MQ Sommer 2019 int
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Das Artland-Magazin.<br />
Dreckspatzen<br />
und Schatzsucher<br />
In unserer Frühlingsausgabe habe ich über die Kioske unserer Stadt Quakenbrück berichtet. Ich bin in<br />
dem Artikel verstärkt auf den Kiosk von Kurt Schubert am Schwarzen Weg eingegangen und habe über<br />
meine Erinnerungen an ihn berichtet. Leider hat sich aber auch der „Fehlerteufel“ in dem Bericht, beziehungsweise<br />
in meine Erinnerungen eingeschlichen. So wurde von mir die Flucht der Familie Schubert<br />
aus Dresden beschrieben, und aus Kurt wurde in meinem Artikel Karl Schubert. Das möchte ich richtigstellen.<br />
Die Schuberts kamen natürlich als Flüchtlinge aus Danzig und nicht, wie von mir fälschlicher<br />
Weise beschrieben, aus Dresden. An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren aufmerksamen Lesern<br />
bedanken, die mich auf die Fehler aufmerksam gemacht haben und bitte dieses zu entschuldigen.<br />
Aber die Geschichte hat auch etwas Gutes. Mein Freund Thomas Schubert hatte mir für den Artikel einige<br />
Fotos zu Verfügung gestellt und wie das<br />
manchmal so ist, weckten sie gleich neue<br />
Erinnerungen an den Schwarzen Weg.<br />
Es geht um Möllers Mühle, zu der ich mich<br />
bis heute immer wieder gern hingezogen<br />
fühle. Sie ist noch einer der<br />
Läden, die sich seit meiner Kindheit<br />
kaum verändert haben. Wenn ich<br />
heute die Mühle betrete, ist es für<br />
mich, als würde ich eine Zeitkapsel<br />
betreten, und in manchen Räumen<br />
ist tatsächlich die Zeit stehen geblieben.<br />
Es ist auch so ein Geschäft,<br />
das sich durch seinen unverwechselbaren<br />
Geruch, den man schon<br />
beim Betreten der Mühle wahrnimmt,<br />
für immer einprägt.<br />
Eigentümer der Kleinen Mühle<br />
ist der Wasserverband Bersenbrück.<br />
Erstmalig erwähnt wird die<br />
Kleine Mühle im Jahr 1235, und<br />
das heutige Sandsteingebäude<br />
wurde 1726 erbaut. Sie zählt heute<br />
zu den ältesten Gebäude unserer<br />
Burgmannstadt. Früher wurden<br />
die Kornmühle und eine angrenzende Sägemühle jeweils mit einem eigenen Schaufelrad mit<br />
Wasserkraft betrieben. In diesem Sägewerk hatte einst auch der Handwerksbetrieb B. Bäker<br />
seine Entstehungsgeschichte. So gründeten hier im März 1953 der Zimmermeister Bernhard<br />
Bäker und seine Ehefrau Maria seine Firma. Ein angemieteter Schuppen auf dem Gelände der<br />
Sägerei Möller diente damals als Werkstatt. Das alte Sägewerk wurde nach einem Brand im<br />
Jahr 1988 abgerissen. Seit mehr als 50 Jahren nach der Stilllegung der alten Turbine steht jetzt<br />
am selben Standort eine moderne Anlage an der Kleinen Hase, die für Strom aus Wasserkraft<br />
sorgt. Ich finde allerdings, dass diese Anlage vom Baustil her nicht in das Bild passt. Es ist ja<br />
begrüßenswert, dass sich der Wasserverband Bersenbrück auch der Wasserkraft verschrieben<br />
hat, aber anstelle der modernen Turbine, die zusätzlich noch mit einem Rechen versehen ist,<br />
hätte man wieder ein Mühlenrad einsetzen können. Hier hat der Wasserverband als Eigentümer<br />
und Bauherr der Anlage meiner Meinung nach sehr fantasielos gehandelt.<br />
Geblieben ist die Kornmühle, die heute durch Elektromotoren angetrieben wird und seit vielen<br />
Jahrzehnten in Familienbesitz geführt wird. Ich kannte noch Franz Caspar Möller sen., dessen<br />
Ur- Ur- Ur- Ur- Ur- Großvater bereits in einer Mühle in Voxtrup geboren wurde. Franz Andreas<br />
Johannes Möller erblickte dann als erster echter Quakenbrücker 1815 in unserer Stadt das Licht<br />
der Welt. Franz Caspar Möller jun. übernahm die Mühle im Jahr 1980, und seit gut 25 Jahren<br />
bieten Bettina und Klaus Möller zusätzlich direkt gegenüber auf mehr als 400 Quadratmetern<br />
alles an, was das Herz eines Tierfreundes begehrt.<br />
GESCHICHTE<br />
IM BILD!<br />
10 | mq + Ausgabe <strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong>