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Stadt-Anzeiger 651

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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>651</strong> 13. Juni 2019 Seite 6<br />

<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

HORN<br />

LIPPE<br />

Schützenfest475 28.-30. Juni 2019 Jahre<br />

Schützengesellschaft<br />

Horn von 1544<br />

Den Schützen wünschen wir viel Spaß und Erfolg,<br />

sowie einen unvergeßlichen<br />

Festverlauf!<br />

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Grußwort zum Schützenfest vom Vorsitzenden und Oberst<br />

Graf Bernhard brachte eine Kuh mit<br />

475 Jahre Schützengesellschaft<br />

Horn (Lippe) von 1544 e.V. – das zugehörige<br />

Jubiläumsschützenfest ist<br />

für den 28. bis 30. Juni 2019 geplant.<br />

Es gibt keine andere Gesellschaft in<br />

unserer <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

und wohl kaum eine Schützengesellschaft<br />

in der Region, die eine<br />

ähnlich lange und reiche Tradition<br />

vorweisen kann. Blicken wir mehr<br />

als 600 Jahre zurück.<br />

Die ursprüngliche Burg Horn<br />

(erbaut 1348) war als Residenz der<br />

Lippischen Landesherren gerade<br />

fertiggestellt und Horn beteiligte<br />

sich immer wieder an bewaffneten<br />

Auseinandersetzungen (Soester und<br />

Braunschweiger Fehde). Es war<br />

im Jahre 1407, als zum ersten Mal<br />

Bürgerschützen aus Horn erwähnt<br />

wurden: Der Bürgermeister und<br />

zwei Bürger wurden mit Harnischen,<br />

Armbrusten, Helmen und weiterer<br />

Ausrüstung angetroffen. Im gleichen<br />

Jahr wurde ein <strong>Stadt</strong>buch angelegt,<br />

das leider seitdem großen Brand<br />

1864 verschollen ist und uns sicher<br />

mehr über die Schützen erzählt hätte.<br />

1448 ist wieder von Horner Schützen<br />

die Rede, die sich gegenüber einer<br />

Belagerung zur Wehr setzten. 1485<br />

nahmen die Horner Schützen an der<br />

Hildesheimer <strong>Stadt</strong>fehde teil und<br />

erbeuteten 16 Schlachtschwerter<br />

und Kettenhemden, so die Überlieferung.<br />

Erstmals schriftlich erwähnt<br />

wurden die Horner Schützen 1543.<br />

Sie halfen beim Aufbau eines Hauses<br />

und wurden mit einer Tonne Bier<br />

belohnt. Und erstmals ist von einer<br />

Schützengesellschaft Horn im Jahre<br />

1544 die Rede. Ihr Landesherr Graf<br />

Bernhard VIII. brachte zum sonntäglichen<br />

Freischießen als Gastgeschenk<br />

und vermutlich als Siegerpreis eine<br />

Kuh mit. Damit ist klar: 2019 feiert<br />

man nicht nur 475 Jahre Schützengesellschaft,<br />

sondern auch 475 Jahre<br />

Vorsitzender Ralf-Reiner Kehne<br />

Schützenfest in Horn.<br />

In den folgenden Generationen verteidigten<br />

die Schützen das Land und<br />

erfüllten auch repräsentative Aufgaben.<br />

Sie stellten die Ehrenwachen,<br />

jagten Vagabunden und erfüllten<br />

die Vorgaben des Gesetzes. Neben<br />

diesen Aufgaben zum Gemeinwohl<br />

der <strong>Stadt</strong> widmeten sich die Schützen<br />

der Pflege des Brauchtums und des<br />

Schießsports.<br />

Noch heute ist vieles aus den Traditionen<br />

der Hornschen Schützen<br />

lebendig: Die Verpflichtung der<br />

Offiziere durch den Bürgermeister<br />

vor dem Zapfenstreich zeugt vom<br />

hohen Stellenwert der Schützen für<br />

die <strong>Stadt</strong>. Zur Inthronisation gehören<br />

von den Vorderladerschützen der<br />

Schützengesellschaft von der Burg<br />

abgefeuerte Böllerschüsse. Das<br />

Königsschießen findet in Horn nur<br />

alle drei Jahre zwei Wochen vor dem<br />

Schützenfest statt, in diesem Jahr am<br />

15. Juni 2019 auf dem Schießstand<br />

Wir grüßen die Schützen und wünschen<br />

allen ein stimmungsvolles Schützenfest!<br />

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am „Waldschlößchen“. Es werden<br />

zwei Schuss mit dem Kleinkalibergewehr<br />

auf eine Scheibe abgegeben.<br />

Es kann nur König(in) werden, wer<br />

das letzte Schützenfest aktiv als<br />

Mitglied mitgemacht hat und über<br />

25 Jahre alt ist. Nach dem Festumzug<br />

am Sonntag lässt das Rott der<br />

Schlachtschwertierer einen uralten<br />

Brauch wieder aufleben. Die neuen<br />

Mitglieder werden durch den Sprung<br />

über zwei gekreuzte Zweihandschwerter<br />

ins Rott aufgenommen.<br />

Und Sie können dabei sein und<br />

mitmachen. Ob beim Zapfenstreich<br />

am Freitagabend, beim Festabend<br />

mit der Band „Crossfader“ aus Hameln<br />

oder beim großen Festumzug<br />

am Sonntag.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

und laden Sie herzlich ein.<br />

Vorsitzender<br />

Ralf-Reiner<br />

Kehne<br />

Oberst<br />

Hans<br />

Patze<br />

Ein buntes Bild: der Festumzug durch die Straßen der <strong>Stadt</strong> am Sonntag.<br />

