RegioBusiness - Juni 2019
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<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> I Jahrgang 18 I Nr. 203<br />
Firmen & Märkte 11<br />
NEWSLINE<br />
Erfolgreich: Das Schubert-Team mit Firmengründer Gerhard Schubert (vorne, zweiter v.li.) nahm im Rahmen der feierlichen Gala den Preis „Fabrik<br />
des Jahres“ entgegen.<br />
Foto: Süddeutscher Verlag Veranstaltungen<br />
Den richtigen Dreh raus<br />
Gerhard Schubert: Die beiden Führungskräfte Jörg Brenner und Jens Stoll über die Bedeutung der<br />
Auszeichnung „Fabrik des Jahres“ für den renommierten Maschinenbauer.<br />
Gleich bei der ersten Teilnahme<br />
am Benchmark-<br />
Wettbewerb „Fabrik des<br />
Jahres“ erreichte der Spezialmaschinenhersteller<br />
den Gesamtsieg.<br />
Die Auszeichnung ist auch<br />
eine besondere Würdigung für die<br />
Leistung der Unternehmensführung<br />
und das tägliche Engagement<br />
der Mitarbeiter. Getreu der<br />
Philosophie des Firmengründers<br />
Gerhard Schubert nimmt das Management<br />
diese Auszeichnung<br />
zum Anlass, das Unternehmen auf<br />
breiter Basis weiter voranzubringen.<br />
Jörg Brenner, Kaufmännischer<br />
Leiter, und Jens Stoll, Leiter<br />
Technische Organisation über<br />
Stolz und Verpflichtung.<br />
REGIOBUSINESS Herr Brenner<br />
und Herr Stoll, welche Bedeutung<br />
hat die Auszeichnung „Fabrik des<br />
Jahres 2018“ für die gesamte Unternehmensgruppe<br />
und für das<br />
Werk Crailsheim?<br />
JÖRG BRENNER Wir verstehen<br />
den Preis in erster Linie als große<br />
Auszeichnung für das Lebenswerk<br />
unseres Firmengründers Gerhard<br />
Schubert. Ihm, seinen Söhnen<br />
Ralf und Gerald und dem gesamten<br />
Management gelingt es immer<br />
wieder aufs Neue, das Streben<br />
nach Innovation und Qualität in allen<br />
Unternehmensbereichen zu<br />
verankern, umzusetzen und die<br />
Teams stets zu motivieren.<br />
JENS STOLL Die Auslober des<br />
Wettbewerbs sprechen von einem<br />
„Revival des Unternehmertums“,<br />
also von Menschen, die bereit<br />
sind, ein persönliches Risiko zu<br />
tragen und dies mit Ausdauer,<br />
Fachwissen und einem guten Gespür<br />
für künftige Marktanforderungen<br />
verbinden. Bei Schubert<br />
handeln wir nach dieser Philosophie<br />
seit mehr als 50 Jahren.<br />
REGIOBUSINESS Welche Rückschlüsse<br />
ziehen Sie aus diesem Gesamtsieg<br />
für die Zukunft?<br />
JÖRG BRENNER Die Auszeichnung<br />
bestätigt, dass wir an den<br />
richtigen Stellschrauben gedreht<br />
haben. Das bedeutet für uns, dass<br />
wir zum einen unsere Maschinen<br />
und zum anderen unsere Prozesse<br />
weiterhin kontinuierlich verbessern<br />
werden. Standardisierung<br />
und Innovation sind hier<br />
wichtige Schlagworte.<br />
REGIOBUSINESS Ihre<br />
Digitalisierungsstrategie<br />
wurde von der Jury<br />
explizit hervorgehoben.<br />
Was macht sie so besonders?<br />
JÖRG BRENNER Dass<br />
wir uns bei Schubert<br />
sehr früh und intensiv<br />
des Themas angenommen<br />
haben. Und es<br />
steht nach wie vor weit<br />
oben auf unserer<br />
Agenda – nach innen<br />
und außen. Wir arbeiten<br />
bereits seit 25 Jahren<br />
mit dem eigenentwickelten<br />
ERP-System Saturn.<br />
Alle Informationen<br />
laufen dort zusammen,<br />
so dass wir von jedem<br />
Arbeitsplatz in<br />
Echtzeit relevante Daten<br />
abrufen können. Es gibt keinen<br />
Systemwildwuchs und wir können<br />
effizient arbeiten. Das ist im Maschinenbau<br />
