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RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />
DIE HAUPTSTADT FEIERT DAS FAHRRAD<br />
Foto Stefan Haehnel<br />
Viel für Fahrradfans war Ende April auf der<br />
Velo Berlin geboten. Das Festival für alle<br />
Fahrradfans präsentierte am 27. und 28. April<br />
die Trends und Neuheiten der Fahrradwelt<br />
am ehemaligen Flughafen Tempelhof. Rund<br />
300 Aussteller, 500 Marken und ein vielfältiges<br />
Programm aus Bühnen-Talks und Workshops,<br />
Bike Shows und 20 Radrennen sowie<br />
Tausende Testfahrten machten den Megatrend<br />
Fahrrad für die 20.000 Besucherinnen<br />
und Besucher zum großen Erlebnis. Das Fazit:<br />
Egal, ob Gravelbike als multifunktionelles<br />
Geländerennrad bzw. mit leichtem Gepäck<br />
als eine der vielseitigsten Arten des sportlichen<br />
Radfahrens oder urbanes E-Bike, das<br />
neben feinster Technik auch ein Designstatement<br />
und Ausdruck eines neues Lebensstils<br />
ist: Die Zukunft des Radfahrens ist bunt und<br />
bietet für jeden Anspruch das passende Gefährt.<br />
Im kommenden Jahr findet die Velo<br />
Berlin am 18. und 19. April erneut am Flughafen<br />
Tempelhof statt.<br />
Foto Stefan Haehnel<br />
RADFAHREN ALS<br />
WIRTSCHAFTS<br />
FAKTOR<br />
DEUTSCHE STÄDTE HINKEN HINTERHER<br />
Karlsruhe ist die fahrradfreundlichste Groß -<br />
stadt Deutschlands. Das ergab der ADFC-<br />
Fahrradklima-Test 2018, bei dem alle deutschen<br />
Städte auf ihre Fahrradtauglichkeit<br />
hin untersucht wurden. Karlsruhe setzte sich<br />
mit einer Durchschnittsnote von 3,1 in der<br />
Kategorie der Städte mit über 200.000 Ein -<br />
wohnern durch. In der Kategorie über<br />
500.000 Einwohner gewann Bremen mit einer<br />
Note von 3,5.<br />
Die verhältnismäßig niedrigen Durchschnittsnoten<br />
des Tests senden allerdings<br />
auch ein beschämendes Signal an die Politik:<br />
Die Zufriedenheit beim Radfahren hat sich<br />
nach Einschätzung von 170.000 Teilnehmern<br />
der ADFC-Umfrage weiter verschlechtert.<br />
2014 wurde das Fahrradklima noch mit 3,7<br />
bewertet, 2016 mit 3,8, 2018 mit 3,9. Besonders<br />
bedenklich ist der Trend, dass die Menschen<br />
sich immer unsicherer beim Radfahren<br />
fühlen (Note 4,2 gegenüber 3,9 in 2016).<br />
Foto ADFC<br />
Die Mobilitätswende ist<br />
eines der größten Themen<br />
unserer Zeit. Ein oft gewähltes<br />
Argument der Kritiker<br />
ist dabei, dass durch sie zu<br />
hohe Kosten entstehen würden.<br />
Ein Forscherteam der<br />
schwedischen Universität<br />
Lund hat nun das Gegenteil<br />
herausgefunden: Laut der<br />
Untersuchung im Auftrag<br />
der Europäischen Union<br />
wurde festgestellt, dass für<br />
die EU ein jährlicher Nutzen<br />
von bis zu 24 Milliarden<br />
Euro entstehen kann, wenn<br />
man das Auto zu Gunsten<br />
des Rades stehen lässt.<br />
Dies liege an geringeren<br />
Gesundheitskosten, Infrastrukturaufwendungen<br />
und<br />
Umweltschäden, so die<br />
Forscher. Noch mehr Geld<br />
würde nur der Umstieg<br />
auf das Gehen bringen:<br />
Fußwege anstelle von Autofahrten<br />
würden 66 Milliarden<br />
erwirtschaften. Der<br />
Autoverkehr selbst kostet<br />
nach Berechnungen der<br />
Wissenschaftler die Gesell <br />
schaft pro Jahr 500 Milliarden<br />
Euro.<br />
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