Von Ausmärschen bis Zapfenstreich<br />

Das Horner Schützen-ABC<br />

A<br />

Ausmärsche: In den Wochen vor dem Schützenfest<br />

marschieren die Rotten mit Musik durch „ihr“ <strong>Stadt</strong>gebiet,<br />

um Präsenz zu zeigen und um den Bürgern<br />

das Schützenfest anzukündigen. Im Anschluss an die<br />

Ausmärsche steht die Geselligkeit im Vordergrund.<br />

Appell der Offiziere: Als eine der ersten Veranstaltungen<br />

im Vorfeld des Schützenfestes hält der Oberst<br />

der SG Horn einen Appell der Offiziere ab. Dieser<br />

diente früher dazu die Vollständigkeit der Ausrüstung<br />

zu überprüfen. Heute wird zu diesem Termin ein<br />

offizielles Foto des aktuellen Offizierskorps gemacht<br />

und bei einer anschließenden Versammlung werden die<br />

Offiziere über den Planungsstand des Schützenfestes<br />

informiert. Auch Auszeichnungen und Beförderungen<br />

werden hier ausgesprochen.<br />

Böllerschüsse: Zur Veranstaltung der Inthronisation<br />

gehören von den Vorderladerschützen der SG von der<br />

Burg abgefeuerte Böllerschüsse, die, auch wenn man<br />

darauf vorbereitet ist, immer wieder für alle Anwesenden<br />

überraschend kommen.<br />

Birken: Die Innenstadt wird mit ca. 3.000 bis 4000<br />

Birkenabschnitten geschmückt. Für diese gibt es in der<br />

Pflasterung der Hornschen Innenstadt extra Randsteine<br />

mit Bohrlöchern in die die Birkenzweige gesteckt<br />

werden. Die Birken werden von den jeweiligen Rotten<br />

im Wald geschlagen und dann in der <strong>Stadt</strong> verteilt.<br />

Dankeschönfest: Mit einem Dankeschönfest bedankt<br />

sich der scheidende Thron im Vorfeld des Schützenfestes<br />

für die geleistete Unterstützung der vergangenen drei<br />

Jahre beim Königsrott, dem Vorstand, und befreundeten<br />

Gästen. Ab diesem Fest vergeben der König und die<br />

Königin die Erinnerungs-Plaketten ihrer Amtszeit.<br />

Festzelt: In diesem Jahr steht das Festzelt wieder auf<br />

dem erweiterten Burgplatz.<br />

Girlanden: An vielen Stellen der <strong>Stadt</strong> werden von<br />

den Rotten gebundene Girlanden aufgehängt, die mit<br />

Grüßen versehen, den Umzügen und den darin mitmarschierenden<br />

Gästen gewidmet sind.<br />

Graf: Im Rott der Schlachtschwertierer gibt es den<br />

Schützenrang GRAF. Dieser marschiert im Rott der<br />

Schlachtschwertierer (seit 1960) mit, um in zeitgenössischer<br />

Kleidung an die Grafenbefreiung, durch die<br />

Hornschen Bürger aus der Burg Ottenstein, zu erinnern.<br />

Hammerträger: Im Rott der Schlachtschwertierer gibt<br />

es, neben den Schwertträgern und dem Grafen, auch<br />

einen Hammerträger. Dieser erinnert an den Hammer,<br />

mit dem das Schloss der Tür auf der Burg Ottenstein<br />

zerschlagen wurde, hinter der der Graf „schmachtete“.<br />

Noch heute birgt der Hammer ein Geheimnis welches<br />

der aufmerksame Beobachter bei einem Hornschen<br />

Schützenfest ergründen kann.<br />

Inthronisation: Die Inthronisierung des neuen Königs<br />

und die Ernennung des neuen Thrones findet immer<br />

am Schützenfest-Sonntagnachmittag statt. Das Schützenfest<br />

in diesem Jahr bildet eine Ausnahme. Schon<br />

am Samstag um 18.30 Uhr wird das neue Königspaar<br />

auf dem Marktplatz Inthronisiert.<br />

Jahresjugendkönig: Seit 2010 wird unter den 12- bis<br />

16-jährigen Mitgliedern der SG Horn der Titel des<br />

Jahresjugendkönig(in) mit dem Luftgewehr ausgeschossen.<br />

Dieses geschieht jährlich. Entweder beim<br />

Wettbewerb zum Sommerkönig zwischen den Schützenfesten<br />

oder beim Königschießen zum Schützenfest.<br />

Der Titel berechtigt zur Teilnahme an überregionalen<br />

Wettbewerben in dieser Altersklasse.<br />

Königschießen: Das Königschießen findet in Horn alle<br />