einzigartig.<br />
JENS STOLL Dazu kommt der<br />
3D-Druck, mit dem wir bereits<br />
über 60 000 Teile gefertigt haben.<br />
Bevor dieses Verfahren bei uns<br />
zum Einsatz kam, haben wir es<br />
ganzheitlich betrachtet. Denn die<br />
Verwendung neuer Materialien<br />
und Prozesse hat große Auswirkungen<br />
auf unsere Teilefertigung.<br />
Mit dem 3D-Druck können wir<br />
den Kundennutzen steigern und<br />
Kosten reduzieren.<br />
REGIOBUSINESS Zwei Begriffe,<br />
die man in diesem Zusammenhang<br />
immer wieder hört, sind<br />
„GRIPS“ und „GRIPS.world“.<br />
JENS STOLL Mit unserem Managementsystem<br />
„GRIPS“, das wir<br />
2016 eingeführt haben, optimieren<br />
wir unsere internen Prozesse.<br />
Die Abkürzung steht dabei für „Gemeinsam<br />
in Richtung Innovation,<br />
Prozesse und Standards“. Parallel<br />
werden wir unsere Lieferanten<br />
und Kunden mit unserer Plattform<br />
Innovativ: Schubert nutzt bereits mehr als<br />
60 000 Teile, die im 3D-Druck-Verfahren<br />
gefertigt wurden.<br />
Foto: Schubert<br />
„GRIPS.world“ noch stärker an<br />
den Vorteilen der Digitalisierung<br />
teilhaben lassen. Dabei befassen<br />
wir uns mit Fragen wie: Was benötigen<br />
unsere Kunden für eine effiziente<br />
und reibungslose Produktion?<br />
Wie können wir die Leistung<br />
bereits installierter Maschinen<br />
weiter steigern? Und wie lassen<br />
sich nötige Wartungsarbeiten am<br />
besten terminieren? „Predictive<br />
maintenance“ ist hier das Schlagwort.<br />
REGIOBUSINESS Welche Wettbewerbsvorteile<br />
bietet Ihnen und<br />
Ihren Kunden die konsequente Digitalisierung<br />
entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette?<br />
JÖRG BRENNER Wir arbeiten<br />
mit einer hohen Wertschöpfungstiefe<br />
und kurzen Durchlaufzeiten.<br />
Dies bedeutet für unsere Kunden,<br />
dass wir sie noch schneller und<br />
zuverlässiger beliefern können.<br />
Eventuelle Änderungen am zu verpackenden<br />
Produkt oder Anpassungen<br />
an den Formaten können<br />
unsere Kunden künftig über den<br />
„digitalen Zwilling“ ihrer Maschine<br />
visualisieren oder direkt in<br />
den Fertigungsprozess ihrer Maschine<br />
einfließen lassen.<br />
REGIOBUSINESS Die Gerhard<br />
Schubert GmbH wächst ständig.<br />
Sie sind deshalb permanent auf<br />
der Suche nach gut ausgebildeten<br />
Arbeitskräften. Helfen Auszeichnungen<br />
wie die „Fabrik des Jahres“<br />
als Arbeitgeber noch attraktiver<br />
zu werden?<br />
JENS STOLL Auf jeden Fall. Bewerber<br />
sprechen uns explizit darauf<br />
an. Der Wettbewerb ist in der<br />
Region sehr gut bekannt, denn<br />
wir sind bereits das dritte Crailsheimer<br />
Unternehmen, das ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
REGIOBUSINESS Die Juroren<br />
stellten in ihrer Begründung den<br />
wertschätzenden Umgang mit Ihren<br />
Mitarbeitern heraus. Welche<br />
Besonderheiten zeichnet die Gerhard<br />
Schubert GmbH aus?<br />
JÖRG BRENNER Viele Mitarbeiter<br />
bleiben von der Ausbildung bis<br />
zur Rente bei uns. Sie kennen unsere<br />
Philosophie, die Abläufe, unsere<br />
Kunden, einfach alles. Das<br />
kommt uns als Arbeitgeber natürlich<br />
zugute. Dafür bieten wir unseren<br />
Mitarbeitern eine langfristige<br />
Perspektive. Wir werden als stabiler<br />
Arbeitgeber wahrgenommen,<br />
der ökonomisch stürmische Zeiten<br />
sicher durchschifft und sein<br />
Personal fordert und fördert.<br />
ibe/Interview nach Vorlage<br />
