RegioBusiness - Juni 2019

14 Sport & Wirtschaft
Juni 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 203
Ein ganz gewolltes Miteinander
Hakro Merlins: Auch mit ihren Sponsorenabenden stärken die Basketballer das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
VON HERIBERT LOHR
Die zurückliegende Bundesliga-Saison
war kraftraubend
und vor allem zum
Ende hin auch nervenzehrend.
Die Spielzeit, die für die Hakro
Merlins letztlich mit einem „historischen
Sieg“ zum Saisonfinale im
„verlegten Heimspiel“ in Würzburg
gegen den späteren Playoff-
Halbfinalisten aus Oldenburg
noch ein glückliches Ende fand,
forderte auch Fans, Förderern
und Unterstützern einiges ab.
Seit der Jahrtausendwende gehört
es deshalb bei den Hakro Merlins
auch „zum guten Ton“, die enge
Verbundenheit zu ihrem Umfeld
intensiv zu pflegen. Dabei bedienen
sich Verantwortlichen auch eines
Marketing-Instruments, das
in seiner nachhaltigen Wirkung
gerne unterschätzt wird: der persönliche
Kontakt.
Zweimal im Jahr laden „die Zauberer“
zum Sponsorenabend in
wechselnden Locations. Die gastgebenden
Unternehmen haben dabei
auch die Möglichkeit, sich den
anderen Partner vorzustellen,
denn zwischen kurzem Vortrag
und Buffet sollen sich nicht nur
Abteilungsleitung, Trainerstab,
Mitarbeiter und sportliche Führung
mit den Unterstützern in Berührung
kommen, sondern sich
auch die Förderer untereinander
besser kennenlernen. Jüngster
Gastgeber war übrigens die VR
Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim.
Deren Vorstandsvorsitzender
Eberhard Spies, der auch mit
seinem persönlichen Einsatz großen
Anteil am Aufschwung des
Basketballs in der Region hat,
warb mit Nachdruck bei den rund
100 Gästen für eine Erhöhung der
Sponsorengelder um 20 Prozent,
um die ökonomischen Grundlagen
für eine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit
der Hakro Merlins
nachhaltig zu sichern.
Kontakte als
tragendes Netzwerk
Die wirtschaftliche Betrachtung
ist aber nur ein Teilaspekt. „Es
geht vorrangig darum, sich bei unseren
Sponsoren zu bedanken“,
erklärt Geschäftsführer Martin Romig:
„Dank dafür zu sagen, dass
die Unternehmer, Geschäftsleute
und Organisationen bereit sind,
diesen Weg mit uns zu gehen.“
Das ist durchaus nicht selbstverständlich.
Denn schließlich unterliegt
auch das Sport-Marketing
am Ende den harten kaufmännischen
Gegebenheiten von Soll und
Haben. Dabei stellen mitunter
nicht nur die gängigen Unabwägbarkeiten
der sportlichen Vergleiche
die Unterstützer auf eine harte
Probe. Höchstleistungssport auf
dem Niveau der Korbjäger aus der
Horaffenstadt erfordert von allen
Beteiligten mitunter viel Langmut.
Dabei sind sportliche Rückschläge,
fehlendes Spielglück, Verletzungen
oder missglückte Auftritte
noch das Geringste.
„Es ist schon beeindruckend, wie
sehr die heimischen Firmen zu
uns stehen, auch wenn es längere
Zeit mal sportlich nicht so läuft“
sagt Marketingmitarbeiter Lukas
Lienert: „Gerade in solchen Phasen
erfahren wir aus dem Kreis
der Unterstützer häufig viel Zuspruch.“
Um perspektivisch erfolgreich zu
sein, braucht es professionelle
und vor allem belastbare Strukturen.
Und deren Aufbau braucht
ebenso Zeit, wie die Zusammenstellung
von leistungsfähigen
Teams. Gerade Standorte wie
Crailsheim, die allein schon wegen
ihre Lage im ländlichen Raum
eben nicht die Möglichkeiten haben,
die „Starting Five“ nach Belieben
zusammenzustellen, wie etwa
die Vereine aus Metropolen wie
München oder Berlin oder den
Universitätsstädten mit ihrem Zustrom
an jungen Talenten, benötigen
einen langen Atem, um hier
auf Augenhöhe zu kommen. „Erst
Unterhaltsam: Merlins-Geschäftsführer Martin Romig im Gespräch mit Thomas Müller (Geschäftsführer
Hakro), dem sportlichen Leiter Ingo Enskat und Hallensprecher Daniel Feuchter (v.li).
Foto: Mayershofer
das Zusammenspiel Fans und Förderer
ermöglicht es uns, dass wir
die wirtschaftlichen Auflagen der
Liga (Etat von drei Millionen
Euro) erfüllen können“, erklärt
Martin Romig und weiß um die
Relationen: Die Spitze der Liga hat
mittlerweile fast das zehnfache
zur Verfügung. Für die „Merlins“
geht es vor allem darum, in
Schlagweite möglicher Konkurrenten
wie Aufsteiger Hamburg (Etat:
3,5 Millionen), dem MBC (3,3 Millionen
Euro oder Göttingen (rund
4 Millionen) zu bleiben. „Diesem
Wettbewerb können wir nur mit
Einsatz, Kreativität und viel Arbeit
begegnen“, ist der erfahren Frontmann
überzeugt. Grundlage dafür
ist letztlich „der Vorschuss an Vertrauen“
den die Geschäftswelt in
die konzeptionelle Ausrichtung
hat. „Letztlich“, sagt Martin Romig,
„schafft die enge Verknüpfung
von Anhängern, Geschäftsleuten
und dem Team dann jenes
Netzwerk, das uns alle trägt.“ Eine
Basis, die letztlich dann auch eine
vorausschauende Personalpolitik
ermöglicht.
So hat US-Amerikaner Dewayne
Russell (Point Guard) für zwei
weitere Spielzeiten zugesagt und
der chilenische Nationalspieler Sebastian
Herrera (Shooting Guard)
geht mit den Crailsheimern bereits
in die dritte Saison. Der
sportliche Leiter Ingo Enskat freut
sich über die ersten Schritte in
Richtung der kommenden Spielzeit:
„Es ist uns gelungen, zwei
echte Fanlieblinge zu halten.“
Zwar neu in der 1. Mannschaft
aber kein Unbekannter ist Liam
Carpenter. Bisher lief der 22-jährige
Point Guard für die Regionalligamannschaft
auf, und spielte
sich dort ins Rampenlicht. Ganz familiär
wird es im Trainerstab. Für
den langjährigen „Co“ Vesa Vertio,
der als Cheftrainer der Helsinki
Seagulls eine neue Herausforderung
sucht, kommt mit Joonas
Iisalo, der 33-jährige Bruder
von Headcoach Tuomas Iisalo.
www.hakro-merlins.de
PARTNER DER MERLINS
Einfach erstklassig
groninger gratuliert den Merlins zum Klassenerhalt.
Wir freuen uns auf die kommende Saison mit euch.
Euer Team hat in dieser Saison wieder einmal bewiesen,
was alles möglich ist, wenn man zusammenhält.
Auch wir bei groninger sind seit fast 40 Jahren
ein starkes Team. Wie ihr geben wir jeden Tag alles,
um weiterhin in der ersten Liga zu spielen.
Deshalb gilt bei uns: go Merlins, go groninger!
Jens und Volker Groninger
Geschäftsführer groninger
FLAIR PARK-HOTEL
ILSHOFEN
www.
.cr
Außenanlagen GmbH