
2000 Höhenmeter gehen, Skitouren<br />
mit 800 bis 1000 Höhenmetern reichen<br />
mir auch.“<br />
Noch mehr Höhenmeter gehen mit<br />
dem Mountainbike. Weil seine Frau<br />
sich ein E-Bike kaufte, ist er vor zwei<br />
Jahren auch auf eines umgestiegen.<br />
Anfängliche Skepsis hat er abgelegt:<br />
„Zuerst hab ich mich noch geniert,<br />
wenn ich jemanden bergauf überholt<br />
hab. Aber das war bald vorbei. Heute<br />
ist sowieso schon jeder Zweite mit<br />
dem E-Bike unterwegs.“<br />
ANZEIGE / Foto: Vaude, Moritz Attenberger<br />
RUCKSACK MIT<br />
3D-STRICK<br />
German Engineering trifft höchste<br />
Innovation: VAUDE bringt den<br />
Rucksack Trail Spacer jetzt mit<br />
18 Litern und Stricktechnik.<br />
18 Liter Volumen<br />
hat der neue<br />
Trail Spacer, der<br />
blaue Rückenteil<br />
ist gestrickt und<br />
sehr komfortabel.<br />
Computergesteuerte Strickmaschinen<br />
erlauben komplizierteste Maschen<br />
und Muster. Daraus ist in der Forschungsabteilung<br />
von VAUDE in<br />
Tettnang (GER) die Idee zu einem<br />
dreidimensional gestrickten Rückensystem<br />
gereift. Produktmanager Florian<br />
Schmid: „Die 3D-Strickkonstruktion<br />
ist weltweit einzigartig und ermöglicht<br />
uns vollkommen neue Designs.<br />
Mit dem 3D-Strick können wir<br />
unterschiedliche Druckzonen berücksichtigen<br />
und erreichen eine sehr homogene<br />
Druckverteilung.“<br />
Der kleinere Trail Spacer 8 wurde<br />
als Weltneuheit mit dem ISPO Gold<br />
Winner 2018 ausgezeichnet. Nun<br />
bringt VAUDE für den Sommer <strong>2019</strong><br />
eine größere Variante auf den Markt.<br />
Bei dieser 18-Liter-Version ist das Rückenpanel<br />
um 4 cm länger und umschließt<br />
den Sportler wie eine Weste.<br />
VAUDE SPORT GMBH<br />
The Spirit of<br />
Mountain Sports<br />
www.vaude.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
DER SOMMER SPIELT<br />
SICH DRAUSSEN AB<br />
Frische Luft und<br />
intakte Natur:<br />
atemberaubender<br />
Bergurlaub<br />
im Sommer im<br />
Stubaital.<br />
Die Attraktionen des Stubaitales ziehen<br />
die Sommer- und Bergurlauber ins<br />
Freie. Das Tiroler Stubaital ist dafür prädestiniert<br />
mit seinem Talboden, den mittleren<br />
Höhen und dem hochalpinen Gelände –<br />
alles auch bequem erreichbar mit den vier<br />
Stubaier Bergbahnen.<br />
Oben am Stubaier Gletscher darf heuer<br />
noch mehr gestaunt werden als sonst: Ein<br />
riesiges Holz-Mammut lädt Kinder und Familien<br />
zum Spielen ein. An heißen Sommertagen<br />
kann man sich am Gletscher herrlich<br />
abkühlen und erfrischen. Zum Beispiel für<br />
die Angebote des Wanderzentrums Schlick<br />
2000. Der Scheibenweg und der Baumhausweg<br />
stehen beim Familienurlaub hoch<br />
im Kurs. Bei den Elferbahnen befindet sich<br />
die größte begehbare Sonnenuhr des Alpenraums.<br />
Dort in der Nähe heben die Paragleiter<br />
ab und starten die Mountainbiker in die<br />
Singletrails. Ein tolles Angebot gibt es auch<br />
für Wanderer, die sich am Berg besonders<br />
viel Zeit lassen wollen: Im Juli und August<br />
werden von der Bergbahn sechs Sonnenuntergangsfahrten<br />
angeboten.<br />
Rodelspaß und Bergsee<br />
Die Serlesbahnen in Mieders garantieren<br />
Fotos: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr, naturidea, Serlesbahnen Mieders/Mirja Geh<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
Mehr Infos zur<br />
Region auf<br />
www.stubai.at<br />
auf der actiongeladenen Sommerrodelbahn<br />
Spaß für Groß und Klein. Aber auch im<br />
Serlespark an der Bergstation lässt es sich<br />
bei den barrierefrei erreichbaren Serlesseen<br />
wunderbar aushalten. Wanderer und Bergsteiger<br />
begeben sich auf die Jagd nach den<br />
„Seven Summits Stubai“ und stempeln die<br />
sieben schönsten Gipfel des Tales erfolgreich<br />
ab. Zur Erfrischung zieht es sie dann<br />
an den WildenWasserWeg, zur atemberaubenden<br />
Schlucht namens „Ruetz Katarakt“<br />
oder – besonders beliebt – an den Grawa-Wasserfall,<br />
das Herzstück des Wilden-<br />
WasserWeges. Die Gischt des Wasserfalls<br />
besitzt eine gesundheitsfördernde Wirkung,<br />
die wissenschaftlich nachgewiesen ist. Um<br />
möglichst vielen Besuchern diesen positiven<br />
Nutzen zu ermöglichen, ist am Fuße des<br />
Wasserfalls eine neue Aufenthaltsplattform<br />
mit Liegen installiert worden.<br />
Diese Attraktionen lassen sich komfortabel<br />
mit der „Stubai Super Card“ auskundschaften.<br />
Sie beinhaltet freie Berg- und Talfahrten<br />
mit den Bergbahnen, die kostenlose<br />
Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
und weitere tolle Zusatzleistungen. Ganz<br />
nach dem Motto: Der Sommer spielt sich<br />
draußen ab.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
HOCHGEFÜHL IN<br />
TUX-FINKENBERG<br />
Im Urlaub will man Energie tanken<br />
und eine Auszeit vom Alltag nehmen.<br />
In Tux-Finkenberg im Tiroler Zillertal<br />
mit 350 Kilometern Wanderwegen<br />
gelingt das ganz leicht.<br />
PACKAGE-TIPP<br />
SOMMER-BERGERLEBNIS IN<br />
TUX-FINKENBERG<br />
(gilt von 15. 6. bis 6. 10. <strong>2019</strong>)<br />
7 Nächte inkl.<br />
Tux-Finkenberg-Shuttle<br />
Preise p. P.:<br />
*****Hotel mit HP ab € 1365,–<br />
****Hotel mit HP ab € 509,–<br />
***Hotel mit HP ab € 439,–<br />
Frühstückspension ab € 189,–<br />
Appartement ab € 139,–<br />
Zillertal-Aktivcard ab € 61,50 für<br />
3 Tage inkl. allen Bergbahnen in<br />
Tux und im Zillertal, Eintritt in<br />
alle Freibäder und viele<br />
weitere Leistungen<br />
Rucksack schultern und losgehen<br />
– der Einstieg in einen der Wanderwege<br />
ist ganz einfach. Nach<br />
dem Start im Ort ist man nach<br />
kurzer Gehzeit mitten in der alpinen<br />
Landschaft mit ihren idyllischen Almen,<br />
türkisblauen Bergseen und umringt von<br />
markanten Bergspitzen. Ob man sich<br />
eher für eine gemütliche Tour, für eine<br />
bewirtschaftete Hütte oder für eine anspruchsvolle<br />
Gipfeltour begeistert, ist ob<br />
der Fülle an Möglichkeiten einerlei.<br />
Den 422 km2 großen Hochgebirgs-Naturpark<br />
Zillertaler Alpen kann<br />
man im Sommer auch täglich bei<br />
verschiedenen geführten Themenwanderungen<br />
mit den Guides des Naturparks<br />
gemeinsam entdecken. Und die drei<br />
Sommerbergbahnen, das Wandertaxi<br />
und der kostenlose Wanderbus helfen,<br />
die anvisierten Gipfel zu erreichen.<br />
Unterwegs mit Kindern<br />
Spaß und Abenteuer für Familien bieten<br />
die TUX-Welten. Die Themenwege<br />
wie Schluchtweg, Naturwelt, Tierwelt,<br />
Pflanzenwelt, Wasserwelt und<br />
Gletscherflohsafari laden zum Fühlen,<br />
Sehen, Staunen und Begreifen ein. Der<br />
Gletscherflohpark auf 3250 m ist der<br />
wohl höchstgelegene Spielplatz Europas<br />
(und bietet auch im Sommer die Möglichkeit<br />
zur Schneeballschlacht). In Pepis<br />
Kinderland können im Niederseilgarten<br />
erste Kletterversuche unternommen<br />
werden. Abkühlung verspricht neben<br />
dem Hintertuxer Gletscher auch das<br />
Erlebnisfreibad Finkenberg.<br />
Fotos: TVB Tux Finkenberg<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS & BUCHUNGEN<br />
TVB TUX-FINKENBERG<br />
T. +43 52 87/85 06<br />
Mail: info@tux.at<br />
www.tux.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
61
ZEIT ZU<br />
STEFAN<br />
LIEB-LIND<br />
ist staatlich geprüfter<br />
Bergführer und<br />
Trail-Entwickler bei<br />
www.trail-angels.com<br />
GEHEN<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
WIE LANGE NOCH|<br />
BIS ZUM GIPFEL?|<br />
ANTWORT AUF DIESE FRAGE|<br />
SOLLEN WEGWEISER GEBEN.|<br />
NUR: WIE KOMMEN DIE|<br />
WEGZEITANGABEN EIGENTLICH|<br />
ZUSTANDE UND WARUM|<br />
WIRD NICHT DIE|<br />
ENTFERNUNG ANGEGEBEN?|<br />
VON KLAUS MOLIDOR|<br />
Foto: iStock<br />
Mit dieser Frage könnte sich die<br />
Sendung mit der Maus beschäftigen.<br />
Weil sie das aber –<br />
unseres Wissens nach – noch nicht getan<br />
hat, gehen wir der Sache auf den<br />
Grund. Nämlich: Wie kommen die<br />
Wegzeitangaben für Wanderungen zustande?<br />
Und warum steht da überhaupt<br />
eine Zeit und nicht die Entfernung samt<br />
Höhenmetern? Das wären doch Fakten<br />
statt Interpretation.<br />
Wer kennt das nicht: „Haindlkarhütte,<br />
2 Stunden“ steht da zum Beispiel<br />
schwarz auf einem gelben Schild im steirischen<br />
Gesäuse. Der Pfeil deutet in<br />
Richtung „Wilder John“, hinauf zur<br />
Gsengscharte. Auf den ersten Blick sind<br />
die 2 Stunden eine klare Ansage. Bloß:<br />
Auf wen beziehen sie sich? Auf den<br />
durchtrainierten Viel- und Weitwanderer<br />
oder auf den Sonntagsspaziergänger?<br />
Licht ins Dunkel kann da Stefan Lieb-<br />
Lind bringen. Der staatlich geprüfte<br />
Berg- und Skiführer beschäftigt sich<br />
schon lange mit Wegzeitangaben und<br />
hat als Trail-Entwickler bei www.<br />
trail-angels.com im Kärntner Obervellach<br />
auch beruflich mit diesem Thema<br />
zu tun. „Es gibt eine Formel zur Berechnung:<br />
Man rechnet eine Gehgeschwindigkeit<br />
von 4 Kilometern pro Stunde.<br />
Pro 300 Höhenmeter bergauf veranschlagt<br />
man eine weitere Stunde, pro<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
500 im Abstieg auch. Den kleineren<br />
Stundenwert halbiert man dann und addiert<br />
die beiden verbleibenden Zahlen.“<br />
Nehmen wir also an, unsere Wanderung<br />
ist 8 km lang, das wären 2 Stunden für<br />
die Horizontalentfernung. Dazu hat sie<br />
600 Höhenmeter im Auf- und 500 im<br />
Abstieg, also 2 Stunden bergauf und 1<br />
Stunde bergab. Macht 3 Stunden, plus 1<br />
Stunde (für die halbierte Zeit in der Horizontalen),<br />
sind gesamt 4 Stunden.<br />
So steht es in der DIN-Norm 33466<br />
und an die hält sich der Alpenverein bei<br />
der Beschilderung von Wanderrouten.<br />
Lieb-Lind hat damit keine ungeteilte<br />
Freude. „Weil wenn man viele negative<br />
Höhenmeter hat, kommt ein großer<br />
Wert zustande, der die Gesamtzeit in die<br />
Höhe treibt. Nur: Wenn der Abstieg weder<br />
steil noch schwer ist, machst du die<br />
negativen Höhenmeter schon über die<br />
Wegstrecke.“ Sprich: Man geht dann<br />
auch 4 Kilometer in der Stunde und<br />
muss nicht noch die Zeit für die Höhenmeter<br />
draufschlagen. Einige Tourismusregionen<br />
verwenden auch eine Modifikation<br />
der DIN-Norm, bei der 400 Höhenmeter<br />
pro Stunde im Auf- und 600<br />
pro Stunde im Abstieg angenommen<br />
werden. „Für sportliche Geher kommt<br />
das der Realität näher, aber die Höhenmeter<br />
im Abstieg verzerren das Bild bei<br />
einigen Touren immer noch“, sagt Lieb-<br />
Lind. Wenn er selbst als Bergführer<br />
mit einer Gruppe unterwegs ist, lässt er<br />
daher in der Planung oft die negativen<br />
Höhenmeter in der Berechnung ganz<br />
weg – weil er die Strecke kennt und die<br />
Topografie einschätzen kann.<br />
Standards vergleichen<br />
Die DIN-Norm ist meist die Grundlage<br />
der Gehzeitangabe auf den gelben<br />
Schildern im Gelände. Daneben gibt es<br />
aber auch schon einen zweiten Standard<br />
und zwar jenen der Onlineplattform<br />
„outdooractive“. Diesen findet<br />
man weniger auf der Beschilderung als<br />
in vielen Tourenbeschreibungen im Internet.<br />
Dort wird die Strecke noch aufwendiger<br />
berechnet, weil alle Steigungen<br />
in Teilabschnitte zerlegt und noch<br />
genauer ausgewertet werden können.<br />
„Diese Angaben kommen ziemlich hin,<br />
wenn man zügig geht.“<br />
Vergleicht man nun beide Standards,<br />
ergeben sich teils deutliche Differenzen<br />
in den Zeitangaben. Ein konkretes Beispiel:<br />
Wir gehen wie eingangs erwähnt<br />
von Johnsbach im steirischen Gesäuse<br />
über die Gsengscharte zum Gstatterboden.<br />
Die Strecke beträgt 15,8 Kilometer<br />
und hat 691 Höhenmeter bergauf<br />
sowie 972 bergab zu bieten. Nach der<br />
outdooractive-Berechnung geht man<br />
die Strecke in knapp 5:20 Stunden,<br />
während die DIN-Angabe bei 6:15<br />
liegt. „Wichtig wäre für Wanderer, dass<br />
man beide Wegzeitangaben kennt und<br />
weiß, dass die eine ziemlich sportlich gerechnet<br />
ist und die andere eher defensiv.<br />
Wenn man sich dann noch selbst einschätzen<br />
kann, kommt man gut hin.“<br />
Wer zu Hause eine Tour mithilfe des<br />
Internets plant, wird übrigens mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit auf die outdooractive-Werte<br />
stoßen. „Nahezu alle Online-Plattformen<br />
stützen sich auf deren<br />
Werte“, weiß Lieb um die Monopolstellung<br />
dieses Anbieters. Auch wenn die<br />
Formel der DIN-Norm bald einmal in<br />
Fleisch übergeht und man mit ein bisschen<br />
Übung schnell selbst die Zeiten<br />
berechnen kann, bringt einen das nur<br />
bedingt weiter. Denn: Die Höhenmeter<br />
lassen sich mit Karten oder Seehöhen<br />
von Ausgangspunkt und Gipfel schnell<br />
ausrechnen, die Kilometerstrecke aber<br />
schon nicht mehr so leicht.<br />
Reserven einplanen<br />
Manche Tourismusregionen verwenden<br />
keinen der beiden Standards und geben<br />
stattdessen vor allem bei kurzen Wanderrouten<br />
sehr defensive Wegzeiten an,<br />
die selbst mäßig geübte Wanderer deutlich<br />
unterschreiten. Für Lieb-Lind übrigens<br />
kein Vorteil. „Steht wo 3 Stunden<br />
und geht es einer in 2, denkt er sich bei<br />
einer 6-Stunden-Wanderung vielleicht<br />
auch, dass das in 4 zu machen ist. Wenn<br />
es dann aber tatsächlich 6 Stunden sind,<br />
weil dieser Weg nach den Standards berechnet<br />
worden ist, kann der Wanderer<br />
in Probleme geraten. Das endet oft mit<br />
einem Anruf bei der Bergrettung.“<br />
Daher rät er Tourismusverbänden<br />
dazu, die Zeiten nach den Standards anzugeben.<br />
„Damit sich die Leute durch<br />
deutliches Schneller-Sein nicht überschätzen.“<br />
In der Schweiz ist es umgekehrt,<br />
da sind die Zeiten vor allem im<br />
alpinen Bereich sehr sportlich. „Wenn<br />
da 5 Stunden steht, weiß ich, dass ich<br />
sicher nicht schneller sein werde“, erzählt<br />
Lieb-Lind. Wanderern wiederum<br />
rät er, in der Planung defensiv zu bleiben,<br />
damit Reserven für Unvorhergesehenes<br />
bleiben. Aber wie auch immer, eines<br />
ist fix: Es ist jetzt Zeit zu gehen.<br />
Foto: Osprey<br />
64 <strong>SPORTaktiv</strong>
G-1000® ECO<br />
Strapazierfähig,<br />
anpassungsfähig,<br />
zeitlos<br />
Fjällrävens eigens entwickeltes Material.<br />
Aus Bio-Baumwolle und recyceltem<br />
Polyester mit fluorcarbonfreier<br />
Imprägnierung. Kann mit Greenland Wax<br />
behandelt werden.<br />
DIE NATUR<br />
WARTET AUF DICH<br />
Fjällrävens preisgekrönte Keb Trousers<br />
während du diese Zeilen liest, wartet die Natur auf<br />
dich. Mit der preisgekrönten Keb Trousers von Fjällräven<br />
kannst du alles erkunden. Sie ist das Ergebnis von acht<br />
Jahren Entwicklung, mehrfachen Tests im Freien<br />
und wertvollem Feedback von Kunden auf der ganzen<br />
Welt. Wundere dich also nicht, wenn du feststellst,<br />
wie gut sie passt und wie bequem sie ist, wie leicht sich<br />
die Temperatur regulieren lässt und dass die Taschen<br />
genau da sind, wo du sie brauchst. Dank des wind- und<br />
wasserabweisenden G-1000 Eco-Materials aus recyceltem<br />
Polyester und Bio-Baumwolle mit fluorcarbonfreier<br />
Imprägnierung ist sie langlebig und auf Wanderungen<br />
ein zuverlässiger Begleiter. Die Natur wartet auf dich.<br />
Worauf wartest du?<br />
www.fjallraven.de
AUSZEIT IM<br />
LANDAL RESORT<br />
MARIA ALM<br />
DIE VOLL AUSGESTATTETEN UNTERKÜNFTE<br />
IM NEUEN LANDAL RESORT MARIA ALM<br />
SIND PERFEKT FÜR EINEN URLAUB UNTERM<br />
HOCHKÖNIG IM SALZBURGER LAND.<br />
Alle Infos:<br />
www.landal.de/MAM<br />
Schwimmen im klaren See, Bergtouren<br />
im Hochkönig-Massiv – oder mit<br />
dem Mountainbike auf Tour: Die Region<br />
Hochkönig im Salzburger Land ist ein<br />
wahres Paradies für Aktivurlauber. Inmitten<br />
dieser herrlichen Berglandschaft hat vor<br />
wenigen Monaten das Landal Resort Maria<br />
Alm eröffnet, als siebente Destination des<br />
Ferienpark-Spezialisten.<br />
Neben den exklusiven Landhaus-Unterkünften<br />
mit luxuriöser Ausstattung in zentraler<br />
Lage erwartet dich im Landal Resort<br />
Maria Alm alles, was das Leben schöner<br />
macht: Restaurant und Bar, ein Hallenschwimmbad,<br />
Fitnessraum, ein Beauty- &<br />
Wellnessbereich. Alles in einem natürlichen,<br />
und mit viel Liebe zum Detail gestalteten<br />
Dorfcharakter.<br />
Die Region rund um den imposanten<br />
Hochkönig ist wie gemacht für Wanderer<br />
und Radfahrer und bietet Aktivurlaubern<br />
wie Ruhesuchenden das Richtige. Im Ferienpark<br />
ziehst du deine Bahnen im Hallenschwimmbad<br />
oder planschst mit den<br />
Jüngsten im Kinderbecken. Kids vergnügen<br />
sich auch im Bollo-Club und bei den vielen<br />
Freizeitaktivitäten. Im Relaxraum findest<br />
du Ruhe und genießt den Panoramablick<br />
auf die Berge des Steinernen Meers und am<br />
Abend rundet ein leckeres Essen im Restaurant<br />
des Ferienparks den Urlaubstag ab.<br />
Als Gast des Ferienparks bekommst du<br />
auch die Hochkönig Card gratis und kannst<br />
dich bis zum Abreisetag über viele Vergünstigungen<br />
und kostenlose Angebote bei<br />
Aktivitäten in der Region freuen.<br />
Fotos: Landal Greenparks<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
HANWAG FERRATA II<br />
YOUR ROCK PARTNER<br />
WWW.HANWAG.DE<br />
HANWAG FERRATA II GTX<br />
Der gemeinsame Nenner von Kletter-Performance<br />
und Gehkomfort. Gemacht für nahezu jedes<br />
alpine Terrain: Für alpine Felsklettereien und<br />
die anspruchsvollsten Klettersteige – Sommer–<br />
Hochtouren inklusive.<br />
Leicht, flexibel und bedingt steigeisenfest.
ORTOVOX TRAD 35<br />
• Toploader mit Deckelfach<br />
und umlaufenden Reißverschluss<br />
• Kompressionsriemen<br />
• mit kurzem/langem<br />
Rücken verfügbar<br />
• Materialschlaufen, Pickelund<br />
Seilbefestigung<br />
• Gewicht: 980 g<br />
PREIS (UVP): € 150,–<br />
www.ortovox.com/de<br />
PARTNER<br />
AM BERG<br />
FÜR JAUSE, GETRÄNKE, WECHSELGEWAND:|<br />
DIE AKTUELLEN RUCKSÄCKE FÜR DEN BERG.|<br />
ORTLIEB ATRACK<br />
• wasserdichter Reise- und<br />
Outdoor-Rucksack<br />
• innovatives Verschluss- und<br />
Bedienkonzept mit großer<br />
Reißverschlussöffnung am Rücken<br />
• atmungsaktive Rückenauflageflächen,<br />
gepolsterter Hüftgurt, Hüftgurttaschen,<br />
Netzaußentaschen<br />
• entfernbare Kompressionsgurte<br />
PREIS (UVP): € 179,95<br />
www.ortlieb.com/de<br />
OSPREY SKARAB 30<br />
• AirScape-Rückenplatte mit<br />
Noppenschaumstoff für Belüftung<br />
• integrierte und abnehmbare Regenhülle<br />
• oberer Reißverschlusszugang zum Hauptfach<br />
• externes Trinkblasenfach<br />
• Halterung für Wanderstöcke<br />
PREIS (UVP): € 100,–<br />
www.ospreyeurope.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
STUBAI BERGSPORT MESSENGER BAG<br />
• Messenger-Rucksack mit Hüftriemen<br />
• gefertigt aus hochfrequenzverschweißtem,<br />
wasserfestem Planenmaterial<br />
• vier Kompressionsriemen und Verschluss<br />
mit Metallschnallen<br />
• mit herausnehmbaren Laptop-Fach für<br />
16“-Laptops.<br />
• Gewicht: 960 g<br />
PREIS (UVP): € 125,–<br />
www.stubai-sports.com<br />
SALEWA MNT TRAINER 25<br />
• körpernahes Tragesystem mit<br />
minimierter Auflagefläche<br />
• geteilte Schultergurte für<br />
verbesserte Atmungsaktivität<br />
• Regenhülle<br />
• leicht zugängliche Mesh-<br />
Seitentaschen<br />
• Befestigungsschlaufen für<br />
Stöcke<br />
PREIS (UVP): € 130,–<br />
www.salewa.com/de-it<br />
DEUTER TRAIL 30<br />
• neues Aircontact-Rückensystem<br />
mit dem Deuter-<br />
Active-Comfort-Fit<br />
• geräumige Außentaschen mit<br />
vielen weiteren Features<br />
• frontaler Reißverschluss-<br />
Zugang<br />
• gepolsterter Hüftgurt<br />
• PFC-Frei<br />
PREIS (UVP): € 129,95<br />
www.deuter.com<br />
TATONKA SKILL 30<br />
• X-Vent-Zero-Tragesystem<br />
• ausgestattet mit RECCO®-Reflektor<br />
• Wanderstockhalterung<br />
• ergonomisch geformte, gepolsterte und<br />
belüftete Schultergurte<br />
• höhenverstellbarer Brustgurt<br />
PREIS (UVP): € 125,–<br />
www.tatonka.com/de<br />
JACK WOLFSKIN<br />
KINGSTON 22 PACK<br />
• leichter, sportlicher Tagesrucksack<br />
aus recycelten Materialien<br />
mit gut belüftetem Tragesystem<br />
• ACS TIGHT: flexibles Vollkontakttragesystem<br />
mit körpernahem Sitz<br />
und ausgezeichneter Belüftung<br />
PREIS (UVP): € 69,95<br />
www.jack-wolfskin.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
Der Nationalpark Hohe Tauern Tirol und <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein:<br />
DAS NATIONALPARK<br />
HOHE TAUERN CAMP<br />
IN OSTTIROL<br />
19. bis 22. September <strong>2019</strong><br />
(Do.–So.)<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag<br />
• Anreise in die Sonnenstadt Lienz<br />
• individuelle Zeit zum Ankommen, Nutzen des<br />
Wellnessbereiches usw.<br />
• gemeinsames Abendessen und Vorstellung unseres<br />
Partners SWAROVSKI OPTIK, der uns für die Wanderungen<br />
Ferngläser und Spektive zur Verfügung stellt.<br />
• Übernachtung im Dolomitenhof in Tristach<br />
Freitag<br />
• Frühstück im Hotel<br />
• Transfer zum Ausgangspunkt der Tour, individuell<br />
durch Teilnehmer bzw. in Fahrgemeinschaften<br />
• geführte Tour mit einem Nationalpark-Ranger im<br />
wildromantischen Debanttal zum Wangenitzsee<br />
und anschließend weiter zur Lienzer Hütte auf<br />
1977 m Seehöhe<br />
• 9 Kilometer/600 Höhenmeter im Aufstieg;<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
• Abendessen und Übernachtung auf der Lienzer Hütte<br />
(im DZ/Mehrbettzimmer – je nach Verfügbarkeit)<br />
Samstag<br />
• Frühstück auf der Hütte<br />
• Variante 1: anspruchsvolle Tour mit Klettersteig<br />
(B/C) und Besteigung des 3206 m hohen Glödis,<br />
des „Matterhorns Osttirols“<br />
4:30 Stunden im Aufstieg mit ca. 1200<br />
Höhenmetern im Aufstieg, davon 300 Höhenmeter<br />
im mittelschweren Klettersteig; Gesamtschwierigkeitsgrad<br />
der Tour: anspruchsvoll<br />
• Variante 2: Nationalpark-Rangertour zum<br />
einsamen Trelebitschsee<br />
ca. 6 km/400 Höhenmeter im Aufstieg;<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
• im Anschluss bei beiden Varianten:<br />
Rückfahrt in das Hotel Dolomitenhof,<br />
Abendessen und Übernachtung im Hotel<br />
Sonntag<br />
• Frühstück und individuelle Abreise<br />
LEISTUNGEN<br />
• 2 x Nächtigung inkl. HP im Hotel<br />
Dolomitenhof, 1 x Übernachtung<br />
inkl. HP auf der Lienzer Hütte<br />
• 2 geführte Touren inkl. Testgeräten<br />
(Ferngläser und Teleskope)<br />
von SWAROVSKI OPTIK<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />
powered by Nürnberger<br />
• Preis: € 304,– im DZ;<br />
€ 314,– im EZ (exkl. Kurtaxe)<br />
ALS GESCHENKE<br />
Einen Rucksack von Thule<br />
(AllTrail 25 L); eine Haube aus<br />
Merinowolle von Buff; ein<br />
Top-Sportnahrungs paket von<br />
Peeroton; ein Ultrasun-LSF-<br />
30-Sports-Gel; eine National-<br />
park-Osttirol-<br />
Jausenbox<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
AUFS „MATTERHORN OSTTIROLS“<br />
www.sportaktiv.com<br />
DAS ANGEBOT:I<br />
3 NÄCHTE/HALBPENSION UNDI<br />
ZWEI GEFÜHRTE TOURENI<br />
MIT NATIONALPARK-RANGER,I<br />
NUTZUNG HOCHWERTIGERI<br />
FERNGLÄSER VON SWAROVSKI|<br />
OPTIK, OPTIONAL BESTEIGUNG|<br />
DESI3206 M HOHEN GLÖDISI<br />
AB € 304,–|<br />
Ein Wochenende mitten im Nationalpark Hohe Tauern im<br />
schönen Debanttal, eine Tour mit Nationalpark-Ranger zu<br />
einem einsamen Bergsee in der Schobergruppe und als Highlight<br />
eine Besteigung des Dreitausenders Glödis: Das alles können<br />
unsere Leser/-innen beim Nationalpark-Hohe-Tauern-Camp Osttirol<br />
von 19. bis 22. September erleben.<br />
Los geht’s am Freitag mit einer Wanderung zum Wangenitzsee<br />
mitten im Nationalpark. Bei der Seentour im wildromantischen<br />
Debanttal gibt es vom Nationalpark-Ranger viel Interessantes<br />
über den Wasserreichtum der Hohen Tauern zu erfahren. Ausgerüstet<br />
mit Ferngläsern und Teleskopen von SWAROVSKI OPTIK<br />
ergibt sich hoffentlich auch so manche Wildtierbeo bachtung im<br />
Nationalpark. Mit dem Blick durch die hochwertige Fernoptik<br />
sind wir ganz nah am Geschehen, ohne die Tiere in ihrem geschützten<br />
Lebensraum zu stören.<br />
Nach einer Hüttenübernachtung teilt sich die Gruppe: Am<br />
Samstag führt die anspruchsvolle Tour auf den Glödis, einen der<br />
eindrucksvollsten Gipfel der Nationalparkregion, der den Beinamen<br />
„das Matterhorn Osttirols“ trägt. Seit einigen Jahren ist<br />
der Glödis über einen mittelschweren Klettersteig erreichbar. Auf<br />
9 Kilometern werden ca. 1200 Höhenmeter überwunden – gute<br />
Kondition ist also ein Muss. Der Ausblick vom Gipfel ist dafür<br />
grandios: Der Glödis zählt zu den schönsten Aussichtsbergen des<br />
Nationalparks und bietet einen freien Blick auf die höchsten Berge<br />
Österreichs inklusive Großglockner. Die Tour wird von einem<br />
Osttiroler Berg- und Skiführer begleitet.<br />
Die einfachere, aber nicht minder schöne zweite Variante lässt<br />
die Campteilnehmer einen weiteren Bergsee auf einer gemeinsamen<br />
Wandertour erkunden: den einsamen und versteckten Trelebitschsee.<br />
Die Führung übernimmt wieder ein Nationalpark-Ranger,<br />
mit dem man tief in die faszinierende Natur des Nationalparks<br />
Hohe Tauern Tirol eintauchen kann – immer im Gepäck das<br />
SWAROVSKI-OPTIK-Fernglas für ein hautnahes Naturerlebnis.<br />
ANMELDUNG<br />
Fotos: Nationalpark Hohe Tauern Tirol,<br />
Der Dolomitenhof, Hersteller<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Der Dolomitenhof ist ein familiengeführtes 3-Sterne-Hotel<br />
in Tristach, das mitten in der Natur und dennoch nur 3 km<br />
vom Zentrum von Lienz entfernt liegt.<br />
www.dolomitenhof-tristach.at<br />
Der Dolomitenhof – Familie Winkler<br />
Dorfstraße 34, 9907 Tristach<br />
T. +43 (0) 48 52/634 55<br />
info@dolomitenhof-tristach.at<br />
www.dolomitenhof-tristach.at<br />
Buchungskennwort: „<strong>SPORTaktiv</strong> Nationalparkcamp <strong>2019</strong>“<br />
Infos zum Nationalpark Hohe Tauern unter<br />
www.nationalpark.osttirol.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
71
SOMMERFRISCHE<br />
MIT AUSSICHT<br />
DIE HOHE SALVE IM TIROLER UNTERLAND IST DER AUSSICHTSBERG<br />
NUMMER 1 UND AUSGANGSPUNKT VIELER HERRLICHER<br />
WANDERUNGEN – UND DAS FÜR JEDEN ANSPRUCH.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
AM GIPFEL IM SOMMER<br />
22. Juni: Sonnwendfeier<br />
(Abendbetrieb Gondelbahnen)<br />
24. August: Brixentaler Bergleuchten<br />
14. bis 29. September:<br />
Kulinarische Almwochen<br />
Andacht im Salvenkirchlein:<br />
immer mittwochs am 3. Juli,<br />
7. August, 4. September, 2. Oktober<br />
INFOS & BUCHUNGEN<br />
FERIENREGION HOHE SALVE<br />
Innsbrucker Strasse 1, 6300 Wörgl<br />
T.: +43 57 507/70 00<br />
info@hohe-salve.com<br />
www.hohe-salve.com<br />
Bis 1829 Meter Höhe führen markierte<br />
Routen für jede Kondition<br />
und jeden Anspruch auf die Hohe<br />
Salve. Oben angekommen wartet als<br />
Belohnung ein 360-Grad-Panoramablick<br />
auf über 70 Dreitausender. Wer<br />
den ganz ohne Anstrengung genießen<br />
will – gar kein Problem, denn mit<br />
den Bergbahnen Hopfgarten wird der<br />
Gipfelsieg mit zwei hochmodernen<br />
Gondelbahnen leicht und bequem.<br />
Von 18. Mai bis 21. Oktober sind diese<br />
täglich von 9 bis 17 Uhr in Betrieb.<br />
Ganz besonders genießen lässt sich<br />
der atemberaubende Bick auf der<br />
drehenden Panoramaterrasse des Gipfelrestaurants.<br />
Zum Beispiel bei einem<br />
ausgiebigen Gipfelfrühstück – da lohnt<br />
sich das frühe Aufstehen auf jeden Fall!<br />
Tipp: Jeden Mittwoch bereitet die<br />
Chefin des Hauses mittags ihre berühmten<br />
Ziachkiachl zu, eine echte-<br />
Tiroler Spezialität. Die Gipfelalm<br />
präsentiert neben der drehbaren Panoramaterrasse<br />
auch ein Drehrestaurant im<br />
Innenbereich: einfach drehen – sehen<br />
– genießen.<br />
Kitzbüheler-Alpen-Weitwanderweg<br />
Suchst du das Weite? Die Route „Kompakt“<br />
des Kitzbüheler-Alpen-Trails (KAT<br />
Walk) entführt auf schöne Aussichtsplätze<br />
mit Weitblick und das alles<br />
leichten Schrittes – denn das Gepäck<br />
transportieren wir für dich. Falls der<br />
Schuh doch mal drückt, gibt es viele<br />
Abkürzungsmöglichkeiten mit den<br />
Bergbahnen. Wandert genussvoll mit<br />
Start in Hopfgarten und nehmt viele<br />
Erinnerungen mit nach Hause! Route:<br />
Hopfgarten – Hohe Salve – Filzalm –<br />
Brixen – Kirchberg – Kitzbühel – St.<br />
Johann – St. Ulrich am Pillersee. 76 km<br />
und 4950 Hm.<br />
Foto: SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, Norbert Eisele-Hein<br />
72 <strong>SPORTaktiv</strong>
Aktive<br />
Zeit<br />
3 NÄCHTE<br />
FÜR<br />
1 PERSON<br />
AB € 429,–<br />
SPORTLICHE AUSZEIT IN DEN KITZBÜHELER ALPEN<br />
Das Hohe Salve Sportresort bietet Ihnen unabhängig von der Jahreszeit und dem<br />
Wetter stets ein attraktives Angebot. Genießen Sie Ihre Wander- und Radsaison in der<br />
herrlichen Bergwelt der Kitzbüheler Alpen mit 2.500 km gepflegten Wander- sowie<br />
1.800 km Bikewegen und erkunden Sie die schönsten Berge in der Region. Mit der<br />
Seilbahn direkt gegenüber vom Sportresort geht es in wenigen Minuten hoch hinaus.<br />
Gönnen Sie sich eine Auszeit in unserem Move & Relax Bereich und lassen Sie sich Ihre<br />
Beine lockern, Ihren Bewegungsapparat regenerieren und Ihr Gesicht pflegen.<br />
DAS PAKET BEINHALTET:<br />
3 x Übernachtung inkl. Halbpension 1 x Wanderrucksack inkl. Jause<br />
1 x Berg- und Talfahrt Hohe Salve 1 x Gesichtsbehandlung<br />
oder E-Bike Nutzung (4 H)<br />
1 x Ganzkörpermassage (ca. 50 min)<br />
MOVE & RELAX BEREICH BEINHALTET:<br />
400 m² Fitnessbereich<br />
mit funktionellsten Trainingsgeräten<br />
25 m Sportbecken<br />
630 m² Poolbereich<br />
Personal Training<br />
Leistungsdiagnostik<br />
380 m² Regenerationsbereich<br />
mit Saunen, Infrarotkabinen,<br />
Dampfbad und Ruheräumen<br />
1.800 km Bikewege<br />
2.500 km Lauf- und Wanderwege<br />
HOHESALVE.AT
DAS TOURENZIEL<br />
SPRIESST AM<br />
WEGESRAND<br />
KRÄUTERWANDERUNGEN<br />
LIEGEN IM TREND.<br />
WAS MAN DORT LERNT?<br />
WIR HABEN DEN<br />
RUCKSACK GEPACKT<br />
UND SIND MIT EINER<br />
KRÄUTEREXPERTIN IN DIE<br />
NATUR GEZOGEN, UM ES<br />
HERAUSZUFINDEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Na klar muss man die Frage stellen, wenn<br />
einem eine junge Frau als ‚Kräuterhexe‘<br />
ans Herz gelegt wird: „Wie findest du es,<br />
so bezeichnet zu werden?“ Gar nicht schlimm<br />
findet es die Angesprochene: „Ich verwende den<br />
Begriff zwar nicht selbst, aber viele Kolleginnen<br />
nutzen ihn. Neben ‚Kräuterhexe‘ ist auch ‚Kräuterfee‘<br />
verbreitet“, lacht Valerie Jarolim. Korrekterweise<br />
ist die 32-Jährige „zertifizierte Diplom-<br />
Kräuterpädagogin“. „Das Wort ‚Hexe‘ leitet sich<br />
vom alten Wort für ‚Hecke‘ ab. Man bezeichnete<br />
früher Frauen so, die viel Zeit in Hecken verbrachten<br />
und dort Heilkräuter sammelten“,<br />
klärt Valerie Jarolim auf.<br />
Weniger lustig ist, dass jene Pflanzen, für die<br />
Valeries Herz schlägt, irgendwie das Schicksal<br />
der Hexen in früheren, schauderhaften Zeiten<br />
teilen. Wertvolle Naturpflanzen und Heilkräuter<br />
werden vielfach als Unkraut klassifiziert und auf<br />
Feldern und in Gärten bekämpft, erzählt die<br />
Oberösterreicherin. „Löwenzahn, Giersch oder<br />
Spitzwegerich finden sich oft auf den Packungen<br />
für chemische Unkrautvernichtungsmittel abgedruckt.“<br />
Und zur Kamille, „deren heilende Wirkung<br />
vielfach wissenschaftlich bestätigt ist“, ist<br />
zu berichten: „Sie war früher eine typische und<br />
wichtige Begleitpflanze in Getreidefeldern.<br />
Dann ist sie als Unkraut bekämpft worden und<br />
von den Feldern so gut wie verschwunden.“<br />
Langsam setze immerhin ein Umdenken ein,<br />
sagt Valerie Jarolim – und manche noch vor Kurzem<br />
als Unkraut klassifizierte Kräuter legten zur<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
VALERIE<br />
JAROLIM BSC.<br />
IST 32 UND WOHNT IN<br />
WEYER (OÖ). SIE HAT<br />
AGRARWISSENSCHAFTEN<br />
STUDIERT UND IST<br />
DIPLOMIERTE<br />
KRÄUTERPÄDAGOGIN,<br />
BLOGGT ZUM<br />
THEMA UND BIETET<br />
KRÄUTER-WANDERUNGEN<br />
UND -WORKSHOPS AN.<br />
WWW.BLATTUNDDORN.AT<br />
FACEBOOK: @BLATTUNDDORN<br />
INSTAGRAM: @BLATTUNDDORN<br />
Fotos: Markus Sandner<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
Zeit sogar einen Aufschwung zum<br />
„Superfood“ hin. Wie so oft liegt die<br />
Wahrheit in der Mitte statt in Superlativen:<br />
„Man weiß heute, dass ein<br />
gewisser Anteil an ‚Beikräutern‘, wie<br />
man sie besser nennen sollte, sich<br />
positiv auf das Bodenleben und die<br />
Bodenfruchtbarkeit auswirkt.“<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Sehnsucht nach der Natur<br />
Valerie Jarolim kennt beide Seiten<br />
gut, die der traditionellen Landwirtschaft<br />
wie das „vielfach vergessene<br />
Kulturwissen“ rund um Wildkräuter<br />
und Heilpflanzen. Sie hat Agrarwissenschaften<br />
an der Universität für<br />
Bodenkultur studiert und danach<br />
eine neunmonatige Ausbildung zur<br />
Diplom-Kräuterpädagogin absolviert.<br />
Das Interesse und die Liebe für<br />
die Natur und speziell für Wildpflanzen<br />
hat sie schon als Kind vermittelt<br />
bekommen, vor allem von<br />
ihren Großeltern. „Veilchen, Hänsel<br />
und Gretel, Buschwindröschen und<br />
Co. waren für mich märchenhafte<br />
Begleiter durch die Natur.“<br />
Vier Jahre lang hat Valerie ihr<br />
Wissen über Wild- und Heilkräuter<br />
im Nebenjob an Interessierte weitergegeben<br />
und seit letztem Oktober<br />
kann sie von ihrem „Herzensberuf“<br />
sogar leben: als selbstständige Kräuterpädagogin<br />
und Bloggerin. Als solche<br />
bietet sie Kräuterwanderungen<br />
an. Die Touren dauern drei Stunden,<br />
die zurückgelegten Kilometer und<br />
Höhenmeter sind dabei vernachlässigbar.<br />
Was zählt, ist das Wissen darüber,<br />
was auf den Wiesen und am<br />
Wegesrand wächst und gedeiht.<br />
Das Interesse an ihren Wanderungen<br />
steigt deutlich: „Immer mehr<br />
Menschen sehnen sich nach einer<br />
natürlicheren Lebensweise – ob im<br />
Bereich Lebensmittel, Pharma oder<br />
Kosmetik.“ In all diesen Bereichen<br />
lassen sich Wildkräuter gut einsetzen.<br />
Den Frauenanteil bei ihren Touren<br />
schätzt die Kräuterpädagogin auf<br />
rund 90 Prozent – „ja, die Männer<br />
haben ein bisserl Nachholbedarf.<br />
Umso mehr freue ich mich über jeden<br />
männlichen Interessenten“.<br />
Auf den Touren nimmt sich Valerie<br />
Jarolim lieber weniger Pflanzen<br />
vor, die dafür im Detail: vom Aussehen,<br />
um Verwechslungen mit giftigen<br />
Gewächsen auszuschließen, bis<br />
hin zu möglichen Einsatzgebieten.<br />
„Wichtig ist, dass alle Sinne beteiligt<br />
sind: also auch fühlen, schmecken<br />
und riechen.“ Den Abschluss bildet<br />
stets ein Kräuterpicknick.<br />
Mythen und Wissen<br />
„Meine Kernbotschaft ist, dass gerade<br />
jene Wildkräuter, die uns auf Schritt<br />
und Tritt begegnen, auch die sind,<br />
die wir nutzen können und sollen.<br />
Brennnessel, Gänseblümchen und<br />
Löwenzahn kennt fast jeder und es<br />
steckt unheimlich viel Kraft in ihnen“,<br />
erzählt Valerie Jarolim. Ein plakatives<br />
Beispiel ist die bekannte und<br />
bei ungewollter Berührung oft mit<br />
unschönen Worten bedachte Brennnessel.<br />
„Sie hat bis zu sieben Mal<br />
mehr Vitamin C als Zitronen, enthält<br />
Eisen in hohen Mengen und<br />
noch viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe.<br />
Man kann sie sehr lecker zubereiten,<br />
wie Spinat, aber auch zu<br />
Pesto und Suppen oder Brennnesselchips<br />
verarbeiten“, erzählt die<br />
Oberösterreicherin – und man merkt<br />
ihr die Freude an, wenn sie über ihre<br />
Pflanzen spricht. Logisch, dass sie<br />
den achtsamen und sparsamen Umgang<br />
mit den Naturressourcen predigt,<br />
das „Abgrasen“ ist unter<br />
Wildkräuter-Eingeweihten verpönt.<br />
Viel Wissen um die Wirkungen<br />
und den Nutzen der Kräuter ist tradiert<br />
und erfahrungsbasiert. Es wird<br />
aber, wie die studierte Agrarwissenschafterin<br />
weiß, tatsächlich oft viel<br />
später von der Wissenschaft bestätigt.<br />
Und noch lange ist nicht alles<br />
erforscht. „Ich finde es auch wichtig,<br />
einen Mix aus beiden Bereichen, also<br />
tradiertem Wissen und Wissenschaft,<br />
zu vermitteln.“ Die „Geschichten“,<br />
die sie aus ihrer Kindheit<br />
von Opa und Oma kennt, „die Mythlogie<br />
und etwas Magie“ dürfen<br />
KRÄUTER FÜR SPORTLER<br />
AUS DER „HEXENKÜCHE“<br />
VON VALERIE JAROLIM<br />
ROSMARIN UND WACHOLDER WIRKEN<br />
DURCHBLUTUNGSFÖRDERND UND HELFEN ALS<br />
EINREIBUNG GEGEN MUSKELKATER<br />
BEINWELL IST EINE DER WICHTIGSTEN<br />
PFLANZEN ZUR REGENERATION DES GEWEBES.<br />
DARAUS LÄSST SICH EINE SEHR GUT<br />
WIRKSAME SCHMERZSALBE HERSTELLEN,<br />
DIE AUCH BEI PRELLUNGEN<br />
UND BLAUEN FLECKEN HILFT.<br />
OXYMEL, AUCH ALS SAUERHONIG BEKANNT,<br />
IST EIN SCHNELLER ENERGIELIEFERANT. SO<br />
STELLT MAN ES HER: 2 TEILE APFELESSIG MIT<br />
1 TEIL HONIG IN EINEM GLAS MISCHEN UND<br />
EINE KLEIN GESCHNITTENE BRENNESSEL FÜR<br />
ZWEI WOCHEN DARIN EINLEGEN.<br />
DANACH ABSEIHEN UND MIT<br />
WASSER VERDÜNNT TRINKEN.<br />
BRENNNESSELN ENTHALTEN VIEL MAGNESI-<br />
UM UND KALIUM UND VERSORGEN DEN KÖR-<br />
PER GUT MIT DIESEN WERTVOLLEN MINERALI-<br />
EN. GRUNDSÄTZLICH EIGNEN SICH VIELE<br />
WILDKRÄUTER GUT DAFÜR, SEINE<br />
VITAMIN- UND MINERALSTOFFDEPOTS<br />
AUFZUFÜLLEN.<br />
RICHTLINIEN ZUM SAMMELN<br />
NUR PFLANZEN SAMMELN, DIE MAN<br />
EINDEUTIG ERKENNT. WENN MAN SICH NICHT<br />
SICHER IST, SOLLTE MAN DIE PFLANZE<br />
LIEBER STEHEN LASSEN.<br />
BEDACHTER UMGANG MIT RESSOURCEN:<br />
IMMER NUR SO VIEL NEHMEN, WIE MAN<br />
SELBST BRAUCHT (WAS IN DER REGEL<br />
NICHT VIEL IST) UND GENUG IN DER<br />
NATUR STEHEN LASSEN.<br />
IN NATURSCHUTZGEBIETEN GILT GENERELLES<br />
SAMMELVERBOT. GESCHÜTZTE ARTEN,<br />
AUCH WENN ES SICH DABEI UM SEHR<br />
HEILKRÄFTIGE PFLANZEN WIE ARNIKA<br />
ODER ENZIAN HANDELT, DÜRFEN<br />
KEINESFALLS GESAMMELT WERDEN!
