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Stadt-Anzeiger 651

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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>651</strong> 13. Juni 2019 Seite 2<br />

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Gespräch an der Theke<br />

- diesmal im Dönergrill -<br />

Tag Karl, jetzt ist es endgültig: Glunz macht den Laden dicht. Damit<br />

ist das Kapitel Sperrholzproduktion in Horn vorbei. Ein Trauerspiel,<br />

wie das Unternehmen in 18 Jahren immer weiter geschrumpft ist. Einst<br />

waren über 2.000 Menschen hier bei der Firma Hornitex beschäftigt.<br />

So bot das Unternehmen Arbeit und Geld für Tausende von Familien.<br />

Davon ist nichts mehr übrig.<br />

Jedes Ende ist auch wieder ein neuer Anfang, denn so funktioniert<br />

unsere Wirtschaft. Das ganze Gelände bietet tolle Möglichkeiten für<br />

junge Unternehmen. Ganze Hallen stehen da zur Verfügung. Vielleicht ist<br />

das der neue Gewerbepark in Horn? Die <strong>Stadt</strong> will das riesige Gelände<br />

entwickeln und schon kurzfristig Investoren finden.<br />

Eng mit der Geschichte der Spanplattenproduktion bei Hornitex verbunden<br />

ist die Geschichte der Hornschen Türken. Ab 1961 bekamen<br />

türkische Arbeitssuchende die Möglichkeit, sich von deutschen Unternehmen<br />

anwerben zu lassen, auf der Grundlage des Anwerbeabkommens<br />

zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei betraf dies<br />

678.702 Männer und 146.681 Frauen, also insgesamt 825.383 Menschen,<br />

als türkische Gastarbeiter. Sie kamen als billige Arbeitskräfte nach Horn<br />

und malochten im Schichtdienst. Eine Knochenarbeit im Akkord, die<br />

den Männern alles abverlangte. Damals gab es das Wort Integration<br />

noch nicht und viele Türken blieben unter sich - am Fließband und im<br />

Akkord bei Hornitex, in der Moschee und beim Türkischen Fußballverein<br />

- immer mit der Vorstellung, wieder in die Türkei zu ziehen.<br />

Erst die nächste Generation hat Horn als Heimat gesehen und sich in<br />

die Gemeinschaft integriert. Heute gibt es ein friedliches Miteinander<br />

der Türken und Deutschen und so manche Hochzeit und Partnerschaft<br />

verbindet die Familien.<br />

Jetzt leben diese Familien schon über 50 Jahre unter uns, wäre mal an der<br />

Zeit, die Geschichte aufzuschreiben. Wie haben sich die ersten Türken in<br />

Horn gefühlt? Wo kamen sie her? In der Türkei wurden sie irgendwann schon<br />

als Deutsche gesehen, und sie haben sich mit viel Fleiß hier ihre Existenzen<br />

aufgebaut. Heute gründen sie Firmen und schicken ihre Kinder auf höhere<br />

Schulen. Würde sagen: Die Integration hat funktioniert, nicht nur hier bei<br />

unserem Dönerlieferanten.<br />

M.H.<br />

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<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg schafft Voraussetzungen<br />

für eine Erweiterung des Meinberger Brunnens<br />

Anwohner fürchten Lärm und Abgase<br />

Der Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen möchte seine Fläche und<br />

Kapazitäten erweitern. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren zusätzlich<br />

zur Mineralwasserabfüllung (Bad Meinberger, Forstetaler, Externsteiner)<br />

den Betriebszweig der Herstellung und Abfüllung von Erfrischungsgetränken<br />

aufgebaut. Eine Aufteilung des Betriebs mit seinen beiden Sparten<br />

„Mineralwasser“ und „Erfrischungsgetränke“ ist betriebsorganisatorisch<br />

nicht möglich, stellte die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg fest.<br />

Auf dem Weg zur Genehmigung nahm der Brunnen jetzt eine weitere<br />

Hürde: Der Ausschuss für <strong>Stadt</strong>entwicklung und Liegenschaften beschloss<br />

jetzt eine Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP). Im FNP wird die<br />

beabsichtigte städtebauliche Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung<br />

nach den voraussehbaren Bedürfnissen der <strong>Stadt</strong> in den Grundzügen für<br />

das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet dargestellt, ist zu lesen. Weitere Details werden<br />

