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EDUCATION 3.19

Dossierthema: Glück

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Mittelschule/Berufsbildung | Ecoles moyennes/Formation professionnelle<br />

Josia Langhart und Raphael Furrer treten gemeinsam<br />

als Automatiker EFZ an den WorldSkills in Kazan an.<br />

Ist Raphael auch derjenige, der<br />

lieber mit den Journalisten spricht?<br />

Josia (lacht) Ja, das kann man so<br />

sagen. Er spricht lieber und besser<br />

als ich …<br />

Raphael Wir haben uns abgesprochen,<br />

wer was macht. Mir macht es<br />

Spass, Auskunft zu erteilen. Wir hatten<br />

schon ein Medientraining mit einem<br />

Journalisten von SRF. Das hat<br />

«gfägt» und war echt lehrreich. Wir<br />

hatten in den letzten Wochen öfter<br />

Kontakt mit Medien und haben Interviews<br />

gegeben.<br />

Die Teilnahme an den WorldSkills<br />

ist also mehr, als nur für den Wettkampf<br />

zu trainieren?<br />

Raphael Absolut. Neben dem Medientraining<br />

werden wir von einer<br />

Sportpsychologin betreut. Sie bereitet<br />

uns mental auf den grossen Event<br />

vor. Es ist extrem spannend zu erfahren,<br />

wie viel man mit psychologischem<br />

Training herausholen kann.<br />

Josia Wir haben beide das Glück,<br />

dass unsere Lehrbetriebe uns so<br />

grosszügig unterstützen. Dass wir seit<br />

Dezember täglich mehrere Stunden<br />

hier in Langenthal gemeinsam trainieren<br />

können, ist gross artig. Dafür müssen<br />

wir unseren Lehrbetrieben und<br />

auch dem ganzen Team, das uns betreut,<br />

dankbar sein.<br />

Macht ihr euch Gedanken<br />

über Russland im Allgemeinen und<br />

Kazan im Speziellen?<br />

Josia Ehrlich gesagt noch nicht<br />

gross. Ich konzentriere mich auf das<br />

Training, auf den Wettkampf. In erster<br />

Linie möchten wir einen erfolgreichen<br />

Wettkampf absolvieren.<br />

Raphael Ich möchte mein Bestmögliches<br />

leisten. Aber nicht nur mitmachen,<br />

sondern wir haben uns<br />

schon zum Ziel gesetzt, unseren Vorgängern<br />

nachzueifern und zu gewinnen.<br />

Russland wird sicher eine<br />

spe zielle Erfahrung. Das steht aber<br />

für mich momentan nicht im Vordergrund.<br />

Kommen wir nochmals zurück<br />

zum Wettkampf. Wie wird der vonstattengehen?<br />

Raphael Zunächst haben alle Teams<br />

am ersten Tag eine vorbereitete Aufgabe<br />

zu lösen. An dieser Aufgabe<br />

trainieren wir heute gerade. Es geht<br />

darum, dass ein kleiner Kunststoffgegenstand<br />

auf einer Bahn klar vorgegebene<br />

Prozesse abläuft. Also<br />

zum Beispiel einen Deckel in einer<br />

bestimmten Farbe abholt und diesen<br />

Deckel an einem anderen Ort wieder<br />

ablädt. Danach holt der Gegenstand<br />

automatisch – über kleine Förderbänder<br />

– einen anderen Gegenstand ab,<br />

bis die Aufgabe abgearbeitet ist.<br />

Funk tionalität, Zeit, Mechanik, alles<br />

muss stimmen. Ich bin für das Programmieren<br />

der Software zuständig.<br />

Mein Kollege Josia für die Hardware.<br />

Josia Beim Bau der Anlage wird<br />

ausserdem peinlich genau darauf geachtet,<br />

dass alles perfekt verdrahtet<br />

ist. Zum Beispiel dürfen keine Kabelbinder<br />

und Ähnliches abstehen. Der<br />

Arbeitsplatz muss perfekt sauber sein.<br />

Es darf kein Abfall auf dem Boden<br />

herumliegen. Das alles gäbe einen<br />

Abzug.<br />

Welche Aufgaben sind nach dem<br />

ersten Tag zu erledigen?<br />

Raphael An den darauffolgenden<br />

Tagen – der Wettkampf dauert insgesamt<br />

vier Tage – werden nicht vorbereitete<br />

Aufgaben gelöst. Dort kann<br />

es immer wieder zu Überraschungen<br />

kommen. Hier liegt meiner Meinung<br />

nach auch unsere Stärke. Wir sind<br />

recht flexibel und können mit etwas<br />

speziellen, unkonventionellen Aufgaben<br />

gut umgehen.<br />

Josia Bei diesen Aufgaben erhoffen<br />

wir uns einen kleinen Vorteil gegenüber<br />

den Konkurrenten aus Asien. Wir<br />

möchten in diesem Bereich den Unterschied<br />

schaffen.<br />

Und wenn es Gold gibt?<br />

Beide Daran denken wir nicht zu<br />

oft – aber wir setzen uns hohe Ziele,<br />

gemeinsam mit unserem Betreuerteam.<br />

Es wäre wunderschön, wenn es<br />

klappen würde. Aber wir wollen den<br />

Wettkampf auch geniessen und nicht<br />

nur an eine mögliche Goldmedaille<br />

denken.<br />

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