www.schubert.de<br />
Rauch-Gruppe einigt<br />
sich mit Betriebsrat<br />
FREUDENBERG. Im Rahmen ihrer Neuausrichtung und<br />
vor dem Hintergrund des angekündigten Stellenabbaus<br />
hat sich die Rauch-Gruppe mit dem Betriebsrat auf ein<br />
gemeinsames Konzept zur sozialverträglichen Anpassung<br />
der Kapazitäten geeinigt. Wie der Hersteller mitteilte,<br />
konnte die Anzahl der zu kündigenden Vollzeitmitarbeiter<br />
durch die konstruktiven Verhandlungen auf<br />
32 reduziert werden. „Damit ist das Unternehmen zum<br />
Beginn des neuen Wirtschaftsjahres am 1. Juli <strong>2019</strong> zukunftsfähig<br />
aufgestellt“, heißt es in der Mitteilung. Die<br />
Rauch Möbelwerke hatten im vergangenen Jahr angekündigt,<br />
ihre Produktionsstruktur neu auszurichten. Im<br />
Zuge der Umstrukturierungen wurde die Schließung<br />
des Werks 1 in Freudenberg und die Optimierung des<br />
Produktionsverbunds zwischen den verbleibenden<br />
Standorten in Freudenberg, Bürgstadt und Mastershausen<br />
beschlossen.<br />
pm<br />
Bauunternehmer verurteilt<br />
TAUBERBISCHOFSHEIM. Der 34-jährige Geschäftsführer<br />
einer Baufirma aus dem Taubertal ist wegen Vorenthaltens<br />
und Veruntreuens von Gehältern zu 28 Monaten<br />
Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden.<br />
Der einschlägig Vorbestrafte habe von August 2014 bis<br />
September 2016 in seinem Betrieb Arbeitnehmer in Vollzeit<br />
beschäftigt, aber den Großteil des Lohnes an der<br />
Buchführung vorbei, also „schwarz“, ausbezahlt. Um<br />
die Schwarzlöhne den Behörden gegenüber zu verschleiern,<br />
habe er Abdeckrechnungen von Berliner und<br />
Nürnberger Firmen genutzt. Das teilten die Staatsanwaltschaft<br />
Mosbach und das Hauptzollamt Heilbronn<br />
mit. Der aus 29 Fällen ermittelte Sozialversicherungsschaden<br />
beläuft sich auf über 700 000 Euro. pm<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
SCHWÄBISCH HALL. Die BAG Hohenlohe-Raiffeisen<br />
hat einen neuen Geschäftsführer. Agraringenieur Sven<br />
Schneider folgt auf Michael<br />
Eißler, der die<br />
BAG nach 17 Jahren<br />
verlässt. Bei der Generalversammlung<br />
Anfang<br />
<strong>Juni</strong> gab Sven<br />
Schneider seine Zukunftspläne<br />
bekannt:<br />
Er möchte Kosten einsparen<br />
und Ressourcen<br />
optimieren. Die<br />
BAG konnte im zurückliegenden<br />
Geschäftsjahr<br />
einen Umsatz von 75,8 Millionen Euro erreichen.<br />
Der Bilanzgewinn beträgt 47 186 Euro. Die lange Dürre<br />
hat zu deutlichen Einbrüchen geführt.<br />
es<br />
„11 teamsports“ expandiert<br />
in Osteuropa<br />
SATTELDORF/BRNO. „11 teamsports“ erwirbt 51 Prozent<br />
der Anteile an „Top4Sport“. Mit dem Zukauf baut<br />
der Sportartikelvertreiber seine Reichweite in Europa,<br />
insbesondere auf dem osteuropäischen Markt, weiter<br />
aus. Der im tschechischen Brno ansässige Multibrand-<br />
Händler Top4Sport ist spezialisiert auf die Produktkategorien<br />
Fußball, Running und Fitness. Ähnlich dem Geschäftsmodell<br />
von „11 teamstports“ agiert<br />
„Top4Sport“ im Bereich E-Commerce, dem stationären<br />
Handel und mit einem Außendienst mit Spezialisierung<br />
auf Teamsport. Der Onlinehändler zählt zu den Marktführern<br />
auf seinem Gebiet in Osteuropa und ist neben<br />
Tschechien unter anderem auch in der Slowakei, Spanien,<br />
Rumänien und Ungarn erfolgreich.<br />
pm<br />
Foto: Eileen Scheiner<br />
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