auch nicht fehlen „und das macht wohl<br />
auch das Gesamtpaket aus.“<br />
Viele schon verschwunden<br />
Es ist Valerie ein Anliegen, das „vielfach<br />
fast vergessene Kulturwissen nicht aussterben<br />
zu lassen und unter die Menschen<br />
zu bringen.“ Womit uns das<br />
Stichwort „aussterben“ zu einem Thema<br />
Man muss nicht<br />
weit gehen, um<br />
Kräuter mit erstaunlichen<br />
Kräften zu<br />
finden: Sie begleiten<br />
uns (noch) auf<br />
Schritt und Tritt.<br />
bringt, bei dem Experten erst kürzlich<br />
wieder Alarm schlugen – und das die<br />
Kräuterexpertin wirklich traurig stimmt:<br />
Das Artensterben und der rasante Rückgang<br />
der Artenvielfalt, der auch in der<br />
heimischen Flora und Fauna deutliche<br />
Spuren hinterlässt. „In meiner Kindheit<br />
– und das ist nun wirklich noch nicht so<br />
lange her – waren die Wiesen und Weiden<br />
im Sommer voller Margeriten, Glockenblumen,<br />
Schafgarben und Wiesensalbei.<br />
Heute findet man diese Pflanzen<br />
meist nur noch auf steilen und<br />
schmalen Randstreifen, wo der Traktor<br />
nicht hinkommt“, bedauert sie. „Und<br />
wenn mir mein heute 90-jähriger Opa<br />
von der Pflanzen- und Tiervielfalt aus<br />
seiner Kindheit erzählt, kann ich es gar<br />
nicht fassen, wie der Mensch es in kurzer<br />
Zeit geschafft hat, so viele Arten an<br />
den Rand des Aussterbens zu drängen.“<br />
Da würde es dann wirklich eine Hexe<br />
oder Fee brauchen, um auf zauberhafte<br />
Weise das Rad der Zeit zurückzudrehen.<br />
So jedoch ist fast zu befürchten, dass gegen<br />
das Verhalten der Spezies Mensch<br />
leider kein Kraut gewachsen ist. Hoffnung<br />
besteht immerhin: Wenn Menschen<br />
wie Valerie Jarolim mit ihrer Begeisterung<br />
und Liebe für die Natur andere<br />
anstecken, und zum achtsamen<br />
Umgang mit den endlichen Schätzen<br />
der Natur animieren.<br />
WANDERGLÜCK weltweit<br />
DIE ALPEN STEHEN IN FLAMMEN<br />
Am 22. Juni stehen beim Sonnwendfeuer auf der<br />
Hohen Salve die Kitzbüheler Alpen in Flammen.<br />
TIROL. Auf dem schönsten Aussichtsberg Tirols, der Hohen<br />
Salve (1828 Meter), ist die Sommersonnenwende ein ganz<br />
besonderes Erlebnis. Nach alter Tradition wird bei Sonnenuntergang<br />
auf den umliegenden Berggipfeln ein Feuer<br />
entzündet, um die Kraft der Sonne zu verstärken und Böses<br />
von Mensch und Tier fernzuhalten. Auf der Hohen Salve<br />
können sich Besucher bei Speis und Trank sowie musikalischer<br />
Unterhaltung ab 19.30 Uhr an einem Lagerfeuer wärmen.<br />
Die Gondelbahnen sind von 19 bis 23 Uhr in Betrieb.<br />
www.hohe-salve.com/events<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong> 77
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
KAISERWINKL<br />
IN TIROL<br />
Der Kaiserwinkl liegt eingebettet<br />
zwischen den Chiemgauer<br />
Alpen und dem Zahmen und<br />
Wilden Kaiser. Die Gebirgswelt<br />
bietet 200 Kilometer Wanderwege,<br />
unzählige Almen und jede<br />
Menge andere entdeckenswerte<br />
Naturschauplätze. Mittendrin<br />
in der Region liegt mit dem<br />
Walchsee außerdem einer der<br />
wärmsten Seen Tirols, der sich<br />
zum Schwimmen und Entspannen<br />
genauso eignet wie für jede<br />
Menge actionreichen Sport.<br />
Auf die Frage: „wild oder zahm“<br />
gibt es hier also nur eine klare<br />
Antwort: #aufregend, wenn du<br />
es willst. Vom (E-)Biken auf 180<br />
Kilometern Radwegen übers<br />
Golfen, Bogenschießen, Raften,<br />
Paragleiten bis hin zum Wasserskifahren<br />
bleibt im vielseitigen<br />
Outdoorparadies Kaiserwinkl<br />
kein sportlicher Wunsch<br />
unerfüllt.<br />
www.kaiserwinkl.com<br />
Foto: TVB Kaiserwinkl<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
79
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
HANDSCHUTZ AM KLETTERSTEIG<br />
Hitzeentwicklung inklusive Blasenbildung durch schnelle Bewegungen<br />
am Stahlseil, abstehende Litzen und andere Metallteile,<br />
unfreundlicher Felskontakt u.v.m. – es gibt viele Chancen,<br />
sich die Hände am Klettersteig zu ramponieren. Schützen kann<br />
man sich dagegen mit speziellen Handschuhen. Sie müssen<br />
zweierlei: Robustheit bieten und Feinmotorik zulassen. Ob Halffinger-Handschuh<br />
oder Fullfinger-Modell ist Philosophiefrage.<br />
Mit den kurzen Fingern hat man mehr feinmotorisches Gefühl.<br />
Dafür minimieren vollständig geschützte Finger das Verletzungsrisiko<br />
noch weiter. Die Auswahl an Klettersteighandschuhen<br />
ist enorm. Und doch sticht ein Modell ganz besonders<br />
hervor: der SKYGRIP-Handschuh von SKYLOTEC. Im Langzeittest<br />
hat er sich als ebenso bequem wie robust erwiesen. Und<br />
der Grip am Stahlseil ist top, selbst bei Nässe. Das Modell <strong>2019</strong><br />
wurde nochmals verbessert und erweist sich als noch bequemer,<br />
noch robuster und ähnlich luftig wie das bisherige Modell.<br />
Zur Wahl stehen die SKYLOTEC SKYGRIP als Halffinger um €<br />
36,75 bzw. Fullfinger um € 42,–. Zusammengefasst: Mit seinem<br />
überarbeiteten Handschuhmodell ist dem deutschen Klettersport-Spezialisten<br />
ein großer Wurf für noch mehr Komfort und<br />
Sicherheit am Klettersteig gelungen.<br />
FINGERSCHUTZ,<br />
BEWEGUNGSFREIHEIT,<br />
STRICK-CHIC: DAS SIND<br />
DIESMAL UNSERE<br />
TEST-THEMEN.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Fotos: Oliver Pichler<br />
80<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
MEHR KOMFORT<br />
AM RÜCKEN<br />
IM STRICK BERGAUF<br />
Luftige Stricktechnologie und das Wasserdichtheit<br />
versprechende Gore-Tex-Surround-System sind die<br />
wichtigsten „Zutaten“ des neuesten multifunktionellen<br />
Wanderschuhs aus dem Hause Dachstein. Das knöchelhohe,<br />
stylishe Teil ist leicht und gibt auch im unwegsamen Gelände<br />
Halt und Stabilität. Der Stand ist bequem und stabil gleichermaßen.<br />
Ob bei langsamen oder schnellen Schritten oder beim<br />
steilen Hinauf- bzw. Bergabgehen. Im felsig-unebenen<br />
Gelände verhält er sich verlässlich-solide und man spürt<br />
durch die Sohle weder Steine noch Wurzeln.<br />
Der DACHSTEIN SUPER LEGGERA FLOW MC GTX um<br />
€ 169,95 ist ein Schuh für alle, die auf Wanderungen und<br />
leichten Bergtouren guten Halt und bequeme Passform, eine<br />
rutschfeste Sohle und chicen Look in Kombination wünschen.<br />
Im Test orten wir Optimierungspotenzial bei der in<br />
Knöchelhöhe liegenden obersten Öse. Sie bedingt, dass man<br />
nur den ganzen Schuh gleich leicht bzw. fest schnüren kann.<br />
Das kann je nach Fuß bzw. Knöchel dazu führen, dass<br />
man bei fester Schnürung Druck am Knöchel spürt.<br />
Bestmögliche Schulter- und Hüftbewegungsfreiheit lautet das<br />
Versprechen. Genauer gesagt, man soll mit dem neuen High-<br />
End-Rucksack von MAMMUT natürlicher gehen können als mit<br />
vergleichbaren Modellen. Und die Lastenverteilung soll auch<br />
bei schwerem Gepäck bestmöglich sein. „Active Spine“ nennt<br />
sich die Technologie, bei der das am Rücken aufliegende Tragesystem<br />
mit einem Glasfaserstab gekoppelte Auflagepunkte<br />
hat und daher Schulterträger und Hüftgurt freier bewegt werden<br />
können. Im Test erweist sich der absichtlich schwer- und<br />
vollbepackte 50-Liter-Rucksack als sehr bequem und<br />
komfortabel. Die Tatsache, dass man das Tragesystem einfach<br />
höhenverstellen kann, macht die individuelle Anpassung<br />
noch leichter. Extrem bergauf, bei Kletterpassagen, im<br />
Laufschritt und auch steil abwärts erfüllt der Rucksack die<br />
hohe Erwartungshaltung bestens. Durchdacht, wenn<br />
auch ein Extra ist die Lösung für den Helmtransport:<br />
Der Helmet Holder Pro (€ 35,–) wird mit Riemchen außen am<br />
Rucksack fixiert.<br />
Den MAMMUT TRION SPINE gibt es mit 50 Liter Fassungsvermögen<br />
um € 299,– (unser Testmodell), aber auch mit 35 bzw.<br />
75 Litern. Mit noch einer Innovation wartet Mammut auf:<br />
„Connect“ ist ein Chip, der mittels eigener App gelesen<br />
wird und weitere Infos zum Produkt liefert, eine<br />
Garantieverlängerung auf 5 Jahre, aber auch Zugang zur<br />
internationalen Mammut-Community ermöglicht.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
KAFFEE UND KUCHEN<br />
MITTEN IN DER KLETTERTOUR?<br />
DER ETWAS ANDERE<br />
ZUGANG ZU SEIL UND<br />
KARABINER. VON DER<br />
SONNIGEN SEITE DES<br />
INDUSTRIEKLETTERNS UND<br />
DER EXPLOSIONSGEFAHR IN<br />
VERDRECKTEN SILOS.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
NENN<br />
SIE NIE<br />
Für die Recherchen zu <strong>SPORTaktiv</strong>-Reportagen<br />
scheuen wir keine<br />
Mühen. Im Regelfall. Wir fahren<br />
bis Island, in die kalifornische<br />
Wüste, begeben uns auf die höchsten Gipfel,<br />
in die finstersten Höhlen, übernachten<br />
in Felswänden. Alles, um ganz nah am Leben<br />
da draußen zu sein.<br />
Selten war der Weg zur Recherche so<br />
kurz wie in diesem Fall. Wir brüten gerade<br />
über den Konzepten für diesen Outdoor-Guide<br />
und wie wir beispielsweise die<br />
Faszination des Kletterns in Bilder und<br />
Worte gießen können, als bei uns im zwölften<br />
Stock des Styria-Towers in Graz ein<br />
Kletterseil von außen ans Fenster schlägt.<br />
Sekunden später turnt daran ein Klettermaxl<br />
herunter und putzt mit gekonnten<br />
Zügen die Fensterscheiben. Verdutzt blicken<br />
wir uns an. Bis einer ruft: „Das ist die<br />
Klettergschicht!“ Fenster auf, das Interview<br />
beginnt. „Ja, einmal im Jahr ist das bei euch<br />
fällig“, lacht Cristian Minghel beim Fenster<br />
herein. Sein Kollege Jurcek Koletnik bau-<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
FENSTERPUTZER!<br />
melt eine Fensterbahn daneben. Der Begriff<br />
Fensterputzer drängt sich nur eine<br />
Millisekunde lang auf, man erkennt die<br />
Muskeln an Unter- und Oberarmen und<br />
die kräftigen Hände. Bergmenschen am<br />
Bürofenster!<br />
Bis zu sechs Kollegen putzen die Glasfassade<br />
der 14-stöckigen und 60 Meter hohen<br />
Styria-Zentrale. Eine Bahn hat 250 Quadratmeter,<br />
an guten Tagen schafft man 1000<br />
Quadratmeter, erzählen sie. 130 Bahnen<br />
ziehen sie insgesamt vom 60 Meter hohen<br />
Gebäude, vier Wochen benötigen sie dafür.<br />
Damit nichts passiert (Stichwort Lebensgefahr<br />
…), beenden wir das Frage- und Antwortspiel<br />
am offenen Fenster in luftiger<br />
Höh’ und führen es nach getaner Arbeit<br />
oben im Sky Room fort.<br />
Blöde Frage: Wie wird man eigentlich<br />
Hochhausfensterputzer? Überraschende<br />
Antwort: „Das kann jeder werden und dazu<br />
gibt es bei uns in der Firma eigene Kurse.<br />
Höhenangst sollte man vielleicht nicht haben“,<br />
schmunzelt Minghel und erzählt vom<br />
Berufsalltag als Industriekletterer beim steirischen<br />
Unternehmen Griehser GmbH. „Sicherheit<br />
ganz oben“ lautet der Slogan, dort<br />
sind Spezialisten für Industrieklettern, Absturzsicherung<br />
und Arbeitssicherheit am<br />
Werk. Keine Spur vom „Fensterputzen“<br />
also. Die Fachbegriffe lauten u. a. Höhenarbeiter,<br />
Höhenfachkraft, Atemschutzwart<br />
und Fachkraft für Gasrettungsdienst.<br />
An diesem sonnigen Tag die Glasfassade<br />
eines Bürogebäudes entlangzuturnen, gehört<br />
zu den angenehmeren Aufgaben. „Ihr<br />
seht hier die schönste Seite unseres Jobs.<br />
Oft gibt es bei offenen Bürofenstern einen<br />
Kaffee oder ein Stück Kuchen“, lacht Koletnik,<br />
um etwas ernster nachzulegen.<br />
„Hier spüren wir Respekt für unsere Arbeit,<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
83
wenn wir uns von oben abseilen.“ Was<br />
man nie sieht: Wenn es fernab von<br />
Sonnenlicht und Bürofenstern an die<br />
brenzligen Aufträge geht. In tiefen<br />
Bunkern und verdreckten Silos mit<br />
Holzmehl, Sinter oder Salz zum Beispiel,<br />
auf Industriebaustellen (Stahlwerk)<br />
oder auf 2000 Meter Seehöhe<br />
auf Windrädern, wo sie Sensoren aufkleben.<br />
Hitze, Kälte, schlechte Sicht,<br />
Schmutz, Staub, Wind, Gas und Explosionsgefahr<br />
gehören genauso zum<br />
Job wie die extreme körperliche Belastung.<br />
Minghel erzählt von einem<br />
Holzmehlsilo, wo er im dicken Overall<br />
mit Atemschutz und mit dem Presslufthammer<br />
in der Hand im Seil hängt<br />
und sich eine Art „Terrasse“ freistemmt,<br />
um dann stehend weiterzuarbeiten.<br />
Lebenswichtig: gute Kommunikation<br />
zwischen den aus Sicherheitsgründen<br />
paarweise arbeitenden Kletterern.<br />
„Es gibt Situationen, wo man in Silos<br />
nicht mehr miteinander reden kann<br />
und auch kein Funk funktioniert.“ Mit<br />
guter Ausbildung, Erfahrung und Profi-Material<br />
bestehen die Burschen ihren<br />
Joballtag. Apropos Material: Mit<br />
herkömmlicher Sportkletterausrüstung<br />
kann man ihr Equipment nicht vergleichen.<br />
„Bei uns ist alles dreimal so<br />
genau gesichert und definiert.“ Auch<br />
beim Bau der Rutsche im Grazer<br />
Schloßberg haben sie mitangepackt.<br />
Dass ihr Job gefährlich ist, wollen sie<br />
so nicht stehen lassen. „Das darf man<br />
nicht sagen. Die Sicherheitsbestimmungen<br />
sind sehr hoch, bei uns ist<br />
noch nie etwas passiert“, betont<br />
Minghel, „ich weiß von keinem einzigen<br />
abgestürzten Industriekletterer.“<br />
Stellvertretend für<br />
ihre Kollegen und<br />
die Branche: Cristian<br />
Minghel (links) und<br />
Jurcek Koletnik beim<br />
Interview und bei der<br />
Arbeit am 60 Meter<br />
hohen Gebäude.<br />
Pure Passion<br />
Beide sind auch privat begeisterte Kletterer.<br />
Minghel (39) hat früher in seiner<br />
Heimat Rumänien Höhlensysteme erforscht<br />
und war bei der Bergrettung.<br />
Was macht er nach der Arbeit? Klettern,<br />
was sonst? „Da radle ich vorher<br />
ein paar Kilometer, weil wir den ganzen<br />
Tag am Seil im Sitzgurt hocken<br />
und gar nicht so viel Bewegung haben.<br />
Und dann gehe ich in die Kletterhalle.“<br />
Koletnik (41) entspannt am liebsten<br />
in seiner slowenischen Berg- und<br />
Kletterwelt um Kotecnik (Celje).<br />
Ein Job für Profis<br />
In der Zentrale von Griehser in Graz<br />
lobt Geschäftsführer Ralph Grieser seine<br />
Mitarbeiter. „Klingt komisch, aber<br />
nicht jeder kann Fenster putzen. Und<br />
es gehört eben mehr dazu, als nur im<br />
Seil hängen zu können. Man muss mit<br />
schwerem Gerät handwerklich arbeiten<br />
können.“ Zehn Jahre gibt es die Firma<br />
schon, die aus den Aufgaben der Arbeitssicherheit<br />
entstanden ist. Mittlerweile<br />
wurde das Portfolio um Industrieklettern,<br />
Montage und Absturzsicherung<br />
sowie Schulungen erweitert.<br />
Griehser zeigt uns die Schulungshalle,<br />
wo verschiedene Gerüste, eine hölzerne<br />
Dachschräge und eine Silo-Simulation<br />
(mit Nebelmaschine!) aufgebaut sind.<br />
Hier werden Dachdecker, Instandhal-<br />
CRISTIAN<br />
MINGHEL (39)<br />
stammt aus Rumänien,<br />
war bei der<br />
Höhlenforschung und<br />
der Bergrettung.<br />
JURCEK<br />
KOLETNIK (41)<br />
ist Slowene und geht<br />
auch in der Freizeit am<br />
liebsten Klettern.<br />
www.griehser.at<br />
tungsarbeiter (Elektriker, Schlosser)<br />
und die eigenen Mitarbeiter aus- und<br />
weitergebildet. „Unser Job ist, nicht<br />
abzustürzen“, sagt Griehser. Der Materialverschleiß<br />
ist riesig. „Wir verbrauchen<br />
im Jahr 500 Karabiner und Tausende<br />
Meter Seil.<br />
Austausch ist Griehser sehr wichtig.<br />
Beim „Vertical Connect“ in der<br />
Schweiz treffen sich alle Branchen, die<br />
am Seil arbeiten. „Von diesem interdisziplinären<br />
Forum lernen wir viel, letztens<br />
von einem Experten für Off-<br />
Shore-Windparks in der Ostsee.“ Regen<br />
Kontakt gibt es auch zur Feuerwehr,<br />
der Höhlenrettung und<br />
Baumpflegern, die am Seil arbeiten.<br />
Noch einmal zurück zu unserem<br />
Kletterduo und der oft gestellten Frage,<br />
ob sie privat und daheim auch so<br />
fleißig Putzfetzen und Abzieher<br />
schwingen. Da lacht Koletnik: „Na,<br />
zu Hause putzen wir net.“<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
Ausbruch<br />
aus der<br />
Filterblase<br />
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Petzl-Label „Top and Side Protection<br />
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für optimalen Aufprallschutz an den<br />
Seiten sowie im Vorder- und Hinterkopfbereich<br />
• nur 240 Gramm<br />
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• Stirnlampenhalterung<br />
• verstellbarer Kinnriemen<br />
• herausnehm- und waschbares<br />
Innenpolster<br />
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CAMP STORM<br />
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• 22 Öffnungen für hervorragende<br />
Belüftung<br />
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Komfort entfernt werden<br />
PREIS (UVP): € 79,95<br />
www.camp.it<br />
SALEWA VAYU 2.0<br />
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Belüftungsöffnungen in der<br />
Innen- und Außenschale<br />
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magnetischer Schnalle<br />
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per Einstellrad (einhändig)<br />
• Hybridkonstruktion für optimalen<br />
Aufprallschutz<br />
PREIS (UVP): € 150,–<br />
www.salewa.com<br />
BLACK DIAMOND HALF DOME<br />
• Helmschale aus Polykarbonat mit<br />
eingeformtem EPS-Schaumstoff<br />
• überarbeitetes, einfaches<br />
Verschlusssystem<br />
• schlanke und leichte Stirnlampenclips<br />
• einhändig bedienbares Verstellrad<br />
• leicht verstellbarer Kinnriemen<br />
PREIS (UVP): € 55,–<br />
www.blackdiamondequipment.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
SKI- UND WANDERHOTEL<br />
Bergsommer beim Wanderprofi.<br />
www.jaegeralpe.at<br />
Warth-Schröcken Tourismus Sebastian Stiphout<br />
Ski- und Wanderhotel Jägeralpe ****Superior / Familie Jäger<br />
Hotel Jägeralpe GmbH, Hochkrumbach 5, 6767 Warth am Arlberg, Österreich, Tel.: +43 5583 4250<br />
WO DER WEG<br />
ZUM ZIEL WIRD<br />
Auf zur Großglockner Hochalpenstraße<br />
– hoch hinauf zu einem<br />
Kulturgut und Naturjuwel.<br />
Foto: Großglockner Hochalpenstraße<br />
Die Großglockner Hochalpenstraße<br />
zählt zu den faszinierendsten Panoramastraßen<br />
der Welt und steht seit<br />
2015 unter Denkmalschutz: Auf 48<br />
Kilometern führt sie mitten in das Herz<br />
des Nationalparks Hohe Tauern bis auf<br />
2571 Meter Seehöhe, an den Fuß des<br />
höchsten Berges Österreichs, und endet<br />
am längsten Gletscher der Ostalpen,<br />
der Pasterze. Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />
auf 2369 Meter eröffnet sich<br />
ein einzigartiger Ausblick auf die Flanken<br />
und Schneefelder des Großglockners<br />
(3798 m) und die umliegenden Dreitausender.<br />
Auf kleinen Wanderungen<br />
können Murmeltiere und sogar Steinböcke,<br />
Gämsen oder Adler beobachtet<br />
werden. Zahlreiche Themenlehrwege<br />
und spannende Ausstellungen laden zu<br />
einem unvergesslichen Naturerlebnis.<br />
Die Großglockner Hochalpenstraße<br />
ist ein fürstliches Juwel inmitten schönster<br />
Naturkulisse und ein grandioses Beispiel<br />
für gigantische Straßenbaukunst.<br />
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Hochalpenstraße (Zeitraum:<br />
9. Sept. bis Ende Okt./Anfang<br />
Nov.) und den Rother-<br />
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Großglockner Hochalpenstraße“<br />
für € 49,50.<br />
www.grossglockner.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
WAS PASSIERT,<br />
WENN WAS PASSIERT<br />
HARMLOSES STOLPERN AN DER FALSCHEN<br />
STELLE. EIN STEINSCHLAG AUS DEM NICHTS.<br />
VERKNÖCHELN IM UNWEGSAMEN GELÄNDE.<br />
SCHWINDEL IM KLETTERSTEIG. DER GRAT<br />
ZWISCHEN UNBESCHWERTER NORMALITÄT<br />
UND NOTFALL IST AM BERG VIEL SCHMÄLER<br />
ALS IM ALLTAG. IM FALL DES FALLES GILT ES,<br />
RICHTIG ZU REAGIEREN. NUR WIE?<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
W<br />
er verantwortungsvoll am Berg unterwegs<br />
sein will, muss immer für einen Notfall ausgerüstet<br />
sein und wissen, was im Fall des<br />
Falles zu tun ist. „Beim Zusammenstellen<br />
der Notfallausrüstung ist für mich entscheidend:<br />
Wie weit bin ich von besiedeltem<br />
Gebiet entfernt. Und wie lange braucht<br />
man dorthin. Darauf aufbauend ist abschätzbar,<br />
wie lange es dauern kann, bis<br />
Hilfe eintrifft“, erklärt Stefan Zoister, Bergführer<br />
und Alpinausbildner der Naturfreunde<br />
Österreich. „Passiert ein Unfall, ist<br />
der erste Schritt, die Lage zu erfassen und<br />
sich einen Überblick zu verschaffen, welcher<br />
Art die Verletzung ist. Dann ist zu entscheiden<br />
– kann die Verletzung selbst versorgt<br />
werden oder ist professionelle Hilfe<br />
notwendig“, weiß Bergführer Zoister.<br />
Rettungskräfte alarmieren<br />
Müssen Rettungskräfte alarmiert werden,<br />
gilt es vorab die eigene Position zu<br />
bestimmen. Das ist mit gängigen Berg-<br />
Apps möglich, die zum Teil auch eine<br />
direkte Notruf-Wählmöglichkeit bieten.<br />
„Die GPS-Daten zur eigenen Position<br />
sind viel genauer als eine Handyortung<br />
durch die Einsatzkräfte“, weiß der Experte.<br />
„Als Notrufnummer empfehle ich<br />
112, den Euro-Notruf. Dann sind die 5<br />
Fotos: Hansi Heckmair<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFORMATION &<br />
SCHULUNG<br />
Wer ausrüstungsmäßig, aber auch was richtiges<br />
Handeln betrifft up to date sein will, kann zwischen zig<br />
Informations- & Schulungsmöglichkeiten wählen, etwa:<br />
W – wer, wo, wann, wie, was – zu beantworten.<br />
Die Angaben zur Position korrekt<br />
weiterzugeben, ist entscheidend, damit die<br />
Einsatzkräfte richtig gelenkt werden“,<br />
streicht Stefan Zoister die Bedeutung korrekter<br />
Informationen hervor. Nach der<br />
Alarmierung sei es wichtig, den Kontakt<br />
mit den Einsatzkräften zu halten und an<br />
der weitergegebenen, sicheren Position zu<br />
bleiben. „Um den Kontakt zu halten und<br />
keinesfalls das Handy abdrehen zu müssen,<br />
• „Erste Hilfe Guide“, den wir jährlich in Zusammenarbeit<br />
mit dem Roten Kreuz erstellen. Er liegt dem<br />
Großteil dieser Ausgabe bei, dazu in Rotkreuz-Landesstellen<br />
und ausgewählten Apotheken auf. Gegen<br />
Versandkosten kannst du auch ein Exemplar direkt bei<br />
uns anfordern unter:<br />
office.sportaktiv@styria.com<br />
• Alpine Vereine bieten Erste-Hilfe-Kurse. Und deren<br />
Websites warten mit Informationsfülle zum Thema auf.<br />
www.naturfreunde.at<br />
www.alpenverein.at<br />
www.oetk.at<br />
• Bergsport-Ausrüster Ortovox bietet kostenlos als Teil<br />
seiner „Safety Academy“ umfassende Online-Tutorials<br />
zur Ersten Hilfe. Zusätzlich gibt es 2-Tageskurse (kostenpflichtig).<br />
www.ortovox.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
ANZEIGE / Foto: Chiba<br />
FÜR ABSOLUTEN<br />
EINSATZ UND GRIP<br />
Spezialist CHIBA bietet eigene<br />
Handschuhe für den Klettersteig.<br />
Marcus<br />
Chiba ist<br />
Geschäftsführer<br />
des<br />
traditionsreichen<br />
Handschuh-<br />
Spezialisten<br />
CHIBA.<br />
Auf einem Klettersteig sollte der<br />
Handschuh unbedingt guten Schutz<br />
bieten und hohen qualitativen Ansprüchen<br />
gerecht werden.<br />
Wir als traditionsreiches Familienunternehmen<br />
in fünfter Generation produzieren<br />
als einer der wenigen europäischen<br />
Sporthandschuh-Hersteller<br />
noch im eigenen Werk und können<br />
so von Anfang an alle Schritte der<br />
Produktion steuern und kontrollieren,<br />
um hohe Qualitätsstandards<br />
zu garantieren.<br />
Der „CHIBA Via Ferrata X-trem II“-<br />
Klettersteighandschuh ist dank seiner<br />
Verstärkung aus silikonisiertem Kevlar<br />
extrem robust und griffsicher. Der<br />
speziell konstruierte, im Griffbereich<br />
nahtlose Kevlarbesatz sowie die griffbetonte<br />
Innenhand schützen zuverlässig<br />
vor Verletzungen durch Fels oder<br />
defekte Stahlseile. Die offenen Finger<br />
erhalten zusätzlich das Tastgefühl und<br />
machen den Via Ferrata X-trem II somit<br />
zum perfekten Begleiter in<br />
schwierigem und felsigem Terrain.<br />
rate ich alles, was unnötig Energie<br />
braucht, am Handy zu deaktivieren.<br />
Zusätzlich nehme ich immer eine Powerbank<br />
und bei längeren Touren ein<br />
zweites Handy mit“, weist der Naturfreunde-Experte<br />
auf die Bedeutung<br />
der mobilen Kommunikationsmöglichkeit<br />
hin.<br />
Beobachtet man aus etwas Entfernung<br />
einen Unfall, ist je nach Gegebenheit<br />
zuerst zu alarmieren und dann<br />
Kontakt- bzw. Nachschau zu halten<br />
oder umgekehrt.<br />
Rettung per Hubschrauber<br />
Von sicherer Rettung per Hubschrauber<br />
darf man bei der Notfallvorsorge<br />
nicht ausgehen. Es gibt viele Gründe,<br />
warum ein Hubschrauberflug nicht<br />
möglich ist. Daher muss man stundenlanges<br />
Warten bzw. eine Nacht<br />
überstehen können und ausrüstungsmäßig<br />
dafür planen. „Etwa zu glauben,<br />
dass eine Aludecke einen Biwaksack<br />
ersetzt, ist ein Trugschluss“, warnt<br />
der Bergführer aus dem Salzkammergut.<br />
Während eine Aludecke nur kurzfristigen<br />
Kälteschutz bietet, schützt ein Biwaksack<br />
umfassend vor Feuchtigkeit,<br />
Wind und Kälte, insbesondere, wenn<br />
man zum Übernachten gezwungen ist.<br />
Versorgung von Verletzten<br />
Was die Versorgung von Verletzten betrifft,<br />
gelten am Berg die gleichen Erste-<br />
Hilfe-Basics wie im Tal, von Wundversorgung<br />
und stabiler Seitenlage bis (im<br />
schlimmsten Fall) Wiederbelebung. Oft<br />
sind allerdings nicht Verletzungen, sondern<br />
körperliche Beschwerden das Problem.<br />
Durch die fordernde körperliche<br />
Betätigung kann es relativ leicht zu<br />
Schwindel oder Unwohlsein kommen.<br />
Beides wird häufig durch Unterzuckerung,<br />
Flüssigkeitsmangel oder Überanstrengung<br />
verursacht und ist durch Essen<br />
(Traubenzucker, Energieriegel, Brot),<br />
Trinken (Wasser, Apfelsaft o.ä.) bzw.<br />
Pausen (Füße hochlagern) zumindest<br />
kurzfristig selbst behandelbar.<br />
VIA FERRATA X-TREM II<br />
www.chiba.de<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
GO WHERE GOOGLE CAN´T…<br />
NOTFALL-WISSEN:<br />
DIE BASICS<br />
1. ERWEITERTES ERSTE-HILFE-SET<br />
Handelsübliche Erste-Hilfe-Sets (etwa First Aid<br />
Roll Doc oder First Aid Waterproof von Ortovox,<br />
ab € 40,–), erweitert um<br />
• Desinfektionsmittel – nicht brennend<br />
• eine Rolle Sporttape<br />
• Blasenpflaster<br />
• Wundverschluss-Streifenpflaster (schmale,<br />
stark klebende Pflaster) für klaffende Wunden<br />
• Schmerztabletten<br />
• Essens-Notration, zumindest Traubenzucker<br />
bzw. Energieriegel<br />
2. NOTFALL-AUSRÜSTUNG<br />
• Smartphone und möglichst zweites Mobiltelefon<br />
• Powerbank, wenn der Telefon-Akku nicht<br />
reicht<br />
• Biwaksack (eine Aludecke ist KEIN Ersatz<br />
für einen Biwaksack)<br />
• Stirnlampe<br />
• Signal-Leuchtraketen (kugelschreiberklein)<br />
• warme Kleidung & Regenschutz<br />
• Haube & Handschuhe<br />
3. TELEFONISCHE ALARMIERUNG<br />
Sofern irgendein Mobilnetz verfügbar ist, kann<br />
via internationaler Notrufnummer 112 (Euro-Notruf)<br />
ein Notruf abgesetzt werden. Ist gar kein<br />
Netz verfügbar, kann man auch keinen Notruf<br />
absetzen. SMS-Kommunikation außerhalb aller<br />
Netze ist etwa mit Garmin „inReach“-Geräten<br />
(ab € 349,99) möglich.<br />
Zentrale Infos, die an die Hilfskräfte weiterzugeben<br />
sind:<br />
• genaue Position (Koordinaten am besten<br />
via App bestimmen)<br />
• Größe der Gruppe & Anzahl der Verletzten<br />
• Art der Verletzung<br />
Devold ® entwickelt hochwertige<br />
Outdoorbekleidung aus feinster<br />
Merinowolle – ohne Kompromisse.<br />
Entworfen und getestet in<br />
Norwegen, gefertigt in Europa.<br />
Das Original. Seit 1853 von<br />
norwegischen Pionieren getragen.<br />
Hiking Woman T-shirt, chilli<br />
Foto: Hansi Heckmair<br />
4. KLARE INFORMATION ZUR ROUTE<br />
HINTERLASSEN<br />
Eine handlungsfähige Vertrauensperson soll<br />
im Detail über Route und Zeitpläne Bescheid<br />
wissen. Zusätzlich soll die Seriennummer<br />
(IMEI-Nummer) des Mobiltelefons für eine<br />
schnellstmögliche Ortung hinterlassen werden.<br />
Die Vertrauensperson muss angewiesen sein, im<br />
Notfall die Rettungskette in Gang zu setzen.<br />
5. VERSICHERUNG<br />
Eine Versicherung, die Bergungskosten übernimmt,<br />
ist ratsam. Wer Mitglied eines alpinen<br />
Vereins ist, ist in der Regel im Rahmen dieser<br />
Mitgliedschaft versichert.<br />
Hiking Woman Hipster, chilli<br />
Devold ® of Norway GmbH<br />
Eschacher Str. 3 | D-87474 Buchenberg<br />
Tel +49 (0)8378-96041-0<br />
Fax +49(0)8378-96041-29<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 91<br />
info@devold.de | www.devold.de
Desinfizieren<br />
Bei kleinen Wunden<br />
mit Infektionsgefahr<br />
Heilen<br />
Wundcreme oder -spray<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />
L.AT.MKT.05.<strong>2019</strong>.9431<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
Fotos: Hersteller<br />
ICEBREAKER COOL-LITE SPHERE<br />
SHORT SLEEVE CREWE W<br />
• COOL-LITE-Mischung aus<br />
TENCEL® und Merino für ein<br />
optimal reguliertes Körperklima<br />
bei sehr warmen Bedingungen<br />
• Corespun-Technologie für<br />
Langlebigkeit und Robustheit<br />
• versetzte Nähte für Tragekomfort<br />
und verlängertes Rückenteil<br />
PREIS (UVP): € 69,95<br />
www.icebreaker.com<br />
MARTINI SPORTSWEAR SHIRT<br />
FIRST ON M<br />
• hoher Tragekomfort durch<br />
Seamless-Technologie<br />
• beste Atmungsaktivität<br />
• perfekter Feuchtigkeitstransport<br />
• Bewegungsfreiheit durch<br />
elastisches Funktionsmaterial<br />
• nachhaltig, aus Holz produzierte<br />
TENCEL-Lyocellfasern<br />
PREIS (UVP): € 59,90<br />
www.martini-sportswear.com<br />
ORTOVOX 150 MERINO COOL W<br />
• 138 g feinste, tasmanische<br />
Merinowolle mit kühlenden<br />
TENCEL®-Fasern<br />
• langlebig dank neuer<br />
Spinn-Technologie BETA-SPUN<br />
• schnell trocknend<br />
• hoher Tragekomfort<br />
• nachhaltige Produktion<br />
PREIS (UVP): € 85,–<br />
www.ortovox.com<br />
SHIRTS FÜR<br />
DEN BERG<br />
BEQUEM, STYLISH, PRAKTISCH –<br />
SALOMON ELEVATE AERO<br />
TEE W<br />
• dank leichtem Jacquard-<br />
Material, hervorragender<br />
Belüftung und der<br />
geruchshemmenden<br />
Eigenschaften eignet<br />
es sich perfekt für den<br />
Einsatz beim Laufen<br />
und Wandern<br />
PREIS (UVP): € 50,–<br />
www.salomon.com<br />
DEVOLD WOOL MESH SLEEVELESS W<br />
• 100 % Merinowolle<br />
• atmungsaktives Mesh-Gewebe<br />
• für intensive sportliche Aktivitäten<br />
• hoher Feuchtigkeitstransport und<br />
hohe Atmungsaktivität<br />
• wärmt bei Kälte, kühlt bei Wärme<br />
(Verdunstungskälte)<br />
PREIS (UVP): € 55,–<br />
www.devold.de<br />
DIE NEUEN WANDERSHIRTS.<br />
FJÄLLRÄVEN KEB WOOL T-SHIRT<br />
PRINT W<br />
• leichtes Kurzarm-T-Shirt für<br />
Trekking- und Skitouren<br />
• zwei verschiedene Jersey -<br />
stoffe aus Merinowolle für<br />
die Ableitung von Feuchtigkeit<br />
und zur Belüftung<br />
• verhindert auf natürliche Weise<br />
die Bildung von unangenehmen<br />
Gerüchen<br />
PREIS (UVP): € 99,95<br />
www.fjallraven.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
Die Funktionsjacke, die sich bereits bei<br />
leichtem Nieselregen vollsaugt, oder<br />
der Wanderschuh, an dem der Matsch<br />
pickt wie ein schwerer Stein, machen beim<br />
Outdoor-Sport keinen Spaß. Sie machen uns<br />
aber eines klar: Unsere Outdoor-Kleidung<br />
braucht nicht nur Pflege. Sie braucht vor<br />
allem Feingefühl bei selbiger. Denn nur wer<br />
die ausgeklügelten Spezialmaterialen auch<br />
speziell reinigt, erhält die Hightech-Fasern –<br />
und so Fun und Funktionalität.<br />
OUTDOOR-KLEIDUNG REINIGEN:<br />
DIE BASICS<br />
So oft wie nötig, so selten wie möglich:<br />
So lautet das oberste Reinigungsgebot von<br />
funktioneller Outdoor-Kleidung. Während<br />
Sportunterwäsche, Socken und die<br />
so genannte Mittelschicht (also T-Shirts,<br />
Hosen und Hemden) nach jeder Benutzung<br />
beansprucht sind und unmittelbar gewaschen<br />
werden müssen, gilt diese Regelmäßigkeit für<br />
die Outdoor-Obermaterialien wie Jacken,<br />
Schuhe und Regenkleidung nicht. Eine<br />
vollwertige Reinigung bedeutet nämlich immer<br />