dann im folgenden Bebauungsplan festgelegt. Die Bedenken der Anwohner<br />

wurde im Planverfahren nicht gefolgt und die Ablehnung mit Prognosen<br />

begründet. So wurde beispielsweise errechnet, dass die Lkw-Fahrten mit<br />

95,8 Prozent überwiegend tagsüber stattfinden.<br />

Die Anlieger bemängelten eine stärkere Lärmbelästigung seit den Erweiterungsbaumaßnahmen<br />

der Firma und befürchten eine weitere Zunahme<br />

bei einer weiteren Ausweitung der Baumaßnahmen östlich der Straße „Am<br />

Waldstadion“. Weiter ist von Aniegern zu lesen: Die Fahrer der parkenden<br />

LKW lassen bereits in frühen Morgenstunden die Motoren laufen, die<br />

Gabelstapler verursachen ein unerträgliches Hintergrundgeräusch bis in<br />

die späten Abendstunden. Der zunehmende Verkehr erzeuge eine enorme<br />

Abgasemission in unmittelbarer Umgebung von Naturschutz- und Wohngebieten,<br />

Sportanlagen, Kindertagesstätten etc. Die Zurückdrängung und<br />

Zerstörung naturnaher Biotope im Werretal schreite voran und die Wohnqualität<br />

und der Immobilienwert der Anlieger nehme ab. Außerdem habe die<br />

Gefährdung im Straßenverkehr aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens<br />

bereits bis zum jetzigen Zeitraum enorm verstärkt. Bisher sperrte sich der<br />

Landesbetrieb StraßenNRW, der für die Bundesstraße 239 verantwortlich<br />

ist, gegen den Wunsch des Brunnens auf eine zweite Zufahrt zum Werksgelände.<br />

Hier soll ein neuer Anlauf genommen werden, um Gefahren für<br />

die Verkehrsteilnehmer zu vermeiden.<br />

M.H.<br />

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Biomasse-Kraftwerk ist auch betroffen: Glunz schließt Ende 2020<br />

Es war die größte Erfolgsgeschichte,<br />

die je ein Unternehmen in Horn-<br />

Bad Meinberg geschrieben hatte. Die<br />

Firma Hornitex an der Bahnhofstraße<br />

war einst Marktführer für Spanplatten.<br />

1926 gründeten die Gebrüder<br />

Friederich und Otto Künnemeyer ein<br />

Sperrholzwerk, was zu einer weiteren<br />

Erwerbsquelle für Horn-Bad Meinberg<br />

führte. Das Sperrholzwerk, das<br />

im Jahr 1956 den Namen „Hornitex<br />

Werke Gebr. Künnemeyer“ erhielt, ist<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der <strong>Stadt</strong> von großer Bedeutung.<br />

