KB_West_Estate-19
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />
Rund eine halbe Million Menschen<br />
verließen Deutschland während der<br />
nationalsozialistischen Diktatur. Die<br />
Gründe für das Exil waren vielfältig: religiöse<br />
Ausgrenzung, künstlerische Diffamierung<br />
und/oder politische Verfolgung. Unter<br />
diesen Exilanten befanden sich rund 10.000<br />
Kulturschaffende, wie Maler, Musiker oder<br />
Schriftsteller.<br />
Im öffentlichen Bewusstsein sind vor allem<br />
einzelne Persönlichkeiten in Erinnerung<br />
geblieben, die schon vor ihrem Exil international<br />
berühmt waren oder danach zu<br />
Bekanntheit gelangten, wie etwa Thomas<br />
Mann, Walter Gropius oder Max Beckmann.<br />
Sie sind jedoch nicht repräsentativ für<br />
die überwältigende Mehrzahl der aus<br />
Deutschland vertriebenen Künstler.<br />
Für diese war der Heimatverlust gleichbedeutend<br />
mit dem Verlust der beruflichen<br />
Existenz, dem Verlust ihres Publikums, ihrer<br />
Förderer, kurz ihres gesamten gesellschaftlichen<br />
Resonanzbodens. Sie standen<br />
vor dem Nichts und kämpften täglich<br />
um die Sicherung ihres Lebensunterhaltes.<br />
Die wenigsten konnten als Künstler beruflich<br />
in ihrem Gastland Fuß fassen und<br />
waren gezwungen, sich auf andere Tätigkeitsfelder<br />
zu verlegen. Viele lebten in<br />
völliger Isolation. Während des Zweiten<br />
Bis 29. September 20<strong>19</strong><br />
Julie Wolfthorn<br />
(Thron (<strong>West</strong>preußen) 1864 – <strong>19</strong>44<br />
Theresienstadt), Mädchen mit Hut<br />
vor offenem Fenster, um <strong>19</strong>10,<br />
Sammlung Memoria Thomas B.<br />
Schumann<br />
DEUTSCHE KÜNSTLER<br />
IM EXIL <strong>19</strong>33 – <strong>19</strong>45<br />
WERKE AUS DER SAMMLUNG MEMORIA<br />
VON THOMAS B. SCHUMANN<br />
14<br />
SOMMER | 20<strong>19</strong>