eine Beanspruchung von Material und<br />
Fasern. Sollten beim Gebrauch Verschmutzungen<br />
entstanden sein, genügt es zunächst,<br />
diese ohne eine Vollwäsche oberflächlich zu<br />
entfernen (Abreiben mit feuchtem Tuch).<br />
SCHLUSS MIT<br />
SCHMUTZ<br />
SCHLAMM AN SCHUH UND HOSE BEDEUTET<br />
FÜR ECHTE OUTDOOR-SPORTLER KEINEN<br />
FLECK, SONDERN EINEN ERFOLG. DAMIT<br />
DIE KLEIDUNG ABER EBENSO LANGE<br />
DURCHHÄLT WIE UNSER ELAN, IST<br />
REGELMÄSSIGE PFLEGE UNERLÄSSLICH.<br />
EINE WASCHANLEITUNG DER SPORTLICHEN ART.<br />
VON LINDA FREUTEL<br />
Fotos: istock<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
Dabei gilt: Je zügiger man entstandene Flecken<br />
entfernt, desto besser. Eingetrockneter Schmutz<br />
ist extrem hartnäckig.<br />
VOLLWÄSCHE:<br />
IMMER IN DER MASCHINE<br />
Eine Vollwäsche wird erst nach mehrmaligem<br />
Gebrauch, starker Verschmutzung oder Nachlassen<br />
der Funktionalität (z.B. wenn verschmutzte<br />
Poren die wasserabweisende Membran verstopfen<br />
und sich die Kleidung bei Regen vollsaugt)<br />
nötig. Und dann wandert Outdoor-Kleidung<br />
bitte grundsätzlich in die Waschmaschine. Eine<br />
Handwäsche ist ebenfalls möglich, aber mühsamer<br />
und nicht so ergiebig. Chemische Reinigungen<br />
sind zu strapaziös. Die exakte Waschweise<br />
wird den auf der Kleidung angegebenen<br />
Pflegehinweisen entnommen. Im Zweifel gilt:<br />
nicht zu heiß, minimales oder gar kein Schleuderprogramm<br />
und keinen Weichspüler benutzen.<br />
Empfehlenswert sind auch Wäschenetze; darin<br />
gewaschen verhindert man Materialverletzungen,<br />
die beim Kontakt mit der Waschtrommel<br />
entstehen können.<br />
VOR- UND NACHBEREITUNG:<br />
WICHTIGE DETAILS<br />
Vor der Wäsche sollten Reißverschlüsse, Knöpfe<br />
und Bänder verschlossen bzw. verschnürt werden.<br />
Zudem gilt es die Kleidungsstücke auf Risse<br />
und Löcher zu kontrollieren. Für kleine Beschädigungen<br />
gibt es im Fachhandel Flickenaufnäher<br />
oder spezielle Klebepasten zu kaufen, mit denen<br />
die Schäden unkompliziert repariert werden<br />
können. Wer ein solches Material im Akutfall<br />
nicht zur Hand hat, kann sich mit festem Klebeband<br />
behelfen. Einfach großzügig über den Riss<br />
oder das Loch kleben und den Fauxpas so bis<br />
zur Reparatur überbrücken. Ebenfalls wichtig:<br />
Auch das Trocknen im Trockner ist grundsätzlich<br />
(Ausnahme: Daunen) tabu. Besser: Einen<br />
Wäscheständer mit einem großen Handtuch<br />
abdecken und die Funktionskleidung darauf im<br />
Liegen trocknen. Würde man die Kleidung zum<br />
Trocknen aufhängen, droht sie sich zu verziehen.<br />
SPEZIALMATERIALIEN WASCHEN:<br />
SO GEHT ES<br />
Schonendes Waschen ist bei jeder Kleidung<br />
geboten. Bei Gore-Tex, Daune und den Schuhen<br />
gibt es zusätzliche Besonderheiten.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
GORE-TEX WASCHEN:<br />
Ziehen Flecken (z.B. von Sonnencreme<br />
oder Getränken) in die Kleidung ein,<br />
ist eine Vollwäsche notwendig. Das<br />
Gore-Tex-Material könnte ansonsten<br />
verkleben und so seine Funktionalität<br />
verlieren. Zum Waschen empfehlen<br />
sich Spezialwaschmittel aus dem<br />
Sporthandel. Alternativ können milde<br />
Flüssigwaschmittel ohne Bleichmittel<br />
benutzt werden. Pulverwaschmittel<br />
sowie Weichspüler eignen sich nicht, da<br />
sie kleine Rückstände in den empfindlichen<br />
Faserporen hinterlassen. 40 Grad<br />
ist eine ideale Waschtemperatur. Eine<br />
Besonderheit bei Gore-Tex-Materialien<br />
ist die wasserabweisende Imprägnierung<br />
(meist eine sogenannte DWR-Imprägnierung).<br />
Um die volle Funktionalität<br />
zu erhalten, muss diese nach der dritten<br />
bis vierten Wäsche erneuert werden<br />
(Imprägnierungsspray gibt es im Sportgeschäft).<br />
Nach den ersten Wäschen<br />
genügt es, die Imprägnierung durch einen<br />
gezielten Wärmereiz aufzufrischen.<br />
Dazu gibt man die Kleidung entweder<br />
für 20 Minuten bei 60 Grad und niedriger<br />
Drehzahl in den Trockner. Oder<br />
man arbeitet mit dem Bügeleisen. Das<br />
trockene Kleidungsstück wird dafür mit<br />
einem Handtuch abgedeckt und das<br />
Ganze bei niedriger Temperatur und<br />
ohne Dampf gebügelt.<br />
DAUNENJACKEN WASCHEN:<br />
Bei feinen Federn ist besonderes<br />
Feingefühl im Umgang gefragt. Auch<br />
hier gilt: Immer nur so oft waschen,<br />
wie es nötig ist. Wann es nötig ist,<br />
eine Daunenjacke zu waschen, hängt<br />
nicht allein vom Verschmutzungsgrad<br />
ab. Auch wenn die Jacke noch sauber<br />
ist, insgesamt aber fester und in sich<br />
zusammengefallen wirkt, macht eine<br />
Reinigung Sinn, um die Daunenfüllung<br />
wieder aufzuschütteln und so ihren<br />
Thermoeffekt zu erhalten. Gewaschen<br />
wird im Feinwaschprogramm und<br />
mit speziellem Daunenwaschmittel.<br />
Für eine effektive Reinigung sollte die<br />
IMPRÄGNIERUNG|<br />
KANN MAN DURCH|<br />
EINEN GEZIELTEN|<br />
WÄRMEREIZ|<br />
WIEDER|<br />
AUFFRISCHEN.|<br />
Waschtrommel mindestens sechs Liter<br />
Fassungsvermögen haben und die Jacke<br />
allein darin gewaschen werden. Ein<br />
wichtiger Pflegeschritt bei Daunen ist<br />
das Trocknen: Idealerweise gibt man<br />
die Jacken zusammen mit zwei bis drei<br />
Trocknerbällen (oder Tennisbällen) bei<br />
geringer Temperatur in den Trockner.<br />
Die Bälle sorgen dafür, dass die Daunen<br />
gleichmäßig aufgeschüttelt werden. Wer<br />
keinen Trockner besitzt, muss per Hand<br />
dafür sorgen, dass die feuchten Federn<br />
nicht aneinanderkleben und die Jacke<br />
während des Trocknens immer wieder<br />
aufschütteln.<br />
OUTDOOR-SCHUHE WASCHEN:<br />
Bei Schuhen kommt es darauf an, ob<br />
sie neben Funktionsmaterialien (wie Gore-Tex)<br />
auch aus Leder verarbeitet sind.<br />
In letzterem Fall ist die Maschinenwäsche<br />
tabu. Ansonsten können Schuhe<br />
bei 30 Grad und einem niedrigen<br />
Schleuderprogramm in die Maschine<br />
gegeben werden. Grober Schlamm oder<br />
andere Verschmutzungen gilt es vorab<br />
mit einer weichen Bürste zu entfernen.<br />
Zum Trocknen werden die Schuhe mit<br />
Zeitungspapier ausgestopft; so bleibt die<br />
Form erhalten. Bitte die Schuhe an einem<br />
warmen Ort, ohne direkte Wärmeeinstrahlung<br />
(z.B. durch Heizung oder<br />
Sonne) trocknen; das vermindert die<br />
Gefahr von Rissen im Leder. Das Wichtigste<br />
bei der Schuhpflege ist die Imprägnierung,<br />
damit Schlamm und Schmutz<br />
künftig keine Chance haben, kleben<br />
zu bleiben. Während Gore-Tex-Materialien<br />
spezielle Imprägnierungssprays<br />
benötigen, verwendet man für das Leder<br />
klassisches Wachs. Im Unterschied zu<br />
Öl wirkt Wachs nämlich pflegend, ohne<br />
das Leder dabei weich zu machen und<br />
so seiner Stabilität zu schaden. Ansonsten<br />
gilt bei der Materialpflege nur noch<br />
eines: keine falsche Scham vor Flecken.<br />
Outdoor-Sport ist nichts für Waschlappen.<br />
Er macht doch erst richtig Spaß,<br />
wenn man seine Spuren sieht.<br />
Foto: VAUDE<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
Hier wird Wandern<br />
zum Genuss.<br />
Urlaubsparadies Zillertal<br />
Wenn jede Tour zum unvergesslichen Erlebnis wird,<br />
sich der Blick nicht vom atemraubenden Bergpanorama<br />
lösen kann, jeder Ausflug zum Abenteuer wird und<br />
Genuss keine Grenzen kennt. Dann bist du richtig.<br />
Dann bist du im Zillertal.<br />
www.zillertal.at<br />
• 1.400 km Wanderwege<br />
• 1.200 km Bikerouten<br />
• Über 150 Genusshütten
MEHR INFORMATIONEN<br />
FELBERTAUERNSTRASSEN AG<br />
T. +43 48 52/63 330<br />
info@felbertauernstrasse.at<br />
www.felbertauernstrasse.at<br />
„LEBENSADER“<br />
UND ERLEBNIS PUR<br />
DIE FELBERTAUERNSTRASSE IST EINE „LEBENSADER OSTTIROLS“ UND<br />
ALLEIN SCHON EINE REISE WERT. SIE BRINGT MENSCHEN SEIT 50 JAHREN<br />
STAUFREI ÜBER DIE ALPEN, NACH OSTTIROL, KÄRNTEN ODER AN DIE ADRIA.<br />
ÜBER DIE<br />
FELBERTAUERNSTRASSE<br />
Die einfache Fahrt kostet € 11,–.<br />
Wer sich vor Beginn der Reise<br />
ein ADAC-Vorteilsticket kauft,<br />
zahlt hin und zurück € 20,–. Weil<br />
bei der Maut kein Unterschied<br />
zwischen Pkw, Wohnmobil,<br />
Campingbus oder Gespann<br />
gemacht wird, ist die Route besonders<br />
für Camper interessant.<br />
www.felbertauernstrasse.at<br />
uf der Felbertauernstraße sind die<br />
A Berge nie weit entfernt. In sanften<br />
Kurven und mehr als die Hälfte dreispurig<br />
ausgebaut führt sie von Mittersill in<br />
Salzburg nach Matrei in Osttirol. Wer<br />
kurz nach dem Südportal den Blinker<br />
Richtung Matreier Tauernhaus setzt,<br />
kann am Parkplatz das Auto stehen lassen<br />
und gelangt entspannt in circa einer<br />
Stunde zu Fuß (oder gemütlich mit<br />
dem Traktor-Bummelzug) zu einem der<br />
schönsten Talschlüsse der Ostalpen: dem<br />
Gschlösstal. Der komfortable Wanderweg<br />
führt durch blühende Wiesen und<br />
Almdörfer, während von der Ferne die<br />
hohen Berge und der Venediger-Gletscher<br />
grüßen. Auf dem Rückweg lohnt<br />
es sich unbedingt, einen Zwischenstopp<br />
bei der einzigartigen Felsenkapelle aus<br />
dem 19. Jahrhundert einzulegen.<br />
Ein weiterer Tipp ist ein Besuch beim<br />
Heilwasserhaus im Berg dorf St. Jakob<br />
im Defereggental, wo das Wasser der<br />
jodhaltigen Natriumchlorid-Sole-Heilquelle<br />
entspringt. Diese mehrere hunderttausend<br />
Jahre alte Quelle wurde in<br />
einer künstlichen Tropfsteinhöhle vom<br />
Bildhauer Michael Lang eindrucksvoll<br />
inszeniert. Hier wird der Weg des wertvollen<br />
Salzwassers von seinem Ursprung<br />
bis aufs Flaschenband der modernen<br />
Abfüllhalle multimedial veranschaulicht.<br />
Lang hat auch einen Mythenweg und<br />
den Mythenplatz entwickelt, die sich<br />
auf künstlerische Weise mit den Themen<br />
Heilen und Wasser beschäftigen. In<br />
Führungen und Besichtigungen können<br />
Besucher tiefer in diesen Mythos eintauchen.<br />
Aber egal, in welches Tal man von<br />
der Felbertauernstraße abbiegt – bis zum<br />
nächsten Erlebnis ist es nicht weit.<br />
Foto: Hannes Berger Silent Art<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS & BUCHUNGEN<br />
HOTEL TAURERWIRT<br />
9981 Kals am Großglockner<br />
T. +43 48 76/82 26<br />
info@taurerwirt.at<br />
www.taurerwirt.at<br />
DER KRAFTPLATZ<br />
IN DEN BERGEN<br />
In Kals am Großglockner, imitten der herrlichen<br />
Bergwelt des Nationalparks Hohe Tauern, liegt das<br />
Wanderhotel Taurerwirt. Hier spürst du die unberührte<br />
Natur und tankst Lebensfreude mit all deinen Sinnen.<br />
PACKAGE-TIPP<br />
GROSSGLOCKNER-<br />
GIPFELWOCHE<br />
Mit den Kalser<br />
Bergführern auf<br />
Österreichs höchsten Berg<br />
Taurerwirt-Gäste erleben die Natur<br />
besonders intensiv bei sportlichen<br />
Aktivitäten wie geführten Wanderungen<br />
mit den Taurerwirt-Wander- und -Naturführern.<br />
Oder auch bei herausfordernden<br />
Gipfeltouren mit den Kalser Bergführern.<br />
Natürlich vital …<br />
Der Taurerwirt ist ein Gründerbetrieb<br />
der „Best Alpine Hotels“. Heißt: beste<br />
Bedingungen für Wanderfreunde, die eine<br />
Vielzahl an Serviceleistungen rund ums<br />
Wandern in Osttirol genießen.<br />
Fotos: Wanderhotel Taurerwirt<br />
6 Übernachtungen im Hotel<br />
Taurerwirt-Verwöhnpension<br />
Wohlfühlen im<br />
„GlocknerSpa“<br />
1 Hüttenübernachtung mit HP<br />
auf der Adlersruhe<br />
1 Großglockner-Gipfelbesteigung<br />
mit Bergführer<br />
1 Bergsteigermassage<br />
(25 min)<br />
ab € 883,– pro Person/Woche<br />
Natürlich verwöhnt …<br />
... wird der Gast vom Frühstücksbüffet<br />
bis zum Abendessen – mit Produkten aus<br />
Osttirol. Wild kommt aus dem Kalser<br />
Jagdrevier, Milch- und Fleischprodukte<br />
von Osttiroler Bauern, Forelle und Saibling<br />
aus dem eigenen Fischwasser.<br />
Natürlich vital …<br />
Nach dem aktiven Naturgenuss können<br />
sich die Gäste im „GlocknerSpa“ erholen.<br />
Ein Highlight ist das „Gletscherschliff-Peeling“,<br />
eine Eigenentwicklung der Familie<br />
Rogl, die exklusiv im Taurerwirt angeboten<br />
wird. Wohltuende Wärme bieten verschiedene<br />
Saunen, Whirlpool und Pool.<br />
Natürlich zu Hause …<br />
Wohn- und Schlafqualität ist im Taurerwirt<br />
besonders wichtig. Dazu gehört nicht<br />
nur eine ruhige Lage mitten in der Natur.<br />
Mit viel Liebe eingerichtet, bieten die<br />
Zimmer viel Platz zum Wohlfühlen.<br />
Natürlich mit Herz ...<br />
Seit der Gründung 1937 ist der Taurerwirt<br />
ein reiner Familienbetrieb, Tourismus<br />
ist hier eine Leidenschaft. Alle Mitglieder<br />
der Familie sind mit viel Freude<br />
im Hotel tätig, sie sind naturverbunden<br />
und haben für ihre Gäste unzählige Tipps<br />
für einen unvergesslichen Aktiv- und Natururlaub<br />
bereit.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
SCHÖFFEL PANTS CARACAS W<br />
• ¾-Hose für Damen<br />
• hochelastische, schnell trocknendes<br />
Stretch-Material<br />
• angenehm kühlende S.Café®-<br />
ICE-CAFÉ-Technologie<br />
PREIS (UVP): € 79,95<br />
SCHÖFFEL JACKET<br />
NEUFUNDLAND2 W<br />
• atmungsaktiv, extrem leicht<br />
sowie wasser- und winddicht<br />
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Kaffeesatz-Faserverbund<br />
für ein angenehmes<br />
Tragegefühl<br />
PREIS (UVP): € 199,95<br />
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MARMOT LIMANTOUR<br />
PANT W<br />
• leichte, vielseitige und<br />
robuste Softshell-Hose<br />
• wasser- und windabweisend,<br />
trocknet rasch<br />
• UV-Schutzfaktor 50<br />
PREIS (UVP): € 120,–<br />
MARMOT BANTAMWEIGHT<br />
JACKET W<br />
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Shield-2,5-Lagen-Gewebe ist<br />
besonders atmungsaktiv<br />
• garantiert ausgezeichneten<br />
Tragekomfort und bestmögliche<br />
Bewegungsfreiheit<br />
PREIS (UVP): € 300,–<br />
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VAUDE CROZ 3L JACKET III M<br />
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zum Bergsteigen<br />
• wasserdicht, winddicht und<br />
hoch atmungsaktiv<br />
• kleines Packmaß und Gewicht<br />
• umweltfreundlich & fair hergestellt<br />
PREIS (UVP): € 300,–<br />
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LA SPORTIVA TX LIGHT<br />
JACKET M<br />
• Cordura-Verstärkung auf<br />
den Schultern, um Abrieb<br />
vorzubeugen<br />
• helmkompatible Kapuze<br />
• Reißverschlusstasche<br />
auf dem Ärmel<br />
• elastisch<br />
PREIS (UVP): € 139,–<br />
www.lasportiva.com<br />
VAUDE BADILE SHORTS M<br />
• kurze Softshell-Hose für<br />
Bergtour und Klettersteig<br />
• 80 % winddicht, hoch atmungsaktiv<br />
und elastisch<br />
• alle Taschen mit Reißverschluss<br />
• umweltfreundlich und fair<br />
hergestellt<br />
PREIS (UVP): € 95,–<br />
LA SPORTIVA TX PANT EVO M<br />
• Material: Polyamid mit<br />
Elastan<br />
• Stretchhose aus Ripstop-<br />
Polyamid<br />
• zwei große Taschen mit<br />
Reißverschluss<br />
• Reguliersystem an der Taille<br />
• PFC-frei<br />
PREIS (UVP): € 119,–<br />
Fotos: Hersteller<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
GEGEN<br />
WIND UND<br />
WETTER<br />
DIE AKTUELLEN OUTDOOR-<br />
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DWR-Beschichtung<br />
• hohe Atmungsaktivität<br />
• minimales Packmaß, Leichtgewicht: 136 g<br />
• Merino on Skin<br />
PREIS (UVP): € 190,–<br />
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FJÄLLRÄVEN VIDDA PRO W<br />
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Gelegenheiten<br />
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robustes G-1000 Eco aus<br />
recyceltem Polyester und<br />
Bio-Baumwolle<br />
• vielseitiges, praktisches<br />
Kleidungsstück für den<br />
ganzjährigen Einsatz<br />
PREIS (UVP): € 279,95<br />
www.fjallraven.de<br />
ORTOVOX MERINO SHIELD ULTRA LIGHT<br />
- VAJOLET PANTS M<br />
• hohe Abriebsfestigkeit<br />
• 4-Wege-Stretch-Material, vorgeformter<br />
Kniebereich<br />
• schnell trocknend<br />
• wasser- und windabweisend durch<br />
DWR-Behandlung<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
MAIER SPORTS HOSE NORIT 2.0 M<br />
• technische Wander- und Trekkinghose<br />
aus robustem und<br />
leichtem Funktionsmaterial<br />
• abriebfester Stoff, innen mit<br />
Struktur, der auch bei schweißtreibenden<br />
Aktionen nicht auf der<br />
Haut klebt<br />
PREIS (UVP): ab € 119,95<br />
FJÄLLRÄVEN VIDDA PRO<br />
VENTILATED TROUSERS M<br />
• anknüpfend an Fjällrävens meistverkaufte<br />
Hosenmodelle Vidda und<br />
Barents Pro<br />
• sehr robuste Hose mit verbesserten<br />
Belüftungsmöglichkeiten<br />
PREIS (UVP): € 179,95<br />
SALEWA PEDROC 2 GTX ACT<br />
JACKET M<br />
• ergonomische Ärmel und<br />
Schultern für guten Fit<br />
• wasserdicht verarbeitet,<br />
alle Nähte verschweisst<br />
• reflektierende Details für<br />
bessere Sichtbarkeit<br />
PREIS (UVP): € 350,–<br />
www.salewa.com/de-it<br />
SALEWA AGNER LIGHT DST<br />
ENGINEER M PANT M<br />
• funktionale, gerade Passform<br />
• leichtes, wasserabweisendes,<br />
dehnbares Durastretch-Material<br />
• ergonomisch geformte, flache<br />
und elastische Taillenbund<br />
PREIS (UVP): € 120,–<br />
MAIER SPORTS JACKE<br />
JACOB M<br />
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Rucksack-Regencape<br />
zum Andocken<br />
• perfekter Regenschutz und<br />
sehr atmungsaktiv dank<br />
mTEX 20.000<br />
• elastisches Material garantiert<br />
viel Bewegungsfreiheit<br />
PREIS (UVP): ab € 299,95<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
WILDSCHÖNAU TOURISMUS<br />
A-6311 Wildschönau<br />
T. +43 53 39/82 55-0<br />
info@wildschoenau.com<br />
www.wildschoenau.com<br />
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und charmante Bilderbuchdörfer: Die Wildschönau<br />
liegt im „Herzen Tirols“ und lädt zur sommerlichen<br />
Auszeit in Traumlage ein.<br />
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Frühstück ab € 87,– p. P.,<br />
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Halbpension ab € 150,– p. P.<br />
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ab € 270,– p. P.<br />
Die Wildschönau Card ist automatisch<br />
inkludiert – mit kostenlosen<br />
Urlaubsleistungen wie:<br />
Sommer-Bergbahnen, Freibad,<br />
geführte Wanderungen,<br />
Museen u. v. m.<br />
Ab in die Berge<br />
300 Kilometer gut gepflegte Wanderwege<br />
bieten Gipfeltouren bis auf 2309<br />
Meter, gemütliche Almwanderungen und<br />
Themenwanderungen zum Sonnenaufgang<br />
oder ins versteckte Naturmoor. Mit den<br />
Gratis-Sommer-Gondelbahnen geht es<br />
bequem auf das Markbachjoch und den<br />
Schatzberg, wunderbare Ausblicke auf<br />
Wilden Kaiser und die Kitzbühler Alpen<br />
inklusive.<br />
Auf ganz Ambitionierte wartet die<br />
ultimative Challenge: 3000 Höhenmeter,<br />
50 Kilometer und 24 Stunden sind bei der<br />
„kitzalp24“-Wanderung die herausfordernden<br />
Eckdaten.<br />
Mit dem Bike unterwegs<br />
Mit dem E-Bike kommt man ganz easy auf<br />
die Almen der Region. In diesem Sommer<br />
wollen zudem neue, spannende Mountain-<br />
bikerouten entdeckt werden. Wer einmal<br />
etwa Neues probieren will: Bei der geführten<br />
„E-Bike- & Hike-Tour“ geht es zu Fuß<br />
und per Bike zu den schönsten Plätzen.<br />
Auf kulinarischer Entdeckungsreise<br />
Kein Wandertag ohne Almeinkehr:<br />
Schmankerl wie Pressknödel oder<br />
Brezensuppe schmecken am Berg gleich<br />
doppelt so gut. Schmackhaften Käse gibt<br />
es bei den Käsereien Holzalm und Schönangeralm.<br />
Und einen „Krautinger“, den<br />
einzigartigen Rübenschnaps der Wildschönau,<br />
muss man ohnehin probiert haben!<br />
EVENTS<br />
22. 6.: Sonnwendfest mit Abendgondelfahrt<br />
13.+14. 7.: 24-Stunden-Wanderung „kitzalp24“<br />
8.–11. 8.: Wildschönauer Talfest<br />
Fotos: Wildschönau Tourismus, Alex Mayr<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
WILLKOMMEN<br />
AUF TOP-NIVEAU<br />
WELCOME HOME!<br />
Wandern bedeutet Natur erleben – den Duft frischer<br />
Gräser, die reine Bergluft, das Rauschen glasklarer<br />
Gebirgsbäche und dazu Top-Service bei Falkensteiner.<br />
Erleben Sie die Berge auf neuem Niveau.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
WANDER<br />
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FESCH UND FUNKTIONELL SIND.<br />
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aus rein natürlichen und<br />
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bei Aktivität besonders<br />
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Knopfleiste<br />
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PREIS (UVP): € 69,90<br />
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Fotos: Hersteller<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
Photos: William Woodward<br />
Rule<br />
the Rain<br />
20 Jahre voller wochenlanger Camping-Trips, tagesfüllender<br />
Klettertouren und monatelanger Treks bei strömendem Regen<br />
und heftigen Schauern haben PreCip zu unserem absoluten<br />
Bestseller in der Kategorie Regenbekleidung gemacht. Aber<br />
Erfolg kann nur ein Ansporn für stetige Verbesserung sein. Mach<br />
Dich bereit – und starte in den Regen!<br />
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10.000 mm<br />
Atmungsaktiv<br />
10.000 MVTR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
GIPFELGLÜCK<br />
FÜR JEDEN<br />
GESCHMACK<br />
In Saalbach Hinterglemm finden<br />
sportliche Alpinisten genauso<br />
wie gemütliche Genusswanderer<br />
bestimmt ihre Lieblingstour.<br />
Saalbach Hinterglemm ist das ideale<br />
Basislager, um die umgebende Bergwelt<br />
zwischen den sanften Hügeln der<br />
Pinzgauer Grasberge und den schroffen Spitzen<br />
der Kitzbüheler Alpen zu erkunden. 400 Kilometer<br />
beschilderte Wanderwege warten darauf,<br />
entdeckt zu werden. So findet sowohl der<br />
sportliche Alpinist wie auch der gemütliche Genusswanderer<br />
seine individuelle Lieblingstour.<br />
Herausforderungen meistern<br />
Die neue Weitwanderung im Talschluss ist<br />
lang, enorm aussichtsreich und unheimlich<br />
lässig! Mit rund 1700 Höhenmetern, fünf Gipfeln<br />
und 22 Kilometern führt der „Home of<br />
Lässig“-Walk mitten hinein ins Naturerlebnis.<br />
Der Hinterglemmer Talschluss ist ein idealer<br />
Rückzugsort für Wanderer – fern der Lifte und<br />
Biketrails. Die Route inkludiert zwar ein paar<br />
gerade bei Locals sehr beliebte Gipfel. Dennoch<br />
wird man auf dieser Tour im Talkessel unter<br />
Garantie Ruhe und einsame Momente finden.<br />
Ein Highlight für ausdauernde Gipfelstürmer<br />
ist die Tour der „Seven Summits of Saalbach<br />
Hinterglemm“. Gute Kondition und Trittsicherheit<br />
sowie die richtige Ausrüstung sind<br />
allerdings Voraussetzung für diese anspruchs-<br />
volle Höhentour mit neun Stunden Gehzeit, 24<br />
Kilometern Wanderstrecke und 1413 Höhenmetern.<br />
Die Route verläuft stets über der<br />
2000er-Grenze und liefert grandiose Ausblicke.<br />
Die Wander Challenge Wochen:<br />
Vom 14.–28. September <strong>2019</strong> finden erstmals<br />
die Saalbach-Wander-Challenge-Wochen statt.<br />
Dabei werden innerhalb einer Woche alle drei<br />
Fotos: saalbach.com, Mijra Geh, Daniel Roos<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
MEHR INFOS<br />
saalbach.com<br />
Die Region Saalbach<br />
Hinterglemm ist ein<br />
Paradies für Höhenmeter-<br />
Jäger genauso wie für<br />
outdoorbegeisterte<br />
Familien.<br />
Wanderungen der Saalbach-Wander-Challenge<br />
mit erfahrenen Wanderführern durchgeführt.<br />
Die drei Wandertage werden fix in der Woche<br />
verteilt, wobei man individuell entscheiden<br />
kann, in welcher Reihenfolge man die einzelnen<br />
Wanderungen in Angriff nimmt.<br />
Ein Wanderparadies für Familien<br />
In Saalbach Hinterglemm wird der Familie<br />
ein besonderer Stellenwert zugeschrieben, denn<br />
in unserer schnelllebigen Zeit ist die Familie<br />
von großer Bedeutung. Spaß und Spannung<br />
stehen ganz oben auf der Liste, um den Kindern<br />
die nötige Action zu bieten. Am Montelino’s<br />
Erlebnisweg am Kohlmais gilt es, dem<br />
kleinen Clown zu helfen und seine Spielsachen<br />
und Freunde wiederzufinden. Nur so erhält<br />
er schließlich sein Lachen wieder zurück. Am<br />
Berg Kodok wartet auch schon das nächste<br />
Abenteuer! Hier am Reiterkogel wurde dem<br />
Clown seine Mütze vom mürrischen Kobold<br />
Kodok gestohlen. Wer kann sie wiederfinden<br />
und somit das Rätsel lösen? Mystische Stunden<br />
kann man im Märchenwald mit Frau Holle,<br />
Rotkäppchen und Co. verbringen. Sportliche<br />
Familien erwandern zusätzlich zu den drei Erlebniswegen<br />
noch den Schattberg-Mittelgipfel<br />
und Entdecker erkunden den Talschluss und<br />
seine Tierwelt über den Baumzipfelweg. Zusammen<br />
bilden diese fünf Wege die Kids-Wander-Challenge,<br />
bei der als Belohnung der goldene<br />
Clown auf die Kleinsten wartet.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
AUF<br />
ALLEN<br />
BERGEN<br />
IST RUH<br />
… AUF ALLEN<br />
TRAILS<br />
SPÜREST DU –<br />
KAUM<br />
EINEN HAUCH<br />
VON ZWIST.<br />
FREI NACH<br />
JOHANN<br />
WOLFGANG<br />
VON GOETHE<br />
HABEN WIR UNS<br />
GEFRAGT,<br />
WIE DAS<br />
FRIEDLICHE<br />
MITEINANDER<br />
ZWISCHEN<br />
WANDERERN<br />
UND BIKERN<br />
GELINGEN<br />
KANN. BEIM<br />
BIKE-PIONIER<br />
SAALBACH<br />
IST MAN<br />
SCHON<br />
SEHR WEIT.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Plötzlich knackst es im Unterholz,<br />
es surrt, klappert, rattert. Und<br />
wie aus dem Nichts schießen behelmte<br />
Gestalten auf zwei Rädern durch<br />
den Wald bergab. Der Aaaaaaaaachtung-Schrei<br />
ertönt zeitgleich mit des<br />
Wanderers Sprung ins Dickicht, so kurz<br />
war die Reaktionszeit von den ersten<br />
Signalen bis zur Begegnung der beiden<br />
Gruppen im Wald. Nix passiert, Gott<br />
Fotos: saalbach.com Daniel Roos, MirjaGeh<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
sei Dank. Die Szene ist übrigens nicht<br />
künstlerischer Freiheit entsprungen oder<br />
reine Fiktion zur Stimmungsmache, sondern<br />
tatsächlich passiert. Eine Szene, wie<br />
sie übers ganze Bundesgebiet verstreut<br />
sicher immer wieder vorkommt.<br />
Und jetzt kommen die Sommerferien<br />
und mit ihnen viele Vertreter beider<br />
Gruppen, die Erholung und Spaß in<br />
den Bergen suchen. Wie kann nun die<br />
friedliche Koexistenz aber gelingen?<br />
„Wir sind da als Tourismusregionen<br />
gefordert“, sagt Hans Eder, Obmann<br />
der Salzburger Wanderführer aus Saalbach-Hinterglemm.<br />
Die Region gilt als<br />
Bike-Vorreiter und hat als eine der ersten<br />
Österreichs gezielt um Biker geworben.<br />
„Wir haben Angebote geschaffen,<br />
damit Biker legale Möglichkeiten haben“,<br />
sagt Eder. Für ihn der Königsweg<br />
zum gedeihlichen Miteinander. Kanalisierung<br />
statt Konflikt.<br />
Die „Gegenseite“ sieht das gleich.<br />
Manuel Hirner, in Saalbach für den Eventbereich<br />
zuständig, ist leidenschaftlicher<br />
Biker. „Wir schauen, dass wir<br />
niemandem etwas wegnehmen. Daher<br />
versuchen wir, wo es geht, parallel zu<br />
den Bike-Trails neue Wanderwege zu<br />
erschließen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
„<br />
DA REGEN SICH<br />
LEUTE AUF, DASS DIE<br />
BIKER MIT GONDELN<br />
RAUFFAHREN UND<br />
DASS SEILBAHNEN<br />
DIE LANDSCHAFT<br />
ZERSTÖREN – SITZEN<br />
DABEI ABER NEBEN<br />
MIR IN DER GONDEL.<br />
beifahren freundlich und bedanke mich.<br />
So gibt es nie Probleme.“ Dass manche<br />
Biker mit Vollbremsung und spritzendem<br />
Schotter auf sich aufmerksam machen,<br />
kann er nicht verstehen. „Total asozial so<br />
was“, schüttelt er den Kopf.<br />
Was es für die Zukunft auf alle Fälle<br />
braucht, sind „Top-Beschilderungen<br />
und Top-Kartenmaterial“, wie er erklärt.<br />
„Sonst nutzen Biker einfach Apps mit<br />
GPS-Routen, auf denen aber nicht vermerkt<br />
ist, ob Biken dort erlaubt ist, ob es<br />
ein shared trail oder ein reiner Bike-Trail<br />
Von einer gänzlichen Trennung hält<br />
Eder wenig bis gar nichts. „Viele Leute<br />
sind ja gemeinsam hier. Die einen wandern,<br />
die anderen fahren mit dem Bike<br />
auf den Berg. Die wollen sich doch oben<br />
auf der Hütte treffen und gemeinsam<br />
essen und trinken.“ Und so nebenbei<br />
werden dabei vielleicht auch noch Berührungsängste<br />
ab- und Verständnis für<br />
die andere Seite aufgebaut. „Das ist ganz<br />
wichtig. Viele Leute biken ja im Urlaub<br />
nicht ausschließlich, sondern gehen<br />
auch wandern“, sagt Hirner. Dadurch<br />
könne man sich in die andere Seite hineinversetzen<br />
und Vorurteile abbauen.<br />
„Ich wandere ja auch, bin begeisterter<br />
Trailrunner und eben auch Biker.“<br />
Begegnen können sich beide Seiten<br />
auch auf Wegen, wo beides erlaubt ist,<br />
den sogenannten „shared trails“. „Die<br />
sind aber auch nicht überall sinnvoll“,<br />
meint Eder, der auch Wegemacher ist.<br />
„An manchen Stellen haben einfach<br />
nicht beide Seiten Platz.“ Generell orten<br />
sie schon viel Verständnis für die<br />
gegenseitige Outdoor-Lust. „Schwarze<br />
Schafe gibt es aber eh überall. Mit einem<br />
ordentlichen Angebot vor allem für<br />
Enduro- und Downhill-Fahrer schaffen<br />
wir aber ein friedliches und ungefährliches<br />
Miteinander.“ Allen recht getan ist<br />
eine Kunst, die keiner kann, lautet ein<br />
Sprichtwort. Hirner kennt das aus der<br />
Praxis. „Da regen sich Leute auf, dass<br />
die Biker mit den Gondeln rauffahren<br />
und dass Seilbahnen die Landschaft<br />
verschandeln, sitzen im selben Moment<br />
aber neben mir in der Gondel.“<br />
Sehr viele Biker radeln aber ohnehin<br />
eine Forststraße rauf und wieder runter.<br />
„Mit denen gibt es überhaupt kein Problem.<br />
Da funktioniert das Miteinander<br />
reibungslos. Da hält ein Wanderer schon<br />
einmal einem Biker das Gatter auf, damit<br />
der nicht absteigen muss“, berichtet<br />
Eder.<br />
Von gesetzlichen Regelungen dagegen<br />
halten weder Eder noch Hirner etwas.<br />
„Verständnis und gegenseitigen Respekt<br />
schaffen, das ist unser Ziel“, sagen beide.<br />
Für Biker Hirner ist es selbstverständlich<br />
sich bemerkbar zu machen, wenn er auf<br />
einem Weg auf Wanderer trifft. „Ich rufe<br />
dann schon rechtzeitig, lächle beim Vorist.“<br />
Überhaupt will er die Gruppen auch<br />
nicht so scharf trennen. „Es sind doch<br />
alles Leute, die Freude an der sportlichen<br />
Bewegung in der Natur haben.“<br />
Neben dem reibungslosen Miteinander<br />
geht es ihm auch um den Schutz des<br />
gemeinsamen Erholungsraumes, der Natur.<br />
Dafür will er Bewusstsein schaffen.<br />
„Dass man nicht um 5 Uhr früh schon<br />
durch den Wald shreddet, weil man das<br />
Wild aufweckt und aufschreckt. Dass<br />
man auf Tafeln ausweist, wann die Trails<br />
und Wege zu benützen sind und wo<br />
man aus welchen Gründen nicht fahren<br />
sollte, weil zum Beispiel Tiere in Gefahr<br />
sind oder Erdarbeiten im Gange.“ Aufklären,<br />
aktiv informieren, Verständnis<br />
schaffen. Das geht auch in kleineren<br />
Regionen, die nicht über das Wege- und<br />
Seilbahnnetz eines Bike-Riesen wie<br />
Saalbach verfügen. „Tafeln, auf denen<br />
Aufklärung betrieben wird, kann man<br />
überall aufstellen. Dann kann sich schon<br />
einmal niemand rausreden und sagen, er<br />
habe von nichts gewusst.“ Rücksicht aufeinander<br />
nehmen kann man auch überall.<br />
„Es geht nur miteinander. Man kann<br />
den Bike-Sport ja nicht auslöschen.“<br />
Die Biker in die Illegalität treiben löst<br />
keine Probleme. „Und gegenseitiges<br />
Aufhetzen auch nicht“, sagt Hirner.<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong>
Unser Hotelangebot: Ganzjährig geöffnet – 200 Betten, Hallenbad, 25 m Becken –<br />
mit 300m 2 Wasserfläche, Sauna- & Spa-Bereich, Kosmetik & Massagen, Fitness-Studio,<br />
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Nationalpark-Sommercard mit 60 Inklusivleistungen: Tagesticket – Großglockner-<br />
Hochalpenstraße, Eintritt – Nationalparkzentrum Mittersill, Krimmler Wasserfälle,<br />
Panoramabahn Kitzbüheler Alpen, Bergbahnen Wildkogel, Weißsee Gletscherwelten,<br />