drei Jahre, zwei Wochen vor dem Schützenfest statt.<br />

Foto: Archiv<br />

In diesem Jahr ist es der 15. Juni 2019 zeitgleich mit<br />

den Meinberger Schützen. Es werden zwei Schuss<br />

mit dem KK auf eine Scheibe abgegeben. Es kann<br />

König(in) werden, wer das letzte Schützenfest aktiv<br />

als Mitglied mitgemacht hat und über 25Jahre alt ist.<br />

Kronprinz(essin): Bei jedem Königschießen wird<br />

der Kronprinz(essin) ausgeschossen. Das Alter ist<br />

auf 24 Jahre begrenzt.<br />

Mitmarschieren der Throndamen: Den Hornschen<br />

Throndamen ist es freigestellt bei Veranstaltungen<br />

mitzumarschieren. Eine von der Königin gefällte<br />

Entscheidung gilt für die gesamten drei Thronjahre.<br />

Offiziere: Es gibt bei der SG Horn mehrere Wege<br />

Offizier zu werden. Einer davon ist das Erlangen<br />

der Königswürde. Der Schützenkönig wird, wenn er<br />

es denn nicht vorher ist, nach seiner Amtszeit, zum<br />

Offizier befördert. Offiziere der SG Horn behalten<br />

ihren Dienstrang auf Lebenszeit.<br />

Rotten: Als Rotten werden die Hornschen Schützenkompanien<br />

bezeichnet. Es gibt insgesamt sechs<br />

in Horn. Das Burgrott, das Herrott, das Kirchrott,<br />

das Moorrott, das Polerrott, und das Schlachtschwertiererrott.<br />

Schaffer: In den Wochen vor dem Schützenfest gehen<br />

von den einzelnen Rotten die Schaffer durch die <strong>Stadt</strong><br />

zu Bürgern und Firmen um für das Schützenfest zu<br />

sammeln. Hier geht es halt um Geldspenden aber<br />

manchmal gibt es auch etwas Hochprozentiges.<br />

Schützenkönig(in): Die Königswürde wird in Horn<br />

vor jedem Schützenfest, alle drei Jahre, ausgeschossen.<br />

Sommerschützenkönig(in): In den Jahren zwischen<br />

den Schützenfesten wird jeweils um die Sommerkönigswürde<br />

geschossen.<br />

Thronoffizier: Der Thronoffizier steht dem Thron<br />

bei Organisation und Planung zur Seite. Er geleitet<br />

den Thron bei offiziellen Anlässen und übernimmt<br />

die Bewirtung am Thron. Der Thronoffizier kommt<br />

normalerweise aus dem Königsrott.<br />

Verpflichtung der Offiziere durch den Bürgermeister:<br />

In der Historie, als die Hornschen Schützen<br />

noch Wehr und Polizeiaufgaben hatten, wurde der<br />

amtierende Oberst durch den Rat der <strong>Stadt</strong> bestätigt.<br />

Daraus ist die „Vereidigung der Offiziere“, als Auftakt<br />

des Schützenfestes entstanden. Der Ablauf ist heute<br />

so, dass der Bürgermeister in Begleitung des Obersts<br />

bei einem offiziellen Festakt diesmal im Festzelt mit<br />

jedem Schützenoffizier persönlich „anstößt“ und<br />

diesen damit in die Pflicht nimmt. Bei diesem Festakt<br />

sind Gäste und Führungen von Gastvereinen geladen.<br />

Gastgeber ist der Bürgermeister bzw. die <strong>Stadt</strong> Horn.<br />

Diese Veranstaltung zeigt auch die Nähe der Hornschen<br />

Schützen zur <strong>Stadt</strong> Horn, ihrer Verwaltung und<br />

dem Bürgermeister.<br />

Weinprobe: Um den Wein für die Vereidigung der<br />

Offiziere auszusuchen, findet im Vorfeld eine Weinprobe<br />

mit dem Bürgermeister, dem Beigeordneten,<br />

dem Vorstand der SG, dem Oberst Zund einigen<br />

Vertretern der Politik statt. Eingeführt vor mehr als<br />

dreißig Jahren vom heutigen Ehrenoberst Erich Gröne.<br />

Zapfenstreich: Der feierliche große Zapfenstreich<br />

- in diesem Jahr für die ehemaligen Könige und<br />

Königinnen - findet immer am Freitag nach der Verpflichtung<br />

der Offiziere statt. In diesem Jahr wieder<br />

auf dem Marktplatz im Zentrum der <strong>Stadt</strong>. Mit dem<br />

Zapfenstreich beginnt der öffentliche Teil eines jeden<br />

Schützenfestes der Schützengesellschaft Horn.

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