Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MATTHIAS LAAR // INTERVIEW<br />
Foto DAV/Hans Herbig<br />
4<br />
Matthias Laar: Auch hier sind<br />
Fahrkönnen und das Material entscheidend.<br />
Distanz und Höhenmeter<br />
sind hier sehr gute Werte,<br />
die schon einmal einen ersten<br />
Eindruck von der Schwierigkeit<br />
einer Tour vermitteln und auch<br />
bereits erste Fragen beantworten<br />
können: Wie weit komme ich mit<br />
meinem Akku? Gibt es unterwegs<br />
Ladestationen? Das muss man<br />
unbedingt vor dem Tourstart klären,<br />
denn sonst kann es eine böse<br />
Überraschung geben. Dann geht<br />
es um die Feinheiten der Strecke.<br />
Nicht jeder MTB-Trail ist auch für<br />
E-MTBs geeignet. Vor allem Hindernisse<br />
wie ein Kuhweidezaun<br />
oder längere Tragepassagen können<br />
für einen E-Mountainbiker<br />
zum Problem werden, wenn man<br />
sein 25 Kilogramm schweres Bike<br />
über Kopf heben oder über längere<br />
Zeit tragen muss.<br />
Gibt es E-Mountainbike-Touren,<br />
die speziell als solche gekennzeichnet<br />
sind?<br />
Matthias Laar: Wenn man Einsteiger<br />
ist, ist es am geschicktesten,<br />
sich immer an Touren zu<br />
halten, die ausgeschrieben sind.<br />
Viele Tourismuseinrichtungen haben<br />
hier mittlerweile ein breites<br />
Wege- und Trailnetz erarbeitet,<br />
das entsprechend gekennzeichnet<br />
ist – auch speziell für E-Mountainbiker.<br />
Wird man hier nicht fündig,<br />
sind gängige Outdoorportale wie<br />
Komoot oder Outdooractive zu<br />
empfehlen.<br />
Wie schätzen Sie die Zukunft<br />
des E-Mountainbikes im Gebirge<br />
und die Koexistenz mit Wanderern<br />
langfristig ein?<br />
Matthias Laar: Ich denke, dass<br />
wir Fahrradfahrer hier eine Menge<br />
Arbeit vor uns haben. Mountainbiker<br />
hatten noch nie den besten<br />
Ruf bei anderen Naturnutzern. Der<br />
E-Mountainbiker hat es da nicht<br />
leichter, weil er ja zusätzlich zur eigenen<br />
Kraft einen Motor nutzt. Ich<br />
glaube aber, dass es funktionieren<br />
kann, wenn man auf einander<br />
aufpasst. Vorgeschlagene Lösungen<br />
wie getrennte Strecken für<br />
E-Mountainbiker und Wanderer<br />
sehe ich beispielsweise nur in absoluten<br />
Tourismushochburgen als<br />
realistisch an. Das Ziel sollte vielmehr<br />
sein, keine neuen Wege in<br />
die Alpen zu bauen.<br />
Herr Laar, vielen Dank für das<br />
Gespräch!<br />
Fahrrad News 49