Freibäder und Badeseen, und vieles mehr ...<br />
Idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge: Salzburg, Innsbruck,<br />
Kitzbühel, Swarovski Kristallwelten, Lienz, Dolomiten, Zell am See ...<br />
Die Region der unendlich<br />
vielen Möglichkeiten:<br />
• über 5000 km Wanderwege<br />
• über 1000 km Rad- & Bikewege<br />
• 266 Dreitausender<br />
• 7 Bergbahnen in der Umgebung<br />
• 6 x geführte Wanderungen<br />
pro Woche<br />
Gratis für unsere Hotelgäste!<br />
Mit der Nationalpark Sommercard<br />
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weitere Ermäßigungen genießen!<br />
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T +43 (0)6562 4615 · F +43 (0)6562 4612-444<br />
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DAS NATIONALPARK<br />
WANDERDORF<br />
Mittersill-Hollersbach- Stuhlfelden<br />
ist Salzburgs Nationalpark<br />
Wanderdorf. Von dort aus kann<br />
man Touren in den Grasbergen<br />
der Kitzbüheler Alpen genauso<br />
unternehmen wie zu den<br />
3000ern des Nationalparks<br />
Hohe Tauern aufbrechen.<br />
Und einfach eine<br />
gute Zeit verbringen.<br />
Umgeben von den 3000ern des<br />
Nationalparks Hohe Tauern und<br />
den sanften Grasbergen der<br />
Kitzbüheler Alpen, ist Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden<br />
der ideale Ausgangspunkt<br />
fürs Wandern und Bergwandern.<br />
Ob auf idyllischen Wald- und<br />
Wiesenwegen oder auf schmalen steinigen<br />
Pfaden den Gipfeln entgegen: Es<br />
führen unzählige markierte Wege aller<br />
Schwierigkeitsgrade von Mittersill und<br />
den umliegenden Orten aus zu immer<br />
neuen Zielen.<br />
15 zertifizierte Wanderbetriebe<br />
Sechs geführte Wanderungen pro Woche<br />
werden in der Hauptsaison, drei in der<br />
Fotos: Mike Huber<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
Nebensaison angeboten – da schlägt<br />
das Wandererherz höher! Das Highlight<br />
dabei: Die Touren beginnen<br />
und enden jeweils vor dem eigenen<br />
Hotel, weil der kostenlose Wandershuttle<br />
Gäste an den Startpunkt<br />
ihrer geführten Tour bringt und sie<br />
danach wieder abholt. Das Wanderprogramm<br />
besticht mit der Kompetenz<br />
der Nationalpark-Ranger und<br />
lokalen Bergführer. Wer aber lieber<br />
auf eigene Faust losmöchte, dem sei<br />
der „Wanderguide“ mit über 65 beschriebenen<br />
Touren empfohlen.<br />
Im Nationalpark Hohe Tauern<br />
kommen aber auch Radfahrer auf<br />
ihre Kosten, vom gemütlichen Tauernradweg<br />
entlang der Salzach bis<br />
hin zu anspruchsvollen Mountainbikestrecken.<br />
Routen unterschiedlicher<br />
Schwierigkeit machen Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden<br />
insgesamt<br />
zu einer der reizvollsten Radregionen<br />
Österreichs. Die<br />
Panoramabahn Kitzbüheler Alpen<br />
bringt Bike und Biker in die Kitzbüheler<br />
Alpen.<br />
Golfer sind beim GC Hohe Tauern<br />
richtig: Der abwechslungsreiche,<br />
flach angelegte 18-Loch-Platz<br />
ist eingebettet in das großartige Panorama<br />
der umliegenden Berge. So<br />
wird Golfen zum perfekten Naturerlebnis.<br />
INFOS & BUCHUNGEN<br />
MITTERSILL PLUS GMBH.<br />
welcome@mittersill.info<br />
www.mittersill.info<br />
VERANSTALTUNGS-TIPP<br />
HOHE TAUERN WANDERTAGE<br />
Fr., 6. 9.: Musikalische Wan derung<br />
mit Harry Prünster<br />
Sa., 7. 9.: Wandermarathon mit<br />
10-, 20- und 42 km-Strecke<br />
So., 8. 9.: Kulinarische Wanderung<br />
mit Nationalparkjause<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
ANNA WEISS<br />
31, DEGGENDORF (D),<br />
GEBÜRTIGE NIEDERBAYERIN.<br />
EINST FLUGBEGLEITERIN BEI<br />
LUFTHANSA, MITGRÜNDERIN<br />
EINES SPECIAL-INTEREST-<br />
VERLAGS, CO-FOUNDER VON<br />
BLOOMERS OUTDOORS UND<br />
GRÜNDERIN DES EUROPEAN<br />
WOMEN’S OUTDOOR SUMMIT.<br />
DER THINK TANK BLOOMERS<br />
OUTDOORS BEMÜHT SICH<br />
UM DIE FÖRDERUNG VON<br />
FRAUEN UND MÄDCHEN IN<br />
DER OUTDOORBRANCHE UND<br />
HAT DIE WAHRNEHMUNG DER<br />
GESCHLECHTERROLLEN IN WORT,<br />
BILD UND KOMMUNIKATION IM<br />
FOKUS UND FÖRDERT VIELFALT.<br />
INSPIRIERT VON DER US-FRAU-<br />
ENRECHTLERIN AMELIA<br />
BLOOMER (1818 –1894), DIE DIE<br />
FRAUENKLEIDUNG REVOLUTIO-<br />
NIERTE UND DAFÜR KÄMPFTE,<br />
DASS FRAUEN RAD FAHREN<br />
DÜRFEN.<br />
EUROPEAN WOMEN’S<br />
OUTDOOR SUMMIT<br />
#TOOLSFORCHANGE<br />
WWW.EUROPEAN-<br />
WOMENS-OUTDOOR-SUMMIT.<br />
COM, 12. BIS 15. SEPTEMBER<br />
IN FLIMS (SUI)<br />
DAS INTERVIEW MIT ANNA<br />
WEISS IN VOLLER LÄNGE AUF<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
Warum sind Experten<br />
meistens Männer?<br />
Weil wir es gewohnt sind,<br />
dass Männer ihre Stimmen<br />
erheben. Wem das zu pathetisch<br />
ist, der sollte <strong>2019</strong> mal darauf achten,<br />
wie oft und zu welchen Themen Frauen<br />
als Expertinnen zurate gezogen werden,<br />
z.B. im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“<br />
oder in den zahlreichen Outdoorsport-Magazinen.<br />
In der Outdoor-Branche kommt<br />
hinzu, dass viele über Jahre gewachsene<br />
Männernetzwerke aus Firmengründern,<br />
Journalisten und Sportlern existieren. Da<br />
ist es einfach und bequem, auf einen Experten<br />
im Netzwerk zurückzugreifen. Wir<br />
Frauen sind oft viel zu kritisch mit uns<br />
selbst. Hier dürfen wir Frauen an uns und<br />
an unseren Beziehungen untereinander arbeiten<br />
– denn es gibt so unglaublich viele<br />
talentierte Expertinnen, und zwar in sämtlichen<br />
Branchen.<br />
„Der Sport“ gilt allgemein als<br />
männlich. Warum?<br />
Dass es gar nicht so wenige Frauen z.B.<br />
unter den Bergsteigern gab, zeigt die<br />
Südtirolerin Ingrid Runggaldier in ihrem<br />
hervorragenden Buch „Frauen im<br />
Aufstieg“. Eine kürzlich erschienene<br />
EU-Studie zeigte, dass in den Sportmmedien<br />
90 Prozent der Artikel in Europa<br />
noch immer von Männern geschrieben<br />
werden – und ganze 85 Prozent von<br />
männlichen Sportlern handeln. Deren<br />
„männlich sozialisierte“, oftmals auf<br />
Leistung fixierte Sichtweise prägt natürlich<br />
unser Bild des Sports.<br />
Wie bekommen etwa Klettern, Kajak,<br />
Wellenreiten oder Biken ein<br />
weibliches Image?<br />
„Weiblich“ – was ist das überhaupt?<br />
Schreibt eine kurze Definition davon<br />
auf. Wenn ihr Frauen seid: Überlegt,<br />
Foto: Ines Männl Fotografie<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
WEIBLICH?<br />
WAS<br />
IST DAS<br />
ÜBERHAUPT?<br />
ANNA WEISS SETZT SICH FÜR NEUE<br />
FRAUENBILDER IM OUTDOORSPORT EIN.<br />
TYPGERECHT, VIELFÄLTIG, ZEITGEMÄSS, MIT HUMOR.<br />
ÜBER MÄNNERNETZWERKE, TOILETTENGESPRÄCHE<br />
UND DIE SCHÖNSTE FARBE DER MACHT.<br />
INTERVIEW: CHRISTOPH HEIGL<br />
Gender Roles kritisiert: Der geile Typ<br />
hängt in der Wand oder fetzt im Bikepark,<br />
die entspannte Dame wartet auf<br />
ihn am Pool.<br />
Die Destinationen transportieren größtenteils<br />
immer noch das Bild vom Pärchen-<br />
oder Familienurlaub. Dabei wachsen<br />
die Zahlen, was Urlaub unter Frauen<br />
angeht, seit Jahren kontinuierlich. Und<br />
nicht nur im Bereich Wellness, sondern<br />
auch im Outdoorsport – und selbst in so<br />
exotischen Angeboten wie „Tauchen mit<br />
dem weißen Hai“. Das Abkommen davon,<br />
überkommene Rollenbilder ins Unendliche<br />
zu reproduzieren, und stattdessen<br />
einen jungen, frischen und vor allem<br />
zeitgemäßen Ansatz zu wählen, birgt<br />
auch großes wirtschaftliches Potenzial.<br />
was euch ansprechen würde. Wenn ihr<br />
Männer seid: Überlegt, was eure Frau,<br />
Freundin, Mutter, Tochter, Schwester,<br />
Arbeitskollegin ansprechen würde.<br />
Wenn ausschließlich ein Bild gezeigt<br />
wird, ist das meist die prototypische<br />
Frau. Dabei geht es um Vielfalt, Vielfalt,<br />
Vielfalt. Kein Mensch wird gerne in<br />
Schubladen gesteckt.<br />
Mangelt es an passenden Vorbildern?<br />
Wer kennt eine weiblichen Free-<br />
Solo-Climberin? Wer die weibliche<br />
Bike-Weltmeisterin?<br />
Es gibt in jeder Sportart Frauen, die<br />
durch außergewöhnliche Leistungen<br />
auffallen. Ergänzend ist aber zu fragen:<br />
Ist denn Leistung das Einzige, was ein<br />
Vorbild ausmacht? Umfragen zeigen,<br />
dass Frauen ihre Vorbilder nicht nur unter<br />
Spitzenathletinnen ausmachen, sondern<br />
auch unter denjenigen, die ihnen<br />
ähnlich sind – oder die beste Freundin<br />
sein könnten. Das ist beileibe noch<br />
nicht bei allen Firmen angekommen.<br />
Außerdem investieren viele Firmen lieber<br />
weiterhin in Fotoshootings mit Models,<br />
anstatt ihre Athletinnen zu pushen.<br />
Die Big-Wave-Surferin Keala Kennelly<br />
kann ein Lied davon singen, was es<br />
heißt, nicht zu 100 Prozent dem gängigen<br />
Schönheitsideal einer Surferin zu<br />
entsprechen. Trotz ihrer bahnbrechenden<br />
Erfolge musste sie stets um ihr<br />
Sponsoring kämpfen.<br />
Was können wir tun?<br />
In der Industrie: Quote, Quote, Quote.<br />
In der Medienlandschaft: Quote, Quote,<br />
Quote. Wollen ist Können. Nichtkönnen<br />
ist Nichtwollen.<br />
Auf der Eurobike hast du die klassische<br />
Tourismuswerbung in Bezug auf<br />
Was versäumen Werbung und Marketing,<br />
wenn sie auf falsche Bilder und<br />
Signale bei Körpersprache, Farben und<br />
Formen setzen? Könnten sie ihre Kunden<br />
nicht noch viel besser erreichen?<br />
Die ganze Thematik wird sicher noch<br />
Fahrt aufnehmen. Die Gesellschaft<br />
nimmt sexistisches Marketing in weiten<br />
Teilen nicht mehr hin. Digitale Shitstorms<br />
werden handfeste Umsatzeinbußen<br />
nach sich ziehen. Im Gegensatz<br />
dazu werden Firmen, die sich mit einem<br />
authentischen, vielfältigen Frauenbild<br />
beschäftigen, zu den Gewinnern zählen.<br />
Die Dove-Kampagne „Real Beauty“ verhalf<br />
dem Konzern Unilever zu einer<br />
spektakulären Umsatzsteigerung. Neben<br />
Nachhaltigkeit wird Female Empowerment<br />
das Thema der nächsten Jahre.<br />
Wie transportiert man weibliche<br />
Images intelligent und smart?<br />
Indem man möglichst viele unterschiedliche<br />
Mädchen und Frauen befragt, zeigt<br />
und unterstützt. Indem man darauf achtet,<br />
dass die Frauen nicht nur die passive<br />
Rolle einnehmen. Also z.B. der Mann<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
hält die Karte in der Hand und weiß,<br />
wo’s langgeht, die Frau himmelt ihn an.<br />
Und Humor. Humor ist immer gut.<br />
Welche Firmen, Marken oder Tourismusregionen<br />
schaffen das jetzt schon<br />
ganz gut?<br />
Zum Beispiel die Always-Kampagne<br />
„Like a Girl“. REI macht seit Jahren einen<br />
guten Job, die „Force of Nature“-Kampagne<br />
ist genial. The North<br />
Face mit „She moves Mountains“. Und<br />
neuerdings, wirklich großes Kino, weil<br />
schnell, witzig, provokativ: die Commerzbank<br />
mit ihrem Spot „Die<br />
DFB-Frauen in 90 Sekunden.“ Tourismusregionen?<br />
Hm. Ich würde sagen,<br />
dass Deutschland, Österreich und<br />
Schweiz da im Großen definitiv noch<br />
Nachholbedarf haben.<br />
Wie schaut dein ideales, weibliches<br />
Werbesujet für den Outdoorurlaub in<br />
z. B. Salzburg oder Tirol aus?<br />
Hm, auf jeden Fall würde ich immer die<br />
einheimischen Akteurinnen miteinbeziehen<br />
statt Models. Dreckig, provokativ,<br />
humorig, den Alltag der Frauen verstehend,<br />
empowernd.<br />
Gibt es weibliche Tabuthemen, die<br />
längst angesprochen werden müssten?<br />
Ja. Und zwar mit großem Tamtam und<br />
öffentlich, damit eine Debatte entstehen<br />
kann. Solche Tabuthemen werden allenfalls<br />
auf der Damentoilette besprochen.<br />
Ich nenne sie „Restroom Talks“. Seit<br />
wir mit Bloomers gestartet sind, habe<br />
ich Hunderte solcher Gespräche geführt<br />
oder Geschichten geschickt bekommen.<br />
Wo es brennt? Schlechtere Bezahlung<br />
und Konditionen. Sexistisches Verhalten<br />
von Sprüchen bis hin zu Übergriffen.<br />
Die Fixierung auf das Äußere. Und was<br />
uns Frauen betrifft: unsere häufige Unfähigkeit,<br />
ins Tun zu kommen oder Klartext<br />
zu sprechen.<br />
Du warst bei einigen Unternehmen mit<br />
Workshops, z.B. bei KTM. Wie reagieren<br />
die Firmen auf euren weiblichen<br />
Input? Oder hat es Feigenblattfunktion?<br />
Das ist ganz unterschiedlich von Firma<br />
zu Firma. Viele Firmen sind im Gespräch<br />
unglaublich neugierig und offen.<br />
Da kommt dann oft das: „Wir wollen<br />
schon so lange, wissen aber nicht, wie“.<br />
Wenn es ans Investieren geht, machen<br />
trotzdem viele einen Rückzieher. Nicht<br />
so KTM. Beim Design Thinking Workshop<br />
war die komplette Geschäftsführung<br />
sowie die Leiter von Marketing<br />
und Entwicklung anwesend und suchten<br />
einen regen Austausch mit den Frauen.<br />
Was wann umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.<br />
Aber der wichtigste Schritt ist<br />
getan: Bewusstseinsbildung auf Managementebene.<br />
Die ist leider häufig noch<br />
mit ignoranten Machos besetzt, deren<br />
Credo lautet: „Haben wir noch nie gemacht,<br />
brauchen wir nicht“. Um im selben<br />
Atemzug anzuheben: „Soooo, wir<br />
Männer erklären euch Frauen jetzt die<br />
Welt.“ Und nein, ich übertreibe nicht.<br />
Welche Chancen bieten Social-<br />
Media-Kanäle wie Instagram?<br />
Fluch oder Segen?<br />
Wie überall: beides. Zum einen macht<br />
es die Sportlerinnen sichtbar. Zum anderen<br />
steigert es den Druck, weil wir uns<br />
alle möglichst perfekt in möglichst extremen<br />
Situationen zeigen. An der hohen<br />
Wand, im Powder, auf dem fetten Gipfel<br />
etc. Wir inszenieren Outdoorsport im<br />
Endeffekt auf die gleiche Weise wie die<br />
Marketingverantwortlichen.<br />
Du unterstützt ein Mountainbike-<br />
Projekt in Afghanistan, vor allem auch<br />
für Mädchen. Wie kam es dazu?<br />
Abasha ist ein Verein, der sich für Wandel<br />
durch Sport und Bildung für Ju-<br />
An ihrem Bike liebt<br />
Anna Weiß die<br />
Farbe „Lazy Pink“.<br />
„Die Mädchenfarbe<br />
ist oft Gesprächseinstieg“,<br />
sagt sie.<br />
gendliche in schwierigen Verhältnissen<br />
einsetzt. In Afghanistan unterstützt er<br />
das von jungen Mountainbikern initiierte<br />
Projekt „Drop & Ride“ – kurz für<br />
„Drop the weapon and ride a bike“. Das<br />
Besondere daran ist, dass Burschen und<br />
Mädchen gemeinsam biken und Tricks<br />
üben. Das ist in diesem krisengeplagten<br />
und von Gewalt heimgesuchten Land<br />
nicht üblich. Freie Menschen sind weniger<br />
einfach zu unterdrücken. Wir freuen<br />
uns nach wie vor über Fördermitglieder.<br />
Wie gibst du dich selbst beim Sport?<br />
Betont weiblich? Oder eben nicht …?<br />
Betont weiblich ist ein gutes Stichwort.<br />
Viele von uns meinen, unsere Weiblichkeit<br />
in diesem „krassen Outdoorsport“<br />
besonders betonen zu müssen. Frau will<br />
alles sein, aber um Gottes willen kein<br />
Mannsweib! Es gibt Studien dazu, wie<br />
sich Outdoorsportlerinnen auf Social<br />
Media darstellen und dass sich viele von<br />
uns besonders gern mit lackierten Fingernägeln<br />
zeigen, um das klarzustellen.<br />
Wie gebe ich mich also betont weiblich?<br />
Ich wähle Kleidung und Zubehör, in<br />
dem ich mich wohlfühle, das meinen<br />
Typ unterstreicht, meine Werte kommuniziert<br />
und zu mir passt. Und ich fahre<br />
ein rosa Mountainbike. Weil mir das<br />
„Lazy Pink“ taugt. Und die „Mädchenfarbe“<br />
oft Gesprächseinstieg ist. Ich erkläre<br />
dann den verdutzten Zuhörer*innen,<br />
dass sie meinen Führungsanspruch<br />
untermauert. Denn Rosa ist „das kleine<br />
Rot“ und war die längste Zeit die Farbe<br />
der Macht.<br />
Foto: David Schultheiß<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
Lorenz<br />
Frutiger<br />
Grindelwald<br />
Mountain guide<br />
Climbing<br />
a mountain<br />
can be really<br />
uncomfortable.<br />
But that’s what<br />
i love about it,<br />
that’s where<br />
i feel the most<br />
alive, where<br />
i rise up.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
EIN SEE UND 30<br />
DREITAUSENDER<br />
Vom Seerundgang<br />
bis zur Hochgebirgs-<br />
Gipfeltour: In Zell am<br />
See-Kaprun wird jeder<br />
Wandertag zum<br />
unvergesslichen Erlebnis.<br />
Pack die Wanderschuhe ein: Schneeglitzernde<br />
Gipfel und dichte Wälder, blühende<br />
Wiesen und glasklare Seen – Zell am<br />
See-Kaprun motiviert dazu, die Berge zu Fuß zu<br />
erobern. Im Zentrum des alpinen Abenteuers<br />
stehen drei Berge: das Kitzsteinhorn mit seinem<br />
Gletscher, die Schmittenhöhe und der Maiskogel.<br />
Insgesamt führen rund 400 Kilometer<br />
bestens ausgeschilderte Wanderwege durch die<br />
Bergwelt zwischen den Pinzgauer Grasbergen,<br />
dem Zeller See und den Hohen Tauern.<br />
Besonders beliebt unter Wanderern ist der<br />
Zeller Hausberg, die Schmittenhöhe, aufgrund<br />
seines 360-Grad-Panoramas mit Blick auf über<br />
30 Dreitausender-Berge und den Nationalpark<br />
Hohe Tauern. Gemütlich oben angekommen<br />
mit der modernen Porsche-Design-Gondel<br />
Foto: Zell am See-Kaprun Tourismus GmbH.<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
ZELL AM SEE-KAPRUN<br />
TOURISMUS<br />
T.: +43 65 42/770<br />
welcome@zellamsee-kaprun.com<br />
www.zellamsee-kaprun.com<br />
Vom neuen „guestbook“-Themenweg entlang der Thumersbacher<br />
Höhenpromenade hat man einen großartigen Blick auf den Zeller See,<br />
die Stadt und ihren Hausberg, die Schmittenhöhe.<br />
warten Wege für jeden Fitness-Level.<br />
Der 2000 m hohe Berg kann auch mit<br />
geführten Wanderungen entdeckt werden.<br />
Von Kräutern und einer Kaiserin<br />
Auf dem Weg vom Sonnkogel zur<br />
Schmiedhof-Alm gibt es diesen Sommer<br />
den neuen, sagenumwobenen Weg durch<br />
den Wald zu entdecken. Interaktive<br />
Stationen lassen Groß und Klein in die<br />
Welt der Legenden eintauchen und Sagengestalten<br />
kennenlernen. An der Station<br />
„Tausend Stimmen“ werden durch<br />
„Lauschtrichter“ die Geräusche der umliegenden<br />
Natur stärker wahrgenommen<br />
– Blätterrascheln und ferne Vogelgesänge<br />
werden so hörbar.<br />
Der Sisi-Rundweg, der wie die Sisi-Kapelle<br />
am Gipfel Österreichs legendärer<br />
Kaiserin gewidmet ist, führt in einer<br />
halben Stunde bequem einmal rund um<br />
den höchsten Punkt der Schmittenhöhe.<br />
Entlang der Höhenpromenade zum<br />
Sonnkogel laden Aussichtsplattformen,<br />
Schautafeln, Murmeltierhöhlen, Holzfiguren<br />
und ein Schaubienenstock zum<br />
Entdecken ein.<br />
Die Schmittenhöhe ist auch Ausgangspunkt<br />
für längere Touren, etwa<br />
über den Weitwanderweg „Pinzgauer<br />
Spaziergang“ oder auf den benachbarten<br />
Maurerkogel. Der Kräuterwanderweg<br />
„Kraut & Ruam“ trumpft nicht nur mit<br />
einer Vielzahl an heimischen Wildkräutern<br />
wie Brennnessel und Löwenzahn<br />
auf, sondern auch mit deren Verkostung<br />
im Sonnkogel-Restaurant, wie pikante<br />
Buchteln mit Kräuterfüllung oder<br />
Wild-Leberkäse mit Brennesselspinat.<br />
Digitale Begleiter für unterwegs<br />
52 Wanderungen listet die digitale<br />
Wandertourenkarte von Zell am See-<br />
Kaprun auf – mit Streckenlänge, Höhenmetern<br />
und Gehzeit. Die Auswahl<br />
reicht vom halbstündigen Spaziergang<br />
bis zur 21-km-Bergtour mit einigen<br />
Tausend Metern Höhendifferenz. Unterwegs<br />
sorgt die Zell-am-See-Kaprun-<br />
Touren-App dafür, dass man immer<br />
den richtigen Weg findet. Wer mit der<br />
Summit-Lynx-App eincheckt, kann sich<br />
überall digital ins Gipfelbuch eintragen<br />
und fleißig Wandernadeln sammeln.<br />
Die Zell-am-See-Kaprun Sommerkarte<br />
ermöglicht kostenlose Berg- und<br />
Talfahrten. Neben 40 Ausflugszielen ist<br />
ab sofort auch die kostenlose Mobilität<br />
inkludiert: Mit der Mobilitätskarte können<br />
Urlauber alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />
im Pinzgau nutzen und sich umweltfreundlich<br />
in der Region bewegen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
Saalfelden-Leogang<br />
Touristik<br />
Mittergasse 21a<br />
5760 Saalfelden<br />
T.: +43 65 82/70 660-22<br />
www.saalfelden-leogang.com/<br />
wandern<br />
Wander-Tipp:<br />
Stoabergmarsch24 –<br />
24-Stunden-Wanderung<br />
(22./23. Juni)<br />
EINFACH<br />
WANDERN<br />
SAALFELDEN-LEOGANG SETZT AUF RUHE<br />
STATT AUF SCHNICKSCHNACK, AUF NATUR<br />
STATT INSZENIERUNG. DIE ACTION KOMMT<br />
TROTZDEM NICHT ZU KURZ.<br />
B<br />
ewegung in der Natur braucht kein großes<br />
Drumherum. Feste Schuhe schnüren<br />
und schon geht es los. Dieser Gedanke<br />
und die Tatsache, dass Wandern nachgewiesenermaßen<br />
positive Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit hat, haben in Saalfelden-Leogang<br />
zum Konzept „einfach<br />
wandern“ geführt. Die Idee dahinter:<br />
Wandern allein ist absolut ausreichend.<br />
Auf actionreiche Themenwege<br />
wurde deswegen bewusst verzichtet.<br />
Entlang der vielen Wanderwege gibt es<br />
360-Grad-Sitzbänke aus Holz, auf denen<br />
man sich eine gemütliche Pause gönnen<br />
und gleichzeitig die Landschaft aus jedem<br />
Blickwinkel betrachten kann. Die Waldschaukeln<br />
laden die Wanderer ein, ihre<br />
Aufmerksamkeit auf die Baumspitzen<br />
und in den Himmel darüber zu lenken.<br />
Besonders praktisch: das Stecken-Sharing.<br />
An den Startpunkten der Wanderwege<br />
wurden Wanderstock-Stationen<br />
errichtet, an denen man sich den<br />
passenden Holz-Wanderstock aussuchen<br />
kann. Nach der Wanderung stellt man<br />
ihn an der nächsten Station wieder ab.<br />
Alm:Kultur<br />
Tradition trifft Moderne – unter diesem<br />
Motto werden im Rahmen des Salzburger<br />
Almsommers von Juli bis September<br />
wöchentlich Kunst- und Kulturprojekte<br />
auf umliegenden Almen veranstaltet.<br />
Von Konzerten über Lesungen bis hin<br />
zu Schnitz- und Tanzworkshops werden<br />
die Almen zu Kultur-Hotspots zwischen<br />
Brauchtum und Zukunftsmusik.<br />
www.saalfelden-leogang.com/almkultur<br />
Fotos: Florian Lechner, Lolin<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
CRIMP<br />
TOURENSTÖCKE<br />
EQUIPMENT<br />
THIRTY 30 L<br />
TOURENRUCKSACK<br />
FLASK<br />
TRINKFLASCHE<br />
ICONIC<br />
LEDERHANDSCHUHE<br />
STABLAMPE<br />
LED<br />
stubai-sports.com<br />
nuovoline.at | © Fotos: Stubai ZMV; Imagefoto, MaxMeissner.de
TRITTSICHER ZUM<br />
BERGSCHUH<br />
SICHERHEIT AM BERG HÄNGT AUCH AM<br />
SCHUH. DAS BERGSCHUH-ANGEBOT IST<br />
GROSS, ER MUSS ZUM FUSS UND ZUM<br />
EINSATZBEREICH PASSEN. WIE FINDET<br />
MAN DEN RICHTIGEN?<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Wer auf einfachen Waldwegen<br />
und ebenen Almböden geht,<br />
braucht andere Schuhe als der<br />
Hochgebirgs-Expeditionist mit schwerem<br />
Gepäck und Gletscherquerung. So weit,<br />
so einfach. Etwas komplexer ist die Suche<br />
nach dem idealen Schuhwerk allerdings<br />
schon, weil es zwischen den genannten<br />
Extremen eben eine große Bandbreite im<br />
Berg sport gibt. Beim Händler Giga sport<br />
etwa hält man sich an die Kategoriesierung<br />
des bayerischen Bergschuhherstellers<br />
Meindl, erklärt Outdoor-Berater Martin<br />
Purkathofer und kommt somit zwischen<br />
„A“ und „D“ mit zwei Zwischenstufen<br />
(„A/B“ und „B/C“) auf sechs unterschiedliche<br />
Bergschuh-Kategorien.<br />
Komfort und Stabilität<br />
Ganz grundsätzlich lässt sich sagen: Je<br />
einfacher die Wege, je kürzer und<br />
schneller die geplanten Wanderungen<br />
und je leichter das Gepäck, desto flexibler,<br />
leichter und niedriger kann der<br />
Schuh ausfallen. Auf ebenem Geläuf<br />
hilft eine „weiche“, flexible Konstruktion<br />
beim Abrollen, es geht sich damit<br />
leichter, komfortabler und natürlicher.<br />
Andererseits gilt: Je unbefestigter, unebener,<br />
steiler und weiter die Wege werden,<br />
je schwerer das Gepäck ist, desto<br />
mehr Stabilität braucht man. Logisch:<br />
Ist der Boden uneben, grob und steinig,<br />
unterstützt eine steife Konstruktion die<br />
Trittsicherheit und nimmt der Fußmuskulatur<br />
einen wichtigen Teil der Arbeit<br />
ab. Während sich umgekehrt ein „bequemer“,<br />
weicher Schuh schwammig<br />
anfühlt und die Muskeln zum kräfteraubenden<br />
Mitarbeiten zwingt.<br />
In den letzten Jahren ging der Trend<br />
in Richtung Komfort und Leichtigkeit<br />
– und dieser setzt sich auch heuer fort,<br />
erklärt Bernd Fürtbauer, Outdoor-Expete<br />
bei Intersport: „Es sind immer mehr<br />
Menschen auf einfacheren Wegen unterwegs“,<br />
sagt Fürtbauer, „oder man<br />
geht nach der Arbeit schnell eine Runde<br />
auf den Berg. Fürs kurze, schnelle Outdoorerlebnis<br />
passen Multifunktionsschuhe<br />
mit Low-Cut-Schnitt perfekt.“<br />
Es ist jedoch auch festzuhalten, dass<br />
es den Bergschuhherstellern seit einigen<br />
Jahren immer besser gelingt, die beiden<br />
„Pole“ Komfort und Stabilität miteinander<br />
in Einklang zu bringen. „Die Materialien<br />
werden besser und die Schuhe<br />
generell leichter und strapazfähiger, über<br />
die Kategorien hinweg“, sagt Bernd<br />
Fürtbauer.<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
Ein Blick auf die Sohle<br />
Für den Härtegrad des Schuhs wesentlich mitverantwortlich<br />
ist die Außensohle, erklärt Giga sport-<br />
Experte Martin Purkathofer. Durch unterschiedliche<br />
Materialmischungen lässt sich der Härtegrad<br />
des Schuhs wesentlich beeinflussen. Kleiner Blick in<br />
die „Trickkiste“ der Hersteller: „Bei Zustiegsschuhen<br />
werden manchmal sogar unterschiedliche Härtegrade<br />
der Sohle eingesetzt: mit festeren Schäumen<br />
im vorderen und weicheren im hinteren Bereich“,<br />
weiß der Gigasport-Experte.<br />
Dass der Gummi auf dem Untergrund haftet, ist<br />
ja die ureigenste Funktion der Außensohle – beim<br />
„Grip“ hat es in den letzten Jahren aber auch bedeutende<br />
Fortschritte gegeben. Was sich ebenso auf<br />
die Stabilität auswirkt. „Viele Low-Cut-Schuhe sind<br />
heute auch mit extrem gut haftenden Sohlen ausgestattet,<br />
somit rutschfest und insgesamt stabiler. Für<br />
steiniges, alpines Gelände sollte man dennoch lieber<br />
auf stabilere Schuhe zurückgreifen“, empfiehlt Intersport-Experte<br />
Fürtbauer.<br />
Eine steife Sohle braucht man auch auf Klettersteigen,<br />
wo auf den Stiften und Klammern das Körpergewicht<br />
auf wenigen Quadratzentimetern lastet<br />
und sich durch eine steife Sohle besser verteilt.<br />
Foto: iStock<br />
Zwei Paar Schuhe<br />
„Monogamie“ ist in der Beziehung zwischen Bergfex<br />
und Bergschuh übrigens keine gute Wahl: Wer<br />
regelmäßig in den Bergen unterwegs ist, soll zumindest<br />
zwei unterschiedliche Paar Schuhe verwenden,<br />
empfehlen sowohl der Intersport- als auch der Gigasport-Experte.<br />
Zumindest einen niedrigen und einen<br />
hohen Schuh sollte jeder begeisterte Bergsportler<br />
besitzen. Ein universelles Paar für möglichst<br />
viele Einsatzbereiche könne man zwar in Betracht<br />
ziehen, „aber der Spaß wird damit begrenzt sein“,<br />
sagt Bernd Fürtbauer.<br />
Sich beim Kauf beraten zu lassen, empfiehlt Martin<br />
Purkathofer auch deshalb, weil Bergschuhe unterschiedlich<br />
geschnitten sind, nicht jeder Schuh zu<br />
jeder Fußform passt. Gute Verkaufsberater kennen<br />
die Schnitte, erkennen die Fußform von Kunden<br />
und wissen generell, worauf man beim Probieren<br />
achten soll. „Bergschuhe eine Nummer größer kaufen,<br />
weil der Fuß bei langen Touren dicker wird“,<br />
empfiehlt Gigasport-Experte Purkathofer. „Mehrere<br />
Modelle anprobieren und sich gut beraten lassen“,<br />
empfiehlt auch Fürtbauer von Intersport. In der<br />
Endauswahl soll dann last but not least auch das<br />
Gefühl mitentscheiden, um den perfekten Begleiter<br />
für viele Tausend Höhenmeter zu finden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
123
PANORAMA-<br />
UND FAMILIENBERG<br />
SCHMITTENHÖHE<br />
Ein sommer voll sonnenschein und<br />
atemberaubender Panoramen erwartet Wanderer,<br />
Familien und Abenteurer am Zeller Hausberg.<br />
InfoCenter:<br />
T. +43 65 42/789-211<br />
www.schmitten.at<br />
Gäste erreichen die Schmitten komfortabel<br />
mit sechs modernen Sommerbahnen.<br />
Oben angekommen kann der<br />
Panoramaberg bei geführten Wanderungen<br />
sowie auf den zahlreichen Erlebniswegen<br />
erkundet werden. Den perfekten Einstieg<br />
dafür ermöglicht die Höhenpromenade mit<br />
Aussichtsplattformen, Thementafeln, einer<br />
Murmeltierhöhle sowie einem Schaubienenstock<br />
– und dem 360-Grad-Panorama<br />
auf rund 30 Dreitausender auf dem Weg<br />
zwischen Schmitten-Gipfel und Sonnkogel.<br />
Neben dem höchstgelegenen E-Motocross-Park<br />
Österreichs und dem Erlebniswanderweg<br />
„Schmidolins Feuertaufe“ gilt es<br />
ab diesem Sommer einen neuen Sagenwanderweg<br />
zu entdecken.<br />
Ein sagenumwobener Wanderweg erwartet<br />
kleine und große Abenteurer ab sofort<br />
auf dem Weg vom Sonnkogel zur Schmiedhof<br />
Alm, im „Mystischen Wald“. Interaktive<br />
Stationen lassen Groß und Klein die eine<br />
oder andere Sagengestalt kennenlernen.<br />
Am Ende des Weges wartet auf die kleinen<br />
Entdecker ein Erlebnisspielplatz, während<br />
Erwachsene den Ausblick genießen können.<br />
Vielseitig und erlebnisreich<br />
Während der eine bei „Yoga am Berg“-Lektionen<br />
oder auch bei einem Jodel-Workshop<br />
auf der Schmittenhöhe seine ideale<br />
Entspannung findet, begeistern sich andere<br />
für das Highlight „Kunst am Berg“: Kreativ<br />
gestaltete Werke vereinen Landschaft,<br />
Natur- und Kunstgenuss. Mehr als 30<br />
überdimensionale Skulpturen und Objekte<br />
können inmitten der schönen Berglandschaft<br />
bewundert werden.<br />
EVENT-HIGHLIGHTS<br />
SOMMER <strong>2019</strong><br />
Yoga am Berg, jeden Mittwoch von<br />
03.07.–28.08.<strong>2019</strong>: Bewegung und Entspannung<br />
vor herrlicher Kulisse<br />
Schmitten-Bergfest, 8. September inkl.<br />
Bergmesse, Alpencup-Ranggeln und Kinderprogramm<br />
Schmitten-Downhill-Golf, 14. September<br />
– Golferlebnis auf dem schönsten<br />
Aussichtsberg mit Panoramablick auf<br />
über 30 Dreitausender<br />
Foto: Schmittenhöhebahn AG<br />
124 <strong>SPORTaktiv</strong>
ERLEBNISURLAUB<br />
AM GIPFEL DER GAUDI<br />
FAMILY<br />
ACTIVE WEEK<br />
7 Übernachtungen<br />
1 Bergerlebnis (Bergund<br />
Talfahrt mit den<br />
Bergbahnen Flachau)<br />
täglich geführte<br />
Erlebnis wanderungen<br />
tägliches Familien-<br />
Aktivprogramm<br />
Preis: ab € 448,– im<br />
Appartement (2 Erwachsene<br />
und 2 Kinder bis<br />
15 Jahre)<br />
www.flachau.com/<br />
summerspecials<br />
ENTDECKE IN FLACHAU BEIM WANDERN,<br />
KLETTERN, RAFTEN ODER BIKEN DIE<br />
AUFREGENDE SEITE DES SOMMERS.<br />
Fotos: bergermarkus.com<br />
Flachau Tourismus<br />
Hermann-Maier-Platz 1<br />
5542 Flachau<br />
T.: +43/64 57/22 14<br />
info@flachau.com<br />
www.flachau.com<br />
Über Almwiesen springen, mit der<br />
Alpen-Achterbahn „Lucky Flitzer“<br />
ins Tal brausen, Straßenfeste feiern, neue<br />
Sportarten ausprobieren und Freundschaften<br />
fürs Leben schließen, so sieht er aus, der<br />
„Gipfel der Gaudi“ in Flachau.<br />
Bewegung für alle<br />
Bei einem Sommerurlaub kommt Bewegung<br />
in die ganze Familie: Das riesengroße,<br />
kindertaugliche Natur- und Outdoor-Angebot<br />
sorgt für Action, Fun und Abenteuer<br />
und verwandelt jeden einzelnen Ferientag<br />
in ein unvergessliches Erlebnis in der<br />
Natur. Sportarten wie Segway, Rafting,<br />
Canyoning, Stand-Up-Paddeling, Klettern,<br />
Caving, bei dem es auf Entdeckungsreise<br />
in Höhlen geht, Reiten, Mountainbike<br />
oder Fatbike-Touren sorgen für echten<br />
Nervenkitzel. Noch attraktiver macht den<br />
Urlaub die Flachau Sommer Card, die es ab<br />
einem Aufenthalt von zwei Nächten gratis<br />
dazu gibt. Sie eröffnet weitere Möglichkeiten<br />
wie die kostenlose Teilnahme am<br />
täglichen Aktivprogramm mit geführten<br />
Erlebniswanderungen, Fußballtraining und<br />
Lagerfeuer oder den ermäßigten Eintritt in<br />
die Familientherme Amadé.<br />
Ruhe suchen und finden<br />
Wer hingegen die Ruhe sucht, findet diese<br />
bei Erlebniswanderungen und leichten<br />
Wandertouren mit gemeinsamem Gipfelerlebnis:<br />
einfach mit der Sommerbergbahn<br />
auf den Berg schweben, zur nächsten Alm<br />