Das Unternehmen wuchs und bot<br />

über Jahrzehnte sichere Arbeitsplätze.<br />

Im Zuge des Wachstums des<br />

Unternehmens siedelten sich viele<br />

Gastarbeiter vornehmlich aus der<br />

Türkei in Horn an und leben hier<br />

bereits seit mehreren Generationen.<br />

Gleichzeitig prägten die beiden<br />

großen Arbeitgeber - Staatsbad<br />

Meinberg und Glunz in Horn - die<br />

Ortsteile. Am 29. Juni 2001 hatte<br />

die Hornitex-Unternehmensgruppe<br />

Insolvenz anmelden müssen. Von der<br />

Insolvenz waren vier Firmen an den<br />

Standorten Horn, Beeskow (Brandenburg),<br />

Duisburg und Nidda (Hessen)<br />

betroffen. Insgesamt sind rund<br />

4500 Mitarbeiter beschäftigt gewesen<br />

– davon allein 2000 in Horn. Der<br />

Insolvenzverwalter der Unternehmen<br />

der Hornitex-Gruppe, Rechtsanwalt<br />

Dr. Werner Schreiber, verkaufte mit<br />

Vertrag vom 22.02.2006 die Unternehmen<br />

der Hornitex-Gruppe, mit<br />

den Standorten Horn-Bad Meinberg,<br />

Duisburg sowie Beeskow an den<br />

europäischen Mitwettbewerber Sonae<br />

Indústria. Die GHP wurde 2006<br />

durch die ehemalige Glunz AG nach<br />

Übernahme der insolventen Hornitex<br />

Gruppe gegründet und beschäftigt<br />

zur Zeit noch 106 Mitarbeiter. Das<br />

Unternehmen produziert Laminate<br />

und Holzwerkstoffe für den deutschen<br />

und internationalen Markt.<br />

Jetzt ist sicher: Die Geschichte geht<br />

Ende 2020 zu Ende.<br />

Die Glunz Holzwerkstoffproduktions-GmbH<br />

(GHP) hat ihre Absicht<br />

angekündigt, bis Ende des Jahres<br />

2020 den Betrieb in Horn-Bad Meinberg<br />

zu schließen Der Wirtschaftsausschuss,<br />

der Betriebsrat sowie die<br />

Mitarbeiter sind informiert. In Kürze<br />

sollen die Gespräche zu einer sozialverträglichen<br />

Umsetzung beginnen.<br />

Der Hersteller von Laminaten<br />

und Holzwerkstoffen agiert in<br />

einem sehr wettbewerbsintensiven<br />

Marktumfeld. Dieses ungünstige<br />

Geschäftsumfeld führte zu einer<br />

sehr geringen Kapazitätsauslastung<br />

bei der GHP. Eine nachhaltige Profitabilität<br />

kann nicht erreicht werden.<br />

Das am Standort Horn betriebene<br />

Biomasse-Kraftwerk ist ebenfalls<br />

betroffen, da der Wegfall der Hauptwärmeabnehmer<br />

dazu geführt hat,<br />

dass ein genehmigungskonformer<br />

Weiterbetrieb des Kraftwerkes über<br />

das Jahr 2020 hinaus nicht möglich<br />

ist.<br />

Das Unternehmen bedauert die Situation,<br />

sieht aber unter den gegebenen<br />

Umständen keine andere Lösung.<br />

Es wird eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Betriebsrat angestrebt, um<br />

faire Lösungen für die Mitarbeiter<br />

zu finden. Die Mitarbeiter werden in<br />

diesem Zusammenhang regelmäßig<br />

über die Zusammenarbeit informiert,<br />

so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.<br />

Seinen vertraglichen<br />

Verpflichtungen wird das Unternehmen<br />

weiterhin ordnungsgemäß<br />

nachkommen.<br />

„Grundsätzlich sind wir auch<br />

weiterhin an einer Vermarktung des<br />

Standortes interessiert. In diesem<br />

Zusammenhang arbeiten wir seit<br />

geraumer Zeit sehr eng mit den<br />

entsprechenden Behörden bezüglich<br />

der Sanierungsarbeiten am Standort<br />

zusammen“, so die Firma auf Nachfrage<br />

des <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s.<br />

Die Entscheidung der Sonae Arauco,<br />

die Geschäftstätigkeit der GHP<br />

Glunz in Horn einzustellen kam für<br />

die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg nicht<br />

ganz überraschend. „Der Verlust<br />

der Arbeitsplätze ist für Horn-Bad<br />

Meinberg ein schwerer Schlag“, so<br />

Bürgermeister Stefan Rother. Hier<br />

erwarte man von Sonae Arauco<br />

einen fairen und sozialen Umgang<br />

mit den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern. <strong>Stadt</strong>verwaltung und<br />

Geschäftsführung der Sonae Arauco<br />

am Standort Horn-Bad Meinberg<br />

sind in einem regelmäßigen Dialog.<br />

Einziger positiver Aspekt sei, dass die<br />

Hauptverwaltung der Sonae Arauco<br />

Deutschland am Standort Horn-Bad<br />

Meinberg verbleibt.<br />

Durch die städtische Wirtschaftsförderung<br />

wurden der Sonae Arauco<br />

schon etliche Investoren zugeführt.<br />

Derzeit laufen auch noch Gespräche<br />

mit Investoren, bei denen auch das<br />

Heizkraftwerk und der Gleisanschluss<br />

eine Rolle spielen. Der Rat<br />

der <strong>Stadt</strong> hat einen Aufstellungsbeschluss<br />

für einen Bebauungsplan<br />

gefasst; dies erfolgte in Abstimmung<br />

mit Sonae Arauco. Ziel ist es, das<br />

Gebiet zu entwickeln und Baurecht<br />

zu schaffen, um Investoren eine<br />

kurzfristige Bebauungsmöglichkeit<br />

in Aussicht zu stellen.<br />

Wie die Entwicklung des Gebiets im<br />

Einzelnen erfolgen soll wird mit allen<br />

Beteiligten derzeit erörtert. „Ziel der<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg ist es,<br />

zeitnah Arbeitsplätze am Standort<br />

„Sonae Arauco“ zu schaffen. Die<br />

vorhandene Infrastruktur, das Heizkraftwerk<br />

und der Gleisanschluss<br />

sind hier wichtige Standortfaktoren“,<br />

so der Bürgermeister.<br />

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Zu Zeiten des Booms: Das Glunz-Gelände mit Energiezentrale und eigenem Gleisanschluss.<br />

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