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EDUCATION 3.19

Dossierthema: Glück

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PHBern – aktuell<br />

Institut für Weiterbildung und Medienbildung<br />

Urs Gfeller,<br />

der charismatische Netzwerker<br />

Text und Foto: Michael Gerber<br />

Urs Gfeller – wer kennt ihn nicht? Der charismatische<br />

Mann war bisher Leiter des Bereichs Berufsbiografie,<br />

Beratung und Unterstützung am<br />

Institut für Weiterbildung und Medienbildung<br />

der PHBern. Nun gibt der begnadete Redner und<br />

eloquente Netzwerker seine Leitungsaufgaben ab<br />

und arbeitet wieder als Berater, Referent und<br />

Kursleiter, bis er in knapp zwei Jahren in Pension<br />

geht.<br />

Urs Gfeller ist wie ein Feuerwerk. Das Gespräch mit ihm<br />

ist eine turbulente Reise durch die Stationen eines Lebens,<br />

bei der Lehrerinnen und Lehrer ganz wichtige Rollen<br />

spielen – aber auch die Kinder und Jugendlichen, die ein<br />

Anrecht auf Lehrpersonen haben, die sich wirklich auf sie<br />

einlassen. Kaum zu glauben, dass eine einzige Person so<br />

viel erlebt und bewirkt hat und immer noch so kraftvoll<br />

unterwegs ist.<br />

Seit knapp 15 Jahren gibt es die PHBern, und so<br />

lange ist Gfeller Leiter des Bereichs Berufsbiografie, Beratung<br />

und Unterstützung am Institut für Weiterbildung<br />

und Medienbildung. In dieser Zeit hat Gfeller mit seinem<br />

Team die Intensivweiterbildung weiterentwickelt, das Beratungsangebot<br />

verstärkt, das Case Management aufgebaut,<br />

das Online-Forum für Lehrpersonen in der Schweiz<br />

etabliert, das Mentoring für Berufseinsteigende ausgebaut<br />

und vieles, vieles mehr.<br />

Urs Gfeller gelingt es, Menschen zu begeistern<br />

Urs Gfeller ist ein Netzwerker. Wenn einer gerne auf Menschen<br />

zugeht, um sie von neuen Projekten zu überzeugen,<br />

dann ist es Urs Gfeller. Er kann Leute begeistern und<br />

ist selbst auch ein Begeisterter. Gfeller sagt von sich,<br />

dass er Menschen liebt, dass jeder für ihn einzigartig, ein<br />

Wunder ist. Er spricht dabei gerne in Bildern. So ist auch<br />

seine «goldene Kugel» legendär geworden: Sie ist Metapher<br />

dafür, dass der Mensch mehr ist als sein Verhalten,<br />

dass jeder tief in sich einen goldenen Kern hat, den es zu<br />

entdecken gilt. Fühlte sich der Mensch darin erkannt und<br />

angenommen, sei wirkliche Potenzialentfaltung möglich.<br />

Deshalb seien Lehrpersonen eigentlich «Goldgräberinnen<br />

und Goldgräber», so Gfeller. Aus dieser Prämisse heraus<br />

fordert er in seinen Beratungen auf, fürs eigene Leben die<br />

ganze Verantwortung zu übernehmen. «Beraten heisst,<br />

Lösungswege zu finden, die in der Person angelegt, aber<br />

oft verschüttet sind. Beraten will nicht reparieren, sondern<br />

zur Entfaltung führen.»<br />

Urs Gfeller wird neu wieder als Berater tätig sein.<br />

Case Management ist eine Erfolgsgeschichte<br />

Der Auftrag, ein Case Management für Lehrpersonen<br />

aufzubauen, wurde von der Erziehungsdirektion an die<br />

PHBern übertragen und hatte zum Ziel, Lehrpersonen in<br />

ihrer schwierigen Situation optimal zu begleiten und dadurch<br />

eine frühere Wiederaufnahme des Unterrichts zu<br />

bewirken, was grosse Kosten einspart. Rund 600 Lehrpersonen<br />

werden im Kanton Bern jährlich länger als vier<br />

Wochen krankgeschrieben. Das Case-Management-Team<br />

der PHBern begleitet davon zwischen 200 und 240 Personen.<br />

Pro Kalenderjahr werden zwischen 90 und 120 Fälle<br />

abgeschlossen, ebenso viele werden neu aufgenommen.<br />

In drei Vierteln dieser Fälle gelingt die Reintegration in<br />

den Schulbetrieb. «Eine Erfolgsgeschichte!», sagt Gfeller<br />

laut und deutlich, «dies dank dem tollen Team und der<br />

guten Zusammenarbeit mit der Erziehungsdirektion.» Das<br />

Berner Case Management ist so erfolgreich, dass auch<br />

ausserkantonal Interesse für das Konzept besteht. Zudem<br />

wird es von der Bernischen Lehrerversicherungskasse<br />

(BLVK) mit 400 000 Franken pro Jahr unterstützt.<br />

Intensivweiterbildungen wirken nachhaltig<br />

Auch die Intensivweiterbildungen haben schweizweit eine<br />

Vorbildfunktion. Die fünf Angebote, die zur Wahl stehen,<br />

ermöglichen es Lehrpersonen, sich abseits der Schule<br />

vertieft weiterzubilden, und zwar je nach Bedürfnis fach­<br />

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