wandern und das Leben genießen!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
AKTIVZEIT<br />
IST WALDHOFZEIT<br />
Aktiv- oder Entspannungsurlaub? Am besten beides!<br />
Das ****Superior Hotel Ebner’s Waldhof am See bietet<br />
ein unschlagbares Angebot für Körper, Geist und Seele.<br />
Und wo? Am Fuschlsee im Salzburger Teil<br />
des schönen Salzkammerguts.<br />
****Superior Hotel<br />
Ebner’s Waldhof am See<br />
A-5330 Fuschl am See<br />
T. +43 (0) 62 26/82 64<br />
info@ebners-waldhof.at<br />
www.ebners-waldhof.at<br />
Imposante Bergwelten, Sonnenstrahlen auf<br />
der Haut und die grandiose Kulisse des<br />
glasklaren Fuschlsees: Dieser Mix ergibt die<br />
besten Voraussetzungen für einen Aktivurlaub<br />
mit unvergesslichen Relax-Momenten.<br />
Am frühen Morgen wandert man im<br />
taubedeckten Gras auf den Hausberg, den<br />
Schober, wird belohnt mit dem herrlichen<br />
Ausblick auf den Fuschlsee und spürt: endlich<br />
Urlaub! Durchatmen, den Tag genießen<br />
und sich auf das freuen, was noch kommt.<br />
„Wir bieten unseren Gästen ganz individuelle<br />
Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer<br />
wertvollsten Zeit des Jahres – egal, ob beim<br />
Wandern, Biken, Tennis, Golf oder Laufen.<br />
Die Angebote in unserer Region sind schier<br />
grenzenlos“, erklärt Seniorchef Herbert<br />
Ebner. Ein modern ausgestattetes Fitnessstudio<br />
im Hotel oder auch Highlights wie<br />
Stand-up-Paddling werden angeboten. Ein<br />
eigener Fitnesscoach berät und betreut die<br />
Waldhofgäste. Ein Geheimtipp ist der 12<br />
km lange Rundweg um den Fuschlsee.<br />
Relax-Genuss vom Feinsten<br />
„Tu deinem Körper Gutes, damit deine<br />
Seele Lust hat, darin zu wohnen“: Das Zitat<br />
von Teresa von Avila könnte passender<br />
nicht sein. Wellness vom Feinsten und Genießer-Kulinarik<br />
sind in Ebner’s Waldhof<br />
am See die perfekte Ergänzung zum Sport.<br />
Der 4000 m2 große Waldhof-SPA lädt mit<br />
verschiedensten Saunen, Dampfbad oder<br />
dem Kräuter-Solebad zum „Ankommen<br />
und Loslassen“ ein. Alpine Wellness mit<br />
heimischen Zutaten und Gewürzen wird<br />
auch in der Vitalküche des Vier-Sterne-Superior-Hauses<br />
großgeschrieben. Bewegungsreiche<br />
Tage ergänzt mit erholsamer Wellness<br />
und genussvollen Abenden: So ergeben sich<br />
unvergessliche Urlaubsmomente im Ebner’s<br />
Waldhof am See.<br />
Fotos: Ebner‘s Waldhof am See<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong>
HERZHAFT<br />
FAMILIÄR<br />
SPASS UND ERHOLUNG IN DER NATUR<br />
STATT IN DER VIRTUELLEN WELT – DAS<br />
FINDEN ERWACHSENE UND KINDER IN<br />
ST. JOHANN IN SALZBURG.<br />
Fotos: St. Johann/MirjaGeh<br />
TVB St. Johann in<br />
Salzburg<br />
T. +43 6412/60 30<br />
info@JOsalzburg.com<br />
www.JOsalzburg.com<br />
St. Johann in Salzburg liegt nur rund 60<br />
km von der deutschen Grenze und der<br />
Landeshauptstadt entfernt. Durch die zentrale<br />
Lage ist die idyllische Kleinstadt mit<br />
seinem Alpendorf der perfekte Ausgangspunkt<br />
für Ausflüge im Salzburger Land. Vor<br />
allem Familien fühlen sich in St. Johann<br />
vollkommen zu Hause. Eine perfekte Infrastruktur,<br />
speziell auf Familien eingestellte<br />
Betriebe und eine atemberaubende Naturlandschaft,<br />
so weit das Auge reicht.<br />
Kinderparadies und Baumlehrpfad<br />
Vor der Bergfahrt können sich die Kinder<br />
bereits beim Abenteuerspielplatz direkt an<br />
der Talstation der Alpendorf-Gondelbahn<br />
„einspielen“. Eine weitere Attraktion für<br />
Familien ist der Baumlehrpfad am Panoramaweg,<br />
an dem über 30 Nadel- und<br />
Laubbaumarten samt „Steckbrief“ erwandert<br />
werden können.<br />
JoKiWo, die St. Johanner Kinderwoche<br />
Die JoKiWo vom 13.–19. Juli <strong>2019</strong> bietet<br />
alles, was sich ein kleines Abenteuerherz<br />
wünscht. Einer der besten Märchenerzähler,<br />
der die Kinder auf eine Reise ins Land der<br />
Feen, Geister und Fabelwesen mitnimmt,<br />
ein Puppenspiel im Stadtpark, das in Zeiten<br />
von Handys und Tablets fast schon zur Seltenheit<br />
geworden ist oder ein spezieller Einkaufstag<br />
für Familien. Absolutes Highlight<br />
ist, die Aufführung von Peter und der Wolf<br />
von der Philharmonie Salzburg. Spielerisch<br />
werden so die Kinder wieder auf klassische<br />
Wege geführt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
127
HÖHLENMENSCH<br />
FÜR EINEN TAG<br />
VON DER SCHÖNEN ERFAHRUNG, SICH<br />
KLEIN UND UNBEDEUTEND ZU FÜHLEN,<br />
ERDGESCHICHTE ZU ERTASTEN UND DAS<br />
WASSER BIS ZUM HALS ZU HABEN.<br />
EINE ABENTEUERFÜHRUNG IN DER<br />
LURGROTTE BEI PEGGAU (ST).<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Und dann biegen wir vom rechten<br />
Weg ab. „Hier beginnt die<br />
Abenteuerführung“, sagt Mario,<br />
klettert über das Geländer und grinst.<br />
Kurz davor ist der Höhlenführer mit uns<br />
noch locker und aufrecht am „Prinzen“<br />
vorbeimarschiert, einem freihängenden,<br />
3,7 Meter langen Tropfstein, einer der<br />
Attraktionen der Lurgrotte. Bis hierher,<br />
etwa einen Kilometer im Inneren des<br />
Berges, kommen auch Volksschulklassen<br />
der Region und Seniorengruppen. Der<br />
Weg ist betoniert und leicht zu schaffen.<br />
Okay – und das soll meine Abenteuerführung<br />
sein? Die Adrenalinausschüttung<br />
hält sich noch sehr dezent zurück.<br />
Auch wenn wegen der 800 winterschlafenden<br />
Fledermäuse in der Höhle die<br />
komplette Lichtanlage ausgeschaltet<br />
ist und wir Helme und Helmlampen<br />
tragen.<br />
Das Grinsen von Mario deutet auf<br />
eine gravierende Änderung der Gemütslage<br />
hin. „Jetzt a bissl mehr aufpassen“,<br />
sagt Ferdinand, der zweite Höhlenführer,<br />
der unsere zehnköpfige Gruppe<br />
begleitet. Wir stecken in bunten, strapazierfähigen<br />
Overalls, einige haben Rucksäcke<br />
mit für die Führung der etwas<br />
anderen Art („vier bis sechs Stunden, je<br />
nach Kondition“), die nur in den Wintermonaten<br />
angeboten wird.<br />
Im Sommer ist die Hochwassergefahr<br />
bei Starkregen lebensgefährlich. Heute<br />
ist es trocken. Wie an jedem anderen<br />
Tag der hier förmlich greifbaren, hunderttausende<br />
Jahre alten Geschichte<br />
hat es 10 Grad. Das Skelett eines Höhlenbären<br />
erinnert daran, dass vor dem<br />
gemeinen Steirer andere Lebewesen in<br />
der Grotte waren. Knochen von Säbelzahntigern<br />
hat man in den Sedimenten<br />
gefunden, sogar die Überreste eines<br />
Nashorns. Ausgesprochen jung und vital<br />
fühle ich mich heute.<br />
Und während ich Gedanken spinne,<br />
wie man die Schönheit des Draußen<br />
mit der Faszination des Drinnen erklärt<br />
und ob diese unterirdische Welt ergo in<br />
den <strong>Outdoorguide</strong> passt, beginnen nicht<br />
nur erste Kletter- und Krabbelpassagen,<br />
sondern auch amüsante Anekdoten der<br />
beiden Höhlenführer. Der Name der<br />
Grotte stammt aus dem Dialekt der<br />
Bewohner von Semriach, die oben den<br />
Bach im Erdreich versinken sahen. Das<br />
Wasser ist also „verlurn“ gegangen, woraus<br />
sich nicht nur der durch die Höhle<br />
fließende Lurbach, sondern eben die<br />
Bezeichnung Lurgrotte herleitet.<br />
Wir gehen eng hintereinander, helfen<br />
uns bei Engstellen. „Gänsemarsch“<br />
würden die putzigen Fledermäuse kichern,<br />
hätten sie die Augen offen. In der<br />
Gruppe um mich sind fitte Menschen,<br />
großteils mit Kletter- und/oder Rafting-Erfahrung.<br />
Wie mühelos sie sich<br />
auf den nun immer feuchter werdenden<br />
Felsen entlanghanteln! Wie erbärmlich<br />
ich mich anstelle ...<br />
Obwohl die Höhleneingänge seit jeher<br />
bekannt waren, hat erst am 1. April<br />
1894 der italienische Höhlenforscher<br />
Max Brunello die tieferliegenden Gänge<br />
erforscht. Wenige Tage später war die<br />
Fotos: Christoph Heigl<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
Grotte durch das erste Unglück in allen<br />
Schlagzeilen: Sieben Höhlenforscher<br />
stiegen trotz starker Regenfälle ein und<br />
wurden durch das rasch ansteigende<br />
Wasser eingeschlossen. Eine aufwendige<br />
Rettungsaktion lief an: Ein Taucher aus<br />
Triest sorgte für den weltweit ersten<br />
Taucheinsatz in einer Höhle, 1000 Helfer<br />
kamen und 7000 (!) Schaulustige<br />
ließen die Infrastruktur im damals 400<br />
Einwohner zählenden Semriach zusammenbrechen.<br />
Doch das Wunder gelang.<br />
Nach neun Tagen wurden alle Eingeschlossenen<br />
lebend geborgen und mit<br />
Cognac versorgt.<br />
Ein mulmiges Gefühl macht sich in<br />
der Magengegend breit. Was, wenn das<br />
Wasser auch heute käme? „Bei Starkregen<br />
steigt das Wasser in der Höhle<br />
pro Minute um 50 Zentimeter“, sagt<br />
Ferdinand. „Da bist du im Nu eingeschlossen.“<br />
Jeder Tropfen von oben wird<br />
kritisch beäugt. Viel Zeit bleibt dafür<br />
aber nicht, denn die Höhle (an der<br />
höchsten Stelle, dem Dom, 68 Meter<br />
WASSER!<br />
BAUCH!<br />
BRUST!<br />
HINTER MIR<br />
SCHREIT<br />
JEMAND<br />
SCHEISSE!<br />
SCHEISSE!<br />
hoch) wird zum Gang, vom Gang zum<br />
Schlurf, vom Schlurf zum Spalt. Einige<br />
Stellen sind kaum hüft- und schulterbreit<br />
und so niedrig bzw. eng, dass man<br />
den Rucksack runternehmen muss, um<br />
durchzukriechen. Platzangst ist jetzt fehl<br />
am Platze. Oder doch Klaustrophobie?<br />
Egal. Wir Teilzeithöhlenforscher bleiben<br />
cool, schwitzen aber wie irr. Gut, dass<br />
wir unter den Overalls nur Sportunterwäsche<br />
tragen.<br />
„Wer hat sich noch nie abgeseilt?“,<br />
fragt Mario in die dampfende Gruppe.<br />
Nur ich zeige auf, bravo. Ein Hochwasser,<br />
das selbst in einer Höhle enorme<br />
Schäden anrichten kann, hat eine betonierte<br />
Brücke weggerissen, wir müssen<br />
mit Seil hinunter. Acht Meter geht es<br />
rücklings in die Finsternis. Wie, darüber<br />
breiten wir den Mantel des Schweigens,<br />
beim nächsten Mal darf ich immerhin<br />
aufzeigen. Wir sind jetzt schon mehr<br />
als zwei Stunden unterwegs und vier<br />
Kilometer im Berg, Mittagspause bei<br />
ausgeschalteten Stirnlampen mit der<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
129
Erkenntnis: Im Finstern schmeckt alles<br />
intensiver. Augen auf, Augen zu, kein<br />
Unterschied, schwärzestes Schwarz.<br />
Das Wasser!<br />
Beim Retourweg hinaus nehmen wir<br />
alternative Abschnitte, die noch tiefer<br />
hinunterführen. Zum Lurbach. „Jetzt<br />
kommt das Wasser“, zischelt einer.<br />
Durchquerung eines unterirdischen<br />
Sees, steht im Infofolder, Tiefe 1,30 Meter.<br />
Na ja, halb so wild, denken wir. Der<br />
„See“ stellt sich aber als schmaler Gang<br />
heraus, im herumtanzenden Lichtkegel<br />
der Helmlampe spiegelt sich 8 Grad<br />
kaltes Wasser. Kneipen unter Tage. Die<br />
Bergschuhe stapfen ins Wasser, eiskalt<br />
fährt es über die Knie und Oberschenkel<br />
bis zum Bauch. Die Ersten schreien<br />
auf. Vor Schreck, vor Freude, man weiß<br />
es nicht. War es das? Das zweite Loch<br />
kommt, Wasser wieder bis zum Bauch,<br />
irgendwie fühlen sich 8 Grad auf der<br />
geschockten Haut nun fast warm an.<br />
Und jetzt weiß ich, warum niemand<br />
eine Kamera mithat, die Gefahr, dass sie<br />
nass wird, wäre zu groß. In diesem Moment<br />
stolpert einer und fällt kopfüber<br />
ins Wasser. Jackpot! Mein Handy ist im<br />
obersten Fach des Rucksackes. Noch<br />
dürfte es trocken sein und noch ahne<br />
ich nicht, dass ich mir später von den<br />
Warmduschern in der Redaktion anhören<br />
darf, warum ich nur so verwackelte<br />
Bilderchen zusammenbringe ...<br />
Jetzt wird es happig. Ein wirklich<br />
enger Spalt voller Wasser, über dem<br />
Helm kaum noch 30 Zentimeter Luft<br />
bis zum Fels. „Bis zum Bauch“, schreit<br />
der erste vorne. „Jetzt Brust.“ Hinter<br />
mir fährt einer jungen, nicht wirklich<br />
groß gewachsenen Dame ein „Scheiße!<br />
Scheiße!“ aus. Vor mir versinkt einer<br />
bis zu den Schultern. Ich gehe auf Zehenspitzen,<br />
das Wasser steht mir bis<br />
zum Hals. Aha, 1,30 Meter??? Hinter<br />
mir wird bereits geschwommen, auch<br />
wenn es die Spaltbreite nicht wirklich<br />
zulässt. Gedanklich verabschiede ich<br />
mich von meinem Motorola G5 im<br />
Rucksack. „Herrlich“, schreit einer, dem<br />
es offenbar Freude macht und der alles<br />
wasserdicht verpackt hat. Meine Gefühle<br />
irgendwo zwischen Beklemmung und<br />
kindlicher Freude.<br />
Geschafft, die Wasserstellen werden<br />
weniger und seichter, der Lurbach<br />
nimmt Fahrt auf. Wir auch. „Jetzt gehen<br />
wir im Eiltempo raus, damit sich<br />
keiner verkühlt“, sagt Mario. Rund<br />
eine Stunde lang hasten wir pitschnass<br />
im Bachbett ins Freie. Durch Hochwasser,<br />
mitgeschwemmten Sand und<br />
Steine sind die Wände glatt geschliffen<br />
wie Marmorwände einer Luxusdusche.<br />
Beim Gedanken, wie lange<br />
Wasser schon durch den Berg schießt<br />
und das Gestein formt, wird es einem<br />
schwummrig. Millionen Jahre? Mehr?<br />
Wie klein und unbedeutend ist der<br />
Mensch. Wie mickrig gegen die Natur<br />
und ihre Strukturen. Jurazeit? Kreidezeit?<br />
Ach, ich Grottenolm.<br />
Die letzten Meter im Lurbach stapfen<br />
wir ohne Helmlampen, um die Augen<br />
langsam an das Sonnenlicht draußen<br />
zu gewöhnen. Für die 8 km Abenteuer<br />
haben wir knapp 5 Stunden gebraucht.<br />
Erschöpft trocknen wir in der Sonne.<br />
„Höhlenmensch für einen Tag“, kichern<br />
die Fledermäuse.<br />
DIE LURGROTTE<br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTE WASSERDURCHSTRÖMTE TROPFSTEINHÖHLE,<br />
20 KM NÖRDLICH VON GRAZ, ZUGÄNGE ÜBER PEGGAU UND SEMRIACH.<br />
BIS 1975 WAR DIE LURGROTTE IN DER VOLLEN LÄNGE VON SECHS<br />
KILOMETERN BEGEHBAR.<br />
DIE HÖHLE IST IN PRIVATBESITZ UND DARF NICHT MEHR GANZ DURCHQUERT<br />
WERDEN, DIE BEIDEN ZUGÄNGE WERDEN GESCHÄFTLICH GETRENNT GEFÜHRT.<br />
VON PEGGAU AUS KANN MAN BEI NORMALEN FÜHRUNGEN 1 KM<br />
HINEINWANDERN, BEI ABENTEUERFÜHRUNGEN 4 KM. DIE LURGROTTE KANN NUR<br />
IM RAHMEN VON FÜHRUNGEN BESICHTIGT WERDEN.<br />
INFOS: WWW.LURGROTTE.COM (HÖHLENVEREIN PEGGAU) BZW.<br />
WWW.LURGROTTE.AT (FAMILIE SCHINNERL, SEMRIACH).<br />
130 <strong>SPORTaktiv</strong>
wander.zeit<br />
Egal ob Sie sich lieber entspannt fallen lassen, oder<br />
mit Unternehmungen in der Natur der Region<br />
Schladming Dachstein liebäugeln: Genießen Sie im<br />
einzigartig gemütlichen Pichlmayrgut – einen aktiven<br />
Wellnessurlaub vom Feinsten, kombiniert mit Kulinarik<br />
auf höchstem Niveau mit Ihrer gesamten Familie!<br />
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Junior Suite<br />
€ 266,–<br />
€ 359,–<br />
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Tage/Nächte<br />
3 Tage / 2 Nächte<br />
4 Tage / 3 Nächte<br />
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DZ Standard<br />
€ 206,–<br />
€ 279,–<br />
€ 352,–<br />
DZ Superior<br />
€ 226,–<br />
€ 309,–<br />
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www.lasportiva.com<br />
HANWAG FERRATA II GTX<br />
• moderner, kompromissloser<br />
Kletter(steig)-Stiefel<br />
• leicht, flexibel und bedingt<br />
steigeisenfest<br />
• TubeTec-Rock-Sohle für maximale<br />
Kletterperformance bei<br />
außergewöhnlichem Gehkomfort<br />
• Schaft für extragroße Bewegungsfreiheit<br />
im Sprunggelenk<br />
PREIS (UVP): € 319,99<br />
www.hanwag.de<br />
Fotos: Hersteller<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
133
DEIN SOMMER<br />
IM BRANDNERTAL<br />
Die Natur entdecken,<br />
Regionales kosten,<br />
Erinnerungen mitnehmen:<br />
Ein Sommer urlaub im<br />
Vorarlberger Brandnertal<br />
hat jede Menge Highlights<br />
zu bieten – fünf davon<br />
stellen wir hier vor.<br />
Langsam erhellt sich der Himmel hinter<br />
den Bergspitzen, ein neuer Tag im Brandnertal<br />
bricht an. Ein Tag voller verlockender<br />
Möglichkeiten – wie diese fünf Tipps für<br />
dein Urlaubserlebnis zeigen.<br />
TIPP 1: KULINARISCHE<br />
GENUSSWANDERUNG<br />
Schritt für Schritt geht es auf markierten<br />
Wegen durch die alpine Bergwelt. Die Sonne<br />
wärmt das Gesicht, der Rucksack auf den<br />
Schultern ist leicht, denn außer einer Wasserflasche<br />
hat er nicht viel zu tragen. Kein Proviant?<br />
Nein, denn auf der heutigen Genusswanderung<br />
liegen drei Kulinarik-Stationen entlang des<br />
Weges und bieten in den Pausen beste regionale<br />
Küche. Auf dem Weg von der Alpe zum Pan-<br />
Fotos: Bergbahnen Brandnertal/Markus Gmeiner,<br />
Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH/Alex Kaiser, Joachim Stretz<br />
134 <strong>SPORTaktiv</strong>
BRANDNERTAL<br />
TOURISMUS<br />
Tel.: +43 55 59 555<br />
tourismus@brandnertal.at<br />
www.brandnertal.at<br />
oramarestaurant und bis zur der Berghütte<br />
weiß man lange nicht, was besser<br />
ist – die Berge oder das Essen.<br />
TIPP 2: DEN LÜNERSEE BESTAUNEN<br />
Der schönste Talabschluss der Alpen<br />
wird er oft genannt, der Lünersee. Wer<br />
schon an der Bergstation der Lünerseebahn<br />
auf 1970 m Höhe aus der Gondel<br />
gestiegen ist, der weiß: das stimmt. Seine<br />
türkisblaue Oberfläche und das Alpenpanorama,<br />
das sich darin spiegelt, sind beeindruckend.<br />
Besonders gemütlich blickt<br />
man von der Douglasshütte auf den See<br />
(am besten beim Bergfrühstück), etwas<br />
sportlicher auf der Rundwanderung oder<br />
ganz ambitioniert von der Schesaplana,<br />
dem höchsten Berg im Brandnertal.<br />
TIPP 3: THEMENWEGE ENTDECKEN<br />
Woher kommt das Wasser im Fluss und<br />
wie kommen die Steine auf den Berg?<br />
Was macht der Senn auf der Alpe den<br />
ganzen Tag und warum sind Blumen<br />
bunt? Die brennendsten Kinderfragen<br />
werden im Brandnertal spielerisch<br />
beantwortet. Etwa am interaktiven Natursprünge-Weg<br />
und auf dem Tierwelten-Weg.<br />
Anfassen und Ausprobieren ist<br />
ausdrücklich erwünscht: Versteckt euch<br />
im Winterbau der Murmeltiere, werdet<br />
Teil der Bienen GmbH oder taucht ein<br />
in die Welt der Greifvögel und Eulen.<br />
TIPP 4: BEIM BIKEN AUSPOWERN<br />
Über grüne Wiesen, durch Wälder und<br />
bis auf Berggipfel führen die Mountainbikestrecken.<br />
Trails in allen Schwierigkeitsgraden<br />
und Höhenlagen bieten<br />
für jeden Biker die passende Herausforderung.<br />
Ein Tipp ist die Tour um den<br />
Loischkopf: Die Rundtour startet in<br />
Bürserberg und führt über Forstwege<br />
zum Burtschasattel. Dort ist der Loischkopf<br />
schon in Sichtweite. Vom Gipfel<br />
ist die Sicht auf die umliegenden Täler<br />
beeindruckend. Über den Alte-Stattweg<br />
und die Ortsteile Dunza und Ausserberg<br />
gelangt man zurück ins Dorfzentrum.<br />
TIPP 5: ETWAS NEUES<br />
AUSPROBIEREN<br />
Am 18-Loch-Golfplatz das Handicap<br />
verbessern, Bogenschießen versuchen,<br />
die Funsportstrecke im Bikepark<br />
Brandnertal ins Tal brettern, klettern<br />
im Klettergarten Lünersee oder im<br />
Kletterpark: Auch abseits klassischen<br />
Berg sports gibt es viel zu erleben.<br />
Innerhalb weniger Minuten finden<br />
Familien und sportliche Gäste einen<br />
Erlebnisreichtum, zu dem neben einem<br />
Naturbadeteich auch mehrere<br />
Tennisplätze gehören. Also worauf<br />
noch warten?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
135
WARM-UP<br />
FÜR DEN KLETTERSTEIG<br />
KLETTERSTEIGE SIND DER<br />
LOGISCHE NÄCHSTE SCHRITT,<br />
SICH VOM WANDERER<br />
ZUM BERGSTEIGER ZU<br />
ENTWICKELN. SIE<br />
VERSPRECHEN INTENSIVERE<br />
ALPINERLEBNISSE<br />
MIT RELATIV GUT<br />
KALKULIERBAREM RISIKO.<br />
VORAUSGESETZT, MAN<br />
GEHT ES RICHTIG AN.<br />
PROFIS GEBEN TIPPS.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong>
as Abenteuer Klettersteig ohne Profi-Einführung<br />
zu beginnen, garantiert Frusterlebnisse und steigert<br />
das Unfall- bzw. Verletzungsrisiko enorm.<br />
Expertenhilfe ist unabdingbar, um sich bestmöglich<br />
der Faszination Klettersteig anzunähern. „Basics<br />
sind Bergerfahrung und Trittsicherheit insbesondere<br />
für Zustiege, Abstiege und ungesicherte<br />
Zwischenpassagen“, betont Josef Egarter, Bergführer<br />
und Kursanbieter im Klettergarten am<br />
Kanzianiberg in Kärnten. Er empfiehlt einen speziellen<br />
Einsteigerkurs zu besuchen.<br />
Die Vorbereitung<br />
„Für leichte Klettersteige sind keine speziellen<br />
Vorbereitungen notwendig. Einzig eine gute<br />
Grundkondition sollte man haben. Sobald es<br />
schwieriger wird, geht es allerdings nur mit ausreichend<br />
Armkraft und entsprechender Fußtechnik“,<br />
erklärt Bergführer Sepp Szöke, der am<br />
Nassfeld Klettersteig-Einführungskurse anbietet.<br />
Mit Armkrafttraining (etwa Klimmzüge oder<br />
Hanteltraining) im Kraft-Ausdauer-Bereich ein<br />
bis zwei Monate vor den ersten Kletterteig-Gehversuchen<br />
zu beginnen, ist sinnvoll. Wer vorab<br />
auch etwas für seine Fußtechnik tun will, trainiert<br />
das am besten in einer Kletterhalle. „Für die<br />
Klettersteig-Vorbereitung kann man die<br />
Halle sehr gut ähnlich wie ein Fitnesscenter<br />
nutzen. Fußtechnik, Grifftechnik und Beinsowie<br />
Armkraft kann man hier sehr gut trainieren“,<br />
weiß Szöke.<br />
Foto: Region Villach Tourismus<br />
Erste Versuche in „echt“<br />
„Nach einer Erklärung der Handhabung der Ausrüstung<br />
– Klettersteigset und Rastschlinge für<br />
Pausen – sowie der Kletterhaltung am Fels, beginnen<br />
wir im Klettergarten am Nassfeld. Dort vermitteln<br />
wir Einsteigern etwa, dass sie sich nahe<br />
am Fels bewegen sollten und dass seitliches Steigen<br />
kraftsparender ist“, verrät Bergführer Szöke.<br />
„Am Anfang geht es uns vor allem darum, Basics<br />
zu vermitteln. Etwa dass eine Hand am Stahlseil,<br />
die zweite aber am Fels sein soll. Oder wie man<br />
gezielt auf die Tritttechnik der Füße achtet“, be-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
EXPERTEN FÜR<br />
DEN KLETTER-<br />
STEIG-EINSTIEG<br />
JOSEF EGARTER<br />
Alpinschule 4 Jahreszeiten<br />
Kursanbieter im Klettergarten<br />
am Kanzianiberg<br />
T. +43 664/22 61 023<br />
www.bergbewegt.at<br />
HUBERT GRANITZER<br />
Klettergarten in Döbriach am<br />
Millstätter See<br />
T. +43 676/61 87 768<br />
www.hubert-granitzer.com<br />
SEPP SZÖKE<br />
Nassfeld<br />
T. +43 42 86/458 bzw.<br />
T. +43 664/33 72 967<br />
tont Hubert Granitzer vom Klettergarten<br />
am Millstätter See. „Im Kurs ist es<br />
uns wichtig, den Einsteigern auf leichten<br />
Routen klarzumachen, dass sie sich<br />
nicht zu sehr auf das Seil verlassen und<br />
nicht einfach daran hinaufziehen sollten,<br />
weil das eine ganze Tour lang nicht<br />
funktioniert“, gibt Egarter Einblick in<br />
seine Kurse.<br />
Die erste Steigerung nach Klettergarten<br />
bzw. Übungsklettersteigen sind<br />
leichtere bis mittelschwere alpine Routen.<br />
Dabei lassen sich der mentale Umgang<br />
mit Höhe und Ausgesetztheit trainieren<br />
und mögliche Technik- bzw. Ausrüstungshandhabungsfehler<br />
beheben.<br />
Auf eine häufige Fehleinschätzung bezüglich<br />
Sicherheit weist Josef Egarter<br />
hin. „Stürze im Klettersteig gehen leider<br />
in der Regel nicht ohne Verletzungen<br />
ab, weil das Gelände meist gestuft ist<br />
und man beim Sturz mit Metallseil und<br />
-stiften in Kontakt kommt.“ Klettersteigsets<br />
sind im Fall des Falles zwar eine<br />
verlässliche Überlebensversicherung,<br />
aber kein Garant dafür, bei einem Sturz<br />
unverletzt zu bleiben. Daher gilt es,<br />
Stürze unter allen Umständen zu<br />
vermeiden.<br />
Behutsam steigern<br />
Nachdem Basiskurse und erste alpine<br />
Klettersteige, von einem Profi begleitet,<br />
absolviert wurden, neigen Einsteiger<br />
dazu, überambitioniert zu steigern. „Behutsam<br />
steigern und mehrfach Erfahrung<br />
sammeln“, ist der dringende Rat von Josef<br />
Egarter. „Wir haben, um die Schwierigkeitsgrade<br />
A bis E greifbar zu machen,<br />
am Kanzianiberg spezielle Übungspassagen<br />
geschaffen, wo man die einzelnen<br />
Grade besonders gut erfahren und begreifen<br />
kann“, erzählt der Bergführer.<br />
„Neben der Schwierigkeit unterschätzen<br />
Einsteiger sehr oft, wie sehr sie die Länge<br />
von Klettersteigen konditionell fordert“,<br />
plädiert Experte Szöke für realistische<br />
Tourenplanung. „Sobald etwas<br />
schwierigere Steige bewältigt wurden,<br />
neigen viele Einsteiger zu Leichtsinn bei<br />
leichteren Passagen. Sie hängen sich<br />
Foto: Daeumling Nassfeld<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong>
dann etwa gar nicht oder nur mit einem<br />
Arm ein“, warnt Bergführer Granitzer<br />
vor Leichtsinn.<br />
Klettersteige auch im Abstieg zu<br />
trainieren ist wichtig. „Grundsätzlich<br />
sind sie, vorausgesetzt man schafft es<br />
im Kopf, leichter als im Aufstieg zu<br />
begehen. Dennoch ist es wichtig, auch<br />
das Absteigen gezielt zu üben, um im<br />
Fall des Falles Erfahrung darin zu haben“,<br />
rät Sepp Szöke.<br />
Ausrüstung leihen oder kaufen?<br />
Schon beim Einsteigerkurs mit dabei<br />
sollte man Handschuhe (Half- oder<br />
Full-Finger) und klettersteigtaugliche<br />
Schuhe haben. „Sobald einem klar ist,<br />
dass man nicht nur ein Mal Klettersteigschnuppern<br />
will, sondern man<br />
vorhat, öfter Klettersteigtouren zu<br />
machen, raten wir zu eigener Ausrüs-<br />
KLETTERSTEIG-<br />
AUSRÜSTUNG,<br />
DIE BASICS<br />
HANDSCHUHE*<br />
(Half- oder Full-Finger)<br />
KLETTERSTEIGTAUGLICHE SCHUHE*<br />
KLETTERGURT<br />
(Hüft-/Sitzgurt)<br />
KLETTERSTEIGSET<br />
RASTSCHLINGE<br />
(60 oder 90 cm Bandschlinge &<br />
Karabiner) zum Rasten im Klettersteig<br />
KLETTERHELM<br />
HOSE<br />
mit verstärkten Kniebereichen<br />
RUCKSACK<br />
(klettertauglich – kleiner und leichter,<br />
eher schlank, mit Helmbefestigung,<br />
ohne außenliegende Elemente)<br />
* schon beim Einsteigerkurs<br />
mitzubringen<br />
tung“, betont Oskar Pavelka, Klettersteigexperte<br />
bei Bergsport Schwanda<br />
in Wien. „Von Beginn an eigene Ausrüstung<br />
zu verwenden hat den Vorteil,<br />
dass sie exakt passt und man sich<br />
von der Handhabung her nicht später<br />
umstellen muss“, erläutert der Profi.<br />
Kern der Ausrüstung ist das Klettersteigset.<br />
Zusammen mit dem Klettergurt,<br />
der um Hüfte und Oberschenkel<br />
gelegt wird, ist es deren Aufgabe,<br />
die Folgen von Abstürzen so gering<br />
wie möglich zu halten. Zwingend erforderlich<br />
ist überdies ein Kletterhelm.<br />
„Der Rucksack soll schlank<br />
sein, eine Helmbefestigungsmöglichkeit<br />
aufweisen und keinen außenliegenden<br />
Firlefanz haben“, erklärt<br />
Pavelka. Und Hosen sollten des<br />
möglichen Felskontakts wegen im<br />
Kniebereich verstärkt sein.<br />
LEBENSFRISCHE IM<br />
SALZKAMMERGUT<br />
ALLE INFOS<br />
www.vitalresort.at<br />
Fotos: Narzissen Vitalresort<br />
Eingebettet in eine einzigartige Berg- und<br />
Naturlandschaft liegt das „Narzissen Vital<br />
Resort“-Bad Aussee. Aktiver Genuss und<br />
Gesundheit treffen hier auf eine facettenreiche<br />
Region mit Kultur und Tradition.<br />
Gäste erleben einerseits ein vielfältiges<br />
Badeerlebnis rund um die Ausseer Sole, den<br />
Heilschatz der Region: Solegrotte, Saunalandschaft,<br />
Medical Fitness und Medical<br />
Wellness, aber auch ganzheitliche Therapie-<br />
und Kurprogramme sowie das Private SPA<br />
garantieren Erholung und Wohlbefinden.<br />
52 geräumige Suiten mit hochwertiger<br />
Ausstattung bieten einen prächtigen Bergblick<br />
von Balkon oder Terrasse. Und die<br />
Küche verwöhnt mit modern interpretierten<br />
österreichischen Klassikern wie mit internationalen<br />
Trends. Package-Beispiel: 3 Tage/ 2<br />
Nächte mit geführter Wanderung und Eintritten<br />
ins Solebad gibt es ab € 220,–.<br />
Im Narzissen Vital Resort<br />
Bad Aussee kann man sich<br />
auf die Frische der Natur<br />
und viele entspannende<br />
Wohlfühlmomente freuen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
139
IMPOSANTE NATUR<br />
FÜR BIKER UND<br />
WANDERER<br />
DAS AUSSEERLAND-SALZKAMMERGUT<br />
WIRD GEPRÄGT VON IMPOSANTEN<br />
BERGEN UND GLASKLAREN SEEN – PERFEKT<br />
FÜR EINEN ERHOLSAMEN URLAUB.<br />
Tourismusverband<br />
Ausseerland-<br />
Salzkammergut<br />
Bahnhofstraße 132<br />
8990 Bad Aussee<br />
T.: +43 36 22/54 0 40<br />
info@ausseerland.at<br />
www.ausseerland.at<br />
Gemütlich rund um die vielen Seen der<br />
Region wandern oder zu einer Gipfeltour<br />
ins Tote Gebirge aufbrechen – beides<br />
ist im Ausseerland möglich. Oder man<br />
geht auf dem Seenhochplateau Tauplitzalm<br />
die 6-Seen-Wanderung und genießt dabei<br />
ein atemberaubendes Panorama. Der Wanderweg<br />
erschließt die malerischen Seen mit<br />
ihrer artenreichen Hochkarst-Flora ohne<br />
große Höhenunterschiede. Je nach Kondition<br />
gibt es Etappen bis zu sechs Stunden.<br />
Basislager für Biker<br />
Die Region bietet aber auch für Biker jede<br />
Menge Abwechslung und unterschiedliche<br />
Touren in allen Schwierigkeitsgraden zwischen<br />
Dachstein und Totem Gebirge. Im<br />
Frühling geht es an blühenden Narzissenwiesen<br />
vorbei, im Sommer laden die Seen<br />
zu einer Abkühlung ein und im Herbst<br />
radelt man durch goldene Wälder.<br />
Bei Bewegung an der frischen Luft darf<br />
natürlich auch das leibliche Wohl nicht<br />
zu kurz kommen. Nach einer erfolgreichen<br />
Wanderung oder einer erlebnisreichen<br />
Biketour verwöhnen die Wirte<br />
mit den unterschiedlichsten regionalen<br />
Spezialitäten wie Forelle oder Saibling. So<br />
können die Kraftreserven für die nächste<br />
Tour wieder aufgeladen werden.<br />
Zur Abrundung kann man sich in der<br />
Trachtenhauptstadt Bad Aussee, dem<br />
geografischen Mittelpunkt Österreichs,<br />
auch noch mit der traditionellen, unverfälschten<br />
Tracht einkleiden. Rundum<br />
ein Genuss.<br />
Fotos: Leo Himsl<br />
140 <strong>SPORTaktiv</strong>
Sommerzeit<br />
in den Bergen<br />
BAD MITTERNDORF AMPFLWANG HOCHKÖNIG<br />
Thermengenuss im<br />
Salzkammergut<br />
• HP inkl. Tischgetränke zum<br />
Abendessen<br />
• geführte Wanderungen &<br />
Biketouren<br />
• Eintritt in die direkt verbundene<br />
GrimmingTherme<br />
• Abendunterhaltung<br />
• uvm.<br />
ab € 105,- p.P. / Nacht<br />
im DZ Standard<br />
Familienurlaub im<br />
Hausruckwald<br />
• Vollpension PLUS<br />
• moderne Reitanlage<br />
• Flosse Abenteuerland<br />
auf 500 m 2<br />
• Kinderbetreuung ab 2 Jahren<br />
• Welldiana Club Spa<br />
• Abendunterhaltung<br />
• uvm.<br />
ab € 97,- p.P. / Nacht<br />
im DZ Standard<br />
Wanderparadies<br />
Hochkönig<br />
• HP inkl. Tischgetränke zum<br />
Abendessen<br />
• perfekte Wanderbedingungen<br />
• tolle Outdoor-Aktivitäten<br />
• geführte Wanderungen &<br />
Biketouren<br />
• Abendunterhaltung<br />
• uvm.<br />
ab € 93,- p.P. / Nacht<br />
im DZ Standard<br />
Highlight: Direkt angeschlossenen<br />
8.000 m² große GrimmingTherme<br />
mit Riesenrutsche und Saunadorf<br />
Highlight: Indoor Kinder Abenteu erland<br />
auf 500 m², Reitanlage mit<br />
über 50 Schulpferden und Ponys<br />
Highlight: Traumhaftes Bike- und<br />
Wander gebiet. Täglich mehrere<br />
geführte Bike- und Wandertouren<br />
www.aldiana-salzkammergut.at www.aldiana-ampflwang.at www.aldiana-hochkoenig.at<br />
Aldiana Club Hotel Bad Mitterndorf Gmbh & Co KG, FN 303315b KB Ampflwang Management GmbH, FN 392935x Mühlbach am Hochkönig Clubhotel GmbH & Co KG, FN 28434s<br />
Buchbar in Ihrem Reisebüro oder unter 0800 100 388<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
141
LEITER IN DEN<br />
HIMMEL<br />
EINEN KLETTERSTEIGPARK<br />
DER EXTRAKLASSE GIBT<br />
ES IN DER STEIRISCHEN<br />
HOCHSCHWABGRUPPE.<br />
VON LEICHT BIS SCHWER IST<br />
ALLES DABEI. HERRLICHE<br />
AUSBLICKE INKLUSIVE.<br />
VON AXEL JENTZSCH-RABL<br />
Zwischen Hochschwab und Veitschalpe bei<br />
dem Ort Wegscheid wurde von den Naturfreunden<br />
Mariazell, unter der Leitung<br />
von Gottfried Schöggl ein neuer Klettersteigpark<br />
der Extraklasse errichtet. Drei Klettersteige<br />
wurden sowohl für Anfänger als auch für Klettersteigprofis<br />
gebaut. Die „Felix’s Himmelsleiter“<br />
ist eine schwierige Ausstiegsvariante vom<br />
„Mariazeller-Steig“. Das Highlight des Klettersteiges<br />
ist eine 30 m lange Strickleiter, die man<br />
von innen, mit dem Gesicht zum Abgrund,<br />
begeht. Beim „Kirchbogensteig“ klettert man<br />
am Ende im Schwierigkeitsgrad C durch eine<br />
mystische Höhle. Davor kann man es sich auf<br />
dem Jausenbankerl an der Wand noch einmal<br />
gemütlich machen und die wunderbare Aussicht<br />
auf Veitsch und Tonion genießen.<br />
Fotos: Gottfried Schöggl, Axel Jentzsch-Rabl<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
Anreise<br />
Von Norden vorbei an Mariazell<br />
und Gusswerk nach Wegscheid, vom<br />
Osten (Wien) auf der S6 bis Mürzzuschlag<br />
und dann weiter über das<br />
Niederalpl nach Wegscheid. Aus dem<br />
Süden vorbei an Aflenz und über den<br />
Seebergsattel. In Wegscheid auf dem<br />
großen Parkplatz beim ehemaligen<br />
Gasthof zur Post parken. Mit Öffis:<br />
Mit der Bahn nach Kapfenberg oder<br />
Bruck an der Mur und mit dem Bus<br />
(Linie 172) nach Wegscheid.<br />
Zustieg<br />
Vom Parkplatz auf dem markierten<br />
Weg über die Wiese und dann entlang<br />
des Baches hinauf zu den Einstiegen.<br />
Route<br />
Siehe Topo. Der Mariazeller-Steig ist<br />
mit B/C der leichteste Anstieg. Die<br />
Ausstiegsvariante auf der „Himmelsleiter“<br />
ist D. Der „Kirchbogensteig“<br />
mit dem eindrucksvollen<br />
Höhlenfinale ist C.<br />
Abstieg<br />
Am Ausstieg jeweils links, dann dem<br />
Steig folgen, bis der Weg rechts westseitig<br />
hinunter und südlich um den<br />
Berg zum Aufstiegsweg führt. Beim<br />
Abstieg empfiehlt sich ein Abstecher<br />
zur Teufelsbrücke, einem sagenumwogenen<br />
Felsbogen.<br />
Abstieg<br />
TOP-KLETTERSTEIG<br />
Spielmäuer-Klettersteige<br />
Schwierigkeitsgrad B/C bis D<br />
170 Hm/2:15 Std.<br />
Talort: Wegscheid, 818 m<br />
Ausgangspunkt: Parkplatz beim<br />
ehemaligen Gasthof zur Post, 818 m<br />
A/B<br />
B<br />
C<br />
2<br />
B/C<br />
A Olivers Mariazeller<br />
Spiegel<br />
Steig (B/C)<br />
C/D<br />
Luft unter den Sohlen<br />
A Gartl<br />
D 2 A/B<br />
A<br />
C/D<br />
Zum Himmel<br />
C/D<br />
A<br />
Gamssteig<br />
B Felix' Himmelsleiter (D)<br />
Dachl<br />
B<br />
A/B 2<br />
1 A<br />
B/C<br />
30 m Strickleiter<br />
Wegschoad<br />
Juchaza Stoa<br />
A/B<br />
A/B<br />
Runsen<br />
A/B<br />
Die Hand Gottes<br />
A/B<br />
A/B<br />
A/B<br />
Schikane<br />
1<br />
B/C<br />
Heanaloata<br />
B<br />
B<br />
A<br />
Expos.<br />
SO<br />
Höhle<br />
B<br />
A/B<br />
Plattenzauber<br />
B<br />
Gatt<br />
Sprung<br />
A/B Einstieg<br />
B/C<br />
Gipfelwand<br />
B<br />
Kirchbogen Eingang<br />
B<br />
A<br />
A/B<br />
Olivers Mariazeller<br />
A/B Steig (B/C)<br />
Startrampe<br />
1<br />
B<br />
Überstieg<br />
B<br />
B/C<br />
Schlundbrücke<br />
B<br />
B/C<br />
B<br />
B<br />
B<br />
A<br />
Kirchbogen Köpfl<br />
C<br />
3<br />
B<br />
Tunnel Brück'l<br />
B<br />
Bluadiges Eck<br />
C<br />
Setz di eini!<br />
B/C<br />
Verdauungsspaziergang<br />
s'Jausenplatzerl<br />
B<br />
B/C<br />
C<br />
Hergotts Winkel<br />
B<br />
A/B<br />
3<br />
Kirchbogen<br />
Tristans<br />
Kirchbogensteig<br />
(C)<br />
Do geht's umi<br />
A/B<br />
A/B<br />
A/B<br />
B<br />
A/B<br />
3 A<br />
Plattentanz<br />
Einstieg<br />
Ausrüstung<br />
Klettersteigausrüstung und Helm.<br />
Bemerkung<br />
Benützung täglich zwei Std. nach<br />
Sonnenaufgang bis zwei Std. vor<br />
Sonnenuntergang. Die Anlage ist im<br />
Zeitraum vom 16. Sept. bis 14. Okt.<br />
(Hirschbrunft) und vom 16. Nov. bis<br />
30. April (Winterruhe) gesperrt.<br />
Der Kletterpark liegt in einem der<br />
größten Jagdreviere der Österreichischen<br />
Bundesforste, die Naturfreunde<br />
Mariazell haben sich verpflichtet die<br />
Nutzungsregeln einzuhalten, deshalb<br />
wird an alle Kletterfreunde appelliert,<br />
sich unbedingt an diese Sperrzeiten<br />
zu halten.<br />
AXEL<br />
JENTZSCH-RABL<br />
aus Bad Häring (T) kennt als<br />
Verfasser der umfangreichsten<br />
heimischen Klettersteigführer<br />
die meisten Klettersteige in<br />
Österreich und im umliegenden<br />
Ausland. Bei uns stellt er<br />
regel mäßig einen seiner<br />
Favoriten vor.<br />
BUCHTIPP<br />
Klettersteigführer<br />
Österreich Neu<br />
7. Auflage mit<br />
Touren-App<br />
www.alpinverlag.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
144 <strong>SPORTaktiv</strong>
PARADIES<br />
FÜR ALLE<br />
KLETTERER<br />
Im Climbers Paradise Tirol wird<br />
Klettern in all seinen Facetten<br />
gelebt, das spürt man bei der<br />
großen Auswahl an Routen. Eine<br />
so geballte Konzentration an<br />
Klettermöglichkeiten findet man<br />
sonst nirgendwo auf der Welt:<br />
Bei mehr als 5000 Sportkletterrouten,<br />
knapp 600 Mehrseillängentouren,<br />
86 Klettersteigen, 27<br />
zertifizierten familienfreundlichen<br />
Klettergärten und Bouldergebieten<br />
und über 140 Eiskletterrouten<br />
kann jeder nach seiner<br />
Kletter-Facon selig zu werden.<br />
Das mag unter anderem auch<br />
daran liegen, dass Climbers Paradise<br />
Tirol eine Vielzahl an namhaften<br />
Gebirgszügen bietet, die<br />
zum Klettern prädestiniert sind.<br />
Darunter finden sich bekannte<br />
Größen wie die Lienzer Dolomiten,<br />
das Karwendelgebirge,<br />
der Rofan oder der Wilde Kaiser.<br />
Die Gesteinsarten reichen von<br />
massivem Granit in den Ötztaler<br />
Alpen bis hin zu weichem Kalk<br />
in den nördlichen Kalkalpen.<br />
Wen jetzt die Kletterlust gepackt<br />
hat, der findet auf www.<br />
climbers-paradise.com kostenlos<br />
detailliertere Informationen und<br />
Topos zu den Klettergebieten,<br />
um seinen Klettertrip nach Tirol<br />
individuell zu planen. Man sieht<br />
sich in der Vertikalen im<br />
Climbers Paradise Tirol!<br />
www.climbers-paradise.com<br />
Foto: Michael Meisl<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
145
STARK AM FELS<br />
Der DACHSTEIN-„Super<br />
Ferrata MC GTX“ ist ideal<br />
für Klettersteige und den<br />
Zustieg geeignet. Durch den<br />
Veloursleder- und Mesh-Mix<br />
ist der Mid-Cut-Schuh robust<br />
und strapazierfähig. Seine<br />
Sohle wurde von Dachstein<br />
und Vibram gemeinsam für<br />
Klettersteige entwickelt.<br />
www.dachsteinschuhe.com<br />
OUT<br />
DOOR<br />
NEWS<br />
EIN SHIRT, DAS DER<br />
UMWELT NÜTZT<br />
Das ICEBREAKER-„Cool-Lite Short<br />
Sleeve“ besteht aus Merinofasern,<br />
was der Umwelt mehrfach nützt.<br />
Während Kunstfasern bei jedem<br />
Waschen der Kleidung herausgespült<br />
werden und die Umwelt belasten,<br />
ist das bei Merino-Bekleidung nicht<br />
der Fall. Die Naturfaser muss, weil<br />
geruchsabweisend, generell weniger<br />
oft geschaschen werden.<br />
www.icebreaker.com<br />
ABSOLUT GRIFFIG<br />
Der CHIBA-„Via Ferrata Absolut“ ist durch die<br />
extrem griffige und robuste Handinnenfläche aus<br />
Nappaleder der perfekte Klettersteighandschuh.<br />
Der besonders beanspruchte Bereich zwischen<br />
Daumen und Zeigefinger ist zudem nahtlos mit<br />
Kevlar verstärkt.<br />
www.chiba.de<br />
FÜRS GROBE<br />
Die robusteste und<br />
langlebigste Berg- und<br />
Wanderhose von KARPOS<br />
ist die Wall Evo Pant. Die<br />
sportlich eng geschnittene<br />
Hose aus Stretch-Material<br />
ist atmungsaktiv und fürs<br />
anspruchsvolle, felsige<br />
Gelände konzipiert.<br />
www.karpos-outdoor.com<br />
MIT DER KRAFT<br />
VON PFLANZEN<br />
PERSKINDOL ® Aktiv fördert<br />
die lokale Durchblutung,<br />
es lockert, entspannt und<br />
erfrischt bei sehr guter<br />
Verträglichkeit. Das rein<br />
pflanzliche Einreibemittel<br />
ist wahlweise als Gel, Fluid,<br />
Spray oder Bad – und exklusiv<br />
in Apotheken – erhältlich.<br />
www.perskindol.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
146 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 147
148 <strong>SPORTaktiv</strong>
EIN KINDERSPORT,<br />
KEIN KINDERSPIEL<br />
ALS ELTERN-KIND-TEAM EINEN KLETTERSTEIG<br />
MEISTERN? DAS KANN EIN WUNDERBARES ERLEB-<br />
NIS SEIN. WIE MAN ALS ELTERNTEIL MIT GUTEM<br />
GEFÜHL AN EINEN FAMILIEN-KLETTERSTEIG HER-<br />
ANGEHEN KANN, WOLLEN WIR GEMEINSAM MIT<br />
DEM BERGFÜHRER STEPHAN BINDER ERKLÄREN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Fotos: iStock, Stephan Binder by www.krewenka.com<br />
Wer als Mama oder Papa daheim<br />
von der Klettersteigtour<br />
schwärmt, darf sich übers Echo<br />
nicht wundern: „Das möchte ich auch einmal<br />
machen!“ Ja, warum eigentlich nicht?<br />
Schließlich gibt es ausgewiesene Kinderund<br />
Jugendklettersteige; genauso wie es<br />
Kids gibt, die schon mit drei den ersten<br />
Gipfel mit eigener Muskelkraft geschafft<br />
haben (Name der Redaktion bekannt). Kinder<br />
sind außerdem oft geschickte Instinkt-Kletterer<br />
und reagieren nicht selten<br />
auf Höhe erstaunlich cool.<br />
„Ja, mit Kindern ab sechs bis acht Jahren<br />
kann man ans Klettersteiggehen denken“,<br />
erklärt Bergführer Stephan Binder, der aber<br />
gleich darauf hinweist: „Kinder können in<br />
der Entwicklung sehr unterschiedlich sein.“<br />
Vor allem aber gilt: Mit einem Kind gemeinsam<br />
einen Klettersteig zu meistern,<br />
setzt Können, Wissen, ein sehr gutes Einschätzungsvermögen<br />
der Fähigkeiten únd<br />
ebenso der Gefühlslage des Sprösslings voraus.<br />
„Man darf nicht vergessen, dass man<br />
sich auf Klettersteigen im Absturzgelände<br />
befindet“, mahnt der Bergführer.<br />
Auf den Punkt gebracht: Klettersteigtouren<br />
mit Kids sind möglich. Das Wann und<br />
Wie hängt aber sehr von der Persönlichkeit<br />
des „Individuums Kind“ ab. Die Touren<br />
mit Kindern unterscheiden sich außerdem<br />
ganz wesentlich von gewöhnlichen Unternehmungen<br />
auf den „eisernen Wegen“.<br />
Man darf nie den Fehler machen, sein eigenes<br />
Ziel mit dem Nachwuchs gemeinsam<br />
verwirklichen zu wollen; im Mittelpunkt aller<br />
Überlegungen stehen immer die Kinder.<br />
Können und Ausrüstung<br />
Starten wir beim Können: Ob man selbst<br />
einen Klettersteig sicher begehen – oder<br />
aber jemanden in einem Klettersteig führen<br />
kann: „Das ist ein großer und oft unterschätzter<br />
Unterschied“, betont Stephan<br />
Binder. Kinder werden in Klettersteigen<br />
nämlich geführt. Weil dieses Führen nicht<br />
nur verbal erfolgt (dazu später noch mehr),<br />
sondern an Stellen, wo potenziell Sturzgefahr<br />
herrscht, auch mittels einer Seilsicherung<br />
per Einfachseil, muss man auch das<br />
Sichern beherrschen. Wie das funktioniert,<br />
lernt man in einem Kurs, zum Beispiel bei<br />
alpinen Vereinen wie den Naturfreunden<br />
oder in Berg- und Alpinschulen.<br />
Die Notwendigkeit zu sichern ergibt sich<br />
auch daraus – und damit zur kinderspezifischen<br />
Ausrüstung –, dass Klettersteigsets<br />
mit dem leichten Körpergewicht von Kindern<br />
nicht zwangsläufig richtig funktionieren.<br />
Der getestete Normbereich liegt bei<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
149
den aktuellen (ab 2017 zugelassenen)<br />
Klettersteigsets zwischen 40 und 120<br />
Kilogramm. Doch das nur am Rande –<br />
weil ein Sturz ins Klettersteigset bekanntlich<br />
immer mit großem Verletzungsrisiko<br />
verbunden ist, ist ein solcher<br />
so oder so unbedingt durch die zusätzliche<br />
Seilsicherung zu vermeiden.<br />
Bleiben wir noch kurz bei der Ausrüstung:<br />
„Für kleinere Kinder empfehle ich<br />
unbedingt eine Sitz- und Brustgurt-<br />
Kombination. Erst größere Kinder, die<br />
über die notwendige Körperspannung<br />
verfügen, können mit einem Hüftgurt<br />
unterwegs sein.“ Noch ein Tipp zum<br />
Equipment: Das Bedienen der Karabiner<br />
ist für Kinder oft eine Herausforderung.<br />
„Den Umgang damit kann man<br />
spielerisch im Wohnzimmer üben. Und<br />
das freie Hängen im Gurtsystem lässt<br />
sich an jeder Schaukel erproben.“<br />
STEPHAN BINDER<br />
IST STAATLICH GEPRÜFTER<br />
BERG- UND SKIFÜHRER<br />
UND 1. VORSITZENDER DES<br />
BERG- & SKIFÜHRERVERBANDS<br />
NIEDERÖSTERREICH/WIEN.<br />
WWW.VERTICALEXPERIENCE.AT<br />
WWW.NATURFREUNDE.AT<br />
für keine Norm, die Bezeichnung spiegelt<br />
nur die Einschätzung des jeweiligen<br />
Klettersteigführer-Autors wider“, erklärt<br />
Binder. Und ergänzt: „Für mich ist ein<br />
Klettersteig objektiv dann für Kinder geeignet,<br />
wenn der Zu- und Abstieg kurz<br />
und die Steiglänge und -schwierigkeit<br />
sehr moderat sind. Es sollte keine oder<br />
nur kurze senkrechte und keine überhängenden<br />
Passagen und sehr ausgesetzten<br />
Stellen geben. Steinschlag, Schneefelder<br />
oder große absolute Höhe sollen<br />
ausgeschlossen werden. Hat der Klettersteig<br />
dann noch mehrere Fluchtmöglichkeiten,<br />
ist der perfekte Steig gefunden“.<br />
Eins zu eins<br />
Dann ist er da, der Premierentag! Nun<br />
gilt es, das Geplante mit Umsicht und<br />
Führungskompetenz in die Tat umzusetzen<br />
und auch bei Unvorhergesehenem<br />
stets Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.<br />
Dringend zu empfehlen ist eine „Eins zu<br />
eins-Führung“, das heißt, nur ein Kind<br />
pro Erwachsenem. Geführt wird mit<br />
Worten, stets wacht das Auge über die<br />
Tritte und Griffe. Dabei auch ein Senso-<br />
Defensiv planen<br />
Tourenplanung ist die Sicherheitsbasis<br />
jeder Unternehmung im Gelände. Bei<br />
Klettersteigtouren mit Kindern gilt das<br />
umso mehr. Hier ist besonders defensive<br />
Planung gefragt.<br />
Weil wir davon ausgehen, dass die allgemeinen<br />
Grundsätze der Tourenplanung<br />
bekannt sein sollten, wenn man<br />
ein gemeinsames Klettersteigerlebnis mit<br />
Kindern überhaupt in Betracht zieht,<br />
wollen wir uns hier auf die Punkte beschränken,<br />
die speziell bei Touren mit<br />
Kindern zu beachten sind. Es gilt zunächst,<br />
die Leistungsfähigkeit der Kinder<br />
gut einzuschätzen, sowohl was die<br />
Kondition als auch was die Konzentration<br />
betrifft. „Zu beachten ist aber auch,<br />
dass man als Elternteil selbst beim Führen<br />
eines Kindes am Klettersteig auf allen<br />
Ebenen gefordert wird.“<br />
Großzügige Zeitreserven (allein aufgrund<br />
der Seilsicherung!) sind einzuplanen.<br />
Eine genaue Kenntnis der Verhältnisse<br />
vor Ort ist ein weiterer wichtiger<br />
Punkt. „Ich rate dringend, den ausgesuchten<br />
Klettersteig zuerst ohne Kinder<br />
zu begehen, um sich ein genaues Bild<br />
vor Ort machen zu können“.<br />
Ist ein Klettersteig als „kindgerecht“<br />
oder „familientauglich“ ausgewiesen, bedeutet<br />
das keinen Freibrief. „Es gibt darium<br />
für die Befindlichkeit der jungen<br />
Ferratisten zu haben, versteht sich.<br />
Und wann immer die Gefahr eines<br />
Sturzes bestehen könnte, wird die Seilsicherung<br />
eingesetzt: „Die Entscheidung,<br />
wann das Seil zum Einsatz kommt, ist<br />
bestimmt die größte Herausforderung.<br />
Wann das ist, kann nicht pauschal beantwortet<br />
werden. Aber jedenfalls im<br />
steilen, senkrechten oder gar überhängenden<br />
Gelände oder wenn es andere<br />
Umstände erfordern“, sagt Binder. Zum<br />
Sichern klettert der Erwachsene vor,<br />
baut bei einem Sicherungsstift des Klettersteigs<br />
einen Standplatz auf, dann wird<br />
das Kind nachgesichert.<br />
Alles gut gegangen, Spaß gehabt! Und<br />
wie kann und soll nach einer gelungenen<br />
Premiere der Erlebniswert gesteigert<br />
werden? Das möchte Stephan Binder so<br />
eigentlich nicht beantworten: „Ich versuche,<br />
die Gedanken der zwanghaften<br />
Leistungssteigerung, die typisch für unsere<br />
Leistungsgesellschaft sind, von Kindern<br />
im Freizeitbereich fernzuhalten.<br />
Weil das genau der Punkt ist, wo man<br />
Kinder dann überfordert.“<br />
Also: Freut euch lieber am gelungenen<br />
Erlebnis – ohne gleich ans „Steiler, Höher,<br />
Weiter“ zu denken. Genau so ein<br />
entspanntes Erlebnis erwartet euch übrigens<br />
auch bei unserem 1. <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Klettersteig-Schnuppercamp unter Profi-Anleitung<br />
im August: Familien mit<br />
Kindern gehören dort explizit zur Zielgruppe.<br />
Wie ihr dabei sein könnt, lest<br />
ihr auf Seite 152/153.<br />
150 <strong>SPORTaktiv</strong>
EINE REGION<br />
VOLLER ÜBERRASCHUNGEN<br />
In den niederösterreichischen Wiener Alpen kann<br />
man einerseits zu einer speziellen Weitwanderung<br />
aufbrechen. Andererseits steht die Region <strong>2019</strong> im<br />
Zeichen der Landesausstellung „Welt in Bewegung“ –<br />
und überrascht mit sieben Kurzurlaubs-Packages.<br />
Fotos: Wiener Alpen/ Zwickl<br />
Von den letzten Gipfeln der Alpen bis<br />
zur pannonischen Tiefebene führt ein<br />
Weg, der 120 Kilometer genussvolles Weitwandern<br />
verspricht. Sein Name: „alpannonia®<br />
– grenzenlos weit wandern.“ Der Höhen-<br />
und Panoramatrail lässt Wanderern die<br />
unterschiedlichen Landschaftsformen von<br />
alpinem Raum, waldreichem Mittelgebirge<br />
und final der pannonischenen Tiefebene in<br />
sechs Tagen erleben.<br />
In der Landesausstellungsregion<br />
Weil die niederösterreichische Landesausstellung<br />
„Welt in Bewegung“ heuer in Wiener<br />
Neustadt zu Gast ist, bietet es sich auch<br />
an, die vielfältige Region rund um Wiener<br />
Neustadt gleich etwas genauer zu erkunden.<br />
Im Schneebergland lässt sich die „Freiheit<br />
in schöner Natur“ am Schneeberg spüren.<br />
In der Welterberegion Semmering-Rax erlebt<br />
man mit einer Kulturwanderung am<br />
Semmering oder einer philosophischen<br />
Wanderung auf der Rax „Weltkultur mit<br />
Bergblick“. Die Bucklige Welt und das<br />
Wechselland erzählen „Genussvolle Landgeschichte(n)“,<br />
da toben sich die Kinder bei<br />
ausgewählten Familienausflugszielen aus<br />
oder man nimmt an einer E-Bike-Genusstour<br />
teil. Am Thermenradweg entlang<br />
des Wiener Neustädter Kanals lässt sich<br />
„Kultur und Genuss im Fluss“ bei einer geführten<br />
Radtour erleben. Mehr über die<br />
„Geschichte erfahren“ kann man in Wiener<br />
Neustadt bei einer geführten Segway- und<br />
E-Scooter-Tour.<br />
Diese und noch mehr Highlights lassen<br />
sich im Rahmen von sieben Kurzurlaubsangeboten<br />
erleben. Jedes Package umfasst ausgewählte<br />
Highlights, zwei oder drei Übernachtungen<br />
mit Frühstück sowie die Eintritte<br />
zur Landesausstellung und auch zu allen<br />
vorgeschlagenen Höhepunkten.<br />
Mehr Infos:<br />
alpannonia ® –<br />
grenzenlos<br />
weit wandern<br />
www.alpannonia.at<br />
Urlaubsangebote in der<br />
Landesausstellungsregion:<br />
www.wieneralpen.at/<br />
angebote<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
151
<strong>SPORTaktiv</strong> & Mostviertel Tourismus präsentieren:<br />
DAS 1. KLETTERSTEIG-<br />
SCHNUPPERCAMP<br />
9.–11. August <strong>2019</strong> (Fr.–So.)<br />
• 2 Übernachtungen im JUFA-Hotel Hochkar-<br />
Sport-Resort*** (NÖ)<br />
• inkl. Frühstück, Abendbuffet am Freitag sowie Mittagsbuffet<br />
am Samstag für Übernachtungsgäste<br />
• Klettersteigtouren „Bergmandl“ oder „Heli-Kraft“<br />
• Begehung der Hochkarhöhle mit Guide<br />
• Coaching in der JUFA-Turnhalle mit unterschiedlichen<br />
Boulder-Elementen und Boulder-Überhängen<br />
• Samstag Grillabend im JoSchi-Berghaus mit Fackelwanderung<br />
für Übernachtungs- und Tagesgäste<br />
• Testmaterial für alle Teilnehmer<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Bergschutz powered by<br />
Nürnberger-Versicherung für die Dauer des Camps<br />
• Preise fürs Tagescamp ohne Übernachtung:<br />
€ 125,– (Erwachsene) bzw. € 72,– (Kinder von 9 bis 16)<br />
• Spezialpreise für Camp und Übernachtung:<br />
ab € 230,– pro Person im Doppelzimmer<br />
ab € 164,– pro Kind im Doppelzimmer<br />
PROGRAMM<br />
Freitag: Anreise, Ausgabe von Goodies und Material,<br />
gemeinsames Abendessen<br />
Samstag: Materialausgabe nur für Tagesgäste, Klettersteigtouren,<br />
Grillabend<br />
Sonntag: individuelle Ausflüge zu den Angeboten der<br />
Region, Abreise<br />
ZUM TESTEN<br />
Klettersteiggurt, Klettersteigset und Helm<br />
von SKYLOTEC<br />
DAS ANGEBOT:<br />
2 GEFÜHRTE KLETTERSTEIGTOUREN<br />
UND 2 NÄCHTE MIT VERPFLEGUNG<br />
AB € 230,–<br />
DEINE GESCHENKE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Stirnband<br />
von Buff; Peeroton-Paket;<br />
Klettersteig-Handschuhe<br />
von CHIBA<br />
152 <strong>SPORTaktiv</strong>
KLETTERSTEIG-SCHNUPPERCAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
Gemeinsam in die Berge gehen und die herrliche Bergwelt<br />
erleben – dafür sind Klettersteige wie geschaffen.<br />
Mit dem neuen Klettersteig-Schnuppercamp können<br />
jetzt gerade Familien in dieses herrliche Erlebnis eintauchen,<br />
das noch dazu einfach zu erlernen ist. Das Gebiet am Hochkar<br />
ist optimal dafür geeignet, den richtigen und sicheren<br />
Umgang mit Klettersteiggurt und -set zu erlernen und sich<br />
am Stahlseil das allererste Mal auf den Steig zu begeben. Der<br />
„Bergmandl“-Klettersteig ist perfekt für die Premiere, wer es<br />
danach noch ein wenig herausfordernder mag, der kann sich<br />
am „Heli-Kraft-Klettersteig“ versuchen. Und weil man stets<br />
von den Besten lernen sollte, übernimmt der erfahrene Bergsteiger<br />
und Kletterer Heli Putz von Outdoor Leadership die<br />
Einschulung und Betreuung der Camp-Teilnehmer.<br />
Homebase dieses neuen <strong>SPORTaktiv</strong>-Lesercamps ist das<br />
JUFA-Hotel Hochkar-Sport-Resort*** in Göstling an der Ybbs.<br />
Nach der Tour könnt ihr im Wellnessbereich relaxen und beim<br />
gemeinsamen Grillabend Energie tanken. Aber auch wer ganz<br />
in der Nähe wohnt, ist herzlich willkommen und kann das<br />
Camp auch ohne Übernachtung buchen.<br />
Ihr wollt das Wochenende ausklingen lassen? – Dann, könnt ihr<br />
am Sonntag am „Namasté am Berg“-Sonnenaufgangsyoga teilnehmen<br />
oder eine Sonnenaufgangsfahrt mit der Hochkarbahn<br />
machen und im JoSchi-Berghaus ein ausgiebiges Bergfrühstück<br />
genießen (nicht im Package inbegriffen).<br />
Interesse? Infos zu Camp und Übernachtungsangeboten gibt’s<br />
bei Mostviertel Tourismus.<br />
Fotos: Martin Fueloep, Christian Hofer, Hersteller<br />
DAS HOTEL<br />
Das JUFA-Hotel Hochkar-Sport-Resort***<br />
in Göstling an der Ybbs<br />
ANMELDUNG UND WEITERE INFOS ZUM GEBIET<br />
Mostviertel Tourismus<br />
Töpperschloss Neubruck<br />
3283 Scheibbs<br />
T. 0 74 82/204 44<br />
E-Mail: info@mostviertel.at<br />
www.mostviertel.at<br />
www.hochkar.com<br />
ZIELGRUPPE<br />
Klettersteig-Einsteiger, Familien<br />
TEILNEHMER<br />
max. 25 Personen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
153
WEG MIT DEM<br />
HÜTTENSPECK?<br />
RUND UM DEN BERGSPORT HALTEN<br />
SICH EINIGE LEGENDEN, WELCHE<br />
JAUSE IN DEN RUCKSACK GEHÖRT UND<br />
WAS MAN AUF DER HÜTTE ESSEN UND<br />
TRINKEN SOLLTE. WIR HABEN UNS<br />
EINIGE DAVON NÄHER ANGESEHEN.<br />
VON WOLFGANG LIU KUHN<br />
154 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: iStock<br />
A<br />
g’scheida Speck mit an Enzian und<br />
ana Hoib’n g’heat beim Wondan<br />
afoch dazua!“, sagt Hüttenwirt Sepp<br />
U. aus dem hinteren Tennengau. „Auch<br />
beim Wandern würde ich stets empfehlen,<br />
die Ernährungspyramide zu beachten und<br />
Augenmerk auf eine ausgewogene Balance<br />
zwischen Kohlenhydraten und hochwertigen<br />
Eiweißen zu legen“, sagt Ernährungswissenschafterin<br />
Luisa B. aus dem 2. Wiener<br />
Gemeindebezirk. Irgendwie scheint es,<br />
dass man beim Thema „Ernährung am<br />
Berg“ ein ideologisches Minenfeld betritt.<br />
Dabei ist es eigentlich ganz einfach, denn<br />
beide oben getätigten Aussagen haben ihre<br />
Berechtigung – vorausgesetzt, man wählt<br />
den für den eigenen Körper besten Mittelweg.<br />
Denn natürlich wird ein halbwegs gesunder<br />
Mensch vor dem 2000er-Gipfelkreuz<br />
auch dann nicht zusammenbrechen,<br />
wenn er am Vorabend ein Wiener Schnitzel<br />
mit Pommes vom Kirchenwirt weggeputzt<br />
hat. Umgekehrt wird man sich bei längeren<br />
Touren in höheren Lagen genauer überlegen<br />
müssen, welchen Proviant man in den<br />
Rucksack steckt, um den Körper mit der<br />
Energie zu versorgen, die er braucht. Wer<br />
nicht auf Wurst verzichten will, ist zum Beispiel<br />
mit der „Puten-Attersee“ von Hütthaler<br />
gut beraten, die nur 0,9 % Fett hat.<br />
Fakt ist: Bei einer Sommertour bewegt<br />
sich der Kalorienbedarf zwischen 3000 und<br />
5000 Kilokalorien. Gründe dafür sind die<br />
erhöhte Muskelaktivität und die Anpassung<br />
an kühle Umgebungstemperaturen. Daraus<br />
hat sich in den Hütten eine Tradition entwickelt,<br />
relativ fetthaltige Gerichte anzubieten<br />
– was nicht schlecht sein muss, aber eben<br />
nicht die Haupternährung sein sollte.<br />
Für „Normalsportler“ gilt das Prinzip der<br />
Ernährungspyramide. Daher ist es keine<br />
Überraschung, dass man vorwiegend regionales<br />
Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte,<br />
Vollkornprodukte, Nüsse, etwas mageres<br />
Fleisch, wenig Eier, Milchprodukte und<br />
möglichst wenig Zucker und Alkohol in<br />
den Rucksack packen sollte. Daneben<br />
halten sich rund um die kulinarischen<br />
Gipfelsiege auch einige hartnäckige Mythen,<br />
von denen wir uns einige etwas<br />
näher angesehen haben.<br />
MÜSLIRIEGEL<br />
SELBST<br />
GEMACHT<br />
Der Müsliriegel gilt als der Klassiker<br />
unter den Berg-Snacks – und das<br />
aus gutem Grund, denn er enthält<br />
konzentrierte Energie bei geringer<br />
Packungsgröße und vergleichsweise<br />
wenig Gewicht. Allerdings<br />
schmecken die im Supermarkt<br />
erhältlichen Produkte mitunter<br />
auch ein wenig „künstlich“. Wer<br />
zirka eine Stunde Zeit in der Küche<br />
investiert, kann sich dafür einen<br />
Riegel nach eigenem Geschmack<br />
zusammenstellen und die Zutaten<br />
nach Lust und Laune kombinieren.<br />
Hier ein Vorschlag, wie das<br />
gelingen kann:<br />
ZUTATEN FÜR 15 BIS 20 RIEGEL<br />
100 Gramm Haferflocken<br />
100 Gramm Mehl<br />
1 TL Zimt<br />
100–300 Gramm Nüsse/Früchte<br />
(getrocknet oder als Mus)<br />
150 Gramm Honig<br />
4 EL Wasser<br />
ZUBEREITUNG<br />
Backofen auf 160 °C vorheizen<br />
Früchte pürieren, Nüsse<br />
zerkleinern<br />
Zutaten in eine Schale geben<br />
und vermengen<br />
Masse gleichmäßig auf ein<br />
mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech streichen und in<br />
den Backofen schieben<br />
Nach ca. 20 Minuten Riegel in<br />
Form schneiden<br />
Anschließend weitere<br />
20 Minuten backen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
155
1.<br />
KOHLENHYDRATE AM VORABEND DER<br />
TOUR LIEFERN ENERGIESPEICHER<br />
Das stimmt nicht wirklich – ist aber gleichzeitig<br />
auch nicht vollkommen falsch. Prinzipiell sind<br />
Kohlenhydrate tatsächlich die wichtigste Energiequelle<br />
für Bergwanderer und vor einer Tour<br />
sind komplexe Kohlenhydrate die beste Wahl,<br />
wie sie in Getreide, Kartoffeln oder Vollkornbrot<br />
enthalten sind. Sie stehen dem Körper lange zur<br />
Verfügung. Rund 60 Prozent der Ernährung sollten<br />
daher aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln<br />
bestehen. Aber: Die Muskeln beziehen ihre<br />
Energie aus verschiedenen Quellen und es dauert<br />
zirka 20 Stunden, bis die Kohlenhydrate vollständig<br />
verdaut sind und somit für die Bergtour<br />
zur Verfügung stehen. Um eine konstante Speicherkapazität<br />
zu erreichen, ist eine ausgewogene<br />
Ernährung mit drei Haupt- und mehreren Zwischenmahlzeiten<br />
sinnvoll.<br />
2.<br />
ABGEPACKTE TREKKINGNAHRUNG IST<br />
UNGESUND<br />
Das lässt sich pauschal nicht sagen – im Gegenteil. Bei mehrtägigen<br />
Touren mit langen Tagesetappen muss auf eine ausreichende<br />
Kohlenhydratzufuhr geachtet werden, damit sich die<br />
Speicher nicht vorschnell leeren. Hier eignet sich gefriergetrocknete<br />
Outdoor-Nahrung durchaus, um eine optimale Nährstoffversorgung<br />
zu gewährleisten, denn sie bietet ein gutes Kalorienverhältnis,<br />
spart Brennstoff und somit auch Gewicht. Die anteilige<br />
Zusammensetzung zwischen den Nährstoffen sollte im Optimalfall<br />
60/20/20 (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß) betragen.<br />
Klar ist aber auch, dass sich die Ernährung bei einem Angebot<br />
an frischen Alternativen nicht ausschließlich auf Fertigkost stützen<br />
sollte – zumal nach ein paar Tagen ohnehin ein Gefühl der<br />
Übersättigung eintreten dürfte.<br />
SPASS AN DER<br />
MOTORIK<br />
In St. Corona am Wechsel in Niederösterreich<br />
kann man im Sommer<br />
nicht nur biken. Auch der Motorikpark<br />
ist ein wahres Bewegungsparadies<br />
– für Kinder und<br />
Erwachsene gleichermaßen.<br />
Was gibt es Besseres als das Angenehme<br />
mit dem Nützlichen zu verbinden? Im<br />
Motorikpark der Wexltrails in St. Corona<br />
am Wechsel ist das spielerisch möglich.<br />
Dort kann man sich an der frischen<br />
Luft bewegen und seine motorischen<br />
Fähigkeiten verbessern und Geschicklichkeit<br />
unter Beweis stellen – und das<br />
mit der ganzen Familie, denn der Park<br />
ist ein Bewegungsparadies für Kinder<br />
und Erwachsene. Neben dem Spaß verbessert<br />
man seine Balance und ist damit<br />
besser gegen Ausrutscher und Stürze<br />
beim Sport und im Alltag gewappnet.<br />
Neben den verschiedensten Balance-Stationen<br />
gibt es auch einen Klettertunnel,<br />
Zielfischen und sogar einen<br />
Kitesurf-Simulator. Der ist nicht zu<br />
unterschätzen. Wer den Motorikpark<br />
einmal ausprobiert hat, weiß, wie viel<br />
Kraft man dafür braucht.<br />
ALLE INFOS<br />
ST. CORONA AM WECHSEL,<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
www.familienarena.at<br />
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156 <strong>SPORTaktiv</strong>
3.<br />
DER KÖRPER BRAUCHT ENERGIE<br />
IN KURZEN ABSTÄNDEN<br />
Ja – denn die Energieversorgung für den Körper funktioniert am besten,<br />
wenn er konstant alle ein bis zwei Stunden kleine Happen wie zum Beispiel<br />
Nüsse, Trockenobst oder Energieriegel bekommt. Isst man erst mittags<br />
oder abends wieder eine größere Portion, müssen die Moleküle erst<br />
mal zerlegt werden – und das dauert. Stattdessen sollte man den Körper<br />
kontinuierlich mit komplexen Kohlenhydraten versorgen, welche zusätzlich<br />
Vitamine und Ballaststoffe enthalten, die zum Beispiel in Brot oder<br />
Getreide enthalten sind.<br />
4.<br />
TRAUBENZUCKER GIBT SCHNELLEN<br />
ENERGIEKICK<br />
Reinster Zucker geht schnell ins Blut, teilweise<br />
schon über die Mundschleimhaut, wodurch der<br />
Körper richtig gepusht wird. Mitunter kann ein<br />
Stück Traubenzucker also Sinn machen, aber: Der<br />
ständige Wechsel zwischen Hochs und Tiefs belastet<br />
den Organismus und lässt keine kontinuierliche<br />
Leistung zu. Mit noch mehr Vorsicht sind<br />
Energydrinks zu genießen, denn sie können zwar<br />
den Geist wachrütteln, der Körper verbleibt jedoch<br />
müde, was Verletzungen und Bergunfälle zur<br />
Folge haben könnte.<br />
5.<br />
EIN WEISSBIER IST DAS<br />
BESTE SPORTLERGETRÄNK<br />
Hier gibt es eine gute und eine<br />
schlechte Nachricht. Zuerst die<br />
schlechte: Dieser Mythos ist definitiv<br />
falsch. Der Alkohol hat eine harntreibende<br />
Wirkung und ist somit ungünstig<br />
für die Flüssigkeitsbilanz. Ideal für<br />
Bergwanderer sind Saftschorlen und<br />
isotonische Getränke, die zusätzlich<br />
noch viele Mineralstoffe liefern. Die<br />
gute Nachricht: Bier kann auch isotonisch<br />
sein, vor allem alkoholfreies<br />
Weißbier. Dann kann es auch die Regeneration<br />
unterstützen – was für die<br />
Variante mit Alkohol aber nicht gilt.<br />
Wem Genuss über Regeneration geht,<br />
der soll sich die „Halbe“ aber nicht<br />
madig machen lassen.<br />
MEAT US<br />
#fleischverliebt
GIPFELSTÜRMEN<br />
IM SALZKAMMERGUT<br />
EBENSEE LIEGT AM TRAUNSEEUFER<br />
UND LÄDT EIN ZUM OUTDOORERLEBNIS<br />
IM HERZEN EINER DER REIZ VOLLSTEN<br />
REGIONEN ÖSTERREICHS.<br />
EVENT-TIPPS<br />
15. Juni: Sonnwendregatta<br />
in Ebensee<br />
22. Juni: 2. Traunsee-Halbmarathon<br />
in Trauneck/Ebensee<br />
27.–30. Juni: Lakeventure, die Traunsee<br />
Action Days<br />
5. Juli: 31. Traunsee-<br />
Bergmarathon<br />
Tourismusbüro<br />
Ebensee<br />
T. +43 61 33/80 16<br />
info@ebensee.com<br />
www.ebensee.com<br />
Über 200 Kilometer Spazier- und Wanderwege<br />
im Tal rund um einen der herrlichen<br />
Seen, zu aussichtsreichen Berggipfeln<br />
oder bewirtschafteten Schutzhütten bieten<br />
sich an, in der Region Ebensee erkundet zu<br />
werden. Auch Mehrtageswanderungen sind<br />
möglich. Eine Besonderheit stellt auch die<br />
Gassel- Tropfsteinhöhle dar, in der Tropfsteine<br />
bis 6 m Länge zu sehen sind. Als „Ebenseer<br />
Gipfelstürmer“ darf sich bezeichnen, wer<br />
von zwölf vorgeschlagenen Wanderzielen<br />
zehn digital als begangen dokumentiert. An<br />
der Auswahl scheitert es nicht, es stehen 55<br />
Kilometer mit rund 11.000 Höhenmetern als<br />
Touren zur Verfügung.<br />
Genussbiker finden asphaltierte Radwege<br />
für Erwachsene und Kinder, aber auch<br />
Mountainbikestrecken abseits des Verkehrs,<br />
die durch Wälder, auf Berge, zu entlegenen<br />
Seitentälern mit glasklaren Seen oder einfach<br />
zu schönen Plätzen führen. Auf Adrenalin-<br />
Freaks wartet die knapp sechs Kilometer lange<br />
Downhillstrecke vom Feuerkogel ins Tal.<br />
Ebensee ist aber auch ein Hotspot des<br />
Wassersports: In der Rindbacher Bucht herrschen<br />
meist perfekte Windverhältnisse und es<br />
treffen sich von Frühling bis Oktober Segler,<br />
Surfer oder Kitesurfer von nah und fern. Für<br />
das Badevergnügen stehen vier herrliche Seen<br />
zur Auswahl.<br />
Fotos: Tourismusbüro Ebensee, Ferienregion Traunsee<br />
158 <strong>SPORTaktiv</strong>
MOUNTAIN RUNNING®<br />
APPAREL COLLECTION<br />
SHOP NOW ON WWW.LASPORTIVA.COM<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
159
NATURGENUSS FÜR<br />
GROSS UND KLEIN<br />
INFO<br />
RML Regionalmanagement<br />
Lavanttal GmbH<br />
T. +43 43 52/28 78<br />
M. info@region-lavanttal.at<br />
www.region-lavanttal.at<br />
GENUSS UND SPASS SIND DIE<br />
BEGLEITER EINES URLAUBES IN DER<br />
ÖSTLICHSTEN REGION KÄRNTENS –<br />
DER FERIENREGION LAVANTTAL.<br />
Mehr als 1000 Kilometer markierte,<br />
familienfreundliche Wanderwege<br />
bis 2100 m Seehöhe gibt es zu erobern.<br />
Koralpe, Saualpe, Weinebene und<br />
Klippitztörl gefallen mit ihren sanften<br />
Bergkuppen und atemberaubenden Panoramablicken<br />
und punkten vor allem<br />
beim Genuss- und Familienwanderer.<br />
Die Saualpe begeistert durch ihre<br />
herrliche Landschaft, es gibt zahlreiche<br />
Hütten und mystische Plätze entlang<br />
des Weges. Hat man den Gipfel<br />
erreicht, liegt einem Kärnten wirklich<br />
zu Füßen. Am Klippitztörl lohnt sich<br />
ein Zwischenstopp auf alle Fälle: Der<br />
Klettersteig und die Sommerrodelbahn<br />
sorgen für Spiel und Spaß bei Groß<br />
und Klein. Entlang der Saualpe führen<br />
übrigens auch fünf von siebzehn Etappen<br />
des „Panoramaweges Südalpen“,<br />
der sich auf 230 Kilometern Weglänge<br />
vom Rosental über Südkärnten bis zum<br />
Zirbitzkogel erstreckt.<br />
Auf der Koralpe sind geologische,<br />
geschichtliche und landschaftliche Besonderheiten<br />
ständige Begleiter. Mächtige<br />
Gesteinsformationen und glitzernde<br />
Kristalle, Wasserfälle sowie herrliche<br />
Ausblicke versetzen alle, die hier an der<br />
Grenze von Kärnten zur Steiermark unterwegs<br />
sind, in Erstaunen. Themenwege<br />
wie die Quellenwanderwege, der Weinwanderweg,<br />
der Lebensbaumpfad oder<br />
der Erzwanderweg ermöglichen es, so<br />
manche Naturschönheit und historische<br />
Sehenswürdigkeit erst zu entdecken.<br />
Aktiv genießen<br />
Es lohnt sich auch, das Lavanttal auf zwei<br />
Rädern zu erobern. Der Radweg entlang<br />
der Lavant ist bestens für Genussradfahrer<br />
und Familien geeignet, Einkehrmöglichkeiten<br />
und Ausflugszielen sind<br />
immer in der Nähe. Mountainbiker<br />
können Touren mit verschiedenen<br />
Schwierigkeitsgraden und spektakulären<br />
Aussichten unternehmen. Der<br />
Bikepark auf der Koralpe passt für<br />
Profis, aber auch für Familien.<br />
Die Gastronomie im Lavanttal besticht<br />
durch Kreativität und regionale<br />
Produkte. Die Vielfalt reicht von der<br />
Buschenschank mit Kärntner Jause<br />
über den Gasthof mit bodenständiger<br />
Küche bis zum Haubenlokal. Kulinarik-Events<br />
– das „Genussfestival“<br />
in Bad St. Leonhard, „Gackern“ in<br />
St. Andrä oder das „Apfelfest“ in St.<br />
Georgen – sind wärmstens zu empfehlen.<br />
Die Köstlichkeiten des Lavanttales<br />
werden im „Haus der Region“ in<br />
Wolfsberg zum Verkosten und zum<br />
Kauf angeboten.<br />
Fotos: Regionalmanagement Lavanttal GmbH, Franz Gerdl<br />
160 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 161
NATURGENUSS<br />
RUND UM DEN<br />
DOBRATSCH<br />
Die Kärntner Region Villach<br />
ist voller wunderbarer<br />
Wanderwege. Wer mehrere Tage<br />
gehen will, der macht sich an<br />
die Dobratsch-Umrundung.<br />
Mehrtägige Wanderungen erfreuen sich<br />
seit einigen Jahren immer größerer<br />
Beliebtheit. In Kärnten hat man mit<br />
dem Alpe-Adria-Trail und dem Panoramaweg<br />
Südalpen zwei bekannte länder überschreitende<br />
Mehrtagestouren im Repertoire. Das Prädikat<br />
„empfehlenswert“ gilt aber genauso für den<br />
Dobratsch-Rundwanderweg. Die mehrtägige<br />
Tour verbindet mehrere unterschiedliche<br />
Natur- und Kulturlandschaften – Zeugnisse<br />
der Geschichte begegnen einem hier auf Schritt<br />
und Tritt. Die Höhepunkte der „Zeitreise“ sind<br />
die Ortschaften mit bedeutenden Kulturdenkmälern<br />
und historischen Häuserbeständen.<br />
Die vier Teilstrecken der Dobratsch-Umrundung<br />
sind in jeweils vier bis sechs Stunden für<br />
jeden Wanderer gut zu schaffen. Ausgehend<br />
von Warmbad-Villach führt die Strecke über<br />
Bad Bleiberg, Nötsch und Feistritz im Gailtal<br />
nach Arnoldstein und zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Manchem wird auffallen, dass der Weg<br />
gegen den Uhrzeigersinn verläuft. Das ist<br />
gewollt, denn nur so lässt sich die Dramaturgie<br />
dieser Wanderung in vollem Umfang erfassen.<br />
Die Moderne erlebt man auf der Tour mit<br />
der KärntenTherme in Warmbad-Villach, das<br />
Altertum mit den Kelten- und Römersiedlungen<br />
am Tscheltschnigkogel. Die montanistische<br />
Vergangenheit der Region wird mit dem Berg-<br />
Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Hannes Kohlmeier<br />
bau in Bad Bleiberg greifbar und schließlich<br />
lässt sich des künstlerische Schaffen der Maler<br />
des unteren Gailtales, die den „Nötscher Kreis“<br />
bildeten, auf der Tour erleben.<br />
Auch das gastronomische Angebot überzeugt.<br />
Alle Etappenorte sind außerdem mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln erreichbar, womit sich<br />
Variations- und Abkürzungsmöglichkeiten<br />
ergeben. So erfüllt der Dobratsch-Rundwanderweg<br />
alle Voraussetzungen, die Freunde von<br />
Mehrtagestouren schätzen.<br />
162 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Franz Gerdl<br />
Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Hannes Kohlmeier<br />
INFOS UND BUCHUNG:<br />
Trail Angels<br />
A-9821 Obervellach 15<br />
T. +43 47 82/93 0 93<br />
M. office@trail-angels.com<br />
www.trail-angels.com<br />
Foto: Region Villach Tourismus GmbH/Hannes Kohlmeier<br />
Pures Idyll: Die viertägige und für jeden schaffbare<br />
Wanderung führt durchs geschützte Gebiet und rund<br />
um den Villacher Hausberg Dobratsch.<br />
Idyll und Schutzgebiet<br />
Der vom Naturpark Dobratsch sowie den Naturpark-Gemeinden<br />
angelegte Rundwanderweg<br />
verbindet insgesamt so viele unterschiedliche<br />
Naturräume und Kulturlandschaften, dass er<br />
kaum abwechslungsreicher sein könnte. Genauso<br />
vielfältig ist auch der 7250 Hektar große<br />
Naturpark Dobratsch, der aus Landschafts-,<br />
Naturschutz- und Europaschutzgebieten<br />
besteht und inmitten der idyllischen Seenlandschaft<br />
Kärntens liegt.<br />
Trotz des Schutzcharakters ist es möglich, den<br />
Naturpark mit allen Sinnen zu erfahren. Das<br />
ist auch gut so, denn der Naturpark trägt zur<br />
Sensibilisierung für Nachhaltigkeit und zur<br />
Sicherung der Lebensqualität bei; er dient als<br />
Erholungsraum und lädt alle zur spannenden<br />
Entdeckungsreisen ein, die die Natur begreifen<br />
und erleben wollen. Kurz gesagt: Die Vielfalt<br />
dieses ältesten Naturschutzgebietes Kärntens<br />
ist Freizeit-, Kultur- und Bildungserlebnis in<br />
einem.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
163
PAPIERKARTE<br />
ODER HANDY-APP?<br />
LAUFEN DIGITALE KARTENANWENDUNGEN MITTELS<br />
APPS DER GUTEN ALTEN WANDERKARTE IMMER<br />
MEHR DEN RANG AB? WO LIEGEN DIE VORTEILE,<br />
WO DIE NACHTEILE DIGITALER LÖSUNGEN?<br />
WELCHE SMARTPHONE-APPS SIND VERLÄSSLICHE<br />
BEGLEITER AM BERG? EIN WEGWEISER.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
Fotos: Wolfgang Warmuth, Kompass<br />
164 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS & TIPPS<br />
FLEXIBLER EINSATZ<br />
Die meisten Apps bzw. Systeme können<br />
von unterschiedlichsten Geräten (Smartphone,<br />
Tablet oder Desktop) genützt<br />
werden. Also etwa Tourenplanung am<br />
Desktop und Navigation & Tracking am<br />
Berg via Smartphone.<br />
KARTENQUALITÄT<br />
Apps arbeiten mit verschiedenen<br />
kartografischen Grundlagen. Neben<br />
der Qualität der Karten spielt auch eine<br />
Rolle, welcher Kartentyp einem<br />
individuell mehr zusagt.<br />
KEIN NETZ = KEINE<br />
ONLINE-KARTE<br />
Daher sind App-Versionen, die das<br />
Downloaden von Kartenmaterial erlauben<br />
ratsam, damit die Karten dann auch<br />
ohne Mobilnetz verfügbar bleiben.<br />
ENERGIEVERBRAUCH<br />
Der App-Einsatz braucht Akkuleistung<br />
und reduziert die Akkulaufzeit. Daher<br />
ratsam: Einstellungen am Gerät<br />
aktivieren, die den Energieverbrauch<br />
reduzieren. Powerbanks für zusätzliche<br />
Stromversorgung mitnehmen.<br />
GEWOHNHEITSFAKTOR<br />
Man muss sich an Karten-Apps erst<br />
gewöhnen. Sie erstmals zu verwenden,<br />
wenn man in unbekannte Alpinregionen<br />
aufbricht, ist nicht ratsam.<br />
APPS IM<br />
ÜBERBLICK<br />
BERGFEX TOUREN<br />
Solide, verlässliche, im Langzeittest<br />
top funktionierende Berg-App mit<br />
sehr guter Kartografie. Aussagekräftige<br />
und genaue Tracking-Funktion<br />
zur Aufzeichnung von Touren und<br />
Sportaktivitäten aller Art inklusive<br />
Pulsmessung. Perfektes Zusammenspiel<br />
zwischen App- & Desktop-<br />
Anwendungen. Pro-Version € 6,99<br />
pro Jahr.<br />
www.bergfex.at<br />
KOMPASS<br />
WANDERKARTEN<br />
Seit wenigen Monaten grundlegend<br />
überarbeitete App des Wanderkartenspezialisten.<br />
Herausragend gute<br />
Kartografie und sehr aktuelle Inhalte.<br />
Sehr gute Planungsmöglichkeit via<br />
Desktop-Version. Touren-Aufzeichnungsfunktion.<br />
Pro-Version € 19,99<br />
pro Jahr. Testmöglichkeit (2 Monate<br />
gratis – Code: KomPRO2M).<br />
www.kompass.de<br />
ORTOVOX<br />
BERGTOUREN<br />
Sehr gute Gratis-App des deutschen<br />
Herstellers von Bergsportausrüstung<br />
zur Tourenplanung und Orientierung.<br />
Gutes Kartenmaterial von Outdooractive.<br />
Viele Services zur Sicherheit<br />
& Tourenplanung am Berg. Enormer<br />
Fundus an Tourenvorschlägen.<br />
www.ortovox.com<br />
ALPENVEREINAKTIV.<br />
COM<br />
Die App der Alpenvereine aus Österreich,<br />
Deutschland und Südtirol. Gutes<br />
Kartenmaterial (Outdooractive)<br />
und Alpenvereinskarten (nur Pro+<br />
Version). Viele Funktionen & Tools.<br />
Gutes Zusammenspiel von App- &<br />
Desktop-Anwendungen, etwa zur<br />
Tourenplanung. Pro-Version<br />
€ 29,99 pro Jahr | Pro+ Version<br />
ab € 49,99 pro Jahr.<br />
www.alpenvereinaktiv.com<br />
E<br />
xakt angezeigt zu bekommen, wo<br />
man sich gerade befindet, ist eine<br />
Stärke von Karten-Apps. Ein Vorteil<br />
gegenüber Printkarten, speziell<br />
wenn die Orientierung schwierig<br />
ist. Ähnlich wichtig: die Karten-Downloadfunktion.<br />
So können<br />
die benötigten Karten genützt werden,<br />
auch wenn man im Gebirge<br />
offline ist. Eine weitere Gemeinsamkeit<br />
sind diverse „Tools“ von<br />
Notruffunktion und Kompass bis<br />
Neigungsmesser und die Möglichkeit<br />
Touren aufzuzeichnen.<br />
Unterschiedliche Kartografie<br />
Deutlich sind die Unterschiede<br />
beim Stil der Karten und der<br />
Qualität der Kartografie. Wer „gelernte“<br />
Printwanderkarten-Optik<br />
erwartet, bekommt das bei der<br />
App des Kartenherstellers Kompass<br />
geliefert. Kompass ist überdies,<br />
weil das Unternehmen viele<br />
Jahrzehnte Erfahrung hat, bei der<br />
Qualität der Karten top. Auch<br />
Bergfex (OSM-Version) ist nahe<br />
dran an der typischen Printkarten-Gestaltung.<br />
Dafür unterscheidet<br />
sich das klare, übersichtliche<br />
Design der Karten des Digitalspezialisten<br />
Outdooractive deutlicher<br />
vom gelernten Printkarten-Look.<br />
Letztlich ist es eine individuelle<br />
Geschmacks- bzw. Gewohnheitssache,<br />
welchen Kartenstil man<br />
bevorzugt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
165
,,AM BESTEN<br />
TESTET MAN<br />
DIE APPS IN<br />
GEGENDEN,<br />
DIE MAN<br />
GUT KENNT.“<br />
Feinheiten & Besonderheiten<br />
Abgesehen vom Kartenstil gibt es von<br />
App zu App Feinheiten, die sich erst in<br />
der Anwendung herausstellen, etwa welche<br />
Detailfunktionen der Tourenplanung<br />
man bevorzugt. Und es gibt Besonderheiten,<br />
die einzelne auszeichnen.<br />
Die Bergfex-App etwa übernimmt die<br />
Pulsmessung vieler gängiger Messgeräte<br />
und zeigt die Pulswerte in der App und<br />
im zusammenfassenden Tracking an.<br />
Probieren & testen<br />
Um herauszufinden, für welche der<br />
Berg-Apps man sich entscheidet, muss<br />
man probieren und testen. Am besten<br />
testet man in Gegenden, die man gut<br />
kennt, und sammelt Anwendungserfah-<br />
rung. Wenn man in unbekannte alpine<br />
Gefilde aufbricht, ist eine App, mit der<br />
man umgehen kann, eine wichtige Hilfe.<br />
Sie liefert zusätzliche Infos und gibt<br />
in kritischen Orientierungssituationen<br />
Sicherheit. Im Fall des Falles muss sie<br />
eine zusätzliche Lebensversicherung<br />
sein, sonst hätte sie ihre Funktion<br />
nicht erfüllt.<br />
ALPS 2 ADRIA<br />
PRÄSENTIERT:<br />
NATURERLEBNIS AUF DER SÜDSEITE DER ALPEN<br />
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Harald Wisthaler<br />
166 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
167
GRENZENLOSER BIKESPASS<br />
UNTER DER ZUGSPITZE<br />
Jede Menge<br />
Tourenspaß zu Fuß<br />
und mit dem Rad<br />
erwartet Gäste in<br />
der Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol.<br />
Genussvolle<br />
Familien- Radtouren<br />
und anspruchsvolle<br />
Mountainbike-Trails<br />
durch wildromantische<br />
Natur: Beides<br />
findet man in der<br />
Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol.<br />
Deutschlands höchster Berg gehört<br />
natürlich zu den Zielen,<br />
die man in der Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol zu Fuß erkunden sollte.<br />
Andererseits hat die Region um die<br />
Zugspitze – die sich grenzüberschreitend<br />
von Garmisch-Partenkirchen<br />
über das Zugspitzdorf Grainau und<br />
die sieben Orte der Tiroler Zugspitz<br />
Arena erstreckt – viel mehr zu<br />
bieten als Wandern und Bergsteigen.<br />
Zahlreiche Radwege und Biketrails<br />
versprechen Genuss und Erholung,<br />
oder auch Adrenalin und Spannung.<br />
Je nachdem, was man gerade sucht.<br />
Für die Mountainbike-Süchtigen<br />
führen anspruchsvolle Touren vorbei<br />
an klaren Bergseen, bis man sich<br />
vor atemberaubender Kulisse auf<br />
den Gipfel oder zur nächsten Hütte<br />
gekämpft hat. Familien und Genussradler<br />
genießen auf ausgedehnten<br />
Radtouren entlang der Loisach zwischen<br />
blühenden Wiesen die Aussicht<br />
auf die Berggipfel.<br />
Eine Runde um die Zugspitze<br />
Wer Singletrails liebt, kommt hier<br />
168 <strong>SPORTaktiv</strong>
BIKE-TOURENTIPPS<br />
„Kultur für sportlich Aktive“<br />
Vom Olympiastadion Garmisch durch<br />
eine märchenhafte Bergwelt, die schon<br />
König Ludwig II. begeisterte, hinauf<br />
zum Königshaus Schachen.<br />
39 km, 8 h, Schwierigkeit: schwer<br />
„Genuss und Entspannung“<br />
Vom Zugspitzdorf Grainau um den<br />
kristallklaren Eibsee, einen der schönsten<br />
Badeseen der Region. Alternativ<br />
über die Neuneralm und den Panoramaweg.<br />
23 km, 2,5 h, Schwierigkeit: mittel<br />
„Grenzenloser Bikespaß“<br />
Von Garmisch-Partenkirchen über<br />
Grainau ins Ehrwalder Talbecken.<br />
Unterwges gibt’s immer wieder Abkühlungsmöglichkeiten.<br />
Diese Tour passt<br />
für die ganze Familie.<br />
28 km, 3 h, Schwierigkeit: leicht<br />
„Aussichtsreich und anspruchsvoll“<br />
Von Rinnen/Berwang zur Ehenbichler<br />
Alm und Sennalpe Raaz – vorbei am<br />
Rotlechstausee und Wasserfall.<br />
16,6 km, 3,5 h, Schwierigkeit: mittel<br />
TIPPS ZU ANREISE UND SERVICE<br />
Fahrradtransport mit den Bergbahnen:<br />
Welche Bergbahnen Fahrräder<br />
transportieren, ist unter Bike & Rad auf<br />
www.zugspitzarena.com zu finden.<br />
Fotos: Zugspitz Arena Bayern-Tirol / J.Hoelzl und<br />
T.Marzusch Tourist Information Grainau / W. Ehn<br />
voll auf seine Kosten. Der Blindseetrail<br />
gehört seit 2018 zu den Top<br />
5 „Great Trails“ in Tirol. Die Freeride-Strecken<br />
am Grubigstein sind<br />
unter den geübten Bikern sehr beliebt<br />
und haben Suchtpotenzial. Fast alle<br />
Bergbahnen der Tiroler Zugspitz<br />
Arena transportieren die Fahrräder zu<br />
günstigen Preisen oder kostenlos zum<br />
Ausgangspunkt.<br />
Die Region um die Zugspitze<br />
begeistert auch durch puren Naturgenuss<br />
auf zwei Rädern mit kurzen,<br />
einfachen Runden, mittelschweren<br />
ZUGSPITZ ARENA<br />
BAYERN-TIROL<br />
M.: info@zugspitze.com<br />
www.zugspitze com<br />
Radstrecken – bis hin zur Zugspitzumrundung<br />
als Tagestour. Dabei<br />
spielt es keine Rolle, ob man das<br />
Mountainbike, Trekking rad oder<br />
E-Bike bevorzugt, es wird für alle<br />
Bedürfnisse etwas geboten. Worauf<br />
also noch warten?<br />
Alle Touren sind auch online und<br />
zum Download im Tourenportal verfügbar<br />
unter www.zugspitze.com<br />
Verleih und Service: Die Fahrrad-Shops<br />
in der Region bieten Rad- und E- Bike-<br />
Verleih sowie den nötigen Service an.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.zugspitze.com<br />
Anreise mit der Bahn: Über München,<br />
Innsbruck oder Reutte. Vor Ort können<br />
die Ortsbusse und der Gästebus Bayern-Tirol<br />
genutzt werden, der zwischen<br />
der Tiroler Zugspitz Arena, dem Zugspitzdorf<br />
Grainau und Garmisch-Partenkirchen<br />
pendelt und mit Gästekarte<br />
kostenlos zur Verfügung steht.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
169
LICHT UND<br />
SCHATTEN<br />
DIE ÄSTHETIK DER<br />
LIFESTYLE- UND<br />
OUTDOOR-FOTOGRAFIE<br />
IST IHM ZU WENIG.<br />
CHRISTOPH JORDA<br />
FOTOGRAFIERT AUCH<br />
DAS VORDERGRÜNDIG<br />
UNÄSTHETISCHE UND FINDET<br />
SELBST IM ELEND DER<br />
MÜLLSTADT VON KAIRO<br />
UND IN FLÜCHTLINGSLAGERN<br />
KOSTBARES. EIN<br />
AUSSERGEWÖHNLICHER<br />
FOTOGRAF, EIN<br />
AUSSERGEWÖHNLICHER<br />
MENSCH.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
170 <strong>SPORTaktiv</strong>
CHRISTOPH<br />
JORDA<br />
ist ein preisgekrönter Fotograf aus Rieden (D).<br />
Auszeichnungen für Sport- und<br />
Porträtbilder wie die hier<br />
abgedruckten Bilder (Leuchtturm, Mousse).<br />
www.christophjorda.de<br />
Könnte man doch nur mit einer<br />
Fotokamera die Welt verändern.<br />
Ein absurder Gedanke?<br />
Vielleicht. Christoph Jorda<br />
(40) ist einer, dem es gelingen<br />
könnte.<br />
Der Allgäuer ist gelernter Hotelfachmann<br />
und im sportlichen Bereich wohl<br />
so etwas wie ein „wüder Hund“. Als<br />
Ski-Freerider hat er es bis zum Freeride<br />
Worldtour Qualifier geschafft, als Kletterer<br />
bis in den zehnten Grad, im heimatlichen<br />
Kaufbeuren führte er einen<br />
Kletter-, Ski- und Snowboardladen.<br />
Doch seine zweite Leidenschaft war<br />
noch größer: das Fotografieren. Der<br />
Papa hatte schon dieses Hobby, Oma<br />
und Opa gaben beim kleinen Christoph<br />
mit der ersten Kamera als Geschenk<br />
(„groß, brutal, rot lackiert“) den Startschuss.<br />
Zunächst als Autodidakt lernte<br />
Jorda von den Szenegrößen, bei denen<br />
er einfach um Assistenztätigkeiten anfragte.<br />
Seit 2005 ist der Deutsche hauptberuflich<br />
Fotograf.<br />
Von hier weg könnte die Geschichte<br />
ganz normal laufen: Naturbursch mit<br />
Sportbezug macht die lässigsten Bilder<br />
im Tiefschnee und in der Kletterwand,<br />
auf abenteuerlichen Wanderungen und<br />
heimst damit verdientermaßen Auszeichnungen<br />
und Preise ein. Mit Jorda<br />
bekommt die Story aber eine tiefere Dimension.<br />
Das Elend<br />
Schon als Bursch hatten ihn Kriegsberichterstatter<br />
fasziniert. „Reportagefotografie<br />
in solchen Gebieten ist die Champions<br />
League“, sagt er. Durch einen<br />
Freund kam er 2008 erstmals mit Hilfsorganisationen<br />
und NGOs in Kontakt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
171
Alles echt.<br />
„Photoshop<br />
gibt es bei<br />
mir nicht.“<br />
Die Bilder<br />
vom Flüchtlingsbuben<br />
Mousse<br />
gehen unter<br />
die Haut.<br />
Bei der Einreise in den Libanon riss er<br />
sicherheitshalber die Seite mit dem israelischen<br />
Stempel aus dem Pass. Es flog<br />
bei der Passkontrolle auf („die Seitenzahlen<br />
…“) und Jorda saß 24 Stunden in<br />
Beirut in Abschiebehaft. Als einziger<br />
Weißer in einer Zelle mit Afrikanern.<br />
„Als sie sahen, dass ich ein Handy habe,<br />
hat mich einer nach dem anderen um<br />
Hilfe gebeten und ich hab das Telefon<br />
herumgegeben, damit sie zu Hause anrufen<br />
können. Die Telefonrechnung war<br />
horrend, aber mein kleiner Beitrag.<br />
Doch daran hatte ich echt lange zu<br />
knab bern: Erstens wurde ich als Deutscher<br />
viel besser behandelt als sie, zweitens<br />
bin ich jetzt wieder im Himmel, sie<br />
wohl wieder in der Hölle.“<br />
„Seitdem hat mich das nicht mehr losgelassen.<br />
Ein, zwei Mal im Jahr fahre ich<br />
in Krisengebiete, um zu fotografieren.“<br />
Nie mit Auftrag, immer auf eigene Tasche<br />
– und das verschlingt eine Menge<br />
Geld und Kraft.<br />
Warum er das tut? „Manchmal finde<br />
ich keinen einzigen Grund. Und manchmal<br />
so viele, dass ich ein Buch schreiben<br />
könnte.“ Die Welt und ihre Krisenherde<br />
nur aus den Nachrichten zu kennen, ist<br />
ihm jedenfalls zu wenig. Und auch die<br />
schöne Welt der Natur- und Sportfotografie<br />
ist ihm zu wenig. „Ich bin Fotograf,<br />
ich brauche Licht und Schatten.<br />
Ich bin auch dort, wo der Tod ist und<br />
wo Kinder Fliegen in den Augen haben.“<br />
Jorda war nach den schrecklichen Erdbeben<br />
in Nepal, in Sao Tomé in Afrika,<br />
in der Müllstadt von Kairo, in Flüchtlingslagern<br />
im Nahen Osten. Und er<br />
versucht, etwas dazulassen. „Ich bin mit<br />
dem goldenen Löffel im Mund geboren.<br />
Andere in Afrika oder Syrien. Aber ich<br />
kann nix dafür und sie auch nicht.“<br />
Warten und warten<br />
Jordas Porträt-Fotografien (ein Blick auf<br />
www.christophjorda.de öffnet Augen,<br />
rührt vielleicht auch Herzen) bestechen<br />
durch unglaubliche Nähe. Wie das gelingt?<br />
„Mit viel Zeit und sehr viel Warten.<br />
Mit Helfern und Übersetzern.<br />
Meistens bin ich der einzige Weiße und<br />
habe eine Riesenkamera in der Hand.<br />
Du brauchst feine Antennen für die Atmosphäre.<br />
Beim Spiegelreflex-Klackern<br />
glauben die Kinder, ich schieße, und<br />
laufen weg.“<br />
Fotos: Christoph Jorda<br />
172 <strong>SPORTaktiv</strong>
Dann erzählt er die Geschichte von<br />
Mousse, einem Flüchtlingskind aus Syrien.<br />
Auf der Flucht mit seiner Großmutter<br />
in den Libanon (seine Mutter ist gestorben)<br />
konnte keine Rücksicht auf<br />
Mousses Sonnenallergie genommen werden.<br />
Seine Haut verbrannte. Selbst Finger<br />
und Ohren verbrannten und verkümmerten.<br />
Er sieht schlecht und hat<br />
geistig Handicaps. Jordas Nahaufnahmen<br />
vom Buben gehen unter die Haut.<br />
„60 Minuten habe ich dafür gebraucht.<br />
Und ganz viel Vertrauen. Ich habe dann<br />
gefragt, ob es okay ist, wenn ich ihm einen<br />
Wunsch erfüllen kann und am<br />
nächsten Tag habe ich um 62 Euro ein<br />
Fahrrad gekauft. Er konnte kaum fahren,<br />
aber die anderen Kinder haben ihn<br />
geschoben. Wahnsinn, welche Kraft und<br />
welchen Lebenswillen er entwickelt.<br />
Schön, dass ich ihn kennenlernen durfte“,<br />
sagt Jorda. „An den schlimmsten<br />
und dreckigsten Orten der Welt lernt<br />
man die tollsten Menschen kennen.“<br />
AN DEN SCHLIMMSTEN<br />
UND DRECKIGSTEN<br />
ORTEN DER WELT<br />
LERNST DU DIE<br />
TOLLSTEN MENSCHEN<br />
KENNEN.<br />
Seine Bilder, die er den Hilfsorganisationen<br />
zur Verfügung stellt, die Preise<br />
und Auszeichnungen dafür sind nur ein<br />
Tropfen auf den heißen Stein, dessen ist<br />
sich Jorda bewusst. „Du hast kurz Aufmerksamheit,<br />
die Organisationen bekommen<br />
etwas Publicity. Aber in der<br />
heutigen Welt ist eine große Anzahl von<br />
Instagram-Followern wichtiger. Traurig,<br />
aber ich mache weiter.“<br />
Jorda sieht Fotografieren irgendwie als<br />
sozialen Beruf. Seine Frau ist Chirurgin,<br />
auch sie sieht schlimme Dinge. „Mein<br />
Privileg, zu reisen, sehe ich nicht als<br />
Selbstverständlichkeit. Wir versuchen<br />
deshalb, viel bewusster positiv zu leben<br />
und unseren Kindern ein Paradies auf<br />
Erden zu geben, so wie ich es hatte.<br />
Wenn jeder sein Talent ein bisschen nützen<br />
würde, könnten wir die Welt ein<br />
Stückchen besser machen. Man muss<br />
dazu nicht nach Syrien fahren. Man<br />
kann damit beginnen, dem Obdachlosen<br />
einen Kaffee zu kaufen.“<br />
WANDERN IN<br />
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KARWENDELGEBIRGE BIETET JEDE<br />
MENGE ABWECHSLUNGSREICHE TOUREN.<br />
Foto: Alpenwelt Karwendel/Gregor Lengler<br />
Foto: Alpenwelt Karwendel / Wolfgang Ehn<br />
Vom Sonntagsspaziergang bis zur Gipfelkletterei<br />
ist im Karwendelgebirge<br />
alles dabei. Und ein wenig von alledem gibt<br />
es bei der Wanderung von Krün auf den<br />
Schwarzkopf.<br />
Mächtig ragen die Felsflanken in der<br />
Hüttlebachklamm rechts und links des Weges<br />
empor. Nur wer den Kopf weit in den<br />
Nacken legt, kann den Himmel dazwischen<br />
sehen. Der Weg steigt an. Und gegen Ende<br />
verjüngt sich der Einschnitt zwischen den<br />
Felsen. Ein Wasserfall stürzt über mehrere<br />
Stufen hinab. Daneben ist eine in den Fels<br />
geschlagene Treppe, über die wir an der<br />
Flanke emporklettern. Mit etwas Glück<br />
trifft man hier sogar auf Gämsen. Auch ein<br />
Uhu-Paar brüte hier jedes Jahr, erzählt Willi<br />
Neuner, der uns als kundiger Wanderführer<br />
begleitet. In Krün sind wir mit ihm aufgebrochen.<br />
Er führt uns an der türkisfarbenen Isar<br />
entlang, erklärt uns den Artenreichtum in<br />
den Isarniederungen, erzählt von der Geschichte<br />
des Holztransportes auf dem Fluss.<br />
Weiter geht es durch die Hüttlebachklamm<br />
hinauf zum Schwarzkopf. Erst in gemächlicher<br />
Steigung, gegen Ende dann im Zickzack<br />
auf 1161 Meter. Oben wartet nicht nur<br />
eine Bank, sondern auch ein phänomenaler<br />
Blick auf die Landschaft: auf Krün, das Isartal,<br />
die Alpenwelt Karwendel, bis hinüber in<br />
die Stubaier und Allgäuer Alpen.<br />
Wer jetzt Lust bekommen hat: weitere<br />
Infos und Tourenvorschläge unter<br />
www.alpenwelt-karwendel.de/touren-karwendel<br />
174 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Ruhpolding bietet Wellness<br />
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mit Alpenblick und tollen<br />
Eröffnungsangeboten.<br />
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Hotel GmbH<br />
T. +49 40 69 63 52 580<br />
www.aja.de<br />
Umfassende Serviceangebote, hohe Servicestandards<br />
und ein vielfältiges, regionales<br />
Speisenangebot – damit punktet das aja<br />
Resort in Ruhpolding und das alles inmitten<br />
der wunderbaren oberbayerischen<br />
Landschaft. Alpenblick beim Schwimmen,<br />
Saunieren oder Trainieren im 1850 Quadratmeter<br />
großen Wellnessbereich inklusive.<br />
Nach einem Tag auf dem Mountainbike lässt<br />
es sich hier besonders gut entspannen. Wer<br />
das Resort kennenlernen will, kann jetzt das<br />
Rundum-Sorglos-Paket „Perfekte Woche“<br />
buchen. Neben Frühstück und Abendessen<br />
und der SPA-Benutzung ist auch die<br />
Chiemgau-Karte inbegriffen, mit der die<br />
Gäste kostenlosen Zutritt zu über 30 Attraktionen<br />
der Region erhalten. Interessierte<br />
können die Woche ab 524 Euro pro Person<br />
buchen. Entweder unter reservierung.hh@<br />
ajaresorts.de oder unter www.aja.de.<br />
Ftotos Jan Schmiedel<br />
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WILDEN WALD<br />
Rund um das Bergdorf Sankt Englmar<br />
im Bayerischen Wald lässt es sich in<br />
herrlicher Landschaft bei höchster<br />
Luftqualität wandern – und danach<br />
bei bayerischer Gastfreundschaft<br />
entspannen.<br />
Der Bayerische Wald um das Bergdorf<br />
Sankt Englmar ist das Reich der wilden<br />
Wälder und der „Fünf-Tausender“.<br />
Dabei hat jeder Berg sein unverwechselbares<br />
Gesicht und bietet sowohl ambitionierten<br />
Wanderern als auch echten<br />
Bergfexen verschiedenste Herausforderungen.<br />
Jede Anstrengung wird dabei<br />
mit einer atemberaubenden Aussicht<br />
über die beinahe grenzenlose Waldwildnis<br />
des Bayerischen Waldes und<br />
Böhmerwaldes belohnt. Als Etappenort<br />
am Goldsteig, einem der schönsten<br />
Wanderwege Deutschlands, verfügt<br />
Sankt Englmar über ein Wanderwegenetz<br />
von 125 km. Aber auch lukullische<br />
Genüsse kommen nicht zu kurz. Bei der<br />
Englmarer Hüttenwanderung kommen<br />
die Besucher in den Genuss der kulinarischen<br />
Besonderheiten der<br />
Bayerwaldregion.<br />
TOURISMUS-INFO<br />
SANKT ENGLMAR<br />
Rathausstraße 6<br />
T. +49 99 65/84 03 20<br />
www.urlaubsregionsankt-englmar.de<br />
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176 <strong>SPORTaktiv</strong>
WANDERABENTEUER<br />
OHNE GRENZEN<br />
ALS 660 KILOMETER LANGER<br />
WANDERWEG FÜHRT DER<br />
GOLDSTEIG DURCH FÜNF NATUR-<br />
PARKE UND ZWEI NATIONALPARKE<br />
IN OSTBAYERN UND BÖHMEN UND<br />
LÄDT DABEI ZU GRENZGÄNGEN<br />
IN DAS NACHBARLAND<br />
TSCHECHIEN EIN.<br />
Fotos: Woidlife Photography<br />
Kurz die Fakten: Der Goldsteig ist<br />
der längste zertifizierte Qualitätswanderweg<br />
Deutschlands und führt<br />
auf 660 Kilometern in zwei Varianten<br />
von Marktredwitz durch den Oberpfälzer<br />
und Bayerischen Wald nach<br />
Passau. 2018 wurde außerdem der Zlatá<br />
Stezka, das „Pendant“ zum Goldsteig<br />
in Tschechien eröffnet. Mit Zubringern<br />
und Querverbindungen ist so ein 2000<br />
Kilometer langes Wanderwegenetz mit<br />
13 Grenzübergängen zwischen Bayern<br />
und Tschechien, entstanden.<br />
Der Goldsteig passiert fünf Naturparke<br />
sowie die Nationalparke Bayerischer<br />
Wald und Šumava. Man wandert auch<br />
auf historischen Pfaden. Schmuggler,<br />
Händler und Pilger waren schon vor<br />
Jahrhunderten hier unterwegs und<br />
hinterließen ihre Spuren. Wanderer<br />
von heute können in die Erlebnisse der<br />
Grenzgänger von einst eintauchen.<br />
Hoch droben auf den Bergen des Oberpfälzer<br />
und Bayerischen Waldes erscheint<br />
die Freiheit grenzenlos – im wörtlichen<br />
Sinn: Das Panorama von Großem Falkenstein,<br />
von Rachel, Lusen oder Dreisessel<br />
gewährt atemberaubende Einsichten ins<br />
Böhmische und öffnet den Blick auf ein<br />
schier endloses Meer an Bäumen. Wenn<br />
schon viel von Grenzen die Rede war: An<br />
seine persönlichen Grenzen kann man,<br />
muss man aber auf dem Goldsteig nicht<br />
gehen. Während die Gipfelroute zwischen<br />
Bad Kötzting und Großem Arber<br />
anspruchsvoll ist, lässt es die Südvariante<br />
mit schattigen Waldwegen und grünen<br />
Wiesenpfaden gemütlicher angehen.<br />
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PROSPEKTMATERIAL<br />
Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />
D-93059 Regensburg<br />
www.goldsteig-wandern.de<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
177
DIESER SEE<br />
GIBT DIR<br />
BERGE<br />
Auf einer der größten Almen<br />
Europas, der Folgaria Lavarone<br />
di Lusern im Trentino,<br />
liegt der wunderschöne<br />
Alpen-Badesee von Lavarone<br />
– ganz in der Nähe des<br />
berühmten Gardasees. Die<br />
schöne Natur eignet sich<br />
perfekt zum Biken, Rennradfahren,<br />
Klettern, Golfspielen<br />
und Wandern. Für Biker<br />
lohnt sich die legendäre<br />
Kaiserjägerstraße, die Strecke<br />
der berühmten „100 km dei<br />
Forti“ und „Transalp“.<br />
Die gute Küche und die<br />
Weine des Trentino, die<br />
Wellness zentren, die Kultur<br />
und die Traditionen der Alpe<br />
Cimbra machen den Urlaub<br />
zu etwas ganz Besonderem.<br />
Pauschalangebot: mind. 5<br />
Nächte ab € 315,00.<br />
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178 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 179
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MIT CHARME<br />
ZWEI TAGE ISLAND REICHEN<br />
GERADE EINMAL, UM EINEN<br />
EINDRUCK DAVON ZU ERHALTEN,<br />
WAS MAN BISLANG IM LEBEN<br />
VERSÄUMT HAT. SPORTAKTIV<br />
TESTETE OUTDOORSCHUHE VON<br />
HOKA ONE ONE IM NORDATLANTIK<br />
UND KEHRTE MIT FERNWEH ZURÜCK.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Redakteur bei einem Freizeitsportmagazin<br />
ist nicht immer nur ein Traumberuf.<br />
Aber wenn ein Ausrüster – namentlich:<br />
Hoka One One – zur Vorstellung<br />
seiner ersten Outdoorschuh-Kollektion ausgerechnet<br />
nach Island bittet, kommt die<br />
Realität dem Klischeebild ziemlich nahe.<br />
Ende März fanden sich also rund 20 ausgewählte<br />
Journalisten aus ganz Europa auf<br />
der Insel im Nordatlantik ein – interessant,<br />
dass es jedem, den ich dort darauf angesprochen<br />
habe, gleich erging: „Nach Island wollte<br />
ich immer schon einmal. Aber nein, ausgegangen<br />
ist es sich bisher nicht.“<br />
Wermutstropfen: Von vier Tagen gingen<br />
zwei für die An- und Abreise drauf (Frühbucher<br />
finden sicher bessere Verbindungen).<br />
Blieben also zwei Outdoortage, um gemeinsam<br />
mit dem Test der „Hoka One One<br />
Sky“-Schuhe (siehe hinten) einen Eindruck<br />
vom Outdoorland Island zu gewinnen. Weil<br />
dieser notgedrungen fragmentarisch ist, haben<br />
wir ergänzend eine Island- Expertin zugezogen:<br />
Kamala Arnold vom Aktivreiseveranstalter<br />
„Alpinschule Innsbruck“.<br />
Los geht’s – fünf „erste Eindrücke“, was<br />
Outdoorer in Island erwartet.<br />
EINS: WEITE<br />
Island hat 319.000 Einwohner bei<br />
rund 103.000 km2 Fläche. Zum<br />
Vergleich: Etwas mehr Einwohner<br />
als Graz (286.000) bei größerer Fläche<br />
als Österreich (knapp 84.000<br />
km2). Verlässt man nach der Ankunft<br />
den Raum Reykjavik, dominiert<br />
rasch unbesiedelte Landschaft.<br />
Manchen bekannten Wanderweg<br />
wie jenen im naturgeschützten<br />
Thorsmork (heißt: „Tal des Thors“),<br />
auf dem wir einen Tag lang unter-<br />
In den Bergen von Thorsmork<br />
(großes Bild) und<br />
am Solheimajökull-Gletscher<br />
(kleines Bild<br />
rechts). Linkes Bild: Der<br />
Sportaktiv-Redakteur im<br />
isländischen März.<br />
wegs waren, erreicht man überhaupt<br />
nur über Naturpisten. Isländer bauen<br />
Geländefahrzeuge mit fetten Ballonreifen<br />
um, womit dann die Bodenfreiheit<br />
auch für Flussquerungen reicht.<br />
Nach der abenteuerlichen Anfahrt<br />
darf man dann – zumindest im März<br />
bei 50 Zentimeter Neuschnee – völlig<br />
allein durch eine Bergwelt wandern,<br />
die nicht nur die Isländer an den<br />
„Herrn der Ringe“ erinnert.<br />
Die andere Seite sei aber auch erwähnt:<br />
Gerade im Sommer ist Island<br />
Fotos: Eli Thor Magnussen/HOKA ONE ONE, ASI Reisen<br />
180 <strong>SPORTaktiv</strong>
touristisch gut gebucht, „zu Recht“, sagt<br />
Kamala Arnold: „Stark frequentiert sind<br />
vor allem die gut erreichbaren Sehenswürdigkeiten<br />
im Süden. Auf Wanderrouten<br />
sieht das schon ganz anders aus:<br />
Man ist auf den bekannten Wanderwegen<br />
wie dem ‚Laugavegur‘ zwar nicht allein<br />
unterwegs, aber es verläuft sich alles<br />
gut. Wer es noch einsamer mag, sucht<br />
sich eine der abgelegeneren Touren oder<br />
wandert etwas später im Jahr.“ Empfehlung:<br />
Gut planen oder mit Guide gehen,<br />
Wege-Markierungen sind nicht generell<br />
so, wie von Mitteleuropa gewohnt.<br />
ZWEI: SATTE FARBEN<br />
Gut, Schwarz und Weiß sind laut Definition<br />
keine Farben: Aber die Schwarz-<br />
Weiß-Kontraste der Landschaft im Winter<br />
sind einfach großartig. Neben dem<br />
Schnee, der im März fast täglich frisch<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
181
„TOUCH THE SKY“:<br />
WANDERN MIT<br />
HOKA ONE ONE<br />
DIE LAUFSCHUHMARKE STELLTE<br />
AUF ISLAND IHRE ERSTE OUTDOOR-<br />
SCHUH-KOLLEKTION „SKY“ VOR –<br />
UND ZUM TESTEN ZUR VERFÜGUNG.<br />
Leicht, komfortabel und mit – von außen<br />
betrachtet – dicker Sohle: So kennt man<br />
Laufschuhe der 2009 gegründeten Marke<br />
Hoka One One. Die typischen Merkmale<br />
übernimmt auch die erste Outdoorschuh-Serie<br />
namens „Sky“.<br />
Die Marke stammt aus den französischen<br />
Alpen und ist in der Trailrunningszene stark<br />
verankert. Die DNA vom Trailrunning findet<br />
sich auch in den Wanderschuhen, erklärte<br />
Entwicklungschef Christophe Aubonnet<br />
(der seit Anbeginn der Marke an Bord<br />
ist) bei der Präsentation. Die Schuhe sind<br />
leicht, weich, bequem – und doch stabil.<br />
Das geht, weil der Fuß nicht auf der außen<br />
sichtbaren Sohlenlinie liegt, sondern tief<br />
in die Mittelsohle integiert wird. Aubonnet<br />
vergleicht es mit einem Kanu, das sich<br />
stabilisiert, wenn man drinsitzt. Wie sich<br />
auf dem Gletscher mit Steigeisen sowie bei<br />
einer Gebirgswanderung im Neuschnee<br />
zeigte, funktioniert die Kombination aus<br />
Komfort und Halt erstaunlich gut.<br />
Charakteristisch ist auch eine Rocker-Konstruktion,<br />
die das Abrollen erleichtert. Für<br />
Grip sorgt die mit Vibram entwickelte Sohle.<br />
Die Schuhe sind bewusst progressiv und<br />
jung designt: „Was wir nicht sein wollen, ist<br />
braun, schwer und steif“, ließ die anwesende<br />
„Hoka One One“-Mannschaft verlauten.<br />
3 Sky-Modelle werden zum Start jeweils<br />
für Frauen und Männer angeboten:<br />
• Der Sky Toa (Bild oben), mit 425 Gramm<br />
der leichteste Schuh, für schnelles Vorankommen<br />
im Gelände (UVP: € 180,–);<br />
• der Sky Arkali als vielseitiges Modell, das<br />
auch Technologien von Kletterschuhen<br />
integriert (UVP: € 200,–);<br />
• der Sky Kaha ist das stabilste Modell,<br />
trotzdem außergewöhnlich bequem und<br />
rund 520 Gramm leicht (UPV: € 220,–).<br />
www.hokaoneone.eu<br />
182 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
in kleinen Dosen fällt, ist dafür das<br />
Schwarz des Lavagesteins und -sands<br />
verantwortlich. Im von uns erkundeten<br />
Gebiet im Süden (neben Thorsmork der<br />
Solheimajökull-Gletscher) befindet sich<br />
der Eyjafjallajökull, jener Vulkan, der<br />
vor ein paar Jahren den europäischen<br />
Flugverkehr lahmlegte.<br />
„Island ist eine Vulkaninsel“, erklärt<br />
Kalama Arnold, „das Vulkangestein ist<br />
farbenreich und begegnet einem überall<br />
auf der Insel mit unterschiedlicher Intensität.<br />
Heiße Quellen, brodelnde<br />
Schlammtöpfe zeugen vom Vulkanismus.<br />
In den Sommermonaten sind die<br />
Kontraste aus schwarzer Lava, grünen<br />
Wiesen, buntem Gestein und tiefblauen<br />
Seen und dem Meer sehr intensiv.“<br />
Der Gletscher schimmert vor allem im<br />
Hochwinter in Blitzblau. Polarlichter<br />
waren – witterungsbedingt – in unseren<br />
drei Märznächten leider keine zu sehen.<br />
Grundsätzlich ist die Chance aber groß,<br />
Hotels bieten dafür einen Weckdienst.<br />
DREI: HOCHGEBIRGE<br />
UNTER 1000 METER<br />
Wanderungen starten knapp über Meereshöhe.<br />
Der Weg im Thorsmork, in den<br />
wir einstiegen, führt gleich ordentlich<br />
bergauf. Und nach wenigen Hundert<br />
überwundenen Höhenmetern wähnt<br />
man sich, zumindest im Winter und mit<br />
ordentlich Schnee unter den Schuhen,<br />
im alpinen Hochgebirge. Der Blick auf<br />
die umliegenden Gipfel ist, vor allem<br />
wenn die Wolkendecke aufreißt und ein<br />
paar Sonnenstrahlen durchlässt, atemberaubend.<br />
Was den Eindruck verstärkt:<br />
Auf Island startet man mangels Wäldern<br />
schon „über der Baumgrenze.“<br />
„Die Höhenmeter dürfen nicht unterschätzt<br />
werden“, weiß auch Kamala Arnold,<br />
„auch wenn die Berge nicht besonders<br />
hoch sind – Islands höchster, der<br />
Hvannadalshnúkur, misst 2110 m. Je<br />
nachdem, wo man unterwegs ist, führen<br />
Pfade stetig auf und ab oder auch über<br />
weite Ebenen. Bei unseren Touren, die<br />
wir anbieten, machen wir bis zu 700<br />
Höhenmeter am Tag. Trittsicher sollte<br />
man sein, gerade in den Hochlandgebieten<br />
ist der Untergrund manchmal geröllig“,<br />
sagt die ASI-Expertin.<br />
VIER: WETTERWECHSEL<br />
Zart blinzelt die Sonne durch die Wolken,<br />
es ist beinahe windstill und hat angenehme<br />
null Grad. Nur Augenblicke<br />
später heißt es: „Kapuzen-Alarm“, sofort<br />
hat es gefühlte zehn Grad weniger, der
Graupelschauer kommt im Eiswind<br />
waagrecht daher und massiert die Wangen.<br />
Und die Sicht liegt bei null. Was<br />
aber auch nur ein paar Minuten dauert.<br />
Der ständige blitzartige Wetterwechsel<br />
ist im isländischen Spätwinter jedenfalls<br />
nicht die Ausnahme, sondern die Regel<br />
und man gewöhnt sich schnell daran. Ja,<br />
er hat sogar seinen eigenen Charme.<br />
„Die schnellen Wechsel von Sonne–<br />
Wind–Regen–Schnee gibt es auch im<br />
Sommer – wobei Schnee im Sommer<br />
eher selten ist“, bestätigt die Island-Expertin.<br />
Was im Sommer wie Winter unbedingt<br />
beachtet werden muss: „Eine<br />
sehr gute Ausrüstung ist für Wanderungen<br />
auf Island unbedingt notwendig.“<br />
FÜNF: WEHMUT<br />
BEIM HEIMFLUG<br />
Kaum angekommen, schon wieder vorbei.<br />
Passenderweise startet die Icelandair-Boeing<br />
im urplötzlich auf die Ma-<br />
schine einprasselnden Eisregen und wird<br />
ordentlich durchgerüttelt.<br />
Schon die zweitägige Stippvisite zeigte,<br />
dass Island ganz anders ist – wunderschön,<br />
beeindruckend – und man unbedingt<br />
mehr von diesem Land sehen<br />
muss. Nicht nur vom touristisch besonders<br />
gut erschlossenen Süden, wie auch<br />
die Expertin empfiehlt: „Island begeistert<br />
mich auch 20 Jahre nach meiner<br />
ersten Reise immer noch. Ich mag die<br />
bekannten Wanderwege ebenso wie die<br />
Geheimtipps, die schwer zu erreichen<br />
sind und wo man daher oft alleine unterwegs<br />
ist. Ja, in Südisland befinden<br />
sich viele der bekannten Sehenswürdigkeiten<br />
wie das Gebiet der Geysire – sozusagen<br />
viel Island auf kleinem Raum.<br />
Allerdings hat das Land noch viel mehr<br />
zu bieten und jeder Teil unterscheidet<br />
sich vom anderen. Die Insel und das<br />
Outdoorland Island sind zu jeder<br />
Jahreszeit eine Reise wert ...“<br />
KAMALA ARNOLD<br />
hat lange auf Island gelebt<br />
und ist Nordland-Spezialistin<br />
des Aktivreise-Veranstalters<br />
„Alpinschule Innsbruck“ (ASI).<br />
Die ASI hat zahlreiche<br />
geführte Island-Reisen im<br />
Angebot. Beispiel: 5 Tage<br />
„Komforttrekking auf dem<br />
Laugevegur“, an sechs Terminen<br />
in diesem Sommer,<br />
um € 1395,–<br />
www.asi-reisen.de<br />
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AUF<br />
OLPERLS<br />
SPUREN<br />
In Sexten gab es einst ein<br />
geheimnisvolles Wesen namens<br />
„Olperl“. Es war weder Mensch<br />
noch Tier und versteckte sich<br />
tagsüber tief im Wald. Erst bei<br />
Einbruch der Dunkelheit kam<br />
es als quirliger „Springgingl“<br />
zum Vorschein und machte sich<br />
einen Spaß daraus, Bauern und<br />
Wanderer mit lauten Pfiffen<br />
zu erschrecken. Den Leuten<br />
im Tal war es nur wegen seiner<br />
großen leuchtenden Kulleraugen<br />
bekannt.<br />
Olperls Bergwelt, der neue Erlebnispark,<br />
beginnt direkt an der<br />
Bergstation der Helm-Bahnen<br />
und führt dich zu Olperls besten<br />
Freunden – ins Reich der alpinen<br />
Tierwelt. Auf dem 1,5 km<br />
langen Rundwanderweg kannst<br />
du zehn spannende Erlebnispunkte<br />
entdecken – mit tollen<br />
Ausblicken auf die Gipfelwelt<br />
der Sextner Dolomiten und bei<br />
freiem Eintritt.<br />
www.dreizinnen.com<br />
Foto: Manuel Kottersteger<br />
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DER PERFEKTE MIX AUS<br />
ACTION UND ERHOLUNG<br />
DAS FASSATAL – AUF ITALIENISCH:<br />
„VAL DI FASSA“ – IM TRENTINO IST<br />
MIT SEINEN WANDERWEGEN UND<br />
BIKESTRECKEN IDEAL FÜR SPORTLER.<br />
UND BESTICHT SPEZIELL IM SOMMER<br />
MIT DER SCHÖNHEIT SEINER NATUR.<br />
Majestätische Gipfel, grüne Wälder<br />
und Wiesen, klare Bäche<br />
und Bergseen, in denen sich<br />
das Blau des Himmels spiegelt: Das einzigartige<br />
Naturgebiet rund um Langkofel<br />
und Marmolada verzaubert besonders<br />
im Sommer mit seiner Schönheit. Ein<br />
ganz besonderes Spektakel ist das Phänomen<br />
des Alpenglühens, das die Berggipfel<br />
bei Sonnenauf- und -untergang in<br />
die schönsten Rottöne taucht.<br />
Die Vielfalt der geologischen Formen,<br />
der Tier- und Pflanzenwelt sowie die<br />
außergewöhnlichen Möglichkeiten machen<br />
das Val di Fassa zum perfekten Ziel<br />
für einen Aktivurlaub in den Bergen.<br />
Von entspannten Panoramawanderungen<br />
und gemütlichen Radausflügen bis<br />
hin zu legendären Klettersteigen und<br />
berüchtigten Bike-Trails: Hier kommt<br />
jeder Besucher auf seine Kosten. Abgerundet<br />
wird das sportliche Angebot<br />
durch einen entspannenden Besuch in<br />
einer der vier Thermenanlagen.<br />
Kontakt<br />
APT Val di Fassa<br />
T. +39 0462/60 95 00<br />
www.fassa.com<br />
Wandern im UNESCO-Welterbe<br />
Die Dolomiten, offizielles UNESCO-<br />
Weltnaturerbe und teilweise im Val di<br />
Fassa gelegen, ziehen jedes Jahr Tausende<br />
Besucher aus aller Welt an. Immer umgeben<br />
von den majestätischen Felswänden,<br />
die zum Greifen nah sind, wird der Aufenthalt<br />
im Val di Fassa zu einem einzigartigen<br />
Naturerlebnis. Die vielen Bergund<br />
Talwege des Val di Fassa eignen sich<br />
bestens fürs Wandern, Spazieren, für<br />
Nordic Walking und Trekking.<br />
Unter den Routen finden sich sowohl<br />
gemütliche Wanderungen, die für<br />
die ganze Familie leicht zu bewältigen<br />
sind, als auch anspruchsvolle Aufstiege<br />
für alle, die es hoch hinauszieht. Auf<br />
Wunsch stehen für solche Strecken heimische<br />
Bergführer als erfahrene Begleiter<br />
zur Seite.<br />
Wer die schönsten Gipfelwege des Tals<br />
kennenlernen möchte, der begibt sich<br />
am besten auf den Dolomiti Panorama<br />
Trek. Im Val di Fassa verlaufen sechs<br />
Etappen der insgesamt 200 km langen<br />
Rundwanderung quer durch die Dolomiten.<br />
Auch die Via Alpina, die auf der<br />
Strecke von Triest nach München mit<br />
fünf Wanderwegen acht Alpenländer<br />
Fotos: APT Val di Fassa<br />
186 <strong>SPORTaktiv</strong>
WINNER OF BEST MOUNTAIN SPORT<br />
verbindet, führt durch das Fassatal. Liftanlagen,<br />
Shuttledienste und Taxis machen<br />
es möglich, jeweils nur einen Teil<br />
der Strecke zu absolvieren und zurück<br />
zum Ausgangspunkt zu gelangen.<br />
Urlaub auf zwei Rädern<br />
Das Val di Fassa gilt als Eldorado für<br />
Liebhaber des Radsports, es scheint wie<br />
gemacht für Rennräder und Mountainbikes:<br />
Von Mai bis September haben<br />
Radsportbegeisterte die Qual der Wahl<br />
zwischen dem etwas einfacheren, asphaltierten<br />
Dolomiten-Radweg von<br />
Canazei bis in das Fleimstal – oder den<br />
anspruchsvollen Touren durch die Täler<br />
Jumela, Duron, Contrin, Monzoni, San<br />
Nicolò und auf die Dolomitenpässe.<br />
Zahlreiche Seilbahnen transportieren<br />
das Rad bergauf, etwa auf den Col Rodella,<br />
den Col dei Rossi oder den San<br />
Pellegrino Pass. Der Bike-Express Fassa<br />
Fiemme bringt Radfahrer täglich von der<br />
48 Kilometer langen Radtour aus dem<br />
benachbarten Val di Fiemme nach Canazei<br />
zurück. Neben dem umfangreichen<br />
Streckennetz gibt es im Tal zudem spezielle<br />
Bike-Hotels sowie bestens ausgestattete<br />
Radverleihe und Fachgeschäfte.<br />
Genuss für alle Sinne<br />
Ob wandern, mountainbiken oder einfach<br />
abschalten und entspannen – das<br />
Val di Fassa ist dafür das perfekte Ziel.<br />
Die Hütten auf den Gipfeln und die<br />
Restaurants im Tal verwöhnen mit einer<br />
Küche, die alpine Herzhaftigkeit mit<br />
mediterraner Eleganz gekonnt kombiniert.<br />
Einen weiteren Ausgleich bieten<br />
erholsame Stunden, beispielsweise bei<br />
anregenden Behandlungen in der Therme<br />
Dolomia, der QC Terme Dolomiti,<br />
im Aquapark Vidor oder im Wellness-<br />
Center Eghes.<br />
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187
W<br />
arum ist der Himalaya ein Sehnsuchtsziel,<br />
nicht nur für Höhenbergsteiger?<br />
Den Mount Everest als „Dach der Welt“<br />
mit eigenen Augen sehen zu wollen, ist ein<br />
zentraler Grund. Überdies ist die Anziehungskraft<br />
der welthöchsten Berge groß.<br />
Liegen doch 8 der 14 über 8000 Meter hinausragenden<br />
Berge der Welt in Nepal.<br />
Wenn man etwa auf dem 5483 Meter hohen<br />
Gokyo Peak steht und vier Achttausender<br />
(Mount Everest, Lhotse, Makalu, Cho<br />
Oyu) mit einem Rundblick sehen kann, ist<br />
das sehr speziell. Eine weitere Besonderheit<br />
sind die Menschen, die eine intensive, unverfälschte<br />
Verbindung zur Natur haben.<br />
Für wen sind Ziele wie der Gokyo Peak<br />
machbar?<br />
Geeignet ist Trekking in Nepal für jeden,<br />
der sportlich fit und bergerfahren ist. Die<br />
noch wichtigere Frage ist – wer wird in Nepal<br />
glücklich? Meiner Einschätzung nach<br />
wird bei einer Nepalreise glücklich, wer sich<br />
auf das Land einlässt und sich dafür Zeit<br />
nimmt. Fürs Wandern in Nepal kann ich<br />
nur raten, nicht auf die eigene sportliche<br />
Leistung fixiert zu sein, sondern sich auf<br />
Land und Leute zu konzentrieren.<br />
Wo liegen die Unterschiede zwischen<br />
Alpen und Himalaya?<br />
Die Höhe ist der wichtigste Unterschied.<br />
Ähnlich ins Gewicht fallen die Unterschiede<br />
bei Versorgung und Infrastruktur. Was man<br />
nicht mit dabei hat, kann man nicht einfach<br />
im nächsten Ort kaufen, sondern muss darauf<br />
verzichten. Bei der Hygiene gibt es auch<br />
deutliche Unterschiede. Zwei oder drei Tage<br />
nicht duschen zu können ist die Regel. Auch<br />
beim Essen sind die Unterschiede groß. Und<br />
in vielen Teilen des Landes muss man bereit<br />
sein, im Zelt zu schlafen, weil es nicht überall<br />
Lodges gibt. Einzig in der Everest-Region<br />
und am Annapurna gibt es auch „Komfort-Trekkings“<br />
(eigene Zimmer mit Bad<br />
und heißem Wasser, Mehrgangmenüs u.Ä.).<br />
Stichwort Höhe – wo liegt das Problem?<br />
Die Höhe ist das größte Gesundheitsrisiko.<br />
Deshalb ist gute Akklimatisierung wichtig.<br />
Trotzdem kann man die Gefahr der „Hö-<br />
Foto: Peter Hinze,www.greathimalayatrailrun.com<br />
188 <strong>SPORTaktiv</strong>
SEHNSUCHTSZIEL<br />
HIMALAYA<br />
EINMAL GANZ NAH DRAN<br />
SEIN AM DACH DER WELT.<br />
AUF DEN SPUREN GROSSER<br />
BERGSTEIGER WANDELN.<br />
UND EINTAUCHEN IN EINE<br />
FASZINIERENDE, SO GANZ<br />
UND GAR NICHT WESTLICHE<br />
KULTUR. WIE KANN MAN SICH<br />
DEN TRAUM EINER HIMALAYA-<br />
TOUR ERFÜLLEN, UND WAS<br />
IST DABEI ZU BEDENKEN?<br />
ANTWORTEN VON EINEM, DER<br />
ES WISSEN MUSS – AUTOR UND<br />
TRAILRUNNER PETER HINZE.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
189
PETER HINZE<br />
Der 61-jährige Autor und Journalist<br />
lebt mit seiner thailändischen Frau und<br />
einem Sohn in München. 1992 Mitbegründer<br />
des Nachrichtenmagazins<br />
FOCUS. Seit 2012 freier Buchautor,<br />
Journalist und Trailrunner.<br />
Seit 1981 war er 24 Mal in den unterschiedlichsten<br />
Teilen des Himalaya<br />
(Nepal, Bhutan, Tibet, Indien).<br />
Er führte u.a. Interviews mit Everest-<br />
Erstbesteiger Sir Edmund Hillary, dem<br />
Dalai Lama und Reinhold Messner.<br />
Hinzes sportliche Passion ist das<br />
Trailrunning, genauer das Ultra-Trailrunning.<br />
Auch im Himalaya, etwa:<br />
Mount Everest Marathon (2007, 42 km).<br />
„The Last Secret Bhutan“<br />
(2014, 210 km). Und „The Great<br />
Himalaya Trailrun“ (2017, 1865 km).<br />
Im Herbst 2018 ist im Knesebeck<br />
Verlag „The Great Himalaya Trail“ (288<br />
Seiten, € 36,–), mittlerweile ein<br />
preisgekrönter Bestseller, erschienen.<br />
Das prächtige Buch zeichnet ein<br />
authentisches Bild von Nepal. Seine<br />
87-tägige sportliche Höchstleistung<br />
dient Hinze als roter Faden.<br />
Vor allem widmet er sich aber dem<br />
Land und seiner Bevölkerung.<br />
www.greathimalayatrailrun.com<br />
henkrankheit“ nicht völlig ausschließen.<br />
Bricht sie aus, hilft nur schnellstens in<br />
niedrigere Gegenden zu gelangen, möglichst<br />
mit zusätzlicher Sauerstoffversorgung.<br />
Und ich habe immer das Medikament<br />
Diamox, für den Fall des Falles,<br />
mit dabei.<br />
Wie kann man sich auf den Himalaya<br />
vorbereiten, wie trainieren?<br />
Basis ist eine solide Grundkondition.<br />
Wer im Sommer in den Bergen unterwegs<br />
ist und sich auch im Alltag sportlich<br />
betätigt, ist gut gewappnet, zumal<br />
meist weniger als 10 Kilometer pro Tag<br />
gegangen werden. Weil man Tag für Tag<br />
in Bewegung ist, macht es Sinn, im Vorfeld<br />
eine oder zwei Wochen lang tägliche<br />
längere Strecken zu wandern, um es gewohnt<br />
zu sein.<br />
Wie schwierig sind die<br />
Trekkingtouren?<br />
Nepal-Trekking hat nichts mit Alpinismus<br />
zu tun. Natürlich sind Schneefelder<br />
zu überqueren. Doch Kletterpassagen<br />
oder extrem ausgesetzte Wege gibt es bei<br />
Trekkingtouren sehr selten. Die größte<br />
Herausforderung bleibt die Höhe.<br />
Wie lange dauern typische<br />
Nepal-Trekkingreisen?<br />
Zwei bis drei Wochen. Aufgeteilt in 10<br />
bis 14 Tage Trekking, 2 Tage in Kathmandu<br />
im Rahmen der An- bzw. Abrei-<br />
se, sowie je ein Tag im Flugzeug. Vorteilhaft<br />
ist, dass Kathmandu, meist mit<br />
Zwischenstopp in den Golfstaaten, per<br />
Flugzeug gut erreichbar ist.<br />
Wie viel Zeit soll man für die Hauptstadt<br />
einplanen?<br />
Zwei Tage reichen. Ein Kurzbesuch ist<br />
interessant. Doch Kathmandu ist eine<br />
sehr große, sehr laute und luftverschmutzte<br />
Stadt. Die Reize von Nepal<br />
entfalten sich außerhalb.<br />
Wie reist man nach Nepal? Welche<br />
Reiseanbieter sind empfehlenswert?<br />
Der typische Nepal-Tourist ist sehr individuell<br />
und kein klassischer Pauschalreisender.<br />
Unter den Veranstaltern gibt es<br />
einige Spezialisten, etwa Hauser Exkursionen,<br />
ASI Reisen oder Weltweit Wandern.<br />
Wer bereits Nepal-Erfahrung hat,<br />
etwas abenteuerlustiger ist und etwas<br />
mehr Zeit hat, kann sich seine Trekkingtour<br />
mit einem der vielen lokalen<br />
Sherpas bzw. Reiseveranstalter vor Ort<br />
in Kathmandu organisieren. Einzig die<br />
Versicherung sollte man vorab von zu<br />
Hause aus abschließen. Ich habe meine<br />
Versicherung (Reise- und Krankenversicherung<br />
inklusive Helikopterrettung)<br />
bei Clearskies in Innsbruck gebucht.<br />
Welche Zielgebiete sind zu<br />
empfehlen?<br />
Die meisten Nepal-Einsteiger besuchen<br />
Fotos: Peter Hinze, www.greathimalayatrailrun.com<br />
190 <strong>SPORTaktiv</strong>
In Upper Dolpo<br />
öffnet sich das Panorama<br />
bei einer<br />
nachmittäglichen<br />
Rast. Rechtes Bild:<br />
Erntedankfest bei<br />
den Mustangi –<br />
Fremde sind mehr<br />
als willkommen.<br />
die spektakulärere Solo-Khumbu-Region<br />
inklusive Everest. Auch sehr gefragt ist<br />
die sehr schöne, leichter bewältigbare<br />
Annapurna-Region inklusive Umrundung<br />
des 8091 Meter hohen Annapurna.<br />
Stark im Kommen ist die Region<br />
Manaslu, weil gut erreichbar und sehr<br />
authentisch. Wer abseits der Hauptströme<br />
unterwegs sein will, dem empfehle<br />
ich drei Regionen: Kanchenjunga (sehr<br />
schöne Landschaft, sehr nette Leute, relativ<br />
einfach, 2017 gerade einmal 600<br />
Besucher) sowie Upper Dolpo und<br />
Upper Mustang.<br />
Wann ist die beste Reisezeit?<br />
Ende Februar bis Mitte Mai und Ende<br />
September bis Mitte November.<br />
Was ist bezüglich Ausrüstung zu<br />
beachten?<br />
Weil man in großen Höhen unterwegs<br />
ist, braucht man mehr warme Kleidung<br />
als in den Alpen. Wander- bzw. Trekkingschuhe<br />
reichen aus. Handschuhe,<br />
Mütze, Schlafsack und natürlich Sonnenbrille,<br />
Nackenschutz und Sonnencreme<br />
sowie ein Medikament um<br />
Durchfall zu bekämpfen, sind mehr als<br />
ratsam. Weiters soll man in weniger erschlossenen<br />
Regionen ein Zelt mit dabei<br />
haben.<br />
Was muss man sonst noch wissen?<br />
Mit dem Restrisiko eines Erdbebens<br />
muss man in Nepal leben. Und bezüglich<br />
der Menge an Gepäck braucht man<br />
sich nicht zu sorgen. Man selbst trägt einen<br />
leichten Tagesrucksack. Alles andere<br />
übernehmen die Sherpas, die Träger. Das<br />
hat nichts mit westlicher Dekadenz zu<br />
tun, sondern ist ein Geschäftsmodell.<br />
Die Sherpas verdienen mit dem Tragen<br />
ihren Lebensunterhalt und versorgen<br />
durch diese Tätigkeit ihre Familien.<br />
Definition einer neuen<br />
Rucksackkategorie. Wasserdichter<br />
Outdoor-Rucksack mit einzigartigem<br />
Öffnungsprinzip für eine neue<br />
Art zu reisen. MADE IN GERMANY.<br />
KEEP DRY WHAT<br />
YOU LOVE.
PREMIERE<br />
IN DER PLAVA LAGUNA<br />
DIE ERSTE AUFLAGE DES „PLAVA<br />
LAGUNA TRIATHLONS 5150 POREC,<br />
KROATIEN“ WAR EIN VOLLER ERFOLG.<br />
Weitere Infos<br />
zum Plava Laguna<br />
Triathlon 5150 Poreč,<br />
Kroatien unter:<br />
plavalaguna.com oder<br />
eu.ironman.com<br />
Die kroatische Region Istrien ist schon<br />
seit einiger Zeit ein beliebtes Reiseziel<br />
für Outdoor-Sportler. Nur logisch, dass<br />
hier Anfang Mai mit dem „Plava Laguna<br />
Triathlon 5150 Poreč, Kroatien“ der größte<br />
Triathlon Kroatiens stattfand. Rund 400<br />
Teilnehmer aus ganz Europa und aller Welt<br />
haben sich in der wunderschönen Umgebung<br />
des Zelena Resorts in das Abenteuer<br />
Triathlon gestürzt.<br />
Geschwommen wurde in einer geschützten<br />
Bucht, Rad- und Laufstrecken führten<br />
durch die sanfte mediterrane Landschaft.<br />
Das Gute daran: Die Strecke ist eben,<br />
zugänglich und attraktiv und somit auch<br />
bestens geeignet für Sportler jeglicher Trainings-<br />
und Erfahrungsstufe. Sportler und<br />
vor allem auch die Begleiter schätzen die<br />
tolle Lage und die Annehmlichkeiten der<br />
erstklassigen Unterkünfte.<br />
Der Termin Anfang Mai eignet sich<br />
perfekt für den Start in die neue Wettkampfsaison<br />
und durch die moderaten<br />
Temperaturen auch bestens, um eine neue<br />
persönliche Bestzeit aufzustellen. Daher<br />
wird auch die zweite Auflage des „Plava<br />
Laguna Triathlons 5150 Poreč, Kroatien“<br />
im Mai 2020 stattfinden. Davor steigen am<br />
6. August im Zelena Resort Poreč aber noch<br />
die aufregenden Fünf-Kilometer-Rennen<br />
IRON GIRL® für Frauen und IRONKIDS®<br />
für Kinder.Weitere Infos zu allen Rennen<br />
finden Sie auf: plavalaguna.com oder<br />
eu.ironman.com.<br />
Fotos: Neven Jurjak<br />
192 <strong>SPORTaktiv</strong>
Erleben Sie einen Tag mit neuen Seiten.<br />
Menschen. Geschichten. Perspektiven.<br />
DiePresse.com/Sonntagsabo
OUTSIDE<br />
ALLTAGS-<br />
GESCHICHTEN<br />
HERBERT<br />
RANGGETINER<br />
... ist Profikletterer<br />
und einer der<br />
besten Extrem kletterer<br />
Europas – und ein<br />
„Querdenker“ der<br />
Outdoorsport szene.<br />
In seiner „Outside“-<br />
Kolumne lässt er die<br />
SPORT aktiv-Leser<br />
regelmäßig an seinen<br />
Gedanken teilhaben.<br />
Täglich grüßt das Murmeltier und auch<br />
dasselbige Einerlei. Dein Job ist komplett<br />
für die Fische, die Kollegen sind<br />
zum In-der-Luft-zerfetzen und zum Highlight<br />
des Tages wird das reflexartige Geradenoch-Ausweichen<br />
vor dem Hundehaufen<br />
des Köters von nebenan! Deine Wohnung<br />
ist grau und stickig, Freundin – Fehlanzeige!<br />
Dabei bist du doch schnell und überall<br />
(schnell müde und überall im Weg). Der<br />
schleichende Tod macht sich über deinen<br />
Rosthaufen auf vier Rädern her, irgendwie<br />
wird das Ding nur noch von diversen Aufklebern<br />
zusammengehalten. Augen zu und<br />
durch, dieser Irrsinn dauert eh nur mehr lächerliche<br />
28 Jahre und dann endlich, Rente!<br />
Kommt dir einiges bekannt vor, läuft bei dir<br />
ähnlich? Falls ja, dann gratuliere, Jackpot!<br />
Okay Leute, das Leben sollte auch schon vor<br />
der Pension einige qualitativ hochwertige<br />
Gänsehautmomente haben (nicht dieser,<br />
wenn du deinen Lohnzettel siehst).<br />
Der Sanduhr des Lebens geht dein Jammern<br />
am Weißt-eh-wo vorbei, sie fließt!<br />
Nicht jammern, ändern, Arschbacken zusam-<br />
men und machen! Such dir einen Job, der dir<br />
taugt und dich fordert, und Kollegen sind<br />
meistens auch nur Menschen, ja, die Gattung<br />
der linken Bazillen ignorierst du einfach.<br />
Oder dezent und konsequent anlächeln. Ärgere<br />
dich nicht über den Hundehaufen, mein<br />
Freund, der edle Flohzirkus gehört der Blondine<br />
von nebenan, sie ist Single und joggt<br />
täglich an dir vorbei, wenn du mit hängendem<br />
Kopf zur Arbeit schleifst. Streich deine<br />
Wohnung, häng dir ein Bild auf, das dir<br />
Freude macht, oder meinet wegen ein Poster<br />
von Baywatch-Pam (oder auch Mitch), was<br />
weiß denn ich! Jag mit deinem Bike in die<br />
Arbeit, hau dich in die Sonne und spüre das<br />
Leben, dein Leben! Du musst dir selbst am<br />
wichtigsten sein, Leben besteht aus Reibung,<br />
aus Reibung entsteht Energie und von positiver<br />
Energie profitiert alles und jeder, der dir<br />
in die Quere kommt! Ich mag diese, „alles ist<br />
zum kotzen‘‘ Mentalität einfach nicht, Leute.<br />
Es gibt zwar keinen Radiergummi, um deine<br />
Vergangenheit auszuradieren, aber es wird<br />
immer einen Stift geben, um deine Zukunft<br />
neu zu schreiben.<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
EIGENTÜMER/VERLEGER<br />
TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />
Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />
Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
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Assistenz: Elisabeth Rechling (-25 86)<br />
CHEFREDAKTION<br />
Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />
REDAKTION<br />
Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89), Thomas Polzer (-25 87)<br />
STÄNDIGE MITARBEITER<br />
Linda Freutel, Markus Geisler, Klaus Höfler, Wolfgang Kühnelt, Wolfgang Kuhn,<br />
Oliver Pichler, Axel Rabenstein, Herwig Reupichler<br />
FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer (-25 87)<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Arnold Pauly (-25 83), E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />
ANZEIGEN<br />
Bertram Taferner (-25 85), Kevin Laimer (-25 95), Elisabeth Rechling (-25 86)<br />
SEKRETARIAT<br />
Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />
ONLINE-REDAKTION<br />
Claudia Riedl (-25 94), Nicole Thüringer (-25 90)<br />
DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />
Styria Media Design GmbH & Co KG, Heidrun Salmhofer<br />
HERSTELLER<br />
Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
ABO-HOTLINE<br />
Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />
Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />
Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />
Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.<br />
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November